ſhe⸗ ie 2 dewseptene: on Nanndetm und umges Hade 24 freiwi Samstag, 21. November e me Venel ode durch die Von monati U. geld. Bei eventl. Henderung der wiruchaſilſche⸗ 1u lle Nach orderung vorbehalten. Poſuchecktonto aunheimer Heneral Ameiger arisruve— Haupigeſchäfisnelle E 6. 2. de äts Nebenſtellen Waldbofſtraße 6. Schwetzinger. energ dernp lanzeiger Mannbeim. Erſcheint wöchenti zwölmal. tech⸗Anichlüne Nr 7941 7942 7928. 7944 u 7945 Abend⸗Ausgabe Pre's 10 Pfeunig 1925— Nr 542 Anzeigenpreiſe nach Tartz dei Borauszadlung pro einſp. Koionelzeule ür Allgem Anzeigen.40 R⸗ M. Retlam. —4R.⸗M. Kolletuv⸗Anzeigen werden döber beiechnet Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Siellen und Ausgaben wird eine Verantwortung übecnommen. Hövere Gewalt, Streits Beiriedsſtörungen uw. beiechtigen zu deinen Er atz; anprüchen ſün ausgeſallene oder deſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnapme von An⸗eigen. Aufträge duch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannbeim. Veilagen: Sport und Spie. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Jeitung. Unterhaltungs⸗Beilaqe. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Nenen Gelet und Recht Neue Alarmnachrichlen aus Syrien Lin nicht zenſurie ter Bericht aus amerikaniſcher Quelle 8 London, 21. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der antentorreſpondent der„Chicago Tribune“ kabelt in einem inter⸗ zenſurierten Bericht aus Beirut über die bedrohliche in Syrien. Das Telegramm iſt von geſtern datiert. Der 0 pondent erklärt in der Einleitung, daß er das Telegramm Unbrauchbarkeit des franzöſiſchen Telegraphendienſtes und die Zenſur zu umgehen, per Kurier von einem benachbarten ſchicken mußte. Vollendet ſei die Tatſache der letzt über chriſtl hrien und dem Libanon ausgebreiteten Revolution. Die füdli 75 Freiwilligenarmee im Libanon ſei total geſchlagen. Der zoſen e Libanon iſt gänzlich in der Gewalt der Druſen. Die Fran⸗ a 88 alle vorhandenen Truppen eilig nach dem Süden von haben aber nicht genügend Kavallerie, Panzerwagen und nks, die allein den Feind ſchlagen können. Die Bewaffnung oer Spe eſf bn chriſtlichen Armee hat die geſamte moham⸗ edaniſche Bevölkerung ſchwererregt ſo daß mohammedanſſcher Aufſtand außer dem Druſenaufſtand erwie Die franzöſiſchen ſchwarzen Truppen haben ſich als ſchlecht ſen. Die Gendarmerie aus Chriſten und Mohammedanern iſt iſt 50. Sie flieht vor dem Feind, wo er in der Minderzahl Staue läßt die Maſchinengewehre im Stich. Freiwillige mußten änden und Kinder retten. Das franzöſiſche Preſtige iſt faſt voll⸗ n liche wdernichtet. Die geſamte Bevölkerung des Libanon, die chriſt⸗ Frantre die mohammedaniſche, iſt verzweifelt. Sie verlangt von die 5 50 daß es entweder kämpfe oder aus dem Lande gehe. Nur in de ventionierte Preſſe verteidigt die Regierung. Das bedrohlichſte r Lage iſt, daß 15 Frankteich nicht genügend Truppen in Syrien 1 Während der letzten fünf Monate ſind fortwährend diploma⸗ tich und militäriſche Fehler begangen worden, die von den bri⸗ rungen 0 amerikaniſchen und anderen Konſulaten an ihre Regie⸗ raj berichtet wurden. Während das Publikum General Sar⸗ landig ie Fehler zuſchiebt, machen Diplomaten und andere ſachver⸗ arteltg Beobachter tiefere Urſachen, namentlich die politiſchen derantworfe in Paris für die furchtbare Verwirrung in Syrien letzz bran allgemeiner Rebellion und Religionskrieg und entſetzlichen ſücht zu führen droht. 50000 Einwohner ſind ge⸗ Hungeren und haben alles verloren. Im Frühjahr wird eine Vulbäden erwartet. Die Miſſionen leben in ſteter Furcht vor daß won Pioanle Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ beſtätigt, tlich, die zu Blutbädern und Kataſtrophen geführt hat, und gegenüber zurückhaltend ſein werde. Er ſagt:„Aus der Erklärung, daß zwiſchen de Jouvenel und dem britiſchen Miniſter eine Einigung erzielt wurde, dürfe nicht geſchloſſen werden, daß die britiſchen Be⸗ hörden im mittleren ODrient die Grenze der wohlwollenden Neu⸗ tralität gegenüber den franzöſiſchen Behörden überſchreiten werden. Es könne keine Rede von vereinbarten militäriſchen Operationen ſein, weder in Bezug auf die ſyriſche Kriſe noch in Bezug auf Moſul. Erklärungen Jaglul Paſchas Der Führer der Jungägypter, Zaglul Paſcha, erklärte, daß eine Revolution unvermeidlich ſei, wenn dem ägyptiſchen Volk nicht bald ein normales verfaſſungsgemäßes Leben wiedergegeben werde. England habe die Wahl, entweder die aufgehobene oder ſeit langem ignorierte ägyptiſche Verfaſſung moraliſch und mate⸗ riell zu ſchützen oder das Recht des ägyptiſchen Volkes auf Freiheit, die es ſelbſt mit begründet habe, mit Füßen zu treten. In einem Aufruf fordert Zaglul Paſcha das Volk auf, ſeine Ruhe zu be⸗ wahren und am heutigen Samstag, wenn das Parlament entgegen den Anordnungen der Regierung zuſammenzutreten verſuchen werde, jede Gewalttat zu vermeiden. Er wünſche eine Verſtän⸗ digung mit England auf jeder Grundlage, die nicht eine Gefähr⸗ dung der Souveränitätsrechte des Landes bedeutet. Ferner tritt er für den Eintritt Aegyptens in den Völkerbund ein, allerdings als unabhängiger Staat und nicht als Vaſall Englands. Den König Fuad betrachtet Zaglul Paſcha als einen Tyrannen. „General Sarrail muß gehenkt werdenl“ VParis, 21. Nov. nacht fand eine große Manifeſtation gegen die ſyriſche Militärpolitik General Sarrails ſtatt. Sie wurde von verſchiedenen rechtsrepu⸗ blikaniſchen Deputierten unter der Führung der neugebildeten Faſziſtengruppe in Paris veranſtaltet. Nach einer langen lär⸗ menden Verſammlung zogen die Demonſtranten auf die Straße und marſchierten unter den Rufen„Sarrail iſt ein Mörderl Er mußgehenkt werden werden!“ gegen den Etoileplatz. Dort wurden ſie durch ein Polizeiaufgebot auseinandergetrieben. Die Beteiligung an der Demonſtration war ſehr bedeutend. Man ſpricht von—10 000 Menſchen. Brief Baldwins an König Huſſein Baldwin erklärt in einem an den früheren König Huſſein des Hedſchas gerichteten Brief, daß die britiſche Regierung, ſolange nicht beide kriegführende Parteien ſie freiwillig um ihre Vermittlung er⸗ ſuchten, nichts zur Wiederherſtellung des Friedens im Hedſchas tun könne. Das Gerücht, daß der König als Kriegsgefangener auf der Inſel Cypern feſtgehalten werde, bezeichnet Baldwin als unrichtig. 8 liſchen Regi etzt von Seiten der britiſchen Regierung de Jouvenel bace e l eeee egierung ſtets als Privatmann Aus der heutigen Reichstage ſitzung Berlin, 21. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Unmittelbar deratun, Sitzung des Aelteſtenrates trat das Plenum zur Weiter⸗ Neich a des deutſch⸗italieniſchen Handelsvertrages zuſammen. Der ſchü ußenminiſter ſtellte ſich in einer kurzen Erklärung debatend vor Mufſollni, da dieſer geſern im Verlauf der mann ante ſchiedentlich ſcharf attackiert worden war. Dr. Streſe⸗ dolitiſche der Form nach inſofern Recht, daß die Erörterung innen⸗ geſchnz r Verhältniſſe, wie ſie von ſozialdemokraliſcher Seite an⸗ erreg 8 worden war, vielleicht beſſer unterblieben wäre. Dennoch Senſaton Erklärung in dem ſehr ſchwach beſetzten Hauſe einige A ts erſter Debatteredner nahm Graf Reventlow das Wort. immte Der Reichsrat Juſtim beute der Regierungsvorlage über die Ermächtigung der tritt ung zu den Locarnoverträgen und dem Ein⸗ 40 gean den Völkerbund in der Schlußabſtimmung mit und 4 Stimmen bei 3 Enthaltungen in erſter domme eiter Leſung zu. Gegen das Geſetz ſtimmte Oſtpreußen, deſen g Niederſchleſien und Mecklenburg⸗Schwerin, während bielten., Bayern und Württemberg ſich der Abſtimmung ent⸗ die Herliner Locarno⸗Berotungen mestadern. 21. Nopbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der der Sozi 1180 hat heute, wie wir hören, die Fraktionsvorſitzenden dbaulchen demokratiſchen Partei, Criſpien und Wels, zu einer ver⸗ en akt Informalion über die Auffaſſung der Regierung über eine erz von Locarno empfangen. Wir wir weiter erfahren, iſt tarnd, wi fentlichung der Richtlinien des Reichskabinetts für Lo⸗ ſchigt—5 von verſchiedenen Seiten angeregt wurde, nicht beab⸗ Necsſuſdle Erörterungen über einen bevorſtehenden Rücktritt des drent iminiſters und Miniſters für die beſetzten Gebiete, f˖ mah werden durch den Beſchluß des Geſamtkabinetts, nach kundslos me des Paktes von Locarno zu demiſſionieren, gegen⸗ renken„ Darüber hinaus hat aber der Reichsjuſtizminiſter Dr. nehmen derſtehen gegeben, daß er ſein Amt nicht wieder über⸗ ule wir hinde. Alter und Geſundheit ſind bei dieſem Entſchluß, nzufügen möchten, nicht maßgebend. das Arbeitsprogramm des Neichstags DBerlin. 21. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor dem Beginn der heutigen Plenarſitzuna trat der Aelteſtenrat zur Beſpre⸗ chung der Geſchäftslage zuſammen. Es wurde beſchloſſen, daß am Montaa 11 Uhr vormittaa die aroße volitiſche Ausſprache über die Regierunosvorlage. über den Vertrag von Locarno und den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund beainnen ſolle. Die Verhandlungen werden durch eine Rede des Reichskanzlers Dr. Luther eingeleitet werden. Danach wird ſich das Plenum bis Dienstag vertagen. Am Dienstaa nachmittaa wird der Auswärtige Ausſchuß desReichstages zuſammentreten, um über die Entwaffnunasfrage zu beraten. Die Vollſitzung des Reichstages am Dienstaa. die die Reden der Partei⸗ führer bringen wird. ſoll ſchon um 10 Uhr vormittags beainnen. Man hofft nach wie vor. ſpäteſtens am Mittwoch die Debatte zu Ende zu führen. Der Aelteſtenrat beſchäftiat ſich dann noch mit dem kommuniſtiſchen Antraa auf Wiederzulaſſung der während der Zoll⸗ debatte ausgeſchloſſenen kommuniſtiſchen Abgeordneten. Ddie An⸗ gelegenheit wurde zunächſt dem Geſchäftsordnungsausſchuß über⸗ wieſen, der prüfen ſoll, ob eine ſolche Zurücknahme überhaupt mög⸗ lich wäre. deutſchnaionale Verſchleppu⸗gsmansver Berlin, 21. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie die„B..“ behauptet, gedenkt die deutſchnationale Fraktion nicht nur alle ge⸗ ſchäftsmäßigen Mittel für eine Verſchleppung der Locarno⸗ debatte anzuwenden, ſondern ſie bereitet auch ein Miß⸗ trauensvotum vor, das ſo allgemein formuliert ſein ſoll, doz die Deutſchnationalen ſogar auf eine Zuſtimmung der Sozialdemo⸗ kratie rechnen zu können glauben. So denke wan daran, Locarno ganz und gar aus der Begründung des Mißtro ensantrags zu ſtreichen, um die prinziplelle Gegnerſchaft gegen das Kabinett Luther für einen ſofortigen Sturz des Kabinetts noch vor der Locornoabſtimmung ausnützen zu können. Daneben werde die deutſchnationale Fraktion die Theſe aufftellen, daß das Loccrnogeſetz verſaſſungsändernd ſei, weil ſie der Ueberzeugung iſt, daß diedamit erforderliche 5 Mehrheit nicht aufzubringen ſein wird. Zum mindeſten ſoll aber durch den Einwand des verfaſſungsändern⸗ den Charakters eine Verzögerung in der parlamentariſchen Regelung erzielt werden, durch die ein rechtzeitiger Beſchluß vereitelt werden würde. 8 Wir glauben nicht, daß dieſe Mittel angeſichts der großen Mehr⸗ heit, die entſchloſſen iſt, die Locarnoverträge anzunehmen, irgend welchen Erfolg haben werden. (Von unſerem Pariſer Vertreter.) Heute Rückblick und vorſck au Innerpolikiſche Wellengänge— Vor einem neuen Linksdrall?— Dis überwundene Reichspräſidentenkriſis— Neuorientierung dez Zentrums— Die Entſcheidungsſtunde für den Liberalismus Die durch das Ausſcheiden der Deutſchnationalen aus der Reichs⸗ regierung herbeigefuhrte neue Wende des innenpolitiſchen Lebens hal den Berliner Vertreter der„Neuen Zürcher Zeitung“ zu einer an⸗ ſchaulichen Betrachtung der Wellengänge veranlaßt, die in den 1 5 Jahren vom November 1918 bis zum November 1925 in verſchiedenen Zwiſchenräumen von unterſchiedlicher Länge das halbwracke deutſche Reichsſchiff wieder in ein tragfähiges politiſches Fahrwaſſer zurück⸗ geſchwemmt haben. Die größte und längſte war darnach die Wei⸗ marer Koalition, der als zweite kürzere die mittelparteiliche Arbeits⸗ gemeinſchaft unter Fehrenbach folgte. Die Kanzlerſchaft Wirths mit der Parole der Erfüllungspolitik abermals im Zeichen der Weimarer Koalition wurde abgelöſt von dem Zwiſchenſpiel Cuno, deſſen Kanzlerſchaft ſich überhaupt nicht in einem der parlamentariſchen Schubfächer unterbringen läßt. Streſemanns große Koalition ſtellte einen neuen, wenn auch nur kurzen Wellenberg dar. Viel länger hielt ſich die Koalition der Mittelparteien unter Marx, bis der immer ſtärker wirkende Rechtsdrall zu der erſten ausgeſprochenen Rechts⸗ regierung unter Luther in Deutſchland führte, die ihre äußere Krö⸗ nung in der Wahl Hindenburgs zum Reichspräſidenten fand. Man wird dem Schweizer Journaliſten zuſtimmen können, wenn er rück⸗ ſchauend von dieſen verſchiedenen Wellengängen ſagt, daß ſie einen gewiſſen Rhythmus aufweiſen, bei denen die Wellenberge immer und die Erſchütterungen des Schiffes allmählich geringer werden. Führen wir den Vergleich einmal weiter, ſo ergibt ſich von ſelbſt die Frage, ob die neue innerpolltiſche Welle, deren Vorflutzeichen die Parteitage der vergangenen Woche darſtellen, nunmehr wieder rückläufig mehr nach der Mitte oder gar noch weiter nach der Linken fließen wird. Wer gewohnt iſt, ſelbſt aus den Ergebniſſen von Stadtverordneten⸗, Kreis⸗ und Provinziallandtagswahlen Bojen für allgemeingültige Strömungen zu konſtruieren, wird ſchnell ferlig mit dem Urteil ſein. Die Verluſte, die die Deutſchnationalen und auch die Volkspartei in Berlin und Heſſen erlitten haben, geben im Zuſammenhang mit der Tatſache, daß ſich die Sozialdemokratie nicht nur gehalten, 1 teilweiſe noch verſtärkt hat— wozu man auch gewiſſe Gewinnſte der der en kann— der Meinung Berh fuu nunmehr wieder 15 einzuſezen beginnt. erhältnismäßig am wenigſten werden von dieſen⸗Strömungsver⸗ ſen nöch die Mittelparleien betroffel, obwohl auch ſie nicht ganz von der Erſcheinung unberührt bleiben, die Goethe in ſeinen „Grenzen der Menſchheit“ mit den Worten gekennzeichnet hat:„Unz hebt die Welle, verſchlingt die Welle, und wir verſinken.“ Die politiſche Nutzanwendung iſt klar und einfach. Auch ein Bismarck wußte, daß die Welle trägt und nicht gelenkt werden kann. Er ver⸗ ſtand es aber auch, ſich von ihr tragen und nicht treiben zu laſſen. Dazu mußte er freilich kräftig die Arme regen, um ſich im Strome zu behaupten. Und wenn ihm dies gewiß auch nicht immer leicht gefallen iſt, ſeine heutige Nachfahren ſind, nicht zuletzt wegen der unſeligen parteipolitiſchen Zerfaſerung unſeres Volkes, bei weitem übler dran als er. Eine weitere Verſchärfung der inneren Lage iſt aus dem er⸗ neuten Aufrollen der inneren Gegenſätze zwiſchen den bürgerlichen Parteien entſtanden. Man kann ſich des Gefühls nicht ganz erwehren, daß die Deutſchnationalen an dieſe Folge ihres zunächſt mit außen⸗ politiſchen Gründen belegten Schrittes nicht gedacht haben. Wenn nicht alles täuſcht, iſt der nicht nur von der größeren Hälfte des deutſchen Volkes erſehnte, ſondern auch aus wirkſchaftlichen Gründen notwendige innere Ausbau zur konſervativen Republik für die Folge unmöglich gemacht, zum mindeſten zum Stillſtand ge⸗ bracht worden. An zwei Erſcheinungen läßt ſich dies deutlich ex⸗ kennen. Wir haben in der vergangenen Woche, von der breiteren Oeffentlichkeit allerdings nicht beſonders bemerkt, eine regelrechte Rleichspräſidentenkriſe durchgemacht. Wie heute mitge⸗ teilt werden kann, hat Hindenburg ſchon gelegentlich des erſten Vor⸗ trages, den ihm nach ſeiner Wahl der Reichsaußenminiſter über das Februarmemorandum und die Richtlinien der deutſchen Sicherheits⸗ politik hielt, ſeine Zuſtimmung dazu erklärt, weil er von der Richtig⸗ keit und Zweckmäßigkeit der deutſchen Initiative überzeugt worden war. Angeſichts des hyſteriſchen Geſchreis der rechtsradikalen Preſſe, jeden als unnational zu verketzern, der nicht gleich ihr die Locarno⸗ verträge verwirft, iſt es erklärlich, daß die Deutſchnationalen von der Haltung Hindenburgs ſtark bedrückt werden. Die nicht anders als taktlos und angeſichts ihrer früheren Stellungnahme ſogar als unge⸗ hauptſtädtiſchen zogen zu bezeichnende Ausdrucksweiſe mancher Organe zeigt dies beſonders deutlich. Obwohl der Reichspräſident in ſeiner Rede in Darmſtadt ſeinen Standpunkt zu Locarno offen dargelegt und als Vorſitzender des Kabinettsrats ſich deſſen Ent⸗ ſcheidungen angeſchloſſen hat, ſucht der„Lokalanzeiger“ dieſen Tat⸗ beſtand zu verſchleiern, indem er erklärt, daß die Unterſchrift Hinden⸗ burgs„in keiner Weiſe als Billigung des Vertrags nach ſeinem Ge⸗ ſamtinhalt anzuſehen ſei.“ Dies geſchieht in einem Augenblick, da der Präſident des wüttembergiſchen Landtags, der De utſchnatio⸗ nale Körner, auf grund der Stuttgarter Aeußerungen Hinden⸗ burgs mitteilt: Reichskanzler Dr. Luther habe den Reichspräſidenten zu überzeugen vermocht, daß die Locarnopolitik die richtige ſei, und Hindenburg habe den Wunſch ausgeſprochen, auch die Rechts⸗ parteien möchten ihre Bedenken überwinden und dieſe Politik mitmachen. Freilich ſeien dieſe Gefühle durch den Reichs⸗ präſidenten nicht in ſcharfen oder unfreundlichen Worken zum Aus⸗ druck gebracht worden, ſondern nur mit einem leiſen Bedauern, das weniger der Partei als dem alten Erbübel der Deutſchen, der Zwie⸗ tracht, gegolten habe. Ein Teil der Paktgegner, hauptſächlich in völ⸗ kiſchen Kreiſen, gibt ſich zwar immer noch den Anſchein, als ob trotz⸗ dem von Hindenburg eine Verhinderung des„dritten Verſailles“ zu erhoffen ſei. Ein anderer, der größere Teil, möchte den Reichspräſi⸗ denten lieber aus dem Spiel laſſen, weil nach dem„Tag“ eine Mehr⸗ heit für Locarno auch eine Minderheit gegen Hindenburg werden könnte, falls der Reichspräſident gegen den Pakt die Volksabſtim⸗ mung anrufen würde.„Das Abenteuer von Locarno“ ſchreibt elegiſch das Blatt,„kommt uns ſchon teuer genug zu ſtehen, und wir möchten wirklich nicht auch noch Hindenburg dabei auf der Verluſt⸗ liſte ſehen.“ Bezeichnenderweiſe wendet ſich die„Deutſche Ztg.“ in über⸗ aus ſcharfen Worten gegen die merkwürdige Auffaſſung, die der„Lokal⸗ anzeiger“ von den Pflichten und Rechten des Reichspräſidenten Hin⸗ denburg hat. Sie ſchreibt wörtlich:„Ratifiziert der Reichspräſident den Vertrag dann billigt er ihn(im Original der Deutſchen Zei⸗ tung geſperrth. Daran iſt nichts zu drehen und zu deuteln. Das Amt eines Reichspräſidenten beſchränkt ſich keinesrregs auf rein formalez — 14 2. Seite. Ar. 842 Neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Rusgabe) Samslag, den 21. November 18— Unterſchreiben.“ In der Tat, vor wenigen Monaten noch der „Retter“, heute nur noch eine Unterſchriftenmarionette— auch im „Lotalanzeiger“ ſteht das Hoſianng eng neben dem Kruzifige! Erfreulicherweiſe iſt die Wolke einer Präſidentſchaftskriſe bereits wieder vom politiſchen Himmel verzogen. Daß aber im Fall einer abermaligen Präfedentenwahl der Nachfolger Hindenburgs. ſelbſt wenn es noch einmal gelungen wäre, den Reichsblock zu rekon⸗ ſtruieren, wahrſcheinlich Wilhelm Marx, wenn nicht gar Oito Braun geheißen haben würde, muß denn doch einmal ruhig ausgeſprochen werden, um zu zeigen, welche weiteren Auswirkungen die deutſch⸗ nationale Unbeſonnenheit hätte im Gefolge haben können. Es iſt überhaupt im Augenblick ſchwer zu ſagen, wie der Bruch der inneren Politit wieder geheilt werden ſoll. Vorläufig ziehen— und das iſt die zweite Begleiterſcheinung— jedenfalls nur dieſenigen Nutzen aus der Lage, die das Zuſtandekommen einer Rechtsregierung im Reich von Anfang an bekämpft haben. Dazu gehört vor allem Herr Dr. Wirth vom Zentrum, der bekanntlich vor Mongten die Konſequenzen ſeiner Anſchauung gezogen hatte und aus der Zentrumsfraktion des Reichstages ausgeſchieden war. Die Schärfe, mit der ſich die Deutſchnationalen jetzt feſtgelegt haben, fand ganz ſelbſtverſtändlich ihr Echo in den Auseinanderſetzungen, die im Zentrum durch die Altion Dr. Wirths herbeigeführt worden waren. Herr Marx ſowohl wie Herr Fehrenbach haben in der Reichstags⸗ frattion den Naditalismus Wirths abgelehnt und an der Rechts⸗ koalition feſtgehalten. Es braucht nicht wunder zu nehmen, daß ſie jetzt in ihrer Partei in die Defenſive gedrängt worden ſind und daß Dr. Wirth den Kredit eines Staatsmannes gewonnen hat, der von vornherein den„richtigen Weg“ gegangen iſt und die Dinge„richtig beurteilt“ hat. Die Deutſchnationalen haben alſo Dr. Wirth im Zentrum wieder in den Sattel geholfen und haben dem Austritt Dr. Wirths aus ſeiner Fraktion, der ſelbſt von ſeinen nächſten Freunden ſcharf mißbilligt wurde, die Folie einer wohlüberlegten ſtaatsmän⸗ niſchen Tat gegeben. Ueber die Perſon Herrn Wirths hinaus haben aber die Beſchlüſſe des deutſchnationalen Parteitages das Zentrum, vielleicht ſogar gegen ſeinen Willen, wieder mehr an die Weimarer Koalition herangedrängt. Daran ändern auch nichts die klugen und überlegten Reden des Miniſters Dr. Brauns und des Antipoden Wirths, Stegerwald, die namentlich die Feſtlegung des Jentrums auf die Republik als eine Weltanſchauungsfrage verhindern wollten. Auch das feurige und begeiſterte Bekenntnis des badiſchen Zentrums⸗ führers Dr. Schofer zur großen Koalition gleicht faſt ſchon der Stemme eines Predigers in der Wüſte. Hat auch der Kaſſeler Partei⸗ tag noch keine endgültige Entſcheidung für das Zentrum erbracht, ſo wird doch unter dem Druck der Demagogie Dr. Wirths und der hinter ihm ſtehenden mehr radikal eingeſtellten Arbeiter⸗ und Kon⸗ ſumentenkreiſe der Drang zum katholiſchen Sozialismus in der Folge ſtärker in die Erſcheinung treten, als bisher. Welche Folgen ſich daraus für die Weiterbehandlung namentlich ſozialpolitiſcher und wirtſchaftspolitiſcher Probleme ergeben, braucht hier nur angedeutet zu werden, denn ſie ergeben ſich für jeden nüch⸗ ternen Beurteiler von ſelbſt. Hat man ſich das alles im deutſchnationalen Lager vorher Üüberlegt? War es vielleicht geheime Abſicht? Soviel politiſche Verſtändnisloſigkeit auf einmal kann man laum annehmen, aber ſie verbaut doch tatſächlich jede Möglichkeit, ſich noch einmal auf der bis⸗ herigen Baſis zuſammenzufinden. Die moraliſche Poſition der Deutſch⸗ nationalen in der Locarnofrage iſt ſchon durch die Stellungnahme Hidenburgs ausgeſprochen ſchwach und wird durch Erklärungen, wie die des Grafen Weſtarp, der den Austritt aus der Koalition mit der Unmöglichkeit des Sturzes Streſemanns und mit dem Scheitern des deutſchnationalen Machtkampfes in Preußen, alſo mit perſönlichen Und innerpolitiſchen Motiven begründete, nicht gebeſſert. Der Wider⸗ ſpruch beſonnener Elemente in den Reihen der Deulſchnationalen ge⸗ währt einen kleinen Hoffnungsblick. Andere wie z. B. Schiffer, gehen noch weiter. Er bezeichnet in der neueſten Nummer der Halbmonatsſchrift„Wille und Weg“ die bekannte Er⸗ klärung der 21. die in der Forderung gipfelt,„nicht an die Stelle der Führung des Reiches durch Perſönlichkeiten Mehrheitsbeſchlüſſe von Partelinſtanzen zu ſtellen“, als den Beginn einer Sezeſſion oder die Vorbereitung zu ihr. Und er begrüßt die Möglichkeit einer neuen partetvolitiſchen Umgruppierung mit folgenden Worten:„Wenn heut eine geachtete und energiſche Perſönlichkeit die Sache in die Hand nähme, wäre die Schaffung einer neuer Partei, die etwa den früheren Freikonſervativen entſprechen würde, unſchwer zu bewerkſtelligen. An Zulauf würde es ihr nicht fehlen; nicht bloß aus deutſch⸗ natſonalen Kreiſen. Auch vom rechten Flügel der Deutſchen Volks⸗ partei könnte ſie auf Zuzug rechnen. Dann wäre das Gegebene, daß der Reſt ſich mit dem Gros der Demokraten zuſammenfände und auch die zahlreichen liberalen Elemente der Wirtſchaftspartei an ſich zöge. Muß der Liberalismus aber erſt darauf harren, daß die Deutſchnationalen ſich veruneinigen, um ſich ſelbſt zu einigen? Hat er noch nicht genug daran, getrennt zu marſchieren und getrennt ge⸗ ſchlagen zu werden? Worauf wartetereigentlich noche“ Damit ſind wir von ſelbſt bei der Partei angekommen, die uns am nächſten kiegt. Wird die neue Welle den Liberalismus vorbereitet und gerüſtet finden? Die morgige Tagung des Zentralvorſtandes der Deutſchen Volkspartei, der angeſichts der Parteitage von Kaſſel und Berlin von ſelbſt der Charakter eines volksparteilichen Parteitages zukommt, wird zwei⸗ fellos Gelegenheit bieten, auch zu dieſen Fragen Stellung zu nehmen. Denn auch dem Liberalismus unſerer Zeit rückt die Entſchei⸗ dungsſtunde immer näher. Wird ſich an ihm das prophetiſche Wort Friedsbergs erfüllen, das er beim Jubiläum der Nationallibe⸗ ralen Partei 1907 ausſprach, daß die Liberalen von heute die Frei⸗ konſervativen von morgen ſein würden? Oder naht uns endlich der erſehnte Läuterungsprozeß, aus dem eine wirklich große und und geeinte liberale Partei hervorgeht? Hierbei erwachſen dem ſüddeutſchen Liberalismus beſondere Aufgaben. Da das Schwergewicht unſeres politiſchen Lebens in Norddeutſchland liegt, haben alle Parteien ohne Ausnahme eine typiſch⸗preußiſche Schlag⸗ ſeite. Sie beim Liberalismus in ein allgemeines deutſches Gepräge umzuwandeln, iſt wahrlich ein Ziel, des Schweißes der Beſten wert. Arf Grund ſeiner Geſchichte muß in der kommenden liberalen Armee der ſüddeutſche Liberalismus die Stelle der liberalen Traditions⸗ kompagnie übernehmen! Kurt Fis cher. L Wirtſchaſt und Locarno Berlin, 21. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Ueber den Aufruf der deutſchen Wirtſchaftsführer, der, wie die Nechtspreſſe anzüglich mitteilt, auf Betre ben des Außenminiſters aufgelegt werden ſollte, glaubt die„B..“ berichten zu können: Die Vorbeſprechungen innerhalb der großen Spitzenverbände hätten ergeben, daß die Spitzenverbände nicht als Organiſation mit einer ſolchen Erklärung an die Oeffentlichkeit treten wollten, weil die ver⸗ .hiedenartigen politiſchen Richtungen ihrer einzelnen Mitglieder einen ſo ſchwerwiegenden Schritt von Verband⸗weßen nicht vorteil⸗ haft erſcheinen laſſen, dagegen hebe man den Ausweg gewählt, daß führende Perſönlichkeiten aller Zweige des deutſchen Wirſſchafts⸗ lebens ſich zu einem gemeinſamen Aufruf zuſammenfinden, um für die Locarnopclitik der Reichsregierung einzutreten. Der Wortlaut, der auf die Notwendigkeit des friedlichen Einver⸗ nehmens mit Deutſchlands Nachbarn im Intereſſe der Entwicklung des deutſchen Wirtſchaftslebens hinweiſt, liest z. Zt. dem Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstag zur endgültigen Redaktion vor. Die Erklärung ſoll vonbeſonders zahlreichen und angeſehenen Wirt⸗ ſchaftsführern aus dem Rheinland unterzeichnet ſein. Die Schlußſitzung des Dolchſtoßprozeſſes Arteilsverkündigung am 9. Dezember Nach fünfwöchiger Dauer und 24 Verhandlungstagen iſt am Freitag der Dolchſtoßprozeß zu Ende gegangen. Die Urteilsverkündigung wurde auf den 9. De⸗ zember, vormittags 10 r, angeſetzt. In der Freitagsſitzung erhielt das Schlußwort der Beklagte, Schriftleiter Martin Gruber. Er erklärte einleitend, er wäre bereit geweſen, auf das letzte Wort als Beklagter zu verzichten, wenn auch der Privatkläger das getan hätte. Hinſichtlich der recht⸗ lichen Würdigung der Beleidigungsklage ſchließe ich mich den An⸗ trägen meines Verteidigers auf Freiſprechung an. Sollten beleidigende Ausdrücke zu weitgehend erſcheinen, ſo ſchließe ich mich auch dem Antrage meines Verteidigers an, daß in dieſem Falle Verurteilung nach Paragr. 184 erfolgt. Der gegenwärtige Prozeß hat wie ein reinigendes Gewitter gewirkt, und wenn ſich erſt einmal die dunklen Wolken verzogen haben, wird man ſehen, daß die Sozialdemokratiſche Partei mit blankem Schild aus dem Kampf hervorgegangen iſt. Ich glaube, daß der Vorwurf der Geſchichtsfälſchung und der politiſchen Brunnen vergiftung durch die Beweis⸗ gufnahme erwieſen iſt. Die Klagepartei klammert ſich nun, nachdem ſie von ihren urſprünglichen Beſchuldigungen auch gegen die USP. weſentlich zurückgewichen iſt, Schritt um Schritt an ein⸗ zelne revolutionäre Akte und Perſonen, die ſie einfach zur USp. zählt. Die USP. iſt für einen Verſtändigungsfrieden eingetreten wie die MSp. auch, und das gleiche hat doch auch die Friedens⸗ reſolution des Reichstags von 1917 verlangt. Wo ſoll da der Lan⸗ desverrat ſein? Gruber ſchloß ſeine Ausführungen: Abgeſehen von der ver⸗ ſchiedenen Weltanſchauung unterſcheiden wir uns auch noch dadurch von der Gegenpartei, daß wir hier im Vertrauen auf unſer gutes Recht und im Bewußtſein, der Wahrheit zu dienen. Optimiſten ſind, während Coßmann ausgeſprochener Peſſimiſt ſei. Wenn das deutſche Volk den Glauben an ſich, an ſein Recht und an ſeine Zukunft verloren hat, ſo hat Herr Coßmann mit den Ausbrüchen ſeines Kaſſandragefühls einen weſentlichen Teil dazu beigetragen. Herr Coßmann denkt immer nur an Untergang. Wir aber glauben an den Aufbau. Ich erwarte von dem Gericht ein gerechtes Ur⸗ teil, nichts anderes, d. h. ein Urteil, das auch dem Rechtsempfinden des durch die Veröffentlichungen Coßmanns beſchimpften Volke gerecht wird. Ich ſpreche nur den einen Wunſch aus, daß dieſer Prozeß auch ſeinen Teil mit beitragen möge zur Reinigung der vergifteten Atmoſphäre. Der Dampfer„Ernſt Hugo Stinnes“ geſtrandet — Hamburg, 21. Nov. Von der Geſellſchaft der Stinnes⸗ Linie wird mitgeteilt, daß der Dampfer„Ernſt Hugo Stinnes“ in der Nähe von Aleſund bei ſchwerem Wetter geſtrandet iſt. Die Mannſchaft konnte gerettet werden. Die Lage des Schiffes iſt ſehr ernſt. Ein Roalitionsminiſterium in Polen Graf Skrzonski iſt es gelungen, ein Koclittonsminttafſ, zu bilden, dem ſämtliche Parteien mit Ausnahme der Komm Porte und der äußerſten Rechten angehören. Den Vorſitz und das ett bet jeuille des Außenminiſteriums in dieſem neuen Kabim ande Skrzynski ſelbſt übernommen. Die Kabinettsbeldumg iniſtet weſentlich erleichtert dadurch. daß der bisherige Krienggergch⸗ Sikorsti ſich dahin geäußert batte keinen Miniſtervoßen zu uolen, men und auch das Kriegsminiſterium nicht weiter leiten zu brel Der Präſident der Republik hat beute nachmittaa ein wirde unterzeichnet, wonach folgendes Kabinett gebilde Jn⸗ Präſidium und Außenminiſterium Graf Skrzunski(rartein ſon⸗ nenminiſter Raczkiewicz(parteilos)). Kriegsminiſterium 905 t general Majefski(parteilos). Kultusminiſterium Stanislaus arſchal (nationaler Volksverband)) Induſtrie und Handel SeimoizgaſPor⸗ Eſiecki(Piaſt⸗Partei), Landwirtſchaftsminiſterium Kienil(Pial tei)h, Miniſterium für Aararreform proviſoriſch Radwa Juſtizminiſterium Piechecki(nationaler Volksverband). Ar ſterium Zioniercki(Soz.). Firanzminiſterium Zdriechowski(uan ler Volksverband), Eiſenbahnminiſterium Cheudzunski Arbeiterpartei). 22 2 6 a zum Tode der Rönigin⸗Wtwe Nlexandr 0 V Paris, 21. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) neſe, Hunſcheten der Königin⸗Witwe Alexandra widmet die Pariſer 5 10 hauptſächlich die Boulevardblätter, ausführliche Nachrufe. ler der daran erinnert, daß die Königin Alexandra, die Schwelſentene Mutter des Zaren Nikolaus II., zum Ausbau der ie i⸗ zwiſchen Frankreich, Rußland und England in diskreter We önigin trug. Man erinnert an den ſtarken Einfluß, den die Alexandra auf ihren Gatten Edward VII. lange Jahre Hönigi ausübte. In dieſem Sinne betrachtet man den Tod der mutter Alexandra als ein auch für Frankreich bedeutſames lerxandrd Ueber die Folgen des Hinſcheidens der Königinmutter A i auf die Veranſtaltung am 1. und 2. Dezember in London 55 Lon⸗ reits mitgeteilt, daß die Unterzeichnung des Locarnopaktes die Vor⸗ doner Auswärtigen Amt ſtattfinden werde. Es heißt, daß Goldene bereitungen im Buckinghampalaſt, wo das ſogenannte„ worden Zimmer“ bereits inſtand geſetzt wurde, geſtern abgebrochen Jind. Fntienglſche Bombenanſchläge in drlan 8 London, 21. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) iccen Beunruhigung erregen hier die letzten ſich mehrenden antiengde 1 Demonſtrationen im Jriſchen Freiſtaat. Am Waffenſtillſtand obet wurden Handgranaten auf das Kriegerdenkmal geworfen, ftentat zahlreiche Perſonen verwundet wurden. Jetzt wird ein neues A ein aus Dublin gemeldet. Das Piech⸗Cinema⸗Gebäude, in d eine patriotiſcher engliſcher Kriegsfilm gezeigt wurde, wurde duce ue Bombe zerſtört. Geſtern früh fuhr ein Auto vor dem 1 850 vor. Drei maskierte Männer hielten den Poliziſten, der dort udes ſtand, in Schach und legten Bomben in der Vorhalle des Geba nieder. Gleich darauf zertrümmerte eine furchtbare Erpluſgarte Vorderteil des Gebäudes und mehrere bena Häuſer. etzte Meldungen 18 Ver Rachrichtenverkehr in den Eiſenbahnzugen; ſue — Berlin, 21. Novbr. Die vorbereuenden Maßuahmegziſen⸗ Durchführung des Nachrichtenverkehrs in den fahrenden nachtt bahnzügen ſind ſo weit gediehen, daß der neue Dienſt 85 u⸗ aufgenommen werden wird. Für den Zugfunkverkehr ſenbahn⸗ nächſt auf der Strecke Berlin—Hamburg verkehrende Eif m In⸗ züge in Ausſicht genommen. Während Telegramme mit wſäufig und Auslande gewechſelt werden können, ſind Geſpräche Kahrgaf nur mit Berlin und Hamburg möglich. Die für einen 8 rden des Zuges während der Fahrt ankommenden Telegramme durch beſondere Boten durch Ausrufen verteilt. Wirbelſturmkataſtrophe in Südindien — London, 20. Nov. Wie aus Bombay gemeldet Krobhe Südindien von einer ſchweren Wirbelſturmkataſte anen, heimgeſucht worden. 800 Perſonen ſind dabei ums Leben ge Die Küſtengegend von Mal, bar hat beſonders ſtark gelitten. Todesſturz eines Berliner Fliegers Geſtern JBerlin, 21. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) ten ein nachmittag kurz nach 3 Uhr ſtürzte auf dem Flugplatz Seencbel, Eindecker der Sportflugſchule, der von dem Piloten v. dorf gelenkt wurde, aus einer Höhe von 200 Metern auf dugzeug einer Scheune hinab. Der Pilot war ſofort tot, das 8 wurde völlig zertrümmert. Afolget *Der neue ſchwediſche Getandte in Berſin. Der als Ge⸗ des bisherigen ſchwediſchen Geſandten Baron Ramel erna ur E ſandte af Wirſen wird Samstag vom Reichspräſidenten lrden. gegennahme ſeines Beglaubigunasſchreibens empfangen 1 teilen der Toò im volksbrauch Der Städter redet nicht gern vom Tode, der Bauer indeſſen, der noch mit der Scholle verbunden lebt und im Werden und Vergehen der Natur tagtäglich das Abbild ſeines eigenen Seins vor Augen hat, wird allmählich an die Vergänglichkeit des Lebens erinnert. Kein Wunder, daß die Landbevölkerung daher auch den Tod mit einer Fülle von Bräuchen und Gepflogenheiten umkleidet hat, die zwar unter dem Einfluß der weit ausſtrahlenden großſtädtiſchen ee an Vedeutung ſtark eingebüßt, ſich aber in entlegeneren egenden doch auch recht gut erhalten haben. Es kann nicht Zweck dieſer kurz gefaßten Zeilen ſein, die Sitten und Bräuche, die ſich an das Abſcheiden eines Menſchen knüpfen, in ihrem ganzen Umfang zu betrachten; nur eine beſonders bemerkenswerter Totengebräu ei hier gewülrdigt. —5—5 5 Vorboten des Todes werden von den Landbewohnern genau beachtet; ſei es, daß ein Käuzchen in der Nähe eines Hauſes ſchreit, was aus bekannten Gründen beſonder⸗ häufig in der Nachbarſchaft von Behauſungen, in denen Kranke liegen, geſchieht, ſei es, daß die Totenuhr in altem Holzwerk tickt. Iſt dann die Todesſtunde eines Menſchen herangekommen, ſo verſammelt 105 die ganze Familie und auch die Bekanntſchaft un ihn; lautes Klagen und Jammern— für unſere Begriffe dem Ster⸗ benden gegenüber gerade kein ſehr feinfühliges Verhalten—. hebt an und das Abſchiednehmen beginnt. Dorfgenoſſen, mit denen der Veꝛ⸗ ſcheidende in Unfrieden lebte, werden wohl auh da und dort an ſein Lager gebeten, um eine Verſöhnung herbeizuführen. Um der Seeie den Fortgang aus dem Körper zu erleichtern, ſind da und dorn Bräuche anzutreffen, die uns grauſam anmuten, ſo das Wegziehen des Kopfkiſſens, wenn dieſes Hühnerfedern enthält, auf denen man nicht ſterben kann, oder die Herbeiholung des Sterbehemdes des Ab⸗ ſcheidenden das unter ſeinen Kopf gelegt wird. Eine Gepflogenheit, die ſchon im alten Indien üblich war und noch heute bei uns welt und breit verbreitet iſt, ſſt die, den Sterbenden aus dem Bett zu beben und ihn auf dem Fußboaden ſterben zu laſſen. Das Vett an eine andere Stelle, z. B. dorthin, wo ſonſt der Liſch ſteht, zu[hieben, iſt eine Gewohnheit, deren Sinn nicht mehr recht bekannt die aber ni htedeſtoweniger überaus häufig anzutreffen iſt. In Thüringen und im Erzgebirge ſteigt einer der Verwand'en des Sterbenden auf das Heusdach und entfernt einen Ziegel, um der entweichenden Seeie einen Weg zu bahnen. Während vielerorts die um den Abſcheiden⸗ den Verſammelten ſich ihren Tränen und ihren Klagerufen unge⸗ hemmt hingeben, iſt man in Ditmarſchen der Meinung, man rufe dürch das Jammern die Seele wieder zurück, weshalb kein Klageton über die Lippen der Trauernden kommen darf. Die Seele, o ver· kündet der Volksglaube, wird es leicht haben, wenn ſie nach Mitter⸗ nacht vor Anbruch des Tages dem Köxper entflieht, ſie wird Schwe⸗ res zu erdulden haben, wenn der Tod vor Mitternacht eintritt. In Siebenbürgen hält man die Wochen zwiſchen Oſtern und Pfingſten für eine beſonders günſtige Sterbezeit. Wer, während ihm die Trauerbotſchaft überbracht wird, ſchläft. der muß ſelbſt in Bälde ſterben. Sobald der Tad eingetreten iſt, werden Boten ausgeſandt, die dem ganzen Dorf Mitteiluno von den traurigen Ereignis machen, das im Hauſe des Toten ſelbſt durch Verhängen der Spiegel. Oeffnen der Fenſter im Sterbezimmer, S ille⸗ ſtellung der Uhren. Umkehrung der Stühle u. a. ſeinen Ausdruck fin⸗ det. In vielen Gegenden muß auch das Vieh des Verſtorbenen Kunde von dem Todesfall erhalten und zwar ſopleich; geſchieht die⸗ nicht, ſo werden die Tiere nach weitverbreiteter Volesmeinung dem Entſchlafenen in den Tod nachfolgen. Beſondere Perſonen haben die Pflicht des Todanſagens, ſo oft die älteſten Männer und Frauen der Gemeinde, oder auch der Hochzeitseinlader. Sobold die Kunde alle Dorfbewohner erreicht hat, werden die Glocken geläutet. wohei man aus der Art des Läutens und ſeiner Dauer Schlüſſe auf Geſchlecht und Stellung des Verſtorbenen ziehen kann. Am Trauerhaus ſelbſt brachte man früher in München ein Strohkreuz und einen Ziegelſtein als Zei hen des Todesfalles; weiße oder ſchwarze Fahnen, oft auch einfache Tücher, aus dem Fenſter ge⸗ hängt, zeigen gleichfalls das traurige Ereignis an. Das Zudrücken der Augen. das verhindern ſoll, daß der ge⸗ brochene Blick den Lebenden Gefahr brinat, iſt auch in den Städten noch übli⸗h: dieſer Brauch. wie auch das Schließen des Mundes, hatte urſprünglich den Sinn, die Seele an der Rückkehr in den Leib zu hindern. Die Lei ne bekommt in wanchen Geoenden ihr Sonntags⸗ cewand an, anderorts dagegen bekleidet man ſie mit einem beſonderen ſchon zu Lebzeiten angefertigten und ſorgſam verwahrten Totenbemd. Bei der Herſtellung des letzteren muß beſondere Vorſicht obwalten. es muß mit knotenloſem Faden und an einem Werktage genäßt und T. darf nicht mit Tränen benetzt ſein. da ſonſt die Weinende dem Eigen⸗ tümer des Hemdes nachfolgen würde. Kleider von noch Lebenden dürfen dem Geſtorbenen nicht angezogen werden, da auch dies für ihren Eigentümer verhängnisvoll werden würde. Sowohl das Einkleiden wie das Einſargen geſchieht oft in Anweſenheit der Freunde und Verwandten unter beſonderen Feier⸗ lichkeiten. Daß manche Leute ihren Sarg ſchon zu Lebzeiten be⸗ ſtellen und dann im Hauſe ſtehen haben, iſt eine nicht ſeltene Tat⸗ ſache; als Kurioſum mag erwähnt ſein, daß berichtet wird, in man⸗ chen Gegenden Braunſchweigs diene der Sarg zu Lebzeiten des Beſißers als— Apfelkiſte. Dem Toten werden vor allem die Dinge, die zur Herrichtung der Leiche dienten, mit in den Sarg gelegt; auch die von ihm während ſeines Krankſeins benutzten Medizinflaſchen und Schachteln werden oft dem Sarge beigefügt. Freunde und Nachbarnh ſich dann in die beſonders Nachts übliche Leichenwache desfilen altheidniſche Gepflogenheiten erinnernde Tieropfer bei ſind beſonders in Norddeutſchland verbreitet. findet, eine Iſt der Tag der Beſtattung herangekommen, ſo 8 Pfarre“ Jeier im Hauſe ſtatt, bei der oft Schulkinder ſingen u. ine Bewin; oder Lehrer das Leben des Verſtorbenen würdigt. 19915 d tung der Trauergäſte darf nicht unterbleiben. Die Leicne auf, nachdem alle nochmals von ihr Abſchied genommen chaft zun der Sarg geſchloſſen iſt, von Leuten aus der Nachba rbene mit Friedhof getragen, wobei beachtet wird, daß der Verſta ckkehren den Füßen zuerſt aus dem Haufe kommt, da er ſonſt zu könnte. An jeder Türſchwelle wird der Sarg dreimal in de⸗ form niedergeſetzt, damit das Haus vor der Rückkehr ſchlafenen geſichert iſt. eitet wirf, Aus der Farbe des Tuches, das über den Sarg gebr unverhet kann man erſehen, ob der Verſtorbene verheiratet%6 Kirch⸗ ratet war. Während in vielen Gegenden der Sarg bis ihn von hof getragen wird, iſt es in anderen Landſchaften üblioh, dreim einem Ochſengeſpann oder von Pferden ziehen zu laſſen, t. Oft win anziehen müſſen, ehe die letzte Fahrt des Toten beginnk. Gotten der Sarg auf beſonderen Wegen, die Notwege heißen, ſrdnung acker gebracht. Sehr ausführlich ließe ſich von der Anor aa beſonderen Geſtaltung des Leichenzuges ſprechen, der 1. ihm id beſonderen Regeln gebildet werben muß, um Unheil voneige ue zuwenden; mitgeführte Lichter, Lampen, Rosmarinzta e Kirche Zitronen ſollen den Träger vor böſen Gewalten ſchützen. mal unht auf dem Friedhof wird meiſt von dem Trauerzug bles gangen, ehe man zum offenen Grabe gelanat. Auf letzte reusforn nach erfolgter Beſtattung die Hacke und die Schaufel, in Beer⸗ gelegt, zurück. In dem Leichenmahl, das ſich oft 0 mit den digung anſchließt, iſt nicht nur ein letztes gufammenſeln. ihn 5 für oten in ſeinem Hauſe, ſondern auch eine 1 orfe erblicken Literatue„Ebres kunde in ausgeführten Lehrbeiſpielen. Verlag Ad Comp., Stuttgark.— Das Feltege Buch iſt ein erſter nestren den ſchaffenden Deutſchunterricht bodenſtändig und ſt en nter, zu geſtalten. Es iſt hervorgegangen aus der vieljährigen iſt ge richtspraxis des Verfaſſers am Seminar in Rottweil unart wo⸗ gründet auf die Erfahrungen an Volksſchulklaſſen jeder Zehuloe, der dörflichen Einklaſſenſchule bis zum großſtädtiſchen 5 jeden, band. Es wendet ſich zunächſt an den Lehrer, 121 Her⸗ dann abhe 75 dem die Erziehung und Bildung der deutſchen Menſchen atskum zen liegt. Dienſt an der Sprache iſt edelſter Dienſt am und ch⸗ „Joſef Karlmann Brechenmacher: Schwäbiſche. Bong m. olf er uch/ ———— e e — 2 FECECCüCü ²˙— AA ²⁰˙.ꝛ̃·˙- uù ẽ ðAmA]¶.]⅛]]¾—] ͤ']%⅛7mt+[!!..̃ĩ⅛—Vꝛs̃̃— Ü ß 55 he 9e ei in e + e FPFPFPFP Same nctag, den 21. November 1925 Neue Mannheimer Jeitung([Abend⸗flusgabe] 3. Seite. Nr. 542 Mannheim am Wochenende Dd 220 ie Tatigteit der Berufsbera ungsſtelle— die Folgen fehlender Berufsberakung— Ankerbringung Zugendlicher auf dem Lande zur körperlichen Ertüchngung wundeie Berufsberatungsvorträge, die dieſer Tage hier gehalten wir eg f ben in der Bevölkerung ſo großes Intereſſe erweckt. daß lers der notwendia bielten, an Ort und Skelle im Büro des Lei⸗ maligen de zrufsberatung beim Arbeitsamt Mannheim in der ehe⸗ etlwas nättaaonerkaſerne, Oberverwaltungsinſrektor Hildebrand. dbe, aug deres über das Funktionieren dieſer für unſere Jugend ſo uns den Eichtigen Einrichtung zu hören. Die Unterreduna kat bei noch de indruck binterlaſſen, daß dieſe Beratunasſtelle nicht. wie es laſſung een geſchieht, von den Eltern des vor der Schulent⸗ gangen chenden Jungen oder dem zukünftigen Lehrherrn über⸗ lalſcken werden ſollte. Wenn ſich herausſtellt. daß der Junge einen Umſattel ruf gewählt hat. dann iſt es meiſtens ſchon zu ſpät zum erwürfe Jeder Lehrherr ſollte deshalb. damit er ſich ſpäter keine Deratung zu machen braucht. vor der Einſtellung eines Lehrlinas die da Asſtelle unbedingt zu Rate zſehen. Wie oft kommt es vor. Fraden dunes dem Beruf geſundheitlich nicht gewachſen iſt. Es iſt Schular Verbrechen, das die Eltern auf ſich laden, wenn der deigt un, feſtgeſtellt hat. daß der Junge zu einem Lungenleiden ud trotzdem Schreiner wird. beratun, Hildebrand trua uns. um die Notwendiakeit der Verufs⸗ Okte 10 vor Augen zu führen, eiren gang eklatanten Tall vor. Mitte gebeitelo meldete ſich der 17 Jahre alte ungelernte Arbeiter II. B. Vom 1753 Aus den Ausweisrapieren wurde folgendes feſtgeſtellt: Aing März 1923 bis 7. Juni 1904 war B als Müllerlebr⸗ drägliche einem Mühlenbeſitzer in Bretten. B. erariff, wie er aue⸗ Müller verſicherte. den Veruf eines Müllers. weil der Großvater einem en war und weil er außerdem von ſeinem Schwaner. werkſam der Müble beſchäftiaten Buckkalter. auf dieſen Beruf auf⸗ ollte e gemacht wurde. Scklaſſer. Meckaniker oder Kaufmann reſfenen gicht werden. Dieſen Veruf würden viele junge Leute er⸗ derma Er wolle ſich aber einem Beruf zuwenden. der nich“ von eſen einn begehrt ſei und der ihm rach ſeiner Meinuna infolae, b. geſicherte Zukunft perſchaffe. Während der Lehre mußte den düber ſich ergehen laſſen. Die Arbeitseit währte pon mor⸗ der Lehr abends 10 Uhr. unterbrochen von kurzen Eſſenspauſen. Wwerlich neiſter dei ein Gewaltwenſch geweſen. der ihn guch of Aulanund zöcbtiate. B. iſt im Mal 1924 unker der Laſt der Arbeil Her⸗ gonebrochen. Er fand Aufnabme im Krankenbaus. wo ein⸗ eln 8 abenentründurg feſtgeſtellt wurde. Von der Krankbei! iſt ſiben Ratrnder Sprachſehler zurückgeblieben. Dem ärzt⸗ Er kebrte r folgend. kat B. die Müllerlehre aufgegeben. er eine rarg Mannhbeim zurück. Auf eine Zeitungsanzeige hin fand denber 19 män nilche Lehrſtelle, in der er vom 1. No⸗ elect 194 bis 31. März 1955 verklieb. Die Firma bat ihn wegen deſcloſſe Geſchäftsganges entlaſſen. Ein Leh-vertrag war nicht ab⸗ er drelen. B. fand ſchließlich eine Stelle als Ausläufer. in der Auf Herrn Hildebrand machte B. einen dutene Monate verblieb. In twu⸗ derzſch indruck. Er verſtebt ſich oewandt auszudrücken. Afsleit eiſe erzählte er ſeine Leidensgeſchichte. Beſ richtiger Be⸗ r duna wäre aus ihm ſicherlich ein auter Handwerker geworden. qh erſuch. B. nochmals in einer Lehrſtelle unter⸗ußringen, ſoll ae⸗ de Höſterden. Es iſt aber damit zu rechnen. daß die Eltern erflären, en einer neuen Hehre nicht mehr auf ſich nehmen zu können. urſche iſt 17 Jahre alt und muß Geld verdienen. * ſcaſdas Berufsſchickſal des Einzelnen iſt zwar für die Wirt⸗ 48⸗ zalſchig alad Sozialpolitik von geringer die Summe derartiger Ein⸗ defer 2 e dagegen von entſcheidender Bedeutuna. In Erkenntnis unter dem decbe hat die Berüfsberatung ſich in den letzten Jahren kinricht Einfluß amtlicker Förderung⸗zu einer öffentlichen ſozialen 92 entwickelt und auch eine reichsoeſetzliche Grundlage im licen 2 kbeitsnachweis⸗Getetzes gefunden. Hiernach ſind die öffent⸗ erbeltzuebeitsnachweſſe ermächtiat und können durch die Reichs⸗ werde verwaltung oder die oberſten Laudesbehörden verlieuet ermittf bre Tätigkeit auch auf die Berufsberatuna und Lehrſtellen⸗ 1 Plen zu erſtrecken, der folgende Aufaaben oblieaen: die Lufltanmäßiae Norbereitung der Berufswabl Jugendlicher und zärung der Oeffentlichkejt über Berufsfragen. bederle kteilung von Rat und Auskunft an ratſuchende Perſonen Eintritt Acklects in allen Fällen. die die Berufswahl ſowohl beim isbelr das Verufsteben wie beim Berufswwechtel und die Berufs⸗ den öffent und fortbildemg betreffen. Tabei iſt eine Erfaſſuna der ren plbodben Pachweis auffuchenden Jugendlichen unter 18 Jab⸗ Tenswert. f 4 Lachree von berufliken Rusbeldungsſtätten. rebe 5,Lermittlung in beruflich. ſittlich und geſundheitlich einwand⸗ 9 Nit die und Hebeteflep. Bebeilsn ieſer geſetzlichen Regelung ſollte aber keinesweas den Neiufsber hweiſen eine Monopoliſierung im BVereiche der 05 wie dung und Lehrſtellenvermittlung eingeräumt werden. randwerkz bor können ſich Privatvereine, Berufsorganiſationen, dafsberat und Handelskammern uſw. damit befaſſen. Die Be⸗ 9— Mi Aug bedarf zur Erfüllung der ihr obliegenden Aufgaben .dordnundr ku ng der Schule. Dieſe Erkenntnis hat in aden iſt den und Erlaſſen ihren Niederſchlag gefunden. In der Schule die Mitwirkung durch verſchiedene Erlaſſe des Aus der Kräfte ſchön vereintem Streben erhebt ſich wirkend erſt das wahre Leben. 1 8 0 Schiller. d er Geſcz ichtsſchre' ber der deutſchen Kunſt Zu Dehios 78. Geburtslag am 22. November nſere Aan. hut dere Wiſſenſchaft und unſer Volk haben ſich im letzten Jahr⸗ * hener mehr der deutſchen Kunſt zugewendet. Während man 95 beſchafte ächlich für italeniſche Malerel ſchwärmte und ſich mit Leben fü igte, hat uns jetzt eine„Entdeckung“ nach der cnderen die Fenneld de Größe heimſchen Scaſfens geöfſeet, das ſtodeſe 7 Art N eingehenderen und vertleften Beſchäftigung'tdeut⸗ gen Lun Kunſt iſt die meiſterhafte„Geſchichte der deui⸗ und von Georg Dehſio, die fceben mit der Auegase des Ode debeen Bandes wird und die Entwicklung bis zum Kül 18. Tahrhunderts führt, während der eines einheitlichen unſt deceehrenden, nur auf einige große Perſöniichkeiten geſtellten 1 Dieg op⸗ dahrhunderts nur ein kurzer Ausblick gegönnt iſt. laher Dorſcert iſt die ſchönſte Gabe, die der Meiſter kunſtgeſchi ht⸗ A darbrchung ich ſelbſt und ſeinem Volk an ſeinem 75. Gebusts⸗ möen 00 5 ur ihm, der in einem reichen arbe tegeſ'gneien ſu ich, ein orbedingungen für dieſe Auſgabe vereinigte, war es Daſe vor 0 ſolche Darftelung zu ſhaffen, die erſte nach jznem Ver⸗ g00 1 Jahren, zu dem ſich damals fünf Gelehrte vere nioten. dereſt, ondelene äſchet'“e Würd'gung des Weſens der de tchen Glbe Voen eine wirelize Geſhickte„Mein weh er Hed ſſt de Kbezel der g ſoot er m Vorwerk.„Ich gebe deu ſche Güſchichte im abes ds⸗ 5 Kunſt, in deſem Selbſebekenrtnis des deutſchen Innen⸗ Küdwogen üter beſt'enmte Seten des elben mehr und de ſilt er di, werfe et els ircerd eine ordere„Jelz.. Hinter din in geſch ſtehen die Menſchen: die, die ſie ſchuſen, und di⸗, für Kemte,taſſen wurden. Deulſche Kunſt in uns auſrehmen heſß: Aunſt verſteht dem Seelenleben unterer Varſahren treten. Deuſſche lagen und i uns ſelbſt verſtehen, un ere angeborenen ſeſcgeſſene was das Schickſal aus ihnen gemacht hat, unſer Selbſt⸗ „un und unfer Erworbenes, unſer Erreichtes und unſer Ver⸗ ſein, Dehio 5 lück und unſere Verluſte.“ dahen Letent deſes deuſce Schieſel in der deulcchen Kunſ mn 0 Ausgſongange tief erlebt. In Reval geboren, erſuhr er ſeine ſeineſchen W an in jenem Lende. das von altersher der 05 dehrtgtigten e ſlawiſchen Oſten war, und den größten Teil ner mut dem het er als Profeſſor in Straßburg im Elſaß Unterrichtsminiſteriums vorgeſchrieben. Nach dem Erlaß vomn 20. Januar 1925 ſind die Schüler und Schülerinnen der oberſten Klaſſen durch die Lehrer auf die Bedeutung der Berufs⸗ wahl fürs ſpätere Leben hiazuweiſen. Die Schulbehör⸗ den und Lehrer werden erſucht, die Tätigfeit der Arbeitsämter in Sachen der Berufsberatung nach Möglichkeit zu unterſtützen. Das Arbeitsamt Mannheim hat ſchon lange Zeit vor der amtlichen Regelung ſich auf dem Gebiete der Berufsberatung betätigt, die Einrichtungen immer mehr erweitert und im Jahre 1921 3wer nach Geſchlechtern getrennte Berufsberatungs⸗ Abteilungen errichtet, die ihre Tätigkeit im Zuſammenwirken mit Elternhaus, Schule, Schularzt und Berufsſachverſtändigen und in neueſter Zeit durch Hinzuziehung pfychologiſcher Berater ausüben. Alljährlich unmittelbar nach Oſtern werden an die Schulen die Berufsfragebogen ausgegeben, die in vier Abſchnitten die Fragen enthalten, die die Berufswahl entſcheidend beeinfluſſen können. Die Perſonalien, des Berufſuchenden, ſein Berufswunſch und die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Eltern werden feſtgehal⸗ ten. Der Schularzt trägt ſeine Beobachtungen über die kör⸗ verliche Entwicklung, den Geſundheitszuſtand und die allgemeine Berufsfähigkeit des Berufſuchenden ein, während der Klaſſen⸗ lehrer ſich über die Leiſtungen in der Schule äußert und die Zweckmäßigkeit der getroffenen Berufswahl beurteilt. Die vorbe⸗ reiteten Fragebogen werden der Beratungsſtelle zugeleitet, die ſie zunächſt ſtatiſtiſch verarbeitet, um für die Aufklärungs⸗ und Be⸗ ratungstätiakeit einen Anhalt über die jeweilige allgemeine Rich⸗ tung der Berufswahlwünſche zu bekommen. Bei allen Beratungs⸗ ſtellen wird die Beobachtung gemacht, daß die Berufswünſche der zur Entlaſſung kommenden Schüler ſich in der Hauptſache auf drei Berufsgruppen konzentrieren, auf die metall⸗ verarbeitenden Berufe, die Berufe des Holzoewerbes und den Be. ruf des Kaufmanns. Von den metallverarbeitenden Berufen wird beſonders der Beruf des Elektrikers, des Maſchinen⸗. Auto⸗ und Werkzeugſchloſſers bevorzugt, wäbrend der Beruf des Bauſchloſſers, des Spenglers, Schmiedes und Formers wenig begehrt iſt. Die Zuſammenſtellung der Berufswünſche aus den Jahren 1922—24 zeigt, daß 48,7 Prozent einem Metallarbeiterberuf zuſtrehten, 10,4 Prozent Schreiner werden wollten und 22.7 Prozent das Ver⸗ langen nach einer kaufmänniſchen Lehrſtelle hakten. Die reſtlichen 192 Prozent der Wünſche verteilten ſich auf die übrigen Berufe. Auch bei den Mädchen macht ſich eine Bevorzugung gewiſſer Berufe und Zurückhaltung bei einigen minder begehrten bemerk⸗ bar. Es beſteßt ein ſtarkes Ueberangebot an Schneide⸗ rinnen, Büroangeſtellten und Verkäuferinnen, während andere handwerkliche Berufe wenig berückſichtigt werden. Von den in den Jabren 1923 und 1924 zur Entlaſſung gekom⸗ manen Mödchen wollten 17.3 Prozent Schneiderin, 19,9 Prozent Büroangeſtellte und 22,0 Prozent Verkäuferin werden. * Die Berufswahlwünſche zeigen deutlich, wie ſehr es den Jugendlichen an einem genügenden Ueberblicküber die Vielgeſtaltigkeit der Berufe mangelt. Es iſt Auf⸗ gabe der Berufsberatung, hier aufklärend und ausgleichend zu wirken. Will der Berufsberater den esteilten Rat in die Tat umſetzen, muß er Lehrſtellen zur Verfügung haben. Es iſt daher eine Hauptaufgabe der Berufsberatung, die Wirtſchaftskreiſe und Arbeitgeber für ihre Beſtrebungen zu gewinnen. Dieſe Be⸗ mühungen ſtoßen heute noch bei manchem Lehrmeiſter auf Wider⸗ ſtand, weil die Berufsberatung als amtliche Bevormundung be⸗ trachtet wird, die das Recht der freien Wahl des Lehrlings he⸗ ſchneidet: Demgegenüber iſt darauf hinzuweiſen, daß dem Lehr⸗ berrn nach wie vor die Auswahl unter den Lehrlingen verbleibt. Er ſoll aber die Gewißheit haben, daß der oder die Lehrlinge, die er einſtellt, ſich für den Beruf in jeder Beziehung eignen. Eine derart genaue Auswahl kann aber nur auf Grund der Feſtſtellun⸗ gen der Beratungsſtelle erfolgen. Neigung und Eianung ſind die Grundpfeiler des Fundaments, auf dem jede Berufswabl beruhen muß. Nur wenn dieſe beiden Grundpfeiler hinſichtlich ihrer Trag⸗ fähigkeit genau aufeinander abgeſtimmt ſind. beſteht Sicherbeit und Gewähr. daß das Fundament auch Erſchütterungen ſtandhal⸗ ten wird. Darum gilt es für die Berufsberatung, erſt das Fun⸗ dament zu prüfen, d. h. die Neigung zu ergründen und die Eignung feſtzuſtellen. 188965 Die Eignungsfeſtſtellung erfolgt auf Grund des ärztlichen Gutachtens, dem Urteil des Lebrerxs und der perſönlichen Beohach⸗ tung des Berufsberaters. Weiter dient der Eignungsfeſtſtellung die exberimentelle Pſychologie. Der Leiter des In⸗ ſtituts für Pſychologie und Pädagoaik, Prof. Dr. Seltz, hat ſich bereit erklärt, die von der Berufsberatung überwieſenen Lehr⸗ ſtellenbewerber einer Eignungsprüfung zZu unterziehen. Eignungsprüfungen ſind notwendig für alle die, Berufe, in denen das Angebot an Lehrlingen das an freien Lehrſtellen überſteigt. Die beſten werden mit Hilfe des Erperiments ausgeleſen. In diefem Jabre wurden erſtmals 1 —— riffenheit getragene Monographie gewidmet, pollzog ſich ſeine Hin⸗ cee⸗ deutſchen Kunſt, nachdem er vorerſt zrſammen mt G p. Bezold die grundlegende„Geſchichte der kirchlithen Falkunſt des Abend andes“ geſchaffen hatte. Die Fragen der Denkmalpfleg fübr⸗ ten ihn auf ein eingehendes Studium der deutſchen 14enknäler, und von dem Studium der Architektur, die ihm ſtets die„Mutter der Künſte“ geblieben iſt, kam er zur Sammlung der Werke der deutſchen Bildhauerkunſt. Das letzte Jahrzehnt vor dem Kritge war dann ſeinem fünfbänd'gen„Handbuch der deutſchen Kunſtdentmkler 25 widmet, von dem jetzt die zweite Auflage vorliegt. Auf zehlloſen Reiſen, im ſteten heldenhaſten Kampf mit einem ſchweren Augen⸗ lezden, durchdrang er den ungeheurer Stoff und ſchuf ein Nach⸗ ſchlagebuch, zugleich ein Reiſe handbuch, wie es kein anderes Polk der Erde beſitzt. Während ſonſt die Inventare nur trocken⸗ Aufzählurg bieten, gelang ihm eine Beſeelung der trocenen Argaben, die den ganzen Umfang an Kunſtwerken im weiten deutſchen Vaterland um⸗ feſſen. Im Kriege, als die ſchamloſen Angriffe der Fei de die deutſche Kunſt als Plagiat hinſtellen wollten, als ihn im Elſaß die Errezungen der Velksleidenſchaft umwogten, legte er dann die Ha d an das große Werk einer Geſchichte der deutſchen Kunſt. Dos Vor⸗ wort des 1. Bandes iſt noch in Straß burg verſaßt.„Heute noch darf ich dieſe letzten Zeilen des Buches“, heißt es do,„an dem Ort ſhrei⸗ ben,an dem es—. nicht zufällig— entſtanden iſt, im Angeſicht des Münſterbaues, deſſen Steine in Ewigkeit deutſch reden werden“. Theater un) Muſik den Theaterrundſchau. Am Schweriner Landeetheater ge⸗ langt Hans Fritz.Zwehls Trazödie„Die Hochzeit von Ecelog“, deren Stoff de Ceſters„Tyll Uen piecel“ entnommen iſt, zur Ur. aufführung.— In der Bukareſter Oper kam es dicer Tabe bei der Aufführung der Oper„Der Varbier ven Sevilla“ zu einem noh nicht dagereſeten Zwiſchenfoll. Der Sänger, der die T telpart'e ſang, trat vor die Rampe und verlas eine Erklärung. in der ſich das geſamte Künſſlerperſonel wegen der Entleſſing eire Kegen mit dieſem ſolidariſch erklärte und den Streik verkündete. Die Aufführung mußte abgebrothen werden.— Im Grazer OSpernhaus war ein Enlemblegaſtſpiel der Mitgleder der Wiener Kammerfpiele angeſetzt. Es ſollte das ſatiriſche Luſtſpiel von Otto Erich Heſſe„Wie werde ich meine Frau los?“ zur Aufführung ge⸗ langen. Die Aufführung des Stückes iſt ober von der Herſurbehörde mit Rückſicht auf die Sittlichkeit und das Fomilienleben ve rboten worden— Wien hat mit Wilhelm Furtwängler Verhandlun⸗ ſen eingeleitet, um ihn für das Operntheater zu gewinnen, aber Furtwängler hat den Antrag mit der Begründung abgelehnt, daß er Srber Miſen Vorpoſten gegen romaniſche Kultur, Hier, das ünſter vor Augen, dem er eine von innerer Er⸗ ſich bereits für das philharmoniſche Orcheſter in Berlin und zu Be⸗ ginn des nächſten Jahres für eine amerikaniſche Tournee verpflichtet 28 Kaufmannslehrlinge und 22 Lehrlinge für metallverarbeitende Berufe geprüft. Die Prüfung der kaufmänniſchen Lehrlinge erſtreckt ſich auf die Feſtſtellung der Intelligenz, des Gedächtniſſes für Zuſammenhänge, der Rechen⸗ fähigkeit, der Konzentrationsfähigkeit, der Gewandtheit u. Geiſtes⸗ gegenwart, des raſchen Ueberblicks und der Findigkeit. Nachdem die grözeren Werke allmählich dazu übergingen, ſich auf dem Ge⸗ biete der Eignungsprüfung zu bekätigen, war die Berufsberatung, um nicht ins Hintertreffen zu kommen, genötigt, ſich die Mitarbei des pſychologiſchen Inſtituts zu ſichern. Zur Aus⸗ und Fortbildung der Berufsberater wurde reichhaltiges berufskundliches Material geſammelt, das ſtets auf dem Laufenden gehalten wird. 1* In der letzten Zeit laſſen die ärztlichen Gutachten auf den Berakungsbogen erkennen, daß die Auswirkungen der Kriegsjahre mit ihrer Not und ihren Entbehrungen an einem Teil ünſerer Jugend nicht ſpurlos verübergegangen ſind. Viele Kinder blieben in ihrer körperlichen Entwicklung derart zurück, daß ſie nach der Schulentlaſſung nicht ſofort einem Beruf zugeführt werden kön⸗ nen, obwohl ſie die geiſtigen Fähigkeiten bagn beſaßen. Das Arbeitsamt wandte ſich vor kurzem an die landwirtſchaftliche Be⸗ völkerung mit der Bitte, unterernährte Knaben für eine beſtimmte Zeit, etwa auf die Dauer eines Jahres, bei ſich auf⸗ zunehmen. Bei kräftiger Koſt, geſunder Luft und leichter Be⸗ ſchäftigung ſoll das körperliche Wachstum und der Geſundbeits⸗ zuſtand dieſer ſchwachen Kinder eine Förderung erfahren, damit ſie ſpäter mit gutem Gewiſſen und Ausſicht auf Erfolg einem Be⸗ rufe zugeführt werden können. Der Ruf iſt nicht ungehört ver⸗ hallt. Aus allen Teilen des Badnerlandes, dem Schwarzwald, dem Odenwald und der Seegegend haben ſich Landwirte gemeldet, die bereit ſind, unterernährte Knaben bei ſich aufzun⸗hmen und ihnen eine aute Pflege und Behandlung angedeihen zu laſſen. Bis jetzt ſind 55 Knaben in derartigen Pflegeſtellen untergebracht worden. 1* Die Berufsberatung wird in zunehmendem Maße in Anſpruch venommen. Im Geſchäftsjahr 1924—25 wurde die Stelle von 2080 Knaben aufgeſucht, von denen 12058 Lehrſtellen vermittelt werden konnten. Der Unterbringung der Hriegerwaiſen wird beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet. Beſondere Begabung und Bedürftigkeit ſind Veranlaſſung zur Beantrgaung von Bei⸗ hilfen, die bisher zur Beſchaffung von Berufskleiduna, zum Be⸗ ſuch von Sprach⸗ und Stenographiekurſen gewährt wurden. Zu⸗ ſammenfaſſend kann geſagt werden: Die Berufsberatung iſt ein verhältnismäßig junger Zweig ſozialer Arbert und befindet ſich erſt im Anfangsſtadium der Entwicklung. Manche Vorurteile und Hemmungen ſind noch zu überwinden. Methode und Organiſa⸗ tion bedürfen noch des weiteren Ausbaues. Iſt dies geſchehen, dann wird die Berufsberatung ſich durchſetzen, ganz heſonders, wenn bertrauensvolle Zuſammenarbeit ſie weiter verbindet mit Elternhaus, Schule und Wirtſchaft. Richard Schönfelder. Wirtſchaftſiches und Soziales Preisabbau in Ludwigshafen Die Anilinfabrik hat als führende Firma im Arbeitgeberkreis die Initiative erariffen und zunächſt den Abbau des Brot⸗ preiſes gefördert, der im Verein mit der Pfälzer Reaierung er⸗ reicht wurde. Die Fabrik hatte alle Vorbereitungen getroffen, um⸗ eine große eigene Bäckerei in Gana zu ſetzen. wenn durch die Bäckerinnung kein Entgegenkommen gezeigt würde. Seit etwa acht Tagen iſt der Brotpreis in der Pfalz um—5 Pfa. ſe 3 Pfd.⸗Laib geſenkt. Die Bäcker kaben ſogar einen weiteren Abbau in den näch⸗ ſten Wochen als möalich und beabſichtiat ins Auge gefaßt. Die Ver⸗ handlungen mit der Metzgerinnung, die auch in Speyer von der Re⸗ gierung unter Mitwirkung der Anilinfabrik geführt wurden. geſtal⸗ teten ſich ſchwieriger. Sie führten erſt bei einer zweiten Sitzung zu einem Ergebnis, das ſicher z. T. dadurch mit erwirkt wurde daß die Anilinfabrik die Vorbereifungen für die Eröffnung einer eigenen Schlächterei, wie ſie bereits in Leverkuſen und Höchſt beſeht. traf. Die zugeſagte Preisſenkuna beträat vom 24. November ab für Rindfleiſch I. und II. Oualität 10 Pfa., für Schweinefleiſch 4 Pfg., für Kalbfleiſch 10 Pfa. ſe Pfund. Die Preiſe für mittlere Qualitäten von Leber⸗ Grieben⸗ und Fleiſchwurſt. ſowie Schwartemagen erfahren eine Senkung um 20 Pfa. je Pfund. Den Metzgern iſt dafür in Aus⸗ ſicht geſtellt worden. daß die Schlachthausgebühren herabgeſetzt werden. Als nächſtes iſt von der Pfälzer Regie⸗ rung eine Verhandlung mit den Pertretern des Texrtilhandels und der Schuhbranche für den 25. Norember feſtgeſetzt. Be⸗ züalich der Herabſetzung des Straßenbahnfabrpreiſes ſind ebenfalls Anträge an die Stadtverwaltuna geſtellt. 7 Tabletten 8 in allen Apotheken u. Drogerien Mk..— 2 dei Huſten, Heiſerkeit, Katarrh abe.— Die Dresdener Stoatsoper ſteht in Verhendlungen müt ranz Werfel, wegen Umarbeitung des Textes der kür.per ltenburg ausgegraben, auch von uns beſproch nen Verdi⸗Oper „La forza del deſtino“(„Die Macht des Geſchickes“). deren Meſik wertpoll iſt aber unter der vollkommenen Unzrlänglichteit des Textes leidet— Det Kongelige Theater in Kopenhagen hat ſo⸗ eben ſeinen Tahresabſchluͤß für das Finanzohr 19%½ vorglent, der mit einem Defizit von 978 000 Kronen abſchließt. Die Ce ant⸗ einnahmen aus dem Billettverkauf ſtellte ſich auf 1676 000 Ko.et, während an Gehältern und Löhnen insgeſamt 1117 000 Kronen zu zahlen waren. Runſt und Wiſſenſch aſt dey Profeſſor Becker-Gundahl J. In München iſt dieſer Tage im 70. Lebensſahre der Maler Prof. Becker⸗Gundahl ge⸗ ſtorben. Mit ihm, dem geborenen Rheinpfälzer, der als Schüler der Akademie nach München kam, in München lebte, ſchuf und lehrte, hat München einen ſeiner beſten Akademielehrer ver⸗ loren. Als er vor etwa zwei Jahren als Lehrer an der Kuaſt⸗ akademie mit noch ein paar anderen Profeſſoren wegen Ueberentern abgebaut werden ſollte, da erhoben Schüler und Oeffentlichkeit'gen ſolchen Formalismus Einſpruch und zwar bei ihm und Habermann mit Erfolg. In letzter Feit wurde Becker⸗Gundahl viel genannt, da er an den Münchener Friedhofshoſen und anders vo durch ſeine dekoratire monumentale Malerei und ſein feines Ein⸗ fühlen in die umgebende Architektur als der Verufenſte erſchien, für die vielumſtrittene Ausmalung der Apſis des Vamberger Domes. e ee war eines der führenden Mitglieder der Münchener Sezeſſion. OWertovoller Papgrus-Fund in Tutanchamons Grab. Der Son⸗ derberichterſtoatter der„North Arrerican News Paver A ience“ Jehn L. Tolderſton, der als einziger Journaliſt der Durchleuehtu 3 der Mumie Tutanckamons beiwehnte, berichlet ſeinem Platte, d 8 gelegentlich der Entfernung der Mumie aus dem Sarkophag des be⸗ deutun svollſte antike Manuſkript aufgefunden worden iſt. das de Wiſſenſchaſt kennt. Es handelt ſich um eine Papprus⸗Rolle von mehr als 30 Meter Länge. die das erſte königliche Totenbuch darſtellt.— Nach einer Meldung cus London werden die Arbeſten an der Mumie Tutanchamons fortgeſetzt. Der hiermit beſchäf iote engliſche Forſcher Carter berichtet, daß er dobei eine große An⸗ zahl von Juwelen, Amuletten und Schmuckſtücken gefunden habe. Die Leiche iſt nicht weniger als ſechzehnfach umwickelt. Es ſind bis⸗ her dreizehn Fingerringe und zwanzig Axmbänder entdeckt worden. Die Bruſt des Pharao iſt mit vorzüglich gearbeiteten goldenen Bruſtbändern umgeben, die die Form von Schl hahen. De Kopf des Königs iſt noch nicht unterſucht Fe ben. 5 —.——— ———— ——— —— Selie. Nr. 342 ANeune Mannheimer Zeitung(Adend⸗Nusgabe) Samsltag, den 21. November 12— Stäotiſche Nachrichten Sum Buß⸗ und Bettag Buße iſt kein„frommes Geheul“ und noch weniger ein un⸗ Foner moraliſcher Katzenjammer. Sie iſt auch kein ſogenanntes Selbſtgericht oder Beſinnung auf das beſſere Ich, wobei alle Kritik und beſonders der Maßſtab fur alle Kritik der Menſch ſelbſt iſt. Nein, Buße iſt Verurteilung des Selbſt, iſt Bank⸗ rolterklärung über das bloß Menſchliche und ein rückhaltloſes Ein⸗ geſtändnis eigener Sündhaftigkeit und perſönlicher Verſchuldung. So lehrt die Bibel, ſo bezeugen's unſere größten religidſen Er⸗ und ſo verlangt es die Gegenwart. Um es deutlicher zu agen: nicht die Menſchen, nicht„die“ Chriſten, nicht die Gläu⸗ bigen oder Ungläubigen verlangen dieſe Buße, davon ſind wir leider weit entfernt, ſondern die Zeit, die Umſtände, die entſetzlich verworrene Lage, mit einem Wort das Chaos der G wart ſchreit nach Buße, ſchreit nach Beugung und De⸗ mütigung unter Gott und ſein Gericht. Man kann dieſen Schrei übertören, kann ſich ſeiner Forderung entziehen, kann auch über das Recht oder Unrecht dieſer Forderung diſputieren, nur eins kann man dabei nicht: dem Verderben wehren, das Gericht aufhalten, die drohende Kataſtrophe abwenden! Ihr aber gehen wir ſami den Weſtmächten unaufhaltſam, wie es ſcheint, entgegen. In Stockholm ſprach darüber eine Chineſin, und ein Negerbiſchof unter⸗ ſtützte dort auf dem Weltkonzil die Sprecherin der chineſiſchen Kirche und wies auf furchtbare Möglichkeiten hin, denen das gerichtsreife Curopa ausgeſetzt ſei. Und wer Ohren hat zu hören, der hört ſchon lange das Aechzen und Krachen einer zuſammen⸗ ſtürzenden Welt. Wo iſt ſetzt das Uebermenſchentum der Starken, wo die Weisheit der Weiſen, wo die Führer und Beglücker einer neuen, großen Zeit? Fürwahr, mit allen und mit allem wird Gericht gehalten. Und du und ich ſind inbegriffen, und Kind und Kindeskind ſind nicht ausgenommen! Das iſt hart, das iſt entſetz⸗ lich, aber bis zur Stunde wirklich und tatſächlich. Was nun tun? Die Dinge gehen laſſen, wie ſie gehen oder gar die böſe Lage für ſich ausnutzen, ſo lang es geht und ſo gut es geht? Das iſt Roheit und ſchlimme Verantwortungsloſigkeit, das iſt ſeeliſche Hohlheit und ſittliche Verderbtheit. Oder ſollen wir auf jene hören, die ſagen: es iſt aus mit uns, wir ſind nach Ge⸗ ſetzen der Analogie und nach kulturvergleichender Betrachtung von innen her dazu beſtimmt. daß wir ausſcheiden aus dem Rat der Völker und der Geſchichte bildenden Nationen? Aber, bitte, wer ſagt euch Gegenwartspropheten denn, daß das ſo iſt und daß es jetzt ſchon ſo iſt und daß es für immer ſo iſt? Iſt eure ganze Rechnung nicht ein materialiſtiſches Wahrſcheinlichkeitsexperiment und iſt nicht doch denkbar daß der Kataſtrophe gewehrt oder daß nach vollzogenem Gericht Neues ſproſſen kann aus Trümmern und Ruinen? Aber ſoweit kommt der Menſch und kommt eine ganze Zeik, daß ſie zweifelt und verzweifelt, weil ſie den nicht kennt, der von der Bihel Gott der Hoffnung genannt wird. Hoffnungsloſigkeil iſt aßer immer ein Zeichen der Glaubensloſigkeit und dieſe immer ein Zeichen von Gottesferne geweſen. Darum iſt um unſerer und unſerer Kinder willen, um der Hoffnung und um aller Ar⸗ beit aus Hoffnung willen nichts ſo nötig als radi⸗ kale Abkehr von der gottloſen Grundeinſtellung unſerer Zeit. Was dann der Meiſter der Menſchheit mit uns und unſerer Zukunft anfängt, iſt ſeine Sache. Jedenfalls gibt es eine Norm nach der er tauſendfach verfährt im Großen und im Kleinen, und dieſe Norm hat einer einmal ſo formuliert: Gott widerſteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. Den Weg des Wahns, der Selbſtherrlichkeit, der Welt⸗ und Menſchenanbetung ſind. wir lang genug gegcangen. möchten wir's doch endlich einmal mit dem Weg der demütigen Beugung unter Gott und ſeinen Wil⸗ len verſuchen. Wir müſſen ihn gehen, um in Angſt und Weh der Verzweiflung zu entrinnen und um den Kindern ein ihnneres und bleibendes Gut zu hinterlaſſen. nachdem die äußeren Güter uns zerſchlagen und genommen ſind. Und früher oder ſpäter wird einmal alles für uns zerrinnen, weil wir davon müſſen. Wenn nun ſchon das Chaos der Zeit nach Buße ſchreit, dann ge⸗ mabnt uns unſere eigene Nichtigkeit und Vergänalichkeit zu doppel⸗ ter Einkehr und Hinkebr zu dem, der ſein und bleiben wird. wenn unſer Andenken bienjeden länaſt erloſchen iſt.„Hin geht die Zeit, ker kommt der Tod“— ob wir's gern bören oder nicht. es iſt ſo. Darum ruft der Bußtog ouch in ſeiner Eigenſchaft als Toten⸗ dantag uns zu:„Kehre wieder, ſchicke dich und begegne Deinem Gott!“ B. Zu geringe Beachtung der verkehrsgebo'e Die zablreichen Straßenunfälle veranlaſſen die Polizeidirektion erbeut auf die ſtrenge Beachtung der Verkehrsgebote hinzuweifen. Dies ailt ebenſowohl für die Fußgänger wie für die Radfahrer und Fahrzeuglenker aller Art. Die Polizeidirektion iſt aenötiat. bei Ver⸗ ſtößen gegen die Straßenpolizeſordnung und gegen die Kraftfabrzeua⸗ verkehrsverordnuna ſtrena einzuſchreiten. Es ſei dies eine Warnuna an alle, die es angeht. Vor allem fällt auf. daß Fahrzeuge, ins⸗ beſondere Kraftfahrzeuge, auch ſolche mit Anbängern. und Radfahrer vielfach zu ſchnell um die Ecken fahren und auch beim Einbiegen in beſonders verkehrsreiche Straßen viel zu ſchnell fahren. Beſonders beim Einbiegen in ſolche Straßen. in denen die Straßenbahn verkehrt. fehlt es ſehr häufia an der nötigen Vorſicht. Die Folgen davon ſind meiſt recht ſchwere 3 uſam⸗ menſtöße mit der Straßenbahn. Ein aroßer Teil der Unfälle iſt auch auf das falſche Einbiegen in andere Straßen zurückzuführen. Es muß nach rechts in kleinem. nach links in aroßem Bogen gefahren werden. Eein Mißſtand beſonderer Art macht ſich in neueſter Zeit beſon⸗ ders bemerkbar. Es ſind dies ſehr ſchrilltönende Hupen. Sie bewirken weniger ein rechtzeitiges Ausweichen, als ein Zu⸗ ſammenſchrecken des Fußgängers. Es handelt ſich oren⸗ bar um ausländiſche Hupen. Nach der Kraftfahrzeuaverordnuna ſind Hüpen nur dann als vorſchriftsmäßia zu betrachten. wenn ein klarer Ton erzeugt wird und falls die Hure mehrtönia iſt, die verſchiedenen Töne gleichzeitia in einem harmoniſchen Akkord anklingen. Die Ver⸗ wendunag ſolcher Hupen, die dieſer Beſtimmuna nicht entſprechen. zieht Beſtrafung nach ſich. In den letzten Wochen mehren ſich die Stirafanzeigen wegen Fahrens mit beſchmutzten Kenn⸗ zeichen und wegen Nichtbeleuchtuna bezw. nicht aenũ⸗ gender Beleuchtunga des hinteren Kennzeichens der Kraftfahrzeuge. Es wird. um Beſtrafung zu vermeiden. den Fahrzeuglenkern anempfohben, für richtige Beleuchtung des hin⸗ teren Kennzeichens zu ſorgen und vor Einfahren in das Stadtgebiet die durch Ueberlandfahrten möalicherweiſe beſchmutzten Kennzeichen zu ſäubern. Durch dieſe kleine Mühe würde manches Strafverfahren zum Vorteil des betr. Fahrzeuglenkers unterbleiben. RNatlenvertilgung in Mannheim Wir weiſen nochmals darauf hin. daß die allaemeinen Rattenverti aunastage von der Polizeidirektion für den 12. und 13. Dezember feſtaeſetzt ſind Zur Ausleaung der Phos⸗ pborlatwerge bezw. des Meerzwiebelpräparats ſind alle Grund⸗ ſtückseigentümer. Pächter und auch die Inhaber von gartenwirt⸗ ſchaftlich oder zur Kleintierhaltung genützten Grüundſtücke verpflichtet. Die Verpflichteten unbewohnter Grundſtücke haben den Giftſchein. Quittungsformular und einen Abdruck der volizeilichen Anordnung bei Strafvermeiden bis länaſtens 28. November auf der für die Grundſtücke zuſtändioen Polizeiwache abzuholen. Den Veruflichteten bewohnter Grundſtücke wird die polizeiliche Anordnung uſw. durch die Polizei zugeſtellt. Sofern dies bis zum 27. November nicht der Fall ſein ſollte, haben auch ſie die Verpflichtung. die oben bezeich⸗ neten Papiere auf der zuſtändigen Polizeiwache abzuholen. Alle Verpflichteten haben ihren Bedarf an Rattenvertilaunasmitteln bis längſtens 1. Dezember in derjenigen Apotheke oder Drogerie anzu⸗ vigen. in der ſie die Mittel zu kaufen gedenken. Im übrigen ver⸗ weiſen wir nochmals auf die Bekanntmachung der Polizeidirektion vom 12. November. egen⸗ * Die Lage im Kaufmannsberuf. Auf dem kaufmänniſchen Stellenmarkt war es noch nie ſo ſchlecht beſtellt wie heute. Täglich wächſt die Arbeitsloſenziffer. Beſonders hoch iſt die Zahl der durch eine ungenügende Lehre zu wenig vorgebildeten kaufmänniſchen An⸗ geſtellten. Nur der unbedingt Tüchtige, der eine abge⸗ ſchloſſene Schulbildung und eine gute praktiſche Lehrzeit hinter ſich hat, hat Ausſicht zum Vorwärtskommen. Wir warnen die Eltern ihre Söhne in eine kaufmänniſche Lehrſtelle zu geben, bevor ſie nicht Rat und Auskunft bei der hieſigen Auskunftsſtelle und Lehrſtellen⸗ vermittlung des Bundes der Kaufmannsjugend im D. H. V. C 1, 10/11, eingeholt haben. Die Auskunft erfolgt koſtenlos.(Weiteres Anzeige.) *Tebensmüde. In der Oſtſtadt verſuchte geſtern abend ein 60 Jahre alter Mann aus bis jetzt noch unbekannten Gründen durch Einnehmen von Tabletten ſich das Leben zu nehmen. In bewußt⸗ loſem Zuſtande wurde der Lebensmüde in das allgemeine Kranken⸗ haus eingeliefert. Lebensgefahr beſteht nicht. Erhebliche Verletzung eines Polizeibeamten durch Ruheſtörer. In der vergangenen Nacht wollte in der Oppauerſtraße in Wald⸗ hof ein Polizeibeamter gegen Ruheſtörer einſchreiten. Bei der Zuredeſtellung verweigerten ſie die Angaben der Perſonalien und gingen gegen den Polizeibeamten tätlich vor. Sie ſchlugen ihn zu Boden, bewarfen ihn mit Backſteinen und bearbeiteten ihn mit den Fäuſten. Bewußtlos wurde der Polizeibeamte aufgefunden. Er mußte mit dem Sanitätsguto in das allgemeine Krankenhaus ver⸗ bracht werden. Auf dem Kopfe und im Geſicht wurde er erheblich verletzt. Durch den Verluſt einer Brieftaſche eines Täters am Tatort konnten ſofort ſämtliche Täter feſtgenommen werden. Sie wurden in das Bezirksgefängnis eingeliefert. *Einen epileptiſchen Anfall erlitt geſtern nachmittag auf den Planken ein 36 Jahre alter Taglöhner. Er ſtürzte zu Boden und mußte, da er ſich Verletzungen zugezogen hatte, mit dem Sanitäts⸗ auto nach dem allgemeinen Krankenhaus verbracht werden. *Wo iſt der Wein geſtohlen? Bei der Kriminalpolizei ſind einige Flaſchen Wein, 1921er Nierſteiner Domthal, Wachstum Kröhle, von Gebr. Simon in Wiesbaden, eine leere Flaſche St. Emilion (Bordeaux) und eine leere Flaſche 1921er Haut Sauternes(Bor⸗ deaux) beſchlagnahmt. Die Flaſchen dürften von einem Diebſtahl herrühren. Näheres bei der Kriminalpolizei Schloß, Zimmer 73. Marktbericht Kalter Nebel verdüſtert den Markt und legt ſich verdüſternd auf die Marktſtimmung. Aber trotzdem der Nebel in Mannheim kein bloßer Nebel, ſondern ſozuſagen ein chemiſcher Dampf iſt, der wert⸗ volle, weithin berühmte Beſtandteile enthält, vermag er auf das Marktleben keinen belebenden Einfluß auszuüben. Manche Markt⸗ ſtrecken waren ganz leer und verwaiſt, weil es die Platzinhaber vor⸗ gezogen hatten, gar nicht erſt mit ihren Erzeugniſſen zu erſcheinen. Und wenn ein pace wunderſchöne Alpenveilchen nicht geweſen wären, die das Bild wenigſtens noch etwas dekorativ belebten, ſo hätte der eigentliche Tummelplatz des konſumierenden Lebens unſerer Stadt gar keinen Gegenſatz zu dem Nebelgrau geboten, das die erwachenden Mannheimer heute morgen begrüßte.— Tannen⸗ zweige weiſen bereits auf die herannghende Weihnachtszeit hin, und die Haſelnüſſe paſſen ſich ihnen nach beſten Kröften an. Sonſt be⸗ herrſchen nach wie vor die Aepfel das Feld, ſo daß die anderen Obſt⸗ reſte wie Quitten und Birnen von ihnen verdrängt werden. Aber die äpfelreichen Obſtverkäufer klagten ganz empfindlich. Und eine Marktfrau die Obſt und Gemüſe feilbot, hörten wir ang⸗ſichts des ungewöhnlich regen Zuſpruch, den die heißen Würſte zu verzeichnen hatten, herzlich ſeufzen: ſo ſollte man ein Geſchäft haben Gewiß iſt es kein gutes Zeichen, wenn auf dem Markt die kalten Aepfel von den heißen Würſten verdrängt werden! Aber gegen Kälte gibt oben nur die Wärme in jeglicher Geſtalt einen Schutz. Das zeigt ſich nicht nur in der dicken Beſchuhung der Marktleute, wobei gich bei den Frauen die Rohrſtiefel eine große Rolle ſpielen, vielmehr auch in den Wirkungen eines guten heißen Getränks, das ſich da und dort eine Marktfrau zu Gemüte führt, weil es ihr von der Arbeit zur Zeit wirklich nicht allzuheiß wird.— Durch die Jahreszeit kommen Roſenkehl und die anderen Kohlarten, Rotrüben uſw. einiger⸗ maßen zu Ehren. Im Zuſammenhang damit dorf auch einmal auf jenen Gurkenverkaufſtand aufmerkſam gemacht werden, wo die Gur⸗ kenfäſſer aufgeſtellt ſind wie die Zauberapparate bei Bellachini: der Verkäufer taucht abwechſelnd mit der holzzangenbewoffneten Hand in die verſchiedenen Hexenzylinder. Ein Bild, das viele beovachte de Freunde hat.— Sonſt herrſchte Inventurausverkauf, inſofern der Engro⸗markt faſt gar nicht beſchickt war. Ueber den zoologiſchen Teil iſt wenig neues zu berichten. Fiſche hatten ſchechten Zuſpruch, Gänſe und Maſtenten zeigten ſich in reſpektabler Anzahl: die Gänſe von 12 und 18 Pfund blieben allerdings noch aus. Prohteremplare von Hühnern gab es zu ſehen: über zwanzig, ſchneeweiß mit feuer⸗ rotem Kamm; ihr Stammbaum reicht bis Amerika, ſie ſind jedoch bei uns gezüchtet. Mit ihrer Weißheit wollen wir vom Markt dieſer Woche Abſchied nehnen. „Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig pro Pfund. 8 Kartoffeln—5, Bohnen, dürre, weiße und bunte 20—35, Wir⸗ ſing—12, Weißkraut—5, Rotkraut 10—12, Blumenkohl, Stück 20—100, Kohlraben, Stück 7 10, Karotten 10—12, Gelbe Rüben 10 Rote Rüben 10—12, Erbſe! dürre 20—50, Spinat 10—12, Zwiebeln 10—12, Knoblauch, Stüc—15; Endivienſalat, Stück—15, Meer⸗ rettich, Stück 30—80, Feloſalat 60—120, Tomaten 60—130, Sellerie, Stück 10—70, Roſenf 1 30—35, Suppengrünes, Büſchel—10, Peterſtlie, Büſchel 7— 10, Trauben 65—90, Aepfel 15—40, Birnen 25—70, Orangen, Stück 10—35, Zitronen, Stück—15, Bananen, Stück 10—25, Nüſſe 50—60, Süßrahmbutter 240—270, Landbutter 200—230, Honig m. Glas 160—210, Eier, Stück 13—21, He yte 170—180, Karpfen 160—180, Schleien 180—200, Breſem 100—120, Barben 140—160, Kabeljau 70, Schellfiſche 40—90, Goldbarſch 40—50, Stockfiſch 50, Seelachs 70, Backfiſche 60, Hahn, lebend, Stück 100—350, Hahn, geſchlachtet, Stück 250—800, Huhn, lebend, Stück 250—400, Huhn, geſchlachtet Stück 300—800, Enten, lebend, Stück 400, Enten, geſchlachtet, Stück 400—1000, Tauben, lebend, Paar 200, Feldhaſen, geſchlachtet, Pfd. 110—170, Gänſe, lebend. Stück 700—1000, Gänſe, geſchlachtet, Stück 900—1600; Rindfleiſch 100 bie 110, Kuhfleiſch 64, Kalbfleiſch 140, Schweinefleiſch 140, Hammer⸗ fleiſch 100, Gefrierfleiſch 75. 25 veranſtaltungen Klergl⸗Quarteft. Am kommenden Montag, den 23. Novbr., wird nunmehr der erſte Kammermuſikabend des Kergl⸗Quartetts ſtattfinden, an dem folgende Werke zum Vortrag der⸗ Ha 85 din op. 76 Nr. 5-dur Streichquartett, Dvorak op. 51 Es-dur Streichquartett, Schubert op. poſth.-moll Der Tod und das Mädchen. Erſtes Konzert des„Liederkranz“. Das erſte Konzert des „Liederkranz“ findet am Donnerstag, 26. November im Muſenſaal ſtatt; die Leitung hat Kapellmeiſter Max Sinzheimer. Der Chor wirb Erſtaufführungen intereſſanter Werke von Orlando die Laſſo, Arcadelt, Schumann, Othegraven und Franz Philipp zu Gehör brin⸗ gen. Zur ſoliſtiſchen Mitwirkung wurden gewonnen Fräulein Jenny Sonnenberg(Berlin), ſowie der Freiburger Kompzmiſt Julius Weismann, deſſen Oper Leonce und Lena ſoeben im National⸗ theater erfolgreich aufgeführt wurde. Weismann wird eigene zum Teil hier noch nicht gehörte Werke am Flügel zur Aufführung bringen. firchenſammlungen. Die Kollekte vom Jugendſonntag ergab 6371.04 R.., die für die Gemeinden Pfullendorf und Staufen zuſammen 9421.63.M. 125 Prozent Friedensmiete vom 1. Januar ab?! Der erſte Vorſitzende des Zentralverbandes der Haus⸗ und Grundbeſitzerver⸗ eine Stadtrat Humar aus München teilte laut Blättermeldun⸗ gen in der Hauptverſammlung des Düſſeldorfer Haus⸗ und Grund⸗ beſitzervereins mit, daß nach den geforderten Steuererhöhungen womöglich ſchon mit Beginn des nächſten Jahres mit einer ge⸗ ſetzlichen Miete von mindeſtens 125 Prozent der Frie⸗ densmiete gerechnet werden könne. 4 Film⸗Runoͤſchau W. R. Alhambra⸗Lichtſpiele.„D Abenten mib Sibylle Brant“, ein großes Filmſchauſpiel in 7 die Henny Porten in der Hauptrolle, rollt in der Alhambra 20 weiße Wand. Um ihrem Bräutigam, dem Schriftſteller Th ich unt wig, zur Berühmtheit zu verhelſen, führt Sibylle Braen gich die Polizei, ſondern auch die geſamte Oeffentlichkeit hin 15 plöb⸗ Sie mimt nacheinander vier verſchiedene Perſonen, die a lich bei einem Ausflug mit ihrem„Schatz“ ſpurlos a8 oerſehe Die Polizei nimmt Mord an und ſchließlich wird Hartwig 2 der verhaftet, da man ein Stück aus ſeinem letzten We 4 gufge⸗ Opfer der Ottegebe“, bei dem Nachlaß einer Ermordeke Stüc funden hat. Nun reißen ſich die Theaterdirektoren um 0 di es wird erfolgreich aufgeführt und ſchließlich kommt 9 inder⸗ ſchuld Hartwigs ans Licht.—„Brownie als das gute freund“ und die„Deulig⸗Woche“ vervollſtändigen Programm. m —s Das Ufa-Theater P6 bietet mit ſeinem neuen drugeon etwas Außergewöhnliches. Der Film„Das Fräule! n wird Amt“ bedeutet einen guten Fortſchritt. Nur von ganz wenig amen er überragt. Handlung und Darſtellung ſind durchpulſt vom gorte Leben, ſo daß es zur Erklärung und Bindung nur wente getten bedarf. Dadurch ſteht der Film in einer Reihe mit dem„Ftt⸗ Mann“ und„Garragan“. Die Handlung: Mary Hard, das fealer lein“, lernt im Dienſt durch den Draht einen jungen Baron, ſodah Das verbotene Privatgeſpräch bringt ſie um ihre Smn llt Frank Caruther als Ehrenmann ſich verpflichtet fühlt. ihr eres Ge⸗ Erwerbsmöglichkeit zu erwirken. Was Flirt war. wird liete Erb⸗ fühl. Frank verläßt ſeine reiche Braut und wird von fer den onkel nach Indien ſtrafverſetzt. Mary, die Mutter eines ie auh⸗ Kindes wird, ſteht verlaſſen, heimatlos im Leben. Abet rons opfernde Güte des alten Kammerdieners im Shloſſe deſſen ſteht ihr zur Seite. Die treue Seele erſinnt einen„ ſad“ in Gelingen alles hänat. Zunä ht wird das Kind als„Finde pflegerl, Schloß gebracht. Nach wenigen Tagen kommt Mary als Feicch⸗ Und zuletzt kehrt Frank aus Indien heim. Mary, die an uh heit ſeiner Liebe zweifelt, weiſt die erneuten Werbungen 15 bittert will Frank wieder in die Fremde. Um alles und alle 5 und geſteht der alte Diener ſein Werk ein. Er findet Verſtehen ſtelung beiden jungen Menſchen danken ihm ihr Glück.— Die 59 ent⸗ Jede der Hauptrollen iſt ein beſonderes Kapitel. Rühren eit det zückend iſt die Mary der blonden Mary Johnſon, Bien tton alte Baron Alexander Murski's. Der junge Andre 1 aber iſt als Frank überraſcht durch ſein Talent. Die ſchönſte 8 Diener, Karl Platens Diener. Oft ſchon hat er uns durch e rollen erfreut, diesmal übertrifft er ſich ſelber.—„Jim faſchal tektir“, ein burlesker Zweiakter, und die reichhaltige 1 ergänzen das vorzügliche Programm. diesnl — Ufa⸗Theater„Schauburg“. Die„Schauburg“ bcg chealke ein reichhaltiges Programm aufzuweiſen: zwei ſchöne gender⸗ rollen über die Leinwand,„Der Mann, der duſtrielen kaufte“, der ſich bezahlen ließ, um einer reichen Im ſpielern einen Scheidungsgrund zu lieſern, damit dieſer eine Schauſen dem heiraten könne, und der ſchließlich wegen Mordverdachte allt ſich gleichen Induſtriellen verhaftet wird. Aber ſeine Unſche den heraus und auch für ihn ſtellt ſich das Glück ein.„ die groſſ Liebe ſtirbt“ zeigt uns eine mißratene Ebe; aber legen eit Güte und Menſcklichkeit des Gatten, ſeine geiſtige Ueber garrh finden den Ausoleich. Ein ergreifendes Spiel. Luſtſpich Seman als Landwirt“, ein echt amerikaniſches önen und die„Uf a⸗Wochenſchau Nr. 10“ ergänzen den Spielplan. 1100„Die H. Dataſt-Theater. In dem zweiteiligen Monmmentalft Eid⸗ Verſtoßenen“, der nach einem bekannten Roman vom ters fur film.⸗G. hergeſtellt und von der Direktion des Palaſt⸗Thearir en den neuen Wachenſpielplan erworben wurde. bewundegteg 5 250 einzigartiges Meiſterwerk der Lichtbildkunſt. Manuſkript, Rend 7 ſtellung und Photographie: hier iſt alles gleich hervorrchckalelſ, dreizehn Akte türmen ſich zu einem unveroleichlichen= e völlig das uns durch ſeine Lebensechtheit und erſ hütternde 5 ſen 10 oefangen nimmt. Das berrlich gelegene Schloß des Hauplaß Rockte in der Nähe von den Stidten Raur ſtt der Hadmſhafllie, der Geſchehniſſe. in deren Mittelpunkt der durch ſeine leide; chwörend Eiferſucht unſaabares Unolück über ſeine Familie heraufbe lſein un Graf de la Roche ſteht. Das namenloſe Leid, das er prache beſonnenes Handeln ſeiner über alles geliebten Gattin, ſeinen ltiaen vollen Jungen und ſeiner Schweſter zufügt, iſt in dem gobier nch Bildſtreifen ſo packend und erareifend geſtaltet, daß es ſt ſehen uih in ein paar dürren Worten erzählen läßt. Das muß man ſen in el miterleben. Carlnle Blackwell gibt den unalücllichen Geaſter ihae greifender Echtheit. Aber auch die übrigen Darſteller=endes. 97 auch die beiden Knaben— leiſten durchweg hervorrcgohnen vo neue Terra⸗Gaumont⸗Woche, die diesmal prächtige A fne ſenhaflen dem Empfana Hindenburgs in Frankfurt a.., von den echlleniſ he, Ausmaßen moderner Reklame, vom Walfiſchfang an der ra eng. Küſte vom Londoner Tanzleben, von der letzten Friedanan nten dih liſher Truppen in Köln, von dem Training des beneg un niſchen Gymnaſten J. P. Müller und vielem anderen ker.G. ein origineller Reklamefilm der Firma Herm. W 5 vervollſtändiaen das ſebenswerte Programm deſſen eindrin ſters ni kung durch die vorzüglichen Darbietungen des Hausorche unweſentlich geſteigert wird. eeeeeeeeeeeeeeee Nus dem Lande a Walldorf. 20. Nopbr. Heute abend kurz naſ no ſſen in dem Sägewerk Gebr. Herrmann auf bis ſein Eingreſſen geklärte Weiſe Feuer aus, das dank dem ſchnellen tergtei der Feuerwehr nicht auf das umfangreiche Holzlage Zrandes, rſte konnte. Nach einſtündiger Löſcharbeit wurde man des di auf das Maſchinenhaus beſchränkt war, Herr. Der unter der Vorausſetzung, daß die Maſchine nicht n mit tauſend Mark nicht zu hoch gegriffen ſein. * Riegel. 20. Nov. Geſtern morgen wurde ein 1 als es den Bahnüberaang Riegel—Forchheim überfuhr. zua der Kaiſerſtublbahn überfahren. Fuhrmann blieben unverletzt. Das Fuhrwerk wurde vollſtändia 5 5 heuſern bei St. Blaſien. 21. Nov. Beim Straßten glichen 7 7 ſee—Seebruag wurde das Skelett einer füngeren uözerfläche ⸗ ſon ausgegraben. das wohl 30 Jahre ziemlich an der Obe Man v graben war. Der Schädel war von binten eingeſchlagen. mutet eine frühere Mordtat. ch 7 Uhe brwee 9 ScIUTZT MANNE 22—:!:!;;!:!;?———— e enetag. den 21. November 1925 Neue Manndermer Jeitung lbend⸗Rusgade] Z. Selte. Mt. 542 Brieſe n die„Reue Mannheimer Jeitung“ Theaterſchmerzen Die D lers ⸗Abonnenten hatten ſeit 6. Septbr. Beginn des Thea⸗ Ealgſ mch nicht den Genuß gehabt, Hans Vabng zu Aken eg enn er nur noch auf Gaſtſpiele engagiert wäre, hätte man börtrefflecich einteilen können, bis jetzt wenigſtens einmal dieſen ein gchen Sänger hören zu dürfen. Hans Bahling hat doch er dann ire, in dem man nicht lange zu ſuchen braucht, was bog bleibt Tiefland, das Roſengärtlein, der Goldſchmied duügen, ine Toska uſw.? Es wäre doch mal wieder ein Ver⸗ nur von N Theater zu gehen. Auch für die Theaterkaſſe wäre es utzen.(Leonce und Lena könnte man gut im Repertoire ganz fr 8 ſtreichen.) M. 1 Skraßenbahnverkehr in Mannheim hen. hat Glück gehabt!“ hört man ſo häufig im Vol⸗smund der Sohnüich ſetzt dieſer Ausſpruch eine Begeb nheit vorars. gehabtl⸗ chmierigkeiten zu überwinden waren.„Er hat Glück 50 trifft auch auf den zu, dem es gelingt, morgens wiſchen und 7 Uhr in einem der Straßenbahnwagen der Lini 3 Humboldl.n Waldhof kommend) an den Halteſtellen Herzo enried⸗ latz 55 Gartenfeld⸗, Laurentius⸗ und Waldhofſtraße einen lüte z erhalten, um dann noch zur rechten Zeit an ſeine Arbeits⸗ dlbrbeſt gelangen. Hat man mit den beſten Vorſäben und in der ſofort 37 Stimmung ſeine Wohnung verlaſſen, ſo ſch ägt dies Verüten das Gegenteil um, ſobald man mit der Straßenbahn in Fahrt tenn kommt. Es iſt wirklich kein Vergnügen, an einer ſ lchen mellzunehmen. Auch iſt es wohl doch nicht ganz richtig, daß halbe St deswegen, um die Straßenbahn benützen zu können, eine nu tunde früher, als es eigentlich notwendig wäre. eine Woh⸗ wöhnt ſtelen muß, wenn man an Ordwing urd Munktlichkeit ge⸗ annehm und rechtzeitig ſein Ziel erreichen will. Man ſollte doch Verkepwen, daß die Straßenbahn ein Ve⸗kehr⸗mittel iſt, um din Wforde zu beſchleunigen, und daher ſo einwrich'en iſt, daß alten auf uungen Rechnung getragen wird. Dies ſcheint eller ines zu oben feſtgeſtellten Tatſoche nicht imwer der Fall lleſteſg⸗ Szenen, die ſich ſeden Morgen an den erwähnten die Strog ofrielen, geben ein Bild deyon. In der Regel ſind baben, ſcltenbohrwooen, ſobold ſie den Norort Waldrof re.leſſen konn con überfüllt, ſo daß man tatſächlich von„Glück“ ſyr'chen Line man an den folgenden Halteſtellen noch mitkommt. lchen Abodies Abſtellung dieſes Mißſtandes erſcheint im öffent⸗ ntereſſe dringend geboten. J. Sch. Varnung vor weiblichen Chauffeuren m eines 5 Freitag nachmittag nach drei Uhr nahm die Führerin Uber de kivatautos die Kurve Carolaſtraße—Werderplatz(gegen. Sttaßen Polizeiwachel) derart ſcharf auf der linken ſtatt rechten den 18755 daß ein Zuſammenſtoß mit einem entgegenkommen⸗ derzen fahrer nur durch Zufall im letzten Augenblick verhütet die onnte.— Iſt es nötig, daß Anfängerinnen im Autofahren, Fabte nicht wiſſen, wo links und wo rechts iſt, ſchon in die angend dren müſſen? Alle maßgebenden Stellen möchten wir itten, ſolchem Unfug mit aller Energie entgegenzutreten. Ein Radfahrer. Erwerbsloſe Angeſtellte Nümi ſehr auffallende Erſcheinung bei den erwerbsloſen kauf⸗ esgeftn Angeſtellten ergibt ſich aus den Stellenangeboten in den als— ungen von Firmen, die durchaus erfahrene Kräfte din u alter, Korreſpondent und dergl. ſuchen, jedoch die Be⸗ ſte en 9 ein jüngeren Jahren“ oder„im Alter bis zu 25 Jahren“ ngeſtenl ie Folge hiervon iſt, daß damit dem über 25 Jahre alten dur Si en das Recht verwehrt wird, an dem freien Wettbewerb Freie Beuns einer Poſition teilzunehmen, obwohl doch die Worte ſollte ahn dem Tüchtigen!“ heute mehr als je Geltung haben 1 ſatz durcdoange ſich in den maßgebenden Firmen nicht der Grund⸗ den Ananeingt. daß„erfahrene“ Kräfte überwiegend bei den älte⸗ dabl erdeſtellten zu finden ſind, muß ſich die erſchreckend hohe An⸗ Arbeitsverbsloſer älterer Angeſtellten ergeben, die die Berichte des deingendan es ausweiſen. Hier Mreiſe zu ſchaffen, wäre eine e Sache der zuſtändigen Kreiſe. Einer für Viele. Sportliche Kundſchau die morgigen Fußballwettkämpfe im Rheinbez'rk Infolge des badiſchen Bußtages können morgen nur im links. rheiniſchen Teile des Rheinbezirkes die Verbandsſpiele durchgeführt werden. Infolgedeſſen mußten in der Bezirksliga die Spiele V. f. R. Mannbeim— 1903 Ludwiagshafen und 1908 Mannheim— V. f. L. Neckarau auf einen andern Termin verleat werden. Der einzige Bezirksligakampf der morgen in Mannheim⸗Ludwigsbafen ſtattfindet. brinat auf dem Phönixplatze in Ludwigshafen Waldhof mit der Platzmannſchaft zuſammen. Wenn dem Sriele auch die Be⸗ deutung der früheren Begegnungen nicht mehr zukommt, ſo wird es ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen, denn für Phönix ailt es. beide Punkte zu erringen und den Vorſprung vor den beiden anderen Meiſterſchaftsanwärtern zu halten. Doch auch Waldhof hat Punkte notwendig und wird das Spiel nicht im Voraus verloren geben. Bei Waldhofs ſchwankenden Leiſtungen dürfte aber eine Ueberraſchung ausbleiben. In Pirmaſens erwartet der F. C. die Spv. 98 Darmſtadt zum Rückſpiele. Beide Mannſchaften pflegen ihre Punkte meiſt auf dem eigenen Srielfelde zu erringen, ſo wird man wohl auch für morgen mit einer Revänche der Hinterpfälzer für die :1⸗Niederlage in Darmſtadt rechnen müſſen. In der Kreisliga vpaufiert der Neckarkreis aus den oben an; geführten Gründen. Im Vorderpfalzkreiſe kat der Kampf Sppa. Mundenheim— Germania 04 Ludwiashafen entſcheidende Bedeutung. Gelinat es dem Tabellenführer auch in Mundenheim beide Punkte zu holen, ſo wird die Meiſterſchaft vor⸗ läufia entſchieden ſein. Aber auch Mundenheim wird ſeine auten Ausſichten zu verteidigen wiſſen. ſo daß ein hartnäckiger Kampf zu erwarten iſt, bei dem 04 durch ſeinen flinken Sturm die beſſeren Chancen hat. Arminia Rheingönheim empfänat Pfalz Ludwiashafen. Im Vorſpiele ſiegten die Arminen über⸗ raſchend auf dem gegneriſchen Platze. Morgen werden ſie aber wohl trotz verzweifelter Gegenwehr der Revanche der Pfälzer kaum ent⸗ gehen können, zumal dieſe ihren Abſtand vom Tabellenführer nicht vergrößern dürfen. Fv. Frankenthal gaſtiert bei Union Ludwiashafen. Union hat in den letzten Spielen ſtark ent⸗ täuſcht und wohl auch diesmal den Gäſten den Sieg überlaſſen müſ⸗ ſen. 1914 Opvau hat Viktoria Herrheim zum Geaner urd wird ſich die Punkte nicht nehmen laſſen. Cbenſo wird V. f. R. Frieſenheim ſeinem Gegner Fv. Pfortz keine Siegeschancen bieten. 8. Kegler-Berband Mannheim und Umgebung Von der Heilbronner Sportwoche liegen nunmehr genaue Ergebniſſe vor. Hiernach iſt die Reihenfolge: Franffurt 2546, Mannheim 2468. Durlach 2411, Stuttgart 2387, Heidelberg 2383, Ladwigsburg 2349, Cannſtatt 2223 etc. Mannheim kann mit dieſem Erfolg vollauf zufrieden ſein. Der hieſigen Mannſchaft wurde ein geſchmackvoll gehaltener Pokal überreicht, außerdem er⸗ hielt jeder einzelne Spieler eine ſilberne Medaille. Auf der Werbe⸗ woche waren 3 Mannheimer Spieler ſiegreich und zwar 61 Holz mit 10 Wurf, 35 Holz.t 5 Wurf und 27 Holz mit 5 Wurf, jedoch letzteres bei Abräumen. Vergangenen Sonntag gelangten verſchiedene Spiele auf der hieſigen Sporthalle gegen Worms zum Austrag. Zunächſt ſtand ſich„Vanaulie“ Worms und„Edelweiß“ Mannheim mit 10er Mannſchaften à 50 Kugeln gegenüber. Bei Schluß hatte„Va⸗ naulie“ 2458 und„Edelweiß“ 2540, ſomit Mannheim ein Plus von 82 Holz. Beim 2. Spiel gegen„Vahnfrei“ Worms war es„Edel⸗ weiß“ nicht möglich, den Sieg an ſich zu reißen, denn auf Seiten von„Edelweiß“ verſagten, obſchon ſich bei dieſem Spfel nur 6 Mann gegenüber ſtanden, 3 Mann vollſtändig. Geſ.„Bahnfrei“ erzielte 1612 und„Edelweiß“ Mannheim 1527 Holz. Das 3. Spiel gelangte mit 5er Mannſchaften à 50 Kugeln zum Austrag. Bei Schluß war„Edelweiß“ 27 Holz vor. Klub„Bahnfrei“ Worms hatte 1198 und Geſellſchaft 2Edelweiß“ 1225. Holz. Anſchließend hieran nahm Geſellſchaft„Stroohmer“ den Kampf mit Ger⸗Mann⸗ ſchaft à 50 Kugeln gegen„Bahnfrei“ auf.„Bahnfrei“ erreichte 1594 und Geſellſchaft„Stroohmer“ 1457 Holz. Die Rückſpiele wer⸗ den am 13. Dezember in Worms auf Parkett⸗Bahnen ausgetragen. Auf der Werbewoche(3 Wurf ins Volle) war die Konkurrenz beſonders ſtark. Den erſten Preis erhielt die Zabl. 25, es folgten 24, 23, 23, 23, 23, 22, 22 22 22. Geſ.„Rheinperle“ ſpielt am 29. November auf der Rheinluſtbahn gegen Edingen. 3 Gerichtszeitung Das Urtkeil im Neuwieder Wech elfälſcher⸗Prozeß Nach 7tägiger Verhandlung vor dem Neuwieder Schwurgericht wurde in dem großen Sen aons⸗Prozeß, der in Neuwied und weit darüber hinaus allgemeines Aufſehen erregt hat, des Urteil ge⸗ fällt. Der Hauptaugeklagte war der Kaufmann Karl Quirbach aus Betzdorf, der zuſammen mit ſeinem ebenfells angeklagten Bruder Paul in Betzdorf unter der Firma Rheiniſch⸗weſlſätiſche Marmor⸗ werte ein Steinmetzgeſchäft betrieb. Die Anklage legte Quirbach zur Laſt, Wechſel auf den Namen des Bildhauers Weidig aus Neunkirchen angefertigt und davon Gebrauch gemacht zu haben. Das Gericht verurteilte Karl Quirbach wegen Urkundenfälſchung zu zwei Jahren Zuchehaus, wagen Betrugsverſuchs zum Nachteil des Reiches zu zwei Jahren Gefüngnis, wegen einfachen Vankerotts zu ſechs Menaten Gefängnis und wegen ſchwerer Beleidigung zu einem Jahr und ſechs Mongten Gefängnis. Die Strafe wurde zu einer Geſamtſtrafe von vier Jahren Zuchthaus zu ammen⸗ genommen. Paul Quirbach wurde wegen Mangels an Beweiſen freigeſprochen. Der in die Angelegenheit verwickelte Freund Quir⸗ bags, der Reichsbankrat Hilpmann, erhielt wegen Untreue drei Jahre Gefängnis. Das Gericht war der Ueberzeugung, daß die Letrügereien nur dadurch einen ſolchen Umfang annehmen konn⸗ ten, daß Hilpmann ſeinem Freunde gegenüber zu nachgiebig war. Der mitangeklagte Buchhelter Quirbachs, Hauter, wurde wie Pauf Quirbach freigeſprochen. Wegen Meineids zugunſten Karl Quir⸗ bachs wurde der Brennereibeſißer Michael Meyer zueinem Jahr Gefängnis verurteilt. Wegen eines von Quirbach verfaßten „Eingeſandt“, das in der„Rheiniſch⸗weſtfäliſchen Volkszritung“ in Betzdorf erſchienen war, in dem ſchwere Beleidigungen gegen ver⸗ ſchiedene Amtsgerichtsräte enthalten waren, erhielten der Verlags⸗ direktor Fuchs und der Tierarzt Dr. Althoff jſe ſechs Monate Gefängnis, der Redakteur Dr. Niggemann 200 M. Geldſtrafe. Außerdem erhalten die beleidigten Amtsgerichtsräte das Recht, den Teil des Urteils, der das beleidigende Eingeſandt betrifft, auf Koſten der Angeklagten in verſchiedenen Zeitungen zu veröffentlichen. Eine wichlige Gerichlsentſcheidung Eine wichtige Gerichtsentſcheidung in Milchſachen fällte das Amtsgericht Darmſtadt. Ein Gutspächter war wegen Milch⸗ fälſchung angeklart, weil in einer von ſeinem Hofe ſtemmenden Milch Waſſerzuſatz gefunden wurde. Das Gericht ſtellte feſt, daß der Betriebsinhaber für eine von unbekannten Tätern erfolgte Verfehlung im Milchbetrieb nicht verantwortlich iſt, wenn er den Milchbetrieb tadellos organiſiert hat und in der Au⸗wahl des Auf⸗ ſichts⸗ und Dierſtperſonals ſorgfältig war, und ferner, daß c uch für die Strofbarkeit aus§ 3 der Milchverkaufsordnung ein Verſchul⸗ den des Betriebsinhabers Vorausetzung iſt. E § Eine folgenſchwere Verwechslung. Wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung hatte ſich vor dem erweiterten Schöffengericht in Wiesbaden der Gutspächter des Fürſtlich Wied'ſchen Hofgutes Kloſter Gronau im Untertaunus zu verantworten. Er hatte am zweiten Pfingſttag dieſes Jahres in der Dunkelheit eine weibliche Perſon, die ſich, um auszuruhen, in einen Graben gelegt hatte, angeſchoſſen, in dem Glauben, es handle ſich um eine wildernde Katze, deren es in dem Gelände damals recht viele gab. Die Frau erlitt ein ſo ſchwere Verletzung. daß ihr ein Bein amputiert werden mußte. Es kam eine Blutvergiftung hinzu, die den Tod der Verletzten herbeiführte. Das Gericht ſprach den Angeklagten frei, da in der Dunkelheit eine Täuſchung im Bereich der Möglichkeit liege. Wetternachrichten bder Karisruher Landeswetterwarte Der geſtrige Tag war wie der vorhergehende meiſt heiter bei Temperaturumkehr. Die Ebene brachte es aur auf 5 Grad Nach⸗ mittagswärme, der Feldberg dagegen auf 9 Grad. Auch heute früh herrſchte Temperaturumkehr. Die Ebene liegt dabei unter einer Hochnebeldecke, die bis ca. 1100 Meter heranxeicht. Das Tief im Nordoſten dehnt ſeinen Einfluß immer weiter aus. In Norddeutſch⸗ land fällt lelchter Regen. Das mitteleuropäiſche Hochdrückgebiet ver⸗ lierk immer mehr an Intenſität. Es breitet ſich langſam ein Ueber⸗ gang zu vorübergehend etwas milderer Witterung mit Niederſchlägen vor. Eine im Nordoſten nach Süden vorſtoßende Kältewelle wird unſer Gebiet vorerſt nicht berühren. Botausſichtliche Witterung für Sonnkag bis 12 Uhr nachts: Etwas milder(nur nachts ſtellenweiſe Froſt in tieferen Lagen), zu⸗ nehmende Bewölkung, vereinzelt ſchon Niederſchläge. J. Biringer MANNHEDI Buro und Lager: S6, 5. Fernsptechet 9999. Kohlen, Koks, Brikefis llefert In ersfklessiger Bescheffen- heu 2u billigsten Tegesptelsen Heinr. Maier G. m. b. H. Krappmünlstr. 18 Ale Sorien Ingenieur HansSchmelcher Istalleſſonsbüro für Lidu- und Krefſenlegen Telephon 10881— Emil Heckelsir. 3 Projekflierung und Bauausführunq neuzeil. S F. C. Linck& Co. G. m. b. H. Hcher Sterk-. und Schwachstrom- Anlagen, Telephon 9357 Untersuchung u. Repa aturen von Elektromoto:en jeder Sttomart— Kostenlose terhu. Beratung. 20 monatllene Ratenzahlung. Büro: E 7, 21 Tel.: 1183 emplehlen sſch zur Uelſerung Zeniral-Heizungen aller Sysleme Warmwasser- versorgungen Rohrlelfungs- Anlagen Alb Kübler Seckenheimersir. 23 8 TEILEPHIONNA. 10870 dezlalhaus für Elekirobedart Beleuchiungs-Körper Koch-u. 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Es war ein dicker, aufgequollener, grauer Chineſe.“ „Ein Chineſe?“ „Wie ich Ihnen ſage. Und als ich ihn erblickte, da deging ich mein bisher ſchwerſtes Verbrechen. Ich hatte einen Holzſchemel in der Hand. Ich ſchleuderte ihn ihm geradewegs an den Kopf. Er ſtieß ein Geheul aus, aber ob er geſtorben iſt oder nicht, das weiß ich nicht. Ich lief auf und davon, und wie ich nach Hauſe kam, weiß ich ſelbſt nicht ſo recht. Das iſt meine ganze Geſchichte. Der Profeſſor ſah mich lange an. „Ah! Und Ihr Hut liegt als Beweis noch dort? Und was wünſchen Sie jetzt von Mr. Graham?“ Ich erwiderte den Blick des Profeſſors. „Daß er mir hilft, wenn er Luſt hat, nichts anderes. Sie ver⸗ 580 ich kann nicht zur Polizei gehen. Und ich möchte nicht da⸗ ihen und abwarten, was der andere zu tun gedenkt.“ „Ihnen helfen? Wie?“ „Ich weiß nicht, ob ich ein Detail in meiner Erzählung ge⸗ nügend betont habe. Ich habe auch nicht die Spur einer Ahnung, 0 dieſes myſtiſche Haus gelegen iſt.“ Der Profeſſor pfiff und ſah mich wieder lange und gründlich an. Offenbar fragte er ſich nochmals, ob er nicht doch einem Ulk ausgeſetzt war. Das bürgerliche Leben, das ich durch ſo viele Jahre hindurch geführt habe, muß jedoch genügend viel bürgerliche Zuver⸗ läſſigkeit in meinem Antlitz und meinem Blick abgelagert haben, nach einer Weile nickte der Profeſſar für ſich ſelbſt und wandte ſich ſeinem Chef zu. Sie begannen ein Geſpräch auf engliſch, von dem ich höchſtens ein Zehntel verſtand. Ein paarmal fing ich das Wort „China“ und„chineſiſch“ auf: ein paarmal glaubte ich einen franzd⸗ liſchen Namen— Laplace oder ſo ähnlich— zu hören. Mz. Gra⸗ ham zog die Augenbrauen in die Höhe und machte Geſten. Der Reſt war Chaos. Ein Sprachgelehrter bin ich nie geweſen. Nun wandte ſich der Profeſſor an mich: „Ich habe Ihren Fall Mr. Graham vorgelegt. Mr. Graham kann nicht umhin, Ihre Erzählung ſonderbar zu finden.“ „Sie iſt nichtsdeſtoweniger wahr.“ „Ich bin zu der Ueberzeugung gekommen, daß ſie es iſt. We⸗ nigſtens in der Hauptſache, die Phantaſie kann ja einiges hinzu⸗ fügen oder wegnehmen, nicht wahr? Wir wollen alles tun, was wir können, um das Haus zu finden, in das Sie eingebrochen ſind. Aber was gedenken Sie zu tun, wenn uns dies gelingt?? „Ich werde verſuchen, mit dem Mann in dem Hauſe, ob er nun der Beſitzer iſt ader nicht, ein Uebereinkommen zu treffen.“ „Hm. Geſtatten Sie mir, Ihnen zu ſagen, wie ich Ihre Si⸗ mation auffaſſe. Entweder findet Sie die Polizei nicht, und dann haben Sie nichts zu riskieren. Sie haben ja bisher noch nie mit ir zu tun gehabt? Und Ihr Daumenabdruck iſt in Ihrem Album nicht enthalten? Nein? Aber findet ſie Sie— ja, dann iſt es wohl u ſpät, mit dem Mann im Hauſe zu akkordieren. Ihr Deßhütver⸗ rechen fällt unter das Strafaeſetz, Herr Hegel.“ Ich ſuchte munter dreinzuſchauen. „Aller Anfang iſt ſchwer,“ ſagte ich.„Ich verſchließe mich Ihrer Darl⸗eung nicht. Aber ich möchte Sie doch auf jeden Fall bitten, eine Interſuchung einzuleiten. Ich will doch wenigſtens er⸗ fahren, wo ich debütiert habe. Eine Gedenktafel wird vielleicht einmal—“ Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeindte Sonntag. den 22. November 1925. Landesbuß u. Bettag- Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Schanbacher; 10 Predigt, Vikar Bucherer, Kirchenchor, hl. Abendmahl: 6 Prediat, Pfarrer Roſt, [Evangel. Verein f. innere Miſſion[(Stadtmiſſion). K 2, 10 Schwet⸗ hl. Abendmahl. 55 135 Neckarſpitze: 10 Predigt, Vikar Schanbacher, hl. Abendmahlt. Konkordienkirche: 10 Predigt, Pfarrer Maler, Verein füt klaſſiſche Kirchenmuſik, hl. Abendmahl; 6 Predigt. Kirchenrat von Schoepffer, hl. Abendmahl(Einzelkelch)). Ehriſtuskirche: 10 Predigt, Geh. Kirchenrat D. Klein; hl. Abend⸗ mahl; 2 Kindergottesdienſt, Pfarrer Dr. Hoff: 6 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff, bl. Abendmahl. 7 Friedenskirche: 10 Predigt, Pfarrer Walter, Kirchenchor: 11 hl. Abendmahl: 1 Kindergottesdienſt, Vikar Zahn: 6 Predigt, Landes⸗ kirchenrat Bender, hl. Abendmahl. Johanniskirche: 10 Predigt, Pfarrer Mayer, Kirchenchor, hl Abend⸗ mahl; 6 Predigt, Pfarrer Sauerbrunn, hl. Abendmahl. Lutherkirche:.30 Frühaottesdienſt, Vikar Wölfle: 10 Predigt, hl. Abendmahl, Pfarrer Dr. Lehmann, Kirchenchor: 2 Kindergottes. dienſt, Vikar Wölfle: 6 Predigt, hl Abendmahl, Pfarrer Huß. Melauchthonkirche: 10 Prediat, Pfarrer Rothenhöfer, Kirchenchor, hl. Abendmahl; 6 Predigt. Pfarrer Heſſig, hl. Abendmahl. Neues St. Krankenhaus: 10 Predigt, Vikar Koch. Diakoniſſenhaus: 10.30 Prediat, Pfarrer Scheel: 8 abends hl. Abend⸗ mahl, Pfarrer Scheel. Sch⸗Lanz-Krankenhaus: 10.90 Prediat, Pfarrer Dr. Hoff. Feudenheim: 10 Prediotgottesdienſt, hl. Abendmahl mit Vorberei⸗ tung. Pfarrer Mutſchler: 2 Predigtgottesdienſt, Vikar Mampel. Käferkal: 10 Hauptgottesdienſt mit Abendmahlfeier, Pfarrer Luger; 2 Nachmittagsgottesdienſt, Pfarrer Luger. Mathäus⸗Kirche Nekarau:.15 Frühgottesdienſt, farrer Jundt; .45 Prediot, hl. Abendmahl, Pfarrer Jundt; 5 Predigtgottesdienſt, hl. Abendmahl. Pfarrer Fehn. Vorbereitung: 8 Predigt, Vikar Haering Sandhoſen:.30 Hauptagottesdienſt, Pfarrer Dürr, anſchl. hl. Abend⸗ mahlsfeier: 3 Nachmittaosgottesdienſt, Vikar Bartholomä. Pauluskirche Waldhof: 8 Frühgottesdienſt, Sandhoferſtr. 22(Luzen⸗ berg), Vikar Clormann:.30 Hauptgottesdienſt mit Feier des bl. Abendmahls, Vikar Clormann, Kirchenchor: 11.15 Kinderaottes⸗ dienſt, Pfarrer Lemme; 7 Gottesdienſt zum Gedächnis der Gefalle. Jeſuitenkirche— Obere Pfarrei: nen, Pfarrer Lemme, Kirchenchor, Kollekte für die Armen der Gemeinde. Wochengottesdienſte. Trinitatiskirche: Dienstag, den 24. Nov., abends 8 Andacht, Pfarr. Scheel.:j Aonkordientirche: Donnerstag 28. Nov., abends 8 Andacht, Pfarrer St. Sebaſtianusikrche— Untere Pfarrei: 6 Frühmeſſe u. Beainn Maler. Ehriſinskirche: Mittwoch, 25. Nov., abends 8 Andacht, Geh Kir⸗ chenrat D. Klein. Friedenskirche: Mittwoch, 25. Nov., abends.90 Andacht. Landes⸗ kirchenrat Bender. Weel geſtoppt worden. Hl. Geiſtpfarrei in Mannheim: 6 Beicht: hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; „Gut,“ ſagte der Profeſſor.„Wir haben ſa Ihre Adreſſe. Wenn wir etwas wiſſen, erfahren Sie es auch.“ f Er ſchien einen Augenblick nachzudenken, dann fügte er hinzu: „Sie kommen wohl viel in der Stadt herum?“ „Nun ja.“ „Und Sie treffen alle möglichen Leute, nicht wahr?“ „Ja freilich.“ „Sie haben wohl nicht zufälligerweiſe einen Franzoſen namens Laplace getroffen oder von ihm gehört? Ein älterer Herr.“ Ich ſchüttelte den Kopf. Ich erinnerte mich an das Geſpräch des Profeſſors mit Mr. Graham. Ich hatte alſo richtig gehört. Sie tten über einen Laplace geſprochen. Konnte er in irgendeinem uſammenhang mit meiner Angelegenheit ſtehen? Der Profeſſor er⸗ hob ſich, ohne mich darüber aufzuklären. Ich erhob mich ebenfalls und warf dabei zufällig einen Blick auf den Schreibtiſch und das myſtiſche, in Maroquin gebundene Buch. Nicht um die Welt konnte ich die Frage unterdrücken:„Verzeihung, was hat das zu bedeuten? Ich ſah zufällig das Titelblatt, was iſt mit Extrakt der Adjektiva gemeint?“ Der Profeſſor lächelte. „Mein Chef,“ ſagte er,„iſt ein exzentriſcher Mann. Er liebt die franzöſiſche Sprache. Er hat ſeinerzeit auch die franzöſiſchen Frauen geliebt. Aber ſeine zunehmende Korpulenz hat bei ihm eine Be⸗ kehrung herbeigeführt. Er ſſt von der realen zu der idealen Liebe übergegangen. Er liebt jetzt das Ewig⸗Weibliche, und er finder, daß es nirgends ſinnfälliger zum Ausdruck kommt als in den Adjektivendungen der franzöſiſchen Sprache. Er findet alle weibliche Koketterie in einem Ausdruck konzentriert, wie: Dites, je suis bien faite, hein? Fajte, ſagte er! Bemerken Sie das tel Sie denkt die ganze Zeit an ſich ſelbſt als Frau. Sie fühlt ſich als Frau, 5¹ hat keine dummen Gleichſtellungsgelüſte wie die germaniſchen Ffrauen, wenn ſie ſagen, ich bin ſchön gewachſen, ohne Feminin⸗ endung. Nieder mit den Euffragetten! Ah, que ff suis mal- heureuse. Bemerken Sie, malheureuse, ſagt mein Chef. Iſt es nicht, als hörte man kleine, blanke Tränen tropfſen? Wird man nicht von der Luſt ergriffen, zu tröſten? Ah, es gibt nichts, was ſich mit den franzöſiſchen Femininendungen vergleichen läßt.“ Ich hatte den Profeſſor mit einer Verblüffung angehört, die ich nicht zu ſpielen brauchte. Mein Sprachſinn war für dieſe Feinheiten zu rudimentär. Aber eine andere philologiſche Sache war mir aufgefallen. „Sie ſprechen ein erſtaunliches Schwediſch,“ ſagte ich. „Ah— ich bin nur von der Veredſamkeit meines Chefs ange⸗ ſteckt,“ ſagte er.„Leben Sie wohl. Wir treffen uns ſicherlich bald.“ V. Ich fand in der Bodega, als ich gegen vier Uhr dort erſchien. etliche Freunde verſammelt. »Außer Simon Weel und dem Bildhauer ſaß Cz da, und neben ihm zwei Typen, die nur ſelten auftauchten. Der eine war ein da⸗ niſcher Advokat und hieß Hoffmann⸗Bang. Er ſprach wie die großen Religionsſtifter ausſchließlich in Gleichniſſen, aber alle dieſe Gleich⸗ niſſe waren Zitate. Der andere war ein isländſcher Lyriker und ſchrieb Gedichte, die man ebenſogut von vorne wie von rückwärte leſen konnte, was der höchſte Grad der Vollendung iſt, den edn is⸗ ländiſcher Lyriker erreichen kann; neben der Dichtkunſt ſollte er auch noch Agent für isländiſche Waſſerfälle und Erdbeben ſein. Eigentlich war ich von der Luſt eine eigenen Erlebniſſe in romantiſierter Form zu erzählen, in Bodega getrieben worden; ich gehöre zu den Menſchen, die nicht her zufrieden ſind, bis nicht alles, was ſie geſagt und getan haben, in Mythen umgegoſſen iſt. Aber dabei will ich Glauben finden. Und als ich die vier anſah, die um den Tiſch des Italieners ſaßen, fühlte ich inſtinktiv, daß Sympathie und Aufmerkſamkeit das letzte war, was mir zuteil werden würde. Der Isländer wollte eben ein Gedicht ſkandieren, als ich hereinkam, war aber ſchon im erſten Anlauf von Simon Mittwoch, 25. Nov., abends 8 Bibelſtunde, Vikar Schröder.* 5 5 Feu denheim: Donnerstag, 26. Nov., abends 8 Andacht. Pfarker Mutſcher anel // 5251 Evang-Iuth. Gemeinde. Diakoniſſenhauskapelle F 7. 29: Sonntag, nachm. 5 Predigt und hl. Abendmahl, Plarrer Wagner. Beichte.30. Anmeldung von 4 an. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. zingerſtratze 90, Stamitzſtr. 15 Fiſcherſtr. 31(Reckarau) Sonntag 3 Verſammlung; Donnerstag, 8 Bibelſt.; K 2, 10;: Dienstag..80 Schwetzingerſtr. 90 u. Stamitzſtr. 15 um 5 Frauenſt., üm 8 Män⸗ nerbibelbeſpr.; Meerwieſenſtr. Nr 2(Lindenhof! Sonntag und Dienstag 8 Bibelſtunde; Sandhoferſtr. 22(Luzenberg); Feuden⸗ heim(u. Kinderſchule) Däniſcher Tiſch 23(theinau) Sonntag 8 und Mittwoch 8. Bibelſt.; Waldhof(Kinderſch.) Mittwoch Neckar⸗ ſpitze(Kinderſchule), Freitag. Käfertal Gemeindehaus, Sonntag, 8 Uhr, Sandhofen(Kinderſch.). Sonntag 3 Uhr u. Donnerstag .30 Bibelſtunde. Chriſtlicher Verein jſunger Männer, K 2, 10, Schwetzingerſtr. 90, Stamitzſtr. 15: Dienstag 8 Bibelbeſprech. f. Männer u. funge Männer: Samstag 8 Jugendabt.: Bibelſt.; Fiſcherſtr. 31(Neckar.) Däniſcher Tiſch 23(Rheinau), Samstag 8 Meerwieſenſtr. 2 und Sandͤhoferſtr. 22, Freitag.30 Bibelſtunde. Chriſtl. Verein junger Mädchen. K 2. 10. Schwetzingerſtr. 90. Sta⸗ mitzſtr. 15: Mittwoch: Bibel⸗ und Gebetſtunde für Aeltere. Frei⸗ taa für Jüngere: Meerwieſenſtr. 2: Montag Bibelſtunde. Sonn⸗ taasſchule überall um 11 Uhr: Fiſcherſtr. 31 u. Däniſcher Tiſch 23 um 1 Ubr. Berein für Jugendyſlege e. B.„Daus Salem“ K 4. 10. Sonntag 4 Jugendverein: abds. 8 Vortrag.— Dienstaa abds. 8 Gebeiſtunde. — Mittwoch abds. 8 Männerverein.— Donnerstaa nachm. 4 Frauaſtunde. Gemeindehaus der Evang Gemeinſchaft U 8. 28. Sonntag,.30 u. 3,30 Predigtgottesdienſt. Prediger Kick; 11 Sonntagsſchule. Mitt⸗ woch,—6 Religionsunterricht;: 8 Bibelſtunde. Donnerstag,.30 Frauenmiſſionsvereinigung: 8 Jugendandacht. Baptiſten⸗Gemeinde, Max⸗Joſefſtr. 12: Sonntag, 22. Nov., vorm. .30 Prediet; 11 Sonntagsſchule: 5 Predigt. Mittwoch, 25. Nov., 8 Bibelſtunde. Katholiſche Gemeinde. 25. Sonntag nach Pfingſten, den 22. November 1925. (Feſt der hl. Cäcilia). Von 6 an Beichtgelegenheit; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſe:.30 Singmeſſe mit Predigt:.30 Kindergottesdie, ſt mit Predigt;.30 Haupt⸗ gottesdienſt mit Feſtpredigt durch Herrn Wirkl. Geiſtl. Rat Dr. Jauch⸗Freiburg: hierauf levit. Amt und Weihe der neuen Fahne des Jugendvereins:11 hl. Meſſe mit Predigt: 2 Herz Jeſu⸗Bru⸗ derſchaftsandacht mit Seoen. der Beichtgelegenheit: 7 hl., Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt und gemeinſamer Kommundon der Frauenkongregation;.30 Haupt⸗ gottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 Kinderaottesdienſt mit Pre⸗ digt: 2 Chriſtenlehre für Mädchen:.30 Herz Jeſu⸗Andacht mit Segen; Die heutige allgemeine Kollekte iſt für den Caritasver⸗ band beſtimmt. Jopanniskirche: Donnerstag, 26. Nov., abends 8 Andacht, Pfarrer Maner. In'berfirche: Mittwoch, 25. Noy., abends 8 Anpacht, Parße⸗ Lehmann. lieſt, erinnerſt du an einen Strafgefangenen, der in ſeinen tanzt. Die einzige Lyrik, die erlaubt ſein ſollte, iſt die Unbehagen verurſachen, zweitens beſtehen ſie aus einſilbigen und ſeus überaus kurz. Lerne chineſiſch, dann werde ich mit Lyrik anhören.“ n „Der Branntwein, die Lyrik und die ſieben Todtugende Schweden zu dem gemacht, was es heute ift,“ ſagte Hoffm „Und das Bier, die Politik und die Volkshochſchulen zu dem, was es iſt,“ ſagte Simon Weel. „Ja, ja,“ rief CEz voll Enthuſiasmus. beijde haben ſie ſich recht.“ Börevig gehört——? Dadurch erinnern ſie an die Muſik der Sphären. Nah fünf 5 hört man ſie nicht mehr. Da iſt der'andalſchreiber. Braſch war eben angelangt, von Hoffmann⸗Bang mi Doppelzitat begrüßt: „Hänge die feine Schameshülle an den Sonnenſtrahl ſagte er. Hiermit wollte er andeuten daß ſich an dieſer, f Kleiderhaken befand. Du findeſt eine wunderliche Geſelſch ſammen: einen Isländer, der an ſeine Lyrik glaubt, un t „Ich habe ſchon geſagt, warum, ſagte Simon Weel chineſiſche Dichtkunſt iſt bewunderungswürdig. Sie 50b Fehler, aber der geht durch die ganze chineſiſche Kultur. Die f˖ haben keine Ahnung von Calabreſer Wein. Ihre Dichter Braſch ſtürzte einen großen Abſynth beinahe auf einen hinunter. er „Komiſch— ihr ſitzt da und ſprecht von China,“ ſagte 1 habe den ganzen ſchuftet, geſchuftet, verſteht ihr! habe? Oben auf dem runden Turm. Muß alle Reizm wenden.“ Ich zuckte zuſammen und ſah Braſch an. „Was iſt denn mit dem Chineſen los?“ fragte ich. „Er iſt verſchwunden. Alter Chineſe, kam vor vielen 5 her, hat ein Antiquitätengeſchäft in der Fiolgaſſe. Heute na Wißt ihr. wo ich ihn geſ löſcht. Der Poliziſt klopft an, niemand meldet ſich, er 9 rückwärts hinein. Der Chineſe iſt fort, überhaupt nicht wi Ich konnte nicht umhin, einen kleinen Schauer im gehabt. Beſtand da irgendein Zuſammenhang? Sollte ih meine Erlebniſſe erzählen? Vielleicht wäre er der rechte Ma al ſchwarze Haus zu finden. Er kannte ſeine Stadt beſſer, 5 meiſten. Ich war ſchon im Begriff, anzufangen, als ich ein ſt auf die andern am Tiſch warf und inncbielt. Die Sonne, herein. Sie ſchien auf Simon Weels majeſtätiſches Prie auf Czs ſchwärzliche Phyſiognomie, auf das phlegmatiſche Bildhauers, das ſelbſtaefällige des Isländers und das ſpäter mit Braſch ſprechen. Ich ahnte nicht, wie lange es ſollte, bis ich Braſch wie derſah. (Fortſetzung folgt) Liebfrauen⸗sfarrei: 6 an Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſer. Fredigt; 2 Chriſtenlehre der Jünglinge:.30 Andacht zur gottesdienſt. Jungfrauen;.30 Predigt und Hochamt; 11 Kindergotte? Predigt: 2 Chriſtenlehre für Mädchen: meſſe;: 8 Singmeſſe mit Predigt(Monatskommunion vereins):.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe m. 2 Chriſtenlehre für die Jünglinge:.30 Andacht für milie; Dienstag:.45 bl. Meſſe zu Ehren des hl. A Ausſetzung; abends 6 Antoniusandacht mit Segen. .30 Amt mit Predigt: 11.15 Singmene mit Prediat; 1. lehre: 2 Roſenkranzandacht. Dienstag und Freitag: Roſenkranz Andacht. umeſſe Franzikuskirche in Waldhof: 6 Beicht: 2 Kommuntanenſt Frühprebigt(Generalkommuniun der Erſtkommunika ung Prediat, 11 Sinameſſe und Homilie in der Kavelte 1 gelfabrik: Schülergottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe; ſtenlehre f. d. Junafr. u. Veſper: 7 Sontaagabendandſe Si, Laureninskürche in gafertal. 60 Beicht 2 eukmeſse enſ kemmunion für den Mutterder en).90 Schileractolekte); Prediat(Caritas⸗Konektel: 10, Prediet mit Amt(Kcegen⸗ Chriſtenlehre, hernach Herz Markä⸗Bruderſchaft mit St. Bartholomänspfarrkirche in Sandhofen: 2 5 meſſe mit Kommunton des voln Roſenkranzverein. lergottesdienſt mit Predigt: 10 Prediat und Amt;: 1. St. Peter⸗ und Paulskirche dendenheim:.30 Beicht;.15. leh .15 Schülergottesdienſt: 10 Hauptoottesdienſt: 1 St. Antoninskircke Reman: 690 Beſch,.0 Frür meſeen kommunion der Junafrauen;.90 Hauptaottesdienſt⸗ Chriſtenlebre: Katholiſche Kirche Seckenheim:.30 Beicht;.30 Fr relns; Haupteottesdienſt vnter Mitwirkung des Cäcilienve Bücherei:.30 Chriſtenlehre für Mädchen: 2 Heilige Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, 22 Nov., 10 vorm. in I. II. 21: Die Me Die weckung des Lazarns.“— gehalten von Dr. Frieling der Chriſtengemeinſchaft. Freireligiöſe Gemeinde. 2 Chriſtenlehre f. die Jüngſinge:.30 Herz Jeſu⸗Andacht m. Segen. nikanten Mödchen]:.80 Pediet und Amt: 11 bl. Meſſe mit Prediat: Sonntag, 22 Nov., vorm. 10 Sonntagsfeier, Pred. Dr emn über„Der Tod und die Toten“ in der Aula des Nea Tullaſtr. 4. unter Mitwirkung der„Einiakeit⸗Lyra N 2 —.* aties- men begghtg de mgg „ Drum auf Bret . 2 2 Paperiſehe Kernmargarine- aus den YY Wirnbers pereinigt zum- N 11¹ nten ua 5 Beim Enkaul von jedem Flund verlange man gratis den neuesſen Band der Revi-Hausblichetei— General-Vertretung u. Großlager der V. M W. Narnberz: Lebkuchen& Hirsch, Mannheim, Dammsir. 32.— unb höch⸗ „Aufhören, zum Teufel, Jsländer! Wenn du deine Gedichte j nige Erſtens verſteht kein Menſch chineſiſch, wodurch die Gedichte wenſen „Bildhauer!“ ſagte Simon Weel.„Ehe ich mir daue doten anhöre, laſſe ich die Gedichte des Isländers über mich 90 Ihre Eintönigkeit macht ſie bis zu einem gewiſſen Grade Minuen 1 der Polzit. daß Licht in dem Laden brennt, merkwürdig degagh neſe iſt ſo geizig wie Harpagon. Das Licht brennt die gande g es wird drei wier, fünß nicht einmal an Morgen wird ereht ann ieder ge⸗ nn, de . die gen. 2 Chiſtenlehre f. die Jünglinge:.30 Hez Jeſu-Andacht 1. glg enheil⸗ Herz⸗Jeſnkirche Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe und Beichtanalon 255 7 hl. Meſſe: 8 Singmeſſe mit Predigt u. Bundeskome, zienſt onatz⸗ lekre für Innalinge und Andacht zur hl. Tamilie, Frülme tter die Jünqlringe:.30 Herz Mariä⸗Andacht;: 2 chriſtl. Mü ongl darne 2,Andackt für die Atkseſtorbenen ameſez 1 banblung: Abends 8 im Hofoiz F 4. 8/: Bibeſſtun de. ⸗Pfarret W Karl ſums, vol. deine haben ann⸗Bang Dänema lt le „Ausgezaiſchnetl 1 ; von „Habt ihr,“ begann der Bildhauer,„die letzte Geſchichten einem mit inter„ Stelle ein einen 4 Schweden, der alle Lyrik auf chineſiſch geſchrieben haben möchle. de ineſ anken Branntwein aus Teetaſſen.“ ild, haſt du „Ja, ja,“ rief Ez begeiſtert,„ausgezaiſchnet! Geild, Gejld, Bildhauer?“ Zuß 1 Ich n ge⸗ Tag an einem Artikel über einen Chin chrieben ittel al⸗ aſſe da⸗ kommen, ſiehſt du. Nichts aus dem Laden geſtohlen, die Kalſe 50 Rücken in u t verſpüren. Ich hatte ja dieſe Nacht auch mit einem Chineſen 30 Hlic rahlle ſeroeſth Geſt ſane wachf r⸗ Bangs. Ich ſah im Geiſte dieſe Geſichter, wöhrend ſie 0 beune zählung anhörten. Nein, hier war nicht der rechte Boden. J dauern mit mene mit Predigt; 9,30 Predigt und Amt; 11 Siname uler. Gottes. Kath. Bürgerhoſpital:.30 Singmeſſe mit Predigt: 10 Gumma mit it: 7 Frn Sk. Bonifatinskirche Neckarſtadt⸗Oſt: 6 an Beichtgel zgenberg m % Pre t Fa⸗ ie hl. mit mionius 4 7 eſſeit; St. Joſefskirche Mannheim-Lindenhof: 6 Beicht:.45 Ft re Generalkommunion des Müttervereins; 8 Singmeſſe 130 Chriſte lehre für die Jünalinge: 2 Andacht zur hl. Familie. unioni St. Jakobskirche in Neckaran: 6 Austeilung der hl. 950 Hochen, .45 Kommunion⸗Meſſe: 8 Singmeſſe mit Predigt: c Ehriſten nait Predigt; 11 Kindergottesdienſt mit Prediat 13730 abend mit .5 Amt 1 9 ie⸗ Amt und Prediat in der Kapelle der Spiegelfabrit: der Gel Sel u8 1⁰ rüh⸗ .30 Beicht.) Schl, nveſper 5 he⸗ veterke in eil J7d ᷑ ³ ũ᷑ ͤ ſß—?ͤr— ̃—.. ̃¾———.. j7 ² 69oo. ²˙ V. ⅛˙—pTL‚ꝛ˙o”'!!.—'—— ²¹U;1üü ˙uÄX 1K„% 0 Sumetag, den 21. November 1925—— nene mäntpefmer Jerfndua Igbenb-Rusgabe!?! 2. Selte. Nr. 54(2 Neue Mannheimer Seitung»Handelsblatt 8 3 8 7 OElektrizitäts.⸗G. vorm. W. Lahmeyer u. Co. Die geſtrige Laug. Die Wirtſchaſts⸗ und Börſenwoche.⸗V., in der 19 Aktionäre mit 89 111 Stammaktien und 10 000 1 Die Schwieri keiten der Geſc Vorzugsaktien vertreten waren, 2 177 die e der 225 5 eiten der Geſchäfte t——: lwaltung. Es gelangt ſonach eine Dividende von 8 Prozen Al⸗ e ſchäfts wel Kreöitnot und amerikaniſche Anleihen— Deviſen⸗ und Gelömarkt auf Ne 16 Nitt Sm ünd eine Dividende von 4 vorgänge im Oankgewerte— Rückwirkungen auf die Börſe 50 die Vorzugsaktien zur Ausſchüttung. Ueber den Abſchluß 5 e; 555 eſellſchaft im vergangenen Geſchäftsjahr berichteten wir in Nr. 53 10. 1 Von Georg Haller⸗Mannheim vom 4 der—— Mannheimer 100— rzn e ge der deutſchen Wirtſchaft, über der ſo oft ein undurch⸗] Konku 5 21: Guker Abſatz deutſcher Gummiwaren na merika. Nach en. Fringli 0 er den ndu nkursanträgen mangels Maſſe abgelehnt werden müſſen. Au; 117 1; 10 ſan 1* 15 ün liegen ſcheint, wird immer durchſichtiger, auf dem Wege der freiwilligen Siguldatlen ſcheiden in ſegter 3——93 50 5 ener, 0 ſuten chlechter e Ai den hin, daß es ihr von Woche zu Woche immer mehr Unternehmungen aus. Dieſer Ausleſe⸗Prozeß, nament⸗ aſhington hat der ſaß Verel 1 ſctate nur nch dahl den ee Gebieten ſchleppen ſich die Ge⸗lich das Dahinſterben aller Inflationsblüten, iſt notwendig und, Ameritg 25 Jahre 1024 u 55 32 aben ſnem liches Brot. S vegetieren. Man quält ſich um ſein täg⸗ ſoweit er lebensunfähige wirtſchaftliche Gebilde trifft, erwünſcht, auch im Jahre 1925 ſich 89 wüuſt lime Geſan ſenug, die 1 1 9 b es Aactz immer kurgzſichtige Geſchäftsleute] weil dieſe nur den Kreditmarkt belaſten. Anders verhält es einfuhr von 364 407(engl Bfu d99 a(asde ni biten Treu und Glauben uatonden Eöchafte a. maczen lieber ſich bei wirklich lebensfähigen alten, produktionstechniſch aber auf Kämmen und andern klen en Arlitein im Werte von 438 220 bol %%%%/%%%%%/% bei⸗ Zannſchaft 2 überlieferten Grundſätze ehrbarer Kauf⸗ Gemeinden den Lebensodem abſchneiden, weil ſie, was immer W 5 0 207 auf 5 W 182 5 f1 nd inen Aele gewahrt 75 wo man unvernünftig lange wieder geſagt werden muß, mehr als 6 Milliarden 4 jahrlich zuviel[ ime Werte von 215 950 Dollar. 55 0 bber 17 n paar Woch 5 Wf an ſich zu ziehen und dieſe dann nach Steuern aus einem ktanken Wirtſchaftskörper herauspreſſen. 8 di turke Einf die r it b d Länd de uee, eben mit Weh⸗ und Klagebriefen beſtürmt zu dem 5 hat die ſtarke Einfuhr dieſer Artikel aus beiden Ländern auch in ſnen Velchen 1 gewährte Ziel abzukürzen oder ein Akzept zu erhalten. dieſem Jahre angehalten. Im April und Mai d. J. z. B. kamen zen e Mi mfang dieſer Unfug angenommen hat, beſagt am beſten er Zollkrieg mit Spanien iſt nach kurzer Dauer durch aus Deutſchland und Oeſterreich insgeſamt 77 957 Dutzend Gummi⸗ flen röteſiachner Statiſtit, wonach 80 pct. aller Wechſel zu ein auf ſechs Monate abgeſchloſſenes Proviſortium beendet worden. kämme nach den Vereinigten Staaten. Auch in gummidurchſetzten ſt gehen. Dieſe Meldung iſt deshalb erfreulich, weil der deutſche Export nach Stückgutwaren und ſanitären Gummiwaren hat Deutſchland 50 1* Spanien ſchon im erſten Halbjahre 1925 auf über die Hälfte des einen lebhaften Handel nach den Vereinigten Staaten. De Es liegt auf d d Wertes von 1913 geſtiegen Jar, ein Beweis, daß die deutſche Indu⸗ 2 31 Febltorenton auf der Hand daß, unter ſolchen Umſtänden diefſtrie trotz der Fernhaltung vom ſpanſſchen Markt durch den Welt⸗ Sörfenbericht ü engeſchterden Geld. dun ſeeonee gepenewerden müſhen. dies dor berenſcend ſchnel wieer Fuß geſaßt ha. Sonst rache renbeeichte 90 balniſſen für* und Kreditkriſis zu den ſchwierigſten Ver⸗ die Wirtſchaftswoche noch die Meldung, daß die Stinnes⸗ Mannheimer Effektenbsrſe 9 ſlugen fühet—55 und zu täglich neuen Zahlungseinſtel⸗ Abwicklung ihren programmäßigen Gang nimmt, ſo daß man Omannheim, 21. Nov. An der Börſe lagen Anilinwerte oben chen Wirtſchaft 0 Wel e e eeee hofft, bis Mitte Dezember die Stillhaltekredite auf 30 Millionen heute feſter, im übrigen war die Tenden bei mihigem „ſich am Weltmarkt und gegenüber der Auslands⸗ Reichsmark herunter zu bringen; auch in der Barmatliqui⸗ gut behauptet 5 notierten: Pfälz H9potheten Bant 40 0 konk an⸗ b urren 17 3 8: 2 9 5 5 geättfg n behaupten, erweiſen ſich leider viele Märkte als[datſon iſt die Abwicklung der Geſchäfte im weſentlichen erledigt. Badiſche Anilin 113,75 bz., Ehemiſche Fabrik Goldenberg 150 G. ſhre: Die Vereinigten Staaten aber halten an]Di⸗ d N f 75 7 55 Echuldalten Soſtem des Hochſchutzzolles feſt, obwohl ſie 32 4385 Die noch zu klärenden Fragen 8 nur noch Einzelgläubiger. Snnenwerte Aenn 8 e 13 8• und nerland zum größten Gläubigerland der Welt geworden ſind, hten 50 bringen dadurch Europa in immer größere Abböngirel Amerika wird von Woche zu Woche mehr der Gläubi⸗Neckarſulmer Fahrzeugwerke 40 bz.., Rheinelektra 52., Frei⸗ t 785 f 5 55 5 f̃ 15 draander n. Auch England hat ſich neuerdings vom alten ger Deutſchlands. In der verfloſſenen Woche ſind wieder] burger Ziegelwerke 35 bz)., Wayß u. Freytag 59 G. Zellſtoff⸗ 9 5 elsprinzip tatſächlich abgewandt, wobei bezeichnend iſt, daß eine Reihe von Anleihen drüben abgeſchloſſen worden, ſo u..] fabrik Waldhof 75 G. desgl. Vorzugsaktien Lit. B. 55., Zucker⸗ 0 ein dolſeändiges Einſ der engliſchen Eiſen⸗ und Stahlarbeitereine e be von%½ Millionen Dollars, fabrik Frankenthal 44,25 G. intret tändiges Einfuhrverbot für Eiſen⸗ und Stahlerzeugniſſeeine illionen Dollar⸗Anleihe der Gutehoffnungshütte Aktien⸗ 3 15 Juchhen, Der 1pe e den England mit ac aden verein für Bergbau und Hüttenbetrieb Oberbauſen, eine Srankfurter Wertpaplerbörſe 10 ſti Waren führt, muß allmählich bedenk⸗ eee e der Stadt Breslau, eine 3,6 Millionen Feſtere Tendenz brotektiamen. eine konſervative Regierung ſucht, wo ſie ihreDollar⸗Anleihe der Kommunalen Landesbank in Darmſtadt uſw. 5 i d 5 15 de ce 1 80 nich in aen vln Zellen 5 ber e, die aee des de aſchen Paltel düuſtcgu—5 e lütte durch Subſidien, Vorzugsbehandlung und ähnliche nden haben ſollte, wird eine weitere Reihe von Darlehns- Locarno, deſſen Annahme d de i dad ichert 15 dichen 1 5 Freihandelsprinzip zu durchlöchern und damit der inlän⸗ verträgen perfekt. In Wirklichkeit dokumentieren wir mit dieſen gelten gab—5 Pöeſe e ee 15 bewerher nduſtrie Vorteile auf Koſten der ausländiſchen Wett Anleihen nur unſere Verarmung und unſere zunehmende Verſchul⸗ ter. Die ſchon an der geſtrigen Abendbörſe beobachteten Rückkäufe 1. Ul0 meht berſchaffen. Das kolonienloſe Deutſchland wird davon] dung an das Ausland. ˖ und Deckungen wurden daher heute in verſtärktem Maße vor⸗ le Aunpllictung(iaz als es die ihm mit dem Dawesplan guferlegte* genommen, ſo daß ſich im Verlauf die Tendenz recht feſt geſtalten e eeung wur ars den feherſchrd ſener Ae hr znſbuch anndeanſe Ken and an bal ſ ſaen eenmegencd an Monzagmk: meeſhnleh.8 re, für Cheme⸗ 95 dem 15f ich eine gewiſſe Rolle und er hat ſich, ſoweit es ſi Bö nn;; 27 mne dade und mene dieg duzenneriſchen, Soretnngen Fean;' handelt, in dieſer Woche berkeeſt. ſlhme Dezlnber. perte 17e und auf dem Elekkromorkt ſogar dis J der r⸗ Ston kommt die Welt 8 17170% 5 8 Termine ſind am Wechſelmarkt zurzeit am meiſten gefragt. Im Deutſche Anleihen und die ausländiſchen Renten konnten 0 ne kht ung des Zuſa beltene d Völt ie die ſtärkſtef allgemeinen ſind die Umſätze in bankgirierten Warenwechſeln gering ebenfalls anziehen, beſonders die ungariſchen Renten, die ſich ern ilt die„En, ſammenarbeitens der Völker bedeutet und nicht zu⸗ geworden, weil bei den unſicheren Wirtſchaftsverhältniſſen ſich nur übrigens bereits geſtern abend gut erholen konnten. Es erfolgten ur die zyEntthronung Europas“, d. h. die Tatſache, daß Europa ältnismäßi irfli 978 auf dem ten Kursni G i i d erg übrige Welt nicht mehr die Rolle ſpielen kann wie ehedem ee eeee neuerdings 763 Aicber⸗ Abgaben ſo daß weiſchdenliih ai Kure 1 berall ſi 1 5 Tan! dem. zeigt. ernationale Geldmarkt wird 0 ieen e 2 Heaen 1 aen i und auch 15 alten Indu⸗] Schwankung der Währungen der 55— gewinne wieder verloren gingen. Die Börſe ſchloß daraufhin in 51 Ne 1 Watem da f 11 a weiterentwickelt und wenn wegung gehalten. In der letzten Zeit hat neben dem franzöſiſchen ruhiger Haltung. Dder Geldmarkt war unverändert flüſſig. 5 e 5 dem a erhielt, ſo 7— dies als Folge 725 den e eee bardenten der eede Alot 0 ee 8 n e 1 en von ſich reden gemacht. Der Rückgang der Deviſe Warſchau wächſt war eher ſchwächer. Api FCFFFTCCCCCCCC ler. Aelgehſtoffwärſhensre. de e an 32 ſich immer mehr zu einem neuen Zuſammeabruch der polniſchen Growag ſtark angeboten, 42, Ufa 43, Unterfranken 48,50. 5 0 bealte, nementlich Die deulſche und kengliſche Induftrſe, fauß ſwie don eeene ee eee ben 8a deerere ˖ erd ir 1 0 w Ft„die namentlis 3233 6 15 nich unbchmnz ſcech 96 ſein Penuhen elt f ee die deutſche Induſtrie und ihre Arbeiterſchaft mit Beſorgnis erfüllen Beruhigung und leichte Erhöhung der Kurſre 14 5 ſtrie raft der 0t a 3 muß, weil eine Ueberſchwemmung mit franzöſiſchen Waren Berlin, 21. Nov.(Drahtb.) Die ſich ſchon an der geſtrigen 00 0 zen e n Länder und auch das Entſtehen neuer Indu j 1 b05„ 1it mitt ine verſtärkte ee e ee, für weite Induſtriezweige in Deutſchland Arbeitsloſigkeit und ver⸗JBörſe zeigende Beruhigung hat angehalten und heute in einer Mſung u bringt. Weausfefung iſt gedoch Un ten und mehrte Not bedeutet. weiteren Erhöhung des Kursſtandes Ausdruck gefunden. 2 Feade dian, die veränderten Weltwirtſchaftsverhältniſſe. Nun iſt* JZurückzuführen iſt ſie in der Hauptſache darauf, daß ie geſtern 1 Pehenate deutſche Wirtſchaft eine Wiriſchaft„auf lange Sicht“ im die Börſe iſt in niefen Peſſimismus verſunken. Nicht ohne] umlauſenden verſchiedenen Gerüchte keſne Beſtitigung landen und 105 Mrzlatz zu der amerikaniſchen Wirtſchaft, dieſer Wirtſchaft auf Grund! Vier Berliner Bankfirmen wurden i lb zwef das anſcheinend unter dem Eindruck der vereinzelt ſtattfindenden 0 Alghe e, Sicht 7 + 1 75. Interventionen das Angebot weſentlich nachgelaſſ at und vielſach 11 labeutunucht, auf Ausbeutung mit Aufgabe des Betriebs nach der Tagen als ⸗Aufgabe' geſtrichen. Namentlich durch die Jahlungs⸗—385—53 Falde ag unter Ausſchaltung aller Ethit. Demgegenüber iſt die ſtocung des Verliner Bankhaufes Laband, Stiehl u. Go, deſſen Pecunge, und bereito aucd dteinungelgufe pordenen nen wurden, 90 bd den en wenn jetzt Betriebsſtillegungen jeder Art Inhaber 5 auch 1225 Aufſichtsrat füddeutſcher Aktiengeſell⸗ Nphm, 9255 5 e— ern. Zwan ältniſſe herbeigefü en angehört, erfuhr di iſis ei 9. 0 inder Verhältniſſe herbeigeführt werden, geradezn geß + ie en ee dei 3 pCt. Dieſe kamen vornehmlich den in der letzten Zeit beſonders gt⸗ en⸗ Anerit tid, wie ſie ja auch in ganz anderem Umf in ſchärfu i ierigkei i r gan⸗ fange als in ſchärfung, zumal man von weiteren Schwierigkeiten mittlerer Ber⸗[. 5 beber herauf der Solidarität zwiſchen Arbeitnehmer und Arbeit⸗ liner Bankfirmen ſprach. Sodann nannte man einen weſtdeutſchen mitgenommenen Papieren am Wontan, und, Maſchinen⸗ 5 ½erußt. Montankonzern, der Verkäufe zu Geldbeſchaffungszwecken vor⸗ fſabrik⸗Aktienmarkt zugute. Zei Kali⸗Aktien betrugen * genommen habe; ferner wurden weitere Stillegungen im rheiniſch⸗ die Beſſerungen ſogar—4 pCt., Schiffahrts⸗ und Bank⸗ 55 und d weſtfäliſchen Kobtenrevier ins Auge gefaßt. Auch der langſame er Au aktien waren im allgemeinen nur wenig verändert. Auch der der sleſe⸗Prozeß, durch den der Produktionsapparat Fortgang der Weſtdeutſchen Montantruſt⸗Verhandlungen wirkte Rentenmarkt zeigte etwas beſſere Veranlagung, ſo daß Papiermark⸗Hypothekenpfandbriefe ſich bis 20 Pfg. erhöhten. 1lt tiiberein ti erteilungsapparat der deutſchen Wirtſchaft wieder in verſtimmend. Infolge dieſer Umſtände machte der K K 10 0 urg dung mit ihrer Kapitalbaſis gebracht werden ſollen, zerſetzungsprio 16 bn 2 55 Nan A lcre Es iſt 8 li D i 5 5 deulliche ſich mehrenden Zahlungseinſtellungen und Konkurſeſetzt ſoweit, daß ſich das Ausland ſelbſt dann nicht für deutſche erliner Deviſen . 05 ie zahlen r aks bisher auch nach außen in Erſcheinung. Dabei] Werte intereſſiert, wenn dieſe Dividende tragen und ſich angeſichts 7 iF. K.— nicht elubige Sterbeſtatiſtik wirtſchaftlicher Unternehmungen ſihres heutigen Kursniveaus mit 15—16 pCt. verzinſen! Der Winter— 5 1 kmal erſchöpfend, weil eine große Anzahl von lunſeres Misvergnügens ſcheint noch lange nicht beendet. Jernez.d 168.70 169.12 voll 100, 70 109.12 5 AMktt Idumanta. 88.54.76 5 85.50 85 81 8 18 engeſellſchaft Si mun) Schneſder, Mannheim Der Geſchäftsführer Raſt des Deutſchnationalen Handlungs⸗— 90 87 80.77 2 80.57 80.77. 5. aſdn der 5 N gehilfen⸗Verbandes und der Vertreter der Arbeieerſchaft Sattler, dopendaoer 27 775 17 7 u ließbericht ard Mittag abgehaltenen o..⸗V. wurde der Ge. gaben im Intereſſe der arbeitslos werdenden zum Teil über 40 Ste 41 28 4425 42 5 7 Jh.eht das Gelr, das abgelaufene Jahr bekannt gegeben. Darnach Jahre im Geſchäft tätigen Anaeſtellten und Arbeiter zu bedenken,] Jlaner. 10.85 10% 10.55 „der eſchäftsjahr 1924 mit einem Verluſt von 14000 ob nicht ei ilwe ü 176 Maten. 18 84 16 83 8 16.77 16˙80 6· Nuſſt auf b nicht eine teilweiſe Fortführung etwa der gutbeſchäftigten Ab.“) 25 5 ſche chtsrat„neue Rechnung vorgetragen wird. Vorſtand und teilungen bzw. eine Zuwendung an die vor dem Nichts ſtehende lw.. 2 1—— r 5 idende Auftide Entlaſtung erteilt und der turnusgemäß aus⸗ Arbeiterſchaft möglich ſei. Der Vorſitzende erklärte, daß zur Fort⸗ Ban⸗ 16.71 16.75 16.41 16.45 4 15 ſſichtsrat wiedergewählt. Offührung des Vetriebes mindeſtens Million nötig wäre und daß—j— 5 515———— 5 7 150 Atui 5 bei ee 3 für— Weiter⸗ Zanſe 7219 122 8 222 e ührung des Betriebes ni ausreichende Beträge in Ausſicht ge⸗] Tonſtantinopel. 4* lengeſellſchaft fü: Eiſen- und Broncegießerei ſtellt werden konnten. den Wünſchen des Wöbetewe 99 11 8 9011˙ 90.240: N dormas Carl Slink in Mannheim man 19 2 de Vorſchriften— 11452 1155 1133 1455 7 7 angänaig ſei, na ödalichkeit entgegenkommen. Die Auflöſung der] Jugollapten 5. 45 5 Ean dn der ao Die Liquidation beſchloſſen Geſelſchaft wurde ſodann mit 12 530 Stimmen beſchloſſen und Sene 883 888 8 Dr deten 5.-., in der 265 480 Aktien mit 13 274 Stimmen Rechtsanwalt Dr. Staadecker zum Liguidator beſtellt. gn. ihen.69.71 2.64.86 0 5 Fer.S ba a dael machte der ſtellvertr. Vorſitzende Rechtsanwalt Raterder beaner deron Mitellung daß die Gründe ſer die m 106 Aage wegen Pranagte Geſchäftsaufſicht die waren, daß die Geſell⸗ Einfuhrverbot für Anilinfarben ins Saargebiet Herausgeber, Drucker und Berleger: Druckerei Dr Haas. Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, 8 6, 2. angel an eigenen Betriebsmitteln nicht mehr in der 28 t, j 805 Auſncoß Aller. Verpflichtungen nachkommen zu können und daß ehme Bemüh'ingen nicht gelungen iſt, neuen Bankkredit] deutſcher Farbſtoffe ins Saargebiet ohne Genehmigung der franzö⸗ Theſredakteur: Kurt Fischer. Verantworilich 85 Tan . Fr ammes, füt 1 10 Nach einer Blättermeldung aus Saarbrücken iſt die Einfuhr Diretion: Ferdinand Heyme. n ö hei zu können. a i ührer Kau iſ waltung nicht tattet. i0 ir hi än⸗Hans Altred Meißner; für das Feuilleton: „ 5 mer Der Geſchäftsaufſichtsführe aufmann ſiſchen Zollver g nicht geſtattet. Wie wir hierzu von zuſtän⸗ 8 Nichard Schönſelder; für Sport und l 90 zum 15. November nochmals einen Status aufe diger Stelle erfahren, handelt es ſich um ein franzöſiſches Einfuhr⸗ it Wl Müller; für Handelsnachrichten und den 0 0 gebef gegenüber dem bei der Eröffnung aufgemachten ſich ü ili f verbot für deut Anilinfarben, das 5 f 8„fi 9 agentennd 150 0 n 0 1n n a abf 1 S e 66 e ee e übrigen redaktionellen T Il: Franz Kircher: für Anzeigen J. Bernbardt. Mäud ſar teine Anwendung finde. Man iſt hier jedoch der Anſicht, daß die Aus⸗ Seſchäſtliches die Afſer volle Befriedigung erwarten dürfen. Ob dehnung des Einfuhrverbots auf das Saargebiet der geſetzlichen J0 beinge idnäre etwas übrig bleibe, werde davon abhängen, ob Grundlage entbehrt, da es ſich nicht um eine Zollmaßnahme, ſon⸗ Ein Unglücks fall 0 pro„das Fabrikgrundſtück höher als es eingeſtellt iſt— dern um eine rein wirtſchaftliche Maßnahme Frankreichs handelt 13 bnde ſeien zu verkaufen, wofür ausſichtsreiche Verhandlungen] Die Handelstammer; Saarbrücken iſt dieſerhalb bei der Regierungs⸗ Nen r teifft die 1* Zu 17„ kommiſſion vorſtellig geworden und hofft, die Aufhebung desſdem Schmerze des Verluſtes kommen die Koſten——„ 0Wer Vorſt 13 di B. und ſhende machte dann offizielle Mitteklung gemäߧ 240][Einfuhrverbots für das Saargebiet durchzuſetzen. und alle damit zuſammenhängenden beträchlichen Auslagen, die um⸗ aus Keſeüſchefanttagte die Auflöfung der G eſellſchaft. chzuſeh zu ſind, wenn der Verſtorbene Ernährer einer Uhunge läu 7 0 98 0 aen— von ſich Pantepeeüs uah. m 1 1 A deder Gläubige dbeſnedigen. es müſſen deshalb zur Befrie⸗ O Paulanerbrän.⸗G. München. Nach Abſchreibungen inſeinen Mitaliedern bei Te qu uden in der ger die Werte verſilbert werden. Verhandlungen Höhe von 278 552 und einer Rücklage von 213 3707 zur Auf⸗ 8 10 i Juſſernehmen 1 erwaltung vertretenen Banken neue Aktien wertung des Altbeſitzes der Obligationsſchuld von 15 pCt.] ragseroöbhang rückwirkend ſämtlichen Mitaliedern gewährt ein Be⸗ M die Akar 580 nd auch Verhandlungen wegen einer etwaigen auf 40 pCt., ferner nach Juweiſung von 55 777&. für die geſetz⸗ weis der Leiſtunzsfähiakeit und finanziellen Stärke des Vereins. n ema itionäree gebnielos geblieben. Auch ſei es ausſichtslos, liche Reſerve und Rückſtellung von 100 000 als Baureſerve, ver⸗ Der Deutſche Herold bietet ſeinen Mitgliedern gegen nledrigſte undt haben, zulene ſchon verſchiedene Zuſammenlegungen mit⸗ bleibt ein Reingewinn von 759 770. Die Verwaltung 115 und Bargegdrerſicherungen. ſondern 1 ten g auf Goldm etzt die ſcharfe Zuſammenlegung bei der Um⸗ beantragt die Ausſchüttung einer Dividende von 12 pet. rung. Der aroße Wtetederdn und urdter06 d0aen srerfiche⸗ 15 anzuſehen ark und deren ganzes Aktienkapital jetzt als ver⸗JAußerdem ſoll auf je 20 alte Aktien je eine Vorratsaktie gratis Ende September beweiſt das ſeine 8 ikur—ä— ſei, zu neuer Geldhergabe zu bewegen. zur Verteilung kommen. echichten großen Anklang finder. eiſtungen in allen 10 0 Neue Schwägelm und nus ne geb. Martin Mannheim, den 21 November 1923 Todes-Anzeige. Verwancken. Feur den und Bekannten die schmeiziſche Müte ung. daß meine nede, guie Schwestel, unsete Iame Anna Scheſffel WIi, nach schwerem Leiden durch den Jod eilöst wurde. Die tiaueinden Hinterbſiebenen: Pauline Lerner, geb. Martiin. Die Einäscherung findet Montag nachmiulag 2% Uhr stait. 1114 2 Hlalu. Bin nun wie ſolgt an das Telephonnetz augeschlossen: Sprechstunde: 10188 Privatwohnung: 4842 Dr. A. Steegmüller Facharzt tüt Haut-, Haln und Geschlechiskrankhe ten am Paradeplatz B5122 P Il. 4 Mmm den guten Lessing- Rełs! — 9 te 855 Nerven und Ihre Verbauung erkeiden keine zoͤrung, wenn Sie anſtatt Bohnenkaffee Quieta krinken. Der Arzt empfiehlt ihn nicht nur Kranken und Kindern, ſondern ſedermann als tägliches Getränk. Die Hausfrau ſchätzt Quieta, weil er wohlſchmeckend und billig iſt. Kaffeegehalt: Gufeta Rot 10% 30 Pig., Guleto Ceſo 28% 80 Pfg., Quieta OGold à0% M. i. 10 in ½ Pſd. Paketen. niemals lose. Irinke audi den guten Lessing- Raſao/ Aintliche Bekanntmachungen Da die Firma Rheiniſche Automobilbau Aktiengeſellſchaft„Rabag“ in Mannheim in⸗ jeige der Uebertragung ihres Vermögens auf die Firma Aktiengeſellſchaſt für Automobil bau„Aga“ in Berlin und der Eintragung dieſes Uebergangs zum Handelsregiſter auf⸗ getört hot. zu beſtehen, das Vermögen der „Rabag“ folglich von dem Vorſtand der„Aga“ wenn auch rorerſt noch gemäß 8 306..B. getrennt zu rerwalten iſt, die über die„Aga“ verbängte Geſchäftsaufſicht demgemäß auf das Vermögen der„Rabag“ auszudebhnen iſt, wird die bei dem Amtspericht Mannheim über die „Rabag“ beſtehende Geſchäſtsauſſicht aufgehoben Mannheim den 19. November 1925. Bad. Amisgerickt BG. 5. 75 Die Fuma Heim& Cie, Badiſche Auromobil⸗ ſabrit, Mannheim. Schanzenſtr—14, werd unter Geſchaſtsauſſicht geſtelt Zur Aufſichisper on wird Hert Ingemeunr A. F Dröſſal bier U 5, 15 beſtellt. Wähtrend des Ge ſchäusaufſichtsverſahrens durfen gegen die genannte Fuma Zwangsvollmeckungen zu Gunſten der vom Verfahien veuoffenen Glaub ger nicht ourchgeführt werden 143 Mann,eim, den 19 November 1925. Bad. Amtsgericht 80 4. Der Fabrikant Eugen Amſon in Mann⸗ Heim hat das Aufgebot des Hypothekenbrieſs tder eine zugunſten des Robert Virichhorn in Mannheim, im Grundbuch von Mannbeim, Band 465, Heſt 31 und Band 199, Heft 10 auf ſeinen Grundſtücken LGB. 3587 und 3587b eigetragene Hyppothek von 71049.06% beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird gufgeſordert, ſpäteſtens in dem auf Donners⸗ tag, 18. März 1926. vormittags 8½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Schöffenſaal II anheraumten Aufgebotstermine ſeine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Ur⸗ kunde erfolgen wird. 14³ Maunheim, den 18. Norember 1925. Amtsgericht BG. 9. Konkursverfabhren. Ueber das Ve mögen der Ja Friedrich Koller To in Mannheim 0, wird heute rwach mitlag 4 uhr das Konkursverfahr n eröffnet Zum Konkursverwaſter iſt ernannt: Re tsanwalt Dr Fritz Morgentoth in Man he m. Konkursforde ungen ſi d bis zum 30. Dezember 1925 bei dem Gerichſe anzumelde. Zugleich wud zur Beſchlußfaſſung über die Whl eines defir itiven Verwalters, über die .ſtellung ei es Gläubigerausſchuſſes und ein reten⸗ den Fall s über vin in§ 132 der Koykursordnung be zeichgeten Gegepſtände auf Dienstag, den 15. Dezember 1925, na mitars 4 Uhr, ſowie zur Pru ung der angemeldet. Forderungen auf Dienstag den 12. Jauuar 19 6, nachm tiags 4 Uhr vor eig Amtsgerichte 388 13. 2 Seock, Zimmer Nr. 111 Termen anberaumt Allen Perſonen welche rine zur Konkursmaſſe gehörice Sache im Beſitz haben od ꝛ zur Kontursmaſſe eiwas ſchuld g ſind, wird auf⸗ gegeben, vichts an den Gemeinſchuldner zu verab⸗ ſolgen oder zu le ſten, auch die Verpflich'ung auf⸗ etlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abge⸗ ſonderte Befriedigung in Anſpruch nehmen dem Konkursverwaller bis zum 30 Dezember 1925 An⸗ zelge zu machen Mannhem den 19 Novemper 1925 Bad. Amtsgeticht B0 13 14³ Tranerbriete n Harten Neueste Ausgabe Preis: —— * 2 Teee. ee 1 mit lötlichem Ausgang bietet unſer erhöhung auch allen bisher dem Ver niedrig, richten ſich nach dem Alter vierteljährlich zu zahlen. Sie ſtaffeln 6S Pfenn Beitrages an. In ganz Deut chland über 30o ooo mitglied unſeres Vereins! Verlangen Sie ko Vertreterbeſuch. Lebens · Berſicherungs verein —.rſicherungsverein. Bezirksdbirektion gejucht. In Unglücksfällen ſeinen Mitgliedern bei jedem Eintrittsalter doppelte Leiſtung. Auf dieſe Weiſe wird eine würdige volle Beſtattung und daneben noch eine Summe in bar für die Hinterbliebenen ſichergeſtellt Dieſe Vergünſtigung wird ohne jede Beitrags⸗ getretenen Miigliedern rückwirkd. gewährt. Im Jahre 1925 zahlte unſer gemeinnütziger, nicht priwatkapitalitiſcher, Verein für ſeine Mitglieder in 10 Monaten an Sterbegeld 1 Million 240 o00 Mark. Die Beiträge ſind außergewöhnlich an Auf die Ceiſtungen beſteht ſoſortiger Rechtsan pruch von der Zahlung des erſten von den großen Vorteilen des Vereins Zögern Sie nicht, werden Sie mitglied Auskunft ader unverbindlichen Deulſche Begräbnis · und Deutſcher Herold Bisher: Deutſcher Begräbnis⸗ Mannhe m, P 3, 14 Tüchtige Mitarbeiter, auch nebenberuflich. 11138/½40 Verein pietät⸗ ein bei⸗ u. ſind ſich von ig zeugen er. ſtenloſe a. G. Earr 1 1185 2 1 Nnd lerlag der Drudkerel dentralvei tretung lür den Haunheimer Bezirk: Josef Waldmann, Mannheim-Neckarau Fernsp echer 2777 Hannheim. T Mannheimer Zeitung Ndend⸗Nusgade) 7770 ollwer Ser zartem Ar von 4+ müſtergl 2 Und bei allen Gelegenheiten, wo Sſe sſch und Anderen eine Freude Lini Uhren. God u 8 betwalen als Geschenke benüizen Nic nut wegen del wohſtuenden Zu- niedenneit undstündigen Fieude die der gesitz gediegener Senmuck⸗ stücke und gutert Umen etzeugt, sondein auch wegen dei weit⸗ beständigen Reserve. die Sie sich mit den Jahren zulegen, wenn Sie Ihre Enkäute in meinem veitiauenswüldigen Spezia haus vot- nehmen. leh hante es lür meine erste Pilicht, Sie bestens zu be- laten und balies zn tedienen. Er. J. Kraut. Uhtmacher u machen wo len, in eistet ge Orlent 5 ngeine Auch: Sde Sollten Inr Geld fichtig an wenden liet, Enge Heideldergeistiage O 6 3 und Breuesuabe I I. 3. Qegründei 1878. 8182 * Jschenzl. 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Nr. 542 Weggeworfenes Geld auſergewöhnüahe Reklamegelegenheiten Inſeriere in den Tageszeitungen! wugeier„Zeitungs⸗Verlag“, das Fachblatt für das geſamte Zei⸗ Verle en, herausgegeben von dem Verein Deutſcher Zeitungs⸗ ger ſchreibt in Nr. 46 mit der Bitte um Veröffentlichung: aerichu Beginn der Weihnachtsgeſchäftszeit drängen ſich wieder an dſ„außergewöhnliche Reklame⸗Gelegenheiten“ marktſchreieriſch ölttle inſerierende Geſchäftswelt heran, Reklamegelegenheiten, die kolliet etlos ſind, die nach Verbreitung und Wirkung niemals kon⸗ nehmen werden können, den inſerierenden Firmen nur das Geld ab⸗ ſcädigen d daher die Geſchäftswelt wie das geſamte Geſchäftsleben nur dleacer Firmeninhaber, ſelbſt der kleinſte Geſchäftsmann, der einige Merlic In der Weihnachtsſaiſon zaghaft ſich dazu entſchließt, fahren ark für Propagandakoſten aufzuwenden, hat es nicht er⸗ eure 45 ſo um Oktober /Nopember herum redegewandte Akauiſi⸗ daß rſcheinen, um ihm in überſchwenglichen Worten einzureden, er einenur dann die Konkurrens aus dem Felde ſchlagen könne menn Anzei en neu gegründeten„Weihnachts⸗Anzeiger“ oder„Geſchäfts⸗ albnan oder einen„Beamten⸗Kalender“ oder einen„Frauen⸗ toffen temartt und wie die ſchönen Titel alle lauten mögen, zur Druck utlichung ſeiner Weihnachts⸗Empfehlungen benutzt. Der oder Reiſ Anzeigen erfolgt nach den Verſicherungen der Akquiſiteure guſcheinelenden in ſo hoher Auflage, daß dagegen keines der ſtändig lauten enden alten Blätter am Platze aufkommt. So und ähnlich locende ie Verſprechungen. Der erfahrene Inſerent fällt auf ſolche der mittl erheißungen nicht mehr herein. Wer hereinfällt, das iſt 5 ere und kleine Geſchäftsmann, der das ganze Jahr über hart die es 1„um ſich überhaupt gegenüber der Konkurrenz zu halten, auer angſt verſtanden hat, ſich das anerkannt einzige, auf die heleſenerfolgbringende Werbemittel, nämlich die Anzeige in der gern n, alteingeſeſſenen Tageszeitung dienſtbar zu machen. 1 allgemein volkswirtſchaflichen und ſozialpolitiſchen Gründen G elt und dreifach bedauerlich, daß gerade der mittlere und eſchäftsmann, der mit jedem Pfennig rechnen und haus⸗ muß, immer und immer wieder derjenige iſt, der zu Lockungen — der zweifelhaften Anzeigenunternehmungen verfällt und dadurch nie dazu gelangt, die Mittel zu erübrigen, um den wirklich großen Nutzen einer geſchickten Anzeigenpropaganda in der Tagespreſſe zu erproben. Diefer Geſchäftsmann bleibt dauernd im Hintertreffen: denn es bleibt garnicht aus, daß der mit einem rieſigen Wortſchwall in ſichere Ausſicht geſtellte enorme Erfolg der außergewöhnlichen Reklame⸗Gelegenheit immer und jedesmal mit einem glänzenden Reinfall endigt. Und damit iſt das Vertrauen in die Anzeigen⸗ propaganda wieder vernichtet— bis zur nächſten„beſonderen Ge⸗ legenheits⸗Reklame.“ Betrachten wir uns dieſe beſondern Reklame⸗Gelegenheiten noch etwas näher und vergleichen wir ſie mit der Tagespreſſe. Die ſo⸗ genannten Weihnachts⸗Anzeiger enthalten außer Anzeigen in der Regel eine rührſelige„Geſchichte“, deren Abdrucksrecht für wenige Groſchen erworben wird, wenn ſie nicht überhaupt aus einem ähn⸗ lichen Blättchen von früheren Jahren„abgeſchnurrt“ iſt, oder ſonſt wertloſen Inhalt. Damit iſt die redaktionelle Leiſtung erſchöpft. Auf⸗ lage und Verbreitung wird von keinem Menſchen kontrolliert. Es iſt nichts Neues, daß ſolche Gelegenheits⸗Anzeigenproſpekte— mehr ſind ſie in der Tat nicht— nur in einer Auflage gedruckt werden, um jedem der Inſerenten ein Belegblatt zuſtellen zu können. Gar oft haben ja die Gerichte ſich mit ſolchen Unternehmungen zu beſchäf⸗ tigen gehabt, leider aber mit dem Erfolg, daß die geprellten Ge⸗ ſchäftsleute keinen Pfennig der ausgegebenen Anzeigenkoſten zurück⸗ erhalten konnten, weil der„Herr Verleger“ eben nichts hatte. Das hindert ſolche Exiſtenzen in der Regel nicht, im nächſten Jahre irgendwo anders wiederum als Beglücker der Geſchäftswelt ein ähn⸗ liches Unternehmen ins Leben zu rufen, ſtets zum Schaden der weniger urteilsfähigen und weniger erfahrenen Geſchäftsleute und der Zeitungen am Platze. Die alte eingeführte Tageszeitung hat ihren großen Stamm von feſten Beziehern in Stadt und Land, die das Blatt jahraus, jahrein täglich leſen und mit ihm feſt verknüpft ſind, weil ſie ſeinen redaktionellen Inhalt und ſeinen Anzeigenteil ſchätzen. Sie be⸗ kunden den Wunſch, das Blatt täglich zu erhalten, dadurch, daß ſie Monat für Monat den Bezugspreis bezahlen. Nur was man haben will und daher bezahlt, ſchätzt man; was einem unauf⸗ gefordert ins Haus geworfen wird, findet meiſt keine Beachtung. Am allerwenigſten ſo ein„Weihnachts⸗Anzeiger“, der nur gelegentlich auftaucht und ſich mit der regelmäßig erſcheinenden Tageszeitung an Beachtung und Wirkungskraft nicht im entfernteſten meſſen kann. Von der alt eingeführten Tageszeitung weiß der Geſchäftsmann, daß ſie täglich und regelmäßig mit ſo und ſo viel tauſend Exem⸗ — Georg Metzger⸗ Zigaretten in Qualitòt unerreicht und unveraͤndert In allen Geſchäften erhältlich G. M. Nr. 3. G. M. Nr. 5 Bralundd G. M. Nr. 6. G. M. Nr. 8. Königs⸗Klub. G. M. Nr. 10 Oem berwöhnten Naucher empfehlen wir unſere Edelmarken G. N. Nr. 67/ G. M. Nr. 8/ G. M. 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Einzig die alte und angeſehene, in allen Häuſern und Haus⸗ haltungen täglich mit Ungeduld erwartete Tageszeitung iſt das lebende Bindeglied zwiſchen den Verbraucherkreiſen und der Ge⸗ ſchäftswelt, die Kundſchaft und Abſatz ſucht. Wer die Zeitung für ſeine Anzeigen geſchickt benutzt, redet zu einem großen weit⸗ umſpannenden Leſerkreiſe in Stadt und Land. Die Anzeige in der vielgeleſenen Tageszeitung ſucht den Verbraucher, den Käufer am Familientiſche, in der behaglichen Stunde nach des Tages Laſt und Mühe auf, ſie zeigt ihm in der Stunde der größten Empfänglichkeit, wo er gut bedient wird, und beeinflußt ihn nachdrücklich da zu kaufen, wohin er durch ſeine Zeitung, die ſein Denken und Fühlen unwillkürlich beeinflußt, geführt wird. Ein warnendes Beiſpiel! Weinheim, 20. Nopbr. Einen lohnenden Fiſchzug bei der Geſchäftswelt der Bergſtraße unternahm ein Frankfurter Konſor⸗ tium, das eine umfangreiche Werbetätigkeit in den Bergſtraßen⸗ orten zur Gewinnung von Anzeigen für ein angeblich geplantes Adreßbuch der Bergſtraße veranſtaltete. In Weinheim und Umgegend allein dürften bereits 20 000 Mk. einkaſſiert ſein oder ſich zum Teil noch in der Klage befinden. Für die geſamte Bergſtraße mit den Hauptplätzen Darmſtadt, Heidelberg, Weinheim, Bensheim, Heppenheim, Fürth und Lindenfels wurden insgeſamt für 80 bis 100 000 Mark Inſerate für ein Adreßbuch geſammelt, für das noch nicht Anmal eine Druckfirma, geſchweige denn das erforderliche ſtatiſtiſche Material zur Verfügung ſteht. Trotzdem geht das Kon⸗ ſortium mit großer Rückſichtsloſigkeit auf dem Klagewege gegen Firmen vor, die das beſtellte Adreßbuch⸗Inſerat nicht bezahlt haben. Es ſchweben noch ſehr viele Klagen, die ſämtlich beim Amtsgericht Frankfurt a. M. anhängig ſind. Unterdeſſen haben die Weinheimer Geprellten— es ſind etwa 40— bei der Frankfurter Staatsanwalt⸗ ſchaft gegen das Konſortium Strafanzeige wegen Betruges er⸗ ſtattet, mit der Behauptung, daß es ſich bei dem ganzen Unternehmen bloß um Geldmacherei handelt und im Ernſte an die Heraus⸗ gabe des Adreßbuches für die Bergſtraße überhaupt nicht gedacht wird. Die Unterſuchung iſt im Gange. IE Jaſoustien Rollos Stierlenb Hermant Sperislfabrik Mannheim legettenstr 33 Jel 2002 Echt Man dar in-Tee Fiüh'ings-Einte ½ Pid. 2. 50 A. Told bedde dei W Bezienung ſ% bid 2. 5 Greulich N 4. 13 farhnte echt Persianer, prima Qalttät nur M. 1900 sowie Pelze aller Art zu sehr vorteilhaften Preisen 845 Pelzhaus Schuüritz 0 7. 1 Kein Laden. Tullabzoben für Hausſchuhe. Große Auswahl. Karl Kamm, F 3. 1. Ecke. B5137 Tanzschuhe pumpsschuhe ſchließen wieder feſt dch. meine Halter. Großes ſortiert. Lager. B5136 Karl Kamm, F 3. 1, Ecke Gebrauchte Badeöten werden in jeder Farbe neu emailliert. 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