Donnerstag, 26. November 6 delugopreie: In Manndeim und umgebung ſrel ins Beſte oder durch die Poſt monatlich.-M..50 ohne Lerhäſteld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaltlicher Ar Igalſle Nachſorderung vorbehalten. Poſtſchecktonto — Karlsruhe— Hauptgeſchäftsſtelle E 0. 2.— kraße. Nebenſtelken Waldhoſſtraße 8. Schwetzinger⸗ 5 24. Meerſeldſtraße 11.— Telegiamm Adreſſe. de runanzeiger Mannheim. Erſchein wöchentl zwölfmal. prech⸗ Anichlüſſe Nr. 7941 7942 7943. 7944 u. 7945. Dellagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Wannheimer Frauen⸗Jeitung: Unterhaltungs⸗Bei Abend⸗Ausgabe Berurleilung engliſcher Kommuniſten Line Nufſehen erregende Angelegenheit die 8 London, 26. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Gegen ſebt das Kommuniſten, die Mitte Oktober verhaftet wurden, wurde 0 5 Urteil gefällt. Fünf von ihnen wurden zu je zwölf Mona⸗ nade Caanenis verurteilt, die anderen ſieben bekamen je ſechs Mo⸗ efängnis, nachdem ſie das Anerbieten des Richters, ſie frei⸗ dulaſſe n, wenn ſie dem Kommunismus entſagten, abgeſchlagen hatten. 55 16 Die Verurteilung der zwölf Kommuniſten wegen Ver⸗ gan dorung und Anſtiftung zur Empörung erregt im ſe 75 Lande und namentlich in politiſchen Kreiſen großes Auf⸗ Parlar Die Angelegenheit wird noch ein lebhaftes Nachſpiel im gen 90 haben. Die Verurteilungen wegen politiſcher Handlun⸗ it nd in London verhältnismäßig ſelten und wurden in letzter 80ctf deift nur gegen Irländer verhängt. Die Strafverfolgung der 5 ngeklagten der kommuniſtiſchen Partei in England war auf Achte ſllung der Regierung erhoben worden. Die Hauptanklage ſich gegen die Verſuche der Angeklagten, die Mitglieder der Jlotte und Armee zum Bruche des Treueides anzuſliften Wöneorbeſtrafte Angetlagte erhielten je 12 Monate Gefängnis; den bot der vorſitzende Richter Freilaſſung gegen das Verſpre⸗ Einer al Abſage an der kommuniſtiſchen Partei an. das 5 dem anderen erwiderte auf die Frage des Richters„Nein, beſonde ich nicht!“ und erhielten darauf 6 Monate Gefängnis. Ganz daßz 1 res Aufſehen erregte die Stelle in der Urteilsbegründung, 0 85 die kommuniſtiſche Partei als illegal anzuſehen ſei. Die Beend anf waren meiſt junge Männer und nahmen das Urteil Eröffnung der deutſchen Automobilausſtellung wan Berlin, 28. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute Ind ag um 11 Uhr wurde in Gegenwart des Reichspräſidenten dem denburg die deutſche Automobilausſtellung eröffnet. In wu e fraum der alten Halle, in der der Reichspräſident begrüßt bon B. find unter gärtneriſcher Oberleitung große Arrangements U u,attpflanzen und friſchen Blumen aufgeſtellt. Gegen halb Vorr r beginnt die große Auffahrt und nach und nach füllt ſich der 5 9 der alten Halle. Man ſieht zahlloſe markante Geſichter i zuf uen bor 11 Uhr flammen plötzlich alle Beleuchtungskörper daben die Halle erſtrahlt in blendendem Licht. Auf der Galerie bräſide Fanfarenbläſer Aufſtellung genommen, die den Reichs⸗ Uhr 7 mit dreimaligem Fanfarenruf begrüßen. Punkt 11 von es in dem menſchengefüllten Raum ganz ſtill, während des qraußen begeiſterte Hochrufe hereindringen. Der Vorſtand Toren eichsverbandes der deutſchen Induſtrie empfängt vor den in den Aeichspräſident von Hindenburg und geleitet ihn urg ſind orraum. Gleichzeitig mit Reichspräſident von Hinden⸗ Leßler, eingetroffen Staatsſekretär Meißner, Reichswehrminiſter Nrohne eichsaußenminiſter Streſemann und Verkehrsminiſter fnungg Dann ergriff Geh. Rat v. Opel das Wort zur Er⸗ ten die Auprache. Darauf erklärte Hindenburg mit kurzen Wor⸗ die alte für eröffnet. Es begann der Rundgang durch alle. aoderet die Anſprache Geheimrat v. Opels wird uns von ie ren eite noch berichtet: Er wies darauf hin, daß am 1. Okt. leet wordsen für die Einfuhr ausländiſcher Kraftfahrzeuge geöff⸗ undiſche en ſind. Mit allen nur denkbaren Mitteln habe die aus⸗ den getr Automobilinduſtrie ſchon lange vorher ihre Vorbereitun⸗ eutſche Alen, um den letzten vernichtenden Schlag gegen die ſich 0 utoinduſtrie zu führen. um den deutſchen Markt für duchligenosern und damit das deutſche Volk auf dem ſo überaus dengigkeit Gebiet der Automobiliſierung unſeres Landes in Ab⸗ er deutf zu bringen. Die heutige Stunde ſei die Schickſalsſtunde gen Enſſchen Autoinduſtrie. Dann ſchilderte v. Opel den ſckwieri⸗ Neichnete vicklungsgang der deutſchen Automobilinduſtrie. Er be⸗ deutſchle es als ein unüberſehbares nationales Unglück, wenn ichſten— darauf verzichte, im eigenen Lande ſeine unentbehr⸗ 8, 5 erkehrsmittel ſelbſt zu erzeugen. Abſolut notwendig wäre debung unſere Automobilinduſtrie ebenfalls in Bezug auf Geſetz⸗ dichtete Gbeuern und Kreditfragen unterſtützt werde. Zum Schluß eütſche Vobeimrat von Opel einen dringenden Appell an das letzten ak. Für 100 Millionen Goldmarkſind im and e; Jahr ausländiſſhe Wagen nach Deutſch⸗ nur einenngeführt worden. Dieſe Summe bedeutet nicht auch, daß furchtbaren Schlag für unſere Handelsbilanz ſondern amten u man zu Gunſten ausländiſcher Arbeiter deutſchen Be⸗ leder und Arbeitern das Brot nehme Man könne ſagen, daß 1 Ausland gekaufte Wagen durchſchnittlich drei Arbeiter werde dnmen und Kindern auf ein ganzes Jahr brotlos mache. So beeEriſtenz von 300 000 Arbeitern und Ange⸗ min Frage geſtellt und auch die Hoffnung, daß die utomobifinduſtrie wieder eine unſerer großen Ausfußr. werde. Wenn die Reichsregierung. Volk und Automobil⸗ 87 ferigfeſammenwirken, werde aber der Erfolg trotz aller befnung deiten nicht ausbleiben. So erlebten wir heute die Er⸗ aldige ger. Deutſchen Automobilausſtellung. Er boffe auf eine unſer alt undung unſerer Wirtſchaft, auf die Rückgewinnung ernſt en wirtſchaftlichen Bedeutung und, beſeelt von überaus dem olke. en und Wünſchen, auf Einigkeit und Stärke in unſe⸗ demit zum auf Einigkeit und Stärke in unſerer Wirtſchaft und 0 eutige Segen unſeres deutſchen Vaterlandes, dem wir uns in et fühlenen ſchweren Zeit tiefer denn je verbunden und verpflich⸗ N. D Zejer. gemeinſame Geſang des Deutſchlandliedes beſchloß die bverfo chen Induſtrie, der Finanzwelt und der Sportkreiſe. Fünf Die Preſſe war in der Beurteilung des Falles geſpalten. Die führenden konſervativen Blätter billigen das Urteil einſtimmig. Die Organiſation der Sozialiſten und Arbeiterpartei greifen es heftig an. Die liberalen Blätter, wie die„Weſtminſter Gazette“ und„Dally News“, erklären das Urteil zwar als legal gerechtfertigt, bezweifeln aber, daß es politiſch klug war. Sie werfen namentlich dem Miniſter des Innern vor, daß er dem Verfahren einen politiſchen Anſtrich ge⸗ geben habe. Das im Parlament erwarkete Nachſpiel wird durch zwei Mißtrauensvoten ausgelöſt. Das wich⸗ tigſte davon iſt ein von den Miniſtern der Arbeiterpartei Macdonald, Thoma, Snowden, Arthur Henderſon, Shaw, Trevelyan unterſtütztes, und ein von der Exekutive der Arbeiterpartet beſchloſſener Antrag, der das Verfahren der Regierung gegen die Kommuniſten als eine Verletzung der überlieferten britiſchen Rechte auf Redefreiheit und Meinungsveröffentlichung erklärt. Außerdem haben vier radikale Mitglieder der liberalen Partei einen ähnlichen Antrag eingebracht. Weitere Konferenzen über ein gemeinſchaftliches Vorgehen fin⸗ den zwiſchen der Exekutive der Arbeiterpartei und dem Gewerk⸗ ſchaftskongreß ſtatt. Obgleich die Regierung natürlich keine parla⸗ mentariſche Niederlage zu befürchten hat, iſt jedoch klar, daß das Verfahren in der geſamten Oppoſition einen Stimmungsumſchwung zugunſten der kommuniſtiſchen Partei bewirkt hat. Die„Weſtminſter Gazette erklärt, daß die Regierung das Ver⸗ fahren als einen Probefall anſehe und nunmehr weitere Straf⸗ lgungen gegen die Kommu niſten einleiten werde. P die Locerno⸗Ausſprache im Reichstag Die zweite Rednergarnikur Berlin, 26. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Locarno in zweiter Leſung hat ſichtbar an Anziehungskraft eingebüßt. Das beweiſen die Lücken auf der Zuſchauerkribüne und mehr noch die im Plenarſaal ſelbſt, der überaus ſchwach beſetzt iſt. Dr. Streſe⸗ mann, von ſeiner Unpäßlichkeit geheilt, nimmt bald nach Sitzungs⸗ anfang guf der Regierungsbank Platz. Den zweiten Rednerſchub leitet nicht, wie man annahm, Herr Breitſcheid, ſondern Lands⸗ berg, ehemaliger Geſandter in Brüſſel, ein. Er beginnt eine heftige Polemik gegen die Deutſchnationalen mit einem aus ihren Kreiſen ſtammenden Zitat, nachdem jeder als ein Volksverräter bezeichnet wird, der dem Locarnovertrag zuſtimmt. Landsberg gibt dann weiter eine Definition des Pazifismus, wie die Sozialdemokratie ihn ver⸗ ſteht, aus dem heraus ſie ihr Ja zum Locarnovertrag vor ſich ſelbſt innerlich begründet. Er erinnert die Deutſchnationalen daran, daß ſie an eine freiwillige Räumung der Ruhr und der Sanktionsſtädte nicht geglaubt hätten und daß ſie dann doch erfolgt wäre. Das alles ſpräche für eine Rechtfertigung der Locarnopolitik. Der ſozial⸗ demokratiſche Redner wägt zum Schluß Vorteile und Nachteile des Vertrages gegeneinander ab, um ein beträchtliches Plus für das deutſche Konto herauszurechnen. Cocarno verfaſſungsändernd: Berlin, 26. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, beſteht nicht die Abſicht. das Gutachten des Reichsjuſtizmini⸗ ſteriums zu der Frage, ob die Verträge von Locarno verfaſſungs⸗ ändernd ſind, und daher einer Zweidrittel⸗Mehrheit bedürfen, anzu⸗ rufen. Man iſt der Auffaſſung, daß es ſich um eine interne Ange⸗ legenheit der Regierung handelt. Bei der 3. Leſung des Vertrags wird ohnehin die Regierung eine eingehende Erklärung zu dieſer Frage abgeben. pariſer Unterſtellungen V Paris, 25. November.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In einigen Abenblättern wird behauptet, daß die Berliner Regierung beim Londoner Außenminiſter Schritte unternommen habe. um eine Abänderung der für den 1. Dezember geplanten Zeremonien zu er⸗ reichen. Es ſoll von deutſcher Seite darauf hingewieſen worden ſein, daß die Anweſenheft deutſcher Miniſter zu nationaliſtiſchen Kundgebungen führen könne(72). Da auch wegen Muſſolin: und Vandervelde, die nicht an einem Tiſ ſitzen wollen, Schwierig⸗ keiten auftauchen, ſo hält es auch das engliſche Außenamt für beſſer, auf die Feſtlichkeiten zu verzichten. Im Quay'Orſay wird jedoch mitgeteilt, daß Briand beabſichtige, trotz der Abänderung des Programms in London perſönlich die Locarno⸗Verträge zu ſignieren. Man bringt Briands Reiſe mit der Regelung franzöſiſch⸗engliſcher Fragen des nahen Oſtens in Zuſammenhang. Zu den Ausführungen des Reichsaußenminiſters über den Lo⸗ carno⸗Pakt vor dem Reichstag bemerkt der„Temps“:„Aus den Erklärungen des Reſchsaußenminiſters muß hervorgehoben werden, daß Briand nicht mit leeren Hörden zurückgekehrt wäre, ſondern daß ſich die Alliierten untereinander verſtändigt hätten, ihre Sicher⸗ heit zu garantieren, wenn die Deutſchen den Locarnopakt nicht para⸗ phiert hätten. Die Furcht vor der Verwirklichung einer engliſch⸗ franzöſiſch⸗belgiſchen Allianz, deren Spitze gegen Deutſchland ge⸗ richtet geweſen wäre, hat Luther und Streſemann veranlaßt, den gegenſeitigen Garantiepakt abzuſchließen. Wir haben imner die Uleberzeugung gehabt, daß dieſe Furcht vor einer geſchloſſenen Ein⸗ heit zwiſchen England, Frankreich und Belgien die Haltung Berlins beſtimme. Die Auffaſſung, ein Pakt, an dem Deutſchland Anteil har, ſei beſſer als eine Gruppierung der Weſtmächte, aus der Deutſch⸗ land ausgeſchloſſen iſt, hat das Berliner Kabinett zur Annahme des Paktes veranlaßt. Auch noch heute iſt die Wirkung dieſer Ueber⸗ zeugung ziemlich ſtark und wird die Mehrheit des Reichstags dazu führen, die Verträge zu liquidieren. heimer Geitung lage ⸗Aus der Welt der Cethnik. Wandern und Nei Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 550 Anzeigenpreiſe nach Tarif det Borauszahlung pro emip. Kolonelzeile uür Allgem Anzeigen 0,40 R⸗ M. Reklam. 3— 4 K. t. Kollektiv- Anzeigen werden döher berechnet. 0 Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Verantwortung übernommen. Höbere Gewalt, 5 Streits Beiriedsſtörungen uſw. berechtigen zu teinen Erlag⸗ anſprüchen ſür ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnayme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher obhne Gewähr— Gerichtsſtand Mannbeim. ſen. Geſetz und Necht die neuen badiſchen Landesfarben: Schwarz⸗rotl Amtliche Organe ſtehen gemeinhin in dem Ruf,; trocken und langweillg zu ſein. Der„Badiſche Staatsanzeiger“ macht in ſeiner Mittwochausgabe von dieſer Regel eine erfreuliche Auddahme. Er redet nämlich den Demokraten gut zu, über die Koalition des Zen⸗ trums mit den Sozialdemokraten nicht allzu böſe zu ſein und ſich beileibe nicht dazu verleiten zu laſſen, etwa die Rolle einer Opps⸗ ſitionspartei zu ſpielen. Das bedauernswerte Zentrum und die arme Sozialdemokratie hätten aus„einer Art„Jwangslag e“ heraus gehandelt, auch ſeien es ſehr„ernſte Erwägungen ſtaatspolitiſcher Natur“ geweſen, die die beiden Parteien dabei beeinflußt hätten. (Bei den engen Beziehungen des„Staatsanzeigers“ zur badiſchen Staatspolitik wäre es vielleicht nicht unangebracht geweſen, wenn er ein wenig den Schleier von den„ſehr ernſten Erwägungen“ gelüftet hätte.) Den ausſchlaggebenden Grund gibt aber das amtliche Organ erſt im folgenden Saße an:„Es beſtand die Gefahr, daß die ganze Angelegenheit bei noch längerem Hinauszögern ironiſche Betrachtungen auslöſte, denen man eine Berechtigung nicht ganz hätte abſprechen können“. So witzig wie in dieſer Bemer⸗ kung iſt der Staatsanzeiger noch nie geweſen. Wir, die wir das Glück haben, nicht Regierungsblatt zu ſein, brauchen uns nicht ſo vorſichtig auszudrücken, daß die Gefahr ironiſcher Bemerkungen für die Zukunft beſtand, ſondern können rund und nett erklären, daß es ſchon längſtenicht mehr Ironie iſt, mit der man die nun⸗ mehr gefertigte Regierungsbildung in Baden beurteilt, ſondern Zorn, gerechte Empörung und ſchärfſte Verurtei⸗ lung der vom Zentrum und Sozialdemokratie dabei beliebten Methode. 8 Noch in ſeiner heutigen Morgennummer polemiſiert der„Badiſche Beobachter“ gegen die„Neue Mannheimer Zeitung“ weil dieſe un⸗ längſt unter Hinweis auf Zentrum und Sozialdemokratie von einer „ſtaatlichen Stellenbeſetzungsgeſellſchaft auf Gegenſeitigkeit“ ge⸗ ſprochen habe. Wir ſind reichlich neugierig, als was das Hauptorgan des Zentrums die Verteilung der Poſten bei der heutigen Regierungs⸗ bildung und die Begründung der Zentrumsanſprüche auf weiters Stellen bezeichnen wird. Um im Stile des„Staatsanzeigers“ zu reden, vermutlich als„Rettung des badiſchen Staates“ und„Befol⸗ gung ernſter Erwägungen ſtaatspolitiſcher Natur“. Auch die Sozial⸗ demokratie wird ſich in die rote Toga des Vaterlandsretters hüllen und Vieles und Erbauliches über bittere Staatsnotwendigkeiten reden, denen ſie ſich aus Klaſſengründen nicht entziehen durfte— um näm⸗ lich vor allem und unter allen Umſtänden das Innenmini⸗ ſterium mit Herrn Remmele zu retten, was aber natürlich nicht geſagt wird. Merkwürdig dabei iſt allerdings die Bezifferung der neuen Regierung durch die Mannheimer Volksſtimme als„Wei⸗ marer Koalition 2½“. Wenn wir die bisherige Weimarer Koalition den drei Parteien entſprechend mit 3 einſetzen, bleibt nur der Schluß übrig, daß das ſozlaldemokratiſche Organ dem Zentrum 17½ Teile gibt und ſich ſelbſt nur mit einem Teil begnügt. Demnach blieben für die Demokraten zur Komplettierung der Koalition nur 0,5 übrig, eine Werteinſchätzung dieſer Partei, die gerade aus ſozial⸗ demokratiſchem Munde beſonders lieblos klingt. Daß Zentrum und Sozialdemokrutie den Demokraten ein über das andermal ver⸗ ſichern, daß ihnen trotzdem die Tür geöffnet bleibe und der Stuhl frei gehalten würde, iſt ein billiger Troſt angeſichts des heftigen Bruchs zwiſchen Zentrum und Demokratie, der das haupt⸗ ſächlichſte„Ergebnis“ der Regierungsverhandlungen iſt. Die Gerechtigkeit gebietet die Feſtſtellung, daß ſich, etwa ſeit Hummels Rücktritt, das Verhältnis zwiſchen Demokraten und Zentrum zuſehends verſchlechtert hat, weil jene nicht un⸗ beſehen alles einſtecken, was ihnen vom Zentrum. iht wurde. Das„Heidelberger Tageblatt“ hat ſchon vor Monaten die bis⸗ herige Koalition„ein unſittliches Verhältnis“ genannt. Die Wiederholung dieſer Kennzeichnung veranlaßt den„Beobachter? Phraſe nicht„boshaft“ werden und Maßſtäbe für die Feſiſtellungen über„Sittlichkeits“fragen aus beſtimmten Schriften eines demokratiſchen Autors holen.“ Das iſt des Föhrs Ge⸗ ſchoß! Schon ſeit längerer Zeit, etwa ſeit der Reichspräſidenten⸗ kampagne hatte das Zentrum mit der Einkreiſung Hell⸗ pachs begonnen. Geſchickt durchgeführt, ward die Einkeſſelung des letzten— auch wörtlich zu nehmenden letzten— demokratiſchen Staatspräſidenten während der Landtagswahlkampagne vollendet. Umgekehrt wie im Fiesco mußte dem Herzog auch der Mantel nach, und ſo ſtellte denn das Zentrum bei den Verhandlungen um die Wiedererneuerung der Weimarer Koalition Bedingungen auf kul⸗ turpolitiſchem Gebiet, die die Demokraten einfach nicht erfüllen konnten, wenn ſie nicht ihre ſtärkſten Wurzeln aus früherer libe⸗ raler und fortſchrittlicher Zeit her abkappen wollten. brannten ſie mit anerkennenswerter Entſchloſſenheit die Schiffe hin⸗ ter ſich, deckten aber gleichzeitig die Karten auf, um das Spiel des Zentrums offenzulegen. Die Erklärung der badiſchen demokratiſchen Landtagsfraktion zeigt zur Genüge, weſſen wir uns vom Zentrum zu verſehen haben. Es iſt ein politiſches und kulturpolitiſches Machtprogramm, das an Großzügigkeit nichts zu wünſchen übrig läßt. Noch wich⸗ tiger als die Perſonen ſind die fachlichen Begehrniſſe. Da die erſten Miniſterialdirektorenſtellen im Kultusminiſterum bereits mit Zentrumsleuten beſetzt ſind, kam es dem Zentrum auf die oberſte Spitze, den Miniſter ſelbſt, im Grunde gar nicht ſo ſehr an. Das zeigt auch die Tatſache, daß ſich das Zentrum mit der vorläufigen Statt⸗ und Platzhalter“aft Remmeles auf dieſem Poſten einver⸗ ſtanden erklärt hat. Der Kern iſt und bleibt das Verlangen auf Auslieferung der badiſchen Hochſchulen an die Per⸗ ſonalpolitit des Zentrums. Hier heißt es wirklich „principiis obsta“,„Den Anfängen widerſtehel“ Was man an den Hochſchulen erfolgreich begonnen hätte, hätte man in abſehbarer Zeit bei den Mittelſchulen fortgeſetzt und nei den Volks⸗ ſchulen gekrönt. Denn daß die badiſche nultanſchule dem zu einer ungewöhnlichen Entgegnung:„Wir wollen angeſichts dieſer So ver⸗ ————ñ— ²˙—— bder Ehe, konnten 24 als indifferent ohne Reaktion in irgend einer Weiſe bezeichnet werden. 2. Seike. Nt. 580 Heue Mannde mer Jeltung[Rbens⸗Nusgadel Donnerstag, den 28. November 192— Zentrum ein Dorn im Auge iſt, iſt bekannt, auch hat es ſelbſt nie einen Hehl daraus gemacht. Und wer möchte daran zweifeln, daß das Zentrum, wenn es einmal ſo in der Macht ſitzt, wie es dies Plant, alles, aber auch wirklich alles, nach ſeinen Wünſchen um⸗ formen wird. Gewiſſe Dinge, die früher mehr akademiſche Erör⸗ terungen zu ſein ſchienen, gewinnen nun mit einem Male Form und Farbe. Man denke nur an die Baumgafptnerſche Denk⸗ ſchrifte in der eine Reform der Kirchengütergeſetzgebung und Art Reviſion des Reichsdeputationshauptſchluſſes verlangt wird, mit underen Worten, die Reſtitution der„Toten Hand“, um die ge⸗ Planten Bistümer Konſtanz und Bruchſal mit Land⸗ und Grund⸗ beſitz zu dotieren. Es genügt, dieſe Dinge nur anzudeuten, um die großen Gefahren der drohenden Zentrumsherrſchaft zu kenn⸗ zeichnen. Mögen auch im Augenblick noch nicht alle Blütenträume reifen, aber der Anfang iſt gemachtl Und dazu hat die Sozialdemokratie ihre hilfreiche Hand hergegeben! Vor aller Oeffentlichteit muß ſie jetzt Rede und Antwort ſtehen, da ſie doch zuſammen mit dem Zentrum die Regierung bildet, ob ſie alle dteſe Anſprüche des Zen⸗ trums billigt und gewillt iſt, ſie in die Tat umzuſetzen. Wenn ja, dann hat ſie den Beſitz des Innenminiſteriums teuer er⸗ kauft. Man muß aber zu dem Schluß kommen, daß ſie vor dem Zentrum kapituliert hat, denn wenn ſie anderer Meinung geweſen wäre, hätte ſie den Dewokraten bei deren Kampf gegen das Zentrum den Rücken ſteifen und ſie wirkſam unterſtützen müſſen, anſtatt ſie ein⸗ ſach fallen zu laſſen. Wir wundern uns freilich über dieſe Haltung der Sozialdemokratie und ihre Art, die Republik zu ſchützen, nicht,„Fortſchritt“ und„Freiheit“ waren immer nur Streuſand in die Augen der Maſſen. Seit der Nevolution iſt die Teilnahme an der Macht zu einer ſo ſüßen und freundlichen Gewohnheit des Daſeins geworden, daß man auch dem Zentrum gegenüber das in dieſen Kreiſen beſonders beliebte„Sacrikicium intellectus“(das Opfer der beſſeren Einſicht) gerne bringt. Wenn dann der badiſche Staat unter dem Protektorat der Sozialdemokratie nach den Wünſchen des Zentrums eingerichtet iſt, wird man voraus⸗ ſichtlich die Demokraten freundlichſt einladen, den dann allerdings völlig belanglos gewordenen Poſten des Kultusminiſters wieder zu beſetzen. Welch herrlicher Anlaß zu„ironiſchen Betrachtungen“! So lange es ein badiſches Herrſchergeſchlecht und den Staat Baden, alſo eine badiſche Geſchichte gibt, war der rote Balken im gelben Feld ſein Staatsſymbel. Am heutigen Tage wurde das Gelb ausgelöſcht und durch Schwarz erſetzt, ſo daß wir wenig⸗ ſtens in dieſer Hinſicht unſerem Nachbarland Württemberg mit ſeinen ſchwarz⸗roten Landesfarben gleich geworden ſind. Auch äußer⸗ lich poßt der Vergleich, denn im badiſchen Wappenſchild iſt der rote Schrägbalken nur ſchmal, die übrige nunmehr ſchwarze Fläche nimmt den größten Teil ein Dr Schofer, der liuge und zähe Zentrums⸗ führer in Baden, kann heute die Partitur des„Rheingolds“ auf⸗ ſchlagen und mit den Worten Wotans ſagen:„Vollendet das ewige Werk! Wie im Traum ich es trug wie mein Wille es wies, hehr ſtehr er zur Schau, herrlich prangender Bau!“ Und wenn er will. kann er noch ein paar Seiten weiter blättern und den RNieſen zitieren:„Kein Stein wankt im Geſtemm!“ Soll es wirklich ſo ſein? Kein Bau iſt ſo gefügt, daß nicht doch noch eine kleinſte Klinze klaffte. Hier werden die beiden liberalen Parteien mit dem Hebel der Geiſtesfreiheit anwucheen. Noch immer hat der Geiſt über die Materie triumphiert. In dieſer Zuverſicht nehmen wir den Kampf auf für die Freiheit unſerer Schule und unſere Wiſſenſchaft, für badiſche Kultur und überlieferten Liberalismus! Kurt Fis cher. Ein Abkommen mit Holland J Berlin, 26. November.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute iſt, wie wir hören, ein deutſch⸗holländiſches Abkommen unterzeichnel worden, das in ſeinem erſten Teil einen Zuſatzvertrag zu iner mi Jahre 1851 abgeſchloſſenen Verembarung bringt. Darnach wird der holländiſchen Regierung die Meiſtbegünſtigung für eine Reihe von Erzeugniſſen eingeräumt, die Deutſchland ſelbſt bereits beſitzt. Dieſem Zuſatzvertrag kommt lediglich formale Bedeutung zu, da praktiſch Holland bereits die gleiche Behandlung wie anderen Ländern zuteil geworden iſt. Im zweiten Teil des Vertrags äum das deutſche Reich Holland eine Reihe von Zollermäßigungen ſo u. a. für Gemüſe, Pflanzen, Früchte, Käſe und anderes ein. Als Gegenleiſtung verlängert die holländiſche Regierung das bereits im Jahre 1922 unter Erzberger abgeſchloſſene Kreditabkommen, das im Jahre 1930 abgelaufen wäre um weitere 7 Jahre. Gleich⸗ zeltig wird der Zinsſatz vom Jahre 1927 ab von 6 auf 5% Prozent Hadgele Es handelt ſich um eine Summe von 140 Millionen 1 N. RMücktritt des eſthniſchen Kabinetts. Nach einer längeren Debatte im Anſchluß an eine ſozialiſtiſche Interpellation hat die eſthniſche Regierung ihren Rücktritt eingereicht. Ueber'e Ehe Von Dr. med. Franziska Corde⸗ 2 Nachdruck verboten.) Zerſtörte Ehen“,„Chenot“— elne vielfach erörterte Angelegen⸗ heit nicht nur in Kreiſen der Frauen, nein, auch in Kreiſen der Wiſſenſchaftler, in Kreiſen führender Köpfe, in Kreiſen, die kem perfönliches Intereſſe daran haben, denen Wohl und Wehe nicht nur des Einzelnen, nein, der Allgemeinheit am Herzen liegt, Volksführer, Aerzte, und andere mehr. 5 So ſcheint es ein geeignetes Moment für das„Ehebuch“ des Gründers der Schule der Weisheit in Darmſtadt, Graf Ke iyſeꝛ⸗ ling, ſich zu einer zeitgemäßen Löſung des Problems zu äußern. Er beruft zu dieſem Behuf eine ſtattliche Zahl Mitarbeiter auf den Plan, eine lgeiſtiger Größen des In⸗ und Auslands, Pfycho⸗ analytiker, Pſychtater, Männer und Frauen, deren Namen unter eine intereſſante Behandlung des Themas verſprechen. Ich nenne Namen wie Shaw, Kretſchmer, Tagore, Mechtilde von Lichnowska, Paul Dahlke, Jund und Adler, Graf Keyſerling ſelbſt u. a. m. Doch laſſen wir die Befragten t ſprechen: Mit einer Ableh⸗ nung eröffnet Shaw den Reigen. Seine wie immer geiſtreiche, ironiſche Ablehnung leat, wie mir ſcheint, die Sonde an die Wurzei; doch laſſen wir ihn ſelbſt reden:„Kein Mann darf es wagen, übe! die Ehe zu ſchreiben, ſo lange ſeine Frau lebt es ſei denn, er haſſe e wie Strindbera; und dies iſt nicht mein Fall. Ich werde den ud mit Intereſſe leſen, wohl wiſſend, daß er hauptſä hlich Aus⸗ we hungen enthalten wird. Aber mitarbeiten werde ich an ihn nicht.— Mit dieſen Worten Shaws intoniert Keyſerling die von ihm inſpirterte„Helratsſymphonie“. Ernſt Kretſchmer, der Tübinger Pſyhiater, 57 in EEnem Ar⸗ Ael:„Die körperlſche Zuſammenſtimmung in ber Ghe“ die Aus⸗ ſichten einer Eheſ hließung im Hinblick auf die verſchiedenen—— 100 Paare nimmt er unter die Lupe ihrer Eheeignung mit er · ſchöpfender Genauigkeit. Nur 13 entſprachen dem Volksglauben, wonach alte Ehepaare ähnlich werden. Während 63 genau ſo ent⸗ gegengeſetzt waren in Ausſehen und Temperament wie im Beginn Unter den hundert männlichen Partnern wären nur 8 vom Typ des Deſpoten, ſodaß Kretſchmer zum Schluſſe koemmt, daß der Tyrann nicht mehr miodern iſt. Vier ihrer Frauen] Bedauern aus der Hand. daß auch dieſes intereſſante anregende Buch üb trotz der führenden Geiſter das zeitgemäße Problem nicht zu oiner]Dichters. Johannes Bühler verweiſt in ſeinem temberanef ütte⸗ Artikel„Inflation im Geiſteskeben“ auf eine ſchwere wußten ſie gut zu leiten, während die übrigen vier blaſſe, nieder⸗ gedrückte Weſen waren. Pantoffelheld und Xantippe waren unter dan Unterſuchten nur einmal vertreten. Deutſches Keich *Die Bekämpfung von Schmutz und Schund. Der Bildungs⸗ ausſchuß des Reichstages berief über den vom Reichsrat verab⸗ ſchiedeten Entwurf zur Bekämpfung von Schmutz und Schund Da⸗ bei wurde die Erhaltung der Volkskroft im allgemeinen von ſümt⸗ lichen Parteien gefordert. Die Mehrheit des Hauſes trat dofür ein, den Geſetzentwurf auf den Schutz der Jugendlichen abzuſte len, nicht aber einen Erwachſenenſchutz in weiteſtem Umfange zu entwickeln. Erwerbsloſen ragen. Im volkswirtſchaftlichen Ausſchuß des Reichstages wurden verſchiedene Anträge behandelt, die die Erwerbs⸗ loſenfürſorge betreffen. Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt. Die Abfindung der Hohenzollern. Die Verhandlungen über die Abfindung der Hohenzollern durch Staat ſcheinen vor dem Abſchluß zu ſtehen. Bei der Behandlung der Frage iſt zu bedenken, daß die gegenwärtigen Prozeſſe für den preußiſchen Staat bisher ungünſtig verliefen und zwar beſonders deshalb, weil ein Reichsgeſeß über die Abfindung der Hohenzollern nicht beſteht. Wäre dies der Fall, ſo wären die Prozeſſe anders verlaufen. Ob noch ein derartiges Reichesgeſetz vor dem endgül⸗ tigen Abſchluß der Verhandlungen zuſtande kommen wird, ſteht noch dahin. Auslandòsrundſchau Auf freien Fuß geſetzt. Der am 15. Nopember in Bozen verhaftete Setretär der Deutſchen Volkspartei für Südtirol Mal⸗ fertheiner und ſein Sohn wurden wieder auf freien Fuß geſetzt, nachdem die Unterſuchung keinerlei Anhaltspunkte ergeben hatte, um ſie weiter in Haſt zu behalten. * Raditſch Rückzug. Der Einſpruch der ſtalieniſchen Regierung gegen die Laibacher Rede des jugoſlawiſchen Unterrichtsminiſters Stefan Raditſch habe dazu geführt, daß nach einer offiziell heraus⸗ gegebenen Erklärung Raditſch ſeine Aeußerungen ableugnet mit der Ausrede, daß er die ſloweniſche Sprache nicht genügend beherrſche. SEin ſiameſiſch-engliſcher vertrag. Zwiſchen Siam und Groß⸗ britannien iſt ein Schiedsgerichtsvertrag abgeſchloſſen worden. zZu den Wahlen in Perſien. Die perſiſ hen Wahlen für die verfaſſungsgebende Verſammlung nahmen einen ruhigen Verlauf. Im Lande iſt allgemein der Wunſch nach Aufrechterhaltung der monarchiſchen Staatsform und der Thronbeſteigung von Riga Khan in Erſcheinung getreten. * Amerika und Rußland. In politiſchen Kreiſen wird be⸗ merkt, daß ſich in Amerika ein großer Umſchwu 9 in der Mei⸗ nung über Rußland vorbereitet. So bringt die Hurſtpreſſe in Newyork ruſſiſche Reiſeberichte des Oberſten Hascill unter der Ueberſchrift:„Das von Rußland in vier Jahren vollbrachte Wun⸗ der.“ Ferner veröffentlichen amerikaniſche Blätter einen Artikel Trotzkis, worin er die Frage einer amerikaniſch⸗ruſſiſchen Intereſ⸗ ſengemeinſchaft in Oſtaſien behandelt. Das Alkoholverbot in Amerika. Nach einer Meldung des Ju⸗ ſtiz⸗Departements ſind ſeit Einführuna der Prohibition 155 000 hebertretungen mit 12 000 Jahren Gefänanis und 30 Millionen 25570 Geldſtrafe geahndet worden. Zur Zeit ſchweben noch 30 000 FFalle. der Anoͤrang zur faſziſticen Partei Das Direktorium der faſziſtiſchen Partei hat unter dem Vorſitz Farinaceis wegen des großen Zudranges zum Faſzismus beſchloſſen, keine Aufnahmen mehr zu bewilligen, ausgenommen in Einze fällen, die von Fall zu Fall geprüft werden. Vom nächſten Jahre ab wird ſogar eine Repiſion der ſetzigen Parket⸗ mitglieder angeordnet. Gegenüber der Erklärung des Vor⸗ ſtandes der Partei Freimaurer, daß er im Rahmen der Weſete ſeine Propaoenda und Oraaniſation forttetze, wird betont, das der Folzis mus keine Sefte dulden könne, die ihre politiſche und moraliſche Verantwortlichkeit verwirkt habe. Die faſziſtiſchen Abgeordneten werden verpflichtet, die foſziſtiſchen Geſetze in der Kammer reſtlo⸗ zu billigen und für ihre raſcheſte Annahme zu ſorgen. die geiſtige Freiheit in Rußland Berlin, 26. November.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Volkskommiſſar für das ruſſiſche Bildungsweſen Lunatſcharskl, der ſeit Dienstag in Berlin weilt. hat geſtern in der ruſſiſchen Bor⸗ ſchaft Preſſevertretern eine Vorleſung über die Bildung⸗ arbeit in Rußland während der letzten Jahre gehalten. Er wartete mit Zahlen und Beleoen auf, die nachzuprüfen man natürlich nicht in der Lage iſt und die den Eindruck erwecken ſollten, daß von der Sowiet⸗ Regieruna auf dem Gebiet des Bildungsweſens ungeheures geleiſte! worden ſei. Bezeichnend war die Antwort, die der Volkskommiſſar in der an den Vortraa ſich anſchließenden Diskuſſion auf die Frage erteilte, wie es um die Zenfur und die Freiheit der Wiſſenſ haft ſtände. Herr Lunatſcharski erklärte dogmatiſch. daß es nut eine marxiſtiſche und eine mater ialiſtiſch Philoſophie geben bürfe und daß die geiſtige Freiheit erſt wieder hergeſtellt wer⸗ den könne, wenn dieſe beiden Faktoren ſich auf der ganzen Wel durchgeſetzt hätten.(Hannemann, geh Du voran! O, danke ſehr, nach Ihnen!) wenhuis lieſt über die„Entſtehung der Ehe“, Rabindranaty Tagore über„Das indiſche Eheideal“, Havelock Ellis über Liebe als Kunſt“, Dahlke, unſer großer Kenner des Buddhismur über„Die Ehe als Feſſel“, Jung und Adler. die Piy hoanalptiker, über allgemeine die Ehe betrefſende Fragen, Mrs. Hinkle, die be⸗ rühmte amerikaniſche weibliche Pſyhologin, über„Die Ehe in der neuen Welt“. Aber auch nach reichlicher Ueberdenkung des ſo in⸗ tereſſant Gobotenen erſcheint das Problem ungelöſt. Intereſſant das, was Keyſerling in ſeiner Abhandlung„Das richtiggeſtellte Ehe⸗ problem“ uns bringt, wie auch das, was Mechtilde von Lichnowska, eine der beſſen Schriftſtellerinnen unſerer Tage in ihrem Artikel „Die Ehe als Kunſtwerk“ zu ſagen bat, das, was der Graf uns bringt, er ſagt.. die geſchlechtliche Treue bedeutet für den Sinzi der Ehe vlel weniger als die Treue hinſi htlich der Shhickſalsgemein⸗ ſchaft. Wer den Zuſammenklang der Seelen nur gefährdet, het be⸗ reits eine ſchwere Sünde auf ſich geladen. Wer eine Schickſolsge⸗ meinſchaft um einer Liebſhaft willen zerſtört— ob er als Mann die Frau verläßt oder als Frau einer Entgle ſeng willen die Schei⸗ dinng verlangt—, der bricht die Ehe in viel ſchlimmerem Sinn, als Meſſolina es tat. die, echte Kaiſerin und Kaſſergefährtin bleibend, ihre Nächte in Freudenhäuſern zubrachte.“ Und M. Lichnowska: „Eheleute ſollen eine Undurchdringlichkeit, eine Kargheit der Angaben eine Diskretton bewahren. die ſih auch auf die allernächſte Umgebung erſtrecten möge. Zwel. die ſich ßeben. müſſen ſich gegenſeitig vor dei Vamcliſievung durch das Publikum ſchützen, weil ſie ſich an dieſer Für die lei hteſte Ehe hält er die des Ar ſtokraten und des Durch⸗ ſchnitts⸗Enolönders, der nach ſeiner Anſicht die beſte Wohl trifft. Nach Keyſerling iſt das Glück in der Ehe für den Mann weit ſchwie⸗ riger als für die Frau, denn die Frau, von der Natur mit mehr praktiſchem Sinn und geſundem Menſchenverſtand begabt, fügt ſich niß, die die Forderung aufſtellt, daß nicht Shutzbünde für die weib⸗ Unter den 24 Mitarbeitern nimmt Pau zum Unglück. einheitlichen Löſung zu bringen vermag. Sollte der Spötter Sham leicht ſelbſt inftzieren.“ gen. Der Graf iſt bei weltem der anregendſte der 24 Mitarbeiter.] gangſeitigen Abbildungen nach Ramberg. Volksverband 5 eichen, figſten t Jahr Dachau bei München.— liche, nein für die männliche Jugend + werden müßten. allen Fragen Stelnung zu nehmen,. Dahlke allein den Stand⸗ Leſer gleichzeitz nt in punkt ein, die Ehe ſei zu verwerfen, denn ſie führe vorausſichtlich 2 0 benſſih denn uſſerharten end + Badiſcher CLandtag Karlsruhe, 28. Nov. Vor Eintritt in die Tagesordnung der 22 Vorm ſitzung wurde eine volksparteiliche An tage über 8 Einſchränkung der Sonntagsfahrkarten von der Regierung beantwortet. Der Regierungsvertreter arkdte es handele ſich um eine von der Reichsbahngeſeilſchaft ee 75 Nachprüfung der auf den einzelnen Bahnhöfen verkauften eſer fohrkarten. Das Finanzminiſterium trete einer Einſchränkung Karten mit Nachdruck entgegen. iu Auf eine kurze 1 71 der Sozialdemokratie über die— rung der Achtſtundendienſtzeit bei den Staat⸗! geont Staatscigeſtellten und Staatsarbeitern wurde mht wortet, das Land Baden habe die 54 Stundenwoche des Reiches ue übernehmen können Das badiſche Finanzminiſterium habe die 51 Stundenwoche entſchieden gehabt. 1 über, ob die achtſtündige Arbeitszeit eingeführt werden könne, noch nicht abgeſchloſſen. 9 b. Namens des e erſtattete Abe. n 9 kircher(D. Vp.) Bericht über die Mandatsniederlegne des im Bruchſaler Zuchthaus weilenden kommunin de⸗ abgeordneten Steiner. Auf Grund der Wablakten wur ſ Nachfolge des kommuniſtiſchen Abgeordneten Max Bock wortet, der darauf den 1 Sſaal betrat. llung ierauf wurde vom Hauſe der Vertrag we Herſte 95 der Druckarbeiten für die Landtagsperiode 1925 29, ſowie die nungslegung der Amortiſationskaſſe und des Domänengrundſto für die Rechnungsjahre 1923 und 1924 genehmigt. 1 Togesordnung: Wahl der Miniſter und Staatsr Wahl des Staatspräſidenten und deſſen Stellvertreter⸗ .. wätre, wenn nicht Det verlin, 26. November.(Von unſerem Berliner Büro) nach Abgeordnete Aufhäuſer hat einen Ausſchußantrag eingebracht, wo 1 0 eine einmalige Hilfe von 100 Mark aus Reichsmitteln an ſ0 arbeitsloſe Angeſtellte und Arbeiter über 40 Jahre bezahlt me ſoll, die über ein halbes Jahr lang ohne Erwerbaf ſenunterſtigin geblieben ſind. Der Antrag wäre in der heutigen Sitzung des ſod. politiſchen Ausſauſſes zur Sprache gekommen, wenn nicht 11 Sitzung mit Rückſicht auf die ungeklärte innenden tiſche Lage abgeſagt worden wäre. Eine neue Sitzung 0 Ausſchuſſes wird erſt anberaumt werden, wenn die neue Regie gebildet iſt. Eetzte Meldung ꝛn Heidelberger Chronitk Kr. Hadelberg 20 Non(eia. Bericht. Der ordentliche l keſſor der Botanik, Dr. Ludwig Joſt, iſt zum korreſpondieren Mitalied der Preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften gewählt den.— Die Bürgerausſchuffraktion mit dem irreführenden Nanen „Vereinigte bürgerliche Gruppe“. die ſich aus Deutſchnationale Landbund und Wirtſchaftsparteilern zuſammenſet, bat zur Bürge ausſchußſitzung am nächſten Donnerstad verſchſedene Anfraae, eingebracht. die ſich mit dem Tbeaterumbau. der Bad Heidelberg dpie .⸗Angelegenheit uſw. befaſſen. U. a. wird angefraat. 2 des Vorſitzenden beim Kaufmanns⸗ und Gewerbegericht nicht n⸗ kefübrk worden iſ.— Am Mittwoch nachmittaa itt ein Ber ſonene kraftwagen beim Baßnüberaana am Karlstor in die geſchloſſe Kraftwagen erheblich beſchädiat. Perſonen kamen nicht Schwere Slürme in der Nordſee — Paris, 28. November. Geſtern nachmittag tobte im galt⸗ ein ſa werer Suum. Der auf der Fahrt nach England befindez franzöſiſche Segler„Eliane“ wollte ſich in den Hafen von—5 bachleg kerſehie ſedoch die Einkahrt und ſchterte an der dung Das Schiff zerbarſt in zwei Teile. Drei Mann der Veſa itän konnten gerettet werden, während die übrigen mit dem Kapi Aus London wird gemeldet, daß den Stürmen in der 1 ſee und im Kanal verſchiedene Schifſe zum Dypfer gefguch ſind. Man befürchtet, daß zahlreiche Perſonen ertrunken ſiad. Der in Dänemark wülete geſtern ein ſchwerer Schneeſturm. ein däniſche König, der über Esbſerg zur Beerdigung der Aden Alexandra nach England reiſen wolte, mußte ſeine Raute ün ein Da der Eiſenbahnzug ſtarke Verſpätung batte, mußte ſchürſige 155 Ertrazug bereitgeſten werden, der den däniſchen Könia nach Fg⸗ burg brachte. Von dort ſetzte er die Reiſe über Hamburg und ſingen nach England fort. ide⸗ „Erhöhung des Getreidezolles in Oeſlerteich. Der Getes, zoll iſt für die Zeit vom 1. bis 15. etene von i0 auf 140 60. heller erhöht worden. Ateratur N. „ Paläſting. 300 Bilder, Einteitung von Spen Hebin an⸗ ausführlich beſchreibendem dne, egeben von Dr. 3 en dauer. Meyer u. Jeſſen, Verlag, München.— Hier lieg naue Bilderſammlung vor, die uns in umfaſſender Weiſe eine 5 alti⸗ Kenntnis des genzen Paläſtino— ſeiner Landſchaſt, ſeiner angen gen Kulturſtätten, ſeiner Bewohner, ihrer Werke und Veſch⸗ bildeng⸗ anſchaulich verſchafft. Das ungewöhnlich reichhalt ge Abbt ſener matertal, dos in dieſem Bande dargeboten wird, verdient ſchen(Auf⸗ ſchwiertgen Neſchaffung wegen höchſtes Intereſſe; ſowohl dizdern, nahmen der heiligen Stätten, als auch die Wiedergabe von Fo hen in denen ſo monche Vaudenkmäler und Orte ea eeehe Peſind, vor ihrer oder ſonſtigen Veränderung f⸗ dgehal kenn⸗ geben dem ganzen Werke beſondere haſtoriſche Bedeutung un ktueller zeichnen es als eine Publikation von weſentlicher und an ſeinen Fleck der Erde entſinnen, der einen kieferen und mäch 9s, Eindruck auf mich gemacht hätte. Aber Worte 1 beer nicht der, Dieſe Bilderſammlung wird eine pſel ploſtiſchere Vorſtellung he“ inktteln, als eine noch ſo eingehende Schilderung es 1 Be⸗ Geſchenkwerk verdient dos vornehm ausgeſtattete 52 g. n⸗ Chriſtian Fürchtegott Gellert: Fabeln u. Grgäß un Herausgegeben von Prof. Dr. Friedrich Bebte Bicher⸗ freunde, Wegweiſer⸗Porlag, Borlin.— In ſhrem gei ſprudelnden Vortrag gehören Gellerts Naben 3 den arugt mi Rrüchten des deutſchen Rokotos Das Vuch iſt ausgeſchmigealers Reproduktionen nach Kupferſtichen des eleganten Ro olo Anmer⸗ Ramberg und don dem Herausgeber mit ſachkundigen leichter und iſt geneioter, gegebene Dinge zu nehmen, wie ſie ſind. kungen und einem fein geformten Nachwort berſehen, Als Beleg für dieſe Anſicht zitiert Keyſerling Dr. Math. von Kem⸗ 10 lag⸗ * Der Bücherwurm. ang 11, Heft 2. Einbarnene, 3u ſtreben des„Bücherwurn n den 525 1 erordenllich reichhalligen Inhalt des 2. Heftes beſonderfeffo um Ausdruck. Walter Falk führt ſeinen umfangreichen Auſe Damit iſt das Ehebuch erſchöpft: wir legen es nicht ohne leiſes über das„Neue Drama“ zu Ende. Ein Aufſatz von achen dieſe über Jean Paul iſt ein Gedenkblakt zum 100. Todestag pollen Keyſerling verteilt gleichſam in Wechſelrede die Einzelthemen Intereſſe leſen, wohl wiſſend, un die ihm geeigneten Mitarbeiter. Der Leydener Profeſſor Nie u⸗ er hauptſächlich Ausweichungen enthalten wird. recht behalten, wenn er ee„Ich werde den Band wit eee geiſtigen Kultur, deren Urſache das Alle N ratentum iſt. Snnen vom Bürgerausſchuß verlanate anderweitige Beſetzung der— Schranke eingefahren. Hierbei wurden die Babnſchen ertranken. d⸗ Ewen ie Sven Hedin ſagt in ſeiner Einleitung:„Ich kann Hictres de Verzand unge geß Die nächſte Sitzung beginnt heute nachmittag 22 Uhr mit e — — Wuunesstag, den 20. November 1023 Reue Mannbeimer Jeſtune[Adend⸗Nusgabe) 2. Seſte. Nr. 8500 Städtiſche Nachrichten heimatkundliche Bilder Unter dieſem Titel veröffentlichen wir eine Artikel⸗ ſerie, die ſich die Aufgabe ſtellte, Bilder aus Mann⸗ heims Vergangenheit und Gegenwart zu zeichnen. ir geben dem Verfaſſer, einem geborenen Mann⸗ heimer, zunächſt mit einem Gedicht und einem Stim⸗ mungsbild, das die Schonheiten des Käfertaler Waldes preiſt, das Wort. Schriftleitung. Mannhelm Die Schlote rauchen, Und Funken ſpruüh'nz Die Hämmer dröhnen, Es Und Eiſen glüh'n: 5 iſt ein hartes, ein eiſern Lied, as die Stadt am Neckar und Rhein durchgicht. Sirenen heulen, Und Menſchen haſten; Die Krane ſchweben Mit ſchweren Laſten: Kin Lied der Arbeit klingt hart und ſchwer, ngt den Strom hinab bis ins weite Meer. Doch neben Schloten Das Auge ſchaut, . 15 7 Wille inſt hat gebaut: 215 Türme grüßen ins weite Land 1 erzählen laut von des Meiſters Hand. Und breit und mächtig, Erhaben— groß, Steht ſtark und prächtig e5 Das ſtolze Schloß: Bo ündet laut in die Lande welt n längſt entſchwundener Blütezeit. Der Käfertaler Wald End agelan waren die Ferien angebrochen. Was nun tun? ng ha 5 5 , de tten ſie ſich's überlegt, die drei Freunde nämlich, der mel 0 5 und der Guſtav. Ja, wochenlang haben ſie ſich's 10* da der große Tag gekommen, wiſſen ſie's erſt woen. eter meinte ſie könnten doch alle drei gleich ins Bad nirken, daß 7 war ja weiter nichts Neues, und man ſollte doch ſeden 1 erien waren.„Mir wär's halt am liebſchte, wann ap. ag auf der Gaſſ' Fußball ſchpiele tätel“, ſagte der Aber 0 es · 0 Hans wollte nicht recht mitmachen. Der beſtand dar⸗ 0 nach de was Beſonderes ſein. Indeſſen ging aber nun ein 00 gingen andern vorbei. Die drei Knaben ſpielten Fußball * ö1 ihr w den. Aber eines Tages hatte der Hans einen Plan. wblertätes! Wir mache morge egroßi Tur in de kehen Mund. Wald?“ Da die andern zwei Kame⸗ Fanlch du und Augen auf.„In de Feffertäler Wald?“„Ja wie berlege un iwerhaupt de Weg?“ Da freilich ſtand nun der die den n. Er hatte nur bei einer bekannten Familie gehört, nah nun 2 Wald lobten. Aber den Weg kannte er auch nicht Leffertal ndem ſagte er:„Ha, denn Weg? Do, do gehn mer leigder Vorf und von do gehn mer halt in de Wald!“. ſuc über dielag leuchtete den Kameraden ein. So berieten ſie len Sonne e Stunde des Abmarſches. Am andern Morgen— ier und 815 ſchon eine Weile aufgeſtanden— trafen ſich der bac Die Mi Hans und der Guſtav an der verabredeten Straßen⸗ feſ dund Jo utter hatte ſedem etwas Gutes in den Ruckſack ge⸗ dunder 725 ging es nun los.„Jetz geht's zuerſcht nach Keffertall“ ſo as, wer 10 und lief mit langen Schritten davon.„Na langſam, und ed“, nef am laaft kummt grad ſo weit und werd nar halb Aäeld Kottett igm da gleich der Feter nach. Er bate ſa rech. erkal in dten ſie miteinander gemächlich auf der Landſtraße nach dre Die friſchen Morgen hinein. uu.„Vanderern arbeiteten ſchon auf den feldern und guckten den ſeſſenken. n verwundert nach. Die allerdings hatten auch viel ertal 1s d a kann mer doch ſehe“, rief der Guſtav aus,„nach Aunf ma zdoch e ſcheenes Stickel Weg. Viel weiter als mer meint,. 8c 5 zog fea der uff de Landkart ſieht!“ Hans nickte mit dem N 0 7 aug der Taſche und wiſchte ſich den irn. en dor dianen ſie nach Käfertal! Da ſtanden auch ſchon die Neuumme äuſern und maßen die drei mit den Blicken.„Du, deſend. un Mannem drin!“ ſagte ſo ein Junge zu ſeinem dermen der K geht ihr denn hin? fragten ſie.„Is es noch eene Dorf f effertäler Wald?“ war die Gegenfrage.„Glei hin⸗ r anglgennt ihr'n ſehen! Es fihre awer zwee Weg niwer: ie de und erſſerwerk, der annre an den„Karlſtern“!“ ſagte der Die wollten klärte den Weg noch genauer. Dann ginas weiter. Siir Sonne ſtarrſt zum Waſſerwerk und dann an den„Karlſtern“. en fa. Da and ſchon ziemlich hoch. der Schweiß perlte auf den Vrngiſches Lisogen die Buben ihre Kittel aus und einer ſtimmte in auf an. So, jetzt gings ſchon beſſer. Sie riefen den 8 en Feldern fröblich Guten Moraen!“ zu. Gerade ſangen unſere Vuben das Lied: Ich geh durch einen grasgrünen Wald— Und höre die Vögelein ſingen!?“ Da führte die Straße auch gerade in den ſchattigen Wald. War das eine Pracht! Da wars noch ſchön kühl. Die Sonne warf ihre Strah⸗ len durch die Kronen der Föhren. Der ganze Waldboden war mit zahlloſen Tannennadeln bedeckt, ſodaß es ganz weich darauf zu gehen war. Und ab und zu ſtanden Büſche; die ſchauten ſchön aus in ihrem friſchen grünen Blätterkleid, wie ſie ſo mitten drin ſtan. den unter den rotbraunen Stämmen der hohen Bäume. Ueberall ließen die Vöglein muntere Lieder erſchallen. Es war doch gar zu ſchön, ganz anders als drin in den dumpfen Straßen der Stadt oder auf der ſtaubigen Landſtraße. Kein Wunder, daß ſich unſere Freunde hier gleich zu einer Raſt nieder⸗ ließen. Sie ſetzten ſich auf den weichen Waldboden und ließen ſichs gut ſchmecken, hatten ſie doch nach der langen Wanderung ordentlich Hunger, und hier mitten im Wald ſchmeckt alles noch einmal ſo gut. Neugeſtärkt gings dann weiter. Nach dem Waſſerwerk! Das war ein fröhlich wandern durch den Wald Wie ganz anders doch auch ſo ein richtiger Wald ausſieht im Vergleich zu einem Park. Wie frei die Bäume ihre Köpfe reckten! Die waren ſicher ſtolz auf ihren Wald.„Aha, das iſt jetzt ſicher das Waſſerwerk! Des is awer groß!“ Ja, da guckten die Buben! Vun do kummts Waſſer in die Stadt? Ja, wo krigge die do drin nar das viele Waſſer her?“ So recht genau wußte keiner von den Dreien Beſcheid. Aber ſie faßten den Beſchluß, nach den Ferien den Lehrer zu fragen. kennte iwerhaupt emol mit de ganze Klaſſ' her!“ Dabei ieb es. nach dem„Karlſtern“, kauften ſich dort eine Limonade zur Er⸗ friſchung und machten ſich dann wieder auf den Heimweg. Sie marſchierten über Waldhof, und als die Sonne ſchon am Ver⸗ glühen war, hielten ſie Einzug in ihrer Gaſſe, beneidet von den ſie umringenden Kameraden, die den Tag wieder auf der Gaſſe verbracht hatten. Als die Schule wieder begonnen hatte, da zog denn auch wirk⸗ lich die ganze Klaſſe mitſamt dem Lehrer hinaus in den Wald. Der Wald hatte ſein Herbſtkleid angelegt und zeigte ſeine ganze Farbenpracht. Und da hörten auch die Buben noch viel, was ihnen der Wald erzählte durch den Mund ihres Lehrers: von der Zeit, da Kurfürſt Karl Theodor in ſeinem Jagdhaus„Karlſtern“ die Schönheit des Waldes genoß. Sie hörten von den Mönchen, die vor Jahrhunderten im Kloſter Lorſch hinter dem Walde lebten, in dem Kloſter. da der Bavernberzog ſeine Empörung gegen Karl dem Großen büßte, dem Ort, da in grauer Vorzeit Kriemhilde betete in der Trauer um ihren Gemahl, den herrlichen Siegfried. die nächtlichen Ruheſtörungen auf der Breiteſtraßꝛ Den meiſten Bewohnern der Breiteſtraße und des Marktes iſt, ſo wird uns geſchrieben, in den letzten Nächten keine Ruhe gegönnt. Es iſt unglaublich, mit welcher Rückſichtsloſigkeit die Arbeiten der Städt. Straßenbahn in der Nacht betrieben werden. Nicht allein, daß die Notgeleiſe unter Gejohle und unnötigem Schreien von dem Wagen heruntergeworfen werden, der Motor muß auch nachts aus⸗ probiert werden. Wozu? Wenn ſchon dieſe Arbeiten wirklich zu nächtlicher Zeit ausgeführt werden müſſen, alſo zu der Zeit, wo kein Straßenbahnverkehr iſt, dann könnte doch etwas mehr Rückſicht auf die dortigen Anwohner, die genau ſo der Nacht⸗ ruhe bedürfen wie alle anderen, genommen werden. Es wird ja nicht verlangt, daß man die Schienen mit Handſchuhen anfaßt, doch könnte dies viel ruhiger und ohne Geſänge und Geſchimpfe vor ſich gehen. Es iſt doch eine Ausſpannung unmöglich, wenn man den ganzen Tag gearbeitet und des Nachts zwei bis drei Stunden wach liegen muß, der Notſchienen zuliebe. Die An⸗ wohner der Breiteſtraße und des Marktes prote⸗ ſtieren gegen ſolche rückſichtsloſen nächtlichen Ruheſtörungen. Wenn ein angeſäuſelter Mann auf der Straße ſingt, iſt ſofort ein Schutzmonn zur Stelle, um die Ruhe⸗ ſtörung zu notieren. Mit Recht. Wo bleibt die Polizei bei den nächtlichen Ruheſtörungen, die bei Gleisarbeiten verübt werden? Hitet endlich Eure Funen! Unter dieſem Stichwort veröffentlicht die„Textilzeitung“ fol⸗ gende Erklärung: „Die Induſtrie⸗ und Handelskammer für die Kreiſe Eſſen. Mül⸗ heim⸗Ruhr und Oberhauſen zu Eſſen ſchreibt: Die andauernd ſehr ſchlechte Wirtſchaftslage, die durch den Zuſammenbruch zahlreicher Firmen in Induſtrie und Handel gekennzeichnet wird, droht eine ernſthafte Verſchlimmerung zu erfahren durch eine unſinnige Gerüchtemacherei. Auf Märkten und in Straßenbahnen, in Cafeés und Reſtaurants groſſiert eine eigenartige Epidemie von Schwaßthaftigkeit, deren Obſekt immer die angebliche finanzlelle Schwierigkeit bedeutender Firmen iſt. Wir haben feſtgeſtellt, daß in dieſen von Mund zu Mund verantwortungslos weitergetragenen Gerüchten bedeutende Firmen aller Branchen cenonnt werden, deren finanzielle Lage über jedem Zweifel ſteht. Durch die Verbreitung von ſolchen Gerüchten wird das Anſehen und die Kreditwürdigkeit der betrefferden Firma geſckädiot und die Oeffentſichkeit ſtark be⸗ unruhigt. Wir warnen deshaſb nachdrücklichſt die Bevölkerung unſeres Kemmerbezirkes vor den Ausſtreuungen und der Weiter⸗ gabe ſoſcher Gerſchte, die zu einer Schädigung einzelner Firmen führen können. Derſenige, der über Firmen ſoſche Ausſagen macht de dus Tichee ee dusweich lige iſt ein Fels, der ſich ſelbſt macht, und dem die en, den die Geſcheiten reſpektieren müſſen. 4 5 Grabbe. 85 der neuruſſiſche Mythos Lenin bal kei del. ſber dem Lande war der Wunderglaube mehr verbreitet und 8 gime Sinne mehr Macht als in dem alten Rußland Da⸗ dündderglang, das der Sowfets, hat mit aller Macht verſucht, den h o gwen und den Hang zur Heldenverehrung zu beſämpeen. weledds ſeinene des Schickſals; das Volk Rußlands will ſeinen n Ver alen; Nationalhelden haben— und dieſer iſt unter den Ein niſſen Lenin geworden. Junhe hat, gittaniſcher, Verfaſſer, der ſich in Rußland viel aufge· Weſin Leninzbt eine Schilderung von den Wallfahrten nach dem ſiten„komm hon jetzt, nur ein paar Jahre nach dem Tode Köm, Heilun en Pilger nach ſeiner Kapelle, und es wird von den ſrenen Delgen von Kranken berichtetl Vom frühen Morgen au dee der aber gationen herein, Arbeiter, Bauern und neugierige an ein wohner die Zeit zwiſchen acht und neun Uhr abends iſt für Mendem re Moskaus reſerviert. Und der Verfaſſer ſchildert, wie und Len vor riſchen Aubend ſchon vor acht Uhr über Tauſende von und unben Grabkapelle warteten. Die vergoldeten Kuppeln Uute auf derben zeichnen ſich gegen den dunklen Abendhimmel ab, dan ſterk h höchſten Turm iſt eine rote Flagge gehißt, die von dull me ähne kleuchtet wird, ſo daß ſie einer unruhig wogenden Fauhedartel ſte. Aber die ange Neie iſt akerwälict und andachts. die and und draußen auf der gleichen Straße noch einige fünztdeſſten zalchen auf Einlaß. Es wird faſt nichts belochen Pilger ſind junge Menſchen zwiſchen ſiebzehn und beſcgndzwanz 100 wirdi Jahren. Jedesmal, wenn ein Teil Menſchen em⸗ mir.„imt etwas Bewegung in die Reihe. um aun ſterhlt der Amerikaner, ſtand eine typiſche ſunge Nonbren in in einer Lederſacke und mit einem roten Tuch den beſucht Sie hatte das Grab ſechsmal in den letzten drei das Vbbe war ſagte ſſe. Es wurde ihr ſchwer. zu erflären. warum. dete üureau derccht immer ſo leicht— und— und ja es half ibr. ſorze dabteſſung Grabkapelle wird von ugiformierten Soldaten der ein egung eing der Polizei geleitet: ſie gewähren nur Einlaß ber ac den 70 Freinden müſſen ihre Namen in ich ei reiben. de die 3 Stunde Wartezeit erreichte der Verfaſſer endlich die ſechs eine Minnntelle führt, wo die Wache automatiſch und knapp, hang Flatz 185 zu verlferen. die Ruhe unterbricht: Platz für üren ſtaht zehn—Platz für zwei! Ueber den niedrigen Ein⸗ „Lenin“, beleuchtet von ſtarken, gelben Lampen. Als die Beſuche die ſchmale Treppe zu der Grabesſtätte heruntergingen hörte man nur den gedämpften Laut von Füßen auf dem roten Läufer. End⸗ lich erreichte man die kleine, vierkantige Zelle, wo Lenin unter einer Glaspyramide lieat, mit ſeiner Khaki⸗Kappe bekleidet und den roten Orden auf der Bruſt. Wachpoſten mit aufgepflanzten Bajonetten halten bewegungslos Wacht an ſeinem Kopf und zu ſeinen Füßen. Die Wände in dem Raum ſind in Rot und Schwarz gehalten. Da⸗ einzige, das die Einförmigkeit des Raumes unterbricht, iſt eine große rot⸗goldene Flagge und ein kleines braunes Thermometei. Lenins Körper hat ſich, e der Amerikaner, ſeit meinen. letzten Befuch vor über einem Jahr unverändert gehalten. Er ſchien. mir ſo einſam und verlaſſen und ſo ſtill zwiſchen all den ſtierenden Geſichtern, die ſich um ihn herum drängten. Es war keiner unter uns, der ſprach, als wir die Treppe hinaufgingen, um herauszu⸗ kommen, aber man hörte Seufzen. In jedem Regierungsgebäude, jeder Schule und Fabrik, in allen Arbeiter⸗, Soldaten⸗ und Bauernvereinigungen, ſa ſelbſt auf der Eiſenbahnſtation und in Reſtaurationen findet man die„Lenin⸗ Ecke“ mit großen Photographien des Verſtorbenen, mit Kiefern⸗ zweigen, Blumen und ſchwarzen und roten Bändern geſchwückt, ſowie eine Auswahl aus ſeinen Werken ſamt anderer kommuniſtiſ her Literatur. In der Theorie ſoll das ein Platz für ruhiges Studium der grundlegenden kommuniſtiſchen Prinzipien ſein, in der Praxis iſt es eher ein Altar geworden. Wie tief der neue Held in das Bewußtſein des einfachen Volke⸗ eingedrungen iſt, beweiſt ein Beiſpiel von einer„Lenin⸗Ecke“ in Tiflis. Da zündete man vor ſeinem Bild die ewig brennende Kampe an wie vor Heiligenbildern. Ein Befehl der Regierung löſchte das Licht aus, aber der Geiſt. der ſie zündete und der ſeinen Mythos haben will, lebt weiter, ſchließt der Verfaſſer U G. Theoter und Muſik Aenderung in der Leitung des Badiſchen Landec thealers Karlsruße. Wie wir erfahren hat der Verwaltungsrat des Badiſ hen Landestheaters(der ſich aus Vertretern des badiſchen Staates und der Stadt Karlsruhe paritätiſch zuſammenſetzt). den Vertrag mit dem Intendanten Volkner ab Herbſt 1926 nicht mehr erneuert. Der Verwaltungsrat hat vielmehr in Ausſicht genommen, den Ge⸗ neralmuſikdirektor Ferdinand Wagner zum Operndireftor und den Oberregiſſeur des Schauſpiels Felir Baumbach zum Direktor des Schauſpiels zu ernennen und den Intendanten durch einen Finanz⸗ fachmann zu erſetzen, dem die Verontmortung für den kaufmännk⸗ in Stein gemeißelt mit ſchwarzen Buchſtaben! ſchen nicht aber auch für den künſtleriſchen Betrieb des Landes⸗ theaters übertragen werden ſoll. 1 6 5 Unſere Buben liefen nochk auf einem ſchönen Waldweg 8 oder Mitteklungen weitergibt, deren Richtigkeint er nicht nachweiſen kann, macht ſich ſtrafbar. Im Intereſſe unſerer ſchwer ringen⸗ den Wirtſchaft richten wir an die Bevölkerung unſeres Bezirkes den Appell, den verantwortungsloſen Schwätzern entgegenzutreten und gegebenenfalls den Firmen die Namen der Kolporteure anzu⸗ geben, damit gerichtliche Verfolgungen dieſe Epidemie der Schwatz⸗ haftigkeit zum Erlöſchen bringen.“ Auch in Mannheim liegen die Verhältniſſe leider nicht beſſer. Nicht eindringlich genug kann das Publikum vor unnützen Redereien gewarnt werden. 1* Die kirchliche weihe des Baugeländes des neuen Kranken⸗ hauſes, das das Freiburger Mutterhaus des hieſigen Thereſienhauſes in unmittelborer Nähe der neuen Neckarbrücke am lintsſeinngen Ufer errichten läßt, wurde geſten nachmittag vorgenommen. Nach der Einſegnung des Geländes richtete Prälat Bauer an die Ver⸗ ſammelten eine Anſprache, in der er der Freude der katholiſchen Gemeinde über den bevorſtehenden Beginn der Bauarbeiten Aus⸗ druck gab. Ein langjähriger Wunſch gehe mit der Verwirklichung des Planes der Erfüllung entgegen. Den erſten Spatenſtich führe er aus mit dem Gebete zur heiligen Dreifaltigkeit um den göttlichen Segen zur glücklichen Vollendung des großen Vorhabens. Superior Schlatterer dankte dem Herrn Prälaten für die Uebernahme der Weihe. Trotz des ungünſtigen Zeitpunktes habe man ſich zum Bau entſchloſſen, nicht zuletzt um der Arbeitsloſigkeit zu ſteuern. Als alle Erſchienenen den erſten Spatenſtich hatten, wurde eine ufſammenkunft im Thereſlenhaus aobgehalten uperior Schlatterer verwies hierbei auf die früheren Be⸗ mühungen des Herrn Prälaten, der Prankenabteilung des Thereſien⸗ hauſes ein beſſeres und würdigeres Heim zu verſchaffen Es be⸗ ſtand ſogar dereinſt der Plan, das Gebäude der Rheiniſchen Hypothekenbank aufzukaufen und zu einem Krankenhaus umzu⸗ bauen. Er könne ſich die Freude des Herrn Prälaten vorſtellen, daß ſein langjähriges Wirken nun doch zu einem Erfolge führe. Prälar Bauer wünſchte dem Herrn Superior drei Dinge zum Bauen: 1 viel Geld, 2. eine kernhafte Geſundheit und 3. einen guten Humor für alle Widerwärtigkeiten während der Bauzeit. Die Leitung des Baues iſt dem Architekten Kuld übertragen. * Gasvergiftung. Geſtern nachmittaa hat ſich beim Anſchluß einer Gasleitung auf der Mittelſtraße ein Rohrleger eine Gasveraif⸗ tung zugezogen, ſodaß er das Bewußtſein verlor. Das Sanitäts⸗ auto verbrachte den Verunglückten in das Allgemeige Krankenhaus. Stkurz in den Schacht. In einer Lagerhalle der Brauereigeſell⸗ ſchaft Cichbaum ſtürzte geſtern nachmittag ein 23 Jahre alter Schloſſer in einen 5 Meter tiefen Schacht, wobei er ſich am Kopfe und beiden Händen Verletzungen zuzoa. Der Verunalückte mußte mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus überführt werden. *„ Auf der Straße zuſammengebrochen. Geſtern vormittag erlitt vor dem Haufe Neckarauerſtraße 23 ein 20 Jahre alter Tag⸗ löhner einen Anfall, ſodaß er bewußtlos zuſammenbrach. Das von einem Polizeibeamten herbeigerufene Sanitätsauto überführte den Erkrankten in das Allg! Krankenhaus. Soforlige Anzeige bei Caden- und Taſchendiebſlählen. Die Inhaber von Läden und eee werden darauf hingewieſen, daß es nicht nur im allgemeinen, ſondern auch in ihrem eigenen Intereſſe liegt, der Polizei unverzüglich Mitteilung zukommen zu laſſen, wenn eine Perſon bei einem Laden⸗ oder Taſchendiebſtahl erwiſcht wird oder ſich verdächtig gemacht hat. Feſtgenommen wurden 27 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 4 wegen Bettels. vorträge Der zweike Abend der ethiſch religlöſen Woche fand wieder vor überaus zahlreicher Zuhörerſchaft ſtat.. Hermann Muckermann ſprach über die Erlöſung aus dem ſitt⸗ lichen Siechtum unſerer Tage in überaus wirkungs⸗ vollen Ausführungen. Er ging aus von Dürers Bild der apoka⸗ löptiſchen Reiter, als einem Symbol der Geſchichte unſeres Volkes nach dem Kriege. Den Engel, der über allem ſchwebt, deutet er als das Symbol des Troſtes, der Verkündigung neuen Lebens. Das aber iſt nur möglich, wenn wir das Urgeſetz der Ethik zur Richt⸗ ſchnur unſeres Handelns machen. Gott gab uns die Freiheit, gut oder bös zu handeln. Aber der Weg zum Guten iſt ſchwer und eine Unzahl von Reizen lenkt uns dabon ab. Ringen müſſen wir um das, was wir als gut erkannt haben. Habſucht und Erotik ſind uns gefährlich und eine überſteigerte Autonomie des Denkens. Die Quelle des ſittlichen Siechtums rührt aus den Lebensbedingun⸗ gen. Hier führte Hermann Muckermann in gedrängten Zügen in die Vererbungslehre ein, wie er ſie voriges Jahr ausführlich be⸗ handelt hat. Sprach über Ehe und Ehenot. Als erſten Schritt zur Erlöfung bezeichnet er das Streben die Schuld der Vergangen⸗ heit wieder in Ordnung zu bringen. Umbau der Wirtſchaftslage iſt nötig. Die notwendigen materiellen Grundlagen müſſen ge⸗ ſchaffen werden: genügend Arbeit, ausreichende Wohnungen. Von hier aus können Habſucht, Ehenot und Geburtenrückgang über⸗ wunden werden zum Vorteil des kommenden Geſchlechts. Und neu erſchloſſen werden müſſen die Quellen einer wahren Religioſität. ſein. OSelbſtmord eines Münchner Staatsſchauſpielers. Der Schau⸗ ſpieler Richoard Kellerhals t in den Abendſtunden des 24. November in ſeiner Wohnung Selbſtmord verübt. Unſer Münchner R..⸗Mitarbeiter ſchreibt uns dazu: Kelle rhals Tod bedeutet'nen herben Verluſt nicht nur für die Münchner Staotstheater, ſondorn für die geſamte deutſche Bühnenkunſt. Schmächtig von Konſtitution und klein von Geſtalt, war er ein vollendeter Darſteller der an eigener Unzulänglichkeit Leidenden. Stark war ſeine Begabung fuͤr das Groteske, aber hier entglitt er nie ins Artiſtiſch⸗Virtuoſe, ſon⸗ dern bot ſtets in feiner Transparenz erſchütternde Menſchlichkeit. Jede ſeiner Rollen hatte Herz, auch die kleinſte Aufgabe wußte er intereſſant zu geſtalten. Er war ein Schauſpleler, den man ſich an⸗ ſah, gleichgültig, welche Rolle er ſpielte. Urſprünglich Mitglied der „Münchner Kammerſpiele“ wurde er von Zeiß zu den Staats⸗ Theatern hinübergezogen. 5 4e1 Die Kriſe an der Berliner Staatsoper. Zwiſchen dem preußiſchen Kultusminiſter und Max v. Schillings, dem Inten⸗ danten der Staatsoper, beſteht eine Spannung, die zu einer ernſten Kriſe geführt hat. Die Aera Schillings ſcheint ſich batſächlich ihrem Ende zuzuneigen. Der Intendant der Staatsbühnen hat, wie der „Lokalanzeiger“ mitteilt, ſeinen Anwalt ermächtigt, der Preſſe Ein⸗ blick in ein Schreiben zu gewähren, das er vorgeſtern an den Kultus⸗ miniſter gerichtet hat. Man erſieht daraus, daß der Miniſter den Rücktritt des Intendanten wünſcht. Herr v. Schillings will ſich aber keineswegs ohne weiteres fügen und erklärt, daß er nicht geſonnen ſei, dem perſönlichen Rat des Miniſters ſtattzugeben und„in der denkbar vornehmſten Form“ ein freiwilliges Ausſcheiden folgen zu laſſen. Er lehnt es vielmehr ab, angeſichts der Tatſache, daß er„in den Augen des Miniſters den letzten Reſt von Vertrauen verloren habe, zu mündlichen Verhandlungen zu erſcheinen. ſolange der Miniſter ſeinen Rücktritt wünſcht.“ Die Frage der Naſfolge ſchaft iſt bereits, wie man verſichert, Gegenſtand eingehender Veratungen. Man nennt den Namen Paul Bekkers, des Kaſſeler Inter danten. OAraufführung in Meiningen. Des Nürnberger Spielleiters Waldfried Burggrafs Tragödie„Klytaemneſtra“ die am Landestheater in Meiningen recht erfolgreich zur Uraufführung kam, behandelt in der Sprachform der Neuromantik und im ſzen ſchen Rahmen alt⸗griechiſcher Sagengeſtalten moderne Ideen und Pro⸗ bleme der Ehezerrüttung. Klytaemneſtra wird zur Rä berin ge⸗ kränkter Weibesehre, zur Rächerin für den Tod des Geliebten, den Raub zweier Söhne. Qualvoll und beklemmend türmt Burggraf grauſige Tat auf grauſige Tat. Er gibt ein Drama von der Er⸗ ſchütterungskraft der olt⸗griechiſchen Dramatiker und hat ſich damit als ebenſo ſtarker Dichter erwieſen wie bisher als Neuformer („Turandot“,„Ich und Ich“). Die Aufführung in der Inſzenierung Franz Nachbaur war von provinziellem Durchſchnitt.. HI. N. Dann wird dem Raſen der apokalyptiſchen Reiter Einhalt eite. Ar. 880 ——— Neue Mannhelmer Feſtung Abend⸗Rusgabe) Donnerslag, ben 2d. Nevenbel Marktbdericht Ein eiſiaer Schneewind machte beute den Aufenthalt auf dem Hauptmarkt ganz ungemütlich. Die Verkäuferinnen treten ab⸗ wechſelnd von einem Fuß auf den andern, um ſich vor Kälte zu ſchützen. wührend die Männer mit den Händen in den Hoſentaſchen an ihrem Verkaufsſtand auf⸗ und abmarſchierten, wie der Soldat vor ſeinem Schilderhaus. Das Verkaufsgeſchäft zog ſich den Vor⸗ mittaa hindurch recht ſchlevvend dahin Auch war der Marktbeſuch ſo ſchlecht wie ſeit langem nicht mehr. Die Erzeuger führen dies auf das kalte Wetter zurück. Kann ſein, kann aber auch nicht ein: Tatſache aber iſt ſedenfalls. daß nicht zuletzt die ungekeuere Geld⸗ knappheit und die von Tag zu Tag einen immer arößeren Um⸗ fand annehmende Arbeitsloſiakeit viele Hausfrauen vom Markt⸗ beſuch abhält. Auch geht es gegen En de des Monats zu. Die Erzeuger haben die Mannbeimer auch heute wieder mit Aroßen Zufuhren von Marktwaren bedacht. Sie wollen Geld auf das Land mit heimnehmen. denn bei ihnen iſt dies ebenſo knapp und rar wie in der Stadt. Viele hatten Glück mit dem Ver⸗ kauf an die Händler, viele auch nicht. So ſah man zwiſchen der elften und zwölften Morgenſtunde noch maſſenhaft viel Agrarerzeua⸗ niſſe. die noch nicht abgeſetzt waren. Dabei war in den engen Gäß⸗ chen des Marktes, in denen man ſchon an normalen Tagen hänaen blieb oder zum mindeſten mit den Ellenbogen anſtieß. ſoviel Raum und freien Platz. daß man die ſchönſten Promenaden oder Purzelbäume über den Marktplatz machen konnte, ohne irgend welche Kolliſion mit einem Butter⸗ oder Eierkorb befürchten zu müſſen. Obſt und Gemüſe. Wildpret und lebendes und totes Ge⸗ flügel war wohl am meiſten vorhanden Gänſe ſtanden einzeln oder zu zweien ebenſo bewegungslos auf ihren Geflügelkiſten, wie Die Merkurgöttin auf dem Marktplatz. die heute ein ſo bitterböſes Geſicht ſchnitt. als ob ſie nicht allein mit den Marktbeſuchern, ſondern mit der ganzen Welt in Streit und Unfrieden lebte Dagegen blick⸗ ten die Gänſe von ihren hölzernen Poſtamenten die Vorübereilenden ſo treuherzig an. daß man die Tierchen am liebſten mitaenommen und in einen warmen Stall geſteckt hätte. Für ſchöne, rotbackige Aepfel beſtand aroßes Intereſſe: 30 bis 35 Pfa. koſtete im Durchſchnitt ein Pfund Tafelobſt gegen 10 bis 15 Pfa. vor dem Kriege. Nach Edelobſt dann noch zu fragen, veraing uns die Luſt. Nüſſe ſchwanken im Preiſe, zeigen aber eider beine ſinkende Tendenz wie die Börſenraviere. Wenn der Nikolaus Nüſſe bringen will, ſo muß er immerhin 45—50 Pfa. für ——. 25 anlegen. In der Vorkriegszeit bezahlte man dafür 20 bis Die verſchledenen Gemüſearten würden für einen Maler das ſchönſte Motiv zu einem relzenden Stilleben geben. Zunächſt ſei der Blumen⸗ und der Roſenkohl erwähnt. dann Sypinat, Wir⸗ ſing, Rot⸗ und Weißkraut. Salate aibt es jſetzt immer weniger. Feldſalat koſtet 60 Pfg. bis 1 Mk. Endivien verſchwinden in der letzten Zeit vom Markt. In Kartoffeln iſt ſowohl das Angebot als auch der Preis 10 Pfund für 45 Pfa. aleichbleibend Fluß⸗ und Seefiſche waren ziemlich angeboten: für letztere zeigen die Preiſe erfreulicherweiſe eine etwas ſinkende Tendenz. Außer Hahn⸗ nen, Hühner. Tauben und Enten aab es ſehr viel Gänſe., die in der Preislage von—10 Mk. zu erſtehen waren. Ueberaus reich war auch das Angebot in geſchlachteten Feldhaſen. In Wildpret ſah man ferner Rehe. Falanen. Feldhühner und Wildenten. Feld⸗ haſen koſteten.10—.70 Mk. und Rehe.50—.— Mk. das Pfund. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamtes ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt. in Pfennla pro Pfund: Kartoffeln—5: Bohnen. dürre, weiße und bunte 25—35: Wirſina—10: Weißkraut—5: Rotkraut 10—12: Mumenkohl, Stück 10—80: Kohlraben Stück—10: Karotten 10—12; gelbe Rü⸗ ben 10: rote Rüben 10—12; Sufnat 12—15: Zwiebeln 10—12: Erb⸗ ſen, dürre 20—50: Knoblauch. Stück 10—15: Endivienſaſat. Stück 6 bis 15: Feldlalat 60—100; Meerrettich. Stück 30—70: Tomaten 90 bis 110: Roſenkohl 28—35: Seſſerie, Stück 10—50: Sunvengrünes, Biiſchel—10: Peterſille. Büſchel—10: Traubhen 70—90: Aeyf⸗l 15—45: Birnen 20—70: Orangen. Stück 15—35: Zitroven. Stun⸗ —15: Bananen, Stſck 12—70: Nüſſe 45—55: Süßrahmbutter 240 bis 2700: Handbut'er 200—230: Weißer Käſe 45—60: Honia wit Cag⸗ 170—220: Wier. Stück 13—21: Hece 170—180: Karpfen 160—180: Schleien 180—200;: Breſem 120—140: Barben 140—160: Kabelfan 50.—60: Schellfiſche 30—60; Goldbarſch 35—40: Seehecht 70—80: Backſſche 60: Habn, lebend. Stſick 160—350: Habn. geſchlachtet. Stück 200—750: Huhn, lebend Stück 200.—450: Huhn ageſchlachtet. Stück 200—600: Enten, geſchlachtet. Stück 400—1000: Tauben. lebend. Naar 180—200: Tauben, geſchlachtet. Stiſck 100—120: Gänſe. lebend. Stück 600—1000; Gänſe geſchlachtet. Stſick 900—1600: Fyeld⸗ baten 110—170: Rindfleiſch 100—110: Kußfleiſch 60: Kalbffeiſch 130 bis 140: Schweinefleiſch 140: Hammelfleiſch 110: eeeee 75. ee eee Eine amſliche Biehzählung. Am 1. Dezember findet im Deut⸗ ſchen Reiche eine amtliche Viehzähluna ſtatt. die ſich auf Pferde. Maultiere und Mautleſel, Rindvieh. Schafe, Schweine. Zie⸗ den. Kaninchen. Federvieh und Bienenſtöcke erſtreckt. Die Zählungen dienen nicht irgendwelchen ſteuerlichen. ſondern ledialich ſtatiſtiſchen und volkswirtſchaftlichen Zwecken, insbeſondere zur Erkenntnis der Lage der Landwirtſchaft und der Viehzucht. Es iſt unbedingt not⸗ wendia, daß den ehrenamtlich tätigen Zählern erſchöpfende Angaben Aber die vorhandenen Viehbeſtände gemacht werden. Wiſſentlich ſalſche oder unvollſtändige Anaaben werden gerichtlich verfolat. Eine Erhebuna der Hausſchlachtungen. wie ſie im vergangenen Jahre vorgenommen wurde. findet bei der diesſährigen Zähluna nicht ſtatt. „ ftünſtleriſche Ausſtaktung der deulſchen Perſonenwagen. Um dem reiſenden Publikum den Aufenthalt in den Perſonenwagen der Deutſchen Reichsbahn behaglicher und heimiſcher zu geſtolten wird ie Deutſche Reichsbahn⸗Geſellſchaft ein ge namhafte Künſtler für die Ausſtattung der Abteile 1. und 2. Klaſſe der D⸗Zug⸗Nerſonen⸗ wagen heranziehen. Dabei iſt insbeſondere on eine dem Arge ge⸗ fällſge Farbengebung der einzelnen Abteile gedacht, die durch Ver⸗ meidung der Gleichtönigkeit pfychologiſch nicht ohne Künſeuß g 90 95 Filialen 1 Mannheim Beilstraße H 9,1 Breitestraßbe R I, 4/ Kunststrabe O 4. 17 Marktstraßbe F 2, 1 Meerfeldstraßhe 19 Seckenheimerstr. 54 Schwetzingerstr. 87 Ludwigshafen Ludwigstraße 75 27 iſt unbekannt. Veranſtaltungen Konzert— Albert menn. Im Kaſinoſaal der bekannte, erblindete Pianiſt Albert Menn, Inhaber des ch⸗Preiſes ein gut beſuchtes und erfolgreiches Konzert, deſſen Progtamm die Namen Beethoͤven, Brahms und Chopin enthlellen. Albert Menn, uns ſeit Jcchren bekannt als ein vornehmer, muſikaliſch beſtens orientiecter Verwalter ſeines Inſtrumentes, bot in gedlegener Aufmachung die muſikaliſch wertvolle As⸗dur⸗Sonate op. 26 von Veethoven als An⸗ fangsſtück. Weiter 0— vier Chopin, die er uns mit kraftvoll⸗m Zupacken und glänzendem Paſſagewerk vermittelte; beſonders im Schlußteil des Programms kam das allen Muſikwerken mehr oder under innewahnende romantiſche Element gut zur eltung. Brahms feingliedrige, weiblich zarte Lyrik wurde im Capriceig glaubhaft ſtiliſiert; eine ausgeſprochene Anlage aber offenbarte ſich 7 die aus ariſtokratiſcher Poeſie und religiöſer Andacht geweble onwelt von Franz Liſzt. Die Staccato⸗Etüde von Rubinſtein wäce ihm viel beſſer gelungen, wenn er ſein donnerndes Fortſſimo und ſeine Stringendehaſt mehr gezügelt hätte. Als treuer Helfer zum guten Gelingen des Abends hatte ſich wieder unſere verehrte Kunſt⸗ lerin Aenne Geyer mit ihrem feinfühligen Begleiter Heinz Mayer eingefunden. Mit ihrer Stimme, von weichem ſatten; blühendem Klang, ſang ſie von Schubert:„Lachen und Weinen“, „An die Nachtigall“ und„Der Muſenſohn“. Von Brahms gab die Künſtlerin:„Das Mädchenlied“, nicht ohne Reiz in der melsdiſchen Feſſung,„das Sandmännchen“ das bei aller ſüßen Mel die der Vortragenden manchmal eine Höhenſchwingung zu wenig hatte und den wenig geſungenen„Jäger“. Zwiſchen he und geſang⸗ lichen Darbietungen ſprach Wilhelm Kolmar. In ſenner Kunſt der Sprache und ſeiner Darſtellung tiefer Innerlichkeit ſtand Kolmar auf der Höhe reifer Meiſterſchaft. Vollendeter kann wohl Niemand die Poeſie und den Rhythmus Rainer Maria Rilkes zum Ausd uck bringen, als es in der„Weiſe von Liebe und Tod des Cornets Ghriſtoph Rilke“ und den Trotz in„Loke der Läſterer“ von Strind⸗ berg⸗Dehmel geſchah. H..2. Winter im Schwarzwald Die bisher noch etwas ſpärlichen Verſuche dezg Winters, im Gebirge ſeine Herrſchaft anzutreten, ſind nunmehr nach der Ueber⸗ windung der Periode der Temperoturumkehr von einem weiteren immerhin kräftigeren Vorſtoß abgelöſt worden. Waren ſchon am Montag und Dienstag teils ſchwüchere, teils kräftigere Schneefälle aufgetreten, ſo brachte der Mittwoch das erwartete Weiß in etwas größerem Ausmaß, ſodaß ſich die Landſchaft völlig winterlich geſtal⸗ tete. Da der Froſt noch onhält und der Boden durch die voran⸗ egangenen kalten Tage hart und trocken iſt, ſo ging vom koſtbaren Slockengewirbel nichts in naſſen Straßen und Wleſen unter. Alles blieb erhalten und bildete eine Schneedecke von unumterbrochenem Zuſammenhang. Die Neuſchneemenge, die z. B. im mittleren Schwarzwald fiel, führte zur Bildung einer Schneelage von ewa 8 Zentimetern, zum Winterſport noch zu wenig, aber für die Land⸗ ſchaft eine ſchöne Verbrämung. Immerhin hat in den Schwarzwald⸗ orten, die im Weiß liegen, die Jugend alsbald ihre Schlitben heraus⸗ geholt und die„Saiſon eröffnet“, da ſich auf dem harten Boden durch den Verkehr bald eine ganz ſchöne'atte Lage Schnee bildele. Die Wohrſcheinlichkeit ſpricht dafür, daß noch weitere Schneefälle folgen werden, ob von großem Ausmaß, ſcheint bei dem langſam ſteigenden Luftdruck zweifelhaſt. Die Schneeſälle im mittl ren Schmarzwald(Gebiet von Tribere) hieſten am Mitmer Stunden in ſtarker Form an erd ſetzten ſich dann mft Unter⸗ brechungen in leichlerer Form fort. W. R. Aus Triberg wud uns telegraphſert: Die geſtern vumit ag eingetretenen Schneefälle, die bis gegen Abend anbielten, hoben ſich im Laufe des Abends und der Naſcht zu heftigen Schneeſtür⸗ men bei 16 Sekundenmetern Windaeſchwindigkeit im Schwarzwald entwickelt. Die Schneehöhe war um Mitternacht bereits auf 1½ Meter angewachſen. Heute morgen beträgt bei unvermindert anhaltenden Schneefällen die Schneehöhe 40—50 Zentimeter bei 4 Gr. Kälte. Der Schnee iſt pulverig und die Skibahn gut benußbar. Auf den Höhen ſind infolge des Sturmes ſtarke Verwehungen mit Verkehrsbehinderung aufgetreten, auch Fernſprechſtörungen ſind zu verzeichnen. 7 Aus dem Lande U weinheim, 26. Nod. Der Arbeitsausſchuß des Gemelnnützigen Vereins beſchäftiate ſich in einer von Stadtrat Karl Zirkaräf geleiteten, über dreiſtündigen Sitzung. der auch Oberbürgermeiſter Huegel beiwohnte, mit den Vorbereitungen für die vom 13. De⸗ zember bis Weihnachten in der Turnhalle des Realaymnaſtums ge⸗ planten Ausſtellung„Weinheim im Bild in alter und neuer Zeit“. Die im Privatbeſitz befindlichen Gemälde und Zeichnungen von Künſtlern, die in Weinheim gewirkt haben. ſind dem Gemein⸗ nützigen Verein für den Ausſtellungszweck in liebenswürdiger Weiſe zur Verfüguna aeſtellt worden, und ſo wird die Ausſtellung einen Ueberblick geben über das Wirken von Malern in Weinheim ſeit den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts bis auf unſere Tage. Es werden u. a. Werke des Malers Fries. der in den 8ber Jahren im Benderſchen Inſtitut als Zeichenlehrer tätia war, und des Malers Romann. ferner des Malers Orth und von Prof. Luntz. Conz. Hub⸗ buch. Brommer, Prof. Nagel. Rieß. Kunſtmaler Nagel. Gewerbe⸗ lehrer Seilnacht ausgeſtellt werden, ebenſo auch Werke von Trübner. Die Ausſtellung hat den Zweck. die Heimatliebe zu fördern. flarlstuhe, 26. Nov. Auf der Feuerrampe an Güterbahnhof geriet ein verheirateter 35 Jahre altern Fuhrmann unter eine etwa 6 Zentner ſchwere Kiſte und wurde ſchwerverletzt. Der Fuhr⸗ mann trug einen Schädelbruch und Rippenbrüche davon. * Konſtanz, 26. Nov. Geſtern abend brach in der benachbarten ſchweizeriſchen Gemeinde Ermatingen Großfener aus, dem 5 landwirtſchaftliche Anweſen, deren Gebäulichkeiten meiſt aus Holz und Fachwerk beſtehen, zum Opfer fielen. Die Entſtehungsurſache Rückgan geſetzten 11 Aus der pfalz « Ludwigshafen, 26. Nod. Nach den Berechnungen Amtes Ludwigshafen a. Rh. beträgi die wigshafen a. Rh. am Mittwoch, den 25. Ziffer der Vorwoche betrug 189,6. 0 um.7 Prozent zu verzeichnen, an we ſch⸗ und Wurſtpreiſe 21 Speyer. 26. Nov. Die vereinigten Kriegerperein d Kilene Speyer und der Zentralverband der hinterbliebenen. Ortsgruppe Speyer. im Einvernehmen mit der Stadtperwaltung die Kriegerdenkmals in bieſiger Stadt beſchloſſen. Bei der Treibſaad :: Pirmaſens. 26. Nov. e ber mit 5 Hunden beteiligt. bei Lembera. in denen volle 4 Jahre keine Treibſaaden 1 wurden. Bei der ganztägigen Treibſagd wurde kein „Weſt“ waren 9 Forſtbeamte al Jäger Beſaat wurden die Staats del Lub⸗ 2 ndeßzifſer 6 Dit an 1925 e Es iſt demnach 41 85 het n Hauptanteil haben gun Krieasbeſchädiaten 1 baben in ihrer letzte Crri ikund 110 eiueß Stück Wild aufaeſtöbert, geſchweige denn ein Schuß Gerichtszeitung Schöffengericht Trier Das erweiterte Schöffengericht Trier verhandelt e eine 2 klage gegen den Verleger der„Eifeler Volkszeitung“ 25 gee wegen Beleidigung des Amtsgerichtsrats Müller⸗Prüm. ſtand der Anklage bildete ein Brie 5 ktionär der Eifeler Induſtriewerke worin er dieſem den Vorwurf der Seinen eigentlichen Beigeſchmack bekam Aaagenufeine politiſche Rolle, ugen ſeiner Mitbürger zur ielt.— Der Zeitungsverleger wurde Verantwortung überhaupt nicht erſchie Eigenſchaft als richtet hatte, keit machte. erſt durch die Ztg.“ in den und auch noch ſp Müller war Berlin, 26. Nov. Berüfungstermin mer in Potsdam iſt der 16. Dezember in Ausſt Vorausſichtlich werden die Verhandlungen 8 Tage Verteidigung hat eine Reihe neue Entlaſtungsgeugen ſachverſtändige geladen. zur ler 9 Ich f, den der 0 B e ſte Prt der Köll die Mülter agel ſpiell tiſte Separa 1 eſproge nen. den on unſerem Berliner Büre.) 91% es Prozeſſes gegen die a gee dauerg und TTTT——— Luther in Worms beuiſche Geſchichte der vergangen 9 hell Luther in London! Zeder Deutſche muß wiſſen, deutſche Geſchichte der Zutunſi ehl. 9 worrn- Wer die „Neue Mannheimer 60 * Zeitung 2 etführt aues! Wer ſie ſofort auf 1. beſtellt, erhält ſie von heute ab fe ei ins 95 ott Rutistuher Eanoes Wetternacheichten 2 Beodachtungen oabiichen Wenerſteuen 7 motd—., — 55 5 . e. 482 21 25— 05. 212— Mnr 71 Weridenmn—- 7 1 N—1 4 05 Konigſing ozd 520 3—1—3] N ſtatt]„ees 7 Rartsruhe 427 535 1 4/„ ſſeich debec 16 7 vaden Baden] 215 759.00 0 1/ 1274 dedec 5 Billingen 18 75660—4 4Wſleich f. Nedel 7 Geldberg. Ho 407 24.0 9—10 81N 29 W 7 Badenweiley,——3ͤ——— 8¹ Bialter Dae iſ o N utee 9⁰0 Hö den chmwI 4 7* e Schnes. In Baden ſtel der Nlede ſalt durchweg g ee nzen Lende bildete ſich eine 14 Meter erreichte. Die Temper dem Gefrierpunkt, im Gebirge bei Minus war 2% Grad unter Null. Die Zyklone, die geſtern an der Nordſe weſtlicher Richtung elbaufwärts. Linje Koblenz—Paris vorgedrungen. Tiefdepreſſion über Jalien und Ungarn. Ueber Irlo raberh⸗ eine neue Zyklone zu bilden, die in Erwärmung verurſachen wird. Die warme Luft ſich bereits im Südweſten Englands bemerkbar. Wettervotausſage für Freitag, den 27. N cke, was alur liegt in der 6— e 10 Grad.· — 10 zrue en 1 4% Kaliluftfront ich m ſich e n ne ſ. einigen Z9klo re . vermeng 12 Uhr: Schwere nordweſtliche Winde.——— —.———ꝛ—ô— wenerwo, K — — XXNN — n SNSNN — — 2 2* —— —— — — Ss n d ofe⸗ Donnerskag, den 28. ovember 1925 Kene Mannhemer Jeſtung(Rbend⸗usgabe] 5. Seite. Nr. 550 ——— — )2ͤ ·˙—1 ² die Fukunſt deutſchen Nutoſports Die Herrenfahrer haben das Wortl ſ0—1 Abſchluß der ſportlich überreichen Autoſalſon 1925 häufen Stellun ſtiwanen derer, die zum Ueberſport, der ſih entwickelt hat, es ein Reeemen und um die Geſtaltung des Autoſports 1926 gibt Nei chr egchaftes Für und Wider. Allen Erörterungen aber ſetzt der zerband der Automobil⸗Induſtrie die Krone auf, in dem er im 2, Beſchluß der deutſchen Automobilfabriken bekannt aibt, ſi den Jahre nicht mehr an Wettbewerben beieil gen zu 5 Die Preſſe. und Propagandapolitik des deutſchen Aufoindu⸗ Tberhaugerbandre war häufig fehlerhaft, ſeweit der R. D. A. ſich 28 der 15 um Preſſe und Propaganda kümmerte. Denn ſolange ſtrielle eutſchen Autoinduſtrie gut ging, kümmerte ſich der Autoindu⸗ nicht werband als ſolcher um Preſſe und Propaganda überhaupt kellun Jetzt aber, kurz vor Eröffnung der deutſchen Automobil⸗Aus⸗ 0 5 9, dieſen Beſchluß kund zu tun, iſt ſchon deshalb denfbar ungs⸗ 8 8155 dieſe Ablehnung des Sportes die deutſchen Autoſport⸗ ör okkieren muß, die, wie bisher immer, auch künſtig ei 5, die, w ſtig eine Spori⸗ rung durch die Fabriken erwartet hatten. Sich im deutſchen nud; 2 und inenattongten Autoſport bewährt und ausgezeichnet zu haben dewj den vielen ſcharfbeſtrittenen Wettbewerben Raſſe und Klaſſe bewieſen 188—8575 Wöce 92 10 Auslandswagen 1 5 na ante Vorteil der deutſchen Kraftwagen gegenüber der ſch Deutſchland eingeführten Auslandswagen. Wil die 5 Au 25 Augengeladuſtrte jetzt plötzlich— und juſt im ungeeignetſten genblick!— ö i i Ne n auf ſolch wirkungsvolles Abſatzgebiet verzichten? ſicher Deend wahrfegeintich gandelt es ſih wieder mal um den ö. wie dz eſchluß irgend eines Induſtriellenkomitees, der dann, ebenſo Vinter: gleichlautenden Beſchlüſſe deutſ ber Autoinduſtrielſer in den 4 55 der letzten beiden Jahre, mit Beainn der über Tusindaen geworfen wird. Der deutſche Sport braucht die deutſhe deulch ſtrie nicht, aber die deutſche Autoinduſtrie brauchtt den es 25 Sport, dem 5 mit in erſter Linie zu verdanken hat, daß Spo Wee den iſt, ſo hochwertige, den deutſchen Straßen⸗ und dann thältniſſen entſprechende Typen zu ſchafzſen. Nur wird ſie widerstanſt im ungeeit eetſten Augenblick, der Auslandskonkurrenz in dem dslos das Feld räumen. Denn im glei hen Ausenblick, e 55 die deutſchen Fabriken den Sportbopkott ausſprechen, werden brt ortfreudigen italieniſchen, franzöſiſchen und öſterreichiſchen 10 verſuchen, ſich durch Beteiligung an den deutſchen Wett⸗ daupt 85 in Deutſchland populär zu machen. Soll ſich denn über⸗ ben e deutſche Autoinduſtrie künftig an nationalen Wettbewer⸗ ausf ligen? Vom ſportlien und propagandiee den Geſiotspmtt Iehten beoh aber(zum Unterſchied von den Wettbewerben der wenn—5 Jahre) mit Einſchränkungen. Es wäre vom Ueber, ehtatdcde Autofabriken(wie gerade im letzten Jahre) wieder felche machen würden, Einfohrer und beruflich Angeſtellte in keſervje ettbewerbe zu ſchichen, die eigentlich den Herrenfehrern bleiben ſollten. Bei nur zu zahlrei hen Veranſtaltungen beſſer nduſtriefahrer mitgewirkt, die mit ihren gedopten Typen augeſtel im geblieben wären. Denn nicht gegen die Induſtrie⸗ du unen⸗Fabrer hat ja der Amateur⸗Autoſportsmann etwas wagen nicht!— ſondern nur gegen deren auffriſierte Spezſar⸗ kann. zbenen der Privatfaßhrer nichts gleichwertiges entgegenſetzen wenf rum geht mein Vorſchlag dahin:Schaffung einiger un d§0 0 Wettbewerbe, die offen für alle Fahrer 10 Indlalber iken ſind. In dieſen Wetibewerben könnte dann uſtrie ſtarten laſſen, wen ſie will. Die anderen Wettb⸗werbe ahrern und das wäre die große Mehrzobl!— follte den Privat. haben elcelerviert bleiben. Denn in den Privatfahrer⸗Wettbewerben dzu ſu—105 dazu hergerichtete Spezialwagen der Fabriken nichte 8% Velche Metitewerbe ſollen grotze Prüfungsfahrten Wee und Frabrikate werden? Mein Vorſchlag ginge in e. über ganz Deutſchland regionaliter zu verteflen ſo daß fen für alle ten und Süd, in Oſt und Weſt. je ein großer, wirkſin bedeu⸗ kider Weitbewerb ſtattfindet. Damit wäre auch der Iyduſtrie gr. — Reklamemöglichkeit geboten, und beſenders eindrucksvo le ttfand demöglichkeit in jenen Reichsteilen, in denen der Mettbewerb eutf Als große Wettbewerbe, offen für alle der ſchen Fahtrer und für Fabrikate aller Län⸗ Wage ich vor: rl 95 ſtdeutſchland: Deutſche Dauerprüfungsfahrt(die all⸗ b. 5 Veranſtaltung des Verbands weſtdeutſcher Kartellklubs des Norddeutſchtand Nordd : Norddeutſche Zuverliz itsfahrt der r 5 5 Bremer, Hannoverſchen, Mecklenburgif Kaetlltts drfd bde uſchtan dr Durch Schle 5 Berge(die alte nasfahrt des Gau 9 des A. D. A..) 25 5 Dad. üddeuffchland: Valſchariſahrt deg Bayeriſchen mit dem Sewund, Wärtzemgeraiſchen A. C. ſatlung Aattedeulſchland hat ſich noch keine autoſportliche Veran⸗ dau nen Namen gemacht. Berlin hat ſich durch ſeine Pa.ſiwitßt dird eamen die Avusrennen) blamiert und in abſehbarer Zeit Egenden den Berlinern S leichzültig ſein, ob in der Mark 800 Autowettbewe ſtattfindst oder nicht. Die ſtets ſp rtlich aber aniſatoriſch gut geweſene Reichsfahrt des A. D. A. C. tönnte ulſchlarum Mitteldeutſchland auch etwas zu bieten, durch Mittel⸗ men 55 geführt werden, oder dort beginnen oder endigen Hinzu Dafür ſinch⸗ offen für alle Fohrer und Fabrikate, offene Rennen. in der 97 die Solitude Strecke und der Nürburgring dmmt ifel geſchaffen.(Solange der Nürburgring nicht ferlig iſt, dieſer Arte bisherige Eifelſtrecke bei Nideggen in Frage) Rennen ihre Top. boten der deutſchen Autoinduſtrie auch ſtets Gelegenhett, erpro 7 Aund allerhand Neuerungen bei Höchſtbeanſpruchung zu dabriten e iſt nicht einzuſehen, warum die deutſchen Auto⸗ Brbemöglchteſ auf ſa wertvolle Erprobungs⸗ und zugleich bewe ichkeiten verzichten wollen. Bei einer Vertei ung der Feber Wert gernäß meinem Vorſchlag würde etwa allmonatlich ein 0 lcgenhet bewerb ſtattfinden, der zu Propoganda und Ervrobung A Veden böte. Die anderen Veranſtaltungen aber, die Turniere lldunge„BLaden, Wiesbaden, Neuenahr, Bad Harzburg, Shierke, dahren keſt, Creſeld, Trier. Vad Nauheim konnten den Herren⸗ Abderen ervfert bleiben und nur für Herrenfahrer mögen auch ge allenere ettbewerbe ausgeſchrieben werden. nn, wie bisher, in dler Art eund Rennen, bei Prüfungsfahrten und Wattbewerben Fdebälliche Induſtriefahrer mit eigens herberichteten, im Handel nicht 8 Herten Spezlalfahrzeugen an den Start kommen, dann muß porf erſlaner mit ſeinem Privatwagen allmählich die Luſt am Grö dete Wiere Wettbewerbe, wie z. B. dae Winterbergrennen, das We Schauſel⸗Rennen, das Feldbergrennen, das Gabelbachrennen, Sert zu den rbgece u. d. follte man, um ihnen ſportlichen ſih 1 rgewiſſe Kotegorſen beſchränken. „Nagen 5 Feldbergrennen für Klein⸗ und Großmotorräder urd 8 8. für Mons 6, Ps und Wagen über 12 PS. Die Hehe Wörzel Naele 11 5 peder von 350 und 500 cem und für Wagen von üüber beert erhöhen würden dann auch dieſe Wettbewerbe ihren abgrennen n, den ſ: fonſt verlleren, wenn, wie z. B. beim Winter⸗ er wären auf 33 ahrer 11 erſte Preisträöger kommen. Dadurch — Erinneruich die Veranſtalter in der Loge, wirklich ſchöne koſt⸗ de mehr gsgegenſtände als Preiſe zu geben, und dies Wenige ſſigkei Induſtrielle und Autoſportsleute ſind dafür, Zuver⸗ eicht! Elahrten künftig ohne Rennen zu veranſtalten. m 0. fbt vele Hen auch ſolche Fahrten ausgeſchrieben werden. Aber ſbhnsſahrten gerenfahrer von Rang und Neanen, die an Zuverläſſig⸗ inen n nicht das geringſte Intereſſe haben werden, wenn in Aiach. zu ſportlicher Betätigung auch Sonderprüfun⸗ und Vergrennen) ſtattfinden. Drum alſo ſtreiche man ſardgen, ſchnen jener Fabrikanten entſprechend, die keine hoch⸗ chofſen, die Glen Wagen, ſondern nur hochqualitative Fahrzeuge e Sonderprüfungen reſtlos, ſondern man werte die Er⸗ ahin. dieſe 85105 der Flach⸗ und Vergrennen in Zuverläſſigkeitswettbewerben geſondert, d. h. gebe den Beſten in dieſen Sonderprufungen Preiſe ohne daß die Ergebniſſe der Sonderprüfungen für das Ge⸗ ſamtergebnis der Zuverlälſigkeitsfahrt entſcheidend ſein mögenl Wenn künftig die Autoinduſtrie ſich paſſiv verhalten will(ſie wird es m. E ebenſo wenig wie nach ihren letziähr gen Beſchlüſſe.). ſo haben die Herrenfahrer zu beſtimmen wie ſie den Sport 19 6 geſtaltet zu ſehen wünſ.hen A. D. A. C. und D. M V. haben berets zum beſten des ports 1 einander geſprochen. Mögen, ſine ira et ſtudio, A. D. A. C. und A. v. D. das auch tun. Denn es gitt a nicht Klubintereſſen, ſondern Loſung ſei: För derung des Sports! Slegfried Doerschlag Winterſport im Schwarzwald Der Wandel der Zeien hat im winterlichen Sportgetriebe mi mächtiger Hand eingegriffen. Ehemals ſtille Gebrete hallen vom frohen Leben wider, Sonmerurlaubszeiten werden in die Winter⸗ Trotz mindeſtens die Hälſte zugunſten des erfolgreichen Konkarren⸗ ten wegſchneiden laſſen. Soweit iſt die Umkehr der Verhältniſſe gediehen, daß es heute Plätze gibt, deren Winterbeſuch den des Sommers erheblich überwiegt. Kein Wunder, wenn ſich König Winter, einſtmals eisgrau und grämlich verſchrieen, dieſer Gefolgſcheft von heute enfreut. Bietet er ſich doch in unſeren deutſchen Cauen in vieigeſteltiger Form in jreundlicher Form zum Kommen und Lleiben. Eine Hülle deutſcher Gebirge zieht im weiten ſchneeigen Kranz durch den größten Teil des Reiches und gipfelt im Südweſten gegen den Rhein, jetzt zur Grenzmark geworden, im Schwarzwald. Ohne Vergleich ziehen zu wollen und ohne Zurückfetzung für ein zweites unter den deutſchen Mittelgebirgen, kann man immerhen ſagen, daß ſich kaum ein zwei er Oebirgskomplex finden wird, der der Ausübung des Winterſports in dieſem Maße entgegenkommt, wie der Schwarzwald von der Mura bis zum Rheinknie bei Baſel. Es iſt eine bekann e Tatſacho, daß der Schwarzwald vor rund 30 bis 35 Jahren in den erſten Anfängen und weiter um die Jahr⸗ hundertwende in den Jahren ſtärkſter Entwicklung die Wiege des beutſchen Skiſportes geweſen iſt, daß er nach allen Rich⸗ tungen Jünger des Winterſportes, der dem Winterperkehr im heu⸗ tigen Sinn den Weg ebnete. entſandt hat. Im Ski⸗Club Schwarz ⸗ Landesverband am Oberrhein, ſteht die hiſtoriſche Linie verankert. Fing der Skilauf an, ſo blieb es doch nicht bei ihm albein. Wohl iſt er heute immer noch das ſportliche Signum des Schwarzwal es, bhaber neben ihm ſind die anderen Hauptwinterſportarten alsbald aufgtreten. Da wäre zunächſt einmal der Bobſleighſport zu nennen, dem mit der Gründung des Landesverbandes Bobfleigh⸗ Club Schwarzweld in Triberg im Jahre 1911 Eingang geſchaffen und dem alsbald mit der Erbauung einer Kunſtbehsbahn in Triberg, die bislang die einzige in Südweſtdeutſchland geblieben iſt, auch die Möglichkeit ſportgerechler Vetätigung geboten wurde. Der Vobſport hat ſich in kraftvoller Linje im Schwarzwald durch⸗ moden gewußt und auch der einheimiſchen Bevölkerung Beſißz ge⸗ worden. Der Rodelſport geht auf ſehr alte Anfänge zurück. In vielen Teilen des Schwarzwaldes bieten Vahnen cuf den Winter⸗ ſportplätzen, mit teilweiſe erhöhtem Kurverausbau wie in Triberg und Titiſee, Gewährung der Wünſche in dieſer Richtunb. Im Eis⸗ lauf, der unter der Ueberwackt des Anſebens der anderen Winter⸗ ſportarten ſehr zu Unrecht im deutſchen Südweſ'en zurückgegangen war, machen ſich wieder ſeit zwel Jahren, nachdem die lange Dauor der Froſttage, die dem Schwarzwald, voran Triberg, mit die größte Zahl Eislauftage unter den Gebirgsplätzen überhavpt gebracht hatten, fördernd in Erſcheinung trat, gute Anſätze zur Ea wvicklun bemerkbar. Insbeſondere hat Triberg daran Anteil. das»uch ſt einen Eislauflehrer ſeit letztem Jahre verpflichtete. Die Fülle von Eislauf-elsenheiten im Schwarzwald mit ſeinen vielen natürlichen und künſtlichen Seebecken bietet einen Anreiz von außerordentlicher Mannigfaltigkeit und landſchafelicher Pracht. Für den Hochſtand des Winterſports im Schwarzwald ſprechen die zahlreichen von den großen deutſchen Winterſportverbänden im Südweſten abgehaltenen Meiſterſchaftskonkurrenzen und viele ſonſtige erſtrangige Wettbewerbe, die in ſteigendem Maße aktive Teilnehmer und Zuſchauer ins Gebirge führen Im Skilauf ſind die alljährlichen international beſchickten Verbandswettläufe des Ski⸗Club Schwarzwald um die Meiſterſchaft des Schwarzwaldes auf dem Feldberg als große ſportliche und hiſtoriſch bedeutſame Veranſtaltung, der im letzten Jahre der Militärwettlauf um den Schwedenbecher angegliedert war, zu nennen; ferner die Einbe⸗ ziehung des Schwarzwaldes in den Turnus der Deutſchen Ski⸗ meiſterſchaft(1928) und der ſeit vier Jahren regelmäßig im Gebiet des Gaus Hoher Schwarzwald(Sitz Triberg) ausgetragene Große Dauerlauf des Ski⸗Club Schwarzwald über dreißig Kilometer. Der Deutſche Bobſleigh⸗Verband bringt ſeit vier Jahren allwinterlich amtliche Rennen auf der Triberger Bahn zum Austrag durch den Bobſleigh⸗Club Schwarzwald und den mit ihm in Arbeitsgemein⸗ ſchaft ſtehenden Bobelub Taunus(Frankfurt a..). Kam 1923 die Plakette des D. Bobverbandes in den Schvarzwald war es 1924 die Deutſche Meiſterſchaft im Zweierbob, ſollten es 1925 die beiden Sübdeutſchen Gaumeiſterſchaften im Fünferbob und Zweierbob ſein, die aber wegen des allgemein ſchneearmen Winters ausfielen, ſo bringt 1926 die Fünferbobgaumeiſterſchaft für Süddeutſchland nach Triberg. Im letzten Winter erſchien auch der Deutſche Rodel⸗ bund zum erſten Mal offiziell im Schwarzwald und ließ die Deutſche Rodelmeiſterſchaft in Titiſee ausfahren. Das Gleiche wird im kommenden Winter der Fall ſein in Verbindung mit der Win⸗ ter⸗Olympiade, die im Eis⸗ und Schlittenſport dank der Bemübun⸗ den Triberas nach dem Schwarzwald gelegt wurde. Im Eislauf ſind Triberg mit Titiſee führend oeworden, der Deutſche Eislauf⸗ verband hat die Bahnen beider Plätze als Verbandsbahnen aner⸗ kannt. Der erſte Erfolg großen Stils konnte in Triberg im letzten Winter gebucht werden, wo die Europameiſterſchaft im Eiskunſtlauf in glänzendem Verlauf ausgetragen wurde. Titiſee ſchloß ſich mit Den Deutſchen Eislaufmeiſterſchaften an. Beide Plätze werden im Rahmen der Winter⸗Olympiade auch im kommenden Winter wie⸗ der große Konkurrenzen haben. Den Mittelpunkt werden im angehenden Winter die Deut⸗ ſchen Winterkampfſpiele 1026 bilden, die den beiden Orten Triberg und Titiſee in gemeinſamer Wahrung der ſportlichen Intereſſen vom Deutſchen Reichsausſchuß für Leibes⸗ übungen übertragen worden ſind. Triberg wird mit den Kampf⸗ enjelen in Eiskunſtlauf und Bobſleiab(Zweier⸗ und Fünferbob) vom 28. bis 23. Jannar beainnen, Titiſee wird vom 28. bis 81. Jan. mit Eisſchnellaufen, Eishockey. Eisſchießen und Rodeln falgen. Von ſportlichen Mannſchaftskämoßen wäre noch im Skftauf der Staffelmeiſterſchaft des Ski-Clubs Schwar⸗wald zu gedenken, die ale neu geſchaffen letztes Jahr zum erſten Male vom Gau Hornis. arinde durchgefüßrt, aber wegen des anormal ſchneearmen Win⸗ ters ausfallen mußte. Sie ſoll dieſen Winter im gleichen Gebiet wunn e. bhafteſten f. m. dieſen Kern lebhafteſten ſportlichen Lebens grupyferen ſich in ällen Teilen des Gebirges zablreiche Orte und Kurbäuſer, die zum Verweilen laden. Die Aufgeſchloſſenheit des Schwarg⸗ waldes durch Bahnen und dichte Beſiedekung ſowte Entwicklung der Gaſtſtätten wird durch kein zweites deulſches Wintergebirge erreicht. Im nördlichen Schwarzwald wären an Rand und auf den Köhen verſtreut zu nennen Pforzheim, Wildbad, Herrenalb, das Murgtal, Baden⸗Baden, die Höhenkurplätze Sand, Plättig, Hundseck, Herrentvies, Unterſtmatt. Breſtebronnen, Hornisgrinde, Mummelſee, Ranhſtein. weiter die Orte Baiersbronn und die Knke⸗ bis⸗Gaſtſtätten, Freudenſtadt, alles Pfätze, wo im allgemeinen der Kammcharakter des Gehirges vorherrſcht Der Kniebis leitet zum breiter ausladenden mitkleren Gebirgsteſl mit Triberg als Mittel⸗ monate verlegt oder müſſen ſich aller jaͤhrzehntelangen Tradition zum punkt an der Badiſchen Schwarzwaldbahn über, See der be⸗ quemſte Zugang. Das Gebirge, beherrſcht von rtſchaften, geht in ein glückliches Zuſammenklingen von Talſchaften und welliger Hochebene über, in dem Orte wie Schönwald, oberhalb Triberg Schonach, Furtwangen, St. Georgen, und weiter ſüdlich gegen die Höllentalbahn Reuſtadt, Titiſee und Hinierzarten eine ſchönſte Auswahl in Sport und Landſchaft bieten. Im Süden gehts dann über die Höllentalbahn hinüber zum weitbekannten prachtvollen Feldbergmaſſib mit ſeinem Sportheim Feldbergerhof, dem ſich ſpä⸗ ter einige weitere Häuſer zugeſellt haben und in buntem Krang nach allen Richtungen eine Welt von Einzelgaſthöfen und Gebirgs⸗ orten wie Notſchrei, Schauinsland, Altglashütten, Schluchſee, St. Blaſien, Menzenſchwand, Bernau, die Heimat Thoma's Todtnau. Todtnauberg und andere mehr, in denen man überall noch auf die alte Sckwarzwaldgaſtlichkeit ſtößt, die, einmal genoſſen, un⸗ vergeßlich wird und die ihr Teil dazu beiträgt. dieſem ſüdweſt⸗ deutſchen Grenzgebiet, wenn man es einmal kennen gelernt hak, ſeine gange Liebe zu geben. Wilhelm Romberg(Triberg). ockey Wochenrundſchau In Süddeuktſchland iſt der Nürnberger T. H. C. ſcheinbar nicht recht in Form, denn eine Niederlage von:7 Toren durfte er gegen den S. C. 1880 Frankfurt auf eigenem Platze keinesfalls hin⸗ nehmen. Beide Vereine hatten ſe 2 Mann Erſak. Anſcheinend be⸗ findet ſich aber 1880 auf dem beſten Wege. ſeine alte Splelſtärke wie⸗ der zu erreichen. Die Einſtelluna von fungen Leuten und die Zu⸗ rücknahme von Theo Haaa auf den Mittelläufervoſten bewährt ſich ſehr. Haag ſchießt als Mittelläufer ebenſovlel Tore wie im Sturm und iſt dabei der Hintermannſchaft eine wertvolle Stütze. Da 1880 auch Heidelbera geſchlagen hat. muß er nur noch gegen die Mün⸗ chener beweiſen, daß er z. Zt. die beſte Mannſchaft Süddeutſchland⸗ ſein kann. Auch die Damen von 1880 erfreuen ſich einer bemerkens⸗ werten Spielſtärte Sie ſchlugen den Nürnberger H. T. C.:1 und ſpielten gegen den 1. F. C. Nürnbera:2 unentſchieden. Dabei iſt zu bedenken, daß ſie Erſatz für ihre vorzücliche Hüterin hatten. In Mannheim kam infolge des badiſchen Bußtages das traditionelle Treffen gegen den Heidelberger H. C. nicht zuſtande. Dagegen ſpielte ein anderer Mannheimer Verein, der T. V. 46 in Stuttgart. Dort erwielen ſich aber die Kickers als die Beſſeren und ſiegten:1. Wacker⸗München ſchlug mühelos den A. S..⸗München 10:2. Weſtdeutſchland bat arößtenteils Klubkämpfe zu verzeich⸗ nen. die dort allmählich das Bild beherrſchen. Köln Rot⸗Weiß er⸗⸗ rang wieder einen einwandfreſen Siea gegen den Düſſeldorfer H. C. mit 10:2 Punkten. Die erſte Mannſchaft gewann:1. die Jugend brachte es ſogar auf 11:0 Toren! Andere Klubkämpfe von Bedeu⸗ tung waren Eſſener T. u. F. C. gegen Bonner T. H. V. in dem Eſſen alatt mit:0 Punkten die Oberdand behielt: ferner Preußen⸗ Duisbura gegen Schwarz⸗Weiß⸗Eſſen:4. wobei Duisburas erſte Mannſchaft nur ein:0 erzielte. Der Siega vom Eſſener T. u. F.., deſſen Herren ſogar:1 überlegen blieben, beweiſt erneut. daß die Eſſener eine der ſtärkſten, wenn nicht die ſtärkſte weſtdeulſche erſte Herrenmannſchaft beſitzen. Im Uebrigen freut man ſich noch immer über das:2 der Verbandsmannſchaft gegen Norddeutſchland. Die norddeutſchen Stürmer waren zwar durch Erſatz geſchwächt, immer⸗ hin iſt Weſtdeutſchlands Erfola hoch anzuerkennen: der Hockenſport hat dort entſchieden Fortſchritte gemacht und man wird noch viel aus dem Weſten zu hören bekommen. Norddeutſchland kam nicht um Senſationen herum. Seine beſten Mannſchaften ſtanden alle im Kampf. Gegeneinander ſpiel⸗ ten Club zur Vahr⸗Bremen und Hambura⸗Ublenhorſt. Ueberraſchend ſiegte Sremen, dem man das nicht zugetraut hatte.:2. Ift die Durch⸗ ſchlagskraft der ſungen Hamburger Stürmer bereits verſteat? Oder handelt es ſich um ein Erwachen der immer vielſtarken Bremer? Der D. H..⸗Hannover hat auch keine Lorbeeren geerntet. Er ſiegte zwar gegen den nicht allzuſtarken Münchener S. C.:1. konnte da⸗ gegen gegen die Hamburger Klippers nur ein:2 herausbolen. Har⸗ veſtehude war gegen Müncken mit:1 Toren erfolareich. Im Gan⸗ zen hat ſich der Sportclub trotz ſeiner zwei Niederlagen aut gehal⸗ ten, denn er ſtand Norddeutſchlands Elite gegenüber. Das arößte Trefſen in Berlin war die Begegnung des S. C. und H. C. Man erinnert ſich noch des erſten Treffens, das unent⸗ ſchieden blieb, wobei dem H. C. eiwas das Glück lächelte. Diesmal war es umgekehrt. S. C. ſiegte mit:4 Toren. ohne es verdient zu haben. Damit war das Pech des Vorſpiels ausgeglichen. Die be⸗ kannten Internationalen Dr. Landmann und Stantzen beim H. C. und Weiß und Franzkowiak beim S C. waren die beſten Spieler ihrer Mannſchaften. Wie man den Reſultaten entnehmen kann, ſind die Mannſchaften durchaus aleichwertia. Das andere größere Tref⸗ fen Berlins zwiſchen S. C. 92 und Brandenburg ergab einen knap⸗ pen Sieg des S. B. von:2, nachdem der Kampf ſehr erbittert war. In Mitteldeutſchland machten die fübrenden Klubs eine kleine Ruhepauſe. Nur der A. S..⸗Leipzig ſpielte gegen Srort⸗ freunde und gewann alatt:1. A. S..⸗Dresden hatte gegen Bran⸗ denburg⸗Berlin wenig Mübe. 9⸗0 zu ſiegen. Der B. f..Leinzig begab ſich nach Maadebura, wo er keinen Erfola batte. Viktoria be⸗ ſiegte ihn 31. Man muß aber bedenken, daß der V. f. B. unter Spielerabgängen zu leiden hat. Literatur * Deutſche Gymnaſtik. Von Hans Suren. Verlag Gebhard Stalling, Oldenburg. In vollſtändig liegt das Werk des langjährigen Leiters der Heeresſchule für Leibes⸗ übungen vor. Es erſchien in vornehmer Aufmachung und präch⸗ tigen Bildern. Suren behandelt mit bekannter Sachkunde und Gründlichkeit alle mit der Gymnaſtik zuſammenhängenden Fragen. Aber nicht nur Gymnaſtik, ſondern auch vorbereitende Uebungen für del Sport, Selbſtmaſſage, Körper⸗ und Hautpflege, Licht⸗ Luft⸗ und Sonnenbad werden eingehend erklärt und durch ſehr gute Bilder noch näher erläutert. Nicht nur jedem Sporttreibenden gibt das Werk wertvolle Anleitung, ſondern auch den bis jetzt den Leibesübungen Fernſtehenden dürfte es veranlaſſen, etwas für ſeinen Körper zu tun. Wenn dieſer Zweck erreicht wird, iſt der Zweck dieſes prächtigen Werkes erfüllt. * Verzeichnis der Bücherei der Deutſchen Turnerſchaft. Im Auftrage der Geſchäftsſtelle der Deutſchen Turnerſchaft bearbeitet von Johann Friedrich Neuß. Verlag Wilhelm Limpert, Dres⸗ den⸗A, 1, Auf 519 Seiten in gutem Halbleinenband hat Neuß die ganze Bücherei der D. T. nach den verſchiedenen Gebieten ge⸗ ordnet zuſammengeſtellt. Durch die überaus geſchickte Einteilung und die verſchiedenen Sachregiſter iſt jedes gewünſchte Buch leicht aufzufinden. Im ganzen ſind 7700 Werke mit 11286 Bänden aufgeführt. In der Einleitung iſt auch die Leihordnung ent⸗ halten, Für Vereine dürfte das Buch geradegu unentbehrlich ſein. Fußball in Oeſterreich. Von Willy Schmieger,. Burpverlag Wien l. ihen Pild hübſch aufgemachten Buch von 820 Seiten mit zahlrei Bildern gibt Profeſſor Willy Schmieger einen intereſſanten Heberblick des öſterreichiſchen Fußballſportes von 1894 bis 1924½5. Bei den vielerlei Beziehungen deutſcher Ver⸗ eine zum öſterreichiſchen Fußballſport, die in dem Werk ent⸗ ſprechend gewürdigt werden, dürfte es jedem Fußballſpieler und Anhänger zu empfehlen ſein. Auch der Berufsſport in Oeſter⸗ reich wird beſonders behandelt. Auch als Nachſchlagewerk iſt das Buch wertwoll. Herausgeber, Drucker und Be Diuckerel Dr. Neue Rlennpelner Zeitung, G. ˙2 2. Direkrion: Ferdinand Heyme, Thbefredakteur: Kurt Fiſcher. Vetamworllich für den Fpolltiſchen Teilz Hans Alfred Meißner; für das Ffeuille on: Dr. Hammes: ſin Kommunalpolitfk und Lokales: Richard Schönfelder? für Sport und Neucs ausß aller Weilt: Willxg Müner; für Handelsnachrichten und den kbrigen redaktionellen Tell; Franz Kucher; für Anzeigen: J. Bernpardt. 415 rr . Seite. Nr. 550 RNeue Mannheimer Jeltung(Abend⸗Ausgabe) Ponnerskag, den 20. November 1928 Neue Mannh Berliner Deviſen Amtlich e e e ee ſ Hollan⸗ 108.57 168.99 voll 168.57 168,99 ooll Buenoe-Aire.7⁴0 17⁴ʃ 4.741 774⁰ Drüel 13.89 15 05 8 18.95 18.53 Corinama. 65.31 85.53 55 85.44 85 66 Danug 80 9 80.7 50 80.59 80,79 2 Ko, ndagen 104.52 104.78 4 104.52 104.76 5 Atadon 71825 71.85 71.325 21.375 5 Stoddolm. 1¹˙20 112.57 11771 112.49 8 Helnngiors. 10.55 10,59 10.55 10,39 25 Itallen. 19,94 16.96 0 18.40 10,9 1 London. 20.819 20.359 7 20.322 20.372 5 New- Horl 41⁵⁸⁵ 45„ 4195 2s6„ Pari 15.75 1571 15,0 15.84 Schwetz 80 75 80.96 80,78 80.88 Spanten. 50.50 89 94 2 59.25 5987 Japun.785 1789 8 1703 Konſtanttinopel..285 227 1.262 272 Rio o, Janelo.595 4597 95507 95989 1 Wen abg. 88.11 50.25 50.145 50.285 Prauun. 1242 12.46 8 15.44 13.48 8 Jugofiavien 70.45 7.48.45 85 Dudapeſt..87—0 4 20175% SS.05 200.645.05⁰ 8 Athen 854.50 0.54 558 3 Feankfurter Wer tpaplerbörſe E SBehr ſeſt Frankfurt a.., 26. Nov.(Drahtb,.) Die Vörſe eröffnete heute wieber allgemein zuverſichtlicher. Die politiſche Lage wird, nachdem kein Zweifel mehr an der Annahme der Locarno⸗Verträge heſteht, als allgemein gebeſſert bezeichnet und auch ſonſt lagen heute einige anregende Momente vor, wie z. B. auch die Ermäßi⸗ gung der Börſenumſatzſteuer. Die Deckungen, die in den letzten Tagen bereits einen breiten Rahmen einnahmen, wurden daher in noch etwas ſtärkerem Maße fortgeſetzt. Außerdem will man auch verſchiedene private Auslandskäufe beobachtet haben; beſonders wird in dieſem Zuſammenhang Harpener genannt. Stark gefragt waren chemiſche und Schiffahrtswerte, die neuerdings 2 pCt. gewannen, außerdem Elektrowerte, die auch 1,5 bis 2 pEt. anzogen. Banken unverändert, während ſich auf dem Montanmarkt anfänglich die Kursbeſſerungen in beſcheidenen Grenzen bewegten. Nur Harpener und waren feſt. Beachtenswert war die feſte Haltung auf dem Kaſſamarkt. Deutſche Anleihen blieben unverändert. Auf dem Auslands⸗ markt ſind die ungariſchen und türkiſchen Renten weiter feſt, Mexikaner dagegen etwas vernachläſſigt. Von ausländiſchen Bahnen waren Baltimore ſtark gefragt und erreichten ein Kurs von 71 pCt. Der Freiverkehr war wieder ſehr ſtill, aber durchweg feſter. Api 0,375, Becker Kohle 39, Benz 25, Brown Boveri 52, Growag 40, Krügershall 67, Ufa 50, Unterfranken 50. Berliner Wertpapierbörſe Berlin, 26. Nov.(Drahtb.) Die Aufwärtsbewegung machte im heutigen Verkehr Fortſchritte. Neben Deckungen wurden heute auch wohl in etwas größerem Umfang Meinungskäufe vorgenom⸗ men, wozu die Anregung, außer von der Beruhigung hinſichtlich der politiſchen Lage auch von der Befriedigung über die etwas ebeſſerte Außenhandelsbilanz und ferner von der Bekanntgabe der ie des Norddeutſchen Lloyds ausging. Die Hor ung auf die Freigabe des in Amerika beſchlagnahmten deutſchen Eigentums ſpielte wieder eine nicht unweſentliche Rolle, Baltimore ſtiegen daraufhin um 3,75 pCt. Am Montan⸗ markte eröffnete die Börſe mit durchſchnittlich—2 pEt. Beſſe⸗ rungen. Klöcknerwerke ſtiegen ſogar um 3,75—4 pCt. Im Ver⸗ laufe machte ſich aber am Montanmarkte eine gewiſſe Unſicherheit bemerkbar, ſo daß die höchſten Kurſe auf dieſem Gebiete nicht aufrechterhalten wurden. Dagegen blieb die Feſtigkeit auf dem Kurszettel UAftien und Ausandsanletden in Brozenten. Die mit T verſehenen Weite ſind Terminkurſe(per medio bezw. ult moz Srankfurter Didoldenden⸗Werte. Vank⸗Aktlen. 25, 20 25. 20, .85 480 Rhein. Creditbank 78. 78, 28 0 Alg. O. Krebitot 80.— 80.—D Hypotderend Daßiſ e Dank 25,50 25,75. Uederl.⸗Bonk 79.85 79.85 Rhein. Hyp.⸗Bl. Bank, Be Ind 84.50 81.„ Vereinsbanf— Siidd..⸗Erd. ⸗B. Baor.CredW 74.— 74. „ Hop. WD 80— 80. Barmer Bankoe:.—.— Veriiner Handg 128.7 129.0 Com à Pridtdt 93.— 98. Drmß eu Nan-B 102.2 102.5 Nürnderg. VB.-Bt 105.0 105.0 Oberrh. Berſ⸗Geſ.—-— Deuiſche Bant 102.2 103.5 Oeſter. Ceed Anſt.15.15 Frankf. R. u. Mitu..—. DAſfalſch⸗. Bk.—. Hyp.-Bt 47,50 47,0 Dresdnen Bank 100. etalld u..-⸗G. 69.75 69.50 Mannh. Bern.⸗Gel. 50,— 54,50 54.50 Disem.-Gelellſch 100.0 100.4 Südd. Discontog. 98.50 88.50 Schantungbahn.30 1. O 100.0 Wiener Bankver. 5 025.025 Allg. Lok. u. Str 98, 99. rterl Hop.⸗Bt. 49.0 49.50 Mebra. Notenbk. 66 50 67.— Mitteld Erdit⸗ 88.50 83.50 Feret Allg. Verſ. 88.—67.50 eimer Seitung Handelsblatt e aus einer Umſatzmarkte des Induſtrieaktienmarktes meiſt unerſchüttert. Karls⸗ ruher Maſchinen wurden auf günſtige Mitteilung der Verwaltung um 4 pCt. höher genannt, ohne daß wegen Mangel an Material Umſätze zunächſt zuſtande kamen. Ludwig Löwe gewannen 3,5 pCt. gegen geſtern, Deutſche Maſchinen 2 pCt., Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerke 376 pcEt. Von Textilwerten gaben Norddeutſche Wolle um 2 pCt. nach, während Stöhr u. Co. um 2 und 3 pEt. anzogen. Recht angeregtes Geſchäft fand in Schiffahrts⸗ aktien ſtatt. Hanſa ſetzte 6 pCt. höher ein. In Rolandlinie kamen zunächſt wegen mangelnden Angebots Kurſe nicht zuſtande. Es wurde ein gegen geſtern um 10 pCt. höherer Kurs genannt. Das Geſchäft belebte ſich mit Beginn der zweiten Börſenſtunde all⸗ gemein, beſonders am Montanmarkte, wo die heutigen Höchſtkurſe wieder erreicht wurden. Geldſätze blieben bei andauernder Flüſſig⸗ keit des Geldmarktes unverändert. Deutſche Anleihen zogen etwas an, Vorkriegshypothekenpfandbriefe weiter 10—20 Pfg. gebeſſert. Rhenania VBerein Chemiſcher Fabriken.⸗G. Berlin Die Geſellſchaft beruft auf den 18. Dezember eine ao..⸗V. nach Berlin ein. Auf der Tagesordnung ſtehen u..: Ein⸗ ziehung von Stammaktien durch Ankauf, Ver⸗ wendung des Reingewinns von 1924 hierfür, Herabſetzung des Grundkapitals von 20,4 auf 15,3 Mill. und die Beſchlußfaſſung über den mit der Firma Chemiſche Fabriken Kun⸗ heim u. Co..⸗G. in Grube Ilſe abzuſchließenden Fuſions⸗ vertrag. Ferner wird die Erhöhung des Grund⸗ kapitals um bis zu 5 Mill. Stamm⸗ und bis zu 240 000% neuer Vorzugsaktien vorgeſchlagen. Im übrigen verweiſen wir auf die Bekanntmachung der Geſellſchaft im Anzeigenteil. O Aebernahme der Reiherſtieg⸗Werft durch ein Reederel · Konſortium Die Liquidationsgefahr der Reiherſtieg⸗Schiffswerft ſcheint nach dem neueſten Stand der Angelegenheit endgültig gebannt zu ſein. Wie verlautet, ſchweben augenblicklich ausſichtsreiche Verhandlungen mit vier oder fünf alten Hamburger Reedereien, die für den Weiterbeſtand der Werft außerordentliches Intereſſe zeigen. Dieſes Konſortium beabſichtigt die Uebernahme der Werft als Ganzes, nur der Blankenburger Betrieb ſoll abgeſtoßen werden. An Betriebsmitteln werden, da Vorräte ausreichend vorhanden ſind, nur etwa 500 000 als erforderlich bezeichnet. Die Schulden der Werft belgufen ſich auf im ganzen 3,6 Mill. 1, worin die 1 Mill. 1 betragende Forderung des Reeders Horn bereits ent⸗ halten iſt. Demgegenüber ſtehen Materialvorräte von 2,6 Mill. I, die nur mit 60 pCt. ihres augenblicklichen Preiſes bewertet ſind. Hierzu kommt dann noch das 300 000/ nom. betragende Intereſſe an den Motorenwerken Mannheim, das mit 1 Mill. ½ zu Buche ſtand und durch die vor einigen Tagen erfolgte Finanzierung der Motorenwerke an Wert gewonnen hat. Wie verſichert wird, hat die Einigung bei den Motorenwerlen einen günſtigen Einfluß auf die ſchwebenden Verhandlungen mit den Hamburger Reedern ge⸗ habt. Der Verrauf der Dock dürfte ſich nach Zuſtandekommen des ſchwebenden Projekts umgehen laſſen. Die holländiſchen Inter⸗ eſſenten haben neuerlich ein anderes Angebot(1,5 Mill.) auf das Dock gemacht, das der Reiherſtiegverwaltung nicht diskutabel ſcheint. Von der Bildung des Montantruſtes Die Verhandlungen über den Montantruſt ziehen ſich über Erwarten in die Länge. In den letzten Wochen hat ſich nichts Weſentliches geändert. Neben der Frage der Quotenaufteilung, die nur von verhältnismäßig untergeordneter Bedeutung iſt, harrt die Steuerfrage, die zugleich eine innerpolitiſche iſt, noch immer der Löſung. Der entſcheidende Geſichtspunkt bleibt nach wie vor der, daß die für die Fuſion in Ausſicht genommenen Unterneh⸗ mungen ſich über die Frage klar werden müſſen, ob bei den gegen⸗ wärtigen Finanzverhältniſſen die Koſten einer derartigen Zu⸗ 25 6. eillt. Berlin 42.50 44.4, ickert 8. Wagd 89 28 30.25 0.28 Udrentad. urnd. 21. 22. Ver. 4 30]„ FJrankentd 43. 43 Ver. deutſch Oelfd 29.59—.[Vogtl Maſch. Si.62 1 48, Vch. Ind. Maln⸗ 41.— 41.Voigt& Haff St. 55, 58.—-Heilbronn 41.30 42,30 Ver. Faßt Caſſel 42.—.—Volthom. Seil.K.—.— 20.—-Offſteln 40.— 40.— g. Pinfel Nurnd 60 50.[Wayß& Freytag 57 50 58 50 Rbeingau. Ver Ultramarinft 69,50 69,501 Zellſt. Waldhf St. 78.50 78.59 Stuttgart 42,78 42. Srelverkehrs ⸗Kurſe. Veng. 14.— 28.—J Maneſelder 83.50 55,50 Raſtatter Was Elderfeld.Kupfer—.—Mez Söhne—.— Ufa 49.— 80. Entrepriſes..50 Mbem. Kohlenanl 9,0 9 10 Berliner Dividenden⸗Werte. Crausport-⸗Aktien. 80J.⸗Auſtral. Deſch. 63.50 68.500Norddeſch Nond T 78.— 14.50 Hb.⸗Amk. Pakti. T 10. 72.15[Roland⸗ Linte„ 75,10 88.— rig geſtaltet habe. daß die Kundſchaft im In⸗ „Konzerns der Frankfurter“. bereits weit überſchritten. em⸗ Maunheim, 26. Nov. für. Weizen, inländ. 24,50—26,00, Roggen, 17,50—19,00, ausländ. 19,50—22,50, 7 Ziegen. Läufer: 15—40. Marktverlauf: Anleihe der Stadt Wane auf. zur Ausgabe kommt. eſſe mehr entgegen. Rentabilität, die vom vor der New Porker Sicherheiten. Hermann Böge 19.70 19.5, Noſtitzer Braun 90.— Rheinſtahl 7 49.50 49.37 Hugo Schnelder 28. 20 28. 0 Bhon Bergda T 31 1281,25 Nomdu. Huner T 17.50 17.5 Rathgeber Waga 20.50 21. Noſizer Zuckn 50.— 50. Relsbols Papler 120,5 120.7 Rückforth Nach.225.225 Rhein Braunkd T 120 5 120 7] Rütgerswerk 149 50 51. Rhein. Chamotte—.—.Sachſenwert“ 41.30 42,— Rhein. Cſektrizitä 51.— 51.Saäch. Gußſtadd 89.—— Rhein. Maſch 9 29.80 29.50 Salzdetfurth 115.5 117.1 Nhein. Met. Vorz. 14.75 15.— Sarotti 2 91.— 93. Rhein. Mödelſtos 62.. 62.— Scheidemandein 283.— 23 20 85.— 38,25 Rhenanla Cdem 24 25 25 90 Schubert& Sald.. 80.— ſammenfaſſung überhaupt zu tragen ſind. Wenn auf die feſen ſolchen Zuſammenfaſſung ſich ergebenden Erſparniſſe hingewie wurde, ſo iſt dies nur inſofern richtig, als eine größere Renta erſt erzielt werden⸗ kann, wenn die neue Organiſation ſich gewiſſe Zeit reibungslos eingeſpielt hat. Im einzelnen iſt den Verhandlungen zur Zeit noch immer bemüht, die Pr dem gekennzeichneten Sinne intern zu klären. in dieſen Tagen in Berlin ſtattfindende Aufſichtsrats Gelſenkirchener Bergwerks.⸗G. in Verbindung, bei der aber gültige Entſcheidungen vorausſichtlich nicht getroffen werden. steiegm Nach Zahlung 404, Die Verwaltung Hiermit „b⸗.-G. für Bürſten⸗Induſtrie vorm. C. 9. Rögner, (Schleſien) u. D. J. Dukas, Freiburg i. Br. 6 pCt. Dividende verbleibt ein Reingewinn von 14997 der auf neue Rechnung vorgetragen wird. mit, daß das Exportgeſchäft ſich außerordentlich Ferner hat ſich in einem großen en Abfſatzgebietes der Geſellſchaft eine Eigeninduſtrie entwickelt, ſand die nur ſchwer anzukämpfen iſt. Die Steuerlaſten und der und Ausland bedeutend Zahlungsfriſten in Anſpruch nimmt wie früher, haben nahme erheblicher Bankkredite notwendig gemacht. . Frankfurter Lebensverſicherungs ⸗A.-⸗G., Frankfurt Der Antragseingang bei der Geſellſchaft überſteigt, wie uns ſchrieben wird, den des Vorjahres weit. Gleich günſtig liegen des Verhältniſſe bei den übrigen Lebensverſicherungsgeſellſchaften der Es ſind ſeit der Stabiliſierung Währung insgeſamt Lebensverſicherungen über 1075 Millionen ſe Berſicherungsſumme beantragt worden. Die erſte Milliarde iſt alſ Nannbeimer Prônktenbbeſe (Eigener Bericht.) fluß der von den amerikaniſchen und argentiniſchen Märkte eſter meldeten hohen Kurſe verkehrte der hieſige Markt in äußerſt Haltung. Man nannte gegen 12/½ Uhr im nichtoffiziellen 1 Unter für ausländ. mit Schweinen ruhig, ausverkauft: mit Ferkeln und neueſte tandelsnachtichte u. New Nork. 286. Nov.(Speztalkabeldtenſt der 1 Das Bankhaus Harriſon, Forbes u. Co. legt morgen Dieſe dürfte ſedo läufig die letzte deutſche Kommunalanleihe ſein, die in New likum Das amerikaniſche droeſtutzen Juner A Frage ede ZIchu Zegall Strume Stemens Elefn Stemenss Hals T Sinn zuverläſſiger Preis zu erfahren, Futtergerſte 19,50, M Sack 20—20,25, Weizen mehl(Baſis 0) 40,25—40,50, 30,25—30,50, Roggenmehl 26,50—27,50, Kleie 10—10,25, treber mit Sack 18.A, alles per 100 Kg. waggonfrel Mann Mannbelmer Dlehmarkt Dem Viehmarkt am 28. Novbr. waren zugetrieden: 96 78 Schafe, 49 Schweine(alter Beſtand 70), 606 Ferkel und Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht(in.): Käh 9 — 68—72, 62—66, 58—62, 54—58; Schweine: 92—94, 92— 91—92, 86—89, 84—86, 74—78; für das Stück Fer bringt den deutſchen Kommunalanleihen kein allzu gro Der Grund hierfür iſt einmal die räſidenten Coolidge kürzlich in ſeiner ußer⸗ ndelskammer angeſchnitten wurde. ahrten 1 iſt man auch beſorgt um die für einzelne Anleihen gew drer dem o 4 1 22%7 er.. G inländ. 18—18,50, ausländ. 19,50, Hafer, für Braugerſte wa al: f Brotmeh Mit Kälbern ruhtg, langſam ge ruhis⸗ Stettiner Vulfan Stoehr Kamman Stoewet Nähm Stollb. Zinkhütter Südd Immobil Teleph. Berſinen 388,.— 40-[N. Glanzſtoff Ebf Thale Eiſenbütte——— Südd. Eilendahn 87.90—.— 79.75 81. Verein. Elbeſchlf 22,60 24. Baltimote 68,50 72 75 Hanſa D ſchiff. T 79. 69 50 VBaule⸗Alekien. .10.—Dich. Aſiat. Ban' 89,— 89.28 che Bant T 103.0 103.8 Neichsbank Deſt. Cred.⸗Anſt..13.15 Jank J. el. Werte 120.7 130.6 Barmer Bankv . 7 50 Deu D. Efßekt u. Wecht 78— 78— Reicheda 131.0 130 Berl. Hand. Geſ T 129.5 1057 D. Aedeer Bnk. 80. 80. Nbein Erediwant 78. 78, Vergwerke ⸗Alctien. Sa 1 10 Drese Bamf f 1005 1000 1 ch Disco. 87. 1 50 Dar.nſt. Ni.⸗„ resdner Ba 00. Weſtba%% Decum Bd u. 0 0, natpen. Beraban 93.50 97,0 JOberſetel. OW. 5. W. 9 75 .erde iſent 22. 2 75 Lale Aicere 08— 6½, 20 Ceaſad 4. 35,50 Mütteldt.Rredttd 88.80 6875 D. Vuxem degw 63.75 63.. Kallw. Salgdetl.—.——,— Phong Bergbau 91.15 62,40 Ticwen geraw 1049 403.0 Tah. rie Weſcer 1085 103.5 Abein Brauntoble 120.2 122, Induſtrie-Aletlen. Gelſenk Brgwi 69,25 71. Kiöckner⸗Werfe—„Salzw. Heildronn——, Gelſenk. Gußſt.———.— Nannesmunröd. 57.30 58.— Tellue Bergdau 42, 40, VB. K. u. Saurahüne 33— 88 Cransport⸗ Aleklen. Scdamungdann.478.475 Nrddun d. u100 72,29 74.30 BalnmoreKOpte 69.89 72.50 Aleganderwert Hog.⸗Amk Pakeif 69 25 J2.—[Oeſtet.⸗U. S1...„ Induſtrie⸗Aletlen. Eichd. Manndemm 32,— 52— Bad. Antlu. Soda 112,7 114.5 Tem Lothr. Med—, Hempf⸗Sterndt—.— 104 0 Bad. Glettr. Gel.——,[Cyamotte Anga.—. 33, Manzen Stamm 130.0 129.0 Sad. Maſch. Durt. 103.0 104.0 Chem. Wrk. Aldert 63.—— Partpraueret. 58,— 58,— Bad. Uhrendurnß., Goldenderg Schofferd Bindg 154 0 1540 Baoriſch. Soiegel 81.—— Grtesheim Schwarzz⸗Storch 85.— 87.50 Bayer. Telluloid—— Werger 90.— 89, Beck& Henkel 30.— 29,—Cont. Nürnd. Bz Ad, Ged. Wächte 20.—.—Bergmann Eletn.—, Daimler Motor 22,— 23.— Adler Dopengeim—.——,Bing Metallw 32, 75 33,Dt Eiſenh. Berlin— 29,— Adlerwerke Klever 23 75 24.— Brem.⸗Beſigh. Oel—.——.—.Gold-u. S. Anſt. 70.— 73.— A. 4 G Siamm 9025 90.— Breuer Stamm 84.—38 Angt. Con. Guan.—-——Brockh. Aſchan Buntpap. 78. 77.Bronecef. Schlenk 100.0 99,75 Dingler Zweibr..— 7. Agalſb Zellſtoff 44.— 44.75 Bürſtenf. Exlang.—. 2490 Dürrtoppwerk. Si..75 24, — 25.28 25,.—[Cem Heidelderg 52,75 53.—Düſſeld. Rat. Dürr 29.— 29.— adenig Wein——— Elgerſ. Jard. o B II15 11 6fzſaorit Julda Elektr.& giu. Kra 86. 88.50 Ho. Ei Bad. Woll⸗—27. Emag Frankfur 0113.114 Emaille St. Ullr. 20.— 20, anz Lud Main 0 028 0,030 Kammga Kalſersl 68, 68. Eazingen Worme—-. Getling& Co. 18.30—— Eorgard& Sehm 15— 15—[Goldſchmid Td 52.0 34.50 Kemp Stettin Ehhngen Maſch:„.25 40 50 Gritznen M. Durl 73.— 74.——Klein. Sch.& Beck. 2„ 22,50] Hammerſ. Spinn. 87.15 869, Knorr Heildronn 45,10 43,.— Enungen Spinn 50— 50 Grkrftw. Mhm.8% 8,80 6,9 ider J Bieiſn 58. d9 75 Grun u. Bilfinger 73.— 78.—Konſerven Braun—— nden& Schleich 55.— 50 Halds Neu, Nähm 31—31-Krauß& Co. Lok. 28. 27.— acdwer Mühld 74.50 J2 500 Hammei Osnabr. 87.50 87.50 Krumm, Otto—— aht Gebt Pirm 30.— 80,Hamwert. Füßen 43,50 50.Laymeger& Co 634.78 63.— elt. Gul. Carte—,. HipertArmaturbd 15.45 150 vech Augsburg nnmech. Jettien 40 54— Hirſch Kupl. u. M 70, 6750Lederwik. Rothe eiſt Sect Frntht 17 17. Hoch. u. Tieſbau 37,50 88.50 „Weller t. M 111.,2 112.5 „—Deutſche Verlag 93,— 98.—D ues.- W 29.50 29,25 Dyckerhf.&Widm. 26.— 28.10 Cemeni Kariſtabt 64.— 63.Siſenwerkkalfrslt 17 19 17 100Däſſeld. Giſend. Jochſter JatdecT. IIIII sDanam Noden 5 58, 265 il.—4 50 47550 A le Frankf. Pol.& Wil. 27, 2, olzverkohl.⸗Jd. 42,— 4,50 55 ucdewag Siam 9,300 l 00 Junghans Slam n 68.9766 80 Ciderfeld.Jarb T 1146 1130] Janz 10 2400 Karler. Maſchin 20.—.— .9 Sot de. Br.-A 20—).— Accumulat. Fabr. 89,.—88, Badiſche Antlin T 113,2114.21 Bremer Bulkan.— Adler& Oppend.“.— 23,Balcke Maſchin.“..30 1. 0 Buderus Eiſenw. 32,— 33,— Adlerwerke 2˙,85 23,10 Bamig⸗Meguin 25, 50 25,50] Chem Griesb. 71120 11⁴.0 -⸗G.f. AnilinfabT 111,711½,5 Bayr. Spiegelgls 94.— 34. Chem. Hyden 33.75 37,40 .⸗G J. Verkhrsw 87.— 90,503 B. Bemberg 110,0 109,0 Chem. Weiler 1.5 113.7 52, 59,— Bergmann Elet T 64.7565, Chem. Gelſent. 43,— 50.50 Alfeld Delllglen 23. 22. Ber⸗Gubd. Hutſdt 120.0 1 0% Ebem. Albenn 62, 68 Lubige. Wüal d2,. 52, PI.Puls. St. Ing.—.——Scriſtg. S. Irti.— Luz Machinen Luf ch! Induſtz Mainkraſtwerk⸗ Dtet.-Aeßh Münd. Rh.let.Stamm 52, 50 25 S Huhfd. Leanden— Meiall Danndorn—.——, Nd. Maſch! Led, Mias Mudld 73 50—.—Rdenanid Aachen 23.10 28, St. KCJ. Maln;.40„ MWoenne Stamm. 28.— 26.—Riedecl Montan 60.50 61. Stem.AHals., Berl 74 50 75, Motoren Deußz Roddera Darmm 15,50 19,59 Stnalco Detmold 38,10 3.— Motor. Oderur, 22— 28.50 Nlligers-Werte 50,75 51,25 Südd. Dradtind. 21.—19, Netarſu Hadrzg. 37.— 37,25 Schlind& g. Hog.——.— S. Led. St. Ingd. Niaderrd D. Sn. 2 SSneld.&Hanan—,— 45—Strohſt. B. Drd Peter Unlon Frkf 83.-.53.—Scbnellpr. Frank. 40— 43.—Tricotw. Beſigh.— B. Mäbm. Ragfer 28,— 29.— Schramm Lackſb 50,.— 51,— IThürg. Eief. Gotd 61,80 61,5 Porzeuun Weſſe!—.— S9 B. We ſel Si. 24,— 24, 28,.———Philipz 8.⸗G. Frt—.— 30. Schucker, Nüradg. 58 505„75 63.— 69, 75 Rein Gedos Sch 40,50 40.50 S Hußfadrit Her) 21.78 20.60 1550 31,50 Seilindultr. Wol) 24.— 24.90 Naßzimitiansau 70.1071½2. 225.0 281.0 Ver. Harzer Kall 30,— 30 50 Teckl. Schiffow Teſcharäber Weſiſ ſſen Bgd Um bilität eine man hei obleme in ſteht 7— ſizung ad⸗ teilt chwie⸗ eil des längere die Auſ⸗ 4. 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Goeddardt. 34.—33.50 4% Goldrente 15.38 18.500„.Los 21.80 22.40.60% Bollgat 2 7˙ Donnersmarckh. 51. 51,-Fahl, Liſt& Co. 41,— 45.—Goldſchmidt, Th. 52.50 54, 4%„eono. Rte.—. 4½% l. St.-R191 10,35 10.353% Aaal Ser.! 220.13 Därener Metal 65,75 30.75 e e 88.50 69,50 Goerz C. 2„558.57.—4%„Sllberrte.——%, + 1011.13 12.50 4½% Anat. 1 94.40 Dürrkoppwerte 25.—27.50 Felten& Gulll. 93.75 100.) Gotdaer Wazgon 28. 28.—%„ Papierrt—,—.600 1% Goldrte 11.90 22.254½% II 597 20,25 20.25 Flend. Brückend. 13,50 13.9) Greppiner Werke 91,—82.—4% Türk.Ad.⸗Anl.—. 7.%„„ Kront. 0 975.950 4½/%„ nlepe⸗ 17. 62,85 92,25 R. Friſter.25 2,30] Geigner Maſchin. 74— 78,254%„Bagd.⸗Eiſ,1.38.20% Oe. U. Stb. alte 14.5 1475% Tehua 41.— 40,—FJuchs Waggon.2000,250 Prteftw. Mym 3%—,——, 4% II 6,0 6,50% Oe⸗HIX. Stt74) 14 25 14.79 aggenau Urz 23, 23,— Jebr. Großmann 57,— 87,25 iee Elderfel 8 Teu 61. 78780 Seaſch ß Leadl 2, 47 derfeld. Kupfer———Gebhard Tez 85 Hruſchvltz Tegtil. 42, 44, Werle. Elektr Lieſerunz 69,90 69.65 Gelſenk. Bergewp. T 63,60 70, Hackeſhal Drahn 84.30 35.25 ank e Seſtve insſi 2 2 0,2000 200/Elertr. G. u. fl L. 88.—JGel l. Gugtael 18.—17.30 B2 S Mal. 0 645 Srankſurter Seſtvery c‚ Hohentoge. Petkt. 0,5J 9, 0 Raln Nottweller 82,5 82. Hannos. N. Egeſt. 38.153fgilipp Hehhmann 41.75 42.— Jebr Körtin).15 49.25 0) dulàudiſche. 6. 1t J0 2 Hann. Waggonſo 8,75 6,3)Horch verke.. 35, 35,.[Koſtheimer CTell. 29.50 19. Dollarſchätzz 1% D. Shgteg. 08—,.05 40% Babt%, 0.—. Hanſa Llogd 21.59 23.75 humboldt Maſſh. 23,25 27. Kötiher Kunſtled 73.25 6J. Goldanleige...———% do. 50. 1914—,—.05½%½ 2 Hog.⸗Bienum 41. 42. tc.. M. Rayſer——,Kcaug Cie. Lok. 27.50 29.504%½% Mhm v 1911——.—Sparprami 1919—.——.—% Pf. un. 5—. Harkor' Bergwrl. 33.- 38,50 Jiſe Berzbau T 77.—73,75 Kyfdäuſer Hütte 275728. 3% 1902——.5% Pr. Schaßanw.— 40%c% a0 2 66, 0 63,75 ee 97.15 28,50 f. Jüdel& Co. 44.50 45. Lag neger& Co 87 10 68.4½%„ 1904%—„ 4% do. do.—.%%„ 60.— „ 30. Hartmann Maſch. 25. 25,25 Zebr. Junghans 65. 6525 Gautagütte. 32,7 33, 5% 8 Reichsanl. J. Ifg.457 4% Preuz. Ron.193.105%%%„ ageſt 9165 0⁴ Heckmann K. 58,53.50 Kahla Porzellan 37, 3/ Ande's zis naſd 99.. 99,—1% do unt..1925—.—.17) 3,%.192 0195 ¼% 04— Hedwigehütt. 43, 43,50 Kaltw Aſchersl. 97/8093.— Aadenderg 33,80 32 285/% D. Reichsan!.130 0,195 3½% ae%Süc. S1..0—. ülpert Maſch.—.—, Larlsr. Maſchin. 20. 24.59 Karl Eindtrömr 9/59 97,50.4% do..250 0,2509% A% 8 Nene,. Zindr. 2 Uufferm 24. 37,[ganemig. Gergd 8 89.70 Aaze buplad.25 80%NSeda—— de% SAm.6101 6 100—.—4% Saru.t. 4618—. Hirſch Kupfer 73,99 71 50 L M. Kemp 0 200.50 Sinke K ho fman T 33.— 33,53½% IV. u. V do..——%% Würu. irſchberg Leden 59 50, Klscknerwerte 55.25 58,—Dudw. LocesCo. 103,0—.—½% VI.—-IX. do.„ 1% do. von 1908 0 200.100 eeeeee, 10 veſch Eiſ. u. St T 0 69.25[Kollmr.& Jourdan 51.5051. othr. Cem..— nen ſoh.—4 Luſfau d Steſſen 227577.J5 J Nech. Jed. Ind. 101.J 11g.7 Neckatf. Jahezg.-J7,— J, d) Ausländiſche(in Billio 1 18 2210 1 17 Lüdenſcheid Met. 27.50 7550 Wederel Zittau.51,5051 12 Niedlauſ-Kohlen 80,25 81,—3%% OrMoniee?.———13% Rumän. 1903.40 1 50 e.1% Magirus U. 24.—34.. MRertur Wolwar 97.50 51.50 Norbd Wollkämm 98,— 98.—4½% OeſtSK1013.0 170 4½% doGold.am..153.,50 3/% n. J0l 4— 1550 Ranneenaant T 574257.25 Rit& Gene. 55 578.— Ober ſchl Eebd. 138.89 40.—4½% do. Schaz 14 78 15. 1% 5. am. Ki.-B..„% Nn. old.—— 134,0 1310/ Mansfeld. Aktien 58,76 88 25 Notsren Deuz 27.5939.50„Eiſenind T32, 33,50½¼% do. Siiderr..900.900%ͤ Trt. Bagd..1 725 775 40% Artig-m. Marliu.Rühlha J. 93. 91, kototd. Maun 34, 40.—„Kokswirer.55.25 55..4% do. Golbrentt 17%„ S. 1 40 6,40 3% leFahuam- ec· Küpldeim Bet) 82.50 83. J Odrenſt& Nopp I 58.30 59. J% do. eind. Mente——.650 1% unzat. Goldt. 12, 12,30 30% heim — e — — 1* anz wie die dicken Barbaren eee ee „Wuubereieg, den 2d. November 1025 nNene Mannhbelmer Zeſtung Abend⸗Nusgode) 7. Selle. Nr. 85 des Kaiſers alte Kleider Roman von Frank heller 10 Copyright by⸗Theſpis⸗Verlag in München 1920 db(Nachdruck verboten.) iu achen wolle oder nicht, ich mußte ihn anſtarren, bis ich laut le nichtie anfing. Herr Pitz legte die Finger langſam wieder in Mund ue Reihenfolge, ſtoppte die Augenbrauen und placierte den nute il die richtige Stelle im Geſicht. Er faß nun eine halbe Mi⸗ waten v und ſah mich aus zwei runden Porzellanaugen an. Ste lonnte n dem blaueſten Hundetypusblau, das man ſich nur denken ond ſagte dlch öffnete er den Mund zu einem kleinen runden „Vollen wir ſoupleren? Nach 5 werwac den oben erwähnen Vorbereitungen kam diefe Frage ſo un⸗ durtet, daß ich wieder laut auflachen mußte. ee Süden e nan, Li⸗Hung⸗Chang“, ſagte ich.„Im Norden, im Wherſh Li⸗Hung⸗Chang. Laſſen Sie uns ape „Schwupp, ſagte Herr Piß und winkte dem Kellner. 55 Zweltes Buch. Sung-Chings Memorial. 1 maen Tumumddreißzigſten Jahre nach dem Jahre, in dem Seine am acht ung⸗Chih den Drachen beſtieg, im zehnten Monate und dehnten Tage, beginne ich, Sung⸗Ching, diefes Memorial. ben dor.auf— des weißen Mandarins, der mir da⸗ ſproche den anderen ißen gerettet hat, und ich habe ihm ver⸗ derſchwez nichte von den ſellſamen Ereigniſſen meines Leb ens zu lacen 805 Dieſes Verſprechen werde ich gewiſſenhaft zu halten r ung die wem iſt man mehr Dankbarkelt ſchuldig als jenem, Klaschreide Ausſicht auf ein verlängertes Leben ſhenkt? Ohne das ic legt tor des weißſen Mandarins in der Stadt Kopenhagen wäre 10 und bei und für den, der von ſeiner Familie Abſchied genommen nnen iſt de Söhne oder Enkel ſein eigen nennt, die ihm opfern Geſegen Tod nicht angenehm. Und wenn ih nicht nach den mich doch weißen Barbaren getötet worden wäre, ſo hätte man daz des Ulccherlic zu einem Gefängnis derſelben Art verurteilt wie dls der Todeikaners Nevill in des Kaiſers Haus, und das iſt ärger dedſl in böd. dch bedanme, daß die Notwendigkeit mich zwang i ihn ſrdieſem Gefängnis zu halten, aber was war zu tun? Hätte Suehm für daſten, ſo hätte er mich getötet, und der Tod iſt zman⸗ den, der ſeiner Familie Lebewohl getagt hat und deſſen an den neun Quellen weder Söhne noch Enkel opfern Ab hherſchre ich merke, daß ich die erſte Regel eines guten Schriftſtellers erere 110 ban⸗ Wü dedee Mandarin wird ungeduldig. Ich will meine Ge⸗ 0 ſagen, das iſt ein heißer Tag! u weücd, die Augen ſchließe und den barbariſchen Wamas in hren perbanne, kann ich mich an einem Tag des achten ppel nagttein Vaterſtadt verſetzt glauben. Ja, ich höre das Ge. den ackter Füße durch den Straßenſtaub: ich ſehe die Kamele — tlichen Wüſtengegenden herangewatſchelt kommen, mit Waren beladen; Sänften ſchaukeln ſich, zwiſchen zwei Mauleſel feſt⸗ gebunden und von bewaffneten Männern eskortiert; ich ſehe Waſſeꝛ⸗ träger Bettler, Prieſter aller Glaubensbekenntniſſe, fahrendes Volk, ein Gewühl von Menſchen. Ich ſehe die verbotene Stadt vor mir mit ihren grünen und roten Steinmauern. An den Pagoden der Verbotenen Stadt erhebt ſich Dich über Dach: die uralten Mauern, die ſie umhegen, ſind von mächtigen Bäumen umſchattet; eine warme ſtaubige Luft ſchwebt über den Tempeln, von denen die Gonge ertönen. Und wenn ich ſo die Verbotene Stadt wiederſehe, weine ich bei dem Gedanken an Seine Majeſtät Tung⸗Chien, meinen Herrg und Freund, und ich zittere, als wäre ich wieder im Bereiche der Furchtbaren. die mit Unrecht Mütterliche Tugend genannt wurde. Sie, die Kaiſerin⸗Witwe Tzu⸗Hſi war es, die durch mehr als fünfzig Jahre das Reich nach ihrem Willen lenkte, mit einer Hand ſo ſtark wie die eines Mannes, aber mit einer Schlauheit, die die aller Männer übertraf. Wenn ein ſtarker Wille und eine ungezügelte Befriedigung ſeiner Gebote bewunderungswürdig iſt, war ſie bewunderungs⸗ würdig. Die weißen Barbaren bewunderten ſie. Mehrere Male führten ſie Krieg mit ihr; ſie beſiegten ſie mit den Waffen, aber nur, um ſich ſedesmal von ihrem Verſtand beſiegt zu finden. Ueber die ganze Welt erſtreckte ſich ihr Ruf— der Ruf der ſchönen, dei unerſättlichen Tzu⸗Hſi. Alles zitterte vor ihr, von dem Augenblicke an, wo ſie nach dem Tod ihres Gatten die Macht an ſi⸗h riß, bis zu dem Moment, vor nicht allzulanger Zeit, wo ſie ihre Augen ſchloß. Nur einmal ſtieß ſie auf wirklichen Widerſtand, und dieſer Wider⸗ ſtand kam von ihrem Sohne, Tung⸗Chih. Aber ihr Sohn war nur ein Mann, und ſte war ein Weld. Von Seiner Majeſtät Tung⸗Chih und ſeinem Verſuch der Aufleh⸗ nung handelt mein Memovial. II. Es iſt nun notwendig, daß ich ein wenig von meiner Veröcht. lichkeit ſpreche. Seit meinem zarteſten Alter war ich in dem kaiſer⸗ lichen laſte angeſtellt. Viel früher, als ich zurückdenken kann, wunde ich von meinen Eltern zu dieſem Dienſt beſtimmt. Sle ver⸗ kauften mich an einen der Eunuchen im Palaſte. Von all dem er⸗ innere ich mich an nichts, und ich ſage es nur für den Fall, daß ſolche Dinge dem weißen Mandarin nicht bekannt ſein ſollten. Meine Kindheit verfloß unter Erwerbung der erforderlichen Kenntniſſe und der Beſchüftigung mit Dingen wie Stickerei, Molere: und dergleichen, die in der Regel von Frauen ausgeübt werden. Aber ein Beamter im Palaſte ſagt nicht nur ſeiner Famili⸗ Lebe⸗ wohl, ſondern auch allen männlichen Künſten. In den Künſten, die ich ſoeben erwähnte, erreichte ich hingegen eine Fertigkeit, die oft den Neid und die Verleumdung meiner Genoſſen hervorrief. Meine Malereien auf Seidenzeua waren auserleſen, und meine Stickereien wetteiferten mit den Stickereien aus der Zeit der Vor⸗ väter, die ſich im Palaſte befinden. Ich weiß, daß der weiße Mandarin die kaſſerliche Stadt nie beſucht hat. Ein Eunuch wird nie zum Dichter, und mein Pinſel iſt nur dazu da, das Papfer zu verderben, ſonſt könnte ich hoffen, eine Beſchreibung dieſes Ortes zu geben, zu dem alle Länder der Barbaren kein Gegenſtück beſitzen, weshalb ſie ihn auch zweima verheert und verwüſtet haben. Da waren Marmorhöfe um Marmor⸗ höfe in einer Zahl, die ich nicht kenne. Die Paläſte ſchloſſen ſich aneinander, durch geheimnisvolle Gänge verbunden. Tore öffneten ſich zu ihnen, aus den köſtlichſten Holzarten geſchnitzt und von Mar⸗ mortigern bewacht. Die auserleſenſten Gartenanlagen, bei deren Vorſtellung die Gärten der Barbaren mich Tränen vergießen laſſen, befanden ſich da und erweiterten ſich an manchen Stellen zu großen Boote wiegten ſich auf klaren Seen. Die Ge⸗ mächer der te waren hoch und kühl, ſelbſt an den heißeſten Sommertagen. den Höfen aus Marmor oder feinen gelben Ziegeln ſchwebten gurrende Tauben umher. Die Räume waren mit den auserleſenſten Seidenmalereien, den koſtbarſten Metallarbeiten und dem gebrechlichſten Porzellan geziert. Niedrioe Diwans luden zur Ruhe ein. Ich wünſchte, ich könnte einen Begriff von der Pracht des Palaſtes.„Denke an die Erziehung⸗ geben, wo ich täglich Seine Majaſtät bediente, oder das Tai⸗Ho⸗Tien, wo die großen Feſt⸗ zeremonien vor ſich gingen. Aber das iſt unmögli h. Vielleſcht er⸗ wecken meine Worte eine Ahnung von all dem, was in der Verbo⸗ tenen Stadt, dem Mittelpunkt der Welt, zu ſehen war, aber im übrigen iſt der Zweck meines Memorialis ein anderer. Ich will ſogleich zu dem Bericht über Seine Mafeſtät Tung⸗ Chih übergehen. Selten waren die Anlagen eines Fürſten ſo groß wie dle ſeinigen. Er war leidenſchaftlich, wißbegierig und von Tatktaft er⸗ füllt. Sicherlich wäre er ein großer Herrſcher orden, wäre nicht ſeine Mutter geweſen. Was iſt eine Frau? Eigenſinniger als der Wind, veränderlicher als das Waſſer, iſt es ihre Beſtimmma, vom⸗ Mann geformt zu werden wie von einem Gefäß. Tung⸗Chihs ver⸗ blichener Vater hatte den Sinn ſeiner Gattm nicht in dieſer Weſſe zu formen vermocht. Sein Sohn mußte die Folgen devon tragen. Von ſeiner früheſten Jugend an merkte er. wie ſein Wille überall von dem ihren gehemmt wurde. Er allein in ihrer ganzen Um⸗ gebung verſuchte ihm zu trotzen. Es war, als wollte das Eichen⸗ yflänzchen verſuchen, den Steinblock zu ſprengen, dem es entwachſen iſt. Nach bevor er das Mündiakeitsalter erreichte, ſtand er mit ſeiner Mutter ſo, daß viele erwarteten, eine Paleſtrevolution ous⸗ brechen oder den Kaiſer eines raſchen Todes verbleichen zu ſehen. Er wurde Regent und konnte eine Zeitlang ſeinem Willen Geltung verſchaffen, aber die Mütterliche Tugend konnte ſich nicht ſo leicht daran gewöhnen, auf die Macht zu verzichten. die ſo lange in ihre Hände oelegt war. Die Kämpfe begannen aufs neue und wieder⸗ halten ſich täglich. Viefleicht wäre der Kaiſer müde geworden und hötte ſich damit beſchieden, in ſeinem eigenen Palaſt zu herrſchen. Aber das Unolück wollte es, daß ſeine Mutter ihm zur einioen Ge⸗ mablin eine junge Frau von tugendhaftem Wandei gewählt hatte. wedurch ſte ſich ausnahmsweiſe einmal verrechnet hatte. Was iſt ſtrenger Wandel bei einer Frau anderes als eine Ouelle des Hoch⸗ muts? Durch die Hofkahrt ſeiner Gemahlin zurückgeſtoßen und auf⸗ rſihreriſch gegen die Turannei ſeiner Mutter, empfand der Koiſer Abneigung gegen den Palaſt, deſſen Zeremonien ihm überdies drückender erſchienen als ein Ströflinoskleid. Zur Enttäuſchung ſeiner Gemohlin, aber zur Freude der Kafſerin⸗Witwe, begann er ſeine Zerſtreuung außerhalb der Mauern zu ſuchen. Ich meiß, daß es ein grober Verſtoß gegen die Untertanen⸗ etitette und mit Tortur des zehnten Grades belegt iſt zu ſagen⸗ was ich ſage: aber ich ſage es nichtsdeſtoweniger: Tuna⸗Chihs Mutter wünſchte ſeinen Tod, aber wünſchte ihn nicht ſelbſt hervoꝛ⸗ zurufen. Darum ſah ſie mit Befriedigung ſeine Beſuche außer⸗ halb der Mauern, ſa ermuntete ſie. Es war ihr hmlänglich bekannt. daß das Leben, dem ſich der Kaiſer dort hingab, ſeine Geſundheit untergrub und die Ausſtchten verminderte, daß ein neuer Kaiſer ge⸗ boren wurde. Darum ließ ſie es ruhig geſchehen und überſah ſeine Verſtöße gegen die Etikette. Ach hatte all dies kange munkeln ge⸗ hört, aber ich war jung, und ich gehörte nicht zum perſönkichen Hof⸗ ſtaat des Kaiſers. Was ich hörte, inſereſſierte mich nicht. Ich wußte nur, daß ich die Kaiſerin⸗Witwe fürchtete. Aber das katen alle. (Fortſetung foſgt) Parks. Za Oestern abend verschied ganz unerwartet in-· dre eines Schlaganfalles mein lieber Gatie, Vater, er und Schwager, Herr 1550 Fnhard J. Henmann Schlffsbefrachter im Ater von 48 Jahren. Mannheim, den 20. November 1923. Emille Heilmann nebst Kinder und Verwandten. Nodle Beerdigung kindei am 7 2 den 28 Unr von der Rapelle des Auia Verein Cbemischer Fabriken Aktiengesellschaft in Köln. on Sabung 9 ee Geſellſchaft, werden Hermit aemiß 91725˙ aler fbentl. Ceneralversammlung aggbas taa, den 18. Dezember 1925, vormittans 12 Ubr, Waer ſeeichalksbeng der Geſellſchaft zu Beriiu N/ 7. Neichs⸗ 1. Saß 1 eingeladen. 5 Datzu Tagzesordunung. 1 Achang ande angt Aufnahme eines neuen 8 7a: tendernwon Stammaktien durch Ankauf iſt geſtattet. Die Eln⸗ döm gung des Beſchluſfes der ordentlichen Generalverſammlung Eln Geſchdun⸗ 1028, über Verwendung des Reingewinnes aus Lactehng, ladr 1024 für den Ankauf von Stammaktien zwecks don nasändern n ng: In 8 4 der Satzung wird das Grundkapttal Vletzt 4. Rer 20 400 000.— auf nom. N4 16 300 000.— hevaß⸗ al gung erfolgter Einztehnna von nom. R⸗ 5 100 000.— zur (Nunch. der Geſellſchaft ſtebender Stammaktien(Vorrats⸗ c01 2 Faubemmahung üder den mit der Firma Chemiſche Fabriken ſensvee Eo. A⸗. in Grube glfe(R..) abzuſchlleßenden Wiln&(trag. Das Vermögen der Chemiſche Fabriken Kun⸗ nobrung b..⸗, ſon als Ganzes obne Liauldation gegen Ge. altnmen 05 Aktien unſerer Geſellſchaft in der Weiſe über ⸗ nonen de rden, daß gewährt werden nom. Re/I 40.— Stamm⸗ K. Rah Sabenania Verein Chemiſcher Fabriken.⸗G. gegen Ve Lo. Auch Stammaktlen der Chemiſche Fabriken Kunheim daein Cber und nom.%, 100.— Vorzugsaktien der Rbenania Atzeaktten duſcher Fabriken.G. gegen nom. Nel 100.— Vor⸗ dubekung der Fbemiſche Fabrlken Kunbeim 8. Co. Auch. Indch Auzees Grundkapitals um bis zu nom. R⸗L 5 240 000.— nebaber laiube von bis zu nom. Re 5 600 000.— neuer auf den ber er 8 utenden Stammaktien und bis zu nom. R. 240 000.— ſchl Peding en Namen lautenden Vorzugsaktien. Feſtſetzung tefdußfaffunangen für die Ansaahe der neuen Aktien und Be⸗ örberlichen Aber die zur Durchführung der Kapitalerhöhung . Wadung dezz Maßnahmen. Die neuen Aktien ſollen zur Durch⸗ 7. Saßlen Fuſtonsvertrages verwandt werden. atzu zum Auſſichts .4. aderungen: 10 15 5 45 Einerung der Firma und Sitzverkleaung, des, m brfäguna des erhöhten Grundkapitals; Beſchränkung Vaale 5 rſachen Stimmrechtes der Vorzugsaktien auf die 0 1der dofüug Wefenen e Satzungsänderungen und Auf⸗ eit zn der Geſellſchaft. antede 4 Neichebſaßung zu Punkt J und), ferner zu Fb), ſo⸗ wrugs umung auindkapitatzifſer geändert wird, hat außer der Ge⸗ du Uun und Star er Aktionäre eine gefonderte Abſtimmung der 65 Elkt und untaktionäre ſtattzufinden. Bei der Veſchlußfaſſung Gelamtammrecht bierner zu Punkt 7b)J, ſoweit in 8 4 der Satzung brzuggbſtim un er Vorznasaktien geändert wird, bat autzer der alklonzre fatzuſindennare eine geſonderte Abſtimmung der 5 Diejenigen Aktionäre, die an der Generalverſammlung beih⸗ nehmen wollen, werden erſucht, bis ſpteſtens zum Dienstag. den 15. Dezember 1925, ihre Aktien oder die in 8 24 der Satzung ge⸗ nannten Hinterlegungsſcheine bei unſerer Geſellſchaft einzureichen oder den Nachweis zu erbringen, daß die genannten Urkunden bei einer der nachgenannten Stellen, nämlich: A. Schaaſſhauſen ſcher Bankverein.⸗G. Köln A Schaaf hauſen ſcher Bankverein.⸗G., Fil. Aachen, in Aachen, Direction der Disconto⸗Geſellſchaft Berlin, Direction der Disconto⸗ Geſellſchaft, Filiale Frankfurt. in Frank⸗ ſfurt a/Main, Dresdner Bank in Berlin, Dresdner Bank, Filiale Aachen in Aachen, Nheiniſche Creditbank in Maunheim. Süddenlſche Disconto⸗Geſellſchaft in Mannheim, Bank des Berliner Kaſſenvereins in Berlin, J. 5 Stein in Köln, Banque Génsérale de Liege& de Huy in Ony, Chemiſche Fabriken Kunheim 8 Co.⸗G. in Berlin. Darmſtädter und Nationalbank in Darmſtadt, Darmſtädter und Nationalbauk, Fillale Frankfurt, in Frraukfurt Main, D0 115 Zont, Ainale dateg in Nace utſche Bank, Filiale Aachen, n. Deuiſche Bank, FFiljale Frankfurt, in Frankfurt a/ Main, hnterleat worden ſind. Berlin, den 19. November 1928. Der Auſſichtsrat. Der Vorſtand. 7 N in großer Auswahl zu bedeutend ermäßigten Preiſen. Dreiswerte Dellc(Fuchse von Mark 86.— aufwärts. 11284 (Tel. 2801. Else Uinz, P5, 18/16 Prakiische anee daalene Weihnadumsgescene waneen 15 1 Laglampen- Hronen uten de moti ſier-iah- f ahppose ee 58. ae nötigen Backſteinen U Sauzer 0 (Hintermauerungsſteine) 9 Haffesmaschigen- Dageleisen ea. 800 000 Stück, ſollen U.* usw. im laufenden Jahr noch N Jager. U 3. 4. In 230. ſoviel als möglich de⸗ ſchafft werden. 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