Auttwoch, 18. November No eele In Naundeim und Umged us oder durch die Poſt monatlich.⸗ M. ohne Beleugeln Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlicher Ar atniſſe Nachſorderung vorbehalten. Poſtſchecktanto 80 Nöds Karisrude— Hauptgeſchäfisſtelle E 6. 2 AGalee⸗Nebenſtellen Waldboſſtrage ä. Schwezinger⸗ Sa ee Merrteioftrage 1i.— Talegtanun Ubdreſſe. Ferminanzeiger Mannheim. Erſcheint woͤchentl. zwolmal. ſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7948. 704d u 7945. ann Abend⸗Ausgabe heimer Mannheimer General Anzeiger Deilagen: Sport und Spien. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen⸗Jeitung ⸗Unterhaltungs⸗Beilage ⸗ Preis 10 Pfennig 1925— Nr 536 eilun e nach Tarit del Borauszahlung pro einſp. olonelzeile ür Allgem. Anzeigen 0,40 R⸗ M. Reklam —4K.⸗M. Kollettiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Aus gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höbere Gewalt, Strelks Betriedsſtörungen uſw. beiechligen zu leinen Erfatz ⸗ anſprüchen füt ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge dulch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannbeim. Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Re franzöſiſche Kalaſtrophe in Syrien die Aufſtändiſchen beoͤrohen Beirut d Y Paris, 18. November.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) le Lage in Syrien iſt nach den hier vorliegenden Blättermeldungen us Beirut als kataſtrophal anzuſehen. Die Kontinental⸗ ausgabe der„Daily Mail“ teilt mit, daß die franzöſiſchen Truppen E5 weren Angriffen von verſchiedenen Seiten ausgeſetzt ſind und daß eirut unter der Bedrohung der Rebellen ſtehe. Die nördlichen worbindungen zwiſchen Beirut und Damaskus ſind unterbrochen 5 Die wichtigſte Eiſenbahnlinie befindet ſich in den der Rebellen. Die franzöſiſchen Truppen in Beirut werden Aotomobilen und anderen Vehikeln ſchleunigſt an die Kampf⸗ 2 gebracht. Es ſind aber nicht genügend Truppen vorhanden, 857 Angriffsoperationen gegen die Inſurgenten wirkſam zu ge⸗ e zer 0 Im franzöſiſchen Hauptquartier, das ſich in Deraa befindet, 9 cht nach einer Mitteilung des dortigen Vertreters des„Daily Fekald“ eine ſehr ſchlechte Stimmung. Die erwarteten Verſtär⸗ aus Algerien, Marokko und Tunis ſind hier noch ni cht dan getroffen. Bisher befinden ſich dort nur als Verſtär⸗ 4 gen Teile der franzöſiſchen Fremdenlegion, die jedoch für die methode, die in Syrien nötig iſt, nicht ſehr geeignet erſcheinen. 10 der Senator de Jouvenel, deſſen Abreiſe nach Syrien in blonchſten Tagen bevorſteht, hielt geſtern in der franzöſiſchen 90 nialgeſellſchaft einen Vortrag, in dem er mitteilte, daß ſich die ſe 1 in Syrien ſehr ernſt geſtalte, doch Frankreich werde alles ein⸗ über um ſeine Rechte in Syrien hochzuhalten und das Protektorat * dieſes Gebiet nach wie vor feſt in den Händen zu halten. so ooo mann als verſtärkung verlangt 10 Paris, 17. November.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) 0 Miniſterpräſident hat General Sarrail ſeines Berufsgeheim⸗ ſſez entbunden, ruppen mif ſo daß der frühere Kommandant der ſyriſchen 0 n der Lage ſein wird, vor der parlamentariſchen Kom⸗ zaon alles mitzuteilen, worüber er gefragt wird. 2 247 Pariſer Locarnokr'tik dper Taris, 18. Nov. Von unſ. Pariſer Vertreter.) Die Ver⸗ und ichung der d plomatiſchen Dokumente über die zwiſchen Paris lich die in gepflogenen Verhandlungen veranlaßte heute hauplſä h⸗ Bric bationaliſtiſchen Blätter zu einer ſcharfen Kritik an öſiſchen d. Der ſchwerinduſtrielle„Avenir“ macht es dem fran. r 9 Miniſter des Auswärtigen zum Vorwurf, daß es ſich bei landz genwärtigen Lage nicht um eine friedfertige Mitarbeit Deutſh⸗ deulſche adele, ſondern um eine Ausbeutung der Sttuation durch die den St gierung Das Blatt bezweifelt, ob bei dem gegenwärti⸗ u und der Dinge eine günſtige Situation für Frankreich ſich er. wird werde. In dem linksrepublikaniſchen Blatt„H ome Libre geben 1wartet, daß Deutſchland jetzt Beweiſe ſeines Freedenswillens Jrgeſtänsſſez um Frankreich vertrouensvoll zu ſtimmen, denn die man ei dniſſe der franzöſiſchen Regierung ſeien ſo bedeutend, daß Dem ige fried ertige Politik Deutſchlands mit Recht erwarten dürfe. Luth al“ wird jetzt gemeldet. daß der deutſche Reichslanzler werde er den auswärtigen Journal'ſten in Berlin erklärt habe, er keken.(h der Natifizierung des Locarnopaktes zurück⸗ Lachanet hoeſch mitglied der Botſchafterkonſerenz: dipt Paris, 18. November.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Ait, Pafiſce Miarbeiter der Parſſer„dally Mall- ⸗Ausgabe feilt d deut auf Wunſch des engliſchen Außenminiſters Chamberlain aftert che Botſchafter vHoeſch einen ſtändigen Platz in der Bot⸗ ſeen Bonerenz erhalten werde. Durch dieſe Heranziehung des deuꝛ⸗ ilt, eine Zaſters zur Botſchafterkonferenz wird, wie das Blatt mit⸗ feichzeitt Art internationaler Verwaltungs⸗Ausſchuß geſchaffen, der * e baig die Wünſche, die Deutſchland in Bezug auf die internationqie wichtiges Rechnung tragen wird und außerdem im Völkerbund als rgan eingegliedert wird. Unterhausdebatte über Locarno Nit kudordon, 18. November.(Von unſerem Londoner Verkreter.) Untethabem Intereſſe ſieht man in politiſchen Kreiſen der heutigen on dusdebatte über den Locarnopakt entgegen. Die Ratifi⸗ ohne— das Haus ſteht außer Zweifel. Sie wird aber nicht dahme Deeriſche Angriffe erfolgen. Die Regierung hatte auf An⸗ dieſe Mö⸗ aktes durch Akklamation ohne Abſtimmung gehofft. den. Man lichkeit iſt durch die gegneriſchen Anträge vereitelt wor⸗ ei Abſti nimmt in parlamentariſchen Kreiſen an, daß wenigſtens ebeſter immungen erfolgen, eine über den offiziellen Antrag der Autrag bartei und dann die Schlußabſtimmung über Chamberlains Nalligendaf Ratifizierung. Leßtere werde zweifellos eine über⸗ Nla er gen Mehrheit erhalten. Die allgemeine Anſicht führender Loltes debt dahin, daß die überwältigende Mehrheit des deutſchen dei ee akt warm billigt und daß das Ränkeſpiel der Par⸗ gegen den Pat die Oppoſition der deutſchnationalen Chauviniſten nicht die wirkliche s fimmung in Deutſchland ch deut helederſpiegelt Genugtuung erre 5 gt hier die Enſcheidung des dae dtn iabinetts unter 90 in +55 burgs Vorſitz über den Pakt, chen wird prinzipielle Annahme des Locarnovertrages ange⸗ lechten Ei indenburgs ſtaatsmänniſches Verhalten hat hier den di„Dail adruck der deutſchnationalen Unverſöhnlichkeit gemildert. degen den Pae. ſagt hierüber, die Revolte der Deutſchnationalen enn di akt hat die Feſtigkeit ſeiner Grundlage nicht bewieſen, iſt gebrochen worden, nicht durch die Republik, Finanz, nicht einmal durch Streſemanns politiſchen N Dem„Daily Herald“ wird aus Damaskus berichtet, General Gamelin habe nach einer eingehenden Unterſuchung der Lage mit⸗ geteilt, daß es nötig wäre, 50 000 Mann Verſtärkungen nach Syrien zu entſenden, um die Situation zu retten und eine Sicherheit der Lage herbeizuführen. Ein Beſehl an die Engländer „Daily Expreß“ meldet aus Jeruſalem, daß das ganze Gebiet an der Grenze von Paläſtina und Syrien durch die Druſen bedroht wird. Das Gebiet iſt zur militäriſchen Zone erklärt und das Standrecht ausgerufen worden. de engliſchen Tru ppen in Transjordanien erhielten den Befehl, etwaige auf dem Oſtufer des Jordan befindliche Druſen zu verhaften. General Sarrail Senator? VParis, 18. November.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In parlamentariſchen Kreiſen wird die Meldung ver⸗ breitet, daß General Sarrail nach Erledigung ſeiner Miſſion in Paris als Senatskandidat für den kürzlich verſtorbenen Senator Hugues le Roux auftreten wolle. die Kriegslage iu Marokko § London, 18. Novbr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Aus Tanger wird gemeldet, daß das Bombardement von Te⸗ tuan während der Feier der Einſetzung des neuen Kalifen unter⸗ brochen und dann wieder aufgenommen wurde. Petains nachfolger VParis, 18. November.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie verlautet, wird zum Nachfolger des Marſchalls Petain in Marokko General Desgoutte ernannt werden. General Desgoutte ſoll da⸗ mit betraut werden, die Angriffsoperationen gegen Abd el Krim nach Eintritt einer beſſeren Jahreszeit wieder aufzu⸗ nehmen, falls Abd el Krim nicht bis dahin Frieden geſchloſſen hätte. —— Kurs, ſondern durch den hartnäckigen Widerſtand des Feldmarſchalls v. Hindenburg. Wäre dies gelungen, wenn er nicht der wahre Ver⸗ treter der deutſchen öffentlichen Meinung wäre, bie überwältigend für den Pakt ſtimmt? Muſſolini-Ppſychoſe in London § London, 18. Nov.(Von unſerm Londoner Vertreter.) Mit zu⸗ nehmender Beſorgnis ſieht man in hieſigen offtziellen Kreiſen dem Beſuche Muſſolinis in London zur Unterzeichnung des Locarnopaktes entgegen. Es verlautet hier bereits, daß ſein Kommen infolge der damit verbundenn Gefahr für ihn in Frage ge⸗ ſtellt ſei. Aber das Foreign Office hat bisher keine ſeinem an⸗ geſagten Beſuch widerſprechende Informationen erhelten. Die Lon⸗ doner Polizeibehörden ſind daher mit den Vorbereitungen der zu ſeinem Schutz zu treffenden Maßregeln beſchäftigt. Während den übrigen ausländiſchen Delegierten als Gäſte der britiſchen Regierung Wohnung in den erſten Hotels zugewieſen werden ſollen, dürfte Muſſolini mit einem Quartier in der italieniſchen Botſchaft fürlieb nehmen. Engliſche und amerikeniſche Finanzkreiſe ſind, wie dem„Daily Expreß“ aus Rom gemeldet wird, wegen der Möglichkeit des Aus⸗ bruches eines Chaos in Italien im Falle von Muſſolinis Ermor⸗ dung lebhaft beunruhigt. Es wurde verſichert, daß für einen ſolchen Fall Maßregeln zur Wahrung der Ordnung und Diktatur getroffen ſeien. General Badoglio ſei als Muſſolinis ſofortiger Nachfolger vorgeſehen und werde mit ſtarker Hand jede Bewegung unter⸗ drücken. Mittlerweile wächſt in engliſchen Gewerkſchaftskreiſen die Agi⸗ tation, die feindſelige Demonſtrationen bei Muſſolinis Beſuch in England beabſichtigen. In der Gewerkſchaft der Lokomotivführer und Heizer herrſcht Stimmung dafür, den Dienſt auf ſedem Zuse, der Muſſolini nach London bringen ſollte. zu verweigern. Aber die Führer der Eewerkſchaften haben den Beſchluß noch nicht offiziell verkündet. Kücktritt Lord'Abernoons! London, 17. November.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Berliner Timeskorreſpondent erfährt, daß Lord'Abernoon nach Abſchluß der Sicherheitsverhandlungen von ſeinem Poſten von Berlin zurücktreten werde. Da mit dem Pakt alle unmittelbaren Nach⸗ kriegsphaſen für Deutſchland zu Ende gehen und eine neue Aera mit total verſchiedenen politiſchen Problemen beginnen würde, hält er den Moment zur Beendigung ſeiner Arbeit in Verlin für gekommen. Die Veendigung ſeiner Miſſion in Berlin wird, wie die„Times“ ſagen, ſowohl in der Berliner Geſandtſchaft als auch in der Wilhelm⸗ ſtraße bedauert werden. Er habe die Berliner Votſchaft zu einem führenden Zentrum in Europa geſtaltet nicht nur für die Politik, ſondern auch für Malerei und Literatur. Er habe ſtets die geiſtigen Führer Deutſchlands in ſeinem Palais willkommen geheißen. Ich kann aus eigner Anſchauung hinzufügen, daß Lord'Aber⸗ noons Rücktritt auch in hieſigen Regierungskreiſen lebhaft bedauert wird, obwohl man ſeine Beweggründe vollkommen verſteht. Seine Mitwirkung bei den Sicherheitspaktverhandlungen wird hier höchſt anerkannt und man ſchreibt ihm das größte Verdienſt für das Zu⸗ ſtandekommen des Paktes zu. „die Linie der badiſchen politik“ Der Kampf um die badiſche Regierungsbildung Seit den Wahlen zum badiſchen Landtag ſind faſt vier Wochen ins Land gegangen, ohne daß die badiſche Regierungsbildung auch nur einen kleinen Schritt vorangekommen iſt. Man wird allerdings nicht behaupten können, daß dadurch beſonderes Unheil entſtanden ſei, denn die gegenwärtige Regierung befindet ſich durchaus legal im Amt und übt die Regierungstätigkeit auch wirklich aus, alſo nicht wie bei Kabinettskriſen im Reich, nur formal und rein geſchäfts⸗ mäßig. Die„Kontinuität der Regierungsgeſchäfte“, das Haupt⸗ erfordernis einer erſprießlichen Staatstätigkeit überhaupt, iſt alſo in Baden gewahrt geblieben, ſodaß unproduktiver Leelauf, das charak⸗ teriſtiſche Merkmal der Kriſen im Reich, in unſerem Heimatland vermieden wurde. Eine Reihe äußerer Verzögerungsgründe kam noch hinzu. Der Beſuch der Reichspräſidenten in Baden und der Partei⸗ tag des Zentrums in Kaſſel waren angeſichts der ausſchlaggebenden und alles beeinfluſſenden Stellung des Zentrums in den badiſchen Regierungsdingen gewichtig genug, um keine Ueberſtürzung auf⸗ kommen zu laſſen. Da eine Regierung gegen das Zentrum ſo ab⸗ ſolut ausgeſchloſſen iſt, daß nicht einmal die Luſt am theore⸗ tiſchen Kombinieren ſich daran vergreift, andererſeits das Zentrum als ſtärkſte Partei des Landtags nach parlamentariſchem Brauch ein Recht darauf hat, gehört und berückſichtigt zu werden, ergibt ſich für den nüchtern urteilenden Politiker die Frage nach dem Ausgleich der Kräfte und Möglichkeiten von ſelbſt. 8 Auf die letzte Antitheſe gebracht, iſt der Streit der Meinungen um die Regierungsbildung nichts anderes als eine Auseinander⸗ ſetzung Zentrum und Sozialdemokratie, ob große Koalitlon oder nicht? Das Zentrum befindet ſich dabei inſofern in der Vorhand, als es die große Koalition einheitlich bejaht. Die Sozialdemokratie dagegen iſt m ehrfachgeſpalten. Die Mannheimer Organiſation, die von jeher— ſchon aus Grundſatz— aus einem anderen Geſangbuch ſingt. bekämpft die große Koalition mit den ſtärkſten Argumenten. arlsruhe if offenſichtlich Jälftig geteilt, obwohl ihr Spruchführer, der Abg. Schöpflin, zu den Gegnern der großen Koalition gehört. In Frei⸗ burg macht ſich der Einfluß des früheren Arbeitsminiſters Dr. Engler bemerkbar, der ſchon von ſeiner Tätigkeit als Freiburger Stadtrat her als Anhänger einer ausgleichenden Richtung bekannt iſt, indem man ſich dort zwar unter einigen abſchwächenden Voraus⸗ ſetzungen, aber im Grunde genommen doch für die große Koalition ausgeſprochen hat. Darob erhob ſich innerhalb der Sozialdemo⸗ kratie ein kleiner Sturm im Waſſerglas, zumal die Gruppe Engler von der Theorie zur Praxis überging und der Landesausſchußſitzung der Sozialdemokratie folgende Entſchließung vorlegte:„Der Partei⸗ ausſchuß hält nach dem Wahlausfall die Weimarer Koalition für die zweckmäßigſte Regierung in Baden und verlangt, daß alle Anſtrengungen gemacht werden, ſie zu erreichen. Lehnen die anderen Koakitionsparteien dieſe ab, und iſt nur die Entſcheidung zwiſchen großer Koalition und Ausſcheiden aus der Regierung möglich, ſo er⸗ klärt ſich der Parteiausſchuß gegen das Ausſcheiden.“ Der Landesausſchuß hat dieſe Entſchließung mit nahezu zwei Drittel⸗ mehrheit abgelehnt. Das ſollte zwar der Oeffentlichkeit vorent⸗ halten bleiben, wurde aber durch die Polemik der„Volksſtimme“ gegen die diſſentierenden Parteifreunde im Oberland doch bekannt, was beſonders den Zorn Schöpflins hervorrief. Dem Ton, den er dabei anſchlug, konnte man entnehmen, daß die Gegenſätze in der Sozialdemokratie offenbar ſehr ſcharf aufeinandergeplatzt ſind. Das einzig Poſitive war lediglich die Feſtlegung der Sozialdemo⸗ kratie auf die Ablehnung der großen Koalition, die in der Ab⸗ lehnung der Entſchließung Englers eingeſchloſſen war. Das Zentrum, dem die Sozialdemokratie dadurch die Ent⸗ ſcheidung zuſchioben wollte. hat ſich von der von ihm bicher bef laten Linie nicht abdrängen laſſen. Der„Badiſche Beobachler“ hielt in einem Artikel unter der Ueberſchrift„Die Linie der badiſben Palitik“ der Koalitionsfreundin eine zemlich derbe Leyſtenpredigt, die ſi h namentlich an die Adreſſe der aufgeregten Beſſerwiſſer in Karlsruhe und Mannheim richtete. Er ſagte dorin u..: „Es gibt Politiker, die nur an das Nächſte den'en; ja es gbt ſogar ſolche, die ſelbſt das in der Nähe infolge ihrer eigenartigen Brille nicht richtig ſehen. Man weiß aber auch, daß es aut iſt, etwas weiter zu denken. Wer etwas weiter denkt, der wird alsbald verſtehen, warum das badiſche Zentrum die große Koalition ins Auge faßte und faſſen mußte. Man höle glauben ſollen, der Genſeſtreich der Sozialdemokratie beim Sturze Dr. Wirths und das, was daraus folg'e, hätte orientierend wirken müſſen; namentlich hätte man ſolch eine Wirkung in Baden als ſicher annehmen dürfen; allein die Talſache bleibt beſtehen und muß als politiſcher Faktor gewertet werden; in einer langjährigen radikalen Oppoſitionspartei dringt das ruhige und politiſche Denken im Sinn poſitiver Arbeit mitverantwor⸗ tungsvoller Stellung nur nach und nach durch und wird zum Gemeingut. Derlei Beobachtungen mögen bodauerlich ſein, ſie ſind nun einmal da und müſſen in die Rechnung eingeſtellt werden. Daß ſolch eine Situgtion leicht und auch wenig ſchönen Le den⸗ ſchaften erwünſchte Gelegenheit zur willkommenen Aus⸗ tobung geben kann, das weiß jeder, der ſich in der politiſ den Geſchichte auskennt. Hätte man ſ. It. Wirth entſprochen, vieles wäre dem deutſchen Volke im Alloemeinen und der Sozjaldemo⸗ kratie und dem Zentrum im ſpeziellen erſpart geblieben. Die. auch von den Sozialdemokraten gewünſchte Linie wäre nicht verloſſen oder doch ſo verbogen worden. Die Entwickelung der Dirge in Baden wird uns ebenſo recht geben. Das ſehen auch führende Sozialdemokraten ein; allein Leidenſchaft hat noch immer des Klar⸗ ſehen beeinträchtigt: das erlebt man immer wieder. Man kann nur bedauern, daß in der Sozialdemokratie ab und zu in ent⸗ ſcheidenden Momenten nicht die verantwortlichen Füh⸗ rerletzten Endes maßgebend ſind, ſondern Einflüſſe die nach anderen als großen und weitſchauenden Gedanken orientiert ſind⸗ Die Norgänge der letzten Tage legen derartige Auffaſſungen nahe. Nicht das Jentrum verläßt die alte Linie, nein die Beſchluß⸗ faſſung in der badiſchen Sozialdemokratie ſieht nicht weit ge⸗ nug für die Zukunft, wie es gerade deſe Linie erforderte. So liegt die Sache! Daran ändert kein auch noch ſo ſchnauzig ge⸗ ſchriebener Artikel irgend etwas.“ Man erſieht daraus zweierlei: einmal weiß das Zentrum genau, was es will, was man von der Fozialdemokratie wirklich nicht behaupten kann, zum anderen präſentiert es ſeine Rech⸗ nungen zur gegebenen Stunde. Zwiſchen den Vorgängen, auf die der„Beobachter“ hier aſpielt, und heute liegt der Zeitraum von drei Jahren. Aber das Zentrum hat nichts vergeſſen, das ba⸗ diſche Zentrum im beſonderen nimmt gern die Gelegenheit wahr. an der Sozialdemokratie jetzt für die ſeinem badiſchen Lands⸗ Nr. 536 2. Beite. Neue Mannheemer Zeitung[Adend⸗Rusgade] Mittwoch, den 18. November 1925 mann Wirth 1922 zugefügte Unbill Vergeltung zu üben. Der „Volksfreund“ befindet ſich deshalb auch in einiger Verlegenheit. Auf die alten Geſchichten mit Wirth geht er nicht ein, ſondern er ſucht dafür die Schuld auf die Deutſche Volkspartei abzuſchieben, über die er ſagt: »Mit ſozialdemokratiſchen Augen geſehen, ſtellen ſich eben viele Dinge ein bißchen anders dar, als wenn man ſie mit Zentrumsaugen ſieht und umgekehrt iſt es ebenſo. Geradezu amüſant iſt aber die Behauptung des„B..“, nicht das Zen⸗ trum, ſondern die Sozialdemokratie verlaſſe die bisherige Linie der badiſchen Politik. Dieſe Linie iſt gezeichnet worden von den drei Weimarer Verfaſſungsparteien. Die Deutſche Volks⸗ partei hat dabei wirklich nicht mitgeholfen, vielmehr gelegent⸗ lich alles getan, um den Marſch auf dieſer Linie zu hemmen und zu hindern. Und die Volkspartei wollte durch den Wahl⸗ kampf dieſe Linie zerſtören. Erſt als ihr das nicht gelungen iſt, die Wahlen abermals ergeben haben, daß die Weimarer Koa⸗ lition auch im neuen Landtage eine durchaus tragfähige Mehr⸗ heit hat, ſchwenkte die Volkspartei in die Richtung der Koalition ein. Sie wird, das iſt unſere feſte Ueberzeugung, innerhalb der Koalition ſehr bald alles verſuchen, um die bisherige Linie der badiſchen Politik zu ſchädigen. Das entſpricht ihrem Weſen. Ueber den Einfluß der verantwortlichen Führer bei der Sozial⸗ demokratie braucht ſich der„Beobachter“ den Koypf nicht zu zer⸗ brechen; er darf überzeugt ſein, auch bei uns baben die Führer den ihnen gebührenden Einfluß, aber ſchließlich ſind in einer demokratiſchen Partei die Mitglieder auch noch da und ſie ſollen und müſſen mitentſcheiden.“ Der„Volksfreund“ iſt ſich anſcheinend über die Tragweite der in den letzten Sätzen ausgeſprochenen Theſe nicht ganz im klaren. Will er etwe einen Landesparteitag einberufen mit der Tages⸗ ordnung:„Soll die Sozialdemokratie mit der Deutſchen Volks⸗ partei in Baden in eine Koalition treten oder nicht?“ Wir glau⸗ ben, daß ſich ein fröhliches Gelächter in allen politiſchen Kreiſen Doeutſchlands über den Verſuch eines ſolchen Porteireferendums erheben würde, denn mit Recht würde an die Sozioldemokratie die Frage gerichtet werden, ob ſie denn die politiſche Entwickelung ſeit 1923 verſchlafen habe, um eine ſolche Frage überhaupt zu Diskutieren. Auch der„Beobachter“ beruhiat die für die Republik ſo ängſtlich beſorgten Gemüter mit einer ironiſchen Geſte: „Die monarchiſtiſche Einſtelluna einiger prominenter Herren der Deutſchen Volksrartei fällt der Sozialdemokratie beſonders auf die Nerven. Wer aber die politiſchen Vorgänge im Reiche in den lebten Tagen aufmerkſam verfolat hat der gewinnt allmählich die Ueberzeuaung. daß die Pepublik in den Händen von Ver⸗ nunftmonarchiſten, die ehrlich auf dem Boden der Ver⸗ faſſung ſehen. manchmal beſſer aufagebaben iſt, als bei Leuten, die zwar politiſch abasſtemvelte Reyublikaner ſind, deren aber die Sosialdemokratie ſeſhſt in der Stunde der Gefehr die Re⸗ publik nicht anvertrauen möchte.“ Wir beenſigen uns damit, dieſe Stellunanahme des Beobach⸗ ters“ zu reagiſtrieren, denn wir lehpen es ſelbſtverſtändlich ab, uns wit der Sozialdemokratie über die„Republikzuverläſſiakejt“ der Volfsvartei auseinanderzuſeken. Auch über die ſonſtjoen Phantaſie⸗ meldungen, wie ſie. B. in der deutſchnationalen Preſſe auflauchen. gehen wir hinweg. Wer es fertia bekommt. einen Mann wie Rohr⸗ purſt deswegen zum Kultusminiſter zu machen. weil er eine Hreatur von Schofer()) ei. bat den Anſuruch verwirkt. poli⸗ liſch ernſt genommen zu werd⸗n. Verharrt die So⸗ſaldemokratie auf ihrem abternenden Stardnunkt, ſo wird trok des feurigen und be⸗ geiſterten Bekenntviſſes Schofers ⸗ur araßen Koalition, das er am Sonniga auf dem Narteitacs in Kaſſel abaeſeot hat mohl nichts wei⸗ ter übria bleiben. als wenigſtens vorläufic einwal die Koali⸗ tion der Mitte zu bilden. Jedeyfalls ſcheint ſich eine Naralſale in den Eutwickslunsen im Reich und in Baden anzudenten. Die leßkte Enfſcheidung lieat natürlich ausſchließlich beſm Zentrum. Pachdem ſeine Nertreter aus Haſſel zurſchgekehrt ſind milfl es am Donnerstaa pder Freitioa nochwals zur Pogierungsbhil⸗ deung Stelluna nehmen. Bis ſetzt iſt die Lipie der badiſchen Politif keire Gerade. ſondern eine Spirale, deren Aurfang oder End⸗ vuykt, wie man die lebts Höſung beurteilen wifl, ſtets im Nentrum liect. Nos weis mon im Neptrum und wird darnach en handelr miſſon. Dach mñoe es picht mehr zn lange zuwarten. ſonſt könyte e⸗ ſieh nioltejcht Srelanen, daß die ſeatnoch Willigen iy gnderen Lagern dieſe Linie der badiſchen Poliſik nicht mitziehen Wile 15 1 eeeeeeeeeee eeeere Volksſommlun en für die Riegsſchulden“ezablung Die Gewerkſchaft der Kohlenträger im Hafen von Genus hat angeregt, daß jedes ihrer Mitglieder jährlich einen Dollar freiwillig zahlt, um die italieniſchen Kriegsſchulden an Amerika damit zu er⸗ leichtern. Die Cooperative San Marino in Genua, das Hafenkon⸗ ſortium ſowie die Hafenverwaltung, die unter einem könlglichen Kommiſſar ſtehen, haben den Vorſchlag aufgegriffen und Zeichnungs⸗ liſten aufgelegt, die von ihnen unterſchrieben worden ſind. Die gleiche Anregung haben die Poſtbeamten an das Verkehrsminiſterium gelangen laſſen. In Novarra und Savona haben ſich zum gleichen Zweck Komſtees oebildet. Partei in die Regierung zu bringen. Preſſekommentar zu der Notenveröffentlichung UBerlin, 18. Nov.(Von unſerm Verliner Büro.) Die Veröffent⸗ lichung über den jüngſten Notenwechſel der Botſchafterkonferenz iſt nicht vollſtändig. Ueber das Materielle der Forderungen und der deutſchen Vorſchläge iſt vorläufig nur wenig bekanntgeceben worden. Der„Lok, lanzeiger“ bemängelt dann auch die offiziöſe Mitteilung als zu ſummariſch und findet, daß in ihnen gerade das Wichtigſte fehlt, nämlichdie endgültigen Vorſchläge. Das Scherl⸗ blatt glaubt darin bewußle Tendenzmacherei zu ſehen, vornehmlich in der Frage des militäriſchen Oberbefehls. Wörtlich ſchreibt der „Lokalanzeiger“:„Wie man zugleich„an der Spitze“ des Heeres den Truppen nicht übergeordnet ſein kann, iſt Ge⸗ heimnis.“ Wir haben ſchon vor 8 Tacen, als wir den Umfang der ſo⸗ genannten Rückwirkungen ungeſähr ſo umriſſen, wie ſie ſich nun darſtellen, hier geſagt, daß der Chef der Heeresleitung künftighin als Staatsſekretär des Reichswehrminiſterjums firmieren ſoll. Das wird, ſolange Herr v. Seeckt das Amt inne hat, gewiß keine Schwierigkeiten bieten und auch keine nachteiligen Folgen haben. Etwas anderes iſt es beim etwaigen Nachfel“er des Herrn v. Seeckt. Es wäre dann doch immerhin möglich, daß der unter Umſtänden in die Partei⸗ und Fraktionsmeſchine geraten könnte. Im„B..“ wird dieſer Punkt u. E. ein wenig zu opti⸗ miſtiſch abgetan, mit dem Einwand: Da Herr v. Seeckt an der Form der Regelung. die ſchließlich vorgeſchlagen und angenommen iſt, grundſätzlich keinen Anſtoß nehmen würde, man es wohl tragen könne. Von der übrigen Regelung der Schunpolizei führt dasſelbe Pfſatt, nach unſeren Informationen im weſentlichen zureffend, aus: Künftig wird nur ein Teil, nicht die Geſamtheit der Beamtenſchaft, auf Lebenszeit angeſtellt werden, und in den großen Städten wird man die Kaſernferung beibehalten. Es ſei wohl auch anzunehmen, deß die Gegenſeite auf die geforderte Umbenennung der Polieioffi⸗ ziere in Polizeiinſpektoren Verzicht leiſtet. Und ſchlioßlich würden für die Meldung der Slärke der Schutznalizei Grundſätze vereinbart merden, deren Verwirklichung einen Abbau des heutigen Beamten⸗ körpers vermeiden kann. Soweit wir unterrichtet ſind, ſieht das Kompromiß, das nach ſehr lebhaftem Kampf— nicht nur zwiſchen uns und der Eatente, auch innerhalb der deutſchen Reſſorts zmiſchen Reich und Ländern— erreicht worden iſt, in der Tet ungefähr ſo aus. Für den Augenblick ſcheint es den wſtändigen Stellen zur Not oben noch zu genügen. Fraat ſich allerdings ob— und das gilt im beſon⸗ deren von der Frace der lebenslänglichen Arſtellung— in der Nraris das Schwergewicht, das in den Din⸗en ſelber liegt, die Ver⸗ hältniſſe nicht noch mehr zu unſeren Gunſten verſchiebt. Amerika zur Räumungs rage (Spezialkabeldlenſt der United Preß!). Waſhington, 17. Nov. In politiſchen und Regierungskrei⸗ ſen iſt der Räumungsbeſchluß Kölns mit großer Befriedigung auf⸗ genommen worden. Man weiſt beſonders auf die pſycholoagiſche Bedeutung der Rückwirkungen hin, wodurch auch die letzten Zwei⸗ fel an der Ratifizierung der Locarnoverträge durch den Reichs⸗ tag beſeitigt werden dürfte. Der ehemalige Kommandeur der amerikaniſchen Beſatzungs⸗ truppen in Koblenz, General Allen, lobt den Räumungsbeſchluß als den wichtigſten Schritt zur Durchführung des„Locarno Gent⸗ leman Agrements“ und weiſt darauf hin, daß ſich in dem Räu⸗ mungsbeſchluß eine franzöſiſch⸗engliſche Harmonie ausdrücke, die zu bewillkommnen ſei, nachdem die Intereſſen der beiden Länder ſeit Jahren diametral entgegengeſetzt geweſen ſeien. Weiter wies General Allen darauf hin, daß Belgien beſondere Veranlaſ⸗ ſung habe, mit dieſem Beſchluß zufrieden zu ſein. da er eine Ver⸗ minderung ſeiner militäriſchen Ausgaben durch Verkleinerung der Beſatzungstruppen zuließe, und das Land von dem Druck des Militärabkommens mit Frankreich, das es zuweilen zu einer un⸗ bequemen Politik gezwungen habe, befreie. Dije tſchechiſchen Wahlen Deutſche Beteiligung an der Regierung? Aus Prag liegen die amtlichen Ergebniſſe über den zweiten Wahlgang noch nicht vor. In der Preſſe ſind daher nur Schätzungen über die Stärke der einzelnen Parteien verbreitet. Darnach ent⸗ fallen auf die tſchechiſchen Agrarier 44(41 im alten Parlament) Mandate, auf die Kommuniſten 42(19), die Klerikale Volkspartei 32 (21), die tſchechiſchen Nationalſozialiſten 29(24). die tſchechiſchen Sozialdemokraten 29(52), die Nationaldemokraten 18(22), die tſchechiſche Gewerbepartei 13(), die deutſchen Sozialdemokraten 18(31), die deutſchen 1 8 18(11), die deutſchen Chriſt⸗ lich⸗Sozialen 12(), die eutſchnationalen 10(12), die deutſchen Nationalſozialiſten 7(), die autonomiſtiſche ſloweniſche Partei 20(12), die ungariſchen Parteien 15(11). die Polen und Ruthenen 4(). Im Senat werden ſämtliche deutſchen Parteien vertreten ſein. Die Mehrheitsbildung dürfte im neuen Parlament ſehr ſchwierig ſein. Von tſchechiſcher Seite wird darauf hingewieſen, daß man eventuell den Verſuch machen müſſe, eine deutſche Der„Vecer“, der dem Miniſterpräſidenten nahe ſteht, berech. net in großer Aufmachung, wieviel Stimmen und wie viele Ma date eine deutſch⸗tſchechiſch- ungariſch⸗agrarif 5 Tront ergeben würde. Es wären ſicher über.0 Millionen Stimmen und etwa 70 Abgeordnete. Die ſozialdemokratiſche Zer, tung„Pravo Jidu“ erklärt ausdrücklich: Wir ſind für einen 3 7 tritt der deutſchen Sozialdemokraten in die Regierung zur kung des ſozialiſtiſchen Einfluſſes in der Koalition, deren N0 wendigkeit auch von deutſcher ſozialiſtiſcher Seite anerkannt 1 Man erwägt auch die Schaffung eines Uebergangskabinetts, 7 zum größten Teil aus Beamten beſtehen ſoll. Neuwahlen! Frühjahr ſind nicht unwahrſcheinlich. Der Führer der Deutſchnationalen, der Abgeordnete Dr. geman, der im erſten Wahlgang nicht gewählt wurde, 9 auf die Wiederwahl verzichtet, wodurch die deutſchnationale Par in der Tſchechei ihren Führer verliert. Die deut nationale Partei iſt mit etwa 10 Mandaten die drittſtärkſte Part in der Tſchechei. Lod, Richthoſens letzte Fabrt kr. Heidelberg, 18. Nov.(Eig. Ber.) Heidelberg hat dem heiltk kehrenden Heldenflieger einen impoſanten Empfang bereitet. Lange vor Ankunft des Zuges waren die Bahnſteige und der Bahnhoſ⸗ vorplatz von einer dichten Menſchenmenge beſetzt. Glatt vollzog f. die Anfahrt und der Anmarſch der Abordnungen, Verbände un ſtudentiſchen Korporationen. In lebensgefährlichem Eedränge er' wartete die Menge die Ankunft des Zuges, der zuerſt in den Lüften von einem Flugzeug der Badiſch⸗Pfälziſchen Luft⸗ verkehrsgeſellſchaft in Mannheim angekündigt wurde⸗ Wenige Minuten nach 10 Uhr traf der Zug ein In einem Gepäcl⸗ wagen war bei offener Tür die Leiche Richthofens aufgebahrt, Der Sarg war über und über mit Kränzen bedeckt. Auch die übrigen Teile des Wagens bargen Blumen und Kränze in Hülle und Fü 5 Im Namen der in Heidelberg wohnenden Flieger legte Graf Be iſel einen Kranz nieder.„Dem deutſchen Volkshelden“ galt die Blumen“ ſpende der Abordnung der Vereinigten vaterländiſchen Verbände Mannheims. Von der Badiſch⸗Pfälz!“ ſchen Luftverkehrsgeſellſchaft wurde der tote Held durch eine Kranzſpende geehrt, die Direktor Hieronymi mit tiefempfun“ denen Worten übergab. Weitere Kranzniederlegungen erfolgten vo offtziersbund Heidelberg durch Oberſt Schmidt, vom Pfalzgau⸗ verband des Badiſchen Kriegerbundes durch den Stadtverordneten Amann, vom Heidelberger Waffenring und der Vereinigung delberger Verbindungen. Abordnungen der bayeriſchen Jagdſtaf. feln 79 und 35 und der württembergiſchen Staffel 28 begleiteten von Heidelberg aus den Kondukt. Ihm ſchloß ſich auch ein Vetter des Toten, der ebenfalls aus dem Weltkrieg bekannte Jagdflieger Frhr⸗ Lothar v. Richthofen, an. Nach einem Aufenthalt von knapp 10 Minuten ſetzte ſich Zug wieder in Bewegung. Die Fabren ſenkten ſich zum lehzten Gruß. Am Bahnhof waren weder ddtiſche noch polizelliche Be⸗ hörden vertreten. Auch eine Abſperrung, die unbedingt notwen der ſteht, wurde vermißt. * Darmſtadt, 18. Nopbr. Um 11,06 Uhr fuhr die Leiche 100 Rittmeiſters Freiherr von Richthofen auf dem Bahnhof Darmſ 225 durch, wo die Kriegerverene ihm die letzte Ehre erwieſen. Auß pe dem hatten die Heſſenflieger und die Akademiſche Fltegergeegg⸗ Darmſtadt am Bahnhof Aufſtellung genommen. Darmſtädter— zeuge begleiteten den Zug von Heidelberg bis Frankfurt. Flugze er⸗ führer der Heſſenflieger ſowie der Akademiſchen Fliegergruppe ütb nahmen die Ehrenwache von Darmſtadt bis Frankfurt. Letzte Meldungen Der Schnellzug München—Salzburg entgleiſt ilt — München, 18 Nov. Die Reichsbahndirektion München leb mit: Bei der Ausfahrt des Schnellzuges D. 19 am 17. Novembe⸗ aus dem Bahnhof Roſenheim in Richtung Salzburg, iſt die 3975 derachſe der Lokomotive an einer Gleiskrümmung entgleiſt. Ne* ſonen wurden nicht verletzt. Sachſchaden iſt nicht entſtanden. De Zug ſetzte mit 35 Minuten Verſpätung die Fahrt fort. Tragiſcher Tod auf den Schienen 1 — Newyerk, 17. Nov. Der Präſident der Standard Ertrge Works, Oskar Fox, fand auf furchtbare Weiſe ſeinen Tod. eh⸗ wollte von Perthamboy(New⸗Jerſey) den Zug nach Newyork feſt⸗ men und eilte über die Gleiſe, widei ſich ſein Fuß im Gleiſe 40 klemmte. Da in dieſem Augenblick ein Zug nahte, ſuchte ſich Baf zwiſchen die Schienen zu werfen, um geſchützt zu ſein. Das—ů— eber unmöglich, weil er den Fuß nicht umknicken konnte. So ſta Pariſer Nllerlei (Von unſerem Pariſer Nitarbeiter) Der korſiſche Dandit. zaſt unerſchöpflich iſt die Fülle der gruſeligen Räubergeſchichten, die 25 in 7— Korſika erzählt. Sie ſind Iiage, das Ein⸗ zige, was viele Franzoſen überhaupt von der Inſel Napoleons wiſſen. Sie gilt noch immer als Heimat und Zufluchtsort aller verwegenen Banditen, die, von der Achtung ihrer friedlichen Mitbürger umgeben, einen unerbittlichen Kampf gezen die Polizei führen, die auf eigene Fauſt Gerechtigkeit üben und dafür Keree daß das alte Geſetz der Blutrache nicht untergeht. Da auf Korſika die Gaſtfreundſchaft als geheiligte Tradition gilt, die ſelbſt einem von den Behörden Geäch⸗ teten gegenüber nicht gebrochen werden darf, und die Korſen im all⸗ gemeinen für kühne, romantiſche Baditenſtreiche viel Sympathie übrig haben, erklärt es ſich, daß oft die größten Verbrecher frei und un⸗ behelligt unter den friedlichen Bürgern verkehren, mit ihnen zuſam⸗ menſitzen, an den Gottesdienſten teilnehmen und ſogar zu Amt und Würden gelangen können. Dieſe Tatſache ſoll folgende Geſchichte, die ein aus Korſika zurückkehrender Franzoſe nach ris gebracht hat, bekräftigen: 3 Es mag etwa 20 Jahre her ſein, als ein wilder ſunger Korſe namens Caſtelli beim Spiel einen Zuſchauer, der ihn Ergerte, kurzerhand über den Haufen ſchoß und ſicz hierauf ins Innere der Inſel flüchtete. Wenige Tage nachther wurde er jedoch von der Po; lizei aufgegriffen und in Baſtia zu fünfzehn Jahren Zwangsarben Verurteilt. Sechzehn Belaſtungszeugen hatten vor den Richtern das erbrechen Coftellis übereinſtimmend geſchildert. In dem Augenblick, els er abgeführt wurde, um ins Bagno geſhickt zu werden, kehrte er ſich um und rief den ſechzehn Zeugen zu:„Wenn ich wieder zurück⸗ kmme, werde ich Euch alle töten!“ Die Jahre veroingen. Niemand dächte mehr an die Drohung Ca⸗ ellis, als er plötzlich wieder auftauchte. Zwei jener Zeugen waren terdeſſen geſtorben; die übrigen vierzehn wurden von dem Ban. en im Laufe eines knappen Tahres, einer nach dem andern, dergeknallt. Aber der Nae zum Trotz lebt Caſtelli ſeither un. indert in ſeiner alten Heimat. Die Bevölkerung welß wohl, da vor keiner Tat zurückſchrecken würde, und gerade deshalb zollt ſie meihre Achtung und Bewunderung. In den letzten Jahren hatte er Yin einem Waldwinkel in der Nähe des Gutes eines reichen Groß ⸗ rundbeſitzers eine beſcheidene Hütte gebaut. Dieſer äußerte ſich eine Tages im Wirtshaus, es ſei für ihn gerade keine Ehre, einen Mann zum Nachbarn zu haben, der eigentlich ins Bagno gehöre. Caſtelli, 5 Zeit. Dann ſcheinen ſich die modernen Merkurjünger allmählich wie⸗ die Gegend verlaſſen, wenn ihm ſein Leben lieb wäre, Die Warnung verfehlte ihre Wirkung nicht. Nach wenigen Tagen verſchwand der Grundbeſitzer; aber er verſäumte es nicht, vorher bei einer Bank 20 000 Francs zu hinterlegen als Prämie für den Kopf Caſtellis. Das Geld liegt noch heute bereit und wird wohl noch reichlich Zinſen tragen, ehe es abgehoben wird! Ruſſiſche Emigranken im Kampf ums Dafein. Paris iſt die neue Heimat einer großen Zahl von Prinzen und Fürſten geworden, die der Sturm der ruſſiſ hen Revolution entwurzelt, vertrieben und mitten in das Erwerbsleben hineinge⸗ worfen hat. Ehemalige ruſſiſche Fürſten⸗ und Grafenſöhne, die in der zariſtiſchen Armee als Offiziere dienten, und ſich im übrigen die Zeit mit Nichtstun vertrieben, ſind heute gezwungen, ſich durch eine bürgerliche Berufsarbeit über Waſſer zu halten. Hier ſteckt der jüngſte Sprößling eines alten ruſſiſchen Adelsgeſchlechts in irgend einem eleganten Modereſtaurant im Kellnerfrack, ein anderer betätigt ſich als Taxi⸗Chauffeur, ein dritter hat es ſogar ſchon zum Geranten eines Pariſer Hotels gebracht. Auch Fürſt Huſſupoff, der ſih beſon⸗ ders durch den Mord an Raſputin einen Namen gemacht hat, figu⸗ riert heute im Pariſer Geſchäfts⸗„Bottin“. Mit dem Grafen Somma⸗ rokoff⸗Elſton und der Prinzeſſin Jrene zuſammen hat er ſoeben in der Rue Duphot ein Modehaus aufgetan. Nach allen Regeln der Re⸗ klomekunſt preiſt er heute ſeine neueſten Modelle für die Winter⸗ mode an und lädt die faſhionable Welt zur Modeſchau ein, Die kleinen eleganten Pariſer Maitreſſen ſind ſehr zufrieden. Sie finden es„trés chic“, wenn ihr Geliebter und Beſchützer ſie echt„fürſtlich' bedienen läßt. Die Minuke des Schweigens. Der Vergleich iſt alt, aber er drängt ſich jedem ruhigen Bürger ſtets von neuem auf, wenn er um die Mittagsſtunde an dem gewar⸗ tigen Säulentempel vorübergeht, der die Pariſer Börſe beherbergt: es tönt über den weiten Börſenplatz wie in einem Narrenhaus, das in Brand geraten iſt. Hunderte von wild um ſich ſchlagende Menſſhen, meiſtens ausgeſprochene Oſttypen, drängen ſich guf den breiten Trep. pen, und brüllen, daß man das eigene Wort nicht verſteht. Eine volle Stunde dauert der Höllenlärm, fe Morgen zur ſelben der von ihrem Berſerker⸗Wutanfall zu erholen. Am Tage der Wakfen⸗ Ae beſchloß der Börſenvorſtand, die Toten während der örſenſitzung durch eine Minute des Stillſ hweigens zu ehren. Je ein Glockenſchlag ſollte den Anfang und das Ende der feierlichen Mi⸗ nute bezeichnen. Wohl vermachte der erſte Schlag den Raſenden einigermaßen Einhalt zu gebieten, aber ein volle Minute war offen⸗ ſichtlich zu viel des Guten. Der Börſendiener brauchte ſeinen Ham⸗ dem dieſe Aeußerung zu Ohren kam, ließ dem Großgrundbeſiter ſagen, er möchte ſein Gut innerhalb vierzehn Tagen verkaufen und zeiger auf ſeiner Uhr die Umdrehung vollenden konnte, hatt Gebrüll mit doppelter Kraft wieder eingeſetzt. Die Minute des ſchweigens dauerte an der Pariſer Börſe genau z w eiundzw zig Sekunden. Die enktäuſchlen Haarnetzſabrikanten. Des einen Freud iſt des andern Leid. Während die Coiffe der ganzen Welt ſchmunzelnd Hand an die unmodern gewong er langen Frauenhaare legen. in der Gewißhꝛit, das neue ren von da an unfehlbar jede Woche zum Nachſchneiden, zum Rogeſc des Nackens, zum Ondulieren und Friſieren wiederkommen und gen alsbald einen Chignon für die Abendtoilette zulegen muß, teinter ſich die Haarnetzfabriken in Indochina bedenklich h er⸗ dem Ohe. Ihre ganze Induſtrie, die namentlich ſeit 1914 einen d heblichen Aufſchwung für Chantung mit ſich brachte, iſt due ſie neue Mode in Gefahr geraten. In ihren guten Jahren erzie ige einen ganz gewaltigen Umſatz. Im Jebre 1921 führte eine eind ee Firma in Chantung täglich etwa 10 000 Groß ſolcher feiner Haarni0 aus. Die amerikaniſchen Frauen allein bezagen 1922 mehr In⸗ Millionen Netze aus Tſchefu. Von größter Bedeutuna für dieſe duſtrie war die chineſiſche Revolution vom Jahre 1911. Rod. von Chineſen ſchnitten damols ihre Zöpfe ab und lieferten ſo dib material, das auf Jahre hinaus ausreichte. Andererſeits ſin ig · Haare der chineſiſchen Frauen infolge ihrer außerordentlichen chaal⸗ keit beſonders gut für die Herſtellung der Netze geeignet. Die gen. netzinduſtrie in Indochina verdankt ihre Entſtehung den De uiſch in Eine deutſche Firma hatte lange vor dem Kriege angefangen e Toengtao chineſiſche Haare zu perarbeiten. Infoloe der Kriſe, en durch die neue Mode über die Induſtrie hereingebrochen iſt. ihen⸗ viele Arbeiterinnen das Netzflechten aufgeben und ſich dem Spi klöppeln zuwenden müſſen. Theater und Muſik n eral⸗ muſikdirektor Lert(Mannheim) ſhreibt der Leitung:„ 1 eine Deutſche Theater⸗Ausſtellung in dem Aufriß wie ſie von Nae, geplant iſt. für ein kulturelles Unternehnen von aroger Traawez dem die geiſtige Teilnahme weiteſter Kreiſe zu wünſchen wäre. gu⸗ Beſucher ſteht faſt jeder Deutſſhe zum Theater in irdend einem ge⸗ ſammenhang und es iſt überaus wünſchenswert, nicht nur den da aterfachmann ſondern auch der breiten Schichte des Publikums die innere Gefüge der deutſchen Bühne aufzuzeigen, ihm Einblick bhen hiſtoriſchen Bedingtheiten wie in die Arbeit der Gegenwark zu gern⸗ und die Facoren zulemmenzufaſſen, welche in ſhrem Zufanime 64 —— mer nicht zum zweitenmal zu ſchwingen. Lange bevor der Sekunden⸗ wirken das Deutſche Theater ergeben.“ Seeeeeneeeeee geweſen wäre und auf die ſich die Polizeidirektion ſonſt ſo gut ver“ ft 177 9 aufrecht und wandte ſein Geſicht ab. Er wurde völlig ückelt. a n⸗ Millienen „e Von der Maadeburger Toegterausflellung 1026. Genaue ——————————————2—————ꝛů———— ⏑—————— ech⸗ an⸗ nen zei⸗ in⸗ är⸗ yot⸗ ird. daß d⸗ hat tei ch⸗ tel me Alvoch, den 18. November 1923 RNeue Mannheimer Jeitung indend⸗usgabe] 3. Seife. Nr. 536 Wietſchaſtliches und Soziales die Lage des Rrbeltsmarktes Die 5 auch in ganzen ungünſtige Entwicklung des Arbeitsmarktes hat am 4. obe, Serichtswoche(—11. November) angehalten. Kamen meldeſe ber auf insgeſamt 27 060 Stellenſuchende 1892 ge⸗ 1. n Sellen, ſo belieſen ſich die entſprechenden Zahlen am alſo ber auf 29 146 und 1468. Der Beſchäftigungsgrad iſt uuf der unerheblich geſunken. Entſprechend erheblich geſtiegen iſt lobenhe anderen Seite die Erwerbsloſenziffer. Am 11. dählt—8 wurden bereits 13 648 Hauptunterſtützungsempfänger ge⸗ eber 11951 vom 5. November. e em landwirtſchaftlichen Arbeitsmarkt wurden in ang genswerter Zahl Knechte und Mägde auf Jahresſtellen ver⸗ Nahreszeit, Junahme der Erwerbsloſigkeit wurde, entſprechend der eiche Be⸗ bei der Gruppe der Garkenarbeiter feſtgeſtellt. Die ünterbadfeelbachtung wurde bei der Ziegel induſtrie gemacht. Ein 0 ſches Ziegelwerk hat allein 80 Mann entlaſſen. eine näntwickkung des Arbeitsmarkts der Metall⸗ und Ma- lülſigen zon du ſtrie geht im allgemeinen in der gleichen rück⸗ N Hunenflehtung wie in der Vorwoche. Eine Eiſengießerei und ſurüchſt nſabrie konnte allerdings wieder 100 Mann einſtellen, aber hei Kurzarbeit. Der Auftragsmangel in der Pforz⸗ ben iſt ieewareninduftrie hat angehalten. Uneinheitlich ge⸗ ſtoff die Lage in der chemiſchen Induſtrie. Im Spinn⸗ äftigt werbe war die Baumwollinduſtrie weiterhin gut be⸗ keſchritten! der Seilfabrikation wurde örtlich zu Werksbeurlaubungen keilz 5 l. In der papiererzeugenden Induſtrie wurde gung ünſtiger Geſchäftsgang(Kurzarbeit) lung imöflichkeit beobchtet 9 der teils gute Beſchäfti⸗ u der Hingegen hat die ungünſtide Entwick⸗ 10 ir Holz⸗ und Schnitzſtoffinduſtrie angehalten. elner Hatahrungsmittel gewerbe kam es zu Entlaſſungen in geringe ffeefabrik, in der Keksfabrikation zu Werksbeurlaubungen beſchäftig, miangs. Die ungleich, in der Hauptſache aber ſchlecht Der Arbef Tabak induſtrie zeicte im ganzen wenig Veränderung. Als deeitsmarkt des Bekleidungsgewerbes blieb ruhig. mieldet* Hutinduſtrie wurden kleinere Betriebseinſchränkungen ge⸗ Nack m Friſeurgewerbe hingegen blieb die ſehr leb⸗ frabe nach Perſonal auf der bishericen Höhe. Im Bau⸗ ing ſie ganz erheblich zurück. Nach Fertigſtellung von nahm vor allem die Zohl der ſtellenſuchenden Hiifs⸗ U Wanmen der auch das Angebot an Facharbeitern hat merklich Städtiſche Nachrichten ettbewerb zur Gewinnung von En würfen flür das handelskammergebäude hut die aus der Anzeige Nummer hervorgeht, von Arne reisgericht in dem Wettbewerb für die Gewinnung ſcheidun 010 für das Handelskammergebäude nunmehr die Ent⸗ dein er ſtefällt Obwohl 159 Entwürfe eingeſchickt wurden, konnte Höhe Preis zuerkannt werden. Der zweite Preis in 8 rad 2500 Mk. fiel dem Architekten Regierungsbaumeiſter Chr. kirche Ane. Architekt Schrade hat ſich als Erbauer der Chriſtus⸗ dwei aus„namen gemacht. Zwei 3. Preiſe zu je 4000 Mk. wurden zum Prswärtigen Architekten zuerkannt. Drei Entwürfe wurden würde 08 von je 1000 Mark zum Ankauf empfohlen. Die Ent⸗ in dieſer lag an vom kommenden Samstag ab bis einſchließlich Sonn⸗ ſnd in aal der Hauptfeuerwache öffentlich ausgeſtellt. Wir lüßt, vo er Lage, über die Eindrücke, die die Ausſtellung hinter⸗ Camstag der allgemeinen Zugänglichmachung zu berichten, da für eine Beſichtigung durch die Preſſe vorgeſehen iſt. N *** 1 den 25 der evang. Kandeskir he. Pfarrer Dr. F. Herrmann in Ain Kirchand. Mit ihm ſcheidet einer der rührigſten Pfarrer aus t. Dr. Herrmann war als Leiter der Oberrheiniſchen zudes bis zur Abgabe dieſes Amtes, ferner als Schrift⸗ em g ſrchen⸗ und Volksblattes in weiten Kreiſen bekannt. Auch einer mi leite⸗ der inneren Miſſion und verſchiedenen Zweiggebieten Vam und ende Stellen inne gehabt. Herrmann ſtammt aus Aderse⸗ t im 66. Lebensjahre. Im Kirchendienſt iſt er ſeit 188a. dams, von 6 leitete er das Mannheimer Diakoniſſen⸗ un wurd 1906—1920 war er Dekan des Kirchenbezirks Bretten. * er nach Bretten verſetzt. Nae geft zinger aog ſchnitten Im Betriebe eines gieſtgen Werkes ad untereen nachmittag ein 61 Jahre alter Keſſelſchmied die linte mit diz r Schlagſchere, ſodaß ihm vier Finger voll⸗ dem San(Heſchnitten wurden. Der Verunglückte wurde 4 Aitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Narebe en einen zerriſſenen Treibriemen erheblich verletzt. Im Le Ende eioe hieſigen Werkes flog einem 37 Jahre alten Taglöhner uute ihn des Treibriemens, der zerriß, an den Kopf und ver⸗ meinen ud 855 1 ch. Der Verunglückte fand Aufnagme im ankenhauus. der a. Seoff f ie ht jedermann vor ſich, den Gehalt findet nur der, mef 3 eſten. dazu zu tun hat, und die Form iſt ein Geheimnis der Goethe. Oerliner Muſik dh So Von Oscar Bie zur ei t ſind j 75 ein, Line ja unſere Opernverhältniſſe jetzt klargeſtellt, daß veſ Skadtgakliche Oper haben mit der Filiale von Kroll und deſen natürlicn„, aber unter der Oberfläche kriſelt es doch immer ſt 52 aus wirtſchaftlichen Nöten, die in den Luxusbetrieb m In gefährlichſten eingreifen. Der Staat will ſparen und ausntendanten dadurch dauernde Schwierigkeiten, daß der ier Städtiſeicht für die Verpflichtung derſelben Künſtler die dann Jadtt de Süchen Oper weit über den Tarif bezahlt werden. Dae ledent ſich dar üdtiſchen Oper iſt ſehr ſtark, aber es ſcheint daß die gehe onat um keine Sorgen macht. Bruno Walter koſtet allein galten, aat ein kleines Vermögen, aber er wird umſo dringender ſte dat, Edu eiſe Vernfung nach Wien dach nicht ganz außzer Jweiſe man ufgeben ſeinen Kontrakt nicht verlaſſen, aber er wird es auch errila nicht wie, Verhandlungen mit Wien ganz abzubrechen, da ihm iche 2 uffübeiß, was kommen kann. Vorläufig brachte er eine jieg unbeſchütrung der Iphigenie auf Aulis, bei der grade kraf und niabliche Triumphe bereitet wurden. Tietjen hatte die der Ronen e es wohlweislich ſo ein, daß möglie wenig De⸗ raucht wurden. Gleichviel war eine gewiſſe Unruhe in ererVorhänge zu bemerken, die die hinteren Proſpekte nembles 5 Stil, die monumentale Einheit wurde gewahrt lebendit Walter hören und eine Reihe erſter Künſtler vereinigten mem ig m. neſenen 7 555 n. Der neue Tenor Oehmann, Schipper als Aga⸗ a, und lr end, die Olczewska ſehr ſtark dramatiſch als Clytem- borgela dafür die Iphigenie, die einſt der Lotte Lehmann zugedacht anen müſſen hat e man ſich von der Staatsoper die Reinhardt Dpernob nicht e rührend Holdſelige. In ſolchen Augenblicken denkt denanbuſer deima doch der Staat im Geheimen eine Fuſion unſerer 10 Hemmuporſteht und vieſſeicht deswegen ſeiner eigenen Inten⸗ peiate ſ er zazen bereitet. Aber man kann nicht annehwen, daß ſälimiſt. Es nun die oberſte Leitung hätte, einem ſolchen Plan ge⸗ heſtendter, da d. oe tödlich für die Kunſt, es wäre wirtſ hafttt h noch lt wurde ſf.Nechnung mit Kroll, die in der Inflationszeit auf⸗ 9 die Stoatlid unterdeſſen als vollkommen falſch erwieſen hat. hach trina für PfI bereitet unterdeſſen eine Neueinſtudierung des uſt neilich dah, en er vor, der gerade in Berlin anweſend iſt, it, ſein letzte a5 Amarquartett, der ehrenwerte Hort der modernen es Streichquartett in Fis-Moll(erſchienen im zu Wirkungen, die dieſe alte Muſik überraſchend! 2 Sturz über eine Baugrube. Geſtern abend kam eine 56 Jahre alte Frau, Ecke Gartenfeld⸗ und Pflügersgrundſtraße, an einer Auf⸗ grabungsſtelle, die mit Brettern abgedeckt und nicht beleuchtet war, zu Fall und zog ſich einige Verletzungen zu. Gegen den Verantwortlichen wird ſtrafend eingeſchritten. verkehrsunfall. Geſtern nachmittag ſtürzte in der Rüdes⸗ heimerſtraße vor Käfertal ein mit Tabak beladener Laſtkraftwagen infolge unvorſichtigen Fahrens des Lenkers, der betrunten war. die 85 hohe Straßenböſchung hinunter Perſonen wurden nicht verletzt. Brand durch einen übergelaufenen Teerkeſſel. In der ver⸗ floſſenen Nacht entzündete ſich in einem Betrieb in der Düſſeldorfer⸗ ſtraße in Rheinau aus einem Keſſel überlaufender Teer an der nicht ganz gelöſchtn Feuerung. Ddas Feuer griff auf einen daneben⸗ ſtehenden Keſſel über, in dem ſich Teerſtricke befanden. Der Brand wurde durch die um 4,24 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr durch Auf⸗ werfen von Sand gelöſcht. Eine Partie Stricke ſind verbrannt. Der Schaden beträgt etwa 100 Mark. *klaminbrand. In R 1, 7/8 entſtand geſtern nachmittag in⸗ folge ſchlechter Reinigung in einem im zweiten Stock aufgeſetzten Kamin ein Brand, der durch die um 3,38 Uhr alarmierte Berufs⸗ feuerwehr gelöſcht wurde. Schaden iſt nicht entſtanden. In Brand geratene Porzellankiſte. Im Hauſe Prinz Wilhelm⸗ ſtraße 19 geriet heute früh durch Unvorſichtigkeit eine Holzkiſte, in der Porzellan verpackt war, in Brand. Auch in dieſem Falle wurde die um 7,27 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr in Anſpruch ge⸗ nommen. * Anaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. ent⸗ wendet: In H 6, 2 eine ſilberne Herren⸗Remontoiruhr mit Sprung⸗ deckel, in der Straßenbahn auf der Fahrt von Ludwigshafen nach Mannheim ein rotbrauner Geldbeutel ſowie eine ſilberne Damen⸗ Remontoiruhr mit Goldrand, gepreßtem Deckel, weißem Zifferbſatt und ſchwarzen römiſchen Zahlen.— Einem Betrunkenen ⸗wiſchen G6 und 7 ein ſchwarzer abgeänderter Militärmantel aus Wollſtoff, eine ſilberne Herrenuhr mit Goldrand und arabiſchen Zablen, eine Haarkette, einreihig mit verſtellbarem Schieber, auf dem die Buch⸗ ſtaben M. H. eingraviert ſind, eine Brieftaſche aus Segeltuch ſowie ein älterer Geldbeutel mit etwa 22 M. Inhalt. *Feſtgenommen wurden 31 Perſonen wegen verſchied'ner ſtrafbarer Kandlungen, darunter ein Ehepaar das von der Sbentsanwaltſchaft Karlsruhe wegen Unterſchlagung ge ſucht wird. vortraͤge Kunſt⸗ und Menſchheitsentwicklung Ueber dieſes Thema ſprach geſtern abend in der Kunſthalle Profeſſor Johannes Itten, gewiſſermaßen um ſeine Lehre, die er am vorhergehenden Abend im Kaſino enttoickelte, in der Kunſt⸗ und Menſchheitsentwicklung zu beweiſen. Der Redner führte aus, daß es unmöglich ſei, dieſes Thema in ein oder zwei Stunden zu erſchöpfen, daß er alſo, der Kürze der Zeit wegen, nur Andeutun⸗ gen geben könne. Und zwar will er die ganze Entwicklung auf eine neue Grundlage zurückführen. Für den Redner ſind drei Teile des menſchlichen Körpers von ausſchlaggebender Bedeutung, die Bruſt⸗, Bauch⸗ und Beckenhöhle. Dieſen drei Grundhöhlen entſprechen drei Grundtemperamente. Jedes dieſer Temperamente gibt dem betr. Menſchen ſeine Individualität, wirkt ſich alſo im Leben und Schaffen des Menſchen aus, ſodaß ſich nun drei Grup⸗ pen ergeben: Intellektuelle, Spirituelle und Materielle. Weicht ein Menſch von ſeiner Veranlaaung ab, ſo verliert er ſeine Baſis. An den nun vorgeführten Lichtbildern zeigte Prof. Itten den Rück⸗ ſchluß des Kunſtwerks auf den Künſtler, wie alſo das Kunſtwerk die Anlage, oder beſſer geſagt, die Veranlagung des Kenſtlers widerſpiegelt, und wie die Kunſtwerke der verſchiedenen Raſſen und Zeiten deren Individualität und ihre Entwicklung klarlegen. So zogen die Werke der Höhlenbewohner, verſchiedener Exoten, Mexikaner, Chineſen, Indier, Perſer, Aeaypter, Griechen, Euro⸗ väer, die Gebilde der Futuriſten, Expreſſioniſten, Kubiſten und Konſtruktiviſten an unſeren Augen vorüber, ohne uns durchweg von der Anſicht des Redners überzeugen zu können. Denn letzten Endes läßt ſich die Entwicklung der Kunſt und der Menſchheit nicht in ein Schema preſſen. W. R. Veranſtaltungen Die Schützengeſellſchaft mannheim hat ihr in Feudenheim ge⸗ legenes und auch weiteren Kreiſen bekanntes Reſtaurant zum „Schützenhaus“ einer neuzeitlichen Renovierung unterziehen laſſen. Die unter Leitung dez Architekten Gern vorgenommenen Umbauten und Dekorationen ließen äußerſt behagliche Wirtſchaftsräume erſtehen. Dem Sinne des Schieß⸗Sports entſprechend tragen die Wände ſehenswerte Jagdtrophäen und Ehrenſcheiben, darunter auch eine, die die Eingemeindung Feudenheims humoriſtiſch darſtellt. Anläßlich der kürzlich ſtattgefundenen Einweihung der neuen Lokalitäten fand em geſelliger Abend ſtatt. Oberſchützenmeiſter Hofſtaetter ſtreifte in ſeiner Begrüßungsanſprache die Geſchichte der Schützen⸗ Geſellſchaft Mannheim, wobei die Anweſenden ein ſehr anſchauliches Bild von dem Urſprung und der Entwicklung der Schützen⸗Geſellſchaft gewinnen konnten. Nach einer noch heute vorhandenen Urkunde wurde die Schützen⸗Geſellſchaft im Jahre 1744 gegründet. Von da bis zum Jahre 1797 iſt reichhaltiges Material über den Werdegang der Geſellſchaft vorhanden. Für die Jahre 1797 bis 1820 fehlen die Verlag Adolf Fürſtner, Berlin) zur Uraufführung gebracht hat, wa⸗ immerhin eine gewiſſe Senſation in dem ſterilen Konzertleben be⸗ deutet. Pfitzners Kammermuſik ſchmeichelt ſich dem Publikum nicht ein, auch diesmal nicht, obwohl die Frankfurter einen ungeheuren muſikaliſchen Fleiß an die Darſtellung verwendeten. Dieſes Quartett erinnert nicht nur in der der Tonart an Beethoven, ſondern ich möchte ſagen, daß auch ſein Stil ſich wohlfühlt in jener Atmoſphäre ab⸗ ſtrakter Empfindungen und konzeſſionsloſer Innerlichkeit, die Beet⸗ hovens letzte Quartette auszeichnet. Es ſind vier Sätze, das Scherzo ſteht an zweiter Stelle, der dritte langſame Satz iſt nur eine Art ge⸗ fühlvollen Intermezzos und der letzte Satz breitet ſich in ſeiner uner⸗ müdlichen Kontrapunktik aus, auch dies alles nicht unbeethoveniſch. Die alte Form leuchtet hindurch, die Themenbildung iſt bewußt und über⸗ legt, die dynamiſche Entwicklung bringt zarteſte Träume und voll⸗ griffige Crescendi, bald ſtreichen die Inſtrumente in wildem Uniſono einher, bald verflechten ſie ſich in kühnſten Polyphonien, aber ſucht der Hörer Freude, ſo wird er vielleicht nicht auf ſeine Rechnung kommen bei dieſer Muſik, die ein tiefſtez Bild letzter Erfahrung bleibt, nicht alt, nicht neu in ihrem Stil, von der Zeitloſiakeit eines echten Deutſchen. Da war das Klavierkonzert, das Richard Strauß für den einarmigen Wittgenſtein geſchrieben hat, und das Furtwäng⸗ ler neulich auch hier brachte, freilich unproblematiſcher. Ich weiß nicht, ob Strauß ſich ſehr viel daraus macht, er hat es nämlich noch nie ſelbſt mit Orcheſter gehört Das Urteil über dieſes Parergon ſteht wohl ziemlich feſt. Jedenfalls iſt die Virtuoſität der Wittgen⸗ ſteinſchen linken Hand über allen Zweifel erhaben. Was Strauß bewußt einhändig ſchrieb, klingt bei ihm wie eine Viſion beider Hände. Man jubelt ihm zu. Er hat ja unſere muſikaliſche Literatur durch ſeine Aufträge für die linke Hand ſeit den Tagen des Grafen ichy wieder um einige Kunſtwerke dieſer Spezialität dereichert. Nicht Strauß, ſondern ein anderer war es, dem einer unſerer bekannteſten Muſiker, durch ſeinen Geiſt nicht minder berühmt als durch ſein Klavierſpiel, das malitiöſe Wort ſagte: du warſt wohl froh, daß dir nichts Rechtes einzufallen brauchte. Süße Lilibil Chriſtenſen, warum haſt du nicht in der Grünen Flöte mitgetanzt, die Reinhardt als Veranſtaltung der Inter⸗ nationalen Pantomimengeſellſchaft hier im Leſſingtheater wieder⸗ holte? Damals warſt du ſo reizend darin und biſt extra herge⸗ kommen. Aber Matray wollte ſeine Solveg. Ich ſpreche mit dir von deiner Theaterlaufbahn, die du den Enkel von Ibſen geheiratet haſt, von deiner Hedda Gabler und Kameliendame. Was wäre in dem Tanz davon offenbar geworden! Schade. Was ſoll dieſe inter⸗ nationale Geſellſchaft, wenn ſie verſtimmte Aufführungen nach Ber⸗ lin bringt, ſtatt die Kunſt in neuen Werken zu revolutionieren. Blandine Ebinger— ſie gab wieder einen Abend, ſie ſang wieder Chanſons mit Friedrich Holländer, ſie bleibt eine der erſten Künſt⸗ Urkunden, die anſcheinend infolge der damaligen Kriegsbegebenheiten und der damit zuſammenhängenden Brände vernichtet worden ſind. Erſt wieder vom Jahre 1820 an bis zum heutigen Tage ſind die Protokolle und ſonſtigen Unterlagen lückenlos vorhanden, aus denen hervorgeht, daß die Bürgerſchaft Mannheims immer ſehr regen Anteil an dem Weſen und Werden der Schützenſache nahm. Anläß⸗ lich der Verlegung des Schießplatzes nach Feudenheim im Jahre 1896 ſagte der damalige Oberbürgermeiſter Beck die ahnungsvollen Worte:„Die Schützen⸗Geſellſchaft Mannheim zieht hinaus nach Feu⸗ denheim als Pionier der Eingemeindung dieſes Ortes nach Mann⸗ heim“. Weiter erwähnte Herr Hofſtaetter das 15. Verbandsſchießen 1896 auf dem damaligen Schießplatz, etwa wo heute das Ludwig⸗ Frank⸗Denkmal ſteht, und das große glänzend verlaufene Schützen⸗ feſt im Jahre 1914.— Die heutigen Schießanlagen in Feu⸗ denheim ſollen durch die bauliche Entwicklung Feudenheims übder kurz oder lang eine Verlegung erfahren. Die diesbezügli hen Be⸗ mühungen der Schützen⸗Geſellſchaft Mannheim zeitigten leider ein Ergebnis bis jetzt noch nicht, trotzdem hierwegen ſchon beit Jahres⸗ friſt mit der Stadtverwaltung Verhandlungen gepflogen werden.— Anſchließend an die Ausführungen des Herrn Hofſtaetter ſprach noch Domänenrat Honecker über die ältere Geſchichte der Schützen⸗ Geſellſchaft. Herr Honecker hat in dankenswerter Weiſe das vorhan⸗ dene Urkundenmaterial der Schützen⸗Geſellſchaft geſichtet und kommt auf Grund ſeiner Forſchung zu der Anſicht, daß ſchon vor dem Jahre 1744 eine der Schützen⸗Geſellſchaft ähnliche Vereinigung in Mann⸗ heim beſtanden haben müſſe. Nach ſeinen Feſtſtellungen iſt anzu⸗ nehmen, daß ſchon auf der Mühlau ein Schießhaus bezw. Schieß platz beſtand. In ſpäteren Jahren kam die Anlage nach dem Terrain des heutigen Krankenhausparks und erſt dann nach dem Roſengarten. Herr Honecker wird im Laufe ſeiner weiteren Forſchungen ſicher noch manchen intereſſanten Aufſchluß aus der älteren Zeit der Schützen⸗ Geſellſchaft geben können. Jedenfalls wäre zu wünſchen, daß die Stadtverwaltung der Schüßen⸗Geſellſchaft als einer ſeit bald 200 Jahren beſtehenden Sportsgemeinde, deren Weſen und Wirken mit der Stadt Mannheim auf das Engſte verknüpft iſt, die verdiente Förderung zuteil werden ließe. *Der Wohltätigkeitsbaſar des Evangeliſchen Gemeindevereins der Konkordienkirche im alten Rathausſaal war außerordentlich ſtark beſucht und darf als wohlgelungen bezeichnet werden. Umrahmt von flotter Muſik des B..⸗Orcheſters, geſanglichen und deklama⸗ toriſchen Darbietungen, entwickelte ſich ein ſo lebhaftes Treiben, daß man nur bedauern konnte, nicht größeren Raum zur Verfü⸗ gung zu haben. Die vielen geſtifteten Gegenſtände waren ſchon nach wenigen Stunden nahezu ausverkauft. Der Erlös entſprach ganz den gehegten Erwartungen. Der Vorſitzende konnte deshalh allen Spendern, Helferinnen und Helfern den herzlichſten Dank ausſprechen. 95 K. * Was bringt uns der Winter 1925—26 an Friſurneubeiten? Dies will die große Feſtſchau in Libelle und Elou am morgi⸗ gen Donnerstag anſchaulich vor Augen führen. Veranſtalterin iſt die Ortsgruppe Mannheim des Deutſchen Haarformer⸗ bundes. Weiß und farbig, ſogar mehrfach ſind die Farben, mannig⸗ faltig die Formen dieſer kleidſamen Abendfriſuren. Etwa 20 erſte Häuſer der vereinigten Mannheimer Damenbekleidungs⸗Maßge⸗ ſchäfte haben über 40 Abendkleider, vielfach erſte Pariſer Modelle, für die Feſtſchau zur. geſtellt. Eingeleitet wird die Feſtſchau durch das humorvolle November⸗Kabarettprogramm, be⸗ endet durch einen großen Feſtball. * Das Kaffee Friedrichsbau +2 8 in der zweiten November⸗ hälfte ein apartes Varietee⸗Ke arett⸗Programm. Frl. Roſé ſingt mit geſchulter ſympathiſcher Stimme Großmütterchen, die zwei Dankworths(Exzentric⸗Tänzer) gefallen ungemein, das Maxon⸗ Maxon⸗Geſangsduett iſt erſtklaſſig. Die 3 Globes ſind auf ihren rollenden Kugeln ein bekannter Varieteeakt. Der Clou des Abends. 40 Minuten Lachſalven hervorrufend, iſt Max Bemann, ein ſächſiſcher Typenkomiker.(Weiteres Anzeige im Mittagsblatt.) vereinsnachrichten *Auf der Generalperſammlung des Vereins badiſcher Han⸗ delslehrer, die am Sonntag, 15. Nopbr. in Offenhurg ſtatt⸗ fand, wurde die„Vereinigung der wiſſenſchaftliche gebildeten nicht⸗ etatmäßigen Lehrkräfte an badiſchen Handelsſchulen“ im Rahmen des Geſamtvereines gegründet. Die Vereinigung bezweckt, wie die der Lehramtsreferendare und Aſſeſſoren u. a. beſonders die För⸗ der wirtſchaftlichen und dienſtlichen Intereſſen ihrer Mit⸗ derung glieder. lerinnen dieſes Genres, in der präziſen Gebärde des Körpers, in der Nuanciertheit des halbgeſungenen Lauts, in der plaſtiſchen Lyrik dieſer Figuren, die aus Proletarierluft ſtammen, originellſte Blüte des Berlinertums, und von der Muſik ſo charakteriſtiſch durch⸗ gezeichnet, daß Frankreich und Ungarn nichts Beſſeres zu bieten haben. Wieviel fruchtbarer iſt das, intenſiver und echter als der ganze Operettenklimbim, der uns aus England und Amerika impor⸗ tiert wird. No, no, Nanette, eines der Zugſtücke von Lon⸗ don und Newyork, dort drüben aufgelöſt in Tanzklownerie, durchſetzt von witzigen Dialogen, die Poumansſche Muſik, die den Schlager in ſich trägt, von wirklichen Jazzbands geſpielt, wird hier in das Metropoltheater verpflanzt, in einer tödlichen Umarbeitung und Um⸗ inſtrumentierung. Der ſogenannte Inhalt, der Gegenſatz eines reichen Liebhabers mit ſparſamer Frau und eines armen Karnikels mit ver⸗ ſchwenderiſcher Frau, der nur ſo als Vorwand einer Tanzburleske hindurchzuſchimmern hat, wird 1 5 zu einem banalen Luſtſpiel breitgeſprochen. Komiker wie Hirſch und Arno und Hanſen bleiden im üblichen Operettenſtil, nur die Palaſty ſchwingt ihre beruflech geſchulten Beine weit über den Durchſchnitt der muſikaliſchen Poſſe. Aber es ſind Reſte einer Enſembleakrobatik geblieben, einer Kolo⸗ ratur des Tanzens, Springens, Werfens, die auf revolutionäre Ge⸗ müter anregend wirken können. Doch ich glaube, die Revolution der Operette aus der Jazzmuſik wird kommen, wenn wir dieſe nicht mehr hören können. Nein, das war ein verfehltes Unternehmen. Dieſelben Schlager werden im Zwiſchenakt vom Foyer hörbar und nachher ſpielen ſie ſie in der Mascotte die halbe Nacht weiter. Gott helfe uns! Die Leute ſitzen bei Sekt und Klavier im mondänſten Gedränge. Wir ſind ja bankrott.—39 0 Ziteratur Sophie Kloerß: Johannistrieb, Engelhorns Romanbibliothek, 38. Reihe, Band 22/23.— Dieſes volkstümliche Buch dürfte zahl⸗ reiche Leſer finden. Wenn das Leben an die Grenze kommt, wo das Alter über den Zaun ſieht, wird den Menſchen angſt. Plötz⸗ lich ſteht alles vor ihnen, was ſie nicht beſeſſen, nicht genoſſen aben, und die leidenſchaftliche Gier packt ſie, noch einmal das heiße eben an ſich zu reißen. Rückſichtslos folgt der Mann ſeiner Leiden⸗ ſchaft. Er ſieht nicht die Wertloſigkeit der begehrten Frau, er will nicht ſehen, daß er im Begriff iſt, alles zu zerſchlagen, was ihm bis dahin Zweck und Inhalt ſeines Lebens war, er folgt aur dem ſpäten aufpeitſchenden Gefühl. Und er würde zugrunde gehen ohne die Frau an ſeiner Seite, die ſich aus Zweifel, Aer und Empörung durchringt zum ſittlichen ernſten Bewußtſein ihrer Pflicht. Ueber dem Ende des Buches liegt es wie klares. Abendlicht eines Spät⸗ ſommertages; es iſt ein echtes Frauenbuch, das uns reife Kunſt der bekannten Erzählerin hier geſchenkt hat, 4. Seite. Nr. 536 mittwoch, den 18. Movenber gilm⸗Rundſchau * Alhambra. Mädel von heute“ iſt eine Luſtſpielperle, gudem eine deutſche, was bei der Erfindungsarmut unſerer Fiem⸗ autoren und eſpielleiter etwas heißen will. Der Hauptwert des ganz entzückenden Werkes liegt in Inſzenierung und Darſte lung. Cläre Rommer iſt als Stefft das ideal„ſüße Mädel, das bei ſeinem Liebesabenteuer mit dem„unwiderſtehlichen“ Rudi Schönau Gans Unterkircher) ums Haar zu Fall gekommen wäre. Die guten Engelein— in dieſem Fall ſind es die Tante. der richtige Zu⸗ künftige und der Schwiegervater in ſpe— kommen nicht zu Ipät. Ein wenig Vorſehung ſpielt auch die Vorgängerin Stefſis(Olga Tſchecho wah, die mit dem ſchwer mit Banknoten geſpickten Onkel Rudis vorlieb nimmt. Zum Schluß empfehlen ſich drei glückliche Paare cis Verlobte. Der Dupierte iſt Rudi, der von ſeinem Rivalen in dem Hotel, in das Steffi entführt worden iſt, dermaßen vermöbelt wird, daß er kaum aus den Augen ſehen kann. Die Detailmalerei der Handlung iſt überaus reizend, ein Gemiſch von echtem, ſtarkem Liebesempfinden und leichtſinnigem Schwerenötertum, harmloſem Flirt und halbweltleriſchem Raffinement. Schade, daß das Luſtſpiel nur noch heute und morgen zu ſehen iſt. Zwei Harald Lloyd⸗ Grotesken ergänzen wirkungsvoll mit einer intereſſanten Vil⸗ derſerie der Deulig⸗Wochenſchau den neuen Spielplan. Rommunale Chronik Bürgerausſchuß in Heidelberg Kxr. Heidelberg, 18. November.(Eig. Bericht.) Der Bürger⸗ ausſchuß iſt auf den 1. Dezember zu einer Sitzung geladen. Er ſoll die Einwilligung zum Verkauf eines Anweſens der ſtädtiſched Sparkaſſe in der Eppelheimer Straße zum Preis von 55 000. geben.— Für den Ausbau des Schulhauſes und der Leh⸗ rerwohnhäuſer in der Siedelung Pfaffengrund wird ein weiterer Anlehenskredit von 87 150„Rark, zur Anſchaf⸗ fung der notwendigen Einrichtungsgegenſtände und der erforderlichen Lehrmittel für dieſe Schule ein aus Wirtſchaftsmitteln zu beſtreitender Kredit von 45 000, die in den nächſten Voranſchlag einzuſtellen ſind, gefordert.— Die für den Theaterumbau nach der End⸗ abrechnung noch benötigte Summe von 316 372/ iſt rorläufig aus dem Betriebsfonds zu entnehmen und dieſem Fonds durch Einſtellung von je 35000 Mark in die Voranſchläge der Jahre 1928— 193d wieder gutzubringen.— Die Amtszeit der im Februar 1921 auf vier Jahre gewählten 5 der Kaufmanns⸗ und Gewerbege⸗ rich te, die durch Beſchluß des Bürgerausſchuſſes vom 8. April 1924 um ein Jahr verlängert wurden, wird um ein weiteres Jahr ver⸗ längert.— Der Stadtrat hat beſchloſſen, den Perſonen, die aufgrund eines Vorſchlags der Stadt Heidelberg in deren Eigenſchaft als Ak⸗ tionär, Geſellſchafter uſw. in Auſſichtsräte, Verwältungsräte oder ähnliche Aufſichtsorgane oder ehrenamtlich in den Vorſtand gewähln werden, zuzuſichern, daß in die Haftung, die ſich für ſie ergeben könnte, die Stadt eintritt. 1* Offenburg, 15. Nov. Die Bürgerausſchußſitzung genehmigte u. a. den Verkauf des Eichamtsgebäudes an den badiſchen Staat für den Preis von 64000., der bar be. zahlt wird. Einen wichtigen Punkt der Tagesordnung bildete die Herſtellung einer Kreisſtraße nach Dur bach. Das Pro⸗ jekt iſt von der badiſchen Regierung und vom Kreis genehmigt und erfordert einen Zuſchuß von der Stadt Offenburg in Höhe von 2² 90⁰ M. Die Straße ſoll ſpäter von Durbach nach Oberkirch verlängert werden. In der Ausſprache wurde bemängelt, daß die Straße nur eine Breite von 4,50 Meter habe, was bei den heuti⸗ gen Verkehrsverhältniſſen durchaus ungenügend ſei, zumal für beide Seiten nur an eine Böſchung von je 45 Zentimeter gedacht ſei. Der Bürgermeiſter betonte, daß er bei den betreffenden Stel⸗ len dafür eintreten werde, daß die Straße den modernen Verkehrs⸗ verhältniſſen entſpreche, könnte aber allerdings keine großen Aus⸗ ſichten auf Erfüllung dieſer Wünſche machen.— Die Stadt Offen⸗ burg hat vor einigen Wochen durch den paritätiſch beſchließenden Ausſchuß ihre Zuſtimmung zur Beteiligung an einer Auslands⸗ anleihe des badiſchen Giroverbandes gegeben. Es handelt ſich um einen Betrag von 300 000., der zum Neubau des ſtädt. Waſſerwerkes verwendet werden ſollte. Das Reichsfinanz⸗ miniſterium hat nun die Stadt Offenburg aus den Reihen der Skädte, die ſich an dieſen Anleihen beteiligen dürfen, geſtrichen. Die Stadt ſucht durch deutſche Mittel dieſen Betrag zu erholten und es ſcheinen auch dafür günſtige Ausſichten vorhanden zu ſein. * Waldkirch, 16. Nop. Wie wir ſeinerzeit mitteilten, iſt det Voranſchlag vom Bürgerausſchuß abgelehnt worden. In der Gemeinderatsſitzung vom 11. Nogember ſtellte der Bürger⸗ meiſter den Antrag, zur Aufrechterhaltung der Zablungsfähigkeit der Stadtkaſſe, auf Grund des Notgeſetzes vom 22. Oktober ds. Is. mangels weiterer Mittel eine weitere Umlagevorauszahlung von 10 Pfg. für November und von fünf Pfennig für Dezember zu erhehen. Der Antrag wurde abgelehnt, ebenſo der zweite Antrag des Bürgermeiſters, im November nur 5 Pfennig Vorumlage zu erheben. Der Bürgermeiſter erklärte, daß er bei dieſer Sachlage für eine ordnungsmäßige Erledigung der Ausgabenanweiſunden feine Verantwortung mehr übernehmen könne. Der Bürgermeiſter wird beauftragt, mit dem Verband badiſcher Gemeinden oder dem badiſchen Städtebund wegen Beteiligung an der Aufnahme eines Auslandsdarlehens mit einem Betrage von 100 000 M. zu verhan⸗ deln, da anderes Geld für die ſtädtiſchen Baudarlehen nicht zu beſchaffen iſt. brach in dem Anweſen des Landwirts Karl Obert 9 Durch raſches Eingreifen konnte dasFeuer auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Wohnräume ſtehen noch als Ruine. Alles Lebende wurde gerettet, auch ſonſtige Gegenſtände. Urſache des Brandes unbekannt. geplanten Kraftwerke am Oberrhein herangezogen werden. bon fachmänniſcher Seite verlautet, ſollen Stundenkilometer auf der Konſtanzer Strecke auf 365 KW. und auf der⸗Rheintalſtrecke auf 1450 KW. belaufen. ANeue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Nusgabe) Aus dem Lande UI Weinheim, 16. Nov. Das aufgrund von mildtätigen Stiftun⸗ gen errichtete Vereinshaus des evangeliſchen Vereins für innere Miſſion wurde unter Mitwirkung der gemiſchten Chöre Weinheim, Wieblingen und Handſchuhsheim feierlich eingeweiht. pert und Pfarrer Joeſt überbrachten die Grüße der Kirchenge⸗ meinden. bericht und keilte mit, daß der unter unſäglichen Opfern fertiggeſtelte Neubau einen Saal für eine Näh⸗ und Strickſ hule, drei Säle für Gemeinſchaftszuſammenkünfte, ferner zwei Wohnungen für Mieler und eine kleine Schweſternwohnung enthält Der Neubau liegt direkt neben dem Poſtamt. Anſptachen hielten noch Inſpektor Stöckle Miſſionar Schäfer und Herr Vehmann eine Abſchiedsfeier für. Herrn Schäfer ſtatt, der heute als Miſſionar an die Goldküſte abreiſt. Sein Nachfolger iſt Miſſionar Bender aus Heidelberg. Dekan Ko p⸗ Stadtmiſſtonar Kirſchenlohr erſtattete den Bern⸗ Anſchließend fand den bisherigen Hausvater des Pilgerhaaſes * Pforzheim, 16. Nov. Die in der Kaiſer Friedrichſtraße woh⸗ nende geiſtesſchwache Franziska Strauß von hier hatte ſich von ihrer Wohnung entfernt und war vermißt gemeldet worden. Sie lief bei einem Verſuch, die Würmtalſtraße in der Nähe des Säge⸗ werks Robert Bütkle zu überſchreiten, direkft in das Privat⸗ auto des Architekten Rauſcher und wurde überfahren, ſodaß ſie tot liegen blieb. Den Autoleiter trifft keine Schuld. Forſt bei Vruchſal, 18. Nov. In den letzten Tagen hat man die Entdeckung gemacht. daß in der hieſigen Kirche drei weißleinene Altartücher mit Spitzen und eine wertvolle Schutzdecke mit feinſter Stickerei geſtohlen worden ſind. Von den Tätern hat man noch keine Spur. fKarlsruhe, 17. Nov. Die großzügige Karlsruher Zeppe⸗ lin⸗Eckener⸗Woche fand am 15. November durch Platzkon⸗ zerte, Straßen⸗ und Hausſammlungen und einem Kinderballonwett⸗ bewerb ihren Abſckluß. Der Kinderballonwettbewerb. an dem un⸗ gefähr tauſend Luftballons abgelaſſen wurden. fand derartigen An⸗ klang. daß er am nächſten Sonntag wiederholt werden ſoll. * Karlsruhe, 17. Nov. In einem Holzlager am Rheinhafen ſtürzte ein Holzſtoß auf einen 50 Jahre olten Lagerarbeiter von hier und verletzte dieſen ſo ſchwer, daß er nach dem ſtädtiſchen Kran⸗ kenhaus verbracht werden mußte.— In einer Uhlandſtraße erhielt am Samstag nachmittag ein Handwerksburſche von einem Fuhrmann von hier einen Fauſtſchlag ins Ge wodurch er zu Boden ſtürzte und ſich eine Gehirnerſchütterung zuzog. Wirtſchaft der Geſicht, * Junsweler b. Offenburg, 17. Nov. Geſtern abend nach 8 Uhr Feuer aus. Die Nur Scheune, Stall und Speicher brannten aus. X Sk. Georgen, 15. Nov. In einem Fabrikgebäude der Uhren⸗ fabrik Philipp Haas u. Sohn brach im Erdgeſchoß(in der Schmiede) infolge eines defektgewordenen Behälters Feuer aus, das ſich mit rafender Schnelligkeit ausbreitete. Zum Glück war die Freiwillige Felerwehr wenige Minuten nach dem Alarm zur Stelle und konnte in kürzeſter Zeit trotz größter Rauchentwicklung die Gefahr eindäm⸗ men. Ueber die Höhe des Schadens iſt noch nichts aenaues bekannt geworden, er dürfte ſedoch nicht allzu erheblich ſein. Säckingen, 15. Nov. Vor dem Scheffelhof wurde geſtern ein nacktes. totgeborenes Kind aufgefunden. Von der Rabenmutter fehlt jede Spur. Schopfheim. 15. Nov. Heute nachmittag brannte die Scheuer und das Wohnhaus des Fabrikformers Wagner im beyachbarten Tegernau bis auf den Grund nieder. Lt.„Markar. Taabl.“ wird Brandſtiftung vermutet. Es ſollen in dieſer Sache der Eigentümer, ſeine Frau und ein Freund bereits verhaftet worden ſein. * Walsshut, 16. Nov. Wie bereits bekannt, ſollen die Strek⸗ ken Baſel-Mannheim und Baſel—onſtanz elektrifiziert werden. Die Strecke Baſel—Säckingen wird ja bereits elektriſch betrieben. Zur Stromlieferung für dieſe Bahnen ſollen die neu Wie ſich die Koſten pro * Oberuhldingen bei Ueberlingen, 16. Nov. Der 60jährige Landwirt Julius Zundel, der die Geſchäfte des Feuerwehr⸗ dieners beſorgt hatte, hatte eine Probe anzuſagen. Von Seefelden —— ift er vom Wege abgekommen und in die Aach ge⸗ allen. den Stock des Verunglückten. 5 Aachbiegung bei Seefelden die Leiche des Ertrunkenen. Man fand auf dem Weze nur die Feuerwehrmütze und Erſt nachher entdeckte man an der „Konſtanz, 17. Nov. Die Handwerkskammer Konſtanz blickte am letzten Sonntag auf ihr 25jähriges Beſtehen zurück. Uleber die Wirkſamkeit der Kammer, über ihre ſtille ernſte Arbeit zur Hebung des Handwerkes, es techniſch immer leiſtungsfähig zu erhalten und leiſtungsfähiger zu geſtalten gibt eine Jubiläums⸗ ſchrift der Handwerkskammer eingehenden Aufſchluß, auf die aus⸗ drücklich hingewieſen werden ſoll. Dieſe Feſtſchrift gewährt einen inhaltsreichen Ueberblick über die Bedeutung der Kammer ber ihrer Exrichtung für das Handwerk, über ihre geleiſtete Arbeit und ihre Geſchichte. Nus der Pfalz bau b⸗ : Ludwiashafen. 17. Nov. Der Um⸗ und Erweiterungeign e⸗ ſt 1225% pfälziſchen Poſtſcheckamtes in Ludwigshafen. der im Auau ſten gonnen wurde, iſt nunmehr fertiageſtellt. Die Geſamtke Um⸗ und Erweiterungsbauten belaufen ſich auf annähernd Mark. ainnm * Grünſtadt, 17. November. Die hieſige Bäckerzweng Pfud kündigt heute eine weitergehende Ermäßigung ſur ebenſol Kornbrot auf 54 Pfennig an. 2 Pfund Weißbrot koſten el 54 Pfennig. ud II Neuſtadt a. d.., 18. Nov. In dem„Neuſtadter Slaeng Dorfanz.“ wird in einem Artikel Proraganda für die Er aelt einer Univerſität in der„Perle der Pfals“ gemacht. eume davon aus. daß ehemols auch das Neuſtadter humaniſtiſche aleich ſium mit Hilfe von Stiftungen ins Leben gerufen wurde: 9 Un⸗ Weg ſoll bei der Univerſitätsgründung gegangen werden. und i verſität ſoll deshalb notwendig ſein, weil in der Abeinpfal wicb der Saargegend keine Hochſchule vorbanden iſt. Als Vorbin er Gießen genannt, das vom heſſiſchen Staat aroße Unterſtün hält. Neuſtadt dürfte infolge ſeiner zentralen Lage als Unige, ſcun ſtadt für die Pfalz ſehr geeianet ſein. Neuftadt hat ja ſrünen einmal eine Univerſität gehabt und ſomit beſitzt ſie aug 2 rorch wiſſen Anſyruch auf dieſe Bevorzuaung. Die erforderliche 8verein ganda für dieſe Tdee ſoll durch einen Univerſitäts⸗Gründung Wie das Preisprüfungsaft ig geleiſtet werden. * Kaiſerslautern, 15. Nov. teilt, tritt vom Montag an eine Brotpreisermäß 7af ein, und zwar wird der Preis für 3 Pfund Roggenbrot vontgg Pfb. 53 Pfennig und für 3 Pfund Gemiſchtbrot von 62 au ermäßigt. 2 jeß eine * Kaiſerslautern, 17. Nov. In einem hieſigen Hotel 5 Kild zugereiſte Frau ein 1 Jahr altes Mädchen zurück., l jde wurde dem Marienheim übergeben. Von der„Mutter f Spur. nter⸗ Lingenfeld bei Germersheim, 17. Nov. Der wegen gen ſchlagung vom Amtsgericht Germersheim geſuchte Julius 15 G65 bon hier wurde nach dreijähriger Abweſenheit von hier al5 pingen(Württ.), wo er ſich unter dem Namen Richard 9 Freiburg aufgehalten, ermittelt und verhaftet. Er ene dieſem falſchen Namen in der dortigen Gegend verſchie ilag 17. Nop. Am e trügereien verübt. * Kerzenheim bei Kirchheimbolanden, No der abend wurde der 47 Jahre alte Landwirt Friedrich Be Pferde Harrheim a. d. Perimm durch den Hnfſchtag eimeen an den Kopf getroffen und ſtarb nach einigen Mi 2: Mechtersheim. 17. Nov. Bei der geſtrigen Trei 87 Haſen wurden von 20 Jägern an die 20 Haſen zut G⸗ bracht. Das Ergebnis wirft ein kraſſes Licht auf den de Wildſtard in unſerer Gewarkung. Ein Herr aus Ludwias ichnel. hatte dabei lt.„Sp. Ita.“ einen beſonderen Erfola zu vei indem er das zweifelhafte Glück hatte, auf kurze Entfernun wertvollen Jaadhund zu erlegen. * Pirmaſens, 17. November. Die freie Bäckerinnung kündigt einen weiteren Brotpreisabſchlag an. Kilo demnach ein Kilo gemiſchtes Kornbrot 47 Pfennig und ein genbrot(gemiſcht) 42 Pfennig. balte. Der in der Wildſtraße wohnee * Pirmaſens, 17. Nov. met Jahre alte Fabrikarbeiter Ludwig Koch hat ſich am Sa Arbei⸗ ſeiner Wohnung erhängt. Das Motiv zu dieſer Tat iſt! loſigkeit.„ Hutde 1 * Zweibrücken, 17. November. Laut„Pfälz. Merkur tellen die der Dinglerſchen Maſchinenfabrik geſtern ailen Angeſten? Kündigung auf 31. Dezember zuteil. 6 Nachbargebiete ette, Sw. Durmſtadt. 14, Nov. In ſeiner. Wobnung in dere Frn wurde ein in den 30er Jahren ſtehender Mann, der von tein bab trennt lebt. durch Casveraiftung bemußtlos aufaefunden. befindlie⸗ den Gashahn im Zimmer geblt und ſich in das nebenan ouraene Schlafzimmer aelect. wo er gefunden wurde, Wiederzehen ſuche im Krankenhaus, wohin ihn die Rettungswache 15 06 waren von Erfolg. doch iſt der Zuſtand bedenklich. Auge, delaber ſind den Autos anſckeinend ein Dorn in aße ſe e murde in der Frankfurterſtraße und in der Maadalenenf Gaskandelaber umgefahren. St. Ingbert, 16. Nov. Au dem hieſigen Ran ſind ein beladener und vier unbeladene Wagen abgeſtoßen worden, das nicht geſtellt war. Dadurch Wagen in das Gleis, das mit ſtarkem Gefäll 19 or brücker Straße nach dem Eiſenwerk führt. Ein eiſern wilde ⸗ Eingang des Eiſenwerkes wurde glatt weggefegt, Gide⸗ fuhr in das Eiſenwerk hinein auf eine Anzahl dortſtehe der in an⸗ bahnwagen. Der Zuſammenprall war nach Ausſagen fuhren 1 Nähe befindlichen Arbeiter fürchterlich. Die Wagen 5 Mehre einander in die Höhe und verurſachten großen Sachſchade Wagen liegen vollſtändig in Trümmer, andere ſind digt. Es muß als ein großes Glück bezeichnet werden, ſchenleben nicht zu beklagen ſind. 87—— rr— hof dieteche rollten, die e L Des Raiſers alte Kleider Roman von Frank heller Copyright by Theſpis⸗Verlag in München 1920 7(Nachdruck verboten.) Mein Verſprechen wurde mit derſelben Totenſtille aufoenommen wie meine anderen Worte. Ich ſaß da und lauſchte Sekunde für kunde, aber alles was ich hörte, waren die Schläge meines Pulſes. Ich wußte nicht mehr, was ich glauben ſollte. Hatte ich mich getäuſcht? Hatte ich überhaupt keine Schritte gehört? Oder ſtand man in der Dunkelheit da und lauerte mir auf? Wollte man mich zu Tode ängſtigen? Was war das für ein Haus? Der Schrecken, der, während ich handelte, von mir gewichen war, kehrte vervielfacht wieder. Ich wiederholte meinen Vorſchlag, um mich zu beruhigen. Aber meine Stimme war ſo verändert, daß ſie meine Angſt nur ſteigerte. Die Angſt umklammerte wie eine Hydra mit hundert Fangarmen mein Herz und meine Nervenzentren. Beinahe mit Erleichterung hörte ich plötzlich etwas, kaum drei Schritte von mir, wenn ich es richtig beurteilte. Und diesmal konnte man nicht zweifeln, was es war. Es war das Schlurfen einer Filzſoͤhle und das leiſe Ziſchen eines Atems. Ich habe ſchon geſagt, daß ich nicht weiß, wie Entſchlüſſe ge⸗ boren werden. Aber mit einemmal war es mit meiner Luſt, zu par⸗ lamentieren, vorbei. Ich glaubte zu verſtehen, was die Abſicht des Unbekannten war. Er wollte ſein Hausrecht nach ſeinem eigenen Kopf ausüben, mich in der Dunkelheit fangen und nach ſeinem Be⸗ lieben ſtrafen! Nun wehl, dazu gehören zwej! Mit dem Holzding in der Hand, um eine Waffe zu haben, begann ich in der Richtung, aus der das Geräuſch gekommen war, über den Boden zu kriechen. Meine Nerven waren auf das Aeußerſte angeſpannt. Und das war auch gut, denn ſie ſollten auf eine gehörige Probe geſtellt werden. Dem erſten Schritt waren zwei andere gefolgt. Aber ſie kamen mir nicht näher, ſie entfernten ſih. Der umfichtbare Gegner reri⸗ rierte. War er am Ende gar feiß? Auf jeden Fall war er nien mehr ſo vorſichtig wie früher. Trieb er es ſo weiter, muzte ich ihn ja einholen! Ich war nicht ſtark, und es war lange her, ſelt kd ein Handgemenge mitgemacht hatte, aber jetzt kribbelte es mir in den Fingern nach einer Auseinanderſetzung mit den Fäuſten. Ich war gerade im Beg iff, einen Sprung vorwärts zu machen, als mir ein Gedanke kam, der meine Rettung wurde. Wie, wenn er nurretiriert um mich in eine Falle zu locken? In der letzten Sekunde kam mir der Gedanke. Ich hatte ſchon den einen Fuß gehoben, um einen Anlauf zum Sprunge zu nehmen. Jetzt ſenkte ich ihn langſam wieder zu Boden, Er berührte den Boden. Augenblick geſchah es. Der Boden ſenkte ſich plötzlich unter meinem Fuß: ich ſchwankte, es ſchimmerte mir rot vor den Augen. Ich ſah mich kopfüber in irgendeine keufliche Falle ſtürzen. wahl eine krampfhafte Bewegung gemacht haben, die mich zurüc⸗ riß. Ich ſtand da und balancierte auf meinem linken Fuß, ich er⸗ langte das Gleichgewicht wieder. Schweiß bedeckt, einen Schritt von der Falltür weg machte, hörte man endlich ein wirkliches Geräuſch in dem ſchwarzen Haus. Jetzt glitt mein Körpergewicht darauf, und im ſelben Dann muß ih Und während ich, von kaltem Irgendwo unter mir erhob ſich eine Stimme, halb piepfend. halb ſingend. War es ein Kind, das ſchrie? War es ein Kranker? Pein, plötzlich begriff ich: es mußte ein Wahnſinniger ſein. Aus der Dunkeſheit dicht neben mir kam ein ſchrilles Ziſchen als Antwort. Alles, was ich an Entſetzen empfunden hatte, kulminierte nun. Aber die Löſung war näher als ich glaubte. Dicht neben mir erblickte ich etwas, das mich mit wahnwitziger Freude erfüllte; einen länglichen, kleinen Lichtfleck in der Dunkelheit. Ich war ſo aus der Faſſung gebracht. daß es einige Zeit dauerte, bis ich begriff, was es war: ein Schlüſſelloch, durch das das Licht hereinſickerte. Meine Hände zitterten ſo, daß ich konnte, aber gottlob, der Schlüſſel ſteckte! — zu meinem Staunen fand ich, daß die Türe nicht einmal verſperrr war! für gewöhnli Zeit in der Dunkelheit verbracht hatte. ſie kaum lenken Ich wollte ihn umdrehen Ich 5 ſie auf. Ein graugelbes Licht ſtrömte herein. ſchwac⸗ e Augen, aber nahezu blendend für jemand, der lange In dieſem diffuſen Licht ſah ich endlich ein wenig von dem Raume, in dem ich herumgetappt war. Ich ſah ſchwere Möbel von fremdartigem Ausſehen ſchimmern, und Wände mit derſelben Dra⸗ perie bedeckt, die in dem Zimmer gehangen hatte, in das ich zuerſt gekommen war. Denn ich hatte in der Dunkelheit richtig vermutet: Dies war ein ganz anderer Raum. Aber ales verlor an Intereſſe im Veroleich mit etwas, das ich am äußerſten Ende de⸗ Zimmer⸗ gewahrte: eine dicke, konturloſe, hockende Geſtalt in europäiſ hen Kieidern, aber mit einem lauden Haarzopf und geſ bliten, bashaften Ausen in einem ſchlaf'en Geſicht. In dem fahlen Licht glich er einem aroßen, grauweißen Giftſhwamm. Es war drinnen mit mir geſp'elt hatte! Es waren augen, die mir in der Dunkelheit augelauert hatten. Jetzt ſprach aus ſeinen Augen nicht mehr ausſchließlich Bosheit. und Angſt darin. Aber mit einemmal überwältigte mich mein Zorn. Ich hielt das geſchnitzte Holzding noch in der Hand ein Chineſe, der dorr ſeine ſchrägen Katzen. Ich las Staunen Bevor ich ſelbſt noch recht wußte, was ich tat, wirbelte es durch die Luft auf den gelben Mann zu. Ich hörte ein ſchrilles Aufheulen, das mehr an eine Frau als an einen Mann erinnerte. Von unten kam ein Antwortgeheul. Das war mehr als genug. Ohne, mich darum zu kümmern, ob ich ihn tötlich getroffen, ſchmetierte ich die Tür des ſchwarzen Hauſes zu und lief, ſo raſch die Beine mich krage durch den praſſelnden Garten, durch das Gitter, in 80 wo die Laternen mit einem beſeligenden Glanze leuchte hne mih ſie blieb nicht ſtehen, um ſie anzuſehen. Jh lief und lief, 425 1 fragen, wohin ich kam, bis meine Kehle ſo trocken ſaß ſchmerzte. Enob⸗ epßg, Plößzlich befand ich mich auf einem offenen Plaßz. Auto hiel ele las ich geiſtesabweſend auf einer Strasentofel. Ei! ſprang in he⸗ ich murmelte dem Chauffeur meine Adreſſe zu und 50 10 mirige Der Chauffeur ſtarrte mich an; zum erſtenmal wunde. übr e wußt, daß ich bloßköpfig war. Ich vermutete, daß ir ſelbſt oſen Ausſehen im ſelben Stil war, aber fand mich vor 1 50 Galah ſchuldigt. Man darf nicht verlangen, daß jemand ein anhat, wenn er von ſeinem erſten Einbruch kommt, ohnung caſte Nach zwanzia Minuten waren wir vor meiner—— d ſch langt. Ich ſchwankte durch einen Nebel die Treppen hina ein, bevor ich noch die Kleider abgelegt hatte. z. IV. te ich bocaſch Ueber den engliſchen Detektiv Mr. Graham wußte as Mittagsſtunde des nächſten Tages nichts anderes, als 100 in der Bodega erzählt hatte. nächtl die Der Schlaf iſt ein launenhafter Zenſor. Von meins Morgen ſch Erlebniſſen bhatte er zwei Drittel geſtrichen, als ich wen gel Augen aufſchlug. Mein Kopf war ſchwer und ſchmer; te mi h Ad, verſuchte, den mindeſten Gedanken zu denken. Urwe I für Zoll weiterarbeiten wie Forſchungsreiſende durch en ich geben wenn ich verſuchte. zu entwirren, wo ich geweſen und 116 kuner nachdem ich die Bodega verlaſſen hatte. Drei Situa slagefegine deutlich vor mir: eine, wo ich in ein erleuchtetes ſah, und heln ſtarrte, eine, mo ich in ein wunderliches Zimmer kinein ea 419 wo ich einen Holzſchemel durch die Luft nach ſemandes c, daß ſe⸗ ſah. Das übrige war ein Chaas. Ich erinnerte runtel 5 in lange Strecken gelaufen war. Ich en⸗ſann mich nten Geſyräches mit einer unbekannten Perſon. und oa Kopf hatte ich die Erinnerung an einen unheimlichen Hatten dieſe Erinnerunzen irgendeinen inneren Zu Ich hatte das Gefühl, dan ein ſolher Arſcnmenbang lte⸗ etn war, daß es eine Art Schlüſſelwort für ſie ale ceben mem Aunze plätzlich— aber erſt ſetzt— leuchtete dieſes Wart in 1 auf: Einbruch! Ich hatte einen Einbruch verübt! Je enug auf Haus eines fremden Menſchen eingebrochen! Niſt gear mög ich hatte einen Holzſchemel nach ihm geſchleudert. Es nich ge daß er tot war. Und ſein Haus war überaus eigentüm eier Jetzt erinnerte ich mich blitzartig einer Buddhaſtatue, ſpäne, die erloſchen und einer tiefen Finſternis. Fortſetzung folgt) tamme, Leden 1 derfel Hintenlang babe an der Straßenkreuzung nicht überbolen 1 N 7 4 +. ae 25 Neue Mannheimer Jeituna[Abend⸗Rusgabe) Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim Posſ Mannheim, 17. Nov.(Sitzung des Schöffengerichts Abt. S..) er—.— Amtsgerichtsrat Schmitt; Schoffen: Kaufmann mann ud Kreiß aus Altlußheim und Friſeur Eduard Zimmer⸗ anwot in Edingen; Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staats. 2 Dr. Feiler. Virt 8 Oktober d. Js. abends zwiſchen 10 und 11 Uhr ſah ſich kenen efN Schmitt zum Felſenkeller in K 1, genötigt, einen betrun⸗ ellners t. der über das teute Bier ſchimpfte, mit Hilſe ſeines widerſe—. der Wirtſchaft hinaus zubefördern. Da der Gaſt ſich Gaſt— Gewalt angewendet werden. Draußen lärmte dor der Br er Wirtſchaft weiter, worauf nach Angabe eines Zeugen denſtande de Wirtes ein Fenſter guſriß und mit einen harten 15 2m ſtarf Ruheſtörer ins Geſicht ſchlug, ſodaß der Mann gleseelutete. Der Verletzte ſchlug darauf ein Fenſter ein. Im zwer wendoment ſtürzte der Kellner, der Wirt, ſein Bruder und din 0 itere Gäſte aus der Wiriſchaft heraus u. ſchleppten den ohne⸗ 0n 5055 ſchwor mißhandelten Mann wieder an die Wirtſchueer trat rauf einige ſeiner Angreifer ihn, verprügelten. Einer ſchener ſegar ins Geſicht. Die Radauſzene lockte eine große Me.⸗ beenenge auf den ausgedehnten Platz vor der Wiriſchaft. Es Manne 150—200 Leute gewelen ſein, die zugunſten des rerwund ten alemng Partei ergriffen und gegen den Wirt eine ganz bedroßliche Neinahmen. Als Rädelsführer katen ſich der Arbeiter Robert und Bri und ſeine Frau hervor, die alle crrderen durch Schreien nalſchutz en zu übertreffen ſuchten. Der hinzugekemmene Krimi⸗ chaffen mann Platz vermochte es endlich, einigermaßen Ruhe zu er en Durch ſeine Beſonnenheit brachte er den Rebert Feßler, nde Reden an die Menge hielt, einige Schritte abſeits e Breſteſtraße, wo Feßler ſtücht'g ging, jedoch wieder einge⸗ ihn e Sbwchl Stuber dem Polizeibeamten ein Bein ſtellte, um . Die Anerſolgung dea Deßler zu verhinden. Einwendi ngeklegten ſuchten heute die ſchwere Straftat durch die menge ung Abzuß⸗ zlichen, daß ſie nur zufällig unter die Menſchen⸗ dandlunetommen zeten und ihrem Unmute über de ſchmägliche Miß⸗ aber auft des Arbeiters Luft gemacht hätten. Ddem gegenüber muß daß ch grund der Ausſagen der Zeugen daran feſtgehalten werden, den de das Dazwiſchentreten der Schutzmannſcaft, es zwelfellos zu werſten Ausſchreitungen gekommen wäre. Feßler Sachverſtändigte Kezirksarzt Dr Schleid hält den Robert ſtalt Adur während des Krieges längere Zeit in der Nervenheilan⸗ regbar unsdorf bei Hannover untergebrocht war, für einen leicht er⸗ en Menſchen und glaubt nach ſeinen Wahrnehmungen den Gites, ſtellen zu ſollen, daß der Angeklagte zur Beobachtung ſeines Die em omdes in die Irrenkliniß Heidelberg verbrach t werde. fenb Antrage traten indeſſen die Verteidiger.⸗A. Dr. Pfeif⸗ Ge erger wie auch der Staatsanwalt entſchieden entgegen. Da⸗ de„leß. daß de Verhondlung zu Ende zu führen ſei. aufn r Staatsanwalt betonte, daß durch das Ergebnis der Beweis⸗ kande ne der Tatbeſtand des Landfriedensbruchs und des Wider⸗ durch ipollauf erwieſen ſei. Rodert Feßler und eine Freu hätten Noderthe. hyſteriſches Schreien die Leute herbeigerufen, und zi, Feßler habe außerdem aufreizende Reden gehalten für 0 tein werfen aufgefordert Der§ 51 St..B. treffe aber zobert Feßler nicht zu, Feßler ſei zwar Pfychopat, gleichwohl teldz zurechnungsfähig. Die gleiche Auffaſſung hechen auch der Ver⸗ Nubillia r Stactsanwalt beantragte gegen Rebert Feßſer, unter übriasgung mildernder Umſtände. 1 Jahr Gefängnis, gegen die igen drei Angeklogten je drei Monate Gefängnis. Nefäiis, Gericht fälte folgendes Urteil: Robert Fetzler 8 Mon. Feßler 30. nis, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaſt, Thereſe den Ss onate Gefängnis, unter gleichzitiger e ee Haung afaufſchub cuf Wohlverhalten bis 1. Dezember 19⸗88. Auguf und Heinrich Stuber wurden freigeſprochen. M. Schöffengericht Darmſtadt Hintenm 6. Juni ds. Js. fuhr der Kraftwagenführer L. Hörr in der mit ſei ach. Angeſtellter bei der Faßholzfabrik S. Daum, Darmſtadt. zurück nem Kraftwagen nebſt Anhängewagen von Marienbera leer van hi Is er von Affolterbach in die Olfenerſtraße einbog. ſuchte Hintenlaten der als wilder Fahrer bekannte Steinhauermeiſter Joh. überholend von Oberabſteinach, der ſtramm fuhr. das Fahrzeug zu betanplen. Hörr fuhr mit weniger als 15 Km. Geſchwindiakeit und ſahren zudem habe er wegen des Anhängewagens in weitem Bogen der Bomüſſen da er ſonſt nicht herumgekommen wäre. Entaegen dem Siſchrift ſaß der Bremſer des Anhäncewagens neben Horr auf ſtänd; itz des Vorderwagens. Sowohl die Zeugen. als der Sachver⸗ blicken„Gewerberat Giovannini von der Dampfkeſſelinſrektion er⸗ Fah die Schuld an dem Tode des Hintenlana in deſſen zu raſchen ſpreche„Das Urteil lautete dem Antrag des Staatsanwaltes ent⸗ nur end auf Freiſvrechung von der Anklage auf fabrläſſige Tötung. B. emſep en Uebertretung(Mitfübren eines Anhängewagens obne e) werden 20 Mk. Geldſtrafe ausgeſprochen. sw. Schöf den ledichffengericht Pirmaſens. Das Schöffengericht verurteilte a. R. en Gemeindeſekretär Alois Wadle aus Münchweiler angeej Lieſer war angeklagt, als Beamter Gelder ſich rechtswidrig nungentet und die zur Kontrolle der Ausgaben beſtimmten Rech⸗ defälſcht zu haben. Wegen eines fortgeſetzten Ver⸗ bpechens der erſchwerten Amtsunterſchlagung in Tateinheit mir“ einem Verbrechen der erſchwerten Urkundenfälſchung erhielt er eine Geſamtgefängnisſtrafe von 6Monaten unter Anrechnung von 2 Monaten erlittener Unterſuchungshaft. Für den Reft der Strafe wurde ihm unter der Auflage, daß er an die Armenkaſſe in Münch⸗ weiler eine Buße von 200 M. zahlt, Bewährungsfriſt bis 1. Juli 1930 bewilligt. Neues aus aller Welt — Doppelmord in Pommern. In Treptow an der Rega wurde der Poſtſchaffner Lück und ſeine Frau in ihrer zur ebenen Erde gelegenen Wohnung ermordet. Ein Viehhändler und ein Makler, die gegen 12 Uhr die Straße paſſierten, hürten in dem Hauſe zwei Schüſſe fallen und Hilferufe einer Frau. Sie wagten aber nicht, unbewaffnet in die Wohnung einzudringen, und benach⸗ richtigten von einem Nachbargrundſtück aus die Polizei, die feſtſtellte, daß der Mörder durch das Fenſter zunächſt den Mann erſchoſſen hatte, dann durch das Fenſter eingeſtiegen war und die Frau durch zwei Kopfſchüſſe niedergeſtreckt hatte. Im Bette befanden ſich un⸗ verletzt die beiden vier und drei Jahre alten Kinder des Che⸗ paares, von denen das älteſte erzählte, es ſei ein„fremder Onkel“ in das Zimmer gekommen. Ein Raubmord liegt allem Anſchein nach nicht vor, da Silber⸗ und Wertgegenſtände ſowie Kleidung und Wäſche unverſehrt in den Spinden lagen. Die in Treptow befind⸗ liche Polizeiſchule Fiadeeglae die Ermittelungen auf. Trotzdem die Gegend durch Radfahr⸗Patrouillen abgeſtreift wurde, konnte der Täter bisher nicht ermittelt werden. — Bluttat eines Verſchmähten. Der Schuhmachergeſelle Schaaf aus Rethem an der Aller überfiel ein Mädchen namens Leſius und tötete es durch Dolchſtiche. Er ſtand eine Zeitlang mit ihr in freundſchaftlichem Verhältnis, doch wurde dies durch das Mädchen gelöſt. Mit einem Revolver lauerte er ihr auf und ſchoß auf ſie, als ſie ſich auf dem Fahrrad näherte. Sie verſuchte ſich unter Zurück⸗ laſſung des Nades durch Flucht zu retten, wurde aber von Schaaf eingeholt. Man fand das Mädchen mit einer Schußwunde und durchſchnittener Kehle vor. Schaaf fuhr dann auf dem Rade nach Rethem zu und erreichte den Rethemer Teich, ſetzte ſich auf das Brückengeländer und erſchoß ſich. — Selbſtmord einer Rieſenſchlange. Der Hamburger Zoologiſche Garten hat während der letzten Nacht eine ſeiner ſchönſten Rieſen⸗ ſchlangen(Boa constrictor) durch den Tod verloren. Das Tier er⸗ wiſchte— vielleicht auf der Suche nach Nahrung— ſeinen eigenen Schwanz und begann dieſen zu verſchlingen. Die Schlange grub die nadelſcharfen, hakenförmigen Zähne feſt in ihre eigene Haut und ver⸗ ſchlang langſam ihr ganzes Körperende automatiſch in den dehn⸗ baren Schlund. Die Zähne müſſen dabei das verſchlungene Stück des hinteren Körperteiles ſo feſt gehalten haben, daß es nicht wieder ausgebrochen werden konnte. Die ffolge war, daß die Luftröhre zu⸗ ſammengedrückt, die Atmung verhindert wurde und der Erſtickungs⸗ tod des Tieres eintrat. Der Wärter fand die große Schlange als einen erſtarrten Ring, wie das bekannte ſymboliſche Bild für die Ewigkeit, der ſich in den Schwanz beißenden Schlange. Das Opfer war im übrigen wohlgenährt und vollkommen geſund. — Ein neuer Pauſtein? Wie aus Schweden gemeldet wird, ſoll es dem ſchwediſchen Ingenieur Strehlenert in Nol gekungen ſein, einen neuartigen, mit außerordentlichen Norteilen in der An⸗ wendung verbundenen Nauſtein zu erfinden. Er beſteht aus Söge⸗ ſpänen. Lehm und Sulſitlauge und hot von dem Erſinder den Na⸗ men„Lianinſtein“ erhalten. In Schweden und Amerie'a iſt er bereits patentiert. Er bracht als Bindemateriol keinen Mörtel, ſandern einen beſonders zuſammenaeſetzten. ei»fach herzuſtellenden KLeim, der ein völliges Zuſammenwachſen der Verbundſtellen herbeiführt. Weitere Vorteile ſollen ſein, daß der Stein ſtark iſolierend wirkt und keinen Verputz weder innen nach ausen braucht. Die Außenfarbe konn unmittelbar cuf dem Stein angebracht werden, und ebenſo laſſen ſin die Taneten innen auf den Stein kleben. MWie der Erfinder mitleilt hat or ſieben ahre gebraucht, um die Erfindeng bis zu der heutigen Vallkommenheit zu bringen.— Aſſes ſehr ſyön und auch mööclich. Aber wie iſt es mit der Hacharkeit des Steines? Ez dürfte geraume Zeit vergehen, bis in dieſem wichtigen Punkte ein abſchließende⸗ Urteil möglich iſt. JF!Cͤã———.. ͤ—— Woltreiſende Irme Filinger, der ſchon ſeit 1908 ſich unterwegs befindet, iſt in La Rochelle ongekommen und geht vondort weiter nach Bordeauxr, um ſich nahy Enaland und von dort nach Amerila einzuſchiffen. Wenn er 1928 in San Franzisko ankommt, ſoll er 40000 Daflar erholten, die von einem Sportklub dafür ausgeworfen ſind. Der Weltreiſende muß 140 000 Kilometer zurück. legen, wovon er ſchyen 129 000 Kileweter hinter ſich hat. Er trägt 40 Kg. Gepäck bei ſich und lebt vom Verkauf von Anſichtskarten. — Heiratszwang für Peieſter. die Stadt Hermoaſa, die Hauptſtadt des werikaniſchen Staates Tabaſco, war der Schauveohn erheblicher religiöſer Unruhen. Drei katholiſche Prieſter wurden verhaftet,weil ſie ſich weigerten. ſich dem Heiratszwang zu unter⸗ werfen, der kürzlich durch ein Staatsgeſetz für alle Prieſſer eingeſetzi worden iſt. Große Maſſen ſuchten die verhafteten Priaſter zu be⸗ freien und die Polizei hatte alle Mühe. den Aufſtand zu unterdrüsen. Das kürzlich erlaſſene Geſetz läßt dem Prieſter nur die Wahl zwiſben ſofortiger Hefrat oder Niederlegung ſeines Amtes. Der erſte Fall ſeiner Anwendung führte zu den erwähnten Unruhen. vorgeſetzte Stelle weiter zu geben des Tabakbaues und des Tabakmarktes. pfälziſchen Winzer be kanerrebe. einandergehen, bewieſen Winzerverſammlungen, die dieſer Tage in verſchiedenen Orten des Oberlandes ſtattfanden. in einer vom Pfälzer VBauernbund und dem Weinbauverein einbe⸗ rufenen Verſammlung nach lebhafter Ausſprache ein Antrag ein⸗ ſtimmig angenommen, in dem die Verſammlung die Bezirksbauern⸗ kammer den Standpunkt zu vertreten, daß ſämtliche im deutſchen weſtliche Winde, Temperaturen wenig verändert. 20 2— en—— 5. Seile. Nr. 538 Zanòdwirlſchaſt Tabakpflanzerverſammlung Der deutſche Tabakbauverband hielt gemeinſam mit der Badiſchen Landwirtſchaftskammer am vergangenen Sonntag im Saale des Bahnhofshotels in Ladenburg ſeine dritte Tabak⸗ pflanzerverſammlung ab. In großer Zahl waren die Landwirte zu der wichtigen Verſammlung gefolgt. Der Vorſitzende des deutſchen Tabakbauverbandes, Oekonomierat Dr. Müller, geſchäftsführender Direktor der Badiſchen Landwirtſchaftskammer, eröffnete die Verſammlung und hieß alle Anwefenden, den Ver⸗ treter des Landeskommiſſckes Regierungsrat Dr. Weißbrod, und andere Gäſte verſchiedener landwirtſchaftlicher Organiſationen willkommen. Regierungsrat Dr. Weißbrod erklärte ſich bereit, die Wünſche der Tabakpflanzer entgegenzunehmen und an ſeine Hieraguf hielt der Vorſitzende Oekonomierat Hoffmann⸗Speyer einen Vortrag über die Lage In eindringlicher Weife ſchilderte der Redner die troſtloſe Lage des Inland⸗ tabakbaues und des Inlandtabakmarktes. Die einzige Mög⸗ lichkeit, eine Beſſerung der Marktlage herbeizuführen, ſei die, den tabakverarbeitenden Betrjeben einen Anreiß für die Verwendung von Inlandtabak dadurch zu geben, daß die Steuerbegünſti⸗ gung, die bis jetzt nur für Feinſchnitt mit 50 Prozent Inlands⸗ tabak gültig iſt, auch auf alle anderen Tabakfabrikate ausgedehnt wird. Eine diesbezügliche Entſchließung wurde einſtimmig von der Verſammlung angenommen. Jür und gegen die Amerikaner⸗Rebe Eine der wichtigſten Fragen, mit denen ſich gegenwärlig die chäftigen, iſt die des Anbaus der Ameri⸗ Wie ſehr in dieſer Frage die Meinungen aus⸗ In Nußdorf wurde angepflanzten Amerikanerreben gleich zu vernichten ſind. In einer Verſamm⸗ eiche welcher Art vollſtändi lung von Landwirten in Oberhochſtadt, die auf Veranlaſſung der Be⸗ zirksbauernkammer tagte, ergab ſich faſt einſtimmig der Beſchluß, daß das Anpflanzen der Amerikanerrebe für den eigenen Verbrauch zugelaſſen werden ſolle, ein Verkauf der Erzeugniſſe dagegen ſolle verboten ſein. Neue Bücher Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehal en W. Hauſenſtein:„Venedig“, Paläſte, Kirchen, Kanäle. Wolfgang Jeß, Dresden.(408)) * N und Klaſtags Almanach. Verlag Velhagen u. Klaſing, erlin.(409) Rud. Herzog:„Geſammel te Werke“, 3. Reihe in 6 Bänden. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung,, Nachf. Stuttgart.(410) Ant. Feubrich:„Was iſt das deutſche Vaterland“, Roman. Verlag: Dieck u. Co., Stuttoart.(411) Ca. 40jäbriger Abonnent. Rechtsauskünfte exteilt der Briefkaſten nicht, wenden Sie ſich an einen Rechtsanwalt. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, mediziniſcher und Anufwertungfragen iſt aus geſchloſſen. Jeder Anſrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anſragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. Lanbfroſch. Die FFröſche brauchen im Winter kein Futter. P. H. 12 000 Paviermark entſprachen am 19. Dezember 1921, 377,67 Goldmark.— Der Betraa iſt aufzuwerten. J. L. Verſuchen Sie einmal mit warmem— nicht heißem — Setifenwaßer; wenn die Möbel nicht zu ſehr vrgilbt ſind wird die Reinigung Erfola haben. J. Zim. Wenn die Flecken, durch Säure hervorgerufen zu ſtark ſind. Rüſſen Sie die Platte abſchleiſen laſſen. Fr. Ba. Sie müſſen die Klrchenſteuer zahlen, aus der Kirche ausgetreten ſind. Verlag: da Sie nicht Watternacht chlen er Rar eruser kan sweerwart Der geſtrige Tag brachte in der Rheinebene Temperaturen bis zu 2 Grad unter der normelen Lage. Das Maximum betrug 3 Grad, auf dem Feldderg 2 Grad. Die Ebene liegt unter einer Hochnebel⸗ chicht, der Hochſchwarzwald rogt darüber hinaus und hat Sonne. ie Druckvetteilung hat ſich nicht weſentlich verſtärkt. Das Hoch liegt über Dänemark und hat ſich allſeitig verſtärkt. Ueber It, lien iſt der Druck weiter gefallen und über dem Golf von Genna hat ſich eine Zyklone entwickelt. Es iſt wahrſcheinlich, daß bei dieſer Labe in einigen Tagen, beſonders in Südbaden, Niederſchläge(Schner) fallen werden. Vorausſichtliche Witterung für Donnerskag bis 12 Uhr nachts: Vielfach tlefe Wolken, zeitweiſe Aufhellung, noch meiſt trocken, nord⸗ Aüche nener ettbewerb zur eeeee eeeee e würſen für das ker tards, Vermögen der Firma Mannhei⸗ Panbeen enfabrit Georg Thies G. m. b. H. in Uhr da,„ 9, wird beute nadmtittag Konta zus Konkursverſahren eroffnet. Hum auwalt erwalter iſt ernannt: Herr Rechts⸗ Belur.ch Stegſried Mater in Aſtannheim, uns zum 18 Ar. 43,. Kontursforderungen ſind ſazumedan. Dezember 1025 bei dem Gerichte 00 na 1555 Zugleich wird zur Beſchlup⸗ dalterg Aber die Wahl eines deſinitiven Ver⸗ Cafſes r die Beſtellung eines Gläubiger⸗ 1 G. Schaupp, iyrantſurt Ein dritter Ppreis in Kennwort Aund eintretenden Falles über die genſtän de er Konkursordnung bezeichneten deub. 1925, b. auf: Donnerstag, den 17. De⸗ er ange vorm. 117 Uhr ſowie zur Prüfung]wurdeni empfohlen: Uirstag,ehre⸗deten Horderungen auf; Don. 1. Ver Lutwurf, Ahr. da, den 31. Dezember 1925, vorm. 11 Kiock. Zimm Amtsgerichte Abt. B0. 5 1I. mien— 113. Termin anberaumt. Kaſſe gehörpnen, welche eine zur Konkurs⸗ onku berg. 2. Der Entwurf, Ken Dekannkmachung. Haubelstammergebaude unroe mit 159 Entwurfen beichict. Preisgericht hat folgende Entſcheroung gefällt: Ein erſter breis wurde nicht zuerrannt. Ein zweiter reis in Höhe von 9 500 4, Kennwort watzwand II, Werfaner: Architett, ntegterungsbaumenter Cor. Schrade. wtheim. Ein dritter wreis in Höße von 4000, Kennwort Knotenpuntt, Verfaſſer: Architekt Hanja⸗Alemaniae, Architelten Carl Leubert und H. Leyr, Nürn⸗ Zum Ankauf zum Preiſe von ſe 1000. Kennwort: Verfaſſer: Architekt Karl Latteyer und Archi⸗ telt Bauſch, Ludwigshafen a. dih. Verſauner: Architekt Adolf Schmidt. Berlin⸗ Bünnenvalksbund. Deutsche Märchenspiele Letzte Autfüheungen am Donnerstag und Freitag, den 19. u. 20. November „Frau Holle“ Beginn jeweils 4 Uhr nachmittags im großen Saale der Lledertafel, K 2, 32 Karten sind erhültlich zum Preſse von Mk.50. 1— und 50 Pfigem Maunheimer Musikhaus P 7, 14; in der Muska ienhandt Pfenter. 0 2, 9; n der Haupigeschäesstene d. Bühnenvolksbund es G 3, 14 und jeweus en der Tageskasse ab 3 Uhr nachm iſtaes. 1107⁰0 Vannhelmer Naustrauengu- f F. J. Donuerstag, 25 Nov, abd. 8Uhr Gewinnung von Ent⸗ Das a. Pt. 110⁰ Vobe von 4000., Werfaſſer: die Radioturm, nwort: Putz u. Stein, rige Sache im Beſitze haben oder zur Siemengſtadt. in P 6, 20 tegeber maſſe etwas ſchuldig ſind, wird auf⸗ 3. Der Entwurf, Kennwort Handel und Ordtl. Mitgliederverſammlung kabfolgendts an die Gemeinſchuldnerin zuf Wandel III. Verfaſſer die Architekten Strunk agesordnung: 1. Jahresbe⸗ Tlicht 8 oder zu leiſten, auch die Ver⸗ und Wentzler in Dortmund. richt. 2. Kaſſenbericht 3. Be⸗ Fache unz auferſeagt, von dem Beſitze der] Die Entwürfe ſind von Sonntag, den 22. richt der Rephotinnen, Ent⸗ in gus de von den Forderungen, für welche] November bis Sonntag, den 29. Norember laſta d. Kaſſenführerm.“ Eyt⸗ dem Saal der 55 Anſvruch Sache abgeſonderte Beſriediaung 85 öſfentlich ausgeſtellt. zum nehmen, dem Konkursverwalter chn. 15. Dezember 1925 Anzeige zu 126 an den 17. November 1925 ad. Amts⸗ericht Bch. ö. In d tragen: as Handelsregiſter wurde heute 1 lehſtr, Firna„e tabl Mlſchaft 5 Seen Unfon⸗ ta nicht zum Ankauf holen. Ermittlung des Verfan einſchlietzlich in der Zeit von—2 Uhr in Hauptfeuerwache, Die Verfaſer der nicht preisgekrönten und empfohlenen Entwürſe lönnen dieſe vom 2. Dezember 1925 ab bei der Handelskammer Mannheim, B 1. 7b ab⸗ Wenn die Entwürfe nicht bis zum 31. Dezember 1925 abgeholt ſind, werden zur öſſnet und die Entwürſe zurückgeſandt. laſtung des Vorſtandes. 5 Wahl der Rev ſorimnen Vor⸗ 6 Satzu ngsänderung. 7. Veuſchied Lugesuehe Puppenwagen mir Puppe zu kaufen geſucht. Angebote unter P. R. 67 d. d. Geſchäfts⸗ Meßylatz, ers die Umſchläge ge⸗ 21., ſucht Stellung alz Verkäuf. in Lebens⸗ ſensler zankter, Haſtunge ein] PMaanheim. den 17. Norember 1925. mittelbr. Elntr. ſofort. ſtelle dis, Bl. 9790 ebe u dogg in dure Felein Dee Hengdelztammer J. den Treis Meunuzeim: 2 un. F. 7— Cisder g, Giert. Dertund il zun e. Der Laſenze⸗ Der Syadikns: a. b. 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Der Durchbruch, der 320 Km. ſüdöſtlich von San Francisco und 120 Km. nordöſtlich von Fresno liegt, iſt nach fünfjähriger Arbeit in Tag⸗ und Nachtſchichten kürzlich erfolgt. Aus⸗ geführt wurde die Arbeit von der Kaliforniſchen Ediſon⸗Geſellſchaft; der Koſtenaufwand betrug 17 Millionen Dollar. Dier Huntington⸗See liegt 2100 Meter über dem Meeresſpiegel. Ex iſt ein Stauſee, der im Jahre 1912 durch Stauung eines Neben⸗ fluſſes des San Joaquin angelegt wurde, um zwei Kraftwerke zu ſpeiſen und Los Angeles mit Waſſer zu verſorgen. Seit 1912 iſt aber die Stadt gewaltig gewachſen, und damit natürlich auch ihr Bedarf an Waſſer und elektriſcher Energie. Infolgedeſſen wurde beſchloſſen, einen Arm des San Joaquin in den Florence⸗See abzuleiten und deſſen Waſſer durch den neuen Tunnel dem Huntington⸗See zuzu⸗ führen. Zur Ausnutzung der zuſätzlichen Waſſerkraft ſollen zwei weitere Kraftwerke angelegt werden, durch deren Ausbau man einen Energiezuwachs von jährlich 1¼ Milliarden Kilowattſtunden zu er⸗ halten hofft. Die Geſtalt der zu durchbohrenden Bergkette, die aus ſehr hartem Granit beſteht, war dem Fortgang der Arbeit inſofern beſonders günſtig, als ſie den Anſtich außer an den Enden des Tunnels noch an zwei anderen Stellen erlaubte, die ſich durch tief in den Berg ein⸗ ſchneidende Schluchten ergaben, von denen aus man durch kurze Schächte das Tunnelniveau erreichte. Von dieſen Schächten aus ar⸗ beitete man nach beiden Seiten. Somit ergaben ſich insgeſamt ſechs Arbeitsſtellen im Tunnel, was zur Verdreifachung der Vorrückungs⸗ geſchwindigkeit gegenüber dem Angriff von zwei Seiten führte. Gearbeitet wurde mit elektriſch angetriebenen Preßluftbohrern. Modernſte Sprengverfahren erlaubten weit ergiebigere Sprengungen als bisher, wobei man als beſonderen Vorteil die ſehr geringe Ent⸗ wicklung von Sprenggaſen buchte. Durch dieſen Umſtand gewann man außerordentlich viel Zeit, weil die Arbeiter ſofort nach der Sprengung wieder vorrücken konnten, ohne Gasvergiftungen ausge⸗ ſetzt zu ſein. Als man mit der Arbeit begann, rechnete man mit einem käglichen Vortrieb von 3½ Meter beiderſeits. Mit der Zeit gelang es aber, die Arbeitsverfahren ſo weit zu verbeſſern, daß man auf 10 Meter kam! Im ganzen beſchäftigte der Vau 2500 Leute Wie bei allen Tunnelbauten, ſo kam es auch hier darauf an, die Tunnelachſe ſo genau einzuhalten, daß e einzelnen Stollen beim Durchbruch genau aufeinanderſtießen. In dieſer Beziehung wurde hier wirklich ein Rekord erreicht, bei dem allerdings neben der Meß⸗ kunſt der Ingenieure auch der glückliche Zufall ein wenig mitgeholfen haben mag, denn die Abweichung der Tunnelachſen voneinander be⸗ trug an der Hauptdurchbruchſtelle nur—ein Millimeterl So intereſſant aber auch der ganze Bau in ſeinen Einzelheiten iſt, einen Anſpruch der Union, nunmehr unter vielen anderen Superlativen auch den längſten Tunnel der Erde zu beſitzen, ver⸗ magſer doch nicht zu begründen. Der längſte Tunnel der Erde bleibt nach wie vor der Simplontunnel, der als Doppelſtollen ausgebaut iſt und eine mehrgleiſige Bahnſtrecke durch das Gebirge leitet. Der Florencetunnel dagegen iſt trotz ſeiner Benennung im Grunde nur eine Waſſerleitung von allerdings beträchtlicher Größe. die Heleuchtung bei Kinoaufnohmen Von Prof. Dr. Jorch, Berlin Die Entwicklung der Technik bringt es mit ſich, daß viele von uns, die offenen Blickes durch das Leben gehen, doch nicht Gelegen⸗ heit haben, hinter die Geheimniſſe des Werdens von Dingen zu ſchauen, mit denen ſie tagtäglich zu tun haben. Ganz beſonder⸗ trifft dies für ſolche Gegenſtände zu, die ihrer Natur nach nur an wenigen Orten erzeugt, aber nahezu überall verbraucht werden. Zu dieſer Gattung zählt der Film, von dem die allermeiſten nur das über die Proſeklionswand huſchende Abbild ſehen, der im übrigen ſein Leben ſozuſagen unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit verbringt. Denn ſelbſt den Zutritt zu der Kabine, in der der ſchnurrende Pro⸗ iektionsapparat ſteht, verwehrt dem Profanen das Polizeiverbot, das wegen der Feuersgefahr jedem, der nicht den Vorführerſchein beſitzt, an der Kabinentür Halt zu machen befiehlt. Aufnahmen für kinematographiſche Zwecke beizuwohnen gelingt aber, abgeſehen von den Mitwirkenden, nur wenigen. Um die Grundlagen der Aufnahme zu verſtehen, müſſen wir uns ver⸗ gegenwärtigen, daß für jede Sekunde Laufzeit eines Filmes min⸗ deſtens 18—20 photographiſche Einzelbilder vorhanden ſein müſſen, alſo, da jedes Bild nicht ganz 2 om hoch iſt, ein Streifen von einem Meter Länge etwa für drei Sekunden Bilddauer ausreicht. Bei dem Aufnahmeappargt, der eine photographiſche Filmkamera für einen Streifen von 60 oder 120 m Länge darſtellt, muß der am Rande mit Schaltlöchern verſebene Film durch einen hin⸗ und hergehenden Greifer 18 mal in der Sekunde um je 2 em weitergeſchaltet werden und es muß auf dem ruhenden Film 18 mal in der Sekunde durch ein photographiſches Objektiv ein Bild erzeugt werden. An der Belichtungsſtelle muß der Film während des Fortſchaltens abgedeckt und während des Stillſtandes zur Belichtung freigegeben werden. Zu dieſem Zweck dient eine mit paſſendem Ausſchnitt verſehene Kreisſcheibe, die 18 mal in der Sekunde umläuft und deren Lauf mit dem des Greifers paſſend ge⸗ kuppelt iſt. Weil der Greifer ungefähr auf der Hälfte ſeine⸗ Laufes in den Film eingreift und dieſen ſchaltet, ſo bleibt für die Belichtung jedes einzelnen Bildchens ½ Sekunde übrig. Nun muß aber jedes dieſer Bilder als Zeichnung betrachtet ſo ſcharf ſein, wie es über⸗ haupt nur möglich iſt. Wer als Amateur ſchon Momentaufnahmen ſich bewegender Gegenſtände gemacht hat, weiß, daß einigermaßen nahe bewegte Perſonen bei /6 Sekunde nicht mehr geſchnitten ſcharf werden, daß man vielmehr mit der Belichtungsdauer beträchtlich heruntergehen muß. So arbeitet man denn bei Kinoaufnahmen nur ſelten mit der größten Oeffnung in der fälſchlich meiſtens Blende genannten Verſchlußſcheibe, ſondern verkleinert ſie faſt immer ſo weit, daß Belichtungsdauern von /½— /60 Sekunde herauskommen. Infolge dieſer geringen Belichtungsdauer müſſen wir aber an die Beleuchtung der aufzunehmenden Szene racht hohe Forderungen ſtellen. Wohl nur ſehr wenig Beſucher der Kinotheater wiſſen, daß der Zug der modernen Aufnahmetechnik dahin geht, ſich vom Tages⸗ licht möglichſt zu befreien und es nur für die Szenen zu benützen, die man unter keinen Umſtänden im Atelier drehen kann. Es iſt ja klar, daß günſtiges, hell flutendes Tageslicht gute Aufnahmen er⸗ möglicht. Aber wer verbürgt, daß in der zum Drehen notwendigen kurzen Zeitſpanne auch wirklich gutes, gleichmäßiges Licht, vor⸗ handen iſt. wenn alle Mitwirkenden verſammelt und auf die Szene einſtudiert ſind? Unter Umſtänden kann eine bei blendender Sonne aufgebaute Szene innerhalb weniger Minuten beſonders günſtig. und zuvor und danach weit weniger vorteilhaft beleuchtet ſein, weil die Sonne auf ihrem Tageslauf fortgeſchritten iſt und nur ganz kurz ſo recht ſchön in das enge Gäßchen bineinleuchtet. Man kann wohl hei Freilichtaufnahmen mit dem Lichtwagen nachbelfen und noch künſtliches Licht vom ratürlichen hinsuffſoen und kann auch im Glasbaus. durch deſſen Wände die Sonne ſcheint, deren Wirkung durch Scheinwerfer unterſtützen. Was aber dann, wenn alles auf dieſes kombinierte Licht eingerichtet iſt und nun im entſcheidenden Augenblick eine Wolke ſich vor die Sonne ſchiebt? Hier kann nur ennenlicht helfen, der endcgültige und nollſtändige Verzicht auf da⸗ jedes Kompromiß iſt wie überall im Leben faul und wenig erfreulich. Die Zukunft dürfte deshalb dem reinen Dunkelatelier gehören, deſſen Abmeſſungen ſo groß ſind, daß auch die größten Aufzüge und Volksſzenen in ihm geſtellt werden können und deſſen Beleuchtungseinrichtung ſo lichtſtark iſt, daß ſie jeder Anforderung an Beleuchtungseffekte gerecht werden kann. So iſt denn neben den Regiſſeur und den Operateur als wichtige Perſön⸗ lichkeit der Beleuchtungstechniker getreten, deſſen Aufgabe es iſt, die vom Regiſſeur geſtellte Szene unter die günſtigſte Beleuchtung zu bringen. Um einen Vergleich zu gewinnen, ſei auf folgendes verwieſen. Die Friedrichſtraße in Berlin wird durch eine in der Straßenmitte aufgehängte Reihe von Bogenlampen beleuchtet, die etwa 33 m Ab⸗ ſtand voneinander haben. Alſo kommen auf eine Länge von 5 km 150 Lampen. Die frühere Luftſchiffhalle in Staaken bei Berlin iſt jetzt in ein Kindatelier umgewandelt, das zwar nicht abſolut gegen Tageslicht abgeſchloſſen iſt, aber praktiſch als Dunkelatelier ange⸗ ſehen werden kann. Aber dieſes Oberlicht genügt keineswegs für eine Szene. Dazu iſt noch Licht von vorne und von den Seiten her nötig. Dies ſtammt von Stativlampen, die zu je 3 oder zu je 9 Bogenlampen zuſammen⸗ gefaßt ſind. Je nachdem die Lampen ohne dichten Abſchluß und mit der in der Beleuchtungstechnik allgemein gebräuchlichen geringen Bogenlänge oder in einem möglichſt dicht abſchließenden Glasgeſaß und mit beſonders langem Bogen brennen, erhält man rein weißes oder mehr bläuliches, alſo photographiſch beſonders wirkſamesLicht. Die erſte Lampengattung gibt härtere, die zweite weichere photo⸗ graphiſche Bilder, und durch paſſende Verteilung beider Gattungen läßt ſich in Verbindung mit reichlichem Oberlicht auch die größte Szene gut ausleuchten. Weiter gilt es noch, einzelne Teile beſon⸗ ders hervorzuheben. Dazu dienen Scheinwerfer oder ſcheinwerfer⸗ artige Sonnen und Aufheller, d. h. Lichtquellen, die mehr oder weniger ſtark gerichtetes Licht auf dieſe oder jene Stelle der Szene werfen. Daß die Petroleumlampe, die auf dem Tiſch ſteht, und die Filmdiva während der Lektüre eines 1 chtigen Briefes beleuch⸗ tet, in Wirklichkeit eine mäßig ſtarke Bogenlampe enthält und in der Filmſprache als„Effekt“ bezeichnet wird, ſei nebenbei bemerkt. Für die Scheinwerfer und Aufheller geht man bis zu Spiegeln von 100 em Durchmeſſer, und Stromſtärken von über 300 Ampere in einem Bogen ſind keineswegs Seltenheiten. Umlegbare Fahrgeſtelle bis zu 5 und 6 m Arbeitshöhe erlauben, das Scheinwerferlicht von ſchräg oben auf die Szene zu werfen. Die Geſamtſtromſtärke eines modernen großen Aufnahmeateliers kann und muß ſich bis zu 20 000 und 30000 Ampere belaufen und es kommt vor, daß für eine einzige Szene tatſächlich 15 000 bis 20 000 Ampere Verwen⸗ dung finden, hatte man doch kürzlich für eine im Freien bei Tages⸗ 5 Straßenſzene noch 15 000 Ampere als Zuſatzbeleuch⸗ ung nötig. Alkohol aus Aboͤämp'en der Brotbäckerei Von Emo Descovich(Wien) In der modernen Wirtſchaft ſpielt die Gewinnung von Abfall⸗ produkten eine wichtige Rolle, da ſeder Fortſchritt auf dieſem Gebiet mittelbar oder unmittelbar zur Verbeſſerung der Lebensverhältniſſe beiträgt. Beſonders begrüßenswert iſt es aber, wenn die Gewin⸗ nung eines Abfallproduktes ſozuſagen nur die„Mühe des Pflückens“ macht. Ein derartiges Verfahren zur Alkoholgewinnung macht neuerdings viel von ſich reden. Bei jedem Gärungsprozeß bildet ſich Alkohol und Kohlenſäure. auch beim„gehen“ des Brotteigs. Die entſtehenden Gaſe werden im zähen Teig zurückaehalten und ent⸗ weichen erſt in der Backofenwärme gemeinſam mit Waſſerdampf. Der Alkoholgehalt. der dem Brot entſtrömenden Dämpfe iſt gering. Deshalb gab auch der araße Liebia ſeine auf Gewinnuna des Alko⸗ hols im Brotdampf abzielende Verſuche bald auf. Nach mehr als einem halben Jahrhundert hat ſie der Italiener Mario Andruſiani wieder aufgegriffen und dabei ſolche Erfolge erzielt. daß eine deutſche dex Erfindung erworben hat. Ohne den Backprozeß zu beeinträchtigen, werden die Abdämpfe durch Rohre den Backkammern entzogen und über ein Sammelgefäß zu einem Dephleamator geleitet. Dieſer in der Deſtillationstechnik viel ver⸗ wendete Apparat beſteht aus einer Reihe übereinander angeordneter Kühlkammern. In jede von ihnen tritt der Dampf durch einen kur⸗ zen Rohrſtutzen ein. Ueber dieſen wölbt ſich eine Glocke. deren Rand den Boden der Kammer faſt berührt. Infolge der Abkühluna kon⸗ denſiert ſich ein Teil des Dampfes und ſammelt ſich am Boden des Gefäßes. Der durch die Glocke am Weiterſtreichen nach oben gehin⸗ derte Dampf iſt gezwungen. ſeinen Weg durch die Flüſſiakeit zu nehmen die er erhitzt und zum Sieden bringt. Wegen der niedrigen Siedetemperatur des Alkohols(78 Gr..). wird weſentlich mehr Alkohol verdampfen. als dem Miſchungsverhältnis der Flüſſiakeit entſpricht. Dadurch wird das Dampfaemiſch umſo alkoholreicher, je höher es im Kolonnenapparat, wie man den Depleamator auch nennt. aufſteigt. Von der oberſten Kühlkammer aus gelanat der Dampf in ein Kühlſchlangenſuſtem, das er zuletzt als 60—85⸗prozentiger Alko⸗ hol, mit etwa 15 Prozent Gehalt an Amulalkohol(Fuſel), verläßt. Alkohol dieſer Art iſt ſchon für viele Zwecke unmittelbar verwend⸗ bar. Da aus 100 Ka. verbackenem Mehl nur ein Liter Alkohol ge⸗ wonnen werden kann, lohnt ſich das Verfabren nur in arößeren Be⸗ trieben, bei denen fünf oder auch mehr Backöfen an einen Apparat angeſchloſſen werden. Weſentlich iſt, daß weder Wartung noch Zu⸗ ſatz von irgend einem Rohmaterial oder Wärmezufuhr erforderlich iſt. Bei der Spritbereitung aus Kartoffeln ſind für einen Hektoliter Alkohol 900 Ka. Kartoffeln und 100 Ka. Kohle von 6800 Kalorieen erforderlich. Die Alkoholerzeuguna Deutſchlands ſtellt ſich auf rund 17 Millionen Hektoliter. Die Brotmehlverbackung bei ſchätzungs⸗ weiſe rund 70 Kg. für den Kopf der Bepölkerung auf 5 000 000 t. Könnte die ganze dabei entſtehende Alkoholmenge nach Andruſiani gewonnen werden. ſo ergäbe ſich eine Ausbeute von 500 000 Hekto⸗ litern und eine Erſrarnis von 4½ Millionen Tonnen Kartoffeln und 50 000 t Kohle, die anderen Zwecken zugeführt werden könnten. Da aber vielfach zur Spritbereitung für Genußzwecke unbrauchbar ge⸗ wordene Kartoffeln verwendet werden. und daboi auch die als Vieh⸗ futter wertvolle Schlempe gewonnen wird. ſollte dieſe Erſrarnis volkswirtſchaftlich nicht überſchätzt werden. Die Koſten eines Appa⸗ rates laſſen ſich bei den von der deutſchen Monovolverwaltung für Alkohol ge⸗ahlten Preiſen in etwa anderthalb Jahren amortiſieren. Daraus eraibt ſich ſchon ein genſoender Anreiz für weitaehende Ausnützung des Nerfabrens. In Kleinanlagen dürfte allerdinas dor zu erwartende Schwund— die aus den Kühlkammern ausktretende Flüſſiakejt ſoll wie Kornhranntwein ſchmecken— der Mirtſchaftlich⸗ keit im Wege ſtehen. Die verſchiedentlich geäußerte Beſoranis. daß eine Verbreitkung des Perfahrens den geregelten Abſatz der Land⸗ wirtſchaft an Kartoffeln ſtören könnte, iſt arundlos. Bis zur all⸗ gemeinen Anwendung des Verfahrens wäre der Abſatz länaſt ander⸗ weitig ſichergeſtellt. verhütunz des Roſtens von Eiſen im waßeer 8 Ab⸗ Bekanntlich bildet ſich Roſt auf Eiſen im Waſſer edurch 15 gabe elektriſcher Ladung der Waſſerſtoff⸗Jonen, der Löſugſen das Eiſen unter Bildung von Eiſen⸗Jonen und elektriſch 11 von Waſſerſtoff. Der eigentliche Roſtvorgang ſetzt bei Hinzutr, iint Sauerſtoff ein, wie er in jedem Waſſer in geröſter Form 17 Demnach bezeichnet man als grundlegende Bedingungen fie Roſtvorgang das Vorhandenſein eines Elektrolyten und di weſenheit von Sauerſtoff. 1 ſedan hat nun ſeil Jahrzehnten eine Reihe tiefdurcdagte Verſuche angeſtellt, um auf wiſſenſchaftlicher Grundlage colgenden hinderung des Roſtangriffes zu erzielen und iſt dabei zu folg Ergebniſſen gelangt: 1. Zuſätze von edleren Metallen zum Eiſen, die mi ſogenannte Miſchkriſtalle bilden, beiſpielsweiſe Chrom un womit man ſogar roſtfreien Stahl gewinnt; 2. Zuſätze gewiſſer Salze und Salzlöſungen zum Waſſer zhe⸗ B. Chloride und Sulfate des Natriums, Kaliums, wobei von für ſtimmten Gehalten an das Löſungsvermögen der Salzlöſung Sauerſtoff erheblich ſinkt und der Roſtangriff abnimmt; 3. Verſchiedenartige Mittel, die den im Waſſer gelöſten ſtoff austreiben oder chemiſch binden; 4. Schutzüberzüger auf dem Eiſen, die eine unmittelbar rührung der Eiſenoberfläche mit dem Waſſer verhindern; 90 5. Schutzmittel elektrolytiſcher Art, die ein Inlöſunggehen Eiſen⸗Jonen ausſchließen. Nach Profeſſor Dr.⸗Ing. e. h. O. Bauer vom tatten Naterickerüfuſgeam, Berlin⸗Dahlem, genügt bei handelsublichn Flußeiſen in den meiſten techniſchen Wäſſern eine Stromdi t etwa 0,0000 105 bis 0,0000 106 Amp/ qem., An⸗ dieſem 5 Nickel, Sauer⸗ e Be⸗ e um völligen nge zu erzielen, z. B. durch Berührung des zu ſchützenden Metalls er einem weniger edlen(Zink), oder unter Zuhilfenahme äußeren Stromquelle nach dem Cumberlandverfahren. auch beiſpielsweiſe bei einem Röhrenſyſtem das Durchziehen, den Zinkdrahtes, um die 1 ee Stromdichte in verſchiedenen Teilen eines regats einzuhalten. 1 Egon Falkenhahm Techniſches Allerlei 25 — Ein Betongießturm. Bisher hatte es noch kein deu Werk übernommen, einen Gußbetonturm in Serienfabrikaln er, bauen. Daher ſtanden den deutſchen Betonbeufirmen nur a6 g⸗ kaniſche Gießtürme für die Herſtellung großer Bauwerke in me⸗ beton zur Verfügung. Neben hohen Koſten der Anlage war Stil⸗ rige Beſchaffung von Erſatzteilen und daher oft genug langes t die liegen eines ganzen Baues die Folge davon. unmehr 15 der Lauchhennmer⸗Rheinmetall⸗A.⸗G. einen Gießturm geſchaffee hen auch mit ungeſchulten Kräften aufgeſtellt und wieder abget Abace⸗ werden kann, und bei Beſchädigungen auf ein jederzeit rerfae en Erſatzteillager zurückgreifen kann. Der Turm beſteht curs ein Gliedern von rund 4 Meter Länge, die bis zu einer Geſamtge undeig rund 70 Meter aufeinandergeſetzt werden können. Der Guu feſt hat rechteckigen Querſchnitt von 2,5 mal 2,0 Meter. Von de 1— 8 urch aufgebauten Betonmiſchmaſchine aus gelangt das Miſchgut da eine Rinne zu einem Sammelbehälter am Turm, wird bunker mittels Förderkübel hochgehoben und in einen Verte lunge fiez, gegoſſen, aus dem es durch Rinnen zur Verwendungeſte Eine derortige Anlage mit 70,3 Meter hohem Turm iſt auſen Se u. d. in Stuttgart und in Anderten bei Hannover in Bett A. ſti⸗ leiſtet ſtündlich 40 Meter fertigen Peton und bedient ein tportell feld von 60 Meter Höhe und 120 Meter Umkreis. Der Haub t nich der Anlage beſteht darin, daß die Miſchmaſchine den Stander ge⸗ zu ändern braucht, ſo daß die geſamten Materialien on einem zuge⸗ platz verarbeitet und von da aus den verſchiedenen Gußſtellpf führt werden können. chte in — Elektrizität und Eierlegen. Vor einigen Jahren teaper ia verſchiedenen Zeitungen die Nachricht auf, man habe in Ste ge⸗ die Hühner mit Erfolg durch künſtliche Beleuchtung zu einer eiflichel, rung der Produktion von Eiern im Winter angeregt. Bedrfaniſe weiſe iſt man bei ſolchen Mitteilungen über ang⸗bliche amerttſznat Erfolge ſehr vorſichtig, erinnert mon ſich doch mit Vergnügen Maſit verſchollener Berichte wie ſener, daß man die Kühe durch erden zu vermehrter Milchabgobe veranlaßt habe. Neuerdings Elellro⸗ aber in einer ernſthaften amerikaniſchen Fachzeitſchrift der Uenen technik nähere Angaben über Verſuche mit Höhnern gema e dauer im Winter durch künſtliche Beſeuchtung eine längere Tageechet, vorgetäuſcht wurde. Die Verſuche wurden von der ee and⸗ lich⸗techniſchen Abteilung und der Geflügelzucht⸗Abteflung. bre bon wirtſchaftlichen Hochſchule des Staates Newyork etwa 2 Ja Eeer durchgeführt und ergaben eine dolſächliche Vermehrung der er duktian dürch könſtliche Beleuchtung der Ställe und der Fun mu um durchl hnittlich 70 Prozent. Die künſtliche Beleuchtüng. eg in den Morgen⸗ und Abendſtunden angewendet, ſo da Zur dadurch ſcheinbar auf—13 Stunden ausgedehnt wurde. die drch⸗ leuchtung genügten normale Glühlampen mit Reflektoren. 155 etwa ſchnittliche Lichtſtärfe in den beleuchteten Riuwen betrigg, bei 12 Lux(1 Lux iſt die Helliafeit, die durch eine Hefnerkerze alerde einer Entfernung von 1 Meter und bei ſenkrecht 7 deslichte Strahlen hervorgebracht wird). In Nachahmung des ltet wer⸗ durfte nicht etwas das Licht des Abends plöslich ansgeſche Peſench⸗ den. Nach Art der Bühnenreaulzerung mußte vielmehr a wer⸗ tungsſtärke mit Hilfe eines Widerſtands ollmäblich verm nmerng den, worouf ſich die Hübner wie beim Eintreten der 45511 aus⸗ auf ihre Ruhepläße begaben. Wurde die Beleuchtung vlöhl! b die geſchaltet, ſo konnten die Hübner ihre Plötze nicht findenn Steigerung der nützlichen Tätigkeit der Hühner durch Ve der Nahrungsaufnahme oder auf andere phrſiologi 120 zurückzuführen iſt, ſcheint bisher noch nicht geklärt zu ſein. — Ein weiterer Schritt zum Radio-Film? Dem hnit C. Franeis Jenkin, einem auf dem Gebiete der Radiole genſtin⸗ dienten Erfinder, iſt es gelungen. Bilder von bewegten Cerichlelen den drahtlos ſo weiterzugeben, daß ſie in einer dazu ein⸗ fon Empfangsſtation auf ein Leinentuch projektert werden der lei⸗ Bei den vorgenommenen Verſuchen betrug die Entfernung wie don Stotionen 10 Kiſoweter. Die Uebermitelumg erdalgte auf Radio ſpontan ohne Zeitpauſe. Im aleichen Augendlick, 25 nom men der Sendeſtotion eine zu übermitteſnde Hondſung Diſen wurde, war ſie auch ſchon auf der Emyfangsſtation ſicht ſtaniſchef anſcheinend woehlaelungenen Verſuch hält man in amee an Radiokreiſen für den erſten, vielleicht bedentymgsvollſten drahtlote dem ſeit langem angeſtrebten Wece zum„Rad'ofilm“. 35 iten de⸗ Uebermittelung bewegter Lichtbilder. Da nähere Einze beit oller Experiments im Augenblick noch nicht veröffentlicht ſind. ſ gereh dinas eine gewiſſe Zurückhaltung angebracht, zumal auch 15 erſchie werden kann, ob und inwieweit hier ein grundlegender Lertregeng zwiſten deien und früheren Forſchungen ſiber die Ueuen von Photoaraphien auf drahfloſem Wege vorliegt. Die le ſedige Aufaobe iſt auf oanz verſchiedene Arten ſchon in nele Weiſe gelöſt worden. Man wird obworten müſſen. ob Jen ˖ rietun Nerfahren tatfächlich einen Fortſchritt auf dem zur'e⸗ Mehalg ſtrittenen Gebiet des Fernſebens darſtellt. Karolus, Noß. auf u. a. orbeiten oll⸗ in dieſer Pichiung. Daher darf lech. greifbare Eraebnſſſe in dieſer Richtung hoffen. K. eeſtelung — Der Ausban der Nigaarawerke iſt durch die celam“ von drei neuen Turbinen⸗Einheiten zu ſeinem Abſch00c Haß, men. Die drei Einbeiten baben eine Leiſtung von je 52 12 000 o. daß ſich die Gleſamtleiſtung des Hraftwerkes jetzt aufen KW. ſtellt. Die Bedeutung dieſer Leiſtung kann man 50 ſehen, daß ſie genüat, um etwa 20 000 000 Glühlampe Bl. 16 Kerzen Leuchtſtärke zu ſpeiſen. 355 nblis 1 Ader Staatlichen SS r re ͤ ˙ wü—»— ͤ 1WwAAle Seite. Nr. 538 Mittwoch, den 18. November 1925 Neue Mann heimer neue Mannheimer Jeitung[Abend ⸗Nus gade) Der neue Steuerkurszettel Von Hans skeffen, Heidelberg D und Weinerkurszettel zerfällt äußerlich in zwei Rubriken: in⸗ derkehr iſche Papiere, die in Deutſchland amtlich oder im Frei⸗ den. e ſebt, und ſolche, die nur im Ausland gehandelt wer⸗ miſciedene ſie Abteilung iſt die umfangreichſte. Sie iſt wieder in peſen. d Unterabteilungen geſtaffelt, die aber kein Syſtem auf⸗ Anlaß ſe Rubriken Aktien und Genußſcheine bieten zwar keinen 3 Reanſtandungen äußerlicher Art, wohl aber die ſehr ſcwert 11 d enwerte, in denen ein Nachſchlagen unnatürlich er⸗ der inteilun Es wäre zweckmäßig geweſen, man hätte ſich bei bedient ſt ung des nun einmal tonangebenden Berliner Kurszettels aacht gieltatt Rubriken zu ſchaffen, die hinſichtlich ihrer Definitivn und Sachwe ſich abgeſchloſſen gelten können. Papiermarkanleihen enander ertobligationen werden ohne erkenntlichen Grund durch⸗ war, 9 wobsbuürfelt. aber nur ein Teil; was nicht unterzubringen Meonderen 5 es praktiſch möglich geweſen wäre, erſcheint in einer 10 abelle„Sachwertanleihen“. So bleibt es jedem über⸗ von, 5 perſchiedenen Stellen nachzuforſchen ganz abgeſehen da⸗ eine Reihe amtlich notierter Papiere überhaupt nicht auf⸗ * Andererſeits ſind Anleihen, für die börſenmäßig nur Serſen auf feſtgeſtellt wird, im Steuerkurszettel nach ſämtlichen anders egführt, alle mit dem gleichen Wert, was ja auch nicht deſe Kur nkbar iſt, da die Vörſenbewertung die Grundlage für duch aus——9— Eine derartige geſonderte Aufſtellung iſt aber dleuerpfli em Grunde zwecklos, da bei Wertpapieren, die ein dme beſti chtiger infolge Börſenkaufes auf Stückekonto gut hatte. Serien Arande Seriennummer nicht vermerkt wird, ſoweit mehrere Gſtädg bemäßig zuſammengezogen ſind. Das zeigt ſich beſonders Eenbab bei den 5 proz. Roggenrentenbriefen und den Pfälziſchen hnanleihen. welnen nun die Feſtſetzung der Steuerkurſe im Aahenkurſerber, ſo wird bei den Aktien die Halbierung der de lauung per Ende 1924 einen ungefähren Ausgleich für die dückſchtie dieſes Marktes während 1925 bieten, wenngleich nicht mancher gt wurde, daß per Ende 1924 die Umſtellungsquoten lutſe viel ellſchaften noch nicht bekannt waren und ſomit Aktien⸗ uugen. rorts etwas lingewiſſes zu dieſem Zeitpunkt in ſich furſchllezlic übrigen iſt der Kurszettel für Dividendenwerte ſaſt inſofern 8 noch auf Papiermark 7 eine Umſtändlichkeit len Nunte⸗ letzt eine Rückrechnung der Reichsmarkaktien auf ihren 275 ermarkaufbau erfolgen muß. en R elſtände zeigen ſich dagegen in deutlicher Form bei dalgen* tenwerten. Wir ſehen hier, welche betrübenden lrage hi fortgeſetzte Verſchleppen der Aufwertungs⸗ Atodukt interlaffen hat. Die Börſenkurſe Ende 1924 ſind ein dins. einmal der Aufwertungshoffnungen auf Grund der dritten ſer Parteens andere Mal de⸗ ſtimmungsmäßigen Niederſchlages 10 Kraft iraeinſtellungen zur neuen Aufwertung, die erſt Juli 1925 915 volltgat, Es ſpiegelte ſich deshalb um die Jahreswende klar bigatonen men Undefinierbare des Realwertes der einzelnen ſpruch 0 in den Kurſen wieder, wobei die Kurſe keinen An⸗ 15 Nen machen können, entſtanden zu ſein aus Nachfrage le Kurſe ot, die beide ſich auf tatſächliche Wertkenntnis ſtützten. nach ei waren vielmehr nichts anderes als Wertſchätzungen, die uon en Seiten, meiſtens nach oben, verfehlt waren. Denn 9 Preisermittlung auf Grund des inneren Wertes konnte Amahl die 38 keine Rede ſein, ſo wenig wie jetzt bei der großen Es iſt apiere. dungen 5 deshalb ſeyr bedenklich, dieſe primitiven Wertberech⸗ daran beſſe Maßſtabe für Vermögensſteuerfeſtſtellungen zu machen. Sn Vörſe ert auch nichts, daß man bei den öffentlichen Anleihen deueckurse zert von 1924 um 80 pCt. ermäßigt hat, ſo daß die i0 1925 infolge des gleichprozentigen Rückganges der Papiere Ergebn augenblicklichen Kurſen ähneln. Ein welch anzuzweifeln⸗ Sacgewieſen infolgedeſſen herauskommt, ſei an einem Beiſpiel keuerpfeſen. Ein Stück über 1000 Kriegsanleihe ſoll von jedem igen mit 1,70 angeſetzt werden. Der Altbeſitzer be⸗ o„Stück, das bald den Nominalwert von 25,— R. erhält, 0 en 11 ein neuzeitlicher Erwerber, da keine Trennung vor⸗ zinſen. 8. Dabei hat er noch Anſpruch auf Ausoſung und geringſteſichlich der Kursentwicklung beſtehen außerdem nicht er Neubeſſen Vermutungen. Nur ſoviel ſteht feſt, daß die Stücke zer nicht im entfernteſten den — falchaft für Spinnerei und Weberei, Ettlingen(Baden) 0 un endden Geſchäftsbericht der Geſellſchaft nahm die mit Dnl 1024 des Jahres 1923 einſetzende Hochkonjunktur bis zum urch eine kaum dageweſene Entwicklung an, die allerdings ſlahant reditentziehung der Reichsbank und der fänmenbrach um die Mitte des Monats April vollkommen zu⸗ baſtelung ch. Wenn die Geſellſchaft auch von größeren Zahlungs⸗ dadur en der Kundſchaft verſchont blieb, ſo beſtand Monote 85 bed 0 wenig Vertrauen zu der allgemeinen Geſchäftslage, ablel ere Verkäufe kaum in Frage kamen. Eine neuerliche und hielt des Geſchäftes trat erſt im Herbſt des Jahres chres an. dann auch ununterbrochen bis zum Ende des Berichts⸗ Bei der herrſchenden Warenknappheit waren gut aus⸗ Ne, der er reiſe zu erzielen 0 ueſgaete Ueberſchuß beziffert ſc auf 1 009 745. relbungen von 460 352 verbleibt ein Reingewinn eutend Wert eines alten haben e e e e 8 W r werden. Iſt alſo eine gleichmäßige Behandlung an ſich ſchon ungerechtfertigt, ſo iſt auch die Zuhilfenahme des Börſenkurſes zu R einer zurückliegenden Zeit mit den anderen Vorausſetzungen für eine Aufwertung verfehlt. Bedauerlich iſt überhaupt die unter⸗ ſchiedliche Wertbeſtimmung für ſämtliche Anleihen. Da ſie alle nach dem gleichen Schema im Aufwertungsgeſetz aufgewertet werden, wäre es vorteilhaft und zeitſparend geweſen, ſie nach beſtimmten Normen über einen Kamm zu ſcheren. Lagen doch nicht die geringſten ökonomiſchen und politiſchen Momente Ende 1924 für die Kurſe vor, wie ſie in normalen Zeiten maßgebend ſind. Manche Papiere halten ſich auf der ungefähren Höhe von 1924, ſo z. B. die Bremer und Anhalter 1919. Hier wurde jedoch auch der Kurs um 80 PpCt. ermäßigt, ſo daß hier eine bevorzugte Behandlung dieſer Gläubiger eintritt. Anhalter ſtanden 1924 auf 1 pCt., heute 0,9 pCt., im Steuerkurszettel 0,2 pCt.; die Kriegsanleihe war 0,5 pCt., jetzt 0,2 pCt. und für die Steuer gilt ſie 0,17 pCt. Weitere Ungenauigkeiten ſind das Ueberſehen der getrennten Notierung an der Börſe für Stücke mit verſchiedenen Ausgabetagen. So bei der Hamburger-Rente 1919, die ſämtlich 0,04 pCt. gelten, obwohl ältere Stücke Ende 1924 und auch jetzt noch 4 bis 5 Mal ſo hoch bewertet werden, als ſolche jüngeren Datums. Für Wertpapiere, bei denen erſt die Ausſührungs⸗ beſtimmungen Klarheit bringen, gilt das gleiche. Irgendwelche Anſtände grundſätzlicher Art gibt es beinahe jedes Papier. Es dürfte eine gründliche Remedur am ein, erhält doch ſonſt die Steuerrigoroſität nur einen unnützen Zuwachs. Der A b ſchlag für Wertſchwund iſt unterblieben bei den Papieren, die als Schuldverſchreibungen wirtſchaftlicher Betriebe anzuſehen ſind, und bei ſolchen, die mit 15 pEt. aufgewertet werden ſollen, wobei es praktiſch noch garnicht erwieſen iſt, welche dafür in Betracht kom⸗ men, ſo lange die Ausführungsbeſtimmungen ausbleiben. Das trifft in erſter Linie für Stadtanleihen zu. So zeigt ſich denn hier ein großes Durcheinander von Kurſen, von denen wohl nur wenige Anſpruch auf Richtigkeit machen können. Gleich eingangs werden Aachen 1917, 1919 und 1921 alle mit 0,2 pCt. angeſetzt, ohne erkenntlichen Grund. Ganz auffällig ſind die Kurſe für die Berliner Straßenbahnobligationen, die mit 16 pCt. doppelt ſo hoch bewertet werden als ſie jetzt ſtehen. Intereſſant iſt der Fall aus dem Grunde, weil dieſe Anleihen nicht anders behandelt wer⸗ den ſollen als die übrigen Berliner Anleihen. Unverſtändlich iſt auch für eine Porkriegsanleihe der damals öſterreichiſchen Stadt Bodenbach in Höhe von 1000 Kr. einen Kurs von 550.I1 anzugeben. Bei den Preußiſchen Rentenbriefen, die ſich einer ſehr großen Verbreitung in Händen von Kleinkapitaliſten erfreuen dürften, wird eine willkürliche Trennung zwiſchen Aprozentigen und 3 prozentigen oemacht, indem erſtere 0,2 Prozent, die anderen 2 Prozent wert ſein follen, wahrſcheinlich in der Annahme, die letzteren wären allein Varkriegsanleihen. In Wirklichkeit wurden auch von den 4prozentigen ſehr viele Stücke vor 1918 begeben. Ganz fonderbar mutet es auch an, daß die Pfandbriefe der Landſchaften einheitlich behandelt werden, indem den jüngeren Stücken z. B. aus 1923 ein Wert von 12 Pro⸗ zent beigemeſſen wird, obwohl ſie zu Millionenbeträgen ſich in ein⸗ zelnen Händen befinden. Die Mängel bei der Aufwertung machen ſich auch bei den Hypothekenbankpfandbriefen bemerkbar, da Kurſe, die eine innere Berechtigung auf Grund der Vorteilungsquoten hät⸗ ten, noch nirgends vorliegen. Und trotzdem hat man auch hier von einer 80prozentigen Kürzung abgeſehen. Die einzige Rubrik, von der man ſagen kann, daß die Steuerkurſe einen Tatſächlichkeitswert hätten, ſind die Sachwertanleihen, obwohl auch hier ein Abſchlag zu empfehlen geweſen wäre. Das gilt befonders für Roggenanleihen mu den erhöhten Roogenkurſen von 1924. Der Steuerkurszettel krankt daran, daß er abgeſehen von den Dividendenwerten. ſich an Preisfeſtſetzungen anlehnt, die in keinem Verhältnis zum Realwert ſtehen. Die Preisbeſtimmung von 1924 war nur ein Mittelding zwiſchen optimiſtiſcher und peſſimiſtiſcher Aufwertungsauffaſſung. Es wäre deshalb ein großer und billiger Vorteil geweſen, die Papiermarkwerte wie beim letzten Mal vollſtän⸗ dig unberückſichtigt zu laſſen. Oder ſollten wieder einmal berufene Organe, wie Banken und Börſen bei der Abfaſſung des Kurszettel? übergangen ſein? von 543 413, aus dem eine Dividende von 10 Prozent auf 5 Mill. Aktienkapital 500 000 verteilt und der Reſt von 43 413 auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. In der Bilanz ſtehen Immobilien mit 175 000, Gebäude mit 1 150 000 4. Maſchinen und Geräte mit 2 250 000, Koch⸗ mühle mit 1, zuſammen 3 575 001 K, Waren mit 3 273 009, Kaſſe mit 129, Wechſel mit 148 026, Debitoren und Vank⸗ guthaben mit 3 007 673„ und den Effekten mit 538 4, zuſammen 3 156 366, Kreditoren in Höhe von 1665 248/ gegenüber. Ueber die Ausſichten führt der Bericht der Direktion folgen⸗ des an: Der bisherige Verlauf des Geſchäftsjahres 1925 läßt ein befriedigendes Ergebnis erwarten, menn unvorhergeſehene Ereig⸗ niſſe nicht eintreten. Die allgemeine unſichere Wirtſchaftslage läßt aber große Vorſicht geboten erſcheinen. Aus dieſem Grunde hielt die Geſellſchaft es für zweckmäßig, mit bisher nicht beanſpruch⸗ ten Beträgen von 2 Mill. R. einen Erneuerungs⸗ und Dispo⸗ ſitionsfonds zu dotieren. O eitung„ Handelsblatt 1—— Interehengemeinſchaft Oberurſel ⸗Deutz ⸗Humboldt öckner⸗Konzern Die ordentliche Generalverſammlung der Motorenfabrik Ober⸗ urſel.⸗G. genehmigte den Jahresabſchluß und beſchloß, den nach Verrechnung mit der Motorenfabrit Deutz.⸗G. ſich ergebenden eingewinn von 68 983 RM. auf neue Rechnung vorzutragen. Die ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichsrats wurden wiederge⸗ wählt. Desgleichen genehmigte die ordentliche Generalverſammlung der Motorenfabrik Deutz.⸗G. den Jahresabſchluß und den Vor⸗ trag des Reingewinnes von 76954 RM. auf neue Rechnung. Die ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrats wurden wiedergewählt. Der Geſchäftsgang im erſten Vierteljahr des neuen Geſchäftsjahre⸗ wurde als befriedigend bezeichnet.— Die Generalverſammlung der Maſchinenbauanſtalt Humboldt genehmigte ebenfalls den Jah⸗ resabſchluß und beſchloß, den nach Verrechnung mit der Motoren⸗ fabrik Deutz.-G. verbleibenden Reingewinn von 76954 RM. auf neue Rechnung vorzutragen. Die ausſcheidenden Mitglieder des Auf⸗ ſichtsrates würden wiedergewählt. Ueber das neue Geſchäftsjahr wurde mitgeteilt, daß ein Auftraggsbeſtand für fünf Monate vorliege und die Hoffnung berechtigt erſcheine, in abſehbarer Zeit wieder mit beſſerem Erfolg arbeiten zu können. Generaldirektor Dr. A. Langen machte in der.⸗V. von Deutz über die gegenwärtige Lage des Unternehmens Aus⸗ führungen, denen wir entnehmen: Der Umſatz zeigte auch im erſten Viertel des neuen Geſchäftsjahres befriedigende Ziffern. Der Beſtellungseingang habe bis auf eine geringe Abſchwächung in den letzten Wochen unvermindert angehalten. Deutz und Oberurſel wür⸗ den vorausſichtlich auch in den nächſten Monaten mit einer größeren Leiſtung als im Frieden arbeiten können. Auf dem Gebtet der Klein⸗Motoren, deren Herſtellung durch⸗ greifend verbilligt worden ſei, gewinne die Geſellſchaft zuſehends an Boden. In der Binnen⸗ und See⸗Schiffahrt hätten ſich die Produkte der Geſellſchaft gut eingeführt und gut bewährt. Sie ſeien mit den beſten deutſchen und ausländiſchen Erzeugniſſen wett⸗ bewerbsfähig. Das Geſchäft werde aber durch die bekannten Hemmungen des Zahlungsverkehrs weſentlich erſchwert. Ausfälle weſentlicher Art habe die Geſellſchaft aber nicht zu verzeichnen. In den Aufſichtsrat gewählt wurden die Herren Florian Klöckner, Kommerzienrat Dr. h. c. M. A. Strauß, Karlsruhe und Rechtsanwalt Dr. M. Strauß in Karlsruhe. 5 Die Monkan-Truſt⸗Beſtrebungen In der geſtrigen Montan⸗Truſt⸗Beſprechung in Eſſen, die in⸗ folge anderweiter Konferenzverpflichtungen der leitenden Perſön⸗ lichkeiten nur von kurzer Dauer war, wurden, wie der Eſſener Korreſpondent der Voſſ. Ztg. drahtet, poſitive Fortſchritte nicht er⸗ zielt. Insbeſondere blieb die Rheinſtahlfrage weiter un⸗ geklärt, da ſich die maßgebenden Perſönlichkeiten der Opno⸗ ſitionsgruppe zurzeit im Auslande befinden, ſo daß ſeine zufriedenſtellende Erklärung zu der in der letzten Sitzung gefundenen Einigungsformel noch nicht erfolgt war. Im Laufe der nächſten Woche werden in Düſſeldorf weitere Beſprechungen ſtatt⸗ finden, jedoch ſteht der Termin bisher noch nicht feſt. O Keine Vörſen-Noflerungen. Infolge des heutigen preußiſchen Buß⸗ und Bettages blieben die Börſen in Frankfurt und Berlin geſchloſſen. O.-G. für Zigarrenfabrikation, Mannheim. Wie uns bekannk geworden iſt, ſind die Streitigkeiten zwiſchen dem Vorſtand der .⸗G. für Zigarrenfabrikation und Direktor Schmitt von der Badiſchen Treuhandgeſellſchaft durch den Konkursverwalter im Vergleichswege beigelegt worden. -h. Jölle im Verkehr mit der Schweiz und Italien. Wie uns die Außenhandelsabteilung der Handelskammer Mannheim mit⸗ teilt, können bei ihr, Börſe, E 4, 12/16, III. Stock, Zimmer 7, die in den Verträgen mit der Schweiz und Italien neufeſtgeſetzten Zölle eingeſehen bzw. erfragt werden. .y- Adler u. Oppenheimer.-., Berlin. In der am 16. Noy. abgehaltenen Aufſichtsratsſitzung wurde, wie man uns ſchreibt, be⸗ ſchloſſen, von der Ausſchüttung einer Dividende A bſta nd zu nehmen und den Gewinn auf neue Rechnung vorzutragen. * Deulſchland an erſter Stelle in der kürkiſchen Einfuhr. Das türkiſche Hauptzollamt veröffentlicht einen Ausweis über den Außen⸗ handel während des erſten Halbſahres 1925. Die Ausfuhr betrug im Monat durchſchnittlich nach Italien(das an erſter Stelle in der türkiſchen Ausfuhr ſteht), 6 023 313 türk. Pfund, nach Frankreich, das an zweiter Stelle kommt, 2 135 897, nach Indien(an dritter Stelle) 1281 325 Fr., ſodann ſolgen: Deutſchland, England und Amerika. In der Einfuhr nach der Türkei ſteht Deutſchland mit 2 187 527 Fr. Monatsdurchſchaitt an erſter Stelle, gefolgt von Italien mit 2 187 840, Frankreich mit 2 001 589 Fr. Erſt dann folgen Amerika, Enaland und Belaien.— Nach einer Meldung aus Konſtantinopel beabſichtigt die türkiſche Regierung, eine neue Währung einzuführen. Es ſollen zunächſt neue Banknoten gedruckt werden. Der Banknotenumlauf beträgt gegenwärtig 160 Millionen türkiſche Pfund. Herausgeber, Drucker und Berleger: Druckerel Dr. Haas. Neut Mannheimer Zeitung, G. m. b. 9. Mannheim, E 6, 2. Dlekuon: Ferdinand Heyme. Cheſredakteur: Kurt Fischer. Verantworilich für den polltiſchen Teſlz Hans Alired Meißner; für das ffeuflleton: Dr. Fritz Hammes; ſit Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönſelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen vedalttonelen Teii: Franz Kircher: für Anzeigen: Z. Bernbardt. Sportliche Rundſchau Schwim Schwimmen mfeſt des 1. Duisburger Damen⸗Schwimmvereins pere;dle ans mmveranſtallung des 1. Duisburger Damen⸗Schwimm⸗ plögi ndigte als voller Erfolg angeſprochen werden, wenn auch der er iWeltrekordverſuch im 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen wegen gelanankung von Frl. Breimann abgeſagt werden mußte. Meterüch es der deutſchen Meiſterin Frl. Rehborn jm ücen, ei enſchwimmen ihren eigenen Rekord auf.29,2 Min. rt werbe Leiſtung, die in der nächſten Zeit wohl nicht mehr e—50 wird. Die Ergebniſſe der durchweg intereſſant ver⸗ urrenzen ſind die folgenden: aſsoenſtafſel 4 mal 50 meter: 1. O. S h. Bochum 24f, Min. Neterſeld.55 Wunde.⸗Gladbach/Rheydt.53 Min. 3. Gut Naß la bar,.S in.— 100 Mefer-Rückenſchwimmen: Frl. Anny dh% Min). Vochum.29 Min.(deuſſcher Rekord bieber Ciatdaold Köl 2. E. Weſtkott⸗Elberfeld.35,6 Min. 3. Heinrich⸗ Süsscch nhemn be Win.— 4 mal 30 Meter, Sruftnafſel, 1. We D. edderf 1929 556, Min. 2. 1..S. B. Dutburg 302,½ Min 8 ber A. ochur.07 Min.— Damen⸗Springen: 1. Hanny Rehborn, lnndüftedorf 22 5 Punkte. 2. Spieß⸗Oberhauſen 42 P. 3. Roſen⸗ W J.-Gladpn 4, Puntte.— 100 Meter Freſſtl. 1 c Schmen I18c. Boch bach.26,4 Min.— 4 mal 50 meter Freiſtil⸗Siaffel: bon.S B. Dulen.38,4 Min. 2. Gut Naß Elberfeld 27448, Win. G70 Elberfeſd 12558— 100 meter⸗Bruſtſchwimmen: 1. Zilly⸗Poſei⸗ . be Bruſiſt 42,) Min. 2. Heyltſen⸗Münſter.42,4 Min.— adb affel(10 mal 50 Meter): 1. Ver. Waſſerfreunde.⸗ f. ach Rhe d Lut aß 0 125 Min. 2. 1. D. S. B. Duisburg.54,4 Min. 2. Wrele 2 Elber Fußball J. C. Viktora os Neckarhauſen— Fußballverein 1910 Schwetzingen:0, Halbzeit:0 Schwetzingen hat Anſpiel. verliert aber gleich das Leder. Vik⸗ toria erfaßt die Gelegenheit zu einem Flankenlauf. Der prompt vors Tors gegebene Ball wird durch den Halbrechten von 08 durch Kopfſpiel zum Führungstreffer verwandelt. Allmählich wird Vik⸗ toria durch beſſeres techniſches Spiel dem Gegner überlegen. Nach gutem Kombinationsſpiel rerwandelt Viktoria eine exakte Vorlage zum zweiten Treffer, Hierbei bleibt es bei Halbzeit. Ohne Pauſe geht das Spiel nach Seitenwechſel weicer. 08 kann das famoſe Zuſammenſpiel durch Abfaſſen einer Flanke mit aut plaziertem Kppfſtoß—. 8 ſehends nach und wird meiſtens in ſeiner Hälfte zurückgedrängt. In kurzen Zeitabſtänden fallen noch für Neckarhauſen 4 weitere Tore, denen Schwetzingen nicht einen Erfolg entgegenſetzen konnte. Der Schiedsrichter leitete korrekt. Das Spiel Mannſchaft endete:3 für 08. Handball Sport- u. Turnverein Waldhof 1. J.— M. T. G. 1. J.:3 Am vergangenen Sonntag trafen ſich ohige Mannſchaften auf dem Waldhofplatze zum fälligen Verbandstreſſen. Das Spiel ſetzte mit ſcharfem Tempo ein, wobei es..J. gelang die Waldhöfer etwas zu drüngen. Schon in der 5. Minute konnte ſie durch ihren Halblinken in ffühlung gehen. Bald darauf ſtellte der gleiche Spieler die Partie auf:2. Waldhof raffte ſich auf und es gelang, die Schwarzen ganz in ihre Sptelhälfte zurückzudrängen. Nach feiner Vorlage konnte ihr Halblinker auch bald das eine Tor er⸗ zielen. Bei dieſem Stande blieb es bis zur Pauſe. Nach Wiederbeainn ſetzte nun Waldhof alles daran, um aufzu⸗ der zweiten bolen, ſedoch gelang es ihren Stürmern die ſehr eigenſinnia ſpielten. nicht, die M..G. Verteidtaung zu durchbrechen. Bei einem Vor⸗ ſtoß der Schwarzen wurde vor dem Tore Waldhof ein Straſſtoß verwirkt, den der rechte Flügel ſcharf plaziert, als 3. Tor einſandte. Bald darauf war das Spiel beendet. 25 Der Schiedsrichter leitete das Spiel ſehr korrekt, jedoch dürfte er zu nachſichtig geweſen ſein.. 4 Schwetzingen läßt zu⸗ hockey .f. R. 2— Boruſſia Neunkirchen 1:3 Die zweite Mannſchaft des VfR. Mannheim hatte die erſte der Neunkircher Boruſſia zu Gaſt; die Einheimiſchen ſiegten überlegen infolge ihres gut eingeſpielten Sturmes. Die Gäſtemannſchaft war ſchnell und eifrig und hinterließ einen guten Eindruck. Sie hatte ihre Stärke im Mittelläufer und Halbrechten, während die Abwehr des Torwartes ſchlecht war. Bei den Raſenſpielern war der Sturm ſehr gut, der Mittelſtürmer Böhringer konnte bei gutem Spiel des Rechtsaußen allein 5 Tore verwandeln. Der Tormann Ar⸗ nold II war gut. Das ganze Spiel war flott und offen. Die Vfſet.⸗Mannſchaft war dem Gegner techniſch und taktiſch überlegen. „·˙ ˙¹A Boxen Erſter Bad. Jauſlkampf⸗Alub Pforzheim—... 86 Mann⸗ heim:6 Am Samstag weilte die Mannſchaft des..K. 86 Mannheim beim E. B..K. Mforgheim zur Austragung eines kampfes, der ein unentſchiedenes Ergebnis brachte Papier⸗ gewicht: Hamberger II, Pforzheim— Gräske,.f. K. Mannheim. Sieger Hamberger. Fliegengewicht: Hamberger I, Pforz⸗ heim— Falk, 5975 Mannheim. Sieger Falk. Einlagekampf. Gemiſchgewicht: Knoch, Heros Karlsruhe— O. Stich,... Wegen Nichtkampf abgebrochen. Der unfähige Ringrichter Huck⸗Pfe eim war der Kampflage nicht gewachſen. Federgewicht: Ramming forzheim— Krauth,..K. Sieger Ramminger. Leich gewicht: Beck⸗Pforzheim— Ganter,.f. KE. Sieger Gant Weltergewicht: WöHuck⸗Pforzheim— Siefert,..K. Sicg Huck. Mittelgewicht: Höckele⸗Pforzheim— Jakob, Vf Sieger Jakob. Halbſchwergewicht: Einlagekampf: Melhard .K. Heros Karlsruhe— Muy,..K. Sieger Melhard. Sland: :6. Die Vereine trennten ſich mit einem unentſchiedenen Ergebnis. H St:. 8. Selle. Nr. 536 1 IJrinke auchi den guten Lessing· Kakao. haben Sie zu jeder Taſſe Kaffe„ wenn Ste ſtan Bohnenkaffee Quieta trinken. Eine Taſſe reinen Bohnenkaffees koſtet 4 pfg., eine Taſſe Quieta mit 25„% Bohnenkaffee mi 1 Pfg. Niemand wird im Geſchmack einen Unterſchied gnerken. In ½ Pfd.⸗Paketen 80 pfg., niemals loſe! 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