dzwiſchen den Veſſenverſammuung dendal begonnen haben werde, dernder Gräfin Poſadowska gekauft und deſer Offizier verkaufte ſie Sezugspreiſe: In Mannbeim und Umgebung ſrei ins 8 durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne ſeſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftliche eue Mannhe W8 Abͤbend⸗Ausgabe — 85 25 une öeit Preis 10 Plennig 1925— Ar. 596 Anzeigenpreiſe nach Tarif bei Borauszahlung pro emſp. Kolonelzeile ür Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. werden höher berechnet. 1 0 44 lten. iſchecktont 0 2 Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben TVV 2— wird teine Berantwortung übernommen. Höhere Gewalk Geſchäfts Nebenſtellen Waldboſſtraße 8. Schwetzinger⸗— Streiks Beiriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. 4 8 anſprüchen für ausgeſallene oder beſchränkte Ausgaben Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernwrech⸗ Anichlüſe Nr. 7941 7942 7948. 7944 u. 7945 oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Jernſprecher ohne Gewähr.— Gerich“sſtand Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Srauen⸗Zeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Reiſen. Geſetz und Necht Re vorbereilende Abrüſtungslonferenz Der franzöſiſche und der deutſche vorſchlag klaffende Widerſprüche In ſeiner Note über den Sicherheitspakt vom Auguſt d. J. hatte riand angedeutet, daß für den Fall der Zugehörigkeit Oeutſch⸗ lands zum Völkerbund die Frage der allgemeinen Abrüſtung als znunmehr aktuelle Aufgabe“ anzuerkennen ſei Wann Deutſchland in den Völkerbund eintreten wird, iſt zwar noch nicht beſtimmt, aber die Einladung des Generalſekretariats an die Reichsregierung, in der vorbereitenden Kommiſſion für die Abrüſtungskonferenz am 15. Februar 1926 in Genf ſich vertreien zu laſſen, liegt bereits vor. Es braucht nicht auseinandergeſetzt zu werden, in wie ſtarkem taße die Zukunft Deutſchlangs von einer unparteiiſchen Regelung der europäiſchen Abrüſtungsfrage abhängt. Niemand wird nach dem ganzen bisherigen Wirken des Völkerbundes Optimiſt genug ſein, eine ſchnelle und gerechte Löſung des Problems zu er⸗ warten. Schon der Umſtand, daß gerade Frankreich mit beſonderem Eifer für die Beſchleunigung der Vorarbeiten ſich ein⸗ ſetzt, muß ſtutzig machen. Der franzöſiſche Vertreter beim Völker⸗ bündrat hat mittlerweile bereits in einem Schriftſtück die Fragen zu⸗ ſammengefaßt, deren Studium ſeine in Genf für erfor⸗ derlich erachtet Der Begriff„Rüſtungen“ wird darin genauer um⸗ ſchrieben durch die Formel der„potentiellen Kriegsſtärke“, die bei den kommenden Verhandlungen vermutlich eine große Rolle ſpielen dürfte. Die potentielle Kriegsſtärke eines Landes ſetzt ſich nach der efinition des Herrn Paul Bonceur aus den vielfältigen Ele⸗ menten zuſammen, die dieſem Lande eine beſtimmte Kraft für die Führung eines Krieges verleihen: Heer, Waffenvorräte, Bevölke⸗ kungsziffer, Ernährungsmöglichkeiten, induſtrielle Produktionsfähig⸗ keit, Zuſtand der Finanzen, geographiſche Lage, Mobiliſationsmög⸗ ichkeiten, Fähigkeit zur Waffenfabrikation uſw Die 0 Auffaſſung geht nun dahin, daß z. B. ein Induſtrieland, das in Frie⸗ denszeiten 10 Diviſionen unterhält, im Krieg 150 aufſtellen könnte, während ein anderes Land mit landwirtſchaftlichem Charakter, das im Frieden 30 Diviſionen unterhält, im Kiregsfalle zwar erheblich mehr Diviſionen mobilzumachen, ſie aber nicht zu bewaffnen ver⸗ möchte. Der franzöſiſche Vorſchlag verlangt deshalb, daß zur Ver⸗ ringerung der Rüſtungen beſtimmte Verhältnisziffern potentiellen Kriegsſtärken der einzelnen Staaten aufge⸗ Mellt werden 5 Die Anwendung, die Frankreich dieſen Leitſätzen deshalb in der Praxis geben möchte, läßt unſchwer erkennen, daß ein wirklicher u. auf richtiger Wunſch nach Abrüſtung in Paris nicht beſteht. Frank⸗ kreich will im Gegenteil nach dieſem ſorgſamerklügelten Be⸗ dechnungsſchlüſſel ſeinen Vorrang als militäriſche Macht ſichern. Damit würden aber die zur Zeit herrſchenden Verhältniſſe in Guropa, von deren Unhaltharkeit im Grunde jeder überzeugt iſt, geradezu ſtabiliert. Graf Montgelas weiſt in einer ſehr beacht⸗ 25½½ Milliarden Neparationen! IBerlin, 23. Dez.(Von unſerm Berliner Büro.) In dem Be⸗ richt der Reparationskommiſſion(ſiehe Mittagsblatt) wird erneut die Behauptung aufgeſtellt, daß wir von der Unterzeichnung des Ver⸗ Jailler Vertrages an bis zum 30. November 1925 insgeſamt 10 Mil⸗ Rarden Goldmark an Reparationszahlungen geleiſtet häten. Dieſe Rerechnung kann von deutſcher Seite keineswegsanerkannt werden, da ſie bekanntlich zum Teil auf ſehr ſtarken Min der⸗ ſchätzungen der deutſchen Leiſtungen beruht. Nach deutſcher Berechnung kann von deutſcher Seite keineswegs anerkannt Ronszahlungen geleiſtet. Im übrigen können wir auch darauf ver⸗ weiſen, daß engliſche und amerikaniſche Schätzungen vorliegen, nach denen die deutſchen Reparationsleiſtungen bis Ende des Jahres 1922 bereits auf 25,5 Milliarden Goldmark veranſchlagt werden. Lohnbewegungen in paris iensta nd in der Arbeitsbörſe in Paris eine Am Dienstag 95 185 en ſtatt. Es wurde 7 nhörung mehrerer Redner eine Entſchließung angenommen, in der mis Rüclicht 12 7 die fortſchreitende Teuerung am 1. Januar 1026 zine jährliche Gehaltszulage von 1800 Franken gefordert wird, ſowie ie Einführuna der aleitenden Lohnſkala. Die Arbeiter und Ange⸗ tellten, die in der Gewerkſchaft der Ernährungs⸗Branche von Parts id Umgebung organiſiert ſind, hielten kurz nacher ebenfalls eine erſammlung ab, in der mit der aleichen Bearündung ebenfalls eine Agemeine Aufbeſſerung der Löhne und Gehälter gefordert wird. Dieſe beiden Verſammlungen ſtehen nicht vereinzelt da. „In den letzten Tagen haben nicht nur in Paris, ſondern auch 2 der e Rafſenverfammlungen der Arbeiter und Angeſtelllen ſtaltgefunden, in denen infolge der anhaltenden Teuerung neue Lohnforderungen geſtellt wurden. An offi⸗ aller Stelle ſieht dan dieſen Bewegungen der unteren Angeſtellten mit einer oewſſen Veünxuhigung entgegen, da man geglaubt hatte eine Wiederherſtellung des Gleichgewichtes und die damit zuſammenhängende Beſſerung des Frankenkurſes könne erreicht werden bevor die Teuerung zu unaus⸗ Heiblicen Lohnbewegungen geführt ſic e b. wenn die ine ohn 9 un. ee dadurch alle Budgetberechnungen über n Haufen geworfen werden. Ein neuer Skandal in Polen Die Korruption in Polen zieht immer weitere Kreiſe. 0 Ae Zeit wne berichtet, daß das polniſche Eiſenbahn⸗ kumiſterium Kaſernen in Graudenz gekauft hätte zur Uncer⸗ Uingung von Beamten aus Bromberg, da dorthin die 0 enbahndirettion verlegt würde. Jeßt wird bekannt, daß die er Fgaſernenkauf eine glänzende Schiebung war. Die Kaſernen wurden von einem höheren polniſchen Offizjer für 300 000 Zloty Zloty weiter. Die teenbehnniſterum für 700 000 n an das Eiſenbahnminiſterium für nach einem Voran⸗ ſeieraaneſten an den Bauwerken ſollen jetzt mag nach 600 000 Zloty koſten. gen in lichen Studie, die er in der Zeitſchrift„Der deutſche Gedanke“ ver⸗ öffentlicht, auf die mit der Idee des Völkerbundes unvereinbare Eigentümlichkeit hin, daß eine Bundesexekution gegen Frankreich und ſeine Schützlinge wegen der rieſigen militäriſchen Uebermacht dieſer Länder heute einfach undurchführbar wäre. Dem Vorſchlag Boncours ſtellt Graf Montgelas eine An⸗ zahl Richtlinien entgegen, nach denen man in Deutſchland die Abrüſtungsfrage behandelt ſehen möchte. Danach wäre es zunächſt die Aufgabe des Völkerbundes, das Wehrſuſtem für alle in ihm ver⸗ tretenen europäiſchen Kontinentalſtaaten feſtzuſetzen— alſo nicht nur für die ſogenannten„beſiegten“ Staaten allein. Die allgemeine Wehrpflicht muß entweder durchweg verboten oder durchweg ge⸗ ſtattet ſein. Der Völkerbund hätte weiter die Kopfſtärken der ein⸗ zelnen Friedensheere feſtzuſetzen und dann daraus die ent⸗ ſprechenden Kriegsſtärken zu beſtimmen. Der Feſt⸗ ſetzung dieſer Stärken müſſe der Art. 8 der Völkerbundsſatzungen zugrunde gelegt werden, nach dem die Heere dazu beſtimmt ſind, die nationale Sicherheit der verſchiedenen Länder zu gewährleiſten und ihnen die Teilnahme an Bundesexekutionen zu endchen. Zu berückſichtigen wären ferner die geographiſche Lage und die beſon⸗ deren Verhältniſſe der einzelnen Staaten, u. a. auch das Beſtehen politiſcher oder militäriſcher Bündniſſe, der Beſitz von Kolonien, die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit. Es ſoll nicht geſagt werden, daß der hier in rohen Umriſſen wiedergegebene Plan in allen Punkten der offiziellen Auffaſſung entſpräche. Aber die Gegenüberſtellung der beiden Entwürfe zeigt zur Genüge, welche Widerſprüche zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Anſchauung klaffen. Im übrigen wird ſchon die Prü⸗ fung der rein techniſchen Seite des Abrüſtungsproblems Monate erfordern. Tſchitſ cherin hat während ſeines Aufenthaltes in Berlin die Befürchtung ausgeſprochen, daß die vorbereitende Kom⸗ miſſion eine Beerdigungskommiſſion für die Abrüſtung ſein wrde. Zu verhindern, daß es dahin kommt, wird Deutſchlands Bemühen ſein müſſen. 5 0 Amerikas Teilnahme (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 23. Dezbr. Im Repräſentantenhaus wurde eine Entſchließung eingebracht, die den Präſidenten erſucht, einen Delegierten zu der vorbereitenden Konferenz des Völkerbundes für die Entwaffnungskonferenz zu entſenden. In politiſchen Kreiſen meint man jedoch, daß wahrſcheinlich Houghton, der Botſchafter in London, und Gibſon, der Geſandke in Bern, ernannt werden, um die Koſten für einen beſonderen Delegierten zu erſparen, wofür die Zuſtimmung des Kongreſſes erforderlich wäre. Sücsdtiroler Leiden Täglich werden neue Uebergriffe der italieniſchen Behörden bei der Verfolgung des deutſchen Unterrichts gemeldet. Am Freitag, den 18. Dezember, wurde ein 20jähriges Fräulein, das in Bruneck auf Erſuchen vieler Eltern den Kindern außerhalb des Schulunter⸗ richts deutſche Privatſtunden erteilte, nach Bozen abge⸗ ſchoben. Dort wurde die junge Dame verhaftet, weil der Schubbefehl angeblich auf Meran gelautet habe. Sie wurde nun von einer Cara⸗ binieri⸗Kaſerne in die andere geführt, um ſchließlich im Unter⸗ ſuchungsgefängnis zu landen. Man ſteckte ſie dort in eine Zelle. in der bereits 8 inhaftierte Frauensperſonen anweſend waren, die wegen unſittlichen Lebenswandels verhaftet worden waren. Die Angehörigen der verhafteten jungen Dame konnten den Nachweis erbringen, daß der Schubbefehl auf Bozen gelautet hatte und erwirk⸗ ten ſchließlich die Freilaſſung. Der Wallfahrtsort Südtirols, das bei Bozen gelegene Marlen⸗ weilſtein, muß nunmehr von den deutſchtiroler Serviten ge⸗ räumt werden und wird von italieniſchen Ordensbrüdern aus der venezianiſchen Provinz beſetzt. die Miſſion cunnings An offizieller Stelle wird beſtätigt, daß der Emiſſär Abd el Krims, Haupmann Cunning, weder von Briand, noch von dem Generalſekretär des Qual d Orſay Berthelot empfangen werden wird. Man weiſt darauf hin, daß der Brief Abd el Krims, den Cunning mit ſich führt, ihn lediglich beauftragt, die franzöſiſchen nehmen, nicht aber irgend eine Unterhandlung zu führen. Weiterhin arklärt man, daß Abd el Krim nicht nötig habe, einen Emiſſar nach 5 zu entſenden, um dieſe Friedensvorſchläge kennen zu lernen, ie ſeinerzeit in der geſamten Preſſe veröffentlicht wurden. „Nach Erklärungen an offizieller Stelle ſieht man desholb nicht ein, was der eigenkliche Zweck der Miſſion Cunning ſei. Man be⸗ fürchtet zum Teil, daß es ſich um einen Verſuch handelt, Frankreich und Spanien zu trennen. Dieſe Befürchtung iſt befanders aufgetreten ſeit geſagt wird. daß Abd el Krim mit ſpaniſchen Vertretern in Tan⸗ gebnis⸗ Verbindung getreten ſei, allerdings ohne das geringſte Er⸗ der türkiſche Reutralitätsvertrag (Spezioltabeldienſt der United Preß) Moskau, 23. Dez. Das Kommiſſariat des Auswärtig 2 7 10 öffentlicht heute den Text des ruſſiſch⸗kürkiſchen Neutralitäts⸗ vertrags, dem hier große Bedeutung beigemeſſen wird. Von unterrichteter Seite wird darauf hingewieſen, daß dieſer Vertrag der Türkei abſolute Sicherheit gegen einen Angriff im Schwar⸗ zen Meer gewährt, falls die Moſulfra Entwiclungen füßren ſolte.„„ und ſpaniſchen Friedensvorſchläge vom Juli 1925 zur Kenntnis zu Die Agrar⸗Kriſis in Baden Von Dr. Makles, M. d. L. Die von der Landwirtſchaft auf Grund der Zoll⸗ und Steuer⸗ geſetzgebung von der größeren Ernte dieſes Jahres erhoffte Beſ⸗ ſerung ihrer Lage iſt nicht eingetreten. Die Landwirt⸗ ſchaft hat vollen Anteil an der deutſchen Wirtſchaftskriſe. Ihre Ur⸗ ſachen und Erſcheinungen ſind in den einzelnen Teilen des deutſchen Reiches je nach der Beſonderheit ihrer Landwirtſchaft verſchieden. Je mehr es ſich zeigt, daß von der ſtaatlichen Hilfe allein die Ueber⸗ windung dieſer Kriſis nicht zu erwarten iſt, umſomehr iſt es not⸗ wendig, daß man verſucht, die in der Landwirtſchaft ſelbſt liegende Urſache der Kriſis und die Möglichkeiten ihrer Ueberwin⸗ dung zu erkennen. Man neigt bei uns in Deutſchland ſehr ſtark da⸗ zu, den Grund der Wirtſchaftskriſis in der deutſchen Politik und Ge⸗ ſetzgebung allein zu ſuchen. Darin liegt eine große Gefahr, weil ſie die Bedeutung der Selbſthilfe verkennt und es iſt des⸗ halb vielleicht einmal gut, das andere Extrem zu behandeln und zu ſagen; es wird in erſter Linie von der deutſchen Wirtſchaft ab⸗ hängen, ob und wie die Kriſis überwunden werden kann. Ueber die Wirtſchafts⸗ und Zollgeſetzgebung dieſes Sommers heute ſchon ein Urteil abzugeben, iſt verfrüht. Die Erfahrungen einer Uebergangszeit, die wir beſitzen, reichen noch nicht aus, um ihre dauernde Wirkungen unter normalen Verhältniſſen zu beur⸗ teilen Dieſe Wirtſchaftsgeſetzgebung ſetzt ſchon als gut oder ſchlecht zu bezeichnen, iſt voreilig. Aber eines ſteht feſt: Die Wirtſchafts⸗ geſetzgebung allein kann nicht der Erſatz für die mögliche und notwendige Selbſthilfe der Wirtſchaft ſein. Einige Aufſätze in der„Kölniſchen Zeitung“(Nr. 905 und 918) behandeln die Wege der Selbſthilfe für die geſamte deutſche Land⸗ wirtſchaft. Hier ſoll das gleiche für die badiſche Landwirtſchaft verſucht werden. Wenn in der„Kölniſchen Zeitung! die Anſicht vertreten wird, die Agrarkriſis ſei kein Koſten⸗ ſondern Abſatzproblem, ſo ſtimmt dies für den Augenblick zum großen Teil, nicht aber auf die Dauer. Die geſamte deutſche Landwirtſchaft rechnete damit, in dieſem Herbſt ihre Ernte verkaufen, um damit ihre Schulden und Steuern bezahlen zu können dieſe Sp ation war falſch; denn in dem kapital⸗ und einkommenarmen Deutſchland fehlt die Kaufkraft, um die geſamte deutſche Ernte in wenigen Oenaten auf⸗ zunehmen. Der deutſche Landwirt, vor allem der Kleinbeſitzer, wird allzuſehr nur als Erzeuger und weniger als Wireſchaftter und Kauf⸗ mann erzogen. Mit der falſchen Abſatzſperulation verband ßo des⸗ halb eine falſche Kreditſpekulation; die Wechſelverbindlichkeiten der Landwirtſchaft ſollten in dieſem Herbſt zum Teil werden. Dies war aber nicht möglich und ſo laſten die für die Land⸗ wirtſchaft unerträglichen bohen Zinſen weiter auf ihr. Die kertige Zinshöhe und der kurzfriſtige Kredit ſind deshalb für die Landwirt⸗ ſchaft im Augenblick das größte Uebel. Abgeſehen von der Um⸗ wandlung kurzfriſtiger in langfriſtige Kredite, muß die Landwirt⸗ ſchaft vor der Reuaufnahme von Krediten gewarnt werden. Es muß ihr Grundſatz für Jahre werden, ſich auf eigene Mittel zu be⸗ ſchränken, ſelbſt dann, wenn darunter die Intenſivität des Be⸗ triebes leidet oder der Beſtand an Betriebsmitteln, Vieh uſw. ver⸗ ringert werden muß. Erſt dann erhält der Landwirt wieder die Möglichkeit, ſein Angebot dem Bedarfe und der Kaufkraft ſeiner Abnehmer anzupaſſen. Auch die Zuführung größerer Kredite an die Abnehmer der Landwirtſchaft kann dieſer nichts nützen, denn wenn dieſe nur auf Spekulation kaufen, werden ſie bei dem heu⸗ tigen Zinsſatze nur zu außrordentlich gedrückten Preiſen wieder⸗ einkaufen. Für Baden hat dieſe Erſcheinuna eine beſondere Bedeu⸗ tung für den Wein⸗, Tabak⸗ und Getreidebau. Für alle drei Gebiete muß der Landwirt auf Jahre hinaus damit rech⸗ nen, daß ihm im Herbſt die Ernte nicht ganz abaenommen wird. Die beſte Wirtſchaft iſt deshalb hier die, die ohne Kredit auskommt. Die Abſatzkriſe dieſes Herbſtes iſt entſtanden, weil die Abneh⸗ mer nicht kaufen können. Wir haben aber auch zum Teil eine Abſatzkriſis, weil die Abnehmer nicht kaufen wollen, weil kein Ver⸗ brauchsbedürfnis für gewiſſe Produkte beſteht. Dieſe Tatſache gilt vor allem für den Roggen. Der Landwirt wird infolgedeſſen in Zu⸗ kunft genau ſo wie der Kaufmann ſich überlegen müſſen, für welche Produkte beſondere Nachfrage bei den Verbraucherſchichten beſtehen wird. Wenn auch in Baden gegenüber dem Norden der Getreide⸗ anbau geringer iſt, als der Roggenanbau, ſo wird man doch in Baden auch den Weizenanbau fördern müſſen. Je geringer die Abſatzmöglichkeit iſt, umſo größer iſt die Be⸗ deutung der Qualitätserzeugniſſe. Vei vielen land⸗ wirtſchaftlichen Produkten iſt das Auslandserzeugnis qualitativ höher als das Deutſche. Die geſamte deutſche Landwirtſchaft wird deshalb in den kommenden Jahren darnach ſtreben müſſen, die Qualität ihrer Produktion zu ſteigern und, was in einem Land mit vielem kleinen Beſitz beſonders ſchwierig iſt, ein möglichſt gleichmäßiges Produkt herzuſtellen. Welch außerordentliche Bedeutung gerade dieſen Seite für die Süddeutſche Landwirtſchaftsproduktion hat, iſt vielleicht nirgends ſo deutlich in Erſcheinung getreten, als auf der Süddeut⸗ ſchen Wollauktion in dieſem Jahre. Größere einheitliche Poſten fei⸗ nerer Qualitäten waren, bei Preiſen die über 20 Prozent über dem Durſchſchnitt lagen, geſucht, während kleiner Poſten und ungleiche Partien kaum Abnehmer fanden. Dies gilt vor allem für die ba⸗ diſche Landwirtſchaft, die wie kaum eine andere in Deutſchland auf die landwirtſchaftlichen Erzeugungsgebiete eingeſtellt iſt, wo die Qua⸗ lität entſcheidet. Bezüglich des Abſatzes ſind diejenigen landwirtſchaftlichen Be⸗ triebe am beſten geſtellt, deren Erzeugniſſe zu einem ere Zeitpunkte abgenommen werden müſſen. Dies iſt die Stärke der Milcherzeugung und des Zuckerrübenbaues. Für beide Gebiete ſind zur Zeit in Baden Abſatzmöglichkeiten über die derzeitige Höhe der Produktion hinaus vorhanden. Auch für das Vieh be⸗ ſtehen zur Zeit keine größeren Abſatzſchwierigkeiten. Zuſammen⸗ faſſend kann man ſagen: Die Abſatzſchwierigkeiten ſind in Baden für 1 1 Sründen einmal aus dem 2. Seite. Ar. 598 Neue Mannheſtner Feltung Abend⸗Aus gabe) Mittwoch, den 23. Dezember 1925 Getreide geringer, aber für den größten Teil der beſonderen badiſchen landwirtſchaftlichen Erzeugungszweige größer als im Norden. Dieſe außerordentliche Bedeutung der Abſatzfrage in dieſem Jahre hat die ſtärkſte Wurzel in der durch die ſchlechte Ernte und ſtarke Ueberlaſtung des Jahres 1924 verurſachten Verſchuldung der Landwirtſchaft gefunden. Umſo mehr muß es das erſte Ziel der Landwirtſchaft ſein, ſich möglichſt auf eigene Mittel zu beſchränken. Mit dieſer beſonderen Begründung und in dem bisher gekennzeich⸗ neten Umfang iſt es richtig, daß die Agrarkriſis in erſter Linje eine Abſaßfrage iſt. Auf die Dauer wird aber das Koſtenproblem die für die Landwirtſchaft entſcheidende Frage ſein. Die Produktionskoſten ſind raſcher als die Produktenpreiſe geſtiegen. Wenn hier keine Aen⸗ derung eintritt, dann wird auch die badiſche Landwirtſchaft gezwun⸗ gen werden, zu verſuchen, den Koſtenfaktor zu ſenken— ſei es durch rationelle Bewirtſchaftung oder Verbeſſerung des Betriebes. Je grö⸗ ßer der Betrieb, um ſo entſcheidender iſt die Produktionskoſtenhöhe. Das Ergebnis dieſer Darlegung bedeutet, daß der Geſundung der Landwirtſchaft ſtarke Hemmuiſſe entgegentreten, die zum Teil einen Stillſtand bedeuten. Wenn man auf dem Standpunkt ſteht, daß bei der heutigen Zinshöhe Kredite für die Landwirtſchaft von Uebel ſind, dann ergibt ſich hieraus, daß das, von der Landwirtſchaft angeſtrebte Ziel der Intenſiwierung bis zur vollen Selbſtverſorgung des deutſchen Volkes zur Zeit nicht durchführbar iſt. Dieſe Tatſache liegt nicht im Intereſſe unſerer geſamten wirtſchaftlichen Entwicklung. Es iſt daher dringend erforderlich, daß der Zinsfuß für in Anſpruch zu nehmende Kredite ſo herabgeſetzt wird, daß in einer Zeit der Abſatzkriſis ſich die Landwirxtſchaft die zur Aufrechterhaltung des Betriebes erforderlichen Mittel beſchaffen kann, ohne an dem Zinsfuß zu Grunde zu gehen oder die Produktion ſtark einſchränken zu müſſen. * 0 die Jorderungen der badſſchen Landwirtſchaft Der Hauptvorſtand des Badiſchen Bauern⸗ vereins beſchäftigte 5 in eingehnder Weiſe mit der wirtſchaft ⸗ lichen Notlage der badiſchen Landwirtſchaft und legte das Ergebnis der Beratungen in einer Reihe von Entſchließungen nieder. U a. wird Verlängerung der der Landwirtſchaft zur Verfügung ge⸗ ſtellten Kredite und neue Kredite für die Frühfahrsbeſtellung ver⸗ langt. Außerdem ſollen die kurzfriſtigen eeee in lang⸗ friſtige und amortiſable Realkredite umgewandelt werden. Zur Be⸗ ſeitigung der Abſatzkriſe wird ein Verbot unnötiger Einfuhr von Vieh, Getreide, Kartoffeln, Wein, Obſt, Gemüſe, Holz und ſonſtigen Er⸗ zeugniſſen gefordert. die Wirren in China Ein Erfolg des Generals Jeng Die„Daily Mail“ meldet aus Peking, daß die Armee des Gou⸗ verneurs der Tſchili⸗Provinz von General Feng vollſtändig ge⸗ ſchlagen worden ſei. Sie ziehe ſich in der Richtung nach der Schantung⸗Provinz zurück, doch werde ihr das Betreten der Provinz durch die Truppen des Gouverneurs der Honan⸗Provinz verboten. Tientſin ſei noch nicht beſetzt, doch ſtehe der Fall der Stadt bevor. „Daily Expreß“ meldet bereits den erfolgten Einzug des Ge⸗ nerals Feng in Tientſin. Er habe die Eiſenbahnverbindung zwiſchen Tientſin und Nanking unterbrochen, ebenſo die Eiſenbahnlinie nach Peking auf 1200 Meter aufgeriſſen, um das Paſſieren des ſogenann⸗ ten internationalen Zuges unmöglich zu machen. Man glaube, daß der Präſident Tuan⸗Chi-Jui infolge des Sieges Fengs zurücktreten werde.„Dally Mail“ meldet weiterhin aus Mukden, daß General Tſchangtſolin erklärt habe, er werde den Kampfaufgeben. Triumphator Jeng Berlin, 23. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„B. .“ aus Peking gemeldet wird, erſtürmten Feng Du Siangs bisher zurückgehaltene Truppen nach einer Kampfpauſe Litſchinglins Haupt⸗ ſtadt Peitſang. Di Stadt Tientſin iſt in der letzten Nacht gefallen. Damit iſt der nordchineſiſche Marſchallkrieg militäriſch zugunſten des chriſtlichen Marſchalls Feng entſchieden. die Lage in Syrien Nach einer Meldung der„Chicago Tribune“ aus Bagdad iſt ein aus Homs gekommener Zug von aufſtändiſchen Druſenüber⸗ fallen worden. Alle Wächter wurden getötet und die Waggons eplündert. In der Nähe von Homs wurden ferner 100 franzö⸗ ſche Soldaten und zwei Offiziere in einen Hinterhalt gelockt und getötet. Der Widerſtand der Eingeborenen nehme zu. *Der Kampf gegen den Fez. Das Unabhängigkeitsgericht von Keraz hat weitere fünfzehn Mohamedaner zum Tode verur⸗ teikt, weil ſie ſich weigerten, auf den bisherigen türkiſchen Na⸗ tionalhut, den Jez, zu verzichten. Das Gericht will demnächſt nach Konſtantinopel überſiedeln, um auch dort den Kampf gegen den Fez aufzunehmen. Herz des geſamten europäiſchen Flugverkehrs brach. die Befreiung der deutſchen Luftſchiffahrt Zu den Fragen, die wir ungelöſt mit in das neue Jahr hin⸗ übernehmen, gehört die Befreiung der deutſchen Luftſchiffahrt aus ihren gegenwärtigen Feſſeln. die Konferenz, die zu dieſem Zwecke uUnter Beteiligung gleichberechtigter deutſcher Delegterter in Paris abgehalten worden iſt, hat vor dem Weihnachtsfeſte nicht mehr zu einem Abſchluß geführt. Sie wird im neuen Jahre ihre Ar⸗ beit wieder aufnehmen und alsdann hoffentlich unſeren Forde⸗ rungen in vollem Umfange Rechnung tragen. Die deutſche Luftſchiffahrt— Flugzeuge ebenſo wie Luftſchiffe— ilt von der Botſchafterkenferenz den ſchwerſten Veſchränkungen in Bezug auf die Größe, Geſchwindigkeit und Steigfähiakeit der Ma⸗ ſchinen, nicht minder in Bezug auf die Stärde der Motoren unter⸗ worfen worden. Die angeblichen militäriſchen Gründe, die dabei ins Feld ſlfe i worden ſind, dienen lediglich als Vorwände. Große Luftſchiffe ſind nach dem Urteil Sachverſtändiger und nach den Er⸗ fahrungen des Weltkrieges als Kampfinſtrument überhaupt nicht zu verwenden. Und die Ausrüſtung des Heeres mit Kriegsflugzeugen ſetzt nicht nur beſondere Konſtruktionen voraus, die uns unmöglich macht worden ſind, ſondern auch die langjäßrige Ausbildung von Fliegerperſonal, die uns nicht minder verſagt iſt. Hinter den Vor⸗ wänden ſteckt gichts weiter als Konkurrenzfurcht. Man will den ſchen Le Wettbewerb Deutſchlands ausſchalten, weil man der deur⸗ chen Technik und dem deutſchen Unternehmungsgeiſt ihren Anteil an der Eroberung der Luft mißgönnt. Dieſer kleinliche Geiſt aber rächi ſich. Wenn man das Flugzeug als internationcles Verkehrsmittel wirklich zur Geltung bringen will, ſo muß man einheitliche europäiſche Linſen einrichten, gendu ſo wie man es im Zugverkehr längſt getan hat. Wie die Dinge heute ſtehen, legt man mit Deutſchland gewiſſermaßen da⸗ Denn es iſt klar, daß Deutſchland das Ueberfliegen ſeines Gebietes verbietet, ſoange man ſeine Luftſchiffahrt als Paria behandelt. Was die un⸗ würdige Behandlung Deutſchlands aber in Bezug auf den Bau von großen Luftſchiffen bedeutet, das hat der Flug eines Zeppelinluft⸗ ſchiffes nach Amerika am beſten bewieſen. Auch der verbohrteſte Feind Deutſchlands muß heute erkannt haben, daß er dem Fortſchritt der ganzen Welt im Mege ſteht, wenn man Deutſchlands Kräfte auf dem Gebiete der Luftſchiffahrt lahm legt. Ganz davon choeſehen, aber gibt es im Rähmen des Vertrages von Locarno überhaupt keinen Grund mehr, Deutſchland die volle Freiheit in der Luft vor⸗ zuenthalten. Das neue Jahr wird deshalb die Erfüllung unſerer Forderungen bringen müſſen, wenn nicht an dem Wapdel der Ge⸗ ſinnung auf der Gegenſeite die allerſtärkſten Zweifel entſtehen ſollen die neue„deutſche Luſthanſa“ Mit Ablauf des 23. Dezember wird der geſamte deutſche Luft⸗ verkehr bis auf weiteres eingeſtellt. Beſtehen bleibt nur die werk⸗ kägliche engliſche Luftpoſt Köln—London. Die Urſache der Emnſtellung des Luftverkehrs auf ein Viertelsahr iſt, wie wir erfahdven, darin zu ſuchen, daß durch die Fuſion des kers⸗Geſellſchaft ſich erhebliche Schwierigkeiten für die Organi⸗ ſation des Luftrerkehrs ergeben haben, zu deren Behebung elnige Zeit nötig iſt. Man will in dem kommenden Vierteljahr ſazufagen eine Atempauſe haben. Die beiden Geſellſ hoften hatzen nicht nur ihr eigenes Perſonal und ihre eigenen Maſchinen, ſond vn auch ihre beſonderen Verkehrslinſen. Die Zuſammenlegung, die ſchon ſeit längerer Zeit beſprochen wird, macht immer noch eingehen Ver⸗ mdlungen notwendig, die ſich als ſchmierig erwieſen haben. ſazu kommt, daß augenblicklich die Pariſer Verhan dlun⸗ gen über den internalionalen Luftverkehr eine gewiſſe Unter⸗ brechung nötig machen. Die Gründung der neuen Geſellſchaft, der möglicherwelſe auch die übrigen 23 deutſchen Fluggeſellſchaften angegliedert werden ſollen, iſt auch durchaus noch nicht beendet. Sie ſoll vorausſichtlich am 1. Januar 1926 ins Leben treten. Nach den bisherigen Entſcheidungen werden Länder und Gemeinden mit 49 Prozent, die beiden Geſellſchaften mit zuſammen 51 Prozent an der neuen Geſellſchaft beteiligt ſein. Für die Neugründung ift der Name „Lufthanſa“ in Ausſicht genommen, nächdem man die früher ins Auge gefaßte Bezeichnung„Aerounion“ fallen gelaſſen haet Die winterliche Jahreszeit hat mit der vorübergehenden Ein⸗ ſtellung des Luftvertehrs nichts zu tun. Vielmehr war ausdrücllith beſtimmt geweſen, daß der Luftrerkehr auch im Winter mit 10 Linien, und zwar mit 5 in jeden der beiden Geſellſchaften, aufreiht erhalten werden ſollte. Mittelſtandsforberungen der volkspartei ſe] Perlin, 23. Dez.(Von unſ. Berliner Büro.) Im Reichszag iſt ein Antrag der Deutſchen Volksportei eingegangen, der Auskunft fordert, ob die Preistreiberei⸗ und ähnl'che Verord⸗ nungen nicht endlich aufgehoben werden ſollen Er frogt ferner an, ob dem Reichstagsbeſchluß betreſfend des Verbots des Aufſuchens von Warenbeſtellungen in Amtsräumen der Reichsbo⸗ hörden und Reichsbahn entſprochen worden iſt. Ein weiterer An⸗ trag der Deutſchen Volkspartei verweiſt auf die außerordentliche ſchrwere Lage des mittelſtänd'ſchen Gewerbes und verlangt Senkung des Zinsfußes bei gewührten Krediten, ferner Erteilung von Auf⸗ trägen durch Reich, Länder und Gemeinden, Reichsbahn und Reichs⸗ poſt, Auſhebung der Luxusſteuer, Vorlegung der Reichsverd ngungs⸗ ordnung und der Reichshandwerkerordnung. ero-Lloyd und der Jun⸗ Militariſterung der ruſſiſchen Studentenſchaſt Das Sowjetmilitärblatt„Kraſſnaja Sweſta“ berichtet wder a demnächſt erſcheinende Verfügung zur Militariſierun der 17 5 ſchulen und höheren Lehranſtalten Danach ſoll jede höhere 97. anſtält einen militärſſchen Leiter und mehrere Lehrer der Arlicn⸗ wiſſenſchaften zugeteilt erhalten. Die Studenten haben ob 17— toriſch im Laufe von 4 Jahren an einem theoretiſchen Kurſus Kriegswiſſenſchaften teilzunehmen und außerdem an zwei je Monate dauernden Lagerübungen. Das erfolgreiche Beſtehen 8 nach Beendigung der Studienzeit abzulegenden Examens über ſſe erworbenen milſtäriſchen Kenntniſſe ſichert dem Studenten gewin Vorrechte für ſeine Militärdienſtzeit, freie Wahl des Regiments 155 wie Ernennung zu„jüngeren Kommandeuren“ nach dreimonatige⸗ Dienſtzeit im Regiment. Falls ein Akademiker ſeine Prüfung für den Poſten eines„mittleren Kommandeurs“ beſteht, ſoll Sehe Dienſtzejt im Landheer auf 6 Monate und in der Flotte auf 1 ahr verkürzt werden. iten Hiermit würde die Rote Armee zu den Gepflogenheite 5 des zariſtiſchen Heeres zurückkehren, indem ſie den Stude⸗ ten der Sowjetrepublik die gleichen Vorteile wie ehemals den dre willigen“ einräumt. der Städtetag zur Erwerbsloſigkeit Die außerordentliche Zunahme der Erwerbsloſigkeit in den letzten Wochen iſt im Vorſtand des Deutſchen Städte⸗ tages Gegenſtand eingehender Beratungen geweſen. Der Städte tag hat ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß das Hau tgewich darauf zu legen ſei, die Betriebe der Privatwirtſ aft n Gang zu halten. Soweit die Arbeitgeber aus Kapitalnot hier zu nicht in der Lage ſind, wird die Regierung eine umfangre! Stützungsaktion unternehmen und der Induſtrie Kredit gur 8 fügung ſtellen müſſen. Der Städtetag hat in einer an die Recte⸗ rung gerichteten Eingabe ferner gefordert, daß um die Zahl de Erwerbsloſen zu vermindern, nicht nur die Gemeinden, inde auch Reich, Länder, Reichsbahn und die ſonſtigen öffentlichen Ne len, dis Aufträge zu vergeben haben, Notſtandsarbeiten durchfü ren. Bisher waren die Gemeinden faſt allein die Träger⸗ der No ſtandsarbeiten Dringend erforderlich iſt es, daß den Gemeinden in weit größerem Umfange als bisher Kredite zur Verfügung ge ſtellt werden. 1055 8 Letzte Meldungen Die Weihnachtsferlen der Miniſter Berlin, 23. Dezember.(Von unſerem Berliner Vüro.) Entgsgen den bisherigen Nachrichten, daß Dr. Zuther und Dr⸗ Streſemann Berkin für die Weihnachtsfeiertage verlaſſen wür, den, berichtet die B.., daß beide Miniſter die Reichshauptſtadt ert nach dem Weihnachtsfeſt verlaſſen werden, um wahrſcheinlich 12, mittelbar nach Neujahr wieder zurückzukehren. Auch der Reich? präſident bleibt in Berlin. Die erneute Verhaflung der Gräfln Bolhmer Berlin, 23. Dezember.(Von unſerem Berliner Büre Gräfin Bothmer wurde geſtern abend in das Potsdamer Aes richtsgefängnis eingeliefert. Die Verhaftete rief im mer wieder auf dem Korridor:„Ich bin ja unſchuldig⸗ ich nehme mir das Leben.“ Noch bevor die Gräfin in die Zelle gebracht wu lle wurde ſie von einer Wärterin ſtreng bifttiert. Auch in der Zeu⸗ drohte die Gefangene mit Selbſtmord. Ihre Aufregung war art, daß man ſie in der Nacht nicht allein laſſen konnte. Tie ſle fängnisberwaltung gab ihr d her eine Mitgefangene in die Je der es gelang, die Gräfin zu beruhigen. Gegen den Haftbefehl des 1. Staatsanwalts iſt ſofortige Beſchwerde erhohen worder Dieſe Beſchmerde wird heute der zuſtändigen Stelle des Potsdaueg Gerichts vorliegen, und es iſt auch zu erwarten, daß heute beren⸗ eine Entſcheidung fällt, weil Haftſachen als ſehr eſlige Angelegen heiten vor allen anderen beſchleunigt behandelt werden müſſen. 3 Anwetterſchäden in Frankreich J wetter hat überall beträchtlichen Schaden angerichtet. Eine Abbau befindliche Halle der Kunſtgewerbeausſtellung in Par, ſtürzte geſtern abend ein. Von der Funkſtation des Eifeltrrniee wurde eine Antenne durchgeriſſen. An der Mündung der Sei 0 ſank ein Boot im Sturm, wobei 9 Perſonen ertranken.—. Aucß aus Spanien werden ſchwere Unwetter gemeldet. Verſchiedcſe⸗ lich wurden Brücken fortgeſchwemmt. Der Telegraph⸗ und Te phonverkehr iſt größtenteils unterbrochen. Beſchränkung der Minderheikenſprachen in Eſtland — Reval. 23. Dez. Die Preſſe aibt Kenntnis von einem 0 5 15 des eſtländiſchen Innenminiſteriums an die nachageordneten Ste ird über den Eebrauch der Minderheitenſprachen. In dieſem Erlaß be darauf hingewieſen. daß die Beſtimmung des Grundaefetzes, nach 101 es den Deutſchen, den Ruſſen und den Schweden aeſtat iſt, ſich in ihrer Mutterfprache an die ſtaatlichen Einrichtungen 8 wenden. ſich nur auf die Perſonen, nicht aber auf Inſtitutione Handels⸗ und Induſtrieunternehmungen uſw. bezieht und daß muches ſtreng darauf zu achten iſt, daß dieſe ſich gegebenenfalls de eſtnif Snrache bedienen. 0 emgeeeeeee bb vatikaniſche Anekdoten Von unſerm römiſchen Korreſpondenten Die letzte Rede Plus' des XI., in der er wieder einmal die frei⸗ willige ee des Stalthalters Chriſti neuerdings betont hat, exinnert uns an die alte Froge: hat der Papſt wirklich niernals den Vatikan verlaſſen? Daß das nie in fizieller Jorm ge⸗ ſchehen iſt, iſt allbekannt. Aber, ob es auch niemals in privater Form, im Geheimen geſchehen iſt? Darüber gibt es bekemntlich in Rom eine ganze Neihe von Aneldoten, die u ihrer politiſchen Vedeutung eine beſondere Rolle unter den mit dem Heiligen Stuhl verbunderſen Anekdoten ſpelen. Und es iſt daher vielleicht nicht un⸗ intereſſant, einige davon hier wiederzugeben. „Nicht Leo XIII. oder Benedikt der Xy.7, ſo erzählt man ſich in Rom,„haben den Vatikan perlaſſen, fondern Gioacchino Pecci oder Glacomo della Alſo nicht im Triregnum, wohl aber im Gehrock haben dieſe Päpſte die Schwelle ihres ſel ählten Kerkers überſchritten. Das iſt die legendäre Faſſung. Die Wirklichteit läßt ſich ungefähr ſo rek truieren: Pius der IX. der erſte„gefangene“ ſt, haf den Vatikan tatfächlich bis zu ſeinem Tode nicht verlaſſen, obwohl er noch dfrekt mit dem König von Italien Brieſe wechſelte. Aber Leo XIII. hat 1 f am erſten Abend ſeines Pontifikats die Klauſur gebrochen, um ſich wach dem Palazzo Falconieri, ſeiner bisherigen Wohnung, zu begeben und ſeine perſönlichen Papiere dort abzuholen. Später ſoll er einmal nach San Giovanni in Laterano gegangen ſein, wo damals große Reſtaurationsarbeiten ſtattfanden. Er hatte mehrere Millzonen Lire für dieſe Arbeiten bewilligt, und als— 2 erzählte, dieſe Gelder würden verſchleudert, wollte er unbedingt ſelber nach dem Rechten ſehen. Pius KX. foll den Vatikan nicht verlaſſen haben obwohl er nmur ſchweren Herzens auf die Freiheit verzichtet hatte. Aber einmal war er nahe daran, den großen Schritt ſ in offiziellem Ornat zu zun. Es war in den Tagen des Erdbebens von Meſſina. Eidde unheimliche Nacht, die Unglücksnachrichten häuften ſich von Stunde zu Stunde. Man erzählt, daß der Papft in jener t ſeinen Kardinal⸗Staatsſetrelär zu ſich beref und erklärte. er wolle auf der Stelle an die Stätte des Unglücks abreiſen. Der Kardinal wider⸗ ſprach nicht. Er beſchränkte ſich vielmehr darauf zu bemerten, daß der Papſt nicht wie ein Landpfarrer mit dem Regenſchirm umzer dem einen und dem Gebetbuch unter dem anderen Arme reiſen könne, daß man die italieniſche Regierung unterrichten müſſe. Und die Nacht brachte Rat: der Papſt blieb, trotz ſeines brennenden Wunſches. In ſener Nacht ſoll er geſagt haben: wenn der Papſt nicht bei dieſer Gelegenheit den Vakikan verläßt, ſo wird er ihn nie verlaſſen. 23 9 2 5415 itt XV., ſo erzählt man, iſt aus rein perſönlichen — Naitan herausgegangen. Es wor beim den Segen des Papſtes zu bringen. ging: Benedikt der XV. Tode ſeines Bruders Antonio, der Admiral in Marine war. Er liebte—8105 Bruder über alles. Als er krank wurde, brachte man ihn täglich in die votikaniſchen Gärten, wo der Papſt viele Stunden im Geſpräch mit ihm verbrachte. Dann aber wurde das Lelden des Bruders ſchwerer; die täglichen Peſuche mußten guſhören. In den letzten Stunden des Bruders vermochte es Benedikt nicht, ſeine brüderlichen Gefühle zu unterdrücken, und er beſchloß, dem Sterbenden zugleich den letzten Gruß des Bruders und Faſt niemamd wußte davon. nahme war getroffen worden. In einer dunklen Jede Vorſichtsmaß tikan durch eine Seſtenpforte Winternacht verließ Benedikt den 0 der Muſeen, als einfacher Prieſter verkleldet; es gela ihm, den Sterbenden 1 ert ſehen und unbeobachtet zurückzukehren. Den zwei oder drei Perſonen, die von ſeinem Aus wußten und ihn an der Tür des Vatikans ehrfuchtsvoll begrüßten, ſagte der Pepft ganz ernſt:„Nein, nein, es iſt nicht der Papſt, der aus dem Vatikan ſitzt in ſeiner Bibliothek und arbeitet. E⸗ iſt nur Gigcomo della Chieſa, der ſich für eine Stunde entfernt hat um den ſterbenden Bruder zu tröſten.“ Runſt und Wiſſenſchaſt um 70 Geburksiag von Max Koch. Max Koch, der Ordi⸗ 1 12 neuere deutſche Merat eſchichte an der Univeiſität Bres⸗ lau, v—— 2— 25—8 el. der jahrzehntelang ule wirkte u Lehrern ſeines Faches gehört, iſt Münhener von Ge⸗ burt. In Marburg bogann er ſeine akademiſche Lauſbahn, ſeit 1890 iſt er in Breslau tätig. Die breitere Deffentlichkeit kennt ihn beſon⸗ ders als den Mitverfaſſer des„Vogt und Koch“. der mehrſach auf⸗ gelegten,— 9 5 der Tahm fe in. er die neuere Ze rbeitete. Die Fachgelehrten ꝛn Ko chl⸗ reiche Arbeiten über das 18. Jahrhundert. 1 25 wuiſtndeſae die große n Richard Wagner⸗Biographie, B 191¹ 1907 bis erſchienen. Koch iſt ſtets dafür eingetreten, Wegner ebenſo von der literariſchen wie von der mufikaliſchen Seite her würdigen, und war ein begeiſterter Apeſtel von Wagners dramati⸗ ſcher Sendung. An eine Shakeſpeare⸗Augsgabe ſchß Koch auch eine gute Blographie Shakeſpeares. Auch eine Leſſing⸗Ausgabe hat er geſchaffen. Um: 15 Wiſſenſchaft machte er ſich auch als Be⸗ gründer der Zeitſchrift für vergleichende Literafurgeſ hichte bel ebt. Holbein— Böcklins Ahne. In einem demnächſt erſcheinen⸗ den Buche„Spitteler und Böcklin“ beſpricht Siegfried Streicher die beinn Durchforſchen der Stammbäume alter Baſler Geſchlechter gemachte Entbeckung, daß Arnold Böcklin direkt von Holbein abſtammt. Die Tochter Holbeins Küngold(1581 bis 1500) heſpatele einen gewiſſen Andreas Siff; Magdalena Siff, die Enkelin dieſes Ehepaares, ehelichte den Müller Konrad Lengwiler und deren Tochter der italieniſchen die Grenzen der Kunſt erweiternde Formen zu gießen ſu Muſikde⸗ Euphroſina(1618 bis 1063) den Rümelinsmüller Oswald Fippe, v dem in direkter Blutsverwandſchaf: die Mutter Arnold Söckln 3 ſtammte. Ihre Eltern waren noch im Beſitze der Rümernsmüße O Das Dehmel⸗Archiv. Dder Hamburger Senat benthen tigt, das außerordentlich wertvolle Dehmel⸗Archiy in 5 6— Beſitz zu bringen und— wie verlautet— der Univerſität Hameen zur Verfügung zu ſtellen. Zwar ſind bisher amtliche Mitteilungn, noch nicht gemacht worden. Es iſt aber als ſehr wahrſcheinlich en zunehmen, daß die Verhandlungen, die in aller Stille gendgae, wurdea, ſich zu einem Entſchluß verdichten und daß die Bürgerſch 5 Hamburgs Parlament, in Kürze über Ankauf oder Nichtanfauſ gz, entſcheiden haben wird. Dehmels Witwe, die in Blankeneſe n⸗ ſoll bis 1 ihrem Tode das Archiv im Dehmel⸗Hauſe behalten. 210 burg ſoll für Erhaltung und Erweiterung des Archivs ſorgen ⸗gätz⸗ die Jamburgiſche Univerſität iſt die gegeben, die en. für die neuzeitliche Literatur⸗ und Muſikgeſchichte auszuwelen, Denn eine Fülle von wertvollen Dokumenten iſt hier aufgeſpenchae die nur durch F Bearbeitung zur vollen Geltung ür mels kunſtliebenden Kreiſe kommen. Das Dehmel Archiv umfaßt Bba⸗ famten 12 5 5 Nachlaß, eine Sammlung aller in und one ändiſchen Preſſeſtimmen über ihn, ſeine Handbücherei und me poku⸗ Briefe bedeutender Zeitgenoſſen. Vor allem aber enthält es ber⸗ mente über ſeine Beziehungen zu zeitgenöſſiſcher Muſtk, die außdte ordentlich und weitgehend waren. Seine vulkaniſche Natur e in⸗ ringenden Kräfte in der Muſik ſtark an. Und ſeine dete fühlungsgabe ließ ihn Talente ahnen, die heute ihre eſtgegrün Stellung oder ſogar Führung im Muſikſchaffen haben und die wauns 2 perlacht und verſpottet wurden. Freilich enthält die Samn auch die Kuriofität der Viſttenkarte Brahms, auf der dieſer lich zurückhaltend 1896 eiy Gedicht Dehmels zurückſandte mi bart Bemerkung es ſei zur Vertonung ungeeignet. Dann ahber, offenben ſich die ungeheure Befruchtung der Mufik durch Kompoſitionen pon rieſe an Dehmel von Richard Strauß und Max Reger, auf Guſtav Mahler und Arnold Schönberg. Ferner taüchen die Namen Karg«⸗Elert, Scymonowki, Schnabel ehr. ner, Zilcher, E. J. Wolff, Stürmer, Ramrath und biele andere mar⸗ Dehmel war einer der erſten Verfechter Schönber er eptannadn min Knabs Beſonderheit und hatte jederzeit ſorgſames Verſt für alles, was gleich ihm gärende Bewegungen in kunſtgere der Obhut von Dehmels Gattin, die ihm gerade in den ziehungen eine mitarbeitende Kameradin war, iſt die. Fule ab· Stoffes weiter vermehrt, und die Einſendungen ſind längſt nüß 95⸗ geſchloſſen. So iſt zu erwarten, daß durch den geplanten un iſchen ſentlich bald vollzogenen Erwerb des Archivs durch den bene er biſen Senat die Schätze vor Zerſtreuung bewahrt und weiteſten durch planmäßige Auswertung nutzbar gemacht werden können — Paris, 23. Dez. Das in ganz Frankreich herrſchende Un⸗ — S SSE —— )))) ðxU“ʃ; * +* 8. Seite. ntr. 598 Aeecl, den 28. Pegenber 1025 Auf Initiative des Badiſchen Automobil⸗Club fand dieſer Tage in dem Klubheim am Ludrsigsplatz in Karlsruhe eine Beſprechung über aktuelle Automobilverkehrs⸗ fragen ſtatt, der erfreulicherweiſe Vertreter ſämtlicher am badiſchen raftfahrzeugverkehr intereſſierten Verbände und Clubs anwohnten. Es hatten außer dem Einberufer, dem Badiſchen Automobil⸗Club u. a. der Rheiniſche Automobil⸗Club in Mannheim, der A D..CE, Gau 13, der Deutſche Motorradfahrer⸗Verband, Landes⸗ Huppe Süd⸗Weſt, der Deutſche Automobilhändlerverband, Sektion Baden, der Deutſche Verkehrsbund Bezirk Baden, der Motorſport⸗ derein Karlsruhe Vertreter entſandt. Von der Verkehrswacht waren die Ortsgruppen Mannheim, Heidelberg und Baden⸗Baden ver⸗ eten. Die Stadt Karlsruhe hatte Stadtbaurat Seitz und die Han⸗ delskammer Fabrikant Rees entſandt, während der Reichswirtſchafts⸗ dund der Kraftfahrzeugbeſitzer durch ſeinen Syndikus Dr. jur. eitz, Heidelberg, vertreten war. Der Vizepräſident des Badiſchen Automobil⸗Clubs, Herr 4 begrüßte lt.„Bad. Preſſe“ die erſchienenen Vertreter der tadt, der Handelskammer und der einzelnen Intereſſenverbände und betonte, daß der Zweck der Beſprechung ſei, ſich über zwei Aktuelle Fragen des Aulomobilverkehrs zu orientieren. Als erſter Redner behandelte Dr. Mylius⸗Mannheim den Referenten⸗Ent⸗ wurf eines Geſetzes über die einſtweilige Regelung er Kraftfahrzeugſteuer. Der Redner machte zunächſt Mit⸗ teilung von einer kürzlich in Mannheim abgehaltenen intereſſanten Sitzung in der Handelskammer Mannheim, die ſich eingehend mit der Regelung der Kraftfahrzeugſteuer beſchäftigt habe Zu gleicher Zeit mit der Beſprechung in Karlsruhe würde eine Sitzung des Beirates r Kraftfahrzeugweſen im Reichsverkehrsminiſterium tattfinden, die ſich mit der Automobilſteuer beſchäftigte und vorausſichtlich grund⸗ legende Beſchlüſſe faſſe. Er gab ſodann die beabſichtigten Steuer⸗ ſätze des neuen Entwurfs bekannt, aus denen zu entnehmen war, aß einzelne Wagentopen erheblich mehr belaſtet werden. Die Hoſe Beſteuerung ſei eine ſchwere Belaſtung von Induſtrie und ndel. In den Kreiſen von Handel und Induſtrie würde kein grundſätzlicher Widerſtand gegen die Kraftfahrzeugſteuer beſtehen, 421555 teuer ſech in annehmbaren Grenzen halte Man müſſe allmählich einſehen, daß das Automobil ein volkswirtſchaftlich wert⸗ vplles Verkehrsmittel ſei. Es bürfe ſich alſo bei der Beſteuerung nicht um eine Luxusſteuer, ſondern nur um eine ſogenannte Gebühr r die Abnützug der Straßen handeln. Vor allem müſſe außer der eichsſteuer und einer etwaigen Mineſtlandesſteuer jede Beſteuerung rch Kreis und Gemeinden, vor allem die ſogenannten Wegabgaben abgelehnt werden. Das zweite Referat hielt Rechtsanwalt Dr. Albert Haefe⸗ lin⸗Karlsruhe, der in überſichtlicher Weiſe die Denkſchrift über die nterhaltung des badiſchen Landſtraßennetzes behandelte. Der Redner betonte in ſeinen einleitenden Ausführungen, aß bis zu Kriegsbeginn Deutſchland die beſten Land⸗ und Kreis⸗ ſtraßen gehabt hätte. Der Verkehr auf den Straßen konnte ſich glatt und gefahrlos abwickeln. Heute würden ſich unſere Straßen in einem alle Begriffe überſteigenden ſchlechten Zuſtand befinden Dieſer für den Verkehr allmählich unerträglich gewordene Zuſtand verlange 2 at erfreulicherweiſe Schritte unternommen, um eine Beſſerung der derzeitigen Straßenverhältniſſe herbeizuführen. Die badiſche Regie⸗ tung habe nach langer enkſchrift über den Zuſtand unſerer Landſtraßen und die aßnahmen zu ihrer Verbeſſerung dem Landtag zugehen laſſen. Aus der Denkſchrift ſei zu entnehmen, daß unſere Straßen dringend verbeſſerungsbedürftig ſeien. Der Land⸗ dag hat die Vorſchläge der badiſchen Regierung gebilligt. Es ſei nun die Frage aufzuwerfen, ob die Regierungsvorſchläge überhaupt ge⸗ gnet ſeien, eine tatſächliche Verbeſſerung unſerer Landſtraßen her⸗ beizuführen. Der Redner ging nunmehr im einzelnen auf den Inhalt der Denkſchrift der ba Iher Regierung ein, in der zugegeben wird, ß die Pflege beſonders der Landſtraßen in der Nachkriegszeit nachgelaſſen hätte. Die badiſche Regierung ſieht nach dieſer Denk⸗ chrift die Schotterung der Fahrbahnen für die zur Zeit ein⸗ fachſte und billigſte Fahrbahnausführung an, die Pflaſterung aber für die Dauerhafteſte. Nach der Meinung des Redners iſt eine Fobrea n von Dauer nur bei Pflaſterung zu erreichen. Die e leinpflaſter den Vorzug. Nach der ane ib dem aed 300 Nilhmeter des ein ſtärsſten be⸗ tzten iſt es notwendig, einer den Kraftwagenverkehr genü⸗ genden Bedeckung auszuſtatten. h 1 andſtraßennetzes mit eee Die Regierung ſiaht für das Jahr 1925 25 km Pflaſterung, für das folgende Jahr 30 km Pflaſterung uſw. vor, 5 i. Aide den am Ende des Jahres 1934 beendet zu haben. Die Regierung glaubt, daß 1 km Pflaſterung auf etwa dund Mk. 100 000.— zu ſtehen komme und daß das Pflaſter eine Ledbensdauer von etwa 22 Jahren habe. Die Geſamtkoſten würden insgeſamt 62 Millionen RM. betragen. Ein Viertel davon hätten die Gemeinden zu übernehmen, ſodaß dem Staat 50 Millionen zur Tilgung verbleiben. 1 5 prager Mufiebrief Von Univ.⸗Dozent Dr. Paul vtetil en, ſehr viel verſprechen⸗ dur ückli eines jun zurch das glückliche Engagement eines jung en Dirigenten, Wilhelm Steinberg, n Temf Ruftter erſten iſt. Das wichtigſte Ereignis iſt die Erſtauf⸗ rung von Smetanas„Verkaufte Braut im deutſchen Kheater, womit eine Jahrzehnte lang währende Diskuſſion ihren Miſhuß fand. Man war vor dem Umſturz auf dem nicht ganz unberechtigten Standpunkte geſtanden, daß es eine äſthetiſche Energie⸗ eudung ſei, in Prag, wo Smetana in der iſchechiſchen Oper Kleſtredend muſtergültig au geführt wird, deutſche Smetanaauf⸗ rungen, beſonders aber die National⸗ und Lieblingsſtücke der ſchechen deutſch aufzuführen. Mag man nun der oder jener Auf⸗ kſung ſein, das deutſche Theater wartete mit, einer Glanzleiſtung Zemlinsky bog mit viel Glück die ſlaviſche Dörperheit ins Oeſterreichiſche um, was ihm auch von tſchechiſcher Seite her viel eintrug. Schia⸗ deutſche Konzertl 0 Fünſter gken der ieeene er. Nur die„Prominenten vor deer Kunſtrichter im iſchechoſlovakiſchen Kulturminiſterium. Sehr daunkenswert iſt die Einrichtung der Gaſtdirektionen bei der tſche⸗ 5 Klelber hat ſeit dem letzten Prager fein 355 eben leidet noch immer an der vor allem für deutſche en Gnade vor den Augen en Philharmonie. Rufitfeſt ſein Herz für die Tſchechoflopakei wieder entdeckt und 5 5 5uenden 10 Smetanaſaal Beethoven, Tſchai⸗ ki. Wagner, Strauß(Richar mdart Hiſechiſchen ſcheinen ſich— im Muſikaliſchen Pbnig ens— wieder freundlicher zu geſtalten. Die Budareſter Wulbarmonte mit Dohnanyi an der Spitze ſpielte ein ſymphoniſches ſt⸗ ik des Komponiſten⸗Dirigenten und ein Mo'artkonzert. Dafür fatteten die Tſchechen den Budapeſtern einen Gegenbeſuch ab, der dut einem Glanzerfolg der Prager abſchloß. Berichten⸗wert iſt die Gaſtdirektion Vincent dIndys, der zwei Konzerte der chechiſchen Philharmonie mit franzöſiſchen älteren Werken diri⸗ te und zwei Vorträge hielt. in denen er ſeine Abneigung gegen ds moderne Muſik erklärte. Bei dieſer Gelegenheit geſchah es, daß ſend ähnlich wie vor kurzem ein anderer franzöſiſcher Muſikſchrift⸗ eller in Prag, Gluck als„je votre compatriot, le Tehèque et musicien francais“ bezeichnete. Armer Gluck, was biſt du nun? 4 1 ſpielten im großen Lusernaſgal bert H⸗moll⸗Symphonie und Mahlers„Lied von der Erde“. Die r Soliſten, ihren Partien nicht gewachſen, verdarben nicht Aktuelle Automobilverkehrsfragen Wo bleibt die Verbeſſerung der badiſchen Landſtraßen?— Die Nolwendigkeit eines raſchen Straßenbaues Die geplante neue kir aftfahrzeugſteuer dringend der ſofortigen Abſtellung. Der Badiſche Automobil⸗Club Ueberlegung im Sommer dieſes Jahres eine ]mit den Wiener Philharmonikern zeigte. und Johann) und Smetana. Die „ Die Regierung iſt, wie der Redner erklärte, bereit, ca. 2½ Mill. im erſten Jahre auszugeben, ſteigend allmählich bis auf 5,6 Mil⸗ lionen pro Jahr. Bei der Finanzlage des Landes ſei ein größerer Betrag für die Verbeſſerung des Landſtraßennetzes nicht möglich. Die Verbeſſerung unſerer Landſtraßen iſt nach Anſicht des Redners eine der dringendſten Aufgaben im Intereſſe unſerer Volkswirt⸗ ſchaft. Die notwendigen Wiederherſtellungsarbeiten müßten ſofort in Angriff genommen werden. Durch eine vermehrte Angriffnahme der notwendigen Straßenarbeiten könnte Tauſenden von Erwerbs⸗ loſen Beſchäftigung verſchafft werden, ſodaß Staat und Gemeinden in dieſem Falle keine Erwerbsloſen⸗Unterſtützung zu zahlen hätten. Wenn man bedenke, daß bei der Inſtandſetzung der Landſtraßen nicht nur Tauſende von Arbeitern Beſchäftigung finden könnten, ſondern auch die Steininduſtrie und die einſchlägige Maſchinen⸗ induſtrie ein lohnendes Betätigungsfeld erhalte, dann müſſe man annehmen, daß die zuſtändigen Stellen unter allen Umſtänden mit der größten Energie die ſofortige Verbeſſerung unſerer Landſtraßen in Angriff nehmen. 5 Die beiden Referate wurden von den Anweſenden mit Beifall aufgenommen. In der Ausſprache ergänzte der Syndikus des Reichs⸗ wirtſchaftsbundes der Kraftfahrzeugbeſitzer, Dr. jur. Weitz, die bei⸗ den Referate durch intereſſante Einzelheiten über Beſteuerung und Wegebeſchaffung. Die Vertreter ſämtlicher Verbände erkärten ſich mit den Ausführungen der beiden Referenten einverſtanden. Auf Vor⸗ ſchlag von Herrn Büttner wurde folgende Entſchließung, die den zuſtändigen Stellen zugeleitet werden ſoll, einſtimmig ange⸗ nommen: 5 „Die am 17. Dezember 1925 im Clubheim des Badiſchen Auto⸗ mobilclub in Karlsruhe verſammelten Intereſſenverbände halten es nach den ausgezeichneten Referaten der Herren Dr. jur. Albert Haefelin und Dr. Heinrich Mylius, für dringend geboten, gemein⸗ ſam den ſtaatlichen Behörden die Notwendigkeit eines raſchen Straßenbaues vor Augen zu führen und vor allem dahin zu wirken, daß die Durchgangsſtraßen in erſter Li⸗ nie in Ordnung gebracht werden.„ Bezüglich der geplanten neuen Kraftfahrzeugſteuer ſind ſich die Verbände darüber einig, daß alle über die Reichsſteuer und etwaige Mindeſtlandesſteuer hinausgehenden Forderungen un⸗ tragbar ſind, und verlangen, daß die Steuer reſtlos ihrer Beſtim. mung dem Straßenbau zugeführt wird.“ ert Kerſting dankte den beiden Referenten des Abends für ihre intereſſanten Darlegungen und erklärte, daß der Badiſche Auto⸗ mobilclub in Verbindung mit den anderen Intereſſenverbänden ge⸗ meinſam Schritte zur Regelung der Wegeverhältniſſe und der Kraft⸗ fahrzeugſteuer, in den von ſämtlichen Verbänden einſtimmig ge⸗ wünſchten Richtlinſen untiernehmen werden. Städͤtiſche Nachrichten Is ooo prozent Zu dieſem ungeheuerlichen Gebührenſaß im Fernſprech⸗ verkehr gelangt man, wenn mon folgende Berechnung auſſtellt: Bis zu 50 Km. koſtete früher ein Geſpräch 25 Pfg. Heute muß man 90 Pfg. bezahlen. Früher beſtand die Einrichtung der ſog. Drei⸗ minutengeſpräche. Das Amt trennte, wenn die drei Minuten über⸗ ſchritten wurden. Es kam aber damals auf eine Anzahl Sekunden nicht an. Man war entgegenkommend, wie es ſich für Geſchäftsleute geziemt, die Wert auf gute Stimmung ihrer Kundſchaft legen. Ganz anders bei der Reichspoſt, die heute ſelbſt die kleinſte Ueberſchreitung als doppeltes Geſpräch berechnet. Beſtimmungsgemäß iſt ſelbſt die Ueberſchreitung der erſten Geſprächszeit von 3 Minuten umeine einzige Sekunde als doppeltes Geſpräch zu werten. Hieraus ergibt ſich, daß man für Ferngeſpräche, die man früher mit 25 Pfg. Sekunden.80 Mk. zu zahlen hat. Man muß hiernach für eine Sekunde ebenſoviel wie für die erſten 180 Sekunden oder 180 mal ſo viel zahlen Und ſo kommt man zu dem ungeheuerlichen Gebührenſatz von 18 000 27. Aber es kommt noch viel beſſer. Wenn man berückſichtigt, daß die Gebühr ohnehin ſchon gegen früher 36mal ſo teuer iſt, ſo gelangt man vechneriſch zu einem Satz von 64 800 7 für die eine Sekunde. Der Vorſtand des Bundes Deutſcher Fernſprech⸗ teilnehmer, der dieſe Berechnung cufgeſtellt hat. führt hierzu aus: Dieſe Prozentziffer ſetzt doch wohl die kühnſte Phantaſie aller derer in den Schatten, die ſelbſt in der ſchlimmſten Inflationszeit wegen Preistreiberei vor irgend einem Wuchergericht zur Verurtei⸗ lung gekommen ſind. Mag die Ueberſchrerung um eine Sekunde auch vielleicht nicht immer zur Perechnung der unſinnigen Gebühr viel an der Aufführung, die keinen ſonderlichen Kontakt Zemlinskys „Soliſtenkonzerte gibt es in Fülle. Sie tönnen ier nicht auf⸗ gezählt werden Vielleicht verdient das junge Prager Trio, beſtehend .„daus Lehrkräften der deutſchen Muſikakademie, Langer(Klavier), Die diesjährige Prager deutſche Opernſaiſon iſt gekennzeichnet S chweyda(Violine) und dem Holländer Frank(Cello) Erwäh⸗ nung. An zwei Abenden gelangten Triowerke von Beethoven, Bach, Pfitzner, Petyrek und Förſter zur Aufführung. Bewundernswert, verein unter der bewährten Leitung Rietſchs ſei hier rühmend hervorgehoben. Er bildet ſozuſagen das Rückgrat des deutſchen Prager Konzertlebens. 2 Ein großes Muſikhaus für München In München haben ſich Staat, Stadt, die Reichpoſt fär die deutſche Sunmde(Rundfunk) und der Konzertverein zu dem Plane zuſammengetan, in Form einer Aktiengeſellſchet ein Muſikhaus, das auch Kongreſſen und ähn⸗ lichen Veranſtaltungen dienen ſoll, auf dem Gelände des früheren alten botaniſchen Gartens(beim Glaspalaſt) mit einem Koſtenauf⸗ wand von 6 Mill. Reichsmark zu errichten. Das Gebäude ſoll einen großen, 3000 Perſonen faſſenden und mehrere kleine Konzertſäle er⸗ halten. Weiter ſollen darin untergebracht werden die Stoßnliche Akademie der Tonkunſt, die deutſche Stunde in Bayern(Rundfunk⸗ Räume für bildende Kunſt vorgeſehen werden, die ſtändig zu Aus⸗ ſtellungen zur Verfügung geſtellt werden ſollen. 55 Von Joh. Martha Müller möchte einmal ig ſein 5 ic als Kind e ee Wenn durch der Türe Spalt ein ſchwa Schon ahnen ließ den weihnachtlichen er Schein Schimmer. Das kleine Herz, es faßt“ die Wonne kaum In ſcheuer Seligkeit mußt' es erbeben, Daß wieder es den ſüßen Märchentraum Vom lieben, holden Chriſtkind durft' erleben! Dies wünſch' ich mir, es iſt mein ſchönſter Traum: Wenn von dem Turm die Glocken Weihnacht künden, Ich möchte, wie als Kind vorm Tannenbaum, Noch einmal Kinderſeligkeit empfindenl ——————— bezahlte, heute im Falle der Ueberſchreitung der Geſprächsdauer um wie die Künſtler ſich gefunden haben! Der deutſche Kammermuſik⸗ ſender) und der Konzertverein München!. Endlich ſollen auch noch ſühren, ſo iſt beſtimmungsgemäß ſedenfalls die Poſt berechtigt, dieſe Gebühr zu erheben. Man macht auch davon Gebrauch, wenn die Ueberſchreitung der einfachen Geſprächsdauer feſtgeſtellt wird. Die Poſt wird den Einwand erheben, daß man das Recht habe, die zweite Geſprächsdauer voll auszunützen. Ganz abgeſehen davon, daß auch in dieſem Falle noch eine überſtarke Gebührenerhöhung beſteht. iſt die Praxis bei den Ferngeſprächen derart, daß man vielfach nicht läliger als drei Minuten ſprechen will und daß oft nur durch In⸗ kongruenz der Auffaſſung von Poſt und Teilnehmer eine oder einige Sekunden Ueberſchreitung feſtgeſtellt wrden, die dann für volle 3 Minuten berechnet werden. Durch ihre Weigerung, die oben⸗ erwähnten Dreiminutengeſpräche einzuführen oder die Gebühr nach einzelnen Minuten abzuſtufen, wie es bei Entfernungen über 100 Kilometer geſchieht, mit dem Effekt. daß ein Vierminutengeſpräch über 100 Km.billiger iſt als ein Geſpräch von 3 Minuten und eini⸗ gen Sekunden unter 100 Km., hat die Poſt klar zu erkennen ge⸗ geben, daß ſie aus dieſen Umſtänden Vorteile ziehen will, in einer Art, wie ſie jeder Kaufmann gegenüber ſeiner Kundſchaft ver⸗ ſchmähen muß Fort mit ſolchen Ungerechtigkeiten! In der Zuſchrift des Bundes wird weiter darauf hingewieſen, daß der Ueberſchuß der Reichspoſt von nahezu 300 Mill. Mark für den Kopf der verarmlen Bepökerung eine Ausgabe für Poſtgebühren von 28.60 Mk. gegen 14.10 Mark vor dem Kriege bedingt. Wer hat nun eigentlich dieſe Gebühren zu zahlen? Nach den eigenen Angaben der Reichspoſt werden ſämtliche Gebühren⸗ überſchüſſe faſt allein vom Fernſprechverkehr aufgebracht. Da im Ortsverkehr vielfach die Selbſtkoſten der Poſt nicht gedeckt werden, ſo iſt klar erſichtlich, daß die Vielſprecher de⸗ Fern⸗ verkehrs alle Laſten tragen müſſen. Dieſe Gruppe von etwa 500 000 Teilnehmern iſt aus dieſem Grunde derartig belaſtet, daß ſie nicht mehr zu atmen vermag. Neben den hohen Steuern und Abgaben, unter denen die Wirtſchaft ſeufzt. haben dieſe Teil⸗ nebmer außerdem noch Telephongebühren von ſo gigantiſchen Dimenſionen zu tragen daß Zahlen, die wir angeben. jedenfalls nur das Kopfſchütteln des Leſers erregen werden, vielleicht auch ſeinen Zweifel Leider ſteht es aber nach dem Material, das ſich in den Händen des Vorſtandes des Bundes Deutſcher Fernſprechteilnehmer befindet, feſt, daß es Teilnehmer gibt(meiſtens Vermittlungs⸗ geſchäfte), die Ausgaben von jährlich 7000, 8000. 11000, 16 000, 20 000, 31 000 Mark und darüber zu tragen haben. Bei dieſen Teil⸗ nehmern vergrößert ſich alſo das oben angegebene Verhäl'nis auf 14.10 Mk. zu hunderttauſenden von Prozent. Es ſind keineswegs die mit Glücksgütern geſegneten Fernſprechteilnehmer, die ſolche Gebühren zahlen müſſen. Nachweisbar verſchlingen dieſe Gebübren 50—100 Prozent der Brutto einnahmen. ſe nach der Geſchäftslage de⸗ einzelnen. Dieſe Kaufleute zahlen ſeit Jahren der⸗ artia unſinnige Gebübren, nur in der Hoffnung daß ſie durch zähes „Durchhalten und Selbſtverſogung aller Anſprüche an das Leben ein⸗ mal wieder in die Lage konmen, mit einem beſcheidenen Nutzen zarbeiten und exiſtieren zu können Hundertlauſende von Trauer⸗ ſpielen ſind in dieſer Form ſeit zwei Jahren zu beobachten. Macht die Poſt nicht endlich Schluß mit dieſem Raubbau an wert⸗ vollen Elementen des deutſchen Kaufmanneſtandes, ſo macht ſie ſich zum Totenaröäber der deutſchen Wirtſchaft. Jue Kriſis. die üüber das deutſche Wietſchoftsleben bereingebrochen iſt. wird richt überwunden, wenn nicht mindeſtens die Billiok⸗it und Zuverläſcafeit der Nerkehrsmittel die Möglichkeit geben, der Wirtſchaft neues Leben einzuhauchen. 8 0 0 Viel Mißſtimmung hat in allen Kreiſen ſ. It. die„Zurück⸗ zahlung“ der Telephonanleihe hervorgerufen. Nun⸗ mehr kommt die zweite Enttäuſchung Die Gläubiger der Reichs⸗ poſt, die die im Jahre 1921 zwangsweiſe erhobene Anleihe im Jahre 1923 vollkommen entwertet zurückerhielten, ſind bei der Au f⸗ wertung knicht berückſichtigt worden. Dder Vorſta nd des Bundes Deutſcher Fernſprechteilnehmer hat infolge⸗ deſſen an die Reichsregierung eine Eingabe gerichtet, in der gebeten wird. nachträalich einen Regieru. osentmurf einbringen zu wollen zwecks Aufwertung dieſer Anleihe.„Es dürfte“, ſo wird in dieſer Eingabe u. a. ausgeführt,„kein Grund vorliegen, die Fernſprechteilnehmer anders zu behandeln als andere Gläu⸗ biger umſoweniger als ſie durch die noch heute erhobenen, ſeit dem Ende der Inflationszeit zumteil unverändert hohen Fernſprechgebühren neben den ſonſtigen Steuern und Ab⸗ gaben aufs ſchwerſte bedrückt und in ihrer Exiſtenz zerrüttet werden. Der Zentralperband des Deutſchen Großhan⸗ dels geht ebenfalls gegen die allzugroße Geſchäftstüchtigkeit der Reichspoſt energiſch vor. Neuerdings hat er beim Reichspoſt⸗ miniſterium beantragt, daß künftig bei Unterbrechung von Orts⸗ und Vorortsgeſprächen durch erngeſpräche von der Berechnung von Gebühren Abſtand genom⸗ men wird. Es wird darauf hingewieſen, daß gerade im Hinblick darauf, daß die Reichspoſt eine allgemeine Ermäßigung der als drückend empfundenen Fernſprechgebühren ablehnt, mindeſtens jede unnötige Belaſtung vermieden werden muß, zumal die Unterbrechung von Ortsgeſprächen vor allem im Intereſſe der Reichspoſt ſelbſt er⸗ folgt. Das Miniſterium hat daraufhin mitgeteilt, daß wegen tech⸗ niſcher Schwierigkeiten bei den größeren Fernſprechämtern, die faſt alle mit halbautomatiſch arbeitenden Zählern ausgeſtattet ſind, die Durchführung dieſer Maßnahme nicht möglich ſei. Die Teilnehmer würden dadurch für den Verluſt, den ſie unter Umſtänden durch Trennung von Ortsgeſprächsverbindungen erleiden, ſchadlos gebalten werden, daß den Teilnehmern ſe nach der Größe der Ortsnetze 3, 4 oder 5 Proz. der aufgezeichneten Geſpräche nicht angerechnet werden. Der Zentralverband des Großhandels bemerkt hierzu ſehr treffend, daß dieſer Prozentſatz nicht einmal für die zahlreichen Fehl⸗ verbindungen und Zuvielberechnungen, die auch heute immer noch ſtattfinden, ausreichen dürfte. Das reiſende Publikum iſt darüber ſehr ungehalten, daß die Hotels und ſonſtigen Gaſtſtätten einen Zuſchlag von 10 Proz. auf Ferngeſpräche erheben. Aus dem Briefwechſel, der in dieſer Frage mit dem Vorſtand des Bundes Deutſcher Fernſprech⸗ teilnehmer gepflogen wurde, geht hervor, daß der Reichsverband der Deutſchen Hoiels, Reſtaurants und verwandter Betriebe e. V. in Düſſeldorf neuerdings folgende Richtlinien empfiehlt: Für Orts⸗ 20 Pfg., für Ferngeſpräche ein Zuſchlag von Proz. zu den amtlichen Gebühren, mindeſtens aber ein Zuſchlag von 10 Pfg. je Ferngeſpräch. Der Landesverband der badiſchen Hotel⸗Induſtrie und verwandter Be⸗ triebe e. V.(Sitz Baden⸗Baden) hat ſich dieſe Richtlinien zu eigen gemacht und den Mitgliedern durch Rundſchreiben hiervon Kenntnis gegeben. 55 1„„%Cö;ö3“op 8 «Ernannk wurden Regierungsrat Paul Strack in Mannheim zum Landrat in Sinsheim; Polizeiwachtmeiſter Gottfried Meder bei der Polizeidirektion Aenien zum Sekretär der Verwaltungs⸗ polizei hierſelbſt und Juſtizaſſiſtent Albert Hörner beim Amts⸗ Hericht Mannheim zum Juſtizoberſekretär. » Auszeichnung von Jubilaren. Wie alljährlich fand bei den [Enzinger⸗Union Werken.⸗G. für die Angeſtellten und Arbeiter, die auf eine 20, 30 oder 40jährige Tätigkeit bei der Fiuma zurückſehen konnten, eine kurze Feier ſtatt. Durch die Direktion wurde Dank und Anerkennung für die treu geleiſteten Dienſte den Jubi⸗ laren ausgeſprochen und ihnen eine Geldgeſchenk, ſowie Diplom und Medaille des Verbandes Südweſtdeutſcher Induſtrieller übergeben. Durch den Betriebsrats⸗Vorſitzenden wurde im Namen der Jubilare in kurzen Worten der Dank für die Anerkennung ausgeſprochen. Als Jubilare kamen in dieſem Jahre folgende Herren in Frage: Fur 40jährige Tätigkeit Georg Geier, Schloſſer: für 30jähr. Tätigkeit Eduard Schöffler. Buchhalter; für 20jährige Tätigkeit Nicolaus Kro⸗ ker, Prokuriſt, Auguſt Müller, Prokuriſt, Georg Jekel, Buchhalter, Joſef Danzer, Dreher, Georg Gebhard' Dreher, Frſedrich Hoffmann, Schloſſer, Pius Huber, Schmied, Ludwig Mack. Schreiner, Karl Fr. Moos. Spengler, Martin Meinert, Shloſſer, Georg Neubert, Mon⸗ teur, Anton Senk, Dreher, Valentin Schick, Bohrer, Adam Schmite, Maurer, Wilhelm Wacker, Fräſer, Leopold Zanger, Dreher. 4. Seiſe. Nr. 598 Aene Mannbeimer Feitung(Abens⸗Nusgabe] Mittwoch, den 23. Dezember 122— *Schwere Lage der Rheinſchiffahrt. 4 6 der Mitglieder⸗Ver⸗ ſammlung des Allgemeinen Arbeitgeberverbandes für die Rhein⸗ ſchiffahrt wurde im Einvernehmen mit den Arbeitgeberverbänden der Hafengebiete von Mannheim und Ludwigshafen einſtimmig be⸗ ſchloſſen, kaßnahmen wegen Herabſetzung der gegenwärtig geltenden Löhne und Gehälter einzuleiken angeſichts der ſehr ſchweren Lage der Rheinſchiffahrt. Die Derhandlungen mit den Gewerkſchaften ſind ergebnislos verlaufen. Die Löhne und Gehälter ſollen mit vom 1. Januar 1926 an auf Grund der Regelung, die vor dem letzten Schiedsſpruch vom 8. November 1925 beſtanden hat, feſtgeſetzt werden. *Bewahrt nicht heiße Aſche in Flpeuen Kübeln auf! Dieſe Mahnung wird immer noch nicht beherzigt, wie folgende Meldung zeigt: Geſtern abend gerieten Prinz Wilhelmſtraße 23 hölzerne Müllkübel in Brand, in denen heiße Aſche aufbewahrt wurde. Das ich wurde durch die um.51 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr ge⸗ 6 veranſtaltungen 3. Weihnachtsfetiertag im Roſengarten. Mit einem Gaſt⸗ ſpiel der überall mit großen Erfolgen aufgenommenen Operette in 3 Akten von Leo Schottländer„Der Leutnant des Königs“ wartet das Enſemble des Braunſchweiger Operettenhauſes am 3. Weihnachtsfeiertag im Roſengarten auf. Dies heitere Stück ſpielt in Potsdam im erſten Akt an der hiſtoriſchen Mühle. Eine zweite Liebesepiſode folgt nebenher. Es fehlt an Komik, über die man Lor allem im zweiten Akt Tränen lachen wird, nicht. Der dritte Akt wirkt vor allen Dingen durch das Auftreten Friedrich des Großen und ſchließt wirkungsvoll ab. Den Fridericus Rex wird Paul Birnbaum ſpielen. Die übrigen Rollen ſind beſetzt von Otty Ottmar⸗Hahn, Kurt Münich. Ellen von Kaick, Willy Bieler, Kurt Wiegand. Die Aufführung, unter muſikaliſcher Leitung von Spen Sandberg, wird ſicher auch in Mannheim gebührendes Intereſſe finden. Außſtellung von Arbeiten der Schülerinnen der Frauen⸗ äarbeitsſchule des Epang. Frauenvereins. Am Sonntag und Mon⸗ tag waren in dem Konfirmandenſgal der Melanchthonkirche, Lange Rötterſtraße, die Arbeiten der Schülerinnen von der Frauenarbeits⸗ ſchule zur allgemeinen Beſichtigung ausgeſtellt. Die Ausſtellung war reich beſchickt und ſehr manniafaltig Ein Beweis dafür, daß die unermüdliche Leiterin Frl. Müller beſtrebt iſt, die Schule voll auf die Höhe zu bringen. Daß ihr das gelingt, ſah man an den ausgeſtellten Arbeiten ihrer Schülerinnen, wobei wir beſon⸗ ders erwähnen möchten, daß alle Arbeiten aus dem letzten Semeſter waren. Erſtaunliche Leiſtungen zeigten die angefertigten Wäſche⸗ und Kleidunasſtücke, u. a. auch Knaben⸗ Jünglings⸗ und Herren⸗ garderobe. Beſonders reizvoll und hübſch aufgebaut waren die Handarbeiten, die in allen erdenklichen Arten von einfacher bis fein ⸗ ſter Ausführung Zeugnis gaben von dem reichen Wiſſen und Kön⸗ nen und dem harmoniſchen Zuſammenarbeiten von Lehrerin und Schülerin. Möge es dem Evang. Frauenperein vergönnt ſein, Frl. Miner als Lehrerin der Frauengrbeitsſchule noch recht lange zu erhalten. Dies iſt der aufrichtige Wunſch der Melanchthon⸗Pfarrei. 5 H. Gg. ehriſtbaumſchmuck Wer ſich einen Baum holt., wird im allgemeinen den Chriſtboumſchmuck nicht vergeſſen. In manchen Familien beſteht zwar der Brauch, an den Baum nur Lichte zu ſtecken und nur das blaſſe Gold der Kerzen vor dem kräftigen friſchen Grün ſchimmern zu laſſen, aber in den meiſten Fällen wird man vom Boden den wohlverpackten Glasſchmuck herunterholen, die oft ſchon gel rauchten goldenen und ſilbernen Nüſſe wieder vergolden und verſilbern, ohne zu befürchten, daß im nächſten Jahre eine davon fehlt, weil ſie allzuoft ſchon ihren Dienſt getan haben; wird auch das Engelshaar wieder entwirren und oben den trompeteblaſenden goldgelockten Engel nach ſorgfältiger Prüfung anbringen; es gehört das eben dazu. Und wo Kinder im Hauſe ſind, muß auch etwas zum Knab⸗ bern am Baume ſein. Es iſt nicht geſagt, daß dieſe Knabberſachen bei reichen Leuten ſehr koſtbar ſind. Häufig iſt es im Haushalte ſelbſt hergeſtellt: die Hausfrau tut ſich etwas darauf zugute Man ſieht da allerlei Tierlein, Aepfel und Zuckerſachen, die in buptes Papier eingehüllt ſind. Oft wird man beim Kaufmann ſtaunen können, was Leute für Baumbehang kaufen, denen man es nie und nimmer zugetraut hätte, wenigſtens war es in beſſeren Jahren ſo; diesmal werden wir wohl alle den Daumen etwas auf den Beutel halten. Natür⸗ lich muß eine Leckereſ am Baum ſein. Vom bloßen Anſchauen wird keiner ſatt, und was ſoll denn das„Abputzen“ für einen Sinn haben, wenn der Gaumen dabei nicht zu ſeinem Recht kommt! Würde ein Kind ein Sprüchlein aufſagen, ohne daß es etwas dafür vom Baum bekommt? Das iſt ſa doch eben der Zweck, daß man „ſüß“ belohnt wird. Auch hier gibt es aber eine Grenze. die nicht an die Geſchmackloſigkeit ſtreifen darf. Man ſollte weder den Baum mit Lichten, noch mit Engelshaar noch mit Papierketten, noch mit Glasſachen, noch mit Schleckereien überladen. Der Baum muß ein Kunſtwerk ſein. Was zupiel an ihm iſt, gehört auf den Woibnachtsliſch. F. G. des Kalſers alte Kleider Roman von Frank Heller Copyright by Theſpis⸗Verlag in München 1920 37(Nachdruck verboten.) Mein Befreier ſtellte ſelbſtwerleugnend ſeine Flaſche weg und be⸗ freite den Profeſſor, der ihm einen flehenden Blick zuwarf. Der Sohn des Volkes hatte ein gutes Herz. Die Flaſche wechſelte ihren Beſitzer und exiſtierte fünf Minuten ſpäter nicht mehr als ſolche. Der Profeſſor blieb in beredtem Schweigen auf dem Diwan liegen und brach es erſt nach mehreren Minuten. Als dies dann endlich geſchah, richtete er das Wort an mich, aber ſeine Frage galt offenbar meinem Freunde, dem Hausöbffner, der ſtolz, aber berſtändnislos daſtand und uns anſah. „Eln Berufsgenoſſe von Ihnen?“ Ich nickte „Ein Bekannter von geſtern nacht.“ „Sie haben einen bunten Verkehrskreis. Gott ſei Dankl Der Sohn des Voltes, der das dunkle Gefühl batte, daß das Ge⸗ ſpräch ſich um ihn drehte, fand es an der Zeit, eine neue offizielle Erklärung der Urſache ſeiner Anweſenheit zu erlaſſen. „Na ja, ich hab' mir halt denkt, der gnä' Herr iſt nicht'Haus aber der gnä' Herr iſt ja ein gebülteter Herr und verſteht dach alles, Alſo wenn ich hineingeh und mich ein biſſel niederſetz, bis der gnä' Herr kommt, da iſt doch nix dabei. Und ſo hab ich halt die Tür auf⸗ gemacht. Was hat denn der gnä' Herr ins Schlüſſelloch geſteckt?“ „Ins Schlüſſelloch geſteckt? Ein trumm Patzen is drin geiſteckt. Ich hab's kaum aufbringen können.'erſt hab' ich mir denkt, jetzt biſt aber falſch gangen, Jenſen, aber dann hab' ich mir denkt, nein, der gnä' Herr hat doch ſagt: Jakobsgaſſe 10. zwelten Stock, rechts, komm, wann du willſt, nſen, hat der gnä' Herr geſtern abend'ſagt, und hier iſt Jakobs⸗ gaſſe 10, und drüm bin ich hereingegangen—“ Ich verſtand nun, wie ſich Laplace dagegen hatte ſichern wollen. daß kein Unberufener ſeine Jagdgründe betrat. Gleichzeitig verzieh ich in Gedanken meiner Bedienerin den Mangel an zeitgemäßen Werkzeugen, der es verſchuldet hatte, daß ſie nicht hereingekommen war. „Lieber Jenſen,“ ſagte ich,„vom heutigen Tage an haben Sie einen Freibrief als Einor— ich meine als Gaſt in meiner Wohnung zu allen Tageszeiten. Sie ſind mein Freund fürs Leben. Ich rate Ihnen nur eines. Warten Sie von heute ab noch ein paar Tage mit Ihren Beſuchen.“ Der Sohn des Volkes ſah mich mit einem gekränkten Ausdruck in ſeinem offenen Geſicht an. „Ich werd den gnä' Herrn ſchon nicht beläſtigen, wann's dem anc Herrn nicht paßt, ich hab mir nur denkt—“ Einmalige Juwendung für Militärrentenempfänger. Der Reichsverband„Kyffhäuſer“ der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinter⸗ bliebenen teilt mit: Die Militärrentenempfänger erhalten für De⸗ zember die zu gewährenden laufenden Verſorgungsgebührniſſe. Die Auszahlung erfolgt in der Weiſe, daß die Verſorgungsämter die Zah⸗ lung der einmaligen Zuwendung mit der Zahlung der laufenden Rente für Januar verbinden. Den Geſamtbetrag an Rente erhal⸗ ten die Empfänger vom 28. Dezember an. Zahltage bei den Poſt⸗ anſtalten ſind der 28., 29. und 30. Dezember 1925. Die Fürſorge⸗ ſtellen zahlen als einmalige Zuwendung ein Viertel der für Dezem⸗ ber zu gewährenden Zuſatzrente möglichſt noch vor Weihnachten an die Empfangsberechtigten aus. * Abkühlung im Schwarzwald. Aus Triberg wird uns telegraphiert: Im Hochſchwarzwald iſt die erwartete Ab⸗ kühlung raſcher als angenommen eingetreten, ſodaß die Froſt⸗ grenze bis ungefähr auf eine Höhe von 850—900 Mtr. herab⸗ gedrückt iſt. Der Feldberg meldet heute vormittag 4 Gr. Kälte mit Schneeſturm und etwa 10 Zentimeter Neuſchnee, im Nord⸗ ſchwarzwald am Ruhſtein O0 Grad. Im mittleren Schwarzwald ſind ebenfalls zeitweiſe leichte Schneefälle heute morgen ſchon auf⸗ getreten, doch ſind in der Kälteverteilung noch Unausgesolichenheiten vorhanden, da in den Tälern die warme Luft noch aufgeſtaut iſt. Schneehöhe im Hochſchwarzwald durchſchnittlich 60—70 Zentimeter, in mittleren Lagen über 700 Meter etwa 30 Zentimeter feuchter Altſchnee, in den unteren Lagen ſchneefrei.. Weitere Abküh⸗ lung und Schneefälle ſind zu erwarten. * Warnung vor Blindenkonzertbetrügern. Im Laufe des Jahres haben ſich Schwinbler dadurch in Beſitz von hohen Summen gebracht, daß ſte angeblich im Auftrage eines Blinden Karten zu Konzerten nertreiben. Sie haben zu dieſem Zwecke Leute anaeſtellt, die die Karten von Haus zu Haus anbieten, und zwar zu Beträgen bis 5% je Karte. Hierbei verſuchen die Leute durch allerlei Redensarten das Mitleid für Blinde zu erwecken; insbeſondere dadurch, daß ſie ihre Tätigkeit als Wohltätigkeitsveranſtaltung bezeichnen und damit er⸗ reichen, daß nicht nur Beträge für einzelne Karten. ſondern erheblich höhere Beträge bezahlt werden. In Wirklichkeit aber iſt es in erſter Kinie ein Geſchäft für die Kartenverkäufer als Veranſtalter. Der Blinde wird zur Veranſtaltung eines Konzerts für einen beſtimmten Betrag herangezogen, alſo als Mittel zur Erlangung ſchöner Ein⸗ nahmen benutzt. Für ein Konzert in einer Stadt werden in weit enr⸗ fernt gelegenen anderen Städten und Landgemeinden ebenfalls Kaꝛ⸗ ten verkauft, wo verheimlicht wird, an welchem Orte das Konzert ſtattfinden ſoll. Es wird in jedem Orte der Anſchein erweckt, als follte das Konzert dort ſtattfinden. Auf dieſe Weiſe wurde für ein ſolches Konzert eine Einnahme von etwa 3000 erzielt und von dieſem Betrag erhielt der Blinde, der herangezogen war, 75. Hiernach ſind dieſe Sammlungen und Wohllätigkeitsveranſtoltungen als reiner Betrug zu bezeichnen. Das Badiſche Landespolizeiamt warnt hiermit vor dieſem Schwindel. Rommunale Chronik GLadenburg, 21. Dez. Aus der füngſten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt zu berichten: Als außerordentliche Unterſtützung erhalten Erwerbsloſe, die einen eigenen Haushalt haben, vor Weihnach⸗ ten nochmals 2 Zentner Koks: ferner für Kinder bis zu 2 Jahren Gutſcheine zum Bezug pon Liter Milch im Tag. Die allgemeine Koksausgabe erfolat nur noch einmal monatlich und zwar in monat⸗ lichen Mengen von nicht über 2 Ztr.— Der Erſtelluna von Not⸗ wohnungen in der verl. Zehntſtraße nach Planvorlage des Stadt⸗ bauamts wird zugeſtimmt.— Die Taxe für Abaabe elektriſcher Licht⸗ bäder an Mitalieder der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe wird mit ſofor⸗ tiger Wirkung auf den Betraa von 3 Mk. ermäßiat.— Abaelehnt wurde die Erhebung einer Feuerſchutzabgabe.— Dem An⸗ traa des Volksſchulrektorats auf vorſchüßliche Uebernahme der Koſten für Anſchaffung von 100 Kochbüchern für die Schüler der Mädchen⸗ fortbildungsſchule wurde mangels verfügbarer Mittel nicht entſpro⸗ chen.— Die Lichtbildervorführung in der Volksſchule durch Grün⸗ dung einer Bezirkslichtſtelle wird grundſötzlich befürwortet unter Vorbehalt endgültiger Stellunanahme bei Vereitſtellung der für Anſchaffuna eines Projektionsapparates erforderlſchen Mittel im Gemeindevoranſchlaa für das Rechnunasſahr 1926%7.— Die Gemeindefuhren für das Jahr 1926 ſollen im Submiſſions⸗ wege vergeben werden.— Vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bür⸗ gerausſchuſſes wird der Ankauf des Grundſtücks Lab. No. 4123 von der Firma Aaricola Söhne genehmiat. L. Brühl. 21. Dez. Vorbehaltlich der Zuſtimmuna des Bürger⸗ ausſchuſſes hat der Gemeinderat beſchloſſen. für drei Bürger die Ge⸗ meindebürgſchaft zu übernehmen.— Ddem Antraa der hie⸗ ſigen Erwerbsloſen um Bewilliaung einer Winterbei⸗ hilfe von je 100 RM. für Verheiratete und ſe 50 RM. für Ledige kann mangels finanzieller Mittel nicht ſtattaegeben werden. L. Walldorf. 21. Dez. In der jünaſten Bütaerausſchuß⸗ ſitzung wurden unter anderem die Gebühren der Kaufgräber dahin einer Neuregelung unterzogen, daß von nun an die Kaufſummen betra⸗ gen: 1. im allgemeinen Leichenfeld für ſedes freibleibende Grab 50 RM., 2. an Nebenwegen und an der Mauer ein Einzelarab 100 RM., das Dopvelgrab 200 RM., 3. an den Hauptwegen 150 bzw. 300 RM., 4. für ſedes weitere Grabh unter Nunkt 2 und 3 50 RM. „Ich weiß. Ich billige Ihren Gedankeng 11 den Sie garnicht ahnen können. Sie ſind zu ſeder Tageszeit will⸗ kommen. Aber Sie haben Ja geſehen, in welchem Zuſtand ich und der andere Herr waren— „Na ja, das verſteh' ich aber nicht, warum hat denn der gnä' err—“ „Em Freund von uns hat ſich hier betätigt. Er iſt ſtärker, als ein Menſch ſein ſollte. Er hat eine Manie, die Leute zu binden. — 110 iſt denkbar, daß er wieder hier heraufſchaut— Sie ver⸗ en „Aha, wenn die'ſchicht' ſo iſt, na ja, dann—“ „Ja, gerade ſo iſt ſie. Und weil wir 5 von unſerem Freunde reden, glaube ich, es wäre das beſte, ſo raſch wie möglich zu verduften. Was ſagen Sie, Profeſſor?“ „Sie ſind ein neuer Demoſthenes,“ ſagte der Profeſſor.„Gehen wir nur gleich. Ich fange an, meine Glieder wieder bewegen zu können, aber nicht genügend, um noch einen Gang mit unſerem Freunde Laplace zu wagen. Das ſchiebe ich für ein andermal auf.“ „Meine größte Aehnlichkeit mit Demoſthenes,“ egte ich,„liegt darin, daß ich das Gefühl habe, als wäre mein Mund voll Kieſel⸗ ſteine Ich will nur erſt anſtändige Kleider anziehen. In zwei Mi⸗ nuten bin ich fertig.“ Einige Minuten ſpäter humpelten der Profeſſor, ich und unſer Befreier aus der Jakobsgaſſe 10 fort. Unten begann man gerade die Laternen anzuzünden. „Wir müſſen etwas“ eſſen, ſagte der Profeſſor.„Geſtatten Sie mir, Sie einzuladen. Dann— „Dann gedenken Sie Laplace aufzuſuchen?“ „Ich weiß nicht, wo Laplace wohnt. Ich ſuche ihn ſchon, ſein ich hier bin. Sie beide haben ſich auf der Redoute getroffen, nicht wahr? Ich kann nicht begreifen, wie er mir dort entgehen konnte. Ein Mann wie er!“ „Sie ſollten ſagen, ein Paar wie ſie,“ ſagte ich.„Aber ja richtig. Sie haben ja ſeine Begleiterin nicht kennen gelernt. Wen wollen Sie alſo aufſuchen, wenn nicht Laplace?“ Der Profeſſor blies eine Rauchwolke aus einer friſch ange⸗ ſteckten Zigarette und ſah mich lächelnd an. „Ich gedenke Ihrem Freunde, Herrn Pitz, einen Beſuch abzu⸗ ſtatten,“ ſagte er. Ich ſtarrte ihn an wie einen Wahnſinnigen, In dieſem Augenblick paſſierten wir gerade einen Zeitungsladen Zufällig warf ich einen Blick auf die Inhaltsplakate im Fenſter. Zu oberſt auf dem Abendplakat der„Extrapoſt“ ſtand mit fetl gedruckten Lettern: Großer Skandal an der Univerſität. Und darunter mit etwas kleineren: Der Lektor des Chineſiſchen bricht in eine Wohnung ein und wird auf friſcher Tat ertappt. in einem Grade, Aus dem Lande * Karlsruhe. 23. Dez. Zu dem Unfall auf der Goleng wird amtlich noch mitgeteilt, daß die Lokomotine des Zuges 1 1 ſchen Kappelrotachbrück und Röthenbach mit einer Achſe entalee Die Bahn führt an der Unfallſtelle durch einen Einſchnitt. Ein Vs, der Einſchnittböſchung war abaerutſcht, ſodaß das abrutſchende Ma rial zum Teil auf den Gleiſen liegen blieb und dadurch die Lokomo: tive zum Entaleiſen brachte. 1 in * Freiburg l. Br., 22. Dezbr. Heute nachmittag 5 Uhr ſ 5 der Nähe der Kolmarer⸗ und Federerſtraße ein 13 Jahre 1uſen Junge mit ſeinem Rade von dem von Lehen—Be n.. nach Freiburg fahrenden Perſonen⸗Verfehrsauto überfahre 5 und lebensgefährlich verletzt worden. Die amtlichen Ermittelunge ſchweben noch. „ Donaueſchingen, 23. Dezbr. Der Zugsunfall auf 5 Höllentalbahn iſt, wie wir hören, auf den Abſturz vo Felsmaſſen zurückzuführen. Der Lokomotipführer konnte nar⸗ rechtzeitig bremſen, ſonſt wäre die Lokomotive den Abhang 115 untergeſtürzt. Nach Beſeitigung der Felsblöcke konnte der Zug 15 5 Fahrt nach Donaueſchingen fortſetzen. Er traf gegen.80 25 auf der hieſigen Station ein Die Strecke iſt danach wieder fre⸗ Das iſt eine fechs⸗ bis ſiebenſtündige Verſpätung. Todtnau, 22. Dez. Das 3½jährige Bübchen einer Todince Familie ſpielte in Abweſenheit der Mutter mit Streichhölzern. Röckchen des Kindes fing Feuer und ehe man zu Hilfe komme konnte, hatte das Kind ſich derart ſchwere Brandwünden gezogen, daß es am nächſten Tage verſtarb. *Seelſingen. Amt Stockach, 22. Dez. Das 12jährige Töchterche des Wilbelm Schmid nerunalückte dadurch. daß ein Topf mit he ßem Waſſer, den es vom Herd nehmen wollte. umkippte 15 ſein Inhalt ſich über das Kind ergoß. Die erlittenen Brandwunde iad e ſchwer, daß an dem Aufkommen des Mädchens gezweiſe wird. * Narkborf, 22. Dez. Am Sonntag abend iſt im Wohn⸗ und Oekonomiegebäude des Viehhändlers Auguſt Johl⸗ aus unbe⸗ kannter Urſache Feuer ausgeb den. Das Gebäude iſt bis au! die Grundmauern eingeäſchert. Vieh und ein Teil der Fahr, niſſe konnte gerettet werden, dagegen ſind die Getreide⸗ und Fütter vorräte verbrannt. Die umliegenden Gebäude waren ſtark ge⸗ fährdet. NMre Lerlobung ,, ——— Brnrgen vie Sreumden und Mehunmten am zwechmäfig- Mem unmd HDifſigſten dimai die NMeue Manmemer Teiiums Khir Menminis. Dureſ sie er- ſamgen VDerlounmgsumsgeigen die grùſlte Verbreiiung. Der We iſima iuits- Derlopbungs-Anm- relger ersmeimt am Donmers- faug ZKl. Denember im der Nii- fangaunsgaſe Besteftungen werdlem nac Dis Donmerstas. vrm. J70. ao Aſut g nnumnmen Viertes Bu ch. Der geſbe und der grüne Jaden. 925 Ich blieb plötzlich ſtehen und packte meinen Begleiter am Arm. „Sehen Sie doch, Profeſſor!“ grzle Nachdem er einen Blick auf das Platat geworfen hatte, füſſe⸗ der Profeſſor in den Laden. Ich folgte ihm. Der Sohn des 2255 50 auf dem Trottoir ſtehen und ſah uns mit runden nach. Braſche Artikel— denn er war natürlich von Braſch— 10 urz. 0 Er enthielt ausſchließlich Tatſachen. Eine Dame in elner 5 7 in Fredriksberg war geſtern ſpät nachts(die Redoutennacht) di perdäcktige Geräuſche erwacht. Da ſie überaus nervös meorgeellie ſie ſich das Telephon ins Schlafzimmer legen laſſen. Sie e Po⸗ ſich, die Polizeiſtation in der Fredriksbergallee anzurufen. Diezar lizel kam ungewöhnlich raſch. Kaum fünf Minuten nach der ſeme mierung war der Einbruchsdleb gefangen. Er weigerte ſich, 0 er Nationale anzugeben. Er wurde in den Arreſt abgeführt, 10 nden anfangs dasſelbe Schweioen beobachtete. Nach ein paar gegen⸗ rerlangte er dem Kommiſſar vorgeführt zu werden. Dieſem g2 über ſuchte er es glaubhaft erſcheinen zu laſſen. daß das Ganze 55 einem Irrtum beruhte. Er war— der Redoute geweſen aber Der Kommiſſar bedauerte ſeinen Irrkum, „fehlgegongen“. 9 erſon und konnte ihn nicht als Erklärung gelten laſſen. Ueber ſeine Am ſeinen Wohnſitz blieb der Arreſtant auch weiter geheimnſsvoll ⸗ne Nachmittag wu⸗de er ſedoch von einem Polisiſten agnoſziert. men Behauptung. die anfangs mit dem größten Mißtrauen aufgen nderer wurde. beſtätigte ſich ſehr bald. Dder Angehaltene war kein aium⸗ als der Lektor der chineſiſchen Sprache imd Literatur an Hhagen verſität. Die Sache war nun zu weit gediehen, um niedergeeme⸗ 105 werden. Augenblicklich ſaß Herr Pitz als Arreſtant in orpv. el⸗ Der Profeſſor und ich warfen uns über den Rand nſege tungen Blicke zu. Der meine drückte reines, unverhohlenes ⸗ einge· aus. Ich war vorige Nacht irgendwo in derſelben Gegend aſtese brochen. und nun war Herr Pitz meinen Spuren gefolgt, wang, ein geheimnisvoller Fluch über dieſem Stadteil, der die Leute zu, im Genre Dr. Or berühmtem Gas7. Anderſeits erinnerte ich mich gote⸗ deſekt halte. Es war nicht ausgemacht, daß er in ebenſo,* Grade wie ich ein Debütant auf der Bahn 1 Verbrechenz Aend Was dachſe der Prefeſſoar? Er hatte ſa am vorhergehenden ein gewiſſes Intereſſe für Herrn Pißz bekundet. Gortſetzung ſolgt) Einbrecher zu werden? Eine Mi'robe vielleicht? Oder eiwa den kleinen Trick, durch den ſich Herr Pitz in den Beſitz meint bohen FCEET 1 erreee mittwoch. den 23. Dezember 1928 8. Seite. Ar. 5988 Mosbacher Brief N 1 pf. Mosbach, 22. Dez. Unſer badiſcher Volksſchriftſteller Hansſakob hielt die einſtige kuxpfälziſche Reſidenz mit folgender Skizze in klättern feſt. Er ſchreibt: ⸗Wir fahren nun in das Tal der Elz hinein, die hier mit dem Bürger Neckar ſich vermählt und in kurzem ſind wir in der einſtigen Reichsſtadt Mosbach im Odenwald. Berge grüßen uns ſtatt der ewigen Hügel im Kraich⸗ und Elſenz⸗ gau und an ihren ſteilen Halden Reben; denn Mosbach gehört noch zu dem alten Wingarthaibegau im Lande der Oſtfranken. Am Abend fuhr ich nicht ohne Reſpekt zum erſten Male in meinem Leben in die alte Stadt ein. Erſt wollte ſie mir nicht gefallen. denn ich traf überall neumodiſche Häuſer, Schulen und Turnhal⸗ len. Aber je weiter ich hineinkam, umſo mehr ſtaunte ich über die ſchönen und vornehmen Bürgerhäuſer, jene dedden Holgzpaläſte, aus denen die Behaglichkeit und der Wohlſtand des 17. und 18. Jahrhunderts herabſchauen auf die Neuzeit.“ So ähnlich werden viele ehemalige 110er gedacht haben, als ſie dieſes Jahr von Mannheim und den übrigen bdeuſcen Gauen ihr Wiederſehensfeſt, den Mosbacher 110er Tag, begingen. Die engen Gaſſen und Winkel waren in ein großes Heerlager ver⸗ wandelt. Die Stadt Mosbach hat ähnliches noch nicht erlebt und beim Abſchied krennten ſich die ehemaligen Grenadiere mit dem Wunſche, in zwei Jahren dabei zu ſein, wenn drunten in Mann⸗ heim das 110er Denkmal eingeweiht wird. Den Auftakt zu dieſem Feſt bildete das 80jährige Stiftungsfeſt des hie⸗ ſigen Männergeſangvereins, wo begeiſterte Sänger bei Preis⸗ und Wettſingen das deutſche Lied verherrlichten. Dem Schützenfeſt, das die Reihe der Feſte beſchloß, ſei auch gedacht. Dieſe Feſte gehören der Vergangenheit an. Doch es wurde auch Bleibendes geſchaffen. Mit großen Gelbepfer wurde im Frühbjahr das hieſige Realgymnaſium zur Vollanſtalt ausge⸗ baut, die Lernmittelfreiheit für die Volksſchule eingeführt und zwei Schulbaracken für den neugegründeten Gewerbeſchulverband er⸗ richtet. So erhielten die hieſigen Eltern und die ländliche Bevöl⸗ kerung der Umgebung Gelegenheit, ihren Kindern eine ihnen paſ⸗ ſende Bildung angedeihen zu laſſen. Das alles koſtete die kleinſte 4200 Seelen zählende Kreisſtadt Badens viel Geld. Genau ſo weitſchauend war ebenfalls die Kreisverſamm⸗ kung, die alljährlich bier tagt, als ſie namhafte Beträge für die bößeren Schulen des Kreiſes. für die Winterſchulbauten einen Baufonds von 60 00 RM. feſtſetzte und für die Inſtandſetzung der Kreiswege große Mittel bewilligte. Dem Handel und Verkehr wurde Rechnung getragen, indem die Mittel zur Einrichtung von Kraftwagenlinien genehmigt wurden. Die Autolinie Mosbach— Stein a. K. erfreut ſich eines großen Zuſpruches und warf dadurch bereits einen kleinen Gewinn ab. Der Gewerbeverein Mosbach verband mit ſeinem 60. Jußi⸗ läumsjahr eine Gewerbeausſtellung für Gewerbe, In⸗ duſtrie und Handel. Handwerksmeiſter aus Mosbach und dem gan⸗ der Hinterland zeigten hier ihr volles Können. Man boffte mit dieſer Ausſtellung dem hieſigen Wirtſchaftsleben neuen Unterneh⸗ munasgeiſt einzuflößen und dem Käufer das einheimſſche Gewerbe zu zeigen. Es kam ein reanexiſcher, kalter Herbſt. ein früher Win⸗ ter mit all ſeiner Not. Doch dieſe Werbeausſtellung hat gezeigt, daß die Ausſteller willens ſind, den Kampf mit den Zeityöten auf⸗ zunehmen und die Wirtſchaftsmaſchine wieder in Ganz zu bringen. Nicht unerwäbnt ſoll die Bautätiakeit ſein. Eine Reihe Familienhäuſer ſind entſtanden. Das Palmſche Haus, eines er ſchönſten Patrizierhäuſer Badens. wurde von der Beſiterin trotz Geldmangel von Grund auf renopſert und dafür gebührt der Be⸗ ſizerin Dank, daß ſie dieſes ehrwſirdige Bauwerk der Nachwelt zu erhalten gedenkt. Mosbach. am Eingang des Elstales gelegen, hat das orößte Intereſſe daran, den dunklen Verkehrsvunkt— die Diedeheimer Schiffbrücke— beſeitiat zu wiſſen. Bürgermeiſter Dr. Baulanger hat im Sommex im Verein mit den intereſſierten Landhürgermeiſtern dieſes Millionenproblem energin und ſachl':) abfgegriffen. in einer umfoſſenden Deyfſchrift an den Land⸗ tag den Nachweis erbracht. daß die jetzioe Schiffbrücke dem beutf⸗ gen geſteigerten Verfehr nicht mehr gewachſen iſt. und daß ſie durch eine feſte Neckarbrücke zu erſeken ſei. Hier beſitzt das Land Baden eine produktive Grwerbsloſenaufgabe für das kam⸗ mende Jahr. Hoffentlich wird der Landtag die Mittel flüſſig machen. damit die Neckarprücke. die das badiſche Hinterland mit dem Mannheimer Induſtriezentrum und der Pfalz verbindet. er⸗ ſtellt werden kann. Mosbachs Gedeihen iſt eng mit dem Woßlſtand der ländlichen Beuernbevölkerung der nahen und weiteren Umgehung perknüpft. Naben die Landwirte Geld, dann verzeichnen die hieſigen Geſchäfts⸗ eute einen guten Geſchäftsgang und klagen nicht wie dieſes Jahr. Verbeißungsvoll ßat das Jahr 1928 begonnen, ſtill und kalt geht es pier ſeinem Ende entgegen. Mit neuem Willen und friſcher Tattraft werden die Kreisſtädter auch im kommenden Jahr mutig ihr Los auf ſich nebmen mit der Hoffnung, daß auch wieder beſ⸗ Nene Mounbeimer Jeitung(Rbens-Rusgabe) Nachbargebiete : Sdarbrücken. 22. Dez. Die Exyloſtonskataſtropbe in der kleinen Ortſchaft Freimingen im lothringiſchen Kohlenrevier, die ſich geſtern ereianet hat, ſtellt ſich nach den letzten Ermittelungen als weit ſchwerer heraus, als zuerſt angenommen wurde. Die Jahl der Schwer, und Leichtverletzten wird mit fünfzia angegeben. In die⸗ ſer Zahl ſind etwa 25 Schulkinder einbegriffen, die ſich wäh⸗ rend der Pauſe auf dem in der Nähe gelegenen Schulhof befanden. Der Herd der Crploſion iſt in einem kleinen Stollen zu ſuchen; in dem das Pulver für den Schacht V der Grube Merlenbach getrocknet wurde. Es wird angenommen, daß die Heizunasanlage defekt war. ſodaß das Dunamit nlötzlich Feuer fina. Insgeſamt ſind 50 Kilo. Dunamit in die Luft geflogen. Von dem Muni: tionsdevot iſt nichts mehr zu ſehen, nur ein aroßer Trichter gähnt aus dem Ffelsgeſtein. Die Sauerſtoffabrik, die dicht neben dem De⸗ vot gelegen iſt, wurdeé ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. doch ſind wie durch ein Wunder die Vorräte von 2000 ebm nicht ervlodiert, andern⸗ falls die Kataſtrophe wohl die beiden Beramannsdörfer Freimingen und Merlenbach dem Erdboden aleichgemacht hätte. Die Schacht⸗ anlage iſt intakt geblieben. ſodaß die Förderung keine Unterbrechung erleidet. Die behördliche Unterſuchung über die Entſtehuna des Un⸗ alücks iſt noch nicht abageſchloſſen. Die Telephonleitungen nach Paris ſind auch heute noch unterbrochen. da die Linien über Merlenbach an der Bahnſtrecke nach Metz unmittelbar an der Unalücksſtelle ent⸗ lang gehen und zerriſſen ſind. :: Saarbrücken. 23. Dez. Die ſeit einigen Wochen in der Pfalz graſſierende Evidemie bat ſetzt auch auf die Sagrgegend über⸗ gegriffen. In Dillingen, Saarlouis und der näheren Umgebuna ſind bereits über 20 Fälle aemeldet. sw. Mainz. 22. Dez. Ein hieſiger Wirt hatte die Sparoelder ſeines Stammtiſches, die ſich auf 30 000 Mark belaufen, ſtatt auf die Bank oder Sparkaſſe zu tun. in ſein Geſchäft geſteckt und kann nun, als ein Teil der Gelder verlanat wird. nicht bezahlen. Die Sache wird noch ein gerichtliches Nachſpiel haben. sw. Offenbach a.., 22. Dez. Paſſanten fanden in der Feldſtraße eine ſchwer verletzte Frau, die von einem Auto überfahren war. Trotz der ſofortigen Ueberfübrung der Frau in das Kranken⸗ haus iſt dieſe dort bald nach der Einlieferung geſtorben. Der röck⸗ ſichtsloſe Autoführer konnte in⸗wiſchen ermittelt werden.— Auf der Ditzenbacher Chauſſee fanden Arbeiter einen etwa 60 Jabre alten Mann an einem Baume erbänat tot vor. Die bisherigen Er⸗ mittelungen über die Perſon des Toten waren erfolalos. Sportliche Rundſchau Athletik Der Kraftſvort der Neuzeit und ſeine Orgauiſation. In ſeinem letzten dieslährigen Vortraa lam der Kreisſportwart Th. Schopf in der Sportvereinigung 1884 auf die Organiſation des Kraftſporte zu ſprechen. Den rielen kleinen Verbänden der 8ber Jahre des vorigen Fabrbunderts und folate im Jahre 1801 der zu Kthln ge. gründete Deutſche Athleten⸗Verband. Aus dieſem entſtand 1019 in München der Deutſche Athletikſvort⸗Verband. Eine Einheitswertung wurde nun feſtgelegt, Mannſchaftskämpfe, Eintellung der Körper⸗ gewichte in 7 Klaſen, Punktwertung im Ringen ſolgten. Der heu⸗ tige Verband mit ſeinen über ganz Deutſchland verſtreuten 17 Krei⸗ ſen und über 100 000 Miteliedern iſt der aröte Schweratlletik treibende Verband und beſitzt allein ſo viele Mitalieder als ſämt⸗ liche der Schwerathletiß huldigende Verbände der Welt zuſammen. Der 4. Kreis(Baden, Pfalzj iſt an Zahl der Vereine und Mitolieder der ſtärfſte des Verbandes. Schopf kam dann auf das Vorurteil der früberen Fahre zu ſprechen, daß nur ein korpulenter ſtarker Menſch Kraftſport lreiben könnte. Was heute durch ſuyſtematiſches Training, Technik und ſoliden Lebenswandel ſpeziell der Leicht⸗ dewichtsklaſſe im Kraktſport geboten wird, ſind ſtaunenerregende Leiſtungen.(Siehe Rheinfrank⸗Mannbeim, Helbig⸗Plauen u a..) Bedeutende Amateure der Schwergewichtsklaße in Deutſchland waren im Ringen: Gemmel, Werner, Weckmann Sperlina, Weiß, Schmit und Döppel; im Gewichtbeben: Beck, Meier, Rondi, Scheidereith, Haaſtotz. Eickeltrah und Mörcke. Die beſten Ringer hat heute Finnland, Schweden, Norwegen, während Wien noch heute die beſten Gewichtbeber im Schwergewicht hat. Namen wie Swoboda(bei un freiem Umfetzen 372 und 400 Pfb. beidarmia Stoßen), Grafl. Stein⸗ bach und Türk kaben euten Klang. Auch Frankreich beſitzt gute Amatenre im Gemichtheben: Vaſſeur, Cadine uſw. Nach dem heu⸗ tigen Syſtem der Körvergewicktseinteilung kann ſich jedermann dem Kraftſvort widmen. Daß derſelbe in der Neuzeit zweckentſprechender betrieben die Körperentwicklung fördert, dafür dürkte das Urteil der Sportärzte nach den Kompiſpiele in Berlin 1922 ſprechen. Der Atblet batte das geſündeſte Herz aller Sportler. Anſtelle der frohen Kraft iſt die Technik getreten, ſowohl im Ringen wie auch im Ge⸗ wichtheben. Den bentioen Typ des Rincers im Schwerqawicht ver⸗ körpert Geßring(Ludwiesbafen) der zweiwalige Beſiecer Döppels, ſerner Müller(Köln). Riecer GBerlin), Muß(Hörde). Daß die Briefkaſten Gir bitten für den Briefkaſten beſtimme Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünſte können nicht gegeben werden Beantwortung juriſtiſcher; mediziniſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchlonen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne amens⸗ nennung werden nicht beantwortet. F. He. 10 000 Papiermark entſprachen am 20. 11. 1922.20 Gold- mark; 7500 P.„, am 15. 8. 1923 0,74.-* und 1 000=M am 16. 1. 1928.25.⸗. 5. G. Waldhof. Sie müſſen Getränkeſteuer bezahlen. Juflation. Am 12. 9. 1929 entſprachen 1000 Millionen Papier⸗ mark 488.⸗, am 20. 9. 1923 200 Millionen Paviermark.61 Goldmark. H. Hen. Rechtsauskünfte geben wir nicht. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wet erſtellen(7 morgens) —— Juft⸗ Tem⸗ S2 22 Wind 3 2 See · S in E. 905 175 Naet 83 23 2 Wele 8232 m mm c snRicht. Stärke 88 Werihem— F Iart wolg 4 Kon giub!. 029 748 6 3 9/ 4/ 8 farm dede!— Kar sruhe17 144.2 8 18 7188 ſtark bedeckt.8 Baden da en 2 3 746,0 7 13 7 ſtürm. bedeck!! 8 Billingen 780 749,2 3 O wWniſch Regen 17— Feldbeig. H0 1497 2ʃ,3—4—4] W ſſtart Schneefall 4— Badenwenleer!——————— St. Plaſten—— 1 4Jiſe ſueicht] bedeck!— Höbenchww.——-— neller als vorher zu ſehen, hot ſich der geſtern porhergeſagte eeee in Baden abgeſpielt. Nachdem geſtern morgen der Aufgleitregen zumteil krä ige Niederſchläge brachte, klärte es bereits geſtern mittag unter Föhnwirkung auf, wobei neuer Temperatur⸗ anſtieg erfolgde(Ebene 13 Gr., Feldberg 4 Gr. Wärme). Geſtern abend, etwa 9 Uhr erreichte uns die erſte Kaltluftſtaffel, woben über Karlsruhe der Sturm faſt 30 Meter in der Sekunde erxeichte. Thermometer fiel von da ab und zeigte heute früh in rlsruhe 8 Gr. auf dem Feldberg— 4 Gr. In höheren en fällt bereits Neuſchnee. Der Hauptkern der Zyklone liegt heute über der Nord⸗ ſee. Jn Holland und am Niederrhein wüten ſtarke Stürme. Die Zyklone umgibt ſich allerdings mit kalter Luft wodurch ſie on Energie verlert. Durch eine füdlich Island erkennbare neue Zyllone wird der polare Luftſtrom über Island aufgehalten. Die eigentliche Kaltluftfront liegt noch über Frankreich und wird unſer Gebiet im Ablauf des Tages erreichen. Vorausſichtliche Witterung für Donnerstag bis 12 Uhr nachts: Abkühlung. Niederſchlagsböen die auch in unteren Lagen als Schnee n e Winde(Gebirge zeitweiſe Schneeſturm). Am erſten Weihnachtsfeiertag vorausſichtlich winterliches Wetter. Erſparnis am falſchen Ort iſt die Abbeſtellung der Zeitung. Unkenntnis geſetzlicher Beſtimmungen und behördlicher Ver⸗ ordnungen hat ſchon oft einen größeren Schaden angerichtet, als die Seitung im ganzen Jahr koſtet. 4,8 Pfg. je Ausgabe kann in der heu⸗ tigen Jeit wohl jeder, der über die täglichen Vorgänge unterrichtet ſein will, erübrigen. Wir liefern die„Neue Mannheimer Zeitung“ bis Ende dieſes Monats koſtenftei, wenn die Be⸗ ſtellung für den Menat Januar entweder uns direlct oder der Trägerin übergeben wird. Se 400 ZECCCC TTTTCT0TbTFT—————.. ——— Kelire weirmecr isnerie o me Wohlfahrtsbrieimarken Ur che Deuusche Nofbite. Kim. Theodor Herſchler e. S. ———— T. Marla Ottilie Gertrud T. Martha Ruth 10 Maria Anna geb. Schübrer, Chefr. b. Palfel oberwachtmitrs. J S. Oeſtreicher 54 J. 10 Yr 9 Schmied Chriſt. Karl Dörrſcheidt 58 J. 1 M. 10. Kurt Görtler 2 J. 2 M. Wolfram Lothar Themiker Dr. phil. Herm. Schütte e, T. Renate ſere Zeiten kommen. Und das iſt auch der Wunſch des Vorträge der Sportvereinienne 1884 großen Anklana gefunden haben, Cbroniſten. bewies der ſeweilice oute Beſuch. E——— Kfm. Hugo Menges u. Martha Steidle 8. ſraktor Joh Hör e. fſi Na kichlen. Kfm. Ludwia Müller u. Luiſe Büchler giandesam E Schmied Engen Netſcher u. Berta Schmitt Helmut geb. Mayer Kfim. Jak. Heck e. nbete: Kfm. Oskar Bungert u. Chriſtiane Wenk⸗Wolf Verk 2 geb. Meißner Marie Geſine Dezember. Mont. Joh. Friedewald u. Eliſabeth Judwig Mechaniker Karl Raml u. Klarxra Merkel Kfm. J. Schell u. Wilbelmine Metz geb Vath Fubrm. Martin Schertel u. Roſſne Gronbach Maurer Adolf Weick u. Anna Wunſch Reriſionsbeamter Wilhelm Kern u. Eliſabetha 8. Modellſchreiner Ad. Stadler u, Luiſe Klringer 2 Fene Wi ee Aune 1 Heiſt „ Arß. Ga. Fiſcher u. Anna 10. e Franz Leppert u. Eliſabetha Gehring Kfm. K. Joh. Michel e. T. Maragarete Babette Schreiner Friedr Karl Nehm e. S. Friedrich Ernſt Walter Stadtfekr. Jofef Leis e. S. Karl Alpis Kfm. Karl Leonhard Altvater e. T. Ankta Katharina Luiſe Ab. Ludwia Ritter 3. Marie gonte Traft 9. Dachdecker Herm. Söldner e. S. Herm. Willi e N Ae eeee e Weimer u. Eliſabetha Veith geb. A0 Karl Auauſt Seufried e. T. Marianne 0 9. N nn Satter arolina Ina gark Geicer u Steſane danar 15. Oberpoſtſekretär Wilhelm Egenberger u. Luiſe Fabrikarb. Foh. Ad. Korn e. S. Johann Adam Fan, Serber deinner aenne fels Strühte 155 Ealeſer indeld. Siuzen müiſcher e. S. Bäckermſtr. Wilh. Bernhard u. Emma Reis 11. Kavellmſtr. Leopold Jodl u. Marg. Schmidt Kim. Ga. Beyer u. Marie Hor orn rieda Brenner Muſiklehr. Fr. Zeltner u f Eliſ. Dörner Polſzeiwachtmeiſter Eugen Eichin u. Pauline Schäfer geh Käſtel Schmied Emil Elſer u. Thekla Biehler rivatm. Gott!l Haas u. Martha Diſcheleit Zabnarzt Dr. meb. bent. Hans Arſchlinger u. rude Elfriede Alma Birkbofer 2 Kfm. Och. fFranz Zander e. S. Karl Heinz Werner Louis Reinhold Kfm. Karl Friebr. Schumm e. S. Kurt Bahnarb. Friedr. Steinhauer e S. Ernſt Her⸗ mann Georg Eiſendreher Fritz Ehrlacher u Schloſſer Joſe im e. S. au. Hickerauſe. Ote elnger. Baute 8 5 Müller u. Eliſabet)h Müller 10. Joh. FFriebr. Jochim e. S. Hugo Are. dar ear manz u; Welfriede Haßelacz! Sbneidele cdendt z Feleng dpurg Arb. drledrich Bohn e. S. Emil u. e.&. fm Oskar Schmid u. Marg. Stirit Schneider Gottlob Vogelen u Mathilde Weg⸗ Friedri 6 Friedel u. 5555 Karl Theodor Veith e. T Aunn, Em ogel un ther Fiſenmann liſabet ofte Maſchinenformer Rudolf Frank u. Eliſabeth Foſchaffner Och. Walbecker zn A. Klingemeier Wirt Friebr. Aman e. S. Hans Robert 1 Mekel Eliabetbe Keil rheiter Alberf Honeg u, Paula Barth Poſtſchaffn. R. Küſchner e. S. Wilfried Hubert 4. Kellner Aug. Dieterle u. Jobanna Salzgeber olizeiwachtmeiſter Rudolf Zimmermann u. Hausmſtr. Albert Willin e. T. Margot Marg. iltsarb, Ga. Schmiet n. aoenn Farolina Hllda Albrecht. Kavitän Walter Prlor e S. Heinz Walter iſendreher Och. Bittlingm Geborene: 11. Aim, Aug Wurſter e. T. Magdalzng Marla Schenzel Martha Palung Dezember. Schuhmacher Wilh. Haller e. T. Gerda Maſchiniſt Tranz Roth u. Lnife Kolb 1. Dekorationsmater Albert Daniel Süß e. S. Technfker Richard Schneider e. T. Gerda 15 Lagerarb Wilh, Mühler 13 u. Roſa Stein⸗ Günter Danief Friedrich 5N. Maſchiniſt Karl Schimpf e. S. Kurt Johann „Zimmermann Karl Miche 3. Kfm. Wilh. Glriſt. Jung e T. Helaa Margret Reiſ. Ernſt Jlaak Marx e. T. Klara Barbarg mann geb. Benedum 35 Anna Braun Elfriede Emilie 12. Arb. Joſef Hallauer e. S. Kurt u. e T. Ruth Modellſchreiner Karl Schm Hoehl Kfm. Bertbold Wein e. T. Margot Eiſenflochter Heinrich Kempf e. S, Heinrich Monteur Karl Eoeler 4. Chtrurge Dr. med. Robert Seubert e. S. Alfred Taal Adam Grader e. T. Th'reſſa Aun⸗ Schreiner Go. Kraus u. 2 705 Laumann Emil Hellmut 19. Händler Aug, Siegriſt e. S. Karl Fribolin Kfm. Max Birnbaum u.* Kim. Em. Hugo Niebel e. S. Karl Heinz Rud, Mech. Heinr. fFiriedr. Würſel e. S. Friedrich Getraute: Dirk Ina. G5. Gd. Fritz Muller e. T. Clara Heinz Dezember. fanie Kah Chriſtine Hannelore Kim. Th. Friedr. Neu e T. Inoeborg Maria 10. Hem. Arthur Morgenthau u. Ste, e ahn Afm. Otto Wilh Schor e. T. Giſela Schriftſetzer Wilh. Groh, e. S. Erich Jakob Häcker Rudolf Tag n. Johanng, Wei 1 ˖ 5. Ang. Jak. Hacmann e. S. Sieafried Fakob Poſthelfer Ernſt Rechner e. S. Ernſt Helmut 22. Tabakarbeiter Aug. Bauder u mig Glasreiniger Phil. Münch e. S. Phil, Martin Lagerarb. Jakob Braun e. S. Werner Alfred Bncſete en Adolf Diether u. Aim och Geim emen e. T ffriedg 15. Schloſſer Karl Gerber e. S. Karl Heinz Joſefine voy„Helmling e. T. Ruth Ge 1 Kaſſenfübrer Friedr. Grimm u. n. 40 Mgurer Ga. Nrogand. 1 2 b adt: Dezember. Stadtarbeiter Friebrich Helfinger u. 6 Fan Gg Fr. Lutz e. T. Maxianne 9. Eliſaheth geb. Eichler, Eheſrau des Kfms. Gg. Baumann„Ing. G. Wilh. Katzenberger e. T. Ingeborg Ludwio Raudenbuſch 51 J. Helene geßz. Damm, Ehefrau des Arb. Martin Heß, 68 J 5 M Tapezler Chriſtof Kemof u. Elil, Steiner Hermann Katbaring Barbara geb. Schaaf, Ebeſx. d. Prt⸗ Fiſendreber Wilb. Kleebach u Herwig deind 7. Spanglermeiſter Karl Hubert Schöttte e S. patmanns ohannes Wagner, 62 J. 1. M. IJnft. Seinx, Klinamann u. Irieda Böhm Karl Heinz Ferdinangd Leiter 2 M. 7255 5 Arb. Gg. Kroll ü. Pauline Waaner Teleaxaphenarh. Och. Seitz e. S. Karl Heinz im(G3. Kunzmann u. Eleonore Rebrauer 7. Klm, Joh.— 14% e. S. Hans Ludwig Ernſt Fabrikarb. Wilh. Kurz u. Kath. Spettel Schloſſer Karl FFriedr. Mi Betriebsleiler Albert Mebrer u. Nelli Eder Koſa Lina. Michael Lauer e. T. Architekt Wilh. Schieler 68 J. 9 M. Lebiaer Techn. Joſef Schaxpfenecker 24 J. 5 M. Roſa Friederike geb. Reichert Ehefrau des Schloff. K. Friedr. Mich. Lauer, 28 J. 1 M. 10. Friedrich Bohn 20 Min. 9. Landwirt Foh. Friedr. Korn 71 J. 11 M. 10. Emilie oeb Müller, Ebefr. d. Metzgers Auauſt Brand 33 J. 7 M. 10. Marbareta geb. Ries. Witwe des Fuhrmanns Friedr. Mühlbauer, 87 J 10 M. 11. Sattler Adam Haueiſen 57 J. 7 M 11. Lutſe geb. Holzbauſen, Witwe d. Heizers Gg. 11 Eull Boln 721 Eun ohn g. 11. Karoline Margareta Koch 14 J. 2 M. 11 Kfm. Alfred Goldmann 48 J. 10 M. 10. Kur' Karl Bartmann 4 M. 4 Tg. 11 Direktor Frieör. Och. Knecht 79 J. 2 M. 11. Katbarina geb. Herrmann, Witwe des Feilen⸗ bauers Heinrich Spelz 75 J. 12. Bankdir. g. D Hugo Vaybinger 68 J 1 M. 12. Judith geb. Behr. Witwe des Privatmanns Benjamin Behr. 84 J, 3 M. 11. Marig Katharina aeb. Wagner, Witwe des Möbelſpediieurs Joh. Konrad Holländer 58 J. 6 M. 11. Led. Maurer K. Friebr. Rothweiler 42 J. 1 M 11 Mina geb. Müller, Witwe des Friſeurs Wilh. Lönicker, 75 J. a M, 11. Schloſſer Peter Kany 31 J. 6 M. 11 Erika Honer 8 M. 15 Tg. 12. Katharina geb. Forſchner, Ehefr. d. Kernmachs. Heinrich Quarz. 87 J. 8 M. 12. Luſſe geb. Guckenmus. aeſch. von Kfm. Aug. Wolff, 34 J. 10 M. 18. Schreiner Seb. Keller 59 J. 10 M. 19. Maſchinenarb. Stefan Mudi 59 J. 10 M. 12. Johann Adam Korn 3 Tg. 13. feriederike geb. Hafen, Ebefr d. Zollaſſiſtenten a. D. Karl Heinrichs 69 J. 10 M. 18. Anna Bernardine Liſette aeb. Trentemann. 7 7 des Werkmeiſters Hermann König, J 3 M. 14. Invalide Ferdinand Rückert 82 J. 7 M. 12 Eiſendreber Joſef Neari 83 F. 12. Wilhelmine Schmälzle 1 M. 18. Anna geb. Ihrig, Witwe des Stadtarb. Joh. Ga. Schumacher 60 J. 2 M. 19 Ludwie Emil Noch 3 F. 13 Becda aeb. Renkesz, Eber, b. Ainb, rlebeic Bexta geb. Renkert, r. d. Kfms. ebr er K. 9 M. ath. geb. Sammet, Witwe des Taglöhners VBal. Wörz 87 J 8 M. 14 Maraarete ceb. Weinheimer, Witwe des Schan⸗ ſpielers Otto Ed. Rübe 75 J. 9 M. 13, Juiſe geb Wahrer, Witwe des Verwalters Philipr Groſſelfinger, 78 FJ. 7 M. 15. Agent Emil Klein 78 J. 6 M. 18. Irmaard Kelbitſch 4 1 Ta. —— —— 1 Seite. Ar, 598 Mittwoch, den 23. Hezember 1928 er Seitung Handelsblatt Weitere Verbeſſerung der deutſchen Außenhandelsbilanz Im November betrug die Einfuhr einſchließlich 36,8 Mill. Gold und Silber, 894,3 Mill., mithin die reine Wareneinfuhr 857,5 Mill. gegenüber 1074 Mill. im Vormonat. Die Ausfuhr betrug, einſchließlich 3,1 Mill. Gold und Silber, 796,5 Mill., mithin die reine Warenausfuhr 791,8 Mill., gegenüber 846,4 Mill. im Oktober. Es ergibt ſich danach eine Paſſivität der Handels⸗ bilanz im reinen Warenverkehr von 65,7 Mill. gegenüber 228 Mill. im Oktober. Das Geſamtvolumen des Außenhandelsverkehrs er⸗ reicht mit 1691 Mill. ungefähr den Umforg des gleichen Monats im Vorjahre, doch betrug damals der Paſſiv⸗Saldo 405 Mill. Da erfahrungsgemäß der Dezember ein Monat ſteigender Ausfuhr und fallender Einfuhr iſt, rechnet man für den laufenden Monat mit einem Ausgleich der Handelsbilanz. Die Geſamtpaſſivität des laufenden Jahres beträgt bisher rund 3,7 Milliarden. Die Ausgeſtaltung des deutſchen Waſſerſtraßennetzes und der Jentralverein für deutſche Binnenſchiffahrt e. VB. Der Zentralverein für deutſche Binnenſchiffahrt e. V. hat ſich in ſeiner letzten Verwaltungsratsſitzung, die, wie ſ. Zt. berichtet, unter dem Vorſitz des Generaldirektor Dr. h. c. Ott⸗Köln, am 4. Dezember d. J. in Berlin ſtattfand, auch mit dem Problem Dder deutſchen Waſſerſtraßen⸗Projekte befaßt. Die aus allen Teilen des Reich, erſchienenen Herren waren ſich darüber klar, daß bei der heutigen mißlichen Finanzlage des Reiches die Inveſtition großer Kapitalien, wie ſie zur notwendigen Ausgeſtal⸗ tung des deutſchen Waſſerſtraßennetzes naturgemäß nun einmal erforderlich ſind, nur in beſchränktem Maße erfolgen kann. Anderer⸗ ſeits iſt das führende Sachverſtändigen⸗Gremium der deutſchen Binnenſchiffahrt überzeugt, daß die Regierung alles daran ſetzen wird, in ihrer Waſſerſtraßenpolitik mit den gebieteriſchen Forderungen der Stunde Schritt zu halten. Aus dieſer Ueber⸗ zeugung heraus hat es der Verwaltungsrat des Zentralvereins nicht für notwendig erachtet, zu beſtimmten Kanalprojekten Stel⸗ lung zu nehmen, oder im Hinblick auf die zahlreichen, in der letzten Zeit in der Preſſ erſchienenen und die breite Oeffentlichkeit beunruhigenden Nachrichten über Etatsreſtriktionen des Reichs⸗ finanzminiſteriums— u. a. beim Etatspoſten Mittellandkanal— entſprechende Entſchließungen zu faſſen. Der Verwaltungsrat des Zentralvereins gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Reichsverkehrs⸗ miniſterium im Rahmen einer weitblickenden Politik der Reichs⸗ regierung auch weiterhin durch ſachverſtändige und tatkräftige Unterſtützung bei der Förderung des Waſſerſtraßengedankens den Beſtrebungen des Zentralvereins auf Schaffung eines leiſtungs⸗ fähigen deutſchen Waſſerſtraßennetzes zum Ziele verhelfen wird. 1. Enzinger⸗UAnion-Werke.-., Mannheim. In einer Börſen⸗ kundmachung zur Zulaſſung von 3,150 Mill.„1 neuer Aktien zur Berliner, von 6,350 Mill.=4 neuer Aktien zur Frankfurter und von 6,650 Mill. 1 zur Mannheimer Börſe wird mitgeteilt, daß der lebhafte Auftragseingang auch im neuen Geſchäfts⸗ jahr angehalten habe. Die Geſellſchaft ſei auf längere Zeit voll beſchäftigt, ſo daß mit den notwendigen Vorbehalten mit einem Ueberſchuß in Vorjahrshöhe gerechnet werden könne. Hamburg⸗Amerikaniſche Uhrenfabrik Schramberg. Für das Geſchäftsſahr 1924/25 gelangt eine Dividende von 5 pCt. zur Aus⸗ zahlung. „o Walter Kellner.⸗G., Barmen. Nach Ablehnung des Geſchäftsaufſichtsantrags durch das Amtsgericht in Barmen hat die Geſellſchaft lt. K. Z. Konkursantrag geſtellt. 21: Kunſtſeidefabrik Glanzſtoff Courkault G. m. b. 9. Wie die K. Z. erfährt, beträgt das Kapital der neuen Kunſtſeidefabrik, die von den Vereinigten Glanzſtoff⸗Fabriken.⸗G., Elberfeld und der Kunſtfeidefabrik Courtault Ltd. London unter der Firma Glanzſtoff⸗ Courtault G. m. b. H. in Deutſchland errichtet wird, 2 Mill. A. Der auf die Vereinigten Glanzſtoff⸗Fabriken entfallende Anteil an der Finanzierung des neuen Unternehmens wird aus eigenen Neue Mannheim Mitteln ohne jede fremde Kapitalhilfe aufgebracht, ſo daß eine Kapitalerhöhung bei den Vereinigten Glanzſtoff⸗Fabriken nicht in Betracht kommt. ̃ 2: Hannoverſche Maſchinenbau-⸗A.⸗G. vorm. Georg Egeskorff (Hanomag), Hannover. Der für das Rechnungsjahr 1924/28 aus⸗ gewieſene Reingewinn beziffert ſich auf 182 901.4. Eine Dividende auf die 14 Mill. R Stammaktien kommt nicht zur Verteilung, nur die 466 600=/1 Vorzugsaktien werden mit ihrem 6 proz. Dividendenanſpruch befriedigt. Die übrigen 154905 R⸗K ſollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. Ueber die Aus⸗ fichten im neuen Jahr kann die Verwaltung mit Rückſicht auf die unüberſichtliche und ſchwierige wirtſchaftlich! Lage nichts Be⸗ ſtimmtes ſagen, ſie hofft aber, die Hanomag, die zum Lothringen⸗ Konzern gehört, durch die gegenwärtige Kriſe hindurchzubringen, weil ſowohl der Keſſel⸗, Schlepper⸗ und Kleinautobau verhältnis⸗ mäßi, gut gehe und weil auch die Reichsbahn wieder an die ſerien⸗ weiſe Beſtellung von Lokomotiven herangehen müſſe, wenn der Lokomotivbau in Deutſchland nicht wieder ganz ver⸗ kümmern ſoll. ·c. Ein elſäſſiſches Kalilager im Hafen von Antwerpen. Die Verhandlungen der Société Commerciale des potaſſes d' Alſace mit der Stadt Antwerpen über die Errichtung geräumiger Hallen für die Einlagerung der nach Ueberſee beſtimmten Kaliſendungen ſind abgeſchloſſen. Die Hallen, deren Koſten die Stadt Antwerpen über⸗ nimmt, werden im Binnenhafen errichtet und werden ſofort in Angriff genommen. Die Baukoſten betragen 7 Millionen Franken. Das Ganze muß für den kommenden Herbſt fertiggeſtellt ſein. Die Sociétés Commerciale des potaſſes'Alſace hat ſich verpflichtet, zur Ausfuhr beſtimmten Mengen über Antwerpen leiten zu leren. Mannheimer ESffektenbörſe Bei geringen Amſätzen behauptet OMannheim, 23. Dez. Die Aktienkurſe waren heute bei geringen Umſätzen ungefähr behauptet. Feſter lagen Brauerei Sinner und Schwartz⸗Storchen. Feſtverzinsliche Werte umſatzlos. Es notierten: Zadiſche Bank 31,25, Creditbank 79, Rheiniſche Hypothekenbank 54,50, Badiſche Anilin 102,50, Sinner 51,50, Schwartz⸗Storchen 85, Mannheimer Verſicherung 57,50, Benz 22,50, Enzinger 54, Gebr. Fahr 30, Fuchs⸗ Waggon.2, Germania⸗ Linoleum 81, Neckarſulmer Fahrzeuge 26, Rheinelektra 52, Rhein⸗ mühlenwerke 50, Vereinigte Freiburger Ziegelwerke 35, Lellſtoff Waldhof 82, Zuckerfabrik Waghäuſel 34, alte Rheinbriefe 5,45. Frankfurter Wertpaplerbörſe Geringe Umſatztätigkeit Frankfurt a.., 23. Dez.(Drahtb.) Wenn ſich auch heute wieder im Börſenverkehr die Umſatztätigkeit in engen Grenzen be⸗ wegte, ſo war doch wenigſtens die Stimmung weſentlich gebeſſert. Die heute über die Bildung des Montantruſtes bekannt ge⸗ wordenen Einzelheiten laſſen die Erwartung als berechtigt erſchei⸗ nen, daß bis Ende des Monats dieſer Truſt doch noch zuſtande kommt. Davon profitierten Montanwerte etwas, die ſich um 1 pCt. im Kurſe beſſern konnten. Dann fand vor allen Dingen die Nachfrage nach chemiſchen Werten Beachtung. Hier ſcheinen vor den Feiertagen noch Blankoabgaben gedeckt zu werden. Außer⸗ dem wird aber auch behauptet, daß eine Bankfirma für eine der Chemiegeſellſchaften Ankäufe vorgenommen habe. Der Vorwurf, der den chemiſchen Geſellſchaften gemacht wurde, daß ſie ſich nicht um die Regulierung der Kurſe bemühen würden, ſcheint alſo ſchon Früchte getragen zu haben. Die chemiſchen Werte waren bis zur Feſtſetzung der erſten amtlichen Kurſe 2 pt. höher. Wie ſich die weitere Entwicklung auf dem heutigen Markte aber noch geſtalten wird, läßt ſich nicht überſehen. Auf den übrigen Märkten iſt es ſehr ruhig und nur wenig verändert, mit einer Neigung zu kleinen 2. 23 85 Kursbeſſerungen. Der Freiverkehr war unverändert. 15 0,320, Becker Kohle 37. Benz 24, Brown Boveri 51, Entrepriſes ö, Growag 36, Ufa 48 und Unterfranken 51.* Berliner Wertpapierbörſe Die Bötſe beſeſtigt Berlin, 23. Dez.(Drahtb.) Gegenüber der geſtrigen Ab⸗ ſchwächung war heute eine Befeſtigung bei Beginn des Effekteg verkehrs beſonders am Induſtrie⸗ und Schiffahrtsaktienmarkte feß zuſtellen. Die Kursbewegung war wegen der fortdauernden miß lichen Wirtſchaftsverhältniſſe natürlich uneinheitlich. Aber i wichtigſten Induſtriewerte erzielten zum Teil noch Beſſerungen von etwa 1 PCt., 15 Bochumer Guß, Deutſch⸗Luxemburg, Harpener, Mannesmann, Berlin⸗Karlsruher Induſtrie, Motoren Deutz und Orenſtein u. Koppel. Schiffahrtsaktien ſetzten gleichfalls zu gebeſſer⸗ ten Kurſen ein. Hamburg⸗Südamerita und Rolandlinie erzielks⸗ einen Gewinn von 2 pCt. Dampfſchiffahrt. Für Banken zeigte ſich wenig Intereſſe, dem⸗ gemäß blieben die Kursveränderungen belanglos. Auch Deutſche Anleihen ſtellten ſich etwas höher. Recht lebhaftes Geſchäft ent⸗ wickelte ſich in landſchaftlichen Goldpfandbriefen, die 0,5—1 pt. weiter ſtiegen, ohne daß heute Repartierungen zu erfolgen brauch⸗ ten. Vorkriegspfandbriefe waren weniger beachtet, aber feſt. Im Verlaufe ließ die Beteiligung am Geſchäft weſentlich nach. Anfäng⸗ liche Gewinne konnten bei Induſtriepapieren nicht vollkommen aufrechterhalten werden. Es zeigte ſich aber genügend Widerſtands⸗ fähigkeit. Die Geldſätze blieben unverändert. Serliner Deviſen Umtlich rp. Jollane, Zurnos ·Atte⸗ Zrüſſel 1. Tbnimanta. Danz Ropenbager Liſſadon Stackbolm. Helſingſors. Itallen. London New⸗ Dorſ Baris Schweiz Spanlen. Japan ſtonſtantinopel. Rio d⸗ Janeito en abg. gragag. Jugoflapten Zudapeſt. Jofa Athen 42 ˙1442328444444442224242 75 7 * 1 24 ½2 22222 2232222 4 .31 Waren und Märkte s- Schuh⸗Börſen⸗Bericht vom 21. Dezember der Berliner Montags⸗Schuhbörſe, Berlin C. 2. Von einem großen Weihnachte geſchäft konnte keine Rede ſein. Gewiß wurde gekauft, aber n im Rahmen der Bezahlungsmöglichkeit. Die Preiſe bröckelten leich ab. Kaſſakunden konnten ſehr billig kaufen. In warmer We Pelzſchuhen, Weihnachtsartikeln, wurden zum Teil befriedigend Umſätze erzielt. Das Angebot ließ in keinen Artikeln etwas 8 wünſchen übrig, ebenſo der Beſuch, der ſehr ſtark war. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannhbeun, 8 6, 2. Ditektion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Tell: — Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; ommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport Neues aus aller Welt: Willy Müller; übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Unzeigen: J. Bernbardt⸗ 22 2 22. 35. Schwächer war nur Deutſch⸗auſtraliſche für Handelsnachrichten und dem 1 — SSSScos2. e nee — 7 SeSSSSSS SSr 22. 23. 22. 28, 20 22 23, Ver. Jellſt. Berlin 48.— 45. uckerr B. Wagd. 32.75 32 750PDonm Sergda, 1 59,75 59,.— Kurszettel Attt en und Auslaudsanleiben in Prozenten. Die mit I verſehenen Werte ſind Terminkurſe(per medio bezw. ultimo Ugren'ab. Furtw. 24.— 24.— Ver. deutſch.Oelfb 23,—.— Ṽſ.ch. Ind. Malns 35.—-.55. Ver. Faßf. Caſſel 35.—. 35,.— V. Pinf⸗l Nürnb Ver Ultramarinfk 64.30 63,— Bogtl. Maſch. St..48.46 Volgt& Häff. St. 59.— 89, Voltbom. Seil.K. 20.——.— Wayß& Freytag 53.15 54— Zellſt. WaldhfSt. 83.— 82.— „ Frankenth. „Heilbronn „Offſteln Rheingau Stuttgart 88,50 38.10 84.50 35.— 94.50 33. 87.— 86.— Hermann Pöge 20.— 9,2 Rathgeber Waga 19,.—19 Reisbols Papler 105,0 105.0 Rhein. Braunkhl. T 120.0 111.6 Rhein. Chanotte.——. 3. Romba g. Hunen IL 11, 10,50 Roſitzer Braunk 27.— 27.— Ro* 75 ucker 65.— 66.50 Nückforth Nah—.——.— Rütgerswerf 1 45.25 48.50 Sachſenwerl 35,25 35 Schucen 275. 950 Segall Strump Siemens Elekn. Siemens&Hals I 68, Sinner.⸗G. Stettiner Vultan —8— 3— 5550 1975 2 19. 1115 Freiverkehrs ⸗Kurſe. Frankefurter Dividenden⸗Werte. VBaule⸗Aletien. 22. 23. 29, 28. 5,20.30 Rhein. Creditbant 79— 79. 8„50 80,50 Rhein. Hyp.⸗Bk. 33,50 53,75 „Sudd..-Erd.-B.—.——.— 102.5 102.5 Südd. Discontog. 85. 85, 102,2 101.7] Wiener Bankver..75.75 Frkfri. Hyp.⸗Bt. 52,.— 58.[Witbrg. Notenbk. 68.75 56.75 Metalld. u..⸗G.. 69.— 69.50 69.— 69.50 Mannh. Verſ.⸗Geſ.—. 80.— Mitteld. Erdit⸗B. 88,80 88.50 Frankf. Allg. Verl. 80.— 68.— Nürnderg..⸗Bl. 105,0 105.0 1555 7 88— er Hyp.⸗—49.— Neichsbanf 130.7 129.7 Bergwerk ⸗Alktien. Harpen. Bergbau 90,25 89,— Oberſchleſ. Eb.⸗B. 38.— 87.— Kallw Aſchersl. 93,— 93.50 do. Eiſenind. 36,50 37.50 Kaliw. Salzbetl.—.——— 60,50 60. Kaltwerke Weſter. 95,—94,.— Rhein Braunkohle 112,2 110,0 Klöckner⸗Werke 5— Salzw. Heilbronn—— 70,— Mannesmnntöd. 51.— 49,75 Tellus Bergbau. 40.—. 39,— V. R. u. Saurahütte 25.— 24 22. 28 „D. Croditsk 90.— 80.— e Bank 31.5031.75 Sank, Br. Ind 79.50 79.50 Bapr..⸗CeedW—.—. „Hod. u. W Barmer Bankder. Berliner Handg. Com. u. Prioibk 95. Drmſt u. Nat.⸗B. Deutſche Bank D. Aſſaiſche. Bk. D. Effekt. u. Wechſ D Hypothetend „Ueberſ.-Bank „Vereinsbonk Disent.⸗Geſellſch Dresdnen Bank berrh. Berſ.⸗Geſ. 90,.— 75,.— Frankf. R. u. Mitv..—.— —— u. G.— 33.— uderus Eiſenw 28.28 28.25 .-Luxem Begw. 57,25 58. Eſchweil. Bergw. 115.0 110,0 enk. Urgwk. 61.— 51. elſenk. Gußſt. 19.— 17,50 CrausportAktien. Sag⸗ Am! Palel—.— 9 0 Oeste ch. Llon 91.— 91,65 BaltlmoreOhto 84 5084.— Sdg.⸗Amk Paketf 89.10 89 90[Oeſter.⸗U. Sl.-B.—.——.— Induſtrie ⸗Aleklen. Bad. Anll. u. Soda 100,8 102,7 Bad. Elektr.- Gel.—. Bad. Maſch. Durl. 105,0 105,0 Bad. Uhrenffurtw. 10.— 10 Goldenderg——— Bayriſch. Spisgel 32,50 32,50 Grieshelm. 101,0 102,0 Bayer. Telluloijd—,—— Weiler t. M.—.——, Beck& Henkel—.— 24.—Cont. Nürnb. Bz..——.— Bergmann Elern. 64.— 64,— Daimler Motor 21.— 20,50 Bing Metalw. 3½25 51,[Dt Eiſenh. Berlin 28,. Brem.⸗Beſigh. Oel—,—.Gold⸗ u. S. Anſt. 79,50 79,45 Breuer Stamm 72.— 74.— Deutſche Verlag—.——.— Brockhues N. W. 24,2524, Dyckerhf. KWidm.—.——.— Bronceſ. Schlenk—.— 128,0 Dingler Zweibr. 6,90 5,10 Bürſtenf. Erlang.—.——.—Dürrkoppwerk. St.—.——— Cem Heidelberg. 60.— 60,25 Düſſeld. Rat. Dürr 0.— 30.— Cem Lothr. Metz———.— Chamotte Annd. 64.—— Eigb Mom. Billoſ 52.30 50 Chem Wet Albert—.——.— —— 103 0 10 inzet Stamm—.— 110,0 Gerd Sund 153.0 ch 8.—— 153. Schwartz⸗Storch. 87.——.— Werger 91.— Ad Ged. Wächte. 15,28 15 50 ————.——.— Adlerwerks Kleper 21.50 22.— A. G. G. Stamm 68,65 86,25 Angt. Con. Guan.— Aſchaß Buntpap.—.— 78.- Aſchaffd. Zellſtoff 47.50 50.— Babnbed. Darmm 10.— 18.25 Alf. Portl. Zemem 117/,5 120.0 Mansfelder.„56.——.— Mez Söhre—.—. Benz. 28.—24.— Raſtatter Wagg Elberfeld. Kupfer—.—. Ufa 46.— 48. Entrepriſes 3,50.— Mhm. Kohlenanl.15 9 15 Berliner Dividenden⸗Werte. Crausport-⸗Allien. Schantungbahn.,43.40.⸗Auftral.'ſch. 76.— 77.— Norddiſch Lloyd J 91.25 97, Allg. Lok. u. St. 97.— 96.— Hb.⸗Amk. Paktf. J 99— 90. Roland⸗Linſe. Südd. Eiſenbahn 80.— 80.—.⸗Südam.'ſch. T 28.— 79.500 Verein. Elbeſchiff 34.50 35.5. Baltimore 83 75 84.—Hanſa D ſchiff 1 93 75 98.25 Bauk ⸗Alekien. Dtſch. Aſiat. Ban 85,50 Oeſt, Cred.⸗Anſt. Reichsbank Rhein Creditbank 79.— 79.— Süddeutſch. Dise o. 95,50 83.— Weſtbant Bank f. el. Werte.85 48,.15 6,15 Barmer Bankv. 65. 65.— Deuiſche Bank 1 103.5 1 Berl. Hand. Geſ. T 137,0 136. Dt. Ueberſee Bnk. 90.50 Com. u. Privatb T 96.— 986..Disc. Command I 108.1 103. Darmſt.Nit.⸗Bk. T 104.2 104.0 Dresdner Bank I 102.0 101. Mitteldk. Kreditb T b8.30 88.7 Iuduſtrie⸗Akkien. Badiſche Anilin T 100,1 101,8 Bremer Vulkan. 36,75 38,— Balcke Maſchin.“. 1,40.50 Buderus Eiſenw. 26,25 26.85 Bamag⸗Meguia 27,18 27.—-—[Chem Grtesd. I 103.2 101, Bayr. Spiegelgls 32,59 32,50 Chem. Hyden 55,15 53,75 J. 5. Bemders 98,— 95,Chem. Weiler 105,7 1 Bergmann Elet. T65, 64,50 Chem. Gelſent. 44. 39,— Ber ⸗Gub. Hutfbk 120,0 120,0 Chem. Albert„—67. Berlintarlsr Ind. 44.— 44.50 Concord. Spinner 67.95—,— Berliner Maſchb. I 43,75 43,25 Daimler Motor. 21,75 20,30 Berzellus Bergw. 19,25 18,25 Deſſauer Gas T 59,—60, Bing Nürnderg(,50 39,15 Dtſch. Atl. Telegr 25,45 28.75 Bismarckhütte.——,. Deulſch-Ouzemb. T 57,28 58, Bochumer Zußſt. T 58,75 59, 25 42.—.— Gbr. Böhler& ko. 9 85 Erdal T 60.—.59.75 Braunk. u. Brikets 89.25 79, Deutſch. Gußſtahl 55,25 52,— Br.⸗Beſigb. Oellb. 28.59 26.50 Deutſche Kabelw. 40.50 42,— Tisdach T Co. 1 20 14.0 Genſchows 6o0 37,00 J, Emaidle Uuriy—.. Germ. Portld.⸗Z. 68,— 68,50 Enzinger Filter 54.13 54.—-GBerresheim. Glas Deutſche Wollw. 34.- 34.-[Eſchw. Bergwert 112,0 112.5 Geſ..elektr. Unter T 96 25 98, eutſch. Eileng. 25,65 25,65 Faber Bleiſtift 53, 32,— Zebr. Goedhard..31,— 31. 8 8 8 2 Accumulat. Fabr. 76,70—.— Adler& Oppenh.“ 28,25 26,28 Adlerwerke 25.,50 A⸗G. f. Anilinfab T 100.8 101.0 .-⸗G. f. Berkhrsw 61,18 87.— Alexanderwerk 54, 75 55,.— Alfalb e 21.—21. Allg. Elektr.⸗Geſ. T 87.50 68,15 AmmeGleſ.& Co. 58,— 56.15 Ammend. Papier 93,15 94.— Anglo⸗Ct. Guano 69,25 69,.— Anhalz. Kohlenw 42.— 42 50 Aihaeg Je 28— 860 Aſcha fbg. Zellſ—49, Augsb.⸗K. Nalch 57.25—. Deutſche Kaliw 19,25 19,25 Deutſche Maſch T 28.50 28.25 Deutſche Steinza 78,75 75,50 Dürener Metall 68.— 64, eldmühle Papier 64.— 61,—Goerz C. P. 43.50 41.50 Dürrkoppwerke 30.,— 30.—Felten& Guill. 99,78 90,.—Gotbaer Waggon 23, 22.— Cemeni Karlſtadi 71.80 72,50 Eiſenwerkͤailrelt 17, 17 50 ſüzfabrit Julda 75.——.—[Höchſtet Jarbwit. 1.0 102.3 ankfurtet Hoy 73.— 14,.— a Badenia Weind—— Eſberf. Fard. o. B. 10 ,5 102.5 Elektr Lichtu. Kra. 75.— 75.— 25 87 nſen..18 mag Frankfurr.19 0, Saed l 18.— 18.— CEazingen Worms 52.—52— rhard& Sehm. 13.—15.10 Spinn. 49.—.8% 6. re e ege finge 75,.— 73.— A Schleich 41 78.0 Haldes Neu, Nähm.—.— dwerl Mühld 7250 72,.— Hammer Denabr.—.— 74.75 r Gebr Pirm. 30,50 30 50 Hanfwert. Jüßen 45.— 44.75 lt. Guill. Carle—. iwertklrmaturib 17 50 17.70 Feinmech. Jetter 41.50 40 80 feiſt Seet Fenkfr.. 17. 11 .— . Pok.&K Mit. 19,23 20,50 ſchewag Stam(.20.20 inz Lud Main:.040 0 035 Geiling& Co..75.70 Goldſchmidt Td. 50.75 51.50 Junghans Stamm 57. 57.— ammga Kaiſersl 62,— 62,— Karlst. Maſchin 20.15 20.50 Kemp,. Stettin..,225 0,225 Klein, Sch.& Beck. 20, Anorr. Heilbronn 44.60 44.80 Konſerven Braun—.—. Krauß& Co. Lok. 31.18 31.15 Krumm, Otio—— Lahmeyer& Co 63.75 64.— Loch—+8 60.— 66,2 Joderwrk. Rotbe— Jeb. Spi de. Br.⸗A..50 21. Schriſung. S. Irtſ. 88,50 86,50 Schuckert, Nürnbg. 52,75 84.25 Zocg. 2. Tieiban 28.80..— f. Pulv. St. Ing..— Hievsd.-S. rk—. olzmann, Phll. 39,30 35,30 Cgard Maſchin. 15 da Elſenw. G. 7,50.8 Holſvertoht Ar. 39.— 870:Elberfeld⸗Farb. T 100,3 101, 2„—[Hammerſ.Spinn. 75. 73.15 D Donnersmarckd. 48,— 45.— 2 Olſt& Co 44.— 45,25 Goldſchmidt, Tü. 51.50 51,39 Düſſeld. Giſend. 15,25 15,25 Flend. Brückend..75—— Dynamit Nodel 786.,75 75,75 R. Friſter.20 2,20 44.— 44.2Fuchs aaudhen 0,175 0,175 [Gaggenau Ir; 19,— 20,— Ganz Ludwi——— Gebhard Teclll 81.—81,— Gelſenk. Bergw. T 61.30 81,65 Gelſenk. Gußſtahl 17.13 17. Greppiner Verke 87,50 88,.— Hrißner Maſchin. 70.— 70,59 Irkrftw. Mym.8% 9,30.17 Gebr. Grogzmann 80,— 80, ODrän& Bilfinger 75.—, Gruſchwitz Texiil 39.— 38.25 Hackethal Drah⸗ Halleſ de Naſch eger Eld Elberfeld. Elektr Oieferun Glektr. Sicht u. 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Eulor 27, 65.50 Di'tener Stahf 85.— 32.50 Vogel Telear.-Dr 3 Wittener Gußſtab 32—-— Vogtländ Maſh.50 1,0Wolf, Buckau. 47.50 9¹.75 Wanderer⸗Werk⸗ 61,— 61,50—— Verein 47 Weſer Akt.⸗Geſ.———,— Zellſtoß Waldef 82,25 Weſterrea. Alkalt 92.50 92.50 Borliner Freiverkehrs⸗Kurſe. 86.— 30.—Helddurg 40— 47. JRonnenberg ——— Zu Per fe 63,— 63, Ruſſendank 35.)38,— Int. Petr. UI. Jpu“—.——.—Sichel& Co. 3˙10 8 Ae ee 67,50 63,— 115 19.— 25 1, eiher Textlle. ee Phosphat 18, 46. Petersb. Int. Hand 5 67.50 4550 47.45. Ufa 22,50 22.10 Adler Kallt Api, Allg Petr.Jd Bergb Präſid.“ Becker⸗Stahl. Benz⸗Motor Deutſche Petr. Diamond .20 75 00,2„ Berliner Feſtverzinsliche Werte. a) Reichs⸗ und Staatspapiere. Goldanlethe 90.25 90,25 3½%%, D. Reichsan—,. 0,20 1 ½ B. Kohlenanl, 927 Dollarſchäe. 93.20 98.203%„„.320 0, 00 S9% N eden.50 Reichsſchaß.-V.180 0,1574% Prz. Konfols.220.18[., Roggenwer. 415 4, 1 VI.IX.160 0,160½%,.197 0,197 5% Roggenrentd. 225 25 1024er 0,155 0,1573%„„.202 0,2025% Schſ. Braunk..30.50 5% D. Relchsanl..190 0 1 0 5 Badiſche An..—,— Landſch. Rogg 8 4%..210 0,205 3½% Baher. Anl..195.— b) Ausländiſche Nentenwerte. 5% Mezitaner 45,——. 4% Türt.untf. Anl.—.——,— 4%„ %% e iee, 1515. f 575 14 24005/% Südö&.a. 4% Goldrente 16.30 17 409f.-J0e 2, 21,402.80%„ neue 4% econsd. Rte. 0,65 50.650 J4/% l. St. R1513.80 9, 0%„ Obligot 4%„ Silberrte—,.%%½ 1511 14.50 14.70 4½% Aneſ. Ser 4 6. 4% rut 58 l 685068ſie Goldrte 21.40 11.604¼½%. 575 8660 4% rügt. Ad. ant 830 85 le%.., Kronr.800—.%%%½e,„. 40%„ Bagd.Eiſ. 785.75% Oe.⸗U. Stb. alte 14 40 14..5% Tebuanſepec 4% u.50.85 3% öe⸗I1 IX. SrI70) 14·50 14 60 70 80 .25 40 Gol 0 0.70—.— r.— 1090 355 Frankfurter Feſtverzinsliche Werte. Adla Rottwellet Zeor Körtn Roſthei mer Cel. Kötiger Runſtled Tta 3 Cie. Bok. Ky fhäuſer Hütte Jah neyer à Co. Jaura aũtte. Iinde's Iis naſh Andenderz. Tarl Oindſtrömf Aingel S huhfad Jenlohe⸗ Bert..3J /,45 —.&geſt. 34.— 3. Pöiltop Houmann93.83 93.59 ſann. Waggonfod——.Horch 239.3023.50 Hanſb Lloyd 20,75 21,50[Humboldt Naſh. 24,— 24. .⸗Wien Zum 41, 25 40, Htw. e. M. Kayſer— Harkort Bergwrk.„——.—Iſſe Bergbau 1 73.— 72.30 0—— 87.35 88,75 N. Jüdel& Co. 48... 43.— 5 ſartmann Maſch. 21.28 21.50 Zebr. Junghan? 65 175 85.— eckmann C. 54.— 51,—[Kahla Porzellan 39.25 39.25 bedwigshiltte 48.25 48.25 Kaliw— ersl. 94, 75 9J,25 ilpert 195 17 50 15.25 Karlsr. Maſchin. 21.— 20.75 indr.& Aufferm. 20,— 25.25 Hirſch Kupf. u. M. 65.— 65. Sadcpigs9. Wat Luß Maſchinen ndulte 85 B. Weſſel St. 28,50—, Schudſabrik Herz 20.50 20.50 ſchuhld. Oea—— 11.— 12— ſelan Weſſel—.—— 8 6 Jan Geng. 8e 2. Zbele.Se 850 275 .25[Kattowitz. Bergd.93.40 ch Kupfer 85.50 68, 1 T. N. Kemp 0,300.32· ·— Leder 54.— 84 alöcknerwerke 50,— 49.,50 öchſter Fardw. I 100,7 101.5 L. H. Knorr. 45.— 43.— Anke& 50 f nan T 38,50 38.75 Bud w. Ooebeào 101,0—,— 83.—61,25 5 5 F. Voren; 89 5 Do larſchätze We ——22.25% a) Juländiſche. 4% D. Schgieg. 08.—.02 20% do. 25 1911 4,.— 4,04 Sſ d. Schn 1919—.——.— 0* r. Schazanw.——.— 4½%% 5% ba. do. 3% Dt. Reichrant. 0,190.190 4% Preuß. Kon. 0, 4% do, unk. b. 1935—.——.—3% 5/% D. Rel sanl 0,2000,19) 3½½—.— 0,195] 3 2.,2900,290 3% %½ Sadum. 1919 5 a 88 30% o. von 189 —— eene J—— ———.— 1 40%% Bavr. Elf. Anl.—.——1 31 1⁰ 0 7— o d0. 40%..-S agan 3½% F..U da 2——.— %% VI.—iK do.—.— —.——.— .200 0. 17⁰ — —— 2 Miag, Mudld Moense Stamm. Motoresn Deußz. Notorf. Oderurl. Nockarfu. 750—750 25— 25.— 28.50 28,.— 27.— 27.— 51.—51.— 40— 37.— Rd. Maſch. Ved Nhenania Aachen 27.50 27.50 Niebeck Montan 68. 67,25 Kodderg Darm 10,50 11.— RNütgers⸗Werke 44.— 47, Schlinc& C. Hog.—.— Schneld.& Hanan—.— 41,— S nder—. 5 20, 20.—Seilinduſtr. Wol! 22,— 28.—. Sich.&J. Maln! 175.75 Siem.& Hals., Berl 67, 67 Sinalco Detmold—.—— Südd. Drahtind.—.—.— Hoeſch Eiſ. u. St 1 62.25 62 15 Nollmr.& Jourdan 52.23 57.50 Jothr. Brtl.⸗Tem 0 2 .50— 5Lutfau Steſfen.28.75 Güldenſcheid Met. 24.—2325 Nagirus.⸗ 32.12 32.50 S. Oed. St. Ingd Strobft. B. Drd. 110,0 119.5 Schnellpr. Frank. 41— 40 Schramm Lackſb 52,— 52. Trieotw. Bellgb.—.——.— Thürg⸗ Olef, Goth 59,.—— Mansfeld. Aktien 56.75 38,5) Martm.ühlhall. 99.— 93.50 Neh. Web. Uind. 114, 110.5 Weberei Zittau 32.50 32,50 Merkur Wollvat 90.— 90. Nie& Geneſt. 553.78 54.75 Notoren Deu) 25.—25,75 Notord.Maunn 28,12 29.75 —————— 149.5049.75 Mazimitiansau—.—75— Müßzldelm Berz 73,59 79.,73 Neckari. Fahrzg. Niedlauſ. Kohlen 79.25 81, 258¼%% Oonli88/—.. 91.—4½½½ DeſtsK1913 2,.— 2 4½% do. Schag. 15,40 15.50 40 Nordd Wollkänm 89 36,—37. 28.75 27, ienin) IT 38,—39, Ohrenſt à& Kogo T 59,.—59.—.% do. oinb. Nente 0 580— 7½% do. Siiderr..—.,05 „Kofsmetke T 54.25 51.—4% do. Woldrente—.——%%„ 4% Unzar. Joldr. 11.40 11.50 E b) Ausländiſche lin Billionen 9% Numän, 1903.20.— 4½% do Bold. am..45.65 5% do. am. Nt.-.—— 4% Trk. Bagd..!—.——.— S. I.60 8 80 %. 01010 4% do St. N 61607 3½% d0. v, Inn. 3% Mer. am 805 40 205„Irrig. Anl⸗ 11.59 — 77770T ne e .Ä 353 5 5 30 0 * 5 55 — — K bpbotßbekenaläubiger ſeit 1. nunr 10925 über das belaſtete Grundſtück getroffen hat, an⸗ en * d Ger; well es ſich bei 5 ſo Mitiwoch, den 23. Da. er 25 ——— 0 Anene Mannbe aer tun Rbens⸗ useabel Die Durchführungsbeſtimmungen Im Reichsgeſetzblatt iſt jetzt die lange erwartete Durch⸗ führ ungsverordnung zum Aufwerkungsgeſetz vom 10. Juli 1925 erſchienen. Damit iſt das iunfangreſche Geſetzgebungs⸗ werk ſoweit es in den Händen der Reichsregierung ſiegt, zum [bſchlußz gekommen. Es ſtehen noch cus landesgeſeßliche Beſtimmungen über die Durchführung der Auſwertung verſchledener Gruppen öffentlicher Anleihen(Stadt⸗, Propinzial⸗ und Landesanlei hen) ſowie die Beſtemmungen über die Aufwer⸗ tung von Guthaben bei Werksſparkaſſen und in ähnlichen Sonderfällen. Die Durchführungsverordnung bringt nicht nur Neues, ſondern ſie wiederholt auch Ausführungsvorſchriſten, die ſchan vorher erlaſſen axen, zum Zwecke der überſichtlichen Zuſammenſtellung. Sie ent⸗ hält 135 Artikel, von denen Artikel 1 bis 28 der Hypotheken⸗ aufwertung einſchließlich der Aufwertung von„Grundſchulden, Rentenſchulden, Reallaſten, Schiffs⸗ und Bahnpfandrechten, Arkicel 29 bis 56 der Aufwertung von Induſtrieobligationen und ver⸗ wemdten Schuldverſchreibungen, Artikel 57 bis 94 der Aufwertung don Pfandbrieſen, Artikel 95 bis 116 der Aufwertung von Verſiche⸗ rungsanſprüchen, Artikel 117 bis 128 der Einrichtung und dem Ver⸗ fahren der Aufwerlungsſtellen, und Artikel 129 bis 135 an Koſtenweſen und verſchiedenen Schlußbeſtimmungen, z. B. üder Ne ſteuerliche Behandlung, gewidmet ſind. Für die grundbuchliche Behandlung der Aufwertunge⸗ anſprüche aus Hypotheken wird zinächſt wiederholt, daß die Auf⸗ wertungsbeträge in Goldmark einzutragen ſind und daß zine Goldmark die Bezeichnung für den amtlich feſtzuſtellenden Preis von 1/2700 leg Feingold iſt. Es werden dann über Höhe und t geleiſteter Zahlungen und Abzahlungen geſetzliche Ver⸗ mutungen aufgeſtellt, die dem Grundbuchrichter die Arbeit e⸗ leichtern ſollen Der Vereinfochung dient auch die Beſtimmung, daß de Erteilung eines Hypothekenbriefes als nach⸗ räglich ausgeſchloſſen gilt, wenn der Aufwertungsbetrag der Hapothek 500 Geldmark nicht berſteigt. Der ſchon üblich gewordenen Praxis ſchließt ſich die Durchfüh⸗ rungeverordnung darin an, daß ſie die Eintragung der Aufwertung ſchon zuläß' bevor die Friſt für die de Herabſetzung an⸗ ttages durch den Schuldner abgelaufen iſt Der Hypothekenſchuldner hat dagegen die Möglichkeit, einen Widerſpruch eintrechen zu laſſen. Der Geſetzgeber ſucht weiter einer privaten Regelung der Auf⸗ wertung durch freie Vereinbarung zwiſchen Gläub ger und Schuldner entgegenzukommen. Der Gläubiger kann auf die noch dem Geſetz aufzuwertende Hypothek ſchon verzichten, bevor die Auſwertung ins Grundbuch einzulrezen waren aufomatiſch in die freigewordege Khenſo kann der Eigentümer auf ſeinen Rangvorbehalt gus 7 des Aufwertungegeſetzes ſchon vor Einkragung verzich'en. DVertbeſtändige Rechte rücken wenn ſie am 15. Juli 1925 im rundbuch eingetragen waren, automatiſch in die freigewordene Rangſtelle ein, wie im Aufwertungsgeſetz beſtimmt iſt. In der Verordnung iſt zu 5 Berechnung in Goldwark eine Tabelle aufgeſtellt, aus der intereſſant ſein dürfte, daß eine Tonne oggen mit 225, eine Tonne Weizen mit 264, eine Tonne Fe kttförderkohle mit 15 Goldmark berechnet werden! Dieſe geſetzlichen e haben deshalb gro in der Inflation ſehr häufig Maßſtäbe dieſer Art benutzt worden ſind, um einen Papiermarkbetrag„wertbeſtändig“ zu geſtalten Beſondere Bedeutung kommt den Beſtimmungen über die Rück⸗ dahlung und Verzinſung der Hypotheken zu. Sind zur Exfüllung an Stelle der 8 5 Anleihen, Pfandbriefe oder ſonſtige Schuldverſchreibungen auf den r gegeben wo den, ſo werden ſie in Höhe ihres Nennbetrages auf den Nennbetrag des Kechtes angerechnet. Haben die Beteiligten einen geringeren Anrech⸗ nungswert vereinbart, ſo hat eg dabei ſein Bewenden. Iſt de LVeeiſtung au Zahlungsſtatt in der Zeit vom 45. Juli 1922 bis zun 13. Aebrer 1924 angenommen worden oder hat ſich der bei mmahme ſein Aufwertungsrecht vorbehalten, ſo iſt der Geldmark⸗ wert der hingegebenen Anleihe, des Pfandbriefes uſw. auf den Gold⸗ Markwert des aufgewerteten Rechtes anzurechnen. Handelt es ſich unter denſelben Bedingungen um eine Rück⸗ zahlung in Markanleihen des Reiches oder a derer An⸗ lahen die dieſen nach dem Geſetz über die Ablöſung öffentlcher An⸗ leihen gleichgeſtellt ſind, ſo hat die Aufwertungsſtelle über die An⸗ rechnung der Leiſtung nach freiem Ermeſſen unter Berück⸗ lichtigung der Inkereſſen beider Teile zu entſcheiden. Die Auf⸗ wertungsſtelle entſcheidet auch in allen übrigen Fällen über die Höhe der Antechmug von Sachleiſtungen. lleber de Aufrechnung gegen Hyp thekenforderungen gelten eniſprechende Vorſchriſten. Das Aufwertungsgeſetz beſtimmt als Rückzahlungstermim für b 5 10 9 55 1932. Zahlt aber der Sldner freſ⸗ ig die Hypothek ſchon vorher zurück ſa iſt er zum Abzug eines Iwiſchenzinſes berechtigt. Die Verordnung beſt mmt, dag bis ur anderweitigen Regelung durch die Reichsregerung hier ein insfuß von 9 v. H. zugrundezulege. iſt. 12555 die Aufwertungsfriſten Für die Geltendmachung von Aufwertungsanſprüchen laufen Jahlreiche Ausſchlußfriſten. Ein Teil dieſer Friſten läuft in dieſem den folgenden Monaten ab: eine überſichtliche Zuſammenſtellung laufenden Friſten aibt der in den Rathäuſern, Gerichten und ſon⸗ ſtigen böffentlichen Gebäuden ausgehänate Aufwertungskalender. Die wichtiaſten ſind folgende: 1. 31. Dezember 19025. Will ein aufwertunasberechtigter H y ⸗ Verfügungen des Eigentümers, die dieſer ten, ſo muß dies noch im Laufe des Monats Dezember geſchehen. 2. 1. Januar 1926. Hypotbekengläubiger deren Forderungen in der Jeit vom 15. Juni 1922 bis 14. Februar 1924 zurückbezahlt wor ⸗ den find. oder die bei früherer Rückzahluna ſich ihre Rechte vorhehal⸗ haben, müſſen die Aufwertung bis 1. Januar 1926 bei dem Amts⸗ lericht anmelden. in deſſen Bezirk das belaſtete 3. 28. Februar 1926. Wer Reichsanleihen. Krieasanleihen eeee eines deutſchen Landes hat, muß dieſe durch Ver⸗ Ritttung einer Bank. Sparkaſſe oder Kreditgenoſſenſchaft einreichen. Ner Altbeſitzer, das beißt, gehören ihm dieſe Papiere ſeit min⸗ Nitens 1. Julf 1920. ſo mußz er ſoaleich dieſen Aitbelin nachweiien. Mamit er das wertvollere Ausloſunasrecht erbält. Die Anmeldung mufß bis Ende Februar vollzogen ſein. Dasſelbe allt für Schuldbuch⸗ orberungen beim Reich und bei den Ländern. ſoweit hier der Alt⸗ beſſg nickt ſchon aus der Schuldbucheintraaung ohne weiteres erſicht⸗ it. Von der Erlanaung des Ausloſunasrechtes iſt auch die Vor⸗ dugsrente abhängig. die bedürftigen e 1 4. 1. April 1926. Hypotbekenforderungen werden im allgemei. den 1055 5 5 55 Aaen Will der Eigentümer oder Schuldner e Herabſetzung erreichen oder der Gläubiger eine Erhöhung durch⸗ wel ſeiner Forderung um einen Anſoruch aus Kauf, Gutsüberlaſſuna. eee oder nlti hältnifſen bandelt. bei denen eine höhere Aufwertung in bbme Je mu dies bis 1 April 1926 bei der Aufwertunas⸗ ſiele beantragt werden. Bis zu Fieſem Termin muß der Hupotheken⸗ Aäubiger auch vorzeitige Kavitalrück⸗ahlungen beantragen, wenn er us beſonders dringenden Gründen 955 Teil ſeiner Forderung vor m 1. ce 30 zurückbaben willll. en ihen. die nicht auf das Reich übergegan⸗ imn ſind, für Kommungl⸗ und Gemeindeanleiten, für Sparkaſſen⸗ gutbaben. für Pfandbriefe und Anſprüche aus Lebens⸗ und äbnlichen Verficherungen laufen noch ketne Anmeldefriſten. ellſchaftspertrag. S ße Bedeutung, weil⸗ — wWie wird aufgewertet? die Aufwertung von Lebensverſicherungs⸗ anſprüchen Von Regierungsrat Dr. Selle⸗Berlin Die neue im Reichsgeſetzblatt vom 5. Dezember 1925 B 392 fl. veröffentlichte Durchführungsverordnung zum Aufwertungsgeſetz enthält u. a. die Vorſchriften zur Durchführung der Aufwertung von Verſicherungsanſprüchen, die unter ſinngemäßer Anwendung der Veſtimmungen des neuen Aufwertungsgeſetzes ſich in den Grundgedanken zur Regelung anſchließen wie ſie bereits anläßlich der 3. Steuernotverordnung geplant war.(Vergl. dazu die damals ergangene Durchführungsverordnung vom 28. VIII. 1924, R. G. Bl. 1924, J, S. 694.) Es ergibt ſich nunmehr folgendes Bild: Der Aufwertung unterliegen fämtliche Anſprüche der Verſicherten aus Lebensverſicherungsverträgen, als das ſind Verſicherungen auf den Lebensfall, auf den Todesfall, Kapital⸗ verſicherung, ferner Invaliditäts⸗, Alters⸗, Witwen⸗, Waiſen⸗, Aus⸗ ſteuer⸗ und Militärdienſtverſicherrngen, gleichviel ob auf Kapital oder Rente geſtellt, ſoweit ſie vor dem 14. II. 1924 begründet ſind, die Zahlung einer beſtimmten in Reichswährung ausgedrückten Geldſumme zum Gegenſtand haben und durch den Währungsfall entwertet ſind. Unter den gleichen Vorausſetzungen unterliegen der Aufwertung die Anſprüche auf Kranken⸗, Unfall⸗ und Haft⸗ pflichtverſicherungsverträgen, ſoweit die betreffenden VerſtHerungs⸗ unternehmungen für dieſe Anſprüche nach geſetzlichen oder behördlichen Beſtimmungen einen Prämienreſervefonds zu bilden hatten. Maßgebend für die Frage, ob ein Aufwertungs⸗ anſpruch beſteht, iſt, daß der Verſicherke einen ee mit einem privaten auf Grund des Verſicherungsgeſetzes vom 12. Mai 1901 zugelaſſenen Verſicherungsunternehmen oder mit einer auf Grund landesgeſetzlicher Vorſchriften errichteten öffentlichen Verſicherungsanſtalt abgeſchloſſen hat; nicht erforderlich iſt, daß der Verſicherungsfall, alſo Tod, Invalidität und dergl. bereits vor dem 14. Februar 1924 eingetreten iſt. Auf der anderen Seite ſcheiden ſogenannte verwitrkte Anſprüche im Sinne des§ 12, 2, des Ver⸗ ſicherungsvertragsgeſetzes vom 30. Mai 1908, d. h. Anſprüche, die nicht innerhalb einer in dem Verſicherungsantrag beſtimmten Friſt geltend gemacht worden ſind, für eine Aufwertung aus, ebenſo kommt bei einer Verſicherung auf den Todesfall mangels ab⸗ weichender Beſtimmungen in dem Verſicherungsvertrag eine Auf⸗ wertung nicht in Frage, wenn derjenige, auf deſſen Perſon die Ver⸗ ſicherung genommen iſt, Selbſtmord begangen hat.(8 169 des Ver⸗ ſicherungsvertragsgeſetzes.) 1 Soweit nach dem Vorſtehenden Verſicherungsanſprüche aufwer⸗ tungsfähig ſind, erfolgt ihre Aufwertung in der Weiſe daß aus dem geſamten, einem Verſicherungsunternehmen am 14. 2. 1924 ge⸗ hörigen, für eine Aufwertung in Frage kommenden Vermögen, ſo⸗ weit es nicht verpfändet oder nach den Vorſchriften des Verſiche⸗ rungsaufſichtsgeſetzes als beſondere Sicherheit beſtellt war, ein ſoge⸗ nannter Aufwertungsſtock gebildet wird. In dieſen Aufwertungsſtock werden vor allem fließen: Hypotheken⸗, Grund⸗ und Rentenſchulden, Reallaſten, Schiffspfandrechte, hypothekariſch geſicherten Forde⸗ rungen, gewiſſe dinglich geſicherte Arten von Pfandbriefen und⸗ Schüldverſchreibungen, ſowie Guthaben bei öffentlichen oder unter Staatsaufſicht ſtehenden Sparkaſſen. Betreibt, wie das meiſt der Fall ſein wird, ein Verſicherungsunternehmen mehrere Verſicherungs⸗ zweige, ſo erfolgt eine Verteilung der vorgenannten Vermögens⸗ anlagen des Unternehmens auf die einzelnen Verſicherungszweige in dem gleichen Verhältnis, in dem die für den einzelnen Verſiche⸗ rungszweig angeſammelten Reſerven zueinander ſtehen. Außer dieſen Vetmögensteilen ſind, wenn es die wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe des Verſicherungsunternehmens angemieſſen erſcheinen laſſen, auf Verlangen und nach näherer Beſtimmung des Reichsaufſichts⸗ amtes für Privatverſicherung Beiträge aus dem ſonſtigen Vermögen der Unternehmung in den Aufwertungsſtock zu leiſten, die von dem Treuhänder im Wege des Verwaltungszwangsverfahrens eingezogen werden können. Die Verſicherungsunternehmungen dürfen in dieſen Fällen mit Genehmigung der Aufſichtsbehörde in ihre Bilanz ein⸗ beſonderes einſtellen, von dem jährliche d Abſchreibungen gemacht werden dürfen. Die den Aufwertungsſtock bildenden Vermögensmaſſen der Verſicherungsunternehmungen werden nunmehr einem Treu⸗ e überwieſen, der bei allen größeren Unternehmungen nach nhörung der Verſicherungsunternehmung von dem Reichsaufſichts⸗ amt für Privatverſicherung in Berlin beſtellt wird. Aufgabe des Treuhänders iſt es, den Aufwertungsſtock zu verwalten und die Durchführung der Aufwertung vorzubereiten, insbeſondere einen Plan für die Verteilung des Aufwertungsſtocks, den ſogenannten Verteilungsplan, aufzuſtellen. Der Treuhänder iſt im Rahmen einer ordnungsmäßigen Verwaltung zur Verfügung über den Aufwer⸗ tungsſtock berechtigt, ſoweit dieſe Verfügung im Intereſſe der Ver⸗ ſicherten, insbeſondere zu einer ſedatn Durchführung der Aufwer⸗ tung zweckdienlich erſcheint. Er iſt dabei mit Zuſtimmung der Auf⸗ ſichtsbehörde auch zur Freigabe von Teilen des Aufwertungsſtocks zum Zweck der Erfüllung beſonderer Verpflichtungen der Unkerneh⸗ mungen berechtigt, beiſpielsweiſe für Verwaltungskoſten, Fremd⸗ währungsverpflichtungen, Anſprüche aus e pflicht⸗ verſicherungsverträgen uſw.; andererſeits darf er im Benehmen mit der Verſicherungsunternehmung und der Aufſichtsbehörde den Ver⸗ auf ihre Anſprüche Vorſchüſſe zahlen. Die Bedeutung ſeines mtes macht es erforderlich, daß er nach jeder Seite hin unabhänzig und unbeeinflußt iſt. Er darf deshalb nicht Mitglied des Vor⸗ ſtandes oder des Aufſichtsrates oder Angeſtellter der Verſicherungs⸗ unternehmung ſein und auch nicht zu ihren Aktionären gehören; a nlich wie der Vormund erhült er eine Beſtallung. Seine Ge⸗ f äftsführung wird Henuf den Vorſchriften des Verſicherungsauf⸗ ichtsgeſetzes von der Aufſichtsbehörde überwacht. Bei Vorliegen eines wichtigen Grundes kann er entlaſſen werden. Er erhält für 5 Tätigkeit eine Vergütung, die das Reichsamt für Privatver⸗ icherung nach Anhörung der Verſicherungsunternehmung feſtſetzt. Die Hauptaufgabe des Treuhänders beſteht in der Verwaltung des Aufwertungsſtocks und in der Aufſtellung des Verteilungsplanes. In dem Plan werden einerſeits die in den Aufwertungsſtock ge⸗ floſſenen Vermögensanlagen und die Beiträge der Geſellſchaft zu⸗ ſammengeſtellt und ihr Goldmarkwert errechnet, auf der anderen Seite erhält der Plan eine Zuſammenſtellung der dieſem Aufwer⸗ tungsſtock ſozuſagen als Paſſiva gegenüberſtehende ſämtlichen auf⸗ wertungsberechtigten Verſicherungsanſprüche. Für dieſe Anſprüche können ſeitens des Aufſichtsamts für Privatverſi herung auf Ankrag des Verſicherungsunternehmens der des Treuhänders Ausſchluß⸗ friſten feſtgeſetzt werden, auf die in der nächſten Zeit zu achten ſein wird. Die Friſten werden bekannt gemacht werden. Nus dem Ver⸗ hältnis, in dem Vermögenswerte und Verſicherungsanſprüche zu einander ſtehen, läßt ſich nunmehr errechnen, wel⸗her Aufwerkungs⸗ anteil auf die einzelne Verſicherung entfüllt. Dieſe Aufwertung⸗ anteile müſſen ſich aus dem Verſicherungsplan im einzelnen ergeben. Sie bilden nunmehr die Grundlage für die Errechnung der neuen a5 Bc ed der Verſicherten. Dabei iſt zu unterſcheilden, ob eine Verſicherung bereits fällig war oder nicht. Soweit ein Ver⸗ ſicherungsanſpruch noch nicht fällia war erhält der Verſicherungsneh⸗ mer die Möglichkeit zur Fortſetzung des Verſt herungsverhältniſſes in aufgewerteter Form. In dem Verteilungsplan wird für ſolche Verſicherungsanſprüche eine beitragsfreie oder beitragspflichtige Ver⸗ ſicherung auf Goldmark berechnet, deren Wahl dem Nerſicherungs⸗ nehmer überlaſſen iſt. Bel der Berechnung der neuen Verſicherungs⸗ anſprüche kann die Verſicherungsform geändert, insbeſondere der Ablauf der Verſicherungen bis 1932 hinausgeſchoben und die Gewinp⸗ beteiligung aufgehoben oder in anderer Weiſe geregelt werden. Einer Fortſetzung der Verſicherung als beitragsfreie Verſicherung * CCCCCꝙꝙ;w werden ſeitens der Verſicherungsnehmer Hinderniſſe kaum bereitel werden; 175 ſich Verſicherungsnehmer zur Jortſetzung, des Ferſcherene eees in der Form der beiträgspflichtigen Ver⸗ ſicherung entſchließt, wird ganz von ſelnen perſönlichen Verhältniſſen. insbeſondere von der Geſtaltung ſeiner finanzielle Leiſtungsfähi kert abhängen. Um nach dieſer Nichtung alsbald Klarhes über die Jaht und Höhe der foctgeſetzten Verſicherungsverhältniſſe zu erhalten und ein Weiterarbeiten der Verſicherungsunternehmungen a feſter Grundlage zu ermöglichen, iſt beſtimmt, daß die Fortſetzung des Ver⸗ ſicherungsverhältiſſes als beitragspflichtige Verſicherungen nur dann als vereinbart gilt, wenn die nach dem Verteilungsplan zu leiſtende erſte Prämienzahlung innerhalb der geſtellten Friſt bewirkt iſt. Sind Verſicherungsanſprüche bereits infolge Eintritt de; Ver⸗ ſicherungsverfalls, z. B. Erreichung eines beſtimmten Lebensalters, fällig geworden, ſo kann der Treuhänder mit Genehmigung de⸗ Aufſichtsamts für Privatverſicherung eine Zahlung der Aufwerkungz⸗ beträge bis zum Ende dus Jahres 1932 ablehnen. Es iſt alſo ähn⸗ lich wie bei der Hypothekenaufwertung bis zu dieſem Zeitpunkt em Moratorium gegeben. Für gewiſſe Gruppen diejenigen Verſicherungen, iſt eine Sonderregelung mö 255 von Verſicherungsnehmern, ſowie für alle die ſeit dem 1. 1. 1919 abgeſchloſſen ſind, Dieſe Anſprüche können aus der all⸗ gemeinen Verteilung des Aufwertungsſtocks herausgenommen und abgeſondert befriedigt werden. Es kann insbeſondere dem. ſicherungsnehmer an Stelle ſeiner bisherigen Berſichexung eine deue beitragspflichtige Verſicherung mit einem von dem Aufſichtsamt für Privatverſicherung feſtgeſetzten Mindeſtbeitrag unter been ſeines Aufwertungsanteils angeboten werden. Lehnt der. Ver⸗ ſicherungsnehmer dieſes Angebot ab, ſo wird ihm nach Wahl der Verſicherungsgeſellſchaft ſein Aufwertungsanteil bar ausgezahlt oder ihm eine entſprechende beitragsfreie Verſicherung eingeräumt⸗ Um eine Belaſtung der Verſicherungsunternehmungen mit in Gold gerechnet geringfügigen Verſicherungen aus der Inflatton⸗⸗ zeit für die Zukünft auszuſchließen, dürfen gewiſſe Mindeſtbeträge, deren Höhe das Reichsaufſichtsamf noch feſtſetzen wird, unter Auf⸗ hebung des Verſicherungsverhältniſſes bar ausgezahlt werden; 82 Gleiche gilt, wenn mit baldiger Auflöſung der betreffenden Unterney⸗ mungen zu rechnen iſt und der Verſicherungsvertrag in dieſem Fall ein Erlöſchen der Verſicherung vorſieht. Bei ganz kleinen Aufwer⸗ tungsanteilen(weniger als 10 Rult. bei Verſicherungen über eine Summe von mehr als 2000 Mark oder Jahresrente von mehr ats 100 Mark: bei noch kleineren Verſicherungen weniger als 3 RM.) kann die Auszahlung überhaupt unterbleiben; die Beträge werden in dieſen Fällen einer Rücklage zugeführt, die der Treuhänder zum Aus⸗ gleich beſonderer Härten mit behördlicher Zuſtimmung für die Ver⸗ ſicherten, insbeſondere für ſolche in höherem Lebensalter und Nenten⸗ verſicherte zu verwenden hat.„ Iſt der Verteilungsplan nach dem Vorſtehenden aufgeſtellt, ſo wird er der Aufſichtsbehörde zur Genehmigung vorgelegt und wird mit Genehmigung durch dieſelbe rechtsverbiydlich. Nach Geney⸗ miaung des Verteilungsplanes hat der Treuhänder den Aufwertungs ſtock dor Unternehmung wieder zur Verfügung zu ſtellen. die nunm de nach Maßgabe des Verteilungsplanes ihre verſicherungsre htlichen Be ziehungen zu den Verſicherten wieder ſelbſt zu regeln hat. Beſchäſtigung Schwerbeſchädigter Von induſtrieller Seite wird uns geſchrieben:„In einer in der Beilqge„Geſetz und Recht“ vom 17. November 25 unter der Ueber⸗ ſchrift„Beſchäftigung Schwerbeſchädigter“ veröffentlichten Notiz iſt im letzten Satz die Anſicht vertreten, das Geſetz verpflichte die Ar⸗ beitgeber, auf die es Anwendung findet, nicht ſchlechthin, einen oder mehrere Schwerbeſchädigte zu beſchäftigen. ſondern es beſtimme in Paragr. 1 nur, daß jeder Arbeitgeber, der einen Arbeitsplatz beſetzen will, einen Schwerbeſchädigten, der für den Arbeitsplatz geeignet iſt, anderen Bewerbern nach Maßgabe der Paragr. 2 ff. vorzuziehen habe. Dieſe Auslegung des Schwerbeſchädigten⸗Geſetzes iſt in dieſer Form irreführend, weshalb nachſtehende Zeilen zur Aufklärung ienen mögen. e Der Wortlaut des Paragr. 1 des Schwerbeſchädigten⸗Geſetzes kann zwar zunächſt zu Zweifeln Anlaß geben, dergeſtalt, ob in dieſem Paragraphen die Einſtellungsverpflichtung vollſtändig ge⸗ regelt iſt, während die in den Paragr.—7 Beſtim⸗ mufgen nur Ergänzungen und Ausführungsbeſtimmungen dar⸗ ſtellen, die nur unter der Vorausſetzung des Paraar. 1 zur An⸗ wendung kommen, oder ob es ſich um verſchiedene ſelbſtändige Ver⸗ »flichtungsgründe handelt. Nach dem Sinne des Paragr 1 findet dieſer nur auf freie oder freiwerdende Arbeitsplätze Anwendung und ſpricht bon Ar⸗ beitsplätzen, die der Arbeigeber beſetzen will. Er ſchafft alſo nur für dieſe Fäſle einen Verpflichtunasgrund zur Einſtsllung und beſchränkt dieſe Verpflichtung aleichzeitig durch den Zuſatz— Maßgabe der nechfolgenden Vorſchriften“ auf die zahlenmößzig me Paragr, 4oder 5 in Verbindung mit Paragr. 1 der Ausführnnas⸗ Verordnung zum Schwerbeſchädigten⸗Geſetz feſtgeſetzten Bruchteile. Aber der Paragr. 1 gibt eine Verpflichtung neben den aus den Paragr.—7 ſich ergebenden Verpflichtungen. Denn durch Paragr. 5 des Geſekes und Paraor. 1 der Ausführungsverordnung hierzu vom 13. 2. 24 iſt für größere Betriebe die Beſchäftſoung einer Min de ſt z 10 lvon Schwerbeſchädigten angeordnet ohne Rück⸗ ſicht darauf, ob Arbeitsplätze beſetzt ſind oder nicht. Hierſach muß ein Arbeitgeber, der über 20 bis einſchl 50 Arbeitsplätze verfögt, wenigſtens einen Schüverbeſchädigten, ein Arbeitgeber, der üher mehr Arbeitsplätze verfügt, auf je 50 weitere Arbeitsplätze wenig⸗ ſtens einen weiteren Schwerbeſchädigten beſchäftigen. Ein Ueber⸗ ichuß von 20 wird dabei vollen 50 gleichgoerechnet. Hat alſo ein privaber Arbeitgeber nicht die vorgeſchriebene Anzahl von Schwerbeſchädigten eingeſtellt, ſo kann die Hauptfür⸗ ſorgeſtelle eine angemeſſene Friſt zur Nachholung dieſer Verpflich⸗ tung mit der Erklärung beſtimmen, daß ſie nach fruchtloſem Ablauf der Friſt das Verfahren gemäß Paragr. 7 des Geſetzes in An⸗ wendung bringen werde, um unter Umſtänden die zwangsweiſe Einſtellung eines Schwerbeſchädigten bezw. der vorgeſchriebenen Anzahl Schwerbeſchädigter zu erreichen. 10 55 Es iſt alſo nicht richtig, daß, wie in der oben exwähnten Noti ganz allgemein behauvtet wurde, jeder Arbejtgeber nur inſowel aus dem Geſetz verpflichtet wird, als er einen Schwerbeſchädigten, der für einen Arbeitsplatz, den der Arbeitgeber beſetzen will, ge⸗ eignet iſt, anderen Bewerbern vorzuziehen hat. Viefmehr hat jeder brivate Arbeitgeber, ſobald er Arbeitnehmer in der für die An⸗ wendung des Schkwerbeſchädigten⸗Geſetzes maßgebenden Anzahl (mindeſtens über 20) beſchäftigt. in e eee, ſeiner Einſtelſungsberpflichtung zu genügen, d.., jeder Arbeitgeber, der über 20 bis 50 Arbeitsplätze verfüot, muß weniaſtens 1 Sckwerbe⸗ ſchädigten. jeder Arbeitgeber der über mehr Arbeitsplätze verfügt, auf je 50 weitere Arbeitsplätze wenigſtens 1 weiteren Schwerbe⸗ ſchädigten beſchäftigen. wobei ein Ueberſchuß von 20 vollen 80 gleichgerechnet wird.“ 5 iteratur 5 * Die Aufwertungsbeſtimmungen. Im Kampfe um die Auf⸗ wertung iſt ſoeben die 4. Auflage einer Broſchüre über die neuen Aufwertungsbeſtimmungen an Hand praktiſcher Beiſpieſe für den Volksgebrauch erläutert von Dr. K. Velz im Verlag „Unitas“(Bühl) erſchienen. Dieſe, für jeden Inflationsgläubiger wie Inflatignsſchuldner gleich unentbehrliche Broſchürs umfaßt auf ca. 100 Seiten die geſamten Geſetzesbeſtimmungen über die bom Reichstag am 158, Juli angenommenen Aufwertungsbeſtimmungen. ee, eee eeeeee, aee aee, 3 5 VV Mitkwoch, den 23. Dezember 1928— eiden an das Krankenlager fesselte. lun hatten. dauerndem Gedenken halten. Maih. Stinnes G. m. b. H. Mannheim, den 23. Dezember 1925 Hiermit erfüllen wir die traurige Pflicht, Kenntnis 2u geben von dem Hinscheiden unseres bewährten Mitarbeiters, des Herrn Wir verlieren in dem Dahingeschiedenen einen Beamten, der mit Eifer und nie versagender Pflichttreue die ihm bertragenen Arbeiten erledigte, bis ihn sein schweres Sein freundiiches und auvorkommendes Wesen sicherte ihm die Wertschätzung seiner Vorgesetzten und erwarb ihm das Vertrauen und die Liebe seiner Kollegen und aller Derjenigen, die mit ihm zu Das Andenken des Verstorbenen werden wir in 12188 Am 23. Dezember 1925 verschied nach langem schweren Leiden unser lieber Kollege 12190 uen Hermann Ley Wir verlieren in ihm einen Menschen, der durch seine ganze Art sich die Liebe und Wertschätzung aller Kollegen erworben hat. Wir werden ihm ein dauerndes und ehrendes Gedenken bewahren. Die Beamten der Firma Math. Stinnes G. m. b. H. Danksagung. Für die liebevolle Autmerksamkeit und Verehrung. die meiner lieben Frau und unserer guten Mutter, anläglich ihtes Heimganges bezeugt wurde, sagen wir Allen ein herzliches Vergelt's Gott. 9855 255 Desgleichen danken wir vielmals ſür die uns zuge · gangenen Beileidskundgebungen. 3896 Mannheim E 7. 24 Eiler Menzer⸗ Mitzenboſ Vertreter: Alols Kammermahyer, Mannheim, Tullaſtraße 10 Telephon 1431 ——-—-— —— Dr. Kurſ SchWab, Rechtsanwalt LUlse Schweb geb Rosenberg Verrnählfe 3871 Aachen Fastradastr. 11 81⁵3 0——ůů ů ů ů ů ů Hahnhui-Hatel Mational 4, pDassende ndume iur nodzeiten eic. SauE SEERGSER Detektiv Or. Lut Blattſchuß Kriminalroman von Otto Schwerin) erſcheint ab Neujahr im„Deutſchen Jäger“ München Sie abonnſeren oder Briefträger 7 „+ 7 Ich rate Ihnen immer wiederl „„e Bei allen Gelegenheiten, wo Sie Geschenke machen, vergessen Sie nicht, daß mein eno mes Lager Uhren, jquwelen, Gold- und Silberwaren die beste Kapitalanlage bildet.— Tausend treue Kunden schätzen meine Preiswürgegteg FKR J. KRAUT UHRMACHERundJUWELIER. O 6, 3 und T 1, Prachtvolle Weihnachtsgeschenke auch in den allerbilligsten Preislagen. 8182 5 —— —————5rV „„„„„%„%„„%„„„„ ———2 33—322ͤ42*2 ——2— photo Kino ee erauhen Keime Plolektion Leßbens- 1 pPhtohaus S367 bersideruns 1 H. 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