Donnerstag, 19. November wei ins ohne Betandale Dei eventl. Aenderung der wirichalliche. Nr dgide Nachſorderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 0 N Karlsruhe— Hauptgeſchäftsftelle E G. 2. ſts Nedenſtellen 21b re. 6. Schwetzinger⸗ ele rr e: un ne oder durch die Poſt — 24. Meerſelditraße 11.— gramm Adreſſe. Fernnaanzeiget Mannbeim. Ericheim/ wöchenti zwöllmal. äwrech⸗ Anichlüthe Nr. 7941 7942 7948. 7944 u. 7945 Miktag⸗Ausgabe Prei's 10 Pfennig 1925— Nr. 537 zer eitung Maunheimer Heneral Anzeiger genpreiſe nach Tartt dei Borauszablung pro eimim Naguee jür Allgem Anzeigen.40 N Reklam. —4.-M. Kollettiv. Anzeigen werden höher derechnet, Füt Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird ſeine Veramwortung übernommen. Höbere Gewalt, Streits Beiriedsſtörungen uſw. berechugen zu teinen Eriag⸗ anſprüchen ür ausgeſallene odet beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme don Anzeigen. Auſträge duich Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannbeim. Deilaaen: Sport und Opie. Aus Zei und Leben Mannheimer Frauen-Jeitung=Unterhaltungs-Beſſage. Aus der Welt der Cechnie Wandorn und Neiſen Geſetz und Necht Die Erleichterungenfür dasbeſetzleGebiel mitteilungen der Rheinlandkommiſſion Die Rheinlandkommiſſion in Koblenz teilt folgendes In Anbetracht deſſen, daß die Abmachungen von Locarno in 1 beſetzten Gebieten eine Atmoſphäre der Entſpannung und der 5 näherung herbeiführen ſollen, daß infolgedeſſen das Beſatzungs⸗ egime einer Durchſicht im Geiſte gegenſeitigen Vertrauens, guten laubens und guten Willens unterzogen werden ſoll, in dem e die erſprießlichen Beziehungen zwiſchen der Bevölkerung deutſchen Behörden einerſeits und den Beſatzungsmächten wexerſeits zu fördern und ſomit an dem Werke des Friedens dwiſchen den Völkern mitzuwirken, hat die hohe Kommiſſion be⸗ guoſſen, bezüglich ihrer Verordnungen und Anweiſungen die Erleich⸗ rungen eintreten zu laſſen, die ſich mit dem Verſailler Vertrag, dem einlandabkommen und den Erforderniſſen der Beſatzung im Rah⸗ men der allgemeinen Entſcheidungen der alliierten Regierungen dereinbaren: emer Reichskommiſſar. Die Alliierten haben ihre Zuſtimmung zur ml nnung eines neuen Reichskommiſſars gegeben. Die hohe Kom⸗ uſſton iſt bereit, ſofort mit ihm in Verbindung zu treten. 2. Beſatzungsſtärke, Umgruppierung end Feſtſetzung der alliierten weitträfte in den Beſatzungszonen. Die Stärken der Beſatzungs⸗ ppen werden fühlbar herabgeſetzt, und dadurch wird die Rückgabe 57 Teiles der öffentlichen Gebäude, der Wohnungen bezw. Grund⸗ Nhun deren Ueberlaſſung zum Gebrauch der Truppen und der Be⸗ ungsbehörden notwendig war, an die Behörden und die Vevöl⸗ kung ermöglicht werden. mit Widelegterte der hohen Komtmiſſion. Das Delegiertenſyſtem wird irkung vom 1. Dezember aufgehoben. Reviſton der Verordnungen. deuge e egebung und Verordnungsgewalt. wad⸗ und Verordnungen aufſchiebende Prüfung findet nicht mehr maß Die hohe Kommiſſion behält ſich lediglich das Recht vor, ge⸗ 55 dem Rheinlandabtommen, ſolche Texte, die den Notwendig⸗ dumid des Unterhalts, der Sicherheit und der Bedürfniſſe der Armeen f. derlaufen, den Verhältniſſen anzupaſſen oder außer Kraft zu and b) Deutſche Verwaltungen. die Kategorien der Be⸗ —7 deren Ernennung der hohen Kommiſſion angezeigt werden 95 werden auf einige der Kategorien beſchränkt. Zwiſchen den aatliden und Alliierten wird zur Prüfung beſonderer Fälle ein gut⸗ der iches Verfahren eingeführt. Die Bedingungen für die Abſetzung verſ eamten werden Einſchränkungen erfahren und mit Garantien zerſehen. Gerichtsbarkelt. a) Gewiſſe in den Verordnungen eſehene Strafen werden herabgeſetzt. b) Maßnahmen ſollen ge⸗ behörn werden, um gewiſſe Strafſachen, die bisher von den Militär⸗ 7 entſchieden wurden, grundſätzlich der deutſchen Gerichts⸗ 8 it zu übertragen. c) Die Beſtimmungen, die für gewiſſe Per⸗ ſeiti welche den Beſatzungsbehörden Dienſte geleiſtet haben, ein ⸗ Entſcheidungen ſeitens der alliierten Behörden vorſehen, wer⸗ heſaßt dedoben. Gütliche oder Schiedsverfahren werden ins Auge a) Polizetweſen. a) Die Lieferung gewiſſer periodiſcher lune ſtatiſtiſcher Berichte wird eingeſchränkt. b) Verkehr. Die Rege⸗ es Verkehrs wird noch gewiſſe Erleichterungen erfahren, ins⸗ ere hinſichtlich der Perſonalausweiſe, der Niederlaſſung in den 855 Gebieten. Es werden ebenfalls Erleichterungen eintreten chtlich der Verfolgungen und Beſtrafungen leichter Vergehen. e bisherigen Delegierten⸗Sanktionsvollmachten g beſ ond beſezt binſt w 0 aufgehoben. Es wird eine Neuregelung geſchaffen auf der gun lage eines gütlichen Verfahrens. Das Recht der Strafverfol⸗ ſun dedt ausſchließlich folgenden Behörden zu: der hohen Kommiſ⸗ waltun den kommandierenden Generalen der Armeen. Die Ver⸗ ageif dsmaßnahmen ſelbſt werden nur von der hohen Kommiſſion ra und erſt nachdem ſie vor einen gerichtlichen Ausſchuß ge⸗ ſame worden ſind, dem ein deutſches Mitglied angehört. d) Ver⸗ botsbe lungen. Die bisher von den Delegierten ausgeübten Ver⸗ derbleln aniſſe werden aufgehoben. Das Necht, Lerſammlungen zu meldu en, iſt der hohen Kommiſſion vorbehalten. Die vorherige An⸗ ſtädte 5 von politiſchen Verſammlungen wird auf die Garniſons⸗ gerte eſchränkt. e) Kriegswaffen. Das bisher den Dele⸗ n der hohen Kommiſſion vorbehaltene Recht zur Erteilung von Ndeben und Munitionsſcheinen wird den deutſchen Behörden zurück⸗ dtde unter Vorbehalt einer Verſtändigung mit den Beſatzungs⸗ en. f) Jagdwaffen und Beförderung von Kriegsmaterial. Die er de dannge en einer Reviſion unterzogen. g) Brieftauben. fiaet eflaggen Veflagge und vereinfacht. h) Flaggen. Die Verpflichtung, das anzumelden, ſowie das Recht der Beſatzungsbehörden, da⸗ gehoben n zu perbieten oder in beſtimmter Weiſe zu regeln, wird auf⸗ und deud 1 Verkäufe. die Verpflichtung zum Preisanſchlag Eim 5 andere Formalitäten werden aufgehoben. k) Al li ierte 1 Dra Die früher erlaſſene Sonderverordnung wird aufgehoben. Abſicht btloſe Telegraphie. Ddie Befehlshaber haben ihre Empfan erkennen gegeben, grundſätzlich den Gebrauch von ſteaun Hsapparaten für drahtloſe Telegraphie zu geſtatten. Die Aus⸗ g der Erlaubnisſcheine und die Kontrolle wird auf Grund der Seſetzgebung. Eine die Anwendbarkeit der deutſchen che Kontrolle und Transportformalitäten werden erheblich Geſetzgebung geregelt. m) Flugweſen. Die Frage wird von den zuſtändigen alliierten Zivil⸗ und Militärbehörden hinſichtlich der Be⸗ dingungen für das Ueberfliegen der beſetzten Gebiete durch deutſche Flugzeuge geprüft. n) Streiks und Ausſperrungen. Ddas Eingreifen der Beſatzungsbehörden wird auf die Notwendigkeit des Unterhalts, der Bedürfniſſe und der Sicherheit der Beſatzungs⸗ armeen beſchränkt. o) Poſtzenſur wird aufgehoben. Beförderungs⸗ und Verpflegungsweſen. Verordnungen über die Schiffahrt. Gewiſſe Polizeibefugniſſe der interalliierten Schiffahrts⸗ kommiſſion werden aufgehoben. Andererſeits wird die Einreichung von Abſchriften der Manifeſte nicht mehr verlangt. Die Verordnung Nr. 39 betreffend Verpflegung wird aufgehoben. Die vorſtehenden Abänderungen werden im einzelnen Gegen⸗ ſtand einer Geſamtverordnung ſein, die anderweitig veröffentlicht wird. Im Hinblick auf die frühere Aufhebung und die gegenwärtige Reviſin ihrer Verordnungen beabſichtigt die hohe Kommiſſion eine Kodifizierung und eine Klarſtellung der noch in Kraft bleibenden Beſtimmungen vorzunehmen. Dieſe Kodifizierung wird die Zahl der Verordnungen beträchtlich herabſetzen und auf etwa 20 zurückführen. Amneſtie. Die alliierten Behörden haben die Abſicht, die Amneſtie und Gnadenmaßnahmen zu treffen, welche durch die Umſtände und erwartete gegenſeitige Befriedung gerechtfertigt ſind. Durch alle oben angeführten Maßnahmen geben die an der Be⸗ ſetzung teilnehmenden Mächte und die ſie vertretende hohe Kommiſſion ihrem Wunſche Ausdruck, in den Rheinlanden eine ſehr liberale Politik anzuwenden. Sie vertrauen auf den guten Willen und auf den Geiſt der Mitarbeit der deutſchen Behörden und Bevölkerung, um die Aufgabe der Beſatzungsbehörden hinſichtlich der öffentlichen Ord⸗ nung, der Sicherheit und der Bedürfniſſe der Armee zu erleichtern. Sie hoffen feſt, daß die Unterſtützung, die ſie von deutſcher Seite er⸗ waxten, ihnen nicht verſagt bleibt. die Berliner Berat ingen UJ Berlin, 19. Nov.(Von unſerem Berliner Bürd.) Die Staats⸗ und Miniſterpräſidenten der deutſchen Länder treten bekanntlich heute vormittag zuſammen, um zu dem inzwiſchen im Auswärtigen Amt— vermutlich von deſſen Juſtitiar, dem Miniſterialdirektor Gauß— ausgearbeiteten Geſetzentwurf über den Vertrag von Lo⸗ carno Stellung zu nehmen. Vornehmlich wird es ſich dabei, wie ſchon neulich bei der Zuſammenkunft der einzelſtaatlichen Innen⸗ miniſter, um die Umgeſtaltung der Polizeiorganiſation handeln. Die Anſtellung der Schutzpolizeibeamten muß zumteil neu geregelt wer⸗ den. Da die Kaſernierung für die großen politiſchen Zentren auch weiter zugeſtanden worden iſt, meint das„V..“, würde man be⸗ ſtimmte Jahrgänge nun zu feſten Formationen zuſammenſchließen. Von den Miniſtern der Länder, deren Gebiete von der Beſetzung be⸗ tröffen ſind, ſoll daneben die Frage der Neuordnung des Beſatzungs⸗ regimes erörtert werden. Eine offizielle Beſchlußfaſſung ſei nicht vorgeſehen. Im übrigen weiß man ja, daß es bei dieſen Zuſammen⸗ künften der einzelſtaatlichen Miniſter geht, wie es ehemals im Bun⸗ desrat in der kaiſerlichen Zeit zuzugehen pflegte: Zum Schluß wird immer zugeſtimmt. An die Konferenz der Staats⸗ und Miniſterpräſidenten der Län⸗ der ſoll ſich, wie wir bereits meldeten, eine neue Sitzung des Reichskabinetts ſchließen, bei der vermutlich wieder der Reichspräſident ſelber den Vorſitz führen wird. In dieſer Sitzung des Reichskabinetts wird dann wohl die endgültige formelle Entſcheidung über die Unterzeichnung des Vertrags fallen. Stimmt dann noch Reichsrat und Reichstag zu, ſo wird ſich zum 1. Dezember die ge⸗ ſamte Delegation von Locarno nach London begeben. Die deutſche Unterſchrift wird von denſelben Beauftragten, die in Locarno den Vertrag paraphiert haben, alſo von Kanzler und Reichsaußenmini⸗ ſter, zu leiſten ſein. Morgen wird dann, wie gleichfalls von uns ſchon angedeutet wurde, die innerpoliliſche Aklion des Kanzlers einſetzen, d.., er wird nacheinander die Parteiführer empfangen, mit dem Ziel der Umbildung des Kabinetts. Als erſte ſind die Führer der noch in der Regierung vertretenen Reichstags⸗ fraktionen, alſo des Zentrums, der Bayeriſchen und der Deutſchen Volkspartei zu Dr. Luther gebeten worden. Später will der Kanzler ſich mit den Demokraten, den Wirtſchaftsparteilern und der Sozial⸗ demokratie beſprechen. Die Deutſchnationalen werden wohl nur noch informatoriſch empfangen werden. Abſchaffung der U⸗Soote: V Paris, 19. November.(Von unſerem Poriſer Vertreter.) Dem diplomatiſchen Korreſpondenten der„Daily Mail“ wird an maß⸗ gebenden franzöſiſchen Stellen mitgeteilt, daß Frankreich trog allen aus England und Amerika kommenden Anträgen auf die Durchführung und Verwirklichung ſeines U⸗Bootprogramm⸗ nicht verzichten will. Die maßgebenden franzöſiſchen Autoritäten har⸗ ten es für nötig, dieſe; durchzuführen, denn es ſeien bereits wichtige Großkampfeinheiten geſtrichen worden. Die Tatſache, daß Frankreich ſein U⸗Bootprogramm unveränderr aufrecht erhält, ſcheint auf England einen ſtarken Einfluß auszu⸗ üben. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Daily Mail“ teilt wenig⸗ ſtens mit, daß die Haltung Frankreichs für diejenige Englands be⸗ ſtinmend fein werde. (Weitere Nachrichten hierzu auf Seite 2) Der Sturz Grabskis Urſachen— Kückblick— Jrageſtellung 7 (Von unſerem Warſchauer Vertreter.) 1 u Warſchau. 16. November. Es kam Schlag auf Schlag. An den Zank und Lärm um Grabski hatte man ſich ſchon nachgerade gewöhnt; ſchließlich gabs immer noch eine Mehrheit derer, die den Kapitän bei ſchwerer See nicht wechſeln wollten. Aber nun plötzlich der Kursſtur z vom letzten Donnerstag. Wie eigentümlich iſt die Bank Polski bedient, daß man ſo ahnungslos ſein konnie. Oder war man fataliſtiſch und meinte: Gleichviel, es kommt doch früher oder ſpäter! Schließlich ſprach ja der tägliche Schwund der Netto⸗Deviſendeckung eine un⸗ überhörbare Sprache. Zu Jahresanfang 254 Millionen, am 1. Juli 120, am 1. November nur noch 81 In der Budgetkommiſſion prägte der Abg. Wierzbicki das viel wiederholte Wort vom„Rettungs⸗ ring für ſechs Wochen“. Danach hielt man jetzt überallhin Umſchau. Uebrigens worauf hoffte man denn ſo ſicher nach den ſechs Wochen? Die Herren Serzynski und Mlynarski ſind einmal bereits über den Ozean gefahren, und was war das Ergebnis? Jene binnen vier Wochen für Zloty⸗Stützungsaktionen verbrauchten 10 Millionen der Federal Reſerve Bank, die überdies durch Gold⸗ hinterlegung in der Bank von England geſichert werden mußten. Gehört dieſes Gold heute noch tatſächlich der Bank von Polen? Kann ſie daran denken es binnen Jahresfriſt einzulöſen? Hat man mithin überhaupt das Recht, es noch der Metalldeckungsquote zuzurechnen? Noch ehe von irgendwoher der Retiungsring zugeworfen wurde, ſtürzte alſo der Zloty abermals. Es war das dritte Mal ſeit dem Juli dieſes Jahres, das dritte Mal ſeitdem Polen den Handelskrieg gegen Deutſchland begann. Dieſes letzte Unheil verſetzte Grabski den Gnadenſtoß. Jedermann, der ihn in ſeinen Redegefechten gegen ſeine parlamentariſchen Gegner ſah, merkte ihm ohnehin an, daß auch ſeine perſönliche„Deckung“ durch Nervenkraft am Ende war. Es war übrigens unmöglich, in dieſen letzten Auseinander⸗ ſetzungen nicht für den Angegriffenen und gegen di. Angreifer Partei zu nehmen. Die Haltung, mit der Aedilen und Cenſoren fauſidicke Gemeinplätze, verziert mit Grobheiten, dem immerhin ſchwer und redlich um einen Ausweg Ringenden nachwarfen,— es war kein Heldenſtück, Octavio. Sollen die Erben und Nachfolger Grabskis etwa aus dieſer Art geſchmiedet ſein, dann wahrlich kinis Poloniael Man muß dem heute Geſtürzten nachſagen, daß er in der Verteidigung immer überlegen, immer ſachlich blieb. Er iſt ſeiner Nation gewiß kein guter Führer geweſen. Er nahm an ihren allgemeinen Irrtümern teil, hatte ſein etwas enges Spezialgebiet, in dem er wegweiſend ſein konnte, verſuchte aber darüber hinaus⸗ zugehen und hat hierbei entſchiedene Mißgriffe verübt. Charak⸗ terlich und intellektuell überragte er den politiſchen Durchſchnitt hier aber dennoch beträchtlich. Die Formel für ſeinen endgültig ·n Mißerfolg dürfte vielleicht darin am eheſten zu finden ſein, daß er in einigen fachlich⸗wirtſchaftspolitiſchen Maßnahmen zu eigenwillig. in allgemein⸗politiſchen Entſchlüſſen aber wiederum zu nachgiebig, zu unſelbſtändig war, hier mit dem großen Strom ſchwamm, der herrſchenden Demagogie unterlag. Er hatte gewiſſe Eigenſchaften, die für den Führer erfordert ſind, aber es fehlten andere, und zum ganzen reichte es nicht aus. Immer bleibt Grabski das Verdienſt, daß er es überhaupt ver⸗ ſucht hat, ſeinem Volke ein Erzieher auf dem Gebiete zu ſein das in Polen gleichzeitig das undankbarſte und das bedürftigſte Feld der Volkspädagogik darſtellt. Es iſt nun einmal notoriſch und zum Ueberfluß wieder einmal beſtätigt: auf wirtſchaftlichem Ge⸗ biet liegen die polniſchen Befähigungen nicht. Insbeſondere die Anforderungen, die die modernen Formen des Wirtſchaftslebens an alle Völker und Staaten ſtellen, jene wenn möglich noch gewachſenen Anſprüche an Zuverläſſigkeit, Genauigkeit, Gleichmäßigkeit, Aus⸗ dauer, Vorausberechnung, Einordnung Syſtematik— all das trifft beim polniſchen Nationalcharakter nirgends auf Vorzüge und überall auf Schwächen. Wie unpopulär alſo von vornherein die Aufgabe eines Mannes, der in jeder dieſer Hinſichten ſeine Volksgenoſſen zu äußerſter Anſpannung aufzufordern gedachte. Aber nun kommt freilich auch bezüalich Grabskis ſelber auch die Gegenrechnung. Wie war es möaglich das Maximum organiſatori⸗ ſcher Anſpannuna und Leiſtung von Geſellſchaft und Wirtſchaft zu verlangen.— wenn gleichzeitia der Grabski unmittelbar unterſtellie Staatsapparat in dieſer Hinſicht nichts weniger als vorbildlich war? Wenn der Staatshaushalt verſchwenderiſch wirtſchaftete? Wenn allein die Heeresausgaben verſchlangen, was jener engliſche Berater Hilton Mounag als Höchſtarenze des geſamten Staatsbudgets für zuläſſia erachtet hatte? In dieſen Dingen eben war Grabski ohne durchareifende Eneraie, glaubte zu ſchieben und wurde geſchoben. Um Frieden mit dem Parlament zu haben, be⸗ williate er einer Partei nach der andern ſene bekannten kleinen bud⸗ getären Geſchenke. bier eine Mehrbewilliauna im Etat dort eing weitere. bis ſene untraabare Laſt zuſtande kam, die heute den Steuer⸗ träger zu Boden drückt. Eine ähnliche Schwäche zeiate ſich auf außenvolitiſchem und nationalem Gehiet. Grabski war an ſich kein Chauviniſt, auch auf dem Svezialgebiet des bodenwüchſiaſten volniſchen Nationg⸗ lismus. in der Frage des Deutſchenbaſſes. war er einer der ruhiger Denkenden. Aber ſich mit ſtarkem Entſchluß zu einem Quos egol aufzuraffen, dazu fehlte ihm die Kraft. Und ſo wirkten ferner ſene ewig Blinden, die glaubten, ihre berrlichen Zeiten würden ewig dauern. die Beutepolitik aehe alleweil fort und der Segen von Ver⸗ ſailles wäre nie erſchöpflich. Auf dieſe Weiſe bat Grabski die er ſte Optantenaustreibuna geſchehen laſſen, auf dieſe Weiſe wurde er in den Handelskriea mit Deutſchland hineingeſtoßen — von„ienen politiſch unreifen Kreiſen. die die Regierung terrori⸗ ſierten“. wie das Mitalied der volniſchen Handelsdelegation Diamand hernach mit entrüſteter Anklage ſchrieb. Und endlich fehlte es Grabski wohl bis zulekt an dem Vermögen, ſich gewiſſer Illuſionen zu enkſchlagen mochte die Schule auch barl genug geweſen ſein, die ihn davon eioentlich hätte entwöhnen ſoſten. Er hat ſich bis zuletzt dagegen zur Wehr geſetzt. daß bei den Ver⸗ bandlungen mit auswärtigen Kreditaebern dem Ausfande außerordentliche finanzielle Kontrollrechte in Polen eingeräumt würden. In dieſem Fall. ſo möchte man ſagen, kreuzen ſich in ihm ſoaar Fehlichlüſſe donrelter Art: einesteils ſolche⸗ die aus ſeiner eigenen wirtſchaftsvolitiſchen Tätiakeit ſtammten und ſolche. die in der allgemeinen volniſchen Ideoloaie ibre Wurzel hat⸗ ten. Grabski hat immer die Tatſache. daß ſich die erſte Inflation überwinden und daß ſich der Zloty ſchaffen ließ. in ihrer nachwir⸗ kenden Bedeutung überſchätzt. Er meinte daraus ſchlußfolgern zu können: Polen hilft ſich ſelbſt! Zwar war er langſam davon zurück⸗ 2. Seite. Nr. 537 neue Mannhelmer Jeſtung(Mittag⸗Nusgabe) Donnerstag, den 19. November 182 gekommen aber noch immer nicht bis zur letzten notwendigen Ein⸗ ſicht. Was aber die Meinuna der kleinen politiſchen Häuptlinge und Unterhäurtlinge hierüber angeht. ſo ſind dieſe natürlich erſt recht noch nicht dafür reif. Sie ſtürmen auch jetzt wieder nur mit aroßem Lärm und wahrer Sportsbegeiſterung über den Reaierunoswechſel in völlig verkehrter Richtung ab. Nichts intereſſiert ſie mehr. aber auch nichts iſt in Wahrheit im Grunde uegenwärtig unweſentlicher als ob nun die Zentrorechte oder Zentrolinke. ob eine halbe. Zwei⸗ deitzel⸗ oder gar keine Koalitionsregierung zuſtandekommt, und man alſo außervarlamentariſch wie bisher und nur unter anderer ver⸗ ſobaler Führuna weiterregiert. Für die augenblickliche Kernfrage. nämlich die Frage der finanziellen Rettung, handelt es ſich um nichts anderes als um die Erreichuna auswärtiger Hilfe, ohne die Palen überhaupt nicht zu ſanieren iſt. Ihr urerläßliches Korrelat, ſofern es grotz und wirkſam ausfallen ſoll, aber iſt. heute vollkom⸗ men unvermeidlickerweiſe. eine ausländiſche Finanzkontrolle(durch Völkerburdskommiſſare oder auf ſonſtice Weiſe). Ein anderer Wea iſt garnicht mehr offen. Hierum geht es fetzt. Alles andere iſt Ge⸗ rede, Schein, Faſſade. Dies dies. das Ja oder Nein für jede künftige polniſche Pegierung. lUnd bereits die nächſte könnte in der Tat Grabskis Politik verbeſſern. wenn ſie hier durchaus keine koſtbare Zeit mehr verſieren wollte. Tot ſie es doch. ſo war der Sturz Grabskis überhaunt zwecklos. Urd man würde dann alſo. wie es in der nolniſchen Nolksſprache heißt, nur weiter„aus einem Leeren ins andere Leere gießen.“ 1* Die polniſche Kabinettskriſe — Warſchau. 19. Nov. Wegen des Ffeſthaltens der Rechtspar⸗ deien an Sikorski ſind Skrzpnskis Verſuche zur Bildung eines Koali⸗ tionslabinatts geſcheitert. Allgemein wird andenommen. daß nun⸗ mehr der Seſm⸗Marſchall Rataj mit der Kabinettsbildung betraut wird. Eine Reoͤe Muſſolinis Die römiſche Kammer hat am Mittwoch ihre Arbeiten mit der wichtigſten Tagesordnung, den außerordentlihen faſziſtiſchen Geſetzen aufgenommen. Bei der Eröffnung waren 400 Abgeordnete zugegen. Die faſziſtiſche Mehrheit beteiligte ſich geſchloſſen an der Sympathie⸗ kundgebung für Muſſolini, auf deſſen Platz ein Lorbeerſtrauß nieder⸗ gelegt worden war. Die Aventin⸗Oppoſition war gicht erſchienen, aber Giolitti, Salandra und ihre unmittelbaren Anhänger. Der Rücktritt des früheren Miniſterpräſidenten Orlando als Abgeordneter wurde diskuſſtonslos angenommen. Muſſolini wurde mit einer frenetiſchen Ovation begrüßt, die mehrere Minuten dauerte, und an der ſich auch die Tribüne beteiligte. In ſeiner Rede gab Muſſolini ſeiner Befrie⸗ digung über das Abkommen mit Amerika Ausdruck, das einen Sieg darſtelle und der Delegatlon Volpi zu verdanken ſei. Das Hauptver⸗ dienſt komme aber dem Faſzismus zu, der endlich in der ganzen Welt verſtanden und geſchätzt zu werden beginne. Muſſolini ſagte weiter: Durch den Abſchluß des Handelsvertrags mit Deutſchland iſt der Zwiſt zwiſchen Nord⸗ und Süditallen geſchlichtet worden, ſo⸗ daß Deutſchland einer geſchloſſenen Nation gegenüberſteht. Die Re⸗ gierung hat auch in der Innnenpolitik bemerkenswerte Ergebniſſe zu verzeilchnen. Die innere Lage wird feſt von dem Jafzismus beherrſchl. Es iſt nicht möglich, an eine Zufammenarbeit mit der Opp⸗ſition für die Zukunft zu denken. Was hat es zu ſagen, wenn irgend ein haß⸗ und racheerfüllter unglücklicher Menſch eine verbrecheriſche Geſte un⸗ ternimmt. Wenn ſolche Verſuche ſich auch wie eine Kette von Skan⸗ dalen wiederholen werden, iſt das Regime doch ſo gefeſtigt, daß er nicht auf eine Perſon einſchließlich mich ankommt. In der ganzen Welt wird für und gegen den Faſzismus geſtritten. Wenn er auch nicht nachgeahmt werden kann, fühlt man doch in allen Ländern einen neuen Geiſt, nämlich den der Ordnung, Disziplin und Vater⸗ landsliebe. In einigen dieſer Länder gibt es Leute, die ſich em⸗ bilden, den Faſzismus mit einem moraliſchen Drahtzaun umgeben zu können. Sie ſprechen von Boykott und erlauben ſich, Italien zu be⸗ ſchimpfen. Erſt geſtern haben mir vier Dummköpfe einen Proteſt übergeben. Kein Regime iſt je unter dem Druck des Auslandes ge⸗ fallen, vielmehr ſind die Regime gegenüber einem ſolchen Druck un⸗ zerſtörbar. 2 Millionen junger Leute ſind bereit, auf emen Wink von mir zu gehorchen. Ich ſage das nicht als Drohung. Ich bedrohe niemand; aber man möge dem im Ausland Rechnung tragen und es hören. Ihr wißt, daß ich nicht viel Worte mache, ſondern mich auf Tatſachen beſchränke, nämlich die neuen Geſetze, die mit der Vergangenheit aufräumen und die Grundlage für die Zukunft legen. Ich werde die Annahme der neuen Geſetze ſichern. Ihr ſeid das ge ⸗ ſetzgebende Organ der fafziſtiſchen Revolution. Wir leben im Jahrhundert der italieniſchen Macht.— Die Rede Muſſolinis wurde mit ſtürmiſchem Beifall aufgenom ⸗ men. Die Abgeordneten der Mehrheit beglückwünſchten Muſſolint. * Berlin, 19. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) In der Rede, die Nuſſolin geſtern bei der Kammereröffnung, die unter dem üb⸗ lichen falziſtiſchen Theater erfolgte, hielt, ſanden ſich, wie wir einer Drahtung der„Voſſiſchen Ztg.“ entnehmen, noch felgende an das Ausland gerichtete Sätze:„Es gibt Männer jenſeils der Grenzen, die, weil es ihnen noch nicht gelungen iſt, ſich von der trüben und verworfenen Geſchichte vergangener und habsburg⸗ähnlicher Dynaſtien frei zu machen, es wagen, den Faſzismus und die Kundgebungen des italieniſchen Vol⸗ kes zu kritiſteren.“ Der römiſche Verichterſtatter der„Voſſiſchen Ztg.“ meint: Es ſtünde außer Zweifel, das Muſſolinis Hetze ſich in aller⸗ ſchärfſter Form gegen Frankreich gerichtet hätte. Der Paſſus von den„vergangenen habsburg⸗ähnlichen Dynaſtien und ihrer verwor⸗ ſenen Geſchichte“ wird aber wohl nur auf Deutſchland und Deſterreich wegen ihrer Teilnahme für die gepeinigten ſüd.iroler Volksgenoſſen zu deuten ſein. Im übrigen bleibt einen knappen Monat nach Locarno die Rede des Duce eine gute Leiſtung Pariſe: Stimmungsmache VParis 19. Nov.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Der natio⸗ naliſtiſche„Eclair“ wartet ſeinen Leſern mit einer engeblichen Ent⸗ üllung über das Zuſtandekommen der Botſchaſterkonſerenz am ver⸗ delkee. Samstag und Montag auf. Das Blatt teilt mit, daß der euliche Votſchafter dem franzöſiſchen Außenminiſter Briand dring⸗ liche Vorſtellungen machte, ſo ſchnell wie möglich die Votſchafter⸗ konerenz einzuberufen, andernfalls würden, ſo ſoll der deutſche Botſchafter geſazt haben, Streſemann und Luther fallen., Tie Unerzeichnung des Lecarnovertrages vürde in Frage eſtellt werden. Der„Eclair“ behauptet, deß Briand durch die rt, in der der deutſche Votſchafter ſeine Mitteilungen machte, ſchocklert worden ſei und daß man jetzt in der franzöfi chen Diplo⸗ watie viel weniger nattonaliſtiſch über Locarno urteile, als kurz vorher. Briand wäre aber gezwungen, ſich den Umſtänden anzu⸗ paſſen, denn Englands Druck auf die franzöſiſche Re⸗ gierung habe einen bedrohlichen Charakter angenommen. Weiter keilt der„Eclair“ mit, daß in leitenden militäriſchen Kpeiſen Mar⸗ ſchell Foch zum Ve'wurf gemacht werde, ſich dem Wunſch der Diplo⸗ matie gefügt zu haben. Man iſt der Anſi ht. daß Joch eine ſehr were Verantwortung auf ſich gel den hat. als er der Räumung Kölns zuſtimmte. Der Artikel ſchließt mit den Worten:„Frankreich get einem Bafallenverhältnis gegenüber Deutſch⸗ land und England mit ürfehldarer Sſcherheit em gegen. Fügt es ſich in dieſes Vafallentum nicht, ſo bleibt der Krieg der einzige Ausweg.“ Unterh usrede Chamberlains über Locarno Im Unterhaus hat am Mittwoch nachmittag Chamberlain die ſeit längerer Zeit angekündigte große Rede über die Locarnoverträge gehalten. Zunächſt bedauerte er, daß die Oppoſition geglaubt habe, Abänderungsanträge einbringen zu müſſen, da er nach den Reden der Arbeiterparteiler vor dem Zuſammentritt des Parlaments auf eine einſtimmige Annahme gerechnet habe. Er ſtelle jedoch feſt, daß kein Antrag eingebracht worden ſei, der ſich gegen die Annahme der in dem Pakt feſtgelegten ſehrbeſchränkten Verpflich⸗ tungen durch England wende. Das Abkommen von Locarno habe einen neuen Geiſt in den internationglen Beziehungen ge⸗ ſchaffen. Locarno iſt nicht das Ende. ſondern der Anfang einer neuen Politik der Verſöhnung. Die Verträge zielen darauf hin, das Mißtrauen und die Kriegsfurcht zu beſeitigen. Wir haben in Locarno nur die Bemühungen zu Ende geführt, die früher von Macdonald eingeleitet wurden. Der Erfolg der Verhandlungen iſt vor allem auf die Perſönlichkeiten der Unterhändler zurückzuführen, die Frankreich und Deutſchland zu der Konferenz entſandt hatten. Zum erſten Male ſeit dem Kriege trafen ſich die beiden großen Feſtlandmächte auf dem Fuße vollkommener Gleichberechtigung. Die Garantien der anderen Nationen ſtellen eine Gewähr für die Ver⸗ träge und ein günſtiges Vorzeichen für die Abrüſtungsfrage dar. Es iſt von beſonderer Bedeutung, daß die Reparationsfrage außer Acht gelaſſen wurde und nicht anderen Fragen den Weg verſperrte, die die internationale Sicherheit herzuſtellen verſuchten. Die engliſche Regierung wünſcht lebhaft, daß der Völkerbund eine möglichſt große und univerſelle Organiſation wird. Die Julaſſung Rußlands hängt zunächſt von der ruſſiſchen Regierung ab. Es iſt nicht Sache des Völkerbundes, Rußland um ſeinen Beitritt zu bitten. Die Mos⸗ kauer Regierung hat erklärt, daß ſie nicht geneigt ſei, in den Völker⸗ bund einzutreten. Es iſt daher unbillig, die britiſche Regierung an⸗ zuklagen, daß ſie Einwendungen gegen die Zulaſſung Rußlands er⸗ hoben habe. Freuen wir uns darüber, daß Deutſchland geneigt iſt, in die Genfer Organiſation einzutreten. Der Vertrag von Locarno iſt gegen niemand gerichtet, bildet für niemand eine Gefahr und bedroht niemand. Die gegenſeitigen Garantien, die mit dem Geiſt des Völkerbundspaktes genau übereinſtimmen, können keinen Wider⸗ ſpruch hervorrufen. Deutſchland hat die gleichen Verpflichtungen gegenüber Frankreich wie Frankreich gegenüber Deutſchland. Groß⸗ britannien und Italien haben als Garanten die gleichen Verpflich⸗ tungen gegenüber Deutſchland wie gegenüber Frankreich und Bel⸗ gien.(Lebhafter Beifall.) In der Unterhausſitzung ſprachen nach Chamberlain noch Mac⸗ donald, Lloyd George und Ponſonby. Einzelheiten über ihre Ausführungen liegen noch nicht vor. Ponſonby brachte, wie angekündigt, den Abänderungsantrag der Arbeiterpartei ein. Die Liberalen haben, ebenſo wie die Arbeiterpartel, ihrerſeits einen Abänderungsantrag zu dem Antrag Chamberlains auf An⸗ nahme der Locarno⸗Verträge geſtellt. In dieſem liberalen Antrag heißt es: Das Unterhaus beglückwünſcht den Staatsſekretär des Aeußern zu ſeiner in Locarno zur Förderung des internationalen Wohlwollens und zur Förderung der Politik der Erſetzung des Krie⸗ ges durch Schiedsſprüche vollbrachten Leiſtung. Es freut ſich über die Ausſicht, daß Deutſchland in den Völkerbund eintreten werde und ſpricht den Wunſch aus, gewährleiſtet zu ſehen, daß der im Pakt von Locarno vorgeſehene Schiedsgerichtsplan alle denkbaren Fälle decken werde. Bedauerlich iſt, daß der Pakt vereinbart wurde, ohne eine Beratung mit den Dominions zu ſichern. Das Unterhaus betrachtet den Pakt als einen Schritt, dem ſofort weitere Anſtrengungen hinſichtlich einer internationalen Ab⸗ rüſtung u. hinſichtlich des möglichſt baldigen Einſchluſſes Ruß⸗ lands in den Völkerbund folgen ſollen. Dieſer liberale Abänderungsantrag iſt im Namen Lloyd Ge⸗ orges und anderer liberaler Parlamentsmitglieder eingebracht wor⸗ den. Die Debatte in der Unterhausſitzung wurde mit einer Rede Baldwins. geſchloſſen. Die Ratifikation des Vertrages von Locarno erfolgle ſchließlich mit 357 gegen 17 Skimmen. der Widerhall in der Preſſe 8 London, 19. Nopbr.(Von unſerem Londoner Vertreker.) Die vor einem beſonders gefüllten Hauſe geführte Debatte über den Locarnopakt und beſonders deſſen Ratifizierung wird in parlamen⸗ tariſchen Kreiſen als eines der wichtigſten Ereigniſſe in der viel⸗ hundertjährigen Geſchichte des engliſchen Parlaments bezeichnet. Die Blätter aller Parteien unterſtreichen mit Befriedigung die von den Rednern hervorgehobenen Standpunkte und die einſtimmige An⸗ nahme des Paktes. Sie ſind ſich darüber einig, daß das Unterhaus die Stimmung der Nation getreu wiedergegeben habe. Chamberlain wird alſo Anerkennung gezollt, ebenſo Lord'Abernon, den man mit Bedauern aus Berlin ſcheiden ſteht. Die führenden Blätter heben das von Chamberlain der deutſchen Regierung für ihre Ini⸗ tiative in der Sache des Friedens gezollte Lob beſonders warm her⸗ vor. Die„Times“ ſagen, Chamberlain ſprach in bewundernswerter Weiſe als der Vertrauensmann der Nation. Er hatte auf die weit⸗ herzigen und nicht die engherzigen Motive der Nationen vertraut und das Reſultat rechtfertigte ſeine Berechnungen. Er lobte Luther und Streſemann, er lobte auch Briand ſehr warm. Die Tatſache, daß durch Großbritanniens Vermittlung Frankreich und Deutſch⸗ land durch einen denkwürdigen Pakt gebunden ſind, reduziert die Gefahr, daß Großbritannien in einen Krieg verwickelt wird auf lange Jahre hinaus auf ein Mindeſtmaß. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Telegraph“ nennt als wahr⸗ ſcheinlichen Nachfolger Lord d Abernons Sir Horace Rumbold, den britiſchen Botſchafter in Madrid, oder Sir George Graham, den britiſchen Geſandten in Brüſſel. der deutſch⸗ſpanſſche Jollkriea beendet Nach in Berlin vorliegenden Meldungen aus Madrid haben die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Spanien am Mittwoch zum Abſchluß eines modus vivendi geführt. Das Proviſorium gilt für ſechs Monate. Die ſpaniſchen Früchte werden in dieſer Zeit den gleichen Zollſätzen wie bisher unterliegen. Der Zollkrieg iſt bei den Spaniern ſofort eingeſtellt worden. Von unſerem Berliner Büro wird uns ergänzend ge⸗ drahtet: Das Abkommen, das den deutſch⸗ſpaniſchen Zollkrieg beendet und für ſechs Monate einen modus vivendi einführt, ſtellt den Zu⸗ ſtand wieder her, der vor der Kündigung des deutſch⸗ſpaniſchen Han⸗ delsvertragsabkommens durch Deutſchland beſtanden hat— Wozu wurde dann überhaupt dieſe ganze Prozedur vorgenommen? « Perkauf engliſcher Kriegsſchiffe.„Daily Telegraph“ meldet, daß die britiſche Admiralität beabſichtige, aus Erſparnisrückſichten drei Kreuzer, achtzehn Zerſtörer und fünf U⸗Boote, ſowie eine Are von Werftanlagen als veraltet zu ſtreichen und zu ver⸗ ußern. die Ueber ührung Kichthofens nach Berlin Der kurze Aufenthalt des Eiſenbahnzuges mit den ſerdülh, Ueberreſten Manfred v. Richthofens im Frankfurter Ha u 95 bahnhof geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen Kundgebung den größten deutſchen Kampfflieger während des Weltkrieges. 15 der Bahnhofshalle hatten ſich außer den Spitzen der ſtaatlichen. ſtädtiſchen Behörden die Vertreter zahlreicher Vereine, ſo u. a. 15 Frankfurter Verein für Luſtſchiffahrt, des Stahlhelm, der Are gemeinſchaft Schwarz⸗Weiß⸗Rot, des Reichsbanners und des* des jüdiſcher Frontſoldaten eingefunden. Kurz vor 12 Uhr lief Trauerzug unter den Klängen des Niederländiſchen Dankgebetes 15 die Frankfurter Bahnhofshalle ein. Den reichgeſchmückten 1 wagen begleiteten der Onkel und der Bruder des Verſtorbenen. der Vertreter der Vereine legten am Sarge des Helden Kränze nie 15 wobei ſie dem Toten ehrenvolle Nachrufe widmeten. Haupktma Ehrhard, ein bekannter Frankfurter Flieger, rühmte ſeinen 0 fallenen Kameraden als unerſchrockenen und tapferen Soldaten, tonte aber auch ſeine guten menſchlichen Eigenſchaften. Ein Fli in umkreiſte während der Feierlichkeiten den Bahnhof. Während 40 Zug Frankfurter Schupobeamten präſentierte und eine Muſikkabe das Lied„Ich hatt' einen Kameraden“ ſpielte, verließ der Le kondukt, der inzwiſchen dem fahrplanmäßigen Berliner D⸗Zug g gehängt worden war, die Frankfurter Bahnhofshalle. uer⸗ E Berlin, 19. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) An der feier für den Flieger Richthofen, deſſen Leiche geſtern um 71 nachts in Berlin eintraf, wird, wie der„Lokalanzeiger“ meldet, der Neichspräſident v. Hindenburg teilnehmen. Die Trau feier erfolgt heute mittag in der Gnadenkirche. politit mit Siergläſern und Raffeetaſſen EBerlin, 19. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) In öffentlichen Verſammlung im großen Saal des Warmee nol⸗ tio ein aſteß in Chemnitz, zu der die dortige Ortsgruppe der na dam ſozialiſtiſchen Arbeiterpartei einberufen hatte, 115 es zu einer wüſten Schlägerei mit den zahlreich anweſenden Ein 42jähriger Arbeiter wurde ſo ſchwer ber en daß er im Krankenhaus ſtar b. 60 Perſonen erlint leichtere Verletzungen. Der erſte Teil des Refe e eines Dr. Göbbing aus Düſſeldorf über„Lenin oder Hitlet“ wu 775 ruhig angehört. Gegen Mitternacht aber gerieten die Verſeiſc⸗ lungsteilnehmer aneinander. Sie gingen mit Stühlen, Ach beinen, Biergläſern uſw. aufeinander los. Dabei wurden mter wenger als 1000 Biergläſer, 500 Kaffeeraſſen und 1 ſätze, 600—800 Tiſche und Stühle, ſämtliche Leuchter und u⸗ bleiverglaſten Fenſterſcheiben des großen Saales zer te ge mert oder beſchädigt. Der Wirt berechnet ſeinen durch gein ſicherung nicht gedeckten Schaden auf ungefähr 15 000 rk. l⸗ Eintreffen der Polizei flüchteten die Kommuniſten durch die Saa fenſter. Sie ſprangen 6 Meter tief in den Garten hinunter, ver⸗ gelang es der Polizei, die Rädelsführer, die ſich im Garten ſteckt hielten, zu faſſen. Die Feſtgenommenen führten Schlagr! Totſchläger und andere Waffen bei ſich. muniſten. die Franzolen tekrutleren im Saargeblet Franzöſiſche Gendarmerie erſchienen letzter Tage in der jerten nung des Chr. Becker im Stadtteil St. Arnuol und reklamzahn den älteſten Sohn Philipp zum franzöſiſchen Militär. Der„der war nicht zu Hauſe. Da zur Ueberbringung einer Geſtellungs ih zwei Gendarmen nicht notwendig wären, ſo wollten ſie 1e fielen den jungen Mann, der ſich am 11. November in Fe hätte ſi⸗ ſollen, verhaften. Dieſer neue Uebergriff des ranzngen ſchen Militärs erinnert an die im vorigen Jahre in 5 Be⸗ durch eine franzöſiſche Gendarmerieabteilung vorgenomu lagerung der Wohnung eines vom franzöſiſchen Militärdienf meber tierten Sgarländers, bei der die Häſcher unter dem Gaudſmußten, Bevölkerung nach 24 Stunden unverrichteter Dinge abziehen durch⸗ weil der Delinquent inzwiſchen die Wand zum Nachbarhaus, tte, Hrochen und in weiblicher Verkleidung längſt das Weite geſuuier In dem jüngſten Falle iſt der Vater Becker Saarländer, die Mögen Elſaß⸗Lothringerin, die Söhne ſind in Lothringen geboren öſiſche die jungen Leute nach den franzöſiſchen Geſetzen auch als frefner. Staatsangehörige und militärpflichtig betrachtet werden, n vor⸗ falls dürfen die Franzoſen im Saargebiet Rekrutierunge dem nehmen oder Deſerteure Das Scargebiet unter itttärs Völkerbund, und ſchon die Anweſenheit ſfronzöſiſcen eden!⸗ iſt ein unabſtreitbarer Bruch des Verſailler Fr vertrags. Wie verlautet,ſind im Falle Becker ſoztaldemokratiſche, n führer bei der Regierungskommiſſion vorſtellig geworden zuſiche ung auch von den„Miniſtern“ Koßmann und Veſzenſky die 3.% e, halten daß die fronzöſiſche Militärpolizei nicht das R Abſicht Saareinwohner zu verhaften und daß die etwa dahinzielende des Militärs nicht ausgeführt werde. Badiſche Politik wiederzuſammentritt des Landtags 2 Ueber die nächſte Landtagsſitzung gehen in der Preſt daß ſchiedene Mitteilungen um. Es 15—5 ſehr wahrſchesgle e, in dieſer Woche überhaupt keine Sitzung ſtattfindet. zfle 11 tionen des Landtages treten in der zweiten Wochenhälf mals zuſammen. 0 0 0 0 Hellpach und Brauer Staatspräſident Dr. Hellpach hat an den i n lebenden Staatsminiſter von Bca 15 in Baden⸗Baden 0 in⸗ 80. Geburtsatg ein Glückwunſchtelegramm gert in rch dem zum Ausdruck gebracht wird, daß die Rückſchau auf ſeidaß dis Arbeit und Erfolg geſegnetes Leben und das Bewußtſennen badiſche Heimat ſeiner ſtets dankbar gedenke. den Lebensa Jubelars verklären möge. Tetzte Meldungen Jeuersbrunſt auf hoher See ork n — Newyork, 19. Nov. Geſtern brach auf dem zwiſchen 55 de⸗ und Florida vertehrenden 4000 Tonnen⸗Dampfer„Leng abrunf zweihundert Vaſſagiere an Bord batte. eine Fegeeange aus. Der arößte Teil der Paſſagiere konnte trotz hohen doßzet Teil gerettet werden. Anderen Meldungen zufolge iſt ein are der Reiſenden ums Leben gekommen. 0 lant. «Eine Amerika⸗Anleihe für Jralien. Zwiſchen amepen 5 ſchen Bankiers und der italieniſchen Schuldenkommiſſion wer einer Newyork gegenwärtig Beratungen gepflogen zur Vorbereitung! 25 Ban amerikaniſchen Anleihe in Höhe von 50 Millionen 3 an Italien. An der Spitze des Anleſheſyndikats ſteht haus Morgan. reltad orſingen bei Stockach 18. Nov. Am veraangenen el, brach in dem Gebäude des Landwirts Geißer ein FTeuer quen ſich dem Hilfe bald zur Stelle war. ariff das Feuer ſo ſchnel Cebanre daß kaum einige Fahrniſſe gehorgen werden koynten. Tar neder, brannte mit Scheuer und Stalluna bis auf die Grundmaus Mk., 5 Der entſandene Schaden beträgt ſchätzunasweide 15 000 4 zum Teil durch Verſicherung gedeckt iſt. Die Entſtehungsu vorläufia noch unbekannt. JJ fffT]TTXTX ðĩꝛ ͤ ⁵⁵—], 2 AKNArr unnerstag. den 10. Nobember 1528 Nene Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Ausgade] 3. Seite. Nr. 537 Runſtfälſchungen Bon Kurl Meyer ⸗Rotermund en u Machdruck verboten.) Jabritartr Sammlertyp, der leicht betrogen werden kann— Die allon von„Original“-Gemälden— Auch das Fälſchen muß verſtanden ſein Kreis der Sammler iſt während und nach dem Kriege um mitteln Ypus vermehrt worden, der, zwar ausgeſtattet mit Geld⸗ und 50 deſto geringere Kenntniſſe über Wert und Unwert, Echtheit des üälſchung der Sammlergegenſtände beſitzt. Ein guter Kenner Schä intmarktes mag er ſein, dafür fehlt ihm das ſichere an Aenehcermögen künſtleriſcher Qualitäten; es gebricht ihm auch Füchungechem Sinn und Wiſſen! Zu allen Zeiten hat es Kunſt⸗ Tagen gen gegeben, wennſchon nicht in dem Umfang wie in unſeren 928 aft wo die Zahl der Sammler und der Kunſt⸗ bzw. Antiquitäten⸗ j0lte, einſchließlich Auktionen, ſtändig zunimmt.(Daß eine von Inflationsgründungen auch auf dieſem Gebiete zuſammen⸗ auf 15 will nichts beſagen.) Vornehmlich verbreitet iſt die Furcht, mit Un ngen zum Opfer zu fallen, bei den Bilder liebhabern. Nicht Kunſthandel denn in Paris, München und anderen Großplätzen des Maler ndels gibt es zahlreiche zweifelhafte Exiſtenzen, nicht ſelten dann mit akademiſcher Vorbildung, die mit Kopien beginnen und ubelten Fabrikation von„Originalen“ fortſchreiten. Zum Teil dieſen 190 derart geſchickt und auch künſtleriſch vorgebildet, daß in wie lan ällen ſelbſt Fachleute ſich hintergehen laſſen. Bekannt iſt, chen 5 ſich oft Falſchſtücke als Original ſogar in großen öffent⸗ emdld ammlungen behaupten. Daß auch Fälſchungen moderner uchtsptg vorkommen, iſt in den letzten Jahren durch manchen Ge⸗ — chend belegt. Um einen„alten Meiſter“ täuſchend nach⸗ mit ſch wird eine Kopie buchſtäblich in den Rauch gehängt, da⸗ ethält: as Holz zieht und das Bild die ſchönſten alten Sprünge Schmu ſchließlich wird die Leinwand mit einer Alterspatina aus dieſen Sderſehen. Nur mit Mikroſkop und Mikrochemie kann man chwindel aufhellen. Fahren kadem Gebiete der Plaſtik bot die vor einer Reihe von Velätig ufgekommene„Terrakotta⸗Wut“ den Fälſchern ein reiches aümungendgeld. Es Aaan eine Unmenge höͤchſt e Nach⸗ Holzftul n auf den Markt. Beliebt war auch die Spekulation mit alt pturen, die in Lehm eingegraben und durch Säuren künſtlich duf daz wurden. Um Wurmſtich zu erzeugen, wird mit Schrol die N397 ſchoſſen. Entſprechend der Nachfrage ſteht ferner VNuſcher el al chungsinduſtrie hoch in Blüte. Hier verwenden die Holz und oft ein altes, mit Wurmlöchern wee zerfreſſenes tierter Mobef ſun darauf die Schnitzereien. Die Ornamente imi⸗ im uſa öbel ſind meiſt durch heiße Metallmodelle hergeſtellt. Auch nicht di mmenflicken wird viel geleiſtet. Der Betrug verſchont auch die erde heute ſo begehrten alten Keramiken. Sie werden in dbwechſel eingegraben, und ſpäter wird durch ſchnelles Eintauchen lenes 2l nd in kaltes und heißes Waſſer verſucht, auf der Oberfläche f 12— von Sprüngen hervorzurufen, das alten Fayencen Finleterden eſten läßt ſich echte und nachgemachte Fayence an der en Färbung der letzteren unterſcheiden. Die falſche duch, 5 hat nur einen dumpfen Klang und einen beſonderen Ge⸗ eitte⸗ fehlt der echten. nb Porzellan gefälſcht. Hier iſt manches Stück wird r ſich echt, da aber bemaltes Porzellan höher bezahlt R m v nur am Rande verziertes, wird nachträglich der freie 805 on Tellern und Taſſen mit ſchönen bunten Bildern bemalt. oft Scherben ſorgſam zuſammengefügt ſind, erweiſt die Lupe. ei e brache la ſade Seſ werden wegen minderer Begehrtheit nicht ſo oft ge⸗ ch a eitdem Zin n ſachen ſo im Preiße geſtiegen ſind, mehren aug der Maßen betrügeriſche Nachahmungen. Ein haute gemiic dundert ode gekommener Sammelzweig, den einſt das 18. Jahr⸗ Steln gebr ſchätzte, iſt derſenige der geſchnittenen antiken du ſchelder Es gehört viel Uebung dazu, hier die falſchen und echten 12 Wohl die höchſten Preiſe erzielen heute auf dem Kunſt⸗ Fnnde und e Teppiche. Im Handel kommen diejenigen Alt⸗Bur⸗ en e landerns kaum vor; die Unterſuchung der Wollfäden und alz direkte fet ſie meiſt als Nachahmungen ſpäterer Zeit, wenn nicht e Fälſchungen. Landwit ſchaſt Woer Saatenſtand im Reich zu Anfang November N Node lleichadurchſchnitt üder den Stand der Saaten beträgt nierwenber 7 gleich ſehr gut, 2 gut, 8 mittel, 4 gering) für Heoſte 2858den..6. Winterſpelz 24, Winterroggen 27 Winter⸗ 28 22. 9 für Preußen betragen ſie.7,.9.7,.5; für Bayern ..2.— 2,2; für Württemberg 2,5, 2,5,.5, 2,3; für Baden en Teil 2, 2,1. Die Beſtellung der Winterſaaten iſt zum größ⸗ wenabgeſchloſſen. Nur in einigen Gegenden konnte die Aus. zentungede⸗ zu großer Vodenfeuchtigkeit und wegen zu ſpäter Ab⸗ ereſtg— Felder noch nicht beendet werden. Soweit die Saaten üt einge zegangen ſind, zeigen ſich die frühbeſtellten Felder als Lin ſchw grünt und dicht bezogen; die ſpäteren Saaten haben noch deeten derdes Ausſehen. Gefahr droht durch maſſenhaftes Auf⸗ die und r Feldmäuſe und Ackerſchnecken, deren Schaden da Neubeſtellungen notwendig machten. Stäotiſche Nachrichten Das Sieoͤelungsgebiet Mannheim Heidelberg Vor einigen Tagen ging durch die Preſſe eine kurze offizielle Mitteilung über den Verlauf einer Veſprechung, die auf Veranlaſſuno des Heidelberger Verkehrsvereins in Heidelberg ſtattgefunden hat, und an der Vertreter der Behörden, Stadtverwaltungen und Ver⸗ kehrsvereine der Städte Mannheim, Heidelberg, Schwetzingen und Ladenburg teilgenommen haben. Die eingeſetzte Kommiſſion wird ſich mit der Bearbeitung aller Fragen befaſſen, die im ge⸗ meinſamen Intereſſe dieſer Städte liegen, darüber hinaus vielleicht auch im Intereſſe des ganzen Gebietes, das als„Badiſche Pfalz“ zu bezeichnen wäre. Man iſt bei den Vorbeſprechungen ſicher von der Meinung ausgegangen, daß es trotz vieler divergierender Punkte, deren Erledigung den einzelnen Orten vorbehalten bleiben muß, eine große Zahl von Fragen gibt, die zweckentſprechender gemeinſam behandelt werden, auch aus dem Grunde, weil bei der gegenwärtigen wirtſchaftlichen Lage die Stimme des Einzelnen an Gewicht verliert, aber an Eindruck gewinnen muß, wenn ſie ſich mit anderen Stimmen zu einem Akkord vereinigt. Gerade deshalb, weil beiſplelsweiſe die beiden Städte Mannheim und Heidelberg eine ſeſt gegenſätzliche Struktur aufweiſen— Mannheim als wirt⸗ ſchaftspolitiſches Zentrum Badens, Heidelberg als alte Kulturſtätte und Fremdenſtadt—, müſſen ſie ſich ergänzen. Dazu kommt noch rein äußerlich, daß ſich im Zeitalter der Technik die Entfernungen immer mehr verringern, die beiden Städte räumlich immer näher aneinander rücken, ſodaß ein Gegeneinande rarbeiten nicht mehr tunlich und möglich ſein wird. Für jeden Kommunalpolitiker ergeben ſich dadurch Fragen, an denen er ſchon jetzt nicht vorüber⸗ gehen darf, wenn er ſich nicht ſpäter einmal den Vorwurf machen laſſen will, dae Haupterfordernis jeder Kommunalpolitik— Ko m⸗ munalpolitik auf weite Sicht— außer Acht gelaſſen zu haben. So war es ſicher ein Verdienſt des Vertreters der Stadt Heidelberg, daß er die VBehandlung der gemeinſam intereſſierenden Fragen klar und deutlich auf den Ausgangspunkt für fede weitere Arbeit zurückgeführt und fixiert hat. Dieſer Ausgangspunkt iſt das Siedlungsproblem im ganzen in Frage kommenden Gebiet. Bisher war es doch ſo, daß man bei kleinen oder größeren Siedelungsprojekten ſich nach den bereits beſtehenden Verkehrswegen richtete, ſich alſo von Straßen⸗ und Bahnverbindungen oft enge Grenzen ſtecken laſſen mußte, ohne dabei in Betracht zu ziehen, ob bei geſteigerter Siedelung die ſchon vorhandenen Verkehrswege den wachſenden Verkehr auch bewältigen können. Nun beſteht aber doch wirklich kein Zweifel darüber, daß im genzen fraglichen Gebiet ſchon heute die Verkehrsverhäliniſſe unzulänglich ſind. Weder der Eiſenbahnderkehr, noch der auf den Landſtraßen für Automobile genügt den Bedürfniſſen. Beſchränken wir uns vor⸗ erſt einmal bei dieſen Betrachtungen auf den Verkehr zwiſchen Heidelberg und Mannheim, der ein Gebiet überbrücken ſoll, das ſich zur Beſiedelung beſonders eignet und im Lauf der kommenden Jahre auch ſicher immer dichter beſiedelt werden wird. Die Straßenverbindungen genügen ſchon heute nicht bei dem geſteigerten Auto⸗ und Wagenverkehr. Es wird alſo in nicht allzulanger Zeit nichts anderes übrig bleiben, als eine neue Straße zwiſchen Mannheim und Heidelberg, und zwar eine Auto · mobilſtraße, zu bauen. Nun hat aber der Badiſche Staat in den Haushalt— verteilt auf die einzelnen Jahre— größere Be⸗ träge für Inſtandſetzung der jetzt Rol beſtehenden Straßen eingeſetzt. Für einen weiter ſchauenden Politiker ergibt ſich nun die Frage: Der Bau einer Automobilſtraße iſt unumgänglich nötig, er käßt ſich zwar in Anbetracht der ſchlechten Finanzlage noch auf kurze Zeit verſchieben, aber nicht inhibileren. Entlaſtet man aber die bereits beſtehenden Straßen vom Automobilverkehr, ſo ge⸗ nügt ihr derzeitiger Zuſtand noch auf längere Zeit für den gewöhn⸗ lichen Wagen⸗ und Fußgängerverkehr.(Auch die an den bisher be⸗ ſtehenden Straßen liegenden Gemeinden können aus Gründen der Sicherheit und der Hygiene die Entlaſtung vom Autoverkehr ver⸗ langen.) Wäre es nun nicht beſſer, die bewilligten Beträge für den notwendigen Straßen⸗Neubau zu verwenden? Die Beantwortung dieſer Frage— man muß es immer wieder ſagen: für den weit⸗ ſchauenden Politiker— kann nicht ſchwer ſein. Beſaht man ſie, legt möglichſt bald den Lauf der neuen Straße feſt, dann ſchafft man für die Siedelungspolitik beider Städte und der dazwiſchen⸗ liegenden Gemeinden eine geſunde Baſis. es der jetzt geſchaffenen ganz loſen Intereſſengemeinſchaft, dieſe Notwendigkeit in gemeinſamer Arbeit zu fördern, ſo hat ſie ſchon damit ihre Exi⸗ ſtenzberechtigung bewieſen. Ganz aus dem gleichen Geſichtswinkel müſſen die weiteren gemein⸗ ſamen Forderungen auf Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe im Gebiet durch Reichsbahn, Nebenbahn und dlie elektriſchen 5 traßenbahnen betrachtet werden. Die beabſichtigte und erſt vor kurzem in 5 tungsberichten in baldige Ausſicht geſtellte Elektrifizierung der Strecke Frankfurt— Baſel(eingeweihte Fachleute ſind in Bezug auf den Zeitpunkt ſehr ſteptiſch) wird ſelbſtverſtändlich auch dem beſſeren Verkehr zwiſchen Heidelberg und Mannheim dienlich ſein. Ob aber vor Fertigſtellung des neuen Heidelberger Bahnhofs(19307) ein richtiger Vorortsverkehr eingerichtet werden kann. muß aus rein techniſchen Gründen bezweifelt werden. Eine weitere Verbeſſe⸗ rungsmöglichkeit beſtehr durch die in Ausſicht geſtellte Elektri⸗ fizierung der Bahnen der O. E.., die durch die Ver⸗ bindung mit der Heidelberger Straßenbahngeſellſchaft ſchon einen Schritt näher gerückt iſt. Die Straßenbahnen von Mannheim und Heidelberg legen neue Linien an(auch Autobuslinien ſind neu er⸗ ſtanden), erſchließen alſo auch ihrerſeits immer neues Gelände dem Verkehr und dienen ſo unmittelbar den gemeinſam zu bearbeitenden Problemen der Siedelungspolitik. Ueber Fragen kultureller Art, die gemeinſames Intereſſe beanſpruchen dürfen, und deshalb auch gemeinſam zu beraten wären, iſt bereits teilweiſe geſprochen worden. Eine ausführliche Exörs terung kann einer ſpäteren Zeit vorbehalten bleiben. K. * Den vorſtehenden Ausführungen unſeres Heldelberger Ver⸗ treters über die wichtige Sitzung wird ſich in einigen Tagen eine eingehendere Betrachtung anſchließen, in der die in Heidelberg be⸗ S Fragen vom Mannheimer Standpunkt aus beleuchtet werden. vorſtandsſitzung des baoͤiſchen Städteverbandes Der Vorſtand des Badiſchen Städteverbandes hielt vor einigen Tagen hier eine Sitzung unter Vorſitz von Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Walz⸗Heidelberg ab. Er beſchäftigte ſich mit Aufwertungsfragen und wandte ſich gegen die in der Oef⸗ fentlichkeit immer wiederkehrende Behauptung, daß der derzeitige Stand der Gemeindefinanzen eine höhere Aufwertung der Kommu⸗ nalanleihen geſtatte, als ſie die Geſetzgebung für die Anleihe des Reiches und der Länder vorſieht. Die Fürſorgelaſten, die die Städte für die Kreiſe aufzubringen haben, deren Sparguthaben durch die Inflation dahingeſchwunden ſind, werden durch den Verluſt der kommunalen Stiftungskapitalien und Fonds erſchwert, ſo daß die Gemeinden eine außerordentliche Mehrbelaſtung er⸗ fahren haben. Demgegenüber ſtehen erhebliche Ausfälle durch die Kürzung des Anteiles der Städte an den Reichsſteuern zugunſten des Staates. Ein Höheraufwertung der Kommunalanleihen kann nur durch Erhöhung einer Umlage geſchafft werden. Der im Landtag geſtellte Antrag auf eine frühere Einführung des Zuſchlags⸗ rechtes der Länder und Gemeinden zur Einkommen⸗ und Körper⸗ ſchaftsſteuer als zum 1. April 1927 wird unterſtützt. Ein Verzicht auf die Verwendung des Aufkommens aus der Gemeinde⸗ ſonderſteuer zur Deckung des allgemeinen Finanzbedarfs vom 1. April 1926 ab iſt für die Städte unmöglich. Des weiteren er⸗ örterte der Vorſtand Mittel und Wege, durch die die Durchführung des den Gemeinden in 8 2 c Abſ. 1, Satz 2, der Verfaſſung verbürg⸗ ten Rechts der Anhörung vor der geſetzlichen Regelung ſie berüh⸗ render allgemeiner Fragen in einer den Intereſſen der Gemeinden Rechnung tragenden Weiſe gehandhabt werden kann. Ferner be⸗ ſchäftigte ſich der Vorſtand mit Fragen des Beamtenrechts, des Schulweſens und des Wohnungsbaues.. Stuꝰ entenvderſamm lung Am Dienstaa abend ſand in der Aula der Handels⸗Hochſchule die erſte Studentenverſammlung im Winterſemeſter 1925/26 ſtatt. Der 1. Vorſitzende. Herr Kleff. begrüßte die Stu⸗ dentenſchaft mit herzlichen Worten und ſtellte die dem Allgemeinen Studentenausſchuß im kommenden Semeſter angehörenden Damen und Herren vor. Dann nahm der 2. Vorſitzende. Herr Kruſe, das Wort zu längeren Ausführungen über die augenblicklich beſon cs aktuellen„Studienprobleme“. Der Referent verbreitete ich über die von der geſamten Studentenſchaft begrüßte Einführung's Ergänzungsabiturs und die Erweiterung des Studiums von 4 auf 6 Semeſter. Er wies darauf hin. daß das kaufmänniſche Diplom damit völlia akademiſchen Charakter habe und deshalb die Studenten⸗ ſchaft verlangen müſſe, daß es in Verbindung mit dem Ergänzungs⸗ abitur in Zukunft unbedingt zur Promotion berechtigen müſſe, was bis jetzt nur von den Univerſitäten Frankfurt und Köln anerkannt ſei. Lebhaften Beifall fand die ſachliche, aber entſchiedene Zurück⸗ weiſung der Behauptungen. die in letzter Zeit von Diplomvolks⸗ wirten in der akademiſchen Preſſe gemacht wurden. Uebernehmen doch die volkswirtſchaftlichen Fakultäten der Univerſitäten z. Zt. faſt unverändert den volkswirtſchaftlichen Plan der Handels⸗Hochſchulen. dem dieſe ſchon jahrzehntelana mit vollem Erfolg nachgehen. Wenig Erfreuliches boten die weiteren Ausführungen über die Berufs⸗ möalichkeit der Ddiplomkaufleute. Der Kampf um An⸗ erkennung ſpitzt ſich naturgemäß in dieſer Kernfrage azu. Herr Kruſe forderte am Schluß ſeiner Ausführungen zur Bildung eines Ar⸗ beitsausſchuſſes auf, der für die Erlanaung verdienter Rechte und Gleichſtellung mit anderen Hochſchulen eintreten ſoll. Der Geiſt der Verſammluna zeigte. daß die Studentenſchaft gewillt iſt, ſich in b e unſeres Vaterlandes den ihr gebührenden Wien exobern. 9 Ehrenrettung des Chriſtoph Columbus Von unſerm römiſchen Korreſpondenten Mener lucht, der findet“, oder„Der, der Aſten ſuchte und Niſensch ſand„— das iſt der Titel eines der unterhaltendſten Trog ſei ſtlichen Bücher, die ich ſeit langem kennen gelernt habe. dach 5 9 romanhaften Titels iſt es äber ein durchaus ernſtes e Loll üngſte Arbeit des bekännten Columbusforſchers Ceſare 9 18. De Lollis, der an der römiſchen Univerſttät roma⸗ olumdbülologie lehrt, hat vor einigen Jahren ein Wert über das wohl in der Legende und in der Geſchichte“ veröffentlicht, Aiteratn augenblicklich an der Spitze der geſamten Columbus⸗ 0 Verla ſteht. Dieſes Werk, wie auch ſeine neueſte Arbeit, ſind das ſich 19 italieniſchen Columbus⸗Inſtituts herausgekommen, und den die Förderung der d den uten Beziehungen zwiſchen Italien Gienſcha atein⸗amerikaniſchen Ländern zur Aufgabe macht und auf Oebiet Hetochem. beſonders auf hiſtoriſchem und geographiſchem vorragendes gelelſtet hat. u0 eine Inhalt des Buches„Chi cerca, trova“ iſt eigent⸗ Hegenan wiſſenſchaftliche Polemik, ein Gelehrtenſtreit. Es iſt der an ſolttaff de Lollis' auf einen franzöſiſchen Columbusforſcher. te denken, daß ein ſolches Buch für den Laien unlesbar lungweile an ſich, wie ſo olt bei gelehrten Streitigkeiten, zu Tode Aber kei oder über die Hartnäckigkeit der Streitenden ärgere. mehr re e dieſer Formen der„Teilnahm:“ wird wach. Was diel⸗ ollich wird, iſt die Heiterkeit, das Intereſſe, die Bewunderung. ſen„Us verſteht wirklich zu polemiſieren. Die Italiener über⸗ herun ſich Gentile mit irgendeinem Feinde ſeiner Philo neueſten Banſchläct, wenn Guglielmo Ferraro im Vorwort ſeines etwa uches über die„Frauen der Imperatoren“ ganz neben⸗ dder Antifaſeismus betreibt, wenn Croce Muſſolini erwidert leſenswe einem gelehrten Gegner, immer iſt es unterhaltend immer ur in ihr ie italieniſchen Gelehrten haben nicht den Ehrgeiz, weſten Foru patultet zu ſiegen. Sie wollen ihre Gegner por einem n ſchlagen„unter der Teilnahme eines großen Publikums und unte eshalb ſchreiben ſie gut, witzig, allgemeinverſtändlich So daß erhaltend. Auch die Größten ſcheuen nicht davor zurück. der Gelehrtenſtreit in Italien noch immer, wie zur Zeit 10 ſſance, eine halböffentliche Angelegenheit iſt. De olie. Niebr, wenn es ſich um einen Nationalhelden handelt. ten lngriff iſt gegen den jüngſt verſtorbenen franzöſiſchen dus und 0 gneaud gerichtet, der ein erbitterter Gegner des Colum⸗ roßen Entdache Ruhmes geweſen iſt. Vianeaud hat verſucht, dem Geit einem ker den Prazeß zu machen, etwa ſo, wie man in letztet Manne den Prozeß gemacht hat, der fälſchlicherweiſe be⸗ hauptete, den Nordpol entdeckt zu haben. Er behauptet, Columbus habe den Königen von Spanien und Portugal keineswegs vorge⸗ ſchlagen,„den weſtlichen nach Indien zu ſuchen“. Das ſei auch ganz und gar nicht ſeine Abſicht geweſen, ſondern er habe ledig⸗ lich einige Inſeln entdecken wollen, die man damals„im Weſten“ vermutete. Dieſe Inſeln, die er ſchon durch Hörenſagen gekannt habe, habe er auf der Höhe der Azoren oder der kanariſchen Inſeln ver⸗ mutet. Als er dann aber Land gefunden hatte, ſei er mit allen Mit⸗ teln der Fälſchung bemüht geweſen zu beweiſen, er ſei bereits aus⸗ gezogen, um dieſes Land zu ſuchen. Vor allem ſeien ſein geſamter Briefwechſel mit dem Florentiner Toscanelli über Fra⸗ gen und ſeine eigenhändigen Kommentare zu den geographiſchen Werken des Pierre'Ailly und des Marco Polo niederträchtige Falſi⸗ fikationen, die er und ſein Bruder Bartolomeo einzig und allein an⸗ gefertigt hatten, um die Welt zu täuſchen. Dieſe Darſtellung, die de Lolis als„die Entheligung des Co. lumbus“ bezeichnet, mußte natürlich einen Mann tief erregen, der in der Tat des Columbus das große Ereignis ſeit dem Kommen Chriſti ſieht. Für ihn iſt der Beweagrund zu jenem Unternehmen „in ſenem grundlegenden Charakteriſtikum der Renaiſſance“ zu ſuchen: in dem Wunſch, dieſe Welt in ihrer ganzen Fülle zu beſitzen. Daß auch Columbus von dieſer brennenden Sehnſucht erfüllt war, geht aus ſeinem Briefwechſel mit Toscanelli hervor, deſſen Echtheit d⸗ Lollis nachweiſt. Das zeigen vor allem auch ſeine Randbemerkungen zu den geographiſchen Werken.„Celi enarrant gloriam Dei et opera manuum eſus anupeiat firmamentum“, heißt es da on einer Stelle. Da iſt⸗, ſo ſagt de Lollis, derboroen in den Nand⸗ bemerkungen des'Ailln eine jener herrlihen Stellen der Blbel, die die Welt aus ihren Angeln heben und die Weiten des Oreans zunichte machen. Eine ſener Steſlen, an denen Columbus in dem Buche„über die Prophezefungen“ das eigene Werk meſſen wird da⸗ die Menſchen in Frage ſtellten, eben weil es, wie er ſelbſt fünlte, übermenſchlich war.“ Als Columbus auszog, war ſein Ziel Aſien, eigentlich Indien. Er hatte Briefe von den Königen Spaniens und Portugals für den„großen Khan“ mitgenommen. den man für den Herrn jener unentdeckten Länder hielt. Er wußte von dem Lande Tſchpangu(Japan), das im Weſten Aſtens lag. Er ſuchte und fand. Allerdings: er hatte Aſien geſucht und Amerika gefunden.“ „Die Bemerkungen des Columbus... zu dem Buche des Ailly..„ wenn ſie auch in den Grenzen der geographiſchn und kosmographiſchen Kenntniſſe der Zeit bleiben, ſind wie ein Falken⸗ flug, der dem Traum der großen transatlantiſchen Reiſe voranfliegt.“ „Als das Werk vollendet war. nannte es Columbus ſelbſt ein Wun⸗ der, und das abarundtiefe Mißverhältnis zwiſchen ſeiner wiſſen⸗ ſchaftlichen Fachigkeit und der Großartigkeit ſeines eigenen Unter⸗ nehmens, von der er ſich durch und durch ergriffen fühlte, glaubꝛe er mit dem Eingreifen der Faugeeem Vorſehung auszugleichen, ſo daß er ſich als deren ſchon den e Seiten der Bibel vorausgeſagtes Werkzeug empfand. Es iſt unſere Pflicht, ihn auf die Ebene der menſchlichen Geſchichte zurückzuführen, als ſich dieſe in einem ihrer edelſten Augenblicke befand.“ In dieſem Satz liegt der Sinn der ausgezeichneten polemiſchen Schrift des de Lollis. Und es treten uns hier die drei Mögli greſten der Geſchichtsdarſtellung in drei deutlichen Beipielen vor Augen: die legendäre, phantaſtiſche,(die hier auf die muthiſchen Phanteſſien des Columbus ſelbſt zurückgeht), die hyperrealiſtiſche(die man guch die peſſimiſtiſ he nennen könnte), die überall nur menſcliche Gewinn⸗ ſucht und Eitelkeit kennt und deren Werk die„Entheiligungen“ ſind wie zum Beiſpiel jene„grie hiſche Geſhichte“ eines Deutſchen, der den Zuſammenbruch der griechiſchen Kultur mit dem Ausbleiben der Stockfiſche aus dem Schwarzen Meere erklärt— und die dritte, die„auf der Ebene der menſchlichen Geſchichte“, um mit de Lollis zu reden,„den edlen Augenblick“ ſucht— wos im Falle Columbus die Deutſchen Alexander von Humboldt und Ruge, ſowie der Franzoſe d' Apezac getan haben. Die legendäre ſowohl wie die huyperrealiſtiſche Geſchichtsdat⸗ ſtellung, ſo erklörlich die erſte iſt, ſo notwendig für die Entwicklung die zweite war, ſind in der heutigen Ze't Reac tion: arundverſgledene Rodikalismen, die ſich berühren, ja decken. Denn die Wehrheit des ſedlen, die Wirklithkeit des Her⸗iſhen. die de Lollis wie alle wirk⸗ tichen Keſtoriker ſucht und in dieſer auscezei hneten Schrift verteidigt, ſt di⸗ Geſ hichtsaufkoſſung, un die es heute wie immer geht. Menn er»ber ſein neuſes Buch ſiber Coluwbue herauzeahen wird, ſo wird der Titel lauten wüſſen:„Columbus in der Legende, in der Entheiligung und in der Geſchichte.“ Citerotm „Aranz um Jean Paul. Heidelberber Feſifoge in ungedruchlen Briefen von Heindrich Voß(1817—1820)“. Verlag J. Hörning, Hei⸗ delberg.— Briefe von Heinrich Voß an ſeine Angehörigen, die reizvoll über Jean Pauls Anweſenheit in Heidelberg berichten. An⸗ ſchaulich ſehen wir den Dichter in immer neuen Szenen, hören ſeine geiſtſprühenden Worte, erleben all den Ueberſchwang mit, den er auslöſte, wohin er kam. Eine Sehnſucht nach ſo viel unbedingter Hingabefähigkeit und ffreiſein von Erdenſchwere bleibt in einem zu⸗ rück, wenn man das Buch geleſen. Eingeleitet und erläutert ſind die Briefe von Ludwig Bäte der gerade eben erſt wertvolle Briefe von Erneſtine Voß veröffentlicht hat. Drei gute Bildwiedergaben verlebendigen Perſonen und Schauplatz. Jeder, der den Dichter und Menſchen Jean Paul verehrt, jeder, dem der romantiſche Zauber Heidelbergs Erlebnis geworden, wird das Büchlein mit Freude leſen. nee RNadioſtörungen in Mannhe BJBn der Nacht vom Sam zum Sonntag werden zur Beſelel⸗ ing der leidigen Run in Mann⸗ durch den Lichtſtrom der Strahenbahn Berſuche angeſtelll. Dle adiotechniſche Geſellſchaft Mannheim bittei alle Teilnehmer am Funkempfang, im eigenen Intereſſe ſich an den Ver⸗ ſuchen zu beteiligen, da nur durch zahlreiches, ſorgfältiges Beob⸗ achten in der ganzen Stadt. vor allem auf der nachgenannten Linie, die Störungen nach Urſache und Stärke erkannt und wahrſcheinlich auch behoben werden können. Vom Samstag auf Sonntag, alſo vom 21. auf 22. Nov., nachts.45 Uhr, wird der Rundfun ſender Frankfurt a. M. ein Zeitſignal und danach Grammophon⸗ muſik geben. Das Zeitſignal wird in etwa viertelſtündlichen Abſtänden wiederholt. Da der letzte Perſonalwagen.50 Uhr in die Wagenhalle einfährt und in dieſer Nacht andere Straßenbahnfahrien unterbleiben ſollen, ſind unkontrollierbare Straßenbahnſtörungen nusgeſchloſſen. Um 2 Uhr, nach dem Frankfurter Zeitſignal, fährt ein Wagen ab Friedrichsbrücke, Rheinſtraße, Paradeplatz, Waſſer⸗ turm, Friedrichsbrücke Die Abfahrt wird bei jeder Fahrt durch mehrmaliges baktmäßiges Abziehen des Stromabnehmerbügels an⸗ gezeigt. Die Fahrzeit beträgt etwa 20—25 Min. Der nächſte Wagen fährt von.30 Uhr ab auf der gleichen Strecke. Der nächſte von 3 Uhr, der letzte von.30 Uhr ab. Der Sender Frankfurt a. M. wird bis 4 Uhr beſprochen. Es wird gebeten, ſede beim Empfang um dieſe Zeit auftretende Empfangsſtörung mit Angabe der Zeit, mindeſtens auf eine Minute genau, und der Art der Störung aufzuzeichnen und die Aufzeichnun⸗ gen bis Dienstag, 24. Nov., an Herrn Dr. Pechau(Agenieur⸗ ſchule) zu ſenden. Die Ergebniſſe der Verſuche werden veröffentlicht. fleine Maſſenenklaſſungen bei Canz. Die„Volksſt.“ brachte geſtern die Mitteilung, daß die Firma Lanz 150 Mann gekündigt und beim Gewerbeaufſichtsamt die Genehmigung zur Entlaſſung von weiteren 550 Mann beantragt habe. Die Direktion des Werkes erklärt demgegenüber, daß Entlaſſungen nur in beſchränktem Um⸗ fange vorgenommen werden ſollen. Durch das Abflauen der Kon⸗ 1 und infolge der allgemein ſchlechten Wirtſchaftslage ſei es r Firma nicht möglich, während des Winters die gleiche Arbeiter⸗ zahl wie im Sommer zu beſchäftigen. Man müſſe den Arbeiterſtand auf ungefähr das Niveau des letzten Frühjahrs verringern. Aehn⸗ liche Einſchränkungen, allerdings nicht ganz in dem Umfange wie diesmal, ſeien früher immer zu Beginn des Winters vorgenommen worden. *Der Jroſt hält in den Nacht⸗ und Frühſtunden an. In der verfloſſenen Nacht fank die Temperatur auf 2,4 Gr. C. unter Null. Heute früh wurden 1,1 Gr. C. unter Null feſtgeſtellt. Die Höchſt⸗ temperatur betrug geſtern + 3,8 Gr. C. Häckelſches ftonſervatorium der Muſik..55 Häckels Muſikſchule(ſeitheriges Inſtitut für höheres Klavierſpiel und Seminar) iſt in ein Konſervatorlum der Muſik umgewan⸗ delt worden, das alle Lehrgebiete der Muſik umfaßt. Gleichzeitig konnte die Anſtalt in das bereits im Jahre 1919 erworbene eigene Haus I. 4, 4 verlegt werden. An der Anſtalt, die von etwa 200 Schülern beſucht iſt, unterrichten neben Direktor ſriedrich Häckel und ſeiner Gattin eine Anzahl tüchtiger hrkräfte. Veranſtaltungen Maunheimer Nünſtler auswärts. Der„Volkschor“ Worms G. V. vergangene Woche im Städt. Feſt⸗ und Spiel⸗ aus ſein Herbſtlongert. Unter Mitwirkung des 40 Mann ſtarken ormſer Konzertorcheſters wurde das Konzert mit der„Oberon“. Duverture von C. M. von Weber eröffnet. Alsdann ſprach Karl iſcher⸗Bernauer, Mannheim ein gut wiedergegebenes „Der Schiffbrüchige“. 3 Volkslieder, vom gemiſchten Chor vorgetragen, folgten. Hierauf trug Herr Otto Kühne⸗Worms das 1. Konzert für Flöte von W. A. Mozart vor und fand damit eine ſehr gute Aufnahme. Der zweite Teil des Abends war aus⸗ gefüllt mit dem Zyklus An der Wolga“, ein Werk für ge⸗ miſchten Chor, Rezitation und großes Orcheſter, unter Benützung ruſſiſcher Volks⸗ und Zigeunerweiſen von Hugo Jüngſt. Herr Karl Fiſcher⸗Bernauer ſprach auch hier den verbindenden Text und zwar techniſch und ſeeliſch ſo, wie man ihn ſelten hört. Viel Verdienſt gebührt dem Dirigenten des Abends, Muſikdirektor Guſt. Dauer⸗Mannheim, langjähriges Mitglied unſeres National⸗ ktheater⸗Orcheſters, der mit der Wiedergabe der Oberon⸗Ouverture, der Begleitung zum Flötenkongert und der Chorwerke aufs neue bewies, er ein gang hervorragender Orcheſter⸗ und Chordirigent iſt. Sämtliche Wormſer Kritiken ſind über das Konzert voll des Belen Lobes. Das ausverkaufte Haus ſpendete ſtürmiſchen eifall. Der Mannbeimer hausfrauenbund veranſtaltet aus Anlaß ſeines zebnläbrlaen Beſtebens am Dienstaa, 24. Novem⸗ ber im Caſino einen Famllien⸗Abend. Darbletungen ernſter und heiterer Art ſollen den Mitaliedern mit ihren Angehörigen und Gäſten einige gemütliche Stunden fröhlichen Zuſammenſeins bieten. (Siehe Anzeige). % Douterskug, den 19. Nobember 12— vorträge Schulpollitiſche Woche 5 5 oe 0 iti Woche. er rerſchaft und den Freunden der Schule en zu geben, die 85 Fragen der Schulpolitik des Reiches und einzelner Länder von berufenen Vertretern nach Urſache, Zweck und Wirkung dargeſtellt zu ſehen. An Montag wurde die Reihe der. in dem Vortragsſaale der Kunſthalle begonnen. Der Vorſitzende des Bezirkslehrervereins, Oberlehrer Kern, begrüßte die große Zahl der anweſenden Lehrer und Lehrerinnen, die Vertreter der Schul⸗ behörden, des Stadtrates und den Obmann des Badiſchen Lehrer⸗ vereins, Herrn Hofheinz. Dieſer betonte die Wichtigkeit der ſchulpolitiſchen Arbeit und dankte dem Bezirksverein, daß er durch dieſes ſchulpolitiſchen Kurſes vorbildliche Arbeit ge⸗ eiſtet hat. Als erſter Redner ſprach Herr Raeppel⸗Berlm, der Ge⸗ ſchäftsführer des Deutſchen Lehrervereins, über das Thema: Schulpolitiſche Willensbildung im demokratiſchen Staat Er betonte, daß unſer Volk durch die Umwandlung unſerer Staatsform plötzlich hineingeſtellt wurde in den Volksſtaat, daß wir unſere Volksſchule, deren Unterlagen durch die Staatsumwäl⸗ zung unſicher geworden ſind, in den Rahmen des Volksſtaates hineinbringen müſſen. Der Volksſtaat an ſich verbürgt noch nicht den Fortſchritt; er gibt nur Möglichkeiten der Entwicklung, ſchafft Raum zur Bewegungsfreiheit. Wir müſſen anerkennen, daß der demokratiſche Staat die rechtliche Gleichheit aller ſeiner Bürger garantiert, daß er ſie aber auch alle heranziehen muß zur Ver⸗ antwortung. Der Vortragende behandelte dann in intereſſanter Weiſe das Kräfteſpiel von Recht und Kraft und die Entwicklung des Rechtsbegriffes aus dieſem Spiel im Laufe der Menſchheits⸗ geſchichte. Unſere Vorfahren, als ein Hirten⸗ und Jägervolk, waren echte Demokraten. Sie erkannten, daß bei gleichem Kräfteverhält⸗ nis unbedingt das Recht die Richtſchnur des Handelns ſein müſſe. Das Recht iſt geboren aus gemeſſener Kraft. Gibt der Menſch aber die Kraft, d. h. ſeine Wehrhaftigkeit auf, dann verliert er auch das Recht. Unſerm Volk ging im Laufe der Zeit mit dieſer wehrhaften Kraft ſein Recht verloren. Es lag zuletzt Kraft und Recht in der Hand der Fürſten, alſo bei Einzelperſonen, und als tragiſcher Irrtum iſt es zu bezeichnen, daß man nach den Frei⸗ heitskämpfen, während deren man die Kraft des Volkes ſich nutz⸗ bar gemacht hatte, ihm das Recht vorenthielt. Die Rechtsgeſtal⸗ tung löſt ſich immer mehr von der muskelhaften Kraft. Die Linie der Rechtsgeſtaltung läßt die rohe Kraft immer mehr in den Hin⸗ tergrund treten; wohl anerkennt man ſie, verzichtet aber auf ihre Anwendung. Das deutſche Volk iſt noch nicht reif für den Volksſtaat. Deſſen Geburtsſtunde iſt belaſtet durch den verlorenen Krieg und das Fehlen einer politiſchen Bildung des Volkes. Volksſtaat ſpielen heißt Verantwortung tragen vor der Oeffentlichkeit. heißt die Ver⸗ antwortung des Königs auf die Schultern des Volkes legen, heißt alles dem Staatsgedanken unterordnen, heißt nicht durchſetzen von Sonderwünſchen. Auch auf ſchulvolitiſchem Gebiete ſind die Grup⸗ penziele hinter die Staatsintereſſen zu ſtellen. Die Volksſchule muß aus dem Gedanken des Volksſtaates herqus begriffen wer⸗ den. Dazu iſt nötig die möglichſt weitgehende Uebereinſtimmung der an der Schule Beteiligten; ſie muß alſo getragen ſein von den Eltern und Lehrern. Heute iſt die Schule noch nicht im Volke verankert. Daher die Kämpfe um die Sckatle. Der deutſche Volksſchullehrer muß dem Volke helfen, die Volksſchule zu bauen. Er muß zeigen, was an ihm iſt. Die Zeit des bequemen Daſeins iſt für ihn vorbei. Er muß die Volksſchule aus einer vom Staate aufgezwungenen Anſtalt umwandeln zu einer Schule, die getragen iſt von der Liebe der Beteiligten. Gelingt ihm das nicht, dann be⸗ ſteht die Gefahr, daß ihm die Schule aus der Hand genommen wird von be die es verſtehen, das Wohlwollen anderer ſich zu erwerben. Ohne politiſche Arbeit wird die Lehrerſchaft nichts erreichen. Die Demokratie ſchenkt uns nichts. Wir müſſen unſere Schulfor⸗ derungen volkstümlich machen, die Volksſchule in der Maſſe des Nolkes verankern. Wir ſtehen erſt am Anfang der Kämpfe. Der Verfaſſer des Reichsſchulgeſetzentwurfes kennt den heutigen Volks⸗ ſchullehrer noch nicht. Für ihn iſt der Lehrer noch eine Art Arbei⸗ ter handwerksmäßiger Art. Der Volksſchullehrer muß heraus aus der Iſoliertheit ſeiner Stellung; er muß Anſchluß haben an die Kanäle der Wiſſenſchaft. Wir haben defür, zu ſorgen, daß unſere Forderungen volkstümlich werden, müſſen eine Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen Lehrern und Eltern bilden. Keine Organiſation nimmt dem einzelnen Lehrer dieſe Arbeit ab. Nur durch anhaltendes Arbeften, durch Charakterfeſtigkeit jedes Einzelnen iſt das Ziel zu erreichen. Die Lehrerſchaft muß zeigen, was in ihr ſteckt. Vor ihr ſteht das hohe Ziel, Mitgeſtalter am deutſechn Volke zu ſein, es zu erziehen zur Nation. Reicher Beifall dankte dem Redner für ſeine tiefgründigen und formpollendeten Ausführungen. Glauben heißt mit nichten nichts wiſſen, im Gegentell: alles Wiſſen fängt nicht nur mit Glauben an und verläßt ſich auf Glauben, ſondern es wird geradezu hinfällig, wenn ihm die Stütze des Glau⸗ bens wankt. 4 1 Schaukal. Francois villon als Opernheld Albert Noeltes dreiaftige Oper„Francots VBillon', die am 14. November im großen der„Staalstheater“ zu München aufgeführt wurde, ſtellt eine der imtereſſanteſten Er⸗ ſchemungen der früh⸗franzöſiſchen Literatur in den Mittelpunkt der Handlung: Francois Villon, den großen Lyriker des 15. Jahrh'in⸗ derts, der als Student der Sorbonne begann, viel geliebt und viel gehaßt war und ſchließlich zum Raufbold, Zuhälter und Totſchläger niederſank. Noelte will in dem Villon ſeiner Oper die„Menſchheit in emer ihrer iten“ zeigen. Es iſt— ſo berichtet mir mein muſikaliſcher ährsmann— dem Dichterkomponiſten ge⸗ lu„auf hiſtoriſchem Grunde das Intereſſe für eine Einzel perſon ſbark zu wecken, daß das Einzelſchickſal unmittelbar allgemein menſchliche Gefühle wachzurufen dermag. Die Einheit von 4 urd Muſik dieſes Seelengemäldes wirkt lückenlos und über die Poeſie der Worte gießt die Muſik ihre Farben in wahrhaftiger Schönheit. Der der Handlung iſt einfach: Der vornehmen Lenore wegen n mit ſeinem wilden Leben brechen. In einer Lenz⸗ nacht gewinnt er die Liebe ſeiner Dame. Aber bald erheben ſich die Schatten der Vergangenheit: Die Räuberfreunde drängen zu neuen Taten, auch mahnt Louiſe, die frühere Geliebte und Noel, der frühere Freund, zieht gegen den ungetreuen Liebhaber den Degen. Louiſe wirft ſich zwiſchen die Kömpfenden und wird zu Tode ge⸗ troffen. Die Sterbende tröſtet Villon mit neuem Liebesſchwure. Aber Lenore, die mit Deniſe, ihrer Freundin des Vorgangs Zeugin ge⸗ weſen, wendet ſich nun ab von dem ſcheinbar ſo nkelmütigen. Als ſie unerbittlich bleibt, wendet ſich Villon vom guten wieder ab und ſtürzt zu ſeinen Zechkumpanen:„Jetzt ſoll die uld ins ungemeſſene ſteſgen“ In dieſem Kreiſe bleibt er. In einer Spelunke hauſt er unter Verbrechern und Dirnen. Hier findet ihn Deniſe,— auch ſie liebt ihn— und ſie verheißt Lenores Ankunft Die Stolze hot ſich ſelbſt bezwungen und will dem Geliebten die Rettung brin⸗ gen. Villon aber iſt zermürbt Fremd triti er der enſt ſo hbeis Umworbenen gegenüber Er ſelbſt iſt davon erſchüttert:„Mit der Erkenntnis ſtirbt der Sehnſucht Wahn.“ Und er greift zum Gift⸗ becher. Vorzug und Nachteil gleichzeitig iſt dieſes Werkes überreiche Muſifal'töt, Einfälle, Melodienkomplexe, Harmoni⸗⸗Kombincnionen jagen und überſtürzen einander. Ein unermeſſener Reichtum wirkt hier, in einer Erſtlings⸗Oper ſich aus. Sie hat aber ihren Son⸗ derreiz darin, daß ſie der deutſchen Opern⸗Schöpfung wieder den Weg zur Melodie weiſt. Dabei gibt ſich der polyphone Stil des „Francois Villon“ durchaus modern; er wird zwingend. Manicher mag in dem Werke vielleicht den allzubreiten Raum bemängeln, den die Liebes⸗Lyrik hier einnimmt. Aber ſchließlich iſt Liebe ja des Werkes Hauptthema. Gefühlsmuſik verſtandesmäßig analyſieren zu wollen, hieße, das polyphone Gewebe gerreißen. Noelte huldigt keiner ſogenannten„Richtung“, ſondern läßt ſich als Empfindungs⸗ muſiker nur vom Streben nach Wahrheit des Ausdruckes leiten. Seine Empfindungs⸗ oder beſſer geſagt Erinnerungsmotive(nicht Leitmotivel) als immer neu treibende Muſik bei Betonung des Ein⸗ zellebens im Inſtrument und in der Singſtimme ſind das Sinnvalle dieſer Oper.— Beſonders bezeichnend iſt die muſikaliſche Schilde⸗ rung Villons durch ein leidenſchoftliches Sehnſuchtsmotiv, das bei Villons Tod wieder erſcheint und aus abgetönten Hörnern und ab⸗ getönten Poſaunen myſtiſch aufklingt.— Die Aufführung war gut und wirkſam. Beſonders zeichneten ſich Herr Kraus in der Titel⸗ rolle und Fr. Fleſch als Deniſe aus. Das Publikum wurde zu⸗ ſehens wärmer und bereitete dem Werke eine ſehr freundliche Auf⸗ nahme. Ri-Ri Theater und Muſik Ovon Rheiniſchen Bühnen. Bemerkenswerte gab es in den letzten Tagen in reicher Fülle. Der neue Düſſel⸗ dorfer Theaterleiter Heinz Hille inſzenierte die Meiſter⸗ ſinger in einer Weiſe, die von ſeinem künſtleriſchen Wollen und Können in beredter Zeugnis ablegte. Wie er die Sitzung des Meiſters im erſten Akte in gedrängter Niſche in der Kirche Auffübrungen ſpielen ließ, die Nachtwächterſzene bewegte und das Ganze in der Leb Freiheit und Weite der Feſtwieſe ausklingen ließ, war in deſer Eindringlichkeit neu und bewies, daß man bei Wagner neue Wege d der Regie gehen kann, ohne dem Geiſte des Werkes Gewalt an⸗ zutun.— Joſef Münch zeichnete für die deutſche Erſtaufführung von Pirandellos: Kaiſer Heinrich IV. Dank ſeiner vor⸗ züglichen Regie, dank Ewald Balſers hinreißendem Spiel als Heinrich IV. erzlelte das intereſſante, feſſelnde Werk einen ſtarken Erfolg. Die Aufführung war noch aus einem anderen Grunde von Wert: VBot ſie doch Gebegenheit die Manier der Italiener, die unter Pirandello das Stück hier zur Darſtellung brachten und unſere neue Schauſpielkunſt zu vergleichen.— In Krefeld hatte Intendant Ernſt Mactin T. C. Pilartz für die Schaffung des Bühnenb! des zu Shakeſpeare Troilus und Creſſida gewonnen. Dieſe große Weltſchau von der Welt mit ewigem Krieg und nie ausſterben⸗ dem Laſter, von der Erkenntnis der Nichtigkeit alles Ird ſchen ge⸗ wann unter Martins Regie in ſtraff diszipliniertem Spiel lebhaftes Intereſſe und erwies die dramatiſche Lebendigkeit des Werkes, um das ſich eine Reihe ausgezeichneter Derſteller bemühten u. a. Adele Tullinger(Creſſidah, Franz Goebert(Therſites).— Otto Mauten⸗ brecher hat in Aachen mit Alex von Frankenbergs„Die Bettler“ einen der ſtärkſten Uraufführungserfolge der letzten Jahre erzielt. Dr. Karl Lehmann Unſere teliglöse Erziedung in Haus, Shule und Es war ein uberaus Vortrag. den Barret Cm von Schmiehetm Vathr) üder dieſes Thema am Dtenstagabe, vor eisem belde Sale der Chriſtuskirche faft füllenden kgen, kum hlelt. Der Vortrag war der erſte in einer Reihe von Vortger⸗ die über den Winter von der kirchlich⸗liberalen Ber⸗ eilnigung zuſammen mit der volkskirchlichen beitsge⸗ einigung veranſtaltet werden. Im Auftrag dieſer Ar meinſchaft begrüßte Kirchengemeinderat Reutlinger di Dann berichtete Pfarrer Emlein: Das Thema ſei ſch Haup verhandelt. Gegenwärtig ſei die religiöſe Erziehung ſogar die 0 ſeht frage der Pädagogik zu nennen. Auch die Politik befaſſe ſi ſchue mit dieſer Frage, da man ja über Simultan⸗ oder Konfeſſionc alle verhandle. Daher könne auch der kurz bemeſſene Vortrag n ein Einzelheiten berühren oder gar völlig darlegen. Es könne n urzelt Ueberblick gegeben werden. 1 5 Schule und Kirche haben Beden⸗ das gemeinſame Schickſal, daß ſie in hrem Wert und ihrer lehung tung umkämpft ſind. Erſt recht umkämpft ſei die religiöſe 1 nich durch dieſe drei. Aber ſolches Fragen und kritiſche Prüfen gh. 9on verwerflich; wo gefragt wird, da wird geſucht. Der Redner 9 rund⸗ der Vorausſetzung aus, daß alle Erziehung eine religiöſe wollt lage haben müſſe. Aber was heißt Religton? 5 dem ihr als Religion der Jugend übermitteln? Religion könne na Welt Krieg nicht mehr bloß als Bildung, als ſubjektive oder relative geigt, anſchauung aufgefaßt werden. An zwei Beiſpielen wird Er⸗ wie der Krieg uns umdenken lehrte über Religion. Religion iſſen leben der Größe des unbegreiflichen Gottes, nicht nur ein darf über ihn, Religion ſei eine Tat⸗ und Lebensgemeinſchaft. 425 es nicht mehr wie vor dem Krieg fagen„Ich und Gott“, ſonde muß heißen„Ich und der Nächſte“. ung Was heißtaber Erzlehungr es ſt nicht Permngt von Kenntniſſen, ſo wie 5 B. Karl der Große zur religiöſe rvaler ziehung verlangte, jeder ſolle das Taufbekenntnis und das Unſe 25 auswendig lernen. Heute, wo man nicht die Lernſchule, ſonde den Arbeitsſchule als Ideal erſtrebt, muß die Erziehung ein ganzen Menſchen erfafſen, nicht nur ſeinen Ko„ohn⸗ ganzes Denken, Fühlen und Wollen. Dabei geht es freilich michn Weitergabe eines gewiſſen„Stoffes“; es ſind die Geſchicht kaſen Bibel, die die Urauelle der Religton iſt, Aber dieſe Geſchichten n unt erzählt werden nicht mit dem Ton„Es war einmal“, ſonde nicht dem Sinn„Es iſt“. Religiöſe Werte müſſen gegeben werded zuß religiöſe Kenntniſſ. Und was ſagt unſere Jugend o habe Man ſoll ſich nicht auf den alten Standpunkt ſtellen, die Jugen uß die ſich einfach der Autorität der Erziehenden zu fügen. Man m uf ſe Jugend ernſt nehmen und von ihr lernen, will man Einfluß ſtehen, gewinnen. An dieſem liebevollen Entgegenkommen und 70% ſucht wollen fehlt es oft in Haus, Schule und Kirche. Die Jugen nach Halt und Lebensdeutung, man muß ihr aber mit Liebe aſchleeßen mit Zwang zurechthelfen und hineinhelfen ins Leben. Oft verſ Eltern, ſich die Jungen völlig gegenüber Lehrer, Pfarrer und Piſt le Er⸗ gerade in ihren tiefſten Sorgen und Fragen. Deshal ziehung ſo ſchwer. Haus, Schule und Kirche müſſen daher e 17 zuſammenhalten, nicht nebenelnander oder gar ge gedee Er. ander arbeiten. Kraft von Gott und Kraft zu Gott hin ſoll ziehung der Jugend geben. Hörer Mit einer bis zuletzt anhaltenden Spannung folgten dle dem dem einſtündigen Vortrag, dem man es anſpürte, daß er aoeen Herzen eines die Jugend liebenden Mannes kam. Den 97 qus· Dank der Verſammelten ſprach Kirchenälteſter Reutlinge Chr⸗ Der nächſte Vortrag findet ebenfalls wieder in den Sälen Eldelberg ſtuskirche am 8. Dezember ſtatt. Stadtpfarrer Maas von He den wird über das Thema ſprechen: Was ſagt Stockholm R. evangeliſchen Gemeinden?“ nds Die Prägungen in den deutſchen Münzſtätten we en Oktober. In den Münzſtätten Berlin, Munchen. e Ein⸗ Stuttgart, Karlsruhe und Hamburg wurden im Oktobe Werte markſtücke im Werte von 3 346 976 RM., Zweimarkſtücke 480 NM, von 5 087 260 RM., Dreimarkſtücke im Werte von 8 321 tücke im Fünfmarkſtücke im Werte von 484 380 Ran., Fünfpfenniaſtüg 67 Werte von 181 588 RM., Zehnpfennigſtücke im Werte von ogenen RM. geprägt. Nach Berückſichtigung der inzwiſchen eing ſtächen, Geldſtücke ergibt ſich ein Beſtand von 218 288 322 an Eimmarfſtücken, 45 903 784 an Zweimarkſtücken, 148 716 069 an Dreime ſtücken, 404350 an Fünfmarkſtücken, 25 84 320 an Füunipfenugennz⸗ 54 657 122 an Zehnpfennigſtücken, 109 851 681 an Fünffige Ol⸗ 8 155 Zweipfennigſtücke ſind im Mon ober nicht geprägt worden. 900 Waifenrente aus der Invalidenverſicherung weſee bezügl. der Erweiterung des Kreiſes der Kinder, die d Stieſ⸗ beziehen, iſt dahin zu berichtigen, daß hier nur uneheliche ung zogen kinder in Frage kommen, die bisher keine Waiſenrente och nicht haben, Für die in Frage kommenden Kinder die genke aaln niche 18 Jahre alt ſind und am 20. Auguſt 1923 das 15. nachhe hlt. überſchritten haben, wird auf Antrag die Waiſenrente na aee Durch dieſe Aenderung der Reichsverficherungsor bnung Aaen Kin⸗ auf die Leiſtungen auf Grund dieſes Geſetes die unehel der den ehelichen Kindern gleichgeſtellt. O Anton Kippenbergs Goethe-Sammlung. Die G; Sammlung des Prof. Dr. Anton Kippenberg in rh Inhaber des Inſel⸗Verlages, genießt ſchon hohen Ruhm durch og der einigen Jahren erſcheinenden„Jahrbücher“ und den⸗ Sammlung Kippenberg“. Nun hat ſich der Sammler e einen Teil ſeiner Sammlungen durch eine Ausſtelln lich zu Leipziger Kunſtverein der Deffentlichkeit zugäng eine machen. Prof. Kippenberg hat 3 Ausſtellung über ichtl Anzahl Gruppen eingeteilt: eimariſches Fürſtenhaus, Aus Leben, Familie und Freunde, Theater und Muſik, Silhouetzeien nur der ſtaunenswerten Fülle dieſer einzigartigen Sammlung 5 Karl wenige Einzelheiten aufgezählt. Da ſehen wir die Totenmas Toten⸗ Auguſts und die nur in dieſem einen Exemplar vorhandene pn iſt maske Anna Amalias: die Aehnlichkeit von Mutter und chanden, erſtaunlich. In ſehr ſeltenen Einblattdrucken iſt alles vo Feſtlich, was Goethe an Gedichten und ſonſtigen Huldigungen u Khlei⸗ keiten des Fürſtenhauſes verfaßt hat. Die Werkher Werther“ lung enthält alle Erſtausgaben der„Leiden des jungen Filder, die wichtigſten Ueberſetzungen, Nachahmungen, Streitſchrift geruſolem Silhouetten, Karikaturen, Handſchriften Lottes, des alten nter da⸗ u.., die Fauſt⸗ Abteilung, die alten Volksbücher, darn erhalten Spießſche Fauſtbuch, das nur in dieſem Exemplar polſter ſt Auffah⸗ iſt, die alten Puppenſpiele, Theaterzettel der erſten Fau ab rungen, Schöpfungen der Fauſt Illuß ratoren, die Erſtaucggethe 5 Fauſt, angefangen mit dem Fragment von 1790. Aus ein eben ſind u. a. vorhanden: Die Taufanzeige, von der, Priefe zweites Exemplar nur im Frankfurter Goethe⸗Muſeum gitjef der es Baters und der Mutter, unter dieſen ein bedeutſamer goethes verwitweten Frau Rat an den Schauſpieler Unzelmamm, Goethes erſtes gedrucktes Buch, die Leipziger„Neuen Lieder“, Briefe berühm⸗ an Schönkopfs, Erinnerungen an Frl. von Klettenberg, 90 allen teſten Bildniſſe, Büſten und Geſichtsmasken Goethes Freunde, Feiten ſeines Lebene, Bildniſſe ſeiner Familie und ſeien, ſchrift der Weißers realiſtiſche Bildnisbüſte Chriſtianes, Goethes Niederf 4 Oſſiangeſänge für Friederike Brion, ein Widmungeeſch oſtbar⸗ keiten wie die des„Mondlieds eſen von der Menſch“, Herder iſt ſehr ſchön vertreten mit Bri und an ihn. Ein merkwürdiges Stück iſt das Brocken Fne's denbuch mit der Eintragung Goethes 1784. dſchrift Bedeutung in Goethes Leben wird ſehr hübſch durch Han. den ſich Bilder, Drucke veranſchaulicht. Für Goethe als Zeichner 5 erkens⸗ mannigfaltige Beiſpiele. Die Ausſtellung enthält ferner 5 ie⸗ werte Stücke aus den von Kippenberg erworbenen Nachläſſe daillen⸗ ſammlung. Es fehlen auch nicht Reliquien aller Art, wie eine Goethes Taſſen, und der blaue Kaſten mit Zauberſachon. der Marianne von Willemer 1828 Goethes Enkeln von. Frankfurter Meſſe ſandte. 121+2EüC.ͤ ĩ Avd—— Runſt und Wiſſenſchaft ⸗ „Othello“ für Goethes Jugendfreund Lerſe, handſchrflch„Edel ſei Chriſtia en, mer's und Zelter's, ſowie eine feine Plaketten⸗ und Mes gocke 2 77r———ß ̃ ̃. ꝗͥT̃ ́ꝙ—‚ß„TfE..᷑] ᷣ⸗%—!... ̃..,ĩèĩ⸗. 8 P E e r, plätzen i „Dennetstag. den 19. Noseinbei 1928 5. Seite. Nr. 537 Rommunale Chronik Drübl. 18. Noe. In der Jungſten Gemelnderats. Vedt wurde beſchloſſen, zwei Fürſorgegeſuche abzulehnen, da fandz dürfnisfrohe verneint wurde und die Verzugszinſen 5 rück⸗ teie e Gemeindegefälle mit 4 Prozent zu berechnen.— Die Ver⸗ Wude ung einiger Gemeindegrundſtücke auf der Weide und der Inſel genehmigt, desgleichen die Weiterverpachtung von den Bau⸗ don W. in Rohrhof.— Das Geſuch des Eleltromonteurs Fritz Kolb 5 Boenkſtadt um Zulaſſung zu Arbeiten in Brühl wurde genehmigt on on dem Antrag des Finanzamtes wurde Kenntnis genommen, werben verſchiedene als Landwirte eingetragene Einwohner als Ge⸗ 5 treibende anzuſehen ſind und demzufolge 10 Prozent Gebäude⸗ erſteuer zahlen müͤſſen. t zu Sedruchſal. 17. Nov. Aus der füngſten Stadtratsſitzung der Sgerichten: Die vom Marktmeiſter vorgenommene Verſteigerung 85 haubudenplätze für den Spätjahrsmarkt 1925 wird genehmigt. Fortbil Teilnahme zu dem in nächſter Zeit in Karlsruhe ſtattfindenden dörige ungslehrgang für Gemeindepolizeibeamte wird ein Ange⸗ af der Schuzmannſchaft angemeldet.— Die Eigentümer der im des garten“ erſtellten Siedlungshäuſer haben um Inſtandſetzung Leleuchungeweges zu ihrem Anweſen und um Einrichtung einer das St tung gebeten. Zur Inſtandſetzung des Zugangsweges erhält adtbauamt Auftrag, während die Frage der Beleuchtung mit beleugſameinen Frage der Verbeſſerung der öffentlichen Straßen⸗ wird—28 ihre Regelung finden ſoll.— Einer Karlsruher Firma ropa 2 r de zum Aufhängen einiger Reklamekäſten als tadt ganda 125 das Landestheater an verkehrsreichen Stellen der dauamt iter den erforderlichen Bedingungen erteilt.— Das Stadt⸗ d hat über die Verbeſſerung des Zuſtandes der Kaiſerſtraße doranſ bläbaue zum»„goldenen Kopf“ bis zur großen Brücke Koſten⸗ ſti 105 age unter Berückſichtigung der Ausführung verſchiedener Be⸗ ehen Warten vorgelegt, die einen ganz erheblichen Aufwand vor⸗ bran Die Beſchlußfaſſung muß daher bis zur Aufſtellung des neuen lages zurückgeſtellt werden.— Für die Ausführung der etzungsarbeiten zwecks Einrichtung eines Schlittſchuhweihers dole bie Gelände der ſtädt. Eisweiher hat das Stadtbauamt Ange⸗ ſteuſ eſiger Unternehmer erhoben. Die Vergebung muß zurück⸗ orla werden, dis die Mittel vom Bürgerausſchuß anläßlich der Zusfüß des endgültigen Voranſchlages 1925/6 bewilligt ſind.— Die Sewann ch. der Grabarbeiten zur Einlegung der Waſſerleitung im eben. Schießhütte wird an die Firma Guſtar Stumpf hier ver⸗ 8 Auf Antrag des Gas⸗, Elektrizitäts⸗ und Waſſerwerksaus⸗ Haswe beſchloßſen, bei Abnahme von 200 Tonnen Koks ab Rreiſe reshof innerhalb einer Helzperiode auf die bereits beſtehenden iſe einen Rabatt von 20 Proz. zu bewilligen. 8 Aus dem Lande daudd deddeszeim(A. Weinteim). 18. Noe. Dem 50fabrigen ver. in Ratſchreibergebilfen Hermann Güntber von bier wird de r Strafanzelae zur Laſt aeleat. unter falſchen Voriplegelungen döde dom: nde und die Sparkaſſe um Beträge in der Geſamt⸗ ——— 14000 Mart aeſchädlat und das Geld für ſich verwandt Worberen Güntber iſt beute durch die Gendarmereſe verdaftet Ane un. Die Straftaten ſollen bereits ein Jabr zurüccllegen. Durch Unterſcnermutete Reviſion des Bezirtsamtes Weindeim wurden die Ichleiſe aufaedeckt. chweyingen, 19. Nod. miedetholber Warnungen meh⸗ ſahten in Fälle. daz Radfabtrer bel Dunkeſdett ohne Alcht dem 1) Von der Poligel wurden bei einer Razzia in der Nacht ngetroftauf 18. November etwa 80 Rabfahrer ohne Licht offen und zur Angeige gebracht. ben Wecerbücetsbetn. 18. Nos. Pie Bächter der Blumentbaler⸗ de erke in Oberaimpern. die Süddeutſche Bauſtelnwerke Käl⸗ ein Ru Co. Wiesloch. verſenden an die Gläubiaer Blumenthalers Stiktedſchrelben, in dem nächſtens eine vorausſichtlich gänzliche ſicht geſtenten a der Werke infolae Abſanſtockung in Aus⸗ einem* wird. Die aufaeſtellte Viertelſahrsbilanz ſchließt mit Verte erluſt von 3861 Mark ab. Die Hupotheken auf beide Es wirdetragen 114800 Mark. Eine Sanieruna iſt ausgeſchloſſen kemacht den Gläublaern in einem Rundſchreiben der Vorſchlaa kſabren auf ihre Forderungen aänzlich zu peralchte n. Wie wir n. Uieat das Wert ſeit 16. November ſtill. dnem Aarlsrube. 18. Nob. Am Montaa wurde in der Altſtadt von dende Bagen einer hleſigen Güterbeſtätterel ein Wertpaket ent⸗ Nebrmai, Daſſanten verfolaten den Täter, einen 30 Jabre alten, Frariff ale vorbeſtraften Kaufmann aus St. Maanus der die Flucht Wertle dbaleich es ihm gelang. eine 27½ Meter bobe Mauer zu Nollei eln. bolten ihn zwei Männer ein und überaaben ihn der die en in Haft nahm. Kdeledg pclach-ue. 18. Nov. Am heuttaen Mittwoch begeben die zolder Altalmmermeſſter Tudwia Beraadtz bier das Feſt der und beſten Hochzelt. Beide Ebegatten ſind noch ſehr rüſlia * deten ihren Lebensunterhalt noch mit ihrer Hände Arbeit. Oebelſchanden-Baden. 18. Nov. Heute früh hat ſich der in hieſigen rich 50 kts. und Sportkreiſen betannte Rittmeiſter a. D. Kurt Ul befütr DLeben genommen. Nähere Bewegaründe. die zu dieſer Tat mende taben. ſind nicht bekannt. Rittmeiſter Ulrich war in hervor⸗ auch we Weiſe an den aroßen Iffezbeimer Meetinas beteiliat und Wwortz 80 Baden binaus als Kenner und Förderer des Pferde · ehen. N1 8 Schonach 13. Nob. Schwindelbafte Hauflerer trelben den den Höfen im Hochſchwarzwald ibr Unweſen und ſchwätzen len auf lrten Waren zu ungebeuerlich verteuerten Prei⸗ und ein, Ein beſonderer Fall wird von bier berichtet, wo ein Mann ſen 0 rau in hieſigen Läden ein Scheuervulver aufkauften, für 13 reis mit 15 Pfa. ſie als zu hoch beanſtandeten, bis es ihnen Mit der hennia gelaſſen wurde. Der Einſtandspreis iſt 12 Pfennig. auern drare zoa das Paar dann auf die Höhen und redete den lernt ſürdee Scheuervulver. das kéine Viertelſtunde vom Ort ent⸗ duf. 13 Pfa. gekauft war. für ſage und ſchreibe elne Mark 0 dug Sberwalſach bei Wolſach(cr. Offenburc), 18. Nou, In der domdürftim Sonntag verſchwand die Bäuerin Apollonia Nock, nur durde ig bekleidet, aus ihrer Wohnung. Geſtern nachmittag ſufgefu 0 etwa 200 Meter oberhalb des Hauſes im Walde tot ſ. 10 en. Man vermutet, daß die Bedauernswerte erfroren im 68. Lebnesjahre. Gdveddeteilden bei Freiburg, 17. Nov. Beim Dreſchen mit einer kraufgeklöeb-Maſchine kam ein 11jähriges Madchen auf bisher deſſen wlürte Weiſe mit dem Kopf an die Transmiſſion. Infolge⸗ uchg dem Mädchen eine Seite der Kopfhaut nebſt Haar⸗ ink naeageriſſen. Das Mädchen wurde ſofort in die Chiruraiſche Siu, Freibura perbracht, ſen iſt in naen a.., 17. Nov. In der Nacht vom Freitaa auf Sams⸗ anen dem Lagerbau der Firwa Böll. Vollmer u. Co. ein Ver⸗ Nürgen dverbrannt. Der Raum wurde kurz vor 3 Uhr das 6. noch von einem Konkrollbeamten kontrolliert. ohne daß ünbekannderkt morden koynte. Die Entttebungsurſache iſt voffſtändig teres nt, ank der walſiven Banweiſe des Hauſes konnte ein wei⸗ Be⸗ Ireifen des Fouers berhütet merden. 4uo FerSecktersbobl. Amt Waldehnt. 17 Nov. Mit dem Rad will lioe gan Einwoßoer demnöchet nach Rarm japren. Wernalsich die „ 1 10 olaubt eszeit nicht fſür derartige⸗ Ferrfahrten geeianet erte.int. lum van der unternehmunasluſtige Fahrer. noch ein täaliches Pen⸗ Ahauf lometer leiſten zu können,. Uindwirts Jen bei neßerlingen, 18. Nov. In dem Anweſen des bäude; J9b brach Feuer aus, das in kurzer Zeit das ganze den. A ſche legte. Außer dem Vieh konnte nichts gerettet der Anweſen Peſiter iſt nur ſckwach verſickert. Das nachbar. 0 eſen onnte nur durch das eneraiſche Eingreifen der * Klein aus den verſchiedenen Ortſchaften gerettet werden. wollte mfaufenburg, 18. Nov. Auf dem hieſigen Perſonenbahn⸗ en, als ece Reiſender den Eilzug Immendingen—Baſel beſtei⸗ er Zug ſchon in Fahrt war. Hierbei fiel er auf den dtem Zuſtan rechte Fuß wurde ihm abgefahren. In ſchwer ver⸗ tande wurde er nach dem Krankenhauſe verbracht. RNeue Manuhe met Zeitung[Minag⸗Rusgabe) Aus der pfalz e Ludwigshafen, 19. Nov. Die Reichsbaondirektion Ludwigs⸗ hafen teilt uns mit: Nach Angaben verſchiedener Zeitungen ſoll der für den Zuſammenſtoß zweier Perſonenzüge beim Bahnhof Wolfſtein am Sonntag, den 15 Nov., verantwortliche Arbeiter Scheidt das Opfer eines übermäßig anſtrengenden Dienſtes ſein. Dazu iſt zu bemerken, daß heute bei etwas ahuhf täglicher Ge⸗ ſamtdienſtzeit noch ebenſoviel Beamte auf Bahnhof Wolfſtein tätig ſind wie vor dem Kriege. Die Dienſtzeiten bewegen ſich durchaus im Rahmen der Vorſchriften. Zur Zeit des Unfalles war Scheidt etwa vier Stunden im Dienſt, nachdem er vorher eine Ruhezeit von acht Stunden gehabt hatte. Der Zuſammenſtoß iſt einzig darauf zurückzuführen, daß dem ſonſt ſehr zuverläſſigen Mann ein unverſtändlicher Fehlgriff unterlaufen iſt. :: Bad Dürkheim. 19. Nov Auf der Straße Kallſtadt—Freins⸗ heim überfielen die Taaner Otto Sattia und Auauſt Beſch. beide von Freinsheim, auf dem Heimwege von der Kallſtadter Kirchweihe einen Invaliden aus Neunkirchen, entriſſen ihm die Brieftaſche und nahmen ihm einen Betrag von 30 Mark ab. Die beiden Täter wurden von der Gendarmerie ermittelt und ins Gefänanis nach Bad e Nov. Das Kreisſchiedsgericht in Speyer hat der Stadt Germersheim in einem Rechtsſtreit zwiſchen ihr und Bürgermeiſter Schmidt wegen der Verweigerung der Weiter⸗ beſoldung nach Gruppe XI der bayeriſchen Beamtenbeſoldungs⸗ ordnung die Pfſcht auferlegt, die bisherige Beſoldung in gleichem Maße weiter zu gewähren. * faiſerslautern, 16. November. Am Sonntag,.45 vormittags, ſtieß im Bahnhof Wolfſtein der aus Richtung Lauterecken einfad · rende Perſonenzug Nr. 1333 infolge falſcher Weichenſtellung auf den im Bahnhof haltenden Perſonenzug Nummer 1332 auf. Gs entgleiſten vier Wagen mit je einer Achſe. Acht Reiſende und ein Zugbeamter erlitten leichte Verletzungen. Der raſch herbeigerufene Bahnarzt leiſtete die erſte Hilfe, worauf die Verletzten ihre Reiſe fortſetzen konnten. Die Reiſenden wurden in Sonderzügen weiterbefördert, die mit tunlichſter Beſchleunigung von Lauterecken und Kaiſerslautern herbeordert worden waren. Weltere Züge wurden in ihrem Lauf nicht behindert. Kachbargebiete „Mainz, 18. Nov. Die Jage in der chemiſchen Induſtrie iſt nach wie vor unverändert. Die Ausſperrung der Arbeiter⸗ ſchaft dauert noch an. Der am Samstag Schiedsſpruch, der eine aeee von 2 Pfg. pro Stunde vorſah, iſt von den Arbeitnehmern abgelehnt worden. Auch die Arbeitgeber dürf⸗ ten den Schiedsſpruch ablehnen. Straßburg 1.., 18. Nov. In der Werkzeugfabrfk Zorn-⸗ hof dei Zabern war der 20jährige Fabrikarbeiter Hergersheimer mit der Bedienung eines Tragkaſtens betraut, der ſchwere Stein⸗ blöcke in die Höhe befördert. Als der mit einem Steinblock von annähernd 500 Kilo belaſtete Aufzug in der Luft ſchwebte, zerriß das Stahlſeil und der Tragkoſten ſauſte in die Tiefe; der junge Hergersheimer wurde buchſtäblich germalmt. Sportliche Rundſchan Das Moskauer Schachturnler Rach der 0. Runde wurden verſchiedene Hangeparklen zum Abſchluß gebracht. Es gewannen: Dr. Lasker gegen Roma⸗ nowski. Torre Marſhall, OGenewskl gegen Spielmann, Löwen⸗ fiſch gegen Chotomitski, Subareff 1 Werlinsky, Romanowsky egen Grünfeld. Remis wurden die Partien Bogatirtſchuk gegen golſubow., Splelmann gegen Rabinowliſch, Grünfeld gegen Gott⸗ hilf. Die Hängepartle Dr. Lasker—Grünfeld konnte noch nicht zum Abſchluß gebracht werden. An der Spitze ſteht jetzt Bogolſubow mit 5 Zählern vor Torre, Marſhall, Rubinſtein und Tartakower mit ſe 4 Lasker und Capablanca folgen mit 8. Kuderſport »Die Kampffplelregatta endgülkig in Köln. Die wegen fach⸗ licher Unklarheit bisher noch offengehaltene Frage nach dem Aus⸗ tragungsort der deutſchen Kampfſpiel⸗Regatta iſt nunmehr endgültig gelöſt worden. In einer Sitzung zu Düſſeldorf, an der neben dem Vorſitzenden des.R. V. Dr. Ruperti, der Vorſtand des Kölner Regattavereins und die Leitung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Regatta⸗ Verbands vertreten waren, wurden alle Maßnahmen und Bürg⸗ ſchaften zur Vermeidung ſchädigender Einwirkungen auf die Rennen durch die Schlepp. und Verkehrsſchiffahrt auf dem Rhein eingehend erörkert und die Wettfahrſtrecke des Kölner Regatta⸗Vereins für die deutſche Kampfſpiel⸗Regatta 1926 endgültig beſtimmt. Die Nennen finden am Sonntag, 4. Juli 1926 ſtatt. Nach dem vorbildlichen Muſter der Meiſterſchaftsregatta in Hannover werden auch in Köln zwei Rennen für Jungmannen eingelegt und zwar der Jungmann⸗Vierer mit Steuermann und der Jungmann⸗Achter, an denen ſich ſicherlich die Ausleſe der erfolgreichſten Mannſchaften dieſer Klaſſe aus allen Tellen des Reiches beteiligen wird. Etwaige Vorrennen werden am Samstag ausgefahren. Boxen »Domgörgen erringt durch ſeinen k.. Sieg über den Titeſhaller Wlegeri die deuiſche Mittelgewichtsmeiſterſchaft. Hein Domgörgen, der den deutſchen Boxſport ſchon in ſo manchen Kämpfen der V vertreten hat, holte ſich am Sonntag die höchſte Würde, die der Ver⸗ band deutſcher Fauſtkämpfer vergeben hat. In einem Kampfe, der ihn während ſeiner ganzen Dauer weit überlegen ſah, ſchlug er den ſeitherigen deutſchen Meiſter Adolf Wiegert in der 3. Runde k. o. Etwa 6000 Zuſchauer wohnten dem mit großer Spannung erwarteten Kampfe bei. In der erſten Runde wurde der äußerſt harte Kampf noch auf Diſtanz 1 dann aber rückte Domgörgen in einem mörderiſchen Nahkampf ſeinem Gegner zu Leibe, und brachte ihn ſo ſehr ins Gedränge, daß er ſich nur noch durch den Gongſchlag vor einer allzufrühen Niederlage retten konnte. Die dritte Runde ſah Wiegert nur noch als halben Gegner, da er von den Anſtrengungen der vorhergegangenen Runden zu ſehr erſchöpft war. Doch noch ein⸗ mal leiſtete der Meiſter heroiſchen Widerſtand, bis ihn Domgörgens harte Rechte entſcheidend pef und der Ringrichter ihn auszählte. Der Weltergewichtler Herſe beſiegte in ähnlicher Form ſeinen Partner Saeen Honne während Höhl⸗Köln und Schäffers⸗ Holland ſich einen unentſchiedenen Kampf lieferten. In dem letzten Rahmenkampf errang der Düſſeldorfer W. Drehkopf einen Punkt⸗ ſieg über ſeinen Gegner Harlos⸗ Köln. Bülow“⸗BVerlin erwies ſich als durchaus überparteilicher Ringrichter. Win!erſport Der Skiklub Mannheim-Ludwigshafen eröffnete die diesjährige Winterſaiſon mit einem von Turnlehrer Ries gehaltenen Licht⸗ bildervortrag in einem Vortragsraum der Handelshochſchule am Dienstag abend. Die Ausführungen des Vortragenden die beſonders für Anfänger ſehr intereſſant und lehrreich waren, haben gezeigt, daß der Sliſport, wie andere Sportarten auch, Fleiß und Unverdroſſenheit beim Ueben und gewiſſe techniſche Kenntniſſe verlangt.— Wie all⸗ jährlich finden in den kommenden Wochen gosen l ſtatt. wo⸗ bei vor allem den Anfängern Gelegenheit geboten iſt, ſich auf Grund praktiſcher Uebungen gewiſſe Vorkenntniſſe anzueignen— Das zu dem Vortrag recht zahlreich erſchienene Publikum gab erneut den Beweis dafür, daß das Intereſſe für den Skiſport ein ſtets größeres wird, und es mag ganz zweifellos erſcheinen, daß unter den vielen Möglichkeiten winterlicher Sportbetätigung dem Skilauf gebührt. flthletik 5 in Paris. Einer Einladung der Societe Athletique Machnatroiſe in Paris Folge leiſtend, ſtartet der drei⸗ malige deutſche Meiſter, Europameiſter und Weltrekordmann Willi Reinfrank, Vf. K. 86 Mannheim, in einem Kampf gegen Jaquenrüd (Schweiz) und Arnout(Frankreich) im Monat Dezember in Paris. Neues aus aller Welt — Das Oſophon— eine wichtige Erfmdung für Schwerhörige. In ſehr vielen, vielleicht den meiſten Fällen wird die Schwerhörig eit dadurch hervorgerufen, daß die Zuleikung der Schallwellen von dem Trommelfell durch die Gehörknöchelchen zu den Gehörnerven geſtört iſt. Die Gehörnerven ſelbſt ſind bei den meiſten Schwerhörigen ge⸗ ſund. Man hat nun ſchon ſeit langem nach einem Mittel geſucht, um auf anderem Wege eine Uebertragung der Schallwellen auf die Gehörnerven zu ermöglichen. Zuſtatten kam bei die en Verſuchen die Erfahrung, daß es möglich war, auch über das Knochengerüſt Erſchütterungen auf die Gehörnerven zu übertragen. Darauf beruht die neue Erfindung des Engländers Gernsback, das Oſophon. Es beſteht aus zwei Mundſtücken aus Hartgummi, die zwiſchen die Zähne geſteckt und von dieſen leicht berührt werden. Die beiden Gummiplatten ſchließen ſich eng an eine Eiſenmembrane, welche durch ein Mikrophon in Schwingungen verſetzt wird Dieſe Schwin⸗ gungen übertragen ſich auf die Zähne und von do auf die Gehör⸗ nerven, ſo daß der Schwerhörige oder gar Taube hort. Sind aller⸗ dings die Gehörnerven abgeſtorben oder angegriffen, ſo iſt natürlich mit dieſem Apparat nichts zu machen. — Berlin und ſeine Hunde. Alt⸗Berlin hatte 1914: 29000 Huade. heute hat es: 99 0001 Für Groß⸗Berlin gelten folgende Fablen: 1921: 132 000, 1925: 205 000 Hunde. Von April 1926 ab foll die Hundeſteuer(ſetzt 30 Mark im Jahre) erhöht werden: damiſ dürfte die Zahl der Hunde wohl wieder ſinken! EEin wahres Geſchichten aus Oldenbura. Kommt da kürzlich ein biederer Landbewohner aus X. zu dem dortigen Avotbeker. Es entſpann ſich nun folgendes Geſpröch:„Goden Daal Ick woll man eben en paar Blutſugers(Blutegel) hebben.“ Apotheker:„Ja, lebe Man. de hebb ick all ſit Jahr un Daa nich mehr!“ Der andere:„So. wo kann ick denn die Dinger krägen?“ Avothbeker: O. da geht Se man zum Finanzamt, da ſchöllt Se woll en Paar krägen könnt!“ Geſaat. getan: der Bauer wandert tatfächlich zum Finanz⸗ amt und wurde dort ganz gehörig angefahren, worauf er erwiderte: „Ja. de Apotheker in X. hät mi doch dat ſeaat. ick könnt de Dinger hier krägen!“ Die Folge davon war eine Beleidigaunasklage des Finanzamts gegen den Apotheker. Urteil: 20 Mark Geld⸗ ſtrafe. Der Apotheker bezahlt die 20 Mark. ſchickt aber das Urteit und ein an ihn gerichtetes Schreiben des Finanzamtes dem Kladde⸗ radatſch“ ein. Dieſer ſchickt dem Avotheker dafür 70 Mark. Hierauf ſchreibt der Avotheker dem Finanzamt, er habe die Strafe von 20 Mark bezahlt. vom„Kladderadatſch“ aber 70 Mark erhalten. Nun bitte er das Finanzamt um Anagabe, unter welcher Rubrik er den Verdienſt von 50 Mark zwecks VPerſteueruna buchen ſolſe! — Italieniſcher Vogelmord in Südfirol. Unter der ſt der Italiener halten auch ihre Kulturſitten in Südtirol ihren Einzug. Aus Salurn wird gemeldet, daß auf einem Hügel eine Vogeltonne mit Vogelfangapparat von den Itallenern errichtet wurde. Täglich werden dort Hunderte der durch das Etſchtal ziehenden Zugvögei gefangen, und als Ware nach Italien weiter geſchickt, wo ſie ais Übilotti in die Küche wandern. Auch in Bozen treibt ein italleniſcher Vogelhändler ein blühendes Geſchäft der den vogelreichen Riten ober⸗ halb Bozen von den gefiederten kleinen Sängern entvölkert.— Der franzöſiſche Eiſenbahnminiſter hat ſich vor kurzem üder den Vogei⸗ Mas eeug 5 daß er— 75—1 5275 5 zugleich oral, Erziehung, Hygiene und Volksg t, er e no mehr, die Größe einer Nation berühren. 1 5 — Weltrekord der Eheſcheidungen. Die Amertkanerm Mr. Nates in St. Louls. 45 Jahre alt. iſt dabei. ſich zum 14. Male zu verbeſra⸗ ten und dürfte damit den Weltrekord auf dieſem Geblete dalten. Un⸗ ter den 13 bisherigen Gatten waren drei. die zweimal mit idr ver⸗ helratet waren. Neun Scheidungen wurden vollddaen wegen Grau⸗ ſamkeit“ des Mannes. zwei wegen Untreue des mänmichen Teils, in einem Falle wurde die Che formaler Verſtöße halber geſchleden, und in zwei Fällen verklagte der Mann ſeine Chehälfte wegen Untreue und ließ ſich ſcheiden. 17 — Die Chinefin mit dem Bubikopf. Auch in Chma beginnt die überlieferte und mit größter Strenge eingehaltene Frauenmode zu wanken. Eine Frau, die an hervorragender Stelle ſteht, die Ge⸗ mahlin des chriſtlichen chineſiſchen Generals Feng, iſt zum Bubi⸗ kopf übergegangen. Dieſes Ereignis hat ſelbſt ſhre nächſten Freund⸗ innen überraſcht. Man wußte, daß Frau Feng weſtliche Modean⸗ wandlungen hatte. Sie hat als Fräulein Lee Techuan in Peking in dem Verein chriſtlicher junger Frauen gearbeitet und ſich bei dieſer Gelegenheit mit weſtlichen Sitten befreundet. Seit langem war es ihr Wunſch, in der Haartracht die weſtliche Mode mitzumachen. Es wird aber berichtet, daß der General Feng es ſtreng verboten hebe. Man iſt in Peking geſpannt, was nun werden wird. Nach den glaubwürdiaſten Berichten hat General Feng ſich mit der Modelauns ſeiner Frau bereits abgefunden. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf bem Umſchlaa als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungfragen iſt aus geſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. No. 100 E. Z3. Wir konnten keine Adreſſe in Erfahrung bringen Vielleicht wenden Sie ſich noch einmal an eine aroße hleſige Firma. K. W. Wenden Sie ſich an das Jägerbatalllon in Konſtanz oder an das Reichsmarineamt in Berlin. Fran Se. über Rechtsfragen albt der Brieſkaſten keine Auskunft. Wette. Auf unſerer Redaktion können Sie ſich im Zeltungs⸗ band die Verordnung herausſuchen. G. B. Rheingönnheim. Den Gewerbeſchein ſtellt das Bezirksamt aus. Dort können Sie auch alle Einzelhetten erfahren. ** Tu haben in 9 Fahrraduandlungen 8. Seſte. Nr. 537 Neue Mannhelmer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe! Donnerstag, den 19. November 1925 Neue Mannheimer Seitung Handelsblalt Welche Unternehmungsform iſt nach den neuen Steuergeſetzen die zweckmäßigſte! Es iſt, wie der Reichsfinanzhof wiederholt ausgeſprochen hat, das Recht des Steuerpflichtigen, diejenige Form für ſein Unter⸗ nehmen wie für einzelne Geſchäftsvorgänge zu wählen, bei der er ſteuerlich am beſten abſchneidet. In der Deutſchen Steuerzeitung beantwortet Steuerſyndikus Dr. jur. et rer. pol. Brönner, Berlin, die Frage, ob Einzelunternehmen, offene Handelsgeſellſchaft, Geſellſchaft m. b. H. oder welche ſonſtige Geſellſchaftsform günſtiger iſt, folgendermaßen: Nach den neuen Steuergeſetzen wird, wie früher, der Gewinn der Einzelunternehmungen, offenen Handels⸗ geſellſchaften und Kommanditgeſellſchaft nunmehr lediglich auf Grund des Einkommenſteuergeſetzes beſteuert, während das Ein⸗ kommen der juriſtiſchen Perſonen(Aktiengeſellſchaften, Geſellſchaften m. b. H. uſw.) nach den beſonderen Vorſchriften des Körperſchafts⸗ ſteuergeſezes herangezogen wird. Da bei den letzteren der aus⸗ eſchütete Gewinn neben der Körperſchaftsſteuer bei den Geſell⸗ chaftern der Einkommenſteuer unterliegt, ſo beſteht hier eine Doppelbeſteuerung. Steuerlich am beſten ſtehen ſich bei den mittleren und kleinen Betrieben die offenen Handelsgeſellſchaften und Kom⸗ manditgeſellſchaften, da ſich bei ihnen zufolge des geſtaf⸗ felten Einkommenſteuertarifs die niedrigſten Staffelſätze ergeben. Die Geſellſchaften m. b. H. mit einem Stammkapital oder Vermögen unter 50 000 zahlen die Körperſchaftsſteuer bis zu einem jähr⸗ Uichen Gewinn von 37 000 in gleicher Höhe wie der Einzel⸗ unternehmer. Selbſt wenn mehrere Geſellſchaften vorhanden ſind gilt der gleiche Tarif, ſo daß die Beſteuerung in jedem Falle die der offenen Handelsgeſellſchaft oder Kommanditgeſellſchaft über⸗ ſteigt, bei denen ſich infolge der Verteilung des Gewinns auf die einzelnen Inhaber in den unteren Stufen des bei jedem einzelnen anzuwendenden Tarifs von vornherein Sätze ergeben. Aber auch der Einzelunternehmer iſt in Wirklichkeit nicht in dem leichen Maße belaſtet, da bel ſeder Gewinnausſchüttung der Geſellſchaft m. b. H. zu der Körperſchaftsſteuer die Einkommen⸗ ſteuer hinzutritt. Eine erhebliche Einſchränkung kann dadurch eintreten, daß die im Unternehmen tätigen Geſellſchafter als Geſchäftsführer von der Körperſchaftsſteuer freie Gehälter beziehen. Wenn ſich außerdem kein höherer Gewinn im Jabre als im ganzen 8000 4 ergibt und auf den einzelnen Geſellſchafter nicht mehr als 5000 perteilt werden, ſo gelangt keine höhere Steuer zur Erhebung, als bei den nicht der Körperſchaftsſteuer unterworfenen Unterneh⸗ mungen, da in dieſem Falle die volle Anrechnung auf die Ein⸗ kommenſteuer erfolgt. Auf der anderen Seite iſt die Geſellſchaft m. b. H. genötigt, bei der Verwendung ihres Gewinns verſchiedene Emiſpion der Berliner Elektrizitäts-Anleihe Eine Mittenlung beſagt:„Die bekannte Schweizer An⸗ leihe der Bewag über 30 Mill. Schweizerfranken iſt nun⸗ mehr perfekt geworden, nachdem den Bedingungen der deut ⸗ ſchen Behörden auch in Anſehung von Lieferungsverpflichtungen nachgekommen iſt. Die Bedingungen der Anleihe ſind: 7 proz. Verzinſung, Emiſſion 95 pCt., Laufzeit 15 Jahre, kündbar durch den Schuldner nach fünf Jahren. Die Emiſſion wird in dieſen Tagen an den ſchweizeriſchen und holländiſchen Bankplätzen erfolgen.“ Wie bekannt, handelt es ſich hier um die Anleihe der Ber⸗ Uner Städtiſchen Elektrizitätswerke.⸗G. Dem nun zuſtandegekommenen Abſchluß ſind lange Verhandlungen vorausgegangen, da hinter den emittierenden Schweizer Bank⸗ häufern der Brown⸗ Boverl⸗Konzern ſteht. Die Anleihe ſoll aber nicht allein in Zürich und Baſel, ſondern auch an hollän⸗ diſchen Plätzen und zwar ſobald als möglich in Amſterdam und Rotterdam aufgelegt werden. Die holländiſche Gruppe hat 10 Millionen Franken übernommen, die ſchweizer Gruppe 20 Millionen Franken. Der Zeichnungspreis beträgt 95. Der Uebernahmepreis des Konſortlums ungefähr 8978. Der Abſchluß der Anleihe be⸗ deutet für den Brown⸗Boverl⸗Konzern emen ſchönen Erfolg. O Continental Caoutchouc u. Gulta · Percha · Cle., Hannover AJn der Auſſichtsratsſizung wurde der Geſchäftsabſchluß per 30. Juni 1925 für die erſte Hälfte des Geſchäftsſahres vorgelegt. Bei bedeutend iſt ein recht befriedigendes Gewinnreſultat erzielt. Auch im zweiten hat die gute Entwicklung des Geſchäftes angehalten. Die Umſätze nicht Aur in ereifungen, ſondern auch in Laſtkraftwagen⸗ und Fahrrad⸗Bereifungen und in techniſchen Gummiwaren-Artikeln und in der Bekleidungsabteilung zeigen bis⸗ zang gegenüber der gleichen Periode des Vorſahres eine ſteigende Tendenz. Die wurde dadurch günſtig beein⸗ flußt, daß die Geſellſchaft infolge ihrer engen Beziehungen zu der amerlkaniſchen Gummiinduſtrie ſich ſchon vor Jahren auf das modernſte nach amerikaniſchen Arbeitsmethoden einrichten und ihr ſeit langem entwickeltes Umſtellungsprogramm ausnutzen konnte. In vollem Umfange wird dieſe Umſtellung in Kürze vollendet ſein, wodurch man auch in Zukunft weſentliche Erſparniſſe zu erzielen hofft. Die verſchärfte Kriſis in der Wirtſchaft, die auch die deutſche Automobilinduſtrie ſtark in Mitleidenſchaft gezogen hat, veranlaßte die Direktion zu entſprechenden Maßnahmen. Die in Verbindung hiermit notwendigen Arbeiter⸗ und Angeſtelltenentlaſſungen be⸗ laufen ſich aber nur auf einen verhältnismäßig kleinen Prozentſatz der Belegſchaft, die ſich heute noch auf rund 12 500 Arbeiter und Angeſtellte erſtreckt. Wenn auch die Geſellſchaft naturgemäß unter den ſchwierigen Zahlungseingängen leſdet, iſt ſie doch bislang von nennenswerten Verluſten verſchont geblieben. Die Verhandlungen der Aukomoblilinduſtrie über Normlerung der Halbfabrikate Wie der Reichsverband der Automobilinduſtrie der Preſſe mit⸗ teilt, ſind die Verhandlungen mit den Lieferanten von Automobil⸗ teilen ſchon weit fortgeſchritten. Während für Teile, die auch in underen Induſtrien benötigt werden, wie Schrauben, Muttern und dergl., Normierungsvorſchriften bekanntlich bereits beſtehen, iſt die Arbeit für Automobilteile im engeren Sinne wie z. B. Achſen, Rahmen, Bremſen uſw. noch ganz im Anfangsſtadium. Die Auto⸗ mobilinduſtrie geht hier gemeinſam mit dem Fachnormenausſchuß für die Kraftfahrzeuginduſtrie vor, ſammelt zunächſt die vorhan⸗ denen Typen der einzelnen Fabriken, bringt dieſe in einem Sach⸗ verſtändigengremium zur Beſprechung und gibt das Reſultat dieſer Ausſprache wieder an die Fabriken zur Stellung⸗ nahme zurück. Natürlich ſind bei dieſer Arbeit große Widerſtände und Intereſſengegenſätze zu überwinden. Man hofft jedoch, all⸗ mählich zu einzelnen Reſultaten zu gelangen, die die Grundlage zu einem billigen Serienbau deutſcher Kraftwagen ab⸗ geben können. Aehnliche Verhandlungen ſchweben mit der Werk⸗ zeugmaſchineninduſtrie, da die Automobilinduſtrie nicht auf die Dauer, wie bisher, für Serienbau abhängig ſein kann von der Ein⸗ fuhr amerikaniſcher Werkzeugmaſchinen. —— Vorſchriften zu berückſichtigen. Auf das Steuerpflichtige Ein⸗ kommen jedes Geſellſchafters können jährlich 10 pCt, von 5000 4 angerechnet werden. Wird demgemäß der Gewinn in dem einen Jahre in Reſerv⸗ geſtellt und ſtatt deſſen im folgenden Jahre ein höherer Gewinn verteilt, ſo wird die Grenze der zuläſſigen An⸗ rechnung leicht überſchritten werden. Werden die Gewinne auf die Dauer in dem Unternehmen gelaſſen, ſo entgehen ſie auch hierdurch der Doppelbeſteuerung nicht, da der Geſellſchafter, der mindeſtens zu einem Viertel an der Geſellſchaft beteiligt iſt, bei der Veräuße⸗ rung ſeiner Anteile nach dem Einkommenſteuergeſetz den Unter⸗ ſchled zwiſchen dem bezahlten Anſchaffungspreis und dem nunmehrigen Veräußerungspreis zu verſteuern hat. Die Grenze, innerhalb der die Aktiengeſellſchaft oder Geſell⸗ ſchaft mit einem Stammkapital über 50 000 4 ſteuerlich günſtiger abſchneidet, ſelbſt wenn Gewinne überhaupt nicht ausgeſchüttet we. den, liegt bereits recht hoch. Ein Einzelunternehmer ſogar zahlt bis zu einem Jahresgewinn von 37 000 eine niedrigere Steuer als die Aktiengeſellſchaft und iſt dabei in der Lage, frei über ſeinen Gewinn zu verfügen. Nur bei vollſtändiger Theſaurierung (Gewinnaufſtapelung) wird der Einzelunternehmer, wenn er mit einem jährlichen Gewinn von 37 000 1 rechnet, die Form der Aktiengeſellſchaft wählen. Je höher der Gewinn, deſto eher kann ohne ſteuerliche Nachteile auch eine Gewinnverteilung vorgenom⸗ men werden. Die Geſellſchaft m. d. H. mit einem Stammkapital oder Vermögen über 50 000 ſteht der Aktiengeſellſchaft voll⸗ gleich. Die Umwandlung einer offenen Handelsgeſellſchaft oder Kommanditgeſellſchaft mit zwei Geſellſchaftern in eine Aktien⸗ geſellſchaft oder Geſellſchaft m. b. H. mit größerem Stammkapital oder Vermögen kann erſt dann eine ſteuerliche Entlaſtung bedeu⸗ ten, wenn der jährliche Gewinn 74 000 überſteigt und ganz im Betriebe bleibt. Die Gründung von Aktlengeſellſchaften wird in Zukunft zunächſt in den Fällen erfolgen, in denen ſich lediglich dieſe Rechtsform zur Beteiligung einer unbeſtimmten Anzahl von Geld⸗ gebern eignet. Die ſteuerlſchen Nachteile werden hier mit in Kauf genommen werden müſſen. Im übrigen werden ein oder mehrere Unternehmer ſich zur Gründung einer Aktiengeſellſchaft oder auch einer größeren G. m. b. H. entſchließen, wenn es ſich um Betriebe großen Ausmaßes handelt, bei denen namhafte Gewinn⸗ ausſchüttungen nicht vorgenommen werden ſollen und bei denen auch mit einer Veräußerung nicht gerechnet zu werden braucht. Neben der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer trifft auch die Ver⸗ mögensſteuer, der ſowohl das Geſellſchaftsvermögen ſelbſt wie nuch die Anteile bei den einzelnen Geſellſchaftern unterliegen, die juriſti⸗ ſchen Perſonen in erhöhtem Maße. Ho Dile Reichsgetreide⸗Jenkrale Die Mühleninduſtrie gegen die geplante Reichsgetreidezenkrale Zu der Meldung über eine geplante neue Reichsgetreide⸗ Zentrale erfährt die Kon],⸗Korr, von unterrichteter Seite, daß, der Getreidehandel und vor allem die Mühleninduſtrie Nordweſtdeutſchlands gegen den Plan der Beibehaltung der Reichsgetreideſtelle bzw. der eueinrichtung eines ihn⸗ lichen Inſtituts Stellung genommen hat. Der Hauptgrund, der zu dieſer Stellung Veranlaſſung gegeben hat, iſt wohl der, daß eine Planwirtſchaft heute nicht mehr als zweckmig betrachtet werden kann, zumal wenn man bedenkt, daß bei der Reichs⸗ Tonnen lagern, die dem Verderb ausgeſetzt ſind und ſo der Volks⸗ ernährung entzogen werden. Inbeſondere iſt nicht zu verkennen, daß die Preisregulierung des zetreides ſchwere Schädigungen für Getreidehandel und Mühleninduſtrie mit ſich bringt, da nur„das 5555 Spiel der Kräfte imſtande iſt, die Wirtſchaft geſund zu erhalten. ORNhein. und See Schiffahrts Geſellſchaft. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, beruft die Geſellſchaft auf Mittwoch, 9. Dez. nach Köln eine ao..⸗V. Auf der eee ſteht u. a. die Beſchlußfaſſung über die Erhöhung des Aktienkapltals um 3 150 000.A auf 6 300 000.A, eingeteilt in Aktien mit einem Nennwerte von 700.„4 und die Feſtſetzung der Ausgabe⸗ bedingungen. ⸗b- Auguſt Stzel Söhne, Möbelfabrik, er bel Wert⸗ heim. Ueber dieſe Geſellſchaft wurde die Geſchäftsaufſicht angeordnet. Als Aufſichtsperſonen wurden Rechtsanwalt Jaeck und Bankbeamter Lorenzen, beide in Wertheim, beſtellt. „b. Mainmühlenwerke.⸗G., Wertheim. Die mit einem Aktien⸗ kapital von 000.4 arbeitende Mainmühlenwerke.⸗G. Wertheim hat, wie uns aus Wertheim geſchrieben wird, ihren ſämtlichen Arbeitern und Angeſtellten zum 1. Januar 1926 ge⸗ kündigt, ſo daß vorausſichtlich mit der Stillegung der Mühle gerechnet werden muß. b- Arlo- Werke.-., Arlen. Mie uns aus Singen berichtet wird, wurde über das Vermögen der Arlo⸗Werke.⸗G., Arlen der Konkurs verhängt. Die Werke befaßten ſich mit der Herſtel⸗ lung von elektrotechniſchen Artikeln und fabrizierten NN auch Sanitätskäſten für Autos uſw. Die Firma ſtand ſchon ſeit nfang Auguſt unter Geſchäftsaufſicht. b. Kriſe in der Uhreninduſtrie. Aus Billingen wird uns unterm 18. November wie folgt gemeldet: Wie in Lenzkirch, in Schwenningen, in Furtwangen, ſo ſcheint auch hier in der Uhren⸗ induſtrie eine gewaltige Abſa eingetreten zu ſein. Die Firma Martin Jauch von Willingen bat der Belegſchaft von 330 Angeſtellten die Kündigung zugeſtellt. 1- Howaldtswerke in Aiel. Wie mitgeteilt wird, ſind bei den Howaldtswerken durchgreifende Kündigungen von Angeſtellten er⸗ folgt. Dies iſt aber lediglich als Vorſorgemaßnahmen anzuſehen für den Fall, daß die erftabteilung zu Einſchränkungen ge⸗ zwungen ſein ſollte. „ Theodor Raag Automobil-.-⸗G., erlin. Ein in der Gläubigerverſammlung vorgelegter Stand zum 31. Oktober 1925 verzeichnet 732 109 R Gläubiger, darunter 209 547.% Bank⸗ ſchulden, denen 590 000 RA4 rte gegenüberſtehen. Von den Verbindlichkeiten entſtammen 76 000 Ren aus einem Wechſelverkehr mit den unter Geſchäftsaufſicht ſtehenden Fafnirwerken in Aachen. Ein fünfköpfiger Gläubigerausſchuß ſoll die Verhältniſſe nachprüfen. Das Unternehmen hatte ſein Kapital vor Jahresfriſt auf 400 000 R⸗ umgeſtellt. 21: Eiſen- und Stahlwerk Höſch.⸗G., Dorktmund. Die.⸗V, in der 76 Aktionäre mit 237637 Stimmen 49 455 100% Aktien⸗ kapital vertraten, genehmigte den wonach der ſich aus der Intereſſengemeinſchaft Köln⸗Neueſſen ergebende Rein⸗ gewinn von 779932 auf neue Rechnung vorgetragen wird. Die ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt. Von der Verwaltung erklärte Kommerzienrat Springorum, daß die Erwartungen, die man an die Stabiliſterung der Mark geknüpft habe, leider nicht in Erfüllung gegangen ſeſen. Aufſichtsrat und Vorſtand hatten in eingehenden Beſprechungen alle Verhältniſſe ge⸗ prüft und ſeien zu dem Schluß gekommen, daß es nicht möglich ſei, auch nur die kleinſte Dividendenverteilung in Vor⸗ ſchlag zu bringen. Ueber die Geſchäftslage wurden Mitteilungen nicht gemacht. *28 Mark Akliven— 240 000 Mark Paſſiven bei einer Ber⸗ liner Konfektionsfirma. Die Firma Weiß u. Marx, Weiß⸗ Modelle. Berlin, die ſich in Zahlungsſchwierigkeiten befindet, weiſt einen Status auf, wonach laut Konfektionär den Paſſiven von zirka 240 000 M. Aktiven von nur 28 M. zirka gegenüberſtehen. getreideſtelle Getreidevorräte in Mengen von etwa 80 000 « Eine bayeriſche Textilinſolvenz. Die Kurzwarenfirma ge rich Nachfolger, Würzburg, befindet ſich in Zahlungsſchwiene keiten. Den Paſſiven von zirka 105 000 M. ſtehen Aktiven den zrka 130 000 M. gegenüber. Forderungen bis 300 M. wer voll bezahlt, darüber hinausgehende mit 70 Prozent, in 1 Verſchärfte Cage in der Ruhreiſeninduſtrie. die Krif 35 0 der Eiſeninduſtrie verſchärft ſich von Tag zu Tag. en, die Gutehoffnungshütte in Hberhaufen ſieht ſich gezwungg. weitere Betriebseinſchränkungen vorzurehmen.. Grobblechwalzwerke werden vollſtändig ſtillgeleg, wührend die anderen Walzarten in einfacher Schicht getrieben 1500 den. Durch dieſe Maßnahmen werden in der nächſten Arbeiter brotlos. Deviſenmarkt grauzöſiſcher Frauten ſchwücher. Nordiſche Devlſen euhlg bel feſter Grundlendenz Der europäiſche Deviſenmarkt war geſtern ruhiger und in 1— Hauptſache nur von einer weiteren Abſchwächung des franzöſiſ Franken zu berichten.—. Es notieren: London gegen Paris, das ſich geſtern früh oon 12076 ſtellte, notierte heute 122,50, was einem Reichsmarkkurs 16,60 Pfg. gegenüber 16,85 von geſtern entſpricht. London geß Mailand 12156(121,25), nahezu unverändert, London geg Brüſſel 10676(1075), Kabel gegen Schweiz 518,75, London ge Schweiz 25,13(25,14), Holland gegen Schweiz 208=(208,75), 75) gegen Schwelz 20,50(20,80), Malland gegen Schweiz 20, 70 0 Kabel gegen Holland 24876(248,50), London gegen Holland 1065 London gegen Oslo 23,70(23,75), London gegen Kopenhagen 00. London gegen Stockholm 18,10, London gegen Madrid 6400 Brüſſel gegen Paris 114(11276) London gegen Kabel (470). 100 In Reilchsmart ausgedrüͤckt ließen ſich noch ſolgende 5 Kurſe ermitteln: London 20,35(20,35,50), Zürich 80,95 5 Mailand 16,75(16,80) Pfg., Holland 1,68,95(1,69) A, en 12,44 Pig., Oslo lelcht befeſtigt 85,85(85,75) Pfg. Kopenggß 1704%½5(104,60), Stocholm.12,40(l,12,.30, Brüſſel 50 (1900) Pfg., Madrid 59,80(59,90) Pfg., Argentinien 1, 88 (1,74,75) 1. en eeee eeeee eeee Mannheimer Effektenbseſe Mannbeim. 19. Nov. Bel etwas lebhafterem Geſchäft gech die Aktienkurſe heute gut behauplet Feſtverzinsliche Rhein unverändert. Es notierten: Pfälz. 50 B. Creditbank 78,50 bz.., Hypothekenbank 56, Süddeutſche Disconta 87 bz. G.(geſtern ebenſo), Badiſche 115,25 bz., Brauerel Sinner 46., Mannheimer Ve 63. 6. 59 bz.., Knorr Hellbronn 43 bz.., Mannh. Gummi 21 en⸗ Mez u. Söhne 53 bz.., Rheinelektra 52 bz.., Rheinmegel, werke 50., Salzwerk Heilbronn 70., Verein Deauſch abelt fabriten 29., Freiburger Ziegelwerke 40 etw. bz. G. 25 G. Frankenthal 43,5 bz.., Zuckerfabrit Waghäuſel 40,50 35 6. Jund 30 proz. Rheiniſche Hypothekenbank⸗Pfandbriefe 5, 6,57½ B. Waren und Märkte Berliner Metallbsrſe vom 18. Novender Preiſe in Feſtmart ür 1 Ka. 13 9 17 10 Alumimum AV. 2. Elettrelnttupfer 138.30..75 in Barren.402,48 5 —.—.— 170——— 8— el 22 2— nitenz 2 Ronzinngb-pr, Nn 75.1 1 95% 1881 do.(r. Berk.—.——— Untimon 18.64 Plattenzint 88•87 37 Slüder für 1. 68,806 Aluminium.35,2.40.35˙2.40 Platin p. Gr.—.— denden 11. Noember Metanmartt. In un t. d. engl 1 1 4 , 8. u u„ 2 Kupfer Raſſa 81.13 681.25 deſtſelent. 65.78 66.— in! 1450 l 185 do. Monat 62.13 84 25 Nickel—.—— ueckſt ee de. Clettol. 68.28 68. Zinn Kaſſo 288.— 167, 6] Regulus 15 00 : Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 18. Nop. 1 Kg.% 8. 2705 G. 2809.; 1 Kg. Silber 95,20—95,70&. 20 1 Gramm Platin 14.25 G. 14,55 B. prcſe 2·2 Allgäuer Butter- und Käſebörſe vom 18. Noy. 17 0 für ſind Erzeuger⸗Verkaufspreiſe ab Station des Borſenge. Ten⸗ ein Pfund ahne Verpackung. Dutter 1. 100, II..18 War denz, ſtelg. Weichlaſe mit 20 pct. Feugehalt, grüne phh 40—45 Pfg. Tendenz ruhig. Allgäuer Rundkäſe mit Jettgehalt: 1,05—1,30 K, Tendenz ſehr ruhig. deuliben Nürnberger Hopfenbericht vom 17. Nov. Auf Hem⸗ Hopfenmarkt war eine Zufuhr von 80 Ballen zu verzeichn ründerter gegenüber ſtand ein Umſatz von Ballen bei unde 600 bis Tendenz. Markthopfen wurde zu 520, Hallertauet 8. 500 verkauft. Waerſtandsbeobachtunnen im monn Fenee 7iIITITIITTAA-eif ſü 7 .60 Schu ciin e, 6 5 9501 80 14 90 88 ann em 335385— kenl„ 42 51 129. 211921 euldtonn— Mazau„„„ 4 49 71/41 4 9951 377 MHannbeim„ 92.4 343(072 6 2 57 e. 8„4262.—. de ſf 88 3% 4nf fl 205 „„„„„ 940g erausgeber, Drucker und Derleger: Druckeret Or 15 5 Zeitung, G. m. b., Mannhe m.— 4 Direknion: Ferdinand Heyme. uulichen Te Kurt Hucher Verantiwonlich für den +* e 105 für das Feuflleon Dd. Ftig Spol! 145 Rchard Schönſe der; für eu und 7 für Handelsnachrich en enpold für un e gen 3. Chefredakteur: Hans Alired Meißner; Kommunalpolſſſt und Lokales: N Neuls aus aller Wit Wily Müller; übr gen zedottionellen T il: Franz Kucher: 1o Pfg. vſechten können Sie auch bei den bentigen ſcgunen n Seiten noch erübrigen für eine Jeitung, die gerade über die Weſhrachtezeit eichen un Führerin dafür iſt, wie Sie Ihren 1 Sie Seſt eine Freude machen können. Varſſlce uns direkt oder der Crägerin Ihre iichrgeben, Beſtellung für den Monat Dezember üt. ung erhalten Sie die„Neue Mannheimer 8 bis Ende November ſrei zugeſtellt. — 19. NMovember 1925 Neue Mannbemer Feſenne.tteRNοον εν T. Seite. Nr. 537 Gerichtszeitung Auguſt Haune aus Mannheim und der vertz. M Heinrich den Aufſichtsbebörden wurde Gang fretaeſprochen. Die Koſten des Prozeſſes werden, ſoweit die erſten beiden Punkte der Verurteilung Stuber aus Mez, haben ſich wehen Landfriedensbruch und Widerſtand⸗ die Staatsgewalt 20 verantworten. in Frage kommen. dem Angeklaaten auferleat. Mit dem Reſt wird umtsgericht Mannhelm 8 Mannheim. 18. Nov.(Sitzung des Amtegerichte Abt. Sch.)die Staatskaſſe belaſtet. brber, u u No,(Sigung des urnggertgtn Wt. ect 2 E Vertreter der Anklagebe höede: Gräfin Bothmer im Geſängnis — Gehrender Se d 05 N Vertreter der Anklage' In der Nacht vom.—8. September d. Is., gegen 2 Uhr früh, EJ Berlin, 19. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die p. Fa. Spa jährige Händler Rudolf Appel Chefrau Anna Roſtne ihtem bereimann aus Boxtal iſt beſchuldigt, gemeinſchaftlich mit Fellen Cs durch Urteil des Schöffengerſchis dom 7.&. W5 abge⸗ lagun emann Rudolf Appel ſich des Betrugs und der Unter⸗ kufte 2 ſchuldig gemacht zu haben. Von dem Erlöſe für ver⸗ ena MNicere die ſie unterm 11. 4. 25 von dem Vertreter der annhei ichelsbräu in Babenhauſen, dem Kaufmann Peter in dag7 Im zum kommiſſionsweiſen Verkauf im Geſamtwerte von behielt bezogen hatte, lieferte ſie nur 60 M. ab. Den Reſt und verbrauchte ſie. dann de wai 1925 veranlaßte ſie im Benehmen mit threm Che. dathetra Spengler Joſef Trippel aus Aach zur Herausgabe eines uuf die ges von 5937 M. und eines Schecks in Höhe von 1500 M. dubor ſanthebanknobenſtelle in Radolfzell. Sie bewog nämlich hreg Lademmen mit ihrem Chemann den Trippel zum Ankauf im Hauſe(Leſchäfts und der Wohnungseinrichtung ihres Mannes n d 920 6, 1 durch die falſchen Angaben, Trippel könne ſofort dungsamf ns, einziehen, die Zuzugsangelegenheiten beim Woh⸗ ein gutgeh und beim Vermieter ſeien geregelt, es handle ſich um keiehe endes Geſchäft, das von ihr ſchon 18 Jahre lang be⸗ halten 8 Trippel wurde, da er keine Zuzugserlaubnis er⸗ und daß—595 das Geſchäft und die Möbel deshalb wertlos ſind, aun den G eſchäft auch nicht die behauptete Rentabilität beſitzt, i0 Arſamtbetrag von 7435 M. geſchädigt. hien berüggerlagte beſtritt heute, die ihr zur Laſt gekegten Straf⸗ g wurd t zu haben. Aufgrund des Ergebniſſes der Verhand⸗ dag ich de e ſie zur Geſamtgefängnisſtrafe von 2 Monaten, ab⸗ und zu de ſeit 7. Oktober ds. Is. erlittenen Unterſuchungshaft, ſtbefetden Koſten verurteilt. Der Antrag auf Aufhebung des enbefehl 5 3 wu d Neuteidt 25 inrich Als Verteidiger fungierte R. 1 5 deſrenunbein, 17. Nov.(Sitzung des Schöffengerichts Abt. S. 6) Nerdinand Amtsgerichtsrat Schmitt; Schöffen: Kaufmann nann 33 reiß aus Altlußheim und Friſeur Eduard Zimmer⸗ anwalf Dr. Foßin; Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staats⸗ D„Feiler. im Mullrbeiter Ludwig Mahler aus Tettnang ſtahl in Mann⸗ im das Juen und Weinheim je ein Fahrrad. Als er in Wein⸗ der Eand aus einem Hausgang megnahm und wegfuhr, ſprang igentümer eilends nach und holte ihn noch ein. Der ſoforf wandelte der Baumeiſter 7 59 Mathias Gieſer hier durch die Straße zwiſchen R 5 und S 5. An einer Straßenecke traf er mit den Herren namens Schuhmacher, Eger und Gackſtetter zuſammen und ließ ſich mit ihnen in ein Geſpräch ein. Wegen eines Mädchens, das den Gieſer begleitete, gerieten die vier verſpäteten Wirtshaus⸗ gäſte in Streitigkeiten, in deren Verlaufe Gieſer den drei anderen Stihe in die Oberſchenkel verſetzte. folge der Verwundungen waren die drei Verletzten 8 bis 14 Tage arbeitsunfähig. Der Ange⸗ klagte wollte heute vorſchützen, daß er in Notwehr gehandelt habe, weil ſeine Angreifer ihn wegen des Mädchens beläſtigt und verfolgt hätten. Die drei Zeugen bekundeten indeſſen, daß ſie aller⸗ dings dem Gieſer einige Schritte gefolgt ſeien. um feſtzuſtellen, was Gieſer eigentlich mit dem Mädchen vorhabe. Hierüber habe ſich Gieſer geärgert und ausgerufen:„Wenn Ihr nicht zurückbleibt, ſchieße ich auf Euch, ich habe ein Recht dazu und beſitze einen Waffen⸗ ſchein!“ Gieſer habe darauf ohne weiteres zugeſtochen. Niemand habe dem Gieſer einen Schlag gegeben. Notwehr könne ſonach nicht vorliegen. Das Urteil gegen den Angeklagten lautet 0 Monate Gefängnis.— Als Verteidiger fungierte.⸗A. Dr. Weingart. M. Skrafkammer Darmſtadt Kindermißhandlung. Der Bildhauer P. G. hat zwei Kinder aus erſter Ehe, die jetzt eine Stiefmutter bekommen haben. Die Hausbewohner hörten im März ds. Is., daß der eine Sohn öfters trotz der Kälte und des Schnees in der feuchten Werkſtätte einge⸗ ſchloſſen war und daß der andere Sohn Albrecht von der Frau mit dem Schürhaken über den Rücken geſchlagen worden war. Die Kinder ſehen verwahrloſt aus, waren ſchlecht in Kleidung und Schuhwerk. Die Tante K. in Pfungſtadt bekam davon Wind und nahm die Kinder nach Pfungſtadt mit. Die Angeklagte Frau G. ſoll geäußert haben, wenn die Kinder eines Tages tot im Bette lägen, würde ſie 10 Vaterunſer beten. Paragr. 223 St.⸗ .⸗B. gibt in Abſatz 2 eine Handhabe, um hier mit ſcharfer Strafe vorzugehen. Das Gericht ging über den Antrag des Staatsanwalts auf 2 Monate Gefängnis hinaus und erkannte gegen den Ehemann G. auf 3 Monate, gegen die Chefrau G. auf 4 Monate Gefängnis. Der Vormund wurde angewieſen, die beiden Mündel ſogleich zu ſich zu nehmen und mit dem Jugendamt wegen weiterer Schritte ſich ins Benehmen zu ſetzen. Das Urteil im Ganz⸗Prozeß Gräfin Bothmer hat ſich am Bußtag ſoweit gefaßt, daß ſie im Gefängnis den Beſuch ihres Verteidigers empfangen konnte. Sie wird gegen das Urteil Berufung einlegen. Ins Gefängnis war die Gräfin gegen 71 Uhr eingeliefert worden. Da vor ihrer Einlieferung die Nachricht verbreitet war, daß die Gäfin ſich die Pulsadern öffnen wollte, hatte man aus ihrer Zelle ſämtliche Weinflaſchen, Gläſer und Teller herausgenommen. In der Tat war die Gräfin nach ihrer Verurteilung völlig zuſammen⸗ gebrochen. Die Anklage gegen Freiherrn von Lützopr 576 Zeugen geladen.— Der bisher größte Prozeß Berlins In dem Strafprozeß gegen den Freiherrn v. Lütz o w, den ehe⸗ maligen Leiter des Landerziehungsheims Zoſſen, iſt nunmehr die Anklage der Staatsanwaltſchaft erhoben worden Dem Ange⸗ klagten wird zur Laſt gelegt, daß er ſich als Leiter ſeiner Schule in Zoſſen und Buckow in 76 Fällen an ſeinen Schülern vergangen und das Vertauen der Eltern, die ihm ihre Kinder zur Erziehung an⸗ vertrauten, in der ſchnödeſten Weiſe mißbraucht hat. Unterſuchungs⸗ richter Dr. Ebel, der die Vorunterſuchung leitete, iſt mehrere Monate in ganz Deutſchland umhergereiſt und hat die Zeugen in ihren Wohn⸗ ſitzen ſelbſt vernommen. Nicht weniger als 400 95 erſonen, meiſt frühere Schüler des Freiherrn v. Lützow, ſind vom Gericht als Zeugen geladen worden. Dazu kommen weitere 176 Zeugen, die von der Verteidigung benannt worden ſind. Außerdem ſoll ein ganzes Aufgebot von Sachverſtändigen gehört werden. Wegen des großen Umfanges der Verhandlung wird das erweiterte Schöffengericht Lichterfelde nach Moabit und die Sitzung im Schwur⸗ gerichtsſaal ſtatifinden. Die Verhandlungsdauer wird auf etwa ſechs Wochen in Ausſicht genommen und Anfang Januar be⸗ ginnen. Eine Reihe von Eltern der betroffenen Schüler hat ſich als Nebenkläger dem Strafverfahren angeſchloſſen Es iſt dies der größte Prozeß, der bisher bei den Berliner Gerichten zur Ver⸗ handlung kam. § Die Bücherdiebſtähle des Privalgelehrken Dr. Hauck. Vor dem Schöffengericht Charlottenburg begann am 17. Nov. der Prozeß gegen den Privatgelehrten Dr. Hauck und gegen den Kaufmann Kark genom 8 Hohenlocher. Sie werden beſchuldigt, wertvolle Dokumen te und niuchen aus freien Stücken. in Mannheim und Der Vorſitzende des Aufſichtsrates des Sichel⸗Konzerns, Kom⸗ Bücher aus dem Hausarchiv der Hohenzollern in Charlottenburg e ͤ Räder geſtohlen N1 haben. Er eee. an, daß] merzienrat Felir Ganz, hatte ſich vor dem Gericht in Mainz und aus dem ehemaligen K. u. K. Staatsarchiv in Wien entwendet it ſahſe dener Zeit arbeitslos ſei und in bitterſter age die Dieb⸗ 9 Diede Andererſeits 2 ſeine zahlreichen Vorſtrafen Neſtahl, eſtahle ſehr zu feinen Ungunſten. Wegen mehrfachen Jahr ſtraſſchärfendem Rückfalle wurde der Angeklagte zu huhangehe Monaken Gefängnis, abzüglich 1 Monat Unter⸗ Der Arr ſowie zu 3 Jahren Ehrverluſt verurteilt. dau und Tioter Robert Feßler aus Mannheim und Ehe⸗ 8 hereſe Feßler aus Finſterau, der ledige neider wegen Verſchleierung des Status einer Geſellſchaft gegen⸗ über den Aufſichtsbehörden und zweier Vergehen gegen§ 312 des HGB. zu verantworten. Nach dreitägiger Verhandlunag verurteilte das Gericht den Kommerzienrat Ganz am 17. November zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 6 Monaten und außer⸗ dem zu einer Geſamtaeldſtrafe von 20 000 Mark. Dem Ur⸗ teil liegen die Vergehen gegen§ 312 des HGB. zuarunde. Von der Ankſage der Verſchleierung des Status einer Geſellſchait ooneyſihor zu haben. Unter den wertvollen Dokumenten befinden ſich z. B. Briefe Friedrichs des Großen und von Feldherrn des 30jährigen Krieges und von Kaiſern und Königen des 19. Jahrhunderts. In der Wohnung des Angeklagten wurden dieſe Gegenſtände in einem Banktreſor beſchlagnahmt.— In den Abendſtunden des 18. Novem⸗ ber wurde das Urteil gefällt. Hauck erhielt 1 Jahr 6Monate Gefängnis. Sein Mitangeklagter Hohenlocher wurde freige⸗ ſprochen. pelz Mäntel Todes-Anzeige. Am Mitwoch mor ter und Tante in unseren Tlerzen ewig leben. In tiefer Trauer 1 gen 9 Uhr wurde meme liebe gute Prau, melne innigsigeliebte Mutter, unsere liebe Schwester, Schwägerin, Schwieger⸗ LI ͤnNa NR u dt geb. Schavfelberger Alter von 31 Jahren von ſhren schweren Leiden erlöst. Sie wird Seal · Electric 130 em lang. Mk 195.— Pelz-Therkatz Mannheim. 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Nach Art 19 der Statuten iſt zur Teilnahme an den Beratungen und Abſtimmungen der Generalverſammluna leder Aktionär berech⸗ tigt, welcher ſich ſväteſtens drei Tage vor dem Verſammlungstage über den Beſitz von Aktien bei dem Vorſtand derart ausweiſt, daß die Aktien bis nach ſtattgebabter Generalverſammluna bel der Direktion der Geſellſchaft oder bei 7 dem Bankhauſe Deichmann& Co. Köln, oder bel dem A. Schaaffbauſen ſchen Bankverein,.-G. Ablu, ob. bei der Preuß. Staatsbauk[Seehandlung], Berlin. binterleat bleiben. Köln, den 18. November 1028. Der Aufsichtsrat. Carl Tn. Delehmann, Vorsſtzender. Mokorrad-Auto-Sport empfehlen wir unsere erstklassige aAkeidant ff. Elegante Leder-Jacken u. Mäntel Handschuhe, und Chromleder. Mützen, Brillen AMüller Kunststrage trei wal. Ber! n W 15 Geldverkehr. .-10.000 geg. hypoth Sicherheit ſoſort zu leihen geſucht, event! Beteiligung an lukr ausbaufäh. Unter⸗ nekmen. Angebote unt. F. 81 d. Geſchäfts⸗ Telle dis. 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