nnnnnnnenennnne e noch dac — Auttwoch, 16. Dezember Norrbepteile: In Mannheim und Umgebung ſrei ins daſte oder durch die Poſt monatlich.-M..50 ohne Aügeld. Bei eventl. Aenderung der wiriſchaftlichen liniſſe Nachſorderung vorbehalten. Poſiſchecktonto 800 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2 dagafze⸗ Nebenſtellen Waldhofſtraße 6, Schwetzinger he 24. Meerſeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. Ferunalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl zwöllmal. emprech⸗Anichlüſhe Nr. 7941 7942 7943 7944 u. 7945 Abend⸗Ausgabe e Mannheimer Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfenng 1925— Nr. 584 nzeigenpreiſe nach Tarit bei Serauszaglung pro emip. olonelzeile ür Allgem Anzeigen.40.⸗M. Reklam. —4.-⸗M. Kollettis⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks Beiriebsſtörungen uſw. berechtigen zu teinen Erſatz⸗ anſprüchen ür ausgeſallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme don Anzeigen. Aufträge durch Fernprecher ohne Gewähr.— Gerich“sſtand Mannheim. Bellagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauen-Jeitung ⸗ Unterhaltungs⸗Beilage.Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Seſetz und Necht Neue Kriegsgefahren im Oſten die Entſcheidung des Moſulſtreites zu Gunſten Englands Genf, 16. Dez.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) Der ö cheid in der Moſulfrage, der heute mittag in öffentlicher ung bekanntgegeben wird, bewegt ſich genau in den geſtern ſchon lerten Linien. Die engliſche Regierung wird das dat über den Jrak auf weitere 25 Jahre annehmen erhält durch den Entſcheid des Rates das geſamte Petrol⸗ dalie! mit Moſul in ſeine Machtzone. Als Grenzlinie gilt die laenle Demarkationslinie. Sie wird nur auf engliſche Wünſche alegiſcher Natur an einigen Stellen etwas mehr nach Norden ver⸗ uird Um die bittere Nuß den Türken etwas genießbarer zu machen, Na allerdings England die Verpflichtung auferlegt, mit der Türkei 5 0 und Zollabkommen abzuſchließen, die Angora in gewiſſer Nblet als Entſchädigung für den Wegfall des wichtigen Petrol⸗ tes gegeben werden ſollen. Der Ratsentſcheid iſt zum großen La durch den Bericht der Unterſuchungskommiſſion, die von General 1 Woner geleitet wurde, beeinflußt worden. In dem zur Veröffent⸗ ung gelangenden Bericht der Unterſuchungskommiſſion wird auf⸗ Fig, von Zeugenausſagen von weit über 3000 denbingen feſtgeſtellt, daß die Türken mit den Eiſten im 5 me Greueltaten zuſchulden kommen ließen. Der Rat hat es 70 für gegeben erachtet, dieſes Schreckensregiment für alle ſen abzuſtellen. Man glaubt allerdings in Genf, daß die heutige Mittagsſitzung nen dramatiſchen Höhepunkt erreichen wird, indem die Türken de, Entſcheid des Rates ablehnen werden. Wie wir aus kürkiſchen daſd tionskreiſen vernehmen, iſt es ganz ausgeſchloſſen, an die Regierung von Angara dieſen Entſcheid I n enimmt. Es ſei im Gegenteil ſehr zu befürchten, daß dadurch it be Kriegsgefahren im Oſten heraufziehen würden. Man 95 der türkiſchen Delegation ſehr deprimiert und fühlt, daß die icche Regierung iſoliert daſteht und bei keiner der Völkerbunds⸗ wWeitere verſchleppung der Regierungskriſe Wet80 Berlin, 16. Dez.(Von unſerm Berliner Büro.) Die an⸗ 15 undigte Führerbeſprechung über die Richtlinien des Abg. Koch heute vormittag um ½11 Uhr unter deſſen Vorſitz im Reichs⸗ nahmen an ihr dieſelben Herren teil, die der geſtrigen ord echung beiwohnten. Zu ihnen geſellten ſich noch die Abge⸗ dee Drewitz und Hampe von der Wirtſchaftlichen Vereinigung, Die kanntlich um Beteiligung an dieſer Beſprechung erſucht hatten. dle Parteiführer erſtatteten zunächſt Bericht über die Aufnahme, die von Moſul ſchonungslos umgingen und erwieſenermaßen ſich dus dchſchen Richllinien bei ihren Fraktirnen gefunden haben. Für Zuſt entrum konnte Herr Marx, wie ja vorauszuſehen war, die ſch umung ſeiner Frattion überbringen. Nicht ſo einfach geſtaltete Nae auch das war zu erwarten— die Stellungnahme der So⸗ demokraten auf der einen und der Volkspartei auf ſhiedederen Seite. Die Vertreter beider Parteien erbaten in ver⸗ * Punkten nähere Aufklärung, wobei ſich eine ganze 8 von Differenzen ergab. Um deren Ausräumung im ſich zunächſt handeln. Die Beratung dauert zur Zeit noch ſe Es iſt im Augenblick noch nicht abzuſehen, zu welchem Eade eing ren wird. So viel läßt ſich indes wohl ſagen, daß die Aus⸗ kein rſetzungen über das Programm Kochs mit dieſer Sitzung An Abſchluß finden ſondern ſich noch weiter ausſpinnen werden. a 2 nach 1 Uhr war die Beſprechung der Parteiführer be⸗ och a ſoll ſuche ufgrund der gepflogenen Beſprechungen nunmehr ein neues Programm formulieren In dieſem Programm wird der demokratiſche Führer ver⸗ ſpri n. die während der Verhandlungen zu Tage getretenen Wider⸗ ſaſtun zwiſchen der ſozialdemokratiſchen und volksparteilichen Auf⸗ heit za nach Möglichkeit auszugleichen. Ob ihm das zur Zufrieden⸗ deue ar beiden Flügelparteien gelingt, bleibt natürlich abzuwarten. duſa abend werden die Fraktionen nach der Plenarſizung abermals lauf nmentreten, um den Bericht ihrer Delegterten über den Ver⸗ ſamm er Beretungen entgegenzunehmen. Nach all dem läßt ſich zu⸗ ehe d. iaſlend ſagen, daß es noch eingehender Erörterungen bedarf, ſa 5 Lage als geklärt betrachtet werden kann. Die nächſte gemein⸗ beran Fonferenz iſt vom Abg. Koch auf Donnerstag vormittag an⸗ um worden. RnNus dem preuf enparlament ſcken Berlin. 16. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Im preußi⸗ breußiſcandtaa proteſtierte heute Abg. Dr. Richter der ehemalige Abg ſche Finanzminiſter der Volkspartei, gegen die Angriffe des Wams eilmanm über den Fall der Zwangspenſionieruna des Dr. ie vom preußiſche Oberverwaltungsgericht und gegen die Art, berableg Heilmann in dieſem Falle obne Kenntnis der Tatſachen ſich Tatbentdend geäußert hat. Der Abgeordnete geht eingebend auf den er land ein. Da die Staatsreaierung bedauerlicherweiſe das ſten Nrwaltunasgericht gegen die Anariffe des Vertreters der ſtärk⸗ Abgen eaterungspartei nicht in Schutz genommen habe, habe er als Lordneter es für ſeine Pflicht gehalten. dies zu tun. Wie wir hören, kam man zu dem Ergebnis, daß der Abg. 1 mächte Unterſtützung findet. Man klammert ſich noch an die Mög⸗ lichkeit, daß bei dem Bekanntwerden des Entſcheids über Moſul in der Türkei ſo ſtarke Unruhen entſtehen werden, daß vielleicht England von ſeinem Beſchluß der Mandatsübernahme ab⸗ kommen werde Auf alle Fälle wird der Beſchluß des Völkerbunds⸗ rates noch viel Staub aufwirbeln, ſofern er geeignet iſt, neue Kriegs⸗ möglichkeiten zu ſchaffen. die Rämpfe in Syrien Wie aus Beirut gemeldet wird, war die Eiſenbahnſtrecke Bei⸗ rut—Damaskus unterbrochen. Der erſte Zua. der Damaskus wieder verlaſſen konnte, war mit Flüchtlingen überfüllt, da die Stas mehr und mehr von der Einwohnerſchaft geräumt wird. Auf der Ciſen⸗ bahnſtrecke Deraa—Beirut iſt der Güterverkehr eröffnet worden. Wie weiter gemeldet wird, haben geſtern in Damaskus neue Kämpfe zwiſchen Druſen und franzöſiſchen Truppen ſtatt⸗ gefunden. Damaskus wurde daher von neuem durch ſchwere Ar⸗ tillerie, Maſchinengewehre und Kampfflugzeuge beſchoſſen. De Jou⸗ nenel ſoll die Verlegung der Hauptſtadt von Damaskus nach Aleppo planen, wodurch die Unterdrückung des Aufſtandes erleichtert würde. weitere japaniſche Cruppen für die Mandſchurei Ein Newyorker Funkſpruch gibt eine dort vorliegende Meldung aus Tokio wieder, wonach das japaniſche Kabinett gegen den Ein⸗ ſpruch des Auswärtigen Amtes die Entſendung von 3000 Mann neuer Truppen nach der Mandſchurel beſchloſſen hat. In einer Erklärung des Kabinetts heißt es, die Truppenentſendung bedeute keine Verletzung der Politik des Nichteinmiſchens. Die Ver⸗ anlaſſung ſei nur die Gefahr, daß die ſich bekämpfenden chineſiſchen Parteien plündernd in die japaniſche Intereſſenzone eindringen. Nach einem Vortrag des Miniſterpräſidenten Kato hat der Prinz⸗ regent die Maßnahme gobilligt. Um die Freiheit der dentſchen Luflfahrt e Berlin, 16. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Am 18. De⸗ zember werden in Paris die Verhandlungen deutſcher und alliierter Vertreter über die gegenſeitigen Luftfahrtintereſſen wieder beainnen. Um den deutſchen Exverten für dieſe Verhandlungen Richtlinien mit⸗ zugeben. hat ſich das Kabinett heute um 11 Uhr verſammelt. Ge⸗ genſtand der Beratungen ſind die Bedinaungen die Deutſchland ſür die internationale Vereinbarung im Luftweſen ſtellen muß. Ein erlaß Seneral v. Seeckts gegen bureaukra: iſche Au: wüchſe General v. Seeckt hat an die ihm nachgeordneten Stellen der Heeresleitung einen Erſatz gerichtet, der in ſeiner originellen Faſſung zelgt, daß der Chef der Heeresleitung aller Bürokratie abheld iſt und ſich bemüht, den Geſchäftsgang innerhalb der Amteſtellen der Reichswehr zu vereinfachen und zu beſchleunigen. In dem Erlaß Der Geſchäftsgang innerhalb der Heeresleitung ſängt an, mir 8 ſchleppend und zeitraubend zu werden. Segar von mir durch mũ d⸗ liche Mitteilung oder ſchriftliche Randrerfügung getroffene En ſchoi⸗ dungen bedürfen Tage, bevor ſie ausgefertigt mir vorgelegt ſind, Wochen oft, ehe ſie den Beſtimmungsort erreichen. Ich ſch'ebe dee Verzögerung gewiß nicht cif einen Mangel an Fleiß, ſondern ien Segenkeil, Ueberhandnehmen bürokratiſcher Sitten. Wir fangen an, den Vorteil des Zuſammenw hens u. d Zuſammenlebens gegenüber der Vielheit der ſelbſtändieen Zentral⸗ oder Immediatſtellen vor dim Krieg zu verli⸗ren Ich fürchte, daß ſich ſtatt des Schriftverkehrs von Haus zu Haus jetzt einer ven Zimmer zu Zimmer enzwickelt. Vor allem fürchte ich eine Reſſorteitelkeit, die verlangt, zu allem und jedem gehſört zu werden umd nicht zuläßt, daß mir die neue Form eines Hufnagels vorgeſchlcnen wird, ehe nicht 1, 2, 3, 4, V.., W. A. A, J. W. G, In.—7,,Rechtsabt.“ und„Friko“ ihr ſchriftliches Votum abgegeben haben und Meinungsverſchledenheiten durch eine Beſprechung der Reſerenten ausgeglichen ſind. Ich fürchte aber noch mehr, daz über dieſen Hufnagel wohl von ſeiten der Abteilungen wie der Inſpe⸗ tionen einzeln alle Truppenteile befragt worden ſind. Wenn mir dann der Hufnagel zur Entſcheidung mit allſeitiger Zuſtmmung von der allein maßgebenden Veterinärinſpektion vorgeſegt wird, dean heißt es: ſind entweder inzwiſchen 100 Pferde unnötig lahm eworden, oder es bleibt bei dem alten bewährten Hufnagel, und Minißzeriun und Truppe hoden umſonſt gearbeitet. Ich erſuche alle Stellen der Hocresleiung dieſen Hufnagel als Symbol aufzue en und mir zu helfen, daß uns eine bürokrat ſche Schwerfälligleit fern⸗ bleibt, die ſich mit dem Soldatenſtand nicht verträgt. Beiprechung von wohnun dsbaufragen In Berlin fand am Dienstag im Reichsarbeitsminiſterium unter dem Beu ſitz des Reichsarbeitsminiſters Dr. Brauns eine Tagung der für das Wohnungsweſen zuftändigen Miniſter der Länder ſtatl Er⸗ örtert wurden Maßnahmen zur Förderung der Bautätigkeit im Jahre 1926, insbeſondere die Frage der Finanzierung der Neubauten und der Verbilligung der Bauausführungen. Uebereinſt'mmung be⸗ ſtand darüber, daß ein möglichſt einheitliches Vorgehen, vor allem bei Gewährung öffentlicher Mittel für Bauzwecke, dringend er⸗ wünſcht ſei. Die durch das Finanzausgleichsgeſetz den Ländern auſerlegten Verpflichtungen, 15 bis 20 Prozent der Friedensmiete für 46 zur Verfügung zu ſtellen, müſſen voll eingehallen werden. Sekommt Dr. Hellpach die heidelberger Profeſſun?;nhD Allein ſchon dieſe Frageſtellung zeigt, daß der glatten Erledigung der weiteren wiſſenſchaftlichen Nutzbarmachung der unleugbaren Fähigkeiten Dr. Hellpachs an einer badiſchen Hochſchule Schwierig⸗ keiten entgegenſtehen, die man urſprünglich nicht erwartet hat. Und in der Tat, wer geglaubt hat, daß mit dem Schritt der philo⸗ ſophiſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg die rettende Tür nicht nur geöffnet, ſondern hinter dem Kandidaten ihrer Wahl auch gleich wieder geſchloſſen würde, muß aus dem Echo der Zentrums⸗ preſſe erſehen, daß er ſich geirrt hat. Der„Badiſche Beobachter“ will zwar nicht Wort haben, daß das Zentrum, wie die„Neue Mannheimer Zeitung“ unlängſt feſtſtellte, Hellpach eingekreiſt habe und nunmehr Rache an ihm nehme. Das Hauptorgan der badiſchen Zentrumspartei gibt ſich dabei den Anſchein, als ob dem Zentrum der Begriff„Rache“ fremd wäre. Kein Kundiger wird ſich dadurch täuſchen laſſen. Die Politik des Zentrums iſt zu allen Zeiten ein Muſterbeiſpiel für Politik auf lange Sicht geweſen, und wenn es ihm mißliebige Perſönlichkeiten zunächſt auch ſcheinbar ſchonte, ſo kam doch einmal der Tag und die Stunde, wo es mit Keulenſchlägen den Verhaßten niederſchmetterte. Daß dies nicht mit den Methoden der Religionskriege der früheren Jahrhunderte geſchieht, verſteht ſich von ſelbſt, denn auch am Zentrum iſt die zu⸗ nehmende Ziviliſation der Sitten nicht ſpurlos vorübergegangen. Aber es hat ſeine eigene verfeinerte Art der geiſtigen Garotte, die nunmehr auch gegen den früheren Kultusminiſter Dr. Hellpach an⸗ gewandt werden ſoll. Die Lektüre der großen und kleinen Zentrumspreſſe in Baden gibt dafür unverkennbare Fingerzeige. Wie immer, ſind es die Kleinen im Lande, die undiplomatiſch aus der wahren Geſinnung de, Zentrums keinen Hehl machen, während der„Badiſche Beobachter“ zum mindeſten in der äußeren Form das politiſche Geſicht wahrt. Gegen zwei für Hellpach geäußerte Motive wendet ſich die Polemik der Zentrumspreſſe im Beſonderen. Beide Motive ſtammen aus Heidelberg, alſo der Stadt der erwünſchten künftigen Tätigkeit Hell⸗ pachs. Das erſte iſt in dem Schreiben des Dekans der philo⸗ ſophiſchen Fakultät enthalten, in dem das badiſche Unterrichtsmini⸗ ſterium erſucht wird, dem bisherigen Unterrichtsminiſter Dr. med. et phil. Willy Hellpach die Ernennung zum ordentlichen Honorar⸗ profeſſor für das Lehrgebiet der angewandten Pfychologie an der dortigen Univerſität anzubleten,„in Anerkennung der wiſſenſchaft⸗ lichen Leiſtungen Hellpachs wie der hohen Geiſtigkeit ſeines geſamten Wirkens, zugleich aber auch als Dank für ſein mannhaftes Eintreten für die Freiheit der Univerſitäten und ihrer Lehre.“ Das andere Motiv enthält ein Artikel des demokra⸗ tiſchen„Heidelberger Tageblattes“, der ſich mit der badiſchen Hoch⸗ ſchulpolitik befaßt und dabei zu folgenden Schlüſſen gelangt:„Dieſe Erörterungen geben Anlaß, einige prinzipielle Erörte⸗ rungen anzuſchließen. Jeder vernünftige Menſch wird das Recht der Katholiken anerkennen müſſen, Zugehörige ihres Bekenntniſſes auch mehr auf den Lehrſtühlen der Hochſchulen zu ſehen, nachdem früher in dieſer Hinſicht zweifellos geſündigt worden war⸗ Niemand wird aber ernſtlich fordern können, daß entſprechend dem Zahlenverhältnis der Konfeſſionen in Baden nun die Hälfte oder gar zwei Drittel aller Hochſchuldozenten Katholiken ſein ſollten. Ein ſolches Dogma des Proporzes iſt auf dieſem Gebiete völlig undenkbar, weil die Gegebenheiten vom Urquell her dazu nicht an⸗ getan ſind. Es iſt feſtgeſtellt, daß von unſeren Mittelſchulen mehr Juden und Proteſtanten als Katholiken zur Univerſität gelangen und erſt recht in die Gelehrtenlaufbahn. So fehlt es dann an katho⸗ liſchem Nachwuchs. Man müßte, um jener Paritätsforderung genügen zu können, dieſe Zuſtände von Grund auf ändern, was— wie zum Schluß bemerkt ſei— nur bei einer Umkehrung der Schulpolitik des Zentrums möglich wäre.“ Dieſe„prinzipiellen Erörterungen“ verankaſſen nun den„Bad. Beobachter“ in zwei Kilometerartikeln den Gegenbeweis zu ühren. Namentlich wendet er ſich gegen die Behauptung, daß es an katho⸗ liſchem Nachwuchs fehle und keine Kandidaten für die Lehrſtühle der Kochſchulen vorhanden ſeien. Seine Begründung iſt ſo intereſſant, daß wir ſie wörtlich wiedergeben wollen: „Daß an uns„früher geſündigt“ wurde, wird ja glatt zu⸗ gegeben. Wir können nur nicht erkennen, daß es in dem Teil heute beſſer geworden ſei! Dieſe Sachlage mahnt an ſich ſchon ſtrebſame junge Kräfte, mit ihren Gedanken an die Hochſchullaufbahn recht vorſichtig zu ſein! Beſtimmte Fälle von ſolchen, die es doch wagten, waren wirklich nicht geeignet, andere zu ermuntern. So kommt es in der Tat, daß wir im Angebot der Kräfte weniger glück⸗ lich daran ſind. Aber es wäre falſch zu ſagen, wir hätten über⸗ haupt keine qualifizierte Kräfte. Für die juriſtiſche wie für die naturwiſſenſchaftliche Fakultät in Freiburg ſtanden ſ. Zt. ſolche zur Verfügung! Daß es nicht zu ihrer tatſächlichen Berufung kam, das iſt es, was begreiflicherweiſe ſo bitter empfunden wird. Wir er⸗ innern uns auch noch der ablehnenden Haltung gegen den Philo⸗ ſophen Baumgarten. Weil er Prieſter war, blieb ihm die Auf⸗ nahme in die philoſophiſche Fakultät verſagt; die in Breslau be⸗ rief ihn dann. Dort in Schleſien ging es alſo, nicht aber in Frei⸗ burg. Daß ein Mann wie Dr. Loſſen in Heidelberg nie be⸗ rufen wurde, zeigt, daß nicht der Mangel an Kandidaten das Ent⸗ ſcheidende war, ſondern das beliebte Syſtem mit ſeiner kränkenden Ungerechtigkeit! Wir wollen andere Namen nicht weiter nennen.“ Vermutlich werden die beiden hier angezogenen Berufungen andere Gründe der Ablehnung gehabt haben, als wie der„Badiſche Beobachter“ angibt. Viel wichtiger als dieſe Fälle der Vergangenheit iſt aber die Frage, wie in Zukunft die Berufungen gehandhabt werden ſollen. Wie bekannt, wünſcht das Zentrum, daß die Ent⸗ ſcheidung über eine Berufung an eine badiſche Hochſchule fortab nicht mehr von dem reſſortmäßig dafür zuſtändigen Unterrichts⸗ und Kultusminiſterium allein gefällt wird, ſondern durch das Geſamt⸗ miniſterium, in dem das Zenrum natürlich ganz anders die Abſtimmung beeinfluſſen kann, als in dem Miniſterium, das mög⸗ licherweiſe durch den Angehörigen einer anderen Partei beſetzt iſt. — — — rrrreee 2. Seite. Nr. 584 Neue Mannhe'mer Jeitung(Abend⸗Aus gabe) 1 Mittwoch, den 16. Dezenber 1— Wie es ſcheint, ſoll jetzt im Falle Hellpach die erſte Probe auf das neue Exempel gemacht werden. Nun befinden ſich zwar in der gegenwärigen badiſchen Regierung Miniſter, die ausnahms⸗ los bis vor kurzem noch Amtskollegen Herrn Hellpachs waren, ja ſogar im letzten Jahre unter ſeinem Vorſitz ſtanden. Man ſollte da⸗ her eigentlich annehmen, daß dieſe Herren ſchon aus einer gewiſſen Kollegialität heraus ihrem letzten Vorſitzenden den Weg zu einer neuen wiſſenſchaftlichen Tätigkeit ebnen würden. Aber es gewinnt immer mehr den Anſchein, als ob die vom Abg. Dr. Föhr gegen Hellpach zuerſt inſzenierte Kampagne nunmehr dadurch ihren Abſchluß finden ſoll, daß das Geſamtkabinett dem Wunſche der philoſophiſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg nicht Folge leiſtet. Zum mindeſten werden bereits ſetzt in der Zentrumspreſſe die dem Zen⸗ trum angehörigen Miniſter gegen Herrn Hellpach ſcharf gemacht. Der„Badiſche Beobachter“ hält ſich zwar zunächſt noch zurück, aber das„Mannheimer Volksblatt“ lüftet ſchon ein wenig den Vorhang, wenn es ſchreibt:„Auf gewiſſen badiſchen Univerſitäten ſieht man es bekanntermaßen als eine Bedrohung der Freiheit der Univerſitäten und ihrer Lehre an, wenn katholiſche Wiſſenſchaftler auf beſtimmte Lehrſtühte berufen werden, und da bekanntlich Herr Dr. Hellpach als Kultusminiſter auch in dieſem Sinne über die„Freiheiten der Unt⸗ verſitäten und ihrere Lehre“ ſehr aufmerkſam wachte, ſo iſt ihm als Belohnung don ſeiten der Heidelberger philoſophiſchen Fa⸗ kultät ein Ruf an die dortige Univerſität zugedacht.“ Der Ton liegt auf dem Worte„Belohnung“, von der das Mannheimer Zentrumsorgan offenſichtlich nichts wiſſen will. Wäh⸗ rend es aber zur Frage ſelbſt nicht Stellung nimmt, läßt die„Frei⸗ burger Tagespoſt“ die Katze aus dem Sack:„Die dem ten⸗ trum angehörigen Miniſter werden hoffenke derartige Belohnungen für miniſterielle Uebungen von Imparität zu verhindern wiſſen.“ Abermals kann man ſagen: Das iſt des Föhrs Geſchoß! Das Mannheimer„Volksblatt“ verrät ſeine wahre Herzensmeinung, wenn es zu den Worten der Freiburger Kollegin bemerkt, daß es dem nRichts hinzuzufügen() habe, und im Zuſammenhang damit prägt dasſelbe Blatt folgende gewiſſermaßen programmatiſche Sätze: „Der ganze Kampf, den der Katholizismus in Baden um Zleich⸗ bere hiigung in den badiſchen Hochſchulen führen muß, iſt eigentlich ein Hohn auf ſede Demokratie und eine Schande für die Demokrakte ſelbſt und ihre Bannerträger, die ſi) ſo gerne als die alleinigen Hüter der Geiſtesfreiheit aufſpielen. Es iſt hier wieder einmal die Feſtſtellung zu machen, daß das Zentrum für ſeine Forderung der Parität bei der Sozlaldemokratle weit meht Verſtändnis findet als bei den Demokraten.“ Daraus ergibt ſich klar, daß des Zentrum mit Hilfe der Sozial⸗ demokratie, die für derartige plumpe Schmeicheleſen von ſeher ſehr empfänglich iſt, unbeirrt von moraliſchen Rückſichtsmaßnahmen den Kurs weiter verfolgt, den badiſchen Staat ſeinen Wün⸗ ſchen willfährig zu machen. Herrn Hellpachs Profeſſur in Heidelberg iſt nach dem Stande von heute eine Angelegenheit mit mindeſtens einem Dußend Fracezeichen, da er es auch mit den So⸗ gialdemokraten wiederholt ver hüttet hat. Wenn es möglich wäre, bei Aoyd in London eine? ette abzuſchließen, würden die Oddz 95:5 gegen Hellpach ſtehen. Herr Hellpah hat es durch ſeine Bres⸗ lauer Rede, in der er dem autoritären Ketholiztsmus die ſtaaten⸗ bildende Kraft abſprach und nur dem Proteſtantismus die Eignung zur Demokratie zuerkannte, vollends mit dem Zentrum verdorben. Auch eine nachträgliche Selbſtberichtigung in der„Neun Badiſchen Landeszeitung“, die auf eine Glorifizierung des Katholiztsmus hin⸗ Altsläuft, hat die zerriſſenen Fäden nicht wieder zuſamwenknüplen können. Natütlich iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß man nach ein' ger Zeit gewiſſermaße Gnade vor Recht ergehen laſſen wird und ihn doch nach Heidelberg beruft. Aber vorläuſig wird man Herrn Helpach warten laſſen! Unwillkürlich tritt uns der Karton S ſcha Schneiders vor die Augen:„Das Gefühl der Abhängigkeit.“ Das Ziel der Hochſchulpolitik des Zentrums iſt klar: Wir für bten, daß der„Fall Hellpach“ nicht eine Einzelerſcheinung bleiben, ſondern noch piele Nachfolger haben wirdl K. F erreeeeeeeee Kommuniſtenkonſerenz in Moskau 5 London, 16 Dez.(Von unſ. Londoner Vertreter) Indezug auf die kritiſche Lage der Sowjetreglerung wird dem„Dail9 Tele⸗ graph“ aus Riga gemeldet, daß die Konferenz der ruſſiſthen kom⸗ muniſtiſchen Partei in Moskau eröffnet wurde. Von allen hervor⸗ ragenden Kommuniſten, die in den Spionageprozeß gegen Sere⸗ briankowa verwickelt waren, iſt bisher nur ein gewiſſer Nikulin, der Direktor des Sowjettuchtruſts in Mokau, unter An kcge geſtellt worden. Das Zentralkom'b⸗e der keenmuniſtiſchen Partei hat of en⸗ bar die Jeugenvernehmung einer Anzahl heher Sowzetbeamter durch den Gerichtshof verhindert. Eine Kommi ſion beſtehend aus Arbei⸗ tern ſcheint ſedoch in der gegenwärtigen Konferenz die Fraze eines radikalen Wechſels in der Führerſchaft aufwerfen zu wollen. Keine verlängerung der Rufwertungs⸗Anmeldefeiſt Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, iſt die Reichsregierung nach eingehender Prüfung der Rechtslage in Bezug auf die bean⸗ tragte Verlängerung der Aufwertungs⸗Anmeldefriſt und anderen Friſten des Aufwertungsgeſetzes zu der Auffaſſung gelangt. daß die⸗ ſer Anreguna nicht entſprochen werden könne. Der Wunſch nach einer Verlängerung der Anmeldefriſt beruht zum großen Teil auf einer irrtümlichen Auffaſſung über die Erfor⸗ derniſſe der Anmeldung. Es wird in der Oeffentlichkeit vielfach die Meinuna vertreten, daß es zur wirkſamen Anmeldung der nament⸗ lichen Bezeichnung des Eigentums und des perſönlichen Schuldners bedürfe und geltend gemacht, daß der verſönliche Schuldner oft nicht rechtzeitig innerhalb der Friſt ermittelt werden könne. Auch ſind Zweifel geäußert worden, ob nicht der anmeldende Gläubiger über Zeit und Höhe der bereits erfolgten Rückzahlung von Teilbetränen oder der Leiſtung von Tilgungsraten genauere Angaben machen müſſe. Nach dem Geſetz bedarf es nur der rechtzeitinen Anmeldung „des Anſpruchs auf Aufwertuna“. Es genügt deshalb, daß der Anſpruch hinreichend individualiſtert wird. Dazu iſt aber, wie auch in einem ſoeben bekannt gewordenen Gutachten des Kammergerichts ausgeführt iſt, nichts weiter erforderlich, als daß der Gläubiger die Hypothek und das Grundſtück bezeichnet und dabei irgend wie zum Ausdruck bringt, daß er Aufwertung beanſpruche. Im Intereſſe einer Kläruna der Grundbuchverbältniſſe iſt auch eine Verlängerung der Friſt für die erweiterte Anfechtung von Zwiſcheneintraaungen nicht angängig. Zur Vermeidung von Rechts⸗ nachteilen iſt darauf binzuweiſen, daß auch im Falle einer Einiaung des Gläubigers mit dem Schuldner die Anmeldung bis zum 1. Ja⸗ nuar anzuraten iſt. Engliſche Augſt vor der deutſchen Ronkurrenz SLondon. 16. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Neue Schutzzollmarken in der Art der bekannten Schutzmarke Made in Germann“ werden in Ausſicht geſtellt. Der Ackerbauminiſter er⸗ klärte einer Deputation. welche eine Geſetzgebung behufs Zeichnung importierter ausländiſcher landwirtſchaftlicher Produkte verlangte. daß die von der Reaierung in dieſer Anoelegenheit eingebrace Ge⸗ ſetzesporlage wegen Zeitmangel nicht erlediat werden könne. aber ein umfaſſendes Geſetz zur Bezeichnung importierter landwirtſchaftlicher Produkte werde aleich am Anfang der nächſten Parlamentsſeſſion von der Regieruna vorgeleat werden. Auslandòsrundſchau Oeſterteichiſch. chineſiſcher Handelsverkrag. Die öſterreichiſche Regierung hat im Nationalrat einen Handelsvertrag mit Chna ei.⸗ gebracht, der eins 10jährige Vertregsdauer vorſieht und auf der Grundloge völliger Gleichheit und Reziprozität beruht *Direkter Zugverkehr Paris⸗Wladiwoſtok. Die augenblicklich in Moskau tagende Eiſenbahn⸗Konferenz genehmigte den direkten Jug⸗ verkehr Paris⸗ Wladiwoſtok. Die Abfahrt dieſes Zuges erfolgt Donnerstags, 3 Uhr, die Ankunft in Moskau, Sonntags, 9 Uhr, Wladwoſtok am zweitnächſten Mittwoch, 1 Uhr. Die Geſamtfahrt dauert 13 Tage. Die Fahrpreiſe werden in Dollar berechnet. * Eine Kolonia'anleihe für——— Der belgiſhe K lo ial miniſter hat dem Parlament einen Geſetzentwurf zur Aufrahme einer Kölonialanleihe von 500 Millionen Franken vorg.t Der Betrag ſoll zur Ausführung des von Le pold II. aufge, ellten Programms für die Entwickelung von Belaich⸗Kongo ve wendt werden. In erſter Linie handelt es ſich um Eiſenbahnprelekte * Parlumenkariſcher Rund unk in Loltland. Dder Aelteſtenrat des letlländiſchen Landdages hatte ſich mit einem Angebdt zu beſch ⸗ gen, an der Rednertribüne des Landſages ein Mi rophon a fzu⸗ ſtellen, ſodaß jeder Radio⸗Abennent die Parlame ter den 3u Huſe hören kann. Es wurden, wie de„Rigeſche Rundſ hau“ bemerkt, allerlei Einwendungen erhoben und darauf hirgewieſen, daz ine ſolche Einrichtung die Redefreud'igkeit in beden bcher Weſſe ſteigern würde. Trotzdem wurde der Antrag angenommen. * Konferenz der Kleinen Entenie. Die ſüd law ſche Regierurg t die Tſchechoflowalei und Rumänien zum 20. Januar zu einer Faenweltert der Kleinen Entente in 900n ſa eingeladen Prag und Bukcweſthaben deſem Vorſchlag zugeſtimmt. «Etiechenland wünſcht Zahlungserleichterung. Die greechiſ e Regierung Pangalos telegraphierte an den früheren Mim ſter des Aeußeren Rentis nach Genf, er möße den Verſuch machen, die Zih⸗ lung der Griechenland wetzen des Einfalles cuf bul ga iſches Geh et duferlegten Buße zu verweigern, dagegen die Vereilmell gzeit Grie⸗ chenkands zu erklären, die Bulgarien verurſachten Schäden wieder gut zu machen. * Amerika baut Flugſchulen. Dem amerikaniſchen Kriegsſtaats⸗ ſekretär iſt ein Plan unterbreitet worden, 150 Flugſchulen in den Vereinigten Staaten zu errichten und für die Ausbildung von Offi⸗ zieren und Mannſchaften 450 Flugſchulen zu errinten. * Pirekter Perſonenverkehr Toki»—Paris. Auf der Eiſend hn⸗ konfezenz in Moskau iſt eine Einigung über den direkten Peiſonen⸗ verkehr Tokio—Wladiwoſtok—Moskau—Rga.—Paris zuſſande ge⸗ kommen. Der Verkehr ſoll in den erſten Monaten des Jahres 1906 crafgenommen werden. Deutſches Keich 900 pDie Geldbewegung der Reichzhauplkaſſe. Nach der.U˙ Reichsfmanzminiſterium herausgegebenen lleberſicht Uber ungen im bewegung bei der Reichshauptkaſſe betrogen de Einzahl 2n be⸗ Monat Novemter 1955 561 15 858 Mark, die Arszahnedar lieſen ſich auf 609 272 784 Mark, ſo daß ſich ein Zuſchuß esteen von 48 116 426 Mark ergibt. Unter den 05 ae die Hen Reparationszahlungen in Höhe von 45 884 943 Mark. Cbrdarf bol vem Aprel bis November 1925 ergibt ſich ein Zuſchußbe 121 824 233 Mark. den „ Die Ausſagen Grütte⸗Sehders. In dem Prozeß ger egher wegen Mordes zu 8 Jahren Gefängnis verurteilten wentante hat der Angeklagte Angaben über ein engebliches Mord Auß. gegen den Miniſter Severing und außerdem über angebliche ährt ungen der Abgeordneten Kube und Wulle gemacht. Hiencaft be⸗ der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt, daß die Staatsar wal reits mit der Prüfung der Sache befaßt iſt und auch die walk prüfen wird, ob die Angelegenheit dem Oberteichsan vorzulegen iſt. Letzte Meloͤungen Kakaſtrophales Anglück im Steinbruch 75 — Pafſau, 10. Dez. Im Steinbruch der Firme Bornhahe Schädzel in Lohwieſe bei Fürſtenſtein wurden durch berabftnba Felsmaſſen 5 Arbeiter verſchüttet, deren Leichen pur⸗ geborgen werden konnten. Dreiweitere Arbeiter wurden 1 nachrollende Felſen erſchlagen und drei andere verletzt. Die Getöteten waren ſämtlich verheiratet. Revolte in einem Obdachloſenaſal ein 11— Berlin, 18. Dez. Geſtern abend um 9 Uhr iſt es 15 einel Aſot für Obdachloſe zu einer Art Revolte gekommen. An en Wortwechſel zwiſchen einem Aſyliſten und dem Hausperſong ett wickelte ſich eine Schlägere. bel der verſchiedene Perſone g wurden. Da die übrigen Bewohner des Aſyls eine drohende guße tung annahmen, mußte ſchließlich zur Wiederherſtellung dene die Polizei herbeigeholt werden. 12 Perſonen wurden derhaf anſcheinend der Kommuniſtiſchen Partei naheſtehen. Weitere Verſchärfung des Froſtes ubl — Berlin, 16. Dez. Es hat den Anſchein, als vb die 81 kalter Luft aus Norden noch anhalten wollte. Somit ene ſe einer weiteren Verſchärfung des Froſtes zu rechn 05 da in Schweden ganz außerordentlich kühle Tempereet ſe Minus 30 Grad) herrſchen. Demnach iſt anzun bd Druckanſtieg noch andauern und ſich vielleicht ül ein winterliches Hochdruckgebiet bilden wird. une⸗ Borkum hatte geſtern— 2 Grad, Hamburg unge⸗ münde— 8 Grad und Danzig— 8 Grad. Im Laufe nen Nacht ſank das Thermometer in Berlin auf 9 Grad Null. Mittags wurden 7 Grad Kälte gemeſſen. Die deulſch⸗franzöſiſchen Verheridlungen aft — Paris, 18. Dez. Einer Auslaſſung der deutſchen nſtez zufolge hatte Staatsſekretär Dr. Trendelenburg geſtern nHandel, eine zweiſtündige Unterredung mit dem franzöſiſchen 111 miniſter über die Fortführung der deutſch⸗franzzſiſchen. cgötte verhandlungen. Die Unterhaltung keſchränkte ſich auf die rung Fragen. Die nächſte Unterredung fin gen ſtatt. Inkrafttreten des deutſch⸗ ltalieniſchen Handelsvertras Anter — RNom, 16. Dez. Die Ratifikationsurkunden für 0 italieniſchen Handelsvertrag ſind heute im Palazzo a tauſcht worden, ſodaß der Vertrag heute um Mitterr aude tritt. Den Zollämtern beider Staaten ſind beteits Anweiſungen erteilt worden. Beſchlagnahmte Schmuggelladung —Kopenhagen, 16. Dezör. Ein däniſcher Zollkreusgztemet geſtern nacht im Sund in der Nähe von Kopenhagen ſſch bei den Schoner„Erzherzog Friedrich Auguſt“ an, der, wee⸗ ſt Likör 0 Unterſuchung ergab, 35 000 Liter Sprit und 110 Aubee ſoblen Bord hatte, die nach Kopenhagen geſchmuggelt wer t um Wäre die Landung geglückt, ſo würde der däniſche ade wul Mill. Kronen Joll geſchädigt worden ſein. Schiff und Ladnn den beſchlagnahmt. Freiherr Langwerth v. Simmern verlätzt Madrd mmern ſi — Madrid, 16. Dez. Freiherr Langwerth d. Sime ch be geſtern abend Madrid Neela ſeg, Bei ſeinem Abſchedebennd ke Primo de Rivera wurden ihm namens der Regierung Reich vaniſchen Volkes gute Erfolge in ſeinem neuen Amte 4 kommiſſar in Koßlenz gewünſcht. Ddes Kaiſers alte Kleider Roman von Frank Heller Copyright by Theſpis⸗Verlag in München 1920 3¹0(Nachdruck verboten.) fühlte ich einen Griff um meinen Arm, der mis Es e e wie wenn der Knochen geknickt werdn ſollte. Was follte ich tun? Ich ſuchte Ordnung in meinen Kopf zu bringen, in dem ſich noch alles drehte. Was in aller Welt ſollte ich tun? Zu zweit mit dem ſchwarzen Domind war ich hilflos wie ein Kind, und was wollte er von mir? Wollte er mich ermorden? Wirr im Kopf, wie ich war, erſchien mir nichts wahrſcheinlicher. Jch fühlte eine Welle des Schreckens über mir zuſammenſchlagen. Ich ſtieß ein unüberlegtes Geheul aus: Hilfe! Hil——— Ich kam nicht weiter. Eine Hand hatte ſich um meinen Hals gelegt und ihn zuſammengepreßt. Eine leiſe Slimme murmelte in mein Ohr: „Hören Sie zuf Sie können genug franzöſiſch, um mich zu hen. Rufen Sie noch einmal um Hilfe, dann drücke ich zu — ſo. In welchem Stockwerk wohnen Sie! Antworten Sie raſch! Das Wort„o“ wurde durch einen Druck markiert, der mich blinzeln machte. Ich will nicht behaupten, daß ich alles andere ver⸗ d. Aber auch der Ungelehriaſte wird in einem folchen Augen⸗ ick ein Sprachtalent. Als die Finger ihren Griff um meinen Hals lockerten, gelang es mir hervorzuſtammeln: e Stockwerk. deuxieme Er hob mich auf, als wäre ich zwei Jahre alt, und bevor ich wußte, wie mir geſchah, waren wir die Treppe hinguf. Er machte eine fragende Geſte nah rechts, und ich nickte. Ohne ein Wort ſteckte er einen Schlüſſel, den er offenbar auch aus meiner Taſche ge⸗ ngmmen hatte, ins Schloß. Die Tür ging auf, und wir waren in meiner Wohnung. Eigentlich hatte ich erſt jetzt Zeit, an ſie zu denken. Blitzartig erinnerte ich mich an alles, was ich mir ausgemalt hotte, als wir in das Auto eingeſtiegen waren. Die Verräterig! Wel he Ralle ſpielte ſie in dieſer Sache? War ſie nur ſein Werkzeug? Oder ließ es ſich denken, daß er ihr Entweichen entdeckt hatte und— Ich konnte nicht länger darüber nachdmten. Noch immor mit der Hand um meinen Arm hatte Laplabe Licht angezündel und die Gardine vorgezogen. Ich hette Zeit, ihn zu beubatlen. Et mußte Alter u, als ich zuerſt geglaudt halte. daß Haer himmerde weiß, und das Geſicht war tef gefurcht. Aber en rom ditsfalten. Ich brauchte den Blick nur eine Sekunde zu den tief⸗ ——.— hwärzen Augen zu erheben, um das beſtätigt zu ſehen. So aus nächſter Nähe konnte ich bemerken, daß ſein Bruftumfang gewallig wat; er mußte enorm ſtark ſein. Wieder verſtand ich, daß eine Frau wie ſie— ich mich in der fremden Sprache ausdrücken konnte. i gefunden, daß, wenn man ſtark erregt iſt, dies in zweierlei Weiſe auf die Sprachfähigkeit einwirken kann. Entweder ſpricht man mit zungewöhnlicher Leichtigkeit, oder man verliert auch ganz und gaꝛ das Sprachvermögen. Lehrer des Chineſiſchen an der Univerſität. Kennen Laplace hatte ſeine Muſterung meiner Perſon beendet. „Wer ſind Sie?“ ſagte er kurz. 1 „Ich heiße Hegel.“ ſagte ich, indem ich mich aufrichtete und den · ſelben knappen Ton anzuſchlagen verſuchte. Ich weiß nicht, ob es mir gelang. „Was ſind Sied“ Sgeiſſteler⸗ Ich merkte, daß ich mehr franzöſiſche Worne kannte, als ich ſelbſt wußte. RNun, wir werden ſehen. Sie erinnern ſi“ daß wir un⸗ heute abend ſchon geſehen haben?“ „Ja. Was wollen Sie von mir?“ „Sie werden gleich erfahren, was ſch von Ihnen will. Sie und ein anderer Herr hatten das Kabinett neben meinem. Wer war der andere Herc?“ „Ein zufälliger Bekannter.“ „Das ſſ nicht wahr. Auf einem Maskenball foupiert man nichr mit einem Herrn, wenn es nicht ein Freund iſt.“ „Es iſt nichtsdeſtoweniger wahr. Aber ich kenne ſeinen Namen. Sie können ihn ſchon erfahren, wenn Sie wollen.“ „Wie heißt er?“ Pitz. Er iſt Lehrer des Thineſiſchen an der Univerſität.“ Ich wunderte mich mehr und mehr über die Leichtigkeit, mit der Später habe ich „Des Chineſiſchen!“ Laplace war bei meiner letzten Ankwort zuſammengezuckt und ſah mich unter Augenbrauen an. Was in aller Welt hotte das zu bedeuten ihm die place da und ſah mich mit ein paar Augen an, die upter den Brauen geradezu loderten? Und warum? Weil ich erwähnt hatte, wer Herr Pig war! Was für Geheimniſſe krug denn Herr Pitz mit ſich herum? Der Profeſſor hatte mich lange angeſtarrt, als 1 Details über Herrn Pitz erzählte. Nun ſtand dieſer La⸗ „Des Chineſiſchen!“ wiederholte Laplace zum zweitenmal.„Und Sie kennen ihn nicht?“ „Ich weiß, wer er iſt, und das hobe ich Ihnen 85 925 iſt Sie ihn „Ich ſtelle hier Fragen, nicht Sie. Antworten Sie mir: Warum (gon Sis und dieſer Herr da und ſprachen über mich?“ c 1 „Herr Pitz und ich ſollten—“ zffung 2 ſah mein Gegenüber mit der ehrlichſten Berbteckſeroge Was meinte er? Herr Pitz und ich follten über ihn geſpro haben? Meines halten wir über alles aud e 0 houptſächlich aber über meinen chineſiſchen Rock. 5 mir einen flammenden Blick zu. ace dechen CCCCCC zu mir.„Ich rate Ihnen, nicht zu leugnen. Jh ſe in Sie melg, daneben. und nicht ein, fondern mohrere Male pörte ag, welne e Namen nennen. Ich habe lange Ohren. Ih verania, waren gleiterkn, ſich zu überzeugen, wer von mir ſprach. Lucht keniſt und diefer Mann, von dem Sie ſagen, daß Sie ihn Sie am Abend ſaß ich an Ihrem Tiſch— erin ran?“ 15 1 be „Ich— ich erinnere mich daran.“ i „Sie fixierten mich, nicht wie man einen gewöhegie i. U. kannten Menſchen fixiert, ſondern unaufhörlich, wenn ſwaht rade die Dame in meiner Geſellſchaft anſahen. Iſt da 9* „Das— das war unwillkürlich.“ lichen e, „Sle fixierten mich, nicht wie man einen gewöhgzie nich kaanten Menſchen fixiert, ſondern unaufhörlich, wenn wahrk rade die Dame in meiner Geſellſchaft anſahen. Iſt das ſes „Das— das war unwillkürlich.“ zeigt. „Sie geſtehen. Sie haben mir ein Intereſſe Keßter, mn Grund ich zu wiſſen wünſche. Ich bin in der Stadt Zie mie G⸗ um nach jemanden zu ſuchen, der mich kennt. Geben ch n 1 Intereſſe, eine wahre, und zwar a a — nun alſo in ng inger Er beendigte einen Saß nicht. Er ſchloß die Singgane, ea Weiſe, die nicht zu mißverſtehen war. Daß er ein Meagte 10, nicht ein Wahnſinniger war. war ausgema ht. Wer e hatte? 90 ſolchen das„Intereſſe“ erklären, das ich ihm geze atemder 3„ ſollte ich erklären, warum ich und eln, n wir de ihm geſprochen hatten? Denn in gewiſſer Weiſe hatlen er⸗ getan, jetzt erinnere ich mich daran. alle⸗ ab⸗ „Monſieur“, begann ich unſi bher,„ich werde Shnt Tiſch klären, wenn ich kann—— Es iſt wahr, ich habe Sie ber⸗ geſehen, aber—“ ehen Frun deime Ausflüchte! Daß Ste mich del Tiſh angeen Kg⸗ iſt nicht das Wichtiaſte. Woher kannten Sie weinen Nameen E⸗ ſprachen Sie mit dieſem Piz von mir? Und was glen ſagt?“ Pie lre „Monſieur, alles, was ich ſagte, alles, was ich Hauumen war, ob er Sie kenne— ich meine jemanden ihres“ (Fortſetzung folgt) —3 — — 3 ——— 2272 ⁵⁵⁵⁵ ̃⅛—“vde ̃——8 eeeee Er e ne 92.e Aer FPDreee 1 Ee 228 Serr ———————— 992—————5 50 vom zal! ine⸗ c᷑aft ſttaß — 3 WMitkwoch, den 16. Dezeiüber 1925 Reue Mannbeswer Neituns(Rbend · NMusgabel 3. Seite. Nr. 384 Von Dichtern und Büchern HBücherkriſis Von Raoul 9. Francé WI Angeſichts ſo vleler Zeiterſcheinungen fragt man ſich immer ieder, was hat das alte Deutſche Reich ſo groß und das Deuiſch⸗ d einſt ſo angeſehen gemacht in der Welt? Da es der Geiſt iſt, er ſich den Körper baut, muß es irgend eine beſondere geiſtige Einſtellung geweſen ſein, das unſere Väter und Großväter von unſerem Weſen ſchied. Und ſo entſteht aus dieſer ſo oft brennen⸗ n Frage eine reizvolle und mehr als das, eine wichtige Aufgabe. Es wird uns nämlich Antwort, wenn wir einmal verſuchen, ver⸗ ſheichend die geiſtige Richtung des Menſchen von 1925 mit der von 870 und 1860 zu betrachten. Sofort ſpringt eines in die Augen. Unſere Eltern waren Tat⸗ achen⸗ und Wiſſensmenſchen, die Jungen von heute aber ſind efühlsmenſchen. 5 10 Man nehme aufs Geratewohl zehn Bücher verſchiedenſter Rich⸗ Wig aus jener Zeit zur Hand. Was enthalten ſie? Tatſachen, wirklichkeiten, Kenntniſſe, die nutzen, die man brauchen kann. Da — geographiſche Schilderungen, nich“ Abenteuer wie heute, ſon⸗ gern Beſchreibungen, wie ſieht es in China, in Afrika, in den ereinigten Staaten aus, was iſt dort anders als bei uns, was man davon lernen. Ein Geſchichtswerk ſener Zeit wurde 8 geſchätzt, wenn es Zeitbilder entwarf, die politiſchen und kul⸗ kgeſchichtlichen Zuſammenhänge möglichſt objektiv, auf das reichſte mit Quellen belegt, daher Selbſtdenken und Kritik ermöglichend. de großen Romane der Väterzeit entwarfen mit Vorliebe immer wieder Lebensbilder, Schilderungen beſtimmter Geſellſchaftsſchichten 0 Menſchentypen, man legte ſie nicht aus der Hand, ohne be⸗ eichert zu ſein, man hatte etwas gelernt, auch wenn man glaubte unterhalten zu ſein Ueber Kunſt wurde weit weniger ge⸗ tieben als heute und wenn, dann waren es Anleitungen zuen berſtgenuß oder notwendig Techniſch⸗biographiſches. Allem voran aber ſtand Naturwiſſen und ſeine technſſche Anwendung. Das ar neben dem ſoliden Geſchichtswiſſen und einem feſten Stock von 4 tionaler und Weltliteratur(der Begriff„Klaſſiker“ ſtammt ja noch us jener Zeil) das. unverkennbare Fundament jeder Bildung. 5 Sie kannten ſich aus in der Welt, der Natur, der Vergangenheit, Ne Wirklichkeit, dieſe feſten, geraden Menſchen, die den Bau des denſches errichteten und denen das Ausland nachſagen mußte, der eutſche Schulmeiſter habe 1866 und 1871 geſiegt. Gewiß, ſie hatten Leras Schulmeiſterliches, alle Bücher von damals haben etwas tichrbaftes, die Literatur war, wenn man ſo will, etwas Pedan⸗ üſches, ſogar ihre Lyrik der Geibel, Heyſe und Baumbach und Ire Muſik, ſeien es nun die Gegenpole Mendelsſohn und Wagner, rahms und Meyerbeer. Aber dieſe Pedanterie war ehrenfeſt, ihre Seele war erfüllt, Na. nützlichen und notwendigen Dingen, die Worte Schwärmerei, thos, Gefühlswelt, Myſtik hatten keinen guten Klang um 1870. da Man braucht nur, wie es hier geſchehen iſt, einige Striche von andals hineinzuzeichnen u. ſchon merkt man, wie ſich die Welt ge⸗ dadert hat. Und auf einmal findet man aus dem Vergleich heraus srichtige Wort: es iſt ein völliger geiſtiger Umſturz eingetreten. 9 Dabei unterſcheide man wohl: Keineswegs erſt nach dem großen Stiege iſt das ſo anders geworden und nicht erſt als ſeine Folge. kundern der ganze Zug zum Gefühlsmäßigen, Myſtiſchen, Abem⸗ weierlichen, Unſoliden, Phantaſtiſchen, Pathetiſchen, dieſe tiefe Ab⸗ eigung gegen ernſte Kunſt und nüchternes Wiſſen, das alles be⸗ Un ſchon leiſe um die Jahrhundertwende und ſtand ſchon in lüte als das Jahr 1914 uns vor ſchreckliche Wirklichkeiten ſtellte. er iſt es beſſer geworden ſeit dem Kriege, denn als ſeine Folge ta doch eine mannhafte, ernſte, ſich ſelbſt beſinnende, naturliebende, wöfer lernende und ſtrebende Jugend wieder heraufgekommen, — ſie auch noch keinen Einfluß hat auf den herrſchenden Geiſt nd—5 Taten des Tages. ſt nach dieſer Seſbſtbeſinnung noch die Wahl ſchwer, was wan tun 100 5 man unſer Volk wieder hochbringen will? du⸗Schon ſind die Zuſtände ſo weit gediehen, daß das deutſche der d dieſe höchſte Leiſtung des germaniſchen Genius, mit der er BüMenſchheit voranflog, in Gefahr iſt. Man kauft ſo wenig Leſcher, daß der deutſche Buchhandel in ſeiner Exiſtenz bedroht iſt. ſen ſcheint unmodern geworden zu ſein, Sport iſt wichtiger. an„wenn man lieſt, dann weidet man ſich an Abenteuergeſchichten. leeren Phantaſtereien, an dem unſäglich albernen,„erotiſch Rgemachten Kitſch der Straßenperkäufermagazine, an„okkulten dhänomenen“ und geht dem wirklichen Wiſſen, um das, was jeder deducht, aus dem Wege, denn ſolche Bücher und Artikel wollen acht und ſtudiert ſein, das aber koſtet Anſtrengung. Anſtrengen 150 man ſich aber nur bei neuen Tänzen, nicht aber beim Denken. Lernen, das iſt altväteriſch. ein Weihnachten und die langen Winterabende ſtehen vor der Tür, rult die große Leſezeit für alle. In unſeren Kindheitserinne⸗ ngen lebt doch noch das Bild der traulichen Abende, da man um wi, Dängelampe beiſammenſaß und eifrig horchte, wenn Surde. Denn das war das Hauptvergnügen. In dem ſchönen anent mit den Büchern tamen jeden Winter fünf oder ſechs gebwtwerke dazu, langgewünſchte, hochgehaltene, darum auch teuer und dene. richlige„Familienbücher; die wurden an den Abenden eh Zan trüben Sonntagnachmittagen vorgeleſen oder einzeln be⸗ 10 und ſtudiert und beſprochen mit Freunden(damals konnten Se Deutſchen noch literariſche und wiſſenſchaftliche Geſpräche führen). Nie gehaltvolle, Wiſſen und Bildung verbreitende Bücher in ſedem tiſch ter ſind ein Schatz von Geiſteswerten, der, wenn er im prak · en Leben angewendet wird, ſich in jedem Beruf in täglichen böresnt ummünzt und die Seele ein für allemal in dem reineren enen Reich des Idealen heimiſch macht. Das aber war es. was wir an Vater und Mutter ſo ehrten. dun waren idealere Menſchen, als es heute„modern“ iſt. Bil⸗ 5 Geiſt, Kultur, waren ihnen heilige Worte, ein Dichter, ein ker, ein Forſcher, das waren ihnen die Führer Na Die Führer auf dem Wege, der zu Deutſchlands Größe führte. af ihr begehren wir alle wollen wir es nicht wieder einmal dim dem altbewährten Wege verſuchen? Wiſſen iſt Macht. Bil⸗ Wos macht frei, ſagte das vergangene Geſchſecht Wenn wir dieſe ufene neu vergolden und wieder in dem ernſten Buch des Wiſſons 5 Führer ſuchen. dann trägt jeder für ſich dazu bei, daß die wei morung des Geiſtes. die bei uns eingeriſſen iſt, neuem Licht che, das von der deutſchen Bildungsſchicht ausgehen kann. Warum ſch eine Jubendͤzeitſchrift heraus ebe: Von Hanns Marlin Elſter Nan hat mich oft gefragt, warum ich ſeit dem Beginn dieſes Pares die erſcheinende„Neue deutſche rend“ fur die Hwölf⸗ bis Siebzehnſährigen herausgebe. Bei dieſ Gelegenßeit hat man mir entgegengehalten, daß die Jugend in wacn Alter doch bereits die Zeitungen und Zeitſchriften der Er⸗ drögſenen leſe, daß ſie ſich ſelbſt in Vereinen, Bünden. Gruppen, ch i n und wie die Zuſammenſchlüſſe allerorts heißen, kleine Zeit⸗ ſeeen geſchaffen habe, und daß ſchließlich die Jugendzeitſcheift baup doch ein ſo fragwürdiges Mittelding, wie ältere Zeit⸗ ſchrit, aupt ooriſten dieſer Art bewieſen, ſei, weswegen es beſſer ſei, ganz ſchritezichten. Kenner dieſes Literaturgebietes wie die Jugend⸗ enprü ü d. ſähen deshalb ja auch von der Eupfebl 9 85 periodiſchen Blättern ab. zanlung und Beurteilung von ttern alzich ſei doch auch die geſchäftliche Lage ſolcher Zeitſchriften m ſchwierig. zumal in der heutigen Zeit, wie ſchon Juljus Loh⸗ bindur„Deutſche Jugend“ vor zwei Jahrzehnten ein Menſchenalter rch bewieſen habe. Denn gerade für Jugendzeitſchriften non wirklichem Gehalt wollten weder Eltern noch Erzieher noch die jungen Leſer ſelbſt beſondere Aufwendungen. Allen dieſen Einwänden kann ich eine gewiſſe ſachliche Berech⸗ tigung nicht aberkennen. Trotzdem gebe ich aber Die neue deutſche Jugend“ heraus. Obwohl ſie Opfer on mir als Heraurgeber, von meinem Verleger, von meinen Mitarbeitern fordert, obwohl Elternſchaft, Erzieher, die Jugend ſelbſt zweifelnd abſeits ſtehen, obwohl ich nicht ſelbſt Lehrer noch Pädagoge bin, obwohl ich die Einſeitigkeiten, Gefahren und Wettbewerbe eines ſolchen Blattes kenne, trotz all dieſer und noch vieler anderer Gründe gebe ich„Die neue deutſche Jugend“ heraus. Warum nun? Weil ich ein Ziel habe und einen Weg weiß(und nach meinem Urteil in den bereits erſchienenen Heften bereits gehe), der zum Ziel führt. Dies Ziel iſt: der Jugend endlich die nationale, ſachlich arbeitende, von jeder Parteiung in politiſchen oder geiſtigen, ſozialen oder konfeſſtionellen Dingen freie, für ſie beſtimmte, ihr dienende Zeitſchrift zu ſchenken, deren Grundſatz iſt: in offener, männlicher Wahrhaftigkeit das reale und geiſtige Leben zu zeigen, wie es iſt. Ich ſtelle mir die Jugend(nach eigenem Erleben in meinen Schuljahren ſo vor), daß ſie am Tore ſteht und hineinſchaut in das Land des großen, weiten, wahren Lebens; noch darf ſie nicht durch das Tor ins Leben hineinſchreiten, aber ſie ſoll für dieſe baldige Lebenswanderung vorbereitet ſein. Eine Jugend⸗ zeitſchrift hat m. E. die Aufgabe, die Jugend in jedem Sinne marſchbereit zu machen für das wirk⸗ liche Leben. Das hat, nach meiner Kenntnis der Literatur, bisher keine Zeitſchrift getan. Weil allen Zeitſchriften eines fehlte; die reine, ſächliche Wahrhaftigkeit. Die Jugendzeitſchriften litten und leiden entweder an der Problematik der Jugend oder an der ſüßlichen, pſeudoidealiſtiſchen Verlogenheit und Veralberung. Man denke nur einmal, wie herrlich den Jungens immer das Seemanns⸗ leben 5 werde und wie hart es in Wirklichkeit, wie ganz anders ſeine Schönheit tatſächlich iſt. Man denke weiter daran, welche Denkarbeit der Jugend zugemutet wurde und wie einfach das Leben iſt, wenn man es mit geſunder Natur weſenhaft auffaßt. Alſo: ich gebe meine„Neue deutſche Jugend“ heraus, um meinen Leſern das Leben, wie es iſt, hinzubreiten. In ſeiner geiſtigen, kulturellen, techniſchen, ſozialen, nationalen, biſtoriſchen, gegenwärtigen Weite, in ſeinem Ernſt und in ſeiner Schönheit, in ſeiner Not und Freude. Ich breite ihr es mit letzter Wahrhaftig⸗ keit hin, ohne Vorurteile, ohne Vorbehalte, nur ſcheide. ich auf Grund meines Bekenntniſſes zur Religioſität, zur Nation, zum Cthos alles Unſittliche, alles Antireligiöſe, alles Antinationale aus. Das heißt: ich erkenne alles Poſitve an und kümmere mich nicht um das Negative, ich richte mich nach dem Weſenhaften des Daſeins, das immer das Schöpferiſche, Geſunde, das Tätige, Wirkende. Schaf⸗ fende in Geiſt und Materie iſt, und ſchiebe alles Unweſenhafte, bei⸗ ſeite. Richtſchnur iſt mir der Charakter des Deutſchen, der das Gute um der Sache willen nicht nur denkt, ſondern auch tut. Der Jugend begegne ich dann weiter mit meinen Texten nicht als einer Schicht noch unreifer Menſchen, ſondern als Menſchen, wenn auch noch werdend, überhaupt. Ich traue ihr alles zu; im Guten wie im Böſen, im Klugen wie im Dummen. Ich ſchreibe für die Jugend keinen beſonderen Jugendſtil, ich ſchaffe für die Jugend nicht jene Sorte verlogener Jugendpreſſe. ſondern ich gebe ihr in klarer, gemeinverſtändlicher Sprache die Sache, die Poeſie, die Kunſt, Kultur, Technik, den Sport, kurz das Leben ſelbſt. Iſt manchen meiner Leſer mal ein Heft, ein Aufſatz, ein Beitrag zu ſchwer, bitte, liebe Jugend, quäl Dich nur ruhig damit, das Leben iſt nicht ſo leicht zu nehmen, man muß ſich auch damit quälen, man muß es ernſt nehmen. Die„neue deutſche Jugend“ will von allen, Leſern wie Eltern und Erziehern, ernſt genommen ſein. Sie iſt kein Blatt„bloß“ zur Unterhaltung,„nur“ für die Mußeſtunden: ſie iſt ein Blatt, das Eltern und Erziehern mit aller Charaktergradheit helfen will, das heranreifende Geſchlecht für ſein ernſtes ſchaffendes Leben in Nation und Eigenbereich marſchbereit zu machen. Was Schule und Eltern⸗ haus bereits geben, wird hier ohne jeden Autoritätseinfluß von Lehrern und Eltern beim ſtillen Leſen im Ernſt den Leſern vor Augen geſtellt: das Leben verlangt von Dir Wiſſen und Einſicht für die Wirklichkeit, Deinem Volke ebenſo ſehr wie der Menſchheit ſchuldeſt Du ſtaatsbürgerlichen Gemeingeiſt, freiwillige Unterordnung unter die nationale Tradition, was alles mit Parteiphraſen nichts zu tun hat; immer gilt es, das große Ziel von Volk und Menſch⸗ heit im Auge behalten und nicht über Einſeitigkeit, Enge des All⸗ tags, Parteifanatismus vergeſſen, Du ſollſt immer, bei aller Welt⸗ läufigkeit, wiſſen, daß Du ein Deutſcher biſt und ſollſt ſtets den Mut haben. Dein Deutſchtum ſachlich und wahrhaftig zu vertreten. Weiter ſollſt Du wiſſen, daß Gott und die Sittlichkeit die Welt regierung, Gott iſt Geiſt und überall wo Geiſt wirkſam iſt, mag es nun in Chemie, Technik oder Handel oder Wiſſenſchaft ſein, iſt Sittlichkeit. Noch nie hat leere Abenteuerluſt oder Phantaſie ohne Charakter etwas geſchaffen. Sieh Dir die großen Deutſchen vom Freiherr ron Stein bis Krupp an, was ſie waren und wirkten, erreichten ſie durch ihre ſittliche, aufrecht männliche Perſönlichkeit, die ſich Gott unterwirft. Nimm Dir große Männer in Leben und Denken zum Vorbild, nicht Parteimenſchen, nicht Fanatiker. Tu alles, was Du tun mußt, um der Sache willen, ſckaut der Erde Schönheit um der Schönheit willen, genießt die Kunſt um des Weſenhaften. Schöpferiſchen in ihren Werken willen, ſpannt und ſtählt Eure Kräfte im Sport um der Spannung und Stählung Eurex Kräfte willen, nicht aber, um Sport als Selbſtzweck im Re⸗ kordweſen zu erſticken. Seid gewiß, daß Ihr im Leben immer und immer neue ſtahlharte Energie braucht; ob Ihr geiſtig oder körperlich arbeitet. Die ſchafft Euch durch Arbeit und Sport. Seid ebenſo gewiß, daß Ihr nie alleine das Leben zwingen könnt. ſondern ſtets nur gemeinſam mit Eurem Volke, mit der Welt: liebt alſo die Gemeinſchaft um der Fruchtbarkeiten willen, die ſie in ſich birgt. Kurzum, liebe Leſer meiner„Neuen deutſchen Jugend“: hier breite ich Euch nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen als ehrlicher Mann, der keinen Richter als allein die Wahrhaftigkeit vor Gott an⸗ erkennt, das Leben hin, macht Euch ja auf alle Weiſe vertraut da⸗ mit! Dann wird Euer Marſch ins Leben hinein ein Weg zum Glück. ein Weg zur Höhe für Euch ſelbſt, für Euer Volk, für die Menſchheit ſein Dieſe und noch viele andere, aber auf der gleichen Wegſtrecke liegende Gründe habe ich weswegen ich Herausgeber einer Jugend⸗ zeitſchrift geworden bin. Ich weiß, daß ich mir eine der ſchwerſten Aufgaben unſerer Zeit. aller Zeiten aufgeladen habe. Um ſo ſchwerer, als ich die Mode der Magazine nicht mitmache, weil ich nicht unwahrhaftig in der Form meines Auftretens ſein will. Ich könnte ſa den Inhalt meiner Zeitſchrift im Magaeingewande dar⸗ bieten. Aber das wäre ſchon verlogen, denn ein Magazin iſt— wenigſtens in der Art. wie es bisher in Deutſchland populär murde— immer aufgebaut auf jener großſtädtiſchen Miſchung von Senſation. Phantaftik. erotſſche- Senkimentalität. Halbſchmutz und innerer Unwohrhaftiokeit. auf all jenen cſementen, mit denen man Sinne und Seele eines Volkes verofflet. Die„Neue deutſche Jugend“ bekennt ſich aber gegen alle Giftel Wer drum ein Hers für unſere Jugend hat, der iſt gebeten. mit zutun an meiner Arbeit, zu pelfen und zu ſorgen, daß wir in un ſeren Kindern uns eine Zukunft aufpauen. vor der wir nicht di Augen in Scham und Reue zu ſenken brauchen. 1* Sagen Sie, daß Sie nach vielem Nachſinnen und Nagelbeißen kein Deutſch gefunden, ſo Ihre herrlichen Gedanken auszudrücken gut genugſam geweſen, ſo geben Sie wahrlich mehr die Armut Ihrer vermeinten Beredſamkeit als die Vortrefflichkeit Ihrer Ein⸗ fälle zu erkennen. 955 Gottfried Wilhelm Leibniz. Die polniſchen Bauern Von Karl Lieblich(Stuttgart) Man hat in Deutſchland nach dem unſchönen Theater, das mik Rabindranath Tagore geſpielt wurde, wenig Luſt bezeugt, ſich mit den neuen Trägern des literariſchen Nobelpreiſes zu befaſſen, bei Jacinto Benavente, dem ſpaniſchen Komödiendichter. dem der Preis des Jahres 1923 zuerkannt wurde. mag außerdem die Urſache darin zu ſuchen ſein. daß Bühnenſtücke. die nicht aufgeführt werden. nur ein kleiner Kreis von Empfängern erwartet.„Die polniſchen Bauern“ W. S. Reymonts hingegen. der große. mit dem Preis des Jahres 1924 gekrönte Roman. wird ſich in kurzer Zeit das gebil⸗ dete Publikum Deutſchlands und aller Kulturländer erobern: er ge⸗ hört der Weltliteratur. Reymont iſt kürzlich geſtorben. Von Jean Paul d' Ardeſchah. der das in volniſcher Sprache ge⸗ ſchriebene Werk durch eine ausgezeichmete Ueberſetzung und Einlek⸗ tung dem deutſchen Leſer zugänglich gemacht und ſeinem Verſtändnis erleichtert hat, hört man, daß„Die polniſchen Bauern“, die eigentlich nur die ruſſiſch⸗polniſchen Bauern ſind, ſchon vor 20 Jahren. alſo un⸗ mittelbar vor Rußlands Niederlage im Krieg gegen Jaran und un⸗ mittelbar vor dem Anfana der aroßen Unruhen, die das ruſſiſche Reich erſchütterten, veröffentlicht wurden. So verſteht man dieſe Bauern. ſoweit ſie vpolitiſch ſind. und man begreift auch. warum ſie im zariſtiſchen Rußland ſo lange Zeit unterdrückt ſein konnten. Denn W. S. Reymont iſt trotz ſeines franzöſiſch klingenden Namens ein echter Pole. der. mitten in ſolch einem kleinen volniſch⸗ruſſiſchen Flecken aufgewachſen, ſein Volk mit tiefer Gläubiakeit liebt. Den allgemeinen Gegenſtand der eviſchen Darſtellung bilden. wie der Buchtitel beſagt. die polniſchen Bauern. und zwar im Aus⸗ ſchnitt des einen Dorfes Lipce, das zwar bis ins Allerkleinſte charak⸗ leriſiert iſt, dennoch aber, als Ganzes betrachtet, typiſch wird für das polniſch⸗ruſſiſche Dorf um die Wende unſeres Jahrhunderts über⸗ haupt.„Held“ des Romans iſt alſo ein ganzes Dorf, und dieſes Dorf lernen wir nun über das Schickſal eines aanzen Jahres in ſeiner un⸗ geheuren Naturperſunkenheit und Naturgefangenheit ſo kennen. wie wenn wir ſelbſt ein Jahr dort verbracht und ſeine vier Zeiten. den müd⸗trunkenen Herbſt. den arauſamen Schneewinter. die noch ſchlim⸗ mere Vorerntezeit des Frühlinas und den heißen. von Blitzen der Leidenſchaft durchzuckten Sommer mitten zwiſchen den Betroffenen und doch zugleich über ihnen miterlebt hätten. Dieſe vier Jahres⸗ zeiten, die das Leben des Bauern ganz und gar beſtimmen. und die der Dichter deshalb in feiner Symboliſierung auch die Einteilung ſeines Werkes in vier Bücher(Herbſt. Winter. Frühling und Som⸗ mer) beſtimmen läßt, ſind wie vier Scklüſſel zum Weſen dieſes uns bisher ſo unbekannten polniſchen Menſchen, das taumelnd. ſchwer⸗ fällig⸗melancholiſch iſt wie ſein Herbſt, gläubig⸗beſinnlich und ſturm⸗ hart wie ſein Winter. aufbrauſend unbedenklich wie ſein Frühling und glühheiß, leidenſchaftlich, naiw⸗dämoniſch wie ſein Sommer. Ein buntes. faſt verwirrendes Vielerlei von Geſtalten lernen wir kennen. ein ganzes Pfarrdorf. und da zu einem Dorf auch ſeine Aecker. Wege und Wälder gehören, ſein Teich, ſein Bach. ſeine Hunde. Pferde und Kübe. ja ſeine Hütten, Karren und Pflüge. ſo lernen wir auch die ſcheinbar toten Gegenſtände mit den Augen des volniſchen Bavern kennen und ſchließen ſie geradeſo wie er in unſer Herz. Wir erfah⸗ ren weiter von Jankel. dem Dorfſuden, der die Schenke innehat. und erſehen daraus die Stellung des polniſchen Dorfes zu ſeinen jüdiſchen ewohnern im allgemeinen, wir erfahren vom Gutsherrn, vom ruf⸗ ſiſchen Richter und Verwaltunagsbeamten. die ſich alle zur Verdum⸗ mung. Unterdrückung und Ausbeutung des Bauern die Hände rei⸗ chen, erfahren ſchließlich einmal auch., faſt möchte man ſagen. durch einen Zufall, von dem eigentümlichen, von Raſſeinſtinkten. Vorurteil und Aufwiegelung getragenen Haß des Polen gegenüber allem Deutſchen. Im Vorderarund der Schilderung kund nur im Vorderarund⸗ denn der„Held“ iſt wie geſaat nur das Dorf) ſteht die Familie Boryna. und zwar deshalb. weil ſich auf ſie unſere Blicke ganz unabſichtlich als auf die des erſten Hofbauern zuerſt richten. Da iſt vor allen der alte Mattheus Boryna. der ſchlaue, zähe, furchtbare Menſch. der im Haß der Eiferſucht den Schober anzündet, in den ſich ſein eigener Sohn mit der Stiefmutter verkrochen hat, da iſt Jaang. auf die kurze Zeit. die er noch lebt. ſeine Frau. dieſe eigentümliche Märtyrerin einer unſchuldig brünſtigen. echt volniſchen Liebesmelancholie: dahin gehört Antek, ſein Sohn, der für Jagna. ſeine Stiefmutter bis zur Sünde erglüßt und den Förſter erſchlägt, ohne daß wir ihn deshalb verurteilen. ja auch nur aufhören. ihn zu lieben, ferner Anng. Anteks umbeſiealiche, tapfere und doch für unſer Gefühl unbeſchwinate Frau. Aber nicht minder deutlich ſind uns der Prieſter der Schulze, die Organiſtenfrau, der Schmied. der Müller. die anderen Hofbauern. die kleinen Bauern und alle übrigen. alle alle. bis herab zu den armen Kätnern. den Knechten. Mäaden und Kindern. denen der Dich⸗ ter bisweilen eine über die Epiſode hinausgehende Aufmerkſamkeit widmet, ohne ſedoch den Zuſammenhana mit dem Ganzen, dem Dorf. auch nur einen Augenblick zu verlieren. Zwei ſolcher Geſchehniſſe ſind dem Dichter faſt unwillkürlich ins Große entwachſen: das Schick⸗ ſal des Knechtes Jakob. der qualvoll und unbeachtet während der Hockneit Borypas an einer Blutveraiftuna ſtirbt und ſich zuletzt ſoaar ſelbſt mit dem Beil das kranke Bein abbackt. und die Rückkehr und das Ende der alten Acathe. der ſchwindſüchtigen Bettlerin. die unter Freudentränen„eingeht“. weil es ihr gehungen iſt. wie eine Hof⸗ bäuerin zu ſterben: bier erreicht Renmont eine Schlichtheit und Tieſe des Geiſtigen, die ihn an die Seite der aroßen ſlawiſchen Erzäller Tolſtot und Doſtoſewski erbeben. Mit dieſen Darſtellunoen kann nur noch der Tod des alten Bornna verolichen werden. der. nuch einem Kolbenſcklaa monatelang beſinnunaslos. ſich in der Nacht er⸗ hebt. geiſterhaft umwandelt bis er ſich aufs Feld beaibt und, immer horchend, immer in lauter Zwieſprache mit den Stimmen. die er hört. die heilice Erde in ſein Hemd aufnimmt und zu ſäen anfävat und immer ſät und ſät, bis er zuletzt„vor der allerheiliachen Maſe⸗ ſtät“ tot aufs Angeſicht ſtürzt. Dieſer Tod iſt nicht nur ein Mathus. er iſt auch ein Symbol. das Sumbel der ſterbenden. zerbröckelnden, ſich ſelbſt wiedererneuernden Scholle. das Spmbol der Erde über⸗ haupt: alles entſtammt der Erde. ſelbſt die Erde. Aus tauſend ſolchen Einzelheiten ſetzt ſich dieſes umfaſſende Moſaik der volniſchen Volksſcele beſchaulich zuſammen. unter voll⸗ kommenen Verzicht auf eine der llawiſchen Natur auch diam⸗tral entgegenſtehende Monumentalität. unter Verzicht auch auf eine fort⸗ laufende oder gar verwickelte Handlung: trotdem aber durch die Weite der gan'en Anlage, durch die Tiefe der Beſeelung und die Kraft der künſtleriſchen Geſtaltung die Wirkung des Monumentalen mitunter erreichend. trotzdem durch den Reichtum. den Wechſel. die Farbiakeit in der Bebandlung des rein Stofflicken die Wirkung einer romanhaften Handlung ſiark übertreffend Okne eine eigentliche Handluna geſchieht eben doch ſehr viel. ohne eigentſichen Roman er⸗ leben wir viele Roman⸗Mßalichkeiten und erleben ſie mit dem ſtärk⸗ ſten Intereſſe. mit einer Eroriffenheit. die uns falt willenlos und ohne eine Emyfinduna von Breite durch die vier Binde hinderch⸗ treibt. Dieſe Anteilvahme wird erreicht durch die oanz erſtaunlichen Gaben der Objekt'vität und der Charakterißerung des Dichters, der ſoive Bauern mit ganz natywrali“iſcher Wabhebeit und wit ganer Härte des Griffels»eichnet. ſo daß es uns. die wir von ihren Keh⸗ lern. Sünden, Laſ'ern und FTfcken noch beſſer unterrichtet ſind wie von ihren Vorzügen. alſein überlaſſen bleibt, ſie einwal zu liehen, und ein anderes wal zu paſſen. wie es uns ſa im ecren Leben guch nicht anders ergeht. Nichts mutet auf dieſe Weiſe wie Erfindung an, aſles vielmehr wie vom Dichter ſolhſt erlowicht urd erſchaut. und ſelbſt dort, wo die äußere Wahrbeit fehlt. weil der Dichter offen das Geheimnis der Erfirdung vreisgibt— ſo iy dem einſamen. nächt⸗ lichen Tod des alten Vornna— iſt es die Größe. Karheit und Sicher⸗ heit dieſer Erfindung. die ihr das Geſetzwäßige einer inperen Wahr⸗ heit und Notwendiakeit verleiben. Und all dieſe inwendigen Gewal⸗ ten werden von den äußeren Mitteln einer Sprache unterſtützt, die mit Beweatheit. Klang und Eneraſe. mit ihren zahlreichen Volks⸗ tümlichkeiten. ihren Auflöſungen und Srannungen, mit Unterhrechun⸗ gen und Stürzen und ibrem oft ſo landen, ſchweren. ungefünen Da⸗ hinrollen in packender Einheit mit der Natur des Ganzen ſteht. als der Neſtor der heute noch lebenden Polarforſcher, ſeitdem hörte man nichts mehr von ihnen. 1. Seite. Ar. 584 Reue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Ausgabe) Mitkwoch, den 16. Dezember 192—. Bekannte kommen und vergehen, Freunde nicht. Bücher, die wir zu unſeren Freunden machen, werden uns nie zum Ekel. See nützen ſich durch den Gebrauch nicht ab; ſie reproduzieren ſich immer von neuem, wie das Leben; ihr Genuß iſt unerſchöpflich. Ludwig Feuerbach. 0 1 Norowärts! Die Erforſchung der Polarwelt »„Einen Weg muß es doch geben“, einen Weg von Europa nach Nordweſten oder Nordoſten um die Nordkuſte von Amerika oder Aſien herum nach China und Japan, ſo dachte die Menſch⸗ heit jahrhundertelang, und dieſes Suchen nach einer nordweſtlichen und einer nordöſtlichen Durchfahrt ließ kühne Männer ſeit dem 16. Jahrhundert in die Einöden der Nordpolarwelt vorſtoßen, trotz Kälte, Eis, Hunger, Finſternis und der fürchterlichen Krankheit des Skorbuts, die ehemals Tauſende von Polarfahrern dahingerafft hat. Und doch ließen ſich die Pioniere der Polarforſchung nicht davon abhalten, immer wieder nach Norden in die eiſigen Wüſten vor⸗ zuſtoßen, um den geheimnisvollen Weg durch das Eismeer hindurch⸗ zufinden. Einen Rieſenkampf hat die Menſchheit für die Ent⸗ ſchleierung der Polarwelt geführt, der in der Erforſchungs⸗ geſchichte der Erde einzig da ſteht. Kein Wort der Anerkennung iſt zu groß für das, was hier an Heldenmut und Aufopferung, Entſagung und Entbehrung geleiſtet wurde, und keine geographiſche Forſchung hat ſoviel Ausdauer und Manneskraft, ſoviel Kühnheit und eine ſolche Summe von Fähigkeiten erfordert wie die Er⸗ forſchung der Polargebiete. Dieſe Erkenntnis einem weiteren Leſerkreis zu vermitteln, iſt der Zweck von Bendix Ebbells Werk„Nordwärts! Aben⸗ teuer aus vier Jahrhunderten. Zur Geſchichte der Nordpolexpedi⸗ tionen von Cabot bis Amundſen“,(das ſoeben in zweiter, bis zu den letzten Forſchungen fortgeführter Auflage im Verlag von Georg Merſeburger, Leipzig, erſchien). Es iſt ſo recht ein Buch, das für das empfängliche Gemüt unſerer Jugend geſchrieben wurde, die deutſche Knabenwelt anzuſpornen, ſich ein Ziel im Leben zu ſtecken und daraus zu lernen; ein Vuch, das unſeren Jungen Ideale ins Herz pflanzen will, Ideale, die ſie gerade heute im Zeit⸗ alter der Maſchinenkultur, der Mechaniſierung und Gleichmacherei mehr als je nötig hat. Es iſt aber nicht nur ein Knabenbuch, ſon⸗ dern auch ein Familienbuch im beſten Sinne, denn jeder Er⸗ wachſene wird es mit gleicher Begeiſterung leſen. Kein ee ridtjo Nanſen, hat dieſem Buche ein glänzendes Zeugnis ausgeſtellt und das iſt wahrlich keine geringe Empfehlung. In ſpannender Sprache und mit warmer Begeiſterung führt uns der Verfaſſer von den Anfängen der Nordpolarforſchung bis zum Polarfluge von Amundſen. Die Venetianer Giovianni und Se⸗ baſtian Gabotto(Cabot), die 1497 Neuſchottland und Neufundland entdeckten, folgten den Spuren der Normannen, die ſchon faſt 500 Jahre vor Kolumbus den Boden von Amerika betraten. Walfiſch⸗ fänger, Eismeerfiſcher und Pelzjäger waren dann im Norden Amerikas wie Aſiens die Pioniere der Polarforſchung. Weit ſtießen ſie nach Norden ins Unbekannte vor, um den Seeweg im Norden von Aſien zu finden. Und das Gleiche verſuchten Andere im Nor⸗ den von Amerika. Martin Frobiſcher unternahm 1576—78 drei Reiſen nach Baffinland, John Davis kam 1585—87 nach Grönland, Baffinland und bis in die Baffinbai und lernte ſeit den Zeiten der Normannen zum erſtenmale wieder die Eskimos kennen, und 1596 führte Willem Barents auf Nowaja Semlja die erſte polare Ueber⸗ winterung aus. Das Problem der nordweſtlichen Durchfahrt iſt im 17. Jahrhundert mit dem Namen eines Mannes verknüpft, der unſere Kenntnis vom polaren Nordamerika erheblich erweiterte, Henry Hudſon, dem Entdecker der nach ihm benannten Hudſonbai. Viermal zog er in das eiſige Unbekannte und das letzte Mal kehrte er nicht wieder zurück. Ihm folgten weitere Fahrten nach Nord⸗ weſten, vor allem die von Baffin u. Bylot und die von Jens Munk, der 1619 in der Hudſonbai mit ſeinem Schiff einfror und von deſſen Begleitern 61 Mann zu Grunde gingen. In den erſten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wurde die Polarforſchung hauptſächlich durch die Agitation von John Barrow belebt, der ſie zur britiſchen Nationalaufgabe machte. Parry drang 1819 durch den Lancaſterſund vor und fand den nach ihm benannten Archipel und John Roß entdeckte Boothia und den magnetiſchen Nordpol. Die Suche nach der nordweſtlichen Durchfahrt iſt im 19. Jahrhundert eng verknüpft mit dem Namen einer unglücklichen Expedition, die die größte Tragödie in der Polarforſchung bildete. John Franklin war faſt 60 Jahre alt, als er mit ſeinen Schiffen „Erebus“ und„Terror“ 1845 nach dem Norden zog. 134 Mann betrug die Beſatzung beider Schiffe— und keiner ſollte mit dem Leben davonkommen. Bis in den Lancaſterſund kamen ſie und Nun kam die Zeit der großen Erſatzexpeditionen, die Franklin ſuchen ſollten. Ueber 40 Expeditionen machten ſich in den 50—70er Jahren auf den Weg. Unter ihnen war Me Clure, der von der Beringſtraße aus die nordweſtliche Durchfahrt bei Banksland entdeckte und ſie bis zum At⸗ lantiſchen Ozean befuhr, eine Fahrt, die erſt 1903/06 Amundſen auf der„Gjöa“ in umgekehrter Richtung wiederholt hat. Es gehören hierher die Grinnell⸗Expeditionen, die Grinnell⸗Land entdeckte und die Belcherſche Expedition, die ihre ſechs Schiffe im Eiſe zurücklaſſen mußte. Seitdem ſetzte ſich die Polarfahrt ein neues Ziel, die Er⸗ reichung des Nordpols ſelbſt. Auf dem„amerikaniſchen Wege“ durch den Smithſund und den Robeſonkanal ſuchte man nach Norden vor⸗ zuſtoßen. Man glaubte in den 60er Jahren noch an ein„offenes Ze Polarmeer, das nur von einem Eiswall rings umgürtet, ſonſt aber eisfrei ſei. Die Expeditionen von Hayes und Kane, Nares und Markham gehören in dieſe Periode. Schwer zu leiden hatte die Deutſche Nordpolfahrt nach Oſtgrönland unter Koldewey und Hege⸗ mann. Die Beſatzung des einen der beiden Schiffe, der„Hanſa“, mußte auf das Eis flüchten und machte auf einer Eisſcholle, die immer kleiner wurde, jene denkwürdig ſchreckliche Fahrt, die ſie in 8 Monaten bis zur Südſpitze von Grönland trieb. Eine ähnliche Schollenfahrt machten die Leute der„Polaris“ längs der Weſt⸗ küſte von Grönland. In den 7oer Jahren gelingt endlich Adolf Erik Nordenskjöld die nordöſtliche Durchfahrt auf der„Vega“, nachdem dieſer Weg jahrhundertelang vergeblich geſucht worden war. Neue Männer treten auf den e und neue Probleme gilt es zu löſen. Das eiſige Innere Grönlands, in das noch nie ein Menſch weit einge⸗ drungen war, lockte ſie. Fridtjof Nanſen hat den unvergänglichen Ruhm, als erſter über das Inlandeis Grönlands hinweggezogen zu ſein. Auf Schneeſchuhen mit wenigen Begleitern, die ihre Schlitten ſelbſt zogen, gelang ihm 1888 dieſe große Ueberquerung. 1893—96 folgte ſeine zweite Großtat, die Fahrt auf dem„Fram“ quer über das Polarbecken von den Neuſibiriſchen Inſeln bis nach Spitzbergen. Endlich gelang auch die Bezwingung des Nordpols ſelbſt. 1909 er⸗ reichte ihn Peary, der faſt zwei Jahrzehnte dieſes Ziel mit un⸗ beugſamer Energie erſtrebt hatte. Die jüngſte Periode der Nordpolforſchung iſt gekennzeichnet durch die Verwendung des Eisbrechers, die nach Eskimoart mit Hundeſchlitten ausgeführten Vorſtöße Stefanſſons und Rasmuſſens im Norden von Grönland und Nordamerika, die hier viele Tauſende von Kilometern zu Fuß zurücklegten, nur von dem lebend, was ihnen Jagd und Fang boten, und endlich durch die Verſuche, auf dem Luftwege nach Norden vorzuſtoßen. Hatte Andröée bereits 1896 verſucht, ſich im Freiballon über das Eismeer hinwegtreiben zu laſſen, eine Fahrt, von der er nicht wieder zurückkehrte, ſo waren auch die Verſuche von Wellman, mit einem Luftſchiff von Spitzbergen aus zum Nordpol zu fahren, vollkommen geſcheitert, bis es 1925 Amundſen, dem die Ueberquerung des Polarbeckens mit der„Maud“ in den letzten Jahren nicht geglückt war, endlich gelang, mit zwei deutſchen Fluazeugen von Spikbergen aus nach 8 Stunden Fahrt habwegs zwiſchen Pol und Nordgrönland zu landen, dort ein mehrere tauſend Meter tiefes Meer feſtzuſtellen und nach 24 Tagen wieder nach Spißbergen zurückzufliegen. Hat er auch den Pol nicht erreichen und auch das vermutete Land im Norden von Amerika nicht finden können, ſo leitet ſein Flug doch eine neue Epoche der Polgrforſchung ein, die hoffentlich in kurzer Zeit unſere d⸗pelin⸗ luftſchiffe erſt richtig ausnutzen werden. 5 Arno Holz und ſein Werk Von Dr. Berthold Wetzler Es gilt hier nicht, in tönenden Worten einen chronologiſchen Gedenktag zu feiern— Arno Holz vollendete bereits am 26. April 1923 das ſechzigſte Lebensjahr—, ſondern hier ſoll ein Geſamtſchaf⸗ fen gewürdigt werden: das Werk von Arno Holz. Das Werk des Vichters und Wegbereiters des konſequenten Naturalismus. Ge⸗ rade rechtzeitig zu Weihnachten bringt der Verlag J. H. W. Dietz Nachfolger, Berlin, in einer glänzend ausgeſtatteten Ausgabe das reiche Geſamtſchaffen dieſes Dichters heraus. Sehr geſchmackvoll in biegſame hellgraue Leinenbände gebunden, auf beſtes Papier in groger klarer Fraktur gedruckt, wie man ſie bei Verſen liebt, bietet dieſe Ausgeabe ſchon rein äußerlich ein ſehr erfreuliches Bild. Man hat hier den ganzen Arno Holz, den Niederſchlag eines vierzig⸗ jährigen Ringens um Formung neuer Weltinhalte, Kriſtalliſation einer neuen Kunſt— die Moderne— vor ſich. Vom„Buch der Zeit“(1885), mit jenen erſten aufhorchen machenden Verſen einer neuen dichteriſchen Aera, bis zu den letzten„Phantaſus“gedichten, wurde alles von Arno Holz Geſchriebene hier vereinigt. Im einzelnen bringen die zehn Bände der Reihe nach: Buch der Zeit; Dafnis: Die Blechſchmiede 1 und II; Sozialariſtokraten; Sonnenfinſternis; Igno⸗ rabimus; Phantaſus I, II und III; Die neue Wortkunſt. Die ge⸗ meinſam mit Schlaf und Jerſchke geſchriebenen Slücke„Familie Selicke“,„Traumulus“,„Büxl“, um nur einige zu nennen, fehlen. Die Weglaſſung dieſer dualiſtiſchen Schaffensergebniſſe erfolgte vom Dichter ſehr zu recht, da wir nunmehr im Werk den reinen eigenen, vor allem den abſolut künſtleriſchen Arno Holz vor uns haben. Nach langen Kämpfen ſteht heute das Werk dieſes Dichters feſt⸗ gefügt in der deutſchen Litertaur. Man kann nicht an ihm vorüber⸗ gehen. Er iſt nicht wegdenkbar, da er am Anfang einer neuen Literaturepoche ſteh, nicht ſo ſehr im Sinne des„proliteur“, das waren andere,„die von ihm gelernt haben“, als im Sinne des. „Eclaireur“, des Beleuchters und Weiſers neuer Bahnen. Denn zweimal wies er auf neue Pfade, einmal durch die Einbeziehung des ſozialen und Großſtadtlebens(gegen verlogene Epigonenroman⸗ tik) in die Lyrik und Dramatik, zum andern durch die erſtrebte Er⸗ neuerung der Lyrik im„Phantaſus“. Hier iſt Holz reiner Künſtler. Hier gelingen dem Dichter Bilder von großer lyriſcher Schönheit. Dieſe Mittelachſenverſe ſind für die Entwicklung der Literatur von Bedeutung. Und ſie haben bereits Schule gemacht. Im„Pbanta⸗ ſus“, der das Weltbild eines Dichters von ſeiner Präexiſtenz(„Sie⸗ ben Billionen Jahre vor meiner Geburt...“) bis zu ſeiner Exiſtenz von heute ſchildert, tut ſich ein viſionärer Kosmos von ungeheuer auellender Phantaſie auf. Außer beim„Phantaſus“ liegt der Schwerpunkt des Geſamtſchaffens bei den drei Dramen. Dieſe zehn Bände ſind Geſamtbild einer eigenwilligen, ſtark intellektuell betonten Dichterperſönlichkrit und ſind ein mächtiges Teilbild der dichteriſchen Kunſt um die Jahrhundertwende, der Aus⸗ druck eines ſelten konſeaguent verfolgten Weges. Es iſt eine verdienſtvolle Tat des Verlegers, in ſcech vorbild⸗ licher Ausgabe das Eeſamtwerk eines Dichter⸗ und Kämpferlevens, das reich an Arbeit und Bitterkeit und dürftig an Lorbeer war, dem Leſer zucänglich gemacht zu haben. Hier iſt das Werk eines, der gewußt hat, was er mollte und erreicht bat, was ſein Ziel war. Das Werk bildet den Eckſtein an der We⸗biegung der Literatur in die Moderne. An dieſer Stelle wird es ſeinen Platz in den Biblio⸗ theken behaupten— ein dichteriſches Zeildokument. Miguel oe Unamuno Der ſpaniſche Dichter und Philoſoph Miguel de Una⸗ muno iſt dem deutſchen Publikum auffallenderweiſe bisher ſo ⸗gut wie unbekannt geblieben, während er in die engliſche, ſranzöſiſche und italieniſche Sprache ſchon ſeit langem überſeßt iſt. In der jetzt erſcheinenden deutſchen, von Unamuno autoriſierten Ausgabe ſeiner „Geſammelten Werke“, deren Herausgabe Dr. Otto Buek im Verlag von Meyer und Leſſen, München, beſorgt, zeigt ſich nun Unamuno auch uns Deutſchen als ein univerſaler Geiſt von einer ungewöhnlichen Spannweite, gleichbedeutend als Philoſoph wie als Dichter. Den Mittelpunkt von Unamunos Denken und Schaffen bil⸗ det der wirkliche Menſch, der Menſch von Fleiſch und Blut, von Seele und Geiſt,— für das Menſchentum, das nicht durch ſoz ale Formen geglättet, nicht äſthetiſch ſtiliſiert, nicht geiſtig überbildet iſt, ſchlägt ſein Herz. Seine Lebensrichtung zielt auf nichts anderes, als auf die Unſterblichkeit. Das große, oder wie Unamuno es nennt, „das erhabene, überragende Problem der Geſchlechler, die Liebe von Mann und Weib“ hat bei Unamuno immer eine tragiſche Färbung. Nach ihm iſt die Liebe„vielleicht das Tragiſchſte, was es im Leben und in der Welt gibt“. Bei alledem iſt Unamunos Sprache kriſtall⸗ Llar und leichtverſtändlich, die von ihm gezeichneten Figuren von ungewöhnlicher Plaſtik, kaum je zu vergeſſen. Sein Name wird auch in Deutſchland in kürzeſter Zeit Klung und Gewicht erhalten. Die vorläufig zur Ausgabe gekommenen drei Bände umfſaſſen Una⸗ munos philoſophiſches Hauptwerk„Das tragiſche Lebens⸗ gefühl“ mit einer Einleitung von Ernſt Robert Curtius⸗Heidel⸗ berg, in dem Unamuno die Summe 7 Lebensanſcheuung nieder⸗ legt; das Werk eines Denkers, der alle Literaturen und Philoſophien, ganz beſonders Deutſchlands, durchſtreift hat. Dann ſeinen Roman „Abel Sanchez— Die Geſchichte einer Leidenſchaft“, deſſen wychologiſche Kraft Unamuno in die unmittelbare Nachbarſchoft Doſto⸗ jewskis bringt. Und ſchließlich Unamunos bedeutendſten Novellen⸗ band„Der Spiegel des Todes“, der durch ſeine ſcharfe ichnung und durch die Tiefe, mit der Unamuno in die Pfyche der gegenſätzlichen Menſchentypen eindringt, zu den beſten Offen⸗ barungn der Weltliteratur gehört. Unamuno hat einmal auf die Frage, was er dem deutſchen Geiſt zu verdanken habe, geantwortet, „daß er ſeit dem Tage, an dem er mit dem Studium der deutſchen Sprache begonnen— Unamuno war damals 16 Jahre alt—, zu⸗ gleich begonnen habe, ein neuer Menſch und ein neues Glied dos Volkes zu werden“. Wir glauben, daß Unamuno mit dem Er⸗ ſcheinen ſeiner Werke in der deutſchen Sprache ein neues und wert⸗ volles Glied in der Weltliteratur geworden iſt. Die verführenoͤſte Staoͤt Venedig. Kirchen, Paläſte, Kanäle. Mit 64 Tafeln. Ein⸗ Celeitet von Wilhelm Hauſenſtein. Verlag Wolf⸗ gang Jeß in Dresden. Die goldſchimmernde Verführerin unter den Städten der Welt, das ewig ſterbende, ewig lebende Venedig, der Herbſttraum der Gondeln und Paläſte, in den Richard Wagner ſeinen„Triſtan“ hineingewoben, wo Inquiſition wechſelte mit Karneval,— dieſes merkwürdigſte aller Gebilde, bella Venezia, ſpielt in der roman⸗ tiſchen Sehnſucht des Deutſchen eine bedeutſame Rolle, die reicht von den Tagen Albrecht Dürers, über Klaſſik, und Romantik der Dichtung bis in unſere Zeit zu Thomas Mann und Franz Werfel Aber der Einleiter des neu vorliegenden Bilderbuches, Hauſenſtein, hat dennoch recht, wenn er ſagt:„Alles, was über Venedig geſchrieben ward, iſt falſch. Alles, was über Venedig wird geſchrieben werden, wird falſch ſein. Denn es iſt nicht möglich, Venedig auszuſcigen. Nie iſt das Phantaſtiſche dieſer Stadt mit zureichenden Worten geſchildert worden. Noch weniger hat je ein Menſch vermocht, das Wirkliche dieſer Stadt zu ſagen. Das Wirk⸗⸗ liche dieſer Stadt— das iſt: das Wirkliche des Phantaſtiſchen dieſer Stadt. In dieſer Gleichung liegt das Weſen Venedigs beſch'oſſen: Wilhelm it ieſem Buch in⸗ Kunſtphotographie nur bedauern, daß man zu dieſ nalieniſches einer verſchwindenden Ausnahme kein anderes als ild auf Bildmaterial gebraucht hat. Man betrachte etwa das Bi Dalie⸗ Tafel 16 des vorliegenden neuen Buches, und man wird die Hof rung des Originals unſchwer vornehmen können. Gewiß iſt der le⸗ des Dogenpalaſtes, den das Bild darſtellt, in den dazwiſchen an genden 25 Jahren nicht anders geworden und offenbart noch nge wie damals ſeine architektoniſchen Reichtümer. Man muß uſches blättern, bis man auf ein, für Venedig werklich charakteriſ ſieht Bild wie die Aufnahme des Rio di S. Canciano trifft. Srnſh che man faſt nur Tafeln, deren bildlicher Inhalt in jeder muneh olle ganz ebenſo zu finden iſt, und man bedauert, daß die pra ine 0 Ausſtattung des auf feinſtem Bütten gedruckten Werkes el 91 wenig Eigengepräge aufweiſende Bildausſchmückung gefunden ein 7 22* 2 N 2 1 ten Erſt jüngſt hat man in den herrlichen venezianiſchen Gärt uf⸗ 8 Feld für reizvolle bildliche Darſtellungen entdeckt. Die 4 2 nahme in dem vorliegenden Werk vom Rio o canale 9 5 Pa⸗ Vorgeſchmack davon. Gewiß hat das neue Bilderbuch ſich der läſten, Kirchen und Kanälen eine Art Grenze gezogen, gſten man allerdings auch behaupten kann, daß ſie eine der m ei⸗ Seiten Venedigs, ſeine unzähligen Bilder, etwas allzu ſchrof rich⸗ ſeite läßt, aber desungeachtet ergibt das geſtellte Thema, ucgebiet tigem perſönlichem Künſtlerſinn ausgenützt, ein ſo weites chende für fruchtbare Neudarſtellungen, daß erſt durch eine eatſrre wäre⸗ Durchdringung ein Werk von dieſer Ausſtattung gerechtfertg. Wir beſitzen kalte Bilderatlanten genug. 1 155 neue Reclam⸗Bändchen E. T. A. Hoffmann: Die Brautwahl(Ar. 6575 T. A. Hoffmann iſt eine der eigenartigſten Erſcheinungen der Rih⸗ ſchen Romemtik. Alle Bizarrerie und Abſonderlichkeit dieſer per⸗ tung iſt neben ihrer ganzen packenden Erzählungskunſt in ihcharal⸗ eint. Die Novelle„Die Brautwahl“ gehört zu ſeinen ung du teriſtiſchſten Schöpfungen. Sie bildet eine wertwolle Ergänz erten den bereits in der Univerſal⸗Bibliothek erſchienenen übrigen 2 In⸗ dieſes Schriftſtellers, dem in unſerer Zeit mit Recht wieder Kau 9· tereſſe entgegengebracht wird.— Max O Rell: Ihre zamner liche Hoheit die Frau(Nr. 6576/77). Das uralte 1 in tmieder neue Thema Weib und Mann von einem originellen ſ wie friſche, gepflegte und ſpitze Form gebracht. Wahrheiten, die unliche, die Welt ſind und keine Grenzen, weder zeitliche noch 5 1510 kennen, behandelt dieſes Büchlein. Es ſagt mehr über Lie ſ 115 Ehe als mancher dickleibige Wälzer und lehrt die große Kun ertra⸗ man gegenſeitige Schwächen liebenswürdig und mit Humor Dame gen ſoll, was doch zuletzt den Weſenskern einer vollendeten hie und eines vollkommenen Gentleman austmacht. 07% Hoechſtetter: Lord Byrons Jugendtraum. und Sophie Hoechſtetter gehört zu jenen Autoren, die Schrifſemoment Dichter zugleich ſind, denn ſie beſitzt die Gabe, das erzähl nde Novele mit dem dichteriſchen zu verſchmelzen. In der porliegenden ſich in greift ſie den Stoff von Byrons Jugendliebe auf. Sie zeilg in, die deſſen künſtleriſcher Geſtaltung als die überlegene Beobachte.„it mit Humor und ſanfter Ironie das tiefſte Verſtehen verbinde aſchaf⸗ einer wunderbaren Einfühlungskraft in die Seele des leitenegun⸗ lichen Jünglings deckt ſie die ſeltſamſten und zarteſten Seelem wun⸗ gen bis zum Ausbruch wildeſter Leidenſchaft auf, aus der ſene wild⸗ derbare Poeſie ſtrömte, die die Menſchenherzen ewig bewegen n — J. Mieſes: Das Buch der Schachmeiſterpareſehen (Nr. 6572—74). Ein neuer Band der in Schachkreiſen ſehr bel über⸗ und geſchätzten Schachmeiſterpartien. Selten war eine Zeit ſo, ſhen reich an erſtkloſigen Turnieren und Einzel⸗Wettkämpfen Naie Großmeiſtern, wie gerade die Jahre 1920 bis 1924. aus deten und bekannte Schachmeiſter Mieſes in dieſem neuen Bande die beln 5 intereſſanteſten Spiele auswählte. Sie ſind mit ausführli h ege⸗ für den weniger geübten Schachſpieler leicht verſtänd ichen nationen rungen verfehen, ſo daß ſich ſeder an den glänzenden Kombinallen; erfreuen kann. 8 5 die Roſenſtock⸗Bücherei Der Roſenſtock, eine Bücherei zeitgenöſſiſcher Errähltgn 1+ Verlag Franz Borgmeyer, Hildesheim.— Felix Brao n be⸗ Schneeregenbogen. Wie Erinnerungen an einen ſte! fleinen, ſchwerlichen Aufſtieg zu hoher Menſchlichkeit leſen ſich dleſ fe Sei⸗ wunderlam tönenden Stimmungsbilder, die des Menſchen teffe, J h ten in dichteriſcher Verklärung aufdecken.— Robert Cor Der Menſchenbildner. Ein ſtarkes Büchlein vom den Manne, dem es wie loderndes Feuer in ſeiner ne — brennt, ihn in eine Spannung verſetzt, die nach erlöſendem Ver nis ſchreit.— Hanns Franck: Das Seil. Wie Hötochee len hochauf ſich überſtecern, meſen ſich hier zwe. Anſolſchec n Geſinnung Auf dem Kamm des Hochgebirges durch Mißdeſ Seelen noch durch das Seil dem Leben verbunden, ſchwingen ihre Maria ſtark ineinander.— Ernſt Herngſtenberg: Stelle. Leuchten ſtella maris! Ungetrübt erhebt ſich dein ſilberftüneinden, Sehn⸗ über dem Meer ungezügelter Leidenſchaften, ein Bild reinſ eährdet ſucht nach dem Punkte, wo die Strahlen deiner Liebe 10 ohinz ſich neigen dürfen zu neugeſtaltender Gemeinſchaft.— Die ole der Leidendes Mitgefühl ſteigt auf für die Trägerin der Titen ſo ſehr eigenſüchtige Elternliebe die Eitelkeit ins Herz pflanzt; 195 ebe zum wuchert ſie darin, daß ſelbſt die aufſteigende wahre. führier Manme von ihr erſtick wird. Ein pfyhologisch ſein durch en Gedanke aus dem Leben einer gottbegnadeten Künß 15 ren Dorothea Hollatz: Das Unmögliche. Erhaben des ihter ſteht de Frau da, die in die vernachläſſigte Jugend des 7 5 einer Freundin den erweckenden Sonnenſchein ihrer Liebe trug. die Liebe, die ſelbſi den Maler, der ihre Freundin ungenen Liebe ſeiner Jugend— nach dem Tode des ihr aufges h der Gemahls heimführen wollte, von jener abwandte zu ſich. ntbreante Sorge um das Kind opfert ſie gern auch die nun ihrerſeits e Jan⸗ Liebe zu dem Maler.— Hans Kaboth: Margareum, ung ſen. Rauſchendes Meer und zerklüftete Klippen ſind de nalt en⸗ eines kleinen Fiſcherhauſes, aus dem uns die hehre Geſan hafter blonden blauäug'gen Mädchens entgegentritt, an deſſen nan nener Kraft ein an dem Leben zweifelnder Monn ſich aufrichtet 75 Vor hoher Menſchlichkeit.— Willibald Köhler: Ant GNerlangen rohen Menſchen in die Emſamkeit geflüchtete Liebe erfaßt H der Sir. nach Betätigung. Mit wuchtender Geſtaltumgskraft zeichne rund ſo⸗ faſſer dieſe Sendung auf einem ſcharf gezeichneten Hintergt el⸗ zialen Elends.— Herta Pohl: Vom alten Schlagin ro⸗ tählich wird einem beim Leſen dieſes Buches zu Mute, Möbeln die bemn Linnen und zwiſchen weiß geſcheuerten, zieralloſen n Treue ihren Sieg feiert nach Jahren kebender Entſagung. 4 weilen derber, doch keineswegs grober Sprache, immen den Geſſ⸗ anmutiger Beſchaulichkeit weiß Herta Pohl vortrefflich in Roſe. und die Umwelt ihrer Erzählung einzuführen.— Han Idee 5˙ lieb: Der phantaſtiſche Bau. Die Macht einet dar gen immer größere Kreiſe in ihren Bann; und während ſche ander Gelingens des Erſtrebten dräut das Mißgeſchick mit lore ſamm bärde, bis endlich der Träger der Idee unter ſeinem Werk zugg bricht.— Der Wettkampf Wie wenn man eineſe Farzen betrachtet, in dem kleinbürgerliche Beſorgtheit in bunt—— vielfältig und bewegt aufgetragen iſt, muten dieſe Meiſters der Erzählkunſt an.— Werner v. d. Schu fäges 15 Könige. Könige der Lebenskunſt und eines Staatesg rzablung. barocker Zeit geben den ſtarken Kontraſt dieſer ſtilvollen längſt ent⸗ zugleich ein kulturhiſtoriſch intereſſantes Streiflicht au i ſchwundene, dem Hexenwahn verfallene Zeit.— Maria Venedig iſt die Wirklichkeit des Phantaſtiſchen und das Phantaſtiſche. J der Wirklichkeit. Allein was wäre damit Genaueres geſagt?...“ Er nennt die Einleitung zu dem neuen Tafelnwerk„Venezian'ſche Augenblicke“, und gibt darin manch feine Stimmung. manch treff⸗ liche Beobachtung. Aber eine Einleitung iſt es nur für den, der die Stadt der Gondeln bereits aus eigener Anſchauung kennt. Wer ohne dieſe ſich den geiſtvollen Betrachtungen und ſtimmungsträch⸗ tigen Schilderungen nähert, wird zum eigentlich Anſchaulichen nicht vordringen können. Auch die Bilder ſtellen dieſe Anſchaulichkeit nicht⸗ her. Sie ſtehen nicht bloß mit der Einleitung in gar keinem Zu⸗ ſammenhang, ſie ſind auch von einer Unperſönlichkeit, die mit wenigen Ausnahmen von der Anſichtskortenwanier in keiner Pe⸗ ziehung unterſchieden iſt. Wir können es im Hinblick guf die deutſche ünemann: Der Theſpiskarren. Bunt we 11 auf den ſtehen ſie hier nebeneinander, die Erlebniſſe einer Fra 150 Brettern, die eine Welt bedeuten: nicht ohne Satire und tae Lächeln.— Friedrich Coſtelle: Der Vogel ogie mund Von ſelttam einföblender Beſchaulichkeit klngt da wachen en ſeres Vogel Holdermund, der das Leben belauſcht beim nd in— Knaben wie beim greiſen Alter auf dem Heid erhof wiſch et leppigkeit des Hoflebens.— Heinrich Leis: 3 grifſen 1 Traum und Tag. Eigentlich mitten aus dem Leben 5 mes die Fülle dieſer kleinen Erzähkungen. Freilich überſebengtglich: e ſe aus dem wunderbar dchteriſchen Scharen in die A urch di Wie plaſtiſch treten doch die einzelnen Geſtolten beterböhlun Treffficherheit ſeines Ausdrucks in dem Fluß ſeiner Er . TETrCCCC ß̃ + — iſt von 21901 am 2. emporgeſchnellt. 5 M Im einzelnen ergab ſich folgendes Bild: In der Metall⸗ und 93 ſungen größeren Umfangs ſtehen bier bevor. das Stauwehr 15 als ei * Neue Mannhbeimer Jeitung Abend · Nus gabe/ 8. Seite. Ar.——— agaanntmene der Fe 10 hnn? 0 0 0 N 100 dace — An! 8 U e vna 155 eneren, en ex 8 Saustsetgen Verianggt.—145 deetengegepen— Telepvor 12 K. 11 UN—7 waeeN H E M— ,, , 17% Fe. e, , — Wirtſchaftliches und Soziales bdie Lage des Arbeltsmarktes Rapide Zunahme det Verſchlechterung 1 Die Verſchlechterung des Arbeitsmarkts hat in der Berichts⸗ woche(3. bis 9. Dezember) geradezu jäh zugenommen. Kapital⸗ bezw. Kreditknappheit auf der einen und mangelnde Kaufkraft auf er anderen Seite in Verbindung mit der Ungunſt der Witterung irken ſich auf dem Arbeitsmarkt in ſtärkſtem Maße aus. Von der Verſchlechterung ſind vor allem Metall⸗ und Maſchinen⸗ Induſtrie, Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe, Tabak⸗ induſtrie und naturgemäß die ungelernken Berufe betroffen, doch wirkt ſich die Wirtſchaftskriſe auf dem Arbeitsmarkt faſt aller erufsgruppen mehr oder weniger ſtark aus. Beſonders ungünſtig Feſtaltete ſich in der Berichtswoche der männliche Arbeitsmarkt. e Zahl der bei den öffentlichen Arbeitsnachweiſen Badens ge⸗ meldeten ſtelenſuchenden Männer iſt von 39 065 am 2. Dezember auf 49.253 am 9. Dezember geſtiegen. während bei den Frauen Ine Zunahme von 9253 auf 9980 Arbeitſuchenden regiſtrierk wurde. ger gleichzeitige Rückgang der gemeldeten offenen Plätze hat Die Andrangziffer(d. h. das Verhältnis von Arbeitſuchendenzahl zur Zahl 100 gemeldeter offener Stellen) ganz beträchtlich an⸗ ſchwellen laſſen. Die Andrangziffer iſt beim männlichen Arbeits⸗ markt von rund 6122 auf 8356, beim weiblichen von 1285 auf 1503, diegeſamt von rund 3237 auf rund 4343 geſtiegen. Rapid iſt unter eſen Umſtänden die Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen ange⸗ wachſen. Die Zahl der Hauptunterſtüungsempfänger Dezember auf 32301 am 9. Dezember aſchineninduſtrie haben Entlaſſungen und Werksbeurloubungen Feitere Kreiſe gezogen. Auch in dee Nähmaſchinenfabri⸗ atioen mußte in dieſer Woche zu Kurzarbeit und Werksbeur⸗ Babung geſchritten werden. In der Uhreninduſtrie nehmen die etriebseinſchränkungen in dieſer Form immer mehr zu, Entlaſ⸗ In der chemiſchen Induſtrie hat ſich die Lage berſchlechtert(Seifeninduſtrie. Gummi⸗ abrikation). In der Kartonnagenfabrikation machte ſich teilweiſe uftragsmangel fühlbar. Die im allgemeinen gut beſchäftigte extilinduſtrie zeigte wenig Veränderung. In der Leder⸗ und ederverarbeitenden Induſtrie iſt eine Verſchlechterung zu beobach'⸗ zen. Ganz erheblich weiter geſunken iſt der Beſchäftigungsgrad im Holz⸗ und Schnitzſtoffaewerbe(Möbelfabrikation). Schwache ört⸗ 8 e Beſſerungen im Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe(in der Hauptſache Weihnochtsgeſchäft) ſind angeſichts der im allgemeinen ungünſtigen Arbeitsmarktlage des Taßakoewerbes(ſtarke Aus⸗ bocnung der Werksbeurlaubung) ziemlich bedeutungslos. Dem ohen Beſchäftigungsgrad im Friſe ur gewerbe ſteht ein verhält⸗ gismäßig niedriger im Bekleidungsgewerbe gegenüber. Die Schuh⸗ abriken des hinteren Wieſentals mußten ihre wöchentliche Arbeits⸗ zeit auf vier Tage herabſetzen. Das Baugewerbe iſt zum Still⸗ ſtand gekommen. Im Handel hat der Andrang der Stelluna⸗ 0 henden noch weiter zugenommen. Namentlich für ſtellenſuchen⸗ es Kontorperſonal geſtaltete ſich die Lage ungünſtiga. Beim Ver⸗ Hufsverſonal beſtand noch Mangel an tüchtigen Verkäufern für kanütfakturwaren. Das Weihnachtsgeſchäft hat ſich auf dem Ar⸗ itsmarkt keineswegs in dem gewünſchten Umfang ausgewirkt. it der allgemeinen Verſchlechterung des Arheitsmarktes iſt der duſtem der ungelernten Arbeiter ganz erheblich angewachſen. Ein Einheitsſtand der Jahnärzte und-Techniker 80„Zwiſchen den Vertretern der deutſchen Zahnärzte und der Cäßntechniter iſt in Berlin eine Einigung für die Bildung eines inheitsſtandes erzielt worden, wonach die jetzt vorhandenen 3 ah n⸗ be niker nach erleichterten Prüfungen appro⸗ d5 erte Zahnärzte werden können. Die Verhandlungen fan⸗ en auf Einladung des Wohlfahrtsminiſteriums ſtatt. Auch Parla⸗ hentarier aller Landtagsfraktionen waren anweſend. Zahntech⸗ 175 er, die am 1. Oktober ds. Is. das 50 Lebensjahr vollendet hat⸗ 105 und eine 20jährige Berufstätigkeit als Zahntechniker, darunter 10 Jahre Zahnbehandlung ohne Nebengewerbe nachweiſen können, ollen innerhalb drei Jahren nach Inkrafttreten der vom Reichsrat zu erfaſſenden Ueberganasbeſtimmungen nach Teilnahme an einem injäbrigen Fortbildungslehrgang von einer beſonderen Kommiſſion prüft und nach Beſtehen dieſer Prüfung die Approbation als Jahnarzt erhalten. Die Zahntechniker im Alter von 25 bis 50 Nahren, die den Bedingungen der abgeänderten Reichsverſicherungs⸗ bünung entſprochen oder mindeſtens drei Lehrjahre und vier Ge⸗ kufenjohre nachweiſen, ſollen zu einer beſonderen. Begab⸗ enk Prüfung und innerbalb von 10 Jahren nach vierſemeſtri⸗ dem Studium zu einer Schlußprüfung zugelaſſen werden. im neckar bei heidelberg (zum metibewerb der Neckar⸗-Aktiengeſellſchaft) Von Guftav Adolf Platz, Stadtbaudirektor, Mannheim Die Bevölkerung Heidelbergs und mit ihr die Unzähligen, die beidelberg lieben,—5 die Fortſchritte der Neckarkanaliſation mit denger Erwartung beobachtet. Die fauſtiſche Freude am Werke, das Ger-Elementen Boden abringt und die Naturkräfte zum Nutzen der diemeinſchaft bändigt, iſt nicht Jedermanns Sache. Darug, kann man ſtel Gegnerſchaft derer gegen die Schiffbarmachung des Neckars ver⸗ ehen, denen ihr ererbter Beſitz— das. Heidelberger Landſchaftsbild Kanbefährdet erſcheint. Den kulturell eingeſtellten Kreiſen haben ſich wenalgegner angeſchloſſen, die auf dem Wege der Rechnung zu be⸗ de ſuchen, daß ein Werk nicht fortgeſetzt werden dürfe, das an⸗ — zu teuere Frachten gegenüber ſonſtigen Verkehrsmitteln gibt. Länen iſt aunte nicht klar geworden, daß Waſſerſtraßen ni nder und Völker verbinden und damit Werte ſchaffen, die mit Geld micht aufzuwiegen ſind. Die Neckarbaudirektion hat das Menſchen⸗ auchliche getan, um die Bedenken aus dem Wege zu räumen, die d ch der ernſt und ſachlich Denkende gegen allzuſtarke Eingriffe in 15 Heidelberger Bild teilen muß. Die Empörung Einzelner, denen die An 8 ta erhalb Heidelbergs um 2,00 Meter e Meélac würdigt— erſcheint, ne Tat des Vandalismus— eines aad ſich legen. Die Waſſerfläche iſt größer und eindrucksvoller ge⸗ ſchönen: nun ſpiegelt ſich das Schloß im Neckar, was Mavche für ön halten. Gegenwärtig ſteht der Bau der Wehr⸗ und Schleuſen⸗ age oberhalb der Stadt bevor, wo ängſtliche Gemüter die örung der Heidelberger Schönheit erwarten. Sie befürchten, Brin allen Verſprechungen zum Trotz—. die Karl Theodor⸗ ruck in Bauwerk flußaufwärts entſteht, das für Te fallen wird, daß ein die Kähne bis 1200 Tonnen Inhalt, für die der Kanal von Mann⸗ heim bis Plochingen gebaut wird, die Brückenbögen auch bei ange⸗ ſtautem Waſſer durchfahren können. Es iſt alſo ausgeſchloſſen, daß jemals der Gedanke auftauchen kann, die Brücke zu beſeitigen. Dem „Hackteufel“ weinen höchſten die nach, denen nicht bekannt iſt, daß er zur Verbeſſerung der Fahrt vor einigen Jahrzehnten von der Flußbaubehörde geſchaffen wurde. Nun aber ſoll über die Form des Stauwehrs Beſchluß gefaßt werden, das den Waſſerſpiegel der nächſten Stauſtufe um 2,60 Meter heben wird, damit die Schliffe in einer Schleuſe auf dieſer Höhe befördert werden können. Die Neckar⸗Aktiengeſellſchaft hat für die Löſung dieſer ſchwierigen Aufgabe unter Spezialfirmen einen engeren Wettbewerb ausgeſchrieben, der in dieſen Tagen entſchieden wurde. Das Preisgericht ſetzte ſich aus Fach⸗ leuten des Waſſerbau⸗ und Maſchinenfaches, aus Baukünſtlern und Vertretern der Stadt Heidelberg zuſammen. Man muß anerkennen, daß die Aufgabe von vornherein ſo geſtellt wurde, wie es ein wirk⸗ ſamer Schutz ideeller Intereſſen verlangte Es konnten nur Löſungen in Betracht kommen, in denen auf die Landſchaft die denk⸗ bar größte Rückſicht genommen wurde. Vom Vertreter der Reichs⸗ verkehrsverwaltung wurde überdies zugeſagt, daß in vorliegendem Falle ohne Rückſicht auf finanzielle Opfer die beſte Löſung zur Ausführung kommen ſoll. In Zeiten des Hochwaſſers muß das mit der Schleuſe verbunden Wehr derart gehoben oder geſenkt werden, daß die Anſtauung ver⸗ ſchwindet und der Fluß ſeinen natürlichen Lauf nimmt. Dies wird heute durch Verſchlüſſe verſchiedener Form(Walzen, Schützen, dreh⸗ bare Segmentkörper) erreicht, die in den Fluß eingebaut werden und an Pfeilern gleiten. Bei der Verteilung der Preiſe wurden den Vorſchlägen der Vorzug gegeben, die Verſenkkörper vorge⸗ ſehen haben. Es ſind dann nur unbedeutende Veränderungen der Ufer nötig, um die Maſchinen unterzubringen, die auf hydraulichem Wege die Verſchlüſſe betätigen. Im Fluß ſind wenige flache und ſchmale Pfeiler für die Unterbringung von Maſchinen notwendig. Das Bild der Landſchaft wird nur inſofern geändert, als die Mauer der Schleuſenkammer um etwa einen Meter aus dem angeſtauten Oberlauf herausragt und ein Waſſerfall von geringer Höhe(2,50 Meter) die Stelle anzeigt, an der der Lauf des Fluſſes eine künſt⸗ liche Veränderung erlitten hat. Ein preisgekrönter Entwurf mit einem einzigen Strompfeiler und zwei Verſenkkörpern ſtammt von der Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg in Verbindung mit dem jetzigen Stadtbaudirektor von Köln, Adolf Abel, der ſich bei der künſt⸗ leriſchen Geſtaltung der Neckarbauten bisher ſchon rühmlich hervor⸗ getan hat. Die Fa. Krupp iſt mit einem gleichen Preis für einen Entwurf ausgezeichnet worden, der 3 flache Pfeiler und 4 Strom⸗ öffnungen vorſieht. Der Grund für die Prämiierung ſcheinbar Art. hervorragenden Entwurf der Maſchinenfabrik Augsburg⸗ Nürnberg in Gemeinſchaft mit Abel beſonders auf, der gegen⸗ über den dargeſtellten Syſtemen den Vorzug einer größeren Be⸗ triebsſicherheit hatte, da ein Walzenhubwerk den Verſchluß beſorgt. Selbſtverſtändlich würden die Pfeiler des Werkes mit dem notwen⸗ digen Bedienungsſteg der Landſchaft eine neue Note geben. Ein leicht geſchwungener kontinuierlicher Vollwandträger iſt in elaſtiſcher Kurve über das Tal geſpannt, die Windwerke liegen verdeckt in den Trägern. Die Arbeit erregte Aufſehen durch Linienführung des Steges, Rhylhmus und Form der Pfeiler, Behandlung des Materials, vor allem aber durch Einfühlung in den Sinn der Landſchaft. Vielleicht werden fortſchrittlich eingeſtellte Künſtler den Entſchluß des Preisgerichts bedauern und ihn als einſeitig empfinden. Die Tatſache, daß die Winden im Brückenträger verſteckt werden, bedingt aber eine übertriebene Höhenlage für den Steg, die dem Stadtbild flußabwärts geſehen, ſchädlich werden könnte. Dieſe Tatſache und Fehler techniſcher Art haben zur Ausſcheidung des Entwurfes ge⸗ führt Wenn aber die Heidelberger ſpäter eine Verbindung beider Ufer durch einen Steg an dieſer Stelle haben wollen, ſo könnte dieſe Arbeit wertvolle Anregung für die Zukunft geben. Ohnehin wird die verantwortliche Baubehörde darauf achten müſſen, daß die äſthetiſche Einſtellung nicht in einem Maße bei der Durchführung der Projekte den Ausſchlag gibt, die man im Intereſſe der Betriebs⸗ ſicherheit bedauern müßte. Die Schwierigkeiten der Aufgabe ſind auf jeden Fall ungewöhnlich, aber nicht unüberwindlich. Städtiſche Nachrichten Schummerſtundenglück Schummerſtunde. Wie ein Glanz aus vergangenen Zeiten mutet uns dies Wort an. So unzeitgemäß. ſo unmordern klinat es. So voll von einer heimeligen Seligkeit ſchwingt es darin. Dämmer⸗ ſt un de: das verſtehen wir auch heute noch, obwohl die meiſten von denen, die ein traditionelles Recht auf ſie haben. heute das aroße Heer der um die freundliche und wohlverdiente Muße eines arbeit⸗ ſamen Lebens betrogenen Kleinrentner bilden und ſich den beliebten Dämmerſchopren im halberleuchteten Honoratioren⸗Stübchen nicht mehr leiſten können. Oder doch nur ſelten und ſelbſt dann nur un⸗ vollkommen. In einer Zeit der allgemeinen Geldflaute fehlt aber auch der Dämmerſtunden⸗Nachwuchs, fehlen die ehrſamen Handwer⸗ ker, die Kaufleute und Gewerbetreibenden, denen das ſonſt ſo unter⸗ haltende politiſche Lied am Frühabend⸗Stammtiſch als ein gar zu aarſtig Lied den Dämmerſchoppen nicht mehr würzen kann. Aber ſie wird ſchon einmal wieder aufleben. die ſo behagliche Dämmerſtunde der alten und würdigen. bierehrlichen Deutſchen. ſobald nur der Sil⸗ berſtreifen am Horizont ein bißchen gewachſen ſein wird und nicht mit allzu triſtem Wolkenarau um ſeine Sichtbarkeit zu kämpfen Die Schummerſtunde aber? Sie iſt unwiederbrinalich verlorenes Kinderland. Wo ſind die Menſchen. die zu ihrem ſtillen Genuß noch fähig ſind? Wo wird ſie ſelbſt in Kinderſtuben heute noch gefeiert? Lange maa man ſuchen und berumſchauen in Freun⸗ des⸗ und Bekanntenkreiſen, ehe man den alücklichen Winkel findet. in den ſich die Schummerſtunde vor der Unraſt unſeres noch lange not⸗ vollen Nachkriegsdaſeins gerettet hat. Wie eine unzeitaemäße Sen⸗ timentalität mag ſie einem Geſchlechte erlcheinen, das als es empfin⸗ dunasfähig ward. für das Glück der Kindheit im Elternhauſe, dieſes Glück verkümmert und zerriſſen ſah von Not und Tod kriegerfüllter Kahre. Einem Geſchlechte das, als es die Kinderſchube auszog. ſich jäh ausgeliefert fand an die ernſten und eſſernen Pflichten der Vater⸗ landsverteidigung. Nicht die Mütter und Näter darum, die Groß⸗ mütter, die Großväter unſerer Tage müſſen ſich die Wiedererweckung der verſunkenen Schummerſtunden⸗Seliakeit angelegen ſein laſſen. wenn wir ſie nicht ganz verloren geben wollen. Aber auch ſie kön⸗ verſtrickt. nur ſelten die Feierſtunde, in der Naumnot unſerer Woh⸗ nunasverhältniſſe nur ſelten den traulichen Winkel finden. aus dem W ſer keinen Erſatz bieten kann und daß der„Hackteufel“, eine Muneninne mit ſtarkem Gefälle, der Regulierung zum Oyfer fällt. iſt aber eine erwieſene und darum unbeſtreitbare Tatſache, daß N 4 9 die Schummeriakeit frühen Dezemberdunkels nicht all, n künſtlichem Lichter verſcheucht wird. ſtraße erhängt. Krankhafter heim beſetztes gleicher Löſungen beſteht in verſchiedengearteten Vorzügen techniſcher Es fiel bei den nicht preisgekrönten Arbeiten ein künſtleriſch. nen, vielfach noch im hohen Alter in das Mühen ums täaliche Brot Wo es aber möglich iſt, da möge die Schummerſtunden⸗Geſellia⸗ keit Große und Kleine gerade in den Vorweihnachtswochen zu ihrer lieblichſten Glückſeliakeit verſammeln. wie ſie, eine fröhlich⸗wehmütige Erinnerung. uns erareift mit jedem Ton der lieben alten. ſchlichten Weihnachtslieder, die wir, ſelbſt als unvergeßlichen. Gewir⸗ mit hineingenommen haben in die rauhe Wirklichkeit aus dem verträum⸗ ten Singen und Sagen erlebten Schummerſtunden⸗Glücks. B. * Drei Fälle von Selbſttökung meldet heute der Polizeibericht. Ein 61 Jahre alter Händler, der ſich ſeit längere Zeit wegen Hehlerei u. a. hier in Unterſuchungshaft befand und ſeit Jahren hier unter falſchem Namen lebte, hat ſich in der Nacht zu geſtern, vermutlich wegen der zu erwartenden hohen Strafe, in ſeiner Zelle erhängt.— Geſtern vormittag wurde in der Schutzhütte auf der Reißinſel ein 17 Jahre alter KRaufman nslehrling aus Nek⸗ karau mit 3 Schußwunden im Kopfe, die er ſich ſelbſt beigebracht hatte, aufgefunden. Er wurde nach dem Städt. Krankenhaus über⸗ führt, woſelbſt er nachmittags geſtorben iſt. iſt noch nicht bekannt.— Im Laufe des geſtrigen Vormittags hat ich ein 51 Jahre alter verwitweter Mann aus der Friedrichsfelder⸗ ſtraße in ſeinem Gartenhäuschen an der verlängerten Schlachthof⸗ Zuſtand dürfte die Urſache der Tat ſein. * Schwere Verletzung eines Radfahrers. Geſtern nachmittag ſtießen Ecke Kaiſerring und Bismarckplatz zwei Radfahrer zuſammen, wobei der eine zu Fall kam und eine erhebliche Verletzung am Kopfe davontrug. Da der Verunglückte das Bewußtſein verlor, wurde er mit dem Sanitätsauto in das allgemeine Krankenhaus verbracht, woſelbſt eine Gehirnerſchütterung feſtgeſtellt wurde. *Betriebsunfell. Im Betriebe einer Firma in Käfertal kam geſtern vormittag ein 16 Jahre alter Taglöhner zu Fall und zog ſich eine Gehirnerſchütterung zu Auch er mußte mit dem Sanitätsauto in das allgemeine Krankenhaus überführt werden. * Tödlicher Aukounfall. Aus Göllheim(Pfalz) wird un⸗ gemeldet: Auf der Straße zwiſchen Göllheim und Dreiſen über⸗ fuhr am Montag abend ein mit zwei Kaufleuten aus Mann⸗ Perſonenauto den Taglöhner Johann Becker aus Lautersheim. Auf dem Wege zum Krankenhaus erlag der Ver⸗ unglückte ſeinen Verletzungen. Er hinterläßt eine Witwe mit 12 Kindern. 5 *Feſigenommen wurden 17 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Kaufmann wegen Konkurs⸗ verbrechens. 0 veranſtaltungen 3 Die Volks-Siagakademie, Leitung Profeſſor Arnold Schek⸗ ſchneider, vercaſtaltet am Freitag, 18. Dezember, einen muſikaliſch· literariſchen Abend: Volkslieder für gemiſchten und Männerch r, Gedichte und Märchen. Es iſt der Volks⸗Singakademie gelungen, den immer noch in ſeiner Kunſt unerreichten Dr. Ludw. Wülinefr, als Vortragenden von Schiller⸗ und Goethe⸗Gedichlen. ſowie a15 Märchenerzähler für dieſen Abend zu gewinnen. 5 Rommunale Chront Tagung des Rheiniſchen Städtebundes In Köln fand dieſer Tage eine Hauptverſammlung des Rheiniſchen Städtebundes ſtatt, der die kleineren, und mittleren Städte umfaßt. Die Verſammlung, in der 130 Städte ver⸗ treten waren, beſchäftigte ſich insbeſondere mit der Finanzlags der Gemeinden nach der neueſten Geſetzgebung und mit den Sorgen, die ſich für die Gemeinden aus der gegenwärticen Wirx⸗ ſchaftsnot ergeben. In einer Entſchließung wird geſagt, daß Rei) und Staat in erſter Linie verpflichtet ſeien, den Gemeinden bei der Aufbringung der Koſten für die Erwerbsloſenfürforge namentlich im beſetzten Gebiet zu helfen, andererſeits müßten die Gemeinden alle nicht unbedingt notwendigen Ausgaben vermeiden. 5 Klleine Mitteilungen In einem Erlaß des preußiſchen Wohlfahrtsminiſters werden die Kommunalverwaltungen erſucht, mehr als bisher zur beſchleu⸗ nigten Inangiffnahme neuer Notſtandsarbeiten zu ſchreiten. 7 * +. Tauberbiſchofsheim, 14. Dezbr. Der hieſige Bürger⸗ ausſchuß genehmigte den Verkauf des Bauplatzes auf der Brand⸗ ſtelle der hieſigen Schulmöbelfabrik zum Preiſe von 2000 R. 3s⸗ mark an die Mannheimer Milchzentrale, die hier eine Molkerei und Käſerei mit 2 Wohnungen erſtellen wird. Die weitere Ausſprache drehte ſich um das ſtaatliche Bauprojekt, das die Erſchließung von weiterem Baugelände zur Folge hat. Das Stadtbauamt ſieht das ſogenannte Wellenbergprojekt vor, das aber von einem Teil des Ausſchuſſes der hohen Koſten wegen(70 000 Mark) abgelehnt wurde. Ein endgültiger Beſchluß wurde noch nicht gefaßt. 1„ wetternachrichten der Karlsruher Landeswetle warte In Baden fiel geſtern im Süden und Schwarzwald unter Tags noch Schnee, dann begann es unter dem Einfluß ſtarken Druck⸗ anſtiegs von Südweſten aufzuhellen. Die heutigen Morgentempera⸗ turen liegen gegen geſtern früh um durchſchnittlich 3 Grad kiefer. Das Tagesmittel war 4 Grad unter normal. Der Hochdruck nimmt weiter an Einfluß zu. Meiſt heiterer Himmel wird namentlich durch Ausſtrahlung ſtarken Froſtes bedingen. Auch unter Tags wird vielfach in der Ebene Froſt herrſchen. Vorausſichtliche Witterung für Donnerskag, bis 12 Ahr nachts: Nachtfröſte, unter Tags in der Ebene Temperaturen bei 0 Grad, meiſt heiter, ſüdliche Winde Erhebliche Kältezunahme im Schwarzwald. Aus Triberg wird uns telegraphiert: Im Schwarzwald iſt über Nacht eine er⸗ hebliche Verſchärfung der Kälte eingetreten, ſodaß im Hochſchwarzwald wieder 12 Gr. unter Null erreicht werden. In mittleren Lagen, wie Triberg, werden Dabei dauern die Schneefälle bei meiſt bedecktem Himmel in leichter Form noch an. Schneehöhe durchſchnittlich 80—100 Zentimeter, da⸗ runter 20 Zentimeter Pulverſchnee. Leichter Oſtwind mit Neigung zum Aufklären. Ski⸗ und Rodelbahnen vorzüglich. Schneeberichte. Königſtuhl: 12 Zentimeter. Villingen: 17 Zentimeter. Teldberg: 112 Zentimeter, Skibahn ſehr gut. St. Blaſſen: 47 Zentimeter, Skibahn ſehr gut. 2 nſch— 70 5 45 Skibahn ſehr gut. Triberg: 80 Zentimeter, davon 20 Zentimeter Pulver Ski⸗ und Rodelbahn ſehr gut. 1 7 11 7 —8 Gr. Kälte gemeldet. Die Urſache der Tat — . Seite. Ar. 584 Neue Mannheimer Jeſtung(Abend⸗Nusgabe) Mittwoch, den 16. Dezember 1925 In 10 Minuten um die Welt Die Katze im Wurſtkeſſel— Kirchenräuber— Das pholo⸗ Eine franzöſiſche Spionagegeſchichte- Iwei alte Freun 54 Stunden unker dem Zug In einem kleinen Dorfe in Oberheſſen ſchlachtete ein Land⸗ wirt. Als abends die Feſtgäſte zur Metzelſuppe eintrafen, brachten zwei auch ihre Hunde mit. Die Hauskatze mußte flüchten und ret⸗ tete ſich in die Waſchküche, wo die diden Würſte in dem Keſſel kochten. Da die Hunde der Katze auch hierhin folgten, ſprang das verängſtigte Tier auf den Keſſel., ſtürzte hinein und fand den Tod zwiſchen den lieblich duftenden Würſten. Die Würſte ſollen aber doch recht gut geſchmeckt haben. 1* Ein ſchändlicher Frevel wurde laut„Köln. Volksztg.“ in der Macht zum Freitag in der katholiſchen Pfarrkirche in Nieder⸗ mendig verübt. Unerkannt entkommene Diebe ſind in die Kirche eingebrochen, haben aus der Sakriſtei zwei Reliquiare im Werte von rund 10 000 Mark und verſchiedene andere gottesdienſtliche Gegenſtände geſtohlen und dann vandaliſch am Hauptaltar gehauſt. Auf dem Hauptaltar fand man morgens 13 konſekrierte Hoſtien zer⸗ ſtreut vor. 200 konſekrierte Hoſtien haben die Frepler mit ſich ge⸗ nommen. In der Sakriſtei haben ſie auch eine große Monſtranz zerkrümmert und die Edelſteine daraus geraubt. * In der Zigarreninduſtrie wird neuerdings ein⸗ und derſelben Farbe voneinander zu unterſcheiden. Inſtrument dient zur Sortierung der Tabakblätter. ſo wird der Apparat genannt— ſortierk die niſchem Wege je nach ihrer helleren oder dunkleren Farbe. * In Toulouſe verſtarb vor kurzem ein alter Sonderling namen; Vallier, um deſſen Teſtament zwiſchen den Angehörigen großer Streit entbrannt iſt. 8 eigenartig wie ſein Leben war Zeit lebte Vallier, der Junggeſelle warx, mit einer Nichte, die ihm bis dahin die Haushaltung geführt Batte, in Unfrieden, weil ſie nicht gleichen Sinnes mit ihm war. Als Ballier ſein Ende nahe fühlte, entbot er von ſeinen Angehörigen allein dieſe Nichte. Er wollte ihr ſein ganzes Vermögen, über zwei f 5 5 letzten Verlangen entſprechen könnte und ſeinen ganzen Beſitz in ein einziges Wort zu⸗ ſammenfaßte. Zu dem Zweck hat er ein Teſtament feſtſetzen faff und acht Notare berufen, die Zeugen ſein ſollten. Das Mädchen wurde in das Krankenzimmer geführt, wo die neun Männer an⸗ weſend waren. Von einem der Notare wurde ihm obengenannte Frage vorgelegt. Es beſann ſich einen Augenblick, machte dann eine umfaſſende Handbewegung und ſagte:„Mein“; der kranke Vallier war für einen Augenblick verblüfft, dann machte er eine gleiche den ſagte:„Dein“. Natürlich wollen die anderen s Teſtament anfechten. Die Notare konnten aber bezeugen, daß der inzwiſchen verſtorbene Sonderlin im vollen Be⸗ chenzing machte. auch ſein Sterben. Seit einiger Millionen Franken, vermachen, wenn ſie Angehörigen ſie ſeines geiſtigen Vermögens war, als er die S o gelangte das Mädchen durch ihre Geiſtesgegenwart in den von zwei Millionen Franken, die ihr nur ein einziges Wort ge⸗ loſtet haben. * Die franzöſiſche Spionagegeſchichte zieht weitere Kreiſe. der Verhaftung des falſchen Marineoffiziers Wiet und ſeiner Hel⸗ auptvertreter einer engl ſchen rahtloſen Elektrizitätsgeſellſchaft, Henry Leather, ſein Vertréter Philips und ein Angeſtellter der Firma, William Fiſher, ebenfalls Dieſe drei Engländer ſind von ekin Marcelle Monſeuil iſt der H in Paris feſtgenommen worden. ein mechaniſches „Auge“ verwendet, das imſtande iſt, 30 verſchiedene Abtönungen Es hat das menſchliche Auge vollſtändig erſetzt. Das„photoselektriſche Auge“— lätter auf mecha⸗ Dieſes en Beſitz Nach Todes-Anzeige. Unsere gute, treudesoigte Mutter, Giossmutter und Schwiege multer Ffau Katharina Cuglerwe. t heute nach langem. schweren Leiden im Alter von fast 69 Jahien gestotben. 23400 Mannheim, den 16. Dezember 1925 In hefe Tauer: Familte Zünlke, Gontardsti. 42 Fami. e Holecek p 4. 12. Die Bind-cherung eribigt am Rieitag. den i8 de Mts. nachmttags 1½ Cht im hiesigen Ktema:oiium. rrrr Slült besonderer Anzeige. Heute morgen 25 Uhr ist meine liebe Frau, unsere Schwester, Schwäger in und Tante Maria Bisdhoft Leb. Dinl nach langem schwerem Leiden sanft entschlafen. Mannheim, 16. Dezember 1928 31⁰5 Richard Wagnerstr, 28 Die traueinden Angehörigen: Ernsi Bischoltz, Pro: essor Anna Din! Ludwig Dini u. Familie Die Einäscherung findet Freitag, 18. Dezember, nachmittags 2 Uhr im hiesigen Krema orium stalt Berichtigung. In der in unseſer heulgen M ttagaus gäbe e chienenen odesarzeige des Herrn Emil Kiein muss es riontig he Ben. Die Beerdigung liodet am Donnelstag, den 17. ds Mis geben. Auskunft: vormittags 11½ Uhr von dei istäelischen Leichenhaile aus s a1. bparterre links. beld Baugelder, Hypotheken, Geſchäſtsdarlehen Izu normalen Zinsſätzen von Mk. 1000.— aufw. durch Int.⸗Kr. zu ver⸗ W. ffiſcher, Mannheim, Laurentiusſtraße 1. Mädchen machte zunächſt die Bekanntſchaft mit dem Mädchen in Abrede. richtendienſt rüſtung zu kommen verſuchen. 1* aber von ſo alten Narren 1* macht wird. * hielt, wurde der Vlindfahrer entdeckt. Roch nicht erreicht batte. Marcelle Monſeuil als die Auftraggeber bezeichnet worden. Mä iſhers, als ſie ſich in Spionage⸗Angelegenheiten in Straßburg aufhielt. Sie wurde dann mit dem Hauptvertreter der Firma bekannt, der ſie dann weiter für Spionagezwecke beſchäftigte und ihr im Monat zwiſchen 1200 und 00 Frants zahlte. Die drei er jede Bekanntſchaft r. Leather war früher aktiver 5 en Offizier im engliſchen Heere, und zwar in der Abteiung für Nach⸗ Jahre alte Arbeiter Wilhelm Weppler aus Kagte Auch der zweite Engländer gehörte früher dem eng⸗ Körperverletzung mit Todesfolge zu berantworten. 1 1 9 55 bachern Heere an. 5 verſteht ſich von ſelbſt, daß die Verhaftung der hatte in der Nacht auf den 18. Oktober dieſes Jahre challe rei Engländer in Paris ungeheures Aufſehen erregt hat. 1 55 i Pariſer Preſſe iſt davon daß dle kranbſce Polte einen Schlachter dem jugendlichen Wilhelm Albert aus 9285 zuten Fang gemacht hat. Dabel iſt es für die meiſten Blätter eine einem faſt noch gefüllten Bierkrug ohne jeden e Schädel⸗ anangenehme Ueberraſchung, daß die guten Freunde ſenſeits des artigen Schlang auf den Kopf nerſeßt, daß eine Kanals hinter die Geheimniſſe der franzöfiſchen See⸗ und Luft⸗ berletzung entſtand, an deren Folgen Albert am 14. Novez Alle bisherigen Blindfahrten unter einem E von einem ruſſiſchen Flüchtling übertroffen worden, der von Parig nach ſeiner Heimat gelangen wollte. Es handelt ſich um einen Ober⸗ ſten, der mittellos in der franzöſiſchen Haup'ſtadt lebte Er ſich zunächſt die Reiſe bis Konſtantinopel zu verſuchen und von dort aus Odeſſa zu erreichen. Da ihm alle Mittel.hlten, ſo ging er in Paris auf den Abfahrtsbahnhof und band ſich unter dem Simy⸗ lon⸗Erpreßzug feſt. Niemand bemerkte ſein Unternehmen und ſo ging dieſe ſellſame Reiſe ungeſtört von ſtatten. Erfahrungen machte der Ruſſe in der Schweſz, wo er ver Källe wiederholt bewußtlos wurde, aber immer wieder infolge des Zug⸗ beräuſches erwachte. Als der Zug denn rach 54ſtündiger Fahrt die tſchechoflowakiſche Grenze überfuhr und in Smederevſka Vanalka Man band ihn los und trug ihn in das Staljonsgebäude. Der Mann war helbtot vor Er⸗ ſchöpfung, Kälte und Hunger. Als er erfuhr, wo er ſich aufhielt, war er untröſtlich daüber, daß er trotz der langen Fahrt ſein Ziel elektriſche Auge— Iwel Millionen für eln Work de!— Das Tal der ſchönen Frauen bei Lorcarno 97 55 15 1 nderer Seite derart aufgeregt geweſen Im Laufe eines Geſpräches zwiſchen einem 76jährigen und eine Anrembpelung von anderer S gerene 8 In der bon liegt das 1 Tal von 75 erzasca. Es iſt nicht nur wegen ſeiner Naturſchönheit be⸗ 0 it einer Verfandlungsdauer von ein“ kannt und berühmt, ſondern auch der Ehanhen beder Be⸗ 993 Te e 8 ee es daß die Männer ů 5 Sachver⸗ Fales, die hier offenbar keine Beſchäftigung finden, in ſteigendem 8 Hiet we ſo daß mehrere ärztliche E Maße ihre Heimat verlaſſen. Kürzlich ſinb die 20 letzten V 286 änner aus dem Tal davon gezogen. In dem Tale wobnen jetzt nur noch Frauen und alte Männer. An heiratsfähigen Männern dagegen fehlt es vollſtändig. Die Bewohnerinnen des Tales brau⸗ chen deshalb doch nicht zu verzweifeln, denn die jungen Italiener jenſeits der Schweizer Grenze machen ſich den Männermangel in dem Tal zunutze. Manch einer von ihnen wählt ſich hier ſeine Zukünftige aus, die ihm von keinem Einheimiſchen ſtreitig ge⸗ Die ſchlimmſten gesamten Personal des Rathauses. Danksagung. Anläßlich des uns betroffenen schweren Ver⸗ lustes sagen wir Allen für die bewiesene wohl' tuende Teilnahme unseren innigsten Dank Besonders zu danken haben wir dem ehrw. Oeist! tlerrn Prälaten Bauer für die geistige Auf. richtung und Seelsorge, den Spitzen der Behörden der Stadtverwaltung, dem verehrten städt. Beamten- verein, den Ib früheren Arbeitskollegmnen und dem Familien Guckenmus 337³ mtliche Bekanntmachungen Im Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Max Paulſen, Inhaber der Südbeutſchen⸗Wäſchefabrik Max Paulfen in Manuheim Tullaſtraße 14 iſt eine weitere Gläubicerverſammlung einberufen zur Be⸗ ſchlußfaſſung über die Genelmigung zu der von von dem Verwalter beabſichtigten Vet⸗ äußerung des Warenlagers im ganzen, auf Montaa. den 4. Jannar 1926. vormittags 11 Uhr. Zimmer 200, des Amtsgrichts. Die⸗ ſer Termin iſt zugleich zur Prüfung der nach Abläauf der Anmeldefriſt angemeldeten Forde⸗ rungen beſtimmt. Mannheim, den 11. Dezember 1925. Der Gerichteſchreiber d. Amtsgerichts B. 11 Güterrechirsegister. Zum Güterrechtsregiſter Band XV wurde heute folgendes eingetragen: 129(130 Unter Osz. 408 Richard Bechtold, Kaufmann und unna geb. Henn in Mannheim. Ver⸗ trag vom 13. November 1925 Gütertrennung. Unter OZ. 409 Georg Jakob Schmiit, Kauf⸗ mann und Margaretha geb. Schaaf in Mann⸗ heim. Vertrag vom 3 Dezember 1925 Güter⸗ trennung. Unter O3. 410 Kart Bohrmann, Inge⸗ nieur, und Babette geb. Zapf in Mannbelm Kchertal. Vertrag vom 3. Dezember 1928 Gütertrennung. Unter Og. 411 Johann Arnold, Badean⸗ ſtaltbeſitzer und Anna geb. Schwager in Mannheim. Vertrag vom 25. Juni 1925 Gütertrennung. Unter Oz3. 412 Valentin Krug, Kaufmann und Roſa geb. Steidel in Mannheim. Ver⸗ trag vom 3. Dezember 1925 Gütertrennung. Mannheim. den 11. Dezember 1925. Amtggericht. Zum Güterrechtsregiſter Band XV O5. 11g wurde heute folgendes eingetragen: 129 Karl Schgefer. Direktor und Elſe geb. Meincke in Maumheim. Vertrag vom 30. No⸗ vember 1925 Gütertrennung. 3376 Mannheim, den 15. Dezember 1925. Amtsgericht. Verkaufe. 118 n zemm oſadliage nackst Marktplatz i. eschättsbaus mi sot. neiwerd. Laden u Nebenr. eutl m des eh Geschäft Hülnst 2u veikaulen dusch immob-Büro Levi& Sohn 90 74, fel 505 u. 05 6594⁰ neu erb., m.—4 Zim.⸗ Wohng., beſchlagn.⸗frei, ſof, beziehb., m. gr. Hof u. Werkſt. zu verk. kei 78000„ Anzah ung. J Gremm,— 14, III. *. 2 Gutgehende Mtschal in ein. Vororte Mann⸗ heims krankheitshalber zu verkauſen. Anzahlg. 18—20 Mille erforderl. Angebote unt. L. O. 12 und ein ovaler Tiſch, nußbaum pol., in gutem Zuſtande, preiswert zu verkguf. Adreſſe in oer Geſchäftsſtelle, Die iſenbahnzug ſind entſchloß a. d. Geſchäftsſt. B5883 IVerünoy 7302 Ja. d. Geſchäftsſt. 2590 Nus dem Lande „ Billingen, 15. Dez. Nach ſtatiſtiſchen Ermittelungen zahn der Kreis Konſtanz zu den gefährlichſten Hagelbez gang Baden und ſogar von ganz Deutſchland. Wie„Der S ungen wälder“ berichtet, betrug die Entſchädigung der Hagelverſaggrgeark, im laufenden Geſchäftsjahr im Kreis Konſtanz rund 661000 Gerichtszeitung Schwurgericht JFrankenthal In der Nachmittagsſitzung des 18. Dezember hatte ſich der 28 Feſtplatz des Oktobermarktes in Frankenthal in der Bie ber im Fu meisanfnahme Krantenhaus zu Frankenthal verſtarb. Nach der B⸗weisaufnahme gibt der Angeklagte die Tat zu. Er will ſinnlos betrunken und 1 5 llegen 15 25 Die Zeu iſtens Ko a in 0 Wirtſchaft in dem elſäſſiſchen Ort Salen⸗ daß er nicht wußte, was er tat. Die Zeugen, meiſter ng in al warf der Jüngere(1) dem Aelteren vor, ihm ſeinerzeit(es de en r el Weif iſt ſchon lange herl) e Geliebten a8d9 255 ee n,, ſeine Heirat mit einer anderen veranlaßt zu haben, die ſchon länger geſtorben iſt. Die Erregung ſteigerte ſich derart, daß der de Wortführer einen Knüppel holen ging und damit dem alten Freund angnts. über den Kopf ſchlug, daß dieſer eine gefährliche Verletzung dabon⸗ trug. Von jungen Burſchen kann man ſo etwas 2 N 3 7 te des Angeklagten und des Getöteten, ſchelderten— habe abſoluk lberk 2⸗ Ge⸗ 2 2— A. kein Anlaß vorgelegen, daß der Angeklagte tätlich gegen den Der Staatsanwalt beantragte ſchließlich 5 Jahre Das Gericht verhängt über den Angeklagten eine 9 fängnisſtrafe von 3½ Jahren abzüglich 6 Wochen Unterſuchu noch berſtehen, haft. Der neue Bolhmer⸗Prozeß Heute beginnt vor der Strafkammer des Potsdamer 0 gerichts die Berufsverhandlung gegen die Gräfin B Land⸗ th⸗ e Im Gegenſatz zu dem erſten Prozeß wird dieſesnen ⸗ der Gräfin zur Laſt gelegte Straftat mehr vom ärztlichen ſtändige zu Worte kommen. Insgeſamt ſind 47 Zeugen ge⸗ Vas kann man noch ſchenken? Hier ein Fingerzeig! Heute hat mancher nicht wehe die Mittel um ſeine ihm liebgewordene Cages zeitung zu behalten. Wer ſeinen Freunden odet Bekannten ein Seitungs⸗Abonnement ſchenleh hat vielleicht manchem beſcheiden gehegten Weih⸗ nachtswunſch Nechnung getragen. Wir liefern die„Neue Mannheimer Zeitung ſchon von heute ab koſtenfrei, wenn die Beſtellung für den Monat Januar 1026 erfolgt. tdendbdacdadddddbacbde 5 Stäckt. subv. 5 7453 Hochschule far Musik 5 in f L 2,92 Mannheim 1292 55 8 Pillfangs-Auffüptungen ddes Schuljahres 1924/25 9. Abend, Donnerstaz, I7 abends 1½ b Uar Im Frisar,cnspark. ——2 Unsete Schüler und deren Verwanzte. sowie breunde be ee e ee ee een eee +. 2 95 1ü1 ee deren a, ebörgen kosten os e hauren s nd. E4 5 WDD 547 Bestedhe in Süber, versilbert und Alpats in allen zusammensteflungen stets vorrätig aut LaSe Nur QuaſitatsWaren erster Flrmen g2. A˙ CLudmig Sroß ⸗ Drucksac en, Drucferdl lr Geldvyerkehr. Suche bei hoher Ver⸗ zinſung u. gut. Sicherh. 30 Pniule oder Teihaber mit dieſer Einlage zu nachweisl. gutrentieren. dem Geſchäft. Angebo'e unter H. Y. 47 an die Geſchäftsſtelle. Bös40 2000 Harn von Geſchäftsmann zu leihen geſucht. Zute Sicherheit vorhanden. JAngeb. unt. L. M. 10 a. d. Geſchäftsſt. 3309 2000 Mark don Beamten geg. gute Verzinſung u. Sicherh. bei mona J. Rückzahlg. von 200 ſof. geſuchk. Angeb. unter I. W. 20 8— e braktische und biliige 8 Weibnachts beschenke lönbeten 28g 20 50g.90 öbn Annerbenen, s„.73 ndleger! Nossbenl 55 54..95 en kanganaren„5. 8:.9 pn kribonner 50 2ga0 5. Molbezen 5, 8. 5. 30 2 80 u.0 antnes“ beFee.75 b. Garnnur 14 50 11.,9.,8 75.30 u Gustav Rennert Grösstes Spezlalgeschäft in jen Bürsten, Seifen und Parfümef 3, 14, S1, O u. Mittelstr. D Shut im Kreis Villingen rund 160000 Mark und im Kreis Waldshu Dag 104 000 Mark. — 3 4 „Mittwoch, den 16. bezember 1925 ee eeeee, ee nene Manabelmer Feltung(abend· Auogabe] 7. Seite. Nr. 584 Aus der Büchertruhe Geſamtausgaben den. Walter Fler: Geſammelte Werte. Zwel Bände E 9 158 München. 1926.— Keinem onderen Dichter des Wellkriegs d 75 der Ruhm zuteil, den Walter Flex gefunden hat. Seine Einzel⸗ heten gen, heute in über einer halben Million Exemplaren ver⸗ D tet, ſind zu deutſchem Volksgut geworden. Alle Verehrer des 7 chters werden daher mit Freude vernehmen, daß ſoeben ſeine ö zaammelten Werke“ in zwei ſtattlichen Ganzleinenbänden er⸗ 15 den ſind. Faſt alle bisher nur in Einzelausgaben erſchienenen kungen ſind in dieſen ſchönen Bänden nun verein gt: Der Wan⸗ ſohr. zwiſchen beiden Welten, Vom großen Abendmahl, Wolf Eſchen⸗ 10 Wallenſteins Antlitz, Lothar, Klaus von Bismarck, Im Felde gülteden Nacht und Tag. Und dazu als Neuerſcheinung alle voltk⸗ bes den Stücke des Nachlaſſes die Gedichte aus der Siille“, die Stz ichters Kriegslyrik glücklich ergänzen, ferner ſechs Novellen und 0 wien und das für die Auffaſſung des Tragiſchen bei Walter Flex pel ichtige Drama„Demetrius“, ſowie das köſtliche Kriegsmärchen⸗ 15„Die ſchwimmende Inſel“. Daß Walter Flex ſo zahlreiche Be⸗ Werdeer gefunden hat, liegt nicht nur an dem hohen dichteriſchen daß ſeiner Werke, ſondern hat namentlich auch darin ſe'nen Grund, ſonlhnter den Werken jedem fühlbar eine hinreißende ſittliche Per⸗ Serußtet ſteht. Was er dichtete, lebte er; was er lebte, dichtete er. als 8 für die Jugend läßt ſich kaum ein ſchöneres Geſchenk denken. den, ieſe beiden Bände der Geſammelten Werke von Walter Flex. 1 Walter lex iſt ja der Dichter der Jugend. ſechs Rudolf Herzog: Geſammelte Werke. Dritte Reihe in b Bänden. Verlag de G. Cottaſ 0 8 g der J. G. Cottaſchen Buchhandlung Nach⸗ der Stuttgart, Berlin.— Dieſe dritte Reihe der geſammelten Erſtli Rudolf Herzogs bringt von ſeinen Romanen, neben ſeinen legten den„Das goldene Zeitalter“ und„Der Adjutant“, die drei Verke großen aus Deutſchlands jüngſter Leidenszeit geſchöpften landtes»Die Buben der Frau Opterberg“,„Kameraden“ und„Wie⸗ 98 1 50 Schmied“. Ihnen geſellen ſich ſeine Dramen, darunter Na chdieher noch nicht veröffentlichte„Der letzte Kaiſer“, ſowie ſeine deutf ichtung des Nibelungenliedes und ſeine Darſtellungen der ei chen Götterwelt und der Geſchichte Preußens. Damit findet weiſt ammlung ihren Abſchluß, die, in 18 Bänden das Schaffen des und geleſenen deutſchen Schriftſtellers der Gegenwart abſpiegeln män als Dokument eines reichen, phantaſievollen Talentes und nlichen, vaterlandsliebenden Weſens ihre Bedeutung hat. Das Flauberk: Salambo, Roman; Dramen: Der Kandidat, Die ſchwache Geſchlecht. J. C. C. Bruns, Verlag, Minden i. Weſtf— eiteelden Bände gehören einer großen Ausgabe von Flauberts gih en an, die der Verlag in einem faſt feierlichen Gewande heraus⸗ ſegu Die Ausſtattung rührt von Marcus Behmer her. Die Ueber⸗ kdowen des karthagiſchen Romans hat Friedrich von Oppeln⸗Broni⸗ —5 beſorgt, ein gewandter und vielerfahrener Könner dieſer bert ren Kunſt. Er bringt den farbigen, bilderreichen Roman Flau⸗ ſagt auch in deutſcher Sprache zu ſchöner Wirkung; aber ſo ganz uns dieſer doch ſtark kunſtgewerbliche Canevas aus punz der derhen Geſchichte nicht mehr zu. Die beiden Dramen überſetzte itere Huber. Ein Dramatiker iſt Flaubert nicht geweſen, aber un⸗ Neiteant ſind die beiden Luſtſpiele nicht. Charaktere hat der Veobarn der Madame Bovary ſicher zeichnen können und ſeine ſcharfe Pöttſechtungsgabe verleugnet ſich niemals, ſei es im Ernſt, ſei es im ic ſchen Scherz. Die Uebertragung iſt geſchmackvoll, und da ſie Treu einer Bearbeitung gleich zu ſetzen iſt, nimmt man manche digere gegen das Wort hin, wo man für die deutſche Vühne leben⸗ durtef Sprachform gewünſcht hätte. Jedenfalls zeugen beide Bände Faubdbaft für das großzügig eingeleitete Unternehmen, eine würdige ert⸗Uhlebertragung in würdigem Gewand herauszubringen. ⸗s * Romane und Erzählungen 1 Jakob Schaffner: Die Glücksfiſcher, Roman. Union Reuſche Verlagsgeſellſchaft in Stuttgart.— Wenige Wochen naß Hema 50. Geburkstage ſchenkt Jakob Schaffner der meitverbreiteten es de ſeiner Leſer wieder einen neuen großen Roman. Hätte Eberch eines Beweiſes bedurft, daß Schaffner auf der Höhe ſeiner mit zugleich auch auf der Höhe ſeiner Kunſt ſteht, ſo wäre er des Neſem Buche erbracht, das die Erfindungs und Geſtaltungskraft deiz dichters in unverminderter Fülle und Stärke und in ſchönſter Noſle offenbart. In die Heimat ſeiner Jugend, die Schweiz und da⸗ züder Land im beſonderen kehrt Schaffner in dieſem Roman zu⸗ derg zu den dortigen Menſchen, die ihm in ihrer Schweizerart beſon · dlelen naheſtehen. Die Glücksfiſcher ſind kein Ereignisroman mit d0s 5 Geſchehniſſen. Umſo gewichtigeres Lob bedeutet es, daß man lna uch von Seite zu Seite mit zunehmender Spannung und An⸗ lebnj ihme lieſt. Wie dieſe Menſchen ihre großen und kleinen Er⸗ iſt ale empfinden, wie ſie ſelbſt ſuchen, verlieren und finden müſſen, Mitreſſenarkig geſchaut und ſo lebendig geformt, daß es packt und 0 it. Nicht jene vornehmlich dem Abwegigen oder Kranken zu⸗ ium udte zerfaſernde moderne Seelenanatomie treibt Schaffner⸗ bei Ceſaminden ſich aus der Darſtellung von Kleinem und Einzelnem imm tbilder von Menſchen mit ausgeſprochener Individnalität, 7— blutwarmen Lebens voll,— Geſtalten, die über ihr Einzer⸗ hinter hinaus Bilder alles Allgemein⸗Menſchlichen bieten. Und ſende dieſem bald heiteren, bald ernſten, bald krauſen, bald ergret⸗ ſen Moſait, das in allem des Dichters Feingefühl für das Bild⸗ Reiſt und für die Kräfte der Sprache erkennen läßt, ſpüren wir den lefen d. deſſen Figuren zuſammengehalten ſind von der eigenen, düide dichteriſchen Zuſammenſchau der Dinge. Faſt wie in Bühnen⸗ Vachen ſchildert Schaffner die vom Zrſall in einander a⸗wobenen der e zweier junger Rheinfiſcher und eines Baſler Mädchens auf daſtrienen, einer norddeutſchen Dame, ihres Gatten— eines In⸗ Vährekopitäns— und ihrer Jugendliebe auf der anderen Seite. wirt end ſo dieſe Menſchen und Schickſale auf⸗ und ineinander treibt jedes einzelne doch zu dem Ziel, das in ihm ſelbſt von ders an vorgezeichnet war. Was dieſen neuen Schaffner be⸗ Grunde verſchönt, iſt der herzliche Humor, der auf ſeinem innerſten Ubeme liegt und ſeine Kraft zieht aus der Liebe des Dichters zum alem zm des Lebens willen, ſofern es nur recht und tüchtig und voꝛ ſch ſelbſt getreu iſt. Msro, Glovanni Papini: Ein fertiger Menſch. Ein Bekengt⸗ dotumaa. Allgemeine Verlagsanſtalt München.— Das erſchütternde —50 einer einſamen und wilden Jugend, eine Beichte de⸗ bericht n und ſchaffenden Menſchen. Mit unerhörtem Schwung n 10 Papini von Wünſchen und Enttäuſchungen, von den Hoff⸗ und ziund dem Niederbruch eines Menſchen, der alles ſein wollte Entzeichts erreichte. Dieſes Werk ſtellt ein Dokument menſchlicher dicht. ung dar wie wenice in der geſamten Weltliteratur. Es iſt Aeman r die Selbſtbiographie des Verfaſſers, ſondern ein ſpannender zſerer zn dem das Streben und Ringen der ganzen Generation Menſch Jeit dargeſtellt wird. Es iſt der Kampf des inteuektuellen merſchlen mit dem Wiſſen der Jahrtauſende, der Verſuch. in über⸗ a0 ſeinecher Größe geiſtia die Welt zu beherrſchen, ein Verſuch, der derlen er inneren Unmöglichkeit ſcheitern muß. Mit äußerſter Selbſt⸗ 11 ie CEung ſchildert Papini ſeinen geiſtigen Werdegang ſchilder⸗ nach aſEntwicklung ſeiner Seele. Es iſt ein kämpferiſches Buch, das kelt nalen Seiten Hiebe austeilt, das aber auch mit völliger Ehrlich⸗ derſam Schlägen berichtet, die der Verfaſſer erhielt. Nichts wird ſeiſch legen, alle Sorgen und Kömpfe werden bis zur Selbſtzeꝛ⸗ den 5 55 büllenlos prelsgegeben. Und der ſtarke Glaube an das Le. vom libricht nicht, als der ſeeliſche Zuſammenbrußh eintritt. Aber wirdendglauben, von der Ueberhebung führt leidvolle und leidüber ⸗ bdießen Einſicht dieſer Seele zur Erlöſung. Die Leidenſchaft de⸗ is zur Künſtlers kennzeichnet das ganze Buch, das von der letzten Seite den Leſer in ſeinem Bann hält. Nucher meintad Inglin: Ueber den Waſſern. Seldwyla⸗ Dieſes 2 Band 16. Verlag Grethlein u. Co., Leipzig/ Zürich.— oberquellerc ſchrieb einer, der die Welt des Hochgebirges als ein ewaltz endes Erlebnis in ſich trug. Ein Einſamer erlebt inmitten liche ger B iſt erſten er Bergwelt das Wunder des Daſeins und grüßt die wirk⸗ der Seele Die friedliche Umgebung bleibt das was ſie dem irklichkeit. Die oroße Natur aber wird zun Rahmen, in kaulich folt reine und zeitloſe Glück ſeiner Erfüllung findetz. Zu⸗ olgt er der Stimme der Natur und wird wieder zu ihrem⸗ Kinde, fähig, jeden Tag, jede Stunde, jeden Augenblick als ein Ge⸗ ſchenk zu empfangen. Alles iſt ohne jeden Ueberſchwang, ſchön und ſchlicht in Sprache und Stil und tief in der Empfindung geſagt. Der angedeutete Rahmen einer Erzählung— eine zeitliche Faſſung von Doppelbedeutung— gibt dem Ganzen einen beſonderen eiz. * Hohenſchwangau. Ein deutſcher Burgen⸗ und Bürgerroman und Bürgerroman. Zum erſten Male in neuer Bearbeitung her⸗ ausgegeben von Friedrich Wencker Buchen⸗Verlag, Berlin.— Ro⸗ man und Geſchichte nannte Gutzkow ſein Werk, das zuerſt im Jahre 1863 in fünf dicken Bänden erſchien. Wencker hat in dieſer Neu⸗ ausgabe alle ſtörenden und von der eigentlichen Handlung ab⸗ lenkenden hiſtoriſchen Schilderungen, die in ein ausgeſprochenes Geſchichtswerk gehören, weggelaſſen, ſo daß nur der eigentliche Ro⸗ man geblieben iſt. Das Werk hat durch dieſe mit größter Scho⸗ nung vorgenommene Kürzung an Wert nicht verloren, ſondern gewonnen. Das Buch enthüllt ein glänzendes Kulturbild deutſcher Renaiſſance: Die Schickſale des Augsburger Patriziergeſchlechts der Paumgartner, der ehrgeizigen Rivalen der Fugger und Welſer, die infolge ihres überquellenden Reichtums ſich aus der Enge des Kon⸗ tors hinauf zu ragenden Burgen und Freiherrnkronen ſehnten und ſich dadurch ſelbſt entwurzelten und in Konflikte ſtürzten, die die Grundfeſten ihres ſo ſtolzen Hauſes untergruben, bis der große Zuſammenbruch der alten Ritterherrlichkeit ſie ſelbſt verſchlang. Eine Buddenbrock⸗Tragödie aus dem Zeitalter der Reformation und den ſturmbewegten Tagen Karls., ein erſchütterndes, ergrei⸗ fendes Lebensbild von dramatiſcher Wucht und Größe. *Otto Soyka: Im Bann der Welle. Engelhorns Roman⸗ bibliotbek. 38. Reibhe. Band 24 J. Enoelharns Nachf., Stuttaart.— In ſeinem neuen Roman bewährt Sonka ſeinen Ruf. Der Sonka⸗ Roman, eine ganz merkwürdige Miſchung von pſycho⸗analnſcher Forſchung und ſpannender Abenteuererzählung, iſt ein Typ für ſich und mit nichts anderem zu verwechſeln. Soykas Thema iſt ſtets der madernſte Menſch. die neue Erfindema. Diesmal iſt es der welt⸗ hiſtoriſche Verſuch, der Menſchheit die Erfindung des Rundfunks megzunehmen imd ſie perſönlichen Zwecken dienſtbar zu machen. Der Held der Geſchichte hat es verſtanden., ſich die neue Wafte zum Kampf zu ſchmieden: das Wort, mit dem er ſeden erreichen kann. Er weiß die Welt in Bewegung zu ſeken, Geiſtesrevolutionen her⸗ vorzurufen, bis er ſchließlich der Stärke eines Geſühls erliegt, das dem Gedanken überleoen iſt. Es gehört die ganze Meiſterſchoft Soy⸗ kas dazu. um einem ungewöhnlichen, ſcheinbar ſpröden Thema einen ſo ſtarken Reiz abzugewinnen. 5 R. Tr. 1* Kunſtgeſchichke * Guſtav Schönleber: 66 Skizzen in Faceſimilenachbildung. Herausg. von Dr. J. A Beringer. Stuttgarter Kunſtperlag, Stutt⸗ gart.— In der zwanglos erſcheinenden Reihe„Aus Skizzenbüchern bekannter Meiſter“ iſt ſoeben ein neuer Band erſchienen. Auch ihn hat, wie den erſten, der Hans Thoma gewidmet war, Dr. Joſ. Aug. Beringer zuſammengeſtellt. Beringer, dem wir auch die erſte überaus eingehende und verſtändnisvolle Monographie Schönlebers danken, geleitet die feſſelnde Veröffentlichung mit ein paar Worten. Sie datieren die einzelnen Blätter nach Entwicklungsperioden und weiſen knapp auf die entſcheidenden Fortſchritte des Künſtlers hin. Der Vierzehnjährige ſchon verrät ungewöhnliche Anlagen, wie ſich ihr langſames und ſtetes Reifen bis etwa zum Jahre 1880, wo Schön⸗ leber ſeinen eigenen Stil der großen Ton⸗ und Stimmungsmalerei gefunden hatte, durch den er an der Karlsruher Akademie eine ganze Landſchafterſchule befruchtet hat. Wie der zeichneriſche ſich neben dem maleriſchen Stil entwickelt und die volle Freiheit der Material⸗ ſprache und die reichſte Ausdrucksfähigkeit gewinnt, iſt an Hand dieſer vorzüglich wiedergegebenen Zeichnungen von dem Kunſtfreund wie dem Kuͤnſtbefliſſenen zu verfolgen. 8 » Deutſche Volkskunſt. 5. Band: Schwaben. Delphin⸗Ver⸗ lag, München.— Dieſe groß angelegte Sammlung verfolgt den Zweck, auf dem Gebiet der Lebensgeſtaltung unſerer engſten Um⸗ gebung zu den urſprünglichen Quellen deutſchen Volkstums hin⸗ zuführen. Sie will das Gut ſammeln und herausſtellen, an dem wir für die Zukunft lernen können, nicht etwa das nachzuahmen, was einmal vergangen iſt, ſondern ebenſofroh und zuverſichtlich neu zu bauen. Der Umkreis der Sammlung ſchließt ganz Deutſchland ein, auch die abgetrennten Gebiete wie Deutſch⸗Oeſterreich, Elſaß⸗ Lothringen, Deutſch⸗Schweiz. Die fertig vorliegende Reihe wird der Selbſtbeſtimmung und Selbſtbehauptung unſeres Volkstums, ebenſo wie ſeiner Selbſterneuerung, wertvolle Dienſte leiſten. Die Sammlung des Materials und die Abfaſſung des einleitenden Textes für den Band Schwaben war en anver⸗ traut, welch letzterer das beſondere heimatliche Weſen der behandel⸗ ten Volkskunſt darſtellt, und ihre Zuſammenhänge mit der Ge⸗ ſchichte und Kultur wie mit dem Boden und der Natur der Land⸗ ſchaft erörtert. Beſondere Kapitel ſind der Siedlungsweiſe und den Bauformen, den Baueinzelheiten, der Geſtaltung der Innenräume, den, Möbeln, dem Hausrat, dem Arbeitsgerät, der Keramit, den Glas⸗, Metall⸗ und Lederarbeiten, endlich den Trachten, Stoffen und Schmuckgegenſtänden gewidmet. Daneben iſt die kirchliche Kunſt durchaus nicht vernachläſſigt, ſondern im Bau der Kirchen wie in ihrer Innenausſtattung uſw. gebührend gewürdigt. Die Abbildun⸗ gen ſtellen in reicher Fülle das weite Feld volkstümlicher Kunſt⸗ betätigung dar. Nicht Kurioſitäten ſollen ſie wiedergeben; ſie wol⸗ len das Charakteriſtiſche aufweiſen, nicht bloß in Höchſtleiſtungen, ſondern auch im guten Durchſchnitt, die Vergangenheit und die ſchaffende Gegenwart dem Auge verbinden, und auch Muſter und anreizendes Vorbild ſein. Phantaſievoll und kräftig offenbart ſich hier die ſchwäbiſche Eigenart in immer neuen Förmen. Literaturgeſchichte *Hugo Bieber,„Der Weg der deutſchen Dichtung“. Volksverband der Bücherfreunde, Wegweiſer⸗Verlag G. m. b.., Berlin.— Von Hugo Bieber, dem ſeinerzeit durch die Fort⸗ führung der Richard M. Meyer'ſchen Literaturgeſchichte Anerken⸗ nung zuteil geworden iſt, liegt ein neues literaturgeſchichtliches Werk vor:„Der Weg der deutſchen Ddichtung“. Hierin wird der Weg gezeichnet, den die deutſche Dichtung von ihren Anfängen bis zu Goethes Reifezeit gegangen iſt. Bieber gibt in dieſem Werke keine Aneinanderreihung von Daten und Tatſachen, ſondern verwebt die geiſtigen Erſcheinungen der Jahrhunderte zu einem lebensvollen und farbigen Geſamtbilde. So iſt aus gewaltigem wiſſenſchaftlichem Stoff ein Werk entſtanden, in dem der Leſer nicht nur ſein Wiſſen bereichert, ſondern auf jeder Seite wie einen friſchen Wind den lebendigen Atem der deutſchen Dichtung ſpürt. Die Schwierigkeit in der Meiſterung eines ſo gewaltigen Stoffes liegt vor allem in der Aufgabe lebendiger Geſtaltung der Uranfänge der deutſchen Dichtung. Da dies Stoffgebiet dem Menſchen von heute entrückt iſt, wird es leicht ungeleſen überblättert. Eine ſolche Möglichkeit iſt bei der Art, wie Bieber literariſche Stoffe gegenwartslebendig zu meiſtern verſteht, von vornherein-ausgeſchloſſen. Denn nur ein über alle Epochen deutſcher Literatur ſo objektiv ſtehender Führer wie er, vermag dieſes Entrückte duͤrchaus gegenwartslebendig zu geſtalten. Dem Leſer formen ſich die einzelnen Epochen zu monumentalen Gemälden. Die Führer der deutſchen Myſtik— Volkslied und Volksſage im deutſchen Mittelalter— Martin Luthers Kämpfer⸗ und Herrſchernatur— Facob Böhme— Die Zeitſpiegelung in Grimmelsbauſens Simpliciſſimus Der Einfluß der Zeit auf Goethes Geſtaltung— Goethes Schickſalsauffaſſung— Italien, die Stätte der Wiedergeburt Goethes, um nur einige herauszugreifen, 99250 5 N Form der Leſer ſich hinein⸗ verſenken muß, ob er will oder nicht. So fe ati plaſtiſch iſt der Stoff geformt. 9 feeeeee * * Form und Sinn. Die im Verlag Walch⸗Augsburg erſcheinende neue Monatsſchrift für Kunſt und Geiſtesteben Form 195 Sita“ bringt in ihrer letzten Nummer u. a. Beiträge von Wilh. Schäfer („Das deutſche Geſicht“), Knut Hamſun(„Alexander und Leonar⸗ do“), Eugen Gürſter(Das deutſche Drama in ſeiner gegenwärtigen Situation“) und Theodor Fiſcher(„Der Bauherr), ferner einen Auf⸗ ſatz von Alfred Burgartz„Münchener Muſikgeſchehen“ ſowie einen Beitrag Richard Elchinger über die Situation des Münchner Schau⸗ ſpiels. Memoiren, Biographiſches *Erinnerungen einer alten Stuktgarterin. Von Eliſe Melitta von Schweizerbarth⸗Roth. Verlag von Adoif Bonz& Co., Stuttgart.— Die Verfaſſerin iſt die Tochter des Verlegers Roth, des einſtigen Mitinhabers der Firma Cotta. Sie gibt von der Höhe des Lebens und aus ihrem reichen Erinnerungsſchatz einen Rückblich auf ihre Jugendjahre, die Jahre daheim und draußen, auf eine Zeit, die uns ſchon faſt märchenhaft erſcheint, in der der Neſenbach und der Furtbach ihre Waſſer noch klar und hell durch die Stadt rieſel⸗ ten, in der noch die Kerze brannte und der Weinberg ihres Vaters die größte Sehenswürdigkeit Stuttgarts war. Er empfing hohe und höchſte Beſuche aus aller Herren Länder. Von beſonderem Reiz und beſonders liebenswürdig erzählt ſind die Erinnerungen an die Schur⸗ zeit im Katharinenſtift, an Mörike und die anderen Lehrer. In einem zweiten Teil plaudert ſie von den Perſönlichkeiten, mit denen ſie in ihrem langen Leben zuſammengekommen iſt. dem Württem⸗ bergiſchen Königshaus. den Größen der Wiſſenſchaft und Kunſt und den bekannteſten Tierpſychologen, von ihrem Oroßoheim Fried⸗ rich Liſt, dem originellen Julius Euting und anderen. Weit über die ſchwarz⸗roten Genzpfähle hinaus wird das Buch durch ſeinen köſtlichen Humor und die treffende Charakteriſtik der Perſonen Freude machen. N— Jugendſchriflen „ Wilhelm Platz: Frithjof. Haus Lhotzky Verlag, Ludwigs⸗ hafen a. Bodenſee.— Der Weinheimer Dichter, deſſen Erzählungen und Romane in der ſchlichten Führung ihrer Handlung eine vor⸗ treffliche Charakteriſierungsgabe ſtiller und einfacher Menſchen er⸗ kennen laſſen, legt hier ein Jugendbuch vor, dem man größte Beach⸗ tung wünſcht. In kräftiger ungekünſtelter Sprache erzählt er die alte Frithjofſage, deren Höhepunkte mächtig anfruchten und mit innerer Dramatik geladen ſind. Es iſt eine herbe nordiſche Luft, die in dieſem Buche weht Uralte germaniſche Weſenszüge, die unver⸗ brüchliche Wahrung der Treue, die Glaubensüberzeugung dem Tode gegenüber und ein ſeſſel Gottesglauben erfüllen die Sage mit einem ernſten Ethos. Gefeſſelt lieſt man, auch wenn andere Faſſungen der Sage kennt, das heldiſche Buch zu Ende, das man deutſcher Jugend in die Hand geben muß. 8 * Sophie Reinheimer: Meine Märchenwelt, geſammelte Märchen. Franz Schneidet, Verlag, Leipzig, Berlin.— Gute un⸗ gekünſtelte Märchen, frei von Süßlichkeit und aufdringlicher Moral, ſind ſelten. Und tun uns doch ſo not für unſere Kinder. Nun, Sophie Reinheimer iſt heute Deutſchlands nicht nur beliebteſte, ſon⸗ dern auch beſte Märchendichterin. Eine feinempfindende Frau, die tief in die Kinderherzen hineingeborcht, die ein kindliches Gemüt bewahrt hat und nicht blos kindſich tut. Es liegt ein guter Hauch echter Märchenpoeſie über ihren Schöpfungen. die ihre beſten Kräfte aus einer engen Verſchwiſtertheit mit der Natur ziehen. Ihre in zablreichen Einzelheiten bekannt und beliebt gewordenen Märhen haben ſchon vielen Kindern Freude gemacht. Nun legt ſie eine ſchön ausgeſtattete Sammlung ihrer Märchendichtungen vor, einen ſtatt⸗ lichen Band von faſt 400 Seiten. dem farbige Bilder von Profeſſor C. A. Brendel und Schwarzweißzeichnungen von Kurt Lange zu Schmuck und Zier gereichen. Greift zu, hier iſt ein Born ſo klar und laut, wie er ſelten ſprudelt! 8. * Rotkäppchen, Sneewittchen, Aſchenputtel und Dornröschen, dieſe vier Perlen aus den Hausmärchen der Gebrüder Grimm haben ſoeben wieder eine Auferſtehung gefeiert und zwar in einer hoch⸗ wertigen, ganz entzückenden Ausgabe mit reizenden farbigen Bil⸗ dern von Rie Cramer. Jedes dieſer vier Bilderbücher iſt mit vier ſiebenfarbigen und vier zweifarbigen prächtigen Offſet⸗Bildern ge⸗ ſchmückt, dazu ein feiner ſiebenfarbiger Künſtlereinband in Halb⸗ leinen, auf beſtem weißem Papier. Eltern können ihren Kleinen zum Leſen oder Vorleſen gar nichts Beſſetes kaufen, als ſolche Ausgaben der alten und doch ewig jungen Märchen. der Gebrüder Grimm. Das iſt ein unverſiegbarer Brunnen zur Erquickung von Geiſt und Gemüt! Dieſe Märchenbücher ſind im Verlag Dieck n. Co., Stuttgart, erſchienen. Auch in dieſem Jahre werden unſere Kleinen mit gierigen Händen nach dieſen neuen vier Stuttgarter Kinderbüchern greifen und ſie mit heißen Wangen leſen. R. Sch. * Reiſebeſchreibungen, Politik * Walter Hagemann: Das Erwachende Aſien.(Ata⸗ bien⸗ Indien⸗Ching). Mit 49 eigenen Aufnahmen und 4 Karten⸗ ſtizzen. Verlag der Germania.⸗G., Berlin.— Die Völker Aſiens verſuchen heute das Joch der abendländiſchen Herrſchaft abzuſchütteln. Die zerſplitterten religiöſen und nationalen Kräfte des ungeheuren Erdteils haben ſich gegen den gemeinſamen Feind zu einer gefahs⸗ drohenden Einheitsfront zuſammengefunden, die von Rußlaad ver⸗ breitert und geſtärkt wird. Dies Buch iſt der großangeleate Verſuch, die aſiatiſchen Probleme einheitlich zuſammenzufaſſen; ſie werden ſpielend in ein Buch verflochten, das ſich in ſeiner feſſelnden Dar⸗ ſtellung wie ein ſpannender Roman lieſt. Wir werden nach Baadad und Dehli geführt, an Stätten, die ſeit 10 Jahren keines Deutſchen Fuß betrat, wir hören einen indiſchen Prinzen, einen chineſiſhen Marſchall über den Untergang der alten Welt und das kommende Aſien ſprechen, wir beſteigen den Krater Alt⸗Javas und ſtehen auf dem vom Erdbeben heimgeſuchten Boden des japaniſchen Inſel⸗ reiches. Das ſorgfältig ausgewählte und in ſcharfen Autotypien wie⸗ dergegebene Bildmaterial erhöht den Reiz des Miterlebens der po⸗ litiſch wie menſchlich gleich bedeutſamen Vorgänge. Kein Reiſebuch, ſondern ein Epos vom zukünftigen Aſien und vom Untergang der alten Welt, das nicht Dichterträume, ſondern gefahrdrohende Wir lichkeit widerſpiegelt. 7 +* Nachſchlagewerke 1 meyers Lexikon in 12 Bänden. Siebente, vollzählig neus. bearbeitete Auflage. Verlag des Bibliographiſchen Inſtituts in Leipzig.— Band 3 des Lexikons mutet in hervorragendem Maße „techniſch“ an. Wir ſehen dabei ganz ab von den überaus vielen einſchlägigen Artikeln größerer Ausmeſſung, wie Deſtillation, Dif⸗ ferentialrechnung, Dock, Drehbewegung, Druckluftwerkzeuge, Eiſen⸗ gießerei, Eiweiß und Eiweißkörper, Elaſtizität, Elemente, Energie uſw., auch von den ſehr zahlreichen Artikeln über Eiſen und ſeine Verbindungen, über Eiſenbahn und vor allem von ſolchen„elek⸗ triſcher“ Natur. Wir weiſen nur auf die reiche Sammlung techniſcher und naturwiſſenſchaftlicher Beilagen hin, ſo: Dachſtühle, Dachdeckung und Decke, Dampfkeſſel, Dampfmaſchine(10 Seiten), Dampfſchiffe, Eignungsprüfung, Eiſen(8 Seiten), Eiſenbahnbau, Eiſenbahnſiche⸗ rung und Eiſenbahnwagen, Elektriſche Eiſenbahn, Elektr. Maſchinen (10 Seiten), Elektr. Meßinſtrumente, Elektr. Licht und Elektrochemie, alles textlich und illuſtrativ auf moderner Höhe. In die Geologie führen Tafeln ein wie: Devonformation, Diluvium und Eiszeit; auch Diamanten ſind dazu zu rechnen und die ſchönen farbigen Tafeln Dekorationsgeſteine und Edelſteine, ſowie Karten über Deutſchlands nutzbare Mineralien und Deutſchlands geologiſche Ge⸗ ſtaltung. Alles Erwähnte fiel uns ſchon bei dem erſten, flüchtigen Durchblättern auf. Stichproben aller Art überzeugten uns von der zweckmäßigen Darſtellungsart, die man im„Meyer“ ſchon gewohnt⸗ iſt. Auch auf allen ſonſtigen Gebieten überwältigt die Stoffmenge; es ſeien da nur noch die Bunttafeln über Deutſche Flaggen und Reichskleinodien, Deutſche Wappen, Eier europäiſcher Vögel, Elefant ſowie Emailmalerei wenigſtens genannt. Bei allem ſpürt man das gelungene Beſtreben, den neueſten Stand der Dinge zu berückſichtigen und in den Vordergrund zu ſchieben. Daß dabei alles möglichſt dem Verſtändnis des Allgemeinſeſers angepaßt iſt, entſpricht der Aufgabe eines ſolchen Sammel⸗Lexikons; daß aber trotzdem ein recht weites Eindringen in das„Fach“ erreicht wurde, rechtfertigt ſein hohes Lob für die Erfahrung und das Geſchick des 5 bald 200 hervorragenden Fachgelehrten beſtehenden Mitarbeiter⸗ tabes. * Mittwoch, den 16. Dezember 1028 — 21 Verl. Kunststrage im Hause des Kaffee Wellenteutket Auberordentiich globes gutgewahſtes Bücher- logel dus àllen Sebieten der Lteratur Die DeWQllegendsten Neuelschelnungen ges SucHHNDIUNe Q. Schheider pnagnepnnannmmnimndunananmspnmnmmmunnnuuppuüpunmnunun Carl Winters Universitätsbuchhandlung, Heldelberg. Soeben erſchien: Fünfundſiebzig Jahre des Erlebens und Erfahrens 1840—1024 von Engen von Jagemann, Geſand er a.., o. Hon.⸗ Proſiſſot Mk..—. In Halbfranz ged. Mk. 12.— Geſchichte der Rheiuiſchen Pfalz dach ihren politiſchen, kirchlichen und leterariſchen Vorbäliniſſes von TDudwig Häuffer. Unperänd erter Neubruc ber N 2 Dönde(XX, 652 und VIII, 44 Seiten). In Leinw. geb. Me. 28.— FROEHLIOH PALZ GOTT ERHALTSI Gedichfe in Pfälz er Munderf Tf Armer'q: Hochidsufsche Geciſchie Vo KARL SOTTFRIED NADLEN rrut 21 Jntfreeen Vom A. Ober IEHder. 8. Auflege Neudeerbeifei vo Prot. Oſto Heluq. Preis geb. RNA. 4· Hermann⸗ Buchhandlung 81.2 Breite Strasse Reichhaltiges Lager in Geſchenkwerken Moderne Nomane Klalſiker Wiflenſchaftliche Literatur Gute Bucher fùr den Weihnöchtstisch kaufen Sle be GEBNLDEN AlFHHEN Ein Volksbuch beimatiſche Geſchichte, das Künſtleriſche, geiſtige und wittſchaftliche Leben der einſtigen Kurpfalh. 208 Stim Cert, 33 Cextollder, Kolendarium mit 2 Künſtler Jederprich· kungen von Nlu cumsafſiſtent Dr. G. Jotob, Mannheim. 6 Kunſibeilagem. BVornehme Ausſtattung. Ausſug aus dem Jubalt: Lndwig I. und die Pfalz; don Ptofeſſor Dr. Stiedrich Walter, Monad im— De Mamheimer Gberbürgermeiſter don 180 1801; von Dt. Slotlan Waldeck, Manuheim— 2 13 d. Danan, eins pfahiſche Reſiden; don Ot.-Ing. Wildelm W Hoffmann, Manheim Helteres in Pfaſer Mundart; don Hamms Giitcheſtein Im Pfäherwald; don Proſ. Dr. D. Häoerr- C. F. ſrine Bed für Mannheim; don Joh. Heigr. Eckardt— He. derger Orignale von 1600—120; von Dr. W. inget— Un Wuabec dei Wein deim in Geſchichte und Oage; von Karl lakgtäf. innmmntemeummemeeeenneneeeeeeeeneeeeeeeeneeneeeneeenneemem 3 17 4 Jabfes Sind vorrötig. Monirz schauExgune, IAHR Gaden) 1 Fee verlegsbuchhandlung ilderbüchern und Jugendſchriften N ütser Jaſurbuact J928. Procchoff& Schwelbe E1 Gut gewöhſtes Lager von Büchern, ſel uUcH HA N Dlu N e Turls. Neden. IK.. tlig, Buchdandlungen Aballllg dle sich für Geschenke elgnen, Eime wertrolſe Veifmacmtsgane in jeder Prelslage. —— Deree st in unsetem Verlog ist in neuer Beerbeſtung 55 r weder erschlenen: Vedeid a nchf des Bests: Em qules Buch Z2u Kaufen, bel A. BENDER Afniqueriaf und Buchhendlung V. EFFEIBERUER O 4, 16 Kunsfsfraße Tel. 3505 GUTE BPUCHER Nr Gros unei Kleiri zu eußfer- gewyrWHcti Dilligen Preisen irn Nocderner Gropenfiquerletf der Pctrheridlurig J. SPAHN 8, 10(Jurigbusctisfrebe) Urd H 2, 14(NDe NMerkcf) n Sege und NMapmheim esssfnte Volkstümiche Erzöhlungen von Gustev Wiederkehr —Mene teich illustnerte Auflage Preis: NHk. 6. zu haben in ollen Buchhendlungen. Druckerei Dr. Hees G. m. b. H. Hennhelm. E 6, 2 Lafcadio Hearn: Bidafari. Erzählungen aus allen Welten. Verlag: Grethlein& Co. in Leipzig oder Zürich. Lafcadio Hearn führt uns in viele Welten, überall Intereſſantes, Seltſames raſch erſchauend, Bedeutendes beſinnlich betrachtend. Aus der alten Wel! der Märchen, Mythen und Legenden, aus der neuen der modernen Großſtädte oder der amerikaniſchen Raſſenkämpfe einer jüngſten Vergangenheit weiß er zu erzählen, von Menſchen, Tleren und Geſpenſtern, von harter, unerbittlicher Lebenswirklichkelt im ſozia⸗ len Elend der medrigſten Schichten oder der gleichgültigen, fühlloſen Natur. Bunt und wechſelnd iſt auch die Darſtellung, auf dem far⸗ benprächtigen Hintergrund exot.ſcher Länder erſcheinen tief poetiſche Legendengeſtalten. Wer an Märchen, Abenteuern, kurz an der Mannigfaltigkeit ſich zu erfreuen vermag, wird eſen Bano mit Freude leſen. Was iſt des AN Vakerland? Der Roman Deutſchlands von Anton Fendrich. 0 u. Co., Stuttgart.— Das iſt ein Buch, das jeden angeht, das jeder mit brennenden Auoe! leſen wird. Ein halb Jahrhundert Sieg und Tränen hat das deutſche Herz bis in ſeine Tieſen aufgewühlt und verwundet. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt ging unſer Volk ſeinen unruhigen Weg. Wie ging das alles vor ſich, wie war es nur möglich? Anton Fendrich will uns in ſeiner Trilogſe„Ein halb Jahrhundert Sieg und Tränen“ die verfloſſene Zeit wieder vor unſere Augen führen. Er beginnt mit dem vorliegenden Roman„Was iſt des Deutſchen Vaterland?“, Warmherzig, ſo wie Fendrich alles ſah, wird hier im Leben zweler Deutſcher das Buch des deutſchen Schickſals entrollt. Der Roman ſpielt in der Hauptſache im badiſchen Ofſenburg, Straß⸗ burg 1 Die Zeit nach 1848, die Bruderkämpfe 186 Bistmarck, der alte König und Kaiſer, ſeine Paladine, Bebel, Windt⸗ horſt, Nord und Süd der 1870—71, der Reichstag, der Kulturkampf, die Gründerzeit, das oabeneh 1888— kur der wiedererwachende deutſche Menſch in den Wehen der bismarcki⸗ ſchen Reichsgründung, ſeine Kämpfe, ſelne Dummheiten, ſein tä⸗ liches Leben im breiten Behagen und trotzigen Heldentum. Das iſt ein Buch, das dem deutſchen Auge wohltun wird. Denn hier wird einmal rein menſchlich erählt, wie alles ſich entwickelte und vor ſich ging. Durch das alles weht die Grundmelodie: wer alle ſind Deutſche, laßt uns das Einigende der gemeinſamen Hei⸗ mat nicht vergeſſen! * Mathemakiſch-phyſikaliſche Bibliochek, herausgegeben von Ober⸗ ſtudlendirektor Dr. W. Ließmann und Hberſtudienrat Proſeſſor Dr. A. Witting. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig, Berlin.— Ihr erſtes„Jubiläum“ erlebt die Mathematiſch⸗phyſikaliſche Biblio⸗ thek mit der Ausgabe des 50. Bändchens. Als dieſes erſchien:„Der Gegenſtand der Mathematik im Lichte ihrer Ent⸗ wicklung“ von Oberſtudienrat Dr. H Wieleitner. Dieſes Bänd⸗ chen hat für die Sammlung inſofern eine beſondere Bedeutung, als es ſowohl einen Ueberblick über das Geſamtgebiet der Mathematik, für das ſie ſeinerzeit begründet wurde, geben will, als auch der ſpäteren Erweiterung ihres Bereiches auf die Phyſik Rechnung krägt. deutung als bei gemeinverſtändlichen Darſtellungen ande und doch leicht verſtändliche Einführungen in die Grundlagen und Anwendungen aller Teilgebiete der und Phyſik aus der Feder namhafter Wiſen männer zu billigſtem Preiſe bietet, kommt für die neu bezw. in Neuauflage vorliegenden Bändchen dürfte die Vielſeitigkeit der Sammlung gewähren: Der Ge der Mathematik im Li Oberſtudienrat Dr. H. Wieleitner. Mit 20 Flauren Mathematik und Malerei. Wolff. 2. verb. Auflage. Mit 21 Figuren und 35 Text und auf 4 Tafeln.— Einführung in die graphie. Von Studienrat P. Luckey. leiter.., verbeſſerte und vermehrte Auflage. Text und auf 1 Tafel und mit 53 Aufgaben.— Himmelskunde. Von Prof. Dr. D. Knopf. Mit; im Text.— Archimedes. Von Oberſtudiendirektor 75 lina. Mit 22 Figuren im Text.— Die Determ ina! Dr. L. Peters. Mit 5 Fiauren im Text.— Viel Wiſſen Mit 35 in anregender Form für billigen Preis gebolen. Die Zahl„fünfzig“— tatſächlich li nu behr ſchon re Bändchen vor— bat del der Mathemaiſt natiltlich eine ber der Al, — 3 ˖ f d gemeinheit näher 575 Gebiete. Der Sammlung, eee d e ae erenee unſerer Jugend und die Weiterbildung der in praktiſchen der Stehenden eine beſondere Bedeutung zu. Die Ar zöheng le 15 genſt Von ickkung. te ihrer Entw im 2. r. iendirektol Von 1 bbildungen Teil 1: Degautel 40 Mathem 4 Schal, t. 8. im mo⸗ Nong, unttlo 4 ren öbee ten ird hieß wi —— ——— neeeeeeen— —— Kaaz konnte ſich vorübergehend weſentlich befeſtigen und Mntttvoch, den 16. Dezembet 1925 nene Mannbeimer Feſtung[Abend⸗ Rusgabel 8. Seite. 7tr. 584 [Neue M annheimer Seitung» Handelsblatt Von den Eiſenverbänden Dieſer Tage finden wiederum Sitzungen der Eiſenverbände Katz in denen die Marktlage beſprochen werden ſoll. Die Roh⸗ hubtlgemeinſchaft wird darüber hinaus über die Einſchrän⸗ 550 der Erzeugung im Monat Januar 1926 Beſchtuß faſſen und enſo die Höhe der Umlage für Dezember feſtſetzen. Der Halb⸗ Ians, oder.⸗Produktenverband wird Bericht ber Verhandlungen, die mit den Dortmunder und Ruhr⸗Werken eden eines Verfrachtungsabkommens gepflogen worden ſab. Neben einer eytl. Beſchlußfaſſung über dieſen Punkt wird er den Antrag eines norddeutſchen Werkes, die Mengen⸗ Abednung erſt zum 31. Dezember 1926— alſo nicht mit Glauf dieſes Jahres— vorzunehmen, verhandelt werden. Der lbabeiſen⸗Verband wird über die Aufnahme neuer Mit⸗ mueder beraten, die Wahl des Vorſitzenden und ſeiner Stelldertreter denehmen, ebenfalls über ein Verfrachtungsabkommen und über Gewährung von Mengenrabatten für Ausfuhrlieferungen beſchließen. BVierbrauerei Durlacher Hof.⸗G. vorm. Hagen, Mannhelm 9 In der heute vormittag 11 Uhr unter Vorſitz des Geheimen kommerzienrats Dr. Broſien in der Rheiniſchen Creditbank ab⸗ dehaltenen o..-V. wurden die Regularien einſtimmig genehmigt ud Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt. Es gelangt ſo⸗ —* eine Dloidende von 8 pet. zur Verteilung. Der turnus⸗ 5 mäß zurültretende Aufſichtsrat wurde wiedergewählt. Bezüglich Ab. Abſchlußziffern der Geſellſchaft verweiſen wir auf das Montag⸗ bendblatt. 8 devilenmarkt Skarke Schwankungen der franzöſiſchen Währung u0 Der Rücktritt des franzöſiſchen Finanzminiſters Loucheur führte 10 einer umfangreichen Interventionstätigkeit der Bank von Frank⸗ ch in den Vormittagsſtunden. Der Kurs des franzöſiſchen ſich London gegen Paris an der Börſe auf 131,25, was einem Jeichsmorkkurs von 15,30 Pfg. entſpricht. Auf der Aterventionstätigteit um die Mittagsſtunde ſchrächte ſich der Fonzöfſche Franken erneut weſentlich ab und noltert im Augenblick 52052 172 Paris 133 Geld, was einem Reichsmarkkurs von Brief entſpricht. Die Unſicherheit über die Neubeſetzung ves manzminiſteriums dürfte zwar weiterhin zu ſtarken Schwankungen aen. jedoch iſt die Grundtendenz für den franzöſiſchen Franken un den Auslandsbörſen unverändert flau. Mannheimer Effektenbörſe T Uneinhelllich At Mannheim, 16. Dez. Die Vörſe war heuke für Anilin⸗ tien weiter ſchwach. Dagegen für einige Spezialwerte befeſtigt. 5 dieſen gehörten Gebr. Fahr und Pfälz. Nähmaſchinen. Feſt⸗ Hadunsliche Werte leicht bee dahr Es notierten: Badiſche unk 31, Pfälziſche Hypotheken⸗Bankf 30, Rheiniſche Creditbank We Badiſche Anilin 107,50, Mannheimer Verſicherung 65, Ober⸗ . iniſche Verſicherung 75, Benz 24, Gebr. Fahr 33, Mannheimer egel 35, Wayß u. Freytag 54, Zellſtoff Waldhof 83,5, Zucker⸗ Frankfurter Wertpaplerbörſe Tendenz: feſter Frankfurt a.., 16. Dez.(Drahtb.) Schiffahrtswerte eröffneten in ſehr feſter Haltung bei ſtarker Nachfrage. Aus dieſen Erläute⸗ rungen geht hervor, daß die Schiffahrtsgeſellſchaften durch ihre beſchlagnahmten Landungsſtellen direkt entſchädigt werden dürften, denn die Entſchädigungsſummen hierfür befinden ſich danach nicht unter den 100 Millionen Doſlar. Hamburg⸗Amerika⸗Linſe ſtiegen darauf wieder auf 91 und Norddeutſcher Lloyd auf 93. Von der feſten Haltung für die Schiffahrtsaktien ausgehend, erholten ſich auch die übrigen Marktgebiete, in erſter Linie Montanwerte. Die Umſatztätigkeit blleb aber heute auf ein Minimum beſchränkt, abgeſehen von den Schiffahrtswerten, denn die Nähe der Feiertage macht ſich jetzt auch ſchon auf dem Effektenmarkt ſtärker bemerkbar. Sehr viele der führenden Werte konnten ſelbſt zum erſten Kurs nicht notiert werden; man ſchätzte den Prozentſatz der nicht notier⸗ ten——7 auf 30—40 pCt. Von den chemiſchen Werten wur⸗ den auch nur vereinzelte notiert und dieſe im Gegenſatz zu der allgemein. Stimmung ſchwächer. Deutſche Anleihen unver⸗ ändert. Von den ausländiſchen Renten mußten Türken heute etwas nachgeben, nachdem der Völkerbundsrat in der Moſulfrage eine für die Türkei ungünſtige Entſcheidung gefällt bat. Trotzdem zeigen die Türken eine größere Widerſtandsfähigkeit, als man er⸗ wartete. Der Freiverkehr war umſatzlos. Api 0,350, Becker Kohle 41, Benz 25, Brown Boveri 53, Entrepriſes 8, Growag 36, Krügershall 72, Ufa 51 und Unterfranken 50,50. 0 Berliner Deviſen Ames 1 f 1. 15 Hottant 108.52 108.94 gan 16852 168 94 von obenbe· Utres 1737 1741 4 1758 7¹2 Srhſtel 19.021 19.065 5 1901 18.05 Töreanta. 88.14 85 33 1 88.17 88.80 3 Dane 20.68 80.88 5 80 68 80 83 5 Kop · nhagen 164.27 104 53 4 104 42 101.53 3 Giodon 71.275.875 2 21.75 21825 0 Stocdonn. 11725 112 5 3 142 81 11255 4 Felſngiors. 10.545 10,885 0 70.84 10.58 dtason. 1694 1200 0 16.91 18.85 —7 a 02 575 5 2155 2755 w· Lane 1849 1813„ 1847 1855 Schwenz 80.87 21.07 0 80 84 8714 25 Spanien. 59.80 85 97* 80 83 88082 Japan 1525.829.898.820 1 Konftankttnopel..22.285„.21 220 4 Rid d, Janent 0587 90880.599 0⁰¹ 8 Wen aba. 80.1455 20.285 1 98.26 0 Pran. 12.418 12.458 12.415 12455 0 Juneiiartes.435.455 0 74³5.455 0 5 de Sea„„ 05„ niden 8⁰⁰„11 8 8..— 5 Berliner Wertpaplerbörſe Kursrückgänge Berlin. 16. Dez.(Drahtb.) Nach den geſtrigen empfindlichen Rückgängen in den ſogenannten amerikaniſchen Freigabewerten war zwar heute eine gewiſſe, zunächſt mit Kurserholungen verbundene 5 23,25, Pfälz. Nähmaſchinen 45, Rheinelektra 54, Freiburger übrik Frankenthal 40,5, Zuckerfabrik Waghäufel 34,5, alte Rhein⸗ ſe 8,825, Kriegsanleihe 0,220. — ——̃ ̃—— ͤœwöů—..——— Kurszettel Attten und Aus andsanlelden m Prozenten. dee mit 1 vewehenen Werte ſind Terminturſ⸗('r medio bezw ulh mo; Srankfurter'videnden⸗Werte. Vank ⸗Aktien. 125 5026 o Hypotdelend.35 5. „ Uederſ.⸗Bam 79.85—. Vereinsdant Diecnt.-Geſellſch Neen 0 0 Dreedner Baaf 10 bn 103.0 n Bankber. 68. 63.28 Frkfr.. Hop.⸗Bt, 83.37 53,30 onmntet Handg.. Meialld. u..⸗G. 72. 71.[Mannp. Ver.-Ger. 72.——. Jend Bridtbt! 86, 98. Mitteld. Erdit⸗3 89.25 88,.Frankf. A7g, Berſ..75 69 50 Duuf u Nat., 5 103.0 106.0] Nürnberg.„Bk. 10,0 103.0 erth. Berl⸗Heſ. 83, 50.— Jae Bont 107.2 107.5] Beſten. Cred An 6,30.3. Franeſ. Nu. Neencde Bt.. Pfathen 50.59 51.50 elt u Wech 72—72.— Reichsda 130.7 115 Vergwerk ⸗Aletlen. reer 88 50—„Vergdar 96.— 92,80[Oberſchteſ. Od.-⸗B. 44.— 36, Deg end 2 88 J. Lalſes icherel 88. 319 do. Eiſenind. 88,25 8725 udem 59.50 Kaltw. Salpden Vegw— bdüniz Bergbau 64.5) 63. 5 Geiterel Bergw 1180 11 Kelert, Weſte 1050 100,7 Mbein Brountodle 1½0 J8,0 nk. Vunt 08.90 f8.—Klöckner⸗Werle „ Soizw. Heilbronn 66.— 70. enk 19.50 10,50 Monnesmnntöh. E6.— 54.— Tellus Bergdan 40,. 40. .N u. Jauta dütte 23 50 28 Crausport⸗Alekien. Neddeutſch Ligo 91,— 89 80 Balttmore KOgio 83 50 83 Oeſter.U S.„8. Juduſtrle ⸗Alelleu. Dab. Antt.u. Sodn 108,2 106.0 Bad Clektr. Ge.——. Bod Moch. Durl. 1089 Bad Uhrenffurtw 10.28 10 25 Bapriſch Sotege 32.50 84.80 Bader. Tellulond—. Bech& Hente!l 28. 20.80 Bergmann Flekn 88,— Bind Metalw 82.63 84.— Brem.⸗Beſigh. Oel 268. Breuem Samm 63—63.— Bruckhuee.- W 20,48 28.— 18. 1 Rheim. Creditdant 79.50 78 H0p.⸗Bi.— Südd..⸗Erd.⸗B. 5 Südd. Discontog. 88. 85. Wienet Bankber..90.95 Wibra. Notendk. 67. 67. 9. 16 Tredted. 81.25 88.25 Jan„Bani 8050 9 50 1 75 79. W 7 4. 74.— Hon a W85 —— 151.6 101.3 ———.— 45.30 15 88 15 Aagere 82.—87. Sterab' 103.0 108 ardrg Stamm 1200 Gae Bude 265 J58 Ae eerg 4 5 5 warde Wache 28 Ne8 ere 28.— 28. War kesGgen 5 80 C0 cs 15 80 uan. cem Lothr. Metg 5 Ehamolte Anna Them. Grk. Aldert 64.——. Goldenderg 1450 140 Griesheim 107.7 103, „ Weiler i. N 1080„— Cont. Rürnb. B)—.—— Daimler Rotor 24.. 21.59 Di Eiſenh. Berlin 28.50 25.25 §.Goldeu. S. Anſt. 7d.— 7d. chr Berlag— docerde, a bibmn 24.85 2475JPratſ g. Geng Beruhigung eingetreten. Schiffahrtsaktien ſetzten mit Er⸗ höhungen von 1,50—3 pCt. ein, mußten im Verlaufe aber Teil⸗ ——— 15. 16 15. 16 15 Udren'ad. Furnd. 28 5) 23.—-Des. Zellſt. Beriin— 43.Zuckery B. wage Ver. deutſch.Oolfn 24.50 74.50] Bogtl. Maſch. St..50 1. 0 fFrrankenth Bcch. Ind. Malm. 88.—- Voſgt& Han... 65. 80. Heilbronn Ber. Faßt Caſel 33.50 85.Volidom. Seil.K. 25.— 20, Offſtein U. Pinfel Nürnd Wayß& Freytag 8175 53, Jes Ultramarumk 69, 68. Zellft. Walddf St. 61. 81. Freiverkehrs⸗Kurfe. Dengz„..— 28, Manstel der 5/.50 57. Elderfeld.Kupfer— Me: Sögne—.——.— Entrepriſes. 3..— Mbm. Kohlenani.20 15 41.25 28.50 97—88. 80.— 88.— 40.— 40 Nheingau Stuttgar Naſtauer Wagg— Ufo 51.80 35 15 26. pdos⸗ 8 Hermann Rathgede Wag! 23)23.8 Reishols Vapfe 106 0 105. Rbdeln. Braunkd 1 116.7 125.0 Mhein. Cdamotte—— Rhein. Elektrizitd 54.50 54— Rhein. Maſlch 9* „ANbein. Met. Borz. 17 Rhein. Mödelſo 65 5062.50 20 Nhein tahi Rhenania Cnen 29527 65 beträge davon wieder hergeben. Dadurch wurde auch die anfäng⸗ lich freundlichere allgemeine Stimmung beeinträchtigt. Die ab⸗ wartende Haltung gewann bei überwiegenden Kursabbröckelungen die Oberhand. Die Kursveränderungen waren nicht bedeutend und gingen anfänglich über 1 pct. nur wenig hinaus. Schwach lagen noch Berlin⸗Karlsruher Induſtrie, Daimler und Farbwerte, in welch letzteren große Verkäufe wieder zu demerken waren. Am Rentenmarkt hat ſich allgemein nicht viel verändert. Der Dörfen⸗ eldmarkt bleibt weiter ſehr flüſſig. Am Deviſenmarkt war aris um 33 erholt. Da auch der Markt für die zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapiere zumeiſt ſchwächer war, fetzten ſich die Rückgänge fort. Gelſenkirchener 64,50, Harpener 92, Phönix 63, Hetausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimner Zeltung, G. m. d.., Mannheim, 6, 2. Ditektion: Ferdinand Heyme. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Hans Altted Meißner; für das Ffeuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolntik und Lokales: Richard Schönſelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den üdrigen tedattionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: J. Vernhardt. Chefredakteur: Kurt Fucher. Teess IMarte Das festhel geschmuolłt⸗ Weihnacheskeft bringt vie] achõn Werknachts- Geschiehten Weilnackts- Gedieht. .ilnachts-Bilde- ür 2 5 Groſt und Nlein Nas bihligste Weiknachtgeschenl Mierell æu haben 18. 13 da 7 88.87 62,75 18. 16. Schucter 0 1 89. 87.— dge 20,3919.50 Segall Smrump 386, 75 87).— Stemens Eletn 60 25 56,50 StemenscHale T 78,75 72,50 Sinney.. 51, 8˙.— Steiinet Bukton 22.89 21.00 Stoehr Kamman 119 3 115.7 Stoewer Nöhm 37,. 44. 5 Stollb. Zinthätte 9, 78.50 Südt Immobii 48 48. Teckl. Schinem 5. 8— 18.30 18. 15 10 Rombac Hune 1 18,40 15.20 Koſtger Braun 28.50 2¼50 Noſiger Zucken 68. Nückſordas Nütgeretoerk 7581.87 49.— Sachlenwerk“ 33.50 37. Säch Gußftad Salzdetſurtd Sarott Scheidemande Hu go Schnelde Schuder Sal 18˙75 152 65 50.85 Verliner Dividenden⸗Werte. Cransport⸗Aktien. .-Auſtral; Oſch. 9. 7JelRorddnch dosd T 97g b0.4⸗ 15 Lok. u. Sr 98.„ Hb.⸗Amk. Paktf. IT 89.0 86 80Roland⸗ inle. 105,) 105, Südd. Eifendahn. 82.50.⸗Sübom.'ſch T 83.50 81.75/Berein, Elbeſchiff 33.80 83. Baltimore 94.6% Un-Hanſa D ſchiß T0, 83 Baul ⸗Alekien. Duch. Aſigt. Ban: 30, 35,75 Oefl. Cred.⸗Anſt. 6,28.45 Deutiche Bank T 108 0 107.2 Reichsbank 132.0 182.0 Die Ueberſee Buk. 81.50). Rhein Creditdant 79.50 79.— Disc. Command T 10, 104.5 Süddeutſch. Dis⸗ o. 86. 85, Dree dner Bank I 103.0 102.5 W.0³ Mitteldk. Kreditb 1 89.25 09,25 Indultrie-Aketien. Badiich Anttin T 1990 108.7 Schantungbahn 1. 8 5 2⁰ — Bank ſ. el. Werte 8..— Barmer Bantv. 62.— 62. Bert.Hand. Geſ T 138.3 17.0 Com.u. Pridetb T 93.50 968. Dar.nſt.RI.⸗Bk. T 106.2 108.0 Aecumulat. Fabr. 79.75 78. 25 Bulk— Jl. Adler& Oppeng.“ 502,75 8 derus Eiſenv. 80, 29. Tetepy, Berlinei 40.— 40— Thale Eiſenhütte Tyderl Oelfabrit Thüreng Saline— Untonwert Maſch“ Unton-Giegerei Ver. Cüm CTdart. 50—58. 2 Diſch. Nichelm 87,50 88.50 Adier Kan Api, All Bergd Be Benz⸗Motor.4 Deutſde Peir. 82, 52, Balcke Maſchin.». 1. 0.50 Damig⸗Neuln 29.50 20. 3 J e 32.5932.5) 6 hem Griesb. T 103.2 105.5 Chem. Hyden 58.— 85,0 — 1N 1—*.— 5 105,2 mann + 86,5) em. Gelfent. Alfeld*+ 23.—21.50 Ders Hutfbt 120 1 00 Gdem Alberi—.— Allg. Giektr ⸗Bel. T 82,7590.85 BerlinKarlsr And. 5/854). Concord. Spinner 88, 67.50 All. Bortl. Zemen. 1282 128.1 Berliner Malchd. T 49.8 4— Dalmier Motor.78 28.— Ammechle-K To. 5 757,25 Berzellas Berzw 18.8) 48.0 Binz Nürnderg 3123 32.55 Adlerwerte. 28.7523,2 A⸗G.J. Antlinfab r 108,5 103,8 .⸗G.. Verkhrsw 90, 80% Alexanderwertk 57,—5d. 2 Ammend Papier 93.— 84,— Anglo-G Gaano 72,—76. Bismarckzüme— Andat. Rohlenc 48—.— Oo umer Gudz. T 68.3060.7 ede 1—— 5 afbg. 2—. 89. Bee dee 5 Dtſch. Atl. Tetegr 2 27.25 Feaß.dureng 1888z 59.50 D. Eiſend.⸗Sign 43 25 — 17 Erdöl 161. Diamond. 20.40 28.— Deſſauer Gas T 6 ,7 61.25— Reichsſchaß. IV- V dl77.1854% Prz. Nonioie 0,243.215 * VIIX 0. 9˙„ 9% B. 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K.I. 20.75 20.—— Holzoerkoht.⸗5, 43,— 48, dewag Stam.240 Crl.] Jungbane Stamm 68.80 85.50 Lud Wtain 00 6.928 Kommga Naſſerol. 61,50 61.50 Geiling&(o..— 1. FRatlst. Maſchin 23,—22.85 Goldſchmidt Td. 88.— 813 Kemp. Steng. 0 Grianer M. 70.— 70.Klein. Beck. 2—21, Srkrftw. Müm.8% 2 1 Kaort Heudronn 48,— 45, dochtirt Jatd rt. 108,0 1.7. 225[Elektr. Lichtu.Rr. T 81.2080.— del 83,87 850 46.04J. ftw. 00 5 93. en Irkrftw. Mym 0%.35 9 A Friſter..28.2 925—.200.175 Mever.15.75 Haggenau Ur; 22,5021.Gedr. Großmann 80, Elderfeld.Gard. T 103,0 10, Ganz Zudwig„ rin Bitünger 78, 73,10 Elderfeld. Kupfer.— Geggard Tegiit 83.78 80.73 1. 39. 89.— Elektr Bleferung 69.50 89,20 Gelſenk. Bergw. T 60.—67.30 Hackehal Prad 33, 34,80 Gelſent.Gußſtaht 20.19 13,5 Hallel de Raſch..78 6 Doheniohe- Werf. 74½ dAia Non Bener 92.5 75 Hammerſ. Seinn. 15.40 75, 0 Grün u. Bilfingen 78.— 78.— Konserden Braun baien, 55.- Krauß& Ca. Vok. 81. 81.— MN. 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