ſrei ns eder durch die Poſt monatlich.- M..50 ohne 5 ellgeld. Bei eventl. Aenderung det wiriſchaulichen Ae dtüſſe Nachlorderung vorbehalten. Poſiſchecktonto 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2 eee In Mannheim und Umgedun Pachäſts Rebenſtellen Waldhbofſtraße 6. Schwetzinger⸗ dale 24. Meerſeldſtraße 11.— Telegtamm Adreſſe. 6 etalanzeiger Mannhbeim. Erſcheint wöchentt zwölfmal. emtprech⸗ Anichlüſe Nr. 7941 7942 7948. 7944 u. 7945. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Krili 242 2 Weltpolitiſche Fuſammenhänge 8 London, 15. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Daß le Lage in China zu ernſten Beſorgniſſen Anlaß gibt, wird in hie⸗ ſigen diplomatiſchen Kreiſen beſtätigt. Dem diplomatiſchen Mit⸗ urbeiter des„Daily Telegraph“ zufolge, liegt der britiſchen Regierung ein Bericht über das jüngſte Manifeſt des Höchſtkomman⸗ dierenden der japaniſchen Armee Kwantung vor, welches er gleichzeitig an Tſchangtſolin und Kud richtete. Er erklärt kin, Japan halte an der Politik der Nichteinmiſchung feſt, a ber —5 Intereſſen in der Mandſchurei ſeien enorm groß. Er könne 1 n. Wenn die ſich bekämpfenden chineſiſchen Armeen die ſapa⸗ iſchen Intereſſen nicht beachten, werde er ſelbſtverſtändlich dement⸗ prechend handeln. Den„Times“ wird aus Tokio telegraphiert, der Generalſtab uche Transpartſchiffe. Ein Regiment ſtehe zur Abfahrt bereit. Der Krlegsminiſter erklärte wiederholt, daß für alle Fälle Bereitſchaft be⸗ ſtehe. Die„Weſtminſter Gazette“ bringt eine ſehr düſtere Aurtelung der Lage in China von einem Korreſpondenten in Auſtralien. Dieſer weiſt auf die ſtarke Spannung zwiſchen Amerika and Japan hin und ſpiegelt die Stimmung der britiſchen Kolonien un dalie wieder, indem er England energiſch auffordert, ſich in u Konflikt auf die Seite der Weißen zu ſtellen. Er er⸗ 2 ct, es beſtehe kein Zweifel, daß die Haltung Amerikas, Kanadas, uſtraliens, Neuſeelands zwecks Ausſchluß Japans in Aſien 8 gemeinſames Band zwiſchen dieſen Ländern ſchmiede und daß duſtralien immer mehr Amerika als den Schützer gegen die aſiatiſche rohung anſehe. Die weiße Politik werde in Auſtralien 8 2 ruſſiſche Einfluß in China bilde eine neue Gefahr. in nähere ſich rapid dem Augenblick, wo Rußland die Entſcheidung ſchen Krieg und Frieden fällen wird. Mißglückter Augeiff auf Tientſin die„‚Times“ melden aus Peking, daß die Honan⸗Truppen Wren Angriff auf Tientſin geſchlagen worden ſind. Der Ver⸗ . die Regierungskriſis die BVerlin, 15. Dezember.(Von unſerem Verliner Büro.) des wifiziellen Verhandlungen der Parteien über das Programm wer eichsminiſters a. D. Koch, das inzwiſchen fertiggeſtellt wurde, ö her den erſt am Nachmittag aufgenommen werden, nachdem bis⸗ ornur unverbindliche Sondierungen erfolgt ſind. Den rmittag benutzte Herr Koch, um mit dem Reichsarbeitsminiſter ſprech u n s die ſozialpolitiſchen Punkte ſeines Programms zu be⸗ geteſhen. Wie von einer parlamentariſchen Nachrichtenſtelle mit⸗ elelt wird, ſoll zwiſchen deiden völliges Einvernebm en Sd 05 worden ſein. Auf die Haltung der Volkspartei und der ehe zu den Kochſchen Leitſätzen läßt dies natürlich noch ückſchluß zu. Nahedte Beſprechung Kochs mit den Parteiführern wird erſt am Denor Nachmittag ſtattfinden. Um 12 Uhr verſammelten ſich die drandkraten zu einer Frakttonsſitzung, in der Herr Koch ſein Pro⸗ Fünſch, zunächſt dem Cremium ſeiner Parteifreunde vorzulegen den ſcht. Bei den Verhandlungen zwiſchen den Parteiführern wer⸗ und von den Demokraten zugegen ſein die Herren Koch, Haas Kurtzerkelenz, die Volkspartei wird durch die Herren Scholz, denb us und Brüninghaus vertreten, während das Zentrum Feh⸗ en ad und Marx und die Sozialdemokratie Müller⸗Fran⸗ Wels, Dittmann entſenden. 1 8 dade ie„B..“ behauptet, daß von einzelnen Volksparteilern ge⸗ habe gegen die Perſon Kochs Quertreibereien verübt würden. Davon wirtſe wir bisher nichts bemerkt. Die Gegenſätze ſind vor allem Sdzichaftspolitiſcher Natur. Sie kreiſen um die Forderungen der ferenaldemokraten und beſchränken ſich im weſentlichen auf die Dif⸗ nzen zwiſchen den beiden Flügelparteien. Seſprechungen beim Reichskanzler Neige Berlin, 15. Dezember.(Von unſerem Berliner Büro.) Reichstanzler Dr. Luther empfing heute mittag die Vertreter der kater tagsfraktionen mit Ausnahme der Sozialdemokraten, Demo⸗ 5 und der Bayeriſchen Volkspartei zu einer Beſprechung über 7 mannträge auf Erhöhung der Beamtengehälter. Die Be⸗ 55 befüng wurde nach kurzer Zeit unterbrochen und ſoll um 1 Uhr fort⸗ ö hrt werden. Nus der heutigen Reichstageſitung ma* 2 ö Neicheoch hinter den Kuliſſen nach einem Kompromiß ſucht, wird im d agsplenum die Beratung über die Anträge auf Erhöhung werlſ eamtengehälter ſortgeſett. Der württembergiſche Ge⸗ Att chaftsführer Groß vom Zentrum wendet ſich gegen die Dru wie von den Beamten durch ge Demonſtrationen ein * 4 Methppenf die Regierung auszuüben verſucht wird. Derartige den ſeien zu verdammen. 855———1 4 Vozeecbol der Weihnachtsfezer in Südtirol. Einer Meldung au⸗ in der u Fufolge, iſt dort das Verbot ergangen, die Weihnachtsfeier Tanner bisherigen Weiſe vorzunehmen und einen geſchmückten du rkeinen Kampf in der Gegend der japaniſchen Garniſonen 95 95 Prozent der Einwohner zu einer Art Religion erhoben. er von Tientſin, General Lichinglin, ſei jetzt in der Lage, ſeine Berlin, 15. Dez(VBon unſerem Berliner Büro.) Während eonenbaum aufzuſtellen. Ueber dieſes Verbot herrſcht in Südtirol Seſihe Erregung. Man hofft, daß es möglich iſt, es über Rom ebln zu können.„ hoit 98 6 Für Anzeigen an beſummten Tagen Stellen und Ausgaben 13 wird keine Veramwortung übernommen. Hövere Gewalt, Streits Betriebsſtörungen ulw. berechſigen zu keinen Exſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben »Mannheimer Frauen-Oeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Cechnib Wandern und Reiſen. Geſetz und Necht che Zuſpizung des Chinaktieges Front zum Schutze Tientſins zu verſtärken. Der Eiſenbahnverkehr zwiſchen Tientſin und Peking ſei vollſtändig unterbrochen. Es wird gemeldet, daß der Gouverneur von Schantung General Lichinglin zur Verteidigung Tientſins Unterſtützung ſchickt. Die Beweaung Wu Pei Fus ſoll dasſelbe Ziel haben. Das würde eine neue militäriſche Allianz von ganz beträchtlicher Stärke bedeuten. General Feng, deſſen Truppen gegen Tientſin nicht die erwarteten Erfolge hatten, ſoll jetzt zwei Diviſionen nach Mukden geſchickt haben, um Kuo Sun Ling bei ſeinem geplanten Angriff auf Mukden zu unterſtützen. 18 5 1 Japaniſche Lebensmitteltransporte für die Mandſchurei Wie aus Tokio gemeldet wird, haben zwei japaniſche Zer⸗ ſtörer Befehl erhalten, Lebensmittel n ach Tientſin zu bringen, wo infolge der Kämpfe Lebensmittelknappheit eingetreten iſt. Nach einer Meldung aus Mukden haben die dortigen Aus⸗ länder größtenteils die Städt verlaſſen. Es geht das Gerücht, daß weitere Unterführer Tſchangtſolins ihren Chef aufgegeben haben. Dieſer zeige ſich aber dennoch entſchloſſen, den Kampf fortzuſetzen. Die ruſſiſche Kolonie in Wutſchau, die das Perſonal der Aſiatiſchen Petroleum⸗Kompagnie umfaßt, verläßt wegen der fort⸗ geſetzten feindſeligen Haltung der Chineſen dieſe Stadt. Die Chineſen haben den Engländern ſchon das Trinkwaſſer verdorben. Da die Verſuche, die Beziehungen zwiſchen Hongkong und Kanton wieder aufzunehmen, bisher keinen Erfolg hatten, wird ſich eine Abordnung chineſiſcher Kaufleute aus Hongkong nach Kanton begeben, die hofft, beſſere Beziehungen bald herſtellen zu können. Ein Reſormprogramm des Senerals Feng General Feng hat nunmehr ſein Reformprogramm veröffent⸗ licht, in dem er verlangt, die Durchführung der Demokratie, Schutz für Landwirtſchaft und Induſtrie, Abſchaffung der noch vorhandenen monarchiſtiſchen Rechte auch in der Mongolei und in Tibet, Ab⸗ ſchaffung von Würden, Abgahen und Sinekuren, Vekämpfung von Luxus und Verſchwendung, Erneuerung der Moral, Abſchaffung des Konkubinats, des Kaſtenweſens, allgemeine Erziehung, Aufhebung ungerechter Verträge, bedingungsloſe Zollautonomie 5 Skandalſitzung des Preußenparlaments Berlin, 15. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei der Beratung des Juſtizetats im Preußiſchen Landtag kam es heute zu einem Skandal, als Herr Wulle den Saal betrat, wurde er mit den Worten„Mordbube“ empfangen. Nach der Rede des Juſtizrates Falk gaben die Sozialdemokraten eine Er⸗ klarung ab, ſie würden an den Verhandlungen nicht teilnehmen, ſo ⸗ lange ſie das Haus durch die Anweſenheit eines des Mordes ver⸗ dächtigten Mannes beſchmutzt wüßte. Er habe ſogar die Kühnheil gehabt, ſich zum Wort zu melden. Als nun Wulle tatſächlich die Tribüne betrat, verließen die Sozialdemokraten und Demokraten ſowie auch ein Teil des Zentrums den Saal. Herr Wulle, in der Haltung eines preußiſchen Feldwebels. ſucht ſich Gehör zu verſchaffen gegen die zuerſt auf ihn nieder⸗ praſſelnden Zwiſchenrufe. Aber die Kommuniſten haben unter⸗ deſſen, zu einem Klumpen links von der Tribüne zuſammengeballt, einen regelrechten Cantus angeſtimmt. Die kleine Anhüngerſchar Wulles und auch ein Teil der Rechtsparteiler drängen ſich um die Tribüne und Herr Wulle verſucht ſein Möglichſtes. Da aber„der Geſang“ der Kommüniſten ſich immer mehr ſteigert, ſo ſieht det gerade amtierende deutſchnationale Präſident ſich gezwungen, die Sitzung auf einige Minuten zu unterbrechen. Als die Sitzung wieder eröffnet wird, haben auch die Kommuniſten den Saal ver⸗ laſſen. Herr Wulle kann nun vor der Rechten ſeine Rechtfertigung im Falle Grütte⸗Leder vorbringen. Er ſtellt die Angelegen⸗ heit ſo dar, als habe er mit dem Mörder, der einen ſehr törichten Antrag an ihn geſtellt hätte, nichts zu tun gehabt und Grütte⸗Leder ſuchte ihn lediglich jetzt deshalb zu beſchuldigen, um ſich das Leben zu retten. Er verlange, daß ihm, einem Abgeordneten mehr geglaubt würde, als jenem Verurteilten. Auch ſein Genoſſe Kübe waſche ſeine Hände in Unſchuld. Kurzum: Dies Kind, kein Engel iſt ſo rein. deſptechung wittchaftlicher Fragen bei dr. Luther Reichskanzler Dr. Luther empfing die Vorſtandsmitglieder det Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels zu einer Be⸗ freen wirtſchaftlicher Fragen. Anweſend waren u. a. Reichs⸗ ernährungsminiſter Graf Kanitz, Staatsſekretär Dr. Bredow vem Reichs wirtſchaftsminiſterium und andere Reſſortvertreter. Für die Hauptgemeinſchaft ſprochen Heinrich Grünfeld, Kommerzienrat Hartlmair und Dr. Tiburtius über die ungünſtige Entwicklung der Geſchäftslage des Einzelhandels, die zum Teil auf erſhwerende Konkurrenzbedingungen von Seiten der Konſumpvereine uſw. zurückzuführen ſei. Der Reichskanzler ſagte die erbetene Abhilfe zu und betonte, daß die Konſumvereine und kommunalen Verkaufsver⸗ einigungen ſelbſtperſtändlich unter gleichen Konkurrenzbedingungen und Steuerleſten wie der Einzelhandel arbeiten müßten. Die Ver⸗ treter der Hauptgemeinſchaft ſagten ihre Mitwirkung an der bevor⸗ ſtehenden allgemeinen Wirtſchaftsenquete zu und wieſen auf Mängel des heutigen Preisprüfungsverfahrens hin. * nein, voll Ekels ſieht er dieſemerbarmungswürdigen Ge⸗ Grunde, weil es Untreue gegen unſer Weſen iſt, wenn wir etwas 90 wählen Perſönlichkeſten und wählen gern, wo es um dieſe geht, wie bei der Hindenburg⸗Wahl. Und von Perſönlichkeiten wollen ſie geführt und beraten ſein und nicht von Parteſ⸗ urdeutſchen Prinzip der Perſönlichkeit und ſeiner rückſichts⸗ ſchon erlebt. Bald eine friedensſtarke Kombagnie von Miniſtern im Dienſt und außer Dienſt iſt die Folge! Das heißt man regie⸗ Ausgaben! Iſt, das nicht vollendeter Unſinn im bettel⸗ Wunder, wenn gerade das fehlt und immer mehr verloren geht, was der Staat und ſeine Regierungsform unbedingt braucht: Ver⸗ Pttʃqtreis 10 Pfeunig — 8 geigenpreiſe nach Tarif del Borauszahlung pro emnip. olonelzeile ür Allgem Anzeigen 0,40 R⸗M Retlam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden böher derechnet. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichsſtand Mannheim. Iſt's ein Wunder? Auf die in der letzten Wochenſchau angeſchnittene Kritikam Reichstaa und die grundſätzliche Er⸗ örterung der Möaglichkeit einer Abhilfe ſind uns ver⸗ ſchiedene Zuſchriften zuaegangen, von denen eine be⸗ ſonders temperamentvolle als Chrakteriſtikum der Beurteilung der Frage in der Wählerſchaft nach⸗ ſtehend folat: 750 5 7 Iſts ein Wunder, daß ſich der gewöhnliche Sterbliche wieder mal mit Gkel und Abſcheu abwendet von dem, was man Re⸗ gierungskriſe nennt, wie ſie ſeit einigen Wochen uns wieder beſchleden iſt! Da ſind rieſengroße Nöte, die käglich größer werden, auf allen Gebieten, da ſind faft übermenſchliche Aufgaben, die ihrer Erledigung harren und die alles, aber nur nicht häufigen Wechſel in der Leitung vertragen können, da ſind Verantwortungskomplexe in einem Maße, die nur der einigermaßen kennen kann, der längere Zeit ihre Laſt getragen, für ſie eingeſtanden, um ſie gebangt und Nervenkraft und Leben für ſie eingeſetzt hat. Und welches Verhalten bringt der deutſche Parlamentarismus dieſen Nü en, Aufgaben und ſittlichen Verpflichtungen entgegen? Er produziert eine Regferungskriſe nach der anderen, er ſetzt ab und ein, dekretiert und negiért, betraut und mißtraut in einer Weiſe und in einem Tempo, als ob ein böſes Gewiſſen und Höllengeiſter hinter dieſer Eile, hinter dieſer politiſchen Unſtetigkeit ſtünden. Und wenn ein Unpolitiſcher dieſem Unſinn noch irgend einen Sinn abgewinnen möchte, dann ſteht er hilflos da, aber nicht voll Chrfurcht vor großen Ideen, die ſolchen öfteren Wechſel etwa gebieteriſch fordern könnten, ſchehen zu, nur ein Gefühl im Herzen: o armes, deutſches Vater⸗ land und nur einen politiſchen Wunſch auf den Lippen: fahr' zum Kuckuck, du undeutſcher, heilloſer Parlamentarismus! 5 Ja, das iſt's: wir haben Geiſter gerufen, die unſerem We⸗ ſen zuwider ſind, wir haben fremde Dinge akzeptiert, ohne die ſeeliſche Struktur der Weſtmächte zu beſitzen. Und daran kranken wir und daran leiden wir und darunter gehen wir ſchließlich auch zu nachahmen, was nicht zu unſerer ſeeliſchen Exiſtenz paßt. Untreue hat aber noch immer ihren eigenen Herrn am meiſten geſchlagen. Sehen wir's nicht vor Augen? Die denkenden Menſchen wählen nicht mehr auf Kommando, ſie gehen nicht an die Urne, wenn die Parteien es wollen, ſie haben es ſatt, Wahlreden zu hören, die ſchlietz⸗ lich überall von einigen Abtönungen abgeſehen, dieſelben ſind. Sie abmachungen und Parteikompromiſſen. Darum weg vomundenk⸗ ſchen Imperſonalismus in der Politik und zurück zum loſen Durchſeßung auch in der Politik!“ Was iſt boch das für ein Elend! Zehn Jahre ſogenannle Kabinette, d. h. Reichskanzler, hat die deutſche Republik bis ſetzt. ren zum Volkswohl, das heißt man vor allem Herabſetzung der arm gewordenen Vaterland? Iſt's ein Wunder, wenn Unzählige an dieſem Syſtem ſpottend vorübergehen? Iſt's ein trauen! Und noch eins: Man ſpricht viel von ſtaatsbürgerlicher Er⸗ ziehung und man tut gut, wenn man weniger dovon ſpricht und mehr davon übt. Aber wie ſoll z. B. dem heranwachſenden Ge⸗ ſchlecht ſo ein Staat lieb und wert gemacht werden, wenn dieſer Staat in der Leitung ſo⸗unſtet, ſouneinheitlich ſo wenig aſchtunggebietend ausſieht! Man wundere ſich doch nicht, daß ſo wenig Ehrfurcht vorhanden iſt, und daß die Achtung bor den verantwortlichen Leitern tauſendfach gleich Null iſt. Iſt's ein Wunder? Der Deutſche will vertrauen, er will aufſchauen zu ſeinen Führern, aber wie kann er das, wenn er alle pnar Mo⸗ nate ſich auf neue Namen und neue Männer umſtellen ſoll! Iſt's ein Wunder, wenn da der letzte Reſt von Vertrauen ver ⸗ loren geht? Und die Folge wird ſein, daß der Radikalismus zunimmt zum Unheil gerade dieſes Staats und ſeines Syſtems. Was tun? Deutſch denken ünd deutſch handeln! Man töte den fremden Bazillus, der in unſer Blut gedrungen iſt und jage dieſen jetzigen Parlamentarismus— maa verzeiße den Aus⸗ druck— zum Teuſel!!) Dafür ſoll der Reichspräſident das Recht haben, ſeine Miniſter, mit denen er die Veranfwortung zu tragen bat, ſel bit zu ernennen. Führt das in einzelnen Fällen zuu Unebenheiten, dann kann durch Erſetzung abgeholfen werden. Gewonnen aber iſt Stetigkeit. Einheitlichkeit. Ruhe und damit Zeit und zunebmendes Verantwortlichkeſtsgefühl, ie größer und je ſchwie⸗ riger die Aufgaben werden mit det Zeit! Wer abher darin Ahſolu⸗ tismus des Reichspräſidenten ſieht. der führe ſich die ganze un⸗ haltbare Sitnation des jekigen Zuſtandes vor Augen und nergeſſe nicht, daß der jeweilige Reichsvräſident ja vom Volk gewählt iſt, alſo von ſeinem Vertrauen getranen iſtt Es iſt Jeit, daß es anders wird. Denn von der Partel⸗ wirtſchaft und ibrer unßeiſvollen Auswirkung haben wir geunng geſehen. Iſt's ein Wunder? 775 B. 7 4 1 1 Sltatiſtiſches zur volkszählunz?z II verlin, 15. Dezember. Bei der Volkszählung am 18. Junt 1925 ſind, wie jetzt amilich mitgeteilt wird, im Deutſ hen Rei) ohne Saargebiet instzeſamt 561 Gemeinden mit über 10000 Ein w ohnern exmittelt worden. Dieſe 561 Gemeinden umfaſſen nicht weniger als 28,8 Millionen Einwohner oder 46,1 Prozent der f geſamten Reichsbevölkerung. Allein auf 45 deutſche Groß⸗ ſtädte(das ind Gemeinden mit über 100 000 Einw⸗hnern) enr⸗ fallen 16,4 Millionen Einwohner oder 26,2 Prozent der Reichs⸗ bevölkerung. Es lebt demnach heute faſt die Hälfte der geſamten Reichsbevölkerung in Gemeinden mit über 10 000 Einwohnern und über ein Viertel der Reichsbevölkerung entfällt auf die Grosſtädte. 1871 bezifferte ſich der Anteil der Gemeinden mit über 10 009 Ein⸗ 1 wohnern erſt auf 17,4 Prozent, der der damaligen 8 Großſtädte fogar nur auf 48 Weehek 155 8 9 585 2. eite. Nr. 582 enue Meanbeimer Beftung(bens-Rnegabe? Dienstag, den 15. Dezember 122 2 242 N Die auswärtige politik Amerikas Wie aus Newyork gemeldet wird, erklärte der amerikaniſche Staatsſekretär Kellog in einer Rede über die auswärtige Politik Amerikas u..: Amerika habe friedliche Zuſammenarbelt ſtets geſucht. Amerika ſei auch weiterhin ſtets bereit, alle die Konfe⸗ renzen zu unterſtützen, die Handel und Verkehr zu heben geeignet ſeien und einen Abbau des Krieges herbeiführten. Das Fernbleiben Amerikas von Locarno begründete er damit, Amerika ſei einmal nicht eingeladen worden, außerdem habe kein Anlaß beſtanden, ſich in rein euröpäiſche Fragen einzumiſchen. Amerika werde ſich niemals zu dem europäiſchen Syſtem der Bünde und Gegenbünde bekennen, die da⸗ Gleichgewicht Europas herſtellen ſollten. Erſt ſeit Beendigung des Krieges mache Europa lebhafte Anſtrengungen von den Voraus⸗ ſetzungen des alten militäriſchen Kräfteſpiels loszukömmen. Locarnv habe die Verhinderung weiterer Kriege in Europa vollendet. Inner⸗ lich habe das ganze amerikanſiche Volk ehrlichen Anteil genommen 2 Locarno und ſei ebenſo froh wie die übrige Welt über den Er⸗ Dann berührte Kellog das Schuldenſyſtem und bemerkte, Amerika habe niemanden von ſeinen Schuldnern zum Zahlen ge drückt, aber um Europas willen habe es endlich mahnen müſſen. da⸗ mit ſich ſein Kredit in der übrigen Welt hebe. Auch die Bundesge⸗ noſſen aus dem Weltkriege müßten zahlen, denn Amerika habe 30 Milliarden Dollar für ſeine eigene Kriege⸗ führung ausgegeben, außerdem an die alliierten und europäiſchen Nachfolgeſtaaten 16 Milliarden Dollar verliehen. Alle Nachkriegs⸗ anleihen ſeien mit ſo milden Bedingungen vergeben worden, daß eine Baſis gefunden werden müſſe, um auch den Forderungen des amerikaniſchen Volkes gerecht zu werden. Eine Streichung ſei ſchon um der Schuldner willen nicht möglich. Schulden würden auch noch durch die Zeit und die ſtändige Teilnahme Amerikaz leicht gemacht. Weiter als über 62 Jahre hinaus könne Amerika aber niemanden entgegenkommen. Amerika könne Anleihen nicht gutheißen, die für Monopolzwecke verwendet werden ſollten.— Kellog verurteilte des weiteren die Ruhrbeſetzung. Schließlich erwähnte Kellog im beſonderen die deutſchen Gemeindeanleihen und er⸗ klärte, die amerikaniſchen Bankiers ſeien von Waſhington aus da⸗ rauf aufmerkſam gemacht worden daß die deutſche Regierung es nicht gerne ſehe, daß den deutſchen Gemeinden und Einzelſtaaten unbe⸗ ſchränkte Kredite eröffnet würden, zumal ſich daraus ſpöterhin Schwie⸗ rigkeiten im Zuſammenhange mit dem Transfer der Reparations⸗ kommiſſion ergeben könnten.⸗Im übrigen Teil ſeiner Rede beſchäf⸗ kate ſich Kellog mit der Lage in China unter Wiederholung des bekannten amerikaniſchen Standpunktes, daß heute kein Volk auf die Dauer fremder Kontrolle unterworfen werden könne. Parker Silberts Rmerikareiſe Berlin, 15. Dezbr.(Von unſerem Verliner Büro.) In einem Teil der amerikaniſchen Preſſe wird die Reiſe Pärker Gilberts nach Amerika auf die Abſicht des Reparationsagenten zurückgeführt, ein zweite Dawesanleihe für Deutſchland aufzunehmen. Wie wir hören, dürfte dieſe Vermutung unzutreffend ſein. Jedenfalls iſt von den deutſchen maßgebenden Stellen ein derartiges Erſuchen nicht an den Reparationsagenken gerichtet worden. Möglicherweiſe hängt der Beſuch Parker Gilberts in Amerika mit der Realiſation und Unterbringung der Eiſenbahnobligationen zuſammen. 8. Zur Kriegsſchulofrage Die amerikaniſche Zeitſchrift„Foreign Affärs“ hatbe kürzlich emen Beitrag Poincates über die Kriegsſ huldfrage veröffentlicht, der in Amerika teilweiſe Entrüſtung ausgelöſt hat. In der da-auf folgenden Nummer der Zetſchrift äußert ſich nunmehr der frühere Reichskemzler Marx zu derſelben Frage. Er erklärt, daß Deutſch⸗ land den Krieg weder plante noch wünſchte. Er vergleicht Deutſch⸗ lands Haltung gegenüber Oeſterreich mit der franzöſiſchen Haltung gegenüber Rußland und ſtellt feſt, diß Deutſchland nach Ausbruch der jerbiſchen Streitigkeiten noch dauernd bemüht war, die Konflikte zu lokalſieren, daß aber die Bemühungen nach der ruſſiſchen Mobin⸗ ſation am 30. Juli fehlgeſchlagen ſeſen. Eine entſcheidende Unſache ſei die Ueberlegenheit der Entente über den Dreibund gewelen, die von vornherein die Beibehaltung des europäiſchen Gleich gewichtes ausgſchloſſen habe, zumal Italien ſich als unzuverläſſiger Bur desge⸗ noſſe erwieſen habe. Die Entente als die ſtärkere Gruppe habe Ziele verfolgt, deren Verwirklichung nur durch Krieg möglich geweſen ſei, insbeſondere Rußland in ſeinem Drang nach den Dardanellen und ſeinen Wunſch nach Zerſtörung Oeſterreich⸗Ungarns unterſtützt. — Die geſamte Darlegung von Marx iſt dokumentariſch begründet Zum Schluß verlangt Marx für das deutſche Volk ehrlihes Spiel, da Die Verſöhnung der Völker nur möglich ſei, wenn Rachſucht und Haß ruhiger Ueberlegung Platz machten. Erſt dann könne die — 1 5— Abrüſtung eintreten als Vorausſetzung für die mil täriſche In derſelben Nummer der Zeitſchrift ſagt der iſchechiſche Außen⸗ miniſter Dr. Beneſch ein zweites Locorno voraus, wobei Europa ein Uebereinkommen mit Rußland erzielen werde. Wieder ein Eiſenbahnzuſammenſtoßz in Frankreich EParis, 14. Dez. Am Sonntag abend 9 Uhr ſtießen im Bahn⸗ hof Grive zwei Züge zuſammen. 15 Reiſende wurden verletzt. beſteht, durch das Unterlaſſen der Anmeldung Rechtenachte le zu er⸗ eine beſondere Ermächtigung verlangen werde. geſamt 90 Millionen Lire ergeben. deutſchlands Reparationsleiſungen Nach dem Bericht des Generalagenten für die Reparations⸗ zahlungen find nun auch die Berichte des Treuhänders für die deutſchen Induſtrie⸗Obligationen, des Eiſenbahn⸗ und des Reichs⸗ bankkommiſſars veröffentlicht worden, ferner der Bericht des Kom⸗ miſſars für die verpfändeten Reichseinnahmen. Nach dem letzten Bericht haben die Zölle und Steuern auf Tabak, Bier, Branntwein, Zucker und die Einnahmen aus fämtlichen Steuern 1 424 134 000 Mark erbracht gegenüber einem Voranſchlag bon 1017 000 000 Mark. Die Reichsbahn iſt ihren Verpflichtungen im erſten Jahre in Höhe von 200 Millionen Mark pünktlich nachge⸗ kommen. Während des zweiten Jahres hat die Geſellſchaft für den Schuldenabſchreibungsdienſt 595 Millionen Mark zu zahlen. Der Bericht des Kommiſſars bei der Reichsbank beſchäftigt ſich insbeſondere mit der Notenausgabe und der Deckung der Noten und geht dann zur Kreditpolitik der Reichsbank über. Auslä.tdiſche Kredite, die einer Vergrößerung der Ausfuhr dienen, bezeichnet er als am erwünſchteſten, auch ſolche, die dazu beitragen können, die Einfuhr zu verkleinern, z. B. Agrarkredite. Im übrigen ſei aber bei der Beurteilung der Zuläſſigkeit von Auslandskrediten ſehr aroße Zurückhaltung geboten. Aus dem Reichsrat Der Reichsrat genehmigte einen Entwurf von Ausführungsvor⸗ ſchriften zur Sonderunterſtützung an Hausgewerbetreibende Ange⸗ ſtellte und Arbeiter im Tabakgewerbe Nach den Beſchlüſſen des Reichstages müſſen Hausgewerbetreibende, Angeſtellte und Ar⸗ beiter des Tabakgewerbes, die durch die Erhöhung der Tobakſteuer erwerbslos werden, beſönders unterſtützt werden. Die Ausſchüſſe des Reichsrates haben die Ausführungsbeſtimmungen dahin abge⸗ ändert, daß die in Betracht kommenden Gemein deaufwen⸗ dungen für den genannten Zweck nicht, wie es die Reg erung be⸗ abſichtigt hatte, nur zu 75 Prozent, ſondern zu 80 Prozent zurück⸗ erſtattet werden. In dieſer Form wurde de Vorlage angenommen. Angenommen wurde ferner eine Novelle zum Genoſſen⸗ ſchaftsgeſeitz. Nach dem bisherigen Geſetz konnte bei Genoſſen⸗ ſchaften mit mehr als 10 000 Mitgliedern eine Generalperſammlung in der Weiſe abgehalten werden, daß nicht die Mitgleder, ſondern Vertreter die Generalnerſammlung bilden. Ferner konnte gebenenfalls derſelbe Beſchluß bei Genoſſenſchaften von mehr als 2000 Mitgliedern geſaßt werden. Beide Zahlen haben ſich noch den Erfahrungen als zu hoch gegriffen erwieſen und werden daher durch die Novelle auf 3000 und 1500 herabgeſetzt. 5 Kechtsfolgen eines Ru wertungsverzichtes Nach Wahrnehtnungen, die man im preußjſchen Junizmini⸗ ſterium gemacht hat, wird in Fällen, in denen ſich die Beteiligten über die Aufwertung einigen, häufig auf die durch§8 16 des Auf⸗ wertungsgeſetzes vorgeſchriebene Anmeldung verzichtet. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, werden in einer allgemeinen Verfügung des Juſtizminiſters die Juſtizbehörden, die Aufwertungs⸗ recht wahrzunehmen oder Aufwertungsberechtigte zu beraten haben, darauf hingewieſen,daß, da das Geſetz über die Mögli hkeit eines ſolchen Verzichtes nichts enthält, die Wirkſamkeit des V rzichtes zum mindeſten nicht unzweifelhaft iſt und daß jedenfall da, wo Nachbe⸗ rechtigte vorhanden ſind, für den Aufwertungsberechtigten die Gefahr leiden oder doch in Rechtsſtreitigkeiten verwickelt zu werden. Der Miniſter empfiehlt die Anmeldung rechtzeitig d. h. bis zum 1. Januar 1926, nachzuholen. 5 Aus der Generalſynode In der zurzeit in Berlin tagenden Generalſynode erfolgte nach fünfſtündiger bewegter Ausſprache die Abſtimmung über die Frage der neuen Amtsbezeichnung, der Generalſuperintendenten. Mit Stimmenmehrheit wurde das von der Gruppe der Evangeliſch⸗ Lutheriſchen beantragte, von einem Antrag Deyßmann modifizierte erſte Kirchengeſetz der neuverfaß en Kirche in erſter Leſung ange⸗ nommen. Das Geſetz beſtimmt, daß dem Generalſuperintenden en gemäß Artikel 1111, Abſatz 2 der Verfäſſung die amtliche Veeich⸗ numg beigelent wird. Dieſer Beſchluß bedarf der Beſtätigung durch die Provinzialſynode. 1 Einteiſeerlaubnis für deu ſche nach Elſaß⸗Lolhringen Auf eine Anregung zu Gunſten der Aufhebung des auf den Päſſen für die deutſchen Staatsangehörigen vermerkten Verbotes, ſich in die Departements Elſaß und Lothringen zu begeben, hat der franzöſiſche Innenminiſter den Außenminiſter und die Generaldirek⸗ tion für Elſaß und Lothringen davon benachrichtigt, daß er in der Annahme der vorgeſchlagenen Regelung nichts Unzuträgliches ſehe mit dem Vorbehalt, daß man von den Angehörigen der Reichswehr und der Schutzpolizei für das Betreten der beiden Departements »Italiens frelwillige Schuldenanleihe. Die freiwillige Zelch, nung für die amerikaniſche Schuldenzeichnung hat in Italien ins⸗ ge⸗ die Rämpfe in Syrien Nach einer Meldung aus Beirut habe der Druenfüge Haſſan Kharrat einer Zeitung erklärt, decz er ſel die auf den Kopf de Jouvenels ausgeſetzt habe. Auee der Druſen auf die jüngſte Rede des franzöſiſchen Obe⸗ kommiſſars Trupps von Aufſtändiſchen ſind neuerdings in egch de Straßen von Damaskus eingedrungen. Der Bahnhof tändiſchen Elektrizitätswerke wurden von ihnen beſchoſſen. Die Auff wurden jedoch überall zurückgeworfen. „Abd el Rrims An'ehen ſteigt tag/ äglich Der diplomatiſche Korreſpondent des„Dally Ttehrerg, e richtet, daß Abd el Krims Anſehen ſich in keiner Welſe ve lich er⸗ habe, ſondern im Gegenteil ſich bei den Eingeborenen tagteg der Landenteignung und des Frankenſturzes. Wenn. nicht 2 Abtommen inſt Abd el Krim eögeſchloſſen werde, lönne der 555 noch lange unbegrenzt fortdauern. Je länger er andz 1e chünder größer werde die Gefahr, daß der Krieg ſich auch auf die außerhalb des Rifgebietes ausdehne. Badiſche politik Die Einſchränkung des Faſchingtreibens ne An⸗ Die Deutſchnationalen haben im Badiſchen Landtag ei ſchon frage an die Regierung gerichtet, ob die Regierung 2 ins Maßnahmen zur äußerſten Einſchränkung des Faſchingstreiben die Auge gefaßt habe, vor allem auch ob verhindert werde, da Gemeinden durch Faſchingsveranſtaltungen dem Leichtſinn un Lerſchwendungsſucht Vorſchub leiſten. Letzte Meldungen Eine peinliche Verwechſelung ius — Freiburg. 15. Dez Der Berliner Theaterkritiker Jul Bab der ſich auf einer Vortraasreiſe befindet. und bier einen eim traa über Vernhard Sbaw bhielt— er hat auch in Mannb ſtern am veraangenen Sonntag im Nationaltheater geſprochen— iſt ge i in vormittaa 6% Uhr unter dem Verdacht der Talſchminzenden, Haft genommen. aber um 8 Ubr bereits wieder freigelaſſen wor ſich Der Irrtum wurde dadurch verurſacht. daß ein Ho chſtapler an verſchiedenen Orten für den Kritiker Bab ausgegeben und die Polizei diesmal den richtigen Bab erwiſcht hatte. Gasvergiftung eines Ehepaares — Augsburg, 14. Dez. Geſtern wurde in ſeiner Wohnung Sie Schleifer Johann Geiger und ſeine Ehefrau tot aufgefunden. waren durch ausſtrömendes Gas vergiftet worden. Bergmannslos 5 — Beuthen, 14. Dezbr. Auf der„Carſten⸗Zenkrum-Grißz⸗ kamen beim Abbau eines Pfeilers zwei Bergknappen durch p lich herabſtürzende Kohlenmaſſen zu Tode. Frecher Poſtraub 4 — germülheim. 15. Dez. Hier verübten vier bis ſechs ſchwe 2nd waffnete Räuber. wie erſt jetzt bekannt wird, am Samstaa ab J. Uür einen Raubüberfall auf zwel Poſcheam aael die geſamte Poſt von Verrnrath. Knappfack und Hürth vom Bahmen HermülkeimSüd zum Pofcamt nach Hürth u bringen hantereul. der Stelle. wo die Landſtraße nach Köln die Verbindungsbahn Die Räuber nahmen fünf Poſtſäcke und zwei Beutel mit flohen in einem bereitſtehenden Kraftwagen mit ihrer Beute Herb i⸗ Richtung nach Köln. Auf die Erareifung der Täter und die lohnung von 1000 Mark unter Ausſchluß des Rechtsweae⸗ eancreihe⸗ Die Poſtbeutel enthielten 8 440 Mark bares Geld. 14 Einf briefe und eine aroße Anzahl gewöhnlicher Briefe. Der Reichspreſſechef heiratet zatch⸗ — Berlin, 14. Dez. In der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Gedächtn fee fand am Montag nachmittag die kirchliche Trauung des Preſſaaſeln der Reichsregierung, Miniſterialdirektor Dr. Kiep, Hanna Alves ſtatt. Daran ſchloſſen ſich in der Deutſchen Geſe 1914 die Beglückwünſchungen an, an denen u. a. au Dr. Luther und zahlreiche höhere Beamte teilnahmen. Neues Froſtwelter 15 e — Berlin, 15. Dezember. Von der Depreſſion, die die letzte en wetterperinde herbeiführte, ſind nur noch einzelne Strogegen über der Oſtſee und über Nordfrankreich zurückgeblieben. ungen⸗ iſt von der Adria her ein Tiefdruckgebiet nach Ungarn geTherme⸗ ſo daß ſich bei Winden aus nordweſtlicher Richtung des Berlia meter wieder erheblich unter den Gefrierpunkt geienkt hat. 905 tte heute früh 6 Grad und gegen mittag 3 Grad Kälte. Froſtwetter dürfte zunächſt forkdauern. 25 ſten, höhe. Die Eingeborenen ſeien unzufrieden wegen der Laergan e 5 de der die ſchaffung des geſtohlenen Geldes bat die Obervofſdirektion elne eſent⸗ ch Reichskanler 7 ee 22ͤ ͤv 775 dehrer Dichtexs zieht alſo einen Kreis, der bei der urſprünglichen Unſterb⸗ Dietzenſchmidt, der ſunge Deutſchöſterreicher haten, ſtück Wer ein Schaf aus ſich macht, den frißt der Wolf auf. dichte ieht alſc n Kreis, dei der 11 Toskaniſches Sprichwort, lichkeit Adame und Evas ſchließt(äber bei einer nun reformiere katholiſche Mnſterien geſchrieben und iſt ſetzt beim Wiener Vo 1227 6 2 5 ten Unſterblichkeit)—a und was der Dichter nicht gewollt har,(„Der liebe Auguſtin“) angelangt, dem er, wie ve: lautet, einen e geſchieht im zweiten Teil ſeines Menſchheitsdramas: Die Kreielinre Zeitcharakter gegeben habe Begonnen hat er vor einem rama Berliner Ur- und Erſtaufführungen ſeabert ſich der Langeweile ſenen Paradieſes frelich einer anders pußend Jahren ganz wo anderg, beim n. füreliſtſchen elends fio gearteten Langeweile. Es muß werden: ſo belehend am ſtrengſter Obſervanz nämlich. Die Tra“ikomödie Kleine wenn Von Hermann Kienzl ſl a Ang ſo ſch die Balati eile Aaeee 5 in“ läßt 8 1 8 Ritze im Bau Komödienlicht grau. arä ird eine wirkten, eine ſo ſchwere Belaſtungsprobe für uns kur;.Tragik ein Kampf. Sieg und Unter⸗ang iſt, dann fehlt doch der Lales 1 5 alembertonsdie geſpel Bae Juruh 755 Me hu. ſchauer bicelen die diel Stüce des welten Arende—wmiiihren end. ſamen Lerſtöcung eines wehrlg en dlerzehnfihrigen Kundes ele ſale m⸗g, 4, und 5. Tell, die Komödie der menſchlichen Unſterd, ſeſen geſcheiten Dialogen und Diſputakonen. Mag ſein, daß die Erhebende alles Tröſlliche die Wirtlichteitsteue der Mug⸗ chreit. Die Menſchheit, nicht gRegie Barnowskys die Stücke zu pedantiſch ernſt nahm und ſzenen iſt ſo entſetzlich, d. f die abgetärteten Fuſckauer unferer 20 Ein lichkei. Die Menschbeit, nicht der Menſch iſt unſterblich wiewoh ſie nicht ertragen wollten und laut zu vroteſtieren begannprohung 5 a — nach des Doktor Barnabas Programm— im dritten der Shaw⸗ Stücke einzelne die jugendliche Reife von 300 Lebensjahren er⸗ reichen; im vierten unſere heutigen kurzlebigen Normalmenſchen eine in der Entwichlung, auch in der geiſtigen, zurückgebliebene Minder⸗ heit bilden, im fünften nur mehr die Methuſalems und ihre früh⸗ reifen, weiß Gott wann erlöſchenden Nachkommen leben. In dieſem letzten Teit iſt es das Drama, das(am erſten Abend der Aufführung) 4000 Jahre vor Chriſtus bei Adam, Eva und der Schlange begonnen hatte, im Jahre 31,920 nach Chriſti Geburt angelangt. Im Anfang waren Adam und Eva körperlich unſterblich. Nach dem Rat der Schlange vertauſchten ſie die Langeweilen ihres ewigen Paradieſes mit der Fortzeugung des Geſchlechtes und der ewigen Lebendigken geiſtigen Fortſchrittes. Eigentlich war damit das Endziel ſchon er⸗ reicht. Was Shaw dann noch in den„Zeitſtücken“ von 1920, 2170, 3000 und 31920 anfügte, war neben der Erkenntnis, daß unſer Nor⸗ malalter unter hundert Jahren 975 Ueberwindung eines allgemeinen infantilen Zuſtandes und zum Aufbau wahrer Kultur nicht ausreiche, —war neben dieſem luſtigen Pasquill auf unſere ſogenannte Kur⸗ tur, nur eine phantaſtiſche Paraphraſe des allererſten Gedankens. Der „Jortſchritt“ wird vorgeführt mit verblüffenden optiſchen und akuſti⸗ ſchen Erfindungen, und dann, als ein 284jähriger Erzbiſ hof und eine 274jährige Vorkämpferin in voller Jugendkraft das Geſhlecht der Zukunft zeugten, mit dem Bankrott der Vorzeitmenſchheit. Ihr Ueberbleibſel ſind dumme Kinder mit ſchneeweißen Haaren und Denkerſtirnen. 31 920 ſind wir endlich ſoweit, daß ſhon die Neu⸗ geborenen die Jahre des körperlichen und geiſtigen WVachs⸗ tums überſprungen haben. Die fix und fertige Roma Bahn ſpringt mit reizender reifer Bruſt und Seidenſtrümpfen aus dem Ei ihrer Geburt und führt ſofort eine geiſtreiche Debatte. Ja, ſo weit ſind wir, daß nur mehr ſchwache ataviſtiſche Regungen an den Liebeskampf von Mann und Weib gemahnen.„Bis an des Ge⸗ dankens Grenze“— heißt das fünfte und letzte Stück, und ein Epilog taſtet dunkel nach dem Dorado entkörperter Geiſter. Wenn nicht gerade das Denken dieſen Zukunftsſtaat erleuchtete, wäre er ungefähr im Himmel der Religion zu⸗ ſuchen. Die Phantaſie ded ihnen mit beſſerem Hümor beſſer beizukommen wäre. 85 5* Eine Neu⸗Inſzenierung von Shakeſpeares„Romev und Julia“ im Staatsſchauſpielhaus beanſprucht gewiſſermaßen den Titel einer deutſchen Uraufführung: denn zum erſten Mal ſeit altengliſcher Vergangenheit wurde das faſt ungekürzte Drama vor⸗ geführt, mit allen Raufſzenen der die Stadt Verona beunruhigenden Parteien, mit breiter Ausladung der gemein irdiſchen Welt, dre Romeos und Julias Himmel umſchlingt und vernichtet. Die ſyſte⸗ matiſche Abwechslung der ſublimen und profanen Szenen wurde wiederhergeſtellt. Ein intereſſantes, lehrreiches Unternehmen Jür⸗ gen Fehlings, das indeſſen nicht zur Nachahmung empfohlen ſei. Das Hanale lenkt von der ewigen Liebestragödie ab. und dieſe bedarf nur in dem gewohnten kärglichen Ausmaß der Gegenſpieler. Der deutſche Dichter Max Mohr hat vor kurzen Jahren mu den„Improviſationen im Juni“ Hoffnungen und e ree ge- weckt. Ein poetiſches Talent— in den Irrgängen des Kyreſſionſs⸗ mus. Sein neues, von den Kammerſpielen auf⸗eführte Schauſpiet: „Ramper“ zeigt, daß er das Labyrinth des Minotaurus verleſſen. hat; den Ariadnefaden der Poeſie hat er mitgenommen— ein po⸗ tiſches Fädchen; und unſtreitig Theaterkunſt dazugelernt, die Kunſt, den Erfolg zu ſichern. Unſer hs⸗Schauſpielreferent hat anläßlich der Karlsruher Uraufführung in ähnlichem Sinne ausführlich das Stück beſprochen, wie H. Kienzl, Es iſt ein Drama, unter deſſen dröhnen⸗ dem Boden doch ſeltſame Töne rauſchen, Töne einer großen Einſaue⸗ keit. Aber der Erfolg lag bei der äußeren Erſcheinung des zum Ur⸗ weltmenſchen zurückgebildeten Zeitgenoſſen. Paul Wegener gibt ihn: mitleiderregend und furchtbar. Unheimlich das erſtarrie Menſchentum des Rieſen, wie aus weiter Ferne das Ohr der Seere rührend der Eskimoruf. Die überſinnlich⸗ſinnliche Frau des Arztes ſteht im Schatten. Aber dieſes Halbdunkel wurde durch der Fran⸗ ſeett Kinz Genie des Gefühls überwältigender, als der hellſte Kind wird verkauft, verkuppelt, verführt, durch brual⸗ tiefer und tiefer geſtoßen, bis es im Schlamme erdist je Luſt ſtärker in Dietzenſchmidt: das aufſchreiende Mitleid oder iſt an der grauſamen Phantaſie? Das Stück iſt übel, das Tate atlerr groß. Die Biographie Dietzenſchmidts rechtfertigte— he es Beachtung, die er verdient— nicht die Auführung des Jucen ae ſie. die canz große Kunſt der Erika Meingaſt rechtfertigge tur Große Kunſt? Ihr Preis war es, clle Kunſt vor der blosen ind ſo vergeſſen zu machen. Ich habe noch nie auf der Bihne 5 mit rührend täppiſch vor dem dunklen Tor des Schickſals geſen en ſchlenkernden Gliederlein, erbarmungswürdiger Hlfleuakei mt ſo habe noch nie ein Kind, ein betäubtes verworrenes Kind, ie ein reinen Lippen die Sünde ſchlürfen geſehen. Ich habe no und Kind ſo herzbrechend weinen, ſo in Verzweiflung ringe zerbrechen geſehen. Lite atun l buͤpro⸗ pie Zugendbildnerel, Deutſchlands Aufhabe, von Hochſchusge⸗ feſſor Dr. Carl Kindermann. Band 1: Die Richtk älte, laa Julius Klinkhardt, Leirzig— Die größte Not unſente heit iſt die Jugendnot. Sie ſleigert ſich durch die völlige Zerfagkedem in den Grundanſchauungen zahlreicher Jugendbildner un mangelnden Glauben an die Selbſtverantwortung der rcbeit an Kindermann, der aus einer langid rigen und begeiſterten 2 rten der Jugend ſchöpft, ſammelt in 915 Werk Jugend und alle Stich⸗ Jugendbildner zu zielbewußtem Zufammenwirken. Unter den, aft worten: Fromm, Deutſch, Gemeinfrei— frei in der Gemeinſch ung und Frohwüchſig entfaltet er eine Welt⸗ und Lebensanſcha und welche eine gewaltige Vereinigung von Religion, Wiſſenſs⸗ i Kunſt darſtellt. Alles zu dem einen Zweck: die Jugend kört elfen ſeeliſch, geiſtig auf das höchſte zu fördern und dadurch mitzueent⸗ am Aufbau Deutſchlands. Das Buch hat eine ſeiner Bedeuunghand ſprechende würdige Ausſtattung gefunden. Der ſchmucke Leine ſei angelegentlicher Beachtung empfohlen. a örperl * S Drggere. scogsSSS SSSs — — 2r ereee. 3 3. Selfe. Nr. 582 5 „Dienstag. den 15. Dezenber 1925 Nene Mauabelniet Zeitung[Ndeas-Nnessabel 5 A, — Se S MWieruer— 8 82————— 2—— 2 8 2 N 9 7— Parade vor dem Stimmungsbilꝰ er von Hharald Lageꝛſtröm weihnachtsmann Winterſport und Sporidreß— der Kundendienſt— Spielzeug!— Schmuck und Prunk V Baden iſt dabel, ſeinen Winter zu entdecken. So ſonderbar es den klingen mag: Noch vor zwanzig Jahren kannten nur wenige u unbergleichlichen Winter ihres Heimatlandes. Aber jetzt kennen ſpo n und auch für die Nachbarn iſt Baden ein begehrtes Winter⸗ f elgebiet geworden. Im badiſchen Winter findet man unver⸗ Mete Natur, trauliche Bergneſter mit idealen Skibergen. mit kilo⸗ Peiltangen Abfahrten, Hochwäldern und ſonnengebadeten Schnee⸗ den, über denen blaßblaue Tannenſchatten und blendender ſchnsenglanz zerfließt. Die Schwarzwaldtannen ſtehen wie ſchlanke, SGheeſchimmernde Säulen am Wege— leiſe ziſchend gleiten die Alier darüber hin. we⸗ Aber ich will den Dichtern nicht ins Kunſthandwerk pfuſchen, 99 ich laut vom ſtillen, köſtlichen, ungekünſtelten Winter des ͤ nerlands träume. Ich muß von den lockenden Schneehügeln und ſtürterbergen. den vielen Herzen, die für den Winter beinahe ſo ſcäftech wie für den Frühling ſchlagen, ſchreiben, weil die Ge⸗ Wnltscuslagen der Konfektionsgeſchäfte ſich beherrſchend auf dden geln rpor, eingeſtellt haben. Wenn nur noch etwas mehr Tannen⸗ 10 und Schnee zur dekorativen Wirkung gebracht würde, dann Be faſt die Illuſion entſtehen, als wollte der Bergwinter ſeine Weldskarte abgeben. Ich glaube, daß die Luſt zum Sport das ihnachtsgeſchäft ſehr beleben wird. mü die Wenigſten ahnen, welche Anſtrengungen gemacht werden ſellen. um in der Konfektion die liebe Kundſchaft zufrieden zu im enz denn das letztinſtanzliche Urteil ſpricht in Dingen der Mode Noder das kaufende Publikum— dasſelbe Publikum, das in der Mode ſeine eigenen geiſtigen Züge wiedererkennt. Publikum und nöde ſind launiſch, widerſpruchsvoll, dem Wechſel hold und nie⸗ die 5 zufrieden. Wer ſchönen Frauen Kleider liefert— und das ſind zu affen, mit denen ſie ihre Eroberungszüge führen,— der muß 5 demem Philoſophen und ſeine Ladenräume müſſen zu einer Schule wur Weisheit geworden ſein. In der Tat iſt jede Verkäuferin von der durchſchnittlicher Begabung in punkto Menſchenkenntnis und in ſaphi unſt, den Willen anderer zu beeinfluſſen, wohl jedem Philo⸗ eines broleſſor überlegen. Noch vor zwanzig Jahren war das Milieu und Ladens oftmals laut und aufgeregt. Jeßt iſt alles auf Ruhe „Aufmerkſamkeit eingeſtellt. Man merkt die ordnende Hand des del„ man merkt aber auch, daß im Laufe der Zeit ein Verkaufs⸗ 0 55 erzogen wurde, das den Kundendienſt als eine ange⸗ Sa te Wiſſenſchaft handhabt. Unter Kündendienſt verſteht man die und verſtändigkeit in der Bedienung— alſo die Kunſt, dem Kunden keit der Kundin jeden Wunſch von den Augen abzuleſen, die Fähig⸗ llebe auch unentſchloſſenen Kunden gegenüber immer höflich und zu berwürdig zu bleiben, taktvoll und ſachverſtändig beim Einkauf eraten, ohne magiſterhafte Ueberheblichkeit, die Begriffe von der dubi zu klären, einen unmöglichen Geſchmackswillen ab⸗ oder um⸗ auf gen. auf der Notiz für die Kaſſe keinen Fehler zu machen und kle eigene Verantwortung hin bei Wünſchen nach Umtauſch oder Verten Aenderungen den Mut zur Kulanz zu haben. Das ganze Gleicufsgeſchäft muß von dem Grundſatz beherrſcht werden, daß aus Kunddgülligen Intereſſenten, aus Intereſſenten Käufer, aus Käufern den werden. Wer in unſeren Läden das Perſonal einmal HSGerhard von Keußler:„eſus 10 Aufführung im Heidelberger Bachverein Wü, Als weihnachtliches Chorkonzert des Heidelberger Bachvereins Gare am Sonniag nachnitlag im großen Saal der Stadthalle Norbard v. Keußlers bibliſches Oralorium:„Jeſus aus Luftareth⸗ unter der Leitung von Hermann Poppen zur Jui hrung gebracht.(Der Klavierauszug iſt im Verlag Orto e, Leiſpzig erſchienen) wort Dratorium, deſſen Text vom Komponiſten ſelbſt aus Bibel⸗ zuken und Kirchenliedern zufammengeſtellt iſt, atmet eine tefe und ſc rFrömmigkeit. Man fühlt daß bier ein Muſſter ſpricht, der wert nur— was ſa heute ſelbſtverſtändlicher denn ſe iſt— ſein Hond⸗ Men Hollkomnden beherrſcht, ſondern ein reifer, feiner, frommer auch von einer ungewöhnlichen Kultur des Geſchmacks Daher we dieſe Mufik, obwehl ſie in Inſtrumentation und Matlivver⸗ dloß ung deutlich von Wagner herkommt, nie nach der Seite des dag en Effekts hin— alſo in ſolchem Falle peinlich— wirkt, ſondern Fröm ſagen wir: parſifalhafte durch den Filter einer wirklichen wichtimigkeit(etwa wie bei Bruckner) und, was hier mindeſtens ſo ig iſt, den eines vornehmen Geſchmacks gegangen iſt. pene dn zwei Teile: 1. vom Weihnachtsmyſterium; 2. die alte und in Durg Zion gegliedert. verzichtet das, Orgtorium Keußlers auf die Jonſt die Handlung tragenden Rezitativ⸗Erzähler, ſendern läßt Uuneeimme Deſu ſelbft(Tenor) ſprechen, wodurch eine eigentümli de Wez Attelbarteit der Wirkung erzielt wird. Daneben als eindiſe glete Soleſtimme ein Alt: die Stimme des alten Bunds, in der Ehor vom Kemponiſten etwas ſtiefmütterlich behandelt, weil.em ſtüt motwend gerwerſe häuf g. zugedeckt Der Chor ſeibſt. unter⸗ 1 5 einem Kinderchor, hat in kunſtvollen Cheralfätzen. Fugen iſt 5 oppelfugen keine leichte Aufgabe. Eine ausführliche Analy'e Veif 550 unmöglich. Es ſei nur auf ein beſon ders hervorſtechendes des lt für dieſes noble und geſchmacvolle Schaffen hingewieſen: Du bz nſer Vater. Bei den beiden erſten Vitten; unſer Vater, der dweſt im Hinmel, geheliget werde Dein Name, weterheil der derhoßtnmige(Alt und Baß) Chor die Sümme⸗ Jeiu noh wie mit der atenem Atem vor der Feierlichkeit des Augenblicks uniſono in ſetzdeichen Lege, alſa wörtlich, nach: Dein Reich komme drücken die Nerin dr) Stimmen die wachſende Lebendigkeit der Ateilnehme wird aus. daß das Thema in die Decminante erhöht wiederhelt und von nun an wird die Selbſtändigkeit und Verſchiedenheit beobachtet hat, ſtaunt über ſein hohes Niveau. Insbeſondere iſt es mir aufgefallen, daß z. B. in den Modegeſchäften das Perſonal nicht nur über die Modemomente bei den auf Lager befindlichen Gegen⸗ ſtänden aufs beſte informiert war, ſondern daß es ſich auch über die Geſamtmode aufs Eingehendſte unterrichtet zeigte Dem paſſionierten Verkäufer iſt nichts unbehaglicher, als ein ſtiller Geſchäftsgang und es iſt ihm die aufrichtigſte Freude, wenn ein Zufallskäufer wieder kommt, alſo Kunde geworden iſt e Ich habe ſchon auf das aute Quantum Menſchenkenntnis bin⸗ gewieſen, über das jeder verfügen muß. der nicht nur Ware ver⸗ kaufen, ſondern den Kunden der Firma auch erhalten will. Sopiel Kunden, ſoviel Menſchen aus Fleiſch und Blut kommen in den Laden. Der entſchloſſene. unentſchloſſene, der anſpruchsvolle. der leicht zufri⸗ dengeſtellte. der einige und viel Zeit habende Kunde. der rechnende. der mit einer leichten Hand. der mißtrauiſche, der zutrauliche, ver⸗ langen jeder ſeine beſondere Behandlung. Da kommt z. B. die mo⸗ derne Frau mit dem Bubikopf. in ihrer. ganzen Erſcheinung von in⸗ ternationalem Einſchlag. Ihre Wünſche werden ganz durch die letzte Mode beſtimmt. Da kommt die Beamtenfrau, die hupermoderne und extravagante Sachen zurückweiſt. Alle wollen ſie mit ſachlicher, nicht ſerviler Höflichteit bekandelt ſein. Jeder Menſch kehrt gerne in ein Geſchäft zurück, in dem ſeinen Wünſchen ein verſtändntsvolles In⸗ tereſſe entgegengebracht wurde. In dieſer Beziehung hält es jeder mit dem Bäuerlein. das nach fünfzehn Jahren wieder einmal nach Mannheim kommt, das Hutgeſchäft von damals wiederfindet und mit einem biederen Händedruck meint:„Na. da bin ich mal wie⸗ der.“ Und noch eines muß zum Lobe des Verkaufsperſonals aus⸗ geſprochen werden: es aibt hier keine Beſchwatzungskünſtler. Zu den Branchen. deren Disvoſitionen durch den Werßnachts⸗ umſatz ganz entſcheidend beſtimmt werden. zählt das Spiel⸗ warengeſchäft. Hier iſt die Neuheitenſchöpfuna in ein beſon⸗ ders reges Fahrwaſſer gelanat. Es aibt nichts Luſtigeres. als in einem großen Spielſachen⸗Sortiment Studien zu machen. Es iſt, als ob die ganze Welt mit ihren Menſchen und Tieren, techniſchen Schöpfungen, Unterhaltungen und Arbeiten, ihren Bäumen und Häuſern aufs Liliput⸗Format gebracht worden wäre. Da gibt es Spielzeuge, die nationale Züge aufweiſen, bei denen z. B. die Ge⸗ ſchmackswünſche unſeres eigenen Volkes weitgehendſt durchgeführt ſind. Dann gibt es wieder ſolche, die Typencharakter haben, für jeden Markt verwendbar ſind, alſo Sportſpielzeuge, Kleinkinder⸗ ſpielzeuge, Tiere, Humor⸗ und Scherzſpiele(mit Spielerklärungen in mindeſtens vier Sprachen), mechaniſche Spielzeuge. Von neuen wiſſenſchaftlichen Spielzeugen ſeien die verſchiedenſten Radicſpiel⸗ zeuge, Flugzeugſpielzeuge, von eis fachſter bis lehrhafteſter Konſtruk⸗ tion, elektrotechniſche Antriebsſpietdharen, geographiſche Lehrſpiele, Handwerksſpiele, Froebel⸗ und Momeſſori⸗Kindergartenſpielzeuge er⸗ wähnt, die alle dem erzieheriſchen Gedanken ihr Entſtehen ver⸗ danken, das Kind bereits im Spielalter in einer, ſeinem Auffaſſungs⸗ vormögen angepaßten, leicht faßlichen Form die Errungenſchaften der modernen Wiſſenſchaft, ſoweit ſie in das praktiſche Leben hinein⸗ ſpielen, in amüſanter Art zu veranſchaulichen.„„ von Vorſtellung und ſeeliſcher Mitbewegung immer lebhafter charak⸗ teriftert dadurch, daß das von der Stimne Jeſu gegebene Thema vom Chor immer freier variiert, die Stimme ſeelbſt immer meht um⸗ ſponnen, ja übertönt wird, bis ſchließlich alles zu dem herrlichen Bau: Dein iſt das Reich und die Kraft ſich ſte ger. Die Wiedergabe war eine vortreffliche, vor alem dank der aus⸗ gezeichneten Chör⸗ und Orcheſterdisziptin durch den Dirigenten, der das enorme Anforderungen ſtellende Werk mit offenſichtlich be⸗ ſonderer Liebe und Freude ausgezeichnet einſtud ert hatte, und dank der beſeelten und kultivierten Geſangsweiſe von Ludwig Heß, der, immer noch einer unfrer vornehmſten und geſchmackvollſten Sänger, die Stimme Jeſu zu ergreifender Wirkung brachte. Die Alt⸗ ſtimme, an ſich ſchon ſchwer und nicht ſehr deakbar, wurde von Eleonore Gleim(Kaſſel) mit ſchönem, dumkeln Material geſungen, erfordert aber vielleicht doch wohl eine gefangliche und menſchlche Reife, wie ſie etwa eine Maria Philippi beſitzt. Die Reinheit zund Klangſchönkeit des Chors verdient beſonders hervorgehoben zu wer⸗ den. An der Orgel ſauber und zuverläſſig Dr. Frit, 5 n 0 90 Kunſt und wiſpenſchaſt 10 Vom(tunſtleben in Cudwigshafen. Im 3. Sinfonie⸗ konzert des Pfalzorcheſters gab das Auftreten des ünchner Geigers Prof. Berber, im Verein mit Prof. Boehe, doſſen her⸗ vorrcgende Dirigierkunſt erneut in heſlſtes Licht trat, dem. Abend das künſtleriſche Nelief. Berbers Spiel hat etwas männlich gehaltenes, iſt dabei aber von einer Stärke der Empfindung, daß es uns förmeich in ihren Kreis hineinbannt und Herz und Elnne vollſtänd'g bean⸗ ſprucht. Das iſt höchſte Ebenſo ſteht Berber als Virtuoſe außerhalb jeglicher Kritik. Iſt doch das Konzert für Violine von Brahms eine Häufung eminenter techniſcher Schwierigke en. Reichliche Doppelgriffe füllen die linke Hand, und nur ein feſter Bogen wird ſie zum reſtloſen Erklingen bringen. Diefer wunder⸗ volle echteſte Brahms iſt in einer Zeit beſeligender innerer und äußerer Harmonie entſtanden. Die glückliche Konzeption atmet aus dem ganzen Werk und läßt es für den der es zum erſten Mal hört. zu, eſnem beſonderen ſeeliſchen Erlebnis werden. Das Oycheſter. deſſen Ineinanderverwebtſein mit der Soloſtimme allerdings einen intenſiveren Grad erreicht, als es bei den Klaſſikern üblich war, breitet die Themen vor uns aus. Die Salopioline urſpielt dieſe Gedanken in ſchmeichelnden Trioien und hüpfenden Achteln, nur in höchſter Lage mit dem Hauptthema herauszukommen, das wie in die das Svieltier aus der deutſchen Werkſtatt Sehr intereſſant iſt die Neuproduktion an Kleinkinderſpielzeug, das die Fingerfertigkeit, den Formenſinn, den Farbenſinn, den Humor und die Phantaſie der jüngſten Kinderſchicht zu entwickeln beſtimmt iſt. Die Entwerferinnen derartiger Spielzeuge ſind meiſt Frauen, die ſich naiver und intenſibder auf die Pſyche des kleinen Kindes einzuſtellen vermögen als Männer. Viele derartige Spiel⸗ zeuge ſind Erfindungen pädagogiſch geſchulter Mütter, in der un⸗ mittelbären Spielpraxis mit dem jungen Kinde erfunden, die der deutſchen Spielwareninduſtrie überlaſſen und von ihr dann maſſen⸗ mäßig hergeſtellt werden.— Die deutſche Textil⸗ und Holzwaren⸗ induſtrie hat es verſtanden, dem Spieltier tauſendfältig neue, phautcſievolle, drollige, bewegliche wirklichkeitsgetreue und humo⸗ riſtiſch⸗karikaturiſtiſch überſteigerte Nuancierungen abzugewinnen, der Enderwelt zum liebſten Spielzeug zu machen geeignet ſind. Vom Haus⸗ tiet jealicher Nation bis zur wilden Jaadtierbeſtie der Tropen und Polarzonen. von den Tierungebeuern des Meeresbodens bis zum beſchwingten Kolibri hinab umfaßt der zoologiſche Garten der Spielwaren jealiche Kreatur in verſchiedenfältigſter Aus⸗ führung.— Als phänomenale Neuheitenſchöpferin erweiſt ſich wieder die deutſche Puppeninduſtrie, die ſo ſcharf individualiſieren muß. wie kein anderer Zweia der Spielwareninduſtrie. Die Neuhei⸗ ten der wertvolleren Puppen ſind der internationalen Luxusmade angeähnelt. Als Typ ſpielt die Charaktervuppe. die Rüpelpuppe. die Karikaturvuppe. die Märchenpuppe und die Fantaſiepnppe neben der Volkskrachtenvuppe eine führende Rolle. Sehr apart wirken die neten Puppenmöbel und Puppenſtuben. die Ankleidepuppen und das Pußpentheater. Die Ankleidepuppen ſtellen gleichſam den Apparat für eine Elementarſchule der Mode dar. und die Puppentheater laſſen ſogar die literariſch⸗theatraliſche Richtung der Gegenwaͤrt erkennen — was vielleicht etwas zu viel des Guten iſt. Aber auch für den der⸗ beren Geſchmack wird immer noch geſorat, und Trommeln und Trom⸗ peten laſſen die Kultur muſikaliſcher Geräuſche nicht untergehen. * Aus dem Weihnachtstraumland der kleinen zu dem der ganz großen Kinder zwiſchen 16 und 60 Jahren iſt an der Hand des Weih⸗ nachtsmannes. der bekanntlich in Siebenmeilenſtiefeln einberſchreitet. nur ein kleiner Schritt. Für die meiſten bleibts ein Traum. für ganz wenige winkt ſeine Erfüllung: der geſchenkte Schmuck. Und doch ſymboliſiert er geradezu die Kunſt des Schenkens, charakteriſiert die Beziehung zwiſchen dem Schenker und dem Beſchenkten. ob es ſich nun um den Ring oder die Kette, oder ein anderes Geſchmeide han⸗ delt. Ein Schmuckſtück gilt in allen Zonen als ſchönſtes Zeichen der Crinnerung. als Pfand der Freundſchaft. Liebe und Verehrung. Ob⸗ wohl die gegenwärtige Mode bei der Dame einer gewiſſen Häufung des Schmuckes das Wort redet, wird für mich am ſchönſten immer die Frau ſein, die nur einen einzigen Schmuckgegenſtand und jeweils nur eine Art von Steinen trägt. Die Beziehung den beiden Ge⸗ ſchlechter wird immer und immer wieder durch das Spiel beſtimmt werden, daß ſich die Frau ein ſchönes Geſchmeide wünſcht und der Mann ſich dann als Vertreter des ſchwachen Geſchlechts erweiſt. in⸗ dem er nichts verweigern kann. Ich habe oft darüber nachgedacht. wie es wohl gekommen ſein mag, daß gerade die ſüdweſtdeutſchen Gaue eine ſolche Hochkultur im Schmuckgewerbe und in der Edel⸗ metallinduſtrie hervorgebracht haben. Pforaheim hat internationa⸗ len Ruf, und die Läden Mannheims, die die Erzeuaniſſe der Schmuck⸗ kunſt zeigen, ſuchen ihresgleichen an Schönheit und Eleganz. In den Schaufenſtern unſerer Juweliere gleißt und alitzert es, als wären Brillanten ſo wohlfeil wie Glasſtückchen. Echter Schmuck iſt wieder die Loſung. ſeit die„neuen Reichen“ ihren Schmuck länaſt wieder verkauft, ſeitdem es auch keine Schande mehr iſt. Geld zu haben. In getriebenem Silber lieaen Dinge von mürchenkafter Schönheit und Größe in unſeren Juwelier⸗ Gold⸗ und Silberwarenläden vor den Augen ausgebreitet: Tafelaufſätze von erleſener Pracht. zierliche von ſilbernen Blumenranken geſchmückte Blumenkörbe, goldene und ſil⸗ berne Schüſſeln. Kannen und Becher. Himmelslicht erſtrahlt. Und hier dieſer wundervoll ſingende Geigen⸗ ton! Auch im Orcheſter, das von Prof. Boehe in einem prächtigen Gleichſchritt geführt wurde, berühren ganz eigentümliche Klemgwir⸗ kungen unſer Ohr. Beſonders im Adagio, wo die Holzbläſer wahr⸗ haft ſüß blieſen. Es war eim ſchwelgeriſches Genießen deſes Ad Zio und erſt die tolle Laune des Finale mit ſeinen rhythmiſchen Fineſſen und Wandlungen, mit ſeiner echten Geigerlaune löſte die feeliſche parmung, die uns Prof. Verber mit ſeinem von wunderbarer Inmnigkeit durchtränkten Spiel aufgezwungen. Nach der Pauſe, der ein endloſes Hervorrufen des Künſtlers voraufging, beſcherte un⸗ Baehe einen Strauß:„Tod und Verklärung!. Welch blühende Kraft doch in dem Pfalzorcheſter ſteckt, das offenbarte gerade die er Strauß mit ſeiner unendlich weichen orcheſ ralen Polyphonje und Orcheſterkoloriſtik. Den Auftakt des Konzertes bildete Mogarts kleine Nachtmuſik; eine ganz delikate Vorſpeiſe war dies und in einer Zu, bereitung, die auch den verwöhnteſten Geſchmack befredgen mußte. Das Landestheater für die Pfaſz gab ſein driltes Gaſt⸗ 1325 mit Gerhart Hauptmanns„Fuhrmann Henſchel! leich vorweg genommen ſoll werden, daß das uns belannte En⸗ ſemble dieſes Mal in weit beſſerer Form war und infolgedeſſen einen doßnedierderen Eindruck hinterlaſſen konnte, als bei ſeigen er en Gaſtſpielen. In der ganzen Aufführung war mehr Fluß und inne er Kontakt, der ſich auch nach außen hin, in einem mehr ausgegliche en Zuſammenſpiel kundtat. Ging auch dieſer Fluß etwas gleich äß g. ſteigerungslos dahn, ſo gab es doch andererſeits keinen toten Punkt. Und das ſoll ein Geſamtlob für das ganze Enſemble bedewlen. Die Titelrolle ſpielte Arno Hofmann mit gutem Geſchick. In manchen in ere Einzelbildern mußterhaft, auch ſprachlich beſſer; aber die Entwicklung Henſchels mit den pfychologiſch tief und ſein erfaßten Motivierungen ließ uns Hofmann nur ahnen, nicht fühlen und ſehem, und erſchauernd miterleben. Auch Meretha Kaufmann e faßte die Geſtalt der Hanne mit großer Treue und ſichtbarer innerer Hin⸗ gabe. Doch gilt auch für ſie der Mangel an Vielfarbigkeit und Steigerung in der Geſtaltung. Auch war ihr Spiel im Ganzen ge⸗ nemmen unſeres Erächtens eine Nügnce zu ſcharf. Doch das Tolent: Martha Kauſtnann war überall fühlbar und es oll der Künſtlerin deshalb im eigenſten Intereſſe empfohlen werden, ihrer Sprach⸗ tlechnik mehr Sorgfalt zuzuwenden. Ihr Organ iſt von Natur zangreich und ſehr wohllautend die Art kulction aber dafür um ſo mangelhafter, was mit einer beſſeren Allgemeinlokaliſierung ihres Spra gtons ſofort würde behoben werden können. Die Nebenroſlen, die ſich recht günſtig um dieſe beiden Hauptfiguren gruppierten, waren durchweg in guten Händen. DRN BNB PPPPFPFPFPPPPPTT er I. Selte. Ar. 582 Aeue Mannbelmer Zeitung[Abens-Rusgabe! Diensiag. den 18. Dezember 1925 Städtiſche Nachrichten Tannenhaine in Mannheims Mauern Freund Niklaus hat die verſchiedenen Plätze und Märkte unſerer Stadt in kleine Tannenwälder verzaubert. Mit Schnee und Eis bedeckt, als echte Winterlandſchaft, zogen ſie in die Stadt ein, und ſeine Gertreuen blieſen ſich in die frierenden Hände, als ſie die vielen Weiß⸗ und Rottannen von den hochbeladenen Leiterwagen herunter⸗ nahmen. Tannenduft inmitten der Straßen. Etwas Ungewohntes, Liebliches, etwas Erfreuendes für die Kinder, die die kleinſten Zweigchen als glückverheißende Vorbedeutung des nahen Feſtes voll Eifer ſammeln und ihre kleine Stübe damit ſchmücken. Auch die Erxwachſenen im Eifer des ſtrengen Erwerbs blicken mit anderen Augen den Nadelwald an. Sie ſchauen voraus in das Feſt der Freude, wo Kinderjauchzen und Kinderlachen unter dem ſtrahlenden Tannenbaum über die Sorgen des Alltags uns hinwegheben. Doch auch der Blick rückwärts in die eigene Jugend voll Glück ſtimmt die Seele reiner, froher. Der Tanennbaum mit ſeinem Lichterglanz übt einen hohen Zauber aus auf alle Menſchen, ſelbſt das Härteſte ver⸗ mag ſich der Liebe dieſes Feſtes nicht zu entwinden. Ohne Tannenbaum kein Chriſtfeſt. Der Chriſtbaum macht Weih⸗ nachten. Wer kann ſich Weihnachten in einer kinderreichen Familie denken ohne den grünen Tannenbaum mit den flackernden Lichtern, den funkelnden Glaskugeln und dem mannigfachen ſonſtigen Schmuck? das kleinſte Bäumchen erhellt und erhöht die Feſtesfreude. Aber es iſt noch gar nicht ſo lange her, daß der Chriſt⸗ baum ſeinen Einzug in die chriſtliche Familie gehalten hat. Die älteſte Kunde über die Tanne als Weihnachtsbaum berichtet uns eine Chronik aus Straßburrg von 1605. In den Aufzeichnungen eines Mannes iſt dort zu leſen: Sulh Weihenachten richtett man Dannenbäum zu Strasburg in den Stuben auff, daran hencket man roßen aus vielfarbigem papier geſchnitten, Aepfel, Oblaten, Ziſch⸗ golt, Zucker ete Man pflegt darum ein viereckent ramen zu machen, und vorn..... Weiter iſt der Text nicht zu leſen, da das 1755 an dieſer Stelle zerriſſen iſt. Jedenfalls ſchloß ſich hier eine Bemer⸗ kung daran an, was ſich in dem Rahmen fand oder wo Lichter ange⸗ bracht waren. Auch die zweitälteſte Nachricht über den Weihnachtsbaum ſtammt aus Straßburg. Johann Konrad Dannhauer, der heiligen Schrift Doktor, berichtet in einem in den Jahren 1642—1646 vex⸗ faßten, mehrbändigen Buch:„Unter anderen Lappalien, damit man die alte Weihnachtszeit oft mehr als mit Gottes Wort begeht, iſt auch der Weihnachts⸗ oder Tannenbaum, den man zu Hauſe auf⸗ richtet, denſelben mit Puppen und Zucker behängt und ihn hernach ſchüttelt und abblümen läßt. Wo die Gewohnheit herkommen, weiß ich nicht; iſt ein Kinderſpiel..... Viel beſſer wäre es, man weihte die Kinder auf den geiſtlichen Cedernbaum Chriſtum Jeſum.“ In der katholiſchen Reichsſtadt Schletſtadt läßt ſich der Weih⸗ nachtsbaum durch das 16. Jahrhundert nachweiſen. Im Jahre 1555 erließ der Rat der Stadt ein Verbot, Weihnachtsbäume zu hauen. Die Memoiren der Baronin von Oberkirch aus dem Jahre 1785 ent⸗ halten folgende Stellen überſetzt:„Der große Tag bricht an: in jedem Haus richtet man einen Tannenbaum. ſchmückt ihn mit Wachs⸗ kerzen und Zuckerſachen, und hell ſtrahlen ſeine brennenden Lichter.“ Im Jahre 1767 finden wir den Chriſtbaum auch in Leipzig. Oldenburg kennt ihn ſeit 1800, ebenſo Halberſtadt. Dann hält er ſeinen Siegeszug durch ganz Deutſchland. Unſer großer Dichter Goethe ſpricht 1774 von einem„aufgeputzten“ Baum; Schiller beſtellt ſich 1789 einen„grünen Baum“, und Jung Stilling gebraucht 1793 den Ausdruck„Lehensbaum“. Allmählich kommen die Bezeichnungen„Lichterbaum“,„Weihnachtsbaum“ und„Chriſtbaum“ in Gebrauch Nach der Forſtordnung von Weimar 1775 wird jeder, der ſich beim Abſchneiden eines Tanenngipfels erwiſchen läßt, mit fünf Talern oder 14 Tagen Gefängnis geſtraft. Unſer badiſcher Dichter Hebel ſpricht auch von einem Baum: wenn er auch den Namen Tanne nicht nennt und vom Lichterglanz nichts erzählt. ſo zeigt doch ſein Gedicht deutlich, daß die Sitte des geſchmückten Weihnachtsbaumes bei den Oberländer Alemannen all⸗ gemein bekannt war. Die Mutter goht mit ſtillem Tritt, Sie goht mit zartem Mutterſinn Und holt e Baum im Chämmerli'i Wos henk i der denn dra? Ne ſchöne Lebchueche⸗Ma, Ne Gitzeli, ne Mummeli Und Blüemli, weiß, rot und gel Vom allerfinſte Zuckermehl. AJn den katholiſchen Landesteilen Würitembe 196 wie über⸗ haupt in den katholiſchen Ländern, fand der„lutheriſche Weihnachts⸗ baum ſehr ſpät und nur ſehr langſam Eingang. Nach Danzig brachten ihn im Jahre 1815 die preußiſchen Offiziere; die Freiwil⸗ ligen des Jahres 1813 feiern noch kein Weihnachtsfeſt mit lichter⸗ geſchmücktem Chriſtbaum. Als 87 Soldaten im 70er Feldzu ihr Chriſtfeſt mit dem Tanenbaum in aae feierten, war daro allgemeines Erſtaunen. Die meiſten Franzoſen hatten eine ſolche Feſer noch nie geſehen gehabt, doch ward der deutſche Brauch bald nachgeahmt, und heute gibt es wohl kein chriſtliches Land mehr, in dem der Weihnachtsbaum nicht das Feſt ſchmückt. In ſeiner äußeren Erſcheinung iſt der Weihnachtsbaum eine Freude, die man den Kindern bereitet. Für die Erwachſenen iſt der im Lichterſchmuck ſtehende Chriſtbaum voll reicher Symbolik. Er ſoll ein Bild ſein des neuen Baumes des Lebens, umwändelbar und immergrün, wie die chriſtliche Hoffnung, die den Tod beſiegt Wir des Kaiſers alte Kleider Roman von Frank heller Copyright by Theſpis⸗Verlag in München 1920 (Nachdruck verboten.) Ich wollte ſtammelnd eine Frage formulſeren, als ſie mir zuvor⸗ „Tu es bon enfant... murmelte ſie.„Tu es à moi. Je te veux.“ Ich ahnte mehr, als ich verſtand. Ihre Stimme war faſt zu einem Flüſtern herabgeſunken. Aber eine Stimme, wie 1 ſie auch ſein mag, weckt immer das Denkvermögen. Wieder rief es in mir: Das iſt nicht wahr! Du begreifſt doch, daß das nicht wadr ſein kann! Sie unter allen Frauen hier! Aber der Blick aus den graugrünen Augen hielt mich feſt. Der Proteſt in meinem Innern verſtummte ebenſo raſch, als er ſich erhoben hatte. Ich hörte ein neues Flüſtern von ihr, diesma mit einem Nebenton erſtaunter Undeduld: 0 „Depéche-tol... As-tu peur?“ 502 Ob ich Furcht hatte? Alle fkeptiſchen und proteſtierenden Ge⸗ danten in meinem Innern waren von nun an ohnmächtig. Aber, die Wahrheit zu ſagen, dachte ich nicht mehr als die Drohne, die der Bienenkönigin nachfliegt. Ich war wie Jene, deren Seele bei Gott iſt. Irgendwie gelangte ich zur Garderobe und bekam irgend etwas in die Hand. Ich half ihr in einen Seidenmantel. leicht wie Spinnweben. Ich murmelte dem Portier einige Worte über ſeinen Domino zu, und er nickte ernſthaft, während er ſie muſterte. Jch tte das Gefühl, daß er fand. ſie beweiſe einen ſchle hten Ge⸗ chmack. Ich war mir tief bewußt, daß er recht hatte, und das be⸗ 95 85 meinen Abſchied von ihm. Einige Augenblicke ſzser ten wir ein Auto, und ich hatte dem Chauffeur die Adreſſe kobs⸗Gade gegeben. Meine Stimme war ſo unſicher, daß ich die Adreſſe wiederholen mußte, weil der Chauffeur ſie zuerſt nicht verſtand. 1 tieg in das Auto, in dem ſie ſchon ſaß. Es war ein ein⸗ wackelig und rumplig, und doch hatte ich das Ge⸗ fühl, als ſei ich in des Königs eigenen Wagen geſtiegen. Ich, ich Richard Hegel, ſaß hier mit der faſzinierendſten Frau, die ich je ge⸗ ſehen hatte, auf dem Wege nach Hauſe in meine einfache Drer⸗ Zimmer⸗Wehnung. Wieder kam mir die Unwahrſcheinichkeit de⸗ Ganzen zum Bewußtſein. Aber ich war berauſcht, willenlos. Was ſchmücken ihn mit Lichtern, weil Chriſtus das Licht der Welt ge⸗ worden iſt; wir behängen ihn mit Gaben, um an die Gnaden⸗ ſpenden zu erinnern, die der Herr denen gibt, die an ihn glauben. Warum der Tannenbaum gerade in Deutſchland und den den lſt Ländern ein beliebter Schmuck des Weihnachtsfeſtes geworden iſt, iſt leicht zu erraten. Im Süden macht ſich der We el der Jahres⸗ zeiten nicht ſo ſchroff geltend; aber in den nördlichen Ländern, in denen ſtrenge Winter herrſchen, bietet ſich zur Weihnachtszeit auf dem freien Feld nichts Grünes als der Tannenbaum. Grund genug, ihn als Sinnbild des Lebens und der Freude auszuwählen und reich zu ſchmücken an dem Tage, an dem die Chriſtenheit das Andenken an die Geburt des Heilands begeht, der uns das Leben brachte. Der Tannenbaum war von jeher das volkstümliche Bild unverwelklicher Friſche; darum wird er auch in den Liedern des Volkes gefelert. * Neue Hilder. In unſerem Schaufenſter E 6. 2 ſind folgende Bilder ausgeſtellt: Stuttgarter Kickers— F. C. Freiburg:1. Frei⸗ buras Torwart fauſtet einen Eckball.— Boxkampf Paolino— Brei⸗ tenſträter. Entſcheidender Niederſchlag Breitenſträters in der neunten Runde.— Der erſte Winterſportſonntaa im Grunewald. Start zum Damen⸗Langlauf 3 Km.— Die Locarno⸗Konferenz in London. Ori⸗ ginal⸗Aufnahme am Tage der Unterzeichnung.— Abfindung der Hohenzollern, Eines der wertvollſten Baulichkeiten: Palais Kaiſer Wilhelm J.— Eine. praktiſche Neuheit für Automobiliſten. Hand⸗ ſchuhe als Winkzeichen.— Zum Weihnachtsfeſt. Spielwaren⸗Heim⸗ Induſtrie in Sonnenberg.— Weltmeiſter Ellegaards Abſchied von der Radrennbahn. Der berühmte däniſche FFlieger nach ſeinem letzten Start.— 100 Kilometer⸗Rennen in Brüſſel. Der bekannte hollän⸗ diſche Sechstagefahrer van Kempen ſiegte überlegen.— Zum Auf⸗ ſtand der Draſen. FFranzöſiſche fflüchtlinge unterweas.— Abzug der engliſchen Rhein⸗Flotille. Matroſen beim Verladen ihres Gepäcks.— Schutz gegen Banditen in Amerika. Kugelſicheres Schild der Chi⸗ cagoer Polizeibeamten. *Arbeitsvermiktlung im Amfsbezirk Mannbeim. Die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim. gemeldeten Arbeitsgeſuche be⸗ trug im Monat November 15 968(11 414 männliche, 4 554 weib⸗ liche), denen 2 561 offene Stellen(1 337 für männliche. 1 224 für weibliche Arbeitsſuchende) gegenſtberſtanden. Beſetzt wurden 2 160 Stelle 1(1217 von männlichen, 943 pon weiblichen Arbeitſuchenden). Auffindung einer Kindesleiche. Geſtern vormittaa wurde Ecke Graben- und Neckarvorlandſtraße am Eingana zu einem Lagerylatz. die Leiche eines neugeborenen Knaben aufaefunden, die offenbar in der vorausgegangenen Nacht dorthin gelsat wurde. Anhaltspunkte zur Ermittelung der Kindesmutter wollen der Kriminalpolizei oder der nächſten Polizeiwache mitgeteilt werden, * Lebensmüde. In einem Hauſe auf dem Lindenhof verſuchte geſtern abend ein 21 Jabre alter Arbeiter ſich wegen Liebeskummer durch Erhängen das Leben zu nehmen. Sein Vorhaben wurde noch rechtzeitig entdeckt. Bewußtlos wurde der Lebensmüde mit dem Sa⸗ nitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Lebensgefahr beſteht nicht. * Schlimmer Skurz. Infolge Trunkenheit ſtürzte geſtern abend in der Rebenſtraße in Käfertal ein 56 Jahre alter Tüncher zu Boden und zog ſich am Hinterkopf zwei ſtark blutende Wunden zu. Der Verunglückte wurde mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Kran⸗ kenhaus verbracht.. * Juſammenſlöße ereigneten ſich im Laufe des geſtriaen Tages: Vormittaas Ecke Breiteſtraße und U und 8 1 wiſchen einem Per⸗ ſonenkraftwagen und einem Straßenbahnwagen, Ecke Friedrichsring und S und J 6 zwiſchen einem Zweiſpännerfuhrwerk und einem Per⸗ ſonenkraftwagen. um die gleiche Zeit auf dem Bahnhofsplatz zwiſchen einem Lieferkraftwagen und einem Perſonenauto und mittaas(cke Schönauer⸗ und Taubenſtraße in Sandbofen zwiſchen einem Per⸗ ſonenkraftwagen und einem Einſpännerfuhrwerk. In letzterem Falle erlitt der Lenker des Fuhrwerkes eine Verſtauchung des linken e und leichte Hautabſchürfungen. Sonſt entſtand nur Sach⸗ chaden. *Ein unerwartetes Weihnachtsgeſchenk bat Frau Elſe Sen⸗ fried von hier erhalten. Die Dame beteiliate ſich an einem Nreis⸗ ausſchreiben der Fa. Otto E. Weber, G. m. b.., Radebeul⸗Dres⸗ den(Carlsbader Kaffee⸗Gewürz) zur Erlanauna eines werbekräftigen Satzes über die Erfahrungen beim Verbrauche des bekannten Kaffee⸗ Gewürzes, Die Aufgabe der Preisrichter war nicht leicht. da mohrere tauſend Bewerbungen vorlaoen. Unter einer Reihe der allerbeſten Löſungen wurde Frau Senfried der erſte Prels im Betrage von 1000 Mark zugeſyrochen unter Berückſichtiaung ihrer ſämtlichen Bei⸗ träge.(Weiteres Anzeige.) *Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht heute Mekgermeiſter Karl Orth mit ſeiner Gattin Katharing geb. Kraft. M 5. 12 wohn⸗ haft. Aus dieſem Anlaß brachte ihm geſtern abend die Sängerrunde der Metzgerinnung ein Ständchen. Wir ſprechen auch unſererſeits Herrn Orth. der als Mitalied der Rathausfraktion der Deutſchen Volksrartei dem Bürgerausſchuß angehört, und ſeiner Gattin die herzlichſten Glückwünſche aus. e Verſuchsexploſionen. Wie ſchon mehrere Male in den letzten Jahren werden in der nächſten Zeit Verſuchsexploſionen porge⸗ nommen, um einerſeits die Beſchaffenheit der hohen Atmoſphären⸗ ſchichten, 165 15 g 10 0 rundes zu erforſchen. Großer Wert wird für die erſte d die Weite der Hörbarkeit der Exploſion gelegt. Die Badiſche Landes⸗ mir zu ſpielen. Mochte ſie es! Sie hatte meine Seele und meine Sinne ſo ganz und gar in Beſitz genommen, daß alles andere ale ſie und ihre Würtde gleichgültig war. Sie ſaß ſchlanr und qufrecht neben mir, die Waske noch vor dem Geſicht. Plötzlich riß ſie das — 05 Büßerin zurück und nahm das ſchwarze Seidenläpp hen von den Augen. Das Licht einer Bogenlampe fiel herein, und ich ſtarrte ſie an, ungläubig und unerſättlich. re Stirn war niedrig, milchweiß, und darüber lag wie ein dichtanſchließendes Diadem prachtvolles, bronzerotes Haar. Ihre Augen waren phosphores · zierend wie die einer Katze. Sie ſchienen zu wachſen. Jetzt trennten ſich ihre Lippen zu einem leiſen, ſiegesgewiſſen Lächeln. Bevor ich noch wußte, wie es zuging, hatte ich zwei ſchlanke Arme um mich. der eine legte ſich um meinen Nacken, die Finger des anderen faßten mich um die Kehle, und dann fühlte ich ihren Mund. Waren ihre Lippen wirklich blaß geweſen? Das war nicht möglich. Sie brannten wie Feuerzungen. Die grünen Augen ſtarrten in die meinen, gierig, fordernd, unerbittlich: ſie küßte mich, bis ich das Gefühl hatte, daß ſalzige, brennende Wellen über mich und durch mich ſtrömten, mich beinahe erſtickend; bis ich unter dem Druck ihrer Finger und Lippen keuchte und nahe daran, die Be⸗ ſinnung zu verlieren, dagegen anzukämpfen begann. Ich wand mich, um ihr zu entgehen, um Luft zu haben, aber es war vergeblich, ſie folgte mir nach. Ihr Körper ſchien»de Be⸗ wegung, die ich machte, ahnen zu können. Sie vervielfältigte ſich, ſie hatte tauſend geſchmeidige Glieder. Und der brennende Mund ſag. Es begann mir zu ſchwindeln; es ſchmerzte; ich glaubte im Meer zu liegen, nach Luft röchelnd, halb erſtickt von Salzwoſſer und umſchlungen von Seegras. Jetzt hatte ich das beſtimmte Gefühl, daß ich im Begriff war zu ertrinken: ich konnte nicht mehr Atem holen. Es flimmerte mir vor den Augen. Aber der Schmerz ging in Wolluſt über, in die heftigſte, heißeſte Wolluſt. Ich ſchwebte wie von meinem 0 heiße, unerbittliche Feuerzunden, die jeder leiteſten Bewegung. die ich machte, folgten. Ich wiegte mich in einem grünfunkelnden Raum; jede Bewegung wöhrte ein Jahrhundert oder eine Sekunde und war ſüßer als alle Wirklichkeit, die ich je empfunden. Jetzt ging der Raum in Schwarz über. Es war, als durch⸗ wehte ihn ein kalter Hauch. Er durchkältete mein ganzes Weſen. Ich wollte bleiben, ich ſtreckte mich nach den zwei heißen Feuer⸗ zungen, die mich mit Wolluſt erfüllt hatten, aber ſie waren ver⸗ ſchwunden. Die Kälte nahm zu und ſchnitt mir durch Mark und Bein., Ich war nicht mehr befreit, ich hatte wieder einen Körper, der grünfunkelnde Raum ſchwankte; er ſtürzte in einem Regen von Feuerſplittern züuſammen, die ſchwankten und tanzten, ich weiß nicht wie lange. Ich ſelbſt ſchwankte auch. Endlich konzentrierte ſich das d wer ſie auch war, ſie war ſie ſelbſt, wunderbar und betörend unter alen— Ich war ihr Sklave. Es beliebte ihr, heute abend mit Körper befreit, das einzige, was ich fühlte, waren zwei Me 0 wetterwarie Karlsruhe, Durlacher Allee 56, bittet hiermit 17 5 22 fentlichkeit, bei den Beobachtungen mitzuwirken und wabt e⸗ mungen zu melden. Auch Meldungen von Unhörbarkeit ſind 1 Ühe voll. Die Sprengung findet am 18. Dezember, pünktlich 1 im⸗ morgens, bei Kummersdorf ſtatt. In der Gegend Manzh der Heidelberg wird der Knall etwa 22, bei Karlsruhe etwa 25, 5 die Freiburger Gegend etwa 30 Minuten ſpäter eintreffen. Schallſtrahlen Reflexionen an oberen Luftſchichten erleiden, ſich obige Zeiten bis zu 50 Proz erhöhen. Ju achten iſt 1 genaue Zeit des Eintreffens des Schalls, auf Richtung, etwa 110 oben“?, Stärke, Art und Dauer der Detonation. Nicht ſehlen n ferner eine Angabe über die z. Zt. herrſchende Witterung, tichtung und Wolkenzug ſowie den Beobachtungsplatz. pr. „ Reue ſlarke Schneefälle im Schwarzwald. Nachdem engh letzter Woche bereils Abkühlung mit neuem Froſt ſichtlicher Neigung zu Schneefällen im Schwarzwald eingetrethe eis ſich der Wandel im Lauf des Sonntags vollzogen, wo Der kräftige Schneeſchauer, aber noch ſtrichweiſe, niedergingen. Nacht eigentliche Umſchlag zu ergiebigen Schneefällen kam in der chnee⸗ vom Sonntag zum Montag. Gegen Mitternacht wurden die S fälle weit verbreiteter und ſtärker. Seitdem hat es z. B. im m l. leren Schwarzwald den ganzen Montag geſchn bis Am Montag morgen war bereits eine Neuſchneedecke von zebemen fünfzehn Zentimetern zu verzeichnen, die gegen Abend auf ung, Viertel Meter anwuchs. Tagsüber nahm auch die malte in Je vor allem auf den Höhen, zu, ſo daß dort die Schneefälle in von Stürmen auftraten und zahlreiche Verwehungen 55 wie⸗ Straßen anrichteten. Die Städte und Dörfer des Gebirges ſind! der vollkommen eingeſchneit und müſſen dauernd den Wag Schner⸗ führen, um die Wege einigermaßen offen zu halten. Die mitt⸗ höhen ſind im Hochſchwarzwald auf über einen Meter, in den!—— leren Lagen bis auf 70 bis 80 Zentimeter erneut angewachſeſe ten reichen alſo wieder die Mächtigkeit wie vor den Tautagen der an Woche. Die Ski⸗ und Rodelbahnen ſind vorzüglich. Die Skiba die haben unter dem Neuſchnee die feſte Decke des Altſchnees, alſo Zu⸗ beſte Verfaſſung, die Rodelbahnen, durch die Tautage mit 45 ſammenſitzen und dem nachherigen Frieren des Schnees, 15 das wünſchte harte und glatte Unterlage erhalten. Landſchaftlich i hal Gebirge, vor allem in den Waldungen, wieder prachtvoll. 217 ein für die kommenden Weihnachtstage die beſten Hoffnungen W. f wirklich ſchönes winterliches Feſt. 10 N. Ein Auswanderungsſchwindel. Ein gewiſſer E. Lerar 13 de Janeiro verfucht neuerdings leichtgläubige Deutſche dadurch zü⸗ zunutzen, daß er auf eine beſtimmte Art, die er„Syſtem 8 nennt, Gelegenheit bletet,„auf freier Scholle ein freier Mann 7 werden.“ In verlockenden Proſpekten und Ueberſchriften„Wir 10 ben für nichts; beſtimmen Sie ſelbſt“ empfiehlt er ſein Syſtem 115 bietet für nichts in Braſilſen ein Landlos von 20 bis 25 Hektar Haus ſowie freie Ueberfahrt für drei Perſonen und unteruah für ein halbes Jahr, je Monat 100 Milreis. Nach dem Erg 65 der angeſtellten Nachforſchungen iſt das Unternehmen darn 4 geſtellt, ſich von gutgläubigen Auswanderungsluſtigen Geldmit 0 verſchaffen und auf dieſe Weiſe die Aermſten der Armen 50 ge⸗ ſauer verdientes Geld zu betrügen. Vor dem Unternehmen wir 122 warnt. Etwaige Geſchädigte wollen dem Badiſchen Landes po amt in Karlsruhe Mitteilung machen. Wetternachrichten der Karlstuher Zandeswelle. warle Beobachtungen dadiſcher Met erſtellen(72s morgens)— Tuft⸗ Tem⸗ 3222 See⸗ S S Wind 322 dob r eeee dee m um 58 24 Richt. Stärte—.— Werihenn== Iſſeſchtſ Nebel 7 Königſtuhl 625 780 4-6—26%0 leicht heiler 1— Kar sruhe177597—3 14No ſeicht brdeckt 3 Baden Ha en 2 37520—2 113J] 0 ſle chi] bedeckt 4 Tiüngen 780 780,5—5—1—f 8 leicht Sch. eef.— ſeldberg. Holſ 1497 27,5 9——10] 8 leicht Nebel Badenweilee,/———ñ 4—— 9— St. Blaſienn——- 425 ſn— Schneeſ.— Höhenchwd.——21———— welter gelunken In Baden iſt die Temperatur geſtern früh 5 pol⸗ (Karlsruhe—3 Gr., Feldberg—9 Gr.). Das Tagesnuttel, da geſtern noch annähernd normal war, lag geſtern faſt 4 G dem Normalen. Die Niederſchläge(1 bis 10 Liter pro ctblene meter) fielen durchweg alz Schnee. Die Reſte der Tiefdru 75 über der Oſtſee ſind nach Oſten gezogen. Von Schweden ergtee bei kalte Luft nach Norddeutſchland bei ſteigendem Luftdruck. bis Spitzbergen liegende Depreſſion erſtreckt ihren Wirkungskre ſtrom Schottland und hat auch für uns Bedeutung, da ſie einen A0* polarer Luft aus Nordweſten abſchneidet. Die von 9 vordringende kalte Luft und Ausſtrahlung bei klarem Nacht fung wird aber trotzdem zu einer weiteren Verſch und des Froſtes führen. Druckſtörungen über Oſtfraakre⸗ dbaden Oberitalien bringen heute und morgen früh beſonders in Su noch Schneefälle. d⸗ Vorausſichtliche Witterung: Haupſfſächlich mgernd baden und Schwarzwald noch Schneefälle, dann langſam aufg Zunahme des Froſtes, nördliche Winde. tt der Welt— die Nebuloſe verdichlete ſich, die Sierneeeen nte. wurden zu einer Sonne, die ſich pon meinem Weſen 550 ben, mit dem ſie frühet muſtiſch vereinigt geweſen war, und feſtigte ſie eine Weile über mir din, und ber geſhwamgen hatte un ſie ſich allmählich und blieb über meinem Kopf hängen. er men hatte wieder einen Kopf. Ich aimete: die Luft ſtrich aber waẽ Schlöfen, kalte Luft, ich hörte ſchneidende Laute um mi lachte. ein war dies? Ein Bergſturz? Nein, es war jemand, der nen Kopf robes grobes Lachen. Es wurd mir klar. daß ich nicht nur enem der hatte. Ich hatte auch einen Körper, der die wunderlichſten. tleinen enruchsvollſten Bewegungen machte: ungefähr wie'; 9 Kindes. Es gab aber noch andere Körper als dieſen, demn ünen hielt ihn oufrecht. Raum zerſplittert war, verdichtete ſich allmählich; und ich, hörte ich und fühlte ich. Wo war ſie?* Ich ſah nichts von ihr. Zwei Autos rollten fork, und 155 welch Chauffeure ſtarrten mich an und lachten laut. Es 5 die in Meinung ſie von meiner Nüchternheit hatten. Die Senden elge meiner Halluzination über mir geleuchtet hatte, erwies astür de Gaslaterne über meinem Kopf, Ich ſtand vor der Eindan ſauf, um Hauſes, wo ich wohnte, auf einem Arm geſtützt. Ich ſa zu ſehen., wem er angehörte. Es dauerte einige Zeit, meinen Augen trauen wollte. Iwarzen Der Arm, der mich ſtützte, gehörte dem Mann im 15 ſtynd Domino, dem Ticer, ihrem Veoleiter von der Rebaute.. melner mit einem Schlüſſel in der Hand da— meinem Schlüſſel. 7— mich Taſche genommen. denn das Haustor war geöffnet. Detzt Stimme. ſeine andere Hand in das Stiegenhaus, und die grollende der ich mich von der Redonte her erinnerte, ſagte: „Welches Stackwerk? Wir haben ein paar Dinge zu in Name iſt Laplace.“ IV. % Die an⸗ Laplate! De; Name ſchlug wie ein Blin in mich ein, 5 un deren Worte ahnte ich mehr, als ich ſie rerſtand. J 7 7 an. ſtarrte mit unſicheren Augen den Mann im ſchwarzen Do atte, und Laplace! Der Mann, nach dem der Profeſſor gefahndet bmenf en ihr Begleiter waren eine und dieſelbe Perſon. Den Tiger.wall hatte ich ihn im Geiſte getauft, und nun war ich in ſeiner Was wollte er von mir? Was ſollte ich tun? Das waren meine erſten Gedanken. Ich kongte keine denken, denn die grollende Stimme ſagte auf franzöſiſch: „Raſch! Welches Stockwerk?“ beſprechen weileren Licht, zuerſt in einer Nebuloſe— ach, ja natürlich, die Erſchaffung — (Fortſetzung folg“) Mein Bewußtſein, das zuvaleich mit dem ſal fa * ⸗ 1 1 P* 24 rne ſ ſundere en hei neue maunbeimer Zeltung Indend ⸗ Nusgabel 5. Seite. Ar. 582 —.. Dezenber 1525 Aus der Welt der Technik Reuzeitliche NAutomobilmotoren Von Dr. Ing. P. Schuſter(Berlin) per Die Dampfmaſchine läßt außerordentliche Erböhung ihrer an Teandel wirkſamen Kolbenkraft. nach dem Sprachgebrauch des 10 kers des„Drehmomeats“ durch ſtarke Verarößerung der Fül⸗ ire zu. Außerdem erhöht ſie bei Ueberbelaſtung noch ſelbſttätig Tautolbenkraft weil bei der ſich einſtellenden Verlanaſamuna des Lerbee der Druckabfall in den Zusitunaskanälen geringer wird. Der nur ſtennungemotor dagegen zeigt dieſe wertvollen Eigenſchaften . beſchränktem Maße. Zwar geſtattet auch er durch Verſtellen ch roſſelklapre eine Veränderung der Ladung, aber bei weitem ubeln dem Umfana wie die unter Umſtänden faſt mit voller Füllung re lende Dampfmaſchine. Beim Lanaſamlauf iſt infolge des gerin⸗ er u. Druckabfalls in der Saualeitung das angeſauate Gemiſch dich⸗ nitund die Ladung arößer. aber das Drehmoment wächſt trotzdem ahl ſondern es fällt meiſt im gleichen Verhälinis wie die Umlauf⸗ due weil infolge der geringeren Luftaeſchwindiakeit im Veraaſer der dultauate Brennſtoff nicht genügend zerſtäubt wird und die vom ſtrom fortaetragenen Brennſtoffteilchen ſich bei der geringen ſam munasaeſchwindigkeit im Sauarohr zu arößeren Tröpfchen zu⸗ zungeenſchließen. die nur unvollſtändig verbrennen. Dieſe Erſchei⸗ 55 muß beim Automobilmotor beſonders hervortreten. weil deſſen luentrukteure unter Bevorzugung des Schnellaufs die Ouerſchnitte zen Lrgaſer und Saugrohr reichlich bemeſſen. Die Automobilmoto⸗ dem wingen darum zum Einbau des mehraänaſgen Getriebes, da⸗ keiht Verbrennunasmotor erſt die Eianung zum Automobilmotor ver⸗ und darum bis in die neueſte Zeit bei keinem Automobil fehlt. Wubidie Beſtrebungen der Motorenwerke aingen in neueſter Zeit Geſch. dieſe Febler des Automobilmotors. ſeine beſonders bei hoher Vom indiakeit mangelbafte Ladefähiakeit und den Abfall des Dreh⸗ ſnd ents bei lanaſamem Lauf, zu beſeitiaen. Die führenden Firmen bei zwei verſchiedene Weae gegangen. Ner de DaimlerMotoren⸗ Geſellſchaft ſucht das Zlel durch des Köberung der Ladung zu erreichen. Sie führt ein vorverdichte⸗ debläte niſch zu. das ein mit der Kurbelwelle kupnelbares Lorſel. deer e liefert, Wird dietes Gebläle bei Bewedume der Profſeltlgove br ihre arößte Offenſtellung binaus eingeſchaltet, ſo wird de⸗ Mo⸗ Luen größerer Leiſtuna, insbeſondere bei ſchnellem Lauf. befähiat. in beserarößervva des Drehmoments bei Lanoſamlauf iſt aber nur ſaaſtechränktem Wase möalich, weil die Verdichtung bei lanolam⸗ keundem Kurbelgebläſe nicht bedeutend iſt. Das üblicke Ueber⸗ basgetriebe wit mehreren Gänoen iſt alſo nicht entbehrlich. Die daftearte des Paimler⸗Wasens beſteht vielmehr in ſeiner großen lentwiclung bei bober Geſchwindiakeit. We das Mehroanagetriebe fällt dagegen fort beim Manbach⸗ be den. Sein Motor bat. ähnlich wie der des ſchon vor 15 Jahren dhpelten Büſſing⸗Laſtautos. die Eigenſchaft. ſein Drehmoment mit ſbmender Umlautzahl zu perarößern: er iſt alſo ſelbſtändig äber⸗ e föhia. Des Rätſels Löſuna iſt vor allem in den ungewöhnlich dalumGemiſchleitungen und der reichlichen Bemeſſung des Hub⸗ zwei gene der Zulinder zu ſuchen. Durch dieſe Maßnahmen werden Hian dorteile auf einmal erreicht. Zunächſt bietet der aroße Druck⸗ Vir in den Kanälen bei Schnellauf, deſſen leiſtunaspermindernde lcteung durch das aroße Hubvolumen ausgealichen wird. die Mög⸗ meneit. die Laduna bel ſinkender Geſchwindioteit ſelbſtändia zuneb⸗ Mun au laſſen. dann aber bleibt noch bei Lanaſamlauf die Strö⸗ um asgeſchwir diakeit in Veraaſer und den Leitungen oenüoend aroß ein in autes Gemiſch zu erzeuoen und zu erbalten. Außerdem ſorat Nan dezialpergaſer für die richtige Gemiſchauſammenſekung. Der dundach⸗Motor iſt alſo imſtande. einer mätigen Verarößeruna des wehrtwiderſtands ſelbſttätia durch arößere Kraftentwicklung bei ab⸗ duſtrelder Urmauf⸗abl zu begeanen und alle bei normaler Fahrt tenden Widerſtände in direkter Kuppelung mit der Triebweſſe berwinden. Nur für ureewöbnlich ſtarke Sſeiaungen und für brdewfen Beſchleuniaunoskräfte beim Anfahren bedarf er eines be⸗ bewegen Ueberſetzunasgetriebes, das aber bei ſeinen wenigen Schalt⸗ ungen vom Fußbebel bedient werden kann. die neue Wohnraumbeheizung Fünmenn der Romanſchreiber früherer Zeiten eine recht behagliche Nachenung ſchildern wollte, brachte er in 9 von 10 Fällen einen ae 150 Bild, an deſſen Ofenbank es ſich 117 traulich ach Weil aber der alte Kachelofen unwirtſchaftlich ſein ſollte, 1 deman über ihn den Stab, änderte erſt ſeine Form und gab nd Gen. ganz auf. Doch war er denn wirklich ſo unwirtſchaftlich, dusweſundheſt und Behaglichkeit ſchließlich nicht auch wirtſchaſtlich der unbar? Seine milde, gleichmäßige Wärme war viel verlocken⸗ r* 0 angenehmer als alle unſere modernen Heizkörper und auch Vünkenſgerühmte engliſche Kamin hat außer dem anheimelnden — kaum viel für ſich. 5 Welt bewegt ſich vielfach im Kreiſe, und Errungenſchaften done Zeiten— wenn auch gewandelt, wieder. Bauarten, Naſtrd durch Sahrhunderle und Jahrtaufende erhalten haken, re Figsbteru ſein. Der Chineſe baut heute wie vor 3000 5 einen Kang, den an einer Wand entlang führenden Back⸗ 0 50 und der ruſſiſche Bauer hat 055 Betſchka, auf deren edg u die ganze Familie ſchläft. 1 erſich unſere Anſchauung über Wohnraumbeheizung e e ſaan e Vem Kachelofen kam man auf den kleinen deim ſen, der raſchere Erwärmung des Zimmers geſtattete, aber kocen ralten alsbald eiſige Kälte im Zimmer hinterließ. Die raſche elter Erwärmung war in nächſter Nähe zu ſtark, ein paar Schritte dlien gfaft unwirkſam. Da ſetzte man ihn als„Vorſpann“ vor den kuigte achelofen machte dieſen damit zum Wärmeſpeicher und ver⸗ en o die Vorzüge der beiden. Später verwandelte man den an Mi transportablen Eiſenofen durch Umkleidung mit Kacheln in Aamprtielding von Kachel⸗ und Kanonenofen. Wie oft bei ſolchen du werden ſen büßte man dabei die Vorteile ein, ohne Nachteile los elnen ach der Gasofen hatte ſich bald für gewiſſe Bedingungen en äwendungsbereich geſichert. Dann trat die Dampfheizung galten diglan, der bald die Warmwaſſerheizung folgte Lange Zeit ſſche deſe beiden als das Ideal der Raumbeheizung, bis der elek⸗ ilzitzt strom noch wünſchenswertere Vorzüge zeigte. wülabeheachte denn auch frühzeitig aene in der Woh⸗ ind ſteßezung Eingang zu finden, aber der hohe Strompreis ſtand dt ihr im Wege. Später wird ſi) zeigen, daß ſie unter be⸗ rann. orausſetzungen doch wohl am Wettbewerb teilnehmen tohre Zunächſt als elektriſche Widerſtandsheizung, dann in Glüh⸗ nd als Glühdraht der elektriſchen Sonne ſind die elek⸗ armeſpender recht beliebt geworden. Beſonders die gut zu 0 Frnz gezielten Wellen der„ſtrahlenden“ Wärme ſind für ört⸗ n die 1 armung einzelner Stellen angenehm, erinnern ſie doch ſtark 10* endige Glut des Kamins. nge at all dieſen Wärmegquellen fehlt das gleichmäßige, ſo ſchön langenangaltende des Kachelofens. Derr Märmeſpeicher fehlt. Nach ſto elofe erſuchen kam man ſchließlich dahinter, daß man ſa den lüſfen n ebenſogut mit anderen Wärmequellen als mit Brenn⸗ ünnen eheizen kann, was man ſich eigentlich hätte gleich ſagen darmef Dann benützt man ihn eben, wie vorher erwähnt, als danmpf. odcher, Darum baut man heute häufig die Heizkörper der ſat man der Warmwaſſerleitung in den Kachelofen ein. Als neueſtes ehte W en elektriſchen Kachelofen geſchaffen, der im Nugenblick das ort in dieſer Entwicklung darſtellt. Ga dacht Moe Tagesſtrompreiſe zu hoch ſind, verwendet man den billigen gadarf Jur Heizung und ſpeichert die Wärme für den Tages⸗ me ch ein elektriſcher Kachelofen birgt in ſeinem Innern So Ger Eleßere oder kleinere Anzahl Heizelemente. Ob Wechſelſtrom dlemente Atram, iſt für die Heigwirkung natürlich aleichgüllig. Die e be tehen aus flachen gerippten Porzellanſtreifen, die mit rähten bewickelt ſind. Die Elemente ſtecken dann in als Die Elek⸗ Wärmeausſtrahler dienenden Blechen. Der Zwiſchenraum zwiſchen den Blechen und der Außenverkleidung aus Kacheln wird mit ge⸗ röſtetem Sand ausgefüllt. Der Sand muß durchaus trocken ſein, um die Dampfbildung und die höchſt unangenehmen Nebenſchlüſſe zwiſchen den einzelnen Elementen zu vermeiden. Der elektriſche Strom erwärmt den Draht, die Wärme geht auf die Drahtbleche über und wird an den Speicherſand weitergegeben, der ſie langſam und gleichmäßig über die Kacheln an die Zimmer⸗ luft ausſtrahlt. Stiomzudnrung 11 Hce 2 00 1 1 1 1 i Srfehnungsbleene eſcn SeH 22 Aecpehemeſcunq Aehnliche ſiegende Anordnungen baut man auch ſchon zur Be⸗ heizung von Fußböden in ſandgefüllte Röhren, mit denen man z B. die Steinplatten einer Veranda, der Küche uſw. dauernd angenehm warm hält. Der Kreislauf hat damit alſo auch die Fußbodenbehei⸗ zung der alten Römer wieder erreicht. Endlich die Patentlöſung! wird man ſagen: Kein Kohlenſtaub, keine Ueberheizung, gleichmäßige Wärme, keine Arbeit. Aber die Koſten? Nun, Geld koſtet eben alles, und allzu teuer ſtellt ſich die Sache in Anſehung des billigeren Nachtſtroms nicht. Die hohen Koſten der Anlage laſſen allerdings für das verarmte Deutſchland eine ausgedehntere Anwendung des Verfahrens vorerſt fraglich er⸗ ſcheinen. Eine derartige elektriſche Heizanlage hat große Vorzüge, wenn es ſich um ein neues Haus mit gut iſolierenden Wänden, Türen, Fenſtern ſuw. handelt, wenn die zu beheizenden Räume klein ſind, kurz geſagt, wenn das Haus auf elektriſche Beheizung angelegt iſt. Die andernfalls auftretenden Strahlungsverluſte zeigen ſich natürlich bei jeder anderen Beheizungsart genau ſo, machen ſich aber gerade bei der elektriſchen Heizung empfindlich fühlbar. K. B. die Starkſtromleitung über 3,5 Kilometer Meerenge Die italieniſchen Elektrotechniker haben gegenwärtig die Auf⸗ gabe zu löſen, wie ſie am günſtigſten 2 dem Feſtland Aber⸗ ſchießende Energiemengen über die Straße von Meſſina nach Sizilien hinüberſchaffen. Dieſer Plan bietet gewiſſe Schwierigkeiten, denn die zu überbrückende Meerenge iſt an der engſten Stelle immer noch 3400 m breit. Um das 130 000 V Kabel von Kalabrien nach Sizilien hinüber zu ſchaffen, ſind inzwiſchen drei Löſungen vor⸗ geſchlagen worden. Der erſte Vorſchlag will die drei Phaſen der Leitung als Luft⸗ kabel mit 3400 m freier Spannung hinüberführen. Auf jedem Ufer ſoll ein 303 m hoher Turm aufgeſtellt werden, über deſſen Spitze die Kabel laufen. Bei Annahme eines Durchhangs von 235 m würde alſo immer noch mehr als genügende Profilfreihet für die darunter durchfahrenden Schiffe beſtehen, um ſo mehr, als die beiden Türme nicht in Höhe des Waſſerſpiegels, ſondern etwas erhöht auf den Ufern aufgebaut würden. Die zweite Löſung ſchlägt für die Unterbringung der drei Kabel einen 3800 m langen Tunnel vor, deſſen Enden durch 200 m tiefe Einſteigſchächte mit der Oberfläche zu verbinden wären. Der dritte Vorſchlag bewegt ſich eigentlich auf gewohnten Ge⸗ dankengängen. Er will in ganz allgemein üblicher Weiſe ein ein ⸗ phaſiges Kabel als Unterwaſſerkabel auf dem Meeresgrund ver⸗ legen, das in einer Länge von 4000 m verſenkt werden ſoll. Da⸗ Neuartige des Proſekis liegt aber in der Bauart des zu verwen⸗ denden Kabels. Die Kabelſeele bekommt einen ſtromführenden Querſchnitt von 50 mm'. Die einzelnen Drähte werden in im⸗ prägnierte Papierlagen eingewickelt, deren verſchiedene Wicklungen übereinander Dielektrika in einer von innen nach außen hin ab⸗ nehmenden Stärke erhalten. Die inneren Lagen der Seele ſollen auf 50 kVmm, die äußeren Lagen auf 30 kVmm berechnet werden. Das Kabel hat nicht mehr als etwa 60 mm Durchmeſſer. Das Be⸗ Die drei vor eſchiagenen Projekte für Legung der Starkſtromleitung von Kalabrien nach Sizilien: 40 1 5 1 67 75 füs k480 m ſreie Spannung b) 8800 im langer Tunnel unter der Meerenge ej 4000 m langes auf dem Meeresboden verlegtes Unterſeekabel ſondere dabei iſt aber, daß als innere Kabelſeele eine hohle von .35 mm ſtarken Kupferdrähten umgebene Eiſendrahtſpirale dient, Den Schutz gegen äußere Beſchädigungen übernimmt ein Bleimantel mit einer n e e Die eigentliche„Kabelſeele“ wäre alſo hier der 15 mm weite hohle Kanal, den die Eiſendrahtſpindel bildet. Bei Indienſtſtellung des Kabels wird zunächſt ein heißer Luft⸗ ſtrom hindurchgepreßt, der die Feuchtigkeitsreſte in der Papier⸗ inſolierung mit fortnimmt. Dann evakuiert man den Hohl⸗ raum und fülltihn mit Oel. 7 In jedem Kabelkaſten an den Enden des Kabels wird die hohle Kabelſeele mit einem ölgefüllten Ausgleichsbecken verbunden, ſo daß je nach der Ausdehnung oder Aeln daen e deen Flüſſigkeit im Kabel Oel eintreten oder ausfließen kann. In den Anſchlüſſen der einzelnen Kabelſtücke ſizt ein kurzes Kupferrohr, das die durh⸗ laufende Verbindung des Mittelkanals darſtellt und gleichzeitig die leitende Verbindung der zwei Kabelenden bildet. An dieſen zwei e l iſt die Iſolation außen um die Verbindungsſtücke herum⸗ geführt. Bei den Kabelprüfungen wurden durch ein ſolches Kabelende während 15 Minuten 150 000 V zwiſchen Kupfer und Blei durch⸗ geſchickt, dann auf eine Dauer von fünf Minuten 175 000 V, und eine Minute lang 200 000 V. Ein anderes Ende wurde zwei Mi⸗ nuten lang auf 275 000 V, und 24 Stunden lang auf 150 000 V geprüft. In keinem Fall ſollen eine Erwärmung oder ſonſt ein Grund zu Beanſtandungen aufgetreten ſein. 9385 W. K. Die größte papiermaſchine Europas Von Dipl.⸗Ing. 5. Kunhardt, Cölhen Wir leben im Zeitalter des Paplers. Was heute die Kultur⸗ menſchheit täglich an Papier verbraucht, hätte vor hundert Jahren, als das Papier noch mühſam im Handbetrieb hergeſtellt wurde, für piele Jahre gereicht. Der außerordentliche Aufſchwung der Papier⸗ fabrikation wurde aber erſt 1 als man im Holz einen in aus⸗ reichender Menge vorhandenen Papierrohſtoff gefunden hatte und vom Handbetrieb zum Maſchinenbetrieb überging. Die aus kleinen beſcheidenen Anfängen entwickelte Papiermaſchine hat heute für ge⸗ wiſſe Zwecke Ausmaße angenommen, die ſie den größten Maſchinen der Schwerinduſtrie an die Seite ſtellen laſſen. Im vorigen Jahr hatte eine Papierfabrik in Amerika eine Maſchine in Betrieb genommen, mit der ſie damals einen Weltrekord an Papierproduktion aufſtellte. Die Maſchine erzeugt bei ununterbrochenem Betrieb in 24 Stunden 101 000 Kg. Papier, alſo eine Menge, mit der man 10 Güterwagen voll beladen kann. Jetzt hat eine deutſche Maſchinenfabrik(J. M. Voith, Heidenheim) an die Papierfabrik Feldmühle eine ebenſogroße Papiermaſchine geliefert. Einige Daten über die Abmeſſungen der Maſchine dürften von Intereſſe ſein. Sie beſitzt ein endloſes Steb von etwa 6 Meter Breite und 25 Meter Länge, ferner eine Gautſchpreſſe(zum Auspreſſen des Waſſers aus der Papiermaſſe), 3 Naßpreſſen und 35 mit Dampf ge⸗ heizte Trockenzylinder von etwa 5,8 Meter Breite und 18 Meter Durchmeſſer, über welche die noch feuchte aus den Preſſen kommende Papierbahn zum Torcknen geführt wird. Da. an ſchließen ſich noch em Kühlzylinder, ein mehrwalziges Glättwerk und ein Apparat zum Auf⸗ rollen der Papierbahn. Die ganze Maſchine iſt 100 Meter lang. Die Papiergeſchwindigkeit beträgt ungefähr 300 Meter in der Minute oder 5 Meter in der Sekunde, ſodaß bei einer Bahnbreite von 5,5 Meter in jeder Sekunde 5“ 5 m2 Papier heroeſtellt werden. Die in 24 Stunden gefertigte Papierbahn hat eine Länge von etwa 439 Kilometer, die der Luftlinie Berlin—Wiesbaden entſpricht. Das iſt eine Strecke, zu der ein Schnellzug bei ununterbrochener Fahrt un⸗ gefähr 6 Stunden brauchen würde. Dieſe Papiermaſhine, die in Europa nicht ihresgleichen findet, hat eine garantierte Leiſtung von 120 000 Kg. in 24 Stunden. Auf derartig breiten Maſchinen wird aber kein hochwertiges Pa⸗ pier hergeſtellt; ſie dienen der Bereitung von Zeitungspapier, bei dem es nicht ſo ſehr auf Güte und Dauerhaftigkeit, als auf Menge ankommt. Die Feinpapiermaſchinen ſind durchweg bedeutend ſchmä⸗ ler, nicht halb ſo breit wie die oben beſchriebene Maſhine, und ar⸗ beiten erheblich langſamer. Ihre Erzeugung iſt weſentlich geringer, aber die Qualität weit beſſer als bei Zeitungspapiermaſchinen. Techniſches Allerlei — Sprengſchutzmittel. Wenn im Bergwerksbetrieb ein Spreng⸗ ſchuß verſagt, muß ein neues Sprengloch gebohrt und mit Spreng⸗ patrone verſehen werden. Ein Auswechſeln der Sprengkapſel oder ein Entladen iſt nicht geſtattet, weil infolge der Reibung beim Herausziehen die Kapſel zur Zündung gelangen könnte. Manch⸗ zmal detoniert aber bei der neuen Sprengung die erſte Sprengla⸗ dung mit. Durch auf ſolche Art in Kohlenſtücken verbliebene Sprengkapſeln ſind ſchon Unglücksfälle eingetreten. Nunmehr hat ein Herr Karolus einen einfachen Weg zur gefahrloſen Auswechſ⸗ lung von Sprengkapſeln vorgeſchlagen. Man ſetzt die Kapſel nicht mehr unmittelbar in die Patrone ein, ſondern führt ſie in eine fingerlange Holzhülſe feſtgeklemmt in die Patrone ein. Mittels einer an der Holzhülſe befeſtigten ſtarken Drahtſchlinge kann man dieſe ſamt der Kapſel im Fall eines Verſagers aus der Patrone ziehen. Die Kapſel kann ſich dabei nicht infolge Reibung erhitzen, weil keine Reibung der Kapſel auftritt. Dieſes bereits patentierte Sprengſchutzmittel wird ſchon in einzelnen Bergwerken verwendet und ſoll in Oeſterreich allgemein eingeführt werden. E. D. — Gibraltartunnel und Kapflug. Bei der letzten Verſamm⸗ lung der franzöſiſchen Kanaltunnelgeſellſchaft wurde ein neues Projekt erörtert, das den. Bau eines Tunnels unter der Straße von Gibraltar hindurch zum Gegenſtand hat, der Spanien und Marokko verbinden ſoll. Der Tunnel ſoll ein Glied in der künf⸗ tigen Eiſenbahnkette London⸗Kapſtadt bilden. Das Projekt wurde dem Komitee von der Südweſtfranzöſiſchen Wirtſchaftsgenoſſen⸗ ſchaft vorgeſchlagen, die durch den Bau eines Gibraltar⸗Tunnels den Verkehr zwiſchen England und Südafrika durch Frankreich leiten möchte. Selbſtverſtändlich hat dieſes Tunnelyrojekt nur in Verbindung mit dem Kanaltunnel Dover—Calais Bedeutung. In⸗ wieweit England daran intereſſiert iſt, läßt ſich vorläufig nicht ſagen, jedenfalls dürfte die bevorſtehende Einrichtung von Fern⸗ flugſtrecken England eine raſchere Gelegenheit bieten, den unmittel⸗ baren Verkehr mit den ſüdafr ekaniſchen Kolonien aufzunehmen, als wenn es dabei von der Gutwilligkeit Frankreichs abhängt. Daß man beabſichtigt, den Ausbau der Flugverbindung bald in die Hand zu nehmen, beweiſt der inzwiſchen begonnene Flug zum Kap der guten Hoffnung. Als Ergebnis der Zuſammenarbeit von 21 britiſchen Firmen iſt Alan Cobham mit zwei Gefährten. einem Ingenieur und einem Kinooverateur, am 28. November vom Croh⸗ don Aerodrome aus nach Kapſtadt abaeflogen. Die verwendete Maſchine, eine De Havilland Nr. 50. iſt die gleiche, mit der Cop⸗ ham vor einiger Zeit nach Rangoon floa. nur ßat ſie einen ſtär⸗ keren Motor erkalten. Statt des 240 Pes Seddeley Puma“ bat ſie jetzt einen 385 PS. Siddeley Jaguar“. Der Kreſtzuwechs iſt nötig, weil die Maſchine in den Tropen in dünner Luft arbei⸗ ten und einigemale von Landenasſtellen aus ſtarten muß. die in 1800 Meter Höhe über dem Meer liecen. An verſchiedenan zen⸗ tralafrikaniſchen Landunasſtellen ſoll die Luftdichte ungefäbr der bei uns in 3000 Meter Höhe vorgefundenen entſprechen. Der Flug ſoll der Förderung britiſcher Fluaintereſſen und luftſchiffabrts⸗ techniſchen Studien dienen. Nebenber wird für die Imperial Air⸗ ways Limited die Strecke aufgenommen da die genannte Geſell⸗ ſchaft vorhat, die käufmänniſchen Möglichkeiten der Strecke auszu⸗ nützen. Schon verſchiedentlich ſind derartige Flübe unternommen worden, deren erfolgreichſter jener der zwei ſüdafrikaniſchen Flie⸗ ger van Ryneveld und Brand wer. Dieſe vollendeten 1921 ihr Unternehmer nach zwiſchenfallsreicher Reiſe. wobei ſie binterein⸗ ander drei Maſchinen verwendeten. Cobhams Flug folgt der Linie Sudan, Uganda, Kenya, Tanganyika und Rhodeſia. Literatur *Rachdenkliches und Heiteres aus den erſten Jahrzehnken der Elektrokechnik pon Dr. Ing. h. C. Heinrich Voigt, 192 S. mit zaht⸗ reichen Bildniſſen auf 23 Tafeln. Verlag R. Voiglländer, Leipzig. — Wie war es denn? Jal So war es. Wir, die wir jetzt im beſter Lebensalter ſtehen, erinnern uns noch der trauli hen, behaglichen, manchmal gut geputzten, meiſtens aber blakenden Petroleumlampe, bdei deren Schein wir ſpielten, laſen und Schulorbeiden machten. Nur Bevorzugte, konnten dies ſchon beim Licht der Gasflammen tun, aber richtig hell wurde es in der Kinderſtube erſt, als der Glühſtrumpf ſeinen Siegeszug durch die ziviliſterte Welt antrat, ud recht gut el⸗ innern wir uns noch des Zeitpunktes, als die elten Geekronen abge⸗ nommen wurden, um, nach kurzer Zeit als„elektriſ 7e Reſeuchtungs⸗ körper“ zurückgekehrt. im neuen Glanz⸗ zu erſtrahlen. Wer erindert ſich nicht non der Pferdebahnen. die unter nerpenaufregendem Ge⸗ bimmel die Straßen der Großſtädte durchtobten, und dann der Einn⸗ führung der„Elektriſchen“? Das iſt noch gar nicht lange her. Und doch liegt es ſchon ſo weit zurück, daß wir gewaltſamer Umſtellung bedürfen, um uns das damalige Leben noch zu vergegenwärtigen. Da iſt es gut, wenn uns einmal ein Buch wie das vorliegende daran er⸗ innert und aufzeigt, in welch raſendem Tempo wir marſchiert ſind. Eine Geſchichte der Entwicklung der Elektrotechnik iſt das Buch nicht. Es iſt mehr. Es iſt ein Rückblick auf die erſten Jahre der Elektrotech⸗ nik und auf die Arbeit der Männer, die an dem Kampf teilnahmen, der zu dem heutigen Stande führte, und ohne die das ſtolze Gebäude, von dem aus heute die Ströme von Licht und Kraft ſich über Land ergießen, gie hätte errichtet werden können. waeh* ——— 6. Seite. Nr. 582 Rene Mannheimer Feitung Abend⸗Rusgabe) Dienslag, den 15. Dezember 1625 NNeue Ifannhei Die Cage des pfãlziſchen Handels Die Lage des pfälziſchen Handels iſt keineswegs beſſer als die ondere hat auch der Großhandel ſtarke Ver⸗ gsunfähige und zahlungsunwillige Kunden er⸗ 0 tige Publikum hält mit ſeinen E weiſe zurück, wozu auch die Ankündigung des Prei der Induſtrie Lluſte durch zahlun litten. Das kaufkrä Insbeſ f trägt. Den Arbeitern iſt es nicht möglich, anzuſchaffen, da vielf bleiben der Landkun dann zu erwarten, wird. getreten die Preiſe Höhe. Die Lage des Eiſengr digend bezeichnet. vieler Reklame die werden. dſchaft geklagt. Im Rohtabak⸗Großhandel be⸗ ⸗em⸗- Alein, Schanzlin u. Becker.-G. in Frankenthal(pfalz) Die bei der Rheiniſchen Cxeditbank in Mannheim abgehaltene 9..⸗V., in der 9 Aktionäre 12 364 Aktien vertraten, genehmigte einſtimmig den bereits veröffentlichten Abſchluß, wonach der erzielte Reingewinn von 33 425 Re. ohne Dividendenverteilung vorgetragen wird. Auf eine von dem Geſchäftsführer des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes, Drefahl, Ludwigshafen geſtellte An⸗ frage wegen der in der Bilanz ausgewieſenen 200 000 R. Penſionsverpflichtungen, wegen des Verhältniſſes zwiſchen Betriebs⸗ leitung und Belegſchaft und darüber, ob beabſichtigt ſei, die Beleg⸗ ſchaft in irgendeiner Form an dem Betriebsergebnis teilnehmen zu laſſen, erklärte die Verwaltung, daß die genannte Summe eine Reſerve für etwaige Penſionsverpflichtungen, wie ſie in den Verträgen feſtgelegt ſeien oder von der Direktion bewilligt werden, darſtelle und daß auch bereits Penſionen in kleinem Um⸗ fange gezahlt werden. Was das Verhältnis zur Beleg⸗ ſchaft anlange, ſo habe man nicht das Empfinden, daß es ſchlechter als früher geworden ſei. Was eine Teilnahme am Geninn anlange, ſo ſei darauf aufmerkſam zu machen, daß auch die Aktionäre ohne Verzinſung in Form von Dividende bleiben. den, die ſeinen Untergang zur Fol Es könnten dem Unternehmen nicht Opfer auferlegt wer⸗ e haben könnten und man ſei froh, wenn es gelingt, die Belegſchafl beſchäftigen zu können: man habe zu kämpfen wie andere Unternehmungen auch gegen Umſtände, die elementarer Natur ſeien und woran man wenig ändern könne. Eine weitere Frage wegen etwaiger Abſchaf⸗ fung der Vorzugsaktien wurde dahin beantwortet, daß dieſe 27 000.1 Vorzugsaktien bei einem Stammaktienkapital von 2,56 Millionen finanziell gar keine Rolle ſpielen. 8 inkäufen teil⸗ sabbaues bei⸗ ſich die nötigen Waren ſach befürchtet wird, daß weitere Arbeiter⸗ entlaſſungen vorgenommen werden. Vor allem wird über das Aus⸗ Eine Geſchäftsbelebung iſt nur wenn die Arbeiter wieder Geld verdienen, was davon abhängt, daß der Induſtrie mit Krediten unter die Arme gegriffen wird und wenn die Landwirtſchaft wieder kau Im Einzelnen iſt feſtzuſtellen, Kolonialwarengroßhandel weſentlich verr einem merklichen Preisabbau nichts zu Lage der einzelnen Betriebe wird von Tag zu Tag ſchlechter, die Unkoſten erreichen eine bedenkliche Höhe. Im Kaffeegroßhandel iſt in den letzten Monaten eine nennenswerte Aenderung nicht ein⸗ halten ſich ſeit Monaten auf ungefähr gleicher oßhandels wird als durchaus ünbefrie⸗ Die Abnehmer ſuchen nur gegen langes Ziel zu kaufen; der Großhändler aber kann Kredit nicht gewähren, weil der Nutzen nicht mehr im Verhältnis zu dem damit verbundenen Riſiko ſteht. Auch der Einzelhändler hält außerordentlich mit Auf⸗ trägen zurück, da die Landwirtſchaft nicht bezahlen kann, weil ſie ihre Erzeugniſſe nicht unterbringt. ſchränkt ſich die Nachfrage nach fermentierten Inlandstabaken in der Hauptſache auf farbiges Schneidegut. Der Verkauf von 19285er Sandblatt und Vorbruch ging nur ſchleppend vonſtatten. Haupttabake, welche drei Viertel der Ernte alismachen, liegen zum größten Teil noch unverkauft beim Pflanzer. In Auslandstabaken beſteht für helles Java⸗Schneidegut Nachfrage, während für alle übrigen Tabake große Zurückhaltung herrſcht. Im Weinhandel hält die Abſatzſtockung weiter an. Im Textil⸗Einzelhandel konnten trotz Umſätze des vorigen Jahres nicht erreicht fkräft'g daß ſich der Umſatz im ingert hat und daß von verſpüren iſt. Die innere Die h.[fabrik Waghäuſel 34,5, alte Rheinbriefe 5,872. Bürgerbräu Ludwigshafen in Ludwigshafen a. RNh. die Dividende aus 246 610 R Reingewinn auf 10 pCt. ſeſt an Vorräten 362 286=, aus. gh. abſchließt. 130 000 erſcheint. kommuniſtiſchen Vertreter. Heilbronner Arbeiter einen vierten Arbeitstag erhalten. 2 Almer Brauerei-Geſellſchaft.⸗G. in Ulm. Die Bilanz pro gewinn von 68 758 aus. durch Zuweiſung von 1592 auf 93 600 aufgefüllt und auf die Vorzugsaktien eine Dividende von 6 pCt. und auf die Stammaktien eine ſolche von 5 pCt. verteilt werden. 6440 ſollen für Tantieme und Gratifikationen verwendet und der Reſt von 13 866 auf neue Rechnung vorgetragen werden. OIntereſſengemeinſchaft FJarbeninduſtrie.⸗G. Der Zu⸗ laſſungsantrag für die Aktien dieſer Geſellſchaft wird jetzt an der Berliner Börſe geſtellt. Beantragt wird die Zulaſſung von 465,6 Mill. Rel neuen Aktien der Intereſſengemeinſchaft Farben⸗ induſtrie.⸗G.(früher Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik) lautend auf den Namen der Elberfelder Farben. Höchſter Farben, Chemiſche Griesheim, Berliner Anilin und Chemiſche Weiler. Für die eigenen Aktien der Badiſchen Anilin tritt keine Aenderung ein. ODie Stützungsaktion bei Slinnes. Wie verlautet, wird die Friſt für das Stützungskomitee, die mit dem morgigen Tage abläuft, beſtimmt um ein weiteres halbes Jahr verlängert. (Siehe auch Berliner Börſenbericht. Die Schriftl.) „0. Jum Erfolg der deutſchen Kalianleihe. Die Londoner Niederlaſſungen amerikaniſcher Häuſer und ferner einige Makler mit guten Beziehungen zu Amerika haben große Poſten Kali⸗ anleihe gezeichnet. Der genaue Betrag iſt indeſſen nicht feſt⸗ ſtellbar, weil die Zeichnungen nur unter engliſchen Namen an⸗ gemeldet wurden. Die Zuteilung wird etwa 5 pet. betragen. Das Aufgeld beläuft ſich bereits auf 37 pCt. Wie wir der F. Ztg. ent⸗ nehmen, werden die Zuteilungen auf die Kalianleihe vorausſichtlich etwa 4 pt. für kleine Zeichnungen betragen, ſie fällt bis auf 1pCt. für große Zeichnungen. Mannheimer effe tenbörſe Aneinheitliche Tendenz OMannheim, 15. Dez. Die Tendenz am Aktienmarkt war heute geteilt. Während Badiſche Anilin⸗Aktien zur Schwäche neig⸗ ten, lagen Banken und Verſicherungs⸗Aktien feſter. Es notierten: Badiſche Bank 30,50, Rheiniſche Creditbank 79, Süddeutſche Dis⸗ conto 86, Badiſche Anilin 110, 109,50, Frankona 77, Frankfurter Allgemeine Verſicherung 70, Badiſche Aſſekuranz 110, Mannheimer Verſicherung 67, Oberrheiniſche Verſicherung 75, Benz 25, Gebr. Fahr 30 Mannheimer Gummi 23, Mez u. Söhne 68, Nähkaiſer 41, Cement Heidelberg 64.50, Rheinelektra 54, Verein Deutſcher Oel⸗ fabriken 26, Wayß u. Freytag 54,75, Zellſtoff Waldhof 84,5, Zucker⸗ mer Seitung» Handelsblatt Die o..⸗V., in der 32 Aktionäre vertreten waren, ſetzte Das Aktienkapital beträgt 1005 000.4. Die Bilanz weiſt gegen⸗ über 493 685 Rell Kreditoren(inkl. Bierſteuer und Kautionen) an Debitoren inkl. Bankguthaben 577 307 Rel, an bar 7967 R. ind U. Stuttgarker Trikotweberel.-G. in Stuktgark. Die Geſell⸗ ſchaft veröffentlicht nunmehr ihre Bilanz pro 1924, die bei einem Aktienkapital von 200 000% mit einem Verluſt von 1668 Die Anlagewerte werden mit 301 500, die Außen⸗ ſtände mit 26 100 /, flüſſige Mittel mit 650% ausgewieſen, wo⸗ gegen auf der Paſſipſeite neben dem Aktienkapital die Reſerve mit o Ktredite für die Neckarſulmer Fahrzeugwerke. In ſeiner letzten Sitzung genehmigte der Heilbronner Gemeinderat als Ver⸗ treterin der Verwaltungsgemeinde des Arbeitsamtes Heilbronn die von der Stadt Neckarſulm beantragten Kredite in Höhe von 65 000„ für N..U. mit allen Stimmen gegen die beiden Mit dem Abſchluß haben auch 1200 30. September weiſt nach reichlichen Abſchreſbungen einen Rein⸗ Der geſetzliche Reſervefonds ſoll Frankfurter Wer tpaplerbörſe 990 Anregelmäßig— Geringe Umſatzkätigkeit giſneh ,Srankfurt a.., 15. Dez.(Dragth) Die Borſe efe heute zwar ziemlich rege, aber unregelmäßig. Zunächſt achofl⸗ Stimmung allgemein feſt auf die Wiederaufnahme der Wiriſ Siil⸗ verhandlungen mit Frankreich und auf die Verlängerung 75 mlen halteſyndikats für die Stinnesabwicklung. Dann aber verſtimm die großen Realiſationen m Schiffahrtsaktien und die ſpter Haltung für die chemiſchen Werte. Die Umſatztätigkeit wurde geringer. Schiffahrtswerte verloren zum erſten 2 pCt. und die chemiſchen Werte ungefähr 0,50 pCt. Montanmarkt gab es dagegen Kursbeſſerungen von 1 allen und auf dem Elektromarkt von 0,50—1 pct. Auf ſtzu· übrigen Marktgebieten waren kaum Kursveränderungen ie ſtellen, nur die Zellſtoffaktien konnten ihre Kursſtel te bel fortſetzen. Die Hauptumſatztätigkeit ſpielte ſich auf dem Mar und deutſchen Anleihen ab. Schutzgebietsanleihe, Kriegsarktenti den preußiſche Konſols geſucht und feſter. Von den ausländiſe Api 1 Renten waren Türkenwerte und Ungarn etwas gebeſſert, der aber unverändert. Der Freiverkehr war luſtlos. 77 Becker Kohle 40,50, Benz 25, Brown Boveri 53, Emrere Growag 37, Krügershall 72,50, Ufa 51,50, Unterfranken%“ Betliner Wertpapierbörſe Berlin, 15. Dez.(Drahtb.) Im Zuſammenhan heutigen Prämienerklärung kam auf den meiſten Gebſe ſ Ware heraus, ſo daß die Stimmung bei Schwankungen als un enl⸗ und teilweiſe ſchwächer zu bezeichnen war. Stärker waren 1 lich amerikaniſche Freigabewerte gedrückt. Schiffahrts w. pel 1— mit her ten etwas verloren für die als ſolche in Frage kommenden Papfere bis und für die anderen ſeinerzeit mit nach oben gezogenen tlichet nahezu 5 pCt. Die übrigen Gebiete waren bei uneinge Zu⸗ Kursbildung zunächſt durchweg gut behauptet, anſcheinend Abwſc, ſammenhang mit der Verlängerung der Spitzenkredite zur 15 lung der Arrangements beim Stinnes⸗Konzern. Dan n, eine weitere Abbröckelung ein, doch ging das Ausmaß der bewegung über 1 pt. nur vereinzelt hinau⸗. Berliner Deviſen Ams 14 S is 13 4 oollon. 188.54 105 96 vol les82 ra Suenoe. Hlte· 1738 111³ 1 187 1885„ Srüßhel 19.525 18.045 E 19.021 12.6„ Tbnamo. 98.80 95.61 1 85.14 80%„ Dansia 80 65 8065 80.86 80.8c%„ gopenbaoer 104.57 104.83 104.27 101.75„ Wllabon 71775 41.325 11.275 282535 Stnddolm 115 25 12.53 1725 11225 7 Helßnalors. 10,845 10,585 10.345 10.588„ Jlaſlen. 16,92 16.86 18.92 398 7 Zont en 20.842 20. 92 1 20.34 69296 95 New· Dor! 4105.206.105 + 5 Baris 15.05 18.09 2. 15.09 1597 Scdwe ln 80 54 81.07 2 20.97 2541 25 Sbanen 59.40 59.57 50.33 11 1 Javan.925 1829 1.625 199 7 do nß aonnopel. 721 123³ 55.22 2 Aie d. Janer.596.898 5 0,507 9235 75 Wien aba. 99.1 79.26 1 15⁵ 583„ Rras, 11411¹ 18.458 18,418 18 Ju dstlasten 74³⁵ 714535 7·4 752„ Ju davefl..175 28 89815 858„ S0 la 8045 40s 8845 3 Atben.24 5. 6.06 8. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr Haas,. Neue Mannhelmer Zeitung. G. m. b. F, Mannbem, B 6, 4. Direktlon: Ferdinand Heyme, Tel: Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantworilich für den politiſchen ſüt Haus Alred Meißner; für das Feuilleon: De, Fritz Hanne und Kommunalpolltik und Vokales: Richard Schönfelder; für den Neues aus aller Wialt. Wing Müller; für Handelsnachrichten un di⸗ übr.gen redaktionellen Til: Franz Kircher; für Unzeigen:. Bernha FTT b 14. 15, 11. 15. 16% 1 11. 155 14 15. 1 lierentab, Turtw. 28.— 28, Ver. Zeult Berun, ickeef B. Magd 38.45 35 15/Pbontt Bergda. T64.5084.7 Nombdꝙ. Hütter T 18, 15.40 Soucker 6 85 T 80, 0% Urs* eE Der.deutich Halfd., 2450] Vogtl. Maſch. St..25.80. Frankent) 41.8) 41.25Hermaun Pöge 20, 0 Noſiger Braunf 26.— 28.50 Segañ Sump 267660 47 Dech. Ind. Malns 89.75—, Voigt& Häff. St. 60. 60, Heilbronn 87.—. 37. Ratdgeder Wagg 23.90 23 80 Noflger Zucer 64.— 86. Siemene Clelie 1— 75.5 Ber. Fakl. Caffel 35 15 35,50 Volthom. 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Iſenmann nennen wir Badener wörnslecht als den Unfrigen, denn ſein Leben und Wirken galt ehmlich ſeinem badiſchen Heimatlande, wie aus ſeinen reiz⸗ Schöpfungen„O Schwarzwald, o Heimat“,„Heute ſcheid' ich, wand ve ich⸗ uſw. hervorgeht. Aber auch über die Gren⸗ bekana ns binaus iſt der Name Iſenmann unter der Sängerwelt den ut durch ſeine zahlreichen klangvollen Chorſchöpfungen, von ind nur„Am Traunſee“ hier erwähnt ſei. Seine Schöpfungen deulſchal cümlich und werden deshelb weiterbeſtehen, ſolange die feich Zunge klingt. Iſenmann wurde ſ. It. die ſeltene Aus⸗ 1 der Potugaleſe(goldene Medaille für Kunſt und Wiſſen⸗ La zuteil. Der Komponiſt erkrankte 1888 auf dem Sängerfeſt in In feined ſtarb am 13. Dezember 1889 im Alter von 52 Jahren. Uährenem Geburtsort Offenburg wurde ihm ein Denkmal geſetzt, und die ſterhliche Hülle auf Veranleſſung ſeiner Freunde nach 18 fübem überführt wurde, wo die Stadtgemeinde ein Erbbegräb⸗ eine r ihn zur Verfügung ſtellte, auf dem der Bediſche Sängerbund Nann Gedenkſtein errichten ließ. Die Pflege ſeiner Ruheſtätte in Nam heim hat der von ihm im Jahre 1885 gegründete und ſeinem en tragende Verein übernoammenn. Hs. Ariegerwaiſen⸗Weihnachtsfeler und ⸗Beſcherung. Bei der am ntag nachmittag im Nibelungenſaal des Roſengartens ſtattzin⸗ faen. Kriegerwaiſen⸗Weibnachtsfeier und ⸗Be⸗ doffch una von 1300 Kriegerwaiſen unter 14 Jahren wird die Wald⸗ das Märchenſpiel Dornröschen aufführen. Weiterhin wer⸗ cor ich an den Aufführungen die Luiſenſchule mit einem Schüler⸗ den und die Klaſſe 8b der Mollſchule mit einem Roſenreigen beteili⸗ ur ve rner haben ſich künſtleriſche Kräfte in liebenswürdiger Weiſe Werfüquna geſtellt. Näheres iſt aus dem Anzeigenteil erſichtlich. gebnis zpir von Reichsbundſeite hören. entſpricht das bisherige Er⸗ vaff der öffentlichen Sammluna für die Krieger⸗ dege en nicht ganz den Erwartungen, obwohl von der Leitung die Wuwärtige ſchlechte Wirtſchaftslage in Rechnung geſtellt wurde. Rommunale Chronik 8 Sefährliche Rommunalpolitik Nase Deutſche Städtetag hat kürzlich der Reichsregierung als don al den Entwurf einer Reichsſtädteordnung übergeben, der, ſhen einer recht merkwürdigen Mehrheit des Vorſtandes des Deut⸗ Städtetages beſchloſſen, unverkennbar ſozialiſtiſche Te denzen Der„Vorwärts“, der den Entwurf mit unverhohlener Freude dicher, hat, muß ſich jetzt von dem anerkannteſten kommunalpoli⸗ in 50 Wiſſenſchaftler der eigenen Partei, Prof. Hugo Lindemann Nerune„Sozialiſtiſchen Monatsheften“ ſagen laſſen, daß die For⸗ eichs des ſozialdemokratiſchen Parteiprogramms nach einer ihre gemeindeordnung, wie ſie analog in der Reichsſtädteordnung wieeherwirklichung finden ſollen, politiſch rc und verhäng⸗ lle Wirkungen haben können. Lindemann ſchreibt: eier der Revolution hat die Partei ſich mit aller Kraft für die gt. eit und Stärkung der kommumalen Selbſtverwaltung einge. ſſch Hier in den Kommunen fand ſie den Boden, auf dem ſie prak. in erdeiten konnte, wo ſie ummittelbar mit der Verwaltumgsmaterre uud rührung kam und aus einem Objekt der Politik Subjekt wurde Abrte d ſolches handelte. Vom Boden der Selbſtverwaltung au⸗ Fͤbſtodie Partei den Kampf gegen den Obrigkeitsſtaat. Hier in der d23 Volt waltung war wenigſtens ein Stück der Verwaltung durch Lertr olk oder wenigſtens die durch das Volk unmittelbar gewährten degaer des Volkes gegeben. Das Ziel war daher auch, dieſe Kör⸗ Göh daften in ihren Verhältniſſen zum Staat möglichſt frei und un⸗ miweng zu ſtellen. Die ſtaatliche Aufſicht ſollte auf das unbeding⸗ Sabſtadſge Minimum beſchränkt werden. Die Autonomie der die erwaltungskörper ſollte im Rahmen ihres Gebiets ſo welt 85 möglich geſteckt werden. berungde„ſteht nun das Atlonsprogramm zu dileſen alten For⸗ werd den? ſoll eine Reichsgemeindeordnung geſchaffen cdeſen. Zunächſt ſe ſud F veinheiches Necht far„Landgemeinden, Stidte Keene dusgedrgvinzen Die Forderung iſt nicht ganz klar. Soll damu dus Arüͤckt werden, daß die Unterſchiede von Land zu Land durch und Gechegeſetz aufgehoben werden, oder ſoll auch für Gemeiden —— meindeverbände, alſo von Landgemeinde zu Stadtkreis und — e das gleiche Recht gelten, ſollen alſo alle dieſe verſchiedenen 9 ohne Unterſchied ihrer Größe die gleiche Verfaſſunz bekommen? Da das Einkammerſyſtem für alle Selbſtverwaltungs⸗ körper gefordert wird, muß wohl das letzte gelten. Man muß ſich das Ungeheuerliche dieſer Forderung etwas klar zu machen ſuchen. Es ſoll nicht nur eine vollſtändig neue Glie⸗ derung des geſamten Reichs in den Ländern und den darunter ſtehenden kleineren Gebietskörperſchaften vorgenommen werden, ſondern es ſoll auch die geſamte Verfaſſung der Gemeinden und Ge⸗ meindeverbände in einem einheitlichen Körper zuſammengefaßt und außerdem noch das geſamte Material der Verwaltung wiederum für Länder, Gemeindeverbände und Gemeinden wenigſtens in ſeinen Grundzügen reichsgeſetzlich geregelt werden. Wo iſt der Herkulez für dieſe Arbeit? Und was wäre mit einer ſolchen ausſchweifenden Ver⸗ einheitlichung gewonnen? Was bliebe dann ſchließlich für die Selbſtverwaltungskörper übrig, die doch„im Rahmen der Reichs⸗ und Landesgeſetze(wozu noch dieſe letzten?) i aleng und unter eigener Verantwortung“ die Geſchäfte führen ſollen? Wo hören die Grundſätze der Verwalt auf, und wo beginnen die örtlichen und provinziellen Beſonderheiten? Die Reichsoeſetzgebung unſerer Zeit beweiſt zum Beiſpiel auf dem Gebiet des Steuerweſens, der Fürſorge uſw., daß es bei der Aufſtellung von Grundſätzen für die Tätigkeit der Selbſtverwaltung keine Grenze gibt, und daß in dieſe beliebig ſelbſt die feinſten Detaile aufgenommen werden kön⸗ nen. Man leſe nur die Reichsgrundſätze über Vorausſetzung, Art und Maß der öffentlichen Fürſorge vom 4. Dezember 1924. Und weshalb dieſe allgemeine Gleichmacherei? Glaubt man wirklich, um auf dem Gebiet der Fürſorge zu bleiben, daß man allen Bedürftigen heute eine ausreichende Fürſorge da⸗ durch ſichern könne, wenn man von Reiches wegen bis ins einzelne gehende Vorſchriften über Vorausſetzung, Art und Maß der Für⸗ ſorge erläßt? Man glaubt es in der Tat aus dem Berge verſetzen⸗ den Glauben an die Macht einheitlicher Reichsgeſetze und Reichs⸗ grundſätze. Und doſh hat das Fiasko ungezählter, ſicherlich ſehr gut gemeinter Geſetze die alte Wahrheit bewieſen, daß ein Geſetz nur dann durchgeführt wird, wenn es den Auffaſſungen und der Ger⸗ ſteshaltung der großen. Maſſe der Bevölkerung entſpricht. Man täuſcht ſich ſehr, wenn man glaubt, dieſe durch Geſetze revolutionieren zu können. r wird auch die Autonomie der lokalen Selbſtverwaltungskörper viel eber das Richtige treffen und die Garantie ihrer Durchführung in ſieh tragen als die Geſetz⸗ gebung des Reichs, weil ſie es ſtets mit einer in ihren Auffaſſungen — homogenern Bevölkerung zu tun hat, und dieſe ihr bekannt Von weſcher Seite auch immer wir die beiden Ausſchnitte de⸗ Aktionsprogramms betrachten mögen, es ergibt ſich ſtets dies: In⸗ dem ſie die Partei auf eine extrem zugeſpitzte, mit der ſa ſo billigen logiſchen Konſequenz bis ins Abfurde getriebene Einheitsſtaatlich⸗ keit feſtlegen, kann ihre politiſche Wirkung gefährlich, ſa verhängnisvoll ſein, wenn ſie wirklich die Aktionen der Par⸗ tei in der nächſten Zukunft maßaebend beeinfluſſen ſollten. Wir haben dieſer trefflichen Kritik nichts hinzuzufügen. kl. Heidelberger Baupläne In einer Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe Heidelberg des Reichsbundes der Kinderreichen machte Bürgermeiſter Am⸗ berger intereſſante Ausführungen über die ſtädtiſchen Bau⸗ pläne für das Jahr 1926. Die allgemeine Wirtſchaftslage, ſo führte der Redner u. a. aus, wird 1928 keine Belebung der privaten Bautätigkeit(7) geſtatten, ſodaß für die Beſſerung der Wohnungsverhältniſſe nur Staut und Kommunen, ſowie größere Geſellſchaften in Betracht kommen. Die Stadt Hei⸗ delberg hat verſchiedene Pläne. Auf einem noch näher zu be⸗ ſtimmenden Platz ſollen—12 Wohnungen für kinderreiche Familien erſtellt werden, das Landfriedſtift ſoll durch Ausbau 18—24 neue Zimmer für ältere, alleinſtehende Männer und Frauen erhalten. Gegenwärtig ſind rund 1000 alleinſtehende Perſonen im Beſitz einer vollſtändigen Wohnung. Eventuell wird auch das Marjenhaus zum gleichen Zweck ausgebaut. Für die Koſten dieſer Baupläne ſind die Beträge aus den Erträgniſſen der Gebäudeſonderſteuer ſichergeſtellt. Etwa 8 Wohnun⸗ gen, die z. Zt. im Bau ſind, werden bis Mai oder Juni fertig ſein. An dem Eckblock an der Gneiſenauſtraße ſollen nach dem 1. April weitere 14 Wohnungen in Angriff genommen werden. Ob und wieweit die Siedlungsgeſellſchaften bauen können, ſteht noch in Frage. Die Stadt iſt auch bereit, Baudarlehne an Private zu geben, wenn die Stadt das Verfügungsrecht über die Wohnungen erhält, twenn die Mieten erſchwinglich angeſetz werden und wenn der Nachweis erbracht wird, daß die Bauvollen⸗ dung möglich iſt. Kr. Große Unterſchlagungen beim Frankfurter Zugendamnm Der beim ſtädtiſchen Jugendamt als Sammeivormund tätias. Stadtſekretär Paul Dresde iſt nach Unterſchlaauna von Mündelgeldern im Werte von etwa 50 000 Mark flüchtia gegangen. D. konnte die Veruntreuungen dadurch ausführen⸗ daß er in den ihm anvertrauten Sparkaſſenbüchern falſche Buchun⸗ gen vornahm. Aus dem Lande Vier Wohnhäuſer niedergebrannk. Birkendorf bei Bonndorf, 14. Dez. Ein Großfeuer hal heute nacht in Birkendorf vier Wohnhäuſer eingeäſchert. Ge⸗ gen das raſende Element vermochten die zur Unterſtützung der ein⸗ heimiſchen Feuerwehr herbeigeeilten Wehren der Umgegend niches auszurichten. Es kann jedoch als ein Glück bezeichnet werden, daß von den Fahrniſſen und dem Inventar wenigſtens der größte Teil, vom Vieh das meiſte gerettet wurde. Das Feuer entſtand in dem Hauſe der Frau Schnitzer, das in ganz kurzer Zeit eingeäſchert wurde. Von hler griff das Feuer auf das Wohnhaus des Brief⸗ trägers Amann über. Auch dieſes wurde ſchnell eingeäſchert. Als drittes Opfer fiel auch das Haus des Zahnarztes Fechtia den Flam⸗ men anheim, zuletzt das Wohngebäude des Landwirts Probſt. Men⸗ ſchenleben ſind nicht zu beklagen, jedoch ſind vier Familien obdachlos. E 7 geddesheim, 13. Dez. Geſtern wurde auf der benachbarten Gemarkung Straßenheim Treibſagd abgehalten. Von einer größeren Anzahl Jäger wurden 360 Haſen zur Strecke gebracht. * Pforzheim, 15. Dez. Es wurden bei der Zollreviſion zwei Kaufleute von hier in Hamborn feſtgenommen, die 54 Artikel Goldwaren, Ketten, Kolliers uſw., im Werte von mehreren Tau⸗ ſend Mark in das Saargebiet zu ſchmuggeln verſuchten. Die Waren wurden beſchlagnahmt und da beide den Hollſatz von 900 Fr nicht zehlen konnten, einer ſolange in Haft geſetzt, bis der andere ſich in Oberſtein(Nahe) bei einer bekannten Firma die Strafſumme geliehen hatte. 5 flleinkems bei Lörrach. 13. Dez. Auch bier wurden zwei aroße Wildſchweine beobachtet, die verſuchten. den Rhein zu dur ch⸗ ſſcchwimme n. Da ibnen das nicht gelang. ſuchten ſie das Weite in der Richtung des Hardwaldes. *Singen a.., 14. Dez. In der Nacht auf Sonntag brach in der Holzwerkſtätte der Zimmermeiſters Berthold Thomer, in der die Glaſerei Wilhelmi untergebracht war, Feuer aus. Die Werkſtätte nebſt Inventar und Maſchinen brannten vollſtändia nieder. Die Werkſtätte iſt tetal vernichtet. Der Schaden ſoll bedeuled und nur teilweiſe durch Verſicherung gedeckt ſein. Ueber die Entſtehungsur⸗ ſache kurſieren verſchiedene Gerüchte. eNeuſladt, 14. Dez. Eine Automobilſtraße zwiſchen Ludwigshfen a. Rh. und Neuſtadt a. d. Haardt wird von pfälzi⸗ ſchen Verkehrskreiſen aus in Vorſchlag gebracht. Die Straßenver⸗ kehrsverhältniſſe zwiſchen Ludwigshafen und Neuſtadt ſind infolge der ſtarken Zunahme des Verkehrs völlia unzureichend geworden. Beſondere Klagen erhebt man in Mußbach, in deſſen engen Dorf⸗ ſtraßen ſich der ſtarke Autodurchgangsverkehr ſehr unliebfzm be⸗ merkbar macht. Die Landſtraße zwiſchen Mußbach und Neuſtadt iſt in den Hauptverkehrszeiten für Fußgänger ein kleirer Hexenkeſſel ge⸗ worden. Man erzählt ſich, daß die gebrechlichen Großmüt erchen in Mußbach des Sonntags zu Hauſe bleiben und auf ihren gewohnten Spaziergang verzichten müſſen, weil ſie ſich in ihrem früher ſo ge⸗ mütlichen und jetzt zum Verkehrs⸗Tohuwabohu gewordenen Dörfchen nicht mehr zurechtfinden. Die gleiche Klage wird in vielen anderen pfälziſchen Dörfern geführt, durch deren Mitte ſtark belebte Verkehrs⸗ ſtraßen führen.— Die Arbeitskoſenziffer ſteigen in der Pfalz ſeit etwa einer Woche in ungemein ſtarkem Ausmaß. So muß jetzt die Stadt Kaiſerslautern für 1400 die Schuhwetropole Pirmaſens für 6500, Neuſtadt a. Haardt für 1200. Dürkheim für 100, das Dorf Kaßloch(7000 Einwohner) für 220. die Stadt Zweihrücken für 2000 Erwerbsloſe ſorgen. Pirmoaſens muß. wöchentlich 50 000 Mark, für Erxwerbsloſenunterſtützung gufbrineen. * fiaiſerslrutern. 14. Dez. In der Nacht vom Freitag auf Sams⸗ taa hoat die Ehefrau des Maurers Philivpp Becker in der Blö⸗ich⸗ ſtraße ibren Ehemann erſchſagen. Die Ehelevte gerieten miteinander in Streit, bei dem die Frau mit einem Kartoffel⸗ ſtößer ihren Mann über den Schädel hieb. Gleic darauf ſtien ſie ihn eine Treppe hinunter. Der Mann iſt im Kranken⸗ haus geſtorben. 0 faeg eeeeee ee tbe Ae-Ap eeeeee ieeee eeee ktutltte m n A audten Hattttrtüttttttdtrnrnr Vermischtes, , e. . . Praktische Wennachts-Geschenlte Mäntel, Kostümen, Blusen Woll-, Tee- u. Abendkleider kauten Sie in bester Ausfũhrung vorteilhaft bei W. Noelle, O 4, 1. Klge Aerztlich geprüſte Maele empfiehlt ſich. 8224 Seckenheimerſtr. 28, 3 Trepp. Mitte. Sprechzeit v.—6 Uhr nachmittags. pianos (rneue und geſpielte) 8359 n — Ctttittttttttetettttttttetttedtttttttttettttttted ſameaſeſmeec billig bez B5549 Lilber BIl. Wicetttttitttte ümumm munee⸗ Aüe Argäahend Atend deh V.— M. d b. A. 8 bprof. Arnold Schattschnelder br elteg 18. 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