Sezugspreiſe: In Mannheim und 11 ins Dienstag, 22. Dezember Zaus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. ohne Beſtengelo. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nachſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto .17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2— Geſchäfts Nebenſtellen Waldhoſſtraße 6. Schwetzinger⸗ ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. OGeneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anichlüſſe Nr. 7941 7942 7943. 7944 u. 7945 Mannheimer Heneral Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Wannheimer Frauen-Seitung-Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 594 Seitung Anzeigenpreiſe nach Tarif bei Borauszahlung pro einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollettiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Veramwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerich'sſtand Mannheim. herabſetzung der Rüſtungen: Abrüſtungseinladung an Deutſchland „Das Schreiben, das der Vorſitzende des Völker⸗ undsrates am 12. Dezember an den deutſchen Reichs⸗ außenminiſter gerichtet hat und in dem die Einladung des Völkerbundes an Deutſchland zur Teilnahme an der vorbereitenden Kommiſſion für die Abrüſtung ausgeſprochen wird, wird erſt jetzt der Oeffentlichkeit übergeben. In dem Schreiben wird zunächſt mit⸗ geteilt, daß außer den Staaten, die Mitglieder des Völkerbunds⸗ rates ſind, die folgenden Nationen eingeladen worden ſind: Bul⸗ garien, Vereinigte Staaten von Nordamerika, Finnland, Niederlande, Polen, Rumänien, Jugoſlawien und die Sowjetunion. Dann heißt es weiter: Die Aufgabe der Kommiſſion ſoll in der Vorbereitung einer Abrüſtungskonferenz beſtehen, deren Einberufung für einen baldmöglichen Zeitpunkt ins Auge gefaßt iſt. Die Kommiſſion ſoll Fragen der nachſtehenden Art unterſuchen: die ver⸗ ſchiedenen Faktoren, von denen die Stärke eines Landes im Kriege ſichen und allgemeinen Abrüſtung andererſeits. abhängt, die Frage, ob es möglich iſt, die etwaige Kriegsrüſtung eines Landes einzuſchränken oder ob man ſich mit Beſchränkungen der Friedensrüſtung begnügen muß, die verſchiedenen Formen, in denen die Herabſetzung oder Begrenzung der Rüſtungen für die Land⸗, See⸗ oder Luftſtreitkräfte vor ſich gehen kann, die Vorteile oder Nachteile dieſer Formen, die bei einet Vergleichung der Rüſtungen eines Landes mit denen eines anderen zu beobachtenden Richtlinien, die Möglichkeit der Feſtſtellung, daß die Bewaffnung eines Landes in rein defenſivem Geiſte organiſiert iſt oder im Gegen⸗ ſatz hierzu in aggreſſivem Geiſt, die Grundſätze, nach denen man ein Verhältnis zwiſchen der Rüſtung herſtellen könnte, die den ver⸗ ſchiedenen Ländern zuerkannt werden könnte, und die Unterlage, die bei der Aufſtellung dieſer Grundſätze berückſichtigt werden müßte, die Devölkerung, Hilfsquellen, geographiſche Lage, Verkehrsverbin⸗ dungen, Verletzbarkeit der Grenzen, notwendige Friſten für die Um⸗ wandlung der Friedens⸗ in Kriegsrüſtung, Grad der Sicherheit uſw., ie etwa beſtehenden Richklinien, die eine Unterſcheidung zwiſchen Militär⸗ und Zivilflugzeugen zulaſſen, die Bemeſſung des mili⸗ üriſchen Wertes der Handelsflotte, die Beziehungen zwiſchen der ört⸗ lichen Sicherheit und der örtlichen Abrüſtung einerſeits und der ört⸗ Tſchitſcherin in Berlin Von Dr. Paul Oſtwald 2 Der Beſuch des ruſſiſchen Außenkommiſſars Tſchitſcherin in Berlin iſt fraglos in einem für uns Deutſche beſonders günſtig en oment erfolgt, ſoweit es ſich um die deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen andelt. Denn die durch den Vertrag von Locarno veranlaßte ruſ⸗ ſiche Außenpolitik in der Richtung einer gewiſſen Annäherung an die Veſtmächte iſt vorläufig noch recht erfolglos geblieben. Ganz be⸗ onders haben die Hoffnungen, die Moskau auf Tſchitſcherins perſön⸗ liche Anweſenheit in Paris ſetzte, ſehr enttäuſcht. Und dabei hatte Rußland doch ſo manches getan, um Frankreich entgegenzukommen. s hatte einen Tauſch zwiſchen dem Botſchafter in London, Aakowski, und dem Botſchafter in Paris, Kraſſin, vorgenommen, well erſterer bereits früher in der franzöſiſchen Hauptſtadt geweilt hatte und dort bekannter war. Der ruſſiſche Finanzkommiſſar Sokolnikow batte weiter erklärt, daß Rußland eine Rückzahlung der zariſtiſchen Schulden jetzt in Erwägung ziehen könne, da bei dem augenblick⸗ lchen Stande des Franken die Summe keine allzu erhebliche Be⸗ laſtung des ruſſiſchen Staatsſäckels mehr bilden würde. Im offi⸗ diellen Organ, in der„Isveſteija“, ließ die Sowjetregierung Artikel erſcheinen, die Frankreich Mut machen ſollten, mit größerer Entſchie⸗ denheit den Weg der ruſſiſchen Annäherung zu beſchreiten. Kurz, 5 nur geſchehen konnte, um Herrn Tſchitſcherin vorzuarbeiten, Gewiß wird ſich der ruſſiſche Außenkommiſſar auch nicht über ranzbſiſche Unfreundlichkeit zu beklagen haben, aber das eigentliche iel ſeiner Reiſe nach Paris hat er doch vorläufig nichter⸗ reſchen können. Es iſt ihm nicht gelungen, die beſtehenden Dif⸗ ſerenzen über die Schuldenfrage und die kommuniſtiſche Propaganda in Frankreich aus dem Wege zu räumen, geſchweige denn, daß man in Paris Geneigtheit gezeigt hätte, Rußland eine Anleihe zu bewil⸗ gen. Frankreich will ſeine 20 Milliarden, die es dem zariſtiſchen Rußland bekanntlich geborgt hat, nicht in entwerteten Papierfranken zurück haben, ſondern in Goldwert, und Tſchitſcherins Erklärungen ber ein loyales Verhalten Rußlands in der Frage der kommu⸗ miſtiſchen Propaganda haben in Paris das beſtehende Mißtrauen nicht zu beſeitigen vermocht Damit aber ſind nun auch die Hoff⸗ ungen der Sowjetregierung zunichte geworden, Frankreich von Eng⸗ abzuziehen, um ſo„dem Locarnopakt den antibolſchewiſtiſchen tachel zu nehmen,“ wie ſich Rakowski gelegentlich ausdrückte. Nach en ablehnenden Aeußerungen der engliſchen Preſſe gegen ruſſiſche Annäherungsverſuche iſt vielmehr anzunehmen, daß Chamberlain nd Briand entſchloſſen ſind, hier weiter eine gemeinſame Front zu ilden, und zwar in der feſten Ueberzeugung, daß die Zeit am beſten ür ſie arbeitet und Rußland infolge ſeines Kapitalmangel⸗ doch anmal gezwungen ſein wird, zu Kreuze zu kriechen. Frankreich iſt deshalb auch eifrig dabei, Rußlands Schwierigkeiten in Oſtaſien zu erhöhen. Die wüſten Gerüchte, die ſeine Preſſe und ſeine Tele⸗ branbenagenturen über Japans Vorgehen in der Mandſchurei ver⸗ deiten, haben keinen anderen Zweck, als von neuem einen Keil dwiſchen Japan und Sowjetrußland zu treiben. Nicht nur entſpricht rigkeiten zu überwinden. Das lange und fortgeſetzte Studium, das der Völkerbundsrat der Abrüſtung gewidmet hat, hat zu dem einſtimmigen Beſchluß geführt, daß dieſe Frage angeſichts des politiſchen, wirtſchaftlichen und tech⸗ niſchen Umfanges der durch ſie berührten Probleme nur dann mit der ſicheren Hoffnung auf eine vollſtändige Löſung in Angriff genommen werden kann, wenn ſie unter Mitwirkung aller Natio⸗ nen geprüft wird. Nach Auffaſſung des Rates müſſen die Arbeits⸗ weiſe und die Organiſation für das Studium dieſer Frage einen nicht weniger univerſellen Charakter zeigen. Aus dieſen allgemeinen Gründen wie auch aus den beſonderen Gründen, die ſich aus der gro⸗ ßen Bedeutung Deutſchlands für dieſe Frage ergeben, legt der Rat den größten Wert auf die Anweſenheit der Reichsregierung nicht nur bei der einzuberufenden Konferenz, ſondern auch bei den vor⸗ bereitenden Arbeiten, die nach ſeiner Auffaſſung für den Erfolg die⸗ ſer Konferenz unerläßlich ſind. Der Rat hält den Zeitpunkt für das Studium der praktiſchen Möglichkeiten einer Herab⸗ ſetzung der Rüſtungen für gekommen und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß er in dem Augenblicke, in dem alle Nationen der Erde dieſe gemeinſame Notwendigkeit erkennen, auf die uneingeſchränkte Mitarbeit der Reichsregierung an einem Werke rechnen können wird, das den Weltfrieden in ſo hohem Maße betrifft. Genehmigen Sie uſw. Der Einladung iſt ferner das Arbeitsprogramm der Kommiſſion beigelegt, das aber im weſentlichen nur das Verzeichnis der bereits in dem Einladungsſchreiben aufgezählten zu behandelnden Fragen enthält. 5* Die Schwierigkeiten der Abrüſtung Im engliſchen Oberhaus teilte Lord Cecil auf eine Anfrage im Namen der Regierung mit, daß das Abrüſtungskomitee des Völker⸗ bundes ſich erſtmals am 1. Februar verſammeln werde. Es ſei nicht zu leugnen, daß einer Abrüſtungskonferenz ſehr große Schwierigkei⸗ ten im Wege ſtünden. Wenn aber die europäiſchen Völker zur Ab⸗ rüſtung entſchloſſen ſeien, ſo werde es auch möglich ſein, dieſe Schwie⸗ ein iſoliertes Japan dem franzöſiſchen Intereſſe, ſondern ebenſo auch ein iſoliertes Rußland. Für die Pariſer Diplomatie kann es darum im gegenwärtigen Augenblick garnicht beſſer paſſen, als daß die ſchineſiſchen Wirren ſich in der Mandſchurei mehr und mehr auszu⸗ toben beginnen, weil gerade hier die alten Gegenſätze zwiſchen Ruß⸗ land und Japan liegen Daß Frankreich mit dieſer Verhetzung be⸗ reits einen gewiſſen Erfolg erzielt hat, läßt die Proteſtnote der Moskauer Regierung erkennen, die ſie in Tokio gegen das japaniſche Vorgehen hat überreichen laſſen, obwohl das Mikadoreich bisher kaum mehr getan hat, als zum Schutz ſeiner wirklichen Intereſſen dort nötig iſt. Es iſt zwar anzunehmen, daß man ſich in Tokio wie in Moskau trotz aller franzöſiſchen Verhetzung nicht aus der ſeit dem Januar d. Is. eingeſchlagenen Bahn wird heraustreiben laſſen, doch hofft jedenfalls Paris auch hier auf Möglichkeiten für ſich, die Ruß⸗ land gefügiger machen werden. 3. 1 In dieſem Moment der außenpolitiſchen Situation Rußlands alſo, der Moskau trotz aller großen Worte und eines von Raskowski und Tſchitſcherin in Paris offen zur Schau getragenen Optimis⸗ mus reichlich in eine Ddefenſive gedrängt erſcheinen läßt, iſt der Berliner Beſuch des ruſſiſchen Außenkommiſſars gefallen, der beſonderen Beſprechungen mit unſerem Außenminiſter gegolten hat. Es iſt ein Moment, der Tſchitſcherin die Bedeutung Deutſch⸗ lands für Rußland wieder ganz beſonders zum Bewußtſein hat bringen müſſen, und der wie keiner dazu angetan iſt, die ruſſi⸗ ſchen Verſtimmungen und Befürchtungen über unſer Verhalten zu Rußland ſeit Locarno aus dem Wege zu räumen. Wir zweifeln nicht, daß in den Unterredungen, die Streſemann mit dem ruſſiſchen Volks⸗ kommiſſar gehabt hat, die von der deutſchen Reichsregierung ſo und ſo oft bereits zum Ausdruck gebrachte Ueberzeugung von neuem be⸗ tont worden iſt, wie wenig uns Locarno hindern ſoll, die Fäden nach Moskau weiter zu ſpinnen. Der im Reichstag erſt kürzlich genehmigte deutſch⸗ruſſiſche Handelsvertrag und der an Rußland bewilligte 100 Millionenkredit werden darum hoffentlich gerade in dieſem Augen⸗ blick eine beſondere Wirkung nicht verfehlen. Rußland kann nicht verlangen, daß wir Deutſche eine Politik betreiben, die ſich nach ruſſi⸗ ſchen Wünſchen richtet, und es iſt ſehr gut, daß wir durch unſere Lo⸗ carnopolitik ihm, wie auch ſonſt der Welt gezeigt haben, daß für Deutſchland nur deutſche Intereſſen in Frage kommen, und daß wir auch bereits wieder in etwas fähig ſind, uns nur von ſolchen deutſchen Intereſſen beſtimmen zu laſſen. Gerade das ſollte Rußland aber auch ein Beweis ſein, daß wir weiterhin kun werden, was unſerem Wohle entſpricht, und gerade darin ſollte für Rußland eine Gewißheit liegen für unſer Beſtreben, mit dem gewaltigen öſtlichen Nachbar gute Freundſchaft zu halten. Hoffen wir, daß Herr Tſchitſcherin dieſen Eindruck mit aus Berlin fortnimmt. * Tſchitſcherin reiſt nach Moskau ab I Berlin, 22. Dezember.(Von unſerem Berliner Büro.) Der ruſſiſche Volkskommiſſar Tſchitſcherin wird heute im Laufe des Tages nochmals beim Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann zu einer Beſprechung erſcheinen. Abends verläßt Tſchitſcherin Berlin, um ſich nach Moskau zu begeben. f Der große Betrug von Senf (Von unſerm Konſtantinopeler Vertreter] d. Konſtankinopel, 18. Dez. Der Völkerbund hat in Genf geſprochen. Nach ſeinem Willen wäre damit das geſamte Moſulgebiet bis zur ſog. Brüſſeler Grenze, d. h. noch weiter, als überhaupt jemand erwarten konnte, für die Türkei verloren. Lieſt man die Aeußerungen der türkiſchen Preſſe, die eine ungeheure Erregung wider⸗ ſpiegeln, ſo könnte man fürchten, daß über Nacht die Gewehre an der Moſulfront losgehen. Wie das Volk ſelbſt aber die Sache auf⸗ faßt, iſt noch nicht zu erkennen, noch iſt es über den Sinn des Genfer Spruches nicht völlig im Klaren, und dann wäre es auch möglich, daß es infolge der leider zu ſehr ungünſtiger Zeit von der Regierung ins Volk geworfenen Streitfragen über die Aeußerlich⸗ keiten des Iſlams an der nötigen Einigkeit und Kriegswilligkeit fehlt; das müſſen die nächſten Tage zeigen. Heute die Rechtsfrage noch einmal zu erörtern, erübrigt ſich; wo das am Platze geweſen wäre, da haben ſich die Richter nicht als ſolche, ſondern als Henker erwieſen; ſollte heute noch ein⸗ mal um die Rechtsfrage geſtritten werden, ſo kann es ſich nur um den Streit mit den Waffen handeln. Wir werden bald wiſſen, ob die Türkei dieſes abgekürzte Prozeßverfahren ſchon jetzt einſchlägt oder für günſtigere Zeiten aufſpart, wie es den Anſchein hat. Dächte ſie an einen Krieg, ſo wäre es kaum verſtändlich, daß ſie unmittel⸗ bar vor deſſen Ausbruch noch einmal einen Teil des Volkes gegen ſich durch die drakoniſchen Todesurteile aufbringt, die ſie jetzt gegen Leute fällen läßt, die in einer Art reliagiöſen Gewiſſenskonfliktes gegen die Abſchaffung des Jes demonſtriert haben. Wollte man in Europa Leute wegen einer Demonſtration zum Tode verurteilen, dann müßten ſicherlich die Friedböfe vervierfacht werden. Mit ſolchen Urteilen begeiſtert man kein Volk zu großen Taten. Deshalb eben hat es den Anſchein, als ob die Angora⸗Regierung an außen⸗ politiſche Taten auch garnicht denkt. 28 In dem Urteil des Völkerbundes iſt nun geſagt, daß England gehalten ſein ſollte, die Türkei durch wirtſchaftliches Entgegenkommen ſchadlos zu halten. Andererſeits gehen in der Türkei und auch im Ausland beharrliche Gerüchte um, als würde England die Türker durch eine für türkiſche Verhältniſſe ſehr beträchtliche Summe für die aufgegebenen Moſulanſprüche entſchädigen. Sollte der Hinweis auf wirtſchaftliche Entſchädigungen daraufdeuten, daß die Frage des Verkaufs der Moſulanſprüche ſchon ſeit längerer Zeit zur Erörterung ſtand? Die Finanzlage der Türkei iſt trotz aller nicht zu verkennender Beſſerungen immer noch nicht als blühend zu be⸗ zeichnen; die unbedingt notwendigen Bahnbauten verſchlingen unge⸗ heure Summen, für Schulbauten auf dem Lande, für Entwäſſerung von ſumpfiqgen Gegenden und zum Ankauf des nötigen Chinins gegen die in den Sümpfen entſtehenden Malariagerkrankungen iſt kaum Geld vorhanden; der Schuldendienſt allein iſt ſchon fehr drückend, kurzum überall fehlt es noch am Nötigſten. Die Summe, die ais Kaufpreis genannt wird, würde dieſer Not ein faſt völliges Ende be⸗ reiten. Das könnte wohl ein Anreiz für die türkiſche Regierung ge⸗ weſen ſein, einer ſolchen finanziellen Regelung vorläufig näher zu treten, als man bisher weiß. Schließlich gelten ja ſelbſt geſchriebene Verträge nicht für die Ewigkeit, und veränderte Verhältniſſe haben ſelbſt in allerneueſter Zeit noch regelmäßig zu veränderten Be⸗ ſchlüſſen geführt; man hat dabei ja nur an den berüchtigten„Sacro egoismo“ der Italiener zu denken. Was an den Gerüchten Wahres iſt, wird man ebenfalls ſchon in nächſter Zeit erfahren, da Frank⸗ reich für dieſe Verhandlungen der Türkei bereits ſeine Vermittlung angeboten hat. 5 8 Die kürkiſche Preſſe läßt, wie geſagt, von einer ſolchen Möglich⸗ keit noch nichts merken. Nach ihr muß man an den Ausbruch des Krieges glauben, da ſie behauptet, die türkiſche Regierung lehne den Genfer Schiedsſpruch als für ſie nicht verbindlich ab und werde ſich Moſul holen, wenn es ihr vorenthalten würde. Welch doppelte Rolle dabei Rußland ſpielen könnte, iſt hier ſchon mehrfach geſagt worden. Als Kriegslieferant wäre es für die Türkei kaum entbehrlich, als aktiver Bundesgenoſſe könnte es dagegen unter Um⸗ ſtänden den Türken den ganzen Völkerbund caf den Hals bringen. Die türkiſche Preſſe hält denn auch Umſchau nach andern Ver⸗ bündeten. Mit einem Male ſindet ſie, daß die Moſulgier der Engländer nur erſt der Anfang der engliſchen„Brigandage“ ſei, daß England vielmehr die Unterjochung ganz Aſiens als Ziel vor⸗ ſchwebte, und daß deshalb alle Völker des Orient, vor allem alſo dee iſlamitiſchen ſich mit den Türken ſolidariſch erklären müßten. Dieſe Erwartung wäre allerdings berechtigter geweſen, wenn die Angora⸗ Regierung nicht das oben ſchon gekennzeichnete revolutionäre Ver⸗ fahren gegen alte Zeichen und Bräuche des Iſlams, nicht die drako⸗ niſche Verfolgung der in ſchwere Gewiſſenskonflikte Geratenen ein⸗ geſchlagen hätte. Damit hat ſie ſich unnötig weit vom Iſlom und ſeinen Anhängern entfernt und es wird ſeitens dieſer große Selbſt⸗ überwindung nötig ſein, wenn ſie jetzt noch eine Urſache zur Soli⸗ darität mit den Türken entdecken ſollen. Die Solidarität hätte bei anderm Verfahren der kürkiſchen Regierung längſt hergeſtellt ſein können. Dann hätte ſie vielleicht das Urteil des Völkervundes nicht unerheblich beeinflußt. Neues wirtſchaſtsprogramm für Oeſterreich ſ! Berlin, 22. Dez.(Von unſ. Berliner Büro) Von führenden chriſtlich⸗ſozjalen Abgeordneten der Steiermark, vor allem von dem früheren öſterreichiſchen Finanzminiſter Dr. Gürtler und dem Landeshauptmann Rintelen iſt ein neues öſtereichiſches Wirt⸗ ſchaftsprogramm ausgearbeitet worden. Es wird heute den ſteieri⸗ ſchen Chriſtlich⸗Sozialen vorgelegt, dann wird mit der Regierung und der Geſamtpartei verhandelt weren. Die Verfaſſer des Pro⸗ gramms bezeichnen es als den letzten Verſuch, Oeſterreich zuretten. Der frühere Kanzler Dr. Seipl hat in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Obmann der chriſtlich⸗ozialen Partei auf den 29. Dezember eine Sitzung der Geſamtleitung der Partei einberufen, um das er⸗ wähnte Programm zu erörtern. Reue Mannhefmer Jeitung[Abend ⸗ Nusgaßel Dlenetag den 22. Pezeeer 1— Wirtſchaſtsverhandlungen mit Frankreich Zu der Unterzeichnung des deutſch⸗franzöſiſchen Protokolls für die weiteren Verhandlungen gibt die„Deutſche diplomatiſche politiſche Korreſpondenz“ noch einige Erläuterungen, denen wir u. d. folgendes entnehmen: Zur Frage, warum Deutſchland nicht einfach in den Genuß der gleichen Vorteile treten könnte die etwa England, Italien oder Ber⸗ gien genießt im Handelsverkehr mit Frankreich, iſt hervorzuheben, Daß es ſich dabei um alte Vorkriegsverträge handelt, die abgeſchloſſen worden ſind, lange bevor das franzöſiſche Geſetz von 1919 Frankreich verpflichtete, an einem ſtarren Minimaltarif feſtzuhalten und ver⸗ hältnismäßige Bindungen hinſichtlich der abſoluten Höhe ſeiner Zoll⸗ tarife während der Dauer eines von 1919 geſchloſſenen Vertrages 9 ine Meiſtbegünſt a alſo eine Meiſtbegünſtigung de jure von Frankrei nach der Lage ſeiner Geſetzgebung nicht zu erwarten iſt, Deutſchland grundſätzlich nicht mit dem Reziprozitäts⸗, ſondern mit dem Meiſtbegünſtigungsſyſtem arbeitet, iſt das Ziel der deutſchen Verhandlungen auf die Herſtellung der Meiſtbegüͤnſtigung de facto gerichtet. Sie iſt zu erreichen durch die Zuerkennung des Minimar⸗ zolles von franzöſiſcher Seite für eine beſtimmte Warenliſte, auf der dieſe Waren deutſchen Exportintereſſes aufgeführt ſind, und zwar iſt dieſe Form der Meiſtbegünſtigung von Frankreich ſpäteſtens nach Ablauf von 14 Monaten zu gewähren; ein Termin, der mit Rückſicht auf die vorausſichtliche Fertigſtellung des neuen franzöſiſchen Zoll⸗ tarifes gewählt wurde. Gelingt dies zu einem früheren Zeitpunkt, 3. B. por den nächſten Sommerferien, dem franzöſiſchen Parlament, ſo ſollen die Vergünſtigungen dieſer Meiſtbegünſtigung de facto auch ſchon vor Ablauf dieſer 14 Monate in Kraft treten. Gelingt das nicht, alſo z. B. erſt nach den gewöhnlich in der Herbſtſeſſion dem fran⸗ zöſiſchen Parlament vorliegenden Schlußverhandlungen im Januat oder Februar 1927, ſo iſt die Maximalfriſt von 14 Monaten einzu⸗ halten, andernfalls werden— theoretiſch— für die Waxen nach zu vereinbarenden Friſten dann die vermutlich niedrigen Sätze des jetzt geltenden Zolltarifs wirkſam werden. Der Grundgedanke der zu treffenden Vereinbarungen iſt der, daß eine Differenzierung Deutſchlands äuf dem franzöſiſchen Markt zur für eine verhältnismäßig kurze Uebergangszeit und höchſtens für einige wenige Warengruppen gutgeheißen wird, um den Text⸗ vorſchriften des franzöſiſchen Geſetzes von 1919 zu genügen, ohne ſe⸗ doch praktiſch die Gegenſeitigkeit auszuſchließen, die das Prinzip der Meiſtbegünſtigung und ihre Gewährung durch Deutſchland logiſcherweiſe fordert. Der zweite Hauptgedanke iſt die Schaffung von Sicherungen für Deutſchland wegen Abänderungen des franzö⸗ ſiſchen Zolltarifs während der Dauer der deutſcherſeits eingegan⸗ genen Tarifbindungen. Neußerungen parker Silberts Am Montag iſt der Reparationsagent Parker Gilbert in Begleitung des Gouverneurs der Bank von England in Newyork ein⸗ getroffen. Preſſevertretern gegenüber dementierte er die Nachrich⸗ ten über Reypjiſionspläne im Hinblick auf den Dawesplan, ſowie Plänen für eine neue Dawesanleihe. Der Finanzplan arbeite bisher befriedigend. Die deutſche Induſtrie brauche dringend Arbeitskapital. Die Arbeitsloſigkeit ſei jedoch nicht außergewöhnlich und eine natür⸗ liche Folge der Deflation. Beſprechungen Parker Gilberts mit Dawes und Owen Young ſtehen bevor. Faſziſierung der italieniſchen Preſſe Im nächſten Jahre wird, wie die„Voſſ. Itg.“ aus Rom meldet, 1 Umgeſtaltung der italieniſchen Preſſe in folgendem Sinne vollzogen ſein: Die Leitung der Turiner„Stampa“ überimmt der fafziſtiſche Sengtor Berione, bisher Leiter des„Secolo“, den der bisherige Direktor des Trieſter„Piccolo“ ablöſt. Die Turiner„Gazetta del Popolo“ wird von Maffin, dem Mitarbeiter der„Tribung“, ge⸗ leitet werden. Der Mailänder„Corriere della Sera“ bleibt unter Leitung von Croci. Die Genueſer Blätter werden unter dem Namen„Girornale de Genova“ zuſammengefaßt. In Rom gehen die„Epocc und die„Idea nazionale“ ein. Die letztere wird mit der⸗ „Tribung“ fuſioniert, die der bisherige Chef der„Ideg nazionale“ Forges'Avancati übernehmen wird. Die„Giornale'Italia“, durch Aktien⸗Verkauf der Kontrolle des liberalen Senators Boccino entgogen, erhält den jetzigen Preſſochef im Miniſterpräſidium Mem⸗ moli als Schriftleiter. Die Populariblätter„Mondo“ und Riſorgi⸗ mento“, die dem Demokraten Amendoſa gehören, ſollen bald gonz aufhören. In ihrer Druckerei wird die„Lavore'Italia“, das Organ der faſziſtiſchen Gewerkſchaften, herausgebracht. Das Schickſal des naotionalen„Mattino“ iſt noch unentſchieden. Wahrſcheinlich bleibt er eingeſtellt. An ſeine Slelle wird in Süditalien Farinaccis „Cremona Ruova“, ab Neujahr umgetauft in„Regime Faciſta“ treten. e eeeeeee eeee Schiedsſpruch für das Verſicherungsgewerbe. Im Reichs⸗ arbeitsminiſterium iſt nach zweitägigen Verhandlungen ein Schieds⸗ ſpruch für das Verſicherungsgewerbe gefällt worden, der vom 1. Jan. bis 30. Juni 1926 eine Erhöhung der Gehälter um 4 Prozent vor⸗ ſteht. Der Reichsmanteltarifvertrag ſoll mit einigen Aenderungen bis 31. März 1927 Geltung haben. 1Köln ihren Einzug halten wird. england und der Mofſulſtreit § London, 22. Dez.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Das Reſultat der geſtrigen Debatte im Unterhauſe wegen Moſul wird in politiſchen Kreiſen trotz eines dramatiſchen Proteſtes der Arbeiter⸗ partei durch Hinausmarſchieren aus dem Hauſe allgemein als Veweis dafür angeſehen, daß die Regierung bei ihrer Politik vom Par⸗ lament nichts zu befürchten hat. Die konſervative Partei zeigt ſich feſt geſchloſſen hinter ihr ſtehend. Die Oppoſitionskampagne der unabhängigen konſervativen Blätter gegen das Verbleiben im Jrak gilt ſomit als verpufft. Von den Liberalen ſtimmten ſogar einige Abgeordnete für die Regierung. Der Proteſt der Arbeiter⸗ partei bezog ſich, wie man in parlamentariſchen Kreiſen betont, auf das techniſche Verfahren der Regierung im Parlament. Die Arbeiter⸗ partei hielt die für die Debatte anberaumte Friſt in Anbetracht der Weihnachtsferien für zu kurz, um ſich über ihren Standpunkt ſchlüſſig zu werden. Eine Bitte Macdonalds bei ſeiner Abreiſe um Verſchie⸗ bung der Debatte ſchlug Baldwin ab. Bei der herrſchenden Ferienſtimmung erregt die Kritik der Preſſe nur laues Intereſſe. Die liberale„Weſtminſter Gazette“ erklärt ſarkaſtiſch, Baldwin ahme immer mehr Präſident Krügers Schlau⸗ heit in ſeiner Politik nach. Er erklärte nur Zweideutigkeiten, als et behauptete, ſeine Politik in Meſopotamien gehe aus dem Vertrage von Lauſanne hervor und ſei von Lord Curzon, Macdonald und Lord Parmoor beſtätigt worden. Jetzt mit der Türkei zu verhandeln, bedeute dasſelbe, als wenn die Stalltür verſchloſſen würde, wenn das Pferd geſtohlen iſt. Das andere liberale Blatt, die„Daily News“, ſchweigen ſich aus, jedenfalls aus Rückſicht auf den Völkerbund, der ihr beſonderer Schützling iſt. Das Arbeiterorgan, der„Daily Herald“, erklärte, hinter den Perſönlichkeiten der Regierung ſtehe der finſtere Einfluß der Petroleummagnaten Der frühere Kolonialminiſter des Kabinetts Macdonald erklärte ebenfalls in einem Interview mit einem Vertreter des„Daily Herald“:„Ich kann nichts dafür, aber ich höre, daß die Petroleumregion von Moſul ein nicht unbedeutender Faktor in der ganzen Geſchichte iſt.“ Die Ankündigung Baldwins, daß er heute eine Konferenz mit dem türkiſchen Botſchafter haben werde, wird allgemein als der be⸗ Beſtandteil der geſtrigen Unterhausverhandlungen an⸗ geſehen. Internationales Arbeitsamt Vom 14. bis 19. Dezember fand in Brüſſel unter Vorſitz von Profeſſor Mahaim⸗Brüſſel in den Räumen des Inſtituts Folway eine Kommiſſionsſitzung des Internationalen Arbeitsamtes ſtatt. Von deutſcher Seite nahmen hieran teil Dr. Tänzler von der Vereinigung deutſcher Arbeitgeberverbände und Hermann Müller von den freien Gewerkſchaften. Die Regierung Englands war durch einen Repräſentanten des Arbeitsminiſteriums vertreten, Italien durch di Michelis, Indien durch Sir Louis Kerchaw. Die Sitzung befaßte ſich mit den durch die Verhandlungen der Inkernationalen Arbeilsamts⸗Konferenzen künftig zu beobachtenden Fragen, ins⸗ beſondere mit der wichtigen Frage der doppelten Leſung der dort zu beſchließenden Geſetzentwürfe, ſowie mit der Frage der Zuſam⸗ menſetzung der Arbeitskommiſſion. eeeeeeeeeeeeeee Die deutſchen Beamten im Saargebiet Ein Abkommen mit der Regierungskommiſſion Seit dem 10. Dezember fanden in Baden⸗Baden Verhandlungen zwiſchen einer deutſchen Delegation und einer Delegation der Re⸗ gierungskommiſſion des Saargebietes, die unter Führung des Mit⸗ aliedes der Regierungskommiſſion Stephens ſtand, ſtatt. Die Ver⸗ handlungen erſtreckten ſich über ſämtliche den Dienſt bei der Reaie⸗ rungskommiſſion des Saarcebietes betreffenden Beamtenfragen. Geſtern wurde nun durch Unterzeichnung einer Uebereinkunft ein Abſchluß dieſer Verhandlungen erreicht wonach Vereinbarungen erreicht wurden. Ein Penſionsrücklagefonds ſoll geſchaffen werden. dehnen will. Dieſer Fonds wird wertbeſtändig angelegt werden und ſozialen Zwecken dienen. Bis zur Währunasſtabiliſierung ſoll eine Beſoldungsform von der Regierungskommiſſion vorgenommen wer⸗ den mit dem Ziel einer weſentlichen Erhöhuna der Kinderzulage und Einführung der Frauenzulage. Ferner wurde noch vereinbart, daß die Januargehälter von der Regierungskommiſſion noch vor Weih⸗ nachten ausbezahlt werden ſollen. *ftöln erhäll Schupo. Wie ſich die„Voſſ. Itg.“ aus Kaſſel melden läßt, werden auf Verfügung des preußiſchen Innenminiſters acht Hundertſchaften der preußiſchen Schutzpolizei nach Abmarſch der alliierten Truppen aus dem beſetzten Gebiet in der Kölner Zone ihren Standort nehmen. Der Verſetzungsbefehl ging u. a. der ztweiten Hundertſchaft der Kaſſeler Schutzpolizei zu, die mit 105 Mann unter Führung dreier Polizeioffiziere anfangs Januar in 2 Der Fuß der Tänzerin Von Wilhelm Schäfer 4 Zu der Zeit, da Lola Montez in Bayern regierte, da ſie als Grä⸗ fin v. Landsberg die Puppen des Königs und Seine Majeſtät ſelber die Tänze aufführen ließ, die ſie vordem auf den Brettern Europas ge⸗ tanzt hatte, wollte ein Leutnant Nußbaumer in München nach einem Paar Handſchuhen ausgehen. Als er da in ein Modegeſchäft trat, im ſtillen den Preis überſchlagend, hörte er Schimpf und zornige Rede und wie einer Dame zugeſetzt wurde, die eine Reitpeitſche trug und übel gereizt war, damit zu ſchlagen. Ohne zu denken, wer ſie auch ſei, bot er ihr ritterlich ſeinen Arm und brachte ſie alücklich hinaus an den Wagen; erſt als er den braunen Zweiſitzer ſah, erkannte er, daß es die gräfliche Tänzerin war; aber da hatte ſie ſchon ſeinen Namen erfahren. Am anderen Morgen beſaß er ſein Hauptmannspatent im Namen des Königs und eine Einladung der Gräfin von Landsberg dazu, ihr ſelbigen Tages noch ſeine Aufwartung zu machen. So angenehm dem Leutnant Nußbaumer das Hauptmannspatent war, ſo unangenehm ſchien ihm der Anlaß; er zögerte ſeinen Beſuch hin, ſodaß die gräf⸗ liche Laune der Lola eine Stunde zu lang angeſpannt wurde. Da die Reitpeitſche ihre liebſte Angelegenheit war, ließ ſie den Wagen vorfahren, ihren ſäumigen Hauptmann zu ſtrafen. Sie fand ihn zwar nicht mehr zu Haus, doch glaubte ſie Ausflüchte und drang an der erſchrockenen Aufwärterin vorbei in die Wohnung: ließ, da ſie das Neſt leer fand, den gräflichen Zorn an dem Hausrat austoben, warf Tiſche und Stühle um, daß ihnen die hölzernen Beine zerbrachen und zerſchlug einen Spiegel. Sogt Eurem Herrn, der Satan ſe: dageweſenl fauchte ſie noch die alte Perſon an, die weinend dabei ſtand, und fuhr ſogleich zum König, dem neugebackenen Hauptmann ſeine Widerſpenſtigkeit zu vergelten. Gerade war der Kriegsminiſter v. Gumppenberg da, über den ferligen Bau der Feſtung Ingolſtadt Vortrag zu halten, als die Tänzerin mit dem Fuß an die innere Türe trat. Da ließ der König ſohleich den Gumppenberg warten, den Wünſchen der ſchwarzen Lola zu dienen. Den er geſtern zu ihrem Hauptmann gemacht hatte, den ſollle er heute zur Strafe verſetzen; er hob bedenklich die Schun⸗ tern und ließ ſeine Faltenſtirn hängen: das könne als Willkür miß⸗ deutet werden! Jedoch der Tänzerin ſchwoll gleich der Zorn. Alſo dürfe ein Hauptmann des Königs die Gräfin von Landsberg nach ſeiner Willkür mißachten, auch wenn er den Könia kränke in ihrer Perian! Willkür zu zeigen, wenn es um ſeine Majeſtät ginge, ſei Köniasrecht. Ihr Buſen wollte das knavpe Kleid faſt zerſprengen, ſo wogte er unter dem Fßeuer ihrer Gefühle. Hat Euch der Hauptmann ver⸗ mann Nußbaumer von geſtern heute zur Strafe verſetzen. Als ſeine Feder nicht über den Strich kam, machte der Zorn ſeiner Maſeſtät ihrer Zögerung Beine; und allerlei Worte mußte der Gumppenberg hören von ſäumigen Dienern, denen die Ehre des Königs kein Her⸗ ligtum wäre! Sie aber, die dieſes Heiligtums eifrigſte Hüterin war, hatte ihr Haus kaum betreten, als ihr der Diener mit anderen Brie⸗ fen auch ſchon die Karte des Hauptmanns darreichte, der ſeiner Pflicht unterdeſſen, zwar ſäumig genügt hatte. So ließ die Lola ſogleich die Pferde von neuem einſpannen, die noch von der raſchen Fahrr dampften, mit anderer Botſchaft zurück zum König zu fahren. Der eben den Hauptmann Nußbaumer ſtrafverſetzt hatte, ſollte mit einem dritten Reſkript das zweite aufheben! Aber nun war es dem Lud⸗ wig zu viel. Soll ich, ſägte er ſorgend, mir ſelber die Naſe aus ⸗ drehen? Ein Königswort iſt keine Kutſcherparole; was es befiehlt, muß gelten! Auch wenn es ein Unrecht bedeutet? fragte die Lola und flammte für die Gerechtigkeit auf. Ein Königswort kann kein Unrecht bedeuten! ſagte der König und hatte ſeit langem nicht mehr ſo fremd in die ſchwarzen Augen geſeben. Aber die Tänzerin kannte die Augen der Männer und was für Gewänder darin der Stolz ablegen muß von der nackten Begierde. Nicht lange, ſo ſchwitzte der alte König vor ihren hitzigen Bitten, und als ſie zornigen Fußes ſtampfte, für immer aus ſeiner Jiebe zu gehen, wenn ihrer beſchädigten Ehre nicht Revartierung geſchähe, wußte er zwar nicht genau, was ſie mit dem ſeltſamen Wort meinte, aber er ſagte ihr ſeufzend zu, es mit einem dritten Reſkript in Sachen des Leutnants Nußbaumer bei dem Kriegsminiſter zu verſuchen. In Sachen des Hauptmanns Nußbaumer! lachte die Lola und wollte des Weiteren warten. Als der König ihr noch den Arm reichte, ſie nebenhinein in ſein Allerheiligſtes zu führen, entſprang ſie ihm hinter den großen Standſpiegel und drehte ihm richtig eine Naſe, als er ſie anflehte, nicht ſolche Torheiten zu machen. Darüber war ſchon der Gumppenberg wieder befohlen; und alles Ueble, war danach dem König mit ſeiner Lola geſchah, war nicht ſo krünkend wie dies, daß er mit ſeinem Miniſter verhandelnd, unter der Auf⸗ ſicht der Tänzerin ſtand. Wir haben uns, ſagte er trocken und ſah auf den Tiſch, ſeine Beſchämung nicht merken zu laſſen, über den Hauptmann Nußbaumer anders entſchloſſen: ſeine Verſetzung wird redreſſiert! Der Befehl Eurer Majeſtät iſt ſchon ergangen! mahnte der Krieosminiſter und ſtraffte ſich in den Stiefeln. Aber der König begann mit den Findern zu krommeln: So holt ihn zurück! ſagte er arob; und als der Gumnpenberg noch von der Pflicht ſprach, den Namen des Königs zu decken, entfuhr ihm das Wort wie ein tiefer Stoßſeufzer, das ſeinen ganzen Ingrimm im letzt, ſaate der König und fühlte ſein Dichzertum ſchwellen: ſo wird er verſetzt! 5 Leib hatte: Alles hat meine Pflicht und keiner tut meinen Willen! zur Sicherung der Laufbahn der deutſchen Beamten, ferner ſolche über Prüfungen und andere Probleme des Beamtenrechts im Saaraebiet den die Regierungskommiſſion auf ihre geſamte Beamtenſchaft aus⸗ Alſo mußte der Kriegsminiſter namens des Königs den Haupt⸗ Letzte Meldungen Heidelberger Chronik Kr. Heidelberg, 22. Dez.(Eig. Bericht.) Zur Veſichtgugg zuß Ausſprache über den geplanten Bau des Stauwehrs für den Ne 0 kanal am Karlstor trafen ſich geſtern in Heidelberg etwa 40 ren. An den Vormittagsbeſprechungen nahm auch Finanzminif Dr. Köhler teil. Die badiſche Regierung war. vertreten 1 Geheimrat Fuchs und Miniſterialſekretär Hirſch vom miniſterium. Ferner waren außer dem Stadtrat mit Oberbieß meiſter Dr. Walz an der Spitze Strombaudirektor. Conz, baurat Schmieder und Univerſitätsrektor Prof. Lieb: als Vertreter des Ausſchuſſes zum Schutze des Neckartales anwe Nach langer Ausſprache kam man zu dem Entſchluß, daß r⸗ weiter gebaut werde, dem verſenkbaren Wehr mit drei 24 255 pfeilern der Vorzug zu geben ſei.— Der Heidelberger Pegel geſtern morgen um 8 Uhr 2,07 Meter anzeigte, hatte heute h um die gleiche Zeit einen Stand von 2,55 und eine Stunde ſpa um 9 Uhr, 2,67 Meter. 7 Eine Lokomotive enkgleiſt 35 — Donaueſchingen, 22. Dez. Bei dem heute morgen 4 von Freiburg abgegangenen Perſonenzug in Richtung Aaeg⸗ eſchingen iſt zwiſchen den Stationen Kappel und Rötenbach ine Dammrutſches die Maſchine entgleiſt. Ein Hilfszug iſt von bei lingen über Donaueſchingen abgegangen. Menſchenleben kamen 5 dem Unfall nicht zu Schaden. Je nach der Größe des rutſches muß mit einer kürzeren oder längeren Verkehrsſtör gerechnet werden. Zum Prozeß Luppe⸗Skreicher — NMürnbera 22. Dez. Stadtrat Ertl bat für die Frattion dc, Nationalſozialiſten für die Stadtratsſitzuna, die am Mittwen, den 23. Dezember ſtattfindet, folgenden Drinalichteitsantraa e gebracht: Aufgrund des Ergebniſſes des Streicher⸗Luppe⸗Prozeſſes w bei der Staatsanwaltſchaft gegen Oberbürgermeiſter Dr. Lupne⸗ Verfabren wegen mehrfacher Verletzung der Eidespflicht anhäne. gemacht. Die Fraktion der Nationalſoszialiſten ſtellt daher den Antra Der Stadtrat wolle bei der Regieruna die Einleitung eines Heng ſtrafverfahrens und zualeich dieſofortige Dienſtenthe bu der Dr. Luppes veranlaſſen, nachdem im Falle der Erweislichgeen Eidespflichtverletzung für Dr. Luppe nunmehr eine Dienſtentlaf in Betracht kommt. Schlichtungsverhandlungen im Bankgewerbe . — Berlin, 22. Dez. Nach dem Scheitern der freien Verbore lungen über die Verlängerung der zum Jahresſchluß ablaufef Reichstarifvertrags und über die Neuregelung der Gehälter atl. den heute neue Verhandlungen vor dem Schlichtungsausſchuf ſelt * mann ſend. urde ein gia Als Schlichter iſt Staatsſekretär a. D. Prof. Dr. Müller b worden. 5 Heimreiſe von Paris J Berlin, 22. Dezember.(Von unſerem Berliner Wag Die deutſchen Delegierten zu der Luftfahrtkonferenz verlaſſen zu abend Paris, um ſich zu den Weihnachtsfeiertagen nach Hauſe en, begeben. Nach Neujahr werden, wie wir ſchon berichtet hab die Beſprechungen fortgeſetzt werden. 8 Seine Braut ermordel 100 Berlin, 22. Dezember.(Von unſerem Berliner 1 ů Ein ſchweres Verbrechen iſt heute nacht in Britz, einem Berlins, verübt worden. Dort wurde einer 19jährigen Arbei 10 von ihrem Bräutigam die Kehle du chcnitte Motive der Tat liegen völlig im dunkeln. Der Täter iſt flü Deulſcher Dampfer geſtrandet 4 — Stuckhulm, 22. Dez. Der deutſche Dampfer Poſeidon 655 Königsberg ſtrandete vor einigen Tagen an der Weſtküſte von ken land. Bei dem Verſuche, der Beſatzung Hilfe zu bringen, ertraung zwei Lotſen, ferner eine andere Perſon. Die Lage der Beſatun iſt kritiſch. Großfeuer im Paſſauer Haupibahnhof* — Paſſau, 22. Dez. Hier brach im Kellergebäude des Paſſ aut Hauptbahnhofes Großfeuer aus, das durch einen Luftſchach zum auf die Bahnſteige übergriff. Das Feuer war in einem ausgebrochen, der zum Reinigen und Füllen der Signallampen. nutzt wurde. Die Rauchentwicklung war ſo ſtark, daß die Jeuhſe wehr nur mit Schutzmasken vordringen und arbeiten konnte. en⸗ Löſcharbeiten wurden dadurch erſchwert, daß die Hydranten gefroren waren. Waffenſtillſtand in China? Nach einer Meldung aus Mukden hat General Kuo ſin ling 95 Grund der außerordentlich ſtrengen Kälte den Streitkräften Tſchan 1 ſolins einen Waffenſtillſtand vorgeſchlagen, den dieſe angene and haben ſollen. Die Operationen ſefen ſaſt vollſtändig zum Stilltche, gekommen, doch iſt der Abſchluß des Waffenſtillſtands noch nicht“ ſtätigt. — ndere⸗ Darüber konnte dem König ſein Kriegsminiſter nichts auend ſagen, als daß er dem Willen 1 Königs zu dienen daſtände, eine daß eben dies ſeine Pflicht ſei. Nur müſſe die Staatsraif aſten, Urſache haben, wodurch ein Befehl, im Namen des König⸗ 8 ge⸗ ungültig würde! Er hatte im Eifer die Worte in beide Haän nommen und wollte ſie gerade mit einer tiefen Verbeugung and⸗ König auf den Tiſch legen, als etwas Glänzendes unter dem ihren ſpiegel ihm Blick und Wort bannte. Da hatte die Lola frech dezn Fuß vorgeſtellt, ihm die Urſache ihrer Staatsraiſon ſich u5 der machen; und wie die Schnalle den Blick, ſo bannie der 5 Tänzerin ſeine Bedenken. Der König hatte den Blick wahrgenommen und auch deneſfer mit der Schnalle geſehen; als die Männer nach langem Schr der einander anſahen, waren Worte unmöglich geworden, d ihre König und ſein Miniſter ſich mit den Augen verſtanden und ger⸗ Scham keine Gewänder mehr brauchte. Mit einer depete Z aals⸗ beugung verließ der Gumppenberg ſeinen Herrn, indeſſen die mgläſer raſſon hinter dem Standſpiegel ein Gelächter wie Weing glirrte. Literatur *Friedrich der Große und Wilhelmine von Baireuth, Brige Königszeit 1740—1758. Herausgegeben von Prof. Dr. G. B. Peuſſch von Friedrich von Oppeln⸗Bronikowſki. K. F. Koehler, ade lag, Berlin, Leipzig.— Mit dem neuerſchienenen zweiten für die liegt dieſe Publikation bisher unveröffentlichter Brieſe, de ee de⸗ Beurteilung der Perſönlichteit, des Lebens und der Kriegenuch großen Königs von höchſter Bedeutung iſt, abgeſchloſſen vor Prief⸗ dieſer Teil iſt einzeln käuflich. Der erſte Band des innigen Tagen wechſels der königlichen Geſchwiſter führt von den Küſtrner s l. bis Rheinsberg und ſchließt mit dem Tode Friedrich Wihene die Feſt und herzlich verband den Kronprinzen mit ſeiner Schwef al⸗ in früheſter Kindheit geſchloſſene Freundſchaft. Wie onflikte Friedrich am 31. Mai 1740 den väterlſchen Thron beſtieg? 0 und blieben nicht aus, ſie ſteigerten ſich faſt bis zum offenen B Die geben dem zweiten Band ſein charakteriſtiſches Gepräge, dert Lbroßen polttiſchen Ceſchehniſſe, die dem Curopa des 18. Jahrhraſch⸗ ein neues Bild gaben, ſpiegeln ſich in dem feinſianigen lite künſtleriſchen Briefwechſel in intereſſanter Weiſe wider und die Geſtalt des Königs in ihrer ganzen Macht als Perſönlichken ter vortreten. Bilder liebevoller Sorge um die Lieblingsſch he wechſeln mit kurzen Schilderungen aus den Kriegen Ine geben Wilhelmines Briefe ſind oftmals reizende Kabinettſtücke über tümer und Treiben der kleinen Reſidenz Baireuth. Trotz aller robe, und Wirren beſteht die Freundſchaft der Geſchwiſter die Fees deſ ſie geſtaltet ſich immer inniger und findet erſt mit dem 7 Markgräfin ihr Ende. Ein einſom werdender König bleibt zurüg: 1 — 3⸗ ⸗ +. id. n W r. 55 u⸗ il⸗ ei N⸗ n9 er ch⸗ n in ig a: ſt⸗ — 7 4 S. 2 3 85 Vater ſein Kind auf dem Rücken die Treppe herauf, eine ſe 3 A0 Dienskag, den 22. Dezember 1925 — Nene Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Mr. 54 Städtiſche Nachrichten Ans Chriſchtkind Lieb Chriſchtkind, ich will dir des Briefl do ſchigge, Weil gar ſo viel Sorge die Leit jetzt bedrigge. 'r Vadder und d' Mudder, die redde als davun, Un ich heer'n heemlich im Offe⸗Eck zu: D' Leit dhede ſich feinige un dhede ſich ſchenne Un aach noch am Sunndag m Geldſack noochrenne, s wär nergends mehr Friede im Land bei de Leit, 's geb immermehr Arme in unſerer Zeit. 'r Vadder kennt aach noch ſeiln) Brot ganz verliere, Uns mißt dann zuletſcht uns ins Armehaus fihre.— Die Großmudder kummt heit und fihrt mi leis weg, Sie ſetzt uff de Schooß mich im annere Eck Un ſecht mir, du muſcht dich mit ſo was nit quäle, Ich will dir was Scheenes vum Chriſchtkind verzehle: Des mecht gern wegſchaffe die Sorge, die Not, Mecht jedem verſchaffe ſeiln) täglich gut Brot., Mecht jedem uff Erde de Himml uffmache, Mecht helfe ganz bſunners de Arme un Schwache. Wann jeder emol dichdig mitſchaffe will, Dann ſchweige die biddere Klage ball ſchtill 's kummt widder e Zeit, die verbricht unſer Kedde, Wann d' Leit zum Gott Vadder minanner dhuln) bedde. Dann kummt widder Friede, dann kummt widder Glick In unſer ſo traurigi Heemet zurick. 's lieb Chriſchtkindl will, daß die Leit ſich bekehre Un widder minanner's Vadderunſer begehre.— So, bett jetzt: Lieb Chriſchtkind, kehr ball bei uns eiln), Ich will aach recht gut wie die Engele ſeiln). Gott Vadder, dhu Not uns un Elend abwehre Un Friede un Freed alle Menſche beſchere! Geb du deine Kinner in unſerem Land Als freindlicher Vadder deiln) gidigi Hand! August Göller. weihnachtserinnerung eines Mannheimers Es war anfangs der neunziger Jahre. Wir Buben in einer der weren Volksſchulklaſſe der Altſtadt hatten einen jüngeren Lehrer Jugeteilt erhalten, für den wir„durch dick und dünn“ gingen, wie an zu ſagen pflegt., Er wußte aber auch zu gegebener Zeit in Mi. rauhen Herzen der verſchieden gearteten Jungen eine Saite des itleids zum Schwingen zu bringen. Ein Schüler fehlte gleich beim Arlanfang zu Oſtern. Wegen Krankheit; als er aber nach einigen — n zum erſten Male erſchien, da verſtummte bei ſeinem Anblick 8 böſe Mund des ungezogenſten Jungens. Irgend eine Krankhelt hette den Jungen unfähig gemacht zum freien Gebrauch ſeiner Glie⸗ kr. An zwei Stöcken kam er hereingehumpelt, ein Bild des Er⸗ Aumens und Mitleids. Blaß ſein Geſicht, aus dem zwei große buen verlangend ſcheu und furchtſam blickten. Doch unſer Lehrer tie die fragenden Augen bald verſtanden. In ſeiner milden Art hatte er dem Unglücklichen bald über die Schüchternheit hinwegge⸗ Flfen. Wie aber war der Halbgelähmte die Treppen der zwei FSebockwerke heraufgekommen? Denn unſer Schulzimmer befand ſich 6 dritten Stock des Hauſes. Das ſollten wir bald erfahren: Seine Altern— der Vater war Handwerker und konnte ſein Geſchäft in amem Zimmer der Wohnung ausüben— hatten eine Wohnung ſenz in der Nähe des Schulhauſes gemietet. Jedesmal trug der dbeit, die wir ihm ſpäter ſehr oft abnahmen. Aber die alten ge⸗ daden Holzbänke, die das Schulhaus aus Großväter Zeiten her noch Fuueisen nannten, bildeten für den kranken Jungen einen Ort der Einen Schularzt kannte man damals noch nicht. Die Vor⸗ euungen des Lehrers um Beſchaffung einer beſonderen den hy⸗ niſchen Forderungen entſprechenden Bank wurden auf der Ver⸗ daltana mit ſchroffen Worten abgelehnt. Dieſe lag damals nicht in n Händen von Lehrern, ſondern eines Nichtfachmannes. Das alles dle ich erſt ſpäter erfahren. Um aber dem Jungen das Sitzen auf ter Bank zu erleichtern, durfte er ſich's bequem machen, wie er onnte und wollte. Das viele Fehlen in den vorhergehenden Klaſſen geigte ſich oft in manchen Unterrichtsfächern; in dem kranken Kör⸗ r ſaß auch ein kranker Geiſt. Aber die zähe Energie und die ſaende am Lernen half dem Jungen über vieles hinweg und wir deunten oft über ſeine großen Kenntniſſe, die er ſich mit dem ſonen vieler Bücher in den Krankheitstagen erworben hatte. Be⸗ nlders in der Geſchichte wußte er eingehend Beſcheid. Es war auf⸗ zullend, wie er, der ſich in Feld und Wald nicht ſo tummeln konnte le wir, in ſolchen Fragen Beſcheid wußte. Denn wir Mannheimer Kaffen hatten in jenen Zeiten die ganze heute bebaute Oſtſtadt von ſreiſer⸗ und Friedrichsring an als Spiel⸗ und Tummelplätze zur Rrorn Verfügung, und der Buffallo⸗Bill, der in jener Zeit auf dem künben freren Gelände ſeine Indianer in„Freiheit dreſſiert“ vor⸗ bete, fand in uns eifrige Nachahmer. Auch der Schloßpark und der Neckarauer Wald, damals keine Parkanlage wie heute, waren für unſeren Mitſchüler keine fremden Dinge. Schon als Kind hatte ihn ſein Vater im Wagen dorthin geführt. Daß wir den Kamerade bald liebgewannen und ihm jegliche Erleichterung verſchafften, war nicht zum wenigſten das Werk unſeres Lehrers, der durch da und dort eingeſtreute Worte, ohne daß wir es merkten, uns zu barmher⸗ zigen Brüdern erzogen hatte. So blieben wir auch im folgenden Jahr zuſommen, in dem der Kamerad die Konfirmandenſtunde be⸗ ſuchen ſollte. Er zählte ein Jahr mehr als wir. Um Allerheiligen, als das unfreundliche Wetter mit ſeinen Nebeln und Regengüſſen einzog, mußte unſer Freund zu Hauſe bleiben. Das fiel nicht beſonders auf, hatte er doch in manchen Monaten oft gefehlt. Diesmal aber ſollte er lange nicht mehr erſcheinen. Wa⸗ mir der Lehrer in ſpäteren Jahren von der Leidensgeſchichte dieſes Jungen erzählte, war ein reines Märtyrertum. Hingezogen zu dem Armen, hatte unſer Lehrer durch ſeinen Beſuch ihm manche Stunde auf ſeinem Krankenlager verſchönt, bis das raſche Hinſchwinden der körperlichen Kräfte des Kranken die Beſuche unmöglich machten. Wenige Wochen vor Weihnachten traf ſchlimme Botſchaft ein; doch wir Jungen erfuhren davon nichts. Der Lehrer aber wollte dieſe⸗ für den Kranken vorausſichtlich letzte Weihnachtsfeſt zu einem wirk⸗ lichen Feſt der Liebe machen. Alles ohne Aufſehen, ohne Erregung. Einige Tage vor dem Beſcheerungsabend weihte der Lehrer einige der beſten Sänger in ſeinen Plan ein unter dem Verſprechen, den anderen Kameraden nichts mitzuteilen. Was wir da von dem armen Dulder vernahmen, ſtimmte uns Jungen ſelbſt traurig. Da brauchte man die Mutter nicht zweimal bitten, etwas für die Beſcherung bet unſerem kranken Freund beizuſteuern. Und als der heilioe Abend ſeine Dämmerſchatten herabſenkte, ſchlich ein kleines Häuflein ſtilter Buben nach dem Hauſe unſeres kranken Kameraden die Treppe hinauf, ſo leiſe, daß niemand etwas hörte. Vor der Glastür wurden die Kerzen des kleinen Bäumchens angezündet: leiſe klopfte der Leh⸗ rer an die Türe und machte der öffnenden Mutter ein Zeichen des Schweigens. Im geſchloſſenen Wohnzimmer wurde das Bäumchen aufgebaut, ſo, daß es der Kranbe ſehen konnte, ſobald die Türe ge⸗ öffnet wurde. Der guten Frau liefen die Tränen über die Wangen, der Vater konnte vor Ueberraſchung ſich nicht faſſen. Dann fing unſer beſter Sänger mit ſeinem hellen Sopran an als Bote des Chriſtkinds zu ſingen: Vom Himmel hoch da komm' ich her, Ich bring euch gute neue Mär. Der guten Mär bring ich ſo viel. Davon ich ſing'n und ſagen will. Weit hatte ſich beim Geſang die Türe zum Krankenzimmer ge⸗ öffnet: nur der Glanz der Kerzen ſtrahlte in die dunkle Stube. Wir aber ſtanden alle verſteckt. Doch was war das? Klang da nicht eine Engelsſtimme durch den Raum? Mit ſolcher Inbrunſt hatten wir dieſe ſchöne Weihnachtsbotſchaft noch nie ſingen hören, ſo klar, ſo tief, ſo ergreifend. Es war gut, daß wir vom Krankenzimmer nicht viel ſehen konnten., denn drinnen ſaß die arme Mutter am Bette ihres Einzigen, ihres Lieblings und hielt deſſen Hand in der ihrigen. In ferne Welten ſchauten die großen Augen des Kranken beim Strahr der Lichter, der volle Geſang tönte ihm wie ein Lied aus göttlichen Landen. Und wir, ſo ſtill, ſo ruhig. Keiner Mahnung bedurfte es. Dann klang das ſchöne Weihnachtslied„Stille Nacht, beil'ge Nacht“ hinein in die Leidensſtube des Freundes. Dreiſtimmig ſangen wir's, wie wir's in der Schule ſchon ſo oft getan hatten, und doch anders. Eine unſichtbare Macht hielt uns gefangen, voll nie verſpürter Innig⸗ keit fanden ſich die Stimmen zuſammen, ſangen, tröſteten, jubilierten. Das war die ſelige Botſchaft von der Geburt des Heilandes, des Kinderfreundes, des Erlöſers. Nun kam die Beſcherung. Hinein zum lieben Kameraden durften wir, ihm die Hand drücken, ihn beglücken mit ſo viel Liebe. Aber ein Würgen war in unſeren Kehlen: die Heiligkeit des Augenblicks nahm uns gefangen. Lauter gute Sachen wurden da ausgepackt, Dinge, die unſere fürſorglich Mutter ausgewählt, Herrlichkeiten, die der Kranke nie geſchaut. Was ihm aber am meiſten Freude machte, war das Geſchenk des Lehrers, ein ſchönes Buch mit reichem Bilderſchmuck, das wir tags zuvor ſchon bewundert hatten. Leiſe und ſtille zogen wir uns zurück, ein tiefes Weh im Herzen. Der Geſang von der Botſchaft der ſeligen, fröhlichen. gnadenbringenden Weih⸗ nachtszeit wollte nicht recht aus unſeren Kehlen; doch nach und nach kam die hehre Weihe der beglückenden Stunde wieder über unsd, wir gaben mit unſeren Stimmen, was wir konnten. Drinnen auf weichem Kiſſen lag einer und lauſchte entzückt den feierlichen Klängen. Hatte ihn das Feſt der Liebe hineinſchauen ſaſſen in die Herrlichkeiten einer anderen Welt, war für ihn der Glanz des Chriſtbaumes die himmliſche Leuchte zur froben Seliokeit? Wer weiß. Stille, wie wir gekommen, ſtiesen wir die Treppen hinab an den Hausbewohnern vorbei, die der Geſang herausgelockt batte. Tränen in den Augen grüßten ſie uns freundlich. Ein arauer Alter, fuhr mir liebkoſend. dankbar über das Haar. Uns Jungen aber hatte der Ernſt der Stunde erfaßt. Einſam, alleine ging jeder ſeined Weges. Es war das letzte Chriſtfeſt unſeres Kameraden. Als die linden Märzwinde wehten, betteten wir ihn in die kühle Erde.** ** * Weihnachtsſpende der Mannheimer Polizei. Die Mannheimer Polizei hat auch dieſes Jahr wieder der armen Mannheimer Wai⸗ ſenkinder gedacht und dem Evang. Waiſenhaus für Mäd⸗ chen in der Liebigſtraße M. 300 als Weihnachtsgabe überwieſen. * Lebensmüde. In der vergangenen Nacht wurde von einer Polizeiſtreife auf dem Treppenaufgang zur Neckarſchule ein 19 Jahre alter Dreher aufgefunden, der ſich kurz vorher aus bis jetzt noch unbekannter Urſache in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, Schnittwunden am linken Hondgelenk beigebracht hatte. Er wollte ſich die Pulsadern öffnen. Das herbeigerufene Sanitätsauto verbrachte den Lebensmüden in das Allg. Krankenhaus. * Ein Kind durch Hufſchlag ſchwer verletzt. Geſtern vormittag wurde in der Eintrachtſtraße in Feuvenheim ein 6 Jahre alter Knabe von einem Pferd geſchlagen. Das Kind, das am Kopf getroffen wurde, blieb bewußtlos liegen. Der herbei⸗ gerufene Arzt ordnete die Ueberführung in das Allg. Krankenhaus an. Lebensgefahr beſteht vorerſt nicht. Ob ein Verſchulden dritter Perſonen vorliegt, wird die Unterſuchung ergeben. * Unfall. In der vergangenen Nacht rutſchte im Hofe einer Wirtſchaft in der Jungbuſchſtraße ein 60 Jahre alter Schiffsheiser aus, fiel zu Boden und brach den linken Oberſchenkel. Mit dem Sanitätswagen überführte man den Verletzten in das Allg. Krankenhaus. 155 21 * Das Loch in der Straße. Auf der rechten Seite der Secken⸗ heimerſtraße vor Haus 60 brach geſtern abend die gepflaſterte Straßendecke in der Umgebung eines Senkkaſtens auf eine Fläche von etwa 2 qm 25—30 Ztm. tief ein. Zur Beſeitigung des Verkehrshinderniſſes wurde um.12 Uhr die Berufsfeuerwehr dlarmiert, die das Loch mit Sand und durch Wiedereinſetzen der Pflaſterſteine ausfüllte. 155 85 * Im Silberkranz. heute Kapitän Jakob R Biundo, Hochuferſtr. 57. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert örſch mit ſeiner Ehefrau Johanna geb. vorträge Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde Anläßlich der Eröffnung des ſtädtiſchen Muſeums für Natur⸗ und Völkerkunde hatte die Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde, Mannheim Montag abend zu einem Lichtbildervortrag Prof. Dr. Weules über„Negerleben in Oſtafrika“ ein⸗ geladen. Prof. Känzig begrüßte die Erſchienenen und dankte für das Intereſſe, das die Mannheimer Bevölkerung durch den ſtarken Beſuch des Vortrages den Beſtrebungen der Geſellſchaft ent⸗ gegenbringe. Dann gab Prof. Dr. Truckermann von der Handelshochſchule einen Ueberblick über die Organiſation der Geo⸗ graphiſchen Geſellſchaften in Deutſchland und der Welt, wies auf die große wirtſchaftspolitiſche Bedeutung der guten geographiſchen Ausbildung hin, die die Wirtſchaft längſt erkannt habe, und richtete an die Mannheimer Wirtſchaftskreiſe den Appell, der Geſellſchaft beizutreten und deren Ziele zu unterſtützen, damit es gelingt, ſie auszubauen, um nicht zurückzuſtehen hinter manchen Städten der näheren und weiteren Umgebung. Prof. Karl(Oberrealſchule) gab hierauf als Vorſitzender des Verbandes badiſcher Schulgeographen die mit Beifall aufgenommene Erklärung ab, daß der Verband beſchloſſen habe, im Intereſſe der Einheit⸗ lichkeit der Beſtrebungen der neuen Geſellſchaft beizutreten. Nun nahm Prof. Dr. Weule, Direktor des Völkermuſeums Leipzig, das Wort zu ſeinem Lichtbildervortrag über Negerleben in Oſtafrika nach eigenen Reiſen. In längeren humorvollen Aus⸗ führungen gab er an Hand guter Aufnahmen in großen Zügen einen Ueberblick über Land, Leute und Kultur unſerer ehemali⸗ gen Kolonie Oſtafrika und ſchloß ſeinen intereſſanten Vortrag mit der Hoffnüng, daß doch wieder die Zeit kommen werde, wo Deutſchland ſich koloniſatoriſch betätigen dürfe, wozu es ſich, mehr als alle anderen Völker, befähigt erwieſen habe. FLielm⸗RNundſchau 8. Alhambra-Cichtſpiele.„Tornado“. Hoch oben im Walde, in einem kleinen Holzfällerdorfe, wohnt ein Schriftſteller mit ſe.ner jungen Frau. Er ſammelt Eindrücke für einen neuen Roman, der die trotzige Geſtalt des Holzfällerkönigs Peters zum Mittelpunkt hat. Dieſer, ein fremder Menſch, der in der Einſamkeit der Berge Ver⸗ geſſenheit ſucht für ſchwere Enttäuſchungen, erkennt in dem jungen Künſtler ſeinen früheren Kameraden, in der Gattin die verlorene Braut Das unverhoffte Wiederſehen, das jähe Erkennen läßt die verlöſchenden Funken ihrer Liebe neue Flammen ſchlagen. Peters jedoch, der das Unrecht der neuen Liebe fühlt, heißt die Beiden in die Heimat zurückzukehren, damit er endlich Ruhe fände. Am Tage der Abreiſe, als der Zug bergab ſtampft, bricht Sturm los und treibt mit furchtbarer Gewalt ungeheure Waſſermaßen zu Tal. Die trei⸗ benden Stämme ſtauen ſich vor der Eiſenbahnbrücke. Immer wilder und wilder drängen die Fluten, immer höher türmen ſich die Braum⸗ rieſen auf. Mit unheimlicher Gewalt ſtürmen die Elemente gegen die Fundamente, die unmöglich ſtandhalten können. Die Brücke wird weggeriſſen und der Zug ſtürzt in toſende, ſchäumende Waſſer. Peters, der einige Aufrührer auf dem Floß verfolgte, kommt im letzten Augenblick, die um Hilfe ſchreiende junge Frau zu retten. Ihr Mann kommt zwiſchen den treibenden Stämmen ums Leben. Durch⸗ näßt, verwundet, erſchöpft kehren Retter und Gerettete heim, 55 neuem ungeſtörtem Glück, das ſie dem Tornado, der weithin das Land verwüſtete, zu danken haben. Der Film iſt ein Meiſterwerk amerikaniſcher Regiekunſt. Herrlich ſind die Waldbilder mit den ragenden Baumrieſen, gewaltig die ſtürzenden, ſchäumenden Fluten mit den treibenden Stämmen, erſchütternd die Zertrümmerung der Brücke, der Sturz des Zuges und der Kampf der beiden Menſchen mit den gierigen Waſſermaſſen, beruhigend, verſöhnend der glückliche Ausgang. Es gibt wenig Filme, die uns die wilde Urgewalt der entfeſſelten Elemente ſo nahebringen, wie„Tornado“.—„Jeoller, je doller“, ein Sechsakter voll entzückender und zwerchfell⸗ erſchütternder Einfälle, ſorgt für den Ausgleich der Stimmung und ruft Lachſtürme auf Lachſtürme hervor. Das ausgezeichnete Pro⸗ gramm ergänzt die reichhaltige Deuling⸗Wochenſchau. Her zeflichteit und Ehrlichkeit ſind Schlüſſel zu aller Menſchen n. wiſſencchaft Eder Beſuch der Univerſikäk Heidelberg. Nach dem ſoeben Ichienenen Pneerects der Univerſität ſind in deſem 2² meſter 2060 Studierende und 234 Hörer immatrikuliert, zuſammen ſeba. Das Winterſemeſter 1925,/26 zeigt gegen das Sommer⸗ eimeſter einen Rückgang von 456, gegen das letzte Winterſemeſter 1500 Zugang von 74 Studierenden. Auf die philoſophiſche Fakultät KRunſt und zutfalle je jurſti die mediziniſche 403, auf di n 729, auf die jurſtiſche 450, auf die mediziniſche 403, auf die natu eee eeee 321 und auf die theologiſche 67 Fadterende Baden ſtellt mit 893 Studenten den größten Prozent⸗ „aus dem Ausland kommen 102, darunter aus Japan 12. Gegenüber den vor einiger Kleine Univerſität in der Pfalz. da veröffentlichten en daß man in der Pfalz die Er⸗ chtung einer Univerſität in Neuſtadt plane, erfährt die Teu. aug Regz Ane 0 jelle Rückſichte 155 ktif Erre Regierungskreiſen, inanzielle Rückſichten eine praktiſche bwegung 7 175 1 75 58 Darüber hinaus werden auch e Veſtrebungen in der Oeffentlichleit ziemlich ablehnend beurteilt, e Zahl der pfälziſchen Studenten nicht ſo groß ſei, daß dadurch de Aufrollung der Univerſitätsfrage gerechtfertigt ſei. Man weiſt in erders dorauf hin, daß die große Zahl benachbarter Univerſitäten cHeidelberg, Freiburg, Frankfurt a.., Bonn, Köln uſw. erlich genügen würden. 1 vi iorini 1. Unſer römiſcher.⸗Korreſpondent ſchreibt en Lgen en de welieſche hiſoriſhe Wiſfuſchaf Fieen empfindlichen Verluſt erlitten: Vittorio Fiorini iſt geſtorben. zantini, der auch bei uns in wiſſenſchafklichen Kreſen allgemein be⸗ ſtrant iſt, ſtammte ous der Schule Carduccis. Seine Tätgkeit er⸗ Rieckte ſich gleichermaßen auf das Mittelalter wie auf das italieniſche auergimento. Auf dieſem Gebiet iſt ſeine, Hauptarbeit die Neuher⸗ Diedabe der„Rerum italicarum feriptores“ von Muraton geweſen. mſes grundlegende Ouellenwerk zur italieniſchen Geſchichte, das 150 1 50 Seſe 1 0 iſt noch immer nicht teferungen mit über een unn ar nac lch eglen Von dem anderen gen ee Ne Ficrini Scgl r„Biblioteca ſtorica del Riſorgimento 10 dieß Fnman der letzten Serie erſchienen. Es ent⸗ eer Dage der letzte Band wode wichliaſten Dokumente zur Geſchichte Italiens von der ſeonjſchen Zeit bis zum Jahre 1871. de umfaßt bereits etwa 4 Hochſchulnachrichten. Auf den Lehrſtuhl für Völkerrecht an der Univerſität Kiel, den bisher der Geh. Juſtizrat Prof. Dr. Th. Niemeyer inne hatte, hat der Profeſſor an der Handelshochſchule Berlin, Dr. jur. Walter Schücking, einen Ruf erhalten. Mit der Kieler Profeſſur iſt die Leitung des Inſtituts für internationales Recht verbunden. Prof. Schücking, der bekannte Staats⸗ und Völker⸗ rechtslehrer und demokratiſche Reichstagsabgeordnete für Heſſen⸗ Naſſau, iſt 1875 zu Münſter in Weſtfalen geboren.— Laut Anſchlag am ſchwarzen Brett des Berliner Chemiſchen Inſtituts iſt das In⸗ ſtitut, wie das„B..“ berichtet, wegen Geldmangels bis auf weiteres geſchloſſen worden. Die etatsmäßig bis zum 1. April vorgeſehenen Geldmittel ſind erſchöpft und troßz mehrfocher Geſuche ſind dem Inſtitut keine weiteren Mittel bewilligt worden.— e Neuerwerbungen des Goethe⸗Nalionalmuſeums. Das Wei⸗ marer Goethe⸗Nationalmuſeum hat eine Reihe von Neuerwerbungen aufzuweiſen. Darunter beſindet ſich auch eine zeichnung Goethes von 1774, die ſeinen Freund Lavater dor⸗ ſtellt. Auch andere Handzeichnungen Goethes konnten erworben werden. Den Bildniſſen der Zeitgenoſſen konnte hinzugefügt werden eine aquarellierte Bleiſtiftzeichnung von Steinle, ein Porträt Zacharias Werners, eine Bleiſtiftzeichnung von Weitſch, die den jungen Alexander v. Humboldt darſtellt; ein Gipsmedaillon des Baſſiſten Strohmeyer wurde von deſſen Nachkommen dem Muſeum geſchenkt. Man hat außerdem eine Geſichtsmaske des 25jährigen Karl Auguſt, die nach dem Leben gefertigt worden iſt und bisher nicht identifiziert war, entdeckt. Sie war in Schuchardt Katalog von Goethes Nachlaß als„Totenmaske eines unbekannten jungen Mannes“ benannt. de Eine Expedition zur Erforſchung des vorgeſchichklichen Aegyptens wird gegenwärtig in den Vereinigten Staaten ausge⸗ rüſtet, und zwar hat dafür das Allgemeine Erziehungsamt, eine Gründung Rockefellers, 200 000 Dollar zur Verfügung geſtellt. Die großangelegte Unternehmung geht von dem Drientaliſchen Inſtitut der Univerſität Chicago aus und wird von dem bekannten Aegypio⸗ logen Prof. Breaſted geleitet. Breaſted entdeckte vor etwa einm Jahr in einer Höhle, die etwa eine Tagereiſe von Luxor entfernt iſt, eine Menge vorgeſchichtlicher Werkzeuge, Feuerſteine und ähnliches, wodurch die Beſiedlung Aegyptens durch vorgeſchichtliche Menſchen erwieſen iſt. Die Expedition wird eine ſyſtematiſche Erforſchung des Niltals nach vorgeſchichtlichen Siedlungen durchführen und will die Zuſammenhänge dieſer Kultur mit den prähiſtoriſchen Kulturen Europas feſtſtellen. Bleiſtift⸗ Theater und Muſik der Jür Franz Schuberts Nichte. Der Sächſiſche Künſtlerhilfs⸗ bund erläßt folgenden Aufruf: Die 80jährige Frau Emma Proſſe⸗ nag geb. Schubert lebt in Wien in bitterſter Not. Die Greiſin iſt die einzige noch lebende leibliche Nichte des berühmten Kompo⸗ niſten Fronz Schubert, die Tochter ſeines Bruders, des Kapell⸗ meiſters Ferdinand Schubert, in deſſen Armen der Meiſter am 19. November 1828 verſchied. Dieſe Takſachen, deren Echtheit auf Ver⸗ anlaſſung des Sächſiſchen Künſtlerhilfsbundes, an den ſich Frau Emma Proſſenag gewandt hatte, durch die deutſche Geſandiſchaft in Wien amtlich geprüft worden ſind, dürften ſicher für die vielen Ver⸗ ehrer des unſterblichen Meiſters Franz Schubert Vercmlaſſung bieten, den Sächſiſchen Künſtlerhilfsbund zugunſten einer„Franz Schubert⸗ Spende“ ein Scherflein zukommen zu laſſen. Der S. K. H. B. nämlich der alten Dame eine monatliche feſte Rente ver⸗ mitleln. er Theaterrundſchau. Die Zeit vor hundert Jahren, da die deutſche Burſchenſchaft gegründet wurde, um für die Freiheit Deutſch⸗ lands zu kämpfen, hat Karl Neurath zum Vorwurf eines neuen Dramas benutzt, das er unter dem Titel„Freiheitsſturm“ ſo⸗ eben vollendet hat. Im Mittelkunkt der Handlung ſteht der Jenenſer Privatdozent Karl Follen, der Künder eines neuen freiheitlichen Staates, und ſein Freund Karl Sand, der Mörder Kotzebues.— Das Theater in Lyck(Oſtpreußen), das bis vor kurzem als Stadttheater geführt wurde, in dieſer Spielzeit aber von dem Theaterverein Volks⸗ bühne unterhalten wurde, allerdings mit Unterſtützung durch die Stadt, hat Konkurs angemeldet.— In die Ehrengalerie des Wiener Burgtheaters wurden Bilder von Frau Bleib⸗ treu und Frau Medelſkiy aufgenommen. Frau Bleibtreu iſt in einem Bilde von D. Hock als Gräfin Terzky dargeſtellt, Frau Medelfky wurde von Eduard Veith gemalt.— Der Gedanke der Gründung einer ſich über ganz Deutſchland erſtreckenden Hebbel⸗ Gem einde iſt zur Wixklichkeit geworden. Der Vorſtand wied gleichmäßig aus Mitgliedern von Weſſelbeuren und Hamburg ge⸗ bildet. Der Vorort der Gemeinde iſt bis auf weiteres Ham b urg. — Der Oberſpielleiter des Erfurter Stadttheaters, Dr Hans S ch ü leir wird dem Rufe nach Wies baden als erſter Spielleiter des dortigen Landestheaters Folge leiſten.— Richard Strauß hat ſich mit der Wiener Oper wieder verſöhnt und einen Vertrag mit der Stagatsoper abgeſchloſſen, demzufolge er von Mitte Januar bis 4 5 Februar ſeine Werke an der Wiener Oper dirigieren wird. 4. Seite. Nr. 504 Nene Mannheimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe] Dienstag, den 22. Dezsember 1925 Am des Lichts geſell' ge Flamme So kann man heute mit Recht ſagen. In den kleinſten Orten und auf den entlegenſten Höfen erhellt heute die elektriſche Birne alle Räume, vom Keller, Stall und Scheune bis zur guten Stube. Es iſt eine eigenartige Erfahrung, daß jede geiſtige Arbeit bei künſt⸗ licher Beleuchtung beſſer vorwärts geht als am Tage und daß es ſich am Abend bei traulichem Schein der Lampe ſchöner plaudert als im Licht des Tages. Das künſtliche Licht iſt von jeher von großer Bedeutung geweſen. Es iſt merkwürdig, daß die Beleuchtungs⸗ technik Hunderte, ja Tauſende von Jahren auf dem gleichen Fleck ſtehen blieb, bis ſie ſich endlich im vergangenen Jahrhuͤndert zu un⸗ geahnter Vollkommenheit entwickelte und in unſeren Tagen durch den ſelbſt in die kleinſten Dörfer entſandten elektriſchen Strom den Sieg errang. Welch gewaltiger Fortſchritt! Von dem kühnen Helden, der den Göttern den ſegenſpendenden Funken des Herdfeuers ſtahl, berichten die alten Sagen, aber ſie ſchweigen von dem, der es zuerſt wagte, den brennenden Aſt in die Ritze der Höhlenwand zu ſtecken, um das ſchaurige Dunkel wirkſamer zu erhellen, als es das Herdfeuer vermochte. Und als nun ſo die langen, trüben Höhlen⸗ nächte für die Inwohner etwas traulicher geſtaltet waren, da lernten die im ſteten Streit mit den Naturgewalten liegenden Menſchen die vorzügliche Brauchbarkeit dieſes oder jenen Holzes als treffliche Leuchte kennen und ſuchten demgemäß ihren Vorrat aus. Doch nicht überall ſtanden helleuchtende harzreiche Aeſte zur Verfügung. Wie armſelig muß das Leben dieſer Völker dahingeſchlichen ſein. Doch was fragen wir. Wir brauchen gar nicht weit zurück⸗ gehen, um an die Einfachheit der Beleuchtung erinnert zu werden. Im nächſten Jahre feiern wir den 100. Todestag unſeres aleman⸗ niſchen Dichters Hebel, der uns in ſeinen Schriften ſchildert, in welch einfacher Weiſe die Beleuchtung der heimatlichen Schwarz⸗ wälder Stube vor ſich ging. Während die Frauen mit Spinnen beſchäftigt waren, verfertigte die„Männerwelt“ die Kienſpäne:„Un won in uf em Schindſtuhl ſitz, für Paſſeltang(Zeitvertreib) un Licht⸗ ſpön ſchnitz!“ Aber ob ein einzelner Span in mehr oder minder kunſtvoll verziertem Ring an der Wand ſtak, oder ob auf hohen Ge⸗ ſtellen ein größeres Lichtfeuer unterhalten wurde, es blieb immer die gleiche, flackernde, rauchende und ſtark rußende Flamme. Wie ſtark ſelbſt eine kleine Oellampe das Zimmer mit ihrem Qualm erfüllte, erzählt uns Hebel im„Jenner“:„Im Aetti ſetzt der Oeldampf zue, mer chönntens Aempeli uſe tue und d' Läden uf.“ Daß DOel und tieriſches Fett brannten, dieſe Wahrnehmung hatten bereits die alten Völker gemacht. Schon bei den Aegyptern finden wir flache Schalen mit Kerben am Rand zur Aufnahme des Oels und des Dochtes. Dieſe uralte Lampe hat ſich in ihrer Form bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts erhalten gehabt, allerdings mit einem Deckel oben drüber, durch deſſen Loch der Docht herausgezogen werden kann. Das ungereinigte Brennöl, vielfach einfaches Rüböl, das der Bauersmann ſelbſt in der„Oelſchlag“ ſchlagen ließ, ver⸗ breitete nur geringe Helligkeit; es fehlte der Zug und damit die fortdauernde Zuführung neuer ſauerſtoffreicher Luft. Wohl umgab man das Licht mit Hornſcheiben, Fiſchblaſen oder geölter Leinwand, um das unruhige Flackern infolge der Zugluft zu verhüten; damit ſetzte man aber die Leuchtkraft bedeutend herab. Um dem Kienſpan längere Brenndauer zu geben, umwickelte man früher die Holzſtäbe mit Werg und tränkte das Ganze mit Harz, Teer oder Wachs. Statt des Wergdochtes wählte man ſpäter den Fadendocht. den man mit Wachs umgab. Damit war die Kerze fertig, die ſchon ſeit dem zweiten Jahrhundert zu Kultuszwecken und bei wohlhabenden Bürgern auch bei feſtlichen Gelegenheiten ge⸗ braucht wurde. An die Stelle des Wachſes trat ſpäter das tieriſche Fett, Talg und Unſchlitt, und mit dieſer Kerzenbeleuchtung fand ſich das ganze Mittelalter ab. Die Lichterzieher, ein neues Gewerbe, fanden lohnende Arbeit; ſo wurde das qualmende Oellämplein wie⸗ der perbannt. Ich erinnere mich noch aus meiner Jugend, wie einer unſerer Metzger ſeine Lichter ſelbſt zog. Ein großer Tiſch trug in gewiſſen Abſtänden Löcher, in denen Blechrohre hingen, in Größe und Dicke den gewünſchten Kerzen entſprechend. Zur Aufnahme des Dochtes befand ſich darüber eine Vorrichtung. Waren die Docht⸗ fäden in jeder Hülſe angebracht und geſpannt, dann goß die Frau den flüſſigen Talg in den Behälter, die Kerzen waren fertig. Aller⸗ dings ſo ſorgſam gegoſſen, wie die des Lichterziehers, ſtanden ſie nicht da: doch das ſchadete nichts. Der Metzger verkaufte keine da⸗ von, er verwandte ſie nur in ſeinem Haushalt, wo er deren viel bedurfte. Aber was für ein böſes Ding war das„Schneuzen“ des Dochtes. Die Lichtputzſchere iſt in die Raritätenkammer gewandert und wird dort als vorſintflutliche Seltenheit gezeigt in allen Formen und Spielarten. Da erſcheint das Petroleum auf dem Plan, erſt mit dem ein⸗ fachen Brenner an der Lampe, dann mit dem helleuchtenden Rund⸗ brenner. Wie ſich da unſere Väter und Großväter freuten. Lange Jahrzehnte hat ſich die Petroleumlampe gehalten, bis das Gas der Städte ſich den Platz eroberte. Und heute? Die„weiße Kohle“, die Waſſerkraft der Flüſſe, iſt gebannt in Feſſeln, muß flinke Tur⸗ binen treiben, deren raſche Umdrehungen in anderen Maſchinen uns das helle Licht erzeugen, das die dunkle Nacht zum hellen Tag gemacht hat. S. J. Gund. 7 * Ertrag der Tabakſteuer. Die Tabakſteuer erbrachte im Monat ovember laut Zigarren⸗ und Zigaretten⸗Spezialiſt(Dresden) 59 Millionen Mark. Das iſt der höchſte Ertrag aller Verbrauchs⸗ ſteuern im letzten Monat. Bierſteuer und Zuckerſteuer zuſammen Rommunale Chronik Errichtung einer dritten höheren Mädchenſchule in Karlsruhe * Karlsruhe, 20. Dez. Wie die„Bad. Preſſe“ hört, hat der Stadtrat der Errichtung einer dritten höheren Mäd⸗ chenſchule im Prinzip zugeſtimmt. Die Vorarbeiten ſollen ſo gefördert werden, das mit Beginn des neuen Schuljahres die neue höhere Mädchenſchule eröffnet werden kann. Allerdings iſt die Frage, in welchem Schulhaus die neue Anſtalt untergebracht wer⸗ den ſoll, noch nicht geklärt. Anterſtützungen für ſtellenloſe Angeſtellte * Ludwigshafen, 21. Dezember. Die hieſige Ortsgruppe des Deutſchna tionalen Handlungsgehilfenberban⸗ des hat in einer Eingabe an das ſtädtiſche Wohlfahrtsamt die Aus⸗ zahlung von vorläufigen Unterſtützungen in Höhe von 75 M. für Ledige, 100 M. für Verheiratete und 25 für jedes unter⸗ haltungsberechtigte Kind noch vor Weihnachten für die Angeſtellten beantragt, die ſeit dem 1. Oktober ſtellenlos ſind und ſeither keine Unterſtützung erhalten haben. Die verlangte vorläufige Unter⸗ ſtützung ſoll vorbehaltlich der endgültigen Feſtſetzung erfolgen, die von der Reichsregierung zugeſagt iſt. Für den Fall, daß nach den zu erwarteten Richtlinien der Reichsregierung höhere Beträge aus⸗ zuzahlen ſein würden, bleibe die Nachzahlung des Unterſchiedes vorbehakten. Skadkratsſitzung in Pirmaſens Pirmaſens, 20. Dez. In der jüngſten Stadtratsſitzung wurde zunächſt ein kommuniſtiſcher Antrag zur Frage der Fürſten⸗ abfindung durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. Ein Antrag der Deutſchen Volkspartei, bei Vergebung ſtädti⸗ ſcher Arbeiten und Aufträge in erſter Linie das heimiſche Handwerk und Gewerbe hinzuzuziehen und bei Submiſſionen, gleiche Leiſtungen vorausgeſetzt, nach Möglichkeit das Pirmaſenſer Gewerbe und Induſtrie zu berückſichtigen, wurde gegen die Stim⸗ men der Antragſteller abgelehnt, da die Stadtverwaltung erklärte, die auswärtige Konkurrenz nicht ohne weiteres ausſchließen zu können. Der Stadtrat beſchloß das hieſige Waſſerwerk zu elektriſieren und einen neuen Hochbehälter zu errichten. Die Geſamtkoſten betragen etwa eine Viertelmillion. Der Auftrag wird vorausſichtlich den Siem ens⸗Schuckert⸗Werken übergeben. Ein An⸗ trag der Deutſchen Volkspartei, den Truppacher Hof, den die Stadt zur Inflationszeit um 190 000 Golddollar gekauft und der ihr außerdem bereits 360 000 Goldmark gekoſtet habe, zu verpachten, da er ſich nicht rentiere, wurde abgelehnt. Die Stadtverwaltung machte geltend, daß eine Verpachtung unter den heutigen Umſtän⸗ den nicht möglich erſcheine und daß ſie die Verſorgung der Kin⸗ der und Kranken mit einwandfreier friſcher Milch durch die Er⸗ haltung des Hofes gewährleiſten wolle. Kleine Mitteilungen Aus der letzten Raſtakter Stadtratsſitzung iſt mit⸗ zuteilen, daß mit Rückſicht auf die ſchwierige finanzielle Lage der Stadt auch in dieſem Jahre von der Zuwendung einer allgemeinen Winterbeihilffe an die Sozial⸗ und Kleinrentner, Kriegsbe⸗ ſchädigten und Kriegshinterbliebenen abgeſehen werden muß. Da⸗ gegen ſoll bei Unterſtützungsgeſuchen weitherzig verfahren werden. Den Altveteranen und Altveteranenwitwen wurde eine Ehrengabe von je 30 bezw. 20 Mark bewilligt, die vor Weihnachten zur Aus⸗ zahlung kommt. In der Trierer Stadtverordneten⸗Sitzung keilte die Stadtverwaltung mit, daß die Bilanz der aus Anlaß der Tau⸗ ſendjahrfeier der Rheinlande veranſtalteten Gewerb eſchau in Soll und Haben mit rund 77 000 M. abſchließt. Die geſamten Bau⸗ koſten betrugen rund 155 000 Mark, wovon 81000 M. abgeſchrieben ſind, ſo daß der Verkaufs⸗ und Nutzungswert der noch vorhande⸗ nen Gebäude und der Einrichtungen rund 74000 Mᷓ beträgt. Die Verſammlung beſchloß dieſe Gebäulichkeiten auf die Stadt zu übernehmen. Ferner wurde beſchloſſen, Nolſtandarbeiten in Höhe von 323 000 M. auszuführen: es handelt ſich hauptſächlich um Straßenausbauten und Kanaliſationsanlagen.— Nach Mitteilung der Verwaltung betrun das Vermögen der ſtädtiſchen Sparkaſſe am 1. Abril 1914 rund 886000 Mark und am 24. Oktober ds. Is. 226000 Mark. Die Anlagen in Papiermark betragen 44 Millionen: mit 12½ v. H. aufgewertet, ſtehen ſie alſo mit 5,5 Millionen zu Buch. Die Anlagen in Reichsmark betragen beute 3,1 Millionen, ſo daß die Stadt einen Zuſchuß von.4 Mill. leiſten muß.— Da gegenüber dem Haushaltnorſchlag allein die Mebrausgaben des Woblfahrtsamts 150 000 M. betragen, wurde die Vergnügungsſteuer für karnevaliſtiſche Ver⸗ anſtaltungen um 100 v. H. erhöht. * IDMosbach, 20. Dez. Der Voranſchlag für das Wirk⸗ ſchaftsjahr 1925—20 ſieht einen Umlagefuß von 78 Pfg. je 100 M. Steuerkapital vor. Das vergangene Wirtſchaftsjahr 1924—25 ſchloß mit einem Ueberſchuß von 15 000., während die Vermögens⸗ rechnung einen Fehlbetrag von 26 790 M. aufwies. Der Ueber⸗ ſchuß rührt daher, daß den Mehrausgaben mit 42 900 M. Ein⸗ erbrachten nur 25½ Millionen Mark. ſparungen und erhöhte Einnahmen mit 87 900 M. gegenüberſtehen. den Gebrauch von Kraſomehn. „Vr—.. ̃ ↄ ̃—— Des Kaiſers alte Kleider Roman von Frank heller Copyright by Theſpis⸗Verlag in München 1920 (Nachdruck verboten.) Wenn ich irgendwelche Anſprüche habe, vor einem höheren Richterſtuhl milder beurteilt zu werden, ſo gründen ſie ſich keils auf einige Stunden, die ſpäter beſchrieben werden ſollen, teils auf den Tag, der folgte. Stunde für Stunde verging, gleich wahnwitzig langſam Hie und da zerrte ich an meinen Banden, bis die Schnüͤre Löcher in die Haut ſchnitten und der Schmerz mich innehalten ließ. Manchmal 0 ich ein, nur um in der nächſten Sekunde wieder gufzufahren, ſchlaftrunken und überzeugt, daß ich Laplace die Tür öffnen gehört hatte. Das Fenſter wüurde lichter und lichter, bis es ſich wieder zu verdunkeln begann. Draußen im anderen Zimmer hatte der Profeſſor, ſeit die Bedienerin fortgegangen war, daran ge⸗ arbeitet, aus ſeinen Feſſeln loszukommen. Es mußte ihm mit ſeiner verletzten Hand noch mehr weh tun als mir, aber er fuhr unver⸗ droſſen mit ſeinen Bemühungen fort. Hie und da warf er mir einen ermunternden Blick zu, den ich zu ſchätzen wußte, wenn er mir auch nicht Troſt bringen konnte. Aber ſeine Anſtrengungen waren 13255 fruchtlos wie die meinen, und ſchließlich ſah ich ihn damit auf⸗ ören. Nun war es eine Ewigkeit her, ſeit die Bedienerin gegangen war. Jetzt verdunkelte ſich das Fenſter deutlich.(Meine Wohnung lag nach Oſten). Ermüdet und zerquält, wie ich war, bildete ich mir ein, bei dem Gedanken, daß Laplace kommen würde, eine Erleichte⸗ rung zu fühlen. Er hatte verſprochen zu kommen; dies würde wenigſtens ein Ende nehmen. Aber es war nur eine Einbildung von mir, daß ich Erleichterung fühlte. Nagle mich ans Kreuz. aber laſſe mich am Kreuze keben, ſacte Maecenas. In dieſem Augenblick hörte ich ein dreimalige⸗ Klingeln an der Wohnungstür. Es wiederholte ſich, einmal, zwei⸗ mal. Jemand begann an der Tür zu hantieren. Mein ganzed Blut ſchoß mir zu Herzen. Laplace kam zurück. Warum hatte er geklingelt? VII. Das Hantieren am Türſchloß dauerte ungewöhnlich lange. Ein leiſes Geräuſch, das an das Scharren einer Feile erinnerte, war von Zeit zu Zeit zu hören, Was ging da vor? Warum dieſe Zere⸗ monien? Wollte er uns erſchrecken? Nur der knirſchende Laur gab Antwort auf meine Fragen. Schließlich ging er mir auf die Nerven Ich bemühte mich, meinen Knebel auszuſpucken und zu 36) rufen: Aufhören zum Teufel! Kommen Sie herein und machen Sie ein Ende! Plötzlich hörte das Geräuſch auf. Ich hörte die Wohnungstür nicht aufgehen, aber ich ahnte, daß dies gerade jetzt geſchah. Ein Zucken durcheilte mich. Ich ſah den Profeſſor an. Auch er ſah unverwandt auf die Korridortür. Aber ich konnte nicht einmal ein Zittern ſeiner Lider ſehen, als ſie ſich endlich öffnete! Vielleicht war er auf das, was kommen ſollte, vorbereitet Ich war es nicht, und ich fiel vor Ueberraſchung in das Bott zurück Ich hatte Laplace erwartet. Anſtatt deſſen ſtand ein beleibtes zweifelhaft gekleidetes Mannsbild in der Tür. In der einen Hand hielt er einen Schlüſſelbund mit einer Anzahl dünner Schlüſſel. Die andere lag auf dem Türgriff. Er ſtand da, den bärtigen Hals vor⸗ geſtreckt und ſah ſich mit vorgeſchobenen Lippen um. Was er zu ſehen erwartete, weiß ich nicht, aber offenbar nicht das, was er ſah. Im ſelben Augenblick, in dem er den Profeſſor auf dem Diwan er⸗ blickte, fiel er aufplumpſend auf den nächſten Seſſel und ließ den Schlüſſelbund fallen. Er hatte einen Hut auf dem Kopf, einen niedrigen Deckel mit breiter Krempe. Der ſaß flott zurückgeſchoben über ſeinem feiſten, rötlichen Geſicht. Wie er da auf dem Seſſel ſaß, mit oſfenem Mund, die Augenbrauen in die Höhe gezogen, ſoweit ſie nur konnten, ſah er ſo urkomiſch aus, daß ich zu lachen anfing. Ich habe ſchon ange⸗ deutet, wie eigentümlich ein Lachen klingt, wnen es von jemandem kommt, der mit einem Knebel verſehen iſt. Als die Wellen meined Lachens meinen letzten Gaſt erreichten, ſprang er vom Stuhl auf und begann wild um ſich zu ſtarren, um ſich klar zu werden, war in aller Welt dieſes Geräuſch verurſacht hatte. Als er endlich kon⸗ ſtatierte, daß es ein Menſch war und noch dazu ein Menſch, genau ſo ausſtafftert wie der Mann auf dem Diwan, ſchlug er ſich auf die Stirn, wie um zu ſagen: Das geht zu weit! Das iſt unwahr! Er ſtand noch ſo da, als es mir zum Bewußtſein kam, daß ich ihn kannte. Es war mein Freund, der Hausöffner von der vorletzten Nacht. Mit einem Schlag ſtand das Ganze klar vor mir. Ich hatte ihm meine Adreſſe gegeben, und er hatte ſie in ſeinem Gedächtnts bewahrt. Ich hatte ihn gebeten, zu mir hinaufzuſchauen, und das hatte er getan. Er hatte zu mir hinaufgeſchaut, und da er zu ver⸗ ſtehen glaubte, daß niemand zu Hauſe war, war er eingetreten, um ſeine Viſitenkarte abzugeben. Der praktiſche Schlüſſelbund, der auf em Boden lag, erklärte, wie es zugeganden war. Er hatte dafür keine Vorwürfe am jüngſten Tage zu erwarten: ich war krank und eingekerkert. und er kam und beſucht⸗ mieh. Ich. war nach meinem Warten auf Loplace ſo abgeſpannt, daß ich in ein neuerliches Gelächter ousbrach. das das Intereſſe des Hausöffners für mich in keiner Weiſe beeinträchtigte. Tagungen Ordenkliche Hauptverſammlung des Badiſchen Wald⸗ beſitzerverbandes al⸗ Zu der am 21. Dezember im Rathaus in Offenbura 19 0 tenen odentlichen Hauptverſammlung des Badiſchen Walnde 5 bandes waren ſämtliche Forſtmeiſter von Baden und en, r Kru⸗ tertreter der badiſchen Gemeinden erſchienen. Oberforſtmeiſte ſchen⸗ tina⸗Heidelberg betonte in einem Vortraa über die Lage der es ſeb ſchälwaldwirtſchaft, daß Zölle allein ihr nichts nützen könnten. Dam vielmehr eine Umſtellung auf Hochwaldwirtſchaft aroß⸗ brauche man Geld und das Intereſſe des Staates daran ſei vahren. daß man an ihn herantreten wolle, die nötigen Mittel zu 35 den Man beſchloß darauf einen dementſprechenden Antraa Anttaa Landtaa ſtellen zu laſſen und forderte in einem weiteren Jabre. Steuerfreiheit für den Schälwald auf zwanzig ellefe Auch die Pflanzen für die Aufforſtung ſollten vom Staate anſtelle werden. Darauf wurde der Geſchäftsbericht anaenommen und 1 von Forſtmeiſter Neukirch. Bürgermeiſter Link aus Mudau Eiſen⸗ Ausſchuß gewählt. Anſchließend ſchilderte der Geſchäftsführene 0 kolb die Lage des Holzmarktes, die zur Zeit zum Verkauf zwinee aber nur in kleinen Mengen geſchehen könne. Er erwähnte. bezüglich der Zahlunasbedinaungen in weitem Maße entaege men ſei. Nach lebhaften Debatten und in einem weiteren über die Durchführung des Reichsbewertunasgeſetzes. die 9 Waldarundſteuer und den Bewirtſchaftungsbeitraa der Gem wurde die Verfammluna geſchloſſen. Aus dem Lande 1 Obriaheim a.., 21. Dez. Vertreter der am Neckar gelgge badiſchen Gemeinden hielten hier eine Verſammluna zwecke iger⸗ terführung der Neckarkanaliſierung ab. ſtrul⸗ meiſter Dr. Boulanaer aus Mosbach bielt hierüber ein 15 üir tives Referat. in dem die Bedeutung der Neckarkanaliſſenſießzünn. unſere Gegend beſonders unterſtrichen wurde. Eine Entſch Keit 3. die in demſelben Sinne gehalten, wurde an ſämtliche bad ſcentze dis tagsabgeordnete geſandt mit der Bitte, ſich nachdrücklichſt Vermixklichung des Projekts einzuſetzen. 5 ledenen Ittlingen bei Sinsheim. 22. Dez. Auf dem nabe ge in den Hofaut Schmutz in Bockſchaft war in der Nacht zum Samstar. Heu⸗ Stallungen Feuer ausgebrochen, das in den dort lager auk und Strohvorräten reiche Nahrung fand und das Gebän vom den Grund niederbrannte. Nur der angebaute Pferdeſtall bli de n Feuer verſchont. Das Vieh konnte gerettet werden. Der S ben. iſt bedeutend. Als Brandurſache wird Kurzſchluß anae amslag Karlsruhe. 22. Dez. Im Alter von 50 Jahren iſt am ſchwe⸗ der praktiſche Arzt Dr. Carl Hemmerdinger nach lanaen ſebte ren Leiden geſtorben. Der in weiten Kreiſen bekannte un eim zut Arzt iſt ein Ovfer ſeines Berufes gemorden da er ſich. nbeſuch der tödlichen Krankheit durch eine Infektion bei einem Kn, und zugezogen hat. Er genoß den Ruf eines hervorragend tüchti pflichteifrigen Arztes. 5 ½ FPforzheim. 22. Dez. Im benachbarten Höfen erlitt 2. riger Korbmacher, der am Kanal der Lemppenauſchen Peree mit Weidenſchneiden 1 war. einen epileptiſchen Anfall in den Kanal undertrank. zr den * Offenburg. 22. Dez. Bei der Nergebuna der Arbeiten 10 f00 Straßenbau Offenburg—Durbach wurden von einer Firm andelt Mark. von einer anderen Firma 35 000 Mark gefordert. Es ſich um Erdarbeiten. Villingen. 22. Dez. Innerbalb vier Wochen iſt beim 1 amt Villingen. das die Bezirke Villingen, Tribera und gen umfaßt. die Zahl der Arbeitsloſen von 200 auf itriellen ſtiegen. Vom Maontaa. den 21. Dezember ab, ſtehen alle 15 5 400 Betriebe für 14 Tage bis drei Wochen ſtill, wodurch 1300 1 neue, ſogenannte Werksurlauber. vorbanden ſind. ſomit im des Arbeitsamtes Villingen alſo 2400—2500 Arbeitsloſe 5 friſten müſſen. Nach dem heutigen Stand der Eünee braucht das Arheitsamt Villingen wöchentlich einen Gereerz ö von 11—12 000 Mark an Unterſtützungsgeldern. Unter pier tigung der Werksurlauber reicht das vorhandene Geld nur 255 Wochen, ſodaß dann der Karlsruher Ausaleichsfonds in Anſyr nommen werden muß. 100 *Weiler. Amt Villingen, 22. Dez. Im benachbarten Mare zell brach in dem Anweſen des Bauern Janatz Storz F das infolge ſtarken Weſtwindes raſch um ſich ariff. Die Feu aurl⸗ war raſch zur Stelle, konnte aber infolge Waſſermangels 335 tafent gebäude nicht mehr reſten. Das lebende und auch ein Teil durſache Invenkars konnte in Sicherheit gebracht werden. Als Bran wird Kuxeſchluß vermutet. 5 on Sin⸗ *Singen a.., 22. Dez. Die Gattenmörderin Bold 1205 30 gen, die im Frühjabr 1925 ihren Gatten erſchlagen hatte Hiatriſche zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. iſt ſetzt in die vſn Klinik nach Heidelberg gebracht worden., Sauber wird die Haut durch den Gebrauch von Seife. Schön wird die Hau oſiakel tra durch m140 Plötzlich dämmerten die erſten Symptome eine⸗ kennens in ſeinen Augen auf. Er machte ein paar age erte auf das Schlafzimmer zu. Dann blieb er ſtehen und räuſp 17 „Das iſt ja der gnä' Herr— na ſo was—, liegt der gz Ich hab' angeläutet— na und—“ ung Ich war geſpannt, ſeine Darſtellung zu hören, aber nacd eſch duldiger war ich, den Knebel los zu werden. ballte wunhelk per⸗ zu einem Knoten zuſammen, und wenngleich zur Stum urteilt, verſuchte ich doch zu rufen: können „Geſchwind! Sie ſehen doch, wie es ſteht! Sprechen wir ſpäter!“ zher Der Hausöffner kam zögernd ein paar Schritte nähe 10 daß „Warum liegt denn der gnä' Herr ſo da? ſprach er. 405 der gna ich ſag', wie die'ſchicht' war. Ich hab' mir halt denkt, Herr hat'ſagt, ich ſoll kommen, na und ſo— ute Wenn das noch länger dauerte, wurde ich wahnſinnig⸗ nahm alle mimiſche Kraft, über die ich verfügte, zuſammen. Endlich kam er an das Bett heran. denklich, „Der gnä' Herr hat ja an Knebel,“ bemerkte er 19 15 aber „und'ſammbunden iſt der anä' Herr auch. Daz verſtenung und nicht. Ich hab' mir halt denkt, der gnä' hat doch eine Bauf kennt ſich aus, und wie ich läut und niemand macht mir auf ebracht Mein Mienenſpiel mußte ihm endlich eine Ahnung beſcecden haben, daß ſein Bericht einen Augenblick aufgeſ hoben ſſer von konnte, ohne an Intereſſe zu verlieren. Er zog ein Taſchen ſam den erheblichen Dimenſionen heraus und durchſchnitt lang ihn troz⸗ Knoten des Knebels. Meine Zunge war ſo lahm, daß eſſer dem nicht aus dem Munde bringen konnte. Jetzt ging hielt mein durch meine Stricke, einen nach dem anderen. Plögtlich Befreier inne. verſteh „Abei warum lieat denn der gnä' Herr ſo da? Das ich nicht. Und der andere Herr am Sofa?“ Endlich war es mir gelungen, das Torturinſtrument 8 fernen. ie ein Ich verſuchte zu ſprechen, aber meine Zunge war 5 meine trockener Klumpen. Diesmal wurde es meinem Befreier heriſcher Gedanken zu leſen. Er verließ mich und begab ſich mit hellſe nmer⸗ Sicherheit in einen Verſchlag im Hinterarunde des Sſleolte mich Man hörte ein bedeutungsvolles Gläſerklirren, und ich 57 chneiden. ſtork genug, ſelbſt die Bande um meine Knöchel zu durch tet, al⸗ Ich hatte mich ſogar ſchon zu ſitzender Stellung aufger ie eine der Hausöffner mit zwei Bierflaſchen erſchien. Ich nahm und deutete mit einer ſtummen Geſte auf den Profeſſor. (Fortſetzung folgt) 1 ent⸗ + hal⸗ er⸗ zer⸗ ru⸗ en⸗ ſei az ſoß, en. den rag yre. fert elle den en⸗ an m⸗ rag ſche den Diensiag, Eikua einmal taxieren, ſagte er. Blätterteig für den abendlichen Weihnachtstiſch am 24. gebacken nie ſo groß nehmen, daß ſeine Spitze die Decke berührt. Erinnerungen aus der Kindheit und den Weihnachtstagen, die ſich feier in einer Kirche, wo Weihnachtsbäume brennen, die Oragel leiſe unſeren Chriſtbaum nicht!“ euch beruhigen, liebe Roſel und lieber Fritz, ihr kriegt den aller⸗ laſſen, oder gar Rechnen und Schreiben von ihnen zu verlangen, nein, den 22. Dezember 1925 r1r7 55 nene Mannbeimer Feitung[Abend⸗Nusgabe! 0 ˙ UC . Seite. Ar. 504 .!.!.!..— er Frauen⸗Sei Der weihnochtstiſch (Nachdruck verboten.) Gelegentlich eines Diners führte mich ein bekannter Philoſoph zu Tiſch. Ich zerbrach mir den Kopf, mit was ich den gelehrten Herrn unterhalten könne, als er mich als erſtes fragte: Was eſſen Sie am Weifnachtsabend?.. Ich war auf alles andere vorbereitet— doch er erklärte mir, daß ihn das intereſſiere, weil es ihm für die Menſchen. ihre Lebensart und die Gegend ihrer Heimat charakteriſtiſch ſei. Er ſetzte mir das auseinander und bewies mir damit, daß man in geiſtvoller Weiſe eigentlich über alles reden kann und ſelbſt der banalſte Gegenſtand intereſſant wird.. Warten Sie, ich werde Sie Sie werden ſicher keine fette Gans ver⸗ ſpeiſen, und erſt recht keine ſchweren polniſchen Karpfen mit Pfeffer⸗ kuchenſauce... Er riet auf leichtere Gerichte, und, als ich ihm geſtand, daß in meinem Elternhaus ſtets eine kalte Fleiſchpaſtete in wurde, die auch ich als Feſtgericht jedem anderen vorzöge, rief er enthuſiasmiert: Paſtete! Ja ſo was hab ich mir gedachtl Sie kommen ja aus dem Lande der Paſteten.. da unten an der Grenze bäckt man Paſteten, entzückend. das gefällt mir... Und ſtatt über Nietzſche. Kant und Schopenhauer., unterhielt ich mich mit ihm über Weihnachtstiſche, Feſtſitten und Feſtgerichte. Ueber den Weihnachtsabend in England mit dem getrüffelten Puter, den ſchweren Feſtgerichten. dem brennenden Plumpudding, und dem etwas nüchternen Weihnachtsdiner in Frankreich. wo erſt Neujahr der große Tag der Gratulationen, der Bonbonnieren und Geſchenke iſt. Da man am 24. zwei Feiertage vor ſich hat, an dem die traditionelle Gans gegeſſen wird. mit Aepfeln und Maronen ge⸗ füllt, in manchen Gegenden mit dicken Zwetſchen und Roſinen oder mit Majorankartoffeln und Endivienſalat dazu, was mir immer als feinſte Zugabe zur Gans erſcheint. ſollte man das Abendeſſen des Vorabends der Feſttage ſo einfach wie möalich machen, ohne das Feſtliche dabei zu vergeſſen. Die Hausfrau iſt müde vom vielen Be⸗ ſorgen. man möchte vor der Beſcherung zur Chriſtmette gehen, um eine Orgel ſpielen und Weihnachtsgeſang zu bören. Wozu denn abends noch warme Gerichte? Eine kalte Paſtete, ein pikanter Heringsſalat, eine Platte feinen Aufſchnitts eine Schüſſel Hummermafonnaiſe, kurz irgend ein feſtliches kaltes Gericht. Dazu wird Tee oder Wein gereicht. Und nachher, gegen zehn Uhr, dampft der Glühwein oder Punſch auf dem Tiſch. zu dem die friſchen Bäckereien ſo aut ſchmecken... Das iſt einfach und macht keine Ar⸗ beit. Das Gedeck ſoll am Heiligabend feſtlich ſein. Den glänzend friſchen Damaſt ſchmücken rinasum friſche Tannenzweige, eine Vaſe mit Stechpalmen und Miſtelzweigen die Tiſchmitte. Die weißen Tücher der Feſttafel, auf der die Geſchenke aufgebaut werden, beſteckt man rings mit kleinen Tannenzweigen. und den Vaum ſollte man Ein kleines Bäumchen. das man auf den Tiſch ſtellen kann. macht ſich ebenſo hübſch, wir haben ja alle nicht mehr viel Raum. Den bohen Baum überlaſſen wir Kirchen, Feſtſälen und Häuſern mit großer Diele. Wir Deutſche ſind nun einmal an Weihnachten feſtlich geſtimmt. Da geht etwas auf aus unſerer Jugendzeit, und der alte Zauber, all die Märchen erwachen, die man einſt hörte. Vom Chriſtkind, das ſein goldenes Haar am Weihnachtsbaum hängen ließ, vom Eſelchen, das mit dem Chriſtkind jede Nacht aus dem Himmel geritten kam und ſich freute, wenn es etwas Heu auf dem Fenſterbrett fand und uns da⸗ für eine Zimmtwaffel oder ein Lebkuchenherz hinterließ.. die Vor⸗ bereitungen der Mutter hinter abgeſchloſſenen Türen, die geheimnis⸗ vollen Pakete, welche die Botenfrau aus der Stadt mitbrachte, der Duft nach Tannen, Gewürz. Honia und friſchem Buttergebäck, der das Haus feſtlich durchduftete. Veraißt man das jedesmal? Man ſollte das Feſt den Kindern auch mit kleinſtem Mittel feſtlich geſtal⸗ ten. Ein frohes Weihnachtsfeſt wirft ſeine warmen Strahlen auf das ganze Jahr. ein triſtes Feſt aber binterläßt Schatten in der Er⸗ innerung— oft für immer. Solche Weihnachten vergißt man nie. Ein engliſcher Attachée erzählte mir kürzlich, er habe einen alten drutſchen Diener gehabt, der, ob er in London, in Paris oder in Madrid mit ihm wohnte. auf allen Reiſen, übers Meer, durchs Ge⸗ birge, eine Kiſte mit ſich herumgeſchlepyt habe., mit... deutſchem Chriſtbaumſchmuck... und an Weihnachten die Wände ſeines Zim⸗ mers mit dieſen ſilbernen Kugeln und Eiszapfen geſchmückt habe Er fand das komiſch, daß wir Deutſche noch ſo ſentimental ſeien Ganz unrecht hat er nicht... In uns ſtecken zuviel Märchen und mit den Erinnerungen an unſer Elternhaus verknüpfen. Sentimental?.. Vielleicht nennt man das ſo... Wir wei⸗ nen zwar nicht mehr bei einem Sonnenuntergana, aber eine Chriſt⸗ die alten Weihnachtslieder ſpielt und die Knaben mit den ſilbernen Stimmen Chöre ſingen„Es iſt ein Roſ entſprungen“. löſen in uns Erinverungen wach, an das Elternhaus, die Mutter, und unſere Jugend... An Dinge, die wir nicht mehr beſitzen und die uns heilig ſind Man ſollte nicht darüber lächeln.. nicht einmal über einen alten Diener, der ſeine Kiſte mit billigem Chriſtbaumſchmuck mit ſich herumſchleppt und ſich in ſeinem ſtillen Zimmer in Gedanken an die ferne Heimat ein Bäumchen ſchmückt. ſich zu den kniſternden Lichtern ſetzt und Feierſtunde hält Lisbet Dill. 2 L 4 Jeitgemäße Weihnachtsgeſchenke Von Alice Flechtner⸗Lobach Ringe, viel mehr zu ſein, als zu haben! Was Du haſt, kann Dir ein Augenblick rauben, Was Du biſt, raubt Dir die Ewigkeit nicht! Schiller. Es liegt in der Natur ernſter und ſchwerer Zeiten, daß ſie die Menſchen erziehen, Fähigkeiten und Energien in ihnen wecken, die in Perioden des Glückes, des Reichtums vielleicht nie erwacht wären, daß ſie uns vor allem zum Nachdenken, zum Prüfen und Abwägen jener geringen Zahl von Glücksmöglichkeiten zwingen, die uns ver⸗ blieben ſind. In ſolchen Perioden, wie wir ſie nun ſchon ſeit Jahren als dunkle Wolke über uns und unſern Feſten ſchweben haben, gilt es vor allem zu erkennen, worauf es ankommt, was unſere Zeit ver⸗ langt, was not tut. Auch heute möchten wir das Weihnachtsfeſt zu einem ſtrahlen⸗ den, zu einem fröhlichen geſtalten; Freude wollen wir uns und unſern Angehörigen bereiten. Wie können wir es unter den heutigen Verhältniſſen möglich machen? Die Antwort iſt zunächſt eine negative. Nicht durch eine große Anzahl von Geſchenken mehr oder weniger nützlicher Art. Die Zeiten, da große Tafeln ſich unter der Laſt einer Unzahl von Dingen bogen, da man zu ganz abſeitigen Dingen griff, weil alles „ſchon da war“— ſind vorbei. Nicht die Zahl der Geſchenke macht heute die Freude aus, ſondern die Art! Die Beſonderheit der heutigen Zeit verlangt ein Beſonderes auch in der Art der freudeſpendenden Weihnaches⸗ gabe. Zu ſehr hat die harte Hand des Schickſals in unſere Verhält⸗ niſſe eingegriffen, als daß wir uns den Luxus gedankenloſen Schen⸗ kens leiſten könnten. Und dies iſt ſehr gut. Noch nie war Ueber⸗ füllung ein Zeichen von Kultur und Quontität anſtelle von Qualität (ia ſelbſt mit ihr verbunden) ein Zeichen hochſtehender innerer Ver⸗ anlagung. Dieſe inneren Güter uns aber und vor allem unſerer Jugend ſo viel als möglich zu erhalten, iſt ein ſo wichtiger Faktor für den Aufbau unſeres Volkslebens, daß er gerade bei einer Gelegenheit, wie ſie das Weihnachtsfeſt bielet, nicht vergeſſen werden darf. Auf das Sein kommt es an, nicht auf das Haben! Auf Können, nicht auf Beſitz. Darum ſollten wir bei der Auswahl unſerer Geſchenke darauf Wert legen, Dinge zu ſchenken, deren Wert nicht in der augenblick⸗ lichen Freude, nicht in der Befriedigung eines augenblicklichen Wun⸗ ſches liegt, ſondern die fähig ſind, unſern Lieben, wieder vor allem der Jugend, dauernde Werte zu ſchaffen, ohne daß ſie unſer Budget unnüßz belaſten oder unſerm Heim entbehrliche Dinge hinzufügen. Viele und vielerlei Arten ſolcher Geſchenke gibt es. Ich denke da an Bücherabonnements auf gute Leihbüchereien, da gerade Bücherkäufe heute ſo oft zurückgeſtellt werden müſſen. desgleichen an ein Abonnement auf ſchöne Konzerte, auf gute Zeitſchriften, auf Ausſtellungen, alles Dinge, für die das tägliche Budget häufig nicht ausreicht. Aber auch für den Weihnachtstiſch und deſſen frohen und hüb⸗ ſchen Aufbau finden ſich im Rahmen dieſer Geſchenkart Dinge genug, die das Schöne mit dem Nützlichen verbinden. Da gibt es Hilfsmittel und Geräte für jede Art von Sport, von Gymnaſtik, die unſern Körpern die ſo notwendige Widerſtands⸗ kraft geben ſollen, Handwerkszeuge für alle Arten techniſcher Ver⸗ anlagung, allerlei hübſche und nützliche Dinge, ſpeziell für Frauen, die einer geſunden Körperpflege dienen, Material, das uns Geſchick⸗ lichkeit und Kunſtſinn vermittelt. Sie alle gehören zu jenen Geſchenken, die als wertvolle und zeitgemäße Freudenſpender anzuſeben ſind, denn ſie häufen viet den Beſitz an toten Gegenſtänden, ſondern dienen dem lebendigen Aufbau unſerer Perſönlichkeit. Wohl werden daneben ſo viel als möglich die„Ergänzungs⸗ geſchenke“, die unſere verbrauchten Haushaltungen auffriſchen ſollen, nötig ſein— ſtellen wir ſie aber getroſt in die zweite Reihe, wenn es nicht anders geht, vermindern ſie auf das wirklich Notwendige. Die größte Auffriſchung iſt uns in geiſtig⸗ſeeliſcher Beziehung von⸗ 195 wollen wir vor allem bei unſern Weihnachtsgeſchenken gedenken tung Die Frau Kat als Weihnachtsmann Schenken war eins der Herzensbedürfniſſe der Frau Ratk Goethe, deshalb war Weihnachten ſo recht das Feſt nach ihrem Sinn, und alljährlich in den erſten Dezemberwochen aina es ans Packen der Kiſten und Schachteln. in denen ſie die während des Jah⸗ res ſoralich eingekauften Geſchenke an Sohn und Enkel. an Freunde und Verwandte, ſandte. Als ein auter„Weihnachtsmann“ erſcheint uns Goethes Mutter in ihren Briefen, und etwas von der ſtrablenden Güte. der inneren Seelenwärme des Chriſtfeſtes lieat überhaupt über ihre Geſtalt gebreitet. Selbſtverſtändlich ſtanden ihr„Hätſchelbans“ in Weimar. ſeine Frau und der kleine Auguſt an der Spitze derer, die ſie mit ihren „Chriſtkindleins⸗Krämchen“ bedachte. Der Schwieg etochter ſchickt ſie allerlei zur Ausſtattung, Kleidung. Schmuck und Putz: denn ſie weiß das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Der Sohn be⸗ kommt„ein Dutzend Sacktücher, aleich genäht, gezeichnet und ge⸗ waſchen, alſo fix und fertig“. Sie erkundigt ſich ſchon lange vorter nach den Wünſchen und ſchreibt z. B. am 2. Dezember 1799 an Goethe:„Diesmal nur ein paar Worte dem Heiligenchriſt⸗Präſent. Meine liebe Tochter muß wieder etwas von mir bekommen, aber es muß ihr auch Freude machen. Sei demnach ſo aütig und ſchreibe mir— aber ja gleich—, was ich tun ſoll. Nun. vor den lieben Auaguſt weiß ich auch nichts, ſo was ihn etwa freuen könnte; ein Winterkleidchen hat er bekommen, und da er im Wachſen iſt. ſo ſind Kleidungsſtücke im voraus nicht ratſam.“ Der Kleine muß aber nicht nur nützliche Dinge haben. ſondern auch ſtets eine aroße Schachtel voll Konfekt und Spielzeua.„Infanterie und Kavallerie. er kann bei den langen Winterabenden ſich damit amüſieren.: ein andermal eine „Arche Noe, es iſt zum Bewundern. was alles drin enthalten iſt, auch einen Konventionstaler„von dem von Kirchen und Bürger zur Brandſchatzung beigetragenem Silber“, den der ſparſame Vater dann ſeiner Münzenſammlung einfügte. Einmal gerät die aute Frau Aſa allerdinas beim Weihnachtseinkauf in Harniſch. Die Spielwaren⸗ fabrikanten hatten nämlich die franzöſiſche Revolution dazu benutzt. um als geſchmackloſes. aber zeitgemäßes Spielzeua kleine Guillotinen auf den Markt zu bringen. Man mutete nun der Frau Rat zu, daß ſie ein ſolches neumodiſches Spielzeua dem kleinen Auauſt ſchicken ſollte. Da aber ſchreibt ſie eneraiſch:„Lieber Sohn, alles. was ich Dir zu Gefallen tun kann, geſchieht gern und macht mir ſelbſt Freude. aber eine ſolche infame Mordmaſchine zu kaufen, das tue ich um keinen Preis. Wäre ich Obrigkeit. die Verfertiger hätten ans Hals⸗ eiſen gemußt und die Maſchine hätte ich durch den Schinder öffentlich verbrennen laſſen. Was, die Jugend mit ſo etwas ſpielen laſſen. ihnen Mord und Blutvergießen als Zeitvertreib in die Hand geben, nein, da wird nichts draus!“ Auch ihre anderen Enkel, die Kinder ihrer frübverſtorbenen Toch⸗ ter Cornelia. werden reichlich bedacht. Ebenſo erſcheint ſie als Weih⸗ nachtsmann bei den Frankfurter Bekannten und beſchert beſonders der kinderreichen Familie ihres Freundes, des Schauſpielers Unzel⸗ mann. viel ein. Sie weiß auch ihre Geſchenke ins rechte Licht zu ſetzen und erzählt Chriſtiane. daß ſie die Spitzen ſelbſt geklöppelt bei der Auswahl der Stoffe keine Mühe geſpart bhabe. Meine liebe Tochter ſchrieb mir neulich, ſie würde etwas korpulent,“ beißt es in einem anderen Brief an Chriſtiane. die Kleider würden zu enge. Da hat nun Chriſtkindlein dafür geſorat und bringt zwei ſchöne neue Kleider, das eine von Taffend. die Farbe äayptiſche Erde. und einen Kattun, der ſich vortrefflich waſchen läßt und den jedermann für Sei⸗ denzeug anſieht, mit einem Wort ſchön, ſchön!“ Auch die dienſtbaren Geiſter im Hauſe des Sohnes ſind in„Chriſtſchiffchen“ nicht vergeſſen: „Ich hoffe, daß die beiden Halstücher den Jungfer Mäaden ein an⸗ genehmes Chriſtaeſchenk ſein werden: denn ich habe zwei ganz aleiche — damit ſie ſich nicht über die Wahl veruneinigen— und recht ſchöne — wie der Augenſchein lehrt— ausgeſucht.“ Dem Sohn befiehlt ſie an, daß er die„Kiſtchen“ eigenhändig von der Poſt in Empfang nehme und allein auspacke.„damit weder die Freundin noch Kind nichts vor der Zeit zu ſehen bekommen.“ Den„ſüßen Sachen“ wen⸗ det ſie beſondere Aufmerkſamkeit zu. geht ſelbſt zum Konditor. um das„prächtige Frankfurter Konfekt“ auszuſuchen: Goethe bekommt die Kaſtanien oder Maronen, die er ſo gern ißt. Chriſtiane ihre „Pomeranzenſchalen“; von den„Bonbons“ ſoll auch an die Herder⸗ ſchen und Wielandſchen Kinder abgegeben werden. Zu oberſt aber liegt in der aroßen Weihnachtskiſte der Frau Rat ſteis ein langer Brief mit den reichen Segenswünſchen für ihre Lie⸗ ben. Als echter Weihnachtsmann wünſcht ſie ihnen die Freude, die ſie ſelbſt in ihrem Herzen träat: „Doch iſt Frau Aja auserkoren. In einem quten Zeichen geboren. Kennt brave Leute, des iſt ſie froh. Und ſinat in dulci jubilo!“ — Kür unſere Kinder der alte Waloͤhüter im Tannenforſt Klirr, ſagt die Balkontüre, als ſie haſtig qufgeriſſen wird, um den kleinen und ein etwas größeres Mädel durchzulaſſen. „Herr Wilhelm, Herr Wilhelm, vergeſſen Sie ja dieſes Jahr „Ja, eben ſo ſchön muß er ſein, wie im vorigen Jahr!“ muß es ſein bis auf die Decke. 5 Lachend ſteht der alſo ſtürmiſch Angerufene unten.„Ihr könnt ſchönſten von meinen Bäumen!“ chö 5 amit zündete er ſeine Pfeiſe an. Die Eifrigen oben hatten ihn gerade dabei geſtört, zieht ſich den grünen Rock zurecht und ſolutiert grüßend zu der nun auch erſchienenen Frau Forſtmeiſter hmauf. „Schnal, Kinder, herein, ſonſt könnt ihr das liebe Chriſtkind kwnk und huſtend empfangen, Herr Wilhelm wird ſchon ſein Beſtes⸗ tun.“ 8 i Kleinen verſchwunden, denn krank zum Feſt n nicht. Der alte Waldhüter marſchierte unter⸗ deſſen kapfer durch den eiſigen Dezemberwind ſeinem heimatlichen orfe zu. muß ſich beeilen, will er noch vor Dunkelheit nach Hauſe unten 0 1 ſpät geworden beim Rapport des Herrn Forſt⸗ meiſters, gab es doch ſo viel zu berichten aus dem grünen Wald. Auf ſeinen Wald iſt der Alte nicht wenig ſtolz und er 5 5 auch ein, iſt ſein weites Revier doch ſtets in muſterhafter Ordnung. Peinlich ſauber ſind die Wege darin gehalten. Und ſeine jungen Tan⸗ nenwälder? Alle Achtung! Er⸗ ſchmunzelte bei dem Gedanken daran vergnügt vor ſich hin, er weiß, er hat morgen die Auswahl unter unzähligen ſchönen Tännlein. Da braucht den Forſtmeiſterskindern nicht bange zu ſein. m nächſten Morgen ſehen wir ihn frühe hinaus ziehen in da⸗ —8—95 Es iſt ſacher Schnee gefallen über Nacht, gut, daß er ſeine hohen Rohrſtiefel angezogen hat, es wird ein tiefes den im Tann. Doch wie prächtig heute der Wald iſt, ſchneebedeckt ie hoahen Bäume, ein Glitzern und Flimmern überall, dem Wald⸗ hüter wirds feierlich zumute. Nun konimt er ans Blockhaus, dahinter ſeine Schule liegt. Seine Schule? Jawohl, er hat eine ſol de, ſein: Zöglinge ſitzen hübſch brav und manierlich in Reih und Glied: es ind ihrer viele Tauſende, doch machen ſie viel weniger Geſchret, As eine Handvoll Kinderchen. Er iſt auch ziemlich ſtrenge mit ſeinen hülern. Zwar iſt er nicht anfpruchsvoll, ſie Gedichte portragen zu ͤ will der gute Mann nicht von ihnen, aber eines muß, muß unbe⸗ ingt terzengerade müſſen ſie daſtehen, Kanf hoch. darf keines ein ſchief Mäulchen ziehen oder den Arm ausrecken, ſonſt wirds ge⸗ packt und ohne Gnade herausgeriſſen, ein anderes, wohlgeratenere⸗ an ſeine Stelle geſetzt. Im Sommer ſind alle Schüler hübſch geraten mit grünen Röck⸗ chen. Heute haben ſie ein dickes, weißes Pelzlein angezogen. Es ſchaut von den größeren nur das Köpfchen daraus hervor, die kleinen ſind ganz und gar darin eingehüllt. Iſt's doch auch bitter kalt. Der Waldhüter ſieht's, nickt zufrieden, gut, ſo erfrieren mir meine kleinen Lieblinge auch nicht. Ihr habt ſie wohl längſt erkannt, die jungen Bäumlein, die wie ihr auch eine Schule beſuchen müſſen, bis ſie groß und ſtark genug ſind, den Kampf mit Sturm und Wetter draußen im Walde aufneh⸗ men zu können. Der Waldhüter geht weiter, noch ein kurze Strecke, dann hat er den jungen Tannenſchlag erreicht, nun geht's an das⸗ Ausſuchen. Er ſtapft hierhin, bald dorthin: Eine ganz tadelloſe Weiß⸗ tanne iſt nicht ſo ſchnell gefunden; zwar ſind die Bäumchen alle ſchön, doch der Alte iſt anſpruchsvoll damit: es muß wirklich die allerſchönſte ſein, er hat's der Roſel und dem Fritz verſprochen. Dioch da drüben, da iſt, was er ſucht, da ſteht ein Tännlein ganz idealer Art, ſchlank gewachſen, mit prachtvoller Krone oben. Wie wird da die luſtige Roſel jubeln. Die Tanne wird gezeichnet. damu ſie die Arbeiter gut finden könn⸗n. Nun aber nach Hauſe. Er freut ſich nach dem langen Marſch durch den tiefen Schnee aufs warme Stübchen; auch hat Frau Sophie heute Bratwurſt mit Kraut be⸗ reit, das mag er gern.— Draußen im Walde iſt es Nacht geworden. Ein glitzernder Ster⸗ nenhimmel ſchaut auf die ſchlummernde Erde herab. Im weichen Mondlichts iſt's märchenhaft ſchön im Tann, da hüpfen die Häslein durch den weichen Schnee, und das Licht des Mondes huſcht da und dort durch die Zweige der Tannen. Es wiſpert und raunt im Tann. Was mögen ſich die Bäume wohl zu erzählen haben? Lauſchend ſpitzt das Häslein die Ohren. „Ach, du Aermſte“, ſagte da eine Rattanne, di“ hat diesmal das Zeichen getroffen; morgen wird der Mann mit der blinkenden Axr kommen, tief in deinen Stamm wird das mörderiſche Eiſen dringen, du fällſt, wirſt fortgetragen, fort aus unſerer grünen Heimat, hin in die enge Stadt. Ja gerade dich muß es kreffen, du biſt die Hönſte von uns allen; welch ein mächtiger, ſtolzer Baum, eine rieſige Schirm. 77 5 wäreſt 0 geworden. So jung ſchon mußt du fort aus unſerer freien, fröhlichen Ge⸗ meinſchaft. Dein Los iſt beklagenszwert. Wenn der e kommt, der Wind unſere Wipfel zauſt, wird er vergeblich nach dir, ſeiner 1 1 ſuchen. ein Vöglein wird ſich mehr auf deinen Zweigen wiegen. Wenn ſie wiederkehren, all die luſti 9 9 ich dürr Uut Hſes den h Sänger, wird man dich dürr im So ruhig hörte die junge Tanne zu; ihr ward gar nicht we ums Herz, und gerade waollte ſie erwidern, als ſich— Häslein einem kühnen Satze vor ihr aufpflanzte. Es machte ein allerliebſte⸗ Verſammlung, ſtrich ſich mit dem Pfötchen Männlein vor der glättend den Bart und ſprach: freilich, unſere ſchöne, liebe wir verlieren ſie für immer. „Ihr habt recht, verehrte Tan Weißtanne wird nach der Stadt 1 5 Aher wift ibr denn, wel⸗h ſchönes Schickſal ſie dort erwartet? Ge⸗ wiß nicht. Aber ich weiß es; ich bin ein vielgereiſter Herr. Der Hunger trieb mich im vorigen Jahr in den Garten des Forſthaufes drunten in der Stadt, wo gar zu ſchöner Kohl zu finden war. Es war gerade am Weihnachtsabend. Ungeſtört konnte ich die beſte Mahizeit halten: niemand achtete meiner. Selbſt die böſen Hunde meldeten ſich nicht. Neugierig ſtellte ich mich auf meins Hinterfüße und hielt mich vorn am Geländer des Balkons feſt. Und wos ſchaute ich da? O, könntet ihr wandern, ihr würdet gewiß den weiten Weg nicht ſcheuen, um dieſen Glanz und dieſe Pracht am heiligen Abend zu ſchauen. Hell erleuchtete waren die Fenſter von den vielen, vielen ſchönen brennenden Kerzen, welche die Menſchen an die große Weihnachtstanne geſteckt hatten. Wie ſtolz, wie herrlich ſtand der Tannenbaum mitten im Zimmer! Gold und Silber rieſelte über ſeine Zweige horunter; goldene und ſilberne Nüſſe funkelten und glitzerten an ſeinen grünen Aeſten. Von Zweig zu Zweig ſpannten ſich glitzernde Ketten und güldene Sternlein ſtrahlten. J noch viel mehr allerſchönſte Sachen hingen an den Aeſtchen. Und ganz oben ſchwebte ein Engel mit ſilbernem Flügelkleide. O, dieſe Pracht und dieſer Schimmer, dieſen Glanz und dieſe Herrlichkeit hättet ihr ſehen ſollen. 8 Und auf einmal klingelte es hell, ganz hell, und herein zur Türe ſtürmten die Kinder und tanzten jubelnd um die ſtolze Tann⸗ Roch heller wurde ihr ſtrahlender Glanz, als ſie ſo gelobt wurde. Was kümmerten die Kinder die Geſchenke, die auf dem Tiſch neben der Tanne lagen. Nur die Tanne wollten ſie ſchauen, den lichter⸗ funkelnden Tannenbaum. Und wißt ihr, wie ſie ihn nannten: Chriſt⸗ baum, weil ihn das liebe Chriſtkind gebracht hat. Ith ſchaute und ſchaute und freute mich mit. Von all der Procht da drinnen wäre ich auf meinem Kohl faſt feſtgefroren. Da befſet mein tapferes Haſenherz ein graßer Schrecken, flugs herunter und nach Hauſe. Das was ich geſehen habe, vergeſſe ich in meinem Leben nicht. Und ſo ſchön und prächtig wirſt auch du geſchmückt werden, liebe Tanne, mit an 9 55 Jetzt hörte das Häsſein auf zu ſprechen und ſchaute ſich im Kreiſe um, ob denn die Tannen noch da ſtanden; de chenſtill war es geworden, als das Häslein Schnupperchen ſo ſchön erzählte. Alle, alle waren ſie noch da, als es noch etwas ſagte: „Wißt ihr auch, was für ein Los euch einmal beſchert iſt? Gewiß kein ſo ſchönes wie unſere liebe Weißtanne. Ich werde ſie nicht perlaſſen, ich eile nach der Stadt, meine liebe Freundin muß ich in ihrem herrlichen Schmucke ſehen und begrüßen. Gelt, du ſchauſt heraus und nickſt mit dem Wipfel, wenn ich mit meinen kleinen Hände leiſe klatſche? Da machte der Haſe als wohlerzogener junger Mann einen tiefen Knicks— ein Sprung, und fort war er. „Was ſagt ihr nun?“ ließ ſich jetzt die junge Tanne vernehmen. „Komme ich euch immer noch ſo bedauernswert vor?— Tut mir guch die Trennung von euch, liebe Schweſtern, von den Blumen und Vögeln und Tieren im Walde weh, ſo bin ich doch mit meinem Ge⸗ goldenem Flitter behängt und ſtrahlende Kerzen 70 — 4 ſchick zufrieden. Kann es etwas ſchöneres geben als dankbare Kinderherzen und 8. 2 in Weihnachtsglück ſtrahlende Kinderaugen. — ͤ—— 2 — — —ůů 8. Seite. Nr. 594 Neue Maunbeimer Jeftung lRbens-Nuνο dienskag, den 22. Dezember 1925 Briefmarken⸗Allerlei Von Germanikus „Die deu tſchen Wohlfahrtsmarken ſind erſchienen. Gleichzeitig iſt im Verlage Lücke⸗Leipzig im Auftrag der Deutſchen Nothilfe ein Büchlein herausgekommen über„Die Briefmarke im Dienſte der Wohlfahrt“. Neben zahlreichen Abbildungen iſt auch eine tataloggemäße Aufſtellung aller erſchienenen Wohlfahrtsmar⸗ ken enthalten. Durch die Schweizer Wappenmarken, die ſchon ſeit 1918 regelmäßig zu Weihnachten zugunſten der Kinderhilfe er⸗ ſcheinen, hat mancher Sammler ſchon beſondere Vorliebe für Wohl⸗ fahrtsmarken. Dies Jahr wird das Intereſſe noch reger ſein. Die Niederlande haben eine Wohlfahrtsausgabe für das Kind veraus⸗ gabt, die Schweiz, wie ſchon erwähnt, unſere Dentſchen dazu, es folgen oder ſind ſchon verausgabt Wohlfahrtsmarken in Spanien, Belgien, Bulgarien. Dazu kommt noch Oeſterreichs Nibelungen⸗ ausgabe. Wer Auslandsverbindungen hat, ſuche ſich die neuen, wenn es geht auch die früheren Wohlfahrtsausgaben im Austauſch für die deutſchen zu beſchaffen. In kurzer Zeit hat man ſchon ein nettes hiſtoriſches Dokument zuſammen, das ſeinen Wert behält und ſich ſogar von Jahr zu Jahr im Werte ſteigert. Wer einmal dann begonnen hat zu ſammeln, wird auch bald den anderen Briefmarken, die nicht der Wohlfahrt dienen, ſeine Aufmerkſam⸗ keit ſchenken und ein neues fleißiges Mitglied der großen inter⸗ nationalen Philateliſtengemeinde iſt gewonnen. International iſt di ſe Philateliſtengemeinde, aber nicht ſo wie es die von Moskauer Sammlern gegründete philateliſtiſche Inter⸗ nationale wünſcht, denn dieſe bezweckt nur die Eigenintereſſen des Kommunismus. Die ruſſiſchen dauernden Neuausgaben ſind nach Eingeſtändnis ruſſiſcher Sammler in der„Philintern“, dem Organ des Moskauer Sammlerbundes, dazu da, um Geld für die Aus⸗ breitung der Idee der Weltrevolution zu ſchaffen. Deshalb wird man in dieſem Jahre noch zwei Gedenkausgaben herausbringen, einmal zum Andenken an die Revolution von 1905 und eine zweite zum Andenken an den Aufſtand von 1825, dazu noch neue Mar⸗ ken mit Abbildungen von Bauern, Arbeitern und Soldaten. Alles nur zu dem Zweck, Propaganda für den ſowietiſtiſchen Gedanken zu treiben und Geld zu ſchaffen. Bekanntlich werden die Briefmarkenſammler in keinem Lande ſo drangſaliert, wie in Rußland, jeder Auslandstauſch iſt dort ge⸗ nehmigungs⸗ und gebührenpflichtig und muß durch die Kontroll⸗ ſtelle gehen. Als Leimrute für den Moskauer Sammlerbund hat man nun beſtimmt, daß den Mitgliedern dieſes Bundes den Tauſch mit Rußland ohne weiteres erlaubt iſt. Und es ſind ſchon deutſche Sammler darauf hereingefallen und Mitalieder geworden, wie das erſte Mitgliederverzeichnis zeigt. Wer Mitglied eines Vereins wer⸗ den will, hat doch in Deutſchland die größte Auswahl und es gibt verſchiedene deutſche Vereine, die recht zahlreiche Auslandsmitalie⸗ der haben, um Tauſchverbindungen anzuknüpfen. Unſere deutſchen Vereine größter Art ſind im Bunde deutſcher Philateliſtenverbände zuſammengeſchloſſen. In meinem nächſten Bericht werde ich nun in einem Jahresbericht Rückblick über das Jahr 1925 und einen Ausblick auf das Jahr 1926 bringen. —— Aus der pfalz Preisverteilung der Süga ch. Ludwigshafen, 22. Dez. Am geſtrigen Nachmittag erfolgte im oberen Saale des„Bayeriſchen Hiesl“ die Preisverteilung der Süga. Der Ausſtellungsleiter, Gärtnereibeſitzer Jean Kull⸗ mann, begrüßte die Erſchienenen, insbeſondere die Vertreter der Kreisbauernkammer, des Kreisobſtbauverbandes, des badiſch⸗pfäl⸗ ziſchen Kleingärtnerverbandes, Herrn Lauppe⸗Mannheim u. a. mehr. Redner dankte allen Anweſenden für die erfolgreiche För⸗ derung und Unterſtützung und begann darauf mit der Verteilung der Ehrenpreiſe und Medaillen. Laut Beſchluß des Preisrichter⸗ kollegium erhalten u..: J. P. Kullmann Söhne, Ludwigshafen den Ehren⸗ preis der Stadt Mannheim, und die große ſilb. Medaille des Landesverbandes Württemberg; C. W. Siegloch, Garten⸗ architekt, Cannſtatt den Staatspreis des Bayr. Miniſteriums für Landwirtſchaft, den Ehrenpreis der Bayr. Gartenbaugeſ. München und die ſilb. Medaille des Landesverbandes Pfalz: Kayſer u. Seibert, Heidelberg die große ſilberne Medaille und einen Ehren⸗ prels; Anton Kullmann, Ludwigshafen den Bayr. Staatspreis und den Ehrenpreis des Landesverb. Baden; A. Ernſt, Möhringen die ſilb. Medaille des Landesverb. Pfalz und einen Ehrenpreis; W. Pfitzer, Stuttgart die ſilb. Medaille des Landesverb. Pfalz und einen Ehrenpreis; H. Ernſt, Möhringen die ſilb. Medaille des Landesverb. Pfalz und einen Ehrenpreis; Ernſt Kämmerer, Oggersheim die ſilb. Medallle des Landesverb. Pfalz und einen Ehren⸗ preis; Adam Kämmerer, Oggersheim die ſilb. Medaille des Lan⸗ desverb. Pfalz und einen Ehrenpreis; Julius Schmitt(Ph. Schmitt), Ludwigshafen die ſilb. Medaille des Landesverb. Pfalz und einen Ehrenpreis; L. Dengel, Landſtuhl die ſilb. Medaille des Landesverb. Pfalz und einen Ehrenpreis; Hch. Bayer, Franken⸗ thal die ſilb. Medaille des Landesverb. Pfalz und einen Ehrenpreis; Fritz Guth, Zweibrücken die ſilb. Medaille des Landesverb. Pfalz u. einen Ehrenpreis; Fauth, Oggersheim die ſilb. Medaille des Lan⸗ desverb. Pfalz und einen Ehrenpreis; Oekonomierat Velten, Speyer die ſilb. Medaille und einen Ehrenpreis; der Bienenzucht⸗ Nach längerem Leiden verschied sanfꝭ Sonntag abend 8/ Uhr unsere liebe, herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante 38¹¹ ffa Maria Brück Wwe. im Alter von 50 Jahren, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten. Mannheim, den 22 Dezember 1925. 1 6, 25 Die ſieftrauemden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 3¼ Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. Deutſche Sammler, hütet euch! verein Pfalz einen der Kleingärtnerverband Pfalz und Baden einen Ehrenpreis; Stadtgarteninſpektor Müller, Ludwigs⸗ hafen einen Ehrenpreis; Landwirtſchaftsrat Stutzmann, Speyer einen Ehrenpreis. Die ſilberne Medaille des Landesverbandes Pfalz erhalten: J. P. Kullmann Söhne, Ludwigshafen Zmal, Anton Kullmann, Ludwigs⸗ hafen, Julius Schmitt, Ludwigshafen, E. Kämmerer, Oggersheim, A. Kämmerer, Oggersheim, F. Fehrle, Schwäb.⸗Gmünd, F. Werner, Beuel, Goos u. Koenemann, Niederwalluff, E. Otto, Nürtingen, C. Schmid, Cannſtatt, Helfert, Kaiſerslautern, Gebr Neubronner, Neu⸗ Ulm, H. Wagner, Ludwigsburg, H. Härter, Pirmaſens, Mark, Lauf⸗ fen, C. F. Velten, Speyer, Hubert Kullmann, Ludwigshafen, Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik, Ludwigshafen, Giulini, Ludwigshafen, Ruppel, G. m. b.., Ludwigshafen, Haas, Münſter. Die bronzene Medaille des Landesverbandes Pfalz erhalten: J. Jarr, Altona, Böcker, Worms, Stöcklein, Ludwigshafen, Scherer, Waldſee(Witbg.), Bayer, Frankenthal, Bauer, Speyer. Die Ehrenurkunde des Reichsverbandes des Deutſchen Garten⸗ baues Berlin erhalten: 1. Ortsgruppe Ludwigshafen, 2. Ortsgruppe Speyer, 3. Ortsgruppe Landau, 4. Ortsgruppe Landau. ** :: Oggersheim, 22. Dez. Die hieſige Garniſon iſt dieſer Tage bis auf ein kleines Kommando. das wohl auch weiterhin hier ſtatio⸗ niert bleiben wird. abgezogen. Die von Angehörigen der Be⸗ ſatzunastruppen innegehabten Wohnungen ſind indeſſen dem Reichs⸗ vermögensamt noch nicht wieder zurückgegeben worden. Gerichtszeitung Landgericht Konſtanz Gegen den verheirateten 48 Jahre alten Handelsmann Karl Egon Rues von Altheim, wohnhaft geweſen in Raſt(Amt Meß⸗ kirchh, wurde wegen Brandſtiftung verhandelt. Nach dem Eröffnungsbeſchluß wird dem Rues zur Laſt gelegt, ſein Wohn⸗ und Oekonomiegebäude in Raſt, das am 17. Auguſt d. J. abbrannte, vorſätzlich in Brand geſetzt zu haben. Durch die Beweisaufnahme konnte folgendes feſtgeſtellt werden: Der Angeklagte wurde bereits vom Schwurgericht Ravensburg wegen Brandſtiftung zu zwei Jahren neun Monaten Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Dann kam er nach Raſt, wo er das nun abgebrannte Anweſen käuf⸗ lich erwarb und darin ein Ladengeſchäft einrichtebde. 1924 vollzog er Gütertrennung zugunſten ſeiner Frau, um den Zugriffen ſeiner Gläubiger vorzubeugen. Das Ladengeſchäft ging nicht gut, ſodaß er in Zahlungsſchwierigkeiten geriet. Am 15. September 1924 leiſtete er den Offenbarungseid. Bei Ausbruch des Brandes hatte er ſo viele Schulden, als das Warenlager wert war——3000 M. Auf dem Haus laſtete eine Hyvothek in Höhe von 7000 Mark. Ver⸗ ſichert war das Gebäude zu 6300 Mark und die Fahrniſſe zu 13 000 Mark, worunter 7000 Mark auf die Warenvorräte entfielen. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Der Angeklagte wird zu 3 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Zwei Monate zwei Wochen Unterſuchungshaft werden angerechnet. Jum Bismarckturm⸗Prozeß Ein intereſſanter Prozeß wird in Bälde am Frankenthaler Ge⸗ richt zur Hauptverhandlunga kommen. Die Veranlaſſung hierzu aibt. daß am 1. Mai an dem weithin bekannten Turm. einem viel beſuch⸗ ten Ausflugsort. die Betondecke der Terraſſe einſtürzte, wodurch ein Schüler aus Frankenthal getötet und weitere Kinder ſchwer verletzt wurden. Die Staatsanwaltſchaft Fränkenthal bhat nun gegen die Erbauer des Turmes und gegen die Aufſichtspflichtigen Anklage wegen fahrläſſiger Tötung und erſchwerter fahrläſſiger Körperver⸗ letzung erhoben. Der Bismarckturm auf dem Peterskopf bei Bad⸗Dürkheim wurde im Jahre 1902 nach einem Projekt des Architekten Fr. Kunſt⸗ Karlsruhe mit Aufwendung einer Summe von 30 000 Mk. erbaut die aus freiwilligen Beiträgen der Stadt und des Diſtriktes Dürkheim. zahlreicher Gemeinden und Korvorationen einkamen. Die Seele des Unternehmens war der ſeit längeren Jahren in Bad⸗Dürkheim verſtorbene Bankbeamte Fritz Stättenbacher. Die Maurerarbeiten wurden durch den Maurermeiſter Diehl⸗Har⸗ denburg ausgeführt. Die Einſetzung der Turmſpitze mit kuyferner Kugel erfolate in feierlicher Weiſe am 23. September 1902. Der oanze impoſante Bau hat eine Höhe von 40 Metern. In 30 Meter Höhe gewähren Gucklöcher mit Brüſtungsplatten die dritte und oberſte Fernſicht, die im Pfälzerland ihresaleichen nicht hat. Eigentümer des Turmes iſt der Verſchönerunasverein Bad⸗ Dürkheim, das Bauwerk ſelbſt ſteht auf Grund und Boden der Gemeinde Kallſtadt, die ſich auch die Wirtſchaft am Turm. die früher bedeutend war, vorbehalten hatte. Während der Nachkriegs⸗ zeit wurde dieſe Wirtſchaftseinrichtuna gänzlich zerſtört und fort⸗ geſchleppt, und ſonſtige vandaliſche Zerſtörungen am Turm verübt, deſſen Steinbildniſſe durch zahlloſe Kugelſchüſſe uſw. beſchädiat ſind. Die Stadt Bad⸗Dürkheim hat die Unterhaltunasyflicht des Turmes, ſie iſt aber nicht für die Bauſchäden verantwortlich. die durch mut⸗ willige Beſchädigung und infolge der ſchlechten Anlage vorkommen. Uebrigens iſt ſeit neuerer Zeit der Turm wieder aut inſtand geſetzt. Bezirk. Stadt und Verſchönerungsverein haben die Koſten hiefür auf⸗ gebracht. Sicher erſcheint, daß alle dieſe Verhältniſſe. Eigentumsrecht, Aufſichtspflicht uſw. durch die Verhandlung in Frankenthal eine Klä⸗ runa erfahren werden. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die traurige Nachricht. daß gestern früh 9% Uhr unsete liebe Mutter, Schwiegermutter und Giossmutter, Frau 23815 Marie Edinger WWwe. een. luurnn Hebamme a. D. nach längerem Leiden, im Aſter von 79 Jahren 11 Monaten verschieden ist. Familie Audreas Edinger, 35 Ludwig Edinger, 55 Wilh, Olbert. Die Einäscherung findet Mittwoch nachm. 2 Uhr statt. Trauerbrieic z. g n Sportliche Runoſchau *Bräun wirft Kokkinen. Die Senſation des dritten Tages der Europameiſterſchaften im Ringen in Malland war dar des deutſchen Mittelgewichtsmeiſters Bräun⸗ reuznach mit dem neuen finniſchen Stern Kokkinen, das mit einem überraſchend ſchnellen Siege des Deutſchen endete. Der Finne wur ſchon nach 1 Min. 15 Sek. auf beide Schultern gelegt. Weiter wurden die deutſchen Farben im Bantamgewicht zum Siege getragen. Der deutſche Meiſter Reiber⸗Musberg warf den Heſterreicher Grün nach 4 Min. 11 Sek. Im Federgewicht ſiegte Zirkel⸗Pirmaſens gegen Luc⸗Frankreich nach 19:00. Der deutſche Halbſchwergewichts⸗ meiſter Pöhlman n⸗Nürnberg unterlag einem überraſchend ſchnell angeſetzten Griff des Italienres Gattai ſchon nach 30 Sek. Auch ſeinem Landsmann Ru p p⸗Pirmaſens erging es nicht viel beſſer⸗ Er hatte allerdings in dem Weltmeiſter Weſtergren⸗Schweden den ſtärkſten Mann der Klaſſe. Nach tapferem Widerſtand mußte ſich Rupp nach 645 beſiegt geben. Nachſtehend die übrigen Ergebniſſe: Federgewicht: Nemeth⸗Ungarn wirft Quaglia.Italien in 9·19; Leichtgewicht: Metayer⸗Frankreich ſiegt über Dotti⸗Italien nach Punkten; Matura⸗Italien ſiegt über Metayer⸗Frankreich nach Punk⸗ ten; Seſzta⸗Oeſterreich ſiegt über Selmi⸗Italien ohne Kampf; Frt⸗ man⸗Finnland ſiegt über Parizel⸗Frankreich in:58; Mittelge⸗ wicht: Arzenoek⸗Jugoſlavien ſiegt über Gorletti⸗Italien ohne Kampf: Gruppioni⸗Italien wirft Nikolic⸗Jugoflabien in:40; Halb⸗ ſchwergew.: Campagnoli⸗Italien ſiegt über Varga⸗Ungarn ohne Kampf: pp⸗Ungarn ſiegt über Vandenbeele⸗Frankreich in:02. Schwergew.: Svendſon⸗Schweden ſiegt über Donati⸗Italien :02; Dame⸗Frankreich ſiegt über Jſetti⸗Italien in:23.— Der Schwerathletik⸗Kongreß faßte in ſeiner Samstagabend⸗ ſitzung den Beſchluß, daß bei den Olympiſchen Spielen jede Nation in jeder Gewichtsklaſſe nur einen Vertreter ſtellen darf. ———————————..—.———ßj——jßj— wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wet erſtellen(72s morgens) Luft⸗ Tem⸗2r 2 2 See · S S22 Wind 8 23 dehe n Ne nr S ee, Menen 53 m mm e 58888E Richt. Stärke——. Wertheim—— 3 8 0 ſtill— Nebe!l 3— Kön'gſtuhl.625 743 6 44 10 3 0O mäß. bedeckt 0,5— Kar sruhe1.7 742 3 8 15 5 0 leicht bedeckt 2— Baden Baden 2 3 742,2 12 14 4 SwW teicht bedeckt 1 33 Vill ngen780 745,7 2 8 1 W leicht bedeckt 05 Feldberg. Ho] 1497 19,7 3 3—0 8 friſch] bedeckt— Badenweiler[———————— St. Blaſien—— 0 7][wſeicht halbbed. 0,5— Höhenchwd..———— 1————— Die ſtarke ſüdliche Luftſtrömung verurſachte geſtern in Baden große Wärme, Mittel 9 Grad über normal. Das Maximum he⸗ trug in der Ebene 15 Grad, auf dem Feldberg 3 Grad. Die Niederſchläge waren meiſt unbedeutend. Nachts ſetzte teilweiſe Föhn ein, wobei in Karlsruhe bis 25 Sekundenmeter Geſchwindig keit regiſtriert wurde. Die Schneedecke ſchmolz im Gebirge bis 1300 Meter Höhe um durchſchnittlich 30 Zentimeter ab, bis 7 Meter Höhe iſt ſie ganz geſchwunden.— Der geſtern über der Nordſee gelegene Tiefdruckkern zog nach Südſchweden. Bei ſeinem Herannahen iſt erneutes Auffriſchen des Windes, Niederſchläge und Wärmezunahme zu erwarten. Der Kälteeinbruch iſt bis zur Kanalküſte vorgedrungen und wird ſich bis morgen abend bei uns in der Höhe bemerkbar machen. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachts: Nach erneuten Regenfällen und Wärmezunahme beginnt Ab⸗ kühlung, Hochſchwarzwald gegen Abend Neuſchnee, ſonſt Regen. Föhnluft, Sturm, Nordweſt⸗ bis Weſtwind, Hochwaſſer in den Flüſſen. — 127 Was kaun man noch ſchenlen? Hier ein Singerzeig! Heute hat mancher nicht mehr die Mittel um ſeine ihm liebgewordene Cages“ zeitung zu behalten. Wer ſeinen Freunden oder Bekannten ein Seitungs-Abonnement ſchenket, hat vielleicht manchem beſcheiden gehegten Weih⸗ nachtswunſch Nechnung getragen. 4 Wir liefern die„Neue Mannheimer Seitung ſchon von heute ab koſtenfrei, wenn die Beſtellung für den Monat Januar 1926 erfolgt. 14. Zur Firma„Alois Späth Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 18. Dezember ee K ebrauch Mannheim iſt Liquidator.„ taufen. Die Firma iſt erloſchen. prelswert zu ver 15. Zur Firma„Heda“ Herren⸗ u. Damen⸗⸗ Winkel, N 8. 785¹ Bekleidungs Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ Tel. 2435. S tung“ in Mannheim. Willi Kirchheimer iſ(t. nicht mehr Geſchäftsführer Wer nimmt neugebore Ferner wurden bei den Firmen— 16.„Batavia“ Zigarren- und Rauchtabak⸗ handelsgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ 17.„Mühlag“ Großhandel in Mühlenfabr“ 2 Zuſchr. katen und Landesprodukten Aktiengeſellſchaft⸗in gute Pflege an die beide in Mannheim eingetragen: Die Geſell⸗ unter R. I 69 73786 ſchaft wird aufarund des§ 16 der Verord⸗]Geſchäftsſtelle. nung über Goldbilanzen vom 28. Dezemberf 85 Npassende d 1923 als nichtig gelöſcht. Waldrackrpeckele Mannheim, den 19. Dezember 1925. Amtsgerichl. a Chalzelong es M. U. ohns 4 15 Timfache Verdttenthchungen der Sautgemeinde 4. 6 binans. Mubso kerner Das„Herſchelbad“ iſt vom Donnerstag. eene Laceee de. den 24. Dezember abends 6 Uhr bis Montag, Amtliche Bekanntmachungen Handelsregister. In das Handelsregiſter wurde heute ein⸗ getragen: 13² 1. Zur Firma„Süddeutſches Eiſen⸗& Me⸗ tallwerk Aktiengeſellſchaft“ in Wallſtabt. Fried⸗ rich Alles iſt nicht mehr Vorſtand. Bankier Felir Stürmer, Mannheim iſt zum ſtellver⸗ tretenden Vorſtand beſtellt. 2. Zur Firma„Thyſſen'ſche Handelsgeſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim, Zweigniederlaſſung, Sitz: Hamborn. Adolf Munk iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Max, Nantulle, Köln a. Rhein iſt zum weite⸗ ren Geſchäftsführer beſtellt. Die Prokura des Joſef Engelen iſt erloſchen. Mannheim, den 21. Dezember 1925. 8 Amtsgericht. In das Handelsregiſter wurde heute ein⸗ getragen: 132/133 Zur Firma„Ludwig Herzmann“ in Mannheim. Die Prokura des Julius Jakoby und die Firma ſind erloſchen. 2. Zur Firma„Simon Marx“ in Mann⸗ heim. Die Firma iſt erloſchen. 3 Zur Firma„Neuburger 8 Wachenheim“ in Mannheim. Kaufmann Felix Neuburger, Mannheim iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſellſchafter eingetreten. Die offene Handelsageſellſchaft hat am 1. Januar 1925 begonnen. Die Prokura des Felix Neuburger iſt erloſchen. 4. Zur Firma„Bernhard Böttigheimer“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 5. Zur Firma„Süddeutſche Propaganda⸗ Zentrale Karl Lenk“ in Mannheim Die Firma iſt erloſchen. 6. Zur Firma„Ludwig Straßner“ in Mann⸗ heim. Die Firma iſt erloſchen. 7 Zur Firma„Juſtus Arnold Zweignieder⸗ laſſung Mannheim“ in Mannheim. Wilhelm Wolfſtädter, Mannheim iſt zum Geſamtproku⸗ riſten beſtellt. Die Prokura iſt auf den Be⸗ trieb der Niederlaſſung Mannheim beſchränkt. 8. Zur Firma„Richard Werner“ in Mann⸗ heim. Die Firma iſt erloſchen. 9. Firma„Heinrich Schreckenberger“, Mann⸗ heim. Inhaber iſt Heinrich Schreckenberger, Kaufmann, Mannheim. 10 Firma„Karl Rütgers“, Mannheim. In⸗ 185 iſt Karl Rütgers, Kaufmann, Mann⸗ eim. 11. Firma„Iſaae Goldſtein“. Mannheim. Iſage Goldͤſtein, Kaufmann, Mannheim. 12. Firma Johann Rheinſchmidt“, Secken⸗ heim. Inhaber iſt Johann Rheinſchmidt, Kaufmann, Seckenheim. 13. Firma„Karl Wißmann“, Mannheim. Inbaber iſt Karl Wißmann, Kaufmann, Mannheim. Geſchäftszweig: Holzgroßhandlung flurgarderoben. ar 1al den 28. Dez., nachmittaas 4 Uhr geſchloſſen. Teröbel in ſe Kaſſenſchluß am 24. Dez. für Schwimm⸗ und. Sehalbach 4 15 5 Möbellager frei) Wannenbäder.15 Uhr, für das Dampfbad 5 8 e Ste zen ädt. Maſchinenamt. Dorzüglichen u. billige alter Rathaussaal 3821 ökkentllcher Vortrag ubibt es nach dem Jode ein Weiterleben?“ Eintritt frei. Warmer Saal. Redner: Prediger M. Prüll. Meihnachtsgeschenze in la Nel-Aristale Mittwoch, den 23. Dezember abends 8 Uhri 110 iah. AudAbendteg inzeln) gibt, G8e, ian die deſdaſt. 3049 Rodelschlitten Me..90, Mk..30, verkauft Binzenhöfer, Augarienlir- 36.— Wunderlleraen üc 1 caß% p Standuhken. zonje Uhren aller Irt, Trauringe, bold- und Silderweren. Groß“ Auswahl- Zillige Preise. 1202 ö 48•5 Vul. Schaier. A6, 10 a Uhmacher-Juveller.9. NMittels können. Dieſe Fabrik nimmt demnächſt die Serienfabrikation eines Dienstag, den 22. Dezember 1925 Neue Maunheimer Jeltung(Abens⸗Nusgabe) T. Seſte. Nr. 594 Geſchäftsbericht des Stahlwerksverbandes Der deutſche Stahlwerksverband, der im laufenden Kalender⸗ jahre nach einem mehrjährigen durch die Nachwirkungen des Krieges und die Zwangsbewirtſchaftung in der Eiſeninduſtrie be⸗ dingten Interregnum neu begründet wurde, beſpricht in ſeinem jetzt herausgegebenen Geſchäftsbericht die Entwicklung der Verbands⸗ und Syndikatsgründungen, die ſich in der letzten Zeit mit allerdings nur teilweiſem Erfolge am deutſchen Eiſenmaxrkte vollzogen haben. Zu⸗ nächſt wurde aus dem Gedanken heraus, im Wege des gemein⸗ ſamen Zuſammengehens die Wirkungen der Kriſis heranzumindern, die Rohſtahlgemeinſchaft gegründet und dadurch zugleich die Grundlage geſchaffen, auf der zur Bildung von Einzelverbänden langſam weitergearbeitet werden konnte. Der zuerſt verfolgte Plan, einen Halbzeug⸗Verband zu gründen, wurde zugunſten der Neubelebung des Stahlwerksverbandes fallengelaſſen. Dieſer um⸗ faßt die Produkte Eiſenbahnmaterial, Halbzeug und Formeiſen, die auch in dem alten Stahlwerksverband vereinigt waren. Es folgten der Stabeiſenverband, der Grobblechverband die Band⸗ eiſen⸗ und die Walzdrahtvereinigung, der ſich neuerdings auch die Vereinigung für Drahtverfeinerung angeſchloſſen hat. Dürfe man auch hoffen, daß durch die Neubildung der Verbände dem Konkurrenzkampfe ein Ende bereitet werde und allmählich wieder geordnete Verhältniſſe auf den inneren Markt gebracht würden, ſo würde es doch lange Zeit dauern, bis die eiſenproduzierende Indu⸗ ſtrie ſich von den ſchweren Schlägen, die ſie in den letzten Jahren erlitten habe, werde erholen können. Für die Geſundung der Induſtrie ſeien notwendig ein ausreichender Zollſchuß und eine Milderung der nachgerade untragbar gewordenen öffentlichen Laſten, eine vernünftige Lohn⸗ und Sozialpolitik und nicht zuletzt die Verbilligung der Eiſenbahnfrachlen. Andernfalls werde es nicht gelingen, die Betriebe wirtſchaftlich zu geſtalten und damit den Arbeitern ausreichende Arbeitsmöglichkeit zu verſchaffen. ————— Verlegung der Dietrich Flugzeugwerke nach Köln Die Dietrich Flugzeugwerke werden, nachdem der Austritt der Kunſtflieger Raab und Katzenſtein und der techniſchen Leiter des Werkes erfolgte, nicht mehr in Kaſſel bleiben, zumal eine neue Flugzeugfirma der bei Dietrich ausgetretenen Herren zuſtande ge⸗ kommen iſt. Die Dietrich Flugzeugwerke werden nach Köln ver⸗ legt und vereinigen ſich dort mit anderen Werken unter der neuen Firma„Rheiniſche Flugzeug⸗ und Karoſſeriewerke .⸗G.“ Das Aktienkapital wird von 100 000 auf 400 000 4 erhöht.(Der Gründer der Dietrichwerke, Herr Dietrich, iſt bekannt⸗ lich geborener Mannheimer. Die Schriftl.) Die Lage der ſranzöſiſchen Aukomobilinduſtrie Aus Paris, unterm 20. Dezember wird uns geſchrieben: Der Abſatz von., en iſt in den letzten Wochen, hauptſächlich auf dem Inlandsmarkt zurückgegangen, und bei ihren Ausfuhrbemühungen begegnen die franzöſiſchen Fabrikanten immer empfindlicher den Zollſchranken oder dem ausländiſchen Wettbewerb. Un⸗ behagen erweckt die Nachricht, daß Ford eine Dampferflottille einzig für den Ueberſeetransport von Automobilen in Dienſt geſtellt hat. Für die Einfuhr nach England wirken trotz des Fränken⸗ ſturzes die Zölle faſt prohibitiv. Nach Deutſchland hat trotz des erhöhten Zolls, wie„'Uſine“ erfährt, eine— ungenannte— franzöſiſche Fabrik kürzlich einen Abſchluß auf nahezu 3000 7⸗PS.⸗ Wagen getätigt. Eine große Pariſer Fabrik ſoll die Konſtruktion von 5⸗CB.⸗Wagen zugunſten von 10⸗CV.⸗Wagen pöllig aufzugeben beabſichtigen, um in der Preiskonkurrenz mit Ford beſtehen zu .Cylinder⸗Modells in Ausſicht. Eine große Lyoner Fabrik perkauft Neue Mannheimer Zeitung Handelsblatt Juſion in der Großſchiffahrt In der geſtrigen ao..⸗V. der Rolandlinie.⸗G. Bremen wurde der Fuſionspertrag mit dem Nordd. Lloyd nach empfehlenden Worten, da ſie im Intereſſe der Geſamtreederei. von Bremen liege, genehmigt. In der ao..⸗V. des Nordd. Lloyd wurden die Fuſionsverträge mit der Rolandlinie.⸗G., der Hamburg⸗Bremer⸗Afrika.⸗G. und der Dampfſchiffreederei Horn.⸗G. bekanntgegeben und mit allen gegen 6 Stimmen eines Aktionärs, der durch die Fuſion eine Vermehrung der Arbeitsloſig⸗ keit befürchtete, genehmigt. Es wurde mitgeteilt, daß die Lage der Schiffahrt ungünſtig war, daß das Paſſagiergeſchäft ſich gehoben habe und daß der Prozeß mit der Weſer.⸗G. durch Vergleich erledigt ſei. O -b- Konkurseröffnungen in Baden. Das Konkursverfahren wurde eröffnet über das Vermögen der Firma Johann Blaſcheck Söhne, Ofenfabrik in Bruchſal(Anmeldefriſt 18. Jan.); Eugen Langer in Karlsruhe(Anmeldefriſt 20. Jan., Prüfung 3. Febr.); Elzholz.⸗G. Waldkirch i. Br.(Anmeldefriſt 18. Januar, Prüfung 1. Februar) und Süddeutſche Stein⸗Induſtrie G. m. b. H. in Offenburg(Anmeldefriſt 16. Januar, Prüfung 22. Januar). OHanſeaten⸗ Werke.⸗G., Bremen. Das abgelaufene Jahr ſchließt mit einem Verluſt von 186 492. Die Verwaltung machte in der geſtrigen.⸗V. Mitteilung gemäߧ 240 des H. G. B. Verluſt von mehr als der Hälfte des Aktienkapitals. ⸗b- Deutſchlands Roheiſengewinnung im November. Der Verein Deutſcher Eiſen⸗ und Stahlinduſtrieller veröffentlicht in der Zeit⸗ ſchrift„Stahl und Eiſen“ die Ergebniſſe ſeiner ſtatiſtiſchen Er⸗ hebungen über die Gewinnung an Roheiſen im November 1925. Es wurden erblaſen 760 353 Tonnen oder 54 pCt. der Durch⸗ ſchnittsleiſtung von 1913 gegenüber 741741 Tonnen im Oktober. Die Leiſtung hat ſich alſo etwa in gleicher Höhe gehalten. Von 211 Hochöfen waren wie im Vormonat 93 in Betrieb. Ihre Leiſtungsfähigkeit von rund 47 800 Tonnen täglich wurde durch die tatſächlich erzlelte durchſchnittliche Tagesleiſtung von 25 345 Tonnen nur zu 53 pt. ausgenutzt. Im November 1924 war in 101 betriebenen Hochöfen die Leiſtungsfähigkeit zu 61 pCt. ausgenutzt. Mannheimer Effektenbörſe Geringe Umſahkätigkeit Mannheim, 22. Dez. Der Aktienmarkt lag bei geringer Umſatztätigkeit heute weiter ſchwach. Anilin⸗Aktien gingen bis 102,75 zurück, Mannheimer Verſicherung auf 57,50. Zur Ein⸗ führung gelangten die Aktien der Enzinger⸗Unionwerke mit einem Kurſe von 54 pCt. Rhenanja notierten erſtmalig in Reichsmark mit 27 pCt. Es notierten: Rheiniſche Creditbank 79, ——5 Hypothekenbank 53,50, Badiſche Anilin 10376, 10274, Rhenania 27, Aſſekuranz 115, Mannheimer Verſicherung 57,50, Benz 22,50, Gebr. Fahr 30,5, Fuchs⸗Waggon 0,2, Mannheimer Gummi 23,50, Mez u. Söhne 64, Neckarſulmer 25, Pfalzmühle 65, Zement Heidelberg 60, Weſteregeln Alkali 93, Waldhof 82, Zucker⸗ fabrik Waghäuſel 34, Germania⸗Linoleum 82. Frankfurter Wertpaplerbörſe Ueberwiegende Abgabeneigung Frankfurt a.., 22. Dez.(Drahtb.) Auch heute wieder war das Geſchäft an der Börſe außerordentlich eng begrenzt bei über⸗ wiegender Abgäbeneigung. Alle Börſenkreiſe ſuchen ſich vor den Feiertagen glakt zu ſtellen, um bei der Unſicherheit der wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe über die Feiertage ohne Engagements zu ſein. Die weitere Beſſerung der deutſchen Handelsbilanz wurde zwar ehr günſtig aufgenommen, blieb aber auf die Geſtaltung der Börſentendenz vollkommen ohne jeden Einfluß. Die Kursperluſte überſtiegen nur ſelten 1 pCt. und waren nur für die chemiſchen ihren 12⸗PS.⸗Faſtwagen(Chaſſis 1500 Kilogramm) mit 6458 Schweizer Franken frei Genf. Kurszettel Stettin Aalnger Worůms—.— 82& Co. Adart 2 Sh P. 15.— Foldſchen 2. 2 85 klin, Sch.s Bet. 2 20 inzen Sping. 49.— ünger Maſchin 22.80 23.— Grtener M. Durt. 85 5„ 46 21 6% 8,80 8,80 Anorr. Heilbronn 44,50 44,60Hannov. M. 58.—Ir 275 75 8 mov. N 0,225 7225 Elektr.Sichlu.Kr. I 7818575.— Gelfenk. Gußſtabi 18. 17,131 Haueſchs Maſch Deckungsbedarf ein, ſo daß von den anfänglichen Verluſten der größte Teil wieder aufgeholt werden konnte. Deutſche Anleigen und ausländiſche Renten waren vollkommen unverändert. Im. Freiverkehr war ebenfalls nur geringe Umſatztätigkeit, Api 0,330, Becker Kohle 37, Benz 23, Brown Boveri 51, Entre⸗ priſes 8,50, Growag 36, Ufa 48 und Unterfranken 50,50. Setliner Wertpapierbörſe Weiteres Anhalten der Geſchäftsſtille Berlin, 22. Dez.(Drahtb.) Vei unverändert hochgradiger Geſchäftsſtille hielt die luſtloſe und ſchwächere Haltung der Börſe an. Bei ganz kleinen Umſätzen waren die Kursrückgänge nicht beträchtlich und gingen nur bei Kali, chemiſchen und einigen Neben⸗ werten über 1 pCt. hinaus, ſo daß ſie hier vereinzelt 2 pCt. er⸗ reichten. Gebrüder Junghans verloren unter Berückſichtigung des Dividendenabſchlages von 8 pCt. 3,50 pCt. Am Rentenmarkt erhielt ſich die Kaufluſt vornehmlich für landſchaftliche Goldpfand⸗ briefe, die bei abermaliger ſtarker Repartierung—1,5 Ct. ſtiegen. Vorkriegshypothekenpfandbriefe bröckelten dagegen weiter leicht ab. Am Börſengeldmarkt war heute eine leichte Belebung der Nachfrage zu verzeichnen. Der Satz für Tagesgeld wurde mit 7,5—9,5 pCt. genannt. Serliner Ddeviſen dune eeeeeeeen e Hollano.. ilege1 bags vol 108.49 10891 15 Buenos-Aites 12³³ 177 05 1788.343* Srdlel. 18.028 19.065 05 19.625 10.085„ Abümama. 8494 88.10 84. 4 84.38„ Da 255 80˙88 80.88 5 66 80.86 Kopendagen 104.12 04.5 5 104.32 104.58 Uffaden 27775 77345 21, 275.325 Stockdoim. 1ia 46 275 2 Uei 11283 Hellingfore. 10.848 10.885 5 10.545 10,885 1 Iialſen..82 16.98 18.928 18.965 8 London 20.949 20.389 80 20.84 20,30 8 New. Doti.155 4⁰5 5 405 705 5 arls 18.81 15.65 15.50 18.4 55 chwelz 81.03 91.25 5 90,95 8145 8 Spanden 59,38 80.7 5 80,28 8542 Japann 1815 1819 1405.809 0 Konftantinopel. 2252 2282 5.445.255 1 Mie de Sanetto.596 9508 0 80b 0 5 Wen. adg. 50,21 29.35 4 10—.39 1 Sraa. 144¹5 14.455 0 18.J18 12255 Jugoftapſen 74³5.455 3.45.45 0 Dudaveſt 35875.895 5.875.85 Sofc..08 0⁴ 5.018 Atben.29.31.20.31 Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 12. bis 19. Dezember 1925 ſind angekommen: talwärts 3 leere Dampfer und 2 beladene mit 7 Tonnen, 3 leere Schleppkähne und 8 beladene mit 2062 Tonnen, bergwärts 20 be⸗ ladene Dampfer mit 1555 Tonnen, 71 beladene Schleppkähne mit 35 640 Tonnen. Abgefahren ſind: talwärts 14 beladene Dampfer mit 891 Tonnen, 62 leere Schleppkähne und 27 beladene mit 8045,5 Tonnen, bergwärts 4 beladene Dampfer mit 178,5 Tonnen, 7 leere Schleppkähne und 7 beladene mit 2478 Tonnen. 5 Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: 6 beladene Schleppkähne und 7 beladene mit 704 Tonnen. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Manndeun, E 6, 2. Ditektlon: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teik⸗ Hans Alſted Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik d Lokales: Nichard Schönfelder; für Sport und Werte noch etwas höher. Später ſtellte ſich übrigens auch einiger ogtk Moſch. St. 150.48]„ Frankenth. 33,59 88,50 8950.70 Hammerf Spin Jelsze, ohenohe, Bert. 87 980 Aain Roenweiler 77. 1 15 940 olmann 39,50 89,55 Jebr Körtin 58,25 34,— Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den üͤbrigen redaltlanellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt⸗ 1. 22 21. ermahn Pöge 20,.—20.— 29.— 27.—Segall Strump 87.— 42.— 21, 22. 2. 2. ar. Zellſt. Berlin 45.— 46.— Zuckerf. B. Wagb. 35— 83,75Pobntz Bengdar 1 83.80 59,7 n 12,25 11,—Schucem& G0.T 54.75 f4½ oſtter Braunk— . — 35.— olihom. Seil.K. 21.— 20,.—-] Oßſtein.—84. 6 97 or———.—[Siemenss Hals J—— Atti ſen und Auslandsanleiden in Prozenten. Fee 80 1296 10 1485 Sie—5* ee 5 1—5— 1275— Seun 1 775 2 8 2 31 mu—. 84. ellft. Wa 2.— ar.— 87.— ein. one—.——.—Sachſenwerk“„ 5 ettiner 2 —.. ͤ ͤ———.. SBreſverbehrs-Kurle BFVVVTVRVVVVVCV 5— N 4 n. Ma a 1 8 dewer m 5 Stanbefurter Dividenden⸗Werte. Nebirütee. Ner Tite, eee weee 4 112 Si da 18—.— 8 Dene—.——.—* n. el 50 20 20.— mmo Vanl ⸗Aletian. 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Notendk. 67,.88.75 Eiſenbahn 8„„Südom.'ſch. J 94.— 28.—Verein. Eldeſchiff 34. —— 1572 1270 18. dhen 2 9 2889 fran u de Veimere 30 b8 78 Hanſa O ſchif 7 84,— 88 48 e e eeee ee. Jate a 95.—0 n Gdcze i antf. 687580 C ̃ Ver. öt 4—40. Deſer Af. Sallte 83 75 8225 Denz Kal 057 1587 2 k. 1050 1050„Vef..—80.— Baule⸗Aletien. er. Uhm. Khatl. 48.— 48.—WMeſer Akt.⸗Geſ.—,——. Jellſtoff Waldhf 69.78 52.25 —.20 NM.u. Mitv.—.— 5 Diſch. Maelch 88,—82.—] Weſterteg. Altan 98.— 92,50 — 35 29. Miis.—— Gant.. Werte 3 80 2 65 Pfſch. Aftgl. Bant 98 38 80J Oeſt Gred. unſ. 8. gag 75 12 D. E—— 72.— 72— A.2 1307 13⁰.7 Hert Fand⸗ce 10 10 900 5 5 n— 5 1 erl, Hand. Geſ. T 1„0Dt. 80, reditbank 79.— 79. ß gdou 90,— IEl.G8.⸗B. 36.—„Nt.⸗Bk.„ ner 1 0— Us·. 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