U b ſeſß Narden 8 Dienstag, 29. Dezember be eger: e eeeee ee el ins Nebensder derg d, eß menatiich N. N epe 5 kengeld. Der eventi. Aenderung der wirichaftlicher Ir danee Nachforderung vorbehalten. Poſiſchecktonto 05 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchaftsſtenle E 6, 2 bel däfte ⸗Nebenſtelen Waldhofſtraße 8 Schwetzinger⸗ Glde 24 Meerfſeldſtraße 11.— Telegtamm Adreſſe. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Verniprech⸗Anſchtuſße itr. 14l. 7542. 7548. 7544 u. 7945 Veilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Seitung · Unterhaltungs⸗Bei N Abond⸗Ausgabe Neue Mannheimer Seitu Mannheimer General Anzeiger Chineſiſcher Proteſt gegen Japan Appell an die Großmächte Der chineſiſche Außenminiſter hat bei den Vertretern des Nplomatiſchen Korps in Peking gegen die Anweſenheit der Japaner n Mukden Einſpruch erhoben Das dieſer Meldung vorausgehende Telegramm lautet: Blätter wie die„Morningpoſt“ und der„Daily Telegraph“ Abren den Sieg Tſchantſolins auf die Maßnahme Japans zu⸗ ſück, daß man in Mukden um die Eiſenbahn herum eine neutrale e geſchaffen habe. Hierdurch ſei Kuo⸗Sun⸗Sing taktiſch benach⸗ lligt worden, ſodaß die Moral ſeiner Truppen gelitten habe, wäh⸗ dend die Soldaten Tſchantſolins durch dieſe Lage ihr Selbſtvertrauen medergewonnen hätten. Nach einer Meldung des„Daily Telegraph“ beabſichtigt die thmeſiſche Regierung gegen die erwähnte Maßnahme Japans zu Droteſtieren, da ſie eine Verletzung der Neutralität darſtelle. China tue dieſen Schritt, um für die Zukunft ein für alle⸗ mal die Reſpektierung der Verträge ſicherzuſtellen. Es ſei bekannt, daß der Einfall in die Provinz Schanti, die bisher eine ſtets fried⸗ uhhe Politik unter ihrem energiſchen Gouverneur eingeſchlagen habe, indgilltig zurückgeſchlagen worden ſei, wobei die Schanſi⸗Truppen au ihrem Gegner energiſch Rache genommen hätten, ſodaß dieſe n bis auf weiteres keine Angriffe mehr zu erwarten haben Urfte. Chineſen ins japaniſche Konſulat geflüchtet Wie aus Tokio gemeldet wird, hat der Sohn Tſchantſolins vom ſepaniſchen Außenminiſter die Auslieferung von 8 Zivilbeamten des dnerals Kuo⸗Sun⸗Sing verlangt, die ſich ins japaniſche Kon⸗ Utat geflüchtet hatten. Die japaniſche Regierung verweigert die deutſchen Kolonialanſprüche und Italien Nam heutigen Mittagsblatt haben wir gemeldet, daß in ſtalieniſchen ſeigierüngskrelſen die Meinung vertreten wird, Italien habe wegen daler Uebervölkerung noch eher als Deutſchland Veranlaſſung, ulonialmandate zu verlangen. Die nachſtehenden Ausführungen uileres römiſchen Verkreters geben über die Stellung des dutlichen Italiens zu den deutſchen Wünſchen eine vorzügliche rientierung: N. Im September dieſes Jahres veröffentlichte die„Ide a Raz lonale,, das keineswegs deutſchfreundliche Organ der fational⸗Faſziſten einen langen und bemerkenswerten Leitartikel ber die Kolonialfragen, in dem ſie eine intereſſante Parallele 10 Deutſchland und Italien zog. Das Blatt führte einen Teil Erz, Schwierigkeiten, denen die a Kolonialmächte in allen uſdteilen ausgeſetzt ſeien, auf den Raub der deutſchen Kolo; Ien zurück, der die Autorität Europas bei den nichteuropäiſchen ſenterſchaften untergraben habe. Schon damals konnten wir feſt⸗ allen. daß man ſelbſt in den ſtark nationaliſtiſchen Kreiſen Italiens beode in der Kolonialfrage dem deutſchen Standpunkt weitgehendes hurttändnis entgegenzubringen begönne. Dieſe Auffaſſung wird nun 555 einen Artikel beſtätigt, den Muſſolinis Organ„Popolo Kalia“ von ſeinem Genfer Korreſpondenten erhält. „ Der Korreſpondent berichtet über die vielbeſprochene Abſichtf Nuſchlande, bei ſeinem Eintritt in den Völkerbund ein Mandat über W5 einer ehemaligen Kolonien zu fordrn, und meint hierzu:„Die 10 ten der engliſchen und franzöſiſchen Regierung über dieſe An⸗ egenheit ſind nicht genau bekannt, aber es kann kein Zweifel 0 ber beſtehen, daß ſich in den beiden Ländern eine ſtarke Strö⸗ kiang gebildet hat, die einer Befriedigung der deutſchen Kolo⸗ eluwünſche günſtig iſt. Vor allem die demokratiſchen Parteien drden für den„Geiſt von Locarno“(das faſziſtiſche ſahan ſetzt den„Geiſt von Locarno“ in Anführungszeichenſ) mit einer ſlamen und heiteren Verzichtsſtimmung Deutſchlands. es iſt ſicher: daß die Frage, ob man Deutſchland ein oder zwej legt nien zugeſtehen ſolle, früher oder ſpäter im Völkerbunde vorge⸗ i werden wird Wenn das Problem aber einmal geſtellt iſt, ſo man ſchon jetzt prüfen, welches die Haltung Italiens ali wird. Keinerlei vorſätzliche Gegeneinſtellung kann von weleniſcher Seite gegen die deutſchen Kolonialwünſche beſtehen, aber ſchen der Völkerbund die deutſchen Gründe als gerechtfertigt an⸗ deen ſollte, ſo mußte er mit noch ſehr viel beſſeren Grün⸗ Jal die italieniſchen Anſprüche gerechtfertigt finden. kielien iſt ein übervölkertes Land und hat die Notwendigkeit, Kolo⸗ Jen für eee Bevölkerungsüberſchuß zu verlangen, während da ſchla auf ſeinem eigenen Gebiet alle ſeine Kinder ernähren (in und lediglich Kolonien zum Zwecke der Ausbeutung verlangt.“ rzu wäre zu bemerken, daß die italieniſche Auswanderung trotz Lell amerikaniſchen Einſchränkungen nur zu einem ganz geringen dung den Weg in die Kolonien Italiens findet, und daß es der Regie⸗ e nicht gelingen will, ſelbſt in das ſo nahe Tripolitanien einen 0* as lebhafteren Auswandererſtrom zu lenken.)„Wenn es in dae zu einer Generalreviſion der Kolonjalmandate käme— was kretariat des Völkerbundes als unmöglich zurückweiſt— ſo ufm ſich die beſonderen Verhältniſſe Italiens der dun erkſamkeit des Völkerbundes aufdrängen müſſen.“ Es werden hter doch des langen und breiten die an ſich durchau⸗ Raneſen kren Gründe auseinandergeſetzt, die Italien dazu veranlaſſen nen ebenfalls Kolonien zu verlangen. ienem deutſchen Standpunkt aus wäre gegen die italieniſche Auf⸗ ſoweit ſie die Frage der italieniſchen Kolonien betrifft, nichts Lin Auig, Uuwenden. Die Italiener ſind in der Tat bei der Verteilung der helen ſo zu kurz gekommen wie wir, ohne daß ihnen allerdings lls. eltkrieg das wenige, was ſie wie on und die Un def, Aber der verſtändnisloſe achlich⸗ des t. mit der ſelbſt das Organ, das auf ſeinem Titel den Namen uf ttalieniſchen Außenminiſters trägt, von unſern kolonialen Bedürf⸗ beeſen ſpricht, macht es uns ſchwierig, wenn nicht unmöglich, auf em Gebiet mit Italien zu einer Verſtändigung zu gelangen, die * die Auslieferung, da ſie annimmt, daß Tſchantſolin die 8 hinrichten laſſen wird. Aus Peking wird gemeldet, daß der Premierminiſter Hfi⸗Shini⸗ Hing durch Erlaſſe die Machtbefugniſſe der proviſoriſchen Regierung bekanntgegeben hat. Das chineſiſche Kabinett ſoll in Zukunft die Verantwortung übernehmen und die erforderlichen Reformen entſprechend den Wünſchen des Volkes durchführen. Tuan⸗Chi⸗ Pui bleibt Chef der Exekutive. Engliſch⸗amerikaniſcher Wirtſchaſtskonflikt Einer Drahtmeldung aus Boſton zufolge hat der amerikaniſche Senator des Staats Maſſachuſſets, Henneſey, vorgeſchlagen, gegen Großbritannien Repreſſalien zu ergreifen, weil dieſes durch Unter⸗ ſtützung der hohen Kautſchukpreiſe den Vereinigten Staaten in der Praxis den Handelskrieg erklärt habe. Henneſey ſchlägt vor, alle Verſicherungen zu annullieren, die bei britiſchen Geſellſchaften eingegangen worden ſind und hat einen diesbezüglichen Geſetzent⸗ wurf bereits in der geſetzgebenden Verſammlung eingebracht. * Die Moſulfrage Nach Informationen der„Daily News“ wird die in einem Teil er engliſchen Preſſe zum Ausdruck kommende Beſorgnis wegen des Konfliktes in der Moſulangelegenheit in engliſchen Regierungskreiſen nicht geteilt. Man ſei im Foreign Office nach wie vor der Anſicht, daß die eun Partei in Angora kein Terrain verloren habe und daß im Hinblick auf den bevorſtehenden Beginn der engliſch⸗ türkiſchen Verhandlungen irgendein übereilter Schritt der türkiſchen Regierung nicht zu erwarten ſei. „Dail Telegraph“ ſieht in den Gerüchten über gewiſſe Geheim⸗ klauſeln in dem ruſſiſch⸗türkiſchen Vertrag, wonach ſch Feeur land zur Teilnahme an einem türkiſch⸗engliſchen Krieg verpflichte, lediglich einen türkiſchen Bluff. Beamten als ein Bund zweier Benachteiligter für beide Teile giei porteil⸗ haft hätte ſein können. Wie denn überhaupt die junge faſziſtiſche ſehr mit der Tür ins Haus fä digungen zu ſuchen.“ deutſchland und der völkerbund Berlin, 29. Dezember.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber den Termin des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund wird ſich Näheres erft e r laſſen, wenn die neue Reichsregierung ſich kon⸗ ſtituiert und ihr Programm aufgeſtellt hat. Das Rätſelraten über die etwa für die Vertret der deutſchen Regierung im Völkerbund in winde kommenden Perſönlichkeiten— neben Herrn v. Kühlmann wurde neuerdings Herr Ulrich Rauſcher genannt— wird uns in⸗ ſofern als zenſtandslos bezeichnet, als die Ernennung eines zu⸗ ſtändigen Vertreters offenbar zunächſt überhaupt nicht geplant iſt. t, anſtatt Verſtändnis und Verſtän⸗ lien, iſt es Brauch, daß auf den Ratstagungen der Miniſterpräſident oder aber der Außenminiſter die Vertretung ſelbſt übernimmt. Hm und wieder ſind für Spezialfragen beſondere Vertreter ernannt wor⸗ 1055 Das gleiche Verfahren wird vermutlich auch Deuſchland ein⸗ agen. Neichspräſident v. Hindenburg hat Weee ein Votum in hieſer Angelegenheit überhaupt noch nicht ab Was ein Mon⸗ tagblatt über ſeine ablehnende Haltung zur Kandidatur Kühlmanns zu berichten wußte, beruht alſo, wie wir von vornherein annahmen, auf leeren Kombinationen. Etwas anderes hat es mit der Ernennung heutſcher Mitglieder für das Generalſekretariat des Vöt⸗ kerbundes auf ſich. Die„Tägl. Rundſchau“ kommt in dieſem Zu⸗ ſammenhang nochmals auf die vom 1 und der. Sozialdemo⸗ kratie dementierte Behauptung zurück, ſucht hätten, für ihre Angehörigen wichtige Stellen im Sekretariat :zu ſichern. Das Organ des Außenminiſters gibt zu, daß es ſich dabei nicht um offizielle Parteiſchritte gehandelt haben mag, fügt aber hin⸗ zu, es ſei unbeſtreitbar, daß—5 namhäften parteipolitiſchen Per⸗ ſönlichkeiten Anträge und Vorſchläge an das Generalſekretariat in Genf gerichtet worden ſind. Auf jeden Fall hätte der Generalſekretär (ir Eric Drummond den Eindruck haben müſſen, als ſeien ihm Par⸗ teiliſten unterbreitet worden. Bewerbungen um völkerbundspoſten Der Genfer Vertreter der„Kölniſchen Zeitung“ berichtet ſeinem Blatte über die von gewiſſen deutſchen Kreiſen betriebene private Stellenjägerei in Genf. Der Berichterſtatter ſchreibt: Es häufen ſich die Bemühungen privater deutſcher Perſönlichkeiten jetzt in einer Weiſe, die hier viel Aufſehen erregt. Deutſche Anwärter wenden ſich unmittelbar an das Völkerbundsſekretariat, um für ſich und ihre Geſinnungsgenoſſen die verhältnismäßig wenigen Plätze, die für Deutſche zur Verfüguna ſtehen, vechtzeitig zu belegen. Zahl⸗ reiche Bewerbungsſchreiben treffen hier ein und einzelne Mitglieder des Sekretarſats werden um Hilfe angegangen. Es beſtätigt ſich daß gewiſſe große deutſche Parteien durch ihre Ver⸗ trauensmänner lebhaft auf die Einſtellung ihrer Parteiangehörigen in Genf hinwirken. Im Völkerbundsſekretariat liegt bereits eine formelle Liſte von Zentrumskandidaten vor, auf der die Namen angegeben ſind, die für die Beſetzung hoher wie be⸗ ſcheidener Stellen in Frage kommen und von katholiſchen Politikern innerhalb des Sekretariats befürwortet werden. Die Liſte ſoll nicht etwa eine Phantaſieſchöpfung untergeordneter Mittelsmänner ſein, ſondern auf maßgebende deutſche Zentrumsperſönlichkeiten zurück⸗ gehen. Mon fordert u. a. daß der beigeordnete Generalſekretär, auf den die Reichsregierung Anſpruch erhebt, einem bekannten Zentrums⸗ poliftker zufallen ſoll, während andererſeits weiter linksſtehende Parteien eine ſozialdemokratiſche Perſönlichkeit bierfür vorſchlagen, von der man jedoch annimmt, daß ſie zu Gunſten des Zentrums zurücktreten wird. 8 Diplomatie in ihrer guten Italien zu nützen, immer noch zu In den größeren Völkerbundsſtaaten, wie England, Frankreich, Ita⸗ iß dieſe beiden Parteien ver⸗ Zuſcge Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 601 ig reiſe nach Taril, bei Boraus gahlung pre eintn. Kolonelzeile Allgem. Anzeigen 0,40.-M. Neklam. —4.⸗M. Kollektiv-⸗ Anzeigen werden höhet berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streits, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerich!sſtand Mannheim. lage Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Seſetz und Necht polen das Opfer ſeiner„Freunde“ Die finanziellen und wirtſchaftlichen Schwierigkeiten Polens müſſen in erſter Linie als Folge der falſchen politiſchen Einſtellung Polens angeſehen werden. Polen hat aus der Vergangenheit keine Lehren gezogen. Fehler, denen Polen ſchon einmal den Verluſt ſeiner Selbſtändigkeit zu verdanken hatte, ſind weiter begangen worden, was ſchließlich für Polen verhängnisvoll werden mußte. Die Gefahr, in die alten Fehler zurückzufallen, war zwar ſehr groß, weil Polen die Erlangung ſeiner Selbſtändigkeit zu leicht gemacht worden war. Polen wurde über Nacht das Lieb⸗ lingskind der Verbündeten. Auf Koſten der Nachbarſtaaten, haupt⸗ ſächlich Deutſchlands, wurden Polen großartige Geſchenke gemacht, Polen wurde fortwährend bevorzugt, bis es endlich in den Traum von der Großmachtſtellung verfiel. 4 Die polniſchen Politiker waren kurzſichtig genug, nicht zu er⸗ kennen, daß es den Verbündeten nicht um das Wohl Polens, ſon⸗ dern um die Erreichung eigener Ziele zu tun war. Der Zweck der Bemühungen der Verbündeten, immer größere Vorteile für Polen herauszuſchlagen, lag klar auf der Hand. Was nicht gut ging. gleich an ſich zu bringen, mußte auf dem Umwege über Polen zu erreichen geſucht werden. Die Geſchenke, die Polen gemacht wurden, waren in Wirklichkeit dazu beſtimmt, in die Ta⸗ ſchen der Verbündeten zu wandern. Dieſer Plan der Verbündeten kann bereits als gelungen angeſehen werden. Durch die Aus⸗ lieferung an Polen großer Teile nichtpolniſcher Gebiete, iſt Polen der größte Schaden zugefügt worden. Es führte nicht nur zur Trübung der gutnachbarlichen Beziehungen, ſondern auch zu Schwierigkeiten innerpolitiſcher Natur, die durch die ungerechte Be⸗ handlung der völkiſchen Minderheiten entſtanden ſind. Die Angſt, daß es einem oder dem andern Nachbarn einfallen könnte, ſein Eigentum zurückzuholen, bewog Polen, ein Heer unter Waffen zu halten, deſſen Unterhalt Rieſenſummen ver⸗ ſchlingt. Die Unerſättlichkeit Polens wurde von ſeinen„uneigen⸗ nützigen Freunden“ geſchickt ausgenützt, Polen immer mehr Ballaſt auf den Lebensweg mitzugeben, bis es endlich zu dem jetzigen Zu⸗ ſtande gekommen iſt. Die verſchiedenen Monopole ſind verpfändet, ein Zweig des polniſchen Wirtſchaftslebens nach dem andern geht in fremde Hände über, wegen Verpachtung der Eiſenbahnen und des Tabakmonopols wird mit amerikaniſchen Kapitaliſten verhan⸗ delt, und bald wird es ſoweit gekommen ſein, daß überhaupt nicht⸗ mehr zu verpachten oder zu verpfänden ſein wird. Alle Bemühungen der polniſchen die verzweifelte finanzielle Lage Polen⸗ durch eine neue Auslandsanleihe zu retten, ſind auf un⸗ überwindliche Schwierigkeiten geſtoßen. Nachdem Polen in politiſcher Hinſicht längſt von ſeinen Freun⸗ den abhängig war, hat man es auch wirtſchaftlich in eine von ſich abhängige Lage gebracht, um den letzten Schachzug wagen zu können, das geſamte Wirtſchaftsleben Polens an ſich zu bringen. Man iſt bereit, Polen zu helfen, doch nur unter der Bedingung, daß Polen darauf eingeht, den grö der Bank Polski abzugeben. niſchen Regierung auf die eigene Finanzwirtſchaft ausgeſchaltet ſein. Jetzt beginnt man auch polniſcherſeits einzuſehen, daß es mit der Uneigennützigkeit der Freunde doch nicht ſo war, wie man anfangs annahm. Dieſe Einſicht iſt aber zu ſpät gekommen. Polen wird die Folgen ſeiner kurzſichtigen Politik zu tragen haben. polens Anleihebemühungen eren Teilnder Aktien — Damit würde der Einfluß der pol⸗ Am 6. Januar werden die amerikaniſchen Delegierten in War⸗ ſchau erwartet, mit denen über die Anleihefrage aufgrund der Verpfän dung des Tabakmonopols erneut verhandelt werden ſoll. Man will verſuchen, die Anleihe vom Bankers Truſt zu erlangen, jedoch beſagt eine halbamtliche Meldung bereits, daß die Verhandlungen mindeſtens drei Monate dauern werden, d. h. mit anderen Worten, die Angeſegenheit iſt zunächfſt verſchoben. In Polen ſelbſt mißt man dieſen unverbindlichen Beſprechungen über⸗ haupt keime Bedeutung bei. 8 5 Prof. Kenmerer, der ehemalige amerikaniſche Delegierte in der Daweskommiſſion, der durch die polniſche Regierung zur Prüfung der Finanzlage Polens eingeladen wurde, iſt in Cherbourg eingetroffen, von wo er ſich ächſt nach Paris begeben hat, um mit der dortigen polniſchen Geſandiſchaft das Nähere über eine nach Warſchau zu beſprechen. Ueber ſeine Ankunft in Warſchau nichts feſt, age Kenmerers vor. die Jukunſt Elſaß⸗Lothringens feht urch Aunſchemnend legt überhoupt leine bindende aſel. 28. Dez.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) Nachdem die franzöſiſche Regierungspreſſe die ſtarke Surache des Autonomiſten⸗ organs„Die Zukunft“ längere Zeit nicht ernſt genommen hatte, be⸗ ainnt jetzt. wahrſcheinlich von Regierungsſeite inſpiriert, das„Jour⸗ nal d Alſace et de lorraine“, das in Straßburg erſcheint, einen ener⸗ giſchen Feldzug gegen dieſes Blatt. Das in franzöſiſcher Sprache er⸗ ſcheinende Journal behauptet,. daß zwiſchen der„Zukunft“ und ge⸗ wiſſen Elementen in Deutſchland enge Beziehungen vo⸗ litiſcher und materieller Natur beſtünden. Beide Redakteure ſtünden in enger Fühlung zu einem Dr. Robert Ernſt in Berlin. dem Haupt⸗ führer des Bundes der vertriebenen Elſaß⸗Lothringer, ſowie zu einen gewiſſen Meyer in Frankfurt a.., der dort als Agent für die„Zu⸗ kunft“ tätig ſei. Die Auflage von 22 000 Exemplaren der„Zukunft“ werde aut zur Hälfte nach Deutſchland verſandt. Als geiſtiger Grün⸗ der der„Zukunft“ und als der Mann, der ſetzt noch über das Blatt entſcheidet, wird der Sohn des jünaſt verſtorbenen Charles Hauß. des letzten deutſchen Staatsſekretärs für Elſaß⸗Lothringen unter deutſchem Regime bezeichnet. Die Hauptperſon des Unternehmens ſoll ein Herr Pinck, der frühere Poſtdirektor und ſetziger Mitinhaber eines Bank⸗ hauſes in Straßbura ſein. Dieſer Herr Pinck. ſo behauptet das„Jour⸗ nal“, ſei ein Agent Deutſchlands, und das Blatt macht ſich ee dieſe Behauptung vor jeder gerichtlichen Inſtanz zu be⸗ weiſen. Der Kampf zwiſchen dem„Journal“ und der„Zukunft“., oder zwiſchen der franzöſiſchen Regierung und den Autonomiſten hat in den politiſchen elſäſſiſchen Kreiſen ſtarke Erregung hervorgerufen. Je nach der Richtung ergreifen die übrigen Blätter für oder gegen die Autonomiſtenbeſtrebungen Partei und kommentieren die Enthüllun⸗ gen des„Journals“. rechts, die mit denen der Linkspreſſe übereinſtimmend die Auffaſſung vertreten. daß wichtiger als ſolche Enthüllungen die Beſeitigung der Urſachen des Unbehagens im Elſaß ſei: dort fänden die Umtriebe den Autonomiſten den geſunden Nährboden. Eigenartig berührten die Kommentare von — ee — aee 174 2. Seſte. Nr. 601 Nene Mannhelmer Zeitung Abend⸗Ausgabe) Dilensiag, den 29. Dezember 1925 Der ruſſiſch⸗afghaniſche Grenzkonflikt V Paris, 29. Dez.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Wie aus London berichtet wird, werden in Afghaniſtan umfaſſende Vorbe⸗ reitungen getroffen, um den Einhruch ſowjetiſtiſcher Streitkräfte ins afghaniſche Grenzgebiet energiſch abzuwehren. Man hat in London die Nachricht erhalten, daß der Emir von Afghaniſtan durch patrio⸗ tiſche Kundgebungen zum Widerſtand gegen den ſowpetiſtiſchen Grenzeinbruch auffordert. Es wird berichtet, daß der Emir über hin⸗ teichende Streitkräfte verfüge und auch ſeit kurzer Zeit aus Indien Flugzeuge mit engliſcher Bemannung erhalten hat.(1) Die Rüſtungen in Afghaniſtan ſind ſo ſtark, daß ſowjetiſtiſche Angriffe ohne Schwierigkeiten zurückgeworfen werden können. Es wird in London damit gerechnet, daß der Emir, deſſen Freundſchaft ffür England bekonnt iſt, nicht eher ruhen wird, als bis die ruſſiſchen Banden, die ſich auf afghaniſchem Boden befinden, zurückgeworfen werden könmen. Frieden mit den Druſen: Paris, 29. Dezember.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus London wird berichtet: Die„Times melden, daß die Frie⸗ densbeſprechungen mit den Druſen ſichtlich in ein ſchwieriges Sta⸗ dium getreten ſind, da zwiſchen den Druſenführern und dem paläſt:⸗ nenſiſchen Komitée Vereinbarungen getroffen wurden, die es den Dru⸗ ſen nicht geſtatten, einen Sonderfrieden mit den abzu⸗ ſchließen. Solange zwiſchen dem paläſtinenfiſchen Komité und den Führern der Druſen eine Einigung nicht erzielt wird, hält man einen Friedensſchluß für ſehr unwahrſcheinlich. Paris, 29. Dezember.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Damaskus kommt die Nachricht, der Druſenführer Haſſan Khar⸗ rat ſei im Verlaufe eines Kampfes in der Nähe der Stadt worden. Nach einer Erklärung des Oberkommiſſar de Jouvenel hofft man im franzöſiſchen Hauptquartier, daß die Druſen ſpäteſtens bis zum 8. Januar die Waffen niedergelegt haben. Deutſche Flugzeuge im perſiſchen Flugdienſt Die„Morning Poſt“ veröffentlicht einen Bericht ihres Kor reſpondenten in Teheran, wonach ein Vertreter der Deutſchen Junkers Flugzeuggeſellſchaft in Teheran eingetroffen ſei, um der per⸗ ſiſchen Regierung Vorſchläge zur Errichtung von Luftverkehrslinien mit deutſchen Apparaten zu unterbreiten. Die Vorſchläge ſehen eine Verbindung Teherans mit Europa über Täbris, Kon⸗ ſtantinopel, Budapeſt, Wien, Berlin, Amſterdam und London vor. Die Junkers⸗Geſellſchaft habe bereits in der Türkei ein 30jäh⸗ riges Monopol zur Errichtung von Luftlinien erhalten und errichten jetzt eine große Flugzeugfabrik in Cäſaria. Der ungariſche Notenfälſcherſkandal V. Paris. 29. Dezember.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Notenfälſcherſkandal in Ungarn hat, wie die Pariſer Hauptpolize! mitteilt, auch in Frankreich Komplizen. Die Unterſuchung in den letzten Tagen führte dazu, daß eine Perſomichteit der Pariſer Poli⸗ zeipräfektur in Deutſchland und Holland Recherchen unternehmen wird, wobei ihr die deutſchen Polizeiorgane Unterſtützung leiſten ollen. Heute begibt ſich ein Vertreter der Pariſer Polizei nach eutſchland umd wird Dresden, München und Hamburg beſuchen und von dort aus nach Holland weiterreiſen. Ueber den Charckter ſeiner Maßmahmen wird Stillſchweigen bewahrt. Mordkataſtrophe im Hharem EDBerlin,. Dezember.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die„Wiener Allgemeine Zeitung“ aus Konſtantinopel meldet, hat Achem Behy, einer der vornehmſten und reichſten türkiſchen Ariſtokraten, ein gräßliches Attentat verübt. Er wollte krotz wiederholter Vorſtellungen der Behörden, ſeinen Harem auf⸗ zulöſen, dieſem Befehl nicht Folge leiſten. Am 25. Dezember legte Achem Bey Galakleider an und verſammelte alle, ebenfalls feier⸗ lich geſchmückten Damen ſeines Harems um ſich. Bei dem Diner ſchüttete er ein orientaliſches Gift in die Speiſen. Am anderen Morgen wurden alle 36 Haremdamen ſamt Achem Bey tot aufgefunden⸗ Es tut ſich ja allerhand auf der Welt, aber einem derartigen Maſſenmord aus Eigenſinn und Liebeswahnſinn möchten wir doch ſolange nicht für möglich und glaubhaft halten, als bis eine amt⸗ liche Beſtätigung dieſer Wiener Nachricht vorliegt.(D. Schriftl.) Berlin, 29. Dezember. re. unferem Berliner Büro.) Wie die„B..“ behauptet, beabſichtigt der Leiter der Berliner Schutzpolizei, Sberſt Kaupe aus Geſundheitsrückſichten ſein Ab⸗ ſchiedsgeſuch einzureichen. Die Deutſchnationalen zur Minderheitenpolitik Von der Fraktion der Deutſchnationalen Volkspartei iſt folgende Interpellation im Reichstag eingebracht worden: Die im Dezember abgehaltene Tagung des Völkerbundsrates hat bewieſen, daß dieſer nicht geneigt iſt. mit dem bisherigen Syſtem der Entrech⸗ tuna der völkiſchen Minderheiten zu brechen. Die Aufrechterhaltung der Verfahrensordnung in Minderheitenfragen macht eine wirkſame Einflußnahme auf das Schickſal der nach Millionen zählenden deut⸗ ſchen Minderheiten unmöaglich. Die deutſche Regierung und insbeſon⸗ dere der Herr Reichsaußenminiſter haben aber gerade die Möglichkeit der Fürſorge für die deutſchen Minderheiten als einen der wichtig⸗ ſten Gründe für den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund immer wieder bezeichnet. Unter Bezugnahme auf die in der Reichstaasſitzung vom 2. De⸗ zember 1925 geſtellten Anfragen des Abgeordneten Dr. Freiherr v. Freutag⸗Loringhoven, des Dr. Spahn und anderer Mitalieder der Fraktion der Deutſchnationalen Volksvartei fragen wir die Reichs⸗ regierung. welche Folgerungen ſie aus dieſem Verhalten des Völker⸗ bundes in der Minderheitenfrage zu ziehen gedenkt und ob ſie ins⸗ beſondere entſchloſſen iſt. den deutſchen Beitritt zum Völkerbund von einer arundſätzlichen Aenderung der Minderheitenpolitik des Völker⸗ bundes abhängia zu machen. Eine Rente für die Witwe Höſles Wie wir zuverläſſia erfahren, iſt wegen der Entſchädigunas⸗ anſprüche der Witwe des verſtorbenen Reichspoſtminiſters Dr. Höfle zwiſchen dem preußiſchen Fiskus und Frau Höfle ein Veraleich zu⸗ ſtande gekommen. Darnach wird die Witwe Höfles für die Dauer ihres Lebens eine Jahresrente von 3000 Mark beziehen. Für jedes ihrer Kinder wird außerdem bis zur Volljähriakeit eine Jahres⸗ rente von je 600 Mark bezahlt. Die Rente an Frau Höfle erliſcht jedoch vorzeitig, falls eine Wiederverbeiratung erfolat. die Entwaffnungskonferenz V Paris, 29. Dez.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Es wird mit Beſtimmtheit angenommen, daß Waſhington zu der auf den 15. Februar angeſetzten Entwaffnungskonferenz Kellogg, Hughes und Hoover entſenden wird. Der„Matin“ hält es für ſicher, daß Briand und die Außenminiſter der europäiſchen Hauptmächte in Genf erſcheinen werden. Das Blatt glaubt auch an eine Meinungs⸗ änderung Moskaus, wo bekanntlich gegen die Wahl der Schweiz Bedenken erhoben wurden. Auf der Genfer Entwaffnungskonferenz ſollen 19 Staaten vertreten ſein, alſo 9 mehr, als der Völkerbunds⸗ rat Mitglieder zählt. Letzte Meldungen Die Lohnverhandlungen bei der Reichsbahn — Berlin, 29. Dez. Da die direkten Lohnverhandlungen zwi⸗ ſchen der Hauptverwaltung der deutſchen Reichsbahngeſellſchaft und den Vertretern der Tarifgewerkſchaften, die kürzlich ſtattfanden, zu keiner Einigung über die vom Perſonal geforderte allgemeine Lohnerhöhung gefülbet haben, wurde von den Gewerkſchaften das Reichsarbeitsminiſterium zur Einleitung von Schlichtungsverhand⸗ lungen erſucht. Dieſe Verhandlungen, die aus techniſchen Grün⸗ den nicht mehr vor Weihnachten beginnen konnten, nahmen heute Vormittag 10 Uhr im Reichsarbeitsminiſterium unter Vorſitz des Staatsſekretärs a. D. Dr. Rüdlin ihren Anfang. Zunächſt leg⸗ ten die Vertreter beider Parteien zur Informierung des Schlich⸗ ters ihre Forderungen dar. Die Verhandlungen dauern zurzeit noch an und werden ſich vorausſichtlich über den ganzen Tag er⸗ ſtrecken. Hochwaſſer «Koblenz, 28. Dez. Die Hochwaſſergefahr iſt jetzt nahegerückt. Der Rhein hatte um 11 Uhr 15 Min. vormittags bereits einen Pegelſtand von 5,14 Meter. Er wächſt ſtündlich acht bis neun Zentimeter. Der Leinpfad auf dem rechten Ufer iſt bereits über⸗ flutet. Die Schiffbrücke mußte verlängert werden. Die Moſel wächſt ebenfalls neun Zentimeter in der Stunde. « Köln, 28. Dez. Der Rhein ſteigt bei Köln ſeit 11 Uhr heute vormittag ſtündlich um acht Zentimeter. Der Waſſerſtand am hieſigen Pegel betrug um 11 Uhr 5 Meter. Das St⸗ädtiſche Hafenamt läßt Zettel mit Waſſerſtandsberichten an den Ecken der Rheinſtraßen aufkleben, ſo daß das Publikum gewarnt wird und die Keller räumtk. Das Hafenamt verſieht ſeinen Dienſt jetzt Tag und Nacht. In dem ganzen Stromgebiet des Rheins und ſeiner Nebenflüſſe hat es geſtern außerordentlich ſtark geregnet. Es wird darauf hingewieſen, daß äußerſte Vorſicht ge · boten iſt. Schweres Autounglück bei Heidelberg Zwei Perſonen im Neckar erkrunken Kr. Heidelbetg. 29. Dez.(Eigener Bericht) Bei der Heimfahrk von der Weihnachtsfeier der Schlaraffia geriet ein Taxameter, in dem der praktiſche Arzt Dr. Vogel und Frau nach Ziegelhauſen kahren wollten, in den Neckar. Frau Vogel und der Chauffeurer tranken. Dazu werden noch folgende Einzelheiten bekannt. Der Unglüch ereignete ſich gegen 4 Uhr margens auf der Ziegelhäuſe⸗ Landſtraße zwiſchen Stift Neuburg und der Stiftsmühle. An dieſe Stelle iſt die Landſtraße vom Neckarüberſchwemmt. Der Chauffeur Laier, der nach den Feſtſtellungen eines Schutzmannes, mit dem er ſich noch kurz vor der Abfahrt unterhalten hatte, vollkom men nüchtern war, muß bei der Wahrnehmung, daß die Räder im Waſſer liefen, durch den Schreck die Herrſchaft über den Wagen 1050 loren haben. So fuhr das geſchloſſene Auto in den hochge ſich w 0 lenen Neckar. Dr. Vogel gelang es, gewaltſam die Tü zu öffnen. Er konnte auch noch ſeine Frau aus dem Wagen herausdrängen. Beide verſuchten dann durch Schwimmen das Ufer zu erreichen. Während Dr. Vogel die Rettung gelang, zog der ſchwers Mantel, der ſich mit Waſſer vollgeſogen hatte, Frau Vogel in die Tiefe. Auch der Autolenker iſt ertrunken. Die beiden Leichen u 0 das Auto liegen noch im Neckar. Infolge der ſtarken Hochwaſſer ſtrömung war es noch nicht möglich, Bergungsarbeiten vorzunehmen. Wie die„Heidelb. N. Nachr.“ melden, ſteht das Waſſer auf der überſchwemmten Landſtraße etwa einen viertel Meter hoch. Waht⸗ ſcheinlich hat der Fahrer Laier gedacht, er könne mit ſeinem 5„ lich großen Wagen das Waſſer durchfahren. Er geriet aber dabei f der Straße ab und ſtürzte die Böſchung hinunter. Die Böſchung 5 dort wohl drei Meter hoch, und außerdem hat der Neckar an de Unfallſtelle nicht nur ſtarke Strömung, ſondern auch eine ziemlich⸗ Tiefe, ſo daß man mit mindeſtens fünf bis ſechs Metern Waſſertieſ an jener Stelle rechnen muß. Die ſtarke Strömung kann daher das verunglückte Gefährt weit fortgetragen haben. 5 3 Die Unfallſtelle negt etwa 150 Meter von der Stiftsmühle fernt in der Richtung nach Heidelberg. Die Ueberſchwemmung gann am Montag abend und erſtreckte ſich auf eine Länge von e 15 80 bis 100 Metern. Es iſt anzunehmen, das das Waſſer ſchnellen Durchfahren hoch aufgeſpritzt und vielleicht auch gegen Scheiben vor dem Führerſitz geſpritzt iſt. Schon dadurch dürfte de Fahrer irre geworden ſein und die Richtung nicht mehr genau ge⸗ wußt haben. Die an der Straße ſtehenden Steine laſſen erkennen daß der Wagen erſt einen der Steine leicht ſtreifte, den weinen völlig fortriß und auch den dritten noch umwarf. Den iſt er die Böſchung hinabgeſtürzt. Die Unglücksſtätte liegt nicht men auf Heidelberger Gebiet, ſondern gehört zur Gemeinde Ziegelhauſen. Früher brannten an dieſer Stelle bei Ueberſchwemmung oder Heben ſchwemmungsgefahr ſtets Pechfackeln, doch war dies geſtern abe! und heute Nacht nicht der Fall. 12. Heute vormittag hatten ſich zeitweiſe viele Menſchen an der glücksſtätte angeſammelt. Polizei ſah man nicht, und auch Nettune arbeiten wurden nicht vorgenommen, da ſie ganz zwecklos erſchtenne Man hätte nicht gewußt, wo man mit dem Suchen beginnen ſo und außerdem verhinderte die furchtbare Strömung den Beginn 8 cher Arbeiten. Es kann unter Umſtänden noch längere Zeit dauerl bis man den Wagen und die beiden Verunglückten findet. * Taken eines Geiſtesgeſtörten Kr. Heidelberg, 29. Dez.(Eig. Bericht.) Im Stadtteil Neuen⸗ heim kam geſtern ein auswärtiger Kaufmann bei einem Anfa von Geiſtesgeſtörtheit mit ſeiner Frau und ſeinem Schwager in Stveit. Im Laufe des Streits wollte ſich die Frau in den Neckar ſtürzen, konnte aber von Paſſanten zurückgehal⸗ ten werden. Als die Polizei kam, wollte ſich der Ehemann miſ einen Revolver wehren, um ſeiner Feſtnahme zu entgehen Er begab ſich auf den Sportplatz der Phönix. Als er ſah, daß die ihm dorthin gefolgte Polizei den Platz ganz umſtellt hatte, 179 er ſich eine Kugel durch den Kopf. Der Schwerverletzt wurde dem Krankenhauſe zugeführt. Eröffnung des Saarbrücker Heimatmuſeums 45. Saacbrüden, 20. Degbr.(Eigener Bericht) Das purg Munificenz der Stadtverwaltung ermöglichte Heimatmuſe ger wurde heute feierlich eröffnet. Die Sonderausſtellung Drüar die gibt einen Ueberblick über das Schaffen Saarbrücker Maler um Wendezeit des neunzehnten Jahrhunderts. „ Das franzöſiſche Kapital im Ausland. Nach Blättermerbnn gen beziffern ſich die aus Frankreich ins Ausland geflüchteleg Kapitalien auf 12 Milliarden Franken, wovon 250 Millionen Doe lar allein in Newhork ſind. Berliner Ur⸗ und Erſt⸗Aufführungen Von Hermann Kienzl Die Eindeckung der Theater für die Weihnachtstage veranlaßte einen Maſſenauftrieb von Novitäten. Den ſchallenden Sieg— viel⸗ leicht auch über literariſch wertvollere Stücke— errang Carl Zuck⸗ mayers Luſtſpiel„Der fröhliche Weinberg“(Salten⸗ burgs Theater am Schiffbauerdamm). Man könnte mißverſtehen und, weil das Publikum jauchzte, meinen, Operettenpofel, wenn auch ohne Muſik, habe den Pofel der Zuſchauer gewonnen. Aber ſo iſt es nicht. Es war ein voller Sieg des Lebendigen, des Lebens— nicht zwar über die Literatur, doch über die Literaten. Die Schul⸗ meiſter des Expreſſionismus lagen gemeinſam mit Zuckmayers Ju⸗ gendfünden auf dem Miſthaufen des letzten Aktes. einer ſo plötzlich und gründlich wie Zuckmayer ſeine Vergangenheit tolgeſchlagen. Dieſe Wandlung des noch Jugendlichen errichtete auf dem Leichenwege des Expreſſionismus ein neues Epitaph. Uebrigens Literaten!! Sie ſind nicht alle ſo grauhaarig im Gemüt, daß ſie mit eitler Theorie allem Lebendigen die Gurgel abwürgen. Einer von ihnen. Dr. Paul Fechter, allerdings nie ein Schrittmacher des expreſſioniſtiſchen Humbugs, hat dem„Fröhlichen Weinberg“ den Kleiſt⸗Preis verliehen. Preisſtücke ſind von altersher verdächtig; diesmal aber gab das Publikum einen Preis dem Preisrichter. Was wäre von dem luſtvollen Spiel zu erzählen? Es iſt nicht ſtark in der Erfindung und das Erfundene nicht eben neu. Anzen⸗ gruber iſt Pate geſtanden— mit der Wirtshausrauferei ſeiner „Kreuzelſchreiber“ und dem beulenreichen Katzenſammer, der alsbald wieder aller Regſamkeit der Sinne weicht. Ein feiner Verlobter, ſchwächliches Kulturpflänzchen, alter Korpsſtudent, wird von dem kraftvollen Schifferburſchen beim Mädel ausgeſtochen und kommt auf den nicht bloß ſymboliſchen Miſthaufen. Drei andere Mädel (ZJuckmayer überbietet die deutſchen Schwänke in der Heiratsver⸗ mittlung!) werden, jede auf beſondere Art, genommen, dumächſt ohne Standesamt und Kirche. Ein Fünfziger iſt der verliebteſte der Männer! Nicht, was er erfunden, was er mit hellem Auge gefunden hat, macht Zuckmayers Stück koſtbar. Da ſprünt das rechte rheiniſche Blut, und noch in den derbſten Allzumenſchlichkeiten iſt es entzückend. Ein Volksſtück, inſofern es lachend das lachende Volk zeigt! Kaum ein Satz wurde auf der Bühne geſprochen, der nicht diesſeits der Rampe jubelnden Widerhall fand. Die Leutchen auf der Bühne waren aber auch vom rechten rheiniſchen Schlag— nicht bloß mit ihrer Mundart. * 2 Bitter überzeugend der: ein umverfiülſcht expreſſioniſti⸗ ſches Stüͤck— uckmahers Altersgenoſſen, dem auf dahlem Felde lbriggebliebenen Arnolt Bronnen. Er will„Die Geburt der Jugend“ freilich ſchon 1914 geſchrieben haben, doch Einſchläbe jungerer Vorbilder be ine zeſdgemäße duses,(Jegemet, d J der Gertümi n oß beqraphich Kaum je hat Mati Reviſion des Ent⸗ Denker, entſchädigt hier nur mit wenigen Worten ſeines Gepräges ein Entwicklungsſtadium Bronmens zu zeigen, würde nicht einmal der Verein„Junge Bühne“ die Matinee im Leſſingtheoter gewagt haben. Dem„Vatermord“(Bronnens einzigem rechten Wurf) ging dieſer Entwurf ſicher voraus; denn hier iſt für die Rebellion der Jungen wider die Väter und Lehrer noch nicht einmal der Schatten eines tatſöchlichen ſſes s iſt bloßer Sport der„Ge⸗ ſinnung“! Geſinnung ohne Sinn. Derbheiten— wir erlebten es im „Weinderg“— können edel ſein; hier ſind ſie Roheiten. Es wird immerzu ins Geſicht geſchlagen und geſpuckt, daneben 8 Unſimn gedröhnt. Die Myrmidonen applaudierten, andere pfiffen. Auch der Skandal war nicht urwüchſig. 8 in die Fußta der Jugend von vorgeſtern trat Walter Gutkelch in der Komödie„Jedermonn ſein eige⸗ ner Hahnrei“, vorgeführt vom Parktheater in Steglitz in einer inse. Der Verfaſſer iſt, wie einzelne Brocken in der Waſſerſuppe wahrnehmen laſſen, nicht ohne Begabung, aber der größere Aſpekt wird verhüllt von ſchweren Maſſen grotesken Ge Bes. Jo Lhermann ſetzt ſeine literariſchen Sot tellungen fort; am Vormittag und am Abend. Da gab es ein Drama, deſſon „wäre es noch ſo zahlungskräftig, nicht einmal die Nen⸗ nung feines Namens verdient. Aber ein andermal glückte der Griff. Friedrich Raff iſt ein ehrliches Luſtſpieltolent. Seine„Expe⸗ dition ins Innere“ beſchäftigt ſich mit der Phrenologie, die ſchon vor 125 Jahren, kurz nach ihrer Erfindung und noch zu Leb⸗ zeiten Galls, ihres Erfinders, in dem Kotzeb Luſtſpiel„Die Organe des Gehirns“ verarbeitet wurde. Diesmal iſt der Prophet der Schädellehre kein Charlatan, ſeine Jünger ſitzen nicht Dieben mit dickem Organ der Redlichkeit auf, Unheil richtet er im Gegenteil mit ſeinen treffenden Diagnoſen an. Er enthüllt einigermaßen die natürlichen Vorausſetzungen eines ehelichen Dreiecks. Auch ſonſt kriegt es der harmlos⸗argloſe Menſchenfreund mit allerlei Eiferſucht und verletzter Eitelkeit zu tun. Das beſte an dem ziemlich mageren, aber reinlich geführten, von einem angenehmen Dialog belebten Stück iſt die Figur des naiven Wundermanns, von Gerd Fricke inmitten eines von Ohermann gut geleiteten Enſembles anſprechend dargeſtellt.(Theater in der Kloſterſtraße). Es war, wenn ich nicht irre, die erſte deutſche Aufführung von Strindbergs„Karl XII.“ Ein Verdienſt des Leſſingtheaters, das nicht mit nachhaltigem Erfolg belohnt werden hann. Denn die⸗ s Werk iſt kein Drama, kaum eine dramatiſche Hiſtorie(dazu iſt usſchnitt aus König Karl letzten Lebenstagen zu engl) alſo elgenr⸗ lich nur ein hiſtoriſches Portrait. Aufgenommen von dem kranken, ſterbensmüden, nur noch hie und da in ſkeptiſchen Gedanken auf⸗ flackernden König. Die Ruine des Kriegs⸗ und unglücklichen Nationar⸗ helden! All die vielen anderen Perſonen des Schauſpiels ſind neben⸗ ſächlich. Die Teilnahme des Theaterzuſchauers iſt eine andere als die des Leſers, und Strindberg, ſonſt ſtark als Bühnenherr wie als (die überdies der Ueberſetzer Emil Schering zum Teil um ihren Gehalt brachtel). Der bleierne Druck wurde verdichtet von de⸗ 501 ſzenßerung Guſtapr Hartungs, eines namhaften Regiſſeurs. encde von Darmſtadt und Köln eine in Berlin ſchon überwundene Schlaſ⸗ mitgebracht und die Bühne von Beginn bis Ende wie ein Sich⸗ zimmer verdunkelt. Beſondere Benutzung der naheliegenden dem quellen(Kerzen und Wachtfeuer) wurde verſchmäht. Sogar jenet einzigen Akt des Fünfakters, der bei Tageslicht ſpielt, wurde iflec ominöſe Lichtzwitter hergeſtellt, dem nur ein kleiner Scheinwerfeh urch anhaftete. So wurden die A eingelullt; die Ohren aber Zußl⸗ eine langſame Pauſenſprache, die ohnedies ein berarzegte chiche mittel des Heinrich George iſt. Sein Konterfei geſchi löchen Perſönlichkeit war interefſant *. 4— n⸗ Jerome u. Jeromes Schauſpiel Der Frembe,(eer traltheater), das einige Jahrzehnte auf dem Rücken trägt. iſt nich ſtellt altet. Eine bürgerliche Wiedergeburt von Gorkis ⸗Nachtaſnt ſeße⸗ es dar. Das Stück iſt ein bißchen einförmia, aber Jeromes feb⸗ voller Humor und eine ſehr ſaubere Aufführung ſicherten den haften Erfolg. 4 4 ish Und noch zwei Luſtſpielel Das eine. von Ludwia Fn uüe im beſſeren Teile ein luſtiger Schwank. im lenten Akt ein„BVon von der nur mehr ſchwer erträalichen Gattung, die Onkeln L6 In dien Schätze vererben oder Dollarprinzeſſinnen zurückkebren. ene“ Fuldas„Durchgängerim)(Reſidenztheater) iſts die„ibre von und verſtoßene Tochter die aus Amerika wiederkommt und in Not übermäßiger, aber zweifelbafter Ehre ſtrotzende Familie aus doßrave rettet. In den erſten Akten, wo das Mädel. der unge oaerS anwo⸗ Menſch. wirklich die Durchgängerin iſt. auf Schränke klettert. chen ſchlägt und mit ihrem Schatz davonläuft, durfte man lachen. Es ſchadet weiter nicht. daß der Eintan ſckon ger oiec eiwe Ludwia Fulda gekommen war und das Stück recht eiaeſchen Ueberſetzung der alten„Pagenſtreiche“ aus dem Jungmännt! Junaweibliche iſt. mödien⸗ Die andere Komödie: Die neuen Herren“. im gen alän⸗ haus von Carola Toelle, Ralph Roberts,. Hans Junkermai ers u. zend gegeben, will zum Schein hößer binaus. Die Firma g. liſtiſchen Erolfſet ſtellt einen alten Grafen und einen fungen ſodte Arbeiter einander gegenüber. Bei franzöſiſchen Lultſvtenege un es aber ſelbſtverſtändlich, daß ſich das Duell der Weltanſger jun zur Nebenbuhlerſchaft um ein hühſches Weibchen verkürgt. un⸗ Arbeiter nimmt dem Grafen die Geliebte. Ihre Liebe zu un gurus gen leine ſehr herzige Szene) läßt den Grafen ſamt ſeuch wih er fallen. Denn der Junge wurde ſozialiſtiſcher Miniſter. Nch Grüfim. geſtürzt. Da—äentſat ihm das Weibchen und wird keaitn ch Alles, alles ums Geld! Das iſt die Satire, aber mit ver geſtürate Wohlwollen vorgetragen. Beſonders ara, daß auch der meinßeit Miniſter. der Sozjaliſt, faſt ſchon zu einer kavitaliſtiſchen aber entſchloſſen iſt. um ſich ſein Luxusweibchen zu erhalten Charme iſt über das aanze Stück geſtreut. . Dtesstag, den 20. Pezember 1925 nene Mannheimer Jeltung Rbend ⸗ Auegabe! 3. Seite. Nr. 601 die neue Lohn und Gehaltsſteuer Der Reichstag hat eine erneute Regelung der Lohn⸗ und Ge⸗ ſteuer verabſchiedet, die am 1. Januar in Kraft treten ſoll. Das dann innerhalb ſehr kurzer Zeit die dritte Neuregelung. kan kann nicht gerade behaupten, daß allzu oft ſtattfindende Aen⸗ rungen zu begrüßen wären. Dabei glauben wir, daß auch dieſe egelung nicht die endgültige ſein dürfte, denn gewiſſe tech⸗ ziſche Schwierigkeiten werden eine Umſtellung in abſehbarer Zeit beddingen. Selbſt der„Vorwärts“ mußte vor der Beratung des deuen Lohnſteuergeſetzes im Reichstag zugeben, daß die kurze Zeit des Nebeneinanderbeſtehens der zwei Syſteme des feſten und rozentualen Familienabzugs insbeſondere den Arbeitgebern die Unmöglichkeit des beſtehenden Zuſtandes bewieſen habe. Er Wollte damit feine Auffaſſung von der Notwendigkeit eines durch⸗ bangig feſten Steuerabzuges für alle Lohn⸗ und Gehaltsſteuer⸗ Iflichtigen begründen. Das iſt glücklicherweiſe nicht eingetreten. Die Erfahrungen, die man mit der ſozialdemokratiſchen Steuerauffaſſung m Sommer gemacht hatte und die Erkenntnis, daß dadurch eine völli mittelſtandsfeindliche Politik getrieben wurde, haben den Ausſchuß gewarnt. Immerhin iſt nochmals eine techniſche Erſchwe⸗ kung eingetreten. Die Arbeit in den Betrieben wird damit er⸗ chwert. Es muß einmal ausgeſprochen werden, daß nicht auch noch bei der Lohnſteuer eine reine Geheimwiſſenſchaft eintreten kann. ir haben ſchon bei vielen anderen ſozialen Geſetzen feſtſtellen Nalt daß nur wenige, beſonders auf dem Gebiet Arbeitende ihren nhalt beherrſchten. Das iſt an und für ſich ſchon nicht gut. Bei er Lohn⸗ und Gehaltsſteuer aber, die doch ſchließlich durch die Be⸗ abgezogen wird, wäre das einfach ein Ding der Unmöglich⸗ — „„„„ Vielleicht iſt in dieſem Zuſammenhang noch ein Zweites am Nlatze. Soziale Gründe rechtfertigen vielleicht das Einbringen eines Geſetzentwurfs über die Lohnſtener durch das Reichsfinanzmini⸗ ſterium. Es darf aber wohl feſtgeſtellt werden, daß eine geſetz⸗ liche Notwendigkeit in dieſem Augenblick nicht dafür vorhanden war. Bei den Beratungen des Steuerausſchuſſes im Sommer d. J. atte ſich die Regierung bereit erklärt, bei einer weſentlichen Ueber⸗ ſchreitung des Aufkommensbetrages von 1200 Millionen Reichsmark Auhrlich nachzuprüfen, in welcher Weiſe eine Senkung des Aufkom⸗ 8 ens aus der Lohnſteuer herbeigeführt werden könne. Daraufhin war die Reichsregierung durch Geſetz verpflichtet worden, eine Senkung der Lohnſteuer durch Begünſtigung der Kinderreichen und kucch Erhöhung des ſteuerfreien Barbekrags herbeizuführen, wenn — Aufkommen an Lohnſteuer in den beiden Vierteljahren zwiſchen em 1. Oktober 1925 und dem 3 1. März 1926 oder in zwei ſpäter aufeinanderfolgenden Kalendervierteljahren 600 Millionen Reichs⸗ mark weſentlich überſchreiten werde. Die Regierung hätte alſo bis zum Frühjahr mit dem Geſetzentwurf warten können 5 Was bringl nun der neue Entwurf an Tatſächlichem? Das Aecherige ſteuerfreie Einkommen wird von monatlich 80 Mark auf 00 Mark erhöht. Dieſe Summe ſetzt ſich folgendermaßen zu⸗ ſammen: 60 Reichsmark monatlich(14,40 M. wöchentlich) ſteuer⸗ keier Lohnbetrag, 20 Mark monatlich(4,.80 M. wöchentlich) zur Abgeltung der Werbungskoſten. 20 Mark monatlich(4,80 4 ark wöchenklich) zur Abgeltung der Sonderleiſtungen. Genau „ das bisher der Fall war, wird der nach Abzug des ſteuer⸗ ien Betrages verbleibende Lohn für die Ehefrau und jedes Find jeweils um 10 Prozent verringert. Für den Fall aber, daß ſefte Abzüge günſtiger ſind, ſind feſte Abzüge vorgeſehen. Dabei 3 1 allerdings zu bemerken, daß man für den geſamten Lohn⸗ wiaerabzug nur feſte oder prozentuale Abzüge einſetzen kann, diie das im ſpäteren Beiſpiel erläutert werden ſoll. Dieſe feſten Wüg⸗ haben eine Verſtärkung erfahren. Es bleiben mindeſtens fümerfrei für die Ehefrau 10 RM. monatlich(.40 M. wöchentlich); 8 das erſte Kind 10 RM. monatlich(.40 M. wöchentlich); für 88 zweite Kind 20 RM. monatlich(.80 M. wöchentlich); für s dritte Kind 40 M. monatlich(9,60 M. wöchentlich); für das de. Kind 60 M. monatlich(14,40 M. wöchentlich)— bisher 50 N + monatlich—; für das fünfte und jedes folgende Kind 80 Pork monatlich 19,20 M. wöchentlich)— bisher ebenfalls nur 50 ark monatlich. Infolge der Erhöhung des Exiſtenzminim ums den in Zukunft etwa 3 Millionen Arbeitnehmer beuerfrei ſein. Die techniſchen Schwierigkeiten durch die Er⸗ bung der feſten Kinderabzüge, die heute ſchon eine Einzelprü⸗ zung in den Betrieben bei etwa 2 Millionen Lohnſteuerpflichtigen rforderlich machen, werden allerdings noch verſtärkt. Im einzel⸗ r ergibt ſich nun folgendes Bild: Arbeitnehmer mit einem Kind: anantches Einkommen 150 Mk. 250 Mk. erfr. Exiſtenzminimum 100 Mk. 100 Mk. Reſt: 50 Mk. 150 Mk. zug für Ehefrau 10 Me. 15 Me. 80„ 1 Kind 10 Mk. 15 Mk. Sdelbt mit 100% zu verſteuern 30 Ml. 120 Mk. Füeuerbetrag 3 Mk. 12 Mk. heriger Steuerbetrag 5 Mk. 1360 Mk. Die feſten Abzüge treten nur dort ein, wo ſie höher reſp. 5 funftiger hew als die prozentualen Abzüge. Die Vergleichszif⸗ 1 ern mit dem bisherigen Steuerbetrag zeigen die Steuerermäßi⸗ N „ N 400 Mk 100 Mk. 300 Mk. 30 Mk. 30 Mk. 100⁰ 100 100% 100% 1 .Im hohen Alter ſich umzuſehen, welche Freunde das Schickfal — in dem auflöſenden Laufe der Zeit noch ührig gelaſſen, und ſogar zu vernehmen, daß ſie unſerer in alter treuer Liebe nr en, iſt durchaus das Erwünſchteſte, was uns begegnen kann. Goethe 1* helle Fenſter Von Heinrich Leis wen Trüb und verhüllt ſchauen die Fenſter in den Tag, und ſelbſt mann Sonne breit in den Straßen liegt, ſpiegeln ſie nur einen fiutten Abglanz des Himmelsblau in blinden Augen. Zur Abend⸗ dchade erſt ſcheinen ſie erwacht, fangen an zu leuchten und ſenden dern hellen, warmen Schein hinaus in die tiefer ſchattende Däm⸗ Gerung. Wenn ſchon die Bäume in der Nachtkühle ſchauern, wenn ier kauert in den dunklen Büſchen, ſtehen die Fenſter wie 179 e n e. freundliche Augen in der Finſternis und grüßen mit einer nung von Geborgenheit und heimatlichem Frieden. Ein wunderſames Gefühl iſt es, durch ſchweigende Nachtſtraßen de vandern und hinaufzuſchauen zu den hellen Fenſtern. Da kündet des von beſonderer Art, gibt Deutung und heimliches Verſtehen dher Schicſal das jenſeits der trennenden Wände ſich vollzieht. Klar Faß gedämpft iſt ſein Schein, wie Sinnbild des Geſchehens, deſſen ſubmen es umleuchtet, wie Offenbarung des Menſchenweſens, das ter den Scheiben lebt und ſchafft ſehnt und fürchtet, Feſte feiert Leid erduldet. Ein helles Fenſter in der ſpäten Nacht: Viel⸗ 8 brennt eine Lampe am Bett eines Kranken, durchwacht ſorg⸗ ſeis und bekümmerte Liebe die bangen Stunden des Dunkels; viel⸗ bct iſt ein Menſch noch ruhelos an der Arbeit, eine Frau näht mit m den, vom Lampenlicht ermüdeten Augen, ein Dichter ſchreibt Verſe ſſcher Glut der Begeiſterung ſeines Schauens. Vielleicht ſitzen Fröh⸗ dei beieinander, einen Feſttag zu begehen, einen Heimgekehrten ker und glücklich zu empfangen: vielleicht gilt es Abſchied und iſt 1 bes Beiſammenſein im ſanften Lichtſchein der Lampe vor ſchmerz⸗ Trennung im kühlen Morgengrau. Bunte Gedanken flattern auf, umſchweben den Glanz der hellen 5 Fanter, wie Falter um die Flamme kreiſen. Es iſt, als ob Verbor⸗ Fchn ſich erſchließe, Schickſal offenbar werde in einem traumvollen Dosuen. Und Schickſal reiht ſich an Schickſal, Bild an Bild im wärseſchreiten durch die verſchlafenen Gaſſen, den Blick gebannt 1 dedie Lichtaugen der Fenſter, die allen Weſens Deutung in ſich geln. Die Geſichte, die ſie der Phantaſie vorgaukeln, die Freu⸗ de und Aengſte, die Hoffnungen und Leiden, ſchwärmen dichter und 00 und erfüllen die Seele des Wanderers, der nicht fragt um 18n klichkeit der unzähligen, traumhaft geſchauten Bilder. der nur den ſunz und Reichtum der Stunde fühlt, in fremde Erlebnistiefen kulauchen, klarer das eigene Weſen zu deuten im Spiegel tauſend⸗ igen Schickſals. und den die hellen Fenſter auf ſeinem Weg durch EFETTCC agung ſelbſt. Noch klarer wird das Bild, wenn man die neuen Ab⸗ Werktag nach dieſem Dreitage⸗Weihnachten manchem wie dem ver⸗ Auto geriet auf den Gehweg und fuhr gegen einen dort ſtehenden züge etwa für eine Familie mit vier Kindern einſetzt. Dann ergibt ſich folgendes: Arbeitnehmer mit vier Kindern: Monatliches Einkommen: 250 Me. 300 Mk. 400 Mk ſteuerfr. Exiſtenzminimum: 100 Mk. 100 Mk 100 Mk. Reſt: 150 Mk. 200 Mk 300 Mk. Abzug für Ehefrau: 10 Mk. 10 Mk. 100% 30 Mk 95„ 1 Kind 10 Me 10 Mk. 10% 30 Mk. „ ein 2. Kind 20 Mk. 20 Mk. 10% 30 Mk. „ͤöłj/jß„ dind 40 Mk. 40 Mk 100% 20 Mk. 7 7. 5 4. Kind 60 Mk. 60 Mk. 100% 30 Mk. Summe der Abzüge: 140 Mk 140 Mt. 150 Mk. bleibt mit 10% zu verſteuern: 10 Mk. 60 Mk. 150 Mk Steuerbetrag: 1 Mk. 6 Mk. 15 Mk Progentuale Abzüge hätten bei dem erſten Beiſpiel nur 50., beim zweiten nur 100 M. gebracht, feſte Abzüge beim dritten Beiſpiel dagegen nur 140 M. Daraus ergibt ſich die grund⸗ ſätzliche Anleitung der verſchiedenen Abzugsarten. Sie zeigt aller⸗ dings, daß wir bei der Berechnung ohne Tabellen nicht aus⸗ kommen können. Denn die Beiſpiele ſind nur an einfachen Zah⸗ len errechnet, ſobald Bruch zahlen eintreten, wird die Berechnung naturgemäß weſentlich ſchwieriger. 5* Stäoͤtiſche Nachrichten awiſchen den Feſten Drei Feſttage hintereinander, und obendrein drei Weihnachts⸗ feiertage, da iſt es denn doch, als hätte das Leben ſeinen raſch dahineilenden Schritt eine Weile angehalten. Als wäre das Ge⸗ räuſch der Alltagswelt ganz verklungen und der Schein ihres bunten Durcheinanders ganz verſunken vor unſeren Augen und Ohren, die in weihnachtlicher Einkehr und Beſchaulichkeit ſich der Wahrheit einer anderen Welt, den Klängen einer himmliſchen Har⸗ monie aufgetan fühlten. Sei es auch nur, daß man in den drei Feiertagen einmal ſo recht von dem Glücke tief innerlicher fami⸗ liärer Lebensgemeinſchaft erfüllt war. So geht es denn am erſten wundert Erwachten, der mit befangenen Sinnen den Traum, der ihn erweckte, noch immer für die Wirklichkeit halten möchte: mit der Seele iſt man noch immer in Feſttagsſtimmung befangen. Das innere Licht der Weihnacht wirkt fort, es will nicht ſo bald wieder verlöſchen; ſein Glanz ſtrahlt beſeligend in das Tagewerk der letzten paar Wochentage des Jahres. Darum iſt dieſe Zeit zwiſchen Weih⸗ nachten und Neujahr ſo voll verhaltener Fröhlichkeit. Noch ein paar Tage nur im alten Trott; dann kann man, mit dem Segen der Weihnacht im Herzen, auch einen ganz neuen äußerlichen Lebensabſchnitt beginnen!“ das neue Jahr. Von der Höhe unſerer weihnachtlichen Einſtellung zu den Menſchen bietet es ſich dar als ein weites hoffnungsvolles Land, das wir ſchaffend und wirkend uns zu eigen machen können. Die Woche zwiſchen Weih⸗ nachten und Neujahr, ihre vier Werktage, ſehen uns ein weni müde, ein wenig lahm, ein wenig im geruhſamen Schlendrian; ein paar Tage, die man eben auch noch ſo in halber Feſtſtimmung hin⸗ bringt. Doch durchaus nicht unnütz. Denn ſie ſind Tage der Samm⸗ lung, der Stille, der frohgemuten Feſtigung. Tage, in denen der Geiſt des Wagens und der Zuverſicht von neuem ſich in uns feſtwurzelt, damit wir ſtark durch ihn hineinſchreiten in ein glück⸗ liches Neues Jahr! B. * In den ſtädkiſchen Krankenanſtalten befanden ſich am 19. De⸗ zember 1028 Kranke(578 männliche, 450 weibliche), und zwar im Krankenhaus 890, im Spital für Lungenkranke 138. Von den im Krankenhaus befindlichen Kranken waren 288 in der mediziniſchen Abteilung. 285 in der chirurgiſchen Abteilung, 117 in der annäkolo⸗ giſchen Abteilung, 82 im Säuglinaskrankenhaus, 76 in der dermatolo⸗ giſchen Abteilung, 24 in der Abteilung für Hals⸗ Naſen⸗ und Ohren⸗ kranke, 18 in der Abteilung für Augenkranke. Da am 19. Dezember 1924 die Zahl der Kranken 910(460 männliche, 450 weibliche) betrug, waren in den Mannheimer Krankenanſtalten am 19. Dezember d. J. 118 Kranke mehr als am gleichen Tage des Vorjahres. Am 12. De⸗ zember ds. Is. war die Zahl der Kranken 1018(Krankenhaus 875, Spital für Lungenkranke 136. Geneſungsheim Neckargemünd). Hier⸗ nach war die Krankenzahl am 19. Dezember um 10 höher als am 12. Dezember ds. Is. 9 Ein Aukounfall. der alücklicherweiſe noch alimpflich ablief, hat ſich geſtern nachmittag in der Seckenheimer Anlage in der Nähe der Jägerluſt zugetragen. Ein Perſonenkraftwagen mußte überraſchend ſchnell anhalten, da ein Laſtkraftwagen ihm entgegenkam. Durch das Bremſen kam der hintere Teil des Wagens ins Schleudern. Das Baum. Der Führer erlitt eine leichte Sehirnerſchütterung konnte aber ſich nachher allein nach Hauſe begeben. Weitere Perſonen wurden nicht verletzt. Der Kraftwagen mußte abgeſchleppt werden. * Feſigenommen wurden 25 Perſonen wegen verſchledener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter zwei Arbeiter wegen Fahrraddiebſtahls. Theater und Muſik Oheidelberger Skadktheater. Was eine künſtleriſche Spiel⸗ leitung auch mit unſerer Oper zuwege bringen kann, das zeigte die Inſzenierung von„Hoffmanns Erzählungen“ durch Hans Herbert Wichels. Mit Ausnahme des zweiten Aktes, der in der Geſamtwirkung gegen die andern etwas zurückblieb, hat Michels Bilder von packender Wirkung geſchaffen, am ſtärkſten war— gerade in ſeiner Einfachheit— der dritte Akt. Michels verzichtete hier auf die üblichen, kitſchigen Verſenkungsmanöver, er tauchte dieſen dra⸗ matiſch wüchtigſten Akt in ein echt hoffmanniſch⸗phantaſtiſches Licht. Das phyſikaliſche Kabinett Spalanzanis zeigte auch im farbenfrohen äußeren Rahmen den ſpieleriſchen Rhythmus, den ihm Offenbachs Muſik gegeben hat. Erfreulicherweiſe hat er davon abgeſehen, die Gäſte Spalanzanis zu Marionetten zu machen. Am ſtärkſten fühl⸗ bar war aber der Einfluß Michels auf die Hauptdarſteller der Oper. Rothaar war darſtelleriſch ein ganz ausgezeichneter Hoffmann. Man vergaß über ſeiner ſchaufpieleriſchen Leiſtung faſt ganz, daß er ſich durch die Partie hindurchfiſteln muß. Er tut das allerdings mit Geſchmack, aber ſchon die Tatſache, daß er es tun muß, verſtärkt die Befürchtungen für das Material bei weiterer gleicher Behandlung. Liane Müllegger war eine entzückende Olympia, zu der ſpielen⸗ den Leichtigkeit, mit der ſie ihre Stimme fließen läßt, kommt nun war trotz der üppig und kultiviert klingenden Stimme wenig über⸗ zeugend. Die ſtarke Wirkung des dritten Aktes iſt aber vor allem der Antonia Hanna Wardecks mit zu verdanken. Das war eine ganz andere Stimme wie die der Nedda oder Marie(in„Zar und Zimmermann“), da war— weil die Sängerin alles forcieren ver⸗ mied— Glanz und Linie im Geſang, verſtändnisvolle Abgeklärtheit und Steigerung in der Darſtellung. Daß ſich ſchon an dieſer Figur alleine und dem äußeren Rahmen der Dr. Mirakel von Herrn Or⸗ manns zu keiner ſtärkeren dramatiſchen Leiſtung inſpirieren konnnte, war bedauerlich, aber nach den ſchwachen vorangegangenen Vildern, in denen er weder als Coppelius noch als Dapertukto einen Funken von Dämonie verſpüren ließ, vorauszuſehen. Auch ſtimm⸗ lich(ich hörte die zweite Aufführung) war Herr Ormanns nicht auf der Höhe, das Paradeſtück aller Baritoniſten, die Spiegelarie, war ohne jeden Glanz. Eliſabeth Baumann(Niklas, Stimme der Mutter) iſt das„retardierende“ Moment der Oper, ihre ſtoßende und ſtark gaumige Tongebung verleitet ſie zum Schleppen. Herr Haller war ein guter Spalanzani, im Vorſpiel muß er bedeutend ſauberer ſingen. Paul Radig als muſikaliſcher Leiter hat ſich— mit Aus⸗ mus des Bühnenbildes angepaßt, wie immer auf der Bühne alles ſicher einſtudiert, die Aufführung ebenſo ſicher geleitet und kleine nahme einzelner Szenen im Vorſpiel und erſten Akt— dem Rhyth⸗ * Müllkübelbrand. Die Berufsfeuerwehr mußte heute früb wie⸗ der einmal bemüht werden. weil im Hauſe Rennersbofſtraße 13 einige Müllkübel vermutlich durch heiße Aſche in B ranb geraten waren. Das Feuer war beim Eintreffen der Löſchmann⸗ ſchaft bereits durch Hausbewohner gelöſcht. veranſtaltungen * Die Sektion Mannheim⸗Ludwigshafen des Genfer Verban⸗ des der Hotel⸗, Reſtaurant⸗ und Kaffeehaus⸗Angeſtellten Deutſch⸗ lands hält, wie aus der Anzeige in dieſer Nummer hervorgeht. ihr Weihnachtsfeſt morgen Mittwoch in den Räumen des Ballhauſes ab. Der Feſtausſchuß hat eine gediegene Vortrags⸗ folge zuſammengeſtellt, der Gabenverloſung und Lilm⸗Kundſchau H. Palaſt-Theater. Durch eine wirkungsvolle Außenreklame, bei der ſogar die lebenden ſchneidigen„blauen Jungens“ nicht ver⸗ geſſen ſind, recht erwartungsfroh geſtimmt, betritt man das Thea⸗ ter. Um es gleich vorweg zu ſagen: man wird nicht enttäuſcht. Die Direktion hat keine Koſten geſcheut, um im Feſtſpielplan den Be⸗ ſuchern etwas ganz Beſonderes bieten zu können; denn etwas ganz Beſonderes iſt der nach einem geſchickt geſtalteten 1 Marie Luiſe Droop unter der bewährten Leitung des Meiſter⸗ regiſſeurs Carl Boeſe hergeſtellte Eiko⸗Film der Nationalfilm⸗ .⸗G.„Die eiſerne Braut“. Erſte Kräfte haben ſich hier Juſammengefunden, um den Film zu einem Prachtwerk zu machen, das nicht nur durch ſeine künſtleriſche Vollendung feſſelt, ſondern darüber hinaus trefflich geeignet iſt, den Glauben an Deutſchlands Zukunft in unſerem ſo hoffnungsarmen Volke wieder erſtarken zu laſſen. Es ſind acht herrliche Akte von deutſchen Schiffen und blauen Jungens, die hier eine manchmal geradezu begeiſterte Auf⸗ beachtende Applaudieren, das ſich bei den Stellen, die mit einer un⸗ aufdringlichen Feinheit an die große Vergangenheit der deutſchen Kriegsflotte erinnern, zu ſtürmiſchen Ovationen ſteigert. Otto Ge⸗ bühr(Fregattenkapitän Dietrich Hartung), Oben Gorin(ßHell⸗ muth Eyck), Cläre Rommer(Britta Eyck), Paul Dernburg (Peter Eyck), Werner Pittſchau(Feldwebel Hnnik Külper) und Maly Delſchaft(Külpers Braut) bieten ausgezeichnete Leiſtungen. Die Aufnahmen ſind ebenfalls hervorragend, insbeſon⸗ dere die Bilder der auf dem Schulſchiff„Niobe“ ſpielenden Szenen. Einen nicht geringen Anteil an der erfolgreichen Mannheimer Auf⸗ führung hat das trefflich ſpielende Hausorcheſter, das ſich den Vor⸗ gängen auf der weißen Wand wirkungsvoll anpaßt.— Ergänzt wird das ſehenswerte Programm durch die zweiaktige Groteske„Der Glücksfalter“ und die Terra Gaumont⸗Woche Nr. 11. Die letztere bringt ausgezeichnete Aufnahmen der Tätigkeit der Ber⸗ ausſtellung, dem ſenſationellen Beſuch von Rothäuten in London, den großen religiöſen Feſtlichkeiten in Kalkutta uſw. H. Afa-Theater„Schauburg.“ Man hat wirklich ſchon lange 9 nicht mehr ſo gelacht, wie in dieſer Woche in der Schauburg, allwo der ausgezeichnete Luſtſpieldarſteller allabendlich ein beſetztes Haus mit ſeiner zwerchfellerſchütternden Komik beluſtigt und unterhält und ſomit dem weihnachtlichen Feſtſpielplan eine heitere Note gibt. „1000:1 Harold Lloyd“ iſt der Titel des von tollen Ein⸗ fällen nur ſo ſprudelnden Sechsakters, der den denkbar amüſanteſten Rahmen für das Spiel Harold Lloyds, das in ſeiner bezwingenden Komik bis heute von keinem anderen Luſtſpieldarſteller übertroffen wurde, abgibt. Lloyd ſtellt diesmal einen eingebildeten Kranken dar, der ſeine Heilung nicht ſeinen Pillen, ſondern ſeiner hübſchen Krankenpflegerin, einem lieben Mädel mit dem Herzen auf dem richtigen Fleck, zu danken hat. Wie ſie ihn heilt? Das läßt ſich nicht erzählen. Das muß man ſehen, muß mit den beiden nach dem „verſchlafenen Paradiſo“ fahren, muß das Revolutiönchen mitmachen 1000 gegen 1 ſchlagen.— Ein hochintereſſanter von der Kultur⸗ abteilung der Univerſum⸗Film⸗Aktiengeſellſchaft hergeſtellter Ver⸗ kehrsfilm—„Im Strudel des Verkehrs“ iſt er betitelt— findet eine äußerſt beifällige Aufnahme. Die neueſte Ufa⸗Wochen⸗ ſchau beſchließt das gute Programm. D Afa-Theater, P 6, 23/24. Oſſi Oswal da ſtellt ſich in der Titelrolle des köſtlichen Luſtſpiels„Das Mädchen mit der Protektion“ wieder einmal den Mannheimern vor und be⸗ geiſtert ihre gewiß nicht kleine Anhängerſchar aufs Neue mit ihrem friſchen, natürlichen Spiel. Kindlich naiv als Landpomeranze, ganz Dame als die gefeierte Diva. Immer verſteht ſie es, durch ihren Liebreiz und Charme zu feſſeln. Der Film ſchildert den Werde ang eines kleinen Provinzmädels durch mancherlei Abenteuer und ro⸗ tektion zum gefeierten Repueſtar, das aber auch in ihrem Ruhme an ihrem Jugendgeliebten feſthält, ihr protegiert und, als der junge Mann(von Willy Fritſch ſehr gut dargeſtellt), der alles nur ſeiner eigenen Kraft verdanken will, dahinter kommt und ausrückt, alles aufgibt und ihm nachfährt, um mit ihm auch in Krähwinkel glücklich zu werden. Aber beide müſſen einſehen, daß man der Welt nicht entrinnen kann. Reſigniert kehren beide wieder in die Großſtadt zurück. Die übrige Beſetzung der Rollen iſt vorzüglich. Regie und Aufnahmen gut.— Ein paar luſtige Schnellzeichner⸗ Filme und die neueſte Ufa⸗Wochenſchau vervollſtändigen den vorzüglichen Spielplan. Ld. Alhambra-Lichtſpiele. In dem luſtigen Abenteuer„Pat und Patachon als Poliziſten“ bieten dieſe beiden Un⸗ zertrennlichen wieder Glanzleiſtungen ihres köſtlichen, manchmal ins tragiſche ſpielenden Humors, ſodaß man Tränen lachen muß ob ihrer rührenden Hilfloſigkeit. Im Rahmen einer Liebesepiſode laſſen ſie alle Regiſter ihres großen Könnens ſpielen, Patachon in vollem Bewußtſein ſeiner Würde als Polizeigewaltiger eines kleinen Berg⸗ ſtädtchens, Pat als der Vagabund, der für die Aufdeckung eines Schmugglerneſtes zum Kriminalkommiſſar ernannt wird. Die ein⸗ zelnen Szenen zu ſchildern iſt unmöglich, man muß ſie geſehen haben. Da der Film außerdem herrliche Naturaufnahmen aus tief⸗ verſchneiter Gebirgslandſchaft und reizende ſportliche Idylle bringt, hat er gerade zur jetzigen Zeit beſonderes Intereſſe.— In typiſch amerikaniſchem Tempo gedreht iſt der Fox⸗Film„Alles fliegt; der in zwei Akten eine ſolche Fülle ſich einander jagender zwerch⸗ fellerſchütternder Vorgänge bringt, daß das Publikum vor Ver⸗ gnügen kreiſcht. Da Lachen bekanntlich geſund ſein ſoll, kann denen, die etwas für ihre Geſundheit tun wollen, der Beſuch der Alham⸗ bra⸗Lichtſpiele nur empfohlen werden. auch ein ganz erſtaunliches Volumen, das aber keinem Ton etwas von ſeinem wormen Wohlklang nimmt. Berta Kreuters Giulietta Die Zeitung, der beſte Zeitvertreib an langen Winterabenden! So nötig in den kalten Tagen der wärmende Ofen, ebenſo unentbehrlich iſt auch eine gute Seitung. Ihr önhalt ſpiegelt die Vorgänge des täglichen Lebens wieder, die jeder Vorwärts⸗ ſtrebende, will er auf dem laufenden bleiben, verfolgen muß. Es bedarf nur einer kurzen Mitteilung an uns oder die Trägerin, daß Sie die Lieferung von Januar ab wünſchen. Sie erhalten alsdann ſofort die„Neue Mann⸗ heimer Seitung“ bis Ende dieſes Monats ſowie den Wandkalender koſtenlos zugeſtellt. unkelheit ſtill und tröſtend geleiten. Fährniſſe geſchickt eingerenkt. Das Orcheſter könnte noch eine kleine dynamiſche Feile vertragen. II folgen. nahme finden. Das bezeugt das in Lichtſpieltheatern doch ſelten zu liner Schutzpolizei, ſchöne Bilder von der großen Pariſer Hunde⸗ und mit Harold und ſeinem großartigen Freunde die Schlacht der ———— ———— 2 ————— — 4. Seife. Nr. 601 Nene Mannbeimer Zeitung wend⸗Nusgabel Dilenszag, den 29. Dezember 1929 Kommunale Chronik I. Bruchſal, 27. Dezember. In der jüngſten Stadtrats⸗ litzung wurde der ſtädt. Gutsverwaltung zur Anſchaffung dreier Kühe als Erſatz für abgängig gewordene Liere des ſtädt. Guts⸗ hofes die Genehmigung ertellt.— Zur Anſchaffung eines Desin⸗ fektionsapparates zur Desinfektion der Krankenzimmer und Aufent⸗ haltsräume im ſtädt. Verſorgungs⸗ und Jugendheim wird der Ver⸗ waltung dieſer Anſtalten der erforderliche Aufwand bewilligt.— Auf Anregung des Bad. Kriegerbundes wird den in der hieſigen Stadt wohnenden Veteranen des Feldzuges 1866 und 1870/71 für das kommende Weihnachtsfeſt oder zum Reichsgründungstag am 18. Januar 1926 eine Geldſpende aus Fürſorgemitteln gewährl.— Das Bezirksamt hat um Aeußerung erſucht, ob die Neufeſtſetzung der Ortslöhne gemäߧ 149 ff. der Reichsverſicherungsordnung geboten erſcheint. der Stadtrat hält eine 80—100prozentige Erhöhung der heutigen Sätze für notwendig.— Die Geſuche um Nachlaß bezw. Stundung zur Bezahtung der ſtädt. Umlage und der Gebäudeſonder⸗ ſteuer werden nach den Anträgen der ſtädt. Stundungskommiſſion verbeſchieden; ebenſo die Geſuche um Beſreiung von Entrichtung der Grundgebühr von Latrine⸗ und Kehrichtabfuhr.— Auf Grund einer in neuerlicher Zeit erlaſſenen Verordnung des Unterrichtsminiſte⸗ riums werden die Gebühren für Mahnungen bei Schulverſäumniſſen wie folgt feſtgeſetzt: für die erſte Mahnung auf 50 Pfg., für die zweite Mahnung auf 60 Pfg. für die dritte Mahnung auf 70 Pfg.— Der Landeskommiſſär in Karlsruhe trägt Bedenken, die ihm vorgelegie ortspolizeiliche Vorſchrift die die Höchſtgeſchwindigkeit für Kraftfahrzeuge innerhalb des geſamten Stadtgebietes von 30 auf 20 Km. die Stunde ermäßigt, für vollziehbar zu erklären und wilt in der Uebereinſtimmung mit der Waſſer. und Straßenbaudirektion die Einſchränkung nur für kurze Strecken zulaſſen. Der Stadtrat hält die Bedenken nicht für gerechtfertigt und bleibt auf ſeinem An⸗ trag auf Vollziehbarkeitserklärung der vorgelegten Vorſchrift be⸗ tehen.— Zur Einrichtung einer Schlittſchuhbahn wird dem Tennisklub der ehemalige Fußexerzierplatz im Kaſernement zur Ver⸗ fügung geſtellt.— Die allgemeine Notlage veranlaßte die Stadtver⸗ waltung Bruchſal, mit den Vereinevorſtänden die Einſchränkung aller Vereinsluſtbarkeiten zu erörtern. An der Beſpre⸗ chung, die von Oberbürgermeiſter Dr. Meiſter geleitet wurde, nahmen Vertreter faſt aller in Betracht kommenden Vereine teil. Für die Vereinsveranſtaltungen in dieſem Winter ſollen nun folgende Richt⸗ linien maßgebend ſein: Die Vereine veranſtalten keinekarnebali⸗ ſtiſchen Unte rhaltungen. 2. Die ſonſtigen Luſtbarkeiten ſollen feweit als möglich eingeſchränkt werden. 3. Keine Veranſtal⸗ tung darf über 12 Uhr hinaus dauern. .. Baiertal. 28. Dez. Der Bürgerausſchuß beſchäftiate ſich in ſeiner jünaſten Sitzung mit den folgenden zwei Punkten: 1. Zu⸗ ſtimmung zur Eintragung einer Sicherungshypothek für Kaufgeld des Grundſtücks Lab. Nr. 1977 der Pfälzer kath. Kirchenſchaffnei und 2. Zuſtimmung zur Eintraaung einer Grunddienſtbarkeit auf die Grundſtücke Lab. Nr. 1124. 1077 und 1070. Beide Punkte wurden mit großer Stimmenmehrheit angenommen.— Die ſtrittige Frage der Finanzierung einer zu erſtellenden Waſſerleitung wurde nun dahin glücklich gelöſt, daß jährlich eine Summe von 5000 RM. als Rücklage in den Gemeindevoranſchlag geſtellt werden ſoll. bis eine beſſere Baukonjunktur die Inangriffnahme der Waſſerleitung er⸗ möglicht.— Die Verſchlechterung der allgemeinen Wirtſchaftslage hat dahin geführt, daß die Zahl der Er werbsloſen jetzt durch die Betriebseinſtellung der Kalkwerke Duſſel u. Comp., Maul u. Heßler auf 56 geſtiegen iſt. Dieſe Zahl hat ſich aber durch die auf die Weih⸗ nachtsfeiertage eingetretene Werksbeurlaubung in den Zementwerken Leimen und den einheimiſchen Zigarrenfabriken Gebr. Mayer. Hei⸗ delberg und Erhardt, Leimen von nächſter Woche ab nahezu ver⸗ ſechsfacht, ſodaß die für eine mittlere Landaemeinde ungeheuerliche Zahl von über 300 Erwerbsloſen erreicht wird. .Triberg, 27. Dez. Der Bürgerausſchuß hat in dreiſtün⸗ diger Sitzung den Haushaltvoranſchlag für das laufende Rechnungsſahr durchberaten und genehmiat. Der ſich aus einer Ein⸗ nahme von 404 973 RM. und einer Ausgabe von 489 550 RM. er⸗ gebende ungedeckte Aufwand von 84577 RM. ſoll durch eine Um⸗ Iage von 60 Pfg. aus dem Grundvermögen und von 75 Pfa. aus dem Betriebsvermögen gedeckt werden. Der Beratung bhielten ſich die Sozialdemokraten fern als Proteſt gegen den ſpäten Zeitpunkt der Einbringung des Voranſchlaas. In der Sitzuna wurde das Fernblei⸗ ben als ungerechtfertigt bezeichnet, da die Verzögerung der Vorlage —— in Urſachen in der Gemeinde. ſondern bei höheren Inſtanzen ege. Nus dem Lande geidelberg, 28. Dez. Am Weihnachtsabend um 74 Uhr ſtürzte infolge eines furchtbaren Nordweſtorkans die etwa 120 Jahre alte appel im Graham⸗Schloßhof unter krachenden Splittern um de Pa war ein Alt⸗Handſchuhsheims. Der Baum⸗ rieße zerſtörte bei ſeinem eine immergrüne Baumgruppe. ene 7 5 entgleiſten hier—5 ichenſtellung mehrere Wagen eines rangieren eeeeeee ſſen war die Einfahrt für mehrere Graben⸗Neudorf 28. Dez. In der Nacht zum Samstag ent⸗ ſtamd in der Scheune des Schreiners Heinrich Scholl ein Brand, der das Amweſen bis auf den Grund niederlegte. Durch den herr⸗ ſchenden Wind wurden ſechs weitere anliegende Scheunen gleich⸗ falls vom Feuer ergriffen und ſamt den Heu⸗ und Strohvorräten, andwartſchaftlichen Maſchinen und ſonſtigen Fahrniſſen vernichdet. Mam vermutet Brandſtiftung. * fKarlsruhe, 28. Dez. Am Donnerstag abend verſetzte ein 45 Jahre alber Hausmeiſter einem 56 Jahre alten Händler nach vor⸗ gusgegangenem Wortwechſel mit einem Beil einen Schlag auf den Kopf, wodurch der Händler eine ſchwere Kopfverletzung davon⸗ trug.— Wegen Ruheſtörung gelangten in den letzten drei Tagen 49 Perſonen zur Anzeige. Wegen ſinnloſer Trunkenheit mußten in Tagen 11 5 5 genommen olizeiwachen bis zur erlangten Nüchternhei verwahrt werden. rr. Baden-Baden, 27. Dez. Das waren böſe Feiertage in dieſem Jahre, die verreanet ſind im ſchlimmſten Sinne des Wortes. Dunkle Wolden, Regen mit Schnee untermiſcht. orkanartiger Sturm, in dieſem Zeichen ſtand ſchon der Heilige Abend und ſo blieb es bis zum heutigen Sonntagabend drei Tage lana. Es hat den Anſchein. als ob es noch länger ſo bleiben wolle. Eine Folge dieſer ungünſtigen Wetterlage war, daß ſich der Fremdenverkehr zu einem ganz minimalen geſtaltete. Am Donnerstaa und Freitaa ſah man noch Sportfreunde auf ihren Skiern den Höhenkurorten zuwandern, das hörte aber bald auf und ſie werden nicht viel Gelegenheit gehabt haben, ſich dem Sport hinzugeben, denn die Meldungen beſagen, daß Regen und Föhnwind auch dort mit dem Schnee aufgeräumt haben. Hoffentlich brinat das neue Jahr eine beſſere Wetterlage, obaleich die Ausſichten hierzu nicht gerade günſtig ſind.— Die Oos zeiat ſeit heute morgen einen ziemlich hohen Waſſerſtand. Pforzheim, 28. Dez. Infolge der ſtarken Niederſchläge führen die Flüſſe in unſerer Gegend bedeutendes Hochwaſſer. In Iſelshauſen ſtieg die Waldach, ein Nagoldzufluß, in wenigen Stunden um.10 m, die Nagold in Wildberg am 27. Dezember in vier Stunden um 80 Zentimeter, ebenſo raſch ſtiea die Enz. Enzabwärts ſind ſchon arö⸗ ßere Strecken überflutet, in Beſigheim, an der Einmündung der Enz in den Neckar, ſind talwärts die Uferwege völlig unter Waſſer. Die Niederſchläge halten an. Offenburg, 28. Dez. Am Abend des zweiten Weihnachtsfeier⸗ tages entſtand im benachbarten Ohlsbach im Nebengebäude des ſthauſes„Zum Kranz“ Feuer, dem der Dachſtuhl zum Opfer 8 Am gl. Tage entſtand in Unterlenzkirchen in den Abend⸗ ſtunden im thaus„Zum Hirſchen“ ebenfalls ein Feuer, das bei dem ſtarken Sturm mit großer Schnelligkeit um ſich griff und auch auf die zum Gaſthauſe gehörenden Oekonomie⸗ und Wirtſchaftsge⸗ bäude übergriff. Das Gaſthaus iſt mit ſeinen Nebengebäuden voll⸗ ktändig niedergebrannt. Dabei ſind außer wertvollem Mobilar auch Prote Futter⸗ und Getreidevorrüte den§ aum Opfer gefallen. Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 29. Dez. Einem ledigen Schloſſer wurde auf ſeiner Arbeitsſtelle in einer hieſigen Fabrik die Zahltagstüte mit 3 8 Mark Inhalt aus ſeiner Kleidung, die frei an der Wand hing, ent⸗ wendet.— In der Hauptſtraße in Mundenheim ſtießen zwei Perſonenautos zuſammen, wobei beide erheblich beſchädigt wurden. Die Urſache iſt die, daß eines der Autos beim Einbiegen in dieſe Straße die linke anſtatt die rechte Straßenſeite einhielt.— In derRacht vom Donnerstag auf Freitag mißhandelten zwei Brü⸗ der im Alter von 20 und 21 Jahren in ihrer elterlichen Wohnung in der Dammſtraße ihren Vater und ihre Mutter durch Schläge mit Stühlen und Feuerhaken, ſodaß beide Mißhandelte ſich auf der Sanitätswache verbinden laſſen mußten. Die Urſache des Streites iſt darauf zurückzuführen, daß die Mutter eine Trinkerin iſt und ſich nicht um ihre Angehörigen kümmert. * Frankenthal, 28. Dez. Ertränkt hat ſich in einem Weiher bei Alzey eine von hier ſtammende junge Wärterin aus der dortigen Lemdes⸗Heil⸗ und Pflegeanſtalt. Seit einigen Tagen war ſie aus ihrem Dienſte verſchwunden. Alle Nachforſchungen waren ſeither vergebens, bis am Mittwoch Paſſanten am Ufer des Weihers Hut und Mantel einer Frau fanden. Sofort eingeleitete Nachforſchungen durch Ablaſſen des Weihers förderten die ertrunkene Wärterin zu Tage. Was die Unglückliche in den Tod getrieben hat, iſt bis jetzt nicht aufgeklärt. * fiaiſerslautern, 28. Dez. Der Betrüger, der einem Schäfer an Langmeil 40 Schafe abtrieb und ſie in Kaiſerslautern bei einem Metzger abſetzte, in deſſen Herde ſie vorgefunden wurden, iſt jetzt in Hallgarten verhaftet worden. Es handelt ſich um einen ſtellenloſen Schäfer namens Bachmann, der ſich in Hallgarten bei ſeiner Braut aufhielt, 500 Mark, die er noch im Beſitz hatte, wur⸗ den ihm abgenommen. Ueber den Verbleib der Reſtſumme ver⸗ weigert er die Auskunft. Bachmann wurde in das Amtsgefängnis nach Obermoſchel eingeliefert. Gerichtszeitung Der Skeglitzer Kirchenräuber vor Gericht Dem 21ſährigen kleinen und ſchmächtigen jungen Mann mit kränklichem Aeußeren und feinen Geſichtszügen, der vor dem Schöf⸗ fengericht Schöneberg ſich wegen eines vollendeten und eines verſuch⸗ ten ſchweren Raubeinbruches zu verantworten hatte, würde man es kaum zutrauen, daß er trotz ſeiner Jugend eine ganze Reihe verwegener Raubüberfälle auf dem Kerbholz hat. Die beiden jſetzt zur Aburteilung gelangten ſchweren Straffälle ſind nicht die einzigen Räubereien, die dem Angeklagten zur Laſt gelegt werden. Der An⸗ geklagte, der Zuſchneider Hugo Brandt, entſtammt einer ſehr auten Familie. Sein Vater war Güterdirektor und ein Schwager von ihm iſt Superintendent. Er ſelbſt hatte das Gymnaſium beſucht. war aber ſchon frühzeitig auf die abſchüſſige Bahn geraten und hatte Dieb⸗ ſtähle begangen, ſodaß er von der Familie in das Raube Haus in Hamburg zur ſtrengen Erziehung gebracht wurde. Dieſe war bei ihm aber wirkungslos: es ging mit ihm immer mehr abwürts. Mehrfach geriet er wegen Eigentumsvergehens mit dem Strafgeſetz in Konflikt und war dann auch als Stellungsloſer nach Berlin gekommen. Von einem Freunde hörte er, daß er von dem Paſtor der Mathäuskirche in Stealitz ein Geldgeſchenk bekommen habe. Er wollte nun ebenfalls ſein Glück bei dem Geiſtlichen verſuchen, traf ihn aber nicht an. Da⸗ gegen ſtellte er bei dem Beſuch in der Küſterei feſt, daß dort ein Geld⸗ ſchrank ſtehe und nur eine Kirchnerin anweſend ſei. Gleich tauchte bei ihm der Plan auf, hier einen Raub zu begehen. Im Beſitz eines Revolvers war er bereits. da er ſchon vorher einen Ueberfall auf eine Kuſine in Ausſicht genommen hatte. Zunüchſt machte er aber. ehe er dieſe Gewalttätigkeit ausführte, einen Ausflug nach Stettin und verübte dort auch ſeinen erſten Raubüberfall. In einem Hotel am Stettiner Bahnhof ſtieg er unter dem Namen Huao Voltmann ab. Er begab ſich dann am nächſten Morgen nach Stegli. Da er jedoch mehrere Perſonen in der Küſterei antraf, gebrauchte er den Vorwand, daß er wegen ſeines Wiedereintrittes in die Landeskirche einen Antrag ſtellen wolle. Die Kirchnerin Eliſabeth Werner ver⸗ wies ihn an die zuſtändigen Geiſtlichen. Er entfernte ſich auch. kaufte in der Nähe einen Briefumſchlag und kehrte nach 20 Minuten zurück. Er bat die Kirchnerin, ihm die Adreſſe des Geiſtlichen auf den Brief⸗ umſchlag aufzuſchreiben. Während die Dame damit beſchäftigt war. zog er ſeinen Revolver hervor, hielt ihn der Erſchreckten vor und drohte ihr. daß ſie erſchoſſen werde, wenn ſie nicht ganz ſtill ſei. Zu⸗ nächſt durchſchnitt er die Telephonſchnüre, feſſelte die Kirchnerin und durchſuchte den Geldſchrank, wo er zuerſt jedoch nur 500 Mark fand. Dann mußte ſich die Kirchnerin auf einen Stuhl ſetzen wurde an den Füßen feſtgebunden und erhielt einen Knebel in den Mund. Mit aller Gemächlichkeit durchſuchte der Räuber nochmals den Geldſchrank und fand dort weitere 460 Mark. Mit der Beute entkam er. In ganz kurzer Zeit waren die annähernd 1000 Mk. auf der Rennbahn und in leichtfertiger Geſellſchaft verjubelt. wo er in der Penſion Riedel in der Lüttichauſtraße abſtieg, mit der Abſicht, die Penſionsinbhaberin zu berauben. Als er alaubte. daß die Stütze Sternheim allein anweſend ſei, ſetzte er dieſer nach der alten Methode die Piſtole vor die Bruſt, feſſelte und knebelte ſie. Er hatte aber falſch gerechnet, denn als er zur Durchſuchung der Wohnung ſchritt, trat ihm die Penſionsinhaberin ſelbſt entaegen, die ſich auch durch den drohenden Revolver nicht einſchüchtern ließ. ſondern laut um Hilfe rief. Brandt hielt es daher für ratſam, zu flüchten. Am Abend des Tages ſtellte er ſich ſedoch der Polizei und geſtand dann auch ein, daß er der bisher nicht ermittelte Steglitzer Kirchenräuber ſei. der auf Charlotte Böcklin und in Stettin Raubüberfälle aus⸗ geführt habe. Das Gericht billigte Brandt mildernde Umſtände zu und verurteilte ihn zufünf Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverluſt. Wegen der anderen Räubereien wird er demnächſt noch⸗ mals vor Gericht erſcheinen. § Amsgericht Neuſtadt a. d. 9. Der Neuſtadter Schuſter Adolf Schlofſer, entlehnte von einer Frau Schreiner zwei Mark, unter der Angabe, er wolle ſich für das Geld Kortoffeln kaufen. Dies tat er jedoch nicht und zahlte auch die zwei Mark nicht zurück. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Rückfälligkeit zu nicht weniger als 3 Monate Gefängnis.— Der Neuſtadter Monteur Georg Salomon wurde wegen Körperverletzung und groben Unfugs zu 14 Tagen Gefängnis und einer Woche Haft ver⸗ urteilt. § Der Wucher mik Chriſtbäumen. Wegen Leiſtungswuchers iſt der Bürgermeiſter eines Taunusortes in der Nähe von Langen⸗ ſchwalbach zur Anzeige gebracht worden. Der Bürgermeiſter hatte für ſeine Gemeinde Chriſtbäume an Händler verkauft und dabei für den Transport von 2 Wagenladungen nach Wiesbaden einen Preis von 70 Mark vereinbart. Als aber der Transport beginnen ſollte, verlangte er ſtatt der vereinbarten 70 Mark 100 Mark. § Der Tolengräber als Preiswucherer. Vor dem Schöffengericht Bonn hatte ſich der Rheinbacher Totengräber wegen vorſäglicher Preistreiberei zu verantworten. Der Angeklagte machte bei der Herſtellung der„letzten Wohnung“ des Menſchen einen Unter⸗ ſchied zwiſchen Juden und Katholiken. Für das Graben der Gruft nahm er von den Ifraeliten 18 Mk., von den Katholiken nur 12 Mk. Wegen dieſer Berechnungsweiſe liefen beim Bürgermeiſteramt Be⸗ ſchwerden ein. Das Gerſcht beſtrafte den Totengräber anſtelle einer Gefängnisſtrafe von zwei⸗Wochen mit einer Geldſtrafe von 100 Mark, und zu einer beſonderen Strafe von 20 Mark. 8 Ein betrügeriſcher Bankdirektor. Das Schwurgericht Regens⸗ burg verurteilte den Bankdirektor Friedrich Scherrer der Dres⸗ dener Bank, Filiale Regensburg, wegen fortgeſetzten Betrugs zu 4 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverluſt. Der Ver⸗ urteilte hatte es verſtanden, Beträge bis zu 50 000 Mark in Form von Darlehen unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen den Leuten ab⸗ zunehmen. Er hatte dieſes Geld in der Hauptſache dann mit einer geſchiedenen Frau in Berlin verjubolt, * Sportliche Runoͤſchau Athletik „ Revanchetampf der Schwerathleten. Wie noch erinnerlich ferf dürfte, trat 5 15. be ember zum erſten Male ein deutſcher teur⸗⸗Schwerathlet in Paris zu einem Wettſtreite an. Es Leichtgewichtler Willi Reinfrank⸗Mannheim, der in dem, kampf Deutſchland—Schweiz.—Frankreich gegen Jacqenoud⸗Scht chen und Arnout⸗Frankreich die Oberhand behielt. Zwiſchen den glei 5 Schwerathleten iſt ein Revanchekampf vereinbart worden, 27. März in Chaux de fonds(Schweiz) ſtattfindet und vom wie⸗ tigen Club Athletique organiſtert wird. Das Treffen erſtreckt ſich derum auf die fünf olympiſchen Uebungen. Literatur eudwig von wohl. Der große Kampf. 306 727 Verlag K. F. Koehler, Verlin und Leipzig.— Ein neuer eine neue Geſtalt tritt in unſere Zeit, in unſere Literatur:. Boper. Kein wildes Muskeltier, keine brutale ampfmaſchine, Ge⸗ Unwiſſende noch immer meinen, ſondern ein höchſt trainierte⸗ h hirn, das einen höchſt trainierten Körper durchdringt— ein 5 der gelernt hat auf Leidenſchaften und Genüſſe zu verzichten, um ſe 1 Nation das antikmoderne Ideal des ſportlichen Helden ſchenken au können. Ludwig von Wohl ſchildert in ſeinem Roman den 1 wöhnlichen Entwicklungsgang eines jungen Sportsmannes zum meiſter im Schwergewichtsboxen. Unglaubliche Intrigen einer un. kannten Macht ſtellen ſich ihm nach den erſten Siegen entgegen, f nen ihn unbedingt um den Erfolg im letzten großen Entſcheidung kampf bringen zu wollen, ſportliche Veranſtaltungen in aller Wel, werden mit fabelhaftem Rafffinement ſtets in letzter Stunde 4 möglich gemacht— und doch erreicht der junge Boxer nach endloßhe Mühen ſein Ziel.— Ein Roman von Qualität, in dem ein feſſeln. Stoff ausgezeichnet verarbeitet iſt, dem auch ein ſportlich unorientie ter Leſer mit Intereſſe folgen wird, zumal er dabei mit Geſchic d. das Weſen und in die Atmoſphäre einer Sportart eingeführt win die heute Millionen begeiſtert. * Der erſte deutlſche Fußballroman! Der Deutſche Buch⸗ mes Kunſtverlag Dresden⸗A. 1, Wilsdruffer Straße 16, ließ aus 1 Feder des bekannten(Dresdner) Schriftſtellers Hanns Lerch eim ſchmucken Band erſcheinen, namens„Der Fußballkönig“. Ein beuh ſcher Sportroman. Wenn man die Entwicklung des Autors 9 ſeinem letzt erſchienenen Roman„Peſtilenz“ verfolgt hat, ſo e⸗ man ſich über die Stoffwahl etwas wundern und kann doch mit u, friedigung feſtſtellen, daß ein ſcheinbar ſehr ungewöhnliches Then,. den Kampfſport auf den grünen Raſen in künſtleriſche Formen ſit kleiden, auf das prächtigſte gelöſt wurde. In glänzender Laune ⸗ dieſer Roman geſchrieben, ſpannend bis zum Schluß geſchildert, 105 geſebene Sportaeſtalten werfen die aroße Frage Amateur ſin⸗ Profeſſional aufl Das Buch ſchließt mit einem feſſelnd 5al⸗ geworfenen, prächtia geſehenen Spielbild von einem Länder⸗Fußleer Wettkampf Deutſchland gegen Oeſterreich, über dem die Gloriole Vereinigung der beiden noch getrennten Bruderſtaaten aufleu⸗ an⸗ Hanns Lerch hat ſeinen Stil, alles bei ihm iſt Knappheit und Siger nung. Eine neue humorvolle Note gibt er ſeinem ungariſchen Tra ⸗ Bela-Belay, der vielleicht 71 Symbol in dieſem Buch iſt.— Staaß rat Blaſchke Kiel, Geſchäftsführer des Deutſchen Fußballbundes 115 dem Buch ein Vorwort. Mit Recht! Es iſt ein prächtiges Jus⸗ nachtsgeſchenk für jeden Sportmann und wird unſerem ſchönen beffs, ballſport neue Freunde gewinnen. Alles in allem Werner Sebtes „Der Läufer von Marathon“, hat auf fußballſportlichem Ge ge⸗ einen würdigen, vielleicht ſogar noch umfaſſenderen Nachfolger Be⸗ funden, denn dieſer Sportroman iſt neben ſeinen ſportlichen langen ein Zeitbild arößten und reiſſten Formats. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetierwarlt Beobachtungen badiſcher Wetierſtellen(728 morgens) — Luft⸗ Tem⸗n 828122 See · Se 82 Wind 8 22 höhe 17 11 55 8 8 8 8——— Wetter 2 85 m mm c S Richt.]Stärke 881—. Wertheim—— Io I 3 SW ümäß. bedeckt 14 Königſtuhl.625 755 6 6 7 448 ark Nebel Kar sruhe 127 7559 8 10 7J NWY.ſriſch. Regen 11.— Baden Baden 2 3 756,6 11 8 7].ſtark bedeckt 2 Villingen780 759,9 6 7 ſlleicht Regen 12 Feldberg. H0 1497 321 2—0—6 Sw. ſtark Nebel 3— Badenwellert!!!!—k(——— St. Blaſien—— 6 6—3 Nu ſleicht] Regen—— Höhenchwd.—————————* über⸗ Unter Tiefdruckeinfluß war auch geſtern meiſt bedeckt und io normal warm(im Mittel faſt 6/ Gr.) und regneriſch Gurchſchndle 10 Liter pro Quadratmeter) nur über 1400 Meter Seehöhe Niederſchlag als Schnee.— Die geſtern ſüdweſtlich Island geuie! yklone 8 heute als vollkommen ausgebildeter Sturmwirbel 3 ſer chen Irland und Island. Ihre Ausläufer beeinfluſſen auch Gebiet bereits, ſo daß auch morgen kein beſſeres Wetter zu erwar it. b Borausſichtliche Witterung für mittwoch bis 12 uhr nacht⸗ Fortdauer der beſtehenden milden Witterung mit zeitweiſen Neges Er fuhr dann nach Dresden. fälle Die Leser schen einen Akt der Auf- merksamkeit darin, wenn sich der Geschäftsmann an der Wende des Jahres ihrer erinnert u. ihnen einen Neujahrs-Wunsch enthietet. Der Neujahrs- wunsch-Anzeiger erscheint in der Silvester-Ausgabe der„Neuen Mannheimer Zeitung“. Durch ihn finden Glückwunsch-Anzeigen der Geschäftswelt die zweck- mässigste und bllligste Verbreitung.— Rufen Sie bitte Mr. 7941— 45 an. Dienslag, den 29. Dezember 1925 neve Naunbelmer Zeitung(Abend · Nusgabe⸗) Sde. 6 Aus der Welt der Technil 282* Hundert Jahre Benzol Von Dr. Okto Jellinet Die Anfänge der organiſchen Chemie liegen noch nicht weit zu⸗ ruck. Das erſte Drittel des vorigen Jahrhunderts war die glück⸗ liche Zeit, in der die Erforſcher dieſes Gebietes von der Fülle der Erſcheinungen geradezu überfallen wurden. Die Probleme boten ſich von ſelbſt, man brauchte nur zuzugreifen. Die Geſchichte des AA& en. Benzols iſt dafür ein treffliches Beiſpiel. — Im Jahre 1825 wurde den Bewohnern Londons das Leucht⸗ bie gas in eiſernen Zylindern auf Wagen vor das Haus gefahren, wo ein ge⸗ Röhrenſyſtem den Inhalt der Eiſenflaſchen dem Verbrauch zuführte ſch, Dieſes Gas hatte nun die unangenehme Eigenſchaft, mit der Zeit der ſeine Leuchtkraft einzubüßen, ſo daß die Gasfabrikanten den Phyſiker Faraday baten, dieſer ſonderbaren Erſcheinung nachzugehen. Faraday fand bald in den Transportbehältern einen flüſſigen Nieder⸗ ſchlag, dem die leuchtenden Teile des Gaſes anzugehören ſchienen. Dieſe Flüſſigkeit erkannte Faraday als ein Gemenge verſchiedener Beſtandteile, aus dem er mittels fraktionierter Deſtillation das Benzol als einheitliche Verbindung iſolierte. Schmelz⸗ und Siede⸗ punkt wurde beſtimmt und die Elementaranalyſe mit hinreichender Genauigkeit vorgenommen. Faraday, der Phyſiker, konnte aber nicht ahnen, daß er die Mutterſubſtanz zahlloſer, wichtiger Verbindungen in Händen hatte. Er machte wohl Verſuche mit den ſtärkſten Reagenzien, mit Salpeterſäure, Schwefelſäure, Chlor und Jod, allein ſeine Bemühungen blieben ohne Erfolg. Die bevorzugte Natur des Benzols offenbarte ſich erſt ſpäter in einer Reihe von Beobachtungen. So fand Mitſcherlich im Jahre 1834, daß ſich aus Toluol Benzoeſäure und aus dieſer, durch Deſtillation über Kalk, Benzol darſtellen laſſe. Da auch Cymol über Terephtalſäure zum Benzol führte, mußte man annehmen, daß dieſe Verbindungen alle Abkömmlinge desſelben, zußerſt be⸗ ſtändigen Benzols ſeien. Dieſe wichtige Schlußfolgerung ſprach 5 Kekuls 1866 aus. Er war es auch, der die theoretiſchen Grundlagen 15 einer Benzolchemie durch Aufſtellung der berühmten Sechseckformel e 1 für das Benzol ſchuf. Dieſe Formel ſollte für die Zukunft äußerſt 12 fruchtbringend werden, fand doch dadurch eine ſcharfe Unterſcheidung 2 zwiſchen den Verbindungen mit offener und geſchloſſener Kette ſtatt. et. Es lohnt ſich vielleicht, Kekule's eigene Worte zu wiederholen, 7—.—— denen er die Erfaſſung dieſes grundlegenden Gedankens ſchil⸗ öt⸗ erte: ab„Da ſaß ich und ſchrieb an meinem Lehrbuch; aber es ging nicht ih recht, mein Geiſt war bei andern Dingen Ich drehte den Stuhl nach dem Kamin und verſank in Halbſchlaf. Wieder gaukelten die Atome vor meinen Augen. Kleinere Gruppen hielten ſich dies⸗ mal beſcheiden im Hintergrunde. Mein geiſtiges Auge, durch wieder⸗ polte Geſichte ähnlicher Art geſchärft, unterſchied jetzt größere Ge⸗ bilde von mannigfacher Geſtaltung. Lange Reihen, vielfach dichter zuſammengefügt; alles in Bewegung, ſchlangenartig ſich windend und drehend. Und ſiehe, was war das? Eine der Schlangen erfaßte den eigenen Schwanz, und höhniſch wirbelte das Gebilde vor meinen Augen. Wie durch einen Blitzſtrahl erwachte ich; auch diesmal perbrachte ich den Reſt der Nacht, um die Konſequenzen der Hypotheſe nuszuarbeiten.“ Dieſem Traum verdankt die organiſche Chemie eine der wich⸗ tigſten Erkenntniſſe. Unabſehbar iſt die Anzahl der aromatiſchen Verbindungen, wie die Benzolabkömmlinge auch genannt werden. Allein ihre Aufzählung füllt dickleibige Bände. Der Teer, das einſt ſo läſtige Abfallprodukt der Leuchtgasbereitung, lieferte die Grund⸗ ſtoffe für eine neue Induſtrie. Vom erſten Anilinfarbſtoff, dem Mauvein, führt eine glänzende Entwicklung zu den ſynthetiſchen Farbſtoffen unſerer Tage. Die Herſtellung künſtlicher Arzneimittel wäre nicht möglich ohne das unſcheinbare Oel, das den Londoner Gasfabrikanten ſo viel zu ſchaffen machte So hat Zufall, Irrtum, Traum, Vermutung und Scharfſinn ein mächtiges Gebäude errichtet, dem vor hundert Jahren der große Faraday den Grundſtein egte. die Walzenwehre Von Reg.⸗Baum. g. Planz Wehre dienen dem Aufſtauen von Flüſſen, zur Ausnutzung der Waſſerkraft, der Verbeſſerung der Schiffahrt, oder der Bewäſſerung anliegender Ländereien. Neben feſten Wehren kommen mehr und mehr bewegliche zur Anwendung, deren Bauart geſtattet, zeitweiſe den ganzen Flußquerſchnitt oder einzelne Teile davon freizugeben. 1* Die früher gebräuchlichſten Wehrarten wie Schützen, Klappen⸗ und können nur bei geringen Wehrbreiten zur An⸗ wendung kommen. Außerdem ſind die zuläſſigen Stauhöhen vor allem bei den beiden letztgenannten Wehrverſchlüſſen verhältnis⸗ 7 e in den Seitendichtungen uſw., ohne weiteres überwinden ann. 5 Oftmals iſt es zweckmäßig und erforderlich, Eis und Schwimm⸗ ſtoffe abzuleiten, ohne vollkommene Oeffnung des Verſchluſſes vor⸗ zunehmen. die bei Waſſerkraftanlagen erheblichen Energieverluſt bedeuten würde. Zu dieſem Zweck werden neuerdings die Anlagen ſo eingebaut, daß das Eis bei völliger oder teilweiſer Verſenkung der Walzen über ſie hinweggeführt werden kann, ohne daß die ganze Wehröffnung freigegeben werden muß. Die Walzenwehre haben ſich vor allem in nordiſchen Ländern ſtarken Eingang verſchafft, da bei der einfachen Bauart der Walze und ihrer Bewegungsvorrichtungen auch im Winter der Betrieb durch die einfache Erwärmung der ſeitlichen Gleitflächen leicht auf⸗ recht erhalten werden kann. Walzenwehre beſitzen mancherlei beſondere Vorzüge. Man kann ohne Gefahr große Wehröffnungen bei großen Stauhöhen damit abſchließen. Ihre Bauart iſt einfach und läßt leichte und raſche Bedienung zu, und die Betriebsſicherheit iſt ſelbſt bei ſtark Eis und Geſchiebe führenden Flüſſen ungewöhnlich groß. Bei einigen der älteren Walzenwehranlagen traten wohl noch Hüpfbewegungen ein, die zum Teil auf Bedienungsfehler, zum Teil auf höheres als das in Rechnung geſetzte Unterwaſſer zurück⸗ zuführen waren. Auf Grund der damaligen Erfahrungen ermit⸗ telte man aber bald beſondere Ouerſchnittsformen für Walzenwehre, 151 deren Anwendung ſolche Erſcheinungen nicht mehr auftreten onnen. 5 Die großen Vorzüge der Walzenwehre werden in der Fachwelt mehr und mehr geſchätzt. In den zwei Jahrzehnten ſeit Entſtehung dieſer Bauart ſind ſchon 118 Anlagen mit 206 Einzelwalzen von der M. A. N. gebaut worden, die ſämtlich zur vollen Zufriedenheit ar⸗ beiten. Die bisher größte lichte Weite eines Walzenwehres beträgt. 46 m, die größte Stauhöhe 8,75 m. Beide Abmeſſungen wurden bei Anlagen in nordiſchen Ländern erreicht. Neuerdings ſollen Walzen auch als Hubtore in Schiffsſchleuſen Verwendung finden wo ſie über die Einfahrt hochgezogen werden, ſo daß die Schiffe darunter hindurchfahren können. Eine neuartige, elektriſch betriebene Rahmen⸗ preſſe(D. K..) für 5Soooo Rilogr. Druck Von Oberingenieur Pfennig Schwere Preſſen werden meiſt hydrauliſch oder elektromotoriſch angetrieben. Der hudrauliſche Antrieb iſt durch ſeine Bauart, die teure Nebenanlage. den bedeutenden Kraftwaſſerverbrauch ſowie durch mancherlei Betriebsſtörungen(wie undichte Manſchetten) un⸗ wirtſchaftlich: dazu wirken die unvermeidbaren Unſauberkeiten ſtörend. Beim elektriſchen Antrieb wird ein Schwungrad während des Leerlaufs der Maſchine durch Erhöhung ſeiner Umlaufszahl bis auf die des Motors ſozuſagen mit Eneraie aufgeladen und gibt dann während des Preſſens den größten Teil der auf dieſe Weiſe in ihm aufgeſpeicherten lebendigen Kraft wieder an die Antriebsorgane der Maſchine ab. Die Auflademaſchine, der Clektromotor, ageht bierbei während der Arbeitsabgabe mit ſeiner Tourenzahl um ein entſpre⸗ chendes Maß herab. Auch dem Schwungradantrieb haften beträcht⸗ liche Mängel an. Der unangenehmſte iſt, daß während des ganzen Leerlaufs erheblicher Energiebedarf vorhanden iſt, der bei normalem Betrieb ein vielfaches des Nutzverbrauches ausmacht. Maſchinen mit Schwungradantrieb geſtatten ferner nur die Ausführung von Voll⸗ hüben, d. h. Beweaung der Preßplatte von der oberſten bis zur unter⸗ ſten Stellung und umgekehrt. Da plötzliche Beſchränkung oder Auf⸗ hebung der Energieabgabe während des Hubes nicht möglich iſt. be⸗ ſteht keine Sicherheit gegen Ueberlaſtung und Bruch bei Ueberbean⸗ ſpruchung der Maſchine. Zur Vermeidung dieſer Nachteile baute die Maſchinenfabrik Schieß.⸗G. in Düſſeldorf eine ſchwere Rahmen⸗ preſſe ohne Schwungrad, dagegen mit Arbeitsrealerantrieb(D. R..). Ein unſteuerbarer, mit dem Arbeitsregler elaſtiſch gekuppelter Gleich⸗ ſtrommotor liefert die Kraft für den Antrieb. der über ein Schnecken⸗ und Stirnradvorgelege und zwei gegenläufige Segmenthebel auf die Druckſtelzen wirkt. die die Preßplatte bewegen. Durch den Arbeits⸗ regler wird die Kraftabgabe des Motors ſelbſttätig derart geregelt, daß die Maſchine beim Leerlauf nur ſoviel Kraft gebraucht, wie zur Ueberwindung der vorhandenen Reibungswiderſtände nötig iſt, und daß ſich beim Preſſen die Kraftabgabe dem erforderlichen Preßdruck ſelbſttätig anvaßt. Durch die mechaniſchen Teile des Antriebs in Ge⸗ meinſchaft mit dem Arbeitsregler erzeugt die Preſſe(aleich den hudrauliſchen Maſchinen, im Gegenſatz zu den Kurbel⸗ und Exzenter⸗ preſſen) in allen Lagen des Hubs einen aleich aroßen Druck. wodurch ein Brechen der Maſchine ausgeſchloſſen iſt. Die Arbeitsgeſchwindig⸗ keit ſtellt ſich hierbei ebenfalls ſelbſttätia nach der Belaſtung ein: ſchwere Arbeiten werden lanaſam, leichte ſchneller ausgeführt. Ferner ſetzt eine einſtellbare Druckauslöſung den Motor nach erfolgtem Preſſen automatiſch ſtill. Hoſofm.essbische-. chDεα ſagolunmg ig gering. Nadelwehre dagegen können wohl zum Verſchlu ber Sene dienen, ſind aber ſchwer zu entfernen un bieten daher bei Hochwaſſer und Eisgefahr ein großes Hindernis. Außerdem laſſen ſie nur beſchränkte Stauhöhen zu. Die Fachkreiſe ſuchten deshalb Wehre zu ſchaffen, die die genannten Nachteile ver⸗ meiden. Da neben den Segment⸗ und Sektorwehren vor allem die Walzenwehre allen an bewegliche Wehrverſchlüſſe zu ſtel⸗ ſlenden Forderungen genügen, finden ſie im In⸗ und Ausland immer ausgedehntere Anwendung. Bei dieſer von der M. A. N. herausgebrachten Bauart beſte der Verſchensterper aus einer Eiſenblechwalze, die auf beiderſeils angeordneten ſchiefen Ebenen auf⸗ und abgerollt wird. Der Antrieb er Walze iſt nur auf einer Seite angeordnet und erfolgt mit Laſchenkette und einfachem Windwerk, das durch einen Elektromotor und auch von Hand betrieben werden kann. Selbſt bei ſehr großen Wehrbreiten iſt die Verdrehungsfeſtigkeit der Walze ſo groß, daß einſeitiger Antrieb ohne weiteres genügt. Das nicht ange⸗ triebene Walzenende wird zur Sicherheit gegen Abrutſchen mit einer aſchengelenkkette verſehen, die ſich beim Betriebe im entgegen⸗ geſetzten Sinne der Hubkette um die Walze legt. Die gleichmäßig fortſchreitende Hubbewegung wird dadurch geſichert, daß die Walzen⸗ enden mit Zahnkränzen verſehen ſind, die in als Zahnſtangen aus⸗ gebildeten Führungsſchienen eingreifen. 5 11 Die Ausbildung der Walzen ſelbſt iſt eine verſchiedenartige. Sie iſt ſowohl von der Breite der Wehröffnung wie von der gewünſchten Stauhöhe, der Hubhöhe und dem Flußcharakter abhängig. Bei ver⸗ hältnismäßig großer Wehrbreite aber geringer Stauhöhe entſpricht der Durchmeſſer der Walze der Stauhöhe. Aendert ſich dieſes Ver⸗ hältnis zu Ungunſten der Wehrhöhe, ſo erhält der⸗ Walzenzylinder nach unten hin einen durchlaufenden Schnabel, der die Sohlen⸗ dichtung herſtellt. Ebenſo kann ein oberer Aufſatz die Stauhöhe vergrößern. In dieſem Falle wird eine Ueberfallwand von Ober⸗ kante⸗Aufſatz bis zum Walzenrücken geführt, um dieſen gegen über⸗ ſtrömendes ueln Eis und ſonſtige Schwimmkörper zu ſchützen. ird das Verhältnis Wehrhöhe: Breite ſehr groß, ſo ſetzt man vor die Walze einen Schild, der die eigentliche Stauwand bildet und ſich auf den Walzenzylinder ſtützt. Der Tragzylinder wird dann nur ſo groß ausgefühm wie notwendig iſt, um die auftretenden Kräfte aufzunehmer. 1„ De Walze hebt ſich in jeder Form ſtets von der Wehrſchwelle io ab, daß nicht verdrängt werden brauchen g und daß eine Behinderung der Bewegung nicht auftreten kann. Das Hubwerk iſt derart ausgebildet, daß es etwaige Widerſtände deim Hub der Walze wie Vereiſung, Einklemmen von Fremd⸗ — 5 8 3 Licnreel. 0 U voſcgelegs Zrel Ce 77r. egneqhege/ Nch mi, 6nſere. Hresspisßte en 7 1 2 2*„* *—— 180 Fc: 7 2 7 Der Antrieb der Maſchine kann in ſedem Augenblick durch Druck⸗ knopfſteueruna ſtillgeſetzt bezw. umgeſteuert werden. Die Druckknopf⸗ kafel träat die Knöpfe„Auf“,„Ab“ und„Halt“. Die obere Preß⸗ platte bleibt in ihrer höchſten Lage ſtets ſelbſttätia ſtehen. Bei Be⸗ tätiaung des Knopfes„Ab“ führt ſie den Preßhub aus, deſſen Dauer L beliebig beſtimmt werden kann. Nach Vetätiaung des Druckknopfes „Auf, kehrt die obere Prefivlatte ſelbſttätia in die höchſte Stelluna zurück. Der erforderliche Preßdruck, der von der Größe der Entſer⸗ nung der beiden Preßplatten unabhänaia iſt, kann mittels eines durch Zurgfes Rea en de eſa fodot in der Sle ſden in no 1 eibt die Preßplatte ſofort in tellung ſtehen, in der ſie ſich eben befindet. 79 Die Maſchine beſteht aus einem feſt montierten Tiſch. dem Ober⸗ teil mit Antrieh und der beweglichen Preßplatte. Der Oberteil iſt an vier am Tiſch feſt verankerten Säulen ſenkrecht verſtellbar angeord⸗ net und trägt an den Druckſtelzen die gleichfalls von den vier Säulen geführte Preßplatbe. Der Preßhub bleibt in ſeder Entfernunag des Oberteils von der unteren Preßplatte aleich aroß: er iſt nur von der Anzahl der Zähne auf den beiden Segmenthebeln abhänaig. Die Veränderuna des lichten Pröſſenahſtandes erfolat mechaniſch durch Verſtellen des Oberteils mit Hilfe eines umſteuerbaren Motors der, über Stirn⸗ und Schneckenradvorgelege wirkend, ſeine Um⸗ drehungen auf die Zugankermuttern überträab Der eiſenbeton im Bergbau Vom Verantwortungsgefühl erfahrener Ingenieure getragen, konnte ſich der Eiſenbetonbau in der letzten Zeit im geſamten Bergbau einbürgern. Seine Anwendung ſtützte ſich dabei auf die reichen Erkenntniſſe aus wiſſenſchaftlichen Verſuchen, in deren Durchführung die Materialprüfungsabteilung der Techniſchen Hochſchule Stuttgart ſich beſondere Verdienſte erworben hat. Auf dem geſamten Gebiet des Bergweſens iſt der Eiſenbeton in kurzer Zeit ein unentbehrlicher Faktor geworden. Der Schachtbau machte an ihm die erfreuliche Er⸗ fahrung, daß er weniger waſſerdurchläſſig war, als andere Materia⸗ lien, und es gelang in Schächten mit Eiſenbetonmantel viel leichter als ſonſt die Wäſſer des Gebirges abzuhalten. Als Folge dieſe⸗ Umſtandes konnten die Waſſerhaltung⸗maſchinen kleiner als ſonſt gehalten werden. Damit verringerten ſich naturgemäß auch die fort⸗ laufenden Betriebskoſten der Pumpwerke. Im Stollenbau hat der Eiſenbeton dazu noch den Vorzug, daß er ebenſo wie das Holz lange vor dem Einbruch gefährdeter Stellen beſtimmte eene ee gibt, ſobald gefahrdrohende Ueberlaſtung auftritt. Die Notwendigkeit zur ſchleunigen Inſtandſetzung von unter ſtarkem Druck ſtehenden Strecken wird deshalb rechtzeitig erkannt und damit weſentlch er⸗ leichtert. Aber auch über Tag nimmt die Neigung zur Verwendung des Eiſenbetons fortſchreitend zu, und der äußere Eindruck der Bau⸗ werke gewinnt viel durch die architektoniſch ſo wirkungsvolle und an⸗ ſſungsfähige Bauweiſe. Mächtige Fördertürme aus Eiſenbeton en wir über Tage die Schachtgebäude überragen. Mit Höhen bis zu 55 Meter die mächtigſten eiſernen Fördergerüſte übertreffend, ſtehen ſie auf drei rieſigen Beinen, von denen bei einer neueren der ⸗ artigen Ausführung zwei je über 1 Million Kg. zu tragen haben, während das dritte ſogar mit 2 Millionen Kg. belaſtet iſt. Kohlenwäſchen und Kohlentürme in großartigen Abmeſſungen ſind e e Eiſenbeton errichtet worden. Unter den letzteren befinden ſich Anlagen mit über 50 Meter Höhe. Alle dieſe Bau⸗ werke ſtehen in Gebieten, die durch Aushöhlung der Erdrinde mit Stollen u. a. ſtändig der Gefahr erheblicher Grundbewegungen aus⸗ geſetzt ſind. Der Bauingenieur ſteht bei der Errichtung derartiger Bauwerke immer vor ſehr ſchwierigen und verantwortungsvollen Auf⸗ gaben. Er muß Vorſorge treffen, daß ſchief gewordene Bauten wie · der ſenkrecht geſtellt werden können, er hat Maßnahmen zu treffen, die dem Bauwerk das Sinken mit dem Baugrund geſtatten, ohne daß es dabet Riſſe bekommt. Die Bewältigung der Schwierigkeiten iſt unſeren Ingenieuren einwandfrei gelungen. Auf Grund der Not⸗ wendigkeiten hat ſich eine ganz beſtimmte Bauweiſe für Zechenge⸗ bäude und Anlagen herausgebildet. Aber in der Neuzeit gibt der Eiſenbeton auch Mittel an Hand, die Aufgaben immer eleganter und wirtſchaftlicher zu löſen und dem Beſchauer ſolcher Bauten das äſthe⸗ tiſche Gefühl der Leichtigkeit und Zweckmäßigbeit zu vermitteln, da⸗ nur von der wirklichen Bemeiſterung der Technik aus 5 Ir kann. Techniſches Allerlei — Ein neues Verfahren zur Verarbeitung von Gummi. Wie man Eiſen, Kupfer oder Meſſing auf elektrolytiſchem Wege ver⸗ zinnen, vernickeln oder verzinken kann, ſo will man neuerdings auch Gummiüberzüge elektrolytiſch herſtellen. Bei Metallen iſt das Verfahren ganz einfach und durch vielſeitigen techniſchen Ge⸗ brauch ſozuſagen ſelbſtverſtändlich geworden. Ein in wäfſriger Löſung—., B. Nickelſulfat— befindliches Metallſalz zerfällt derin ſelbſttätig in Jonen mit elektriſcher Ladung. Ein durch die Löſung fließender elektriſcher Strom nimmt die Jonen mit und ſetzt ſie, je nach ihrer Ladung, an der einen oder der anderen Elektrode ab. Da die Metallionen poſitiv elektriſch ſind, wandern ſie mit dem Strome zur negativen Elektrode, zur Kathode. Man hängt alſo den Gegenſtand, der einen Metallüberzug erhalten ſoll, an die Kathode und läßt den elektriſchen Strom das übrige be⸗ ſorgen. Der aus Kautſchukmilchſaft gewonnene Gummi iſt ein Kolloid und zerfällt nicht in Jonen. Darum würde er auch nicht mit dem Strome wandern, wollte man ihn elektrolytiſch aus dem Milchſaft abſcheiden. Man kann den winzigen Gummiteilchen aber durch Zerſetzen von Ammoniak elektriſche Ladungen erteilen. Die Gummiteilchen werden dann negativ elektriſch. Schickt man nunmehr elektriſchen Strom durch den Kautſchukſaft, ſo wandern die Gummiteilchen zum poſitiven Pol, zur Anode, und ſetzen ſich dort ab. Dabei bilden ſie nicht etwa eine ſchwammige, lockere Subſtanz, wie man von vornherein erwarten ſollte, ſondern eine kompakte Maſſe, die keiner weiteren Verarbeitung(wie Waſchen, Kneten, Trocknen, Walzen uſw.) mehr bedarf. Sie muß nur noch vulkaniſiert werden. Auch das iſt verhältnismäßig einfach weil man der Kautſchukmilch gleich den zur Vulkaniſierung erforder⸗ lichen Schwefel zuſetzen darf. Er wird ebenſo wie der ebenfalls vor der Elektrolhſe ſchon zugeſetzte Farbſtoff bei der Jonenvande⸗ rung mitgenommen. Das Ergebnis der Arbeit des elektriſchen Stromes iſt alſo ein geſchwefelter und gefärbter Gummiüberzug über der Anode. Für die Glektrotechnik iſt dies Verfahren von größter Bedeutung, denn ein einfacheres Mittel, auf Drähten, Blechen. Handgriffen, Röhren uſw. nahtloſe Gummi⸗Iſolierungen herzuſtellen, iſt kaum denkbar. Außerdem iſt es aber auch mög⸗ lich, alle möglichen Gebrauchsgegenſtände, auch Stoffe, elektro⸗ ihtiſch zu„gummieren“. Welche Weiterungen ſich daraus für die 5 Induſtrie ergeben werden, läßt ſich noch gar nicht en. 752 — Ein Erſatz des Diamanten für techniſche Jwecke. Nach jahrzehntelangen Verſuchen iſt es gelungen, einen Körper herzu⸗ ſtellen, der die Härte des Diamanten annähernd erreicht und in beliebigen Formen bis zu einem Stückgewicht von 3 Kg. gegoſſen werden kann, aber im Preiſe erheblich billiger als der Diamant iſt. Dieſer als„Thoran“ bezeichnete Körper iſt eine feinkriſtal⸗ liniſche, homogene, ſchlacken⸗ und einſchlußfreie Legierung aus Wolfram und Wolframkarbid ohne ausgeſprochene Spaltfläche. Er erreicht dadurch größere Widerſtandsfähigkeit als natürliche Dia⸗ manten, da dieſe einzelne große Kriſtalle darſtellen und in der Richtung der Spaltfläche weſentlich verminderte Feſtigkeit auf⸗ weiſen. Der neue Werkſtoff, der von den Stahlwerken Röchling⸗ Buderus.⸗G., Berlin, hergeſtellt wird, ſchmilzt bei ca. 3000 ohne vorher zu erweichen, und beſitzt nach der Mohsſchen Skala die Härte von etwa 93, iſt alſo faſt ſo hart wie der Diamant (Diamant 10). Da er ſich nicht ſchmieden läßt, kann das An⸗ bringen der Schneide nur durch Schleifen vorgenommen werden. Gewöhnliche Korund⸗ oder Siliziumkarbidſcheiben können dabei zum Schleifen nicht verwendet werden, weil eine Scheibe daraus ſtärker beanſprucht würde als der Thorankörper. Säuren, ſelbſt kochendes Königswaſſer, Chlorwaſſerſtofffäure. Schwefelſäure und Flußſäure greifen den neuen Körper ebenſowenig an wie heiße augen. Der neue Werkſtoff ſoll vor allem für Tiefbohrzwecke fiud Erſchließung von Kohle⸗, Erz⸗ und Oellagern Verwendung inden. O. — Reues von der Telegraphie durch Ueberſeekabel. Die unan⸗ genehmſte Eigenſchaft langer Kabel iſt ihre Kavazität, d. b. ihre Fähigkeit, erhebliche Elektrizitätsmengen zu verſchlucken, ehe ſie den Reſt weiterleiten. Das erſchwert die Kabeltelearaphie erheblich und verlanaſamt die Zeichenfolge. Man kann die Kava⸗ität dadurch be⸗ kämpfen, daß man die Kupferſeele des Kabels mit Eiſen bewickelt, wodurch deren Induktivität geſteigert wird. Das telegraphentech⸗ niſche Reichsamt verwendet neuerdinas für dieſe ſonenannten Krarup⸗ Kabel eine beſondere. Invariant genannte Eiſen⸗Nickel⸗Legierung mit 40 bis 50 Proz. Nickel. deren Wirkung ſo aut iſt. daß man auf einem in der Oſtſee verlegten Probekabel mit Hilfe des bekannten Siemens⸗ Schnellſchreibers nach beiden Richtunden zualeich ſe 800 Buchftaben in der Minute zu doben nermochte Das iſt eine gewal⸗ tiae Erhöhung der bisherigen Kabelleiſtungen, die die Ausnutzungs⸗ fähigkeit der Kabel faſt bis an die bei Maſchinentelegraphen erreich⸗ bare Grenze der Telegraphiegeſchwindigkeit ſteigert.— 107 F 8. Seite. Nr. 601 Neue Mannhelmer Jeitung Abend⸗Nusgabe) Dilenstag, den 29. Dezember 1928 Aus der Handelskammer heilbronn Die Vollverſammlung der Handelskammer Heilbronn ſtimmte bei Beſprechung von Fragen des Außenhandels dem Entwurf eines Geſetzes über die vorläufige Anwendung von Wirtſchaftsabkommen zu. Wegen Herabſetzung der Mietſätze für Lagerplätze der Reichs⸗ bahnverwaltung iſt die Kammer weederholt vorſtellig geworden. Die Kammer hält eine weitere Herabſetzung der Gebühren der Deutſchen Verkehrs⸗Kredit⸗Bank für unerläßlich und beſchloß, ihre Bemühungen in dieſer Richtung fortzuſetzen. Ferner trat ſie für die Wiedereinführung der Vorkriegsbeſtimmungen über die Haftung der Eiſenbahn für der Lieferfriſt ein. Wegen der der deutſchen Zuckerinduſtrie aus der tariflichen Begünſtigung der tſchechoſlowakiſchen Induſtrie er⸗ wachſenden ſchweren Benachteiligung ſollen nachdrückliche Schritte getan werden. Ueber die Verhandlungen in der erſten Sitzung des Rheinwaſſerſtraßenbeirats in Mainz nahm die Kammer einen ein⸗ gehenden Bericht des Vorſitzenden entgegen, der hierbei insbeſondere auch nähere Mitteilungen über die Behandlung des Neckar⸗ kanalprojekts im Beirat machte. Die Handelskammer er⸗ wartet, daß die etappenweiſe Ausführung der für die wirtſchaftliche Entwicklung des engeren Heilbronner Wirtſchaftsbezirks und des ganzen Landes unerläßlichen Kanaliſierung, den gegebenen Zuſagen gemäß, beſchleunigt durchgeführt werde. Gegen die Wieder⸗ erſtehung der Reichsgetreideſtelle ſprach ſich die Kammer mit allem Nachdruck aus. Die Frage, ob, ähnlich wie in anderen Ländern, auch in Deutſchland eine Wechſelproteſt⸗ liſte eingeführt werden ſoll, wurde nach eingehenden Beratungen, in der die für und gegen die Einrichtung ſprechenden Momente gegeneinander abgewogen wurden, bejaht. Der vorliegende Geſetz⸗ entwurf über den Vergleich zur Abwendung des Konkurſes wurde eingehend beſprochen. Die Kammer begrüßt die im Entwurf vorgeſehene, gegenüber den Beſtimmungen der Geſchättsaufſichts⸗ perordnung weſentlich verbeſſerte Sicherſtellung der Intereſſen der Gläubiger(Mindeſtvergleichsquote 3376 pCt., Verſchärfung der Kontrolle des Schuldners uſw.) und die Beſchleunigung und Ver⸗ billigung des Verfahrens. Die Anmeldung des Altbeſitzes von Reichsanleihen Seit dem 5. Oktober läuft bereits die Friſt, innerhalb deren die Altbeſitzer von Reichsanleihen ihre Rechte, die ſie nach dem Anleiheablöſungsgeſetz haben, geltend machen müſſen. Die Friſt läuft am 28. Februar 1926 ab, mit einer Verlänge⸗ rung kann nicht gerechnet werden. Es wird daher empfohlen, die Beſchaffung der Unterlagen für den Nachweis des Altbeſitzes und die Beantragung der Altbeſitzerrechte nicht hinaus⸗ zuſchieben. Zur Geltendmachung der Rechte müſſen die Altbeſitzer bei einer Vermittlungsſtelle(Bank, Sparkaſſe, Genoſſenſchaft) ihre alten Anleihen zum Umtauſch in die Anleiheablöſungsſchuld an⸗ melden und Gewährung von Ausloſungsrechten beantragen. OJellſtofffabrik Waldhof. Wir verweiſen auf die Bekannt⸗ machung der Geſellſchaft im Anzeigenteil vorliegender Ausgabe. OA.⸗G. für Seilinduſtrie vorm. Ferdinand Wolff, Mannheim⸗ Neckarau. Wir verweiſen auf die Veröffentlichung der Bilanz und der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung der Geſellſchaft im Anzeigenteil vorliegender Ausgabe. OFJaunwerke.-., Ansbach. Die geſtrige.⸗V. der unter Geſchäftsaufſicht ſtehenden Faunwerke beſchloß, den Verluſt von 216 798„ aus der Umſtellungsreſerve von 210 000 R zu decken und den Reſt von 6798 RI auf neue Reehnung vorzutragen. Wie wir Blättermeldungen entnehmen, war der Verluſt im laufen⸗ den Jahre bis November auf etwa 823 000 geſtiegen. Die Haupt⸗ urſache des Verluſtes bildet die ſtarke Anhäufung der Vorräte auf 3,4 Mill.„. Verhandlungen mit der Reichspoſt wegen Auftrags⸗ erteilung ſind im Gange. -: Pforzheimer Edelmekallpreiſe vom 28. Dez. 1 Kg. Gold 2795 G. 2809.; 1 Kg. Silber 94,50—95,00 G. 96,50.; 1 Gramm Platin 14,25 G. 14,50 B. Kurszettel Akti en und Auslandsanleihen in Prozenten. Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe(per medio bezw. ulttmo) 9 Irankfurter Dividenden ⸗Werte. Bauk⸗Aketien. 28. 29, 20, 20. Feedltt.50 80,—D Hypotetend 5,8 8,88 Rheln. Crebitbank 78.— 79. —5 Bank.7532,— Wadeg. Bont 81,— 62.— Rhein. Hyp.-Bl. 58,75 53,75 Bank, Br. Ind 79,25—.— Vereinsdank—Südd..⸗Erd.⸗B.—.——— Babr..-CrebW—.—- Hieent.-Gelellſch. 192.8 105,0] Südd. Discontog. 88,— 85 —80.— 4½75.7„Lok. u. Str. 98,.— 98.⸗Amk. Paktf. 94— 92.75Roland⸗Linie ⸗ 25 S085. Eſenbahn 90.— 91.5 9. Subem.9 46. 82,25 81.750 Verein. Elbeſchiff 35.— 35,.— Union⸗Gießerei.. 14.85 14,25 Vogel Telegr.⸗Dr 39,— 38.50 Wittener Gußſtah 182 50 25.50 Varziner Papier 35, 37,—[Vogtländ Maſch..50 1, Ver. B. Frkf. Gum. 36,50 32,.Wanderer⸗Werke 62,59 60,.— Jale Verein Ver. Chm. Tharl. 48.— 49.75 Weſer Akt.⸗Geſf.—.——— V. Diſch. Nickelw 84.— 84,— Weſterreg. Alkall. 94.88 93,85 g de-60,.— Frtfri. Hyp.⸗Bk. 52.80 88, iiner Handg. 177 Neiallt. u..-G. 70.50.25] Mannp. Berſ.-Gel. 59.— Baltimosss d8s 28 88,50J Hanſa O ſchiff. 1 9875 98.50 Ton u. Peiotzt 98, 88½ Mineld. Erdtt⸗B. 50,— g,: Franff. Adg. Ver. 67,50 86.— Fene e 0 dr: Jeen n 1015 1012 Seen m a. g 61——— Banle⸗Aletlen. ... TT —72— armer Bankv. 66,— 66,.— Deulſche Ban 8 104, 8125 eeeeee Gerl.Hand-Geſ, T 1870 185,5 Ot. leberſee Bnk. 81,— 81, Nhein Creditbant 19.—79.— Bergwerlt ⸗Aketien. ochum Bb u. G. ,— 80.—[Harpen. Bergbau 89,.——,— Oberſchleſ. Gb.⸗B. 88.50 87, —— 28.—27.75—— Aſchersl. 93,50 93,.— do. Eiſenind. 39,— 39.50 .⸗Zugem Begw. 60,— 89.75 Kaliw. Salzdetf.—.—— 60,25 58.50 Eichweil Bergw. 112.5 114,0 Kaltwerle Weſter, 95,0 94,25 Rhein Braunkohle 119,5 1183,0 Gelſenk Irgwt 64,75—,— Klöckner⸗Werke—.— ,— Salzw. Heilbronn 70,— 70.— Gelſenk. Gußſt. 17,25 17.50 Mannesmnnröh. 51.— 50,.— Te Bergbau. 40.— 40,— Crausport⸗Aletien. Wttbrg. Notenbk. 68. 75 66.75S 1B. K. u. Saurahütte 24.10 24.— Adlerwert O Theodor Teichgräber.⸗G., Berlin. Das alleinige Vorſtands⸗ mitglied Lande iſt infolge Krankheit und mangelnder Ueber⸗ einſtimmung mit dem Aufſichtsrat auf drei Monate beurlaubt worden. Wie es heißt, wurde im abgelaufenen Jahre meiſt mit Verluſt gearbeitet. Durch ſcharfen Abbau ſoll ein Teil des Ver⸗ luſtes jedoch ausgeglichen werden. O Aniverſum⸗Fülm⸗A.⸗G. Zum Vorſitzenden des Vor⸗ ſtandes der Ufa wurde Dr. Ferd. Bausback, Direktor der württembergiſchen Niederlaſſungen der Deutſchen Bank, der ſeit einer Reihe von Jahren dem Aufſichtsrat der Ufa angehört, ernannt. Der neue Generaldirektor Dr. Bausback iſt Mitglied des Aufſichts⸗ rats einer großen Anzahl angeſehener Aktiengeſellſchaften, der Rheiniſchen Creditbank, Benz, Daimler, der Neckar⸗ .⸗G., Röhm u. Haas, Darmſtadt, Gebr. Röder, Darmſtadt, Salz⸗ werk Heilbronn, Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft Stuttgart, Württ. Notenbank Stuttgart u. a. mehr. neueſte Handelsnachrichten Amerikaniſche Abſchlußverhandlungen der Afa Berlin, 29. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die B. Z. erfährt, finden im Laufe des heutigen Tages die Abſchluß⸗ verhandlungen zwiſchen den Delegierten der Univerſum Film .⸗G.(Uf a) und den Vertretern dreier amerikaniſcher Fil m⸗ Konzerne ſtatt. Es iſt anzunehmen, daß nach Hinzutritt der amerikaniſchen Konzerne die Beziehungen der Ufa zu Amerika auf eine weſentlich breitere Finanzbaſis geſtellt werden. Amerikaniſche Bankgründung -u- New Vork, 29. Dez.(Spezialkabeldienſt der United Preß.) Das auch durch ſeine Europaanleihen bekannte Bankhaus Dillon, Read and Co., das erſt vor kurzer Zeit durch die Erlangung der Aktienmehrheit der Dodge Automobilfabriken in die Reihe der mächtigſten Unternehmungen Amerikas vorgerückt iſt, verhandelt augenblicklich mit zwei anderen Banken über eine Fuſion, nach deren Durchführung das Kapital der neuen Bank rund 1 Milliarde Dollar betragen würde. Mit dieſer gewaltigen Summe würde die neue Bank in die allernächſte Nähe des welt⸗ berühmten Bankhauſes Morgan vorrücken, und alle anderen Konkurrenten weit hinter ſich laſſen. Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe Abgeſchwächt OMannheim, 29. Dez. Die Tendenz am Aktienmarkt war heute im allgemeinen eher leicht abgeſchwächt. Für Spezialwerte wie Rheinmühlenwerke und NS. U. zeigte ſich etwas Intereſſe, ſo daß dieſe Werte im Kurſe anziehen konnten. Vorkriegspfandbriefe waren höher geſucht. Es notierten: Creditbank 79, Süddeutſche Disconto 86, Badiſche Anilin 106,75, Rhenania 27, Werger 92, Badiſche Aſſekuranz 115, Mannheimer Verſicherung 58, Benz 21, Gebr. Fahr 30, Fuchs Waggon 0,7, Germania⸗Linoleum 75, Karls⸗ ruher Maſchinen 24,50, Mez u. Söhne 64, Neckarſulmer 30, Rhein⸗ elektra 52,25, Rheinmühlenwerke 57,50, Wayß u. Freytag 55,50, Zellwald 80, Zuckerfabrik Frankenthal 40, Zuckerfabrik Waghäuſel 31, alte Rheinbriefe 5,7. Frankfurter Wertpapferbseſe Schwankend, ſpäter überwiegend ſchwächer Frankfurt a.., 29. Dez.(Drahtb.) Die feſte Stimmung der geſtrigen Abendbörſe übertrug ſich zunächſt anf den heutigen vorbörslichen Verkehr. Hauptſächlich konnten die chemiſchen Werte weiter anziehen. Bei Beginn des offiziellen Verkehrs nannte man ſämtliche chemiſchen Werte 108,50, dann aber meldete die Arbitrage ſchwächere Kurſe aus Berlin, worauf die Anilinpapiere über 1 pCt. verloren. Der Kursrückgang übertrug ſich auch auf die anderen Marktgebiete, die Börſe zeigte aber ziemliche Widerſtands⸗ Ubrenſad. dyn 28. 29, 28. 29 Jurtw.. Ver. deutſch. Oelfb. 24,28 24.50 Vogtl. Maſch. St..50—.— V. f. ch. Ind.Maingz 37,—- 37.90] Voigt& Häff. St. 60.— 60,.—- Ver. Faßf. Caſſel 37.—.97,.—Volthom. Seil.K. 20,— 20.—] Offſtein V. Pinfel Nürnd—.——.—Wayß& Freytag 56,— 55 85 Ver Ultramarinfk—,— 83,— Zelſt Waldd St. 81,— 78.25 FIreiverkehrs ⸗Kurſe. Beng..„„ 21.— 21.—1 Mansfelder. Elderfeld-Kupfer—.-—„Mez Söhne.—.——-I Entrepriſes... 8,50.50 Stuttgart J Kohl! Rheinſtahl e Rhenania Cdem. 27 50 27.50 fähigkeit, ſo daß die Kursrückgänge auf dem Chemie⸗, dem Montan⸗ und dem Elektromarkte 1 pCt. nicht überſtiegen. Die Motoren⸗ und Maſchinenaktien zeigten ſogar Kursgewinne von 0,5 pCt. Auch die Zellſtoffaktien waren weiter gefragt und gebeſſert, Später wurde die Umſatztätigkeit auf allen Gebieten eingeſchrän Die Schiffahrtswerte waren vernachläſſigt und etwas ſchwächer. Deutſche Anleihen blieben feſt und unverändert. Von den ausländiſchen Renten waren Türken etwas feſter. Die Pfandbriefe waren ſehr ſtill. Im Freiverkehr blieb die Ten⸗ denz unverändert. Becker Kohle 37, Benz 21, Brown Boveri 515 Entrepriſes 8,50, Growag 36,50, Krügershall 64, Ufa 49 und Unterfranken 51. Berliner Wertpapierbörſe Kursverluſte Berlin, 29. Dez.(Drahtb.) Die Börſe eröffnete in ſchwacher Haltung, da Abgaben namentlich am Montanmarkte in den wich⸗ tigſten Papieren verſtimmten und teilweiſe einen empfindlichen Druck ausübten. So ſetzten Gelſenkirchener um 3 pCt. niedriger ein. Erklärt wurde dieſer Rückgang durch die Mißſtimmung, vo⸗ nach in einer angeblich geſtern abgehaltenen Aufſichtsratsſitzung der Gelſenkirchener Bergwerksgeſellſchaft ein Beſchluß in Angelegen⸗ heit des Eiſentruſtes nicht gefaßt worden ſei. Man ſchließt darauf auf neuerliche Schwierigkeiten, ſo daß das Zuſtandekommen des Planes in Frage geſtellt wird. Auch iſt eine auswärtige dem Vankfach nichtangehörige Firma zu umfangreichen Verkäufen ge⸗ zwungen worden. Harpener verloren über 3, Phönix über 2, Rheinſtahl ziemlich 2 pCt. AcG. büßten 2 pCt., Schuckert 2,5 pCt⸗ ein. Maſchinenfabrikaktien hatten ungleichmäßige Kursbewegung⸗ Das Geſchäft hielt ſich in ziemlich engen Grenzen. Wenig verändert blieben Bankaktien. Deutſche Anleihen waren etwas ab⸗ geſchwächt, auch Vorkriegshypothekenbank⸗Pfandbriefe, während landſchaftliche Goldpfandbriefe ſich beſſer behaupten konnten. Die Geldſätze wurden wegen des herannahenden Ultimo⸗ etwas höher gehalten und zwar Tagesgeld auf—10 pCt., für Monatsgeld auf 9,5—11,5 pCt. und für Geld über Ultimo auf 10—11,5 pCt. 2 Berliner Deviſen Amtih 28. 28 r.. 29 B. 29 rpy. Holland 166,59 169.01 96l 18874 109.13 voll Buenss-Nlte.733 1,37 5.730 1740 2 Brüſſel. 19.02 19,56 5 19,02 19,.03 5 D 85.24 85.46 5 85.01 85.28 85 Danzigaag 80.75 80.95 80.70 80.90 0 Fopendagen 108.92 104.18 15 103.74 104.00. Uiabon 21.275 21.325 5 21 275 41.325 1 Stockholm, 1125⁴ 112.82 8 12 61 112.89 4 Helfingfore. 10,.545 10.585 1 10.845 10.588 8 Italten. 18.905 18.945 5 16.92 16.96 London 20.847 20.397 5 20.949 20.339 New⸗Hor! 495 408 5.195 4205 Paris. 15.9 15.93—.33 15,53 1* Schwoiß 81,18 3136 81.14 81.34 85 Spanien 59,28 5,42 8 59.23 59.37 2 Jadann.817.841 55.824.826 3 Konſtantinopel..235.445 15 2230 2240 3 Rio de Janelro 0,603 060⁵5.803.606 5 Wen abg. 50.23 80,.37 5 30.28.87 5 Prag. 12.413 14,258 12113 14.453 5 Jugoflavten——55 4⁴5⁵ 55 Budapeſt. 8 5 85 Soſa.615.025 4.005 4015 Athen 5,44 5,46 50 5,44.45 8 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt. 29. 20 28. 20, 28, 29, 28 29. 24.— 22.50 Ver. Jellſt. Berlin 47.— 49.—Zuckerf. B. Wagh. 33.25 32 50Phöntz Bergdau J 60,75 58,37 Nomdach. Hünen T 11,25 11.—Schuckeri& Co. T 84,12 52.30 „ Frankenth. 39,— 41, Hermann Pöge 21.— 20,0 Roſitzer Braunk. 26.— 28.75 Segall Strump 38,50 39.— eilbronn 38.—85.10Rathgeber Wagg. 18,25 19.—Rofſißer Zucker 95,25 85.—[Reisbolz Paplier 106,0—.— Rheingau 35.— 84.—[Rhein. Braunkbl. T 123.0 111.7 Rütgerswerk 85.75 34,.— Rhein. Chamotte—.——.—Sachſenwerk⸗ Rhein. Elektrizitäf 53.—53,.— Sächſ. Gußſtad 59,— 58,50J Raſtatter Wa——„Abein. Met. Vorz 17. arotti 1 N5 51.— 42.—Rhein. Möbelſtoff 63.—63.— Scheidemandel 67.— 70.—[Siemens Elokir. 52,75 52— Rückforth Rac)—.——.—Siemenss Hals T 68,87 67,75 IT 46.— 45.— Sinner.⸗G. 51.50 85,28 35,12 35,50Stettiner Bulkan 20, 35,50 35,50 Stoehr Kammgn. 113.) 13.5 109,0 10.0 Stoewer Nähm 42,2 42. 91.50 81.25 Stollb. Zinthütten—— 75,½25 20 25 18.87 Südd Immobil. 885 749.12 48.65 0 Schneiden 49, 55,— Teckl. Schiffsw. chubert& Salz 8.— 85. Teichgräber 5520 5.— .75 8,50 Berliner Dividenden⸗Werte. Teleph. Berliner 40 50 40.. Glanzſtoff Eö 2.0 728,0 Weſtf Eiſen Igdr. ee Thale Eiſenhütte—.——.—Ver. Harzer Kalt 31.— 31,.—Wicking⸗Cemen 260 Cransport-⸗Alekien. Thoerl Oelfabrik 38,68 39,— 2 Sch Bem 28, 28.— Wiesloch Lonmat. 8025.— Schantungbahn.80.50J.-Auſtral. Deſch. 82,78 83,.—[Norddtſch. Lloyd T 98.25 94,85 Thüring. Saline.—.——,[ Stabl...Zoy 86,50 88.50 Wilbelmsh. Eulau 30,— 30.— Com. u. Privatb IJ 98,.— 98.—Disc. Command I 103,2 108,2 Süddeutſch. Diseo. 85,— 88.— 3„ -G. f. Anilinfab T 107,0 105,/ Bayr. Spiegelgls 32,35 33. Chem. Hyden 558,—54,75 .-G. i. Berthrsm 85,28 85,— J. P. Bemberg 102,7 105,0 Chem. Weller 105.7 106,0 Alexanderwerk 56, 56,— Bergmann Elek. 7 65, 65,— Chem. Gelſent. 41,— 41,— 118,2 116,0 Unionwerk Maſch“—,—— Darmſt. Nt.⸗Bk. T 104,2 104, 2 Dresdner Bank T 101,5 101,.5] Weſtbank.. 53.——,— Adler Kan .k—ꝶ ęęTTCTT—— ̃ ͤũòi⁊᷑⁊—— PP ³ w v222—— ————————bTT—————— ——.— Irddeutſch. Liog 98.— 94,75 Baltimore KOhio 84.50 84, 25 Ssdn Wafen 275 88.15 Lete⸗l. St..-.— .Möm. Billpſe 52.50 52.80 —— 1030 1040 Mainzer Stamm—,— 115,0 erg. Biadg 1390 2245 Schwarg⸗Storch.—— 57. Werger 1,— Ged.— 16,.— 16 80 ler Oopen—— Nleyer 24.50 24 50 4 0. Stamm 88.— 88 75 „Buf Aſchaffb. Zellſtof 56,— 57.— Bahnded. Darmm 18,.— 18.— Babenia Weinh.—.——. Induſtrie⸗Aletien. Bad. Antl. u. Soda 107,1 106,0 Bad. Elektr.-Geſ.—— Bad. Maſch. Durl. 105,0 105,0 Bad. Uhrenffurtw. 10,.— 10, Bayriſch. Spiegen 32,50 32,50 Bayer. Telluloid—,——, Beck& Henkel 22,— 22,28 Bergmann Elektr.—.— 83,— Bing Metallw.—, 29,59 Brem.⸗Beſigh. Oel 25,50 27.75 Breuer Stamm 75,— 75, Brockhues.⸗W.—,— 28, Broncef. Schlenk 129.0 129.0 Bürſtenf. Erlang. 23.——. Cem. Heidelberg. 60,.— 650,75 Cemeni Karlſtadt 73.— 73, Cem. Lothr. Meg——— Chamotte Anna.———— Chem. Wrk. Albert 67.— 88,— Goldenderg—.—— Griesheim. 107.0 106.0 Com. Nürnd. Bz.—.——.— Daimler Motor 23,50 22.— Di Eiſenh. Berlin 26,50 27,50 D. Gold⸗ u. S. Anſt. 79,85 80, Deutſche Verlag Dyckerhf.& Widm. 29,50 23,25 Dingler Zweibr. 5,10 5,10 —.——.— Düſſeld. Rat. Dürr 20,50 30.— Eiſenwertstaiſrslt 17,0 17.— erf.. U. B. 106.7 106 2 kir. Achtu. Kro. 75.— 78,25 8 Wolle 20.50 21.— 1— Emalflle Sr Ullr. 19,.— 19. ingen Worms—.— 53.— Ehrgard& Sehm.—.——.— nger Maſchin 23,25 22 10 Enlunger Spinn. 50.— 200,0 ſader 3 Bleiſun—.——, der& Schleich 41 50—.— ardwerl Mühld 70 50 70 50 gt Gebt. Pirm 3050—.— u. Gutll. Carie——19 fanmech. Jener 41.28 4 25 elſt Seel Jrnkfr. 17, 7 Jilzfabrit Fulda 78— 78.— tankfurter Hof 74.— 74,— ſrankf. Pot.&KWil. 26,.— 25.— ichswag Stam—— 0, anz Lud Main 0,025 0022 Geiling& Co. 17.75 19,.— Goldſchmidt Td. 54,— 50,80 Gritzner M. Durl.—.— 78,50 Irkrftw. Mhm.5% 8,85 8,85 a. u, +2 San Denabt. 74 50 74.50 anfwert. Füßen 45.— 45.— ilpertArmaturib. 17.75 17,/5 Hirſch Kupf. u. M.—.— 63 Hoch⸗ u. Tiefbau 40.—4,— Höchſter Farbwrk. 170 105,7 Holg Phil. 40,5 39,50 Holzverkohl.⸗Id. 40,95 40,10 Junghans Stamm 58.— 58,— ammga Kaiſersl. 62,25 61,— Karlsr. Maſchin 24.50 25, Kemp, Stettin. 0,225 0,225 Klein, Sch.& Beck. 20,50 21.— Knort Hellbronn 48,25 45,25 Konſerven Braun—.—— Krauß& Co. Lok. 31.18 31.75 Krumm, Otio e Lahmeher& Co 64.75—,— Loch sburg 66, 75 66.50 Veoerwrk. Rothe—.— 31.— Ged. Spiche. Br.-A. 21,—.— — Wal, 478, 4. e In.— 13. n——4 39,— AesMüng. Sas. Mae 180 fß.— Moenne Stamm. 26,.— 23,— Las Oderun 77.50 27,50 U. Nack.—.— 28.50 ege. 48— 4 Union Fekf 51.— 51,— Pf. Pulv. St. Ing.—.——.— Philipps.⸗G. Frt.——. Porzellan Weſſel 40,— 40, Rein. Gebb& Sch 41.50 42,25 Mh. elet M. Stamm 58 75 32.25 Nh. Maſch. Oed. 22,50 Nhenania Aachen 27,59 27,50 Rlebock Montan 72,—71.— Nobderg Darmfſi 11.— 11,— Rütgers⸗Werke 48,50.46,90 Schlinck& C. Hog.—.— Trieotw. Beſigh. Schriftig. S. Frki. 68,— 88, Schuckerl, Nürnbg 84,.— 52.75 Sch. B. Weſſel Sl. 24,— 23,50 Alfeld Delligſen 21,— 20,25 Allg. Glektr.⸗Geſ. T 81,75 96,65 Alſ.Portl. Zement 120.0 121.0 AmmeGleſ.& Co. 57,65 56, Ammend. Papler 93,15 93.15 Anglo⸗Ki. Guano 69,75 68,— Anhalt. Kohlenw 423.— 42.— Annener Gußſtahl—,—— „Weiler t. M. 106,8 106.0fſchaſfbg Jellſt. 98,80 58,75 Augsb.⸗Ab Maſch 55 50 55.50 Ber.⸗Gub. Hurfbk 120,0 120,0 BerlinKarlst Ind. 41.50 47,— Berliner Maſchb. T 48.— 44,25 Berzellus Bergw.“ 19,— 18,25 Bing Nürnderg 30,85 30, Bismarckhütte.——— Bochumer Gußſt. T 62,25 57½50 Gbr. Böhler& Co. Chem. Albert. 69,— 68,. Concord. Spinner. 68.—67,15 Daimler Motor. 22,85 20.85 Deſſauer Gas D. Eiſenb.⸗Sign. 42. De ſoe Erdöl T 62.—.61.— Braunk. u. Brikets 81,— 81.— Br.⸗Beſigb. Oolfb. 25.50 25.25 Deutſche Kaliw 19.25 19,75 Sauſce Maſch 131.50 32.50 Steinzg 76,— 76,75 Wollw. 35,— 35, Deutſch. Eiſenh. 25,65 25,25 donnersmarckh. 43,— 42,— Dü Metall 72.— 72, Dürrkoppwerke 29,25 29.— Düſſeld. Giſend.— Dynamit Nobel 77,75 70,15 Eckard Maſchin. 44.50 4. Eiſenw. O Meger—.——.— Elberfeld. Farb. T 106,0 106.0 Elberfeld. Kupfer—.——, Elektr Lieferung 86.- 66.59 8 38 — 85 Oisbach& Co. 1 1,0 148.0 Euwuge Aile. 8 1 nzinger et 54, Sage Seaſ 112,T 114. aber Bleiſtift 52.13 52,— ahl, Liſt& Co. 48,— 47,85 eldmühle Papier 62,50 62,— elten& Guill. 90,- 89,85 lend. Brückend. 8,.——— Friſter.,30 2,40 Gacgg 0,175 0,175 aggenau Urz 21.25 20,25 Ganz Ludwig—„ Gebhard Texül 81.25 81,25 Gelſenk. Bergw. T 65, 61.25 Elektr. Licht u. Rr. I 75,91 77,— Gelſenk. Gußſtabl 17,13 17.— Jenſchow& 60 38,— 39,25 Germ. Portld.⸗Z. 68,— 70,— Gerresheim. G — las e Geſ..elektr. Unter T 90 75 97,505% Mexikaner.—.—. 14% Türk. unif. Anl.—.——.— 4% 17 5 Goedhardt 82,50 34,504¼% Oeſt Schatza 14,73 5 Goldſchmidt, Th. 51.,75 50,6004% Goerz C. P. 40,— 40, 4% Gothaer Waggon 21.50 21.254% Silberrte.—.— 1,— 4½%„1914 14.70—, Greppiner Werke 87, 87.—4%„ Papi Gritzner Maſchin. 72.50 76,—4% Türk. Ad.⸗Anl..60 6. 5 Arkrftw. Mhm.6% 9,20 9,154 Gebr. Großmann 59,50 59,504% Grün& Bilfinger—.——, Gruſchwitz Textil.39,— 38.50 Hackethal Drah. 33, 75 34, Halleſche Naſch. 7.— 6,85 Hammerſ. Spinn. 73,50 73.50 H innov. M. Egeſt. 84.— 36,75 Hann. Waggonfd—,——, Hanſa Llogd 28,—21.25 Hbg.⸗Wien Gum 42,— 40,15 3 8885 arpen. Bergdau 89. Hietmann Naſch 21.35 22,— Heckmann C. 55.— 56.15 1 ütte 49.30 40, ilper! Maſch. 17 50 16. indr. 2 5 ern. 5 1 upfer Zieſch rg Leder 54,— 35 Schuhfabrik Herz—.—— e—— 2— Siem. AHals,, Berl 68, 67,25 Sinalco Detmold—— Südd. Drahtind.———.— S. Jed. St. Ingd. Strohſt. V. Drd. 111,5—— Schneld. KHanan 41.— 47.— 43, = HAbdrg, B05 34,vüdenſcheid Höchſter Farbw. T 107,0 108,2 9540 762,15 61.30 Philipp Holzmann 40.— 39,15 Horchwerke. 28.50 30.— Humdoldt Maſch. 24,59 24.— loge⸗Gerk. 6,15.33 Yto. e. N. Kaoſ⸗ N. Jüdel& Co 43.75 43.35 Bebr. Junghans 55. 52.— Kahla Porzellan 43,— 44 75 Kallo ersl. 92.75 91,.75 Kattowitz. Bergb 7,75.65 N. Kemp 0,300.300 ſclöcknerwerke—.— 50, 50 Judw. Joewedco. 100,2101.0 Rala Rottweiler 79.50 75,— Zebr Körtin Koſtheimer Cell. Kötitzer Kunſtled er—,„AKraaz Cie. Lok. Alſe Bergbau T 75,50 71.25 Ky fhäuſer Hütte 24 15 24. Jagneger& Co. 63.—82. 755 35,— 53,85 15081 50 2 24.85 .65.85 ukau& Steffen.—.25 et. 24,75 25.— Magirus.⸗G. 32,80 32,37 Mannesmannr. T 51,— 49,.— Mansfeld. Aktlen 69.—39,37 Martim.Küblhall. 15— 15,25 86.— IMazimiliansau 76— ech. Beb. Uind. 113,0 11ʃ, Weberei Zittau 54,— 54,— Merkur Wollwar 90,— 89.50 Mir& Geneſt. 39.78 57.50 Notoꝛza Du) 8, J, Mokord. Fiaun.75—,— Nüßldelm Berg 98,— 70,5 Neckarſ. Fadrzg. J0. 7 Madeantn 92.85 81,370%%%%½ eele/— aum 94, 92.½% Deſts n115 17 1 80 4½% d0 Bold. am..95.70 3/½% 0.„ v. 187— Nordd Wollk, T. 63,75 88,5 Goldanleihe Otſch. Atl. Telegr 28.5 23,19 Dollarſchäße. 4 Deulſch⸗Sugemb. T Reichsſchatz. IV- V 0. 167 0,1874% Prß. Konſols 92 0,.215„ 5 Deutſch.Gußſtahl 52. 50,75.8% B. Reichsanl. 0. 02.1954% Bad 8 05 Deutſche Kabeltv. 43.50 4l.—4% 1 88 75 68·500 Dollarſchätze 6908720 Golbanteihe 2 en———— Sparcprämi 1919—.———3 Karler. Maſchin. 24.25 24.5 Farl Andſtrömr 83,25 93.%%70-Reichsani.28 90.21888%½%— l Jinzel S 0. 30, 5 Ainke Khuſpnean T 40.— 40.%..8 geden—.—% Babunt,01219.—.1003. 10 3½% IV. u. V, da.——.½% Bad Aal,abz.175 0,180 4% Württ. k. 1018— C. 99 5 45,— 45, C. Sorenz. 65. 65.50%e%% VI.-IX do. 30% do. don ſtollmr.& Jourdan 54.50 53,— Lothr. Brtl.-Cem Ver. Ultramarin. 66,— 68,50 Wittener Stahl 65.25 68,78 50Wolf, Buckau. 23.50 25, 40— 46.— ellſtoff Waldhf 81,25 79,25 Borliner Freiderkehrs⸗Kurſe. 91.—31.— 47— 46, Ronnenberg ——.— 6 Mitteldk. Kreditb J 90,50 90,25 Api, Allg Petr.Jd—,——,— Hochfrequenz.. 63,— 62, Ruſſenbank 15 2⁰⁰ 2,80 2 Bergb Präſid.“ 38..37,— Int. Petr. U. Ipu“—.——.— Sichel&(o. Induſtrie⸗Alktien. Bentmen——5— 66,— 68,50 Sdufre Setpeie„— 5 Accumulat. Fabr. 79,7s 79.65 Badiſche Anilin T 106,2 106,0J Bremer Vulkan. 89,25 39.75 Benz⸗Motor.25 J, eyer Textil-...———,— Südſee Phasphal 20, 19, Adler ppenb.2028 26.,25 Jalde Maſchtn 1,0.30] Buderus Eiſenw. 27.78 26,75 Deutſche Petr. 49,—7,[Petersb. Int.Hand.80 ree 5 48.— 49.— = 24,75 Bamag⸗Meguin 27.50 28,— Chem Griesb. 1 106.5 10 7 Diamond. 22,5022,75 Berliner Feſtverzinsliche Werte. a) RNeichs⸗ und Staatspapiere. 90.25 90,253¾% D. Reichsanl 0,212 0,212 J5% B. Kohtenanl..75 8,78 9625 98,353% Hat: l. 5% Preuß Kallam 330 30 Roggenwert. 5,90.80 „ VI-IkX.167 0,1823½%, 5„215 0,2 55% Roggenrentb. 4,10.07 1924er 0, 165 0, 16050%„.,222 0,2225% Schſ. Braunk. 2,25 225 Landſch. Rogg—.— 65 E 17 J8¼0½ Bager. Anl.——.195 b) Ausländiſche Neutenwerte. 00 o„ 14%„ Golprior. 4,35.25 %, 8,10.80.60% Südö..P.„ Goldrente 16,50 16.„.-Los 2.10 21,1.60%„ neue Pr.—.— cono. Rte.—.— 0,650 f4½/% l..R1913.5 9, 75%„ Obligat. 10,5—.— 0 4½% Anal., Ser.].— 77 Goldrte 21.40 11.25 4½%„ I 613 6,18 „ Kronr..600 0, 750 4½%„ III 590 8,65 „ Bagd.⸗Eiſ.1 8,2).80 8% Oe.⸗UH. Stb. alte 14.00 14,505% Tebuantepect—-——= II 6,50.40 9% Oe⸗UIX. SrI74) 14 50—.— Frankefurter Feſtverzinsliche Werte. a) Juländiſche. .— Ib D. S gteg. 99 402.—14% Babr.-Anl.—f 02g .210 545 errt—.——. 4% . —2—— % do.* 1——— br.S. 4% Bao. Pf.cu. B—.—— 100005 2 30% Gr. Schaganw.— 4% Bao. Pf. Eu. B 85 3— 4% do. dos.—.——, 3½% do, 2 Audee Aemaſ 98 5 50% 8. Reichsant 0,400.192 40% Preuß. Kon!..210 0215 40% he,.80 u. 08—2 517⁰ Jindenderg. 31,80 31.—4,0 unt..1920— 450%:210.2129%ů% abgeſt. 91886 17⁰ — sdo-A10—.—— 0,2900,290 do. Rente—.— 545⁰ ———.— d) Ausländiſche 0% Rumàn. 1903.05.—%bo et. n. 51910 150 16 Oberſchl,Giſebd. T 37,25 37.254,/%% do. Schah. 18.50 18,—4% bo. am. NI.-B. 8% Ner. am. Ing.—.—— „Hlaad T 40.4050 1 bo. Silbert. 1.—.18 4% Trr. Bu f.% 40% 85 40 2 „eee F 5459 82,.04% do. Golbrent.———4%.„ Seil 6,40%% Img, Ant. J0.8. Odrenn& wopo T 8112 59.65J4% do. eind. Rene———% ln as, Goldr. 11.40 11,50 9% Tehuantepet Seeneegess Aene Mannheimer Jeitung Abend⸗NRusgabe) :. Seite. Nr. 601. Dienskag. den 20 Bezenber 1925 Des Kaiſers alte Kleider Roman von Frank heller — Copyright by Theſpis⸗Verlag in München 1920 (Nachdruck verboten.) U⸗u⸗it! Von oben herab war ein leiſer Pfiff gekommen. Die Vorbe⸗ reitungen zu meiner zweiten Geſetzesübertretung ſchienen erledigt zu ſein. Mit klopfendem Herzen flog ich die Treppen hinauf. Wäh⸗ rend ich die letzte Stufen nahm, ſpürte ich, wie Hände mich an den Rockſchößen faßten und mich zurückzogen. Das waren meine bürger⸗ lichen Schutzengel, die weinend einen letzten Verſuch machten, mich Zurückzuhalten. Ich ermannte mich und ſchleppte ſie die Treppen Hinauf, aber es war eine ſchwere Laſt. Endlich war ich oben. Dder Profeſſor zog mich haſtig durch eine halboffene Türe, an der Herrn Pitz Viſitenkarte prangte, und zog ſie leiſe hinter uns zu. Zum zweiten Male hatte ich den Rubikon überſchritten. „Vergeſſen Sie nicht, lautlos zu gehen,“ flüſterte der Profeſſor. „Die Leute hier im Hauſe ſind noch auf.“ Ich nickte bedeutungsvoll. Der Profeſſor ging, ohne zu zögern, vor mir in ein großes Zimmer. Nachdem er die Türe in den Vorraum geſchloſſen hatte, zündete er den Lüſter an und begann ſich umzuſeben. Wir ſtanden offenbar in Herrn Pix Speiſeſaal. Ob er einen eigenen Haushalt führte, wußte ich nichkt. Es war ja denkbar, daß er dies kat, und daß die Haushälterin jetzt ſein Haus verlaſſen hatte, wie die Ratten das ſinkende Seeräuberſchiff. Es war auch denkbar, daß er ſich und ſeinen Gäſten das Eſſen aus der Stadt bringen ließ. Auf jeden Fall war der Speiſeſaal ſtilvoll, aber für uns, die wir eben aus dem Cafs kamen, bot er keinerlei Intereſſe. Wir drehten das Licht ab und ſchritten weiter. Der nächſte Raum erwies ſich als ein Rauchzimmer, in orienta⸗ liſchem Stil möbliert. Auch durch dieſes ſchlichen wir, ohne uns aufzuhalten. Dahinter lagen Herrn Pitz' zwei letzte Zimmer, das Arbeits⸗ zimmer und das Schlafzimmer. Hier machte der Profeſſor halt. Nachdem er ſich überzeugt hatte, daß das Arbeifsgimmer auf die Straße und das Schlafzimmer in den Hof ging, zog er ſtumm die Draperien vor allen Fenſtern vor und zündete an. Die Draperien ſchienen dick genug, um das Licht nicht durchzulaſſen. Er blieb mitten im Schlafzimmer ſtehen. Die Hände in den Hoſentaſchen, überflog er die Einrichtung des Zimmers in allen Einzelheiten. Ich beobachtete ihn geſpannt, um zu ſehen, was ge⸗ 8 würde. Ich gebe zu, daß ich ſeine nächſte Handlung nie er⸗ raten hätte. Er ſteuerte, ohne zu zögern, auf Herrn Pitz' Garderobe los, die ſich in einer Abteilung im Hintergrunde des Schlafzimmers befand. Was in aller Welt meinte er? Ohne zu zögern, aber auch ohne ſich zu übereilen, begann er, den Inhalt der Garderobe durchzugehen. Herr Pitz mußte ein Kleidernarr ſein, denn die Garderobe ſchien außerordentlich reichhaltig. Der Pofeſſor unterſuchte Anzug für An⸗ 25 und hängte ſie wieder zurück. Schließlich hatte er die ganze rderobe durchgenommen und wandte ſich nun der Kommode zu. Die enthielt Kragen, Hemden, Krawatten, Strümpfe, Unterkleider, alles in reichſter Auswahl. Aber nichts davon vermochte den Pro⸗ daler zu feſſeln. Er ſetzte die Unterſuchung, Lade für Lade, fort, in⸗ m er mit erſtaunlicher Fingerfertigkeit alles ſo zurücklegte, wie er Kegen hatte. Ein Außenſtehender hätte ni n können, daß die ommode Beſuch 7 5 hatte. Endlich war er ihr ſertig und erhob ſich mik einer unzufriedenen Grimaſſe. konnte mich nicht länger beherrſchen. „Was in aller Welt treiben Sie denn?“ flüſterte ich.„Glauben Sie, daß Herr Pitz ein Kleiderdieb iſt oder daß er ſeine anderen ge⸗ ſtohlenen Sachen hier verbirgt?“ Er ſah mich an. „Herr Pitz iſt ein Kleiderdieb, wenn Sie es auch anſcheinend vergeſſen haben.“ „Kleiderdieb?“ „Haben Sie ſchon vergeſſen, daß er Ihren Rock geſtohlen hat? Den ſuche ich und nichts anderes.“ Ich war ſo verblüfft, daß ich einen Schritt zurückprallte. Alſo meinetwegen war dieſer Einbruch geſchehen! Das war ein Eifer für mich und mein Hab und Gut, den ich trotz alledem übertrieben fand. Es wäre ja ganz ſchön, wenn ich Onkel Johns Erbſtück wieder⸗ bekäme, aber das Riſiko war doch allzugroß. Ich wollte dies eben ſagen, als mich eine Entdeckung innehalten ließ, mein einziger Bei⸗ trag zu den Forſchungen des Abends. 5 5 „Wenn Sie meinen Rock ſuchen,“ ſagte ich,„können wir ſofort aufbrechen. Der liegt dort!“ Der Profeſſor drehte ſich blitzſchnell um. Als er ſah, wohm mein Finger deutete, ſtieß er einen leiſen Schrei aus. Das war nichꝛ ſo unberechtigt. Denn wo hatte Herr Pitz ſeine geſtohlene Beute, meinen mir mit weiblicher Hilfe entwendeken Kaftan placiert? Auf ein Bett, wo er zierlich zuſammengefaltet am Fußende lag wie ein Mama. daß„Der Schlaufuchs, flüſterte der Profeſſor.„Ich glaubte ſchon, „Daß i ogen— 8 1 b ber Fal iſt, wußte ich. Nein, aber daß er bei Ihrer ſchönen Blondine in Verwahrung liege. Und ſie hat wohl — Ihnen ihren Namen und ihre Empfangsſtunde anzu⸗ ſeben?“ „In letzter Zeit haben meine Damenbekanntſchaften eine be unruhigende Neigung gezeigt, dies zu vergeſſen,“ murmelte ich. Der Profeſſor lächelte und ſchlich zum Vett. —5 iſt alſo Ihr Rock?“ „Gut. Kommen Sie!“ Er löſchte das Licht im Schlafzimmer und im Arbeitszimmer aus und ging mit dem Rock über dem Arm ins Rauchzimmer zurück. Ich hatte geglaubt, wir würden jetzt abziehen, aber dieſe Hoffnung war eitel geweſen. Als wir ins Rauchzimmer gekommen waren, legte der Profeſſor den Rock 551 einen Seſſel, zog die Draperien vor den Fenſtern vor und drehte die Beleuchtung auf. Dann öffnere er gelaſſen eine Silberdoſe, die auf dem Rauchtiſchchen ſtand, und ſah ſich den Inhalt an. „Sceptre,“ ſagte er.„Herr Pitz ſcheint den Ruf eines Epiku⸗ räers, den Sie ihm— haben, zu verdienen. Rauchen Sie?“ „Was meinen Sie?“ flüſterte ich.„Sie wollen rauchen? Dann kann ja jeder ſehen, daß jemand hier geweſen iſt.“ „Was dasf Mem Daumennbdruck iſt der Polizet un bekannt. Aa ch gedenke meinen Hut nicht zu vertieren, bevor ich gehe.“ Das war grauſam. 1 ſah den Profeſſor vorwurfsvoll an. „Nehmen Sie es ſagbe er. igarette, wenn ich nachdenke.“ . Ohren nicht. 90 85 „Wenn Sie nachdenken? Wollen Sie hier bletben?“ „Ja. Ein Weilchen. Ich will mir dieſe Diebsbeute näher am em“ „Aber das können Sie doch zu Hauſe bei ſichl“ „Ohne Zweißel. Aber ich habe nicht die Geduld, ſolange zu warten, und außerdem iſt es nicht ſo ſicher, daß es dort ebenſogut gehg wie hier.“ wußte nicht mehr, was ich glauben ſollte— war er Troſt oder nicht? Es fiel mir nichts ein, was ich ſagen konnte. Aber meinen bürgerlichen Schutzengeln dafür umſo viel mehr. Die Am⸗ rufungen und Warnungen, mit denen ſie mich überſchütteten, klangen mir in 8 Ohren. 55 1 ſah meinen Geſichtsausdruck und machte einen Schritt auf di u. „Aber bitte,“ ſagte er, müßverſtehen Sie mich nicht. Es war überaus liebenswürdig von Ihnen, mich hierher zu begleiten. Aben ich will Sie natürlich nicht zurückhalten. Ich begleite Sie hinaus. Es war weder Tronie noch Geringſchätzung in ſeinem Ton. Trotzdem— oder vielleicht gerade deshalb— hatte er auf mich dien ſelbe Wirkung wie ſeine Worte im Cafs, bevor wir uns nach dem Vodroffsveſ aufmachten. Blieb er, ſo blieb ich auch. Meine Schutz⸗ engel waren die einzigen, die nicht blieben. Als ich eine Zigarette angezündet hatte, und mich auf einen von Herrn Pitz. Fauteutks ſetzle, konnte ich ſie deutlich davonfliegen hören. Herrn Pitz Woh⸗ nung war ihnen odios geworden. Ich verhärtete mein Herz und ver⸗ ſuchte mich als Held zu fühlen. Das hinderte nicht, daß ich mir den Kopf zerbrach, warum wir eigentlich noch hier ſaßen und unſere Frei⸗ heit aufs Spiel ſetzten. War es ſolcher Dinge wegen, wie ſie der Profeſſor jetzt vornuhm, ſchien es mir ganz und gar unnötig. Der— erinnerte mich eigentlich am eheſten an ſene Kleidertrödler, die ich hier und da mit meinem Vertrauen beehrk hatte. Er hatte meinen Kaftan auf einem Seſſel vor ſich ausgebreitel und ſaß 1755 da und befühlte ihn mit den Fingern. Auf und nieder, vorwärts und zurück, fuhren ſeine Hände darüber hin. Dann hob er ihn auf und prüfte ihn Zoll für Zoll, ſede Nahk und jede Falte. Nach einer kleinen Pauſe begann er die Unterſuchung mit den Fingern zum zweitenmal. Eine Viertelſtunde nach der an⸗ dern verſtrich. Ich glaube, mein Geſicht war ebenſo beredt, wie das des Herrn Pitz geweſen wäre. Was in aller Welt hatte das zu be⸗ deuten? War er nicht recht bei Troſt? Endlich legte er den Roch hin und ſtarrte ihn an, die Augenbrauen über der Stirn gefaltet. „Wieviel geben Sie dafür?“ flüſterte ich. Meine Ironie war verſchwendet. Er regungslos wie eine Bildfäule da und ſah den Rock an. Auch ſeine Zigarette war aus⸗ gegangen, während er ſie im Mundwinkel hin und her rollte. Ich zog meine Uhr heraus. Sie zeigte halb elf. (Fortſetzung folgt) „Aber ich brauche eine ſeh Eine Umwälzung auf dem Gebiet der Nasiermittel. Peri-Nasiercrèmeꝰ ist eine Rasierseife in Crèmeform. die durch den Nunderbar sahnigen Schaum. den man in Augenblick erhalt. die Eigenschaſt besitzt. auch den widerspenstigsten Bart bis in die Haarwurzeln hinein weit schneller als mit Seiſe s0 vollkommen weich zu machen. daß das Nasieren schnell, bequem und angenehm vonstatten geht. Sie ist milder als jedes an- 4 dere Rasiermittel. Kein Brennen und Spannen der Haut nach dem Rasieren. Einreiben mit den Fingern ist zweddos. Es ist gleichgültig. ob Kaltes oder Nermes, hartes ↄder weiches Wasser benutzt wird. Peri-· Rasiercreme“ schont die Klingen- gibi iinen doppelte Lebensdauer· Wer Peri· Nasierereme versucht. hat das Gefühl. sich zum ersten Mal wirklich gut zu rasieren. Nachen Sie diesen Versuch sogleich. Warten Sie nidit damit. bis Ihre Nasierseiſe aufgebraucht ist. Sie Sꝑaren Zeit und Geld und gewinnen gute Eaune. Die alte Rasierseiſe Rõnnen Sie zum Waschien verwenden. Preis fũr eine Tube M..40, dußersi sparsarn im Gebrauck. Hauicme Peri M. 48. 75.-Peri. Iullpuder N. 90 · Crème Heri · Seife A. 4 Hersteller der weltbekennten HHASANA“-Erzeugutesse- ERAMEEURr A· N 2 DR. M. AlBENSNEINM Danksagu ng. Für die vielen herzlichen Beweise aufrichtiger Teil- nahme und iür die Überaus zahlteichen Blumenspenden bel dem Hinscheiden meines lieb en Gatten, unseres guten Vaters, Schwieger vaters und Gioßvaters 4132 Hern PSter Kiss zagen wir auf diesem Wege innigen Dank. Insbesondere danken wir Herrn Stadtpfarrer Kiefer für seine trostreichen Worte am Grabe. Dio frauernden Hinterbllebenen. Tellstofkabrik Waldhol. Die nach Art. 38 der Durchführungsverordnung zum Aufwertungsgeſetz dem 29. 1925 am 2. Januar 1926 fälligen Zinſen von 20% für das br 1925 unſerer nachſtehend angefünrten Anlelhen werden mit RM.00 Kür die Abſchnitte üder P5 M. 22.50 bei unſeren Zahlſtellen abzuglich Kapftal⸗ Ahageſteuer bezahlt und zwar für ũ 20 4½% Anl. v. Jahre 1900 gegen Einreich. des Koup. Nr. 30, p. 2. 1. 1926 3 4¹.90* 6 7 1907 7˙ A 60 7 71 EP ͤ d 5 Zahlſtellen ſind außer unſerer Geſeillſchaftskaſſe: eBerliner Handels⸗Geſellſchaft in Berlin, d1e Direcnon der Disconto⸗Geſellſchaft in Berlin u. deren Zweigniederlaſſungen. ie Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G. in Mannheim und deren 00 weigniederlaſſungen, as Bankhaus E. Ladenburg in Frankfurt a. M. Soweit Obligationen mit Bogen zum Zwecke des Nachweiſes des Alt⸗ bele; hinterlegt ſind ſteht der Gegenwert der betreffenden Zinsabſchnitte 0 Einreichern bei der Einreichungsſtelle zur Verfügung. Alle Zinsſcheine it früherem Fälligteitsdatum ſind wertlos. lolg Die Regelurg der Zinszahlung für unſere Anleihen aus den Jahren i9 und 1922 wird ſpäter bekannigegeben werden. 12240 Mannheim- Waldhof, den 28. Dezember 1925. Tellstofffabrik Waldhof. 36, p. 15. 11. 1925 anz ver 30. Junf 1825 CCeschäfisiahr 1524820) Asslva 2 2 eeeeeee—— Zunt Fabrikaulagen: Zuni Atilen-Kapltal.. 2800 500— Lebens- 30. Naſchmen 80. Neſervee—.4 363 429 23 aſchinen un Teilſchuldenverſchreibun⸗ TIIII ———. 1856 130 78 gen(Emiſſ. 10200 1 37 942— versiqte 8 W 1 50 000— Verbindlichteiten.. 1 986 607 58 abauAaffienen. Vorräte an Noh⸗ Angewinn 44988 76 wenn Sie sicher sind, und Betriebsmate⸗ daß Sie ein hohes Alter erteichen; rianlenn,, wann Sle sicher sind, Vorräte an Halb⸗ 1527 888 40 daß Sie dis in das hohe Alter hinein und Fertigfabri⸗ gesund u. arbeitsfähig bleiben; 55 0 n 1 sicher sind, ſe⸗ un echſel⸗ re Angehörigen bei Ihrem Fß 41 7903 82 Ableben— 2 Umfange Außenſtände einſchließl. versorgt sind. Bankguthaben 1257 169— Sie können aber diese Sicherheit nicht 4732 877 57 4722077 57 eeee e————— ˖ee 383 N t keine Garantie für ein gewinn- und Verlust-Rechnung ner 30. Junl 1925.7 2 aes Lee, e Lordstern-Versicherungs-Konzern i 30 Geſamtunkoſten 674 657 35 20.-Ueberſchuß. 782 2900 31 Zweigstelle jur Baden und Plalr· I Abſchreibungen 269420 Mannhelm 0 5. 9 Tel. 103l Bilanz ⸗Rechnung 44938 76 78200— 782 290 gi ‚Deeeee. Der Aufſichtsrat wurde wie folgt wiedergewählt 1225⁴4 Tanneenendent Carl Künzig, Heidelberg. Frau Ferdinand Wolff Wwe., Mannheim, Major a....... atrl Wolff, Heidelberg, Rechtsanwalt Hermaun Künzig, Mannheim, Bantdirektor Pr. Benno Weil, Mannheim Manunheim⸗Neckarau, den 28. Dezember 1925. See-Muscheln Aktiengesellschaft für Seilindustrie Salm, Forellen ete. Bei allen Gelegenheiten, wo Sie Geschenke machen, ver mein enormes Ich rate Ihnen immer wiederl .. ssen Sie nicht, daß Lager Uhren, Juwelen, Gold- und Silberwaren die beste Kapitalanlage bildet.— Tausend treue Kunden schätzen meine Preiswürdigkeit FE R. J. KRAUI. UHRM AC HER und JUWELIER. O 6, 3 und 1, 3 Prachtvolle Weihnachtsgeschenke auch in den allerbilligsten Preislagen. NRehbug Pfund.10 Mark Rehrücken und Schlegel Widschwein 8 Hasen, Fasanen, Wildenten Poularden, Gänse usw. iel. 12 Theodor Straube 3,1 Ssis2; —— 7. Seite. 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