Wontag, 7. Dezember dehubsprriſe: In Mannheim und Umgebung jrei ins 25 oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne dene. de evenl. Henderung der dnscheuchen Ar 15 Raralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. wuprech⸗Anſchlüfſe Nr. 7941. 7942. 7943, 7944 u. 7945. die Maßnahmen des Keichspräſidenten Die neue Kabinettskriſis hat am Samstag gewiſſermaßen„pro⸗ 10 mäßig“ begonnen. Nachdem das Reichskabinett in ſeiner Mit⸗ beſtzung einſtimmig den Rütritt beſchloſſen hatte, be⸗ Wa der Reichskanzler um 6 Uhr zum Reichspräſidenten und ndrachte ihm die Generaldemiſſion der Reichsregierung. Der spräſident hat die Demiſſion angenommen und den Reichs⸗ 5 er ſowie die Reichsminiſter gebeten, bis zur Bildung des neuen inetts die Geſchäfte weiterzuführen. Der Reichspräſident 9 5 heute vormittag den Reichstagspräſidenten Loebe und wird aufe des Montags die verſchiedenen Führer der Reichs⸗ maßbarteien mit Ausnahme der Völkiſchen und der Kom⸗ niſten empfangen. Erſt nach Abſchluß dieſer Beſprechungen Fönlt der Reichspräſident ſich darüber ſchlüſſig werden, welche Per⸗ mlichkeit er mit der Bildung des Kabinetts beauftragen wird. Die nächſten Schritte * 9 2 Berlin, 6. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Re⸗ de ugsbildung iſt einſtweilen noch nicht weiter gerückt. pſ eichspräſident wird morgen die Führer der Parteien wal, ſen und hernach, wie man allgemein annimmt, aber⸗ Nanr, Dr. Luther, der in dieſem Monat mehr und mehr zum ſeines Vertrauens geworden iſt, mit der Kabinettsbildung duntagen. Was dann aber geſchieht, liegt noch völlig im dem deln. Zwei Faktoren ſind beſtimmend: Zentrum und 90 okraten wollen direkt und ohne Umwege die Große ben itton. Auch die Volkspartei wird, wie wir glau⸗ ſchließlich doch noch für dieſen Weg zu gewinnen ſein. Die daß ia“ beklagt ſich zwar in ihrem Leitaufſatz vom Sonntag, eee Vorſitzende der Zentrumsfraktion, Fehrenbach, bei ſeinen fühlern in der vergangenen Woche bei ſeinen Kollegen in der derſa er, die Sozialdemokratie wohl eher zu gewinnen ſein. Sie e am Dienstag ihren Parteiausſchuß und will eine programmatiſche Erklärung über ihre Stellung zur wng ungsfrage abgeben. Die Richtung, in der ſich dieſe Erklä⸗ deit bewegen dürfte. iſt aber ſchon ungefähr aus dem heutigen etikel des„Vorwärts“ zu erſehen, der in den Sätzen gipfelt: de gmallen fordern von den Regierungsparteien, daß ſie aus wadenl herausgeführt und ihre Leiden wäheend der Kriſe gelindert u n. Wir Sozialdemokraten ſind die Vertreter ihrer For de⸗ r dentehen. Darum ſprechen wir mit denen, die mit uns über die Forderung von Portefeuilles reden wollen, über die Erfüllung ihrer ngen.“ ean iſt, fürchten wir, der Geiſt nicht, mit dem man mit Aus⸗ don fErfolg ſich an den Konferenztiſch ſetzen kann. Was wir bisher ſogenannten„Forderungen der Maſſen“ geſehen und gehört dern ſcheint uns nur zu ſehr geeignet, die Kriſe zu verlän⸗ 8 eine Löſung in abſehbarer Zeit zu verhindern. Das beſ ohl auch die„Germanta“ befürchten, wenn ſie die Parteien ſtellen nicht„ſogenante unabänderliche Bedingungen“ aufzu⸗ Wir haben deshalb auch den Eindruck, daß die„Germanid“ bot gewaltig in der Adreſſe irrt, wenn ſie ſchließlich über das Ge. erläßlie Stunde, alſo ſich vernehmien läßt:„Zwei Dinge ſind un⸗ den 85 1. Die Mitwirkung der Sozialdemokratie bei der kommen⸗ münſſterdlerungsbildung, und 2. das Verbleiben des Außen⸗ beſte nStreſemann.“ Für das Ausſcheiden des letzteren Verbleſ nicht die geringſte Veranlaſſung, wohl aber läßt ſich ſein Volts ben mit ſtichhaltigen Argumenten begründen. Die Deutſche ſen Sartei wird ſich der Notwendigkeit nicht entziehen können, die⸗ 05 f elbſtverſtändlichkeiten Rechnung zu tragen. Es liegt bei ihr, antwor urch eine ſtärkere Beteiligung an der Regierung mit der Ver⸗ Labinett ng, die ſie übernimmt, einen entſprechenden Einfluß dem gegenüberſtellt. Chamberlain in Genf dert“ Genf. 6. Dez.(Von unferem Schweizer Vertreter.) Cham⸗ heutj ein iſt am Sonntag morgen in Genf eingetroffen. Die Naaen Beſprechungen, die der engliſche Außenminiſter mit verſchie⸗ ſenen zatsmitgliedern aufgenommen hat, fanden hinter verſchloſ⸗ proh ren ſtatt und dürften in erſter Linie das Moſul⸗ dorqq em zum Gegenſtand gehabt haben. Man ſteht hier ſchon nahr daß die bevorſtehende Tagung des Rates nicht, wie man an⸗ die kürti einer Woche erledigt ſein wird, ſondern die engliſche wie um iore dce Delegation ſcheinen ſich auf einen hart en Kampf ertlär.e Forderungen vorzubereiten. Von türkiſcher Seite wurde uns an den daß die Inſtruktionen Ruchdi Beys ein ſtarres Feſthalten Forderungen Angoras bedeuten. dagun bulgariſch⸗griechiſche Konftikt der in dieſer bwohl ebenfalls zur Sprache kommen wird, hat auch bewirkt, daß Oen die Bulgaren wie die Griechen prominente Vertreter nach dertrel clandt haben. Die Bulgaren werden durch Miniſter Kalkoff außer ſein. Der Seſſion des Rates wird von der Preſſe ein fur guwöhnlich ſtarkes Intereſſe entgegengebracht, da bereits eine liſten 5 stagungen ungewöhnlich große Zahl internationaler Journa⸗ deutf enf eingetroffen iſt. Auffallend iſt die ſtarke Vertretung der ſchen Blätter. dellagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Seitung Unterha der Beginn der Regierungskriſis 5 kspartei auf Widerſtand geſtoßen ſei. Dagegen wird der andere deutet und dringend den Oberreichsanwalt angeht. WMorgen⸗Ausgabe .„ ür Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben 28005——— Verantwortung Höhere Gewalt, ⸗Rebenſtelen Waldbeſtrahe l r— Streiks. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu teinen Exſatz⸗ abe 24 Meerſeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. anſprüchen für ausgeſallene oder beſchränkte Ausgaben der demokratiſche parteitag zur Regierungskriſe In der Sonntag⸗Sitzung des demokratiſchen Parteitages in Breslau ſprach der Parteivorſitzende Reichsminiſter a. D. Koch über„Erreichtes und Erſtrebtes“. Nach unſerer Vorausſage, führte er aus, hat ſich erwieſen, daß die Deutſchnationalen nicht in der Lage ſind, an der Führung der Reichsgeſchäfte erſprießlich teil⸗ zunehmen und daß deshalb unſere Weigerung, mit ihnen zuſammen⸗ zuarbeiten, berechtigt war. Nur die große Koalition könge regieren und die Demokraten ſeien bereit, ſich in eine ſolche unter Zurückſtellung aller ſachlichen und perſönlichen Wünſche einzuordnen. Wenn eine parlamentariſche Mehrheitsregierung jetzt ni zuſtande kommt, ſo ſetze ſich derjenige, der die Schuld daran habe, dem Vor⸗ wurf aus, das parlamentariſche Syſtem dekretiert und untauglich ge⸗ macht zu haben. Untauglich nicht an ſich, wohl aber durch die Unfähigkeit unſerer politiſchen Parteien, es zu handhaben. Der badiſche Abgeordnete Dietrich trat demübertrie⸗ benen Peſſimismus in der Beurteilung der Wirtſchafts⸗ lage entgegen. Die Dinge lägen nicht ſo ſchlimm, wie es hie und dort hingeſtellt würde. Gewiß führen wir einen ſchweren Kampf, aber wir führen ihn mit Erfolg. Wir haben viel eingebüßt, aber wir haben auch piel gewonnen. Auf dem Kontinent können wir uns auf der ganzen Linie ſchon ſehen laſſen. Wenn Frankreich einen gewiſſen Vorſprung hat, ſo befindet es ſich in der Maienblüte der Inflation. In dieſem Stadium waren wir auch konkurrenz⸗ fähig. Aber man darf das deutſche Volk nicht entmündigen. Noch immer iſt es tüchtig und leiſtungsfähig, und wenn man ihm zwar den Ernſt der Situation vor Augen hält, darüber hinaus aber den Weg ins Freie zeigt und läßt, dann wird es nicht daran fehlen, daß wir in Bälde im Konzern der europäiſchen Völker wieder unſere alte Wirtſchaftsſtellung einnehmen. Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff kritiſterte ſcharf die Hal⸗ tung der Rechtsparteien im Reichstag in der Frage der Fürſten⸗ abfindung. Der Prozeßweg ſcheint nach den Erfahrungen der letzten Jahre nach Höpker⸗Aſchoff bei der Auseinanderſetzung mit den Fürſtenhäuſern unmöglich. Ein Vergleich werde ſich nicht um⸗ gehen laſſen, wenn nicht der Antrag der Demokratiſchen Partei im Reichstag angenommen werde, nach dem den Ländern die Handhabe zur geſetzlichen Regelung der Abfindungsfrage gegeben werden ſolle. In der Diskuſſion bat Dr. Freuder aus Wien als Ver⸗ treter der Bürgerlich⸗Demokratiſchen Arbeitspartei um brüderliche Hilfe aus dem Reiche. um den Anſchlußgedanken zur Wirklichkeit werden laſſen zu können. Reichsminiſter a. D. Koch erwiderte mit der Verſicherung, daß die geſamte Demokratie den Tag des Anſchluſſes mit Sehnſucht und Zuverſicht erwarte. 6 9 0 „hindenburg der Judendiener Anerhörte völkiſche Hetze Nun iſt es endlich ſo weit gekommen, wie wir es ſeit langem ſchon erwartet haben: Die Völkiſchen machen in ihrer unerhörten Hetze jetzt nicht einmal mehr vor der ehrwürdigen Perſönlichkeil Hindenburgs Halt! In Nr. 12/13 der Zeitſchrift„Hakenkreuz“ (herausgegeben vom Deutſchen Volksrat, Einheit völkiſcher Ver bände) befaßt ſich Dr. Heinrich Pudor(Leipzig) auf ſeint Weiſe mit Locarno und verkündet u. a. wörtlich:„In der modri⸗ gen Stinkluft einer Hindenburg⸗Republik kann nur die Lüge, der Stunk und die Verelendung gedeihen.“ Weiter heißt es:„Bei Hindenburg, dem Judendiener, hat das Slaviſch⸗knechtiſche die Oberhand gewonnen. Ludendorff dagegen iſt reiner Germane.. Wenn wir heute ſtatt Hindenburg einen Juden auf dem Präſidentenſtuhl hätten, ſtünde es beſſer um die deutſche Sache.“ Den Reichskanzler nennt Pudor den„gemeinſten Streſemann“, und er fragt:„Hat das Volk Streſemann heruntergezerrt vom Miniſterſeſſel und ihn, angebunden mit den Füßen an einen Rappenhengſt, durch das Brandenburger Tor gejagt, rund um Berlin?“ Pudor beantwortet dieſe Frage folgendermaßen:„Das Volk hat Streſemann nicht gevier⸗ teilt, es hat ihm nicht das Schickſal Rathenaus gegeben.“ Nimmt man noch hinzu, daß Pudor dann vom„Mangel an Zivil⸗ kurage“ ſpricht und ſich ſchließlich den Aphorismus leiſtet:„Es iſt viel bequemer, ſich ſelbſt umbringen zu laſſen, als ſeine Peiniger umzubringen,“ dann darf man wohl behaupten, daß der Erguß des Herrn Pudor eine kaum verhüllte Mordhetze be⸗ Die Reuorònung im beſetzten Geblet Ablöſung der Beſatzungsſchäden durch das Reich Berlin, 6. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie das B. T. zu berichten weiß, hätte das Reichsminiſterium für die beſetzten Gebiete entſprechend einer Anregung des Rheinlandaus⸗ ſchuſſes des Reichstags einen Geſetzentwurf über die Ablöſung der Beſatzungsſchäden durch das Reich vorbercitet. Der Geſetzent⸗ wurf wird vermutlich in wenigen Wochen fertiggeſtellt ſein und dürfte anfangs Januar dem Reichstag zugehen. Die Schleifung der Jeſtung Köln beendet „Mit dem Monat November hat die im Friedensvertrag beſtimmte Entfeſtiauna der Stadt Köln im weſentlichen ihren Abſchluß ae⸗ funden. Noch in den letzten Wochen wurden bedeutende Spren⸗ aungen vorgenommen. Räumung von Neuß Mit dem Abzua der belaiſchen Beſatzung iſt am Sams⸗ tag begonnen worden Vorläufig iſt eine Anzahl Familien von Be⸗ ſaungsangehörigen abtransvortiert worden. Bis Mitte Dezember ſolldie Räumuna vollſtändig durchaeführt ſein. Das Ende der Militärpolizeigerichte Mit dem Abbau der franzöſiſchen Militärvoliseigerichte iſt der Anfana gemacht. Das Gericht Nr. 3 in Mainz hat am 1. Dezember ſeine Tätiakeit eingeſtellt. In Wies baden hält das Polizeigericht am 9 dieſes Monats ſeine letzte Sitzung ab. ltungs-Beilage.Aus der Welt der Cechnik Wandern und Nei Preis 10 Pfennig 1925— Nr.567 Anzelgenpreiſe nach Tariſ dei pro emſp. Kolonelzeile für Allgem Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollettiv-⸗Anzeigen werden höher berechnet. oder— verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerich'sſtand Mannheim. ſen Geſetz und Necht wWie ſteht es im deutſchen Oſten? Von Dr. Wilhelm Schall, württemb. Finanzminiſter a. D. Ergebniſhe Vor dem Krieg lag die Bedeutung und Entwicklungsmöglichkeit der drei deutſchen Oſtſeehäfen, Danzig, Königsberg, Memel zu einem weſentlichen Teil in dem Verkehr mit Rußland; ſeit 1894 war durch tarifpolitiſche Abmachungen zwiſchen Deutſchland und Rußland die tarifliche Gleichſtellung der drei deutſchen mit den ruſſiſchen Oſtſee⸗ häfen Libau, Windau, Riga, Reval erreicht. Was der Ausfall Ruß⸗ lands für die Oſtſeehäfen bedeutet, das ſieht man heute. Selbſt Danzig iſt dadurch erheblich beeinträchtigt, trotzdem ihm in Polen immer noch das größte Hinterland geblieben iſt. Noch viel mehr Königsberg. Polen, das bis auf das Stück im Oſten auf der Land⸗ ſeite Oſtpreußen umgibt und damit die Zugänge zum Königsberger Hafen in der Hand hat, kann den Seeverkehr ſeines Landes in dem ihm beliebenden Ausmaß über den Danziger Hafen leiten und von dem Königsberger abziehen. Für Litauen gilt dasſelbe für den Memeler Hafen. So kommt es für Königsberg ganz be⸗ ſonders darauf an, was Rußland tun wird. Die Rech⸗ nung Königsbergs, daß Rußland, nachdem es ſeine Oſthäfen mit Ausnahme des im Winter geſchloſſenen Petersburger Hafen verloren hat, ein vermehrtes Intereſſe dem gut ausgeſtatteten Königsberger Hafen zuwenden werde, kann wohl ſtimmen. Aber es fehlt jetzt für Königsberg und Oſtpreußen die gemeinſame Grenze und die un⸗ mittelbare Verbindung mit Rußland. Die älteſte und auch heute noch wichtigſte Eiſenbahnlinie, Königsberg— Eydtkuhnen— Kowno— Wilna—Rußland führt erſt durch Litauen und dann, ſeit Wilna polniſch iſt, auch durch ein Stück Polen. Die oſtpreußiſche Südbahn führt von Königsberg über Prosken—Bialyſtok mitten durch Polen nach Weiß⸗Rußland. Eine Eiſenbahnverbindung mit Rußland ohne Berührung polniſchen Gebiets bietet nur die ungenügende Linie TilſitMemel über Litauen—Lettland. Rußland und Polen, die noch 1920 Krieg miteinander geführt haben, verhandeln jetzt allmählich über einen geordneten Eiſenbahnverkehr zwiſchen den beiden Län⸗ dern. Polen und Litauen liegen noch im Kampf miteinonder. Zwiſchen Polen und Deutſchland iſt Wertſchafts⸗ krieg. Wenn nicht die ruſſiſche Wirtſchaft immer nocz ſo furchtbar darniederliegen würde und darum ſo geringe Ausfuhrüberſchüſſe und auch geringen Einfuhrbedarf hätte, wären dieſe Verhältniſſe für Ruß⸗ land längſt unerträglich geworden. Die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten, die die politiſche Aufteilung der früheren weſt⸗ ruſſiſchen Gebiete durch die Friedensverträge geſchaffen hat, werden in naher Zukunft durch weitgehende Vereinbarungen der beteiligten Staaten überwunden werden müſſen— oder der ohnehin aus poli⸗ tiſchen Gründen vorhandene Druck Rußlands wird die Feſſeln dieſer Verträge eines Tages ſprengen. In all dem liegt die gegenwärtige wirtſchaftliche Stagnation dieſer Gebiete, von Danzig angefangen nach Oſten hin, begründet, dieſer Zuſtand der Unſicherheit, der Spannung, des Wartens, bis das große ruſſiſche Tor wieder ganz aufgeht. Bis das große ruſfiſche Reich ſein politiſches Gewicht wieder mit ſeiner vollen Schwere in die Wagſchale legt und damit die gegenwärtige Druckverteilung wieder den wirklichen Kräften anpaßt. Dieſe Unſicherheit, dieſe Spannung überträgt ſich nach Weſten, nach Deutſchland und dem übrigen Europa. Deutſchland wird am nächſten davon berührt, weil ſeine öſtlichen Gebiete unmittelbar in den Prozeß einbezogen ſind, deſſen Entwicklung erſt begonnen hat und deſſen Löſung noch geraume Zeit in Anſpruch nehmen mag. Denn nach Oſten hin werden die Räume immer weiter und geht die Zeit immer langſamer. Das Tempo der weſteuropäiſchen Entwicklung verlangſamt ſich nach Oſten. Je weiter die Räume. je dünner die Beſiedlung, deſto wichtiger werden die techniſchen Fortſchritte zur Ueberwindung von Raum und Zeit. Darum kommt dem Flug⸗ weſen eine beſondere Bedeutung zu im Verkehr des Oſtens. Deutſchland hat dies rechtzeitig erkannt, den Ausbau des Flugverkehrs im Oſten großzügig in die Hand genommen und auch damit ſeine Vermittlerrolle zwiſchen Weſt und Oſt betätigt. Berlin— Danzig, Danzig— Warſchau, Danzig—Köniasberg, Königsberg Kowno—Smolensk—Moskau, Königsberg—Memel—Riga—Reval Helſingfors find dieſen Sommer täglich geflogen worden. Königs⸗ berg—Moskau in 10% Stunden, von morgens 7 Uhr bis abends 5 Uhr 30. Der Anfang einer großen Entwicklung deren Auswir⸗ kungen auf das Zuſammenleben der Völker wir noch kaum zu über⸗ ſehen vermögen. Weſt. oder Oſtorienkierung Deulſchlands? Man hat in den letzten Jahren in Deutſchland viel davon als einem Entweder⸗Oder geſprochen. Die Lage ſchon verbietet Deutſch⸗ land ſeine Politik einſeitig nach der einen oder anderen Richtung zu orientieren. Sie macht für uns die Vermittlerrolle zwiſchen Weſt und Oſt zu einer ſelbſtverſtändlichen Aufgabe. Die Rolle, die inner⸗ halb Deutſchlands Oſtpreußen ſpielt, ſpielt innerhalb Europas Deutſchland. Im Oſten liegt in gewiſſem Sinne mehr Zukunft für uns als im Weſten: weil dort allein noch in Europa die Ent⸗ wicklung in großen Räumen ſich vollzieht, dort allein noch ungehsbene Schätze im Großen lagern und weil dort die Welt unſerer Mittler⸗ rolle bedarf. Es iſt deshalb ſelbſtverſtändlich, daß wir uns durch politiſche Bindungen unſere Vermittleraufgabe nach Oſten nicht be⸗ ſchränken laſſen dürfen. Man hat vor den Verhandlungen Locarno verdächtigt, daß es die einſeitige Bindung Deutſchlands nach Weſten hin bringe. Der Wortlaut der Verträge zeigt, daß das nicht ſtimmt. Politiſch iſt eines ſicher: daß die Konſolidierung der Ver⸗ hältniſſe an der Weſtgrenze Deutſchland nach Oſten hin freier macht, daß alſo die politiſche Wirkung Locarnos im Gegenteil eine Stärkung der Poſition Deutſchlands nach dem Oſten hin iſt. Die Balkaniſierung Europas durch die Friedens⸗ verträge zeigt ſich nirgends deutlicher als im Oſten. Wöh⸗ rend überall in der Welt die Entwicklung in der Richtung größerer Zuſammenfaſſungen geht, hat hier die Unvernunft oder der böſe Wille der Sieger eine Zerſplitterung— politiſch und wirtſchaftlich— herhei⸗ geführt, deren Ueberwindung nun die Arbeit und die Kraft der un⸗

2. Seite. Nr. 567 5 Montag, den 7. Dezember 192 mittelbar Beteiligten wie ganz Europas auf lange Zeit in Anſpruch nimmt. Mit den alten politiſchen Methoden wird dieſe Aufgabe nicht zu löſen ſein, hier ſo wenig wie ſonſt in Europa. Deutſchland wird zur Mitarbeit auf neuen Wegen bereit ſein und ſich ſelbſt dadurch einen Weg in die Zukunft bahnen können, wenn nur irgend ſeine politiſchen Führer die Zeit verſtehen. die wirtſchoſtliche Notlage Die letzlen Beſchlüſſe des Reichskabinetts zum Preisabbau In ſeiner letzten Sitzung am Samstag erledigte das Kavinett einen Geſeßentwurf zur För derung des Preisab⸗ baues, der nunmehr dem Reichsrat vorgelegt werden wird. Der Geſetzentwurf enthält u. a. Beſtimmungen über einen Vergleich zur Abwendung des Konkurſes unter Aufhebung der Verord⸗ mung über die Geſchäftsaufſicht, Vorſchriften gegen die Ausbeutung bei der Vergebung von Aufträgen im Wege der Ausſchreibung: Beſeitigung der Ausnahmeſtellung der Zwangsorgani⸗ ſationen, die bisher nach der Kartellverordnung den Einwir⸗ kungsmöglichkeiten der Reichsregierung und des Kartellgeſetzes nicht unterliegen; Beſtimmungen, die hinſichtlich der Einwirkungsmögeich⸗ keiten des Staates die Innungen und Innungsverbände den Kar⸗ zellen in gewiſſem Umfange gleichſtellen, Vorſchriften über das Feil⸗ halten von Brot zu feſten Gewichten. Der vorgeſchlagene Geſetzent⸗ wurf foll die Preisgeſtaltung in der Wirtſchaft weiterhin im Sinne einer für die Geſamtheit geſunden Entwicklung beeinfluſſen. Die in Fortführung der Preisabkauaktion weiter eingeleiteten und noch im Gange befindlichen Maßnahmen werden ohne Unter⸗ brechung weitergeführt. Dem Reichsrat ſoll die Herabſetzung des Zuſchlages für die von den Apotheken vertriebenen Spezial⸗ täten empfohlen werden. Die Reichsbahngeſellſchaft zu den Gehaltsforderungen Vom 30. November bis zum 3. Dezember hielt der Verwal⸗ kungsrat der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft in Berlin ſeine regelmäßige Tagung ab. Auf der Tagung wurde folgende Erklärung ubgegeben: 5„Die ernſte Lage der geſamten Wirtſchaft ſpiegelt ſich auch im Verkehr auf der Reichsbohn wieder. Der in normalen Jahren beſonders ſtarke Herbſtverkehr iſt erheblich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Nur bei vorſichtigſter Finanzgebarung wird die Reichsbahn in der Lage ſein, den allgemeinen wirtſchaftlichen Tief⸗ ſtand unter Erfüllung ihrer Pflichten zu überwinden. Sollte die Reichsbahn zu Lohn⸗ und Gehaltserhöhungen gezwun⸗ gen werden, ſomüfſen die Tarife trotz erheblicher wirtſchaft⸗ licher Bedenken erhöht werden, die ſachlichen Ausgaben müßten umter Raubbou an den eigenen Bahnanlagen noch weiter eingeſchränkt werden, wodurch zugleich die Arbeitsloſigkeit in den beteiligten Induſtrien erhöht würde, ſchließlich müßte der Per⸗ ſonalbedarf durch Verringerung der Zohl der Züge, zeitweilige Still⸗ degung unrentabler Strecken uſw. verringert werden.“ Kommuniſtiſche„Beamten“⸗Demonſtration Berlin. 6. Dezember.(Von unſerem Berliner Büro.) Am Dienstag wird, wie ein faktiver Beamter“ der Roten Fahne ſchreibt, die Berliner Beamtenſchaft auf dem Gendarmenmarkt für die Behebung ihrer Notlage demonſtrieren. Der Reichshaus⸗ haltsausſchuß ſoll ſich am Mittwoch mit der Beſoldungsfrage beſchäf⸗ tigen. Man wünſcht ihn alſo offenbar unter den Druck der Straße zu ſetzen. Der Deulſche Städtetag über Nokſtandsarbeiten Inm Anſchluß an die Beratung des Geſetzentwurfes über die Ar⸗ Beitsloſenverſicherung wurde in der Vorſtandsſitzung des Deutſchen Städtetages die bedrohliche Lage erörtert, wie ſie in vielfachen Be⸗ triebseinſchränkungen und Stillegungen und in den beängſtigend an⸗ ſteigenden Erwerbsloſenziffern zutage tritt. Die Stadtverwaltungen ſehen mit Sicherheit dieſenigen Zeiten kommen, wo ſie vor der Auf⸗ gabe ſtehen, wieder Rotſtandsarbeiten einzurichten, um den notleidenden Maſſen Arbeit zu geben. Bei ihrer finanziellen Notlage kann aber keine Rede davoen ſein, auch hier wieder die Ge⸗ meinden die Laſten allein tragen zu laſſen. Der Vorſtand hat daher beſchloſſen, an das Reich und die Länder mit der Forderung heranzutreten, daß Reſchsregierung und Länderregierungen nicht nur ſelbſt für die Beſchaffung von Notſtandsarbeiten forgen, ſondern auch vor allem die nötigen Mittel bereitſtellen, um den Ge⸗ meinden die Veranſtaltung von Notſtandsarbeiten zu ermöaſichen. Eine Deputation des Städtetages ſoll dieſe Forderungen perſönlich beim Reichskanzler und an den zuſtändigen Miniſterien zum Vortrag pringen. * Wiederbeginn der deutſch⸗franzöſiſchen Handelsverkrags⸗ verhandlungen — Paris, 6. Dez. Die„Journce induſtrielle“ glaubt zu wiſſen, daß Staatsſekretär v. Trendelenburg am nächſten Donnerstag, den 10. Dezember in Paris eintreffen und die deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen wieder aufnehmen werde. Es gibt nur einen Standpunkt, den jeder begreift: den des Geldwerts. Schaukal. Kreiſen zahlreiche Aeue Manndeimer Jeitung[Morgen⸗RNusgabe) Die große Kälte Berlin, 6. Dez. Die große Kältewelle, die über europa hereingebrochen iſt, hat ihren Kern in land. Demgegenüber mißt man in Spitzbergen 13 Grad. Hier hat nämlich ein Zyklon gewütet. ſteigerte und auf dem Lande 23 Grad unter Null mung bereits ausgewirkt. Mainz mußte umgelegt werden. Schleißheim auf—27 Grad. (:) Baſel, 6. Dez.(Von unſerem Schwelzer ſogar zur Unterbrechung der Brünig⸗Linie führte. Elbe⸗Schiffahrts⸗Geſellchaft. Bannmeile 10 Grad Kälte. Kälte in der Slowakei, wo Temperaturen bis zu 30 gemeſſen wurden. Budapeſt. 6. Dezember. In ganz Ungarn entimeter. von Kinderherzen. Was gilt euch da noch das Wort des böſen Kritikus. Drum Schluß! 55 * 0 Aeberall harter Winter, nur nicht in Oſtpreußen Luftmaſſen über die Nordſee, den Skagerrak und die Oſtſee geiaat wurden. Von Norden nähert ſich demnach eine leichte Er⸗ wärmung. Nach den weiter hier vorliegenden Nachrichten iſt die in welcher Oderſchiffahrt durch die Vereiſung behindert, zum Teil ſchon ganz eingeſtellt. In der Schwäbiſch⸗baueriſchen Hochebene ſetzte geſtern 2 abend eine ſtrenge Käſte ein. die ſich in Augsbura bis auf 20 Grad über„Die Allgäuer Hochalpen herrſcht bei prachtvollem Sonnenſchein eine Kälte bis zu 26 Grad. Nach Meldungen aus Bern herrſchte geſtern im Schweizer Jura eine Kälte von 30 Grad. Auch in Nord⸗ frankreich herrſcht eine außerordentliche Kälte. Starke Schneefälle werden von dort gemeldet. Auch in Dänemark nimmt der Froſt dauernd zu, dagegen ſtieg das Thermometer in der Nähe von Königsberg und Memel über Null. Hier haben ſich alſo die nord⸗ weſtlichen ozeaniſchen Einflüſſe mit der heranziehenden Lufterwär⸗ Darmſtadt. 5. Dez. Heute vormittag 7 Uhr wurden im Zentrum der Stadt auf freiem Platze 19 Grad Kälte gemeſſen. Es dürfte diez Karl wohl eit langen Jahren der kälteſte Tag geweſen ſein. N Mainz, 6. Dezember. Die Mainſchiffahrt iſt ſeit heute Nacht wegen Treibeis eingeſtellt worden. Die Nadelwehre in München, 6. Dezember. In der geſtrigen Nacht fiel die Kälte in Kältewelle hat in der Schweiz zu Temperatur⸗Minima geführt, wie man ſie ſeit langem zu ſo früher Zeit nicht mehr gewohnt war. Während im Hochgebiige die Kälte bereits wieder zurückgeht und ſich bereits in St. Moritz auf durchſchnittlich 20 Grad unter Null hält, ſind im Neuenburger Jura außerordentlich tiefe Temperaturen zu verzeichnen. In Chaux⸗de⸗Fonds ſank das Thermometer auf 25 und in den benachbarten Tälern wurden ſogar Temperaturen von 34 Grad unter Null gemeſſen. Der Schneefall iſt eigenartiger bedingungen Weiſe auch im Jura bedeutend größer als in den Alpen. Die Sport⸗ kurorte im Engadin melden Schneehöhen von 30 Zentimentern lungspol während im Jura bereits über 1 Meter Schnee liegt. Im Berner Oberland iſt in den letzten Tagen ziemlich ſtark Schnee gefallen, der Hamburg. 6. Dez. Die an dem Elbe⸗Frachtverkehr beteiliaten Schiffahrtsgeſellſchaften teilen mit: Die in den letzten Tagen ein⸗ getretene Kälte hat auf der Elbe ſtarke Cisbildungen erzeugt. Folgende Geſellſchaften haben ſich daher gezwungen geſehen, ihren Betrieb einzuſtellen: Vereiniate Elbe⸗Schiffahrtsgeſellſchaft. Neue Deutſch⸗Böhmiſche Elbe⸗Schiffahrts⸗A.⸗G. und Tſchechoflowakiſche Prag, 6. Dezember. In dem geſamten Staatsgebiete der Tſchechoſlowakei herrſcht ſeit der Nacht zum Samskag eine außer⸗ ſeu ordentliche Kälte vor. Die Nachmittagstemperatur in Prag laſſung Max v. Schillings Stellung zu nehmen. Auch ſtieg bis auf 14 Grad, im Norden auf 17 Grad, in Budweis auf 20 Grad, in Eger bis auf 23 Grad unter Null. Noch größer war die Kälte. Das Thermometer fiel in der letzten Nacht auf 10 Grad Die Donau iſt mit Treibeis bedeckt und es dürfte, wenn die Kätte andauert, bald zum Stocken kommen. Die Theiß iſt vollkommen zu⸗ Die Schneehöhe im ganzen Land beträgt etwa 40 bis 50 Ein Attentat in Luxenburg In Eſch an der Alzette wurde auf einen Anhänger des Taſzismus ein Attentat begangen. Es handelt ſich um den Setretär Tiapago, der in faſziſtiſch angehauchten italieniſchen Einige der Geretteten haben ſchwere Verletzungen erlitten. 195 ahlreiche Anhänger beſaß. Als Tiapago an ſeinen Schreih⸗ Mitgliedr der Rettungsmannſchaft ſind bei den Retku tiſch arbeitete, öffnete ſich plötzlich die Türe und es wurden von arbeiten um einem Unbekannten drei Schüſſe auf ihn ſchleppte ſich Tiapago ins Nebenzimmer, wo er tot zuſammen⸗ brach. Der Täter ſoll ein italieniſcher Kommuniſt ſein. abgegeben. Verwundet deutſchen Mädchen ver⸗ Mittel⸗ und Süd⸗ Süddeutſch⸗ augenblicklich nur durch den warme Wir m Heutſche Vollspartel oberen Saale des„Eichbaum“, P 5, 9 ſtattfindende Mitgliederverſammlung Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher weltpolitiſche Lage nach Locarno“ ſprech betrua. In den wird, aufmerkſam und bitten um zahlreiches Erſcheinen. treten. ordentlicher Vertreter.) Die Grad unter Null[trauliche ſtatt. herrſcht ſtarle a bſtimmu “ Eine intereſſante Statiſſik. Nach einer Meldung aus Kölnſüber die Ein haben ſich im Laufe der engliſchen Beſatzungszeit etwa 10 Prozent 5 een Truppenangehörigen mit iratet. leichen. heren Reaimes im Libanen 2. Beſeitiaunga der Au Franzoſen. 4. Einberufung einer geſekgebenden Verfam Die Bühnenintendanten zum Jall Schillings Berlin, 6. Dez(Von unſerem Berliner Büro.) v. Schillings war zugegen und ſchilderte in längerem 2 2 1 ſeinen Konflikt mit dem Miniſterium. Anſchließend fand eine 9alf Der Vorſtond Badiſche Politik Noch eine Landtagsſitzung vor Weihnachten 0% Karlsruhe, 6. Dez. Der Vadiſche Landtag wird vor Weihnen, ten wahrſcheinlich noch einmal zu einer Plenarſitzung zuſamme“ Hellpach nach Heidelberg berufen ſcen sruhe, 6. Dez. Wie auf dem Parteitag der Deutſ hat demokratiſchen Partei in Breslau bekannt gegeben wurde ng Staatspräſident a. D. Profeſſor Dr. Hellpach eine Ber 1f! als von der Philoſophiſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg Profeſſor erhalten. Tetzte Meldungen Die Friedensbeoͤingungen der druſen Nach einer Meldung des„Newnork Herald“ aus Kairo habe Druſenführer aleichzeitig mit dem Eintreffen des neuen franzöſt Oberkommiſſars de Jouvenel in Damaskus ſolaende Frieben, die ihen bekanntgegeben: 1. Wiederherſtellung des itik. 3. Räumung des Druſengebietes durch. ein lung zur Bilduna einer geeianeten Regierung. 5. Abſchluß Per⸗ franzöſiſch⸗ſuriſchen Vertragas. 6. Amneſtie für vpolitiſ gehen. 7. Zahlung einer Krieasentſchädiaung. Ablehnung durch Jouvenel 17 FVaris, 6. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus 5 rut wird berichtet. daß der Oberkommiſſar Jouvenel den lan einem Bevollmächtigten der Druſen gemachten Friedensorſg zu ohne unannehmbarabgelehnt*— 1775 5 erwarten, daß in den nächſten Tagen die franzöſiſchen Trup Luxemburg, 6. Dezember. Die Schneeſtürme der letzten Tage tere Offen 5 e haben beſonders im Gebietsteile Luxemburg große Verkehrsſtörungen verurſacht. Der Schnee liegt ſtellenweiſe mehrere Meter hoch. auf weiteres Paris, 6. Dezember. Die ſchon ſeit einiger Zeit herrſchende große Kälte hat ſich ſeit geſtern in allen Teilen Frankreichs Wee u ſchärft. In Paris verzeichnete man geſtern Nacht 8 Grad, in der 8 er⸗ ſivbewegunagen gegen die Druſen ausüben b den. Mit einem Abſchluß der Feindſeligkeiten in Syrien iſt alf nicht zu rechnen. 3 In⸗ tendanten der deutſchen Bühnen aus Berlin und dem Reiche heute im Leſſingmuſeum zuſammen, um zu der feiſttose eſſer truge „Beſprechung der Intendanten über den 8 Grubenkataſtrophe in Amerika Rewyork, 6. Dez.(Spe zlalkabeldienſt der United Prec) 0 einem brennenden Schacht der Tungſter Mine in Colora ſſe Fuß unter der Erde ſind 20 Bergleute einge ſchloſnd Umfaſſende Hilfsmaßnahmen werden getroffen. Aus Denner den anderen Städten ſind Feuerwehrabteilungen herbeigeeilt. um aufs Brand zu löſchen. Ein heftiger Sturm, der die Flammen ſtets neue anfacht, geſtaltet die Rettungsarbeiten überaus ſchwierig. telr⸗ — Baulder(Colorado), 6. Dez. Die in der brennende ung view⸗Mine eingeſchloſſenen Bergleute konnten mit Unterſ brden. einer Rettungsabteilung aus dem Bergwerk gerettet 13 ei N. s Leben gekommen. Die Schweiz bekommt eine ſoziale Geſetzgebung 15 — Baſel, 6. Dez. In der heutigen ſchweizeriſchen 1025 ng wurde der Bundesbeſchluß vom 18. Jum den⸗ führung der Alters⸗, Hinterbliebenen⸗ und Invali Die verſicherung mit 391 384 gegen 210 582 Stimmen angenommee der Beteiligung war ſchwach. Es erſchienen nur etwa die Hälf Stimmberechtigten an der Urne.— —————— trunkenen für tot und warfen ihn in die Peſtgrube zu den au Da erwachte er und ſpielte den Leichen zum Tanze tin Auf dieſer Geſchichte baut Dietzenſchmidt ſeinen„Lieben Aaguſtin Die dritte Morgenveranſtaltung vermochte noch weniger Zu⸗ auf. Das Peſtweibel chließt in der Peſtgrube mit dem aedann 50 l⸗Theater Mannheim Nationa Th 0 hörer anzulocken, als ihre zwei Vorgängerinnen getan hatten. Es einen Pakt. Verzichtet er auf Völlerei, Liebe, Geldgier, Mach d er Das lapfere Schneiderlein 925 Feuerwehrleute und Preſſevertreter re eſt 55 Peſt 1 75 5 55 Alicgen 1 3 ir ge⸗ eingerechnet, 70 Leute in dem wieder ganz ungenügend geheizten der erliegen. an kommt ihd mit allen erden t. dn ee de ete Theaterraum gefroren haben. Merkwürdig iſt nur, daß die Thealer⸗ lockungen: die Stadt Wien feiert ihn als den Erretter von 25 de, gefallen. Und ich glaube, das hat es quch getan. Denn ihr habt gelacht leitung die Fiktion aufrecht erhält, daß in dieſem„Matinee⸗Zyelus“ Sie ſchenkt ihm Kiſten voll Gold die Mädels laufen ihm geich und feſt geklatſcht und dem tapferen Schneiderlein durch eure Zu⸗ der„Wunſch des Publikums(!) Erfüllung finde, in geſchleſſener Männer dienern vor dem reichen Mann. Sowie ihm fezer ar re zufe geholfen, als der dumme Prinz auch noch ſo gemein wird, daß Reihenfolge eine Anzahl wichtiger Theaterpubliziſten perſönlich ken. dum geraubt wird zieht ſich olles von ihm zurück und er b adt. er dem Schneiderlein das Kröntein und die Zaubergeige ſtiehlt. Das nen zu lernen.“ Als erſter kam Herr Dr. Tim Klein, den man Lumf, der er war. Er wird ſogar ausgewieſen aus der geprielen, iſt ein wüſchter Kerl, dem hätte man ſeinen Eſelstopf ruhig laſſen verſucht hat, durch betonte Familienbeziehung nach Mannheim dem den Türken wird er wieder als der Erketter von der Peſt guud wie⸗ Meint ihr nicht auch? Ueberhaupt, wenn einer eine ſo Publikum intereſſant zu machen. Tim Klein iſt z. Zt. der Schau⸗ Der Sulen mote ahn zum Paſcha, zum Oberbefeßtsg Spiel breht können. j 1 f der kriecht alle Welt Auguſtin. Revoluti d das ee ee, ill und fo dumm iſt, er ſpielreferent der Münchener Neueſten Nachrichten. Seine Bedeutung der krie e Welt vor Auguftin. Revolution un ſetzt ange Ait enmma de die Nülſe Aalen tanni Ihr 90b ſie doch gleiche alle liegt auf publiziſtiſchem Gebiet darin, daß er u. a. wertvolle Samm⸗ ſich um. Wo Auguſtin zuerſt gefeiert wurde, da wird er 1 cht, n. 1 oß ſeid, dann lungen hiſtoriſcher Dokumente geſchmackvoll zu Büchern zuſammen⸗ ſpien. Auguſtin erkennt, daß an dem Woh leben, an der euſche geſaßz hal die ein lehendiges Bich der Beſteungslriehe oder der Geide, an den Frauen ziche vien Nabres ie fur de geub e ver⸗ Aus Lebkuchen oder aus Marzipan. Revolution von 1848/49 geben. Auch als Bühnenſchriflſteller iſt er 0 3u 0 51 Dung bleibt übrig: ihr bleibt 11 die Wette, Sod ich euch nun erzählen, was da alles geſchieht? Aber ſchließ⸗ hervorgetreten. Als(Theater⸗) Kritiker kommt ihm die Bedeutung— 9 0 e verliert 3 19 im Hinter“ lich lacht ihr mich noch—5 weil ich die Sachen vergeſſe, nicht zu, die es rechtfertigt, ihn neben Kerr oder Bie, neben Ihering 5 7 0— Bitt id 05 a 11 01 1 4 die da auf der Bühne geichahen und weil es am Ende ganz anders oder Diebold als„Prominenten“ einzureihen. Wie geſagt, Verdienſt ſich mit der Luſt 8 W0. lled der Mae 705 2 Volksſt c im Märchenbuch ſteht. Aber ätſch, do ſteht auch nicht alles. Es gibt und Bedeutung liegen auf anderem Gebiet. Herr Klein trug aus das ſich der Ton be 80 cht. viel mehr zu ſehen. Zuerſt, da kommt die Fliegenſchlacht und ſeinem Manuſkript Erörterungen vor. deren Trockenheit durch die 12* miſcht. hinterdrei die Rieſenjagd, und dann am Hof das Rätkelraten und hu, literarhiſtoriſche Ausſchmückung nicht gemilderr wurde. Er ſprach über 8 d wi im Wald das Hexenbraten. Und ganz zuletzt den Tanz der Gäſte produktive Kritit— was eigentlich an ſich ſchon ein Pleonas⸗ unſt un iſſenſch aſt bei einem muntern Hochzeitsfeſte. Und zwiſchendrein gar mancher⸗ mus iſt.„Eine Kritik, die nicht produktiv iſt. kann niemals Kritik e Wann lebte Abraham? Di den Enzrnder Kiſch lei an Taaz und Spiel und Singerei. Und ganz, ganz zum Schluß ſein: ſie iſt Raiſonniererei, Wortklauberei, Schönrednarei oder Ge⸗in Aeſt pan falteten Aus 180 en Nen do kemmt das Häfulein, das die Hexe ſo gepflegt hat, und zeigt euch a N 10 0 1 e Neiiſchriſt bededtbes Tontafelhragment zn Tage. gefärder wel He am einen großen ſchönen Weihnachtebaum, und dann ſingen alle Kinder MNur die Kritik— ſei ſie poſitiv oder negativ— die eee, e ‚ ühe 105 eeeen das Weihnachtslied und freuen ſich, daß es nur noch 18 Tage ſind, jektiver Maßſtäbe verſucht, Erkenntniſſe zu gewinnen, Anſätze weiter⸗ 985 15 1 kelt? exvaten, nicht wahr? wen kriegt ihr auch eine Prinzeſſin. Oder vielleicht ſchon zu Weihnacht? bis das Chriſttind kommt. Ich würde einmal recht ſchön bitten, ob es nicht vorher ſchon beim Nationaltheater für Euch eine Karte ins Märchenſtück bekommen könnte. Ich glaub' ſchon. Für die Braven wenipſtens Und ihr ſeid doch alle brav, gelt? Und ihr, lileben Eltern, denkt deran, wie ihr euch als Kin⸗ der ſo ſehr gefreut 8290 im Theater(piel mehr als ſezt, wo ihr ſo oß und ſo geſcheit eid) u. laßt eure Buben u. Mädel in das tapfere Schreiderlein. Ihr werdet euch mit den Kindern freuen und ver⸗ leichtern, hat Sinn. Ob ſie das im Kam gegen etwas erſtrebt, bleibt ſich gleich. 1 träger Dietzenſ hmſdt hat eine geſſen, was eurem geſtrengen Auge nicht gefällt. Mir gefällt auch geſchrieben.„Vomlleben Auguſtin“. Theater und Muſik pf für, oder im Kampf⸗ bs. nicht alles und ich wünſchte dem Spiel mehr Phantaſie, mehr Poeſie iichkeit mit den Volksſtücken Raimunds und den Poſſen Neſtroys, im Foo khingh zund ein wenig mehr natürlichen Humor. Aber nicht wir ſind hier Gehalt aber kann der Dichter ſeine Liebe zum Legendären, zum Regierungsjahre ſeiner Vorgänger kennen. auch deren Aſtron 10 Hammurati auf die Zeit 2067—2025. Falls, wie vielfach ang zuführen, Kommendes vorweg zu ſrüren und ſeine Geburt zu er⸗ hen erungs⸗ ſub 5 W periode der Venus für die geſamte Dauer der 21 Regerue jahre des Königs Ammizaduga ongibt. Dieſer König war, a h⸗ Prof. Dr. Horowitz in der umſchou⸗ anne der vierte N be⸗ folger des durch ſeine in Suſa aufgefundene Geſetzeeſammlun 135 . 105 5 Die 5 gender ragments ermöglicht es, die Reg'e zei adrgas ih, der Uraufführung am in Kaſſel. Der Kleiſtpreis zu Naemen 0 beg ude 50 olkskomödie mit Geſang und Tanz Aeußerlich wel A hn⸗ mit größerer als es bisher möglich war und. do wir die An logie Sicherheit ſeſtzulegen. Der engliſche am kommt auf Grund des neuen Doku für mente Abra⸗ ſoie Richter, ſondern die Kinder und denen leuchteten die Aeuglein, Sinferen, zur pfychologiſchen Durchforſchung nicht verleugnen. Als men, der im erſten Buch Moſes Kapitek 14 als Zritgenoſſe ire ſtanden die kleinen Mäuler ſtill und vor Verwunerung affen. in Wien 1679 die Peſt wütete und die Türken vor den Toren lagen, Und ihr, liebe Darſteller, alle wie ihr auf dem Zettel fanden die Peſtträger bei der Streife durch die Stadt auch den be⸗ ſteht. habt eure Sache bron gemacht, wart mit Eifer und Hingebung rüchtigten Dudelſackpfeifer Auguſtin, der den Tag über zu ſpielen, zu verlegen. bel der Sache und habt euren Lohn in der Freude von Hunderten lachen, ſingen ljeben, ſaufen pflegte. Die Peſtträger hielten den Be⸗ hams genannle König Amraphel mit Hammuroti identiſch ndert alſo auch die Leblenszeit Abrahams in das 21. Jahrhrn

— en “ en at ls . RR Wontag. dem 7. Den er 1928 Aeue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgade] J. Selte. Nr. 567 Aeeee eeeeeeeeeeee rnee 1 ö Abſchluß Ner deutſchen Automobil⸗Ausſtellung Mi Berlin, 6. Dezember. Vesch. t unendlichem Hupengebrüll, angeſtimmt von vielen, vielen 1 Hörnern und Klaxons, hat die Deutſche Automobilausſtellung erfolgrei Sonntag abend ihr Ende erreicht. Und trotz allem ein wurde eiches Ende! Denn, wenn auch kein Rekordgeſchäft gemacht ſi die wie bei den Ausſtellungen in den Inflationsjahren, ſo haben füllt. Aebr peſſimiſtiſchen Erwartungen vieler Ausſteller nicht er⸗ mann irektor Schulze von der G. D. A. ſagte mir als alter Fach⸗ ſondern 5 ja nicht das Ausſtellungsgeſchäft allein maßgebend ſei, lahre 3 eentſcheidend die Nachwirkung der Ausſtellung. Im Vor⸗ war auf der Ausſtellung das Geſchäft mittelmäßig; was d nach Schluß der Ausſtellung— eben auf Grund der Lieferh en Objekte— verlangt wurde, überſtieg das Maß des 7 Und wenn auch diesmal nach Ausſtellungsſchluß keine beleber doeſchäfte getätigt werden werden, ſo iſt doch immerhin ein der Verkauf zu erwarten. Serienf beſten verkauft haben jene Firmen, die ſich bereits auf Spel labrkation umgeſtellt haben, d. h. Brennabor und Iren Geſucht waren auf der Autoausſtellung Autodroſchken, und ſeine Auador hat ſeine 6/25 PS⸗Autodroſchke 627 Mal, Hanſa die natlürodroſchre 206 Mal verkauft. Das ſind erfreuliche Umſätze, qu buch rlich nicht auf das Verkaufskonto der Automobilausſtellung die Auet ſind, ſondern die aller Wahrſcheinlichkeit nach auch ohne le zsſtellung getätigt worden wären. In der Perſonenwagen⸗ musgeſtellten 10 Fabriken, die im Vorjahre vertreten waren, nicht Ind auf t(weil ſie inzwiſchen eingegangen ſind); 6 neue Firmen deit de dem Plan erſchienen. Ob dieſe Neuſchöpfungen ſich in der ſcheint f eldnot und Wirtſchaftskriſe werden durchſetzen können, er⸗ niſch glraglich. Mag auch in den neuen Schöpfungen manch tech⸗ Alarttates ſtecken, ſo haftet ihnen doch eben der Nachteil der Un⸗ Mlemobi an, des Nicht⸗Bewährt⸗Seins, den die altbekannten ſeaswert fabriten nicht deſigen. Außer dem Klein⸗Wagen, alſo dem lette ien Volksauto, wurden auch große, teure, luxuriös karoſ⸗ war, ſpagen mehr gekauft, als urſprünglich angenommen worden enz f ybach war zufrieden mit dem Umſatz, und Mercedes⸗ daren N Hanſa⸗Lloyd mit ſeiner neuen Achtzylinder⸗Type dürken, ebenfalls. Am ſtillſten war der Helelergeng ber een 0 orch„die mittelſtarke Wagen herſtellen. Hier aber ſind z. B. bei In 7 größere Verkäufe erzielt worden. Aacelt r Laſtwagen⸗Halke war naturgemäß das Verkaufs⸗ kwag eringer als in der Perfonenwagen⸗Halle. Dennoch iſt das dus Rgen-Geſchäft als größer und weitaus beſſer zu bezeichnen us feinen benenwa ⸗Geſchäft. Daß Firmen, wie Hanſa⸗Lloyd. mit war ſelbf hoher Qualität billigen Preiſen erhebliche Umſätze erzielen, urrenz oſtverſtändli„weil Hanſa⸗Lloyd auch jeder Auslandskon⸗ leictene in der Preisfrage Paroli bieten kann. Gut verkauft wurden ſich das Lieferwagen und Omnibuſſe. Die Rieſen⸗Luft⸗Bereifung har weiſe ſt Seld erobert und den Vollreifen verdrängt. Bedauerlicher⸗ dpe] Marn Hanſa⸗gloyd, N. A.., Brennabor, Dixt, die Prei agirus und Vomag abgeſehen, im Laſtwagengeſchäft wagen iuldaße auch heute noch nicht ſo offen, wie bei den Perſonen⸗ Nreiſe 110 bei den Motorrädern. Vei einzelnen Firmen waren die Fmiſchendt zu erfahren und da kein Grund beſteht Preiſe zu ver⸗ Die Jubei muß ſolch Geſchäftsgebahren als töricht bezeichnet werden. eſpaſt hör⸗Induſtrie itt naturgemäß unter der Flaute im Auto⸗ dichehaſend nur Firmen wie die Zahnradfabrik.⸗G.(Frie. deulſche ſen), die mit ihrer Serienfabrikation zur Verbilligung der etzieſt 50 utomobile beitragen kann, wird zufriedenſtellende Erfolge Reoßen Gben. In der Motorradausſtellung war das Geſchäft im 5 ädenzen auch ſtill. Gut gekauft wurden lediglich..W und en N 8 ex, ſowie die im Preiſe kurz vor der Ausſtellung reduzter⸗ ſotrwadehn- Maſchinen. ferner Wanderer und B. M. W. Im ſür Mon rkauf war das Abzahlungsgeſchäft Trumpf. D. K. W. ſt delberf ate hinaug auf Grund ſeines Abzahlungsſyſtems und ſeine⸗ Awighnechenden Da W. Typs beſchäftigt und will im Frühjahr da⸗ Nan der 100 000 Der8. Maſchine feiern. ſtelgan muß überzeugt ſein, daß, wenn ſich die allaemeine Wirr⸗ ſhen nicht unerwartet weſentlich beſſern ſollte, auf der Deut⸗ dersonen mobilausſtellung 1926 nur noch etwa die Hälfte derjenigen waren 6 n⸗Ausſteller vertreten ſein wird, wie diesmal zur Stelte dunſch erade in den letzten Tagen der Ausſtellung zeigte ſich der keben mund die Notwendigkeit in der Serienfabrikation weiterzu⸗ dann aber u durch zum Preisabbau zu kommen. Notwendig wird or allen nicht nur eine Serienfabrikation der Motoren ſein, ſondern Palſeern auch eine Serienfabrikation der Agaregate und eine Nor⸗ roduntzog der Chaſſis. Denn ſolange die Karoſſiers für die geringe 0 roſſerienssahl jeder der 15 unte anfertigen müſſen, die ſelbſt für einen kleinen Wagen debefa 1800 herzuſtellen ſind, und ſolange eine teuere Ge⸗ rikation, eigene Kühleranfertigung und dererlei eigenbröd⸗ bepeuge uxus betrieben wird, werden die Preiſe der deutſchen Kraft⸗ brizur unweſentlich herabgeſetzt werden können. Es ſoll fol⸗ wer die ben. die Hochqualität leiſten und die heute noch die beſben, enn ſie tolerſten im deutſchen Reiche ſind, nicht verübelt werden, Daß olz auf die Eigenſchaffung ihrer Aggrgate und Karoſſerien 1 rie aber der deutſche Gebrauchskraftwagen durch„Uebergang ſien penproduktion und Herausreißen aus eigenbrödleriſchen Phan⸗ cügunwerter geſtaltet werden muß, iſt eine Forderung, deren , hat. Siegfried Doerschla g. ſ6d We Verſtändigung im Automobilſport. Der A. v. D. und der lerden d. geben folgendes gemeinſam bekannt:„Zwiſchen den Vor⸗ merbandlurd A. v. D. und A. D. A. C. haben in den letzten Wochen Ceinſame ngen ſtattgefunden, die eine Verſtändigung über die ge⸗ aetonnt, Negelung des deutſchen Kraftwagenſports zum Ziel hatten. ſehrt weenne weitgehende llebereinſtimmung der Anſichten herhei⸗ li hre die erden. Insbeſondere iſt man ſich einig, daß im nächſten 0 engeſcraah der automobilſportlichen Veranſtaltungen weſent⸗ ſränkt werden muß. 15 .K die Ligaſpiele im Rheinbezirk d. es eindenhof—.. R. Maunheim:1(:0) Ecen:4 15 auch kat Jahren vom V. f. R. gefürchtete Klippe des 08⸗Platzes ſeb 3 lesmal wieder dem Meiſter einen Punkt gekoſtet. Dos Frannſchaftalſpri t voll und ganz dem Verlauf des Spieles und beide wortn haften können mit dem gufrieden ſein und ſich bei denkte ge nken, daß aus dem einen Punkt nicht zwei Verluſt⸗ ſchurſachten rden find. Wohl waren die durch Schnee und Kätte boweren Je Bodenverhältniſſe nicht gerade die beſten.— die ſücd darf Lute beider Memnſchaften hatten einen ſchlechten Stand— 1055 das bblees beſonders nicht von dem Meiſter als Entſchuldigung en Ju lechte Spiel vorgebracht werden, das er den 2500 erſichene⸗ icheuern bot. 2 Fat lice undenhöfer zeigten während des ganzen Spieles einen un⸗ 90 dermißt Eifer und Kampfgeiſt, der bei den Raſenſpielern gänz⸗ irk wurde. Spohr kann heute als der beſte Torwächter des ei füh 4 bezeichnet werden und mit ſeinem, von Dolland glän⸗ de em Nlen. jungen Sturm wird 08 noch manchen Punkt auf N beſte atz erringen Bei V. f. R. war der unermüdliche Fiſcher Nüeters weenn und ſeine ſichere Abwehr hät eine Niederlage des urnde erhindert. Der Schledsrichter— Herr Sackenreuther⸗ aus Spiel fet, hatte wehl keinen ſeiner beſten Tage. Immerhin lag duß den Reſt in ſeinet Hend und er ließ ſich durch Rellamalionen wa dem zeben des Publikums in keiner Weiſe beeinfluſſen. Ein duoden an lungen Theobald einwandfrei eingeköpftes Tor wurde perd einen dlcchen Abſeits nicht gegeben und das in der 31. Minute iihlentſche d, Strafſtoß Dollands erzielte Tor war die Folge einer der 11 mang. Der Ausgleich für.f R. wurde von Herberger Menute nach Halbzeit durch Elfmeter erzielt. vielen Automobilfirmen beſonders ß bewiefen dan gerade die deutſche Automobilausſtellung 1925 wieder Sportverein Waldhof— Sportkverein 98 Darmſtadt:0(:0) Wie vorauszuſehen war, revanchierte ſich Waldhof für die in Darmſtadt bezogene Niederlage. Der Sieg mußte aber recht mühe⸗ voll erkämpft werden, denn Darmſtadt hatte es von vornherein darauf abgeſehen, durch eine reine Verteidigungstaktik das Spiel torlos zu halten. Woldhof legt ſofort ein flottes Tempo los und iſt die erſte Halbzeit hindurch dauernd überlegen. Förmliche Velagerungen des Gäſtetores führen zu keinem Ergebnis. Nur eine Anzahl Eckbälle iſt die Ausbeute. Schuß auf Schuß regnet es, doch alles geht darüber oder daneben. Mit:0 geht es dann in die Pauſe. Auch nach Wiederanſpiel iſt Waldhof dauernd im Vorteil, nur einige wenige Durchbrüche gelingen Darmſtadt. Die glänzendſten Torchancen bleiben unausgenützt oder werden eine Beute der zahl⸗ reichen Verteidigung. Endlich in der 30. Minute ſchießt Brückl aus einem Gedränge ee das einzige Tor. Noch eine Anzahl Tor⸗ gelegenheiten werden von Waldhof verſchoſſen, ſo daß es beim:0 Sieae Waldhof bleibt. Schiedsrichter Herr Bühler(Stuttgart) konnte mit ſeinen Entſcheidungen nicht immer befriedigen. M. S. * Phönix Cudwigshafen—..E. Neckarau:1(1: „Durch dieſe Niederlage landet Neckarau im geſchlagenen Felde und die Entſcheidung um die Meiſterſchaft liegt nur noch zwiſchen dem ſüddeutſchen Meiſter und Phönix Ludwigshafen. Phönix zeigte am Sonntag ein vollendetes Feldſpiel, mußte aber trotzdem hart im den Sieg kämpfen, der erſt 7 Minuten vor Schluß ſichergeſtellt warrde. Phönix hatte geſtern Gäßner mit der Sturmführung betraut, was ſich gut bewährte. Denn Gäßner warf ſeinen Sturm durch feine Ballverteilung immer wieder nach vorne. Aber auch die übrige Mannſchaft war in guter Verfaſſung, ſo konnte der Endſieg nicht ausbleiben. Bei Neckarau iſt das Sturm⸗ ſpiel ſtark zurückgegangen. Zöllner zeigte als Linksaußen nicht die gewohnte Durchſchlagkraft und auch der Erſatzhalbrechte Arnold befriedigte nicht ganz. In der Läuferreihe machte ſich wieder die fehlende Technik Streins bemerkbar. Der Reſt der Hintermann⸗ ſchaft hielt ſich aber tadellos, mußte ſich aber ſchließlich dem beſſe⸗ ren Gegner beugen. Neckarau ging ſchon in der 4. Minute durch einen Bombenſchuß Arnolds in Führung. Allmählich fand ſich aber Phönix gut zuſammen und drängte ſtark. In der 21. Minute brachte eine feine Einzelleiſtung Gäßners den Ausgkeich.:1. Bis Halbzeit hatte Phönix noch gute Torpelegenheiten, aber es blieb beim:1. Ein Elfmeter wurde trotz Wiederholung von Weber J und Grünauer verſchoſſen. Auch nach dem Wechſel dominierte Phönix, aber erſt in der 82. und 87. Minute erzielten Gäßner und Fuchs 2 Tore, die die Punkte brachten. Schiedsrichter Sauer⸗Saarbrücken konnte nicht ganz befriedigen. 85 S. J. C. Pirmaſens— 1903 Cudwigshafen:5(:3) Ein torreiches Spiel lieferten ſich die beiden Mannſchaften in Pirmaſens, erſt kurz vor Schluß konnten die Gäſte das ſiegbringende Tor erzielen und ſich damit gleichzeitig für die in Ludwigshafen be⸗ zogene Niederlage revanchieren. Die Pirmaſenſer Verteidigung war anfangs reichlich unſicher und mußte ſich 3 Tore der Gäſte, die von Halblinks und Mittel⸗ ſtürmer eingeſchoſſen wurden, gefollen laſſen. Pirmaſens verſchoß 2 Elfmeter. Halbzeit:0 für 1903. Nach Wiederbeginn holte Pirmaſens durch den Mittelſtürmer ein Tor auf und war in der Folge ſtark überlegen. Doch ein Durch⸗ bruch des Mittelſtürmers der Gäſte führte zum 4. Tor für 1903. Unentmutigt kämpfte die Platzmannſchaft weiter und konnte auch in raſcher Folge durch den Linksaußen Zinſius und Halblinken Babo 3 Tore erzielen, die das Spiel:4 unentſchieden ſtelldten. 3 Minuten vor Schluß gelang es doch den Gäſten, den Sieg an ſich zu reißen. Ein Durchbruch des Halbrechſen brachte das 5. Tor für 1903, das für den Sieg ausſchlaggebend war. Der Schiedsrichter, ein Herr aus Hanau, leitete das Spiel korrekt. S. Tabellen⸗Stand: Bereine: Spiele gew. unent.: verl.: Punkte: Tore Phönix Ludwigshafen 1110 8 1 20 20 V. J. Rs Mannheim 10 5 3 2 13:16 V. f. L. Neckarau 125 6 1 4 13: 5 S V. Waldkot 11 6 0 5 12 29:25 1903 Ludwigshafen 10 4 1 5 9 2 4 S B. 1898 Darmſtadt 12 4 1 7 9 17:15 1908 Mannheim 11 3 3 5 9 18: 31 C. Pirmaſens 12 3 2 7 8 21:33 8 2 pPo alſplele V. f. R. Frieſenheim Fen 04 eudwigshafen Der Favorit des Vorderpfalzkreiſes zeigte ſeine Spielſtärke auch im Pokalſpiele und brachte es, trotz 7 Erſatzleuten fertig, den V. f. R. Frieſenheim, der allerdings auch 3 Mann Erſatz zur Stelle hatte, mit dem hohen Ergebnis:1 zu ſchlagen. Trotzdem die Gäſte ſtark geſchwächt, infolge des vielen Erſatzes, finden ſie ſich raſch zuſammen, können aber nicht verhindern, daß Frieſenheim durch inksaußen das 1. Tor erzielt. Bard darauf kann 04 durch ſeinen Mittelſtürmer Bauer ausgleichen. Nach einer Flanke von Bauer ſchießt Schneider das 2. Tor. Sodann kann Wünſtel aus 15 Mtr. Entfernung einſenden, dem Bauer nach einem Durchbruch das 4. Tor folgen läßt. Halbzeit:1 für 1904. Auch nach der Pauſe iſt 04 weiter überlegen. Viele Torgelegenheiten werden ausgelaſ⸗ ſen und Frieſenheim hat faſt nichts mehr zu beſtellen. Zwei wei⸗ tere Tore durch Harl und Beckmaier ſtellen das Endergebnis:6 für Germania feſt. Schiedsrichter Herr Drell(Akad. Sportklub Darmſtadt) leitete ſehr gut. r. 1* Spielvereinigung 1907— vittoria Griesheim 1320(6ro) Zu einem torreichen Treffen konnte 07 das Pokalſpiel geſtalten. Sofort ergreift 07 die Offenſive und dänat den Geaner in ſeine Hälfte zurück. In der 8. Minute iſt es Rau, der den Torſegen eröffnet. Wenige Minuten ſpäter ſchießt Meffert im Anſchluß an eine Ecke das 2. Tor. Griesheim kann ſich nur in einigen ergebnisloſen Durch⸗ brüchen Geltung verſchaffen. Das 3. Tor erzielt wiederum Rau, Vom Anſpiel weg zieht 07 wieder vor des Gegners Tor, in höchſter Bedränanis macht der Verteidiger Hände im Strafraum. Den Elf⸗ meter ſchießt Mundinger an die Latte. Fünf Minuten ſpäter das⸗ ſelbe Bild. Wildermüth tritt plaziert den Elfmeter:0. Bis zur Pauſe erzielen die Einheimiſchen noch 2 weitere Tore. Nach Wiederbeginn vermaa Griesheim das Spiel kurze Zeit offen zu geſtalten. Außer 2 Ecken können die eifria ſpielenden Gäſte nichts erreichen. Ein, von dem linken Läufer zurückgeſpielter Ball kann der Griesheimer Torwart nicht mehr erreichen.:0 für 07. Was nun kommt. gleicht nur noch einem Traininosſyiel auf ein Tor. Die Neuoſtheimer ſind drückend überlegen und erzielen durch Schäfer, Aſſer und Rau noch 6 weitere Tore. Griesheim ſtellte eine flinke faire Mannſchaft. welche aber der gereiften Technik der Spielvereiniaung 07 nicht gewachſen war. Schiedsrichter Herr Seebach(Pirmaſens) leitete ſehr gut. Schn. * Vorwärks Mannheim— Olympia Camperkheim:3(:0) Eine aroße Ueberraſchung brachte das Pokalſpiel auf dem Vor⸗ wärtsplatze. Es gelang dem alten Vertreter der Neckarkreisſl ca nicht, ſeinen Geaner. den Liganeuling des Odenwaldkreiſes, zu be⸗ zwingen. Er mußte ſich ſogar in der Spielverlängerung von ſeinem Gegner aus der Pokalkonkurrenz verdrängen laſſen. Vorwärts trat mit einem Erſatzmann an, ſpielte aber wenig kampffreudig, während Ddas Wichtigſte vom Sonntags port Schluß der Deutſchen e—4 Die Verbandsſpiele im Rheinbezirk:.f. K.— o8s Mannheim:1. aldhof— Darmſiadt:0.— Pirmaſens— 03 Cudwigshafen:.— Phönix Ludwigshafen— Neckarau 31. * Pokalſpiele im Aheinbezirk. * Die Spielermeiſterſchaften der Deulſchen Turnerſchaft. * Tennis⸗Tagung. 15 Boxkämpfe im Reich. * Bezirksboxkämpfe in WürttembergBaden. Das Newyorker Sechskage⸗Rennen. * Europameiſterſchaften im Schwimmen. Winterſporknachrichten. die Elf aus Lampertheim eneraiſch kämpfte und nur auf Sieg ſoielte. Die erſte Halbzeit ſtand im Zeichen der Ueberlegenheit der techniſch beſſeren Platzmannſchaft. Dieſe kam aber nur zu einem einzigen Tore durch den Rechtsaußen Lippler. Schon in der 5. Minute nach Wiederbeginn kam Lamvertheim durch einen Strafſtoß. der direkt ver⸗ wandelt wurde. zum Ausgleiche:1. Doch drei Minuten ſpäter aing Vorwärts durch Kohl erneut in Führung. Schon ſchien das Spiel gewonnen. als die Gäſte drei Minuten von Schluß durch Elfmeter zum zweiten Male ausglichen. So endete die reauläre Spielzeit:2. In der Verlängerung von 2mal 15 Minuten war Lampertheim er⸗ folgreich und kam kurz vor Schluß zum ſiegenden Treffer. 8. * .G. Kirchheim— Amicitia Viernheim 10:2(:2) Die erſt in dem laufenden Spieljahre aufgeſtiegene Kreisliga⸗ Mannſchaft von Kirchheim iſt z. Zts in Hochſform und wohl die ſtärkſte Heidelberger Fußballmonnſchaft. Trotz des Er atzes für Linksaußen und Mittelſtürmer lieferte die Mannſchaft ein beſtechen⸗ des Feldſpiel und ſtand der Sieg nie in Frage. Im Stellungsſpiele und Schußvermögen war die Elf einzigartig. Die großen Erfolge der Heidelberger⸗Jorſtädter ſind nicht zuletzt auf das intenſine Tral⸗ ning des bekannten Mannheimer Ligakämpen O. Schönig(früher Phönix Mamnheim) zurückzuführen. Das Spiel nahm trotz des glatten Bodens einen ſehr fatren Verlauf und auch die Gäſte kämpfeen äußerſt ſportlich und nahmen die hohe Niederlage als Sportsleute hin. Der Sieg Kirchheims iſt umſo höher zu werten, als es Viern⸗ heim erſt vor 8 Tagen gelang gegen den Meiſterſchaftsanwärter des Odenwaldkreiſes Spog. Sandhofen:2 zu ſpielen. Kirchheim verſchoß 3 Elfmeter. Beide Mannſchaften verurſachten je ein Eigen⸗ tor. Kirchheims Erfolg iſt eine Folge des glänzenden Angeiffs⸗ ſpieles auch der Erfatzlinksaußen hielt ſich gut.— Der Schiedsrichter Herr Eckel(Fv. Kaiſerslautern) leitete das Spiel einwandfrei. II. * Verein für Turn⸗ und Naſenſport Jeudenheim— Spiel- vereinigung Sandhofen:3(:2) Feudenheim empfing geſtern zum Pokalſpiel den Meiſterſchafts⸗ anwärter des Odenwaldkreiſes, Spielvereinigung Sandhoſen. Feu⸗ denheim betritt mit 7 Mann den Platz. Sandhofen kann d durch in den erſten Minuten dem Gegner 2 Tore aufdrängen durch Hilde⸗ brandt und Kieſel. Nachdem ſich Feudenheim nun vervollſtändigt, drängt es den Gegner in ſeine Hälfte zurück und ſtrebt wächtig nach Erfolgen. Doch bis zur Pauſe iſt nich's zu erreichen. Halbzeit:2 für Sandhofen. Gleich nach dem Anſpiele kann Feudenheim durch Büchler ein Tor aufholen. Sodann gibt Lipponer eine Flanke zu dem jugend⸗ lichen Bingener, der unhaltbar einſendet.:2. Einen Eckball konn Samstag zum 3. Treffer verwerten. Kurz darnach ſpielt Kieſel ſich gut durch und Hildebrandt kann einſenden.:3. Mit zäher Energie ſtürmt Feudenheim nach vorne, nimmt Ueberrhein in den Sturm und kann durch denſelben 5 Minuten vor Schluß den Siegestreffer erzielen. 43. Feudenheim hatte Erſatz für Bentzinger, den man ſehr ver⸗ mißte. Vereidiguna gut. Samstag überragend. Im Sturme iſt Uleberrhein zu erwähnen. Sandhofen trat mit 3 Erſotz an für Staatsmann, Kreßle und Weidel. Auch bei Sandheßen die Ver'leidi⸗ gung gut. Dann gefiel noch beſonders der linke Flügel. Schieds⸗ richter zufriedenſtellend. L4— Jv. Weinheim— Spielvg. Plankſtadt:4(:1)* Der Odenwaldkreismeiſter hat auch in den Pokalſpielen kein Glück; mit einem einzigen Tore Unterſchied mußte er ſich von dem Vertreter des Neckarkreiſes aus dem Wettbewerbe verdrängen laſſen. Der Kampf wurde trotz der ſchlechten Bodenverhältniſſe non beiden Parteien durchaus fair durchgeführt und hatte im einem Herrn des V. f. L. Neckarau, einen korrekten eiter. Plankſtadt ging durch ein Tor des Mittelſtürmers Kolb in Führung, doch konnte Weinheim noch vor Halbzeit den Ausgleich durch den Halblinken erzielen.:1. Nach Wiederbeginn war Plankſtadt ſtark im Vorteile und nach einer Flanke ſchoß Ziegler zum Führungstor für Plankſtadt ein:1. Bald danach erhöhte Kolh nach Flanke desſelben Spielers das Ergebnis auf 871. Auch ein 4. Tor ſchoß derſelbe Spieler. Plankſtadt verlor dann zwei Spieler durch Verletzung. Die Einheimiſchen kamen dann ſtark auf und konnten im Endſpurt noch 2 Tore aufholen. Zu weiteren Er⸗ folgen reichte es der eifrigen Platzmannſchaft aber nicht mehr. Mit dem 4˙8 Siege konnte ſich Plankſtadt zur 2. Pokalrunde quali⸗ fizieren. Weſtere ergebniſſe der Sonntagsſpiele Süddeutſchland g Rheinbezirk 1908 Mannheim—..R. Mannheim:1;.B. Waldhof— .V. 98 Darmſtadt:0; Phönix Ludwigshafen—.f. L. Neckarau :1; T. C. Pirmaſens— 1903 Ludwigshafen:5. Kreisliga(1. Pokalrunde) .. R. Frieſenheim—.C. 1904 Ludwigshafen:;: Spyg. 1907 Mannheim— Viktoria Griesheim 13:0; Vorwärts Mannheim — Olympia Lampertheim:3;.G. Kirchheim— Spy. Amicitia 09 Viernheim 10:2; Fv. Weinheim— Spg. Plankſtadt:4; Union Darmſtadt— Phönix Mannheim:9;.f..u. R. Feudenheim— Spyog. Sandhofen:3; Fv. Homburg— Pfalz Ludwigshafen:5: Viktoria Herxheim— Oln ipia Kaiſerslautern 11:2; 1914 Oppau — Fy. Münchweiler.2; Fv. Speyer—..R. Kaſſerslautern:0; Fv. Frankenthal— Fv. Kaiſerslautern:0; Spyg. Mundenheim— ..R. Pirmaſens:3; Union Ludwigshafen—.E. 05 Pirmaſens :2: Pfalz Pirmaſens— Arminia Rheingönheim 34. Bezirk Bayern 1..C. Nürnberg— Sp. Vg. Fürth:1; Bayern München— Wacker München:0; Schwaben Augsburg—.S. V. Nürn⸗ berg 315. 2

Neue Mannheimer Jeltung[Morgen⸗Nusgabe] Montag, den 7. Dezember 12— 4. Seite. Nr. 567 97* 5 Bezirk Württemberg/ Baden Stuttgarter Kickers—.C. Freiburg:1;..R. Heilbronn— .f. B. Stuttgart:1 F. C. Birkenfeld— Stutkgarter.C. 214 (abgebrochen). Mainbezirk F. C. Hanau 93— Helvetia Frankfurt:1; Viktorla Aſchaffen⸗ burg— Union Niederrad:2;..V. Frankfurt— Eintracht Frankfurt:1; Germania Frankfurt— Kickers Offenbach 32. Bezirk Rheinheſſen/ Sqar Wormatia Worms— Boruſſia Neunkirchen:1;.V. Saar⸗ brücken— Sp. Vg. Griesheim:1;.C. Idar— S. V. Wiesbaden 4·0;.G. Höchſt—.S. V. Mainz 05:0. Schweden und die Fija. Gerüchtweiſe war verlautet, daß eine Anzahl von Nationen, darunter auch Schweden, mit der vom internationalen Fußballverband beſchloſſenen Stellungnahme hin⸗ ſichtlich der Amateurdefinition nicht einverſtanden ſeien, und daß dieſe Nationen gegebenenfalls einen europäiſchen Fußballvelband gründen wollen. Auf der Tagung des ſchwediſchen Fußballverban⸗ des wurde jedoch folgende Entſchließung gefaßt:„In der letzten Zeit ſind durch die Preſſe öfters Nachrichten verbreitet worden, die von einer Sprengung der Fifa wiſſen wollten. Im Zuſammenhang mit dieſen Nachrichten wurde der Name Schwedens genannt. Der Ver⸗ berd erklärt deshalb, daß er dieſen Nachrichten völlig fern ſteht und on ihnen keinen Anteil hat. Schweden erblickt vielmehr in der Zu⸗ ſammenarbeit der Nationen⸗Verbände das Ziel.“ ockey Die deutſchen Hockey-Hochſchulmeiſterſchaften. Das Endſpiel um die deutſche Hochſchulmeiſterſchaft im Hockey kommt am 16. De⸗ zember auf dem Gelände des..C. Hannover zwiſchen der Uni⸗ verſität Bonn und dem vorjährigen Meiſter, Techniſche Hochſchule Hannover, zum Austrag. Ruaby B. f. B. Stuktgart ſpielt nichk in Straßburg. Der Straßburger Gegner des Stuttgarter Vereins ſchickte am Samstag ein Telegramm, daß das Spiel wegen des hohen Schnees nicht ſtattfinden könnte. Das erſte Spiel einer deutſchen Rugby⸗Mannſchaft auf elſäſſiſ hem Boden ſoll aber an einem ſpäteren Termin nachgetragen werden. Turnen Schau- und Werbelurnen des Turnvereins Badenia 6 Mannheim⸗Jeudenheim Das am 29. November ſtattgefundene Schau⸗ und Werbe⸗ kurnen hatte ſich eines ſehr guten Beſuches zu erfreuen.— Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorſitzenden begann die Abwick⸗ kung des ſehr umfangreichen Programms.— Die Jugendturnerinnen warteten mit Freiübungen auf, die exakt und graziös zur Alsführung gebracht wurden.— Die Jugendturner zeigten ſich als tüchtige Hammerſchmiede.— Schneidig haben die Jungmannen, ſowohl dieſe Uebungen, als auch die Pyramiden an der Doppelleiter ausgeführt. Mit Stabübungen trat die Männerriege auf und geigte gute Lei⸗ ſtung.— Zwiſchen dieſen einzelnen Nummern turnte die erſte Ab⸗ iellung an Pferd, Barren und Reck.— Man hat hier Höchſtleiſt an⸗ gen geſehen, die von guter Schulung zeugten. Nach einer kleinen Pauſe begann das Werbeturnen der Turner⸗ innen. Der Leiter dieſer Abteilung legte den Wert des Turnens dar und wies darauf hin, daß ſchon in alten Zeiten das Turnen als der geſundeſte und edelſte Sport gegolten habe. Eine einzelne Uebung der Turnerinnen als beſonders hervorragend zu bezeichnen, iſt nicht angängig, denn ſämtliche Uebungen waren wahre Glanzle'ſtungen. Man ſah Keulenſchwingen, Barrenübungen, Freiübungen, Uebun⸗ gen an den Schwebekanten und zwei Reigen, den einen von vier Damen, den anderen von der Geſamtabteilung ausgeführt. Exakt und mit Eleganz ſind alle Uebungen durchgeführt worden Den Leitern der einzelnen Abteilungen gebührt beſonderen Dank für ihre aufopfernde Mühewaltung. Zu dem am gleichen Tage vormittags ſtattgefundenen Jugend⸗ wetturnen ſind 32 Schüler und 23 Schülerinnen angetreten. Auch hier hat man ſehr gute Leiſtungen geſehen. C. *. Spielmeiſterſchaften der D. T. Das Programm der Spiel⸗ meiſterſchaften 1926 der Deutſchen Turnerſchaft erſtreckt ſich auf Handdall für Männer und Frauen, Fußball, Schlagball für Männer und Frauen, ſowie Fauſtball für Männer. Frauen und Aeltere. Um allen Vereinen die Teilnahme zu ermöglichen und weite Reiſen vor⸗ erſt zu erſparen, hat der Turnausſchuß das ganze deutſche Gebiet in acht Kreisgruppen eingeteilt. Die Beſten innerhalb der Kreis⸗ gruppen im Handball und Fußball werden nach dem aus⸗ gearbeiteten Plan am 25. April ermittelt. Am 15. und 16. Mai kreten dann die acht Kreisgruppenmeiſter im Fußball, ſowie die Kreisgruppenmeiſter im Handball für Männer und Frauen zu den Vor⸗ und Zwiſchenrundenſpielen in Frankfurt a. M. und in Berlin zuſammen. In Frankfurt a. M. haben am 15. Mai zu den Vorſpielen die Kreisgruppenmeiſter von Weſt⸗ und Süddeutſchland ſowie von Nordweſt⸗ und Südweſtdeutſchland anzutreten, und am 16. Mai die beiden Sieger aus den Vorſpielen, während in Berlin zzu gleicher Zeit die Meiſter von Mittel⸗ und Norddeutſchland ſowie von Südoſt⸗ und Oſtdeutſchland in die Schranken treten. Die En d⸗ ſpiele ſind für den 6. Juni in Dresden oder Ulm vorgeſehen. Die Vor⸗, Zwiſchen⸗ und Endſpiele im Schlag⸗ und Fauſtball⸗ ſpiel finden am 22. Auguſt ſtatt. Die volkskümlichen Meiſterſchaften der D. T. in Jrankfurk. Wie die Direktion des Frankfurter Stadions mitteilt, beſteht die Ab⸗ ſicht, die leichtathletiſchen Meiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft für das Jahr 1926 am 15. Auguſt im Frankfurter Stodiom zum Austrag bringen zu laſſen. CLawnu⸗Tennis Tennis⸗Tagung 1926. Die nächſtjährige ordentliche Mitglieder⸗ verſammlung des Deutſchen nunmehr auf Sonntag, 10. Januar 1926, vorm. 10 Uhr, nach Düſſeldorf, Sitzungsſaal der Stadtverwaltung im Rathaus, von der Bundes⸗ leitung einberufen word-n. Die üblichen Jahresberichte des Bundes⸗ leiters, des Schatzmeiſters und der Kaſſenprüfer gehen der Feſtſetzung der Beiträge und ſonſtigen Gebühren ſowie einer intereſſanten Aus⸗ ——— über verſchiedens wichtige Punkte voran. So iſt zunächſt eine iskuſſion über die derzeitige Lage der internationalen Be⸗ ziehungen vorgeſehen, in der wohl auch die Stellungnahme der Verſammlung zu der Frage des Wiedereintritts in die Fédération Internationale de Lawn⸗Tennis beſprochen werden wird. Als wei⸗ teres Thema der Ausſprache ſind„ſportliche Veranſtaltungen“ gewählt worden. Hier werden u. a. die künftige Veranſtaltung von allge⸗ meinen Turnieren, die Durchführung der nächſtjährigen Medenwett⸗ piele und Länderwettkämpfe zur Sprache kommen. Eine Beſprechung Uber die Vorbereitungen des 25jährigen Bundes⸗Jubiläums im Jahre 1927 beendet die vorläufig in Ausſicht genommene Ausſprache. Weitere Anträge zur Tagesordnung können is zum 26. Dezember d. Js. beim Generalſekretarlat des Deutſchen Tennis⸗Bundes, erlin⸗Wilmersdorf, Paretzerſtr. 10, eingereicht werden. Hallen-Tennismeiſterſchaften von Deutſchland 1828. In den Oſtertagen 1926, dom 30. März bis 5. April, peranſtaltet der Bremer Tennisverein von 1896 in üblicher Weiſe auf —— ausgezeichneten Hallenanlage die internationalen eiſterſchaften von Deutſchland im Hallen⸗Tennis. Ausgeſchrieben werden die Meiſterſchaften im Herren⸗Einzel, Damen⸗Einzel, Herren⸗ und gemiſchten Doppelſpiel. Verteidiger der Meiſterſchaftstitel ſind: im Herren⸗Einzel: R. C. Spies⸗Bremen, im Damen⸗Einzel: Frau Neppach⸗Berlin, im Herren⸗Vierer: die Budapeſt⸗Kölner Kombination u. Kehrling⸗Lüdke, während die Meiſterſchaft im gemiſchten Doppel⸗ Jpiel Freifrau v. Reznicek⸗Demaſius zu verteidigen haben werden. Boven Vorrundenkämpfe im Bezirk Baden-⸗Württemberg Die Vorrunde um die Bezirksmeiſterſchaften Baden⸗ Württembergs, die unter der Regie des Bezirkes(Vorſitzender Werle) im alten Rathausſaal am letzten Samstag abend vor ſich ging. brachte mäßigen Beſuch und leider auch nicht allzu ſehr hervor⸗ ragenden Sport mit Ausnahme einiger Kämpfe. die den vollen Bei⸗ fall der Erſchienenen fanden. Die Organiſation der Veranſtaltung war jedoch auch diesmal wieder in beſter Ordnung. Als Kampf⸗ gericht fungierten: Werle und Werner als Ringrichter, Brade⸗ nahl⸗Mannheim, Flach⸗Ludwigshafen und Zimmermann⸗ Heidelbera und Schwind⸗Mannheim als Punkter. Als Ringarzt war Herr Dr. Th. ffrrie dmann erſchienen. Das Kampfproaramm mußte einige Aenderungen erfahren, 9240 wurde dieſe Frage durch Einlage nationaler Kämpfe glücklich gelöſt. Im Fliegengewicht ſiegt Henſel⸗B. f. R. durch Abbruch in der zweiten Runde wegen allzuſtarker Ueberlegenheit über Wit⸗ ſchorke IUI⸗Phönix. Das Weltertreffen fällt an Schuler⸗Singen. der an Werle⸗ Mannheim hobe Anforderungen ſtellt und ſehr genau im Schlaa iſt. die Schlußrunde war ſtark für Schuler, der W. ſicher aus⸗ punktet. Im Bantamgewicht wird wenig gezeiagt. Beide Kämpfer. An⸗ kele⸗V. f. R. ſowohl wie Werner⸗Pbönir, müſſen mehr Wert Uuf Genauiakeit im Schlaa legen und vor allem ruhiger arbeiten. Bei weniger Beweaung mehr Kampf. Nach einer Zuſatzrunde fiel der Sien an Werner. Häußer⸗Heilbronn iſt im Federgewicht kampflos Sieger. da der zum Start gemeldete Geaner. Ries⸗V. f. R. wegen Krankheit micht antritt. In einem nationalen Kampfe mit Raum⸗Phönix zeigt H. vorſichtige und beſonnene Arbeit. R. hat jedoch auf Diſtanz wie Nähe das beſſere Ende und ſieat klar nach Punkten. Da Friedrich⸗V. f. R. im Leichtaewicht zurückgezogen wurde, wurde Barth⸗Phönix kampflos Sieger. In einem natio⸗ nalen Kampfe gegen Klöpfer⸗V. f. R. mufite er ſich jedoch von Klöpfer glatt auspunkten laſſen. Der Kampfrichter Werle bricht jedoch wegen Intervention des Publikums ab und der Kampf endet ohne Entſcheidung. Daß das Publikum immer mehr oder weniger „mitkämpft“. iſt begreiflich, zumal noch in Mannheim. wo zwei große Lacger(V. f. R. und Phönix) beſtehen. Der Kampfabbruch war deshalb ſchon nicht ſehr gerechtfertiat. denn die„Intervention“ über⸗ ſchritt nicht die üblichen Grenzen. Was ſollte denn daraus werden und wie würde ſich das Publikum verbalten, wenn bei aroßen Fuß⸗ ballkämpfen, wo es zu ganz anderen Zwiſchenfällen kommt. es der⸗ art um den Ausgana des Kampfes gebracht würde? Krieger⸗V. f. R. war Macco⸗Heilbronn bedeutend über⸗ legen. M. muß ſtarke Hakenſerien hinnehmen, hält jedoch aut bis zum Schluß durch. Selbſtverſtändlich war dieſes Treffen dem V. f. .⸗Mannheim. Im Welter wird Wolfarth⸗V. f. R. der Siea über Wit⸗ ſchorke⸗Phönix zugeſprochen. Wolfarth iſt wohl der bärtere. Witſchorke dagegen der genauere Schläger. Es kann deshalb nicht von Einfluß ſein, daß Witſchorke in den letzten beiden Runden ſtark mitgenommen war. da nach den neueſten Wettkampfbeſtimmungen nicht die Härte, ſondern die Genauiakeit des Schlages gewertet wird. Der nochmalige Kampfaustraa bei der Zwiſchenrunde in Heilbronn am 12. Dezember aufarund des Phönix⸗Proteſtes dürfte eine Klä⸗ runa bringen. Seitz⸗ 1878⸗Heidelbera und Michel⸗V. f. R. tun ſich in der erſten Runde nicht weh und verlegen ſich auch in der zweiten nur aufs„Schwingen“. In der dritten fänat der lange Heidelberger, der wenig zeigt und kann, einige Treffer auf die Kinnſpitze ein. denen er Wen einen k. o. erliegt, der ſich bis weit über die Zeit hinaus auswirkt. Zwiſchenrunde am 12. Dezember in Heilbronn, Endrunde um die Bezirksmeiſterſchaften Samstag. den 19. Dezember, abends 8 Uhr im alten Rathausſaal. 3 Sch. Mehling gewinnk gegen Rudi Wagener durch Disqualifikakion. Die Würzburger Berufsboxkämpfe am Freitagabend waren gut be⸗ ſucht und brachten auch ausgezeichneten Sport. Im Hauptkampf ſtanden ſich die beiden Schwergewichke Mehling⸗Würzburg und Rudi Wagener gegenüber. Die erſten ſieben Runden dieſes Treffens verlieſen ziemlich ausgeglichen, wenn auch nicht zu ver⸗ kennen war, daß Rudi Wagener ein wenig mehr vom Kampf hatte. m der Duisburger aber bereits ſchon vorher einen Nieren⸗ ſchlag gelandet hatte, begegnete ihm dies Mißgeſchick in der achten Runde noch einmal und zwar diesmal mit dem Effekt, daß Mehling kampfunfähig wurde. So fiel der Sieg an Mehling durch Dis⸗ aualifikation des Rheinländers.— Die Mittelgewichte Schumann⸗ Würzburg und GebhardkFrankfurt a. M. trennten ſich nach einem anfprechenden Kampfe uneniſchieden.— Recht intereſſant war die Begegnung im Bantamgewicht, wo Molinari⸗Würz⸗ burg über Mill⸗München nach Punkten Sieger blieb. Röſemann-Hannover ſchlägt den Franzoſen Zournee in der erſten Runde k. o. Die Berufsboxkämpfe in Breslau wieſen einen ſchwachen Beſuch auf. Das internationale Treffen rief bei den Zu⸗ chauern lebhaften Proteſt hervor. Die nationalen Kämpfe boten ehr guten Sport. Der Hauptkampf Röſemann⸗Hannover gegen Journee ⸗Frankreich endete bereits in der erſten Runde durch k. o. des Franzoſen. Die Zuſchauer erhoben lebhaften Proteſt, um⸗ o mehr, als bekannt wurde, daß Journee ſchon kurz dargauf zum ug nach Berlin eilte, da er am Montag abend ſchon in Marſeille boxen muß. Man vermutet eine Unregelmäßigkeit in dem ſchnellen Ende des Kampfes. Im Weltergewicht ſchlug Exmeiſter Funke den Breslauer Griebe überlegen nach Punkten. Einen ſehr lebhaften Kampf lieferten ſich die Halbſchwergewichtler Heimann⸗ Breslau und Krüger⸗Hamburg. Krüger ſiegte ebenfalls über⸗ legen nach Punkten. Im Federgewicht kämpften Peter⸗Berlin und Saſſe⸗Berlin unentſchieden. garrn Perſon ſchlägt Townſend in der 3. Nunde k. o. Der fkandinaviſche Meiſter Perſon trat am Samstaa abend in Stock⸗ holm gegen den Amerikaner Towuſend an. den er nach durchweg überlegenem Kamyf bereits in der dritten Runde durch k. o. beſiegen konnte. Im Treffen um die ſchwediſche Federgewichtsmeiſterſchaft konnte Erikſon den bisherigen Titelhalter Kpiſt in einem 10⸗ Rundenkampf mit knavvem Punktulus den Titel abnebmen. Da⸗ gegen behauptete der ſchwediſche Mittelgewichtsmeiſt»Tancrea 5 Sieg über ſeinen Herausforderer Hultareen die Mei⸗ haft. » Italieniſche Amakeurboxer in Deulſchland. Der Berliner B. C. :Heros“ peranſtaltete am 11. Dezember in Berlin internationale Amateur⸗Voxkämpfe, an denen auch die beiden italieniſchen Reprä⸗ ſentativen im Leicht⸗ und Weltergewicht Lovatell: und Rigletti teil⸗ nehmen werden. Damit ſtarten zum erſten Male italieniſche Ama⸗ teurboxer in Deutſchland. Die Geaner der Italiener werden die bei⸗ den Volkmar und Schröder ſein, die ſoeben von einer erfolareichen Nordlandreiſe zurückgekehrt ſind. Eine engliſche Amakenr-⸗Bogmannſchaft in Deulſchland. Zur Zeit ſchweben bekanntlich Verhandlungen wegen eines Amateur⸗ Städte⸗Boxkampfes Berlin⸗Dublin. Auch Weſtdeutſchland wird in Kütze Gelegenhelt haben, engliſche Box⸗Amateure zu ſehen und zwar ſteht der weſtfäliſch⸗heſſiſche Boxverband in Unterhandlungen mit elner erſtklaſſigen engliſchen Amateurmannſchaft, die zu Beginn des neuen Jahres in der Dortmunder„Weſtfalenhalle“ gegen eine Auswablmannſchaft des weſtfäliſch⸗heſſiſchen Verbandes antreten ſoll. Weitere Kämpfe für die Engländer werden in Hamburg, Berlin und Mannheim abgeſchloſſen werden. Der Deutſche Reichsverband für Amateurboxen hat die Genehmigung für die Kämpfe bereits erteilt. Athletik Turnhalle der Hildaſchule(Langſtraße) ſtatt. Kadſport Verlauf des Sechstagerennens gelang es einer ſchaften, ihre Rundenverluſte aufzuholen, ſo daß Punkte— vier Runden zurück: 7. Belloni⸗Gira 8. Wambſt⸗Laquehay 52 Punkte— ſechs Runden Petri 114 Punkte— ſieben Runden zurück; 10. Grenda⸗Mac Beath 82 Punkte; zehn Runden Rennen auf. Schwimmen getragen werden ſollen, erlaſſen. Ein vom ungar drei Beſten eines jeden Vorlaufs kommen in die geſamt kommen die folgenden Wettbewerbe zum in Budapeſt mit verſtärktem Aufwand an die Vo begeben. ſchwung der deutſchen Sportbewegung iſt in den on oftmals die Ueberlegenheit des Deutſchen müſſen. Nachdem nun durch Vermittlung des Vereinigten Staaten eine Einladung erhalten, Wettkämpfen erfolgen. Bei dieſer Gelegenheit gegenſieht. Kuderſport Deutſcher Rudertag 1926. Man plank im den Deutſchen Rudertag nach Köln zu verlegen volle Tagung ſoll im Oktbber im hiſtoriſchen halten werden, in dem im Jahre 1883 am 18. uderverband aus der Taufe gehoben wurde. erneut erleben, bei dem der Regatta⸗Verband Winterſport deutſchen winterſprotlich in Frage kommenden am./7. Februar in Spindelmühle im Rieſengebi (35 Km.) vom Inſelsberg nach Oberhof, 9. Janu 28. Februar 30 Dauerla verein im Taunus. waldes empfohlen. Dazu wäre zu bemerken, ten iſt, weil die Strecken badiſcher Winterſpoctzü am Nordſchwarzwald wie die Schwarzwaldbahn bahn haben auf ihrer geſamten Länge eine ga Bahnhofswirtſchaften, die zur Verfügung ſtehen. Bedürfniſſe in Württemberg liegen, wo die Bevd der Verkehr ein anderer iſt. Auf der Höllentalbahn ſolcher Wagen gar nicht in Frage kommen. Punkte— neun Runden zurück; 11. oalle Walter es zurück; Tylor.— Caton⸗W. Spencer und Beſtetti⸗Ferrario gaben treltr, * Die Europameiſterſchaften im Schwimmen. Der Se für de ungariſchen Schwimmverbandes hat die Ausſchreibungen 18 Europameiſterſchaften im Schwimmen, die in der Zeit vom 22. Auguſt 1926 im neuen Bu da peſter Schwimm— g un ſtifteter„Europapreis“ muß dreimal hintereinander oder in mäßiger Folge insgeſamt fünfmal gewonnen werden, ehe Eingelr, Eir 12 biet 1500 Meter Feiſtil, 100 Meter Rücken, 200 Meter Bruſt, 4905 Al —— eree e meieeghe man ſchreibung iſt faſt an alle Länder er en. Gleichzeiti * cbgreiem „ Auch Rademacher geht nach Amerika. Der grohartigee Club⸗Newyork Hubert Houben eingeladen worden iſt, 5 der mehrfache Weltrekordmann und deutſche Meiſter im z den ſchwimmen Erich Rademacher(Hellas⸗Mag wird die Waſſerſportgemeinde Kölns im Januar n gangenen Jahre mit großem Erfolge durchgeführten Deulſcherbürge⸗ e meiſter Dr. Adenauer eine Ehrenurkunde überreichen auße „ wichge außerreuncghe Sttreenine on den wichen fd ge läufe über 30 Km. und mehr ſind folgede Termine bis 30. Dezember Rennſteiglauf des Thüringer Winte ße ar lauf des Landesverbandes Ski⸗Club Schwarzwald, 21. (im Gebiet des Gaues Hoher Schwarzwald, Sitz Teib ammer e 35 Bayriſchen Skiverbandes in utſcher uf des Verbandes Mittelde Stand die Einführung einer ſolchen, in der Bevölkerung erwan erprobten Einrichtung auf adlſ hen Strecken vorerſt feu. ſtrecke, wo die Belaſtung ſchon an der Höchſtgrenze liegt, Der Kraftſport vom Altertum bis zur Neuzeit Im 725 Vortrag der Sportvereinigung 1884 e. V. über Thema behandelte der Vorſitzende Th. Schopf bas Berufsg nte er tum des vorigen Jahrhunderts. Als die Bedeutendſten 18n„ Saxon(320 Pfund Stoßen einarmig), Abs, John⸗Grün, 1 Klär, Hackenſchmidt, Aberg, Lurich, Görner, Göblor u. a. ben de⸗ glaubliche Leiſtungen wurden von den genannten geboten. 1 ſen waren als Modellathleten Maxick, Fred Rollon, Strongfeg am ihren harmoniſch austrainierten Körperbau berühmt. Nach Sulimot, gabe der berühmteſten Schwergewichtsboxer von John Klaſſer Bobs Fizimonts, Jeffries, Johnſon bis Dempſey zur heutigen 63. der einteilung, bot auch dieſer Vortrag wieder viel Wiſſenswer in der nächſte Vortrag findet am Dienstag, 8. Dezember abends, eren PDer Stand des Newyorker Sechstagerennens. Im u, Reihe von e 955 Sriben e jetzt aus fünf Mannſchaften beſteht. Durch ihr ausgedgehbel⸗ Fahren in den Wertungsſprints ſetzte ſich die Mannſchaft Gooſens noch vor das bislang führende Paar Mac un Giorgetti. Nach 91 Stunden waren 1468 engliſche Meilen Siu. de Runden zurückgelegt Das Geſamtklaſſement ergab zu dirke emen folgendes Bild: 1. Debaets⸗Gooſens 150 Punkte; 2. Mac 0 Giorgetti 131 Punkte— zwei Runden zurück; 3. 955 Spencer 170 Punkte; 4. Linari⸗Benezatto 152 Punkte; 5. arder 91 Stodholm 87 Punkte— drei Runden zurück; 6. Horan⸗ Puntes Rom, Walthout. 1 engo 89 Faum⸗ aurüit; 9. atz Cralen Wie 12 185 Keler, bi; on, iſchen 10 Beſitz des betreffenden Landes übergehen kann. In den kurrenzen erhält der Sieger 10, der Zweite fünf, der—— Punkte uſw., bei Staffelkämpfen kommt die doppelte Pun 1 Anrechnung. Beim Waſſerballſpiel werden für den Sieger e Punkte, im Falle eines„Unentſchieden“ ein Punkt vergebepen Dle Land kann vier Einzelſchwimmer und eine Mannſchaft mel Entſcheidung 00 Austrag: 100, ſih Aul⸗ 1 a Vereinigten. den ten aufmerkſam verfolgt worden und hat jenſeits des Oadeuſche Wunſch aufkommen laſſen, nicht nur den weltbekannten 4 deſ Kurzſtreckenläufer Hubert Houben⸗Krefeld, ſondern ampf beſten deutſchen Schwimmer, Erich Rademacher im Wettl 3 be⸗ den Beſten Amerikas zu ſehen. Bei Houben ſprach 5 Moment mit, daß Amerikas Springer Paddock un Muct ben aner lele Millepſe Abhn⸗ har jehz e deburg) aan im Frahiecane an einer Reihe von Wettkämpfen dort teilzunehmen. Kurt burger wird von dem ſportlichen Leiter ſeines Klubs. Staate Behrens, der ſelbſt lange Jahre in den Vereinigten, ſportlich tätig war, begleitet werden. Der Deutſche band hat Rademacher die Starterlaubnis fü ten. reits erteilt. Die Reiſe wird Mitte Jannar angentfindende⸗ erſte Start ſoll bei den im Februar in Florida ſta ache Ver 1 Amerila wird Begegang auch auf den Olympiaſieger Skelton treffen, eine naung enl⸗ der die Schwimmwelt ſchon ſeit langem mit großer S aht den we uürzeni ch⸗ Murd der Baclen Außer dieſer— pen den Abend wird. Ländern ſum e Termine für die großen ſkiſportlichen Ereigniſſe jelgen Pöhen⸗ vorgeſehen: Hauptverband Deutſcher Winterſportvereine zzerban 52 m rge, die Tatrc) wettläufe des gleichen Verbandes(außer Beskiden un ngfors 17 23./24. Januar,./7. Februar Kongreßſkiläufe in ndes, 4 · Anlaß des Verbandstages des Internationalen Skiverba ele in Sto Februar Internationale Skiwettläufe der Nordiſchen Sfein holm, 13./14. Februar Schweizeriſche Skimeiſterſchaft 1 24. Februar bis 1. März Holmenkolrennen in Oslo. Für Die Termine der großen deulſchen Sck.panerluufee Dard⸗ von den deutſchen Skiorganiſationen dar Leme dee ſeſtlende⸗ Helſing 1 Bergen, 30⁰ ber br, ũ gn, en.* e gelne„rüßſtügswagen- in badiſchen Winterppackn in de⸗ Württemberg wird die Einſtellung von„rübſtücks we ſonder⸗ 1 Winterſportzügen der Reichsbahndirektion Stuttgart 0 grüßt und als nachahmenswert für die badiſche Sden derzeit 101 der See N1 10 die 2 großen Bahnhöfen mit guter Wirtſchaft verſehen iſt. daheheen führung eines beſonderen MWagens, die auch betriebl chee Etregg mit ſich bringt ſich als unnötig erweiſen dürfte. Sow ohl diez zſen de Hö lentes e A dage Anders möge und lterungsdich mit der Arfte — CC ͤ e ess 800

P ßD früh 25 Neue Mansbellne. Jelluns[Morgen⸗Rusgabe) 3. Seite. Nr. 567 Städtiſche Nachrichten 5 om geſteigen zweiten Aoͤvents⸗Sonntag eündie Leute, die ſich mit Wetterprognoſen befaſſen und einen prophet⸗ Winter prophezeihten, haben ſich bisher als falſche Wetter⸗ Kalte erwieſen. Der vergangene Samstag brachte die größte Samstac dieſem Vorwinter mit— 12,6, während in der Nacht vom Schon ient den Sonntag— 12,5 Grad abgeleſen werden konnte. grimmi ie Eisblumen an den Fenſtern ließen geſtern früh auf höchſten Kälte ſchließen. Als in der Mittagszeit die Sonne am Lu n ſtand, ſtieg auch das Thermometer auf— 9 Grad. Die beteiteter friſch und rein. Wer gegen Erkältungen gefeit iſt, dem reiches ein Spaziergang am geſtrigen Nachmittag ein genuß⸗ onnt Vergnügen. Der 2. Advents⸗Sonntag oder der kupferne Lorkrieg. wie er im Geſchäftsleben genunnt wird, brachte in den Ugun egslahren immer die Landleute in die Stadt zur Beſich⸗ guch der Auslagen der Ladengeſchäfte. In dieſem Jahre war der Kälte er nicht ſo ſtark wie früher. Anſcheinend hielt die ſtrenge dazu Landbewohner zurück. Vielleicht hat auch der Umſtand um Soeigetragen, daß erſt vom 3. Advent an die Ladengeſchäfte Agemenmtag zum Verkauf geöffnet ſind, was aber auswärts nicht dekorotig. bekannt war. Trotzalledem aber übten die Weihnachts⸗ geſter ionen der hieſigen Geſchäfte wie am letzten Sonntag ſo auch n wieder ihre Anziehungskraft aus. 1 ch15 geſtrige Sonntag ſtand bereits im Zeichen des Weih⸗ Helten feeſt es da mehrere Vereine ihre Weihnachtsfeiern ab⸗ Eines der bekannteſten geflügelten Worte heißt:„Große das Doſſe werfen ihre Schatten voraus. Das Weihnachtsfeſt aber, ſtellt och für das Chriſtentum eines der größten Ereigniſſe dar⸗ Adne wirft keine Schatten, ſondern Licht voraus. In der ntszeit ſoll es davon klingen und ſingen. Sowohl zweite Adventsſonntag war ein Sportſonntag. Schnee die Jugend als auch die hatten Rodelſchlitten, cuf und Schlittſchuhe hervorgeholt. Wer Winterſport trieb, war mitta n Beinen. Die Bahn hatte Großbetrieb, da in den Vor⸗ Heideſde und Mittagsſtunden bald alle fahrplanmäßigen Züge nach Ein beſc und Weinheim mit Sportmenſchen überfüllt waren. 6 u5 eſonders ſtarker Andrang herrſchte zu dem vormittags Kurser 50 von hier nach Weinheim⸗Waldmichelbach abgehenden durch g. wo es ſchon in der Bahnhofshalle recht ſchwer fiel, ſich räge das Labyrint von Rodelſchlitten, Skiſchuhen und deren Aügen hindurchöuarbeiten. Aehnlich war es auch bei den Kurs⸗ wärts Ahr 05 und 8 Uhr 16 nach Heidelberg. Wer nicht nach aus⸗ ging, konnte ſich auf der ſchön gepflegten Eisbahn auf Her heinſporen und den andern Eisbahnen der Stadt nach Welnſ eeen Titeser geſtern im Hafengebiet ſpazieren ging, konnte Schiffe in 1 igkeit ſehen, die man nur in ſtrengen Wintern zu ſehen 7 5 Hafen 5 waren Eisbrecher, die den ganzen Tag hindurch die war d efuhren. Sowohl im Binnen⸗ als auch im Induſtriehaſen berzoge Waſſer mit einer verhältnismäßig ſtarken Eisſchicht der Born: Im Neckar arbeitete ebenfalls ein Eisbrecher, da bei und inauſtelle der Ebertbrücke Wohnſchiffe verankert lagen getorener Nähe davon der Neckar ſchon feſtzugefroren war. Zu⸗ eh iſt der Neckar auch in Heidelberg und zwar vom alten 1 bis nach Ziegelhauſen. Vom Rhein wurde uns geſtern Uuhrheithtes Treibeis von Köln gemeldet. Hoffentlich be⸗ nicht Annt ſich recht bald das Sprichwort, daß geſtrenge Herren ange regieren. aber ußer dem Winterſportvergnügen war der Adventsſonntag ſtundendch von Bedeutung für die Jugend, denn in den Abene⸗ nem„ſah man St Nitolaus mit einem kleinen Sack und und d großen Beſen durch die Straßen der Stadt eilen und da lieber ort in ein Haus hiſiſeinhuſchen. Als wir ihm zuriefen, doch ſchütt einen großen Sack und einen kleinen Beſen mitzunehmen, für elte er den Kopf und meinte, daß die Rute der beſſere Teil Schff olgſame Kinder ſei. St. Nikolaus, der Schutzheilige der ſahrt er, ſoll ſchon als Kind Wunder getan haben. Auf einer Wall⸗ aus zach Jeruſalem brach ein gewaltiger Sturm auf dem Meere dere zen er durch ſein Gebet ſtillte. Daher rührt auch die beſon⸗ Verehrung des Nikolaus durch den Schifferſtand. ch. Rapellmeiſter von Bülows Feuerbeſtattung Luf dem im Schneegewande glitzernden Friedhofe trafen ſich man zamstag nachmittag zwei auple Trauergemeinden: eben trug Krema n katholiſchen Arbeiterſekretär Schenk zu Grabe, und am Dütorium erfolgte um 2½ Uhr Kapellmeiſter Werner von Trepp ws letzte Ehrung. Ein ſchwarzes Tuch deckte den auf der und die etrade ſtehenden Sarg, neben ihm ſtanden die Geſchwiſter Trauere Braut des Verſtorbenen, im großen Halbkreis drunten die kagen gemeinde aus allen Schichten der Bevölkerung. Sanft, ge⸗ erballen die Klänge des Bläſerchors über den Friedhof. mit Singchor des Nationaltheaters weiht die ernſte Stunde Aiefer ſtimmungsvollen Liede:„Ueber den Sternen“. Pfarrer licher ſpr⸗ ein hier erſt ſeit kurzer Zeit amtierender evang. Geiſt⸗ Paulu prach zu den Textworten: des zweiten Briefes des Apoſtels Kampf an Timotheus, 4 Kap. V.—8: Ich habe einen guten balten gekämpfet, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben ge⸗ wir be hinfork iſt mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit.“„Was gebliette in den Särgen, iſt der Erde Kleid, was wir lieben, Glafentieben, bleibt in Ewigkeit. Alle die den teneren Ent⸗ Nünſtlern gekannt, ehrten in ihm den teueren Freund, den großen Wege dund den Menſchen, ſchätzten ihn als Berater auf einem faſfen. der nach oben führt. Wir alle können es noch nicht ſchägte iß er von uns geriſſen worden iſt. Wir liebten ihn, wir war, a ihn, denn er war unſer, der Immerbereite, der gewöhnt deren— der ganzen Fülle ſeines Herzens zu arbeiten. Ihr an⸗ werdet die ihr zu ihm zur Bereicherung gekommen ſeid, auch Ihr und de ihn vermiſſen, der ſo Großes leiſten durfte in ſeiner Kunſt Nampf in ihr ſo ſtill und beſcheiden war.„Ich habe einen guten gilt es ſürampfel Wenn ſe für einen Menſchen dieſes Wort gilt, Lr ii 5 Ur Werner von Bülow. Redet nicht viel von mir, würde Ligene Suſere Worte ſagen. Was er wirkte, nahm er nie als ſeine deſſe öpfung an, es war für ihn ein Geſchenk, eine Gnade war iz ue deſſen Fülle er täglich ſchöpfen durfte. Ewige Gnade gründet Arquell ſeines Lebens, darin er ſeine Perſönlichkeit ge⸗ Verſtorz ein Gnadenmenſch. Mit dem Konfirmationsſpruche des Sichenen ſchloß der Geiſtliche. Venn chtlich tief bewegt, trat Intendant Stolt an den Sarg: und wir an dieſen Verluſt denken, dann packt uns das Grauen den Weg verſtehen das Schickſal nicht. Der Edelſte, Beſte, mußte duelferna, der Vollendung gehen und es bleibt uns nur, ihm nach⸗ das Natz un ſeinem Streben zu hohen Zielen. So nimmt denn war. Aonaltheater Abſchied von ihm, der uns Mitarbeiter, Führer vergeſſ ait den Worten:„Ruhe ſanft, wir werden Deiner nicht 9 n„begleitet der Redner die Niederlegung ſeines Kranzes. drernſounlänger Mang war der Interpret der Teilnahme der den Grofſten: Er war ein muſterhafter Leiter, ein Künſtler unter wir an gen, ein Graalshüter der deutſchen Kunſt. Trauernd ſtehen Toten dab er Bahre. Mit einem Scheidegruß widmete er dem 0 Name Kranzgewinde. dolendeter des Schauſpielperſonals rezitierte Godeck in form⸗ er Perſto derklärter Sprache Worte von Schiller, in deſſen Geiſte bon“ uunrdene gelebt und geſtrebt. Nicht weil er das Wörtchen in ſeinem einem Namen hatte, ſonbern weil er ein Adeliger war 50 verei te eerſten Weſen, ſei er ein Edler eſen. Was er in ſie Mer waren die beiden Genien Schillers und Beethovens, Lenden b ſcen geſchenkt wurden. Wſe er im Sonnenlicht ge⸗ Sdde Fard en wir ihn auch heute an einem Sonnentag der eine Krackde ben Wir werden ſeinem Idealismus nachſeben. ſonalg undhniederlegung erfolgte im Namen des Schauſpiel⸗Per⸗ 1 5 Orcheß der techniſchen Vorſtände. des Or ermitglied Lenger widmete die Kranzſpende namens Jinweiſe ſterperſonals dem treuen Kollegen und Führer mit dem elbſt⸗ e ſo ſehr das Wort:„Liebe deinen Nächſten, wie dich 5 Dann ihn anwendbar geweſen. bert er olgte der Vertreter des Bühnenvolksbundes Direktor ein Verwandter des Verſtorbenen vom Karlsruher Tage⸗ Mannheimer Hausfrauenbundes iſt Montag abend bis neun Uhr blatt, mit Kranzſpenden. Ein tragiſches Geſchick habe den jungen Meiſter mitten aus einem Leben voller Erfolge hinweggerafft. Eben ſei ſein Stern im Aufſtieg begriffen geweſen, da habe der Tod das Licht ausgelöſcht. Tief empfundene Worte widmete der Vorſtand der Städtiſchen Handelsſchule, Direktor Weber, dem bewährten Dirigenten des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗Ludwigshafen, der nicht länger als ein Jahr ſeines Amtes walten durfte, ein Jahr nimmerraſtender Arbeit. Ein Siegfried der Töne, folgte ihm willig der Chor. Vor Tauſenden von Menſchen habe er erſt kürzlich die C⸗Moll⸗Meſſe von Mozart erklingen laſſen— zerriſſen ſei nun die Harfe mit einem mächtigen Moll⸗Akkord, das ideale Herz ſtehe ſtill. Der nimmerraſtenden Hand entfiel der Stab und die Muſik verſtummte. Der Feuergeiſt dieſes Menſchen ſoll uns das deutſche Lied beleben, ſoll uns vorwärts führen. Der Kranzwidmung dieſes Redners folgte ein Nachruf ſeines älteren Bruders, Major von Bülow. Er ſpreche zugleich als ſein Regimentskamerad. Als Reſerveoffizier ſei ſein Bruder der einzige geweſen, der als Potsdamer Gardeulan den Krieg voll⸗ ſtändig durchgemacht und mit dem E. K. J heimgekehrt ſei. Eine Reihe von ſchweren Tagen an der Front rief er in die Erinnerung zurück, an denen er beteiligt geweſen. An Weihnachten habe er den Sturm der Spartakiſten auf das Berljner Schloß abwehren helfen und habe auch die Geſchichte des Regiments geſchrieben. Auch als Offizier ſei er Menſch mit dem Menſchen geweſen. Er werde im Gedächtnis aller Gardeulanen fortleben. Damit war die Reihe der Kranzniederlegungen beendet. Der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigshafen widmete dann als letzten Gruß ſeinem verſtorbenen Dirigenten das Grablied von Cornelius. Die Trauergemeinde begab ſich dann hinter dem Sarge in die Halle des Krematoriums, wo das Gebet des Geiſtlichen er. folgte. Harmoniumklänge begleiteten den Sara in die Tiefe. Ein ſeltener Menſch, ein großer Künſtler nahm Abſchied von der Erde. ** Rundfunk in bder Volks⸗ und Fortbildungsſchule in Mann⸗ heim. Die Bedeutung der drahtloſen Telegraphie und Telephonie für das Wirtſchafts⸗ und Kulturleben iſt ohne Zweifel allgemein anerkannt. Umſomehr iſt es verwunderlich, daß dieſes Gebiet der Technik in den Mannheimer Volks⸗ und Fortbildungsſchulen ſtief⸗ mütterlich behandelt wurde. Es gekört heute ſchon mit zur All⸗ gemeinbildung, über das Weſen des DTrahtloſen einigermaßen unterrichtet zu ſein Aus dieſem Grund iſt es nur zu begrüßen, daß die Mannheimer Volks⸗ und Fortbildungsſchuljugend nun Ge⸗ legenheit hat, an einer eigenen Empfangsanlage dieſes modernſte techniſche Wunder kennen zu lernen. Die Anregung ging von dem hieſigen Volksſchullehrer Bürkel aus. Anerkennens⸗ werter Weiſe gab die Stadt die Genehmigung zum Bau dieſer Schulrundfunkanlage und ſtellte auch die nötigen Mittel dazu zur Verfügung. In dankenswerter Weiſe und vorbildlicher Selbſt⸗ loſigkeit erbot ſich Herr Bürkel, die Anlage ſelbſt zu bauen und er⸗ ſparte der Stadt dadurch mindeſtens 500 Mark, die ſie für eine fabrikfertige Anlage hätte mehr bezahlen müſſen. Die Anlage iſt die leiſtungsfähigſte(6 Röhren), aber auch die komplizierteſte, die man z. Zt. herſtellt. Auf einfachſte Art kann der Apparat auseinander genommen und den Schülern die innere Einrichtung gezeigt und erklärt werden. Die Anlage befindet ſich in einem tragbaren Kaſten und iſt an eine Rahmenantenne angeſchloſſen, ſo daß Vorführungen in jedem Schulhaus und in jedem Schul⸗ zimmer ſtattfinden können. Dſe einzelnen Teile des Apparates ſind Erzeugniſſe der beſten einſchlägigen Fabriken und wurden von der Firma Pilz geliefert.— Bedauerſicherweiſe wird der Rund⸗ funkempfang in Mannheim beſonders in den Abendſtunden außer⸗ ordentlich geſtört durch verbeſſerungsbedürftige Einrichtungen der Mannheimer Straßenbahn. Es wäre zu wünſchen, wenn auch hier, wie in anderen Städten, Abhilfe geſchaffen würde. O von der Berufsfeuerwehr. Die Berufsfeuerwehr wurde im Laufe des geſtrigen Sonntag nachmittag zweimal alarmiert. Um .58 Min. brach im Hauſe O 1 11 ein Kaminbrand aus, wäh⸗ rend um.25 Min. im Hauſe 6, 3 ein Zimmerbrand ent⸗ ſtanden war. Vereinsnachrichten 3 Hhaus- und Grundbeſitzer⸗Verein Mannheim. Wir machen auch an dieſer Stelle auf die am Dienstag, den 8. Dezember, abends 8 Uhr im„Friedrichspark“ ſlattfindende Hausbeſitzerver⸗ ſammlung aufmerkſam. OBadiſcher Blindenverein, Bezirksgruppe Mannheim. Wie aus der Anzeige in vorliegender Ausgabe erſichtlich, macht der Badiſche Blindenverein darauf aufmerkſam, daß das Blindenheim Mannheim Eigentum und eine Einrichtung des Badiſchen Blinden⸗ vereins bei eigener Verwaltung iſt. Näheres ſiehe Anzeige. Veranſtaltungen Theaternachricht. Die Oper bereitet für die Felertage„Die weiße Dame“ von Boildieu und„Ddie Hugenotten“ von Meyerbeer in Neueinſtudierung vor.— Die Erſtaufführung von Jules Romains„Doktor Knock“(Spielleitung: Heinz Dietrich Kenter) iſt auf 16. Dezember feſtgeſetzt.— Im Neuen Theater wird am Mittwoch die Erſtaufführung von Niccodemis„Tageszeiten der Liebe“ ſtattfinden. Mannheimer Hausfrauenbund. die Ausſtellung dez geöffnet, um auch den Berufstätigen Gelegenheit zum Beſuch zu geben. Dienstag 6 Uhr wird ſie geſchloſſen. Näheres ſiehe Anzeige. * ch. St. Nikolaus-Schiffer⸗Berein, E.., Mannheim. Der St. Nikolaus Schifferverein Mannheim hielt am Feſte ſeines Schutzpatrons, am geſtrigen Sonntag, eine größere kirchliche und weltliche Feier ab, Die kirchliche Feier fand in der Jeſuiten⸗ kirche, die weltliche im Geſellſchaftshaus in F 3 ſtatt. Bei letzterer wurden die Schifferkinder von dem St. Antons⸗, dem Luiſen⸗ und dem St. Joſefshaus mit Kuchen und Kaffee bewirtet. Den Mittel⸗ punkt der Feier bildete die Ueberreichung eines Ehrengeſchenkes an Prälat Bauer, den Gründer und Ehrenpräſes vom St. Nikolaus Schiffer⸗Verbande. Nach einem nett geſprochenen Vorſpruch der 10jährigen Katharing Schömbs wurde von den drei Gründungs⸗ mitgliedern dem Ehrenpräſes ein ſilbernes Wickingerſchiff überreicht, für das der Beſchenkte in ſchlichten Worten dankte. Die Feier nahm einen allſeits befriedigenden Verlauf. Eine ſehr ſchöne Weihnacht⸗ausſtellung hat der Haus⸗ frauenbund in ſeinen Geſchäftslokalitäten in»6 arrangiert. die den Vorſtandsdamen alle Ehre macht. Fräulein Pohl führte oder mindeſtens doch Gasbetrieb: ein kleiner Motor mit einem Stromverbrauch von 4 Pfennig die Stunde treibt alle in der Küche gebräuchlichen, früher mit der Hand bewegten Apparate. Auch den Staubſauger und, was eine bedeutende Arbeitserleichterung. den Bohner, der die mühevolle Arbeit viel ſchöner und gleichmäßiger beſorgt. Es gibt auch elektriſche Brotröſter und— ein Ideal für Junggeſellen: elektriſchee Heizplatten auf denen alles ohne echebliche Koſten gekocht werden kann. Ein durch Gas geheizter Warmwaſſer⸗ apparat, der ſich bei Bedarf ſelbſttätig einſchaltet, verſorgt die Küche und eventuell auch die Wohnung mit warmem Waſſer. Auch elek⸗ triſche Heizſchlangen aibt es mit ſehr ſparſamem Gebrauch. Eize andere Firma hat Geſchenkartikel ausgeſtellt, nette Sachen, weiter auch Axtikel zur Bereitung von Weihnachtsgebäck. auch eine elek⸗ triſche Kachtanne wird vorgeführt. die die Heizung ſelbſttätig aus. ſhaltet. Reichholtia iſt die Ausſtelung von beweglichen Spielſachen: aee Nöhmaſchinen mit eleftriſcher Peleuctung, ferner ſind zu ſehen elektriſche Bügeleiſen, elektriſche Oefen, Teſchenlampen, und Waffeleiſen. Zumeiſt von Jugendwerkſtätten urd Werkſcheren gefertigte Stoffe— handgewebt und Indanthren, Kloider, Kiſſen, Decken, Holzwaren, namentlich reizende Spielwaren und Schmuckſachen laden gleichfalls unwiderſtehſich zum Kaufe ein. Die reinſton Siel⸗ leben ſind die in den Garnierkurſen des Hausfrauenbundes herger ich⸗ teten lalten Platten. Man ſieht: auch das iſt eine Kunſt, die, ſo uns zunächſt in die moderne Küche. Natürlich iſt bier alles elektriſch. der Tiſch der Hausfrauen mit dem Weihnachtsgebäck! Für ein Lecker⸗ mäulchen iſt überreichlich geſorgt, an dem vielen, vielen Allerlei, was da geboten wird, bei Ueberanſtrengung im Vertilgen den Magen zu verderben. Die Torten ſehen aus wie aus einer feinen Konditoreß In einem geideren Raume ſind entzückende Strickwaren, Stickereien, moderne Handarbeiten und Häckelarbeiten, Shawls, ganze Kleider und geſchmackvolle Korbmöbel ausgeſtellt. Eine andere hieſige Firma zeigt eine Unmenge Spielwaren, auch hier mit elektriſchem L krieb. Alles in Allem: Wir können den Hausfrauen den Beſuch der Ausſtellung nur warm empfehlen.—-. Nus dem Lande =Neckarkatzenbach(Amt Mosbach), 4. Dez. Eine intereſſanke Wildſchweinjagd fand im hieſigen Gemeindehochwald ſtatt, wobei ein Rudel Wildſchweine, 8 Stück, geführt von einem alten Eber, aufgeſtöbert wurde. Die hieſigen Jaͤger brachten keine dieſer Schweine Strecke. Aber gehetzt und mit Schaum vor dem Maul brachen die Schweine auf Neunkircher Gebiet durch, wo die Jäger ſchon bereit ſtanden. Ein kleiner Keiler von 175 Zentner und eine Bache von über einem Zentner bildeten die Beute. Der alte Keiler brach wohl im Feuer zuſammen, verſchwand aber trotzdem auf dem früheren großherzogl. Waldgebret. Am nächſten Tag erlegte ihn der Förſter durch einen Fangſchuß. Sein Gewicht beträgt 270 Pfund. Die Neckarkatzenbacher hatten aber das Nach⸗ ſehen. Es iſt unglaublich, wie ſchnell dieſes Jagdwild trotz 40—50 Zentimeter Schnee im Walde rennen kann. Dieſe Jagdfreuden ſind für den Jäger auf dieſes eigenartige Odenwaldwild doch die ſchönſten. 4 Walldürn, 4. Dezember. Der 20jährige Landleirt Koel Bofk⸗ weg brachte beim Futterſchneiden ſeine Hand ſo unglücklich in die Transportwalze, daß die ganz verſtümmelte Hand nur mit Hilfe anderer Landwirte befreit werden konnte. „ Auggen bei Müllheim, 5. Dezember. Eine Treibſagd wurde am Montag auf der hieſigen Gemarkung abgehalten. Von etwa 40 Jägern wurden 226 Haſen erlegt. Da noch ſehr vieie Haſen von der Flinte verſchont geblieben ſind, ſoll noch eine zwelte Treibſagd veranſtaltet werden. * Eltingen-Airchen bei Lörrach, 5. Dezember. Der Lachsfang im Rhein iſt in dieſem Jahre recht erträglich. Vor allem werden Fiſche mit anſehnlichem Gewicht gefangen. Zwiſchen Baſel und Gren⸗ zach gingen in dieſen Tagen drei Lachſe in das Netz eines Fiſchers, die zuſammen 86 Pfund wiegen. ——— Nus der pfalz e Kudwigshafen, 5. Dezember. Wie verlautet, plant die Luther⸗ gemeinde die Errichtung eines Gedenkſteins zur Erinnerung an ihre im Krieg gefallenen Mitglieder. Der Stein, der die Namen der Toten tragen ſoll, wird von einem hieſioen architekten bearbeſtet und ſeinen Platz zwiſchen den beiden Eingängen an der Hauptifront der Kirche finden. *Annweiler, 4. Dezember. Für das geplante Scheffeldenk⸗ mal iſt ein Platz am Eingang des Triefelswalles in Ausſicht ge⸗ nommen. Ein weiterer Platz ſteht noch auf den ſog. Schloßäckern zur Verfügung. Welcher Platz gewählt wird, ſteht noch nicht feſt. Der deutſche Scheffelbund hat der Stadtverwaltung ſeine Freude über das von ihr geplante Werk zum Ausdruck gebracht. « Reuſtadt, 5. Dezember. Eine ungewöhnlich rke.te iſt in der Pfalz eingetreten. In der Weſtpfalz wurden bis 15 Grad Kälte gemeſſen, auch in der Vorderpfalz ſank das Thermometer auf etwa 10 Grad unter Null. Die Schneedeck⸗ i 10 hoch wie ſeit Jahren nicht mehr. Auf der Kalmit, oem k..g der Pfalz beträgt die Schneehöhe 33 Zentimeter; am Treutelsberg liegt der Schnee 25—25 Zentimeter hoch. Au⸗ch in den Vorberden des Pfälzer Waldes ſind große Schneemengen niedergedangen. Am Dreyſtein, einem Kamm von 220 Meter Seehöhe, zwiſſhen Frank⸗ 5 und Nußdorf, liegt der Schnee ſogar ſtellenweiſe 1,50 Meter och. &„ Candau, 3. Dezember. Auf Station Offenbach a. d. Queich iſt geſtern abend unterhalb der Güterhalle der Zugführer des Zuges 1511, der von Landau nach Herxheim fährt, Gehilfe Georg Müller, ſtationſert in Herxheim, vom Zuge abgeſtürzt. Er wurde über⸗ fahren und ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf ſtarb. Vermur⸗ lich hat er einen Genickbruch erlitten. Müller iſt verheiratet ung Vater von 3 Kindern unter 10 Jahren. Nachbargebiete e Grünberg(Heſſen), 5. Dezember. Bei dem zwang. weiſen Ad⸗ transport einer großen Bärenführertruppe riß ſich ein neunjähriger Bär, ein gewaltiges Tier, los, ſtürzte ſich auf eine Frau und brachte ihr mehrere Wunden bei. Die Männer eilten zu Hilfe und riſſen dem ären den Korb ab und den Ring aus der Naſe. Das Tier wurde noch wütender, ſtürzte ſich auf eine andere Frau und verwundete ſte ſ daß ſie in eine Klinik verbracht werden mußte. Ein Wacht⸗ meiſter tötete das Tier mit 6 Schüſſen. Zwei Grünberger Bürger erſtanden den erſchoſſenen Bären für 30 Mark, um die Decke zu ver⸗ werten und den berühmten Bärenſchinkeg herſ iſtellen. Frankfurt a.., 4. Dezbr. Paſſanten fanden in der ver⸗ gangenen Nacht in der Vogelgeſangsgaſſe einen betagten Arbei⸗ ter ſterbend vor. Der alte Mann war anſcheinend vor Ent⸗ kräftung niedergebrochen und dann erfroren. Er ſtarb kurz nach ſeiner Einlieferung in das ſtädtiſche Krankenhaus, Gerichtszeitung Ein Wohnungsſchwindler Wegen Wohnungsſchwindels ſtand ein früherer Koch, der ſich bis zum Direktor einer größeren Vergnügungsſtätte hinaufge⸗ arbeitet hatte, vor dem Richter in Köl n. Er ließ in den Tages⸗ zeitungen ſenſationell aufgemachte Anzeigen los, in denen er den Wohnungsſuchenden für ungefähr 5000 M. in ganz kurzer Zeit ein ſchlüſſelfertiges Haus verſprach. Ferner ſtellte er den In⸗ tereſſenten ſtädtiſchen Bauzuſchuß und Aufnahme in eine Bau⸗ eſellſchaft in Ausſicht. Die beiden letzten Verſprechungen waren heller Schwindel. Mit dem Bau wurde nur in drei Fällen begon⸗ nen, ein feritges Haus aber iſt auch in dieſen Fällen nicht zuſtande⸗ gekommen. Schließlich kam der Schwindel heraus und der Bauherr wurde unter Anklage geſtellt. Das Gericht kam zu der Ueber⸗ zeugung, daß der Angeklagte ſich des fortgeſetzten Betrugs ſchuldig gemacht habe und verurteilte ihn zu 2 Jahren Gefängnis, 3000 Mark Geldſtrafe und Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf drei Jahre. Zur Aufwerktung von Penſionsanſprüchen Privalangeſtellter Ein bemerkenswertes Urteil für alle Angeſtellten von Privat⸗ unternehmungen mit Penſionsberechtigung hat dieſer Tage das Oberlandesgericht München gefällt. In einem Prozeß eines zum 1. Januar 1925 penſionierten Beamten der Bayeriſchen Verſiche⸗ rungs.⸗G. München verurteilte das Oberlandesgericht die Bank zur Zahlung aufgewerteter Penſionen nach Maßgabe der Statuten und unter Zugrundelegung des letzten Aktivitätsgehaltes vom De⸗ zember 1924. Das Gericht ſtellte feſt, daß die Bank zur Zahlung von aufgewertetem Sterbegeld und zur entſprechenden Zahlung von aufgewertetem Witwoen⸗ und Walſengeld verpflichtet ſei. Herausgeber, Drucker und Verleger: Diuckerei Dr Haas. Neue Mannheimer Zeltung, G. m. d.., Manndem,& 6, 2. Direknion: Ferdinand Heyme. CTheſredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolink und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willn Müller; für Handelsnachrichten und den ideal ſie iſt, doch auf das Materielle, auf den Appetit wirkt. Und erſt übrigen redaltionellen Teſl: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt.

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