N ee R e einer Verſammlung der Mehrheitsparlei den Abſchluß eines kür⸗ Vertrages auseinanderzuſetzen. Er iſt eine Parallele zum Pekil' ger London wird berichtet: Premierminiſter Baldwin hat geſtern nachmittag den türkiſchen Geſandten zu einer Unter⸗ Mittwoch, 28. Dezember Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins ſaus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne ſtelgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaſtlicher Verhältniſſe Nachſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr 17590 Karlsrube. Hauptgeſchäftsſtelle 8, 2 Geſchäfts Nebenſtellen Waldhoſſtraße 6 Schweſzinger⸗ ſraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernprech Anichlüße Nr. 7941. 7942. 7943. 7944 u. 7945. Mannheimer Heneral Anzeiger Mittag⸗Ausgabe hoime 700 Preis 10 Pfenug 1925— Nr. 595 itung Anzeigenpreiſe nach Tarif bei Vorauszahlung pro einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. 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Ferner ſichern ſich die beiden Skaaten gegenſeitig zu, keinen militäriſchen Angriff auf den anderen Kontrahenten zu unker⸗ uhmen und von einem Beitritt zu einer gegen dieſen gerichteten politiſchen Allianz abzuſehen. Der Verkrag iſt vorläufig auf die Dauer von drei Zahren abgeſchloſſen. Dem Akkord ſind drei Prokokolle beigefügl. Das erſte enthält die Beſtimmung, daß die beiden konkrahierenden Parkeien außerhalb der Beſtimmungen des Vertrages ihre volle Aktions⸗ ſreiheit zegenüber anderen Mächten ſich vorbehalten. In dem zwei⸗ len Protokoll ſichern ſich die beiden Kontrahenlen zu, auch nicht an wirkſchaftlichen Maßnahmen, die von dritten Staaken gegen dieſen Konkrahenken gerichtek ſind, keilzunehmen. Schließlich beſtimmk das dritte Protfokoll, daß die Türkei und Sowjekrußland in Verhand⸗ lungen einkreken werden, um eine Schiedsordnung für Strei⸗ ügkeiten, die zwiſchen ihnen auftauchen, zu ſchaffen. Es bedarf keines langen Kommentars, um die Bedeutung dieſes Vertrag zwiſchen Rußland und China und eine weitere Rückver⸗ ſicherung der Sowjetunion in ihrem Kampf gegen England. Die engliſch⸗türkiſchen verhandlungen V Paris, 23. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus redung empfangen. Es ſcheint, daß infolge der Abweſenheit des Außenminiſters Chamberlain die Unterredung des Premierminiſters ſich darauf beſchränkt hat, dem türkiſchen Botſchafter Ferid Bey Ver⸗ ſicherungen über die guten Abſichten Großbritanniens der Türkei gegenüber abzugeben und den beſtimmten Wunſch zu äußern, mit der türkiſchen Regierung zu einem Akkord bezüglich der neuen Grenzen im Irak zu gelangen. Zu den geplanten Verhandlungen mit der Türkei ſchreibt die „Times“, daß die juriſtiſche Frage im Mittelpunkt der Ver⸗ handlungen ſtehen werde. Ferner werde man ſich über die Schaf⸗ fung einer Zollgrenze unterhalten, die nicht eine Zollbarriere ſein dürfe. Außerdem ſei kein Grund vorhanden, weshalb man nicht den Türken einen Anteil an allen künftigen Delvorkommen in Moſul an⸗ bieten könne. Den Grund für dieſes Angebot lüftet die„Times“ mit dem Eingeſtändnis, die Türkei würde ſonſt mit ihrem Oelbedarf in völlige Abhängigkeit von Sowjetrußland geraten.„Daily Tele⸗ graph“ hat Hoffnung auf einen friedlichen Ausgleich auf Grund der Tatſache, daß Angora ſeine offizielle Stellungnahme zum Schieds⸗ ſpruch immer noch zurückhält. 0 Ein Friedensbote Aboͤ el Krims in paris Der frühere engliſche Hauptmann Gordon Cunning iſt geſtern vormittag als Ueberbringer eines Briefes von Abd el Krim hier eingetroffen. In Linkskreiſen hofft man auf eine Verſtändigung mit Abd el Krim Briand hat jedoch die franzöſiſchen Preſſevertreter vor übertriebenen Hoffnungen gewarnt mit dem Bemerken, daß eine Verſtändigung nicht von Frankreich allein, ſondern auch mit von Spanien abhänge. Briand lehnt Cunning ab Der in Paris eingetroffene Friedensunterhändler Abd el Krims iſt von Briand nicht empfangen worden. Briand erklärte, er könne hinter dem Rücken der Spanier nicht verhandeln. muß, um dieſes impulſive Vorgehen richtig einzuſchätzen, die ganz be⸗ beeinfluſſen laſſen wird. kumsblatt. das der„Vorwärts“ gezeiat hat. nicht das KRegierungskriſis und Wirtſchaſtsnot Der Ruf nach dem Ark. 48 der Verfaſſung Berlin, 23. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) In der De⸗ batte um das, was kommen wird, iſt in den letzten Tagen der Ge⸗ nke einer Wirtſchaftsdiktatur unter Anwendung des Ar⸗ kels 48 der Reichsverfaſſung ſtärker hervorgetreten. Die Regierung! darauf hin durch das Reichswehrminiſterium ein Dementi er⸗ laſſen, das alle derartigen Abſichten beſtritt. Bisher iſt die Forderung einem neuen Ermächtigungsgeſetz nur von deutſch⸗ nationaler und noch weiter rechts ſtehender Seite erhoben worden. Fegt erfolgt ein Vorſtofß in dieſer Richtung hin aus dem Schoße r Volkspartei. Nach einer Meldung der Telegraphen⸗Union aus Eſſen, hat geſtern der Kreisverband Eſſen Stadt und Land der eutſchen Volkspartei in einem Telegramm an den Reichspräſidenten, dieſen gebeten, unverzüglich eine handlungsfähige Regierung du berufen und nötigenfalls aufgrund des Artikels 48 Maßnahmen zur Eindämmung der Wirtſchaftsnot zu ergreifen. Es wäre verfehlt, wenn man der Kundgebung einer einzelnen Gruppe der Partei eine verallgemeinernde Bedeutung gäbe. Auch ſonders ſchwierige Wirtſchaftslage im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtrie⸗ gebiet berückſichtigt werden. Natürlich wird dieſem Schritt in deutſch⸗ nationalem und rechtsradikalem Lager lauter Beifall zuteil, und der Tag⸗ drückt ganz offen den Wunſch aus, es müßten in dieſen kriti⸗ chen Tagen Telegramme, wie das aus Eſſen, aus allen Teilen Deutſchlands beim Reichspräſidenten einlaufen. Man kann dem⸗ gegenüber nur hoffen, daß Hindenburg durch einen ſolchen künſtlich inſzenierten Telegrammanſturm ſich in ſeinen Entſchließungen nicht i i erſekungen über die Reagierunasbildung eben 2525„Vorwärts“ hatte. wie wir mitteilten. in ſeiner Sonntagsausgabe für die Wiedererwe ckung der We imarer Koalition plädiert. Die„Germania kommt heute auf dieſe Unterredung zurück und ſetzt auseinander. daß durch eine ſolche Koalition. die von den Sozialdemokraten eigentlich nur er⸗ wünſcht werde, um die Gemeinſchaft mit der Deutſchen Volkspartei vermeiden, den Erforderniſſen der Lage nicht gerecht werde. Ein Verſuch mit ihr könnte nur mit der Reichstaasauflöſuna endigen, wenn es nicht gelänge. die Deutſche Volksvartei in der einen rber anderen Weiſe an ihr zu intereſſieren und dadurch 11 50. Fue zu verändern. Obwohl alſo das Ziel. ſo 5 8 15 rums ſei, ga 3„Vorwärts“ vielleicht doch Fingerzeige für die 50 bei den neuen Verſuchen die gemacht rden müſſen. um die Parteien zuſammenzuführen. Was man in den Verhandlungen nicht mit einem Schlaa erreichen könne. das ſeniſſe man eben etappenweiſe verſuchen, So könnte auch dem gewiß lehr wichtigen Imvponderabile des gegenſeitigen Vertrauens Rechnung geiragen werden. Die„Deutſche Tageszeituna“ leat ſich für ein N er parte iliches Kabinett aus Beamten. Vertrauensmännern r Wirtſchaft und einzelnen Parlumentariern ins Zeug. Ein ſolches gabinett erſcheint dem Blatt des Abgeordneten Boecker nicht als ein decd i 1 i d erade als der gegen⸗ egenheit, ſondern gerade als de —5 ee 5 porhandenen Schwieriakeiten. Ein wär 1 5 5 dD dabiet dieer Ark znnte unter Umſtänden ſtärker daſtehen. als Raes was von vornherein mehr auf Parteivolitik als auf ſachliche ückſichten eingeſtellt wäre. weihnachtsglückwünſche hindenburgs Der Reichspräſident hat den beiden in Südamerika be⸗ findlichen Schiffen der Reichsmarine, Kreuzer„Berlin“ und Ver⸗ meſſungsſchiffĩ„Meteor“ folgenden Glückwunſch geſandt, dem ſich der Reichswehrminiſter und der Chef der Marineleitung ange⸗ ſchloſſen haben: „Zum Weihnachtsfeſte ſende ich den Beſatzungen„Berlin“ und „Meteor“ und der deutſch⸗atlantiſchen Expedition die Grüße treu gedenkender Heimat und Wünſche für weitere erfolgreiche Fahrt. Der Anſchlag auf Streſemann UBerlin, 23. Dezember.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie eine hieſige Korreſpondenz hört, hat der Oberreichsan⸗ walt mit den Ermittelungen gegen die verhafteten beiden Streſe⸗ mann⸗Attentäter den Berliner Unterſuchungsrichter Landgerichts⸗ rat Dr. Graske betraut, bei dem nun die Vorunterſuchung liegt. Dr. Graske iſt auch in dem in Berlin anhängigen Fememordver⸗ fahren als Unterſuchungsrichter tätig. Ein neuer Jememord Berlin, 23. Dezember.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei der Staatsanwaltſchaft 3 iſt ein Ermittelungsverfah⸗ ren über einen neuen Fememord eingeleitet worden. Es handelt ſich um einen Wachtmeiſter Legener, der bei einer ille⸗ galen Formation tätig war. Die Polizei nimmt auf Grund be⸗ ſtimmter Zeugenausſagen an, daß Legener auf dem Truppen⸗ übungsplatz Döberitz ermordet und dort verſcharrt worden iſt. Beim Nachlaſſen des Froſtes ſall nach ſeiner Leiche geforſcht werden. Aus Jüterbog erhielt ſeine Mutter im Jahre 1923 die letzte Nachricht von ihm. Legener blieb ſeitdem verſchwunden. Die Mutter wurde auf ihre Nachforſchungen hin immer wieder von Angehörigen jener illegalen Formation beruhigt und ihr verſichert, ihrem Sohne ginge 5 Schließlich ſchöpfte ſie aber Verdacht und ſie ging zut olizei. Die deutſchen Neparationszahlungen Bis jetzt 7½ Milliarden VParis, 22. Dez.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Die Bol⸗ ſchafterkonferenz hat die Zuſammenſtellung der Einnahmen, die während der militäriſchen Beſetzung der Ruhr in die Reparationskaſſen floſſen, abgeſchloſſen. Nach dieſer Zuſammen⸗ ſtellung wurden von Beginn der Ruhrbeſetzung am 11. Januar 1923 bis zur Inkraftſetzung des Dawesplanes am 1. September 1924 im ganzen 894 230 569 Goldmark eingenommen, und zwar 424 361 913 in bar und 469 868 656 in Naturalleiſtungen. Die Fixierung dieſer Summe ermöglicht nun, die Geſamt⸗ leiſtung Deutſchlands an die Reparationskaſſe ſeit 1920 feſtzu⸗ ſtellen. Bis zum 30. November d. J. wurden demnach von Deutſch⸗ land ungefähr 7 Milliarden Goldmark bezahlt, abgeſehen von den 2/ Milliarden Goldmark für abgetretene Güber. Gilbert und die deutſchen Eiſenbahnobligationen Wie der„Temps erfährt, hält der Generalagent für Repara⸗ tionszahlungen, Parker Gilbert, die Unterbringung der deutſchen Eiſenbahnobligationen für unmöglich, ſolange nicht das inter⸗ alliierte Schuldenproblem gelöſt ſei. Ferner müßten die Obligationen wegen des Zinsſatzes weit unter dem Pariwert ausgegeben werden. Auch die Unterbringung der Vorzugsaktien in Höhe von 2 Milliar⸗ den Goldmark laſſe ſich vorläufig nicht durchführen. Die Bolſchewiſten und die Minderheiten Von Axel Schmidt Auch von beachtlicher deutſcher Seite wird oft der Standpunkt vertreten, daß der Bolſchewismus die Minderheiten loyal behandle und ſich hierin von manchen neuen und alten Staaten vorteilhaft abhebe. Und wenn man weiter erfährt, daß die Führer des weiß⸗ rutheniſchen Volkes in Polen, die bisher in Litauen in der Emi⸗ gration lebten, ſich mit dem bolſchewiſtiſchen Syſtem ausgeſöhnt und nach Moskau übergeſiedelt ſind, und daß auch einzelne Ukrainer aus Polen ſchon vorher denſelben Weg gegangen ſind, ſo ſcheint dieſe Theorie recht zu haben. Bei dieſer Gelegenheit ſei auch dar⸗ auf hingewieſen, daß ſich der elſäſſiſche Kommuniſt in der fran⸗ zöſiſchen Kammer als eifriger Verfechter des Selbſtbeſtimmungs⸗ rechts und der deutſchen Mutterſprache aufgeworfen hat. Selbſt die „Prager Preſſe“, das in deutſcher Sprache erſcheinende Organ der tſchechiſchen Regierung, ſchrieb kürzlich anläßlich der Wahlen in der Tſchecho⸗Slowakei: „Es iſt unzweifelhaft, daß durch den Umſtand, daß die Kommuniſten zum Teil die Stimmen der Angehörigen der natio⸗ nalen Minderheiten erhalten haben, der tatſächliche Stand der Kommuniſtiſchen Partei bezw. der kommuniſtiſchen Wähler, weit — beſcheiden gerechnet um ein Drittel— niedriger iſt, als die Zahl der Stimmen, die für die Kommuniſten abgegeben werden.“ Zu dieſer Auffaſſung iſt das Blatt nicht zuletzt durch die Tat⸗ ſache gekommen, daß die Kommuniſten am meiſten Stimmen in den Gebieten erhalten haben, wo, wie in Karpatho⸗Ruthenien und Slowakei, national ſchwer unterdrückte Minderheiten leben. Gewiß iſt es richtig, daß manches Mitglied einer zur Verzweiflung ge⸗ triebenen Minderheit als ſchärfſten Proteſt ſeine Stimme, ohne auf die kommuniſtiſche Lehre zu ſchwören, der Kommuniſtiſchen Partei des bekreffenden Landes abgibt. Darous aber den Schluß zu ziehen, daß der Bolſchewismus eine minderheitenfreundliche Politik in Moskau treibe, iſt nur möglich, weil Europa noch viel zu wenig richtige Anſchauungen über das Weſen des Bolſchewismus beſitzt. Es iſt nämlich ein Trugſchluß, anzunehmen, daß der Bolſchewis⸗ mus, weil er in der Sprachenfrage den Minderheiten entgegen⸗ kommt, ſie in der Tat tolerant behandle. Das Schwergewicht der Unterdrückung iſt nur, wie ſchon einmal in den letzten Jahr⸗ hunderten, auf ein anderes Gebiet verſchoben; der Druck iſt des⸗ wegen aber nicht leichter geworden. Während früher die Herrſcher auf die Einheit des Glaubens(cuſus regio, ejus religio) Gewicht legten, ließen ſie damals in der Sprachenfrage jeden nach ſeiner facon ſelig werden. Nachdem es geglückt war, den Glauben als Privatſache von der ſtaatlichen Beeinfluſſung zu befreien, wurde gewaltſam ruſſifiziert, franzöſiert, germaniſiert, und der Faſzismus, der Zwillingsbruder des Bolſchewismus, betreibt das Ausrotten der deutſchen Sprache in Schule, Gericht und Preſſe mit einer Brutalität, wogegen ſelbſt die zariſtiſchen Methoden verblaſſen. Weil nun der Bolſchewismus die Sprache freigibt, wird von mancher Seite ein Loblied auf den Bolſchewismus als edlen Minder⸗ heitenfreund geſungen und ganz überſehen, daß er auf anderen Ge⸗ bieten bei der Behandlung der Minderheiten genau ſo brutal vor⸗ geht wie der Faſzismus. Zwingt der Bolſchewismus doch jedem Kinde in der Schule Lenins Lehre als neues Evangelium auf. Jede Verbindung mit der Vergangenheit, mit der Geſchichte und Kultur des eigenen Volkes iſt verboten. Die„wahre“ Wiſſenſchaft und die „echte“ Kultur beginnt erſt mit Lenins Auftreten, die ganze vorher⸗ gegangene Epoche wird als„bourgeoiſe Verirrung“ abgelehnt. Alle Wiſſenſchaft und Literatur, die nicht vor der kommuniſtiſchen Glau⸗ benslehre Gnade findet, wird als ketzeriſch verboten. In keinem Schulbuch der Deutſchen in Rußland darf z. B. das Wort„Gott“ vorkommen, weil das ein mittelalterliches Vorurteil darſtelle. Ebenſo wird das Wort„König“, und ſei es auch nur in Märchen, nicht geduldet. Die Jugend, die aus ſolchen kommuniſtiſchen Schulen hervorgeht, ſpricht zwar Deutſch, hat aber jede Beziehung zur deutſchen Vergangenheit und zur deutſchen Kultur verloren; ſie iſt ein rechter roter Bolſchewiſt geworden, der nur zufällig Deutſch ſpricht, aber nicht Deutſch denkt und fühlt. Daß dieſe Gefahr beſteht, wiſſen die Weißruthenen und Ukrainer aus Polen, die ſich dem Bol⸗ ſchewismus angeſchloſſen haben, ganz genau. Aber der nationale Druck in Polen war ſo groß, daß ſie in ihrer Verzweiflung glaubten, ſich dem kommuniſtiſchen Beelzebub verſchreiben zu müſſen, um den polniſchen Teufel vertreiben zu können. Ob ſie damit nicht vom Regen in die Traufe geraten ſind, ſteht hier nicht zur Erörterung, ſondern nur die Tatſache, daß die nationale Unterdrückung dieſe Minderheiten in die Arme des Bolſchewismus getrieben hat. Selbſtverſtändlich iſt zwiſchen dem kommuniſtiſchen Stimm⸗ zettel in der Tſchecho⸗Slowakei, der wie geſagt oft nichts weiter als den ſchärfſten Proteſt gegen die nationale Bedrückung oder wirt⸗ ſchaftliche Nöte bedeutet— und der Unterwerfung der Weißruthenen und Ukrainer unter das bolſchewiſtiſche Regime ein himmelweiter Unterſchied. Im letzteren Falle iſt es ein Akt der Verzweiflung, der die große Gefahr in ſich birgt, daß beim längeren Beſtehenbleiben des Bolſchewismus die junge Generation wirklich völlig zum kom⸗ muniſtiſchen„Glauben“ bekehrt wird. Aber auch die nationale Be⸗ drückung von Minderheiten, wie ſie jetzt beſonders von den Rand⸗ und Nachfolgeſtaaten betrieben wird, bleibt ein nicht ungefährliches Spiel. Denn der Bolſchewismus kann doch zu gelegener Zeit die kommuniſtiſchen Parteien in Europa zu Stützpunkten für ſeine welt⸗ revolutionären Pläne auszubauen verſuchen, und dabei können die Mitläufer leicht tiefer in dieſe bolſchewiſtiſchen Machenſchaften hineingezogen werden, als ſie gewollt haben. 5 0 0 .Hitſcherin gegen den Völkerbund Berlin, 23. Dezember.(Von unſerem Berliner Büro.) Tſchit⸗ ſcherin, der geſtern abend Berlin verlaſſen hat, gab knapp vor ſeiner Abreiſe dem Vertreter der„Roten Fahne“ die Erklärung ab, daß die Sowjetunion nach wie vor feſt entſchloſſen ſei, keinesfalls dem Völkerbund beizutreken. Dieſe Ablehnung ſei per⸗ manent und nicht proviſoriſch. Wörtlich erklärte Tſchitſcherin:„Auf . eee 2. Seiie. Nt. 305 Nene Mannheimer Jelfung[Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 28. Dezember 192—— das Verlangen der Hauptvertreter des Imperialismus, wir follen die Freiheit unſerer Handlungen in die Hände ihrer Sammelorganiſa⸗ tionen übergeben, antworten wir mit einem unverſöhnlichen„Nein“. Der Völkerbund iſt der Feind, er iſt der Feind des Selbſtbeſtimmunge⸗ rechts der Völker, der Feind der Gleichheit der Nationen, der Feind der Schwächeren, der Feind der erwachenden Völker Aſiens, der Feind einer echten Friedenspolitik. An den Triumphwagen des Im⸗ peralismus werden wir uns nie ſpannen laſſen.“ Der kommuniſtiſche Parteitag in Moskau In ſeiner Gegenrede zum Bericht des Zentralkomitees erklärte Sinowieff auf dem kommuniſtiſchen Parteitag, er ſei weit ent⸗ fernt davon, die poſitive Seite der neuen Wirtſchaftspolitik zu leug ⸗ nen. Er wies auf die Erfolge des bhet bechen Aufbaues hin, drückte jedoch Zweifel aus an der Möglichkeit eines endgültigen Aufbaues des Sozialismus der wirtſchaftlich zurückgebliebenen Sowjetunton bei der gegenwärtigen internationalen Lage, die durch die Ver⸗ zögerung der Weltrevolution und eine verhältnismäßig mäßige Sta⸗ iliſterung des Kapitalismus gekennzeichnet ſei. Nach Sinowjeff ergriff Bucharin das Wort, der ſich gegen die Ausführungen Sinowjeffs wandte. Das Mißtrauen Snowſeffs und Kameneffs gegenüber der Möglichkeit eines ſozial'ſtiſchen Auf⸗ baues in einem Lande ohne internationale Revolution verrate Miß⸗ trauen gegenüber den Kräften der Arbeiterklaſſe. Indem Sinowjeff erklärte, die neue Wirtſchaftspolitik ſei ein allgemeiner Rückzug, widerſpreche er den Leninſchen Anſchauungen, wonach die neue Wirk⸗ ſchaftspolitik ein ſtrategiſches Menöver des ſozialiſtiſchen Aufbaues ſei. Bucharin forderte dieſenigen, die an dem Zentralkomitee Krit'k üben, auf, auch ihre übrigen Irrtünmer einzugeſt hen und drückte unter lebhaftem Beifall des Parteitages die ee eberzeugung aus, daß die Abweichung von der allein richtigen Parteipolitik bald ein⸗ mütig überwunden werden wird. Die unterdrückten Minderheiten Das deulſche Unkerrichtsweſen in Polen Der polniſche Kultusminiſter Grabski hat die Anordnung des Poſener Kurgtoriums beſtätigt, nach deren Oberlehrerinnen der deutſchen Privatſchule in Rawitſch vom Amt entfernt wer⸗ den. Die deutſche Schule verliert damit mitten im Schuljahre zwei Lehrerinnen. Bei keiner amtlichen Stelle iſt ein Grund für dieſe Maßregel angegeben worden. Die einzige„Begründung“ lautet, „die politiſchen Behörden hätten ungünſtig für die Damen geurteilt.“ Eine Provokaflon des Deutſchtums Unter dieſer Ueberſchrift wendet ſich der Profeſſor der Staats⸗ wiſſenſchaften an der Uniyerſität Berlin, Ludwig Bernhard, gegen die Ernennung des Profeſſors J. A. van Hamel zum Völkerbundskommiſſar von Danzig. Bernhard weiſt darauf hin, daß van Hamels Wahl in Holland ſelbſt größtes Aufſehen erregt habe, und er führt zum Beweis das Urteil eines namhaften holländiſchen Gelehrten an, der J. A. Hamel als einen der ſchlimmſten Jeinde bezeichnet, die Deutſchland ſe Dazu ſei er der Mann, dem ſedes Mittel recht iſt.„Wird Deutſchland“, ſo ſchließt Bernhard,„mit der von ſolcher Ohrfeige brennenden Wange in den Völkerbund eintreten?!“ Geſchieht das, dann iſt Danzigs Schick⸗ ſal heſiegelt. Die faſziſtiſche Expanſionspolitik in Südlirol Nach Meldungen aus Bozen wird der Kampf gegen die deutſchen Kinder ſorigeſett. Am Montag drangen italie⸗ niſche Soldaten in eine Pripatwohnung in Brunneck ein, wo deut⸗ ſcher Unterricht erteilt wurde. Sämtliche deutſchen Druckſchriften wurden geraubt. Die bereffende Lehrerin erhielt einen ſogenannten Abſchubbefehl. In dem kleinen Orte Montan gab es wieder Hausunterricht, an der 1 ſechs Amtsperſonen beteiligten. Hier wurden einige Fibeln, Tafeln und Rechenbücher beſchlagnahmt. Der Minderheitenkampf in der Tſchechei Aus Praa wird geneldet: Die Miniſteranklage der deutſch⸗ ſlowakiſchen und kommuniſtiſchen Oppoſition gegen den Miniſter⸗ prüſtdenten Spehla und den ehemaligen Poſtminiſter Franke ſtützt ſich auf die 88 79 und 128 der Verfaſſung. Während 8 79 die Miniſterverantwortlichkeit für Verletzuna der Amtss⸗flicht feſtleat, enthält 8 128 die Ffeſtſtellung der Gleichberechtiaung aller Nationen, die dem tſchechiſchen Staate angehören, im öffentlichen Dienſte. Ent⸗ gegen dieſem Geſetze ſeien, ſo ſaat der Anklageantraa. verdiente und arbeitsfähige deutſche, ungariſche, ſlowakiſche, polniſche, ruthe⸗ niſche und auch tſchechiſche Angeſtellten. die den Regierunaspar⸗ teien politiſch unbeguem geworden ſeien. abgebaut worden. Die Art der Durchführung des Abbaues habe Mifſtände in der Poſt⸗ und Eiſenbahnverwaltung gezeitiat. Die Poſtverwaltung habe es troz der Beſchwerde und Anregungen. die ihr von Seiten der Or⸗ ganiſationen zugegangen ſeien, unterlaſſen. Fürſorge zu treffen. und damit die Amtspflicht verletzt. Für die Durchführuna des Maſſen⸗ ubbaues ſei der nationalſozialiſtiſche Poſt⸗ und Eiſenbahnminiſter Franke verantwortlich. der ſich im Parlament der Durchführung des Beamtenabbbaues gerühmt habe. Spehla ſei mitverantwortlich. well r die Entgegennahme von Beſchwerden abgelehnt habe. Die Slowaken verlangen Aukonomie Der Führer der flowakiſchen Volkspartei, Abg. Pater Hlink, Hal im Prager Parlament die Erklärung abgegeben, daß ſeine Partei niemals von der Forderung der vollen Autonomie für die Slowakei ablaſſen werde. Die beiden ſlawiſchen Völker der Tſchechoflowakei, Tſchechen und Slowaken, ſeien niemals ein einheitliches Volk ge⸗ weſen. Der von Maſaryk unterſchriebene Pittsburger Vertrag, der ſa den Slowaken für den Fall ihres Eintritts in den tſchechiſchen Staat die Autonomie zugeſichert habe, müſſe voll eingelöſt werden. Früher werde kein volksbewußter Slowake in die Regierung eintreten. Die geſamte Oppoſition nahm die Rede mit großem Beifall auf. die RNot der älteren Angeſtellten Beankragte Hilfsmaßnahmen Der ſozialpolitiſche Ausſchuß des Reichswirt⸗ ſchaftsrafes hat folgenden Antrag ſeines Arbeitsausſchuſſes über die Notlage der älteren Angeſtellten einſtimmig angenommen: „Der Arbeitsausſchuß des vorläufigen Reichswirtſchaftsrates zur Beratung über die Notlage der älteren Angeſtellten beantragt, die Reichsregierung zu erſuchen: a) 1. allen älteren erwerbsloſen, ausgeſteuerten Angeſtellten, insbeſondere den über 40 Jahre alten mit eigenem Hausſtand eine ſofortige einmalige Unterſtützung von mindeſtens 100 Reichsmark zu gewähren, 2. den glzichen Betrag allen erwerbsloſen älteren Angeſtellten zu gewähren, insbeſondere den über 40 Jahre alten mit eigenem Hausſtand, die der Erwerbsloſenfürſorge nicht unterſtehen, g. bei der Feſtſetzung des Betrages den Familienſtand und die Dauer der Erwerbsloſigleit zu berückſichtigen, 4. die erfor⸗ derlichen Mittel durch das Reich aufzubringen. 5. die Dauer der Erwerbsloſenunterſtützung für die älteren Angeſtellten bis auf 52 Wochen zu erhöhen. 0 5 b) Der Arbeitsausſchuß des vorläufigen Reichswirtſchaftsrates zur Beratung über die Nollage der älteren Angeſtellten empfiehlt, durch die Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände aus vorhan⸗ denen Jonds Mittel für ſolche älteren Angeſtellten aufbringen zu laſſen, die auch durch die geſetzlich zuläſſige Verlängerung der Unterſtützungsdauer nicht in den Genuß von Erwerbsloſenfürſorge gelangen können, ſowie 1.—85 Notſtandsarbeiten für ſolche An⸗ geſtellten bereitſtellen zu laſſen.“ 1 Die Beſchlüſſe des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes ſind der R eichs⸗ regierung ſofſort übermittelt worden. * Abtransport franzöſiſcher Truppen. Das franzöſiſche Infan⸗ terie⸗Regiment Nre 156 hat Koblenz verlaſſen und iſt nach Frankreſch zurückgekehrt. Entwicklung Von Jean Trippel Mannheim Der Wandel zwiſchen Schöpfung und Chaos bedingt das Geſetz der Entwicklung. Das ewige Vorwärtsdrängen des Sekundenzeigers ſtellt das Prognoſtikon zwiſchen Neu und Alt, Erblühen und Ver⸗ welken, Tag und Nacht. Im Kleinen erlebt jeder Menſch ſeine Welt der Geſchichte und im Großen ſieht er neben dem Auseinander⸗ fallen alter Formen das Werden neuer Weltbilder. So vollzieht ſich der Umwondlungsprezeß auf allen Gebieten. In der Politik tritt das am ſtärkſten in Erſcheinung. Das ungeſtüme Vorwärtsdrängen mit allen Gelüſten nach Größe, Macht, Emanzipation und bequemen Daſeinsformen, drängt ſcheinbar alle Völker oder wenigſtens deren diplomatiſche Leiter. Geht man aber den Dingen auf den Grund, dann ſieht man, daß es überhaupt nichts langſameres gibt, als die rührige Aktivitäs der Di⸗ plomatie. It ſie wirklich einmal in aktiver Entwicklung, dann weiß die Oeffentlichkeit nichts davon, und wenn die breite Maſſe auf die Geſchäftigkeit der Diplomatie aufmerkſam gemacht wird, dann erfährt ſie nur noch von fertigen juriſtiſchen Aktenſtücken oder einer ſpitzfindigen Paragraphenſammlung. die für 99,99 v. H. aller Zeitbewohner unverſtandene Rälſel enthalten. Die Paraphierung von Locarno hat für einige Zeit die Gemüter in Spannung gehalten. Das Ergebnis iſt, auf eine kurze Formel gebracht, weiter nichts, als daß die europäiſche Diplomatie die letzten Jahre auf verkehrten Bahnen gewandelt iſt. In einiger Zeit wird aber wieder eine Gegenpartei die Oberhand gewinnen und das, was die jetzigen Staatsmänner vollbracht haben, von ſich auzs über den Haufen wer⸗ ſen. So entwickelt ſich in der Diplomatie alles mit endloſen Hem⸗ mungen und nur eines kann man aus der Geſchichte mit aller Deut⸗ lichkeit ſagen, je fleißiger ſich die Diplometen in Konferenzen zu⸗ ſammengefunden haben, um über gewiſſe Differenzen zu beraten, deſto gefährlicher war die Sackgaſſe, in der ſie landeten. Im aroßen abendländiſchen Schisma ſuchte man nach der religiöſen Formel, die eine Hilfe geben ſollte, aus der unerhörten Zerriſſenheit der damaligen Völker herauszukommen, beute ſucht man nach der voli⸗ tiſch⸗wirtſchaftlichen Formel, die Europa den wahrhaftigen Frieden bringen könntde. Der geſund⸗ Menſchenverſtand gibt im Grunde heute ſchon ziem⸗ lich genau die Richtlinien an, die zu einer Pazifierung Eurapas füh⸗ ren, aber die Diplomatie als Wiſſenſchaft kann ſich nicht gefüblsmäßig beeinfluſſen laſſen, ſondern braucht erſt ihre Denkformel, die dann bei gegebener Gelegenheit ihre Anwendung findet. Und iſt das ge⸗ ſchehen, dann kommt von ſelbſt wieder die gegneriſche Kritik. die bewußt dos wieder über den Haufen wirft, was gerade eben als einzig richtig und notwendig in Anwendung gebracht wurde. Man ſaagt vielleicht nicht ganz mit Unrecht, daß auf dieſer geſchichtlichen Erfah⸗ rung ſich das Syſtem des Bolſchewismus aufbaut. Eigentlich ſoll man nicht von einem Syſtem ſprechen. Das iſt er nicht und kann er gar nicht ſein, ſondern er iſt ſchlechterdings eine peſſimiſtiſche Ausdrucks⸗ form über die Unzufriedenheit der Gegenwart mit der Vergangenheit in Politik und Dekonomie. Genau wie die franzöſiſche Revolution nicht dauernd negotiv bleiben konnte, ſondern in Napoleon ihren Meiſter gefunden hat, der ſelbſtbewußt alle Verzopfung überwand und neue Wege für ſeia Volk und Vaterland wies, ſo wirds auch in Rußland kommen. Es iſt das einzige Land, deſſen politiſche und ökonomiſche Entwicklung in den letzten Jahrzehnten eine ſprunghafte Entwicklung aufzuweiſen hat. Ob zu ſeinem Vor⸗ oder Nachtein, dieſes Urteil muß der Zukunfft überlaſſen bleiben. Nicht weniger intereſſant iſt es, den Entwicklungsgedanken vom naturwiſſenſchaftlichen Standpunkt aus zu betrachten. Mit Stolz hält man ihn direkt für eine Errungenſchaft der Naturforſchung. Es iſt heute auch dem Laien verſtändlich. daß vor allen Dingen die„Art“ entwickelt werden kann. Linns, Mendel und Darwin haben hier epochemachend gewirkt. Die Stammesge⸗ ſchichte der Tiere und Pflanzen iſt ein Prozeß, der ſich auf unſerer Erdoberfläche abſpielt, ſeitdem auf ihr die für das Leben nötigen Bedingungen gegeben ſind. Ueber die Länge dieſes Zeitraumes können wir uns keige ſicheren Vorſtellungen machen. Durch die Radiumforſchung hat man jedenfalls einen noch viel größeren Maß⸗ ſtab gefunden. Sprach man früher von tauſenden von Jahren, o heute von Hunderttauſenden und Millionen und es wird wohl ſtimmen. Mit Bezug auf Entwicklung iſt es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß Vorgänge, welche ener längſt vergangenen Zeit angehören, nicht Gegenſtand direkter Beohachtungen ſein, ſondern nur umſchrieben werden können. Die Geologſie z. B. hat becbachtet, daß die Erd⸗ kruſte aus zahlreichen übereinander gelagerben Geſteinsſchichten be⸗ ſteht. Das umſchreibt ſie als die Produkte verſchiedener auf enander folgenden Erdperioden und ſucht ſich von den Vor⸗ gängen zu bilden, welche zur Entſtehung der verſchledenen Sthichten geführt haben. Das iſt auch von der ſtrengſten Sepſis nicht zu be⸗ anſtanden. Wenn aber unſere Erde ſich entwickelt, ſo ſchließen wir weiter, dann muß ein gleiches auch der Organismenwelt gelten, die ſie bevölkerte. Freilich über das„Wie“ dieſer Entwicklung hat man ſich bis heute noch nicht ein gen können. Da iſt noch ein weiter Weg von den Bekennern der Abſtammungslehre wie ſie Darwin und an⸗ dere gelehrt haben, bis zum bekannten Jeſuitenpater Wasmann. Mag man ſich auch einig ſein, daß alles hiſtoriſch gewordene den Stempel der Entwicklung an ſich trägt, ſo iſt man ſich doch nicht einig darin, daß die„Art“ wie Tiere und Pflanzen auf der Erdoberfläche ihre Entwicklung nehmen, weſentlich verſchieden zur Vergangenheit ſtehen könne oder ſtehen müſſe. Syſtematik, vergleichende Anatomie und vergleichende Entwicklungsgeſchichte, ſprechen alle von Entwick⸗ lung. Sie iſt vorhanden, nur iſt es ſchwer ſie im Ausmaß ihrer Bedeutung darzuſtellen oder zu beweiſen. Das iſt auch der Haupt⸗ grund warum Kirche und kirchliche Vertreter im allgemeinen die Ab⸗ ſtammungslehre ſo zurückhaltend beurteiſen. Man ſagt zwar, die Wiſſenſchaft habe nchezu einmütig die Abſtammungsbehre arlgenom⸗ men, allein das will für die Wahrheit einer Sache noch nichts be⸗ gen. Mag das vorſichtige Tempo der Kirche auch ſeinerzeit zu Galilei und Kopernikus nicht das richtige Verhältnis gefunden haben, ſo war es doch ein Glück, daß gercide durch die Reſerve die wiſſen⸗ ſchaftliche Beweiskraft noch mehr ergründet und herangezogen wurde, die Wahrheit hat ſich ſchließlich doch freie Bähn gebrochen. So geht es wohl auch mit allem, was wir Entwicklungs⸗ und Abſtammungslehre nennen. Weite batholſſche und pro⸗ teſtantiſche Kreiſe halten ſie mit dem Glauben unvereinbar. Der tille Beobachter der verſchiedenen Meimumgen kann feſtſtellen, daß ich allmählich gar viele Schärfen verloren haben, wenn dieſes oft ſo falſch und verſchieden beurteilte Kapital zur Diskuſſion geſtellt wurde. Seien wir nicht kurzſichtig, kleinlich und einſeitig. Auch wenn man nicht alles von der Abſtoanmungstheorie annehmen kann, ſo iſt das eine doch ungemein wertvoll, daß ſie uns eine ungeheure Fülle von Geſetzmäßigkeiten in den Erſcheinungen, die aus den verſchiedenſten Gebieten der Biologie entnommen ſind, von einem einheitlichen Ge⸗ ſichtspunkt aus verſtändlich macht, während ſie ohne dem zuſammen⸗ hanglos und unverſtändlich ſein würden. Ob man ſo palitiſch. wirtſchaftlich oder naturwiſſenſchaftlich ſo die Entwicklung ins Auge faßt, immer iſt ſie intereſſant und bietet dem, der ſich ernſt mit ihr beſchäftigt, eine Fülle von Gedanken und An⸗ regungen, deren Bedeutung man niemals überſehen ſollte. die Cuſtfahrtverhandͤlungen VParis, 23. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Dele⸗ gierten der Reichsregierung, die am 17. Dezember in Paris eingetrof⸗ fen ſind, um mit der Botſchafterkonferenz über die Neuregelung der Beſtimmungen über die deutſche Luftſchiffahrt zu verhandeln, haben in wiederholten Beſprechungen mit Vertretern und Sachverſtändigen der Botſchafterkonferenz die in Frage kommenden Probleme beſpro⸗ chen undſoweitgeklärt daß ſich die beteiligten Regierungsper⸗ treter in der Lage ſehen, über ihre bisherigen Beſprechungen ihren Regierungen Bericht zu erſtatten. Die deutſchen Delegierten begaben ſich geſtern abend nach Berlin zurück. Die Verhandlungen werden D Anfang Januar wieder aufgenommen. Großer Wetterſturz Sturm, Gewitter, Hochwaſſer Berlin, 23. Dez Aus bisher noch nicht bekannien ſtand in der Nacht. Dienstag ein aus Süden k oSd Sturm, deſſen Geſchwindigkeit teilweiſe 20 Meter in der ſlachen betrug. Gewöhnlich verurſachen derartige Stürme auf dem— 2 Lande große Schäden an Wäldern und Gebäuden. Eine der in dieſer Jahreszeit iſt die von plus 10 ſchog⸗ Luftſtrom hafte. In Berlin brach in der Nacht zum Diens ö Sraßen artig ein heftiger Wind los. Die Bäunne in den Parks und ſpren⸗ bogen ſich, obwohl ſie unbelaubt ſind und Fenſterſche iben N— gen. Beſonders großen Schaden verurfachte der Sturm iten Buden der die teilweiſe gänzlich umger und zerſtört wurden. Zle 23. Dez. Von der Moſel wird ein weiteres Anengen des Waſſers gemeldet. Während die Mofel am Monta Nach noch einen Stand von 0,93 Meter hatte, ſtieg ſie in der ſetzten ihren um 2,03 Meter und erreichte geſtern mittag 275 2 Uhr ahr⸗ höchſten Stand mit 4,06 Meber. Die Bewohner beß 172 bälten liches Hochwaſſer + 7 Jahre 1920, wenn nicht in re Witter eintreten te. 2 Baſel 28. Dez.(Von unf. Schweizer Vertreter) Der 87 905 ſturm der mit ungewöhnlicher Gewalt in den Alpentälern tobt⸗ 12 zuſammen mit ſtarken Schneefällen in Norditalien alle Tereſeene Telegraphenverbindungen zwiſchen der Schweiz und Ital en. dem Kanton Teſſin unterbunden. Ddie Telefonverbind ah mit Frankreich konnten ſeit vorgeſtern nur auf zwei Limien a mit erhalten werden. Der Orient⸗Simplon⸗Eppreß traf in Brie g einer 20ſtündigen Verſpätung ein, da der in Jugoſlavien und. de⸗ garien regelrecht im Schneeſturm ſtecken blieb. Währen geſtrigen Toges tobten in verſchiedenen der Schmeld er allem am Genfer See und auch über Bafel ſchwere Gewi ien mit Schlagregen und Hagelſchlag. Im Jura wurde durch e ſintflutarigen Gewitterregen ſchwerer Schaden angerichtet. VParis, 23. Dez.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Seit 48 5 den wütet über ganz Frankreich ein außerordentli 5 Stur m, der bereits piel Schaden angerichtet hat. In Pari anliche Umgegend wurden zahlreiche Kamine umgeworfen und faſt egletal⸗ Scheiben zertrümmert, Bäume, Telegraphenſtangen und P——— ſäulen umgeriſſen, wobei es zahlreiche Verletzte gab. Geſtern aben wurde ſogar die Antenne der Funkſtation des Riffet wer⸗ vom Sturm eingeriſſen, ſodaß der drahlloſe Verkehr eingeſtellt den mußte Zahlreiche Telefonverbindungen mit der Provinz ng dem Auslande ſind unterbrochen u. a. auch die Telefonverbir bor mit London. In der Nähe von Paris legte der Sturm dicht at einem Auto zwei Pappeln über die Straße. Das Auto fuhr voller Geſchwindigkeit auf, wobei es vollſtändg zertrümmert 1 Eine Perſon wurde getötet und zwei verletzt. Auch aus der Bro namentlich von der Weſtküſte, kommen zahlreiche Meldunzen fäle Sturmſchäden und Verkehrsſtörungen, die ebenfalls eindge Tode⸗ verurſacht baben. In Lyon ging ein um dieſe Jahresbeit, un; 0 wöhnſiches Gewitter mit Hagelſchlag nieder. Der Blitz beſchäd r⸗ eine Elektrizitätszentrale, was eine Unterbrechung der Stromver ſorgung zur Folge hatte. Letzte Meloͤungen Kegierungsniederlage in Frankreich V paris. 22. Dez.(Bon unſerem Pariſer Vertreter.) Die Bup⸗ getdebatte in der Kammer nahm heute einen ziemlich 96 tigen Charakter an und führte zu lebhaften Kontroverſen der Frage der Einberufung der Reſervpiſten für nächſte Jahr. Von linksrepublikaniſcher Seite wurde der Antrag g⸗ ſtellt, den Kredit für dieſe Einberufung zu ſtreichen und ſie fü ſpäter zu verſchieben. Der ehemalige Kriegsminiſter Magingt un Bberſt Fabry ſetzten ſich mit aller Energie für die Botterung des ver langten Kredits ein. Ihre Reden waren bekannte Muſterſtüche nalia⸗ naliſtiſcher Demagogie. Sie behaupteten, die Landesverteibigzung ſtehe auf dem Spiel, und die Nichteinberufung der Reſerviſten ſüe das Jahr 1926 könne für Frankreich gefährlich werden. Die Abſete mung ergab eine Mehrheit für die Verweigerung des Kle dits. Painlevé hatte darauf verzichtet, die Vertraue 1 frage zu ſtellen. Er kündigte an, die Regierung werde in den erſ Tagen des nächſten Jahres einen neuen Kredit zur Ausbildung Reſerviſten verlangen. Amerika auf der Abrüſtungs-Ronferenz V Paris, 23. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie 25 Waſhington berichtet wird, hat Präſident Coolidge die 15 ladung des Völkerbundes, einen amerikaniſchen Delegierten in di Abrüſtungskonferenz zu entſenden, angenommen. 1* Banknolenfälſcher Berlin, 23. Dezember.(Von unſerem Verliner In eſnem Amſterdamer Hotel ſind 3 Ungarn verhaft cher den, bei denen man eine ungeheure Menge falſcher franzeſſ Tauſendfrankennoten fand. Die Banknotenfälſcher hatten verf den einen Teil der Noten am Tage ihrer Ankunft in Amſterdam in Verkehr zu bringen. Die Verhafteten ſollen, wie dem B. brel⸗ meldet wird, geſtanden haben, daß ſie die Fälſchung und Verbe tung der Noten zum Zwecke der ungariſchen antiſemitiſchen darf wegung betrieben hätten.— Der reichlich myſteriöſe Vorfall bedck noch ſehr der Aufklärung. England öffnet ſeine Archive — London, 22. Dez. Die engliſche Regierung wird b Veröffentlichung aus ihrem Vorkriegsarchiv zur Geſchichte des ung krieges noch vor Jahresfriſt erſcheinen laſſen. Die Veröffentlich die wird die Tage vom 28. Juli bis 4. Auguſt 1914, alſo nur Die letzten Tage vor der engliſchen Kriegserklärung, umfaſſen. Herausgabe erfolgt durch Profeſſor Morley. Sozialdemoktutiſcher Wahlſieg in Griechenland zumen — Athen, 23. Dez. In Saloniki wurde mit 8222 Stim pon der ſozialdemoratiſche Kandidat Patritios zum Pürgermeiſ Seim⸗ Saloniki gewählt. Der Regierungskandidat erhielt nur 4046 molra⸗ men. 45 000 Wähler übten Wahlenthaltung. Der ſesialdſich um tiſche Sieg hat inſofern eine beſondere Bedeutung, als es bengs⸗ die erſte Wählerbefragung in Griechenland nach dem Regie antritt des Generals Pangalos handelt. Ein Friedensdenkmal in Locarno 906 n⸗ — Genf, 23. Dezbr. Zur Erinnerung an die Konferens g Locarno beabſichtigt der Gemeinderat von Locarno, 550 au regung zur Errichtung eines Friedensdenkmals in zu geben. Porausſichtlich dürfte der Gemeinderat von Loc gerträh⸗ dieſem Zweck an die Signatarſtaaten der verſchiedenen von Locarno herantreten. RNachtrag zum lokalen Teil * Der Waſſerſtand von Rhein und Neckar iſt durch die iem“ ſchmelze und das anhaltende Retzenwetter der letzten Tage wuthe lich geſtiegen. Vom Oberlauf des Rheins(Hüningen) Nacht uns heute früh berichtet, daß der Waſſerſtand in bergangene del von 1,42 auf 1,75 Meter„gewachſen“ iſt, wie der Fachausdr n auf Schiffer lautet. In Keh! ſtieg der Waſſerſtand bon geſter nl⸗ Büro! e wor⸗ ſe heute von 2,38 auf 2,64, in Mabau von 3,77 auf 4,40, in. Meber heim pon 2,25 auf 3,42 und in Köln von 2/ auf 30 einn er Mannheimer Neckar pegel bea0. heute f Waſſerſtand von 3,90 Meter gegenüber 2,40 Meter von Urſachen ent⸗ turm? 4 * 1 SM SSSSSF — SS S 2 Scogggz. S7 di „ eereee LEr r FC»—.³. r/ * 58 4 „Mmittwoch, den 23. Dezember 1925 Reue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Rus gabe) 3. Seite. dt. 898 1 Weihneachfen stehi vor der Tür Weihnechten, die Zeit der Frinnerungen, die Zeit des Gebens, die Zeit Allgemein Freude zu bereiten, so Weifes Jeder kann. Aber auch die Zeil, in der Vlele Geschäftsleutfe mit aunergewöhnlichen Einnahmen rechnen müssen. aen zeichsbahn und Fremdenverlehr im Jahre 1926 Von Reichsminiſter a. D. Dr.⸗Ing. e. h. Oeſer Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft Der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſell⸗ ſchaft, Reichsminiſter a. D. Dr.⸗Ing. Oeſer, ſchreibt über D „Reichsbahn und Fremdenverkehr im Jahre 1926“ in den Deutſchen Verkehrsblättern, herausgegeben von der Reichs⸗ zentrale für Deutſche Verkehrswerbung: Mit dem 31. Dezember 1925 ſchließt bur die Deutſche Reichsbahn⸗ Relellchaft das erſte Geſchäftsjahr ab, das unter dem Zeichen der drparationsverpflichtungen nach dem Dawes⸗Plan ſtand. die ſich deraus ergebende finanzielle Belaſtung wird im kommenden Jahre, Din zweiten Reparationsjahre, noch größer ſein als im Jahre 1925. leſe Tatſache muß hier vorausgeſchickt, und ſie muß auch von den Leinden der Deutſchen Reichsbahn berückſichtigt werden, wenn iſtung und Abſicht eine gerechte Beurteilung finden ſollen. Die Deutſche Reichsbahn iſt ſich trotz aller äußeren Laſten be⸗ eußt, daß die höchſte Vervollkommnung auf Grund der modernen badniſchen Errungenſchaften ihre unabweisbare Pflicht iſt. Insbeſon⸗ dore gilt es, jene Sicherheit des Betriebes zu erhalten, die ſterch Auswertung techniſcher Errungenſchaften die nun eimal be⸗ lsbende menſchliche Unvollkommenheit und Schwäche nach Möglich⸗ dat ausſchaltet. Obwohl die Deutſche Reichsbahn zu den Eiſen⸗ zahnen gehört. die ſtatiſtiſch nachweisbar die geringſte Zahl Ren, Unfälle überhaupt zu verzeichnen haben, wird zur Zeit eine eihe von Verſuchen unternommen, um auf mechaniſchem * das Signal auf die Lokomotive zu übertragen und da⸗ irch ein Verſagen der Aufmerkſamkeit des Lokomotivführers un⸗ Nirkſam zu machen. Es iſt zu hoffen, daß im kommenden Jahre ur ſe mehrfachen Verſuche zu praktiſchen Ergebniſſen führen werden Nd ihre Einführung nicht nur auf den mit Elektrizität betriebenen nltrecten zu ermöglichen iſt. Um bei einem etwa eintretenden glücksfall die notwendig werdenden Rettungsmaßnahmen zu be⸗ Hleunigen und zu erhöhen, ſind vor kurzem neue durchgreifende mordnungen getroffen worden. Die D⸗Zugwagen werden wieder dut mit Beil und Säge ausgeſtattet Ver⸗ randsſchränke und Rettungskäſten werden auf allen Bahnhöfen be⸗ Ralgebalten. Das Zugperſonal wird zu einem erheblichen Teil im ettungsdienſt ausgebildet. Die Verwaltung der Deutſchen Reichs⸗ dahn⸗Geſellſchaft glaubt daher, nach den damit getroffenen Maß⸗ lubmen den Fahrgäſten der Deutſchen Reichsbahn jede nur mög⸗ Sicherheit zuſagen zu können. 8 Für den Perſonenverkehr wird auch an einer Erhöhung der mie duemlichkeit gearbeitet. Die Kriegs⸗ und Nachkriegszeit it ihren Erſatzmaßnahmen ſoll gänzlich aus dem Bewußtſein un⸗ ferer Kunden getilgt werden. Anſtelle der Gasbeleuchtung wird t mer mehr und ſo raſch als möglich die elektriſche Beleuch⸗ diu n treten, die auch im Intereſſe der Betriebsſicherheit liegt. Etwa — älfte aller vorhandenen D⸗Zugwagen iſt bereits elektriſch be⸗ kuchtet. Die Toiletten der D⸗Züge ſind mit Seife und Hand⸗ rüſth zunächſt in einem Teil der verkehrenden Schnellzüge, ausge⸗ detet worden. Hierbei darf die Verwaltung der Reichsbahn die zangende Bitte an das Publikum richten, den Ausbau dieſer Ein⸗ uchtung nicht dadurch zu erſchweren, daß Handtücher entwendet oder doch nicht mit der gehörigen Sorgfalt behandelt werden. In die ⸗Zugswagen, zunächſt 1. und 2. Klaſſe, wird zur Zeit der Eiſen⸗ bahnbildſchmuck der Reichszentrale für Deutſche Verkehrswerbung eingebaut; und um auch dem Publikum den Aufenthalt in den Eiſen⸗ bahnwagen während der Fahrt möglichſt behaglich zu geſtalten, ſind namhafte Künſtler für die innere Ausſtattung der D⸗Wagen heran⸗ gezogen worden. Mit Nachdruck iſt die Verwaltung der Deutſchen Reichs bahn be⸗ ſtrebt, die Höflichkeit des Perſonals der Eiſenbahn gegen⸗ über dem reiſenden Publikum auf das wünſchenswerte Maß zu ſtei⸗ gern. Der Reiſende, der ſich um Auskunft in höflicher Form an einen Beamten der Deutſchen Reichsbahn wendet. ſoll eine ebenſo zuvor⸗ kommende wie ſichere Antwort erhalten. Die Anreaungen. die aus den Kreiſen des reiſenden Publikums gekommen ſind, haben ſtets unſere Beachtung gefunden, wo immer dieſe Wünſche eine Berech⸗ tigung hatten. Es darf hier darauf hingewieſen werden, daß z. B. die Einrichtung der Sonntaasſonderzüge, auf die Anreaun⸗ gen aus privaten Verkehrskreiſen hin, vielfach bereits auf zweitägige und ſogar mehrtägige Fahrten ausgedehnt worden iſt, daß die Reichs⸗ bahn beſtrebt war, auch für Unterkunft, Führung am Ziel derartiger Sonderzüge. zuſammen mit den Verkehrsorganiſationen. zu ſorgen. Die Zahl der Winterſonderzüge, die in dieſem Winter verkehren wer⸗ den. iſt zum Teil ganz erheblich gegenüber dem Vorjahre verſtärkt worden. und auch der kommende Sommer wird wieder im Zeichen des Sonderzuaverkehrs ſtehen. Um dem Wunſche des Publikums zu entſprechen, ſoll der Fahrplan der kommenden Sommerſonderzüge be⸗ reits in der erſten Maiwoche feſtgeleat werden. Verkehrstage. Ab⸗ ganas⸗ und Zielorte der Sonderzüge werden im Anſchluß daran ſofort der Oeffentlichkeit mitgeteilt werden. Auch das ſchriftliche Beſtellverfahren das im letzten Sommer eingeführt worden iſt und das ſich aut bewährt hat. ſoll beibehalten werden. Die Frage, ob es möalich iſt. in beſtimmten Sonderzügen Plätze bereit zu halten, wird nochmals einer genauen Prüfung unterzogen werden. Ein weiterer Wunſch, die Gültigkeit der Sonntaas⸗ zugkarten die bisher von Samstaa mittag bis Sonntag nacht 12 Uhr gelten, bis auf geeianete Frühzüge am Montag auszudehnen. ſoll mit Beginn der wärmeren Jahreszeit verſuchsweiſe in die Praxis überführt werden. Sehr eingehend befaßt ſich die Verwaltuna der Deutſchen Reichsbahn mit allen Fragen. wie der Reiſeverkehr für das reiſende Publikum zu verbilligen iſt. Die Vorſchläge, die in dieſer Hinſicht gemacht worden ſind. untesſchätzen allerdinas mit⸗ unter die ganz erheblichen betrieblichen Schwieriakeiten bei einem ſo verzweigten Netze. wie es das der Deutſchen Reichsbahn iſt. Der Ausbau des beſchleuniaten Perſonenverkehrs, die Erweiterung der Gültiakeit für Sonntagsfahrkarten die Er näßiaung für Geſellſchafts⸗ reiſen und für Sonderzugfahrten: dieſe Maßnahmen dürften indeſſen zeigen, daß die Deutſche Reichsbahn⸗Geſellſchaft zu ſedem im Rah⸗ men des Möalichen liegenden Entgegenkommen bereit iſt und auch im kommenden Jahre. indem ſie um das Vertrauen des reiſenden Publi⸗ kums bittet, die Beſtrebungen nach Verbilligung des Reiſeverkehrs als eine ihrer wichtiaſten Aufaaben verfolgen wird. NDV. annheimer Am Donnerskag, den 24. Dezember(Heil. Abend) er⸗ ſcheint nur eine Ausgabe gegen 1 Uhr nachmittags. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Ausgabe bis ſpäteſtens Donnerskag vormiltag 10% Uhr aufgeben zu wollen. Wirtſchaſtliches und Soziales Unterhaltung der Candſtraßen Der Badiſche Automobilklub trat in Karlsruhe zu einer Sitzung zuſammen, in der insbeſondere über die einſt⸗ weilige Regelung der Kraftfahrzeugſteuer und die Unterhaltung der Landſtraßen geſprochen wurde. Nach einer einſtimmig angenommenen Entſchließung ſoll den ſtaatlichen Behörden die Notwendigkeit eines raſchen Straßenbaues nahegelegt und die Durchgangsſtraßen in erſter Linie in Ordnung gebracht werden. Bezüglich der neuen Kraftfahrzeugſteuer ſind auch die Verbände darüber einig, daß alle über die Reichsſteuer und einige etwaige Mindeſtlandesſteuer hinausgehenden Forderungen untrag⸗ bar ſind; ſie verlangen, daß die Steuer reſtlos ihren Beſtimmun⸗ gen zugeführt wird. 30 4 Die ſchweren Hagelſchäden in Baden im Jahre 1925 Vor einigen Tagen fand eine Bezirksverſammlung der Mit⸗ glieder der Norddeutſchen Hagelverſicherungsgeſellſchaft auf Gegen⸗ ſeitigkeit im Karlsruher Stadtratsſitzungsſaal ſtatt. Zwiſchen der badiſchen Regierung und der Geſellſchaft beſteht bereits ein Ver⸗ trag ſeit 25 Jahren, der den badiſchen Landwirten die Möglichkeit bieket, zu feſter und billiger Prämie zu verſichern. Von den Geſell⸗ ſchaftsmitgliedern wird ein Zuſchlag zur Vorprämie erhoben, der durch die Geſellſchaft an den Staatshagelfonds abgeführt wird. Der Generalvertreter der Geſellſchaft, Direktor Dheil⸗Karls⸗ ruhe, berichtet über den Verlauf des diesjährigen Geſchäftes im Reichsgebiet und in Baden. Aus den Ausführungen iſt hervor⸗ zuheben, daß die Geſellſchaft rund 7 600 000 Mark Entſchädigung leiſtete, wovon allein 1080 000 M 8auf Baden entfallen. Den weit⸗ aus größten Teil der badiſchen Entſchädigung erhielt das Ober⸗ land. Allein der Kreis Konſtanz beanſpruchte eine Entſchädigung von rund 662 000 M. Einige Gemeinden haben im letzten Sommer zwei und dreimal Hagelſchaden erlitten, ſodaß die Ernte gänzlich vernichtet wurde. Hieraus geht hervor, wie ſegensreich die Ver⸗ ſicherung gegen Hagelſchaden gewirkt hat. Oberregierungsrat Dr. Herlan berichtete über den Stand des ſtaatlichen Hagelverſicherungsfonds und über die von der Re⸗ gierung geplante Ergänzung, da die kataſtrophalen Maſſenſchäden dieſes Jahres den Fonds vollſtändig erſchöpft haben. Dabei wies er zahlenmäßig nach, daß die badiſchen Landwirte infolge des Ver⸗ trages des Staates mit der Norddeutſchen Hagelverſicherungs⸗Ge⸗ ſellſchaft weſentlich billiger verſichern, als die bayeriſchen Landwirte bei ihrer ſtaatlichen Hagelverſicherungsanſtalt. Auch alle übrigen Punkte der Tagesordnung wurden ohne Schwierigkeit erledigt. Als Vertreter des Bezirksvereins zur Generalverſammlung in Berlin wurde Direktor Dr. Müller⸗Waahäuſel gewählt. ——— ů eeeeeee Im Namen des Königs! Von Georg Paul Lücke Müde lag der Herbſt des Jahres 1775 über dem Park von Sansſouci. Das Goldlaub glühte in der niedergehenden Sonne und berber Duft welter Blätter füllte die abendſtille Luft. Wo der letzte Schein durch die Lichtung flutete, die Silhouette des Königs: WrgN den Krückſtock hinter dem gebeugten Rücken dusgeſtreckt, als wollte er zum Schlag ausholen, ſtand er regungs⸗ —Vor ihm kniete eine Frau, das Geſicht in die Hände gedrückt. Ein Knabe ſtand daneben, mit den Fingern verlegen an den Seiten ſpielend, finſteren Trotz in den braunen Augen, die von unten herauf n alten Herrn muſterten. Scharf, wie gemeißelt, drangen Worte in die Stille, ſtanden da in Erz 920 und ſpiegelten ſich in einem abgehackten Echo ndwo in den Bäumen 15 „Was will Sie noch?— Mille tonnerres!— Eines Königs Vor: iſt ein Wort, und ein Hundsfott, wer dagegen handelt.— Aor Mann wird erſchoſſen!— Weibertränen?— Leben Sie wohl, Madamel⸗ Au, Langſam, zitternd erhob ſich die Frau, nahm die Hand des deiaben, beugte ſich noch einmal in tiefer Reverenz vor den durch⸗ Munden blauen Augen. ind der König ging weiter. 8 den Auf dem wellenloſen Teich glitt ein Schwan vorüber, ſtolzen Kopf nicht, war nur Majeſtät. Hel Burſche!“ 1255 Da war der keine Achtung kannte. War wie jener, der „Wie hieß er doch?— Ja, de Lagarde, Oberſt im Regiment For⸗ fode. Ritter des Ordens Pour⸗le⸗Meérite.— Ungehorſam vor ver⸗ Arwelter Mannſchaft.— Ein Oberſt, und das ihm, dem König?— le revoltierten. die Kerle.— Ja, er wurde alt, man erlaubte ſich Nudge, die. Nein! Der Neülſean ſich in den weißen Sand. och iſt er da, der Königl— Man hütte ſich den Ein Windſtoß fuhr auf, wirbelte ihm den Hut fort, trieb hn n Weg entlang, daß der alte Herr laufen mußte, um ihn zu faſſen. Nu Atemlos ſtand er ſtill, ſchlug den Hut auf den Kopf, ärgerlich rrend. Lennt di keine Subordination mehr? f— 7 1555—5 doch mit dem Mann? Damals bei. de Gedanken wollten nicht mehr recht. Warum hatte er den Orden? Er kannte ſie doch alle bei Namen, und was ſie geleiſtet für ihn. Wer dieſer Lagarde? Ein leiſes Angſtgefühl befiel ihn. Er vergaß doch nicht ſo leiche? Ein alter Mann ſaß dort auf einer Steinbank, erhob ſich, nahm wi 90 wandte militäriſche Haltung an. Auch einer von denen, die für ihn ge⸗ blutet. Er hatte nur einen Arm.— Sie kamen oft hierher, die In⸗ validen, hatten freien Zutritt zum Park federzeit. Der König blieb vor ihm ſtehen, muſterte die Haltung, nickte beifällig. „Gutl— Rühr' Er ſich, Kallupte!“ Der Krückſtock deutete auf die Medaille an des Alten Bruſt. „Für.. Leuthen, ich weiß..“ „Kunersdorf, Mafeſtät!“ „Kunersdorf?— Ja, richtig.“ Eine Falte grub ſich in die Stirne des Königs, und wieder war Angſt in ſeiner Seele. „Erzähl' Er mir von damals!“ Der König ſetzte ſich neben den alten Grenadier, hörte Worte aus zahnloſem Mund, Worte, die Geſtalt annahmen, zu Bildern ſich formten. Klang da nicht Muſtk?— Ein Marſch, ſa, klingendes Spiel, Querpfeifen, dazwiſchen die Keſſelpauke und der Takt von abertauſend Füßen, die den Boden ſchlugen. Ein Grollen kam auf, fernher, murrend, die Stimme der Schlacht, und ein Ruf, der ſich fort pflanzte, näher kam, quoll und ſchwoll: Vivat! Fridericus! „Nein, das war Phantaſie.— Der Park lag ruhig. Durch da Geäſt leuchtete zuweilen der Blitz eines Herbſtgewitters.— Muſik? Sie ſtimmten die Inſtrumente drinnen im Schloß zur Abendtafel. Da ſtand der König auf, grüßte kurz und ging dem Schloß zu. Wortlos ſtanden die drei Offiziere vom Regiment Forcade. In ſcharfen Zügen war es wie Erbitterung. Keine Gnade alſo? — Morgen in der Frühe... um die fünfte Stunde.. im Namen des Königs! „Mein Befehl an das Regiment! Zwölf Mann zum Pikett und ein Unterofftzier!— Nein! Ruthner, Sie ſelbſt gehen den Vefehl zum Schuß. und ſämtliche Offiziere wohnen der Exekution bei!— Wegtreten!“ Hart traten die Abſätze das Holz.„Zu Befehl! Majeſtät!“ Der König trat an das offene Fenſter, die Hände auf dem Rücken. Forſchte hinaus in den Park, 5 Stimmen laut würdea, ob ſie untereinander ſprächen, die drei. Lautlos traten ſie aus dem Portal, gingen gebeugt in das Dun⸗ kel hinaus—— lautlos. Da wandte ſich der König rückwärts:„Die Akten Lagarde!“ Sie lagen vor ihm auf dem Schreibtiſch. Er wacf einen kurzen Blick nur darüber hin, klappte das Heft zu. Nein, der Mann hatte ſein Leben verwirkt.. und ſtarb!— Gnade?— Des Königs Name ſtand unter dem Urteil!— Wenn einer ſtahl, wurde er gezüchtigt, ſo war das Reglement. Und wenn die ein Offizier den Befehl nicht ausführte, ganz gleich von welchem Grade und aus welchem Grunde, wurde er erſchoſſen. Hatte der Gardiſt auch ſämtliche Schlachten mitgemacht, ſo war das kein Grund zur Strafloſigkeit.— Wohin wollte man da kommen? Und wieder ſchlug er die Akten auf, irgendeine Seite, warf einen Blick hinein. Leuthen! ſtand da.— Gut, daß das ein Sieg geweſen. Hieße es Kunersdorf, dann hätte er den Mann nicht zum Tod durch Er⸗ ſchießen verurteilt, ſondern er hätte ihn ſtäuben laſſen, und wäre es auch ein Oberſt.. Aber: Leuthen? Das war etwas anderes. Genauer ſah er hin. nahm mit dem Auge die Zeilen auf, flüchtig zuerſt, dann Wort für Wort. Er las und hörte nicht, daß die Standuhr die zwölfte Stunde lug. Irgendwo im Holz bohrte der Wurm in gleichmäßigem Pochen. Die Totenuhr nannten es die Abergläubigen. Leiſes Grauen ſchüt⸗ telte den König.— Leuthen, wie fern war das, man ſprach kaum mehr davon. 12 Nur einer ſaß in der Nacht, und die Erinnerung kam, bohrte preßte ſeine Seele. Der König war eingeſchlafen. Auf gekreuzten Armen lag ſein Haupt über dem Schreibtiſch. Regungslos ſtand der Lakai an der Tür, nun ſchon eine Stunde, durfte den alten Herrn nicht wecken.— Silbern meldete die Uhr die erſte Stunde des Morgens; da fuhr der König auf, ſah den Bericht vor ſich, erhob ſich und wandte ſich rück⸗ wärts:„Hauptmann von Ruthner!“ Das war Befehl.— Eine Stafette ſtand bereit nach Berlin zu 895 1770 Schon hörte man Hufſchlag draußen, der ſich vom Tor entfernte. „Den Invaliden Kallupke!“ Es wurde lebendig im Schloß. Türen gingen, Schritte wurden laut, eilende, flüchtige Schritte. In dieſer Nacht hatte der König ein langes Geſpräch mit dem ehemaligen Grenadier Kallupke, der den Befehl erhielt, das mit der Vollſtreckung des Todesurteils an Oberſt de Lagarde beauftragte Pi⸗ kett zu befehligen. Hauptmann von Ruthner verließ gekränkt das Schloß. Wäre es auch noch ſo ſchwer geweſen.. er durfte ſeinem König nicht dienen, und das war ſchwerer. Er empfand die Zurücknahme des ihm erteilten Befehls wie eine Degradation. In dieſer Nacht hatte der König einen ruhigen Schlaf, lächelte ſogar im Traum.— Eines Königs Wort bleibt, und wenn es zu Unrecht geſprochen 195 iſt Befehl und Gnade am unrechten Ort zermürbt die iſziplin. Nr. 55⁰ Neue Mannhelrmer Zeltung(mitag · Nusgabe] Mmittwoch, den 23. Dezember 1925 Städtiſche Nachrichten Was du den Armen tuſt Kamine ſtarren rauchlos in die Luft; Das Glöcklein ſtumm, das ſonſt zur Arbeit ruft. Des Wintertages graue Oede ſpannt, Sich weithin übers froſterſtarrte Land. Da iſt ein Hüttlein, drinnen hauſt die Not. Die Mutter teilt das letzte Stücklein Brot. Der Vater arbeitslos, ſeit Wochen ſchon, Kein Brot, kein Geld, und leben! doch wovon? Fünf Kinderlein, und alle hungrig ſind, Und alle warten auf das Chriſtuskind. Das ſchaut dich bittend an und ſpricht zu dir: Was du den Armen tuſt, das tuſt du mir. A. Weber. 1 * Ernannk wurde Gerichtsaſſeſſor Dr. Franz Engelberth zum Stactsanwalt in Mannheim. * Jubilare der Firma Heinrich Canz. Die Firma zählt in dieſem Jahre wiederum eine ſtattliche Reihe von Jubilaren, die 40 und 25 Dienſtjahre zurückgelegt haben. Zu ihren Ehren fand geſtern eine kleine Feier ſtatt, bei der den Jubilaren der Dank und die Glück⸗ wünſche der Direktion zum Ausdruck gebracht und ihnen die vor⸗ geſehenen Geldgeſchenke überreicht wurden. Die Feier des 40jäh⸗ rigen Jubiläums begingen die Herren: Wilhelm Froböſe, Friedrich Holzmüller, Franz Eck, Friedrich Lehmann. Georg Joſepß Moll, Peter Renter, Ludwig Hartmann 25 Dienſt⸗ johre haben zurückgelegt: Heinrich Karch, Eugen Hennrich, Hermann Sauer. Augüſt Huber, Joſeph Schuld, Johanna Henn, Geocg Oechs⸗ ner, Karl Kutterer. Johann Müller, Roſa Schmitz, Friedrich Fuchs, Friedrich Köhr(geſtorben 10. 6. 25). Jakob Manz(oeſt. 28. 6. 55). Friedrich Schlederer. Leipzig, Georg Verlinchoff, Joſef Keſſeler, Ger⸗ herd Stauf, Karl Breihof, Ewil Klein. Robert Erlenwein, Anton Ka'par. Karl Trantzſchell, Berlin, Georg Brunner, Philipp Fettel, Georg Ipſon. Andreas Jung, Wilhelm Lieſe, Adolf Merz, Valeätin Schwing, Wilhelm Paulus, Heinrich Volk, Friedrich Huth, Franz Meyer. Daniel Ziegler, Andreas Zundel, Wilhelm Dülk, Sebaſtian Holl. Wilbelm Simon, Ludwig Klamm, Karl Scherer, Johann Leich⸗ tenſtern, Kerl Tuſchner, Karl Reinhard. Karl Arnold. Joſef Boden⸗ müller, Jakob Hamann, Eberhard Horneff, Joſef Krantz. Robert Maſog. Breslau. * Straßenbeleuchtung bei Tage. Es war geſtern tatſächlich noch heller Tag, als in ſämtlichen Straßen die Gas⸗ und elektriſche Be⸗ leuchtung aufflammte. Man hat allgemein über dieſen Uebereifer den Kopf geſchüttelt und ſich e ob denn beim verehrl. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerk geſtern die Nacht eine Stunde früher eingetreten iſt. Zur Entſchuldigung wird jedenfalls vorgebracht werden, daß die Beleuchtung demnörmalen Eintritt der Dunkel⸗ heit entſprechend in Funktion geſetzt wird. Nun iſt zugegeben, daß es im Gegenſatz zum Vormittag ſehr lange hell war. Dafür hatte der Föhn geſorgt. Aber dieſe Witterungserſcheinung kann doch un⸗ möglich von der zuſtändigen Stelle des Waſſer⸗, Gas⸗ und Elek⸗ trizitätswerkes überſehen worden ſein Die Bevölkerung iſt aud darüber, daß die Straßenbeleuchtung ſich ſtark dem Friedenszuſtand genäherd hat. Dieſe Tatſache hat aber nicht gehindert, über die geſtrige„Illumination bei Tage“ recht abfällige Bemerkungen zu machen. Alles zu 70 5 Zeit, in dieſem Falle, genauer geſagt. in der richtigen Minute. Die ſtädtiſchen Waſſer⸗, Gas- und Elek⸗ trizitätswerke dürfen nicht in den Verdacht kommen, dermaßen im Gelde zu ſchwimmen, daß ſie ſich die Beleuchtung der Straßen ſogar am hellen Tage leiſten können. *Der Föhn hat auch in der vergangenen Nacht aus vollen Backen geblaͤſen und von neuem die regennaſſen Straßen gut gbge⸗ trocknet. Die Höchſttemperatur betrug geſtern 10 Gr. C. Heute früh wurden + 7,8 Gr. C. feſtgeſtellt. der vergangenen Nacht ging die Temperatur auf + 6,6 Gr C. zurück. *Erwiſchter Einbrecher. Am Samstag nachmittag wurde in der Südſtadt in Knarlsruhe ein Wohnungseinbruch ver⸗ übt. Der flüchtige Täter ließ ſeinen Mantel am Tatort liegen. Cin Krimimolbeamter erkannte ſofort den Mantel als Eigentum eines ledigen Bauzeichners aus Mannheim, worauf deſſen Feſtnahme erfolgte. Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeik begeht morgen in voller geiſtiger und körperlicher Friſche der Werkmeiſter Joh ann Schnappenberger mit ſeiner Gattin Magdalene geb. Müller. Dem Ir belpaare ſeien noch pieſe Jahre in guter Geſundheit im Kreiſe ſeiner Famize beſchieden. Gleichzeitig feiert der jüngſte Sohn ſeine grüne Hochzeit. Die Jerien an den höheren Schulen 1926 wurden durch das Unterrichtsminiſterium wie folgt angeſetzt: Weihnachtsferien 1025 vom 24. Dezember 1925 bis 6. Januar 1926, Oſterferien vom 28. März bis 18. April, Pfingſtferien vom 23. Mai bis 30. Mai und Sommerferien vom 1. Auguſt bis 12. September. Als Tag der Anmeldung für Schüler, die auf Beginn des neuen Munn ſeſ⸗ in höhere Schulen eintreten wollen, iſt der 15. März feſt⸗ geſegt. vorträge Ruſſiſches Goltſuchen Was iſt doch ſchon über Rußland in den letzten Jahren geredet und geſchrieben worden! Und wie viele ſchwärmen bis zur Stunde für dieſen unſeren öſtlichen Nachbar und ſeins die Menſchheit be⸗ glückenden Ziele! Profeſſor Unruh(Ükraine) lehnte es natürlich ab, in ſeinem kürzlich gehaltenen Vortrag— es war der vierte in der Vortragsreihe„Lebendige Kirche“— über äußere Dinge, über Politik und Geſchäft zu reden. Dieſe äußeren Erſcheinungen ſind ihm, ſo ernſt ſie auch in ihrer Wirkung gerade auf Deutſchland zu nehmen ſind, ſekundäre Dinge. Wichtiger, ſa das Wichtigſte am Rußland der Gegenwart ſind die inneren, die ſeeliſchen Vorgänge. Und da darf von einem neuen und vertieften Gottſuchen ge⸗ ſprochen werden. Das kann bei einem Volke mit einer ſo leid⸗ und wechſelvollen Geſchichte nicht auffallen. Denn der Sinn der ruſſiſchen Geſchichte iſt immer Verinnerlichung, iſt immer Gott geweſen. Und die furchtbaren Kämpfe und Ereigniſſe der letzten Jahre haben dieſe Tendenz der ruſſiſchen Geſchichte nur verſtärkt. Das iſt bei einer Seelenſtruktur, wie die ruſſiſche es iſt, ſozuſagen ſelbſt⸗ perſtändlich. Denn dieſe Seele iſt reich an Spannungen, ſie hat eine myſtiſche, eine tragiſche und eine heroiſche Note. Kein Wunder, daß einem Volke, das eine ſo geartete Seele beſitzt, ganz beſonders ein religiöſer Zwang innewohnt. Das reli 5 Suchen der ruſſiſchen Seele iſt nun aber nicht naturaliſtiſch, ſondern beſtimmt chriſtlich geartet. Und in dieſer Hinſicht erlebt Rußland eine Art Reformation. Sein bisheriges Chriſtentum hat es im 10. Jahrhundert von Bycanz überkommen, alſo zu einer Zeit, wo dieſes Chriſtentum ſchon erſtarrt war. Doch lag darin eine gewiſſe Fügung. Denn die unruhige, vulkaniſche Seele des ruſſiſchen Volkes bekam hier mit dem byzaͤn⸗ tiniſchen Chriſtentum ein ſtarkes Gegengewicht. Das ſtarre Dogma wirkte erzieheriſch. Im einzelnen ſind der ſo entſtandenen Chriſt⸗ lichkeit 3 Motive und Merkmale eigen. Zunächſt iſt's ein tiefes Sündengefühl, das die ruſſiſche Kirche kennt, bis zur Stundel Hier wird das Böſe als etwas weſenhaft Ungöttliches, als perfön⸗ liche und als Weltnot empfunden und beklagt. Zum anderen kennt die beſtehende ruſſiſche Chriſtlichkeit eine beſondere Akzentuie⸗ rung des Todes und ſeiner Ueberwindung. Der Tod und die ganze Weltnot iſt etwas Unnormales, aber nicht nur auf dem Ge⸗ biet des Geiſtigen, des Sittlichen, ſondern auch in der Welt des Leiblichen und Kreatürlichen. Darum iſt Oſtern das größte Feſt der ruſſiſchen Kirche. Denn Chriſti Auferſtehung befreit nicht nur von den Schrecken des Todes, ſondern bedeutet auch eine Neu⸗ ſchöpfung in der phyſiſchen Welt. Und damit iſt das Dritte an⸗ gebeutet: Das Merkmal der Allheit. Rußlands Chriſtlichkeit iſt univerſal; der ganzen Menſchheit gelten die Segnungen der Erlöſungs⸗Religion und nicht nur dem einzelnen Volk oder der einzelnen Seele. Bei dieſer Betonung des Menſchheitsgedankens kommt zwar— wir wiſſen das, und der Ruſſe weiß es auch— die Geltung und der Wert der Perſönlichkeit zu kurz. Europäiſcher Phariſäismus wäre es aber, wenn wir uns unſeres Individualis⸗ mus rühmen wollten. Denn deſſen Schattenſeiten ſind uns nur zu ſehr bekannt. Wie ſehr übrigens das Allheits⸗Motiv das ruſſiſche Denken beſtimmt, erſieht man deutlich an der Idee der Weltrevo⸗ lution, wie ſie eben vom ruſſiſchen Oſten propagiert wird. Die ſo gezeichnete Chriſtlichkeit iſt nun inzwiſchen einem unge⸗ heueren Wandlungsprozeß unterworfen worden. Hierbei geht es um nichts Geringeres als um das, was das Abendland mit der Reformation erlebt hat. Das Kreuz, das einſt auf Rußlands Erde aufgerichtet wurde, ſoll jetzt ins Herz, ins Bewußtſein aufge⸗ nommen werden. Damit wird die hierarchiſche Kivche zur Bruder⸗ kirche, die Staatskirche zur Freikirche und an die Stelle des kul nichm Pomps tritt der Predigtgottesdienſt. Fehler von einſt ſollten 15 hierbei freilich nicht wiederholen. Zu wünſchen iſt, daß das bloß perſönliche Chriſtentum zu einem ökumeniſchen werde. Was aus dem großen Drängen und Gären der ruſſiſchen Seele mit ihrer tiefen neuen chriſtlichen Sehnſucht wird, weiß niemand. Ob der Stundismus, der eine aus Württemberg u. Norddeutſch⸗ land importierte Bewgung iſt, zur Volksbewegung wird, oder nicht und ob von da aus ein neues Geiſtesleben und mit ihm eine neue land nicht Chriſtentum, ſondern Chriſtustum, und die Beſten raunen ſich zu, daß die rergoldeten Kuppeln der Kirchen wieder an⸗ fangen zu leuchten im neuen Glanz der Hümmelsſonne, weil der große Samariter, Chriſtus, durch die Lande gehe, ſuchend, tröſtend, ver⸗ zeihend und heilend. geſprochen von hoher Warte und getragen von ſtarker Liebe zu daſende 8 das wie das unſere in ernſter N ſich indet.. voreinsnachrichten Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigshafen. Es 9 eine 2 Gepflogenheit in den Geſangvereinen, treue Dienſte im eutſchen Lied beſonders zu ehren. Und je größer die deſe der für langjährige Sängertätigkeit Auszuzeichneten iſt, deſto beſſer iſt es für den betreffenden Verein; zeigt doch dieſe Tatſache, daß eine ruhige ſtets vorwärtsſtrebende und Erfolge zeitigende Arbeit die Sängerſchar zuſammenhält. Der Lehrer darf ſich rühmen, am Ende dieſes Jahres 10 Sänger für 25jährige und 3 für Zeit entſteht— wer mag hier prophezeien? Jedenfalls ſucht Ruß. 15 Es waren überaus packende und anſchauliche Aueführungen, 15jährige Zugehörigkeit zum Chor ausgezeichnet zu haben. Pa⸗ a e Gold erhielten Weingroßhändler a thal, ſowie die Hauptlehrer Becker⸗Bender, Dinkel,! Frank, Kefſelring, Emil Müller, Remigius Ochs,—5 Scholl, Adolf Schübelin und Zaun“! Mit ſilbernen d zeichen wurden 1 5 Möbelhändler Schönherger 200 die Hauptlehrer Endlich und Heißer. Insgeſamt zühn e der Sänger ſtarke Männerchor des Lehrergeſangvereins 36 Mitglie 05 die das goldene Ehrenzeichen für 25 und mehr Sängerjahre beſitzen, und 58, die mit dem ſilbernen Sängerzeichen ausgezeichnet ſind. veranſtaltungen 8 Theaternachricht. In Otto Ernſts Komödie„Jlac als Erzieher“, die am erſten und zweiten Feiertag im Theater gegeben wird, ſind einige Rollen neu beſetzt. 3 Der Okto-Perl⸗Bund veranſtaltet am Sonntag, nachmittags 33 Uhr im kath. Geſellenhaus, K 1, 17a, eine nachtsfeier. ann Neuen 27. Pez. Weih⸗ 3 weihnachtsseier im Geſangperein Arion. Recht Zahlra waren die Getreuen des Arion, Iſenmann'ſcher Männerchor; ein⸗ gangenen Sonntag im Kaſino erſchienen. Die Feier wucßpe iun geleitet durch den Chor„Heil ge Nacht“ von Beethoven. Als ein folgte ein anſprechender Tenorſolo von Herrn Baſtian⸗ des hübſcher Prolog von Frl. Dolde und ein Liedervortrag ner Arionquartetts. Das größte Intereſſe hatten die beiden, Eina 8 „Weihnachten in der Waldſchenke“ und„Der Hausſchlüſſel“, die llen wandfrei und lebenswarm über die Bretter gingen. In die 5 der Darſteller, die ſämtlich theatraliſche Begabung zeigten, 925t ſich geteilt die Herren Baſtian, Schmitt, Dolde, Neu pt und Meckel. ſowie Frl. Baſtian, Wolf und Geb haden, Von den Mitgliedern war eine Anzahl Geſchenke geſtiftet wor om die bei der Gabenverloſung zur Verteilung kamen. Die jaeit badiſchen Sängerbund für mehr als 25jährige aktive Sangestättee geſtiftete ſilberne Nadel konnte bei dieſer Gelegenheit an die Her Georg Thoma(mehr als 50 Jahre Sänger), Jakob Haas 10 als 30 Jahre), Georg Schneider(nahezu 30 Jahre) Uber werden. Unter Leitung des Chormeiſters Willi Bergmann 15 der Verein noch einige Lieder, während das Hausorcheſter iger⸗ Leitung des Herrn Wolf den muſikaliſchen Teil beſtritt. Der Auſ⸗ gnügungsleiter des Vereins, Herr Frank, hat ſich um die? ſtellung und Durchführung des Programms ſehr verdient gema Kriegsgräberfürſorge. Die in den letzten 1 Monaten 11 Achern, Emmendingen, Kehl, Konſtanz. Mannheim, Werthe und Zell i. W. gehaltenen Vorträge zeigen ein Anwachſen des tereſſes für die Beſtrebungen des Volksbundes Deutſcher Krte gräberfürſorge, unſeren Kriegsopfern ein ehrendes Gedenken zu 5 wahren. Durch eine ſorgfältige Grabpflege haben wir das Deuiſ Anſehen im Ausland, denn ſchriftlich und mündlich hören wir wieder das Erſtaunen der Bewohner der ehemaligen Kampfge cher darüber, daß der Eindruck von troſtloſer Vereinſamung utf de⸗ Friedhöfe nicht durch Pflanzen und Blumenſchmuck gemildert aie Hier könnte viel gebeſſert werden. Auf der andern Seite lebt u. immer der Geiſt der Unduldſamkeit. Kreuze mit der Inſchrift. ber tapferer Deutſcher“ für Gräber unbekannter Gefallener wurden fur einer Kreuzſezung von 100 Eichenkreuzen auf einem Fiedhof 8 ſolche Gräber, die überhaupt noch mit keinem Kreuz verſehen waren/ beanſtandet. der Neuen Mannheimer Zeitung erscheint am bonnerstag. den 24. Dezember 1923 in 6 der Plitiag-Ausgabe und bringt wieder in einem Satrtecinisd zwemässigen und aullälligen Arrangement dle Hannneimer verlobungen Dle Einwonnersdait von Hannheim 7 und umgebund ist seit Janren% gewonhnt, die verlopungs- Anzeigen in der„Neuen Honnnheimer Zeituna“ zu suchen. Bestel- lungen werden nocd enige- Lengenom- — Oberſt de Lagarde ſtand vor dem Pikett mit unverbundenen Augen. Kallupke, zur rechten Seite, kommandierte. Ohne Zucken er⸗ war ete der Offizier den Tod.— Die Salvpe peitſchte auf, ein einziger Schlag!- Starr wie vor etwas Unbegreiflichem blickten die Offiziere. Lagarde ſtand immer noch!— 25 Nur Kallupke hatte ein Lächeln und ging, ſeinem König zu melden, daß zur fünften Stunde des Morgens Seiner Majſeſtät Oberſt de Lagarde vom Regiment Forcade, der in der Schlacht bei Leuthen für hervorragende Tapferkeſt vom Cornett zum Leutnant beförderr und vom König eigenhändig mit dem Pour⸗le⸗Merite ausgezeichner wurde, im Namen des Königs—„mit Pulver“— gerichtet wor ⸗ den ſei. Theater und Muſik eidelberger Skadtthegler. Alfred G raß' Drama„Lebens⸗ J0b 15 ein Stück von der Sorte, bei dem man die Gedankenarmut des Dichters nur bemitleiden kann. Nicht einmal das an großen Vorbildern abgeſchaute Phraſengeklingel vermag über die Hohlhen hinwegzutäuſchen. Sauer als Regiſſeur, Frau Chr 1 a, Soet⸗ beer und Leumann als ſog. Lebensſpieler, ſtanden au 15 808 5 Poſten. f Ovom Münchener Theater. Im„Schauſpielhauſe wurde eine Senſation geboten; Aſta Nielſen, die Film⸗Duſe betätigte ſich als Bühnen⸗Schauſpielerin. Aber wir, die wir mit Ehrfurcht der grofen Verdienſte gedenken, die dieſe Frau für den Film hot, vor allem des unvergänglichen Verdienſtes: als Erſte im Filme Kunſt geboten zu haben, wir ſtanden ratlos vor dem offenſichtlich dilettantz Ge⸗ bilde, das uns die Bühnen⸗Darſtellerin(und Sprecherin) Aſta Niel⸗ ſen als„Rolle“ bot. Es ſei zugegeben, daß das Stück hemmend im Wege ſtand Aber es ſehlte Frau Nielſen doch ſo viel an primiti⸗ ven Ausdrucksmitteln, daß wir vor ihrer Leiſtung verſtummten und traurig wurden Nein, Aſta Nielſen ſoll dieſen Ausflug aufs Thea⸗ jer als nichts anderes auffaſſen, denn als kurioſe Augenblickslaune, der aber nun Genüge geſchehen ſein mag.— Erfreuliches chah im „Prinzregentencheater“, wo Pape eine ſauber inſzenierte uff hrang der„Wallenſtein“⸗Trilogie ſehen ließ. Die Darſtellung war weitaus nicht muſtergiltig. Aber ſie bot doch manche angenehme Ueberraſchung. So Friedrich Ulmer, der in der Titelrolle eine rühmenswerte Beſchränkung im Gebrauche ſeiner ſtimmlichen Mittel bewies, und, bei Preisgabe des Tönend⸗Pathetiſchen ſeine Rolle von innen her formte und gerade durch eine gefliſſentliche Dämpfung von Ton und Farbe, eine Transparenz ins Bedeutſame zeigte. Mem glaubte ſeinem Wallenſtein nicht nur das Heldiſche, ondern auch daß Genialiſche, vor allem aber den problematiſchen Zwieſpalt ſeinez ſchen Zwang ahnen ließ, unter dem auch er ſtand und handelte. Max Piccolomini wurde von Herrn Fiſchel mit mehr Lunge⸗ als Ge⸗ ausgeſtattet. Wie überhoupt der Diskretion, mit der e beiden geſpielt wurden, in merkwürdigem Gegen⸗ ſatz zu der komödiantiſch derben Art ſtand, die viele der Wallen⸗ ſteiniſche Generale zu Landsknechten und ſeine Hauptmäner zu Räu⸗ berhauptmänner machte. Aber man bekam doch einen ſchönen Ein⸗ druck von der gewalligen Dichtung und die Schauer der Ewigkeit, die ſchon die Zeitgenoſſen von dieſem wundervollen Werke her wehen, gefühlt, ergriffen uns in unſerer dramatiſch ſo unfruchtbaren Zeit mit beſonderer Kraft.— Eine Neu⸗Inſzenierung des„Sommer⸗ nachtstraum“ gab den Kammerſpielen gute Gelegenheit, ihre Fähigkeit zu erweiſen, beſchwingte Anmut und die Kunſt der Stim⸗ mung reſtlos zur Darſtellung und Wirkſamkelt zu bringen. Falcken⸗ bergs Neuinſzenierung wurde allen, die ſie ſahen, zum Genuſſe und Erlebnis. Richard Riess Runſt und wWiſſenſchaſt Von der Aniverſität Heidelberg. Unter dieſer Ueberſchrift bringt die„Badiſche Preſſe“ in Nr 592 vom 22. Dezember die Met⸗ dung von der Bewilligung dreier neuer Exrraordina⸗ riate an der Univerſität Heidelberg durch die badiſche Regierung. Wie die Karlsruher Zeitung hört, entbehrt dieſe Meldung der tatſächlichen Unterlagen. Der Regierung liegt wohl die Anforderung einer großen Zahl neuer Lehrſtühle vor, die aber zum größten Teil nicht bewilligt werden können. Mit der Frage ob die von der„Bad. Preſſe“ mitgeteilten drei neuen Extraordinariate an der Univerſität Heidelberg bewilligt werden können hat ſich die badiſche Regierung noch nicht beſchäftigt. OImpfungen mit Krebskeimen. Um die im Juli von den Aerzten Gye und Barnard veröffentlichte Theorie einer gründlſchen Er⸗ probung zu unterziehen, haben ſich ſechs Londoner Aerzte während der letzten Monate mit dem lebenden Krebskeim impfen laſſen. Die Theorie der beiden Forſcher beſtand darin, daß der Krebs durch einen nicht filtrierbaren Virus erzeugt wird, der aber nur dann wirkſam iſt, wenn ein gewiſſes, bisher unbekanntes chemiſches Agens dazu⸗ kommt. Die oben erwähnten ſechs Aerzte ſind mit dem Kim ohne dies muſteriöſe Agens geimpft worden, und in keinem Falle hat ſich der Krebs bisher entwickelt. Dr. Gye und Mr. Barnard haben ſeit ihrer Ankündigung wichtige Fortſchritte in ihren Forſchungen erreüöht. Dr. Gye hat die Möglichkeiten einer Prärentiv⸗Behandlung, eirer Immuniſierung durch Impfung wie gegen Pocken weiter erforſcht. Mr. Barnard hat große weitere Verbeſſerungen des durch ihn ſchon doraliſchen Fundamentes. Neben ihm brillierte der Oktadio —— 11 hier mehr Diplomat als Feldherr war und den tragi⸗ vervollkommneten mikroftopiſchen Apparates erreicht, ſo daß er jetzt imſtande iſt, nicht nur photographiſche, fondern auch Filmaufnahmen e goffen die von dem Virus zu machen. Bald nach dem Sahreewechtel ho dehee beiden Forſcher neue Berichte über die in dem letzten hal nereit⸗ erzielten Fortſchritte veröffentlichen zu können. Obſchon wenen menſchliche Weſen mit dem aus Krebsgeſchwüren K Keimen geimpft worden ſind, hat doch noch niemand ene ut einem Keim erhalten, der das chemiſche Agens in ſich ern un ſind aber ſchon erfolgreiche Experimente damit an Hühn Ratten vorgenommen worden. Man kann onnehmen, Ns weitere beträchtliche Entwicklung der Arbeit ſtattfinden Reich die von beiden Forſchern erreichten Ergebniſſe von der 5 555 forſchumgskommiſſion gründlich geprüßt und beſtät'gt ſind de—5 Dr. J. A. Murray iſt. Man denkt aber, daß dieſe Beſtätigu nach Weihnachten erfolgen wird. lt die Der Entdecker der Diabetes⸗Behandlung, Dr. Banting, gomen Entdeckungen des Dr. Gye für ſo wichtig, daß er die Oder Er⸗ Einrichtungen des für ihn in Toronto gegrümdeten Inſtituts ben forſchung des Krebskeims zur Verfügung ſtellen will. Literatur 1 i * Mein Heimatland. 12. Jah„Heft 8, Blätter für A. kunde, Familienforſchung, Natur⸗, und Dentmaſſch e maun des Landesvereins Badiſche Heimat, herausgegeben von Eris Buſſe, Freiburg i. B.— Das letzte Heft iſt eben mit 120 le haltsverzeichnis des 12. Jahrganges erſchienen. V norddeutſche Einflüſſe auf unſere ſüddeutſche und die Auedrucksweiſe weiſt Prof. Dr. A. Sütterlin nach, die ſehr Er geben, denn Weſenheit eines Volkes ſteht und fällt mit de ſchätzung der Sprache. Ueber Hermann Burtes Ma in der Mundart ſo Gewaltiges zu ſagen weiß, wie Lieferung des Badiſchen Wörterbuches die kürzlich e brle entbehrliches Nachſchlagewerk, ſteuert Prof. Dr. uch de 15 überaus anvegende Beiträge bei. Reich mit gutem Bildſchmie, die ſehen ſind die Ausführungen des Oberbaurat Caſſinone ſereru Grenzzeichen der Länder und des Reiches Ueber die Häu Alpfecere am Abdlerpiag zu Meßtinch vom Slandpunkt des Penkg lter be⸗ ſchreiht H. Schäfer, der betannte Heimafforſcher Mar, Waleſch n, handelt den Blecker von Buchen, jenes merkwürdige Wah dodiſche das an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig lüäßt Das weileres Volksliedarchin, den Ausbau, die Zugänge, mit der Bitte um wraum eifriges Sammeln, vermittelt Dr. J. Künzig Einen bretbere. durch nimmt diesmal die badiſche Familienforſchung ein, nicht n amüien⸗ den Hinweis auf maßgebende Literalur, durch deheiche ſſe eiter kundliche Beantwortungen, ſondern auch durch die chiche mehr altbodiſchen bürgerlichen Familie durch drei Jahrhunderte, 12. zurück von Geheimrat W Groos. So ſchließt dieſes Heſt darbol Jahrgong würdig ab, der eine Fülle verſchiedenſter Stoffe und reiche Anregung ſchenkte. eeere A n Mittwach. den 23. Dezember 1925 in der Richtuna auf Konſtanz. * Hierzu waren eine aroße Anzah oberhalb Nackenheim ein im * 5. Selte. Nr. 595 Rommunale Chronik Eine Jähre für Kraftwagen auf dem Bodenſee klonſtanz. 21. Dez. Dder Stadtrat Konſtanz bat an die badiſche Regierung das Erſuchen gerichtet. ſie möge in den nächſten Staatsvoranſchlaa einen einmaligen Zuſchuß zu der Errichtung der Landeſtellen und zur Anſchaffuna eines Fährbootes eine Summe in Höhe von 200 000 RM. einſtellen. Die Schiffsverbindungen vom Linzgau uſw. nach Konſtanz ſind ſchlecht, der Umwea über Radolfzell aber groß: er beträat von Meersbura bis Konſtanz 60 Km. Die Stadt Konſtanz hat ehemaliges Hinterland. den Thurqau. verloren: die Geſchäfte leiden hierunter ſehr ſchwer. Durch den Bau der Theu⸗ ringer⸗Talbahn beſteht die Gefahr. daß die Bewohner der Gegend des Deggenhauſer⸗Tals ihre Einkäufe im württemberaiſchen Fried⸗ richshafen oder Rapensbura machen. So rufen die Verhältniſſe ge⸗ wiſſermaßen nach einer raſchen und zuverläſſigen Verkehrsmöalichkeit Die Straßen um den Ueberlinaer⸗See ſind meiſtens ſchmal und bereits vom heutigen Kraftwagenverkehr überlaſtet. Eine Fähre um den Ueberlinger⸗See von Staad bei Konſtanz bis Meersbura könnte hier Hilfe bringen. Die Breite des Sees beträat hier.5 Km. In zwei Reihen könnte das Fabrboot eine arößere Reihe von Kraftwagen. dann Stöück⸗ und andere Güter und außerdem in den auf beiden Seiten des Schiffes vorbandenen Ka⸗ binen 60—70 Fahrgäſte aufnehmen. Die Betriebsunkoſten ſind auf rund 60 000 Mark im Jahr errechnet. L. Wiesloch. 21. Dez. In der fünaſten Gemeinderats⸗ ſitzung wurde beſchloſſen, infolge geringer Benützung des Volks⸗ bades künftia den Donnerstaa als Badetag aufzubeben.— Es ſoll eine Schlittſchuhbahn geſchaffen werden. Da die Einrichtung auf einem geeianeten Platze in der Nähe der Schwetzingerſtraße an der Höhe der von den Grundſtückseicentümern geforderten Entſchädi⸗ guna geſcheitert iſt. ſollen die zur Zeit nicht bewirtſchafteten Eis⸗ weiher der Brauerei Weckeſſer durch Zuführung von Waſſer für eine Schlittſchuhbahn heroerichtet und dem allgemeinen Gebrauch über⸗ geben werden.— 17 in Wiesloch lebenden Altveteranen und Altveteranen⸗Witwen wird aus Gemeindemitteln eine Ehrengabe von ſe 10 Mark zu Weihnachten bewilliat.— Da die Ausſtockuna des an die Tonwaren⸗Induſtrie abzutretenden Waldſtrei⸗ ſens im Dämmel von der Staalsaufſichtsbehörde nunmehr genehmiat iſt, kann der Kahlhieb demnächſt beainnen. Die in dieſen Wald⸗ zipfeln ſtehenden und ſich zu Chriſtbäumen eignenden Tannen wer⸗ den ſofort geſchlagen und verkauft.— Mekaer Anton Schumacher rückt in den gemiſchten beſchließenden Ausſchuß in die freigewordene Stelle ein. da er der nächſte auf der Vorſchlaasliſte ſtehende Kan⸗ didat iſt.— Zur Behebuna der dringenden Wahnunasnot ſollen 12 alte Eiſenbahn⸗Nerſonenwagen von der Reichsbahndirektion ge⸗ kauft und in dem Gewann„Lempenſeitenäcker“ als Notwohnungen auf Steinſockeln aufgeſtellt werden.— Die Reviſion der Kältemaſchi⸗ nen im ſtädtiſchen Sc'lachthaus durch einen Reviſionsbeamten er⸗ gab. daß dieſe in autem Zuſtand ſind.— Es wurde davon Kenntnis genommen. daß der Bezirksrat den Obſtbauplan im Gewann„Stein⸗ loch“ genehmiat bat. + Buchen. 21. Dez Um den Bettel in bieſioer Stadt zu unter⸗ birden, wurde im Benehmen mit der Kreisverwaltung Moshach eine Wandererfürſorage eingerichtet. um bedürftige. ordenfliche Wanderer nicht der Straße zu überlaſſen. Die Fürſorge beſteht in der wewährung eines Nachtlagers einer Morgen⸗ und Abendſupve mit Brot. In einem Aufruf des hieſſgen Bürgermeiſteramtes an die Bepölkerung wird gebeten. Schuhe Kleidunasſtücke aller Art. ſoweit ſolche entbehrlich ſind, für die Fürſorge zur Verfüauna zu ſtellen. Aus dem Lande kr. Heidelberd, 22. Dez. Die Arbeiten an der Straßenbahn nach] Wieblingen ſind durch die ſtarken Schneefälle der letzten Wochen geſtört worden. Das Schienengeleiſe iſt bis an die Endſtation voll⸗ ſtändia gelent und nach der neueſten Metbode. die das läſtige Stoßen der Wagen verhindert, verſchweißt. Bis auf den Ort Wieblingen ſelbſt ſind ſchon auf der ganzen Strecke die Maſten für die Ober⸗ leitung aufgeſtellt. auch die Straßenpflaſterung macht aute Fort⸗ ſchritte. Man hofft. anfangs April die neue Linie dem Verkehr über⸗ geben zu können. 8 UWeinheim, 22. Dez. Die hieſige Gendarmerie verhaftete dreſſunge Leute aus Altenbach, die im Jaadgebiet der Gemar⸗ kung Urſenbach beim Wildern ertaunpt wurden.— In einer hie⸗ ſigen Kinderſchule raubte ein etwa 24jähriger bettelnder Handwerks⸗ burſche den Opferkaſten, der die geſamte Weihnachtsſammluna für die Beſcheruna der Kinder enthielt. Dem Täter gelana die Flucht. Karlsruhe. 22. Dez. Am Samstaa nachmittaa wurde in der Südſtadt bier ein Wohnunaseinbruch verübt. Der flüchtige Täter ließ ſeinen Mantel am Tatort liegen. Ein Kriminalbeamter erkannte ſofort den Mantel als Eigentum eines ledigen Bauzeichners aus Mannbeim worauf deſſen Feſtnahme erfolate. Freiburd 22. Dez. Zu der varübergehenden Feſtnahme des bekannten Berliner Theaterkritikers Bab wird noch berichtet, daß die deutſchen und iſchechiſchen Behörden ſeit langem einen Falſch⸗ münzer ſucken. den tſchechoſlowakiſchen Staatsangebörigen Hirſch Naftali Weisler⸗Tuchmann. der ſeine verhlüffende Nehnlichkeit mit Bab ausnützte. unter dem Namen Julſus Bab. Schrſftſteller, ſeinem geſekwidrigen Gewerbe nachzugehen. Unter den Meldungen eines pieſigen Hotels fand ſich nun eine, die lautete:-Julius Bab. Schrift⸗ ſteller Ein Beamter der Fahndunasvolizei in Zivil führte Herrn J. Bab unauffällſa zum Bezirksamt. wo ſich das Mihverſtändnis ſehr bald herausſtellte. Nachdem Herrn Bab das Bedauern ausgeſprochen pn jeder enflaſſen. 3 war ngrn, 28. Veg, Bei dem geſtrigen Föhnſturm wurden nicht weniger als zwölf Telegraphenmaſten umgeriſſen. Auch in⸗ nerhalb der Stadt wurden mehrere Maſten und Bäume umgeriſ⸗ ſen und zahlreiche Leitungen gerſtört. Engen, 23. Dez. Geſtern früh brach im Antveſen des Land⸗ wirts Motz Feuer au. Das Gebäude iſt teilweiſe niedergebrannt. Das Vieh konnte gerettet werden, während ie Erntevorräte ver⸗ Die Wohnung blieb in 15 Lörrach. 22. Dez. Während des Klaſſenturnens in der hieſigen Turnhalle die 12 Jahre alte Tochter Hedwia des Fabrikarbeiter Jobann Buſchacher einen Schlaaanfall und war ſofort tot. ——— Nachbargebiete „— Lampertheim. 21. Dez. Nachdem vor drei Wochen die hie⸗ ſiae raclltiſce Kulfuscemeinde in einer erbebenden Feier in der Sunagoge das 75jäbrige Beſtehen begina, fand am Samstag ele ee e 2 + 1 1 8 Frmme ale wacene eee Uiſr. Glaubensgenoſſen aus der gan⸗ zen Umgegend, insbeſondere von Mannbeim: erſchienen. Unter gemütli i enſein wechſelten theatraliſche Aufführungen ee Jugend. Vorträge und Geſänge. Beſon⸗ dere Verdienſte erwarb ſich Herr Theo Sü ß aus Mannheim. der in vorzüglicher Weiſe durch Wiederaabe der Gralserzäblung. Lohen⸗ grins Abſchied. ferner Arien aus„Jüdin“ und ⸗Vaiazzo“ mit ſeinen glänzenden Stimmitteln und Geſanastechnik die Juhörer feſſelte. Als eine feinſinnige Bealeiterin auf dem Klavier au dieſen wie den ande⸗ ren Geſängen erwies ſich Frau Salln 04 folate noch eine 1 en Nc fuhr 0 e des sw. Nierſtein, 22. Dez. Info 1 55 rendes, etwa 19—20 Tonnen faſſendes Kohlen⸗ 1475 Fauf 6 175 d und leate ſich auer in das NN Hier⸗ durch iſt das geſamte Fabrwaſſer aeſperrt. Zwei aro Halerde dampfer wurden ſofort zur Abſchlevvung, dergyſesdeen ebenſo ein ſchwimmender Kran der Baagerei Job. Lerch VII. die den geſtrigen ganzen Tag über tätia waren. Durch die Sperruna des Fahrwaſſers baben ſich am bieſigen Ufer eine beträchtliche Zahl Schiffe angeſam⸗ melt, die auf die Durchfahrt warten. neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗usgabe! Gerichtszeitung Schöffengericht Mannheim Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Schmitt: Beiſitzender Richter: Amtsgerichtsrat Dr. Leſer. Schöffen: Jakob Adolf, Landwirt in Hockenheim, Franz Hölzel, Prokuriſt, hier. Vertreter der An⸗ klagebehörde: Staatscmwalt Weiß. Die beiden Getreidehändler W. B. und A. R. beide hier wohn⸗ haft, ſind wegen Vetrugs und Untreue angeklagt. Die hieſige Ge⸗ treidefirma R. u. Tie ſah ſich im Jahre 1922 veanlaßt, die Radolf⸗ werke G. m b. H. in Radolfzell, die nach Auſhören der Kriegs⸗ wirtſchaft in Schwierigkeiten geraten war, mit 308 u einer un ⸗ mittelbaren Betriebsgemeinſchaft zu verbinden. Die Nährmitteler⸗ zeugniſſe der Radolfwerke waren nämlich unbeliebt und der weilere Beſrand der Geſellſchaft in Frage geſtellt. Eine Fortführung des Betriebes in dem 300 Arbeiter mit der Nährmittel abikat on be⸗ ſchäftigt waren, ſchen für den Getreidehandel im allgemeinen In⸗ tereſſe als zweckmäßig, zumal Direktor Schmitt größere Einkäufe ge⸗ macht und auch gut gewirtſchaftet hatte. Es fehlte nur zeitweiſe an Betriebskapital, aus welchem Grunde die Rad olfwerke an die Firma R u. Cie angereiht wurden. In der Inflationszeit der Jahre 1923 und 1924 florierte indeſſen der Getreidehandel der Firma R u. Cie auch nicht mehr ſo glänzend wie in früheten Zeiten. Auch bei ihr ſtellten ſich Zahlungsſchwierigteiten ein. In ihrer Notlage ingen B. un R. dazu über, ſtatt reeller Warenwechſel ſogen. Fimanzwechſel, alſo Gefälligkeitswechſel, bei verſchiedenen Geld⸗ inſtituten zu diskontieren. Am Verfallstage wurden aber zum all⸗ gemeinen Erſtaunen die Wechſel nicht eingelöſt. Auch die Radeſf⸗ werke auf die als Schuldner die Wechſel ausgeſtellt waren. leiſteten keine Zahlung. Der Zuſammenbruch beider Geſellſchaften war ſo⸗ nach unvermeidlich. In der Bearündung der Anklage fand der Staatsanwalt ſcharfe Worte über die betrügeriſche Handlungsweiſe der Angeklaaten und beantragte gegen B. eine Gefänanisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten und gegen., der weniger beteiliat iſt. eine etwas geringere Strafe. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Wegen in fortgeſetzter Tat verübten Betrugs und wegen in einem weiteren Falſe verübten Betrugs merden vorurteiſt W. B zu 10 Monafen Gefänag i 8. abzüglich 2 Monate 1 Woche Unterfuchungshaft, a R zu 6 Mo⸗ naten Gefänanis abzüalich 5 Taae Unterſuchunashaft. Aus den Urteilsgründen iſt u. a. zu entnehmen: Nach dem Eraebnis der Verhandlung iſt der Vermögensſtand der Getreide⸗ firma R. u. Co. von den Sachverſtändigen zutreffend geſchildert wor⸗ den. Die Angeklaaten waren ſich des bedeutend verminderten Ver⸗ mögensſtandes bewußt. Sie haben ſchon 1924 Verluſte erlitten und darauf Liquidierung beſchloſſen. Wenn die Angeklagten ihre trübe Lage erkannt hatten und ſoa. Finanzwechſel. die nicht als Waren⸗ wechſel galten und die von den Angeklaaten nicht eingelöſt werden konnten, diskontierten, ſo lieat hierin eine Täuſchung der Geldinſti⸗ tute. Das ganze Auftreten und Gebaren der Angeklaaten erweckte überall den Anſchein, daß ſie finanziell aut geſtellt ſeien. Die An⸗ geklagten baben ſich als Nertreter einer zahlungsfähigen Firma auf⸗ geſpielt und verſchiedene Zeuden zur Annahme von ſog. Gefälliakeits⸗ wechfeln beſtimmt. Wenn auch die Angeklaaten nach der Geſamt⸗ beurteiluna nicht die direkte Abſicht hatten zu betrügen, ſo hatten ſie aber doch unzweifelhaft das Bewußtſein, daß in dem Anbieten von Finanzwechſeln, die den Banken gegenüber als Warenwechſel gelten ſollten und auch als ſolche aufgefaßt wurden eine betrügeriſche Hand⸗ lunasweiſe zu erblicken iſt. Als Verteidiger fungierten die.⸗A. Dr. Hirſchler und d Ludwia Selig für B. und.⸗A. Walter für R. M. der Bothmer-Prozeß Das Urkeil— Neue Verhaftung der Gräfin Verteidiger Juſtizrat Joſephſon erörterte eingehend die Polziner Diebſtahlsaffaire und hob dabei hervor, daß der Tatbeſtand in der erſten Inſtanz keine genügende Klärung gefunden habe. Der zweite Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Brand, plädierte, ausgehend von umfaſſenden rechtlichen Darlegungen, ſowohl für die Polziner als auch für die Potsdamer Fälle auf Freiſprechung. In den Abend⸗ ſtunden wurde das Urteil verkündet: Dder Berufung gegen das erſtinſtanzliche Urteil, das be⸗ kanntlich auf ein Jahr Gefängnis lautete, wird ſtattgegeben. Die Gräfin Elinor Bothmer wurde zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt, wovon 2 Monate auf die Unterſuchungshaft angerechnet werden. Ferner wird die Haftentlaſſung ausgeſprochen. In einem Falle der Polziner Diebſtähle wurde die Gräfin freigeſprochen. Gleich nach der Urteilsverkündigung wurde ein neuer Haft⸗ befehl gegen die Angeklagte wegen Urkundenfälſchung des Briefes für Frau Rieck erlaſſen. Die neue Verhafkung der Gräfin. IJ Betlin. 23. Dezember.(Von unſerem Berliner Büro). Die erneufe Verhaftung der Gräfin Bothmer erregt hier das größte Auf⸗ ſehen. Sie iſt ohne richterlichen Haftbefehl erfolgt. Die Staatsan⸗ waltſchaft ſteht alſo auf dem Standpunkt, daß ſie nicht warten darf, bis der Richter ſich ſchlüſſig geworden iſt, weil inzwiſchen die Ange⸗ klagte das Weite ſuchen könnte. Ob dieſer Verdacht bei dem vor⸗ liegenden Sachverhalt begründet iſt, kann allerdinas zum mindeſten zweifelhaft ſein. Ueber den dramatiſchen Vorgang, der ſich am Schluß der geſtrigen Sitzung abſpielte, wird im einzelnen noch berichtet: 1 n dem Augenblick als Hauptmann Hefter zur Anklagebank ſich beaab, um der Gräfin die Hände zu ſchütteln, trat ein Kriminaue Vefeſt zwiſchen die beiden und erklärte der Gräfin, daß ſie auf Befehl des 1. Staatsanwalts verhaftet ſei. Rechtsanwalt Dr. Brandt wandte ſich erregt an den Vor⸗ ſitzenden, der eben den Saal verlaſſen wollte. Dieſer gab zu ver⸗ ſtehen, daß er an dem Haftbefehl nichts zu ändern vermöge. Die Gräfin weigerte ſich, dem Kriminalkommiſſar zu folgen. In großer Erregung rief ſie aus:„Jetzt weiß ich, warum der Herr Staatsanwalt heute den ganzen Tag vor ſich hin⸗ lächelte. Ich laſſe mir die Intrigen, die er und der Polizeipräſi⸗ dent v. Citcewitz gegen mich ſpielen, nicht mehr länger gefallen. Einmal hört auch meine Fähigkeit auf, Leid zu tragen. Ich werde mich dieſem Haftbefehl widerſetzen.“ L Vergebens verſuchte der Verteidiger den erſten Staatsanwalt zu erreichen. Es war allen an dem Prozeß Beteiliaten aufgefallen, daß dieſer ſofort nach der Urteilsbegründung den Saal verlleß. Vergebens verſuchte man die Gräfin zu beruhigen. Sle entwandte ſich den Armen ihrer Freunde und rief, daß ſie die Pläne der beiden Herren noch in dieſer Nacht zu nichte machen werde. Schließlich ließ ſich die abführen. Vor dem Gerichtsgebäude hatte ſich eine aroßte eingefunden. die ihrer Empörung über den ktdes Stagatsan walts Ausdruck gab. Es fielen aus er Menge Rufe: Sadismus, das iſt nur in Potsdam möalich.“ Die Feſtnahme ſtützt ſich auf den in der zweiten Verhandlung zur Sprache gekommenen Vorfall mit der Schweſter Huironima, in dem der Staatsanwalt eine Urkundenfälſchung erblickt. Schöffengericht Neuſtadt d. d. 9. Wegen eines Verbrechens des ſchweren Raubes ſtanden teen Schöffengericht Neuſtadt der 35 Jahre alte Bahnarbeiter hi Ne Doll und der 30 Jahre alte Taglöhner Peter Diehl, beide 1125 euſtadt a. d. H. Der Vorfall ereignete ſich an der Vorſtadter Gal Neuſtadt. Weil es damals regnete, machte ſich der Geſ llſe eiter Roth einen gemütlichen Tag und geriet dabei in die eſel I2 der beiden Angeklagten. Sie luden ihn ein, bei ihnen zu übernachten, was Roth ſedoch abſchlug. Sie begleiteten ihn * ihn an der katholiſchen Kirche am Ufer des Speyer⸗ 37 ent 9 5 wo ſie ſich plötzlich als Beamte der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft ausgaben und behaupteten. ſie müßten ſeine Papiere prüfen. Diel ſtellte dem Roth ein Bein, ſo daß er zu Boden fiel. Doll durchſuchte ihm die Taſchen und nahm ihm ſein Bargeld mit 26 Mark ab, das Diel und Doll miteinnader teilten. Roth wurde durch die Drohung, man werfe ibn ſonſt in den Bach, am Hilferufen verhindert. Das Schöffengericht verurteilte wegen — nate Gefängnis und den Doll zu 6 Monate Gefängnis.— Der Tagner Albert Krieger, 20 Jahre alt, verübte auf der Ham⸗ bacher Höhe einen ſchweren Diebſtahl, indem er durch das offene Fenſter einer Villa einſtieg und eine ſilberne Damenuhr und 11 Mark an Geld entwendete. Da er rückfällig iſt, exhält er 5 Monate Gefängnis. Franzöſiſches Ariegsgericht Landau In nicht öffentlicher Sitzung wurde vergangenen Donnerstag gegen den Kaufmann Adolf Jennewein, geboren 1900 in Fran⸗ kenthal(Pfalz) verhandelt. Die Anklage lautete auf Spionage. Jennewein wurde zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt.— Zwe⸗ marokkaniſche Soldaten, die im Verein mit einem dritten Soldaten am 9. Auguſt auf der Straße zwiſchen Oberſtein und Neuweg die 23 Jahre alte Bertha Knebs überfallen hatten, wurde wegen Bet⸗ hilfe zu je einem Jahr Gefängnis verurteilt. Der Haupttäter iſt uner⸗ kannt geblieben. räuberiſcher Erpreſſung den Dießl zu 1 0 3 Mo⸗ . 8 Strafkammer Bad Dürkheim. Die Strafkammer verurteilte den aus Deidesheim ſtammenden Geora Eiſel der. wie erinnerlich. in zablreichen Städten und Orten der Pfal⸗ in Abweſenbeit des Man⸗ nes Tamilien beſuchte, ſich als Herr Müller vorſtellte, bereliche Grüße von Pava ausrichtete und unter Voraabe. es ſei beſtellt. ein Duantum Tabak gegen Baraeld zur Ablieferung brachte, zu einem Jahr Gefänanis. § Schwurgericht meg. Das Schwurgericht Metz verhandelte ge⸗ gen eine Reihe von Eiſenbahnbeamten und Arbeitern, die durch die Hungerlöhne der Verwaltung in Bedrängnis geraten waren und ſict zu Diebſtählen hatten verleiten laſſen. Der Staatsan⸗ walt rechnete die politiſche Geſinnung der Angeklagten als er⸗ ichwerenden Umſtand an. und rief dafür den ſcharfen Widerſpru der Verteidigung hervor. Hierdurch und weiter durch das brutale Be⸗ nebmen eines franzöſſſchen Gendarmen, der den von einer Nerven⸗ kriſis befallenen Angeklagten Mener mit rohen Griffen zurechtſotzte, oeriet die hauntſächlich aus Eſſenbahnern beſtehende Zubörerſchoft in eine gerelzte Stimmung. die ſich in ent ſteten Bemerkungen Nut machte, was die Räumemng des Saales zufolge hatte. Sämtliche An⸗ geklagten wurden zu Gefängnis⸗ und Zuchthausſtrafen verurteilt. § Beſtrafter Betrüger. Der 21jährige Erich Ortmann aus Berlin mar bet einer Bank in Ettlingen als Lehrlina eingeſtellt. Er benützte dieſe Gelegenheit um einen Wertbrief über 6500 zu untei⸗ ſchlagen und ging flüchtig. Nachdem er das Geld zum großen Tenr im Ausland— er reiſte nach Niederländiſch Indien— verbraucht hatte, ſteflte er ſich in München der Polizei. Die Strafe lautele auf elf Monate Gefängnis unter Anrechnung von einem Monat Unterſuchungshaft Sportliche Kunoͤſchau Athletik »Abſchluß der Europameiſterſchaften im Ringen. Die viertägigen Ringkäwpfe in Mafland um die Europameiſterſchaften der Amatenre erreichten am Sonntag nacht mit den noch ausſtehenden Kämpfen ihr Ende. Die deutſchen Vertreter hoben wie, ſchon aus den Vox⸗ kämpfen erſichtlich, eine teilweiſe üĩber Erwarten aute Roll? geſpielt. Das gilt beſonders von dem Mittelgewichtsmeiſter Bräun⸗ KFreuzuach, der ſchon am Samstag einen ſo ſchweren Geaner wie den Finnen Kokkinen in ſehr kurzer Zeit beſiegte und damit ſeinen Endſiega ſo gut wie ſicher hatte Die temperamentrolle Kamp⸗ fesweiſe Bräuns verſchaffte dieſem außerordentlichen Beifall. Seinen letzten Kampf beſtritt er am Sonntag Abend gegen den Jugoſlaren Arzeneck, der dem Deutſchen nur 45 Sekunden ſtand halten konnte. Bräun errang damit den Titel eines Europameiſters. Sein Klubkamerad Kereſztes, Ungar von Geburt, der gezwungen wurde, für Ungarn zu ſtarten, ſpielte im Leichtgewicht eine über⸗ ragende Rolle. Er beſiegte am Sonntag nachmittag den Olympia⸗ ſieger Frimann⸗Finnland in kurzer Zeit, benötigte zu ſeinem letzten Gang gegen Matura-Ungarn gar nur 12 Sekunden und ſtellte damit den Schnelligkeitsrekord für dieſe Meiſterſchaften auf. Der Finne Friman trat am Sonntaa abend aegen den Oeſterreicher Sezſta nicht mehr an und überließ dieſem kampflos den zweiten Platz. Von den 9— deutſchen Teilnehmern belegte der Bantammeiſter Reiber⸗ usberg den vierten Platz. im Federgewicht wurde Steinig⸗ Dortmund Zweiter binter Nemeth⸗Ungarn, von dem er im Entſcheidunoskampf nach Punkten beſieat wurde. Zirkel⸗Pirma⸗ ſens unterlaa gegen Malmbera⸗Schweden nach Punkten im Kampf um den dritten und vierten Platz. Sehr aut bielt ſich Rupp⸗Pir⸗ maſens im Halbſchwergewicht der binter dem Olumplaſieger Weſter⸗ gren⸗Schweden den zweiten Platz befetzte und am Sonntag abend noch den ſtarken Ungarn Payp nach Punkten abfertigen konnte. Der deutſche Schwergewichtsmeiſter Gehrin g⸗Ludwigshafen konnte nur Vierter werden, er unterlag am Sonntaa abend gegen den Franzoſen Dame ſchen nach:15. Nachſtehend die Siegerliſte: Bantamgewicht: 1 agva r⸗Ungarn: 2. Gozzi⸗Italien; 3. Ponte⸗ Italien; 4. Reiber⸗Deutſchland: Federgewicht: 1. Nemet h⸗Ungarn; 2. Steinig⸗Deutſchland: 3. Malmbera⸗Schweden: 4. Zirkel⸗Deutſchland. Leichtgewicht: 1. Kereſztes⸗Ungarn; 2 Seſzta⸗Oeſterreich: 3. Matura⸗Ungarn; 4. Parizel⸗Frankreich. Mitteloewicht: 1. Braun⸗ Deutſchland: 2. Kokkinen Finnland: 3. Gruppioni⸗-Italien; 4. Arze⸗ neck⸗Jugoflavien Halbſchwergewicht: 1 Weſtergren⸗Schweden: 2. Nupp⸗Deutſchland: 3. Papp⸗Ungarn; 4. Gattal⸗Italien. Schwer⸗ gewicht: 1. Svenſſon-Schweden 2. Bado⸗ltnaarn; 3. Dame⸗ Frank⸗ reich: 4. Gehring⸗Deutſchland. Klaſſement der Nationen: 1. Ungatn, 19.: 2. Deutſchland, 12.: 3. Schweden, 10 .; 4. Italien, 8.; 5. Oeſterreich, 4 P. 6. frrankreich und Finnland je 3.;: 7. Jugoſlavien 1 Punkt. Winterſport * Die Eröffnungsrennen der neuen Brocken Bobsleigh- Bahn. Die Brocken⸗Bobsleighbahn bel Schierke, die in dieſem Herbſt dedeu⸗ tend verlängert und mit allen Neuerungen verſehen wurde, iſt am Sonntag ihrer Beſtimmung übergeben worden. Die nunmehr 2800 Meter lange Bahn übertraf in ihrer Eignung als Spezialrennbahn alle Erwartungen, insbeſondere iſt es als Vortell anzuſehen, daß an den Kurven nicht mehr gebremſt zu werden braucht, da ſie in voller Fahrt genommen werden können. Ju den Eröffnungsrennen hatte ſich ein recht zahlreiches Publikum eingefunden, das ſehr gute ſportliche Leiſtungen zu ſehen bekam. Unter der Leitung des Spori⸗ warts des Deutſchen Bobsleigh⸗Verbandes gingen die Rennen vor ſich, von denen das Hauptrennen Sueders⸗Schierke mit der lenn beachtlichen Zeit von:42,2 Minuten gewann. Pfau-Schierke dam auf dem Bob Inchen in:45,0 Minuten als Zweiter ein. Briefkaſten Wir bilen für den Brieſkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung iuriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchlonen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. nfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. 5. K. Lampertheim. Das Tal Verzaſca liegt direkt bei Locarno b e Gebiet. Wir wünſchen zur Brautſchau dort viel L. M. Eine Neuauflage iſt erſt möglich, wenn die alte vergriffen iſt. Vielleicht können Sie mit dem Verlag ein Abtommen treffen, daß die alte Auflage auf irgend eine Art aus dem Handel gezogen wird. Erfinder. Die Geſchäftsſtelle des Reichsverbands Deutſcher Er⸗ finder beſindet ſich K 3. 8. Dort erhalten Sie auch über ihre ande⸗ ren Fragen Auskunft. 8398. Wenden Sie ſich an das Wohnungsamt, wenn es dann nicht hilft, an die Polizei. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Reue Manndelmer Jeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion? Ferdinand Heyme. Chefrebakteur: Kurt Fiſcher. Vetantwortlich für den polltiſchen Teil: —5 Alfred Meißner; für das ffeuilleton Dr. Fritz Hammes; für ommunalpolitit und Lokales: Richard S. ſſelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müler; für indelsnachtichten und den übrigen redaktionellen Tell: Franz Kircher; lec Anzeigen: J. Bernhardt. 8. Seite. Nr. 595 Reue Mannhelmer Jeltung(Mittag⸗Rusgabe] Mmittwoch. den 23. Pezember 1925 Der Golowert der Induſtrieobligationen Die Aufwertung der Induſtrieubligationen iſt wegen ihrer gleichmäßigen Ausdehnung auf Alt⸗ und Neubeſitz 5 ihrer 5 lichen Durchführung auf 15 pEt. die einfachſte des ganzen Ver⸗ fahrens. Die Zugabe des Genußrechtes für den Altbeſitz macht bei der Feſtſtellung keine Schwierigkeiten. Vorarbeiten konnten bis jetzt bereits auf Grund der Verordnung vom 10. 8. inſofern ge⸗ leiſtet werden als diejenigen Stücke zurückgefordert wurden, die als verloſt oder gekündigt bei Banken präſentiert aber noch nicht an die Schuldner abgeliefert waren. Mit dem 30. 11. lief die Friſt für die Geltendmachung dieſer Anſprüche ab; danach kann jetzt mit der weiteren Behandlung begonnen werden, wozu die Richtlinien in der Verordnung vom 5. 12. gegeben ſind. Wir vermiſſen aber in den eingehend behandelten Fragen eine Zeitbeſtimmung für den Beginn der Aufwertung. Das iſt um ſo bedauerlicher, als bald die erſten Zinſen fällig ſind und ein unnötiges Hinausſchieben der Abſtempelung nach Ablauf der vorbereitenden Feſtſtellungen nicht zu rechtfertigen iſt. So bleibt es denn jedem Schuldner überlaſſen, die Stücke zu dem ihm genehmen Zeitpunkt aufzurufen. Der wichtigſte Punkt mußte notwendigerweiſe die Ermittelung des Realwertes ſein, des Betrages, von dem der 15 proz. Satz zu nehmen iſt. Hier war bislang von keiner Seite Aufklärendes ge⸗ leiſtes, ja es war nicht einmal möglich, die 3. St.N. V. als Erſatz heranzuziehen, da für dieſe angeſichts des Sturmlaufes gegen ſie von Durchführungsbeſtimmungen für Induſtrieok igationen abge⸗ ſehen werden mußte. Anklammernd an den Begriff„Ausgabetag“ ſuchten Gläubiger und Emittenten jeder auf vorteilhafteſte Weiſe den Goldwert zu beſtimmen, ohne daß jemals etwas Sicheres ge⸗ troffen werden konnte. Das gilt für die Schätzung der Berſenkurſe wie für Umtauſchangebote oder frühzeitige Aufwertung ſeitens der Schuldner. Denn der Ausgabetag war undefinierbar. Was darunter zu verſtehen iſt, zeigen uns die Durchführungsbeſtimmungen, indem ſie, wie es wohl nicht anders zu erwarten war, einen Strich zwiſchen Vor⸗ und Nachkriegsausgaben machten. Dabei gelten als die erſten ſämtliche bis Ende 1917 verausgabten. Die Ermittlung des Tages, an dem die Schuldner in den Beſitz der Gegenwerte gekommen waren, iſt für die Zeiten mit gleich⸗ bleibender Valuta nebenſächlich. Man konnte ſich deshalb dazu ohne weiteres entſchließen, das auf den Stücken aufgedruckte Datum als Ausgabetag anzuſehen. Es kommen alſo hierfür die Stücke mit Datum bis einſchl. Ende 1917 in Betracht. Und doch wird der landläufige Begriff„Vorkriegsanleihe“ ſehr weſentlich geändert, wenn trotz des Vorkriegsdatums der Gegenwert einmal erſt ab 1918 eingegangen war oder erſt ab 1918 zur vollſtändigen Abliefe⸗ rung kam. Es kann ſich natürlich da nur um wenige Emiſſionen handeln, vielleicht um ſolche aus den letzten Monaten von 1917. Im übrigen aber iſt es unmöglich mit Beſtimmtheit ein Papier als Vorkriegsanleihe trotz Vorkriegsdatum zu identifizieren, ſo daß das vermerkte Datum als Stichtag anzuſehen iſt und damit als Grundlage für die Errechnung des eingegangenen Goldbetrages in Frage kommt. Ein weiterer Fall ähnlicher Art liegt vor, wenn eine nachträgliche Erweiterung aus Vorkriegsemiſſionen beſchloſſen wurde oder eine früher geplante und aufgelegte Anleihe vor dem Kriege nicht vollſtändig untergebracht werden konnte. Hier wurden ſpätere Abſchnitte mit den früheren vereint, äußerlich dann als eine Anleihe mit einem Datum gekennzeichnet. Dieſe Art von Begebung finden wir ſehr häufig bei Staats⸗ und Stadtankeihen. Zuſammenfaſſend ſtellen wir feſt, daß eine Anleihe mit Vorkriegs⸗ datum nicht als Vorkriegsanleihe angeſehen werden kann, wenn der Gegenwert: a) entweder ganz nach dem 1. 1. 18 b) oder teilweiſe nach dem 1. 1. 18 dem Schuldner zuging. o) eine Erweiterung nach dem 1. 1. 18 erfolgte. Es iſt verſtändlich, wenn der Schuldner bei der Regelung dieſer drei Aufwertungsfragen eine Berückſichtigung des tatſächlichen Gold⸗ wertes wünſcht. Es iſt ihm deshalb anheimgegeben, die Spruch⸗ ſtelle beim Berliner Kammergericht, zu der u. a. ſämtliche deutſchen Zulaſſungsſtellen gehören, bis zum 31. 1. 1926 anzurufen, damit dieſe entweder einen anderen Ausgabetag für die Geſamtemiſſion feſtſtellt, was bei Vorliegen zu a) erforderlich iſt, oder 2 verſchiedene Ausgabetage ermittelt, die bei b) und c) in Frage kommen. Es ſei aber betont, daß es ſich in den beiden letzten Fällen nur um eine Kannvorſchrift handelt. Damit iſt ihr eine große Befugnis zu⸗ geſprochen, die um ſo bedeutender iſt, als die Wahl der Beſtim⸗ mungsmöglichkeiten aus den drei für Nachkriegsobligationen, die noch weiter unten beſprochen werden, offen gelaſſen iſt. Das Er⸗ gebnis wird im Reichsanzeiger und den Geſellſchaftsblättern ver⸗ öffentlicht. Von ausſchlaggebender Bedeutung iſt die Feſtſtellung des Realwertes für die Nachkriegsobligationen. Die Regierung hat hier 7 Fälle von Begebungsformen als Grundlage für ver⸗ ſchiedenartige Goldwertberechnung auserſehen, die in der Praxis aber nicht derartig ſcharf von einander getrennt werden können, wie es in der Verordnung geſchieht. Es ſind dies kurz folgende: I. Vermittelung durch Banken: A. bei feſter Uebernahme, wo der Gegenwort 1. an einem Tage(), 2. an verſchiedenen Tagen(3a) ausbezahlt iſt. B. bei kommiſſionsweiſem Verkauf(3b). C. bei OMarswerke.⸗G., Nürnberg. Blättermeldungen zufolge verteilt die Geſellſchaft aus 515 339 R. Reingewinn eine Dividende von 10 pCt. OGebrüder Skollwerk.-⸗G., Köln. Nach 0,58 Mill 1 Ab⸗ ſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 134 Mill., aus dem, wie bereits gemeldet, eine Dividende von 8 PCt. auf die Stamm⸗ und 6 pCt. auf die Vorzugsaktien verteilt werden. 98 190„ werden auf neue Rechnung vorgetragen.— Ueber die Ausſichten bemerkt der Geſchäftsbericht, daß im laufenden Geſchäftsſahr der Markt für die hauptſächlich ver⸗ bleibenden Rohſtoffe ziemlich normal geweſen ſei. Die Verkaufs⸗ preiſe ſeien bei erhöhter Beſchäftigung hinter denen des Vorjahres zurückgeblieben. OKohlenhandels-Geſellſchaft Stinnes. Wie verlautet, wurde die für geſtern beabſichtigte Gründung der neuen Kohlenhandels⸗ geſellſchaft bis nach den Feiertagen verſchoben. OwWeſtdeulſche Draht. und Kabelwerke.⸗G., Duisburg. Die Geſellſchaft erzielte einen Reingewinn von 5503, der vor⸗ getragen wird. Das neue Jahr habe ſich infolge der Preisſenkung weniger günſtig angelaſſen. ORheiniſch⸗weſtfäliſcher Jemenkverband. Die Verhandlungen wollen nur langſam vorwärts gehen. Auch die geſtern in Bochum abgehaltene Verſammlung verlief ergebnislos; doch wurde in der Quotenfrage ein Ausgleich gefunden, ſo daß ſchon in den nächſten Tagen mit einer 10 jährigen Verlängerung des Verbandes zu rechnen iſt. Von Hans Stkeffen⸗Heidelberg Auflegung mit Zeichnungsfriſt, wo die Stücke 1. ſämtlich innerhalb der Friſt(), 2. nur teilweiſe innerhalb der Friſt(30) abgeſetzt wurden. D. bei Auflegung zu verſchiedenen Zeichnungsfriſten(3c). II. Abſatz unmittelbar durch die Emittenten(3e).(Die in Klammern beigefügten Zahlen geben die Abſätze des Verordnungsartikels an.) Man ſieht hier gleich, daß die Klaſſifizierung unlogiſch iſt, da kein Fall den andern auszuſchließen braucht. So iſt z. B. unerklär⸗ lich, welcher Gegenſatz zwiſchen Punkt A und C iſt. Es kann ſehr wohl eine Anleihe feſt übernommen ſein und trotzdem zur Zeichnung aufliegen. Ebenſo kann ein Kommiſſionsverkauf mit Zeichnung erfolgen. Es iſt garnicht erforderlich, kleinſte Begebungs⸗ ſpezialitäten hier aufzuzählen; weſentlich wäre es vielmehr ge⸗ weſen, wenn nur ſolche herangezogen würden, die untereinander in keinerlei Beziehung zu einander ſtehen. Unbedeutend iſt auch die Frage der feſten Uebernahme. Da der Wert der Stücke davon nicht beeinflußt wird, konnte dieſer Punkt überhaupt fort⸗ fallen. War es doch z. B. möglich, daß zwei Anleihen, von denen die eine feſt übernommen war und die andere in Kommiſſion gegeben wurde, am gleichen Tage infolge ſtarker Zeichnungsluſt dem Emittenten bezahlt werden konnten. Aus welchem Grunde alſo hier eine unterſchiedliche Realwertermittelung. Nur der Gold⸗ wert kommt bei der Aufwertung als ausſchlaggebend in Betracht. Hätte es ſtatt der langwierigen Ausführungen geheißen, daß bei Begleichung an einem Tage der Geldwert dieſes Tages, bei Bezahlung an verſchiedenen Tagen der Durchſchnittswert ermittelt wird, hätte das die gleichen Dienſte getan. Dieſe 7 einzelnen Fälle der Begebung ſind aber nur einſeitig bekannt. Der Gläubiger hat nicht die geringſte Ahnung, unter welche Kategorie ſeine Anleihe 5005 Damit wird vorläufig nur Unſicherheit in den Martt der Induſtrieobligationen getragen bis die Berechnungen der Emittenten der Heffentlichkeit bekannt wer⸗ den. Dies hat bis zum 28. 2. 1926 zu geſchehen. Es kann ſchon jetzt damit gerechnet werden, daß ſich hier große Differenzen mit den Gläubigern ergeben werden, was ja auch nicht anders denkbar iſt, da der eine die Anleihe nach dem einen, der andere nach dem anderen Modus goldwertig berechnet wiſſen will. Wie ſoll z. B. eine Anleihe behandelt werden, die feſt übernommen war und vier Wochen zur Zeichnung auflag? Es kommen hier ſowohl A1 und C1 in Betracht. So laſſen ſich allerlei Fälle konſtruieren. Dem Gläubiger ſteht deshalb das Recht zu, bis zum 30. 4. 1926 die Spruchſtelle anzurufen, wenn er 5 pCt. des veröffentlichten umlaufenden Obligationskapitals ſein eigen nennt. Läßt ſich gegen die Errechnung des Realwertes da nichts ein⸗ wenden, wo ein Tag maßgebend iſt, ſo iſt die anderweitige Rege⸗ lung höchſt anfechtbar. Hier wird im großen Maße Verwäſſe⸗ rungspolitik getrieben. Beiſpiel: Eine Geſellſchaft legte zunächſt 1 Milliarde auf, die ſchnell Abſatz finden, ſodaß die Gelegenheit wahrgenommen wird, weiteres Material auf den Markt zu bringen. Erweiterungsausgaben wurden beſchloſſen zu 5 Milliar⸗ den und eine dritte zu 1 Billion. Nachdem alles untergebracht war, wurde die, Geſamtemiſſion als einheitliche, ſagen wir 10 proz. Anleihe von 1923 bezeichnet. Die Goldwerte waren nun folgende: 1000 G 1 Milliarde bei Meßzahl 1 Million 50 Milliarden bei Meßzahl 1 Milliarde— 50 G⸗. 1 Billion bei Meßzahl 100 Milliarden— 10 G Geſamtwert 1060 G Wert eines Stückes von 1 Million nominal der Anleihe von 1,051 Billionen 1 Tauſendſtel Goldpfennig. Ein Stück über 1 Milliarde= 1 Goldpfennig. Der erſte Abſchnitt in Höhe von 1 Milliarde 4 wäre dann 1 Pfennig wert, ſtatt 1000 G, ſomit eine Entwertung um das millionenfache, während beim letzten Teil von 1 Billion, die insgeſamt nur 10 G, erbracht haben, gerade der Goldwert erreicht iſt. Der Hauptgoldwert des erſten Abſchnittes wird alſo auf die anderen verteilt. Je länger man alſo mit der Zeichnung wartete, deſto beſſer ſetzt für die Auf⸗ wertung. Kraſſer kann der Fall noch geſchildert werden, wenn beim letzten Teile der Goldwert der Einzahlung überſchritten wird, was ja bei dem rapiden Sturz der Mark und damit Anſchwellen der Meßzahl innerhalb 10 Tagen um das 1000 fache ſehr leicht möglich war. Der hier konſtruierte Fall iſt nicht abſurd. Wir finden ihn in viel ſchlimmeren Ausmaßen bei der—20 proz. Münchener Stadtanleihe von 1923, wo bei 5 Milliarden Anfangsemiſſion in vier Wochen annähernd 100 Billionen erreicht wurden. Bei den Induſtrieobligationen iſt alſo das gleiche möglich geweſen. An⸗ geſichts der Wertloſigkeit der früher gezeichneten Stücke wäre es daher angebracht geweſen, für jeden Abſchnitt beſondere Ausgabe⸗ tage zu ermitteln. Der Schuldner hat davon keinen Nachteil, wohl aber der erſte Zeichner einen gewaltigen Vorteil. Ein Sonderfall, wo neue Obligationen des gleichen Schuldners gegen alte im Umtauſch angeboten wurden, wird dergeſtalt be⸗ handelt, daß der Goldwert der alten Obligation maßgebend iſt. Wir kommen zu dem Ergebnis, daß die Beſtimmung der Gold⸗ werte da, wo Zuſammenziehung erfolgt, nicht dem Sinne der Aufwertung entſspricht, jedem den gleichen Goldwert ſeiner Leiſtung in Prozentſätzen zurückzugeben. Hier muß un⸗ bedingt Remedur erfolgen. Darüber hinaus iſt bis zur endaültigen Feſtſtellung des Goldwertes der amtliche Handel einzuſtellen. ORheiniſch⸗Weſtfäliſche Getreidekreditbank.⸗G., Duisburg. Die geſtrige.⸗V. genehmigte den Abſchluß. Aus dem Rein⸗ gewinn von 29 901/ gelangt eine Dividende von 6 pCt. zur Ausſchüttung. Die Ausſichten werden als befriedigend bezeichnet. O verkaufsverhandlungen des Skumm⸗Konzerns. Die kürz⸗ lichen Verhandlungen des Konzerns bezogen ſich auf die Abſtoßung der Eiſeninduſtrie Menden u. Schwerdke.⸗G. Eine Einigung konnte aber nicht erzielt werden, weil die vom Konzern geforderte Summe auf der Gegenſeite keine Annahme fand. -1. Stock Mokorpflug.-., Berlin. Der Gläubigerſchutzverband in Berlin teilt mit, daß die von dem Leiter des Schutzverbandes angeknüpfte Verbindung mit einer auswärtigen Intereſſentengruppe geglückt iſt. Dieſe prüft die notwendigen Unterlagen und hat ſich eine dreimonatige Option geben laſſen. Die Sanierung ſei ausſichtsreich, weil die Aktiven die Paſſiven um 5 Mill. überſteigen. Die Prolongationsverhandlungen mit den Banken über Wechſel führten 35 einer Wechſelverlängerung, die allerdings bisher über den 31. Januar 1926 nicht hinausgeht. )(Bayeriſche Bierbrauerei zum Karlsberg(vorm. Ch. Weber) .⸗G., Homburg-Saar. Die im Jahre 1896 gegründete Geſellſchaft, die im Jahresdurchſchnitt etwa 100 000 Hektoliter ausſtößt, verzeich⸗ net für das Geſchäftsjahr 1924/25(bei einem Stammkapital von 1 375 000 Fr.) einen Reingewinn von 9343 914 Fr.(gegen 654011 Fr. i..) und ſchüttet, nach Abſchreibungen in Höhe pon 604 593 Fr., eine Dividende von 25 pCt.(wie i..) aus. Neue Aannheimer Seitung» Handelsblatt Deviſenmarkt Der franzöſiſche Franken weiterhin ſehr ſchwach Die Abſtoßung des franzöſiſchen Franken hat auch im Laufe des geſtrigen Tages erhebliche Fortſchritte gemacht. Der franzöſiſche Franken nähert ſich neuerdings ſeinem in der letzten Woche ein⸗ genommenen Tiefſtand und notiert heute vormittag gegen London mit 13395(geſtern vormittag 13075), was einem Reichsmarkkur⸗ von 15,25(15,50) Pfg. entſpricht. London— Brüſſel blieb unver ändert 107, London— Mailand 120,25, Kabel— Schweiz notiert heute früh 5177, London— Schweiz 25,12(25,10), Holland= Schweiz 20875(208), Paris— Schweiz ſchwächer 18,85(19.20), Mailand— Schweiz unverändert 20,90, Kabel— Holland 24826, London— Holland 12,07, London— Oslo feſter 23,90(23,95), London— Kopenhagen unverändert 19,55, London— Stocthonm 18,05, London— Madrid 34,30, Brüſſel— Paris 124,75(1257%) Mailand— Paris 111(108,25), London— Kabel wird unverändert mit 4,85 bewertet. In Reichsmark laſſen ſich weiter folgende Kurſe ermitteln: London 20,37&, Zürich 81,10(81,11) Pfg., Mailand 16,95, Holland 1,68,80, Prag 12,44 Pfg., Oslo 85,25(85) Pfg., feſter, Kopen⸗ hagen 1,04,30(1,04,20), Stockholm 1,12,75(1,12,70). Die Aufwärtsbewegung der ſchwediſchen Krone über Goldparität hat weitere Fortſchritte gemacht. Belgien unverändert 19,05 Pfg. Spanien 59,35(59,40) Pfg., Argentinien 1,74,15, Japan abge⸗ ſchwächt 1,81,10(1,81,30). Waren und Märkte Marktberichk für Benzol und Ammoniak Benzol: Im Monat November 1925 hat ſich die Benzol⸗ erzeugung weiter verringert. Die Nachfrage nach Benzol war unvermindert lebhaft. In den Preisverhältniſſen ſind keine hervor⸗ zuhebenden Aenderungen eingetreten, doch ſind die Preiſe als re feſt zu bezeichnen, was einmal mit der außerordentlich ſtarken Nach⸗ frage nach Benzol zuſammenhängt und dann aber auch mit dem ſchon ſeit Tagen zu beobachtenden Anziehen der Weltmarktpreiſe für Benzin. Der Abſatz in Benzol⸗Benzin⸗Gemiſchen entwickelte ſich weiter befriedigend, es werden hierin nicht unerhebliche Mengen abgeſetzt. Ammoniak. Im Inlande war das Ammoniak⸗Geſchäft im Monat November 1925 ſtill, im Ausland weiterhin zufriedenſtellend. Die Erzeugung verlief programmgemäß. 1·: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 21. Dez. 1 Kg. Gold 2795 G. 2809.; 1 Kg. Silber 94,.70—95,20 G. 96,70.; 1 Gramm Platin 14,25 G. 14,55 B. 2⸗: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 22. Dez. 1 Kg. Gold 2795 G. 2809.; 1 Kg. Silber 95,00—95,40 G. 96,90.; 1 Gramm Platin 14,25 G. 14,55 B. : Magdeburg, 22. Dez. Jucker prompt innerhalb 10 Tage 27,00, Lieferung Dezember—, Januar⸗März—, ruhig. :: Bremen, 22. Dez. Baumwolle. American Fully middling g. c. 28 mm. loko per engl. Pfd. 20,74(20,84) Dollarcents. Serliner Metallbsrſe vom 22. Ddezember Breiſe in Feſtmark für 1 Kg. — 22 Alumm znium 2 2 25 3 Elektrslottuv 14.59 134.50 ic Becves Se.% Nafſinabebzyzr—.—.t, rt.— 5 Blei—.— ütterzran—*.—5 Renzinklsb.Hr. 786·77 76˙.77 Nickel 838•.5. 199—8595 doͤ.(fr. Verk.—.——.— Antimon.131.8.75.U7 8 Plattenzink 64˙35 64˙85 Silber für 1 Sr. 91.75.55,75 5. 4— Aluminium.35•.40.35⸗2.40 Platin p. Gr.——— Lenden 22. Dezember. Metallmarkt.(In eſt. d. engl o 101% K. 1 plei 2415 2428 upfer Kaßa 60.35 60,3 deſtſeleet. 65.28 65.— in! 88 4⁰ 2275 de. 2 Nene 61.35 61 25 Nickel—— neckſilbe 14,75 d5. Elekisl. 66.50 66.25 Zinn Kaſſa 288.25 285,75 Regulus— Schiffahrt Frachtenmarkt am 22. Dezember Die Lage an der heutigen Schifferbörſe war im weſentlichen un⸗ verändert. Zu Berg ſind nur wenig Reiſen in Tagesmiete und in Fracht abgegeben worden. Dagegen war das Exportkohlengeſchäft wiederum ſehr groß. Die Fracht nach Mannheim ging um 10 Pfennig für die Tonne zurück, während die Fracht talwärts ihren ſeitherigen Stand behauptete. Nächſte Dampfer⸗Expeditionen des Norddeulſchen Lloyd Bremen Bremen⸗New York: D. George Waſhington am 29. 12. D. Bremen am 3. 1. 26: D. Preſident Rooſevelt am 4. 1. 265 D. Stuttgart am 13. 1. Bremen⸗Philadelphia⸗Baltimore⸗Nor⸗ folk: D. Pfalz am 31. 12. Bremen⸗Cuba: D. Ingram am 10. 1. 26. Bremen ⸗Brafilien: D. Nienburg am 31. 12.; D. Porta am 9. 4. 2 Bremen⸗La Plata: D. Weſer am 3..; D. Sierra Morena am 24. 9 Bremen⸗Oſtaſien: D. Fürſt Bülow am 24. 12.; D. Eity of Sing pore am 26. 12.; D. Derfflinger am 2. 1. 26: D. Machaon am 9. 5 Bremen⸗Auſtralien: D. Hamburg am 23. 12.; D. Demoducu am 6. 1. 26. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat dezember u5ain-59.l J14..14 I. 2l.J I Her- Ben.I 15..J 1I. I. 40.90 Schuſterinſel“ 63 580 2 5.,42.75 Mannheim.58 2, 72.32 2,18 2, Kebl...82 1580181 725 5 17 22 720 757 Maxau. 3,86 3,1 3418,373,77½40 eee Mannheim.5 2,857. 5 2,11 225 9,42 Taud. 18.80 168 188.50.80 Köln 88 2438,2,101727 385 Der Weihnahtznnnt heingt vitle ſhöne Fiitrtatt, die ſo recht geeignet ſind, ſich mit Muße in 15 Lektüre, die Jeitung zu vertiefen. Die„Neu Mannheimer Seitung“ erfreut ihre Bezieher für die Weihnachtszeit durch eine kKünſtleriſch aus“ geführte Beilage und einen Wandkalender neben einer reichen Sülle gediegenen Unterhaltungsſto Die Zuſtellung erfolgt ſchon von heute ab, wenn die Beſtellung für den Monat Januar direket an die Geſchäftsſtelle oder unſere Crägerin erfolgt. ffes. Sea400 + — 28 ee Ieee e Neue Mannheimer Jeituna[Mitta⸗⸗Nusaabel 7. Seile. Ar.—5 1 Gestern früh 10 Uhr ist unsere innigstgeliebte, unvergeßliche Tochter Emmy im Alter von 22 jJahren, von ihrem schweren Leiden dureh einen sanften Tod erlöst worden. Mannheim, den 22. Dez. 1925 Meerlachstr. 39 Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Fritz Fanz. Die Beerdigung findet am Don· nerstag, 24. Dezember 1925, mittags 12 Uhr. von der hiesigen Leichen- halle azus statt. 23866 Gem (iemeim, 0 7, 9. 6 Stelt Kerten Marie Bohlen e kunstmeler FIfZ Lenge Verlobfe Veilmechlen 195. (2 8, 17/19 Gediegene Möbeil-⸗ Ausstattungen fü- Verlobte liefert 8105 MOEBELHAUS PpISTINER 4 NIübel enotme Auswah billigsfe Preise 20 A. 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Ueber das. 5 55 e Gefell⸗ a ür Schiffahrtsausrüſtungen u bearf Wechr— Schäſer in Mannheim, Offene Handelsgeſellſchaft in Liqu. wird heute nachmittag 1% Uhr das Konkursverfahren eröffnet. 2 Konkursperwalter iſt ernannt: Rechtsanwalt Dr. K. Geißinger in Mannheim. Konkursforderungen ſind bis zum 8. Jannac 1926 bei dem Gericht Zugleich wird zur Beſchlußfaſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, Eber die Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes und ein⸗ tretenden Falles über die in 5 132 der Konkurs⸗ ordnung bezeichneten Gegenſtände auf; Montag, den 18. Januar 1926, nachmittags 4 Uhr. Zim⸗ mer Nr. 200, ſowie zur Prüſung der angemeldeten Forderungen auf. Montag, den 25. Januar 1926, nachmittags 4 Uhr vor dem Amtsgericht Abt. BG. 11, Zimmer 200 Termin anberaumt. All Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe behörige Sache im Beſitz haben oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben. wichts an zu verabfolgen leiſten, auch die Verpflichtung aulerlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedi⸗ gung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 3. Januar 1926 Anzeige zu machen. Mannheim, den 19. anzumelden. den Gemeinſchuldner Fabri⸗ Zum Allen oder zu dezember 1925. Jabbel deann Manel fatet Naanlach aaen eihalten Sie von der aunadchele „phönix“ Ihre Kragen, Man chetten und Oberhemden G. Schäfer 0 4, 2 Telelon 487,. reN5 Enorme Auswahl! fix Ibenbacher Lodewaren AWERBUCH.. N4. 13 Gut ſingende Händtteunabne zu billigen Preiſen hat noch abzugeben B5635 2. Bohrmann, N 7, 2 Holzſtr. 18, part. Ein Schönes Weſhnachfs-Ceschentel W Dianos Leses Modell„Morpho“ Bestbekannte Marke Mit wunderbarem Ton Karl Friedr. Bauer, T 4. 5, Il. 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Ein hohes, lustiges Mäfchenspiel mit Volksliedern in 5 Bildern von Heimich Römer Musik von veischiedenen Komponisten In Szene gesetzt von Johannes Heinz Musikalische Leung: Karl Klauß Kinder-Tänze von Dr. Lida Wolkowa Anfang 2½ Uhr Ende gegen 5 Uhr Petsone n: Karl Neumann-Hoditz; Die Rönigs- tochler: Clvira Eidmann; Das tapfefe Schneider- lein. Pritt Lmn; Die Mustrau: Elise de Lank; Ein schwalzhaariger Riese: Josel Renkert; Ein rothaatiger Riese; ljohannes Heinz; Das kleine Häslein Karola Behrens; Die Hexe: julie Sanden; Det Bär- Ernst angheinz; Der Prmz aus dem Goidlande: Albert Parsen; Der Hausmeister. Hans Godeck: Erster. Zweiter, Dritter, Vierter Ritter: Anton Gaugl. Willy Birgel, Geoig Köhler. Hariy Bender.— Iiere des Waldes, viel kleme Mohren Der König: Inhalt: Erstes Bild: Die Pliegenschlacht; Zweites Bild: Die Riesenjagd; Driites Biid: Das Rätsel- raten: Vie tes Bid Das Hexenblaten; Fünnes Bild: Der Tanz det Gäste beim Hochzeitsſeste Spielwoit Hariy Bender Pause nach dem dritten Bilde. Hittwoch. den 23. Dez. 19235 Vorstellung Nr 124, Miete A. Nr. 16 B. Nr. 6766—6328, 7561 7580, FVR. Nr. 3219 bis 3250, 9501—9513, 9528—9538, 96169630 Doktor Kuock. odler: Der Tiliumph der Medizin Lustspiel in drei Akten von Jules Romains Deutsch von Benno Vigny in Szene gesetzt von Heinz Dieitich Kenter Bühnenbiider von tleinz Gieie Anlang 8 Uhr Ende nach 10 Uhi Personen: Dr. Knock, dei neue Doi latzt: Eugen Aberer; Dr Caramelle, der alte Dorfa-zi: tnst Lang- hemz; Mousquet. der Apotheker: Hans Godeck; Bernnard der Ortsschulmeister: Amon Gaugl; Der Oitstrommier: Joset Renkert; Etstei Doit- bursche: Rudolnt Wiugen; Zweiter Doribursche Raimund Janitschek; Amedes, Diener Geo.g Kömer; Jean. Chaufeur: Wihy Birgel; Frau Calameile: Julie Sanden; Frau Remy. Wirtin: Marga Dietich; Die Dame in Schwarz: Elise deLank; Ein Dienstmädehen: Alice Droller; Eine Insasse des Sanatoriums: Karl Neumann Hoditz; Eine Amme: Marta Holz.— Spielt in dei modernsten Gegenwart Der eiste Akt in Dr Caramelies vors nitlutuchem Auio Der zweile Akt in der einstigen Wohnung Di. Catamelles Der di te Akt die Monate später im Nobelsaale des Hotels zum„goldenen Diomedar“ Alie diei Akte aber in einem kleinen Makttlecken dei Touramne Spelwait: Emo Arndt. .öBeIe Pause na ch dem 2. Akt. „Meihgachten im N belungensaal“ Nur am 1. Feiertag den 25. Déezember, abends 3 Uhr Ohne Bewirtischaflung Kleine Preise: 00 Pfennig bis 1 90 Mark „Unterm Weihnachtsbaum“ Großer bunter Familien abend Aus dem Progtamm- Weihnachtsklänge: Choral—„Weihnachten“ fülr gem. Chor, Oigel. Sopran und Orcheste. Feierstunde: Kamate„Die leiztie Walpurgisnachi“ von Mendelssohn für gem. Choi, Soli und Orchesier. Tanz uid Spiel: Tänze von Margot Brechtel. Singspielauſtühtung„Bastien u. Bastienne von Mozait. Sollsten: Ottilie Linn· Leiti. Elisabeth Schlotter- beck · Textor. Julius Ktàmer und Di. E. der gem. Velkschor Mannheim- Neckarau und das Konzertorchester unter Leitung de. Herren L. Gader und O0 Homann-Webau— Kaiten im Rosengaiten und Verkehtsveien Anulla⸗Boldsaal Tanzstätte der eleganten Welt 3850 Senntag, 27. Dez. abends 7 Uhr: Moderner Tanz-Abend Tan tsportlshrer Pfirrmann& Sohn. —::prrrrr ́ ͤrT————rñ??: Hotel und fouristennaus Breitenbrunnen 812 Meter ü d. M. Bad Schwarzwald, Poſt Sas⸗ bachwalden, Bahnſtation Ottersweier Achern, Otten⸗ höfen 1 Stunde v. Mummelſee und Hornisgründe enttent, Sommeraufenthalt. Winietſportplatz Penſion, Proſpette, 40 Betten, Maſſenquartter Snee Eigenes Fubrwerk S247 igentümer: Karl Springmann i Fa E. Ronecker leh musn wegen Umzug räumen auminte. Fükde, dammen zu jedem annehmbaren Preise. Pelz-Therkatz, Mannheim, L 2, 7, part. Kein Laden. 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Das beliebte und führende Filmtneater seit 15 Jahten p 6 11 Enge Dlanken 0 I PDE IIII 11 fan nn den zäleclen fu Hinder der rreude 3. Neueste Ufa-Wochenschau. Anlangszeiten d Filme wochentags:.45.48, .50,.10,.10,.15, 8 40,.40 bis 10.35 Uht I.05, Morgen geschlossen, Damenschirme Strapazier Qual..50,.50,.50,.—, 4 50, Damenschirme Halbseide Damenschirme Halbseide, mit ſester Kante Toppschirme, Bwll. .50,.50,.-,.50,.—, Herrenschirme Haloseide Herrenschirme .00 .50 .00 .50 Kinderschirme Heufie zum letzten Nial! Der Film: Der Walzer VonStraus in Neuaullührung: Derflund vonBaskerville 3. Neueste Ufa-Wochenschau ee d Filme wochentags 4. 20. 4 50, 05, 7 55..15 und von.10 bis 11 Uht da wir unseren Angestellten zum tleiligen Abend treigegeben haben. 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