———— — — —U— ũ——— ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11. Beilagen: Sport und Spiel trag: dem Oſten“ über den Ausbruch des Weltkrieges „Der ruſſiſche Kapitän Boris Iwanov, der beim zu ſtechen und die ſchwediſchen Küſtenſtädte 8 befehl käme. Erſt eine Viertelſtunde vor — œ— 7˙— Samstag, 2. Jauuar Umgebung ſrei ins .⸗M. 85 1555 iriſchaftlichen eſtellgeld. der 5 1 Verhältniſſe Nachforderung vorbehalten Poſtſche onte Nr. 47550 Karlsruhe. Aabbeſtrehe. 8 8 8 175 Geſchäfts Nebenſtellen Wa 1005 gan Mu iger im. Erſcheint wöchentl zwölfmal. ec e 2. 7941. 7942, 7943. 7944 u. 7945. Bezugspreiſe: In Mannheim und 5. 5 die Poſt monatlich Bei eventl. Aenderung end⸗Ausgabe eMannheimer Zeitun Mannheimer General Anzeiger die ruſſiſch-kürliſche Freundſchaft der Wortlaut des vertrages „Das rufſiſche Kommiſſariat des Aeußern veröffentlicht folgen⸗ den zwiſchen Sowjetrußland und der Türkei abgeſchloſſenen Ver⸗ Am 17. Dezember haben in Paris der Volkskommiſſar für aus⸗ wärtige Angelegenheiten, G. W. Tſchitſcherin, im Namen der Re⸗ gierung der S. S. S. R. und der Außenminiſter der Türkei, Tewfik Ruſchdi Bey, im Namen der türkiſchen Regierung folgenden Ver⸗ trag abgeſchloſſen: „Die Regierung des Bundes der Sowjetrepubliken und die Re⸗ gierung der türkiſchen Republik haben in Anbetracht deſſen, daß die Intereſſen beider Verttagſchließenden die Feſtlegung genau formu⸗ ſierter Abmachungen zur Befeſtigung der andauernd normalen Be⸗ ziehungen und der aufrichtigen Freundſchaft zwiſchen ihnen er⸗ heiſchen, beſchloſſen, den Volkskommiſſar für äußere Angelegenheiten der.S..., Georg Tſchitſcherin, und den Miniſter des Aeußern der Türki, Tewfik Ruſchdi Bey, mit dieſer Aufgabe zu betrauen, welche ſich auf folgendes einigten: Artikel 1: Im Falle eines kriegeriſchen Angriffes gegen eine der vertragſchließenden Parteien von ſeiten ein oder mehrerer dritter Mächte, verpflichtet ſich die andere vertragſchließende Partei Neutralität zu wahren. Zuſatz: In den Begriff„kriegeriſchen Angriff“ können kriege⸗ riſche Manöver nicht einbezogen werden, da ſolche der anderen Par⸗ tei keinen Nachteil bereiten. Artikel 2: Jede der vertragsſchließenden Parteien ver⸗ zflichtet ſich, ſich ſeglichen Angriffs auf die andere Partei zu ent⸗ halten. Ebenſo verpflichten ſich beide vertragſchließende Parteien, ſich keinem Bündnis oder Uebereinkommen politiſchen Charakters einer oder mehrerer Mächte anzuſchließen, welches gegen eine der Parteien gerichtet iſt und ebenſo keinem Bündnis oder Ueberein⸗ kommen mit einer oder mehreren Mächten beizutreten, welches ge⸗ gen die militäriſche Sicherheit zu Lande oder zur See einer der vertragſchließenden Parteien gerichtet iſt. Außerdem verpflichtet ſich jede der vertragſchließenden Parteien, keinen Anteil an irgend einem feindlichen Akt einer dritten Macht zu nehmen, welcher gegen eine der Parteien gerichtet ſein ſollte. Abkürzung der Seſatzungs friſten! Zu der Meldung der United Preß, wonach in den letzten Tagen in Paris Verhandlungen zwiſchen der franzöſiſchen Regierung auf der einen und dem deutſchen Staatsſekretär Trendelenburg fowie dem Reichskommiſſar Freiherrn Langwerth von Simmern auf der anderen Seite ſtattgefunden u. zu einem Entgegen ko m⸗ men Frankreichs in der Abkürzung der Beſatzungs⸗ friſten geführt haben ſollen, erfahren wir von zuſtändiger Seite: Die Meldung der amerikaniſchen Nachrichtenagentur muß ſchon des⸗ halb als Kombination bezeichnet werden, weil ſich weder Staatsſekre⸗ tär Trendelenburg noch Herr von Langwerth in letzter Zeit in Paris aufgehalten hatten. Im übrigen iſt zu bedenken, daß die von Staatsſekretär Trendelenburg bisher geführten deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen, die während der Weihnachtszeit unterbrochen wurden und erſt am 12. Januar wieder beginnen, ſich ausſchließlich mit handelsvolitiſchen Problemen beſchäftigt haben. Insbeſondere hat man dabei don allen Seiten Wert darauf gelegt und vornehmlich auf deutſcher Seite, alle anderen nicht wirtſchaftlichen Fragen aus dieſen Beſprechungen auszuſchalten. So kann auch Trendelenburg niemals über Pro⸗ bleme wie die Räumung des geſamten Rheinlandes und eine frühere Abſtimmung im Saargebiet verhandelt haben und hat dies auch nicht getan. Was weiter die angeblichen Verhandlungen Lanawerths betrifft. ſo geht die Regelung dieſer großen Probleme ſelbſtverſtändlich über ſeine Machtbefugniſſe hinaus, ganz abgeſehen davon. daß ja auch die „Rheinlandkommiſſion gar nicht die Stelle iſt. mit der ſolche Verein⸗ barungen getroffen werden könnten. Die Reichsregierung wird ſelbſt⸗ verſtändlich, ſobald ſie neu gebildet worden iſt, auch die Probleme, die ſich auf die Räumung des geſamten Rheinlandes und eine frübere Abſtimmung im Saargebiet beziehen, wieder mit Energie in Angriff nehmen. Eine norwegiſche Enthüllung zum Kriegsausbruch Der bekannte norwegiſche Schriftſteller Hermann Harris Aall erzählt in ſeinem jüngſt erſchienenen Buch„Die Gefahr aus u. a. folgendes: Ausbruch des Welt⸗ krieges Leiter einer ruſſiſchen Flotille war, die in Hangö in Finn⸗ land ſtationiert war, erhielt am 9. Auguſt 1914 den Befehl, in 55 II 5 ſchieen, wenn nicht vor 12 Uhr mitternacht drahtloſer Gegen⸗ dem Ablauf der gegebenen Friſt kam der Befehl, daß die Flottille heimkehren ſollte.— Der Gewährsmann Aalls ſoll weiter darauf aufmerkſam gemacht haben, daß ein ruſſiſcher Marineoffizier bereits vor einigen Monaten in einem ſchwediſchen Wochenblatt über einen geplanten ruſſiſchen An⸗ griff auf Schweden geſchrieben habe. Artikel 3: Der gegenwärtige Vertrag trift mit dem Mo⸗ ment ſeiner Ratifizierung in Kraft und wird drei Jahre gül⸗ tig ſein. Nach Ablauf dreier Jahre wird der Vertrag automatiſch um ein weiteres Jahr verlängert, falls keine der vertragſchließenden Parteien ſechs Monate vor Ablauf der Vertragsfriſt den Wunſch äußern ſollte, den Vertrag aufzuheben. Unterzeichnet in Paris, am 17. Dezember 1925. Georg Tſchitſcherin T. Ruſchdi Protokoll1: Der Vertrag iſt ſo zu verſtehen, daß jede der vertragſchließenden Parteien in ihren Beziehungen zu dritten Mäch⸗ ten, welche außerhalb der in dieſem Vertrag feſtgelegten Be⸗ dingungen ſtehen, ihre volle Handlungsfreiheit beibehält. Protokoll 2: Beide vertragſchließenden Parteien haben ſich darauf geeinigt, daß der Ausdruck„politiſchen Charakters“ im Ar⸗ tikel 2 dieſes Vertrages ſich auch auf Uebereinkommen erſtreckt, welche auf finanzielle u. ökonomiſche Abmachungen zwiſchen irgend⸗ welchen Mächten gerichtet ſind. Protokoll 3: Beide vertragſchließenden Parteien verpflich⸗ ten ſich, Verhandlungen über die Art der Regulierung von Miß⸗ verſtändniſſen vorzunehmen, welche zwiſchen ihnen ſelbſt entſtehen könnten und welche auf dem gewöhnlichen Wege diplomatiſcher Ver⸗ handlungen nicht beſeitigt werden können. Paris, 17. Dezember. Georg Tſchilſcherin, Engliſche Inſpektionsreiſe ins Moſulgebiet V Paris, 2. Jan.(Von unſerem Pariſer Verkreter.) Aus Bag⸗ dad wird gemeldet: General Daily, einer der hervorragendſten bri⸗ tiſchen Militärſachverſtändigen im Irak und der Kriegsminiſter des Irak, Nuri Paſcha, ſind von einer Inſpeklionsreiſe an der Grenze des Moſulgebietes nach Bagdad zurückgekehrt. Sie äußerten ihre volle Befriedigung über die zur Verteidigung des Gebie⸗ tes gegen die Türkei getroffenen Maßnahmen. Die Streit⸗ kräfte, die Großbritannien und das Königreich Irak an der Grenze zuſammengezogen haben, werden mit etwa 15000 Mann an⸗ gegeben. T. Ruſchdi. Frankreichs Jutereſſe für die deutſchen Eiſenbahnobligationen V Paris, 2. Jan.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Die Nachrichten aus Waſhingtom über die Verhandlungen bezüglich der Mobik⸗ machung eines Teiles der deutſchen Eiſenbahnobligationen finden in hieſigen politiſchen Kreiſen ein außerordentliches Intereſſe und man bringt die beſchleunigte Abreiſe des neuernannten Bot⸗ ſchafters, Senater Beranger nach Waſhington enit den Verhand⸗ lungen in direkten Zuſammenhang. Gleichzeitig erwartet man eine weſentliche Beſſerung der fpanzöſiſ Valuta, falls eine Verſtändi⸗ gung zuſtande kommen ſo'lte. Der„Petit Pariſien“ teilt aus Waſhington mit, daß von deutſcher Seite die größten Anſtrengungen gemacht werden, um eine Verpfändung der Obligationen an aus⸗ landiſche Finanziers zu verhüten. Das„Echo de Paris“ ſpricht die Ueberzeugung aus, daß Deutſchland in Paris u. London darauf hin⸗ arbeite, weſentliche Milderungen des Beſatzungsregimes und eine Verkürzung der Beſetzungsfriſten zu erhalten, ſelbſt für den Fall, daß die Mobilmachung der Eiſenbahnobligationen in dem genannten Sinne nicht durchgeführt werden ſollte. Das„Echo de Paris“ warnt die öffentliche Meinung Frankreichs vor einem völligen Zuſammen⸗ bruch des Verſailler Vertrages. die franzöſiſche Linanzlage Die Lage der franzöſiſchen Finanzgeſetzgebung ſtellt ſich zum Jahresbeginn wie folgt dar: Zwei Projekte zum Ausgleich des Etats liegen der Kammer vor, nämlich die Regierungsvorlage, deren Kern die verkappte Umſatzſteuer iſt, und der zweite Vorſchlag der Kartell⸗ parteien, der durch Erſparniſſe und ſchärfere Erhebung der direkten Steuern den Etat ausgleichen will. Während die Vorlage des Finanzminiſters Doumer, die nur durch die Autorität Briands im Kabinett durchgedrungen iſt, bei den linken Kartellgruppen heftigſten Widerſtand findet, iſt die Vorlage des Kartells eine Gewähr für die Wiederherſtellung des Etats. Beide Vorlagen werden bis zum Wiederzuſammentritt der Kammer am 12. Januar von der Finanz⸗ kommiſſion beraten werden, da nach der Geſchäftsordnung der Kam⸗ mer im Gegenſatz zum Reichstag Kommiſſionsberatungen der Be⸗ ratung im Plenum vorangehen. Da die Finanz⸗ und Valutafrage trotz der Beſſerung des Franken in den letzten Tagen das politiſche Intereſſe beherrſcht, werden auch während der Kammerpauſe die führenden Parlamentarier ihre Beratungen fortſetzen. Die Vorlage des Finanzminiſters Doumer umfaßt 13 Artikei: Die erſten acht regeln die Schaffung der Amortiſationskaſſe. Neu iſt lediglich die Beſtimmung, wonach die Speiſung der Kaſſe durch 2,5 Milliarden aus Budgeteinnahmen geſchehen ſoll. Die letzten fünf Artikel bringen die neuen Steuererhöhungen. Der Satz der Bör⸗ ſenumſatzſteuer beträgt 0,6 pro Mille bis 1 pro Mille. Franzöſiſche Staatspapiere bleiben ſteuerfrei. Die Tabak⸗ preiſe werden allgemein auf das Fünffache der Vorkriegspreiſe erhöht. Die Exportumſatzſteuer wird allgemein auf 1,5 Prozent feſt⸗ geſetzt. Der Zahlungsſtempel, der als außerordentliche vorüber⸗ gehende Steuer bezeichnet wird, beträgt 1,2 Prozent und wird er⸗ hoben bei Zahlungen für Leiſtungen freier Berufe und der Han⸗ dels⸗ und Induſtriegeſchäfte, die bisher der Umſatzſteuer un⸗ terlagen. Das Wort Umſatzſteuer wird künftig vermieden. Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 2 nzeigenpreihe nach Tariſ bei Vorauszahlung pro einſp. olonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannbeim. „Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauen-Seitung · Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik„Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Kückblick und vorſchau „der Romantiker auf dem Thron“— RNomantik in Politik und Wirtſchaft— Die Reviſion des Dawesplans— Der kommende Kampf zwiſchen Genf und Moskau Heute vor 65 Jahren, am 2. Januar 1861, ſtarb Friedrich Wil⸗ helm IV. von Preußen, jene eigenartige Erſcheinung in der langen Reihe der Hohenzollern, daß ſchon 1847 David Friedrich Strauß von dem„Romantiker auf dem Thron“ ſprechen konnte. Er iſt neuer⸗ dings wieder mehr in den Vordergrund der geſchichtlichen und pfychologiſchen Vetrachtung inſofern gerückt, als in mehr oder minder geiſtvollen Abhandlungen mehr von den Politikern als von den Hiſtorikern der Verſuch gemacht wird, Wilhelm II. mit Friedrich Wilhelm IV. in Parallele zu ſtellen. Es iſt noch nicht an der Zeit, dieſen Vergleich geſchichtlich auf ſeine Stichhaltigkeit hin zu prüfen. Bei allen dieſen Betrachtungen mit politiſchem Einſchlag ſpielt auch mehr die Tendenz die Hauptrolle, als wiſſenſchaftlicher Forſchungs⸗ trieb. Aber man kann vielleicht den Vergleich in der Hinſicht an⸗ nehmen, als er zu der Frage berechtigt, ob denn die Romantiker in der Politik völlig ausgeſtorben ſind. Auf den Thronen werden ſie allerdings nicht mehr zahlreich zu finden ſein Die Monarchenſtürze in den Jahren 1917, 1918 und 1919 haben die Dynaſtien vornehm⸗ lich Europas dermaßen dezimiert, daß es heute mehr Republiken gibt, als Monarchien. Aber die Romantik war nicht ein Vorrecht der Könige allein. Sie iſt den Politikern, man kann faſt ſagen, in ihrer überwiegenden Mehrheit, genau ſo zu eigen, wie den Monarchen, und die unromantiſchen Staatsmänner ergeben in allen Ländern Europas kaum ein Dutzend. Es wäre freilich falſch, wollte man über die Romantiker ſchlechthin den Stab brechen, denn ſchließ⸗ lich iſt in jeder romantiſchen Einſtellung ein Stück Idealismus ein⸗ geſchloſſen. Wollten wir aber den Idealismus aus der Politik gänzlich ausſchalten, wäre das Ende ödeſter Materialismus, gleich⸗ bedeutend mit geiſtigem und politiſchem Tod. Geſchichtsauffaſſung und Weltanſchauung werden daher immer eine gewiſſe romantiſche Verbrämung aufweiſen, nur darf der nüchterne politiſche Kalkül da⸗ durch nicht gänzlich ausgeſchaltet werden. Es iſt eine alte Erfahrung, daß dem rückſchauenden Blick die Vergangenheit ſtets vergoldet erſcheint, was ohne weiteres erklärlich iſt aus der Einſtellung des ſeeliſchen Menſchen, das Unangenehme raſch zu vergeſſen und nur das Erfreuliche in der Erinnerung zu behalten. Damit iſt die Schiefheit des Urteils von vornherein be⸗ dingt. Das ſchadet nichts, ſolange man ſich dieſer Einſtellung be⸗ wußt bleibt. Sie wird aber zum Verderb, wenn ſie als Grundlage der Kritik und als Ausgangspunkt der Politik— im weiteſten Sinne genommen— angenommen wird. Die Romantiker auf den Parte i⸗ thronen können vielfach als Belege dafür gelten. Die Politik der Deutſchnationalen im vergangenen Jahr hat ſich trotz erfreulicher zeitweiliger aktiver Mitbetätigung von der letzten Schwimmleine der romantiſchen Auffaſſung früherer Zeiten nicht loszulöſen vermocht, Auf der Gegenſeite erweiſt ſich die Sozialdemokratie als immer noch befangen in der marxiſtiſchen Romantik. Das zeigt ſich nicht nur äußerlich in der Sprache ihrer Preſſe, die heute noch mit den ver⸗ beulten und verbrauchten Cliche-Phraſen einer längſt vergangenen Zeit operiert, ſondern auch in ihrer Taktik, die immer noch auf die Fiktion der reinen Arbeiterpartei eingeſtellt iſt, obwohl ſie doch heute nach Struktur und entwickelungsgemäßer Zuſammenſetzung ſogar im marxiſtiſchen Sinne eine Bourgeoiſiepartei geworden iſt, hinter der ſich drohend der fünfte Stand erhebt. Ihr iſt es vor⸗ nehmlich zu verdanken, daß genau ſo wie vor Jahresfriſt das alte Jahr mit einer Kriſis ſchließt und das neue mit ihr beginnt. Charakteriſtiſch iſt dabei, daß ihr ſogar aus den Reihen der Demokraten, die ſich doch ſonſt als ihre getreuen Sekundanten erweiſen, Vorwürfe und Kritiken nicht erſpart bleiben. Aber es bleibt nicht nur an dieſen beiden Parteien allein. Iſt es nicht überhaupt überlebte romantiſche Auffaſſung, von der Formaldemokratie, wie ſie 1918 in Deutſchland eingeführt worden iſt, Heil und Rettung zu erwarten? Iſt es nicht merkwürdig, daß man heute nach 78 Jahren die vorwurfsvollen Worte des Mannheimers Mathy in der Paulskirche wiederholen kann, die er den Fanatikern der Revolution zurief?„Ihr konntet wohl 36 Regierungen in Deutſchland ſtürzen, ohne daß es Euch mög⸗ lich iſt, auch nur eine arbeitsfähige Regierung neu zu ſchaffen!“ Auch das iſt ein Stück echt deutſcher Romantik, daß wir viel zu ſehr die Form in den Vordergrund ſtellen, ohne den Inhalt richtig erkannt zu haben und darnach zu handeln. Und die Romantiker in der Wirtſchaft? Im all⸗ gemeinen rühmt man den Wirtſchaftsführern und Induſtriekapitänen eine beſonders nüchterne Auffaſſung der Dinge nach. Daraus leitete Walther Rathenau ſogar die Berechtigung ab, ſchon 1922, als die Blütezeit der Inflation begann, das bekannte Wort Napoleons an Goethe dahin zu formulieren, daß die Wirtſchaft unſer Schickſal ſei⸗ Es iſt anders gekommen. Entſcheidend für unſere Entwicklung iſt trotz der ſtarken wirtſchaftlichen Beeinfluſſung doch die Politik geblieben, wenn auch beide, Politik und Wirtſchaft, wie zwei Kamm⸗ räder ineinandergreifen. Oder wenigſtens ineinandergreifen ſollten, denn wir erleben leider faſt täglich Reibungen und Fehlläufe. Dazu gehört auch der romantiſche Glaube, durch Anträge und Be⸗ ſchlüſſe in den Ausſchüſſen und im Plenum des Reichstages Beſſe⸗ rungen der Wirtſchaftslage herbeizuführen, die nach Lage der Dinge garnicht durchgeführt werden können. So z.., wenn der ſozial⸗ politiſche Ausſchuß Erhöhungen der ſozialen Leiſtungen beſchließt, die das Reich einfach nicht bezahlen kann. Geht es bei dieſem törichten Wettlauf der Parteien ſo weiter, erſchöpft ſich die Tätigkeit der Regierung ſchließlich nur noch in der Ablehnung von Anträgen. Es entſprach auch nicht dem nüchternen Tatſachenblick der Wirtſchaft, daß der Reichsverband der deutſchen Induſtrie mit ſeinem bekannten Programm erſt gegen Jahreswende herauskam. Dieſer Schritt wäre beſſer ſchon am Anfang des Jahres erfolgt, denn dann wären die vom Reichstag und der Reichsregierung unternommenen Verſuche, Ordnung in die Wirtſchaft des Stagtes und damit auch des Ein⸗ zelnen zu bringen,— Verſuche, die zweifellos mit ehrlichſtem Willen und größte Aufopferung unternommen wurden— von höheren 2. Seite. Ar. 2 Samskag, den 2. Januar 1928 Geſichtspuntten geleitet worden. Dr. Otto Kriegk malt die wohl⸗ itigen Folgen einer ſolchen Taktik des Reichsverbandes zutreffend aus, wenn er ſagt, daß man dann zum wenigſten auf der Baſis theoretiſcher Einigung das Aktionsprogramm zur Durchſetzung der Dringendſten Ziele unſerer Wirtſchaftsreform aus dem Kampfe der Meinungen viel früher hätte herausarbeiten können. Jetzt ſind wir naoch nicht einmal ſoweit gekommen, daß ein Wirtſchaftsprogramm von einer aktionsfähigen Mehrheit der Politik und der Wirtſchaft anerkannt iſt, ganz zu ſchreigen davon, daß wir noch gar nicht überſehen können, mit welchen Mitteln der Politik und des Drucks auf die Wirtſchaft ſelbſt Maßnahmen eines Wirtſchaftsprogramms durchgeſetzt werden könnten. Und das alles wenige Monate vor dem Tage, wo wir unwiderruflich die Abänderun g des Dawesgutachtens fordern müſſen, wenn wir nicht von neuem in eine fünfjährige Periode der übermäßigen Belaſtung mit 5 Reparationsverpflichtungen hineingehen wollen, die uns all das Unglück der Inflationsſahre, wenn auch in anderer Form, wieder⸗ bringen könnte. Damit wird die Saite angeſchlagen, die im Laufe des Jahres 1926 ummer lauter erklingen wird. Die Atempauſe, die uns das erſte Dawesjahr gewährte, iſt vorbei. Unſere in London feſtgeleg⸗ ten finanziellen Verpflichtungen haben wir dank der amerikaniſchen Anleihe erfüllen können. Die Zahlungen des zweiten Dawesfahres, von dem bereits vier Monate verfloſſen ſind, werden uns angeſichts der Kriſis der Deflation, als die ſich die gegenwärtige Wirt⸗ ſchaftsnot darſtellt, außerordentlich ſchwer fallen, wenn auch die Hoffnung berechtigt iſt, daß wir ſie, wenn auch unter größten Mühen und Opfern, noch leiſten können. Dann aber ſind wir am Ende unſerer Kräfte und müſſen zur Reviſion des Dawes⸗ planes ſchreiten, übrigens ein Recht, das uns im Verſailler Vertrag Ausdrücklich zugeſtanden iſt. Späteſtens alſo im Herbſt dieſes Jahres muß der Londoner Zahlungsplan abgeändert und die deutſche Ver⸗ Pflichtung vermindert werden. Gleichzeitig muß der Verſuch einer Regelung der inkeralliierten Schulden unter aktiver Teilnahme Deutlſchlands unternommen werden. Eine Rieſenaufgabe harrt da⸗ her unſer, deren Inangriffnahme nur dadurch erleichtert wird, daß uns der Locarnovertrag zu Hilfe kommt, denn das günſtigſte, was wir mit von ihm erwarten können, iſt die Talſache, daß wir in der außenpolitiſchen Arbeit dieſes Jahres nicht behindert und geſtört werden. Kommt es aber zu einer Reviſion, auch dabei jegliche romantiſche Vorkriegsauffaſſung von der Behandlung der Beſiegten ausgeſchaltet werden. Die Anſchauung, daß der Sieger ohne Zu⸗ geſtändniſſe dem Beſiegten ausſchließlich Opfer auferlegen darf, iſt endgültig erledigt. Mit Begriffen und Zahlen, mit denen man zeit⸗ weilig noch 1924 in London operierte, iſt die Reviſion undurchführ⸗ bar. Auch hier wird man abwarten müſſen, wie weit der„Geiſt von Locarno“ die für uns ſo furchtbare Romantik von Verſailles überwindet. Am die Tatſgche, daß der Weltkrieg jetzt faktiſch beendet und ein allgemeiner Rückzug der Siegerſtaaten erfolgt iſt, kommt man nicht herum. Darnach wird ſich auch die Diplomatie umzuſtellen haben. Mit den alten Mitteln des Zwietrachtſäens und Ausſpielens des einen gegen den anderen iſt es nicht mehr getan angeſichts des immer lauter werdenden Rufes„Los von Guropa“ und des begin⸗ nenden aſiatiſchen Völkerbundes. In dem bevorſtehenden Kampf zwi⸗ ſchen Genf und Moskgu als den Prototypen weltpolitiſcher Ge⸗ genſätzlichkeiten kann jenes nur Sieger bleiben, wenn es mit der bis⸗ herigen Tradition vollkommen bricht. Das„ne varietur“ der Pa⸗ raphierung des Locarnovertrages darf nicht zur Maxime der Politik werden, denn dann würde Romantik zur Verſteinerung werden. Die europäiſche Gemeinſchaft, deren wichtigſten Beſtandteil unſer Deutſch⸗ land mit bildet, kann nur erhalten werden, wenn die Fehler des ver⸗ gangenen erſten Vierteljahrhunderts beſeitigt und das zweite Viertel unſeres Zeitalters von neuen Ideen, aber auch von neuen Formen beherrſcht wird. Kurt Fischer polniſche Reiſen nach Rußland SGroßes Aufſehen in Warſchauer politiſchen Kreiſen erregte die Nachricht, daß eine Anzahl polniſcher Sejm⸗Abgeordneter, unter dieſen auch der Abgeordnete der Bauernpartei, Bryl, am 8, Jan. eine Studienreiſe nach Sowjetrußland antreten. Wenn auch die Abgeordneten als private Geſellſchaft und nicht als offizielle Sejm⸗ bertretung reiſen, ſo ſieht man doch in der Reiſe an ſich einen Erfolg der Sowjetpropaganda und insbeſondere der Taätigkeit des Warſchauer Geſandten Wojkow, der es geſchickt ver⸗ ſtanden hat, die Abgeordneten geſellſchaftlich zu ſich heranzuziehen und der auch dieſe Reiſe organiſiert. — London, 2. Jan. Wie aus Peking gemeldet wird, hat ſich in den Feuerwerkſtätten von Macao in der portugieſiſchen Hafen⸗ kolonie an der chineſiſchen Küſte eine ſchwere Exploſion ereignet, bei der 40 Perſonen getötet und 50 verletzt wurden. 200 Perſonen werden vermißt. Von Walter von Rummel Wie das transatlantiſche Kabel in den Weihnachts⸗ tagen meldete, iſt das kleine 207 Quadratkilometer um⸗ faſſende Eiland Yap, als das der deutſchen Karolinengruppe im Frieden von Verſailles den Japanern als ſogenanntes Mandat zugeſprochen. von einer furchtbaren Flutkataſtrophe betroffen worden. Mitten zwiſchen Japan und Auſtralien ein winziger Punkt auf der Karte. Wirklichkeit aber noch viel weniger, das Atom — 0 Stäubchens in der Unendlichkeit des tiefblau wogenden Stillen Ozeans, die Inſel Pap, ein kleines Eiland der Weſtkarolinen, an em Tag faſt zu umwandern. Hap wurde in den letzen Jahren des öfteren genannt, vor allem 5 Japan und die Vereinigten Staaten eine Weile lang r die Inſel und ihren Beſitz ſich nicht ſo raſch einig wurden. hat auch für den Stillen Ozean ihre gewiſſe Bedeutung. Das ſte iſt wohl die Station der früher deutſch⸗holländiſchen abellinſe Menado⸗Schanghai. Pap iſt ferner Kohlenplatz für die pfer, Stützpunkt für Kriegsſchiffe. Was die usfuhr von der el anlangt, ſo iſt dieſe in der Hauptſache die Kopra, der ge⸗ e Kern der Kokosnuß. Allerdings wurde dieſe eine Weile rk dur 2 e, beeinträchtigt, ſo daß die zwei deutſchen Koprahändler, die der Inſel ſaßen, beide keine reichen Leute wurden. Reeich, ſteinreich ſogar ſind und bleiben auf Hap nur die Ein⸗ eborenen, ſteinreich in des Wortes buchſtäblichſter Vedeutung. Hap iſt die Inſel des Steingeldes, das ſich ſonſt meines iſſens nur mehr im Togoland und an der Goldküſte findet. Aber dork handelt es ſich um ein kleines handliches Steingeld, während auf ap Geſdſteine bis zu vier Meter Durchmeſſer zu finden ſind. Mit dieſen Steinrieſen, die ſogar ihre eigenen Namen und Ehren⸗ ltel führen, kann der glückliche Beſitzer die größte Tarofelder und die ſchönſten Häuſer erſtehen, kann die allerbegehrteſten ad⸗ chen von ihren Eltern kaufen. Dieſem uns auf den erſten Blick ſo ſeltſam anmutenden Wort⸗ meſſer liegt aber ſchließlich und letzten Endes ganz derſelbe Gedanke ſugrunde wie unſerem früheren Goldgelde, der Seltenheitswert. henn der gelbe Stein, aus dem dieſe Münze hergeſtellt wird, kommt aauf Hap ſelbſt nicht vor. Er wird auf der ſüdlich davon gelegenen Palauinſel gebrochen und zwar, wie ich mich ſelbſt überzeuͤgt habe, Unter den denkbar größten Schwierigkeiten, hoch am Berge, an ſchwindelſteilen Abſtürzen, in glattſchlüpfriger Wildnis. Dann wird er mit den primitipſten Werkzeugen bearbeitet, zu einer dünnen Scheibe zurechtgeſchliffen. Durch die Mitte bohrt man ein kreis⸗ 4 das Auftreten der Schildlaus, die den Palmen bös zu⸗ Nene Mannhemer Zeitung lAbens-Nusgade) Der engliſch-türkiſche Ronflikt Wie der„Chicago Tribuna“ aus Angora gemeldet wird, wird Tewfik Ruchdi Bei dort erwartet, ſodaß die Beſprechungen über die Moſulfrage, die vorausſichtlich längere Zeit in Anſpruch neh⸗ men werden, ſofort aufgenommen werden können. Vorausſichtlich werde von einem ſofortigen Krieg gegen England nicht die Rede ſein, doch bleibe die Frage offen was die Türkei im März oder April un⸗ ternehmen wolle. Wenn England nicht vor dem Frühjahr eine Eini⸗ gung mit der Türkei erziele, ſei es durch territoriale Zugeſtändniſſe, ſei es durch eine Anleihe, ſo befände ſich die Türkei in einer ganz anderen Lage als wie heute, weil ſie gegenwärtig durch Geldmangel gehemmt und in ihren Truppenbewegungen durch die ſtarke Kälte und Schneefälle behindert werde. Die militäriſchen Sachverſtändigen in Angora hätten für den Gedanken, daß im Namen des Völkerbun⸗ des ein gemiſchtes Heer aus Engländern, Holländern, Schweizern, Schweden und Südamerikanern gegen die Türkei aufgeboten werden könne, nur ein Lächeln. Dagegen rechnet der Kriegsrat mit der Mög⸗ lichkeit eines Angriffes durch Italien oder Griechen⸗ land. Hier ſpiele die Abſicht Italiens auf die anatoliſche Küſte und die Abſicht Griechenlands auf Thrazien und Smyrna eine Rolle. Der Korreſpondent fügt hinzu, daß die Spannung und der Haß in der Türkei trotz der Ausſchaltung einer augenblicklichen Kriegsführung beſtehen bleibe. Die Türken ſuchten keineswegs zu bluffen, ſonſt wür⸗ den ſie den Krieg begonen haben, wenn ſie eine Ausſicht auf Sieg zu erblicken vermöchten. Die türkiſche Armee ſei augenblicklich 400 000 Mann ſtark und könne im Kriegsfall durch Einberufungen innerhalb von drei oder vier Monaten auf eine Million verſtärkt werden. 2242 Zum Thronverzicht oͤes rumäniſchen Rronpeinzen „Zu dem gemeldeten Thronverzicht des rumäniſchen Kronprinzen erfährt die„B..“ noch folgende Einzelheiten über die Vorgeſchichte dieſes zweifellos unpolitiſchen Entſchluſſes des rumäniſchen Thronfolgers: Die letzte offizielle Aufgabe, mit der Kronprinz Karl betraut wurde, war ſeine Entſendung nach London zum Begräbnis der Königin⸗Mutter Alexandra. In Londoner Hofkreiſen wurde es ſchnell bekannt, daß ihm dahin zwei Tage ſpäter eine ſchöne Rumänin gefolgt war. mit der er ſich jedoch in London nicht öffentlich zeigte. Von London reiſte der Kronprinz mit der Dame, der Gattin des rumäniſchen Majors Tampeanu nach Paris und nach Venedia und in dieſen beiden Städten zeigte er ſich überall mit ihr. Dies wurde nach Bukareſt berichtet und der Pariſer Botſchafter wurde beauftraat, dem Kronprinzen eine offizielle Warnung zu überbringen. Hierauf ſchrieb der Kronprinz ſchon damals nach Bukareſt, daß er auf den Thron verzichte, ſich von der Kronprinzeſſin ſcheiden laſſen wolle, um von nun an im Auslande leben zu können, Kronprinz Karl. der ſich jetzt wieder in Paris aufhält, hat den Beainn ſeines privaten Lebens als einfacher Bürger in der Silveſternacht mit einer Feier im Mont Martre begangen in Geſellſchaft einiger Freunde und Freundinnen, darunter der Frau Harry Morgans. Bei dieſem Feſt hat der Kron⸗ prinz eine Reihe von Solotänzen in einem öffentlichen Kaffee zum Beſten gegeben und bei Beginn des neuen Jahres einen Toaſt auf ſeinen ihm auf den Thron folgenden Sohn gehalten.— So mel⸗ det ein Funkſpruch aus Paris. Amerikaniſche Neujahrsbetrachtungen (Spezialkabeldienſt der United Preß) y Waſhington, 2. Jan. Die Neujahrserklärungen der Kabinetts⸗ mitglieder und der im öffentlichen Leben ſtehenden Perſönlichkeiten bezeichnen zu vier Fünftel Locarno als das bemerkenswerteſte Ereig⸗ nis des Jahres, von dem für die politiſchen und wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe der ganzen Welt günſtige Folgen erwartet werden. Nahezu alle ſagen für die Vereinigten Staaten weiteren Wohlſtand voraus. Eine Ausnahme macht Hoover, der zur Vorſicht mahnt mit Rück⸗ ſicht auf die Spekulation der Bankiers. Senator Couzens glaubt an eine gewiſſe Depreſſion, da die Kaufkraft der Landbevölkerung nachgelaſſen und der ausländiſche Handel abnehmen werde, infolge Europas Kräftigung, zu der die amerikaniſchen Kredite bei⸗ getragen hätten. Andere warnen wiederum vor den Gefahren eimes zu großen Goldbeſtandes. Die wirtſchoftlichen Vorausſagen ſind optimiſtiſch mit Ausnahme der Ausſichten für die Kohleninduſtrie, wo man keine Möglichkeit ſieht, die Streikgefahr zu beh⸗ben und zu einer Einigung zu kommen. In allen Finanzüberſichten ſtimmt man darin überein, die internationale Lage als das erfreulichſte Anzeichen des neuen Jahres zu betrachten. Bei dem Neujahrsempfong im Weißen Haus ſchüttelten Präſi⸗ dent Coolidge und ſeine Gattin 5000 Gratulanten die Hand. Ein Abkommen mit den ſaarländiſchen Bergarbeilern — Paris, 1. Jan. Infolge des Geſuches des Arbeitsminiſters De Monzie in Saarbrücken und auf Grund der teils in Paris im Arbeitsminiſterium, teils im Saargebiet ſelbſt geführten Ver⸗ handlungen iſt ein Abkommen zwiſchen den franzöſiſchen Berg⸗ werken im Saargebiet und der Arbeiterſchaft zuſtande gekommen. Nähere Einzelheiten ſind hierüber noch nicht bekannt. rundes 17 Dann kommt der ſchwierige Transport an's Ufer inab, die Verfrachtung auf ein Floß, die Fahrt mit dem leichten anoe über hohe See. So ein ſchwer her⸗ und zugeſtellter Stein hat dann freilich ſeinen Wert,hat auch ſeine Meriten und kann nicht ſo leicht wie unſer Papiergeld geſtohlen werden. Geht man damit einkaufen, wird eine ganze Ortſchaft bemüht. Durch das Loch in der Mitte wird ein Palmſtamm geſteckt, fünfzig Leute faſſen vorne, fünfzig hinten an, mit Huſſa und Hallo komm man daher. Auch als Kriegs⸗ entſchädigung dienten die Steine. Verlor ein Dorf die mehr laute als blutige Bataille, ſo wurde mit einem Stein bezahlt. Auch wäre von Pap, ſo klein es iſt, nicht wenig zu be⸗ richten. Aber ich muß mich hier darauf beſchränken, nur die Merk⸗ würdigkeiten, die am meiſten in die Augen ſpringen, als Chroniſt zu verzeichnen. Was die Eingeborenen anlangt— Weiße gab es zu meiner Zeit auf der Inſel nicht viel mehr als ein dutzend— 91 ſind dieſe alle Mikroneſier, eine Miſchraſſe alſo von Malaien und Melaneſiern. Es iſt ein ſchöner, ſchlanker, nackt gehender Menſchenſchlag. Anſpre⸗ chende Züge, ſchmale Schultern und Gelenke. Einen Muſchel⸗ oder Schildpattarmreif einer Papinſulanerin vermag eine Europöerin nicht an ihr Handgelenk zu bringen, ſo eng iſt er gerundet. Es gibt auf⸗ allend hübſche Mädchen und Frauen auf der Inſel mit ſchmalen aſen und feingebildetem Geſicht. Die Augen ſind groß und dunkel. Verunſtaltet werden Frauen und Mädchen durch die Krinoline, die ſie— der Oberkörper iſt unbekleidet— als einziges Toiletteſtück tragen. Dieſe aus grünem Steppengras geknüpfte Krinoline iſt ſo wulſtig und umfangreich, daß die geplagten Modedamen der Südſee gezwungen ſind, ſowie ſie das läſtige Ding am Leibe haben, ihre Arme weit vom Körper abzuſtrecken. Leider ſind dieſer viel zu wenige im Ver⸗ hältnis zu den Männern. Sie werden ſomit ſehr hoch eingeſchätzi. eifrig von Eltern und Gatten behütet. Mit wenig Erfolg. verwe und romantiſchſten Ent⸗ und Verführungen gibt es viele 15 rt und eben ſo viele mehr oder weniger bewegte Nach In dieſer Beziehung iſt immer etwas los auf der ſchönen, dylliſchen Inſel Pap. Weil nun der Mädchen und Frauen ſo wenige ſind müſſen die Männer ſie ſich ſchwer und ſauer genug verdienen, können ſich nicht vernachläſſigen, ſich ſpießbürgerlich und behäbig gehen laſſen, müſſen im Gegenteil trachten, ſich möglichſt ſchön zu machen und vorteilhaft in das Weiberauge zu rücken. Krinolinen legen ſie zu dieſem Zweck allerdings nicht an, dafür aber ein ſcharlachrotes prächtiges Lenden⸗ tuch. Der übrige Körper wird mit dem Staub der Gelbwurzel mehr oder minder ſtark eingepudert. Das Haupthaar laſſen ſie ſich bis Denn der 9. zur Hüfte wachſen und ſtecken es mit kunſtvoll geformten Holzkäm⸗ Sturmkataſtrophe im KRanal Berlin, 2. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Während des geſtrigen Sturmes im Kanal hat ſich, wie der B. Z. aus London gedrahtet wird, ein ſeemänniſch techniſches Drama von unerhörter Gewalt ereignet. Alle Lebens⸗ rettungs⸗ und Küſtenwachſtationen horchten geſpannt mit ihren drahtloſen Empfangsapparaten in den Sturm hinein. Plötzlich gibt ein deutſcher Dampfer einen Rundruf an alle„Hört auf zu drahten, ein anderes Schiff ruft um Hilfe. Der deutſche Dampfer nimmt die Hilferufe auf und ſtellt feſt, daß er in Ver⸗ bindung mit einem ſchwed. Dampfer iſt, der infolge des Sturmes ſteuerunfähig geworden iſt und mit erheblicher Geſchwindigkeit durch den Sturm auf den Felſenkopf von Beachy Head getrieben wird. Das deutſche Schiff organiſierte mit den engliſchen Küſten⸗ ſtationen auf drahtloſem Wege den Hilfsdienſt. Große Dampfer werden nach Beachy Head dirigiert. Die Rettungsboote von Neto⸗ haven und Caſtburne werden ausgeſandt und genau 30 Minuten nach dem erſten Hilferuf iſt das Schiff von Rettungsbooten und anderen Schiffen umringt, die die Mannſchaft von dem ſchwedi⸗ ſchen Schiff übernehmen. Die Hochwaſſerkataſtrophe in Frankreich — Paris, 1. Jan. Aus allen Teilen des Landes laufen Berichte über die Unwetterkataſtrophe ein. Die Seine weiſt einen Waſſer⸗ ſtand auf, der um rund vier Meter über dem Normalen liegt. Infolge der ſtändig andauernden Regenfälle wird mit einem weiteren Anſchwellen des Fluſſes gerechnet. Die tiefer liegenden Quais, vor allem in den Vororten, ſind bereits überſchwemmt. Biele Keller ſtehen unter Waſſer. Von den übrigen franzöſiſchen Flüſſen wie Oisne, Rhone, Aiſne, Marne und Saone werden gleichfalls Ueberſchwemmungen gemeldet. In Caen mußte ein ganzes Stadt⸗ viertel geräumt werden. In verſchiedenen Vierteln ſind die Häuſer eingeſtürzt— beſchädigt worden, vor allem in den früheren Kriegs⸗ gebieten. Auch im Kanal an der Atlantiſchen Küſte mußte der Schiffs⸗ verkehr unterbrochen werden. Ueber Holland iſt geſtern abend ein Sturm von außerordentlicher Heftigkeit niedergegangen. Sämt⸗ liche Waſſerläufe ſind über die Ufer getreten. Letzte Meloͤungen Heidelberger Chronik kr. Heidelberg, 1. Jan. Trotz aller polizeilichen Verbote iit auch in dieſer Silveſternacht das neue Jahr tüchtig angeknallt worden. Aber auch auch im ſtärkſten Lärmkonzert blieben die Ele⸗ mente Sieger. Gegen 2 Uhr nachts zog ein überaus ſchweres Ge⸗ witter über die' Stadt. Der erſte Blitzſchlag traf den Sockel des Schornſteins der Herrenmühle. Der ganze Schornſtein ſtürzte zuſammen, Trümmer durchſchlugen das Dach des Maſchinen⸗ hauſes und demolierten dort die Maſchinen. Der Schaden iſt ſehr groß, vorläufig aber zahlenmäßig noch nicht abzuſchätzen, vor allem deshalb, weil nicht abzuſehen iſt, wie ſtark die ganze Betriebs⸗ fähigket der Mühle betroffen iſt. Durch den ſtarken Luftdruck ſind auch zahlreiche Fenſter in der Umgebung der Herrenmühle ge⸗ ſprungen. Ein zweiter Blitzſtrahl verſetzte die ganze Stadt in tief⸗ ſtes Dunkel, der Schaden am Elektrizitätswerk war aber in rund 10 Minuten wieder behoben. 3 Schweres Exploſionsunglück — Köln, 2. Jan. Ein ſchweres Exploſionsunglück ereignete ſich heute morgen kurz vor 8 Uhr in den Rheinauſtvaße. In einem zu einer Obſt⸗ und Gemüſehandlung gehörigen Schuppen ging ein verbotenes Benzinlager in die Luft und brachte das Haus in Einſturzgefahr. Das Unglück forderte vier Schwerver⸗ letzte und vier Leichtverletzte. In der ganzen Um⸗ gebung zerſprangen die Fenſterſcheiben. Der Materialſchaden iſt bedeutend. Erſchwerend beim Löſchen des durch die Exploſionn hervorgerufenen Brandes wirkte das Hochwaſſer, das die ganze Gegend überflütet hakl. Einer der Schwerverletzten wurde durch die Erſchütterung taubſtumm. Für die Hochwaſſergeſchädigten — Berlin, 1. Jan. Einer amtlichen Mitteilung zufolge haben der preußiſche Finanz⸗ und Innenminiſter zur Linderung der erſten Not der durch das Rheinhochwaſſer Geſchädigten dem Oberpräſiden⸗ 0 ten von Koblenz einen Betrag von 500 000 Mark zur Verfügung geſtellt. Der Oberpräſident von Koblenz iſt mit der Durchführung dez inzwiſchen eingeleiteten ſtaatlichen Notſtandsaktion betraut worden. Das Erdbeben in Nord⸗Italien — Venedig. 2. Jan. Das Erdbeben, das geſtern in Nord⸗Italien zu ſpüren war, hat ſich am ſtärkſten in Venedig bemerkbar gemacht, wo es volle neun Minuten andauerte. Zahlreiche Häuſer wurden be⸗ ſchädigt und zeigen in ihren Mauern Riſſe und Sprünge auf. Das Beben hatte eine große Panik in der Bevölkerung zur Folge. Die Leute verließen ihre Häuſer und verbrachten größtenteils die Nacht im Freien. Auch in Trieſt ſetzte eine Panik ein. die dadurch vergrö⸗ ßert wurde, daß zur Zeit des Erdbebens noch ſümtliche Lokale. Kinos und Theater gefüllt und von den Beſuchern in fluchtartigem Ge⸗ dränge verlaſſen wurden. men auf. Unnütze Arbeit gibt es nicht und ſo hat man in dieſem Dorado der Männereitelkeit, das ſo weltenweit von allen ſozialen Problemen abliegt, immer Zeit, den Grandſeigneur zu ſpielen, ſich den ganzen Tag zu putzen und ſchönſtens zu pflegen. Zurücg. zu unſeren netten Dapsdamen. Begegnet dem Fremd⸗ ling im Buſch ein Rudel ſolcher Mädchen und Frauen, ſo grüßen ſie ihm alle, grüßen ihn mit dem ſeltſamſten Gruße, den ich ſe auf der Welt geſehen. Sie lächeln ganz freundlich und treten dann plötz⸗ lich beiſeile. Tiefer und ſtrenger Ernſt umſtüllt ihre Züge. Kaum haſt du dich's verſehen, haben ſie mit blitzartiger, raſcher, faſt ſol⸗ datiſcher Wendung dir ſchon ihre volle Breit⸗ und Hinterſeite zu⸗ gekehrt. Die kannſt du dir nun erſtaunt betrachten, ſolange und ſo viel du willſt. Bleibſt du ſtehen, werden auch ſie keinen Schritt mehr von der Stelle rücken. In Treue halten ſie feſt. Da dies alles aber in frömmſter Herzenshöflichkeit geſchieht, wäre es ſammer⸗ ſchade, wenn dieſer erfreulichen und aparten Landesſitte von den neuen Beſitzern der Inſel zu Leibe gerückt würde. Nun aber komme ich zu dem Herrlichſten, was Pay ſein eigen nennt, zu ſeiner Natur. Eime Südſeeinſel hat faſt immer ſo mancher⸗ lei Abwechslung, hat viele und reiche Stimmungen zu verſchenker habe bereits verſucht, deren etwelche in zwei Büchern feſtzuhalte An dieſer Stelle aber muß ich mich nur auf wenige Worte 0 ſchränken und kann nur andeuten. Pop iſt nun ſicherlich nicht d ſchlechteſte Perle in dem grünen Inſelkranze, der 5 um d ſchwellende Bruſt der tief atmenden See des Südens ſchlingt. 2 flüſtert am Strande, dort, wo das Korallenriff wie ein Riee ſmaragd herüberſchillert, die Palme in den gleichmäßigen friedli h⸗ Singſang der bergwaſſerklar heranrollenden, lauen Uferwelle hine da flutet ein Meer des Lichtes und die Sonne glüht, wie wir es hi nicht ahnen, glüht an manchem Tage ſo heiß und ſo ſtork, daß d⸗ oder jener Inſelmann, die Wohltaten des Tagesgeſtirnes vergeſſen ihm alle Schande ſagt und unwillig mit Steinen darnach wirft. Nur die Nächte ſind kühl, ſind ganz erfüllt voen ſchweren Rauſchen des Paſſatwindes, der die reifenden Früchte zu Boden führt, daß ſelbſt die leichte Kinderarbeit der Ernte dem Menſchen her erſport bleibe. Die Nächte ſind kühl und ſind trunken von koſtbaren Düften der Blumen, ganz trunken von einem weißen Mandlicht, das heller als mancher nordiſche Tag durch die Bäume bricht. In den Büſchen tanzen die Mädchen, entellen, haſchen flzehen und finden ſich wieder ſchlanke braune Mädchen. Der Reif⸗ rock fiel. Der Mond brachte Paradies und Evakleid. Im ſchwarzen, ſeidenweichen Haar brennt ein einziger Schmuck, die Hibikusblüte. Nicht lange brauchten die flinken, luſtigen Mäd hen nach ihnen zu ſuchen. Denn die Blüte flackert und leuchtet allenthalben au er ——— wie ſonſt auf—5 Roſen der Tropen, trotz ſengen. r Sonne immer wieder friſch und jung geküßt vom ſeuchten, linden Hauch des tiefblauen Meeres. 0 5 7 ſich, ent⸗ — gert ſich mit der 5 Kunſt. So werden die dramaturgiſchen Bureaus augenblick⸗ zines einzigen Jahres. Das iſt zu berückſichtigen. Aber was ge⸗ 3. Seite. Nr. 2 Bamstag, den 2. Januar 1926 verkehrsprobleme der Großſtadt Von Verkehrsinſpektor 9. Neuſſe(Bremen) Fder Sraßenverkehr hat in letzter Zeit, namenklich infolge der; ſtarken Zunahme der Kraftfahrzeuge, eine derartige Entwicklung genommen, daß er dringend einer Neuregelung bedarf. Die heutige Straßenordnung reicht nicht mehr aus. Man iſt zwar neuerdings in größerem Maßſtabe dazu übergegangen, an den Brennpunkten des Verkehrs Stehpoſten und Verkehrstürme einzurichten, aber da⸗ mit iſt man auch ſcheinbar an der Grenze des Möglichen angelängt. Bei weiterem Anwachſen des Verkehrs wird man aber auch damit nicht mehr auskommen, wie das in den größeren Verkehrszentren ſchon ſetzt offenſichtlich zutage tritt. Man wird der Neurege ung es Straßenverkehrs näher treten müſſen, ehe die Verkehrsſchwierig⸗ keiten ſich zu einer offenbaren Verkehrskalamität ausgewachſen haben. die Münchener Verkehrsausſtellung, die mit einer eigenen Abteilung für den Straßenbau und ⸗verkehr aufwar⸗ tete, beſchäftigte ſich ſehr eingehend mit dem brennendſten Problem der Großſſtädte, der Neuregelung des Straßenverkehrs Auch hier⸗ orts wird man aus den dort gegebenen Anregungen Nutzen ziehen können. Für die Hauptverkehrsknotenpunkte empfiehlt ſich die Ein⸗ führung des Rundverkehrs. 4 +1 Rundverkehr Einfache Straßenkreuzung Der Rundverkehr unterſcheidet ſich von der gegenwärtigen Verkehrsregelung dadurch, daß er an Stelle der vielfach ſich kreuzen⸗ den Fahrbahnen den Verkehr planmäßig in eine be⸗ ſtimmte Richtung lenkt. Aus jeder Straße teilt ſich der Verkehrsſtrom zunächſt in drei Arme: geradeaus, nach rechts und nach links. Ohne Kreuzung der Fahrwege iſt bei der in Deutſch⸗ land geltenden Fahrordnung ein Uebergang nur bei dem rechten rkehrsarm möglich. Die beiden andern dagegen treffen auf die Gegenſtröme der übrigen Straßen. So entſtehen an einer einfachen Straßenkreuzung acht Kreuzungspunkle(ſtreng genommen ſogar 20) (ſiehe 1. Abb.). Beim Richtungsbetriebe gehen ſie zwar auf zwei herab, ganz beſeitigen laſſen ſie ſich aber nur beim Rundverkehr. Hier wird der Verkehr aus allen Straßen in einen Kreislauf guſammengefaßt, der ſich beſtändig in einer Fahrtrichtung um den Platz herum bewegt und ihn nach Bedarf an die Straßen wieder abſtößt(l. 2. Abb.). Jegliche Ueberſchneidung der einzelnen Fahrt⸗ richtungen wird hierbei vermieden; die Zuſammenſtoßgefahr iſt alſo ganz außerordentlich herabgeſetzt. Zu⸗ und Abgang 2 5 ſich ohne Kreuzung der Fahrwege an der Außenſeite Kreislaufes ab. Im Gegenſatz zum Richtimasbetriebe treten ſo keine Stockungen mehr ein: der Verkehr wird dauernd br Fluß gehalten, zwar in Schrittgeſchwindgkeit, aber ohne Unter⸗ rechung! Da der Verkehr ſich ſtets in einer Richtung bewegt, brauchen die Fahrbahnen nur einſpurig zu ſein, auch die Straßen⸗ ahn en! Dadurch wird, namentlich bei beſchränkten Platzanlagen, aum für die übrigen Fahrzeuge gewonnen. Die Straßenbahn⸗ halteſtellen wären dem Rundverkehr anzupaſſen, und zwar bei ver⸗ kehrsreichen Plätzen außerhalb des Kreislaufes anzulegen. Auch der ußgängerverkehr wird an dieſen Stellen zweckmäßig ganz vom Rundverkehr getrennt. Dafür werden beſondere Ueber⸗ gänge, am beſten kurz vor den Halteſtellen der Straßenbahn, angeordnet. Die Vorteile dieſer Regelung ſind wechſelſeitig: Der Kundverkehr kann ſich ungeſtört abwickeln, die Fußgänger können den Fahrdamm an den vorgeſehenen Stellen ohne Gefahr für ihre Perſönliche Sicherheit überqueren. die Ueberlegenheit des Rundverkehrs gegenüber der heutigen Verkehrsregelung ſtei⸗ Zahl der Straßen, die ſich kreuzen oder auf den latz münden. Der Rundverkehr kann, wie die Abbildung zeigt, eliebig piele„Anſchlüſſe“ aufnehmen. Er verdient daher überall, wo die Raumverhältniſſe es zulaſſen, eingeführt zu werden. 45 Hauptbahnhof iſt der Rundverkehr ohne Schwierig⸗ keiten durchführbar, Die Platzanlagen bedürfen nur geringfügiger Aenderungen. Am Tatterfall iſt die Einführung des Rund⸗ verkehrs ſehr erwünſcht. Dieſer ſtarke Verkehrsknoten bedarf drin⸗ end einer Entlaſtung. Allerdings müßten die Anlagen eine ent⸗ iprechende Aenderung erfahren, um den Platz für den Rundverkehr herzurichten. Am Paradeplatz treffen die Hauptverkehslinien der Innenſtadt zuſammen. Hier iſt der Rundverkehr ebenfalls mög⸗ Neue Mannheimer Jeltung(Nbend⸗ nogabe! lich, doch müßte ein Teil der Anlagen des Paradeplatzes dafür in Anſpruch genommen werden. Eine Aenderung der Verkehrsrege⸗ lung wird ſich bei weiterer Verkehrszunahme an dieſer ſtarken Kreu⸗ zung mit der Zeit ohnehin nicht umgehen laſſen. Es braucht auch nur ſo viel Raum genommen zu werden, als für den Rundverkehr erforderlich iſt, ohne daß die Symmetrie des Platzes dadurch weſent⸗ lich beeinträchtigt wird. Der Hauptverkehrsknotenpunkt, die Fried⸗ richs⸗Brücke am Neckar, bedarf dringend der Entlaſtung. Der Rundverkehr wird hier ſeine Aufgabe in hervorragender Weiſe er⸗ füllen können. Auch ſind nur ganz geringfügige Aenderungen der Platz⸗ anlagen erforderlich(Verlegung der Straßenbahngleiſe und Fuß⸗ ſteige). Der Rundverkehr läßt ſich aber ſofort einführen und zwar ſowohl diesſeits der Friedrichsbrücke an der Kreuzung der Ring⸗ ſtraßen, als auch in der Neckarſtadt vor dem Bahnhofsgebäude. Wo wegen Raummangels nicht an die Ausführung an Ort und Stelle gedacht werden kann, z. B. bei reinen Straßenkreuzungen oder unzureichenden Platzanlagen, läßt ſich der Rundverkehr ſinn⸗ gemäß auf ein Syſtem von Seitenſtraßen übertragen. Man glie⸗ dert mehrere Straßenzüge derart ein, daß ſich eine Art Rundverkehr ergibt. Der Erfolg iſt der gleiche. Der Verkehr wird ebenfalls in einer Richtung durch geeignete Straßen oder über anſchließende Plätze geleitet, wobei allerdings Umwege infolge des erweiterten Kreislaufes in Kauf genommen werden müſſen. Aehnliches wird aber ja auch bei den Einbahnſtraßen verlangt, die nur in einer Linie befahren werden dürfen. Bei den mangelhaften Raum⸗ verhältniſſen, wie ſie ſich nun einmal in den überlieferten ſtädte⸗ baulichen Anlagen, beſonders in der Altſtadt, vorfinden, wird der kombinierte Rundverkehr oft das einzige Mittel ſein, aus den wachſenden Verkehrsſchwierigkeiten herauszukommen. Prak⸗ tiſch wird ſich der Rundverkehr nur da in Reinkultur durchführen laſſen, wo ausreichende Platzanlagen zur Verfügung ſtehen. Im übrigen werden ſich aber ſeine charakteriſtiſchen Grundzüge auch überall da, wo das nicht der Fall, wenigſtens teilweiſe verwerten laſſen.(Nachdruck verboten.) * Wir geben den vorſtehenden Ausführungen Raum, weil uns be⸗ kannt iſt, daß ſchon ſeit einiger Zeit Erwägungen im Gange ſind, die Veränderungen im Straßenverkehr vorſehen.. Wir werden auch weitere Vorſchläge des Verfaſſers veröffentlichen. „Wie wir hören, beſchäftigt man ſich in der Stadtverwaltung mit Plänen, der Verlegung gefahrbedrohter Halte⸗ ſtellen, die von der Verkehrspolizei gewünſcht wird. So will man z. B. die den Verkehr belaſtende Halteſtelle bei Fiſcher⸗Riegel vor dem Paradeplatz etwa Schmoller gegenüber verlegen. Man will weiter zu beiden Seiten der Straßenbahn Einſteig⸗ bezw. Ausſteig e⸗ inſeln legen, ſodaß der Wagenverkehr, für den an beiden Seiten noch hinreichend Platz iſt, ungehindert vorbeifluten kann. Wir halten dieſe Einrichtung für nicht unzweckmäßig. Jedenfalls ſollte man durch Anbringung proviſoriſcher Inſeln aus Holz einmal den Verſuch machen. Schriftleitung. wirtſchaftliches und Soziales Mehr verantwortung auch im Wirtſchaſtsleben „ Vor einigen Wochen wurde in der Samstags⸗Abhandlung „Rückblick und Vorſchau“ dem Bedauern darüber Ausdruck gegeben, daß das charakteriſtiſche Zeichen unſeres politiſchen Lebens die zunehmende Scheu vor der Verantwortu ng iſt. Ueber⸗ all herrſche das Beſtreben vor, den Mut der Selbſtverantwortung gewiſſermaßen dadurch zu dividieren, daß man eine Entſcheidung von einer Einzelperſon auf eine Mehrheit zu übertragen verſuche, um ſich ſelbſt zu entlaſten. Damals wurde ſchon angedeutet, daß eine Parallelerſcheinung auch im wirtſchaftlichen und privaten Leben feſtzuſtellen ſei, ohne daß im Rahmen der politiſchon Be⸗ handlung dieſe Frage darauf näher eingegangen werden konnte. Es iſt daher eine wertvolle Ergänzung des angeſchnittenen Themas, wenn die„Kölniſche Zeitung“ in ihrer Nummer 943 die Forderung nach mehr Verantwortung auch im Wirtſchaftsleben erhebt. Sie wendet ſich mit Recht gegen die Geriſſenheit, mit der Wechſelproteſte erfolgen und gegen den Unfug der Anträge auf Geſchäftsaufſicht, um ſich auf dieſe zwar billige, aber zumeiſt recht unanſtändige Weiſe der Verbindlichkeit zu entledigen. Schließlich geiſelt ſie auch die Ausſchreitungen im Wettbewerb, die in vielen Fällen das geſetzlich zuläſſige Maß überſchchreiten. Zu⸗ gaben, Rabattankündigungen, fragwürdige Ausverkäufe und ähn⸗ liche Lockmittel trügen oft den Keim geſchäftlicher Unſauberkeit in ſich. Mit Recht ſtellt die„Köln. Zeitung“ auch Entgleiſun⸗ .en in Werbeſchriften an den Pranger. Als ein Beiſpiel für viele führt ſie eine Auslaſſung in Nr. 47 der Deutſchen Ver⸗ ſicherungspreſſe unter der Ueberſchrift„Entarteter Konkurrenz⸗ ampf“ an, in der u. a. ausgeführt wird: „In ihrem Septemberheft hatte die Schweizeriſche Zeitſchrift für Privat⸗ und Sozialverſicherung in Zürich an auffälliger Stelle einen Aufſaß, gebracht, der ſich mit dem Gerling⸗ Konzern beſchäftigte. Die ungewöhnlich aggreſſire An drudswelse diefes Artikels mußte hier in Deutſchland um mehr befremden, als in dem Aufſatz die Hauptſache, nämlt jede ſachliche Begründung der Angriffe gegen Gerling, d kommen fehlte, außerdem aber wichtige und allgemein kannte Tatſachen, die zur Beurteilung von Struktur und Qug lität des Gerling⸗Konzerns unbedingt herangezogen werden müſſen, völlig ignortert wurden. Jetzt wird bekannt, daß der Gerling⸗Konzern geaen Verlaa und Verausgeber der genaun, ten Zeitſchrt vorgegangen iſt, indem er zunächſt am Ausgabe, 5 ort Solothurn die Reſtauflaae jener Ausgabe gerichtlich da beſchlaanahmen laſſen. Ganz allagemein, ſo fährt die Deutſche Verſicherungspreue fort, aibt uns dieſer Vorfall abe die Fachkreiſe und die Oeffentlichkeit darauf aufmerkſam a machen, daß hier unverkennbar wieder einmal in veinlichſter Form ſich offenbart, in welcher Art in der Aſſekuranz— die deutſche Aſſekuranz ganz gewiß nicht ausgenommen— das an ſich geſunde Moment des Konkurrenzkampfes zu den unee thiſchſten Ausſchreitungen mißbraucht wirb. 11 lernt das Verſicherungswefen endlich, daß Sachlichkeit n Anſtand in der Form die erſte Konkurrentenpflicht iſtetee Was hier vom Verſicherungsweſen geſagt wird, gilt mit weni⸗ gen Ausnahmen auch von den übrigen Branchen der Wirtſchaft. Deswegen ſei auch an dieſer Stelle die ſittliche Forderung n mehr Verantwortung vor ſich ſelbſt, aber auch vor der Geſamtheit nachdrücklichſt erhoben. Städͤtiſche Nachrichten 20 Jahre ſtädtiſche Stromverſorgung Am 2. Januar ſind es, wie uns das Städt. Nachrichtenamt mit⸗ teilt, 20 Jahre, daß die Stadt Mannheim das Elettrizitätswerk In⸗ duſtriehafen von dem Erbauer und damaligen Pächter(Fa. Brown. Boveri u. Cie., Mannheim) in Eigenbetrieb übernommen hat. D Entſtehungsgeſchichte des Elektrizitätswerkes greift weiter zurn Erſtmals war die Frage der Elektrizitätsverſorgung Mannheims aufgeworfen worden, als im Jahre 1886 zur Erhöhung der Feuer⸗ ſicherheit im Hoftheater mit eigener elektriſcher Zentrale die elet⸗ triſche Beleuchtung eingeführt wurde. Damals dachte man daran, von der Zentrale des Theaters aus Strom an private Konfumenten abzugeben; doch kam man über bloße Erwägungen nicht hinaus. Die Frage der Verſorgung der Mannheimer Bevölkerung durch eine eigene hierzu errichtete Stromerzeugungsanlage wurde in den fol⸗ genden Jahren wiederholt aufgegriffen, doch nahm ſie greifbare Formen einſtweilen noch nicht an. Erſt als einzelne induſtrielle Un⸗ ternehmungen(u. a auch die Staatseiſenbahnverwaltung) für ihren eigenen Strombedarf Einzelanlagen zu errichten begannen, die te weiſe ſogar private und öffentliche Gebäude mitverſorgten, mußte die Stadtverwaltung die baldige Errichtung eines Elektrizitätswerkes ernſtlich erwägen. Längere Vorarbeiten hatten das Ergebnis, daß Bauausführung und einſtweilige Betriebsführung durch private Un⸗ ternehmer erfolgen ſollten. Das ſo ins Leben gerufene Elektrizität werk konnte noch im Jahre 1899 in Betrieb gehen. Verwaltung und Betrieb lagen(bei ſtändigem Aufſichtsrecht des Stadtrates) zunächſt in den Händen der Firma Brown, Boveri u. Cie., Mannheim, alss Pächterin des Werks, die auch den Bau ausgeführt hatte. Nach etwa 6jährigem Pachtbetrieb erfolgte am 2. Januar 1906 die Uebernahme des Elektrizitätswerkes(mit Umformerſtation und allem Zubehör) durch die Stadt zwecks Weiterbetrieb in eigener Regie gemeinſam mit den Waſſer⸗ und Gaswerken. Den allſeits bekannten Vorteilen, die die Verwendung elektriſcher Energie auf den verſchie⸗ denſten Gebieten mit ſich bringt, iſt es zu verdanken, daß das Elek⸗ trizitätswerk in den abgelaufenen 20 Jahren ſeines Beſtehens eine ungeahnte Entwickelung nehmen konnte. Um dem von Jahr zu Jahr ſteigenden Bedarf der Konſumenten und dem wachſenden Zugang von Abnehmern zu genügen, mußten unabläſſig die baulichen An⸗ lagen und das Kabelnetz verändert und erweitert werden. Die ele k⸗ triſche Straßenbeleuchtung der Stadt war ſchon gleich nach Uebernahme des Elektrizitätswerkes in Angriff genommen worden. Und zwar wurden erſtmals im Jahre 1907 die Heide 18 berger Straße, Planken und Enge Planken, Rheinſtraße, Breite⸗ ſtraße mit Paradeplatz, Kaiſerring mit Bahnhofsplatz und der Fried⸗ 0 richsplatz mit elektriſcher Beleuchtung verſehen. Der Eintritt des Krieges brachte im Hinblick auf die Strom⸗ vperſorgung Mannheims, die ſich bis dahin ungehemmt entwickelt hatte, ungeheure Schwierigkeiten. Weniger durch den Mangel an ge⸗ ſchulten Arbeitskräften, als vielmehr ganz beſonders durch die quan⸗ titativ und qualitativ ungenügende Kohlenverſorgung wurden die Betriebsverhältniſſe ſeinerzeit unerträglich ſchwierig. Da ferner auf der einen Seite der Strombedarf in nicht zu bewältigendem Maße anwuchs und andererſeits Erweiterungen, vor allem wegen des 7 Metallmangels, faſt unmöglich waren, mußte zu drückenden Stromein⸗ ſchränkungsmaßahmen gegriffen werden, wenn nicht die geſamte Stromverſorgung in Frage geſtellt werden ſollte. Auch Beſchränkungen in der Möglichkeit der Erweiterung beſtehender und der Errichtun Bei läſtigem Huſten raten wir Ihnen, die von Aerzten als kräftige Huſtenmedizin hervorragend begutachteten„Sagitta“⸗Huſtenbonbons u nehmen. Lindern die Schmerzen, köſen den Schleim„Sagitta“⸗ Bonbons ſind in allen Apotheken erhältlich. Se6 10 5. 2 7 Ausländerei in den deutſchen Theatern Der Erbprinz Heinrich von Reuß, der als Dramaturg am Reußiſchen Theater in Gera wirkt und der ſich häufig ſchon als einer der beſten Ken⸗ ner der deutſchen Theaterverhältniſſe erwieſen hat, verbreitet ſich in der„N. L. Zt.“ über die Frage der Ausländerei in den deutſchen Theatern. Seine Aus⸗ führungen, die wir hier wiedergeben, treffen den Kernpunkt dieſer nicht zu unterſchätzenden Frage. , Der augenblickliche Spielplan Berlins und die da⸗ Eben einſetzende Oppoſition der Oeffentlichkeit veranlaſſen dieſes hema. Welchen Standpunkt hat man einzunehmen: prinzipiel und für dieſen, ſich verſchärfenden Fall! Theater iſt neutral. Seine Einbeziehung in politiſche Bezirke würde die Freiheit der Kunſt aufheben. Unſere Zeit iſt reich an Sumplemen dieſer Art. Für das Theater müßte die Welt im⸗ 75 offen bleiben. Landesgrenzen ſind politiſche, nicht künſt⸗ eriſche Grenzen. Krieg, Revolution und die anhaltenden Folge⸗ erſcheinungen ſperrten auch für das Theater die zwiſchen Feind znd Feind gezogenen Grengen. Je mehr Politik und Wirtſchaft 8 Grenzen aufzuheben beſtrebt ſind, um ſo viel mehr tut es ich mit ausländiſcher Produktion überflutet. Es iſt klar, daß 9unter der in zehn Jahren geſchaffenen Produktion von Frank⸗ zeich, England, Italien, Amerika, Spanien und Rußland mehr chbares Material finden muß, als in der deutſchen Produktion chieht nun] Verſchiedene deutſche Verlage werfen ſich ausſchließ. ich auf den auslanbiſce Stücke, und deutſche Drama⸗ ker verlegen ihre geſamte Tätigkeit auf Ueberſetzung dieſer Adline. Es iſt ihnen kaum zu benen Klabund lebt im Hotel — ſeitdem er Exotiſches erſchlie ee e 3r ging es ihm ſchlecht. ulda ve ing dräbt hier und borl 85 Der Grund iſt natürlich in der Stßen Gegenliebe zu ſuchen, die ſie beim Theater finden. 5 uld ſind alſo vor allem die Theaterdirek⸗ eren, die zum größten Teil nur noch Funktionäre des Tages⸗ geſchmacks ſind. Die lleberberückſichtigung ausländiſcher Autoren 15 ein Akt der Bequemlichkeit und der Angſt. Gewiß ſtehen furcht⸗ are wirtſchaftliche Sorgen dahinter. Aber müſſen ſie unbedingt dieſe ungeſunde Konſequenz haben? Nein, wären mehr Direk⸗ ſtoren⸗Perſönlichteiten zur Stelle, ein vorwiegend deutſcher, ein geſunder vielſeitiger Spielplan würde das Publikum feſſeln. Was ſchieht aber: Die„ſechs Perſonen“ hatten ihren großen Erfolg, Die„heilige Johanna“ wurde zur Senſation, ſchon wird der ge⸗ ſamte Shaw ausgekramt. Man beklagt ſich nicht über Shaw (wäre es eine Einzelerſcheinung), in der Geſamtſituation aber iſt es ein Symptom der Ratloſigkeit. Der Einzelfall iſt immer fruchtbar, erſt ſeine hundertfache Nachahmung, ſeine Anvendung 5 jedes ſchwächere Werk, ſeine Auswalzung ſenken das Niveau und ſchaffen Agonie. Warum nicht Jules Romain oder Flers und Croiſſet; warum auch nicht Maugham oder ſogar Milner. Sie können einen ge⸗ ſunden, lebendigen deutſchen Spielplan glücklich variieren. Aber warum jedes ihrer Stücke, warum vor allem auch noch Vildrac, Birabeau und die vielen. Warum O. Neill: amerikaniſches Zucker⸗ waſſer beſſer als deutſches? Hat man die Scham, Sudermann zu vermeiden, nur um die ausländiſchen Sudermänner zu ſpielen? Und wo iſt Molisre, mo Calderon, wo Tſchechow? Hier liegt ber Unſinn, hier die blinde Willkür ratloſer Direktoren. Kon⸗ verſation, Sentimentalität, Spielerei beherrſchen das Bild und ſtoßen unſere ſelbſtändigen Talente in die Oppoſition, ſo daß ſie, die ſich mühſam ans Theater herranringen, verbiſfen ſich ab⸗ ſeits begeben. Warum man Brecht nicht ſpielt? Weil er nicht bequem zugänglich iſt, weil dieſe Situation die Stilbildung ver⸗ hindert, die ihm dem Publikum zuführen würde. Maßnahmen gegen dieſen Zuſtand können nur vom Puüblikum ausgehen. Er ſoll ſich tot laufen; täglich angegriffen, bis kein Hund mehr durch dieſen Spielplan vom Ofen gelockt wird! Theater und Muſik 4 Ein Brief Fritz Buſchs an das Mannheimer Nalionaltheater⸗ Orcheſter. Wie man ſich erinnern wird, ſtand das letzte Akademie⸗ konzert unter der Leitung des Dresdener Generalmuſikdirektors Fritz Buſch. Der Vorſtand Orcheſters hat nun einen Brief des be rühmten Dirigenten erhalten, dem wir folgendes entnehmen:„Unter der Ueberfülle von Arbeit gerade in den Wochen vor Weihnochten komme ich erſt heute dazu, Ihnen noch nachträglich meinen wärmſten Dank für Ihre ausgezeichnete Leiſtung in dem Konzert unter meiner Leitung auszuſprechen. Es war mir eine aufrichtige, große Freude, in dem Mannheimer Orcheſter die unerſchütterbe kaliſche Kultur wiederzufinden und bei der Kapelle insbeſondere ihre große muſikaliſche Anpaſſungsfähigkeit ſowie den überzeugenden Ernſt bei der Verwirklichung gemeinſamer künſtleriſcher Abſichten zu verſpüren. Zweifellos können wir alle, die on einem Gedeihen der muſikaliſchen Kultur Deutſchlands mitarbeiten und mitverantworllich ſind, mit Stalz auf den Beſitz und das Wirken ſolcher Orcheſter blicken, wie es das Mannheimer iſt. Umſo ſchmerzlicher berührte es mich, zu weltberühmte muſi⸗ Deutſchland jetzt, in ihrer Exiſtenz bedroht ſei. Ich darf indeſſen wohl auch annehmen, daß der bekannte Kunſtſinn der Mannheimer alle Bemühungen eifrigſt unterſtützen wird, die darchuf hinzzelen einen derartigen Verkuſt unter allen Umſtänden zu vermeiden. Un ſo bleibt es mit Ihnen, meine ſehr verehrten Heren, meine Hoffnun daß die mir bekannt gewordene Sorge um den Beſtand 3 Orcheſters nur vorübergehend ſein möge und daß es allen beteiligt Perfonen gelingen möge, Ihrem Orcheſter die im Intereſſe ſeiner k* turellen VBedeutung notwendige Sicherung der Zukunft zu ſchoffen.“ Runſt und Wiſſenſchaſt Eine hiſtoriſche Jaſtnacht⸗ausſtellung in Mannheim. ſtädtiſche Kunſthalle Mannheim eröffnet am 10. Janugr 1926 n neue um fangreiche Ausſteilung unter dem Titel„Faſtnacht ein und heute“. In dern hiſtoriſchen Teil werden mit Unierſtätzu vieler öffentlicher und privater Sammlungen Deutſchlands Masken und Koſtüme(vor allem auch aus badiſch⸗alemanniſchem Ge⸗ biet) gezeigt. Ferner zahlreiche graphiſche Darſtellungen von Faſt⸗ nachtskoſtümen und Szenen aus den verſchiedenen Jahrhunderte 5 Endlich eine Reihe der berühmten Alt⸗Nürnberger Schembarth⸗ Bücher. Der moderne Teil enthält u. a. die Ergebniſſe eines Welk⸗ bewerbs für künſtleriſche Faſtnachtskoſtimnentwürfe. 149 Thomas Mann ſpricht in Paris. Die Europät e Zentrale des Carnegie⸗Inſtituts in Paris hat Dr. 2 Meun 5 geladen, im Rahmen eines Zyklus von europäiſchen Vorträgen Paris in deutſcher Sprache einen Vortrag zu halten. Thomas Mann wird der Einladung Folge leiſten und am 20. Januar i Carnegie⸗Inſtitut ſprechen. Die„Unjon intellectuelle“, zu der die hervorragenden Perfönlichkeiten der franzöſiſchen Politik, Kunſt und Literatur gehören, wird Thomas Mann zu Ehren am 22. Januar einen Erſpfang veranſtalten. Ferner wird Thomas Mann mit den Studenten der„Fcole normafe“ in Verbindung treten. Literatur Jakob Frank: Pfälzer Humor. Heitere und fröhlick Dialektworte in Mannheimer bezw. Pfetzer Mündart 85 5 Johonn Spahn, Mannheim.— Wer den erſten Band der Frankſchen Dialektgedichte kennt, wird mit Vergnügen zum zweiten greifen. Auch enthält er wieder ſehr luſtige Sachen nach dem Motto„Wer ſichh totlacht, lebt am längſten“. In Franks gut pointierten Berſen lebt ein geſunder, pfälziſch derber Humor, dem zuweilen auch ſat'riſche chon wurde ein Dußend Pirandellos auf den Markt geworfen. * hören, daß auch Ihre Kapelle wie ſo viele künſtleriſche Inſestute in Töne beigemiſcht ſind. Das Büchlein ſei allen Freunden bedenſtän⸗ diaen Humors empfohlen. Seite. Nr. 2 2 SS nene Menabehmer Neunag lnden · Nuogabel JJJͤõͤ ĩðVud Samslag, den 2. Jauuar 19286N er Anlagen dienten dem gleichen Zweck. Trotz dieſen erhöhten ierigkeiten und trotz der zunehmenden Stromabgabe konnte der etrieb im Ganzen ohne nennenswerte Störungen aufrechterhalten werden. Nach dem Kriege wurden Projekte einer umfaſſenden Erweite⸗ ig der Stromerzeugungsanlagen des Elektrizitätswerkes Induſtrie⸗ ſfen ausgearbeitet. Da aber gleichzeitig auch die benachbarten Berke in Rheinau, Ludwigshafen und Homburg erweiterungs⸗ bedürftig waren, tauchte der Gedanke auf, alle Erweiterungen zu einer inzigen zuſammenzufaſſen, indem man im Bedarfsſchwerpunkt ein zöllig neues, modernes Kraftwerk errichtete. Nach langen Ver⸗ Handlungen wurde im Jahre 1921 von den ſtädtiſchen Kollegien die Errichtung eines Großkraftwerkes in Neckarau durch eine gegründete Aktiengeſellſchaft unter Beteiligung der Stadt be⸗ ſchloſſen, das in Zukunft allen in Mannheim erforderlichen Strom erzeugen und direkt in das ſtädtiſche Leitungsnetz liefern ſoll Im üguſft 1923 konnten die Maſchinen des Großkraftwerkes mit denen es Städt. Elektrizitätswerkes erſtmals parallel geſchaltet werden. Seit Oktober 1923 liegt die Erzeugung des im hieſigen Netz ange⸗ derten elektriſchen Stroms faſt ausſchließlich beim Großkraftwerk. Das Elektrizitätswerk Induſtriehafen dient mit ſeiner noch vorhan⸗ enen Maſchinenleiſtung als Reſervewerk, das nur für gewiſſe Zeiten betrieben wird, und dient mit ſeinen Anlagen als Hauptverteilungs⸗ — den vom Großkraftwerk bezogenen Strom an die Ab⸗ nehmer. Uueber die Entwickelung der Stromverſorgung in den letzten 20 Jahren geben folgende Zahlen Aufſchluß: Es betrug die nutz⸗ bare Stromabgabe im Jahre 1906 rd. 6 990 000 KWSt., 1910 rd. 9577 000 KWSt., 1914 rd. 14797 000 KWSt., 1916 rd. 15 595 000 KWSt., 1917 rd. 19 907 000 KWSt., 1918 rd. 23 124000 KWSt, 920 rd. 32 587 000 KWSt., 1922 rd. 33 633 000 KWSt., 1925 etwa 38 000 000 KWSt., die Geſamtzahl der Elektrizitätszähler am Jahres⸗ ende 1906: 3 154, 1910: 4 720, 1914: 8 084, 1916: 9 447, 1917: 9 749, 1918: 10 000, 1920: 12 793, 1922: 15 873, 1925 etwa 27 200. Die Abgabe von Lichtſtrom an Private betrug im Jahre 1913 2671 200 KWSt., 1924 3 949 800 KWSt., 1925 etwa 5 050 000 Kilowattſtunden. Der allgemeine Preis für Lichtſtrom, der in den erſten Jahren des Beſtehens des Elektrizitätswerkes 70 Pfg je KWSt. be⸗ trug, war in dem Zeitraum bis 1913 auf 38 Pfg. je KWSt. zurück⸗ gegangen. Obwohl heute die Kohlenpreiſe noch weit über den Vor⸗ kriegspreiſen liegen, iſt der Lichtſtrompreis heute nur um 2 Pfg. als der Preis von 1913. Neben dieſem verhältnismäßig billigen trompreis wird die enorme Steigerung insbeſondere der Lichtſtrom⸗ abgabe an Private auf die bei den Werken im Laufe dieſes Jahres eingeführten Stromſondertarife zurückgeführt werden müſ⸗ ſen, die den Abnehmern weitgehendſte Ausnutzung ihrer Anlage(ab⸗ nehmender Durchſchnittsſtrompreis bei zunehmender Stromentnahme) ermöglichen. Infolge der günſtigen Tarife zählt heute faſt die geſamte Mannheimer Induſtrie zu den Stromabnehmern des Elek⸗ trizitätswerkes. Beim Eintritt in das 3. Jahrzehnt des Beſtehens der ſtädtiſchen Stromverſorgung beſteht begründete Ausſicht, daß die ſeit Stabili⸗ ſierung der Währung eingeleitete Entwickelung raſch weiterſchreitet und daß in abſehbarer Zeit auch die weiteſten Kreiſe der Mannheimer Bevölkerung ſich die Vorzüge des Strombezugs zunutze gemacht haben. mannheimer nekrolog 1025 17 Unter den Toten der Stadt Mannheim im Jahre 1925 befindet ſich eine Reihe von Perſönlichkeiten. deren Wirkſamkeit ſich nicht im perſönlichen und beruflichen Leben erſchöpfte. Viele ſind im Abgelaufenen Jahre heimgegangen, die reaſten Anteil nahmen am Schickſal der Stadt, die wirtſchaftliche Führer waren oder das geiſtige und kulturelle Leben Mannheims befruchteten. Ihrer ſoll hier noch einmal kurz gedacht werden, um die Erinneruna an ſie zu befeſtigen Alnd ihr Bild in der Bürgerſchaft wachzubalten. Ws Im Januar ſtarb die Stadtverordnete Frau Babette Haußer. eine tüchtige und im beſten Sinn für das Gemeinwohl tätige Frau. dDie auf vielen Gebieten immer gleich reaſam und bhilfsbereit wirkte. Nachdem ihr häuslicher Pflichtkreis ſich verkleinert hatte. war der tllttkräftigen Frau die Erfüllung der Pflichten für die Allgemeinheit Das hochgeſteckte Lebensziel geworden. Das Stadtverordneten⸗Kolle⸗ gium verlor noch zwei weitere in der Bürgerſchaft allgemein beliebte Mitglieder: Baumeiſter Franz Anton Noll und Arbeiterſekre⸗ 5 tär Florian Schenk. Beide Männer waren mit der Entwick⸗ luna der Zentrumspartei ena verknüpft. Noll hatte 10 Jahre lang dem Stadtverordnetenvorſtand angebört und außerdem eine aroße Zahl Ehrenämter in katholiſchen Organiſationen bekleidet. Beſonders verbunden blieb er immer mit ſeinem Heimatort Neckarau, er war aber auch ein Vertrauensmann des werktätigen Bürgertums über den Kreis ſeiner Parteifreunde hinaus. Florian Schenk war vor mehr als einem Menſchenalter als Müllergeſelle aus dem Bauland nach Mannheim gekommen und entfaltete ſpäter als Arbeiterſekretär eine außerordentlich ſegensreiche Tätigkeit. Er war ein pflichttreuer beſcheidener Mann, der jedes unnötige Hervortreten vermied. 8 Die Mannheimer Sänger verloren ihren alten, hochverehrten Foiührer Heinrich Küllmer, eine in allen Kreiſen der Stadt gleich geſchätzte Perſönlichkeit. Küllmer, der Ehrenpräſident der Lie⸗ pertafel und Ehrenvorſitzende der Mannheimer Sängervereinigung, die er geſchaffen hatte, verkörperte die beſte Tradition des Männer⸗ geſangs in unſerer Stadt. Ihn kannte faſt jeder. Nicht nur al⸗ Führer der Sänger und Mitglied der Theaterkommiſſion durch Jahr⸗ gehnte, war er ein Pfleger der Kunſt in unſerer Stadt. Er war auch ein Hüter der bürgerlichen Geſelligkeit. Das Theater verlor in den gzten Tagen des Jahres ſeinen Chordirektor Robert Erdmann, der ſeit 1911 an der hieſigen Bühne wirkte. Seine Erſcheinung iſt erſt dieſer Tage hier ausführlich gewürdigt worden. Wenige Wochen vorher war in blühendem Auler iſter Werner von ülo w verſchieden, deſſen frühen Tod die ganze kunſtliebende Be⸗ — 57 ſchmerzlich beklagt hat. Dem feinſinnigen hochbegabten Künſtler und wahrhaft adeligen Menſchen werden die Mannheimer denen er die letzten Jahre hindurch ſeine reine Kunſt ſchenkte, nicht vergeſſen. Eine Trauerfeier vornehmſter Art iſt die letzte Ehrung ür Werner von Bülow. Mit Architekt Thomas Walch ſtarb Mai des Jahres ein Mann von hohem künſtleriſchen Streben, von reicher Sachkenntnis und tiefer Verinnerlichung. Sein ſtarker Tdea⸗ lismus trieb ihn zu vielſacher Betätigung auf künſtleriſchem Gebiet. ſuch am kirchlichen Leben nahm er regen Anteil. Die Mannheimer Wirtſchaft hat eine Anzahl führender Männer verloren. Im Februar ſtarb der Direktor der Deutſchen Steinzeug⸗ fabrik in Friedrichsfeld Paul Kermas. 1914 hatte er, nachdem er ſchon lange Jahre in dem Unternehmen tätig war, anſtelle des verſtorbenen Kommerzienrats Otto Hoffmann die Leitung dieſes Werkes übernommen, das ſich unter ſeiner Führung ausgezeichnet weiter entwickelte. Als langjähriger Vorſitzender des Mannheimer ereins von 1846 war er ein Vorkämpfer der Turnerſache. ie Firma Brown, Boveri u. Co. verlor ihren leitenden Direktor Dr. ing. h. e. Carl Gaa, den während einer Sitzung in München ein Schlaganfall traf. Gaas große und bleibende Verdienſte um das Gedeihen dieſer Weltfirma ſind bekannt. Als Ingenieur und Or⸗ ganiſator war er gleich hervorragend befähigt. In ſeinen Muße⸗ ſtunden betätigte er ſich als Sammler vornehmſten Stils. Im März ſtarb im Alter von 88 Jahren Bankier Fritz Hohene mſer. der legtzte Repräſentant der alten Generation Mannheimer Bankiers, eine ſtadlbekannte Erſcheinung noch aus dem alten Mannheim, Ehrenmit⸗ jed der Mannheimer Börſe. Wenige Wochen nach ihm verſchied nach ſchwerem Leiden, erſt 50jährig, der Direktor dar Rheiniſchen ECfreditbank und Vorſitzende der Mannheimer Börf Joſeph Hohenemſer. Nach dem Uebergang des Hohenemſerſchen Bank⸗ hauſes an die Rheiniſche Creditbank war er in den Vorſtand dieſes Inſtituts eingetreten, zu deſſen leitenden Männern er gehörte und das er in vielen Unternehmungen vertrat. Die Mannheimer Bank⸗ welt verlor in ihm einen ihrer tüchtigſten Führer. 855 Eein anderer Alt⸗Mannheimer, von dem man ſagen kann, daß ſeine Erſcheinung wie die Fritz Hohenemſers durch Jahrzehnte in's Mannheimer Stadtbild gehörte, ſtarb mit dem Privatmann Theo⸗ dor Sauerbeck. Schiffahrt und Spedition verloren mit Julius ügen und Heinrich Knecht führende Perſönlichkeiten. Auch necht, der kurz vor Vollendung es 80. Lebensjahres ſtarb, hatte die Entwicklung Mannheims an führender Stelle im Wirtſchaftsleben U 135 2 —. . 2 ee 80 ſchleift. miterlebt und beeinfl'ißt. Er war das dienſtälteſte Mitglied der Handelskammer und gleich geſchätzt als Kaufmann wie als Menſch. In ihm verlor die Räuberhöhle ihren Hauptmann. Bald nach ſeinem Wegzug von Mannheim ſtarb, ebenfalls in hohem Alter, Fabrikant Hermann ie der frühere Inhaber der Ludwigs⸗ hafener Werkzeugfabrik. Die Mannheimer Juriſten verloren den allſeitig beliebten Rechts⸗ anwalt Heinrich Tilleſſen, die Aerzteſchaft einen ihrer Senioren, den Nervenarzt Medizinalrat Dr. Max Friedmann Aus dem Kreiſe des Baugewerbes ſtarb Ingenieur Paul Bret⸗ nütz. Glaſermeiſter Adam Lamerdin ſen., der im Februat ſtarb, war eine in den Kreiſen des Mittelſtands und des Handwerks außerordentlich populäre Geſtalt. 20 Jahre lang, bis 1918, war er als Mitglied der nationalliberalen Fraktion Stadtverordneter, Ihn, der auch Sinn für Humor hatte, nannten früher ſeine Freunde ſcherz⸗ haft den Bürgermeiſter der Schwetzinger Vorſtadt. Er war ein tüch⸗ tiger Bürger, den ſtärkſter Gemeinſinn auszeichnete. Eine weitere bekannte und allgemein hochgeſchätzte Perſönlichkeit verſchied mit dem Ehrenkommandanten der Freiwilligen Feuerwehr, Wendelin Bouquet, einem treuen Anhänger der alten nationalliberalen Partei und langjährigen Stadtverordneten. Auch in Tünchermeiſter Jean Wolthan ſtarb ein eingeſeſſener Mannheimer Handwerks⸗ meiſter alter Art. Schließlich ſoll auch noch mit einem Wort der Toten gedacht werden, die durch Herkunft und Lebensarbeit mit Mannheim eng verbunden waren. Im Patriarchenalter verſchied in Stuttgart der frühere Mannheimer Gymnaſc imsdirektor Geheimer Rat Dr. phil. h. c. Ferd. Haug, deſſen langjährige Mannheimer Wirk⸗ ſamkeit unvergeſſen iſt. Sein jüngerer Kollege, der in Offenburg verſtorbene Gymnaſiumsdirektor Dr. Friedrich Wipprecht, erlag frühzeitig einer ſchweren Krankheit. Auch an ihn feſſeln zahlreiche Freunde und Schüler dankbare Erinnerungen. Ein Un⸗ glücksfall raubte dem aus Mannheim ſtammenden Miniſterialrat Dr. Karl Wengler, Direktor des Murgkraftwerks, das Leben. Ihn verbanden die hier verlebte Jugendzeit und viele perſönliche Be. ziehungen engſtens mit unſerer Stadt. Kurz vor Jahreswende verſchied in Hannover der frühere Mannheimer Bürgermeiſter Auguſt Klotz, der nach ſeinem Weggang von Mannheim lange Jahre als Oberbürgermeiſter in Düren mit großem Erfolg ge⸗ wirkt hat. WE. ** *Junahme der Baukäkigkeit. Die Bautätigkeit belebt ſich lana⸗ ſam. Faßt man die Ergebniſſe der 42 Großſtädte und 44 Gemeinden mit 50—100 000, die berichten. zuſammen, ſo war der Reinzugang an Wohnungen im 2. Vierteljahr 1924 auf 4621 zurückgegangen Seit⸗ dem ſteigt er langſam. im 3. Viertel 1924 auf 5901. im 4. auf 8734. Das 1. Viertel 1925 ſetzte mit 8915 ein, das 2. ergab 10 430., das 3. ſogar 12 099, alſo nahezu dreimal ſo viel wie vom April bis Juni 1924. Wohngebäude kamen im 3. Vierteljahr 1925 insgeſamt 3517 hinzu. überhaupt Gebäude 5767. In den Großſtädten gab es 9504 mehr Wohnungen, in den Mittelſtädten 2595. Zurückgegangen iſt lediglich etwas die Herſtellung von gewerblichen Gebäuden. FKörperverletzungen in der Silveſternacht. Wie bereits mitgeteilt, kamen in der Silveſternacht acht Körperverletzungen vor und zwar un der Rheinhäuſerſtraße, II 4, 1, Hafenſtraße 50, Mittelſtraße, Langſtraße 40, dee ee Luiſenſtraße 70 und in der Nähe der Caſterfeldſtraße. Vier davon ſpielten ſich in Wirtſchaten ab. In den beiden erſten Fällen mußten die Verletzten in das Krankenhaus eingeliefert werden, Der eine davon hat, wie berichtet, einen ſehr gefährlichen Lun genſtich. „ Beim Abbrennen von Jeuerwerkskörpern verunglückt iſt in der Silveſternacht in der Nähe der Conkordienkirche ein 23 Jahre alter Kaufmann. Er erlitt ſo erhebliche Brandwunden an der linken Hand, daß er ſich in das Allgemeine Krankenhäus begeben „Bon der Straßenbahn geſchleift. Geſtern nachmittag wurde auf dem Friedrichsring ein 37 Jahre alter Kaufmann beim Ueber⸗ ſchreiten der Fahrbahn von einem Wagen der Straßenbahn der Linie 16 angefahren, zu Boden geworfen und eine kurze Strecke ge⸗ Der Verunglückte erlitt an den Händen und Beinen Hautabſchürfungen. Er ſoll die nötige Vorſicht außer Acht gelaſſen haben. * Unfall im Güterbahnhof. Am Donnerstag abend prach im Güterbahnhof ein 52 Jahre alter Weichenwärter beim Bedienen eines Signalmaſtes den rechten Unterſchenkel und mußte mit 855 Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus überführt werden. * Juſammenſtöße ereigneten ſich am Donnerstag Vormittag in der Waldhofſtraße zwiſchen zwei Radfahrern und am Auf gang zur Friedrichsbrücke(Stadtſeite) zwiſchen einem Zweiſpännerfuhrwerk und einem Perſonenkraftwagen und mittags im Parkring zwiſchen einem Laſtkraftwagen und einem Motorradfahrer. *Das Baden im Neckar ſcheint Schule zu machen. Am Don⸗ nerstag abend um.30 Uhr begab ſich in angetrunkenem Zuſtande ein 21 Jahre alter Metzger unterhalb der Friedrichsbrüche auf das . Zt. durch Hochwaſſer überſchwemmte Neckarvorland. Durch ſein halten entſtand auf der Friedrichsbrücke eine große Men⸗ ſchenanſammlung. Der Betrunkene wurde vorkäufig feſtge⸗ nommen und bis zur Erlangung der Nüchternheit auf der Polizei⸗ wache verwahrt. * Ju dem Zimmerbrand, von dem wir in Nr. 603 berichteten, teillen wir auf Wunſch des Vaters der eingeſchloſſenen Kinder be⸗ ichtigend mit, daß der Brand zwiſchen und 758 Uhrll ausbrach und daß ſich die Kinder im Alter von—6 Jahren befinden. Da⸗ Zimmer ſei auch nicht ſtark verqualmt geweſen. fKlaffeediebſtahl. Am 27. Dez., nachmittags zwiſchen 1 und 5 Uhr wurde aus einer Futterkammer in den K⸗Quadraten 1 Karton mit 35 Pfd. Kaffee in Paketen entwendet. Der Karton war etwa 1 Meter lang, 4 Zentimeter breit und 25 Zentimeter hoch. An allen Seiten des Kartons war„Füſers⸗Kaffee aufgedruckt. *Jubiläum. Herr Albert Meiſe zahl, Tatterſall 8/10, Filiai⸗ leiter der Preſtowerke.⸗G. Chemnit, Niederlaſſung Mannheim, konnte am 1. Januar auf eine 25jährige erfolgreiche Tätigkeit bei dieſer Firma zurückblicken. Marktbericht Der heutige erſte Markt im neuen Jahre war nur mittelmäßig beſucht nud beſchickt. Die größte Zahl der Erzeuger war überhaupt nicht erſchienen, da ſie jedenfalls am geſtrigen Neujahrstage keine Luſt zur Herrichtung der Marktware in Feld und Garten hatten. Hausfrauen waren auch nur ſehr mäßig auf dem Hcuptmarkt ver⸗ treten. Der Verkehr zog ſich daher nur ſchleppend dahin. Ein größeres Geſchäft entwickelte ſich lediglich an den Feiß⸗ und See⸗ fiſchſtänden, die aber heute auch nicht ſo viel Ware feil hielten wie an den ſonſtigen Markttagen. Gemüſe war reichlicher zugefahren. Es gab ſchönen Spinat zu 20—25 5fg. und Roſenkofl, der heute eine Kleinigkeit teurer war, zu 50—60 Pfg. Liebhaber von Sellerie, Meerrettig, Weiß⸗ und Rotkraut fanden eine ſchöne Auswahl vor. Die Kartoffelzufuhr konnte ebenfalls als gut bezeichnet werden. Das Pfund koſtete nach wie vor 5 Pfg. Salatkartoffeln 12 Pfg. Obſt iſt auf jedem Markttag in reich⸗ licher Menge zu haben. Der Verkauf iſt aber meiſt nur gering. Der Preis für das Pfund Aepfel ſchwankt zwiſchen 15 und 16 Pfg., fur Birnen zwiſchen 40—70 Pfg., für Nüſſe zwiſchen 45—70 Pfg. Für ein Pfund Trauben muß.00—.20% bezahlt werden. In gechlachtetem Geflügel und Wild war das Angebot bedeutend größer als die Nachfrage. Lebendes Geflügel ſah man weniger. Eier koſteten 13—20 Pfg., Butter konnte in der Preislage von .60—.40 und darüber gekauft werden. des Städtiſchen Nachrichtenamtes verſtehen ſich die Jreiſe, wo nicht⸗ anderes vermerkt iſt, in Pfennig pro Pfund. Kartoffeln 5, Salatkar⸗ toffeln 12, Bohnen dürre, weiße und bunte 25—35; Wirſing 12— 18; Weißkraut—15; Rotkraut 15—18: Blumenkohl Karotten 12; Gelbe Rüben 10; Rote Rüben 10—12; Erbſen dürre 20—50; Spinat 25—25; Zwiebeln 12—15; Knoblauch Stck.—15; Endivienſalak Stck. 15—35; Meerrettich Stck. 20—80; Feldſalat 60—100; Tomaten 100—120; Suppengrünes Bſchl. 12—15; Peter⸗ ſitze Bſchl. 10—15; Sellerie Stck. 10—70; Noſenkohl 50—60; Trau- 90 Nach den Feſtſtellungen Stck. 20—60: ben 100—120; Aepfel 15—80: Birnen 40—70; Orangen Stck.—181 Zitronen Stck.—12; Bananen Stück 10—20; Nüſſe 45.—70; Süß⸗ rahmbutter 200—240; Landbutter 170—200; Weißer Käſe 50—60: Honig m. Glas 170—220; Eier Stück 13—20: Hechte 180; Karpfen 180; Schleien 200; Barben 120—160; Kaheljau 50—60; Schellfiſche 40—70; Goldbarſch 40—50; Seelachs 50; Stockfiſch 50; Backfiſche 60· „Stck. 200—800; Enten geſchl. Stck. 900—1300 Gänſe le⸗ bend Stck. 800—850; Gänſe geſchl. Stck. 1000—1600; Rindfleiſch 100—110; Kuhfleiſch 60; Kalbfleiſch 130; Schweinefleiſch 140; Ge⸗ frierfleiſch 75. veranſtaltungen Theaternachricht. Infolge Erkrankung von Frau Buſch am Montag ſtatt„Kurve links“„Der Urfauſt 1.—. Freitag beginnt im Muſenſaal das dreitägige Gaſtſipel der Negeroperette(Chocolate⸗Kiddies). „Rund um die Welt“ im Nibelungenſaal. Das rufſiſch⸗ deutſche Grotesk⸗Theater wird mit ſeiner großen Kabarett⸗Revue „Rund um die Welt“ am morgigen Sonntag im Nibelungen⸗ ſcal ſein Abſchiedsgaſt ſpiel veranſtalten. Der Abend fendet ohne Bewirtſchaftung bei kleinen Preiſen ſtatt. Von den 10 bumten Bildern mit Prolog und Epilog, die nach„Zeppelins Abfahrt“ mit einer venezianiſchen Nacht begannen, haben die urwüchſigen ruſſi⸗ ſchen Volksſzenen mit Tanz und Geſang in allen deutſchen Städten bewundernde Anerkennung gefunden. „„Feuerio“. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, hält dis erſte Mannheimer Karnevalsgeſellſchaft„Feuerio“ am kommen⸗ den Montag abend ihre er ſte karn evaliſtiſche Sitzung in den Räumen des Habereckl ab. Freunden eines geſunden Humors ſei der Beſuch angelegentlichſt empfohlen. Die Handelsſchule Mannheim, deren Hauptaufgabe in der Heranbildung und Erziehung des kaufmänniſchen Nachwuchſes be⸗ ſteht, hat daneben auch Einrichtungen geſchaffen, um den Nicht⸗mehr⸗ ſchulpflichtigen Gelegenheit zur Aus⸗ und Weiterbildung zu geben. Es geſchieht dies im Abendkurſen, in denen gegen geringes Entgeld die wirtſchaftlichen und techniſchen Fächer in möglichſt ele⸗ 5 Darbietung zur Behandlung kommen.(Näheres ſiehe nzeige. * Die Ortsgruppe des Verbandes Deutſcher Reklamefachleute tritt am Dienstag, 5. Januar, im Kaſinoſaal mit einem Vortrags⸗ abend zum erſtenmale vor die Oeffentlichkeit Als erſter Redner des Abends wird der erſte Vorſitzende des Verbands, Dr. Andler⸗ Berlin, über das aktuelle Thema„Wirtſchaft und Reklame“ ſprechen und in einer anſchließenden Diskuſſion Gelegenheit geben, auch über Sonderfrogen Auskunft zu verlangen. Als zweiter Redner wird Prokuriſt Marzenell vom Elektrizitätswerk Rheinheſſen, Worms, über Neuzeitliche Schaufenſterbeleuchtung mit Demonſtrationen und Erläuterungen durch Lichtbilder referieren. Beide Themen ſind heutzutage von ſolch außergewöhnlicher Bedeu⸗ tung für das geſomte Wirtſchaftsleben, daß es lebhaft begrüßt wer⸗ den muß, günſtig! Gelegenheit zu finden, darüber auch in unſerem Bezirk von kompetenter Seite zu hören. Aus der pfalz *eudwigshafen, 1. Januar. Ein gewaltiger Sturm hat in der Nacht vom 30. auf 31. Dezember überall großen Schaden angerichtet. Der Sturm tobte derart, daß Telegraphenſtan⸗ en wie Streichhölzer geknickt und Telefonleitungen vier⸗ ſuch total zerſtört wurden. Beſonders die Rhein⸗Haardt⸗Bahn hatte ſchwer unter dem Unwetter zu leiden. Die Züge erlitten Verſpätungen bis zu 2 und 3 Stunden, da durch das Zerreißen der Stromleitungen der Bahnverkehr zeitweiſe unterbrochen wurde. * Frankenthal, 30. Dezember. Wegen Verfehlungen gegen die Konkursordnung wurde der Bankinhaber Karl Schmidt hier m Haft genommen. 5 Haßloch, 5 12— Die Pfälziſche Autobusgeſellſchaft hat für die Strecke Neuſtadt—Hasloch—Meckenheim den zweiten Wagen beſtellt, um den ſtarken Verkehr bewältigen zu können. nachbargebiete Die Silveſternacht in Darmſtadt sw. Darmſtadt. 1. Jan. Trotz des polizeilichen Verbotes ging es in der Silveſternacht in Darmſtadt recht laut her. Schon von 10 Uhr ab wurde in allen Ccken und Enden mit Feuerwerkskörvern ge⸗ ſchoſſen und ſo iſt es nicht verwunderlich. wenn die Sanitätswache und die Rettungswache während der ganzen Nacht zu tun bekamen. Sehr viele Perſon⸗ die ſich durch Feuerwerkskörper Verletzungen zugezogen hatten, mußten verbunden oder nach dem Krankenhauſe verbracht werden. In verſchiedenen Teilen kam es zu Schlägereien. Auch zwei Tobſuchtsanfälle ſind zu verzeichnen. In beiden Fällen kamen die Kranken nach dem Krankenhauſe.— Die Feuerwehr wurde in der Nacht zweimal alarmiert. In der Widmannſtraße. Ecke Bruchwieſenſtraße war ein Kellerbrand ausgebrochen. der allerdings ſchon von den Hausbewohnern gelöſcht werden konnte. bis die Feuer⸗ wehr eintraf. In der Mathildenſtraße brach ein Zimmerbrand in der Abweſenheit der Bewohner aus. Das Feuer ſoll am oder im Klei⸗ derſchrank entſtanden ſein. Alle Einrichtungsgegenſtände fielen dem Feuer zum Opfer. Vermutlich wurde in dem Zimmer Glut einer Zigarre oder ähnliches unbeachtet weggeworfen und ſo der Brand verurſacht. wird 9 „ ee Neues aus aller Welt — Neues auf der Schallplakte. Ein Uebelſtand wurde bef den bisherigen Tanzplatten immer wieder unangenehm empfunden, näm⸗ lich ihre geringe Lautſtärke; ſie verhinderte meiſtens das Tanzen einer größeren Anzahl von Paaren und reichte deshalb auch nur für kleinere Räume aus. Es iſt den ſeit langem ſyſtematiſch fortgeſetzten Bemühungen der Deutſchen Grammophon ⸗Aktienge⸗ 75[ſchaft gelungen, ein neues Verfahren zu finden, das alle im zufnahmeraum erzeugten Schallwellen dem Aufnahme⸗Mikrophon zuleitete, ſo daß Tanzplatten von unerhörter tellt werden können. Auf dieſen neuen Platten hat der Ton einer Paaſtt und eine Fülle, die man bis jetzt kaum für möglich gehalten hätte. Eine weitere Folge iſt, daß mit dieſer neuen Aufnahmietechnik eine verblüffende Reproduktion des individuellen Spiels jeder Tanz⸗ kapelle erreicht und daß jede Beſonderheit ihres muſikaliſchen und rhytmiſchen Ausdrucks auf der Platte feſtgehalten wird. Wer den ſpeziellen Charakter der berühmten Tanzkapellen kennt und z. B. den ſoeben bei„Grammophon“ herausgekommenen Fox⸗trot„No one“ hört, wird ſofort wiſſen, daß hier Efim Schachmeiſtec ſpielt, ebenſo bei den neuen Stücken aus Lehars Operette„Paganini“. Auch Paul Goldwin kommt mit ſeinem Künſtler Enſemble auf den neuen Platten prachtvoll zur Geltung. Und eine neue, mit elektriſierendem Rhythmus ſpielende Jazz-Band⸗Kapelle„The Ex⸗ cellos Five“ bringt eine ſehr eigenartige und charakteriſtiſche Tanzmuſik. Nach demſelben neuen Aufnahmeverfahren ſind auch die von der ausgezeichneten Geigerin Erica Morini beſpielten Platten hergeſtellt. Das iſt auch der Fall bei den Aufnahmen von Mo⸗ zarts„Kleiner Nachtmuſik“, dei von der Kapelle der Bor⸗ liner Staatsoper unter Leitung von Oskar Fried vorbild⸗ lich reproduziert ſind. Unter den anderen vielen Neuerſcheinungen, die von der Deutſchen Grammophon⸗Aktiengeſellſchaft auf dem Ge⸗ biete der ernſten Muſik herausgebracht werden, ſind noch zu erwäh⸗ nen die von der Kapelle der Berliner Staatsoper unter Os⸗ kar Fried geſpielte ſymphoniſche Dichtuna„Mazeppa“ von Lſzt und Neuaufnahmen von Maria Jvogin, Michael Bohnen, Hein⸗ rich Schlusnus. Frida Leider und Umberto Urbano. 27 Tabletten in allen Apothelen u. 8 3 Drogerien Mk..— bei Huſten, Heiſerkeit, Katarrh autſtärke her⸗ den. ſtlos befindet ſich ein Zwiſchenraum von etwa 14 Metern, die aus⸗ verhältniſſes den 3. Tabellenplatz auf jeden Fall halten. Kaiſerslautern die Platzvereine vorausſichtlich Sieger bleiben. Samsfag, den 2. Jannar 1926 8. Seite. Itr. 2 Briefe an die„Neue Mannheimer Anſer Nafionaltheater und ſeine Abonnenfen Den Ausführungen des Herrn. der in der Mittaasausaabe Ihrer Zeitung vom 24. Dezember ſich mit der offenſichtlichen Ungerechtigkeit befaßt. mit der die vollzahlenden Abonnenten des Nationaltheaters behandelt werden, kann ich, als langjähriger Abonnent. nur voll zu⸗ ſtimmen! Es würde wohl nicht viel Widerſpruch hervorgerufen haben, wenn der betr. Herr nicht nur im Namen vieler, ſondern im Namen valler Abonnenten“ unterzeichnet hätte, denn hier handelt es ſich um einen Mißſtand, der wie kein anderer geeignet iſt, Erbitterung und Theatermüdigkeit in den Kreiſen der Mieter hervorzurufen. Jeder gerecht Denkende, auch wenn er nicht zu dieſen Kreiſen gehört. muß dies zugeben. Ein ſehr großer Teil der Abonnenten weiß auch den zuſtändigen Herren der»Neuen Mannheimer Zeitung“ aufrichtigen Dank dafür. daß ſie wiederholt ſchon auf dieſen unrichtigen Standpunkt der hier⸗ für verantwortlichen Herren der Theaterleitung hingew'eſen haben, allerdings, wie beiſpielsweiſe die Zuteilung in der Weihnachtswoche beweiſt. bis jetzt ohne den geringſten Erfolg. Man wird wohl hier erſt zur Einſicht kommen, wenn es zu ſpät iſt und es erſcheint als ver⸗ fehlt, wenn nun die Sache ſo hingeſtellt werden ſoll. als würde da⸗ durch, daß Mißſtände zur Sprache gebracht werden, eine Ver⸗ ärgerung im Publikum erzeuatl Soweit dieſes Publikum aus Abonenten beſteht, bedarf es dazu wirklich keiner Beeinfluſſung durch die Preſſel Man braucht ſich nur den Spielplan anzuſehen und das beſcheidene Teilchen zu betrachten, das Einem als Abonennt da⸗ von zufällt, ſo iſt die Mißſtimmung da. Man muß ſchon viel Liebe zu unſerem Theater haben, wenn man ihm trotz allem treu bleibt. Zwei weitere Umſtände. die die Luſt am Abonnement ſtark be⸗ einträ htigen, ſollen hier ebenfalls einmal erwähnt werden. Weshalb wird man heute, bei nahezu doppeltem Preis gegenüber der Vor⸗ kriegszeit(z. B. damals 55 Vorſtellungen im 1. Parkett zu 165 Mk. gegen 40 Vorſtellungen auf dieſem Platz zu 225 Mk. jetzt) ſo oft mit Porſtellungen abgeſpeiſt, die kaum 14—1% Stunden dauern, wäh⸗ rend man früher bei nicht abendfüllenden Hauptſtücken ſtets einen Einakter oder. je nach der Art der Vorſtellung. ein Ballett dazu er⸗ hielt. Und warum kann man heute den Abonennten nicht mehr die Rückſicht erzeigen, die früher üblich war, daß man nämlich an den acht Abenden, an denen die Akademiekonzerte ſtattfinden, keine Vor⸗ ſtellung in Miete anſetzt? Sollte dieſe kleine Rückſichtnahme bei der Unmaſſe von Vorſtellungen außer Miete, die heute ſtattfinden, bei einigem auten Willen nicht ſo aut wie einſt möalich ſein? Man mache einmal den Verſuch. und gebe den Abonnenten, die für die Exiſtenz des Theaters unbedingt notwendig ſind. das, was ihnen von rechts⸗ wegen zuſteht, und man wird bald ſehen, daß die zur Zeit ohne Zwei⸗ fel vorhandene ſtarke Verärgerung verſchwindet und manch Einer, der zur Kündiagung heute feſt entſchloſſen iſt, dem Theater auch weiterhin treu bleibt. Ein langiähriger Abonnent. Das Jeuerlöſchweſen in den Mannheimer Hüfen Es ſoll hier das Feuerlöſchweſen einer Kritik unterzogen wer⸗ Zwiſchen dem Rhein und den Lagerhallen bezw. Getreide⸗ gefüllt ſind mit den den Gebäuden vorgelagerten Rampen, ſowie zweier Eiſenbahngeleiſe und mit den dazu gehörigen Kranbahn⸗ ſchienen. Es kommen dann die Lagerhäuſer ſelbſt und daran an⸗ ſchließend eine ſchmale Fahrſtraße, die beiderſeits nur von Gleiſen Sportliche Rundͤſchau Die morgigen Fußballwettkämpfe im Rheinbezirk Der erſte Spieltag des neuen Jahres wird auch den neuen Meiſter bringen. Auf eigenem Platze wird ſich der ſüddeutſche Meiſter V. f. R. Mannheim den einen zur erfolgreichen Ver⸗ teidigung des Rheinbezirksmeiſtertitels notwend gen Punkt nicht mehr entreißen laſſen. Zwar hätte der Gegner 1903 Ludwigs⸗ hafen, die Punkte ebenſo notwendig als die Raſenſpieler, denn die Ludwigshafener ſchweben in großer Abſtiegsgefahr, doch ſelbſt wenn ſie mit dem Mute der Verzweiflung kämpfen, wird die Nieder⸗ lage kaum abzuwenden ſein. Aehnlich ſind die Verhältniſſe beim Kampfe in Pirmaſens. Doch werden die Gegner, der dortige Fußballklub und Phönix Ludwigshafen, ihr Ziel, das bei dieſen die Erringung der Meiſterſchaft bei jenen die Rettung vom Abſtiege iſt, kaum mehr erreichen können. Immerhin werden beide mit Energie nach dem Siege ringen, der aber den Ludwigs⸗ hafenern nicht zu nehmen ſein wird. Im 3. Spiele des Tages geht es nur um die Ehre, doch wird der Kampf zwiſchen V. f. L. Nek⸗ karau und Sportv. Waldhof; nicht minder erbittert werden. Im Falle eines Sieges von Waldhof würden die Gegner zwar punktgleich werden, doch wird Neckarau infolge des 880 72 77 aldho wird für die:5 Niederlage des Vorſpiels Revanche üben wollen, ob dieſe aber gerade auf dem Neckarauer Platze gelingt, iſt fraglich. Auch in der Kreisliga müſſen die Entſcheidungen nunmehr bald fallen. Im Neckarkreis iſt jaa Phönix Mannheim faſt ſicherer Meiſter, der in ſeinen 6 noch ausſtehenden Spielen die zur Meiſterſchaft noch notwendigen 4 Punkte ſich nicht entgehen laſſen wird. Morgen wird die Elf in Kirchheim zwar einen ſchweren Kampf zu beſtehen haben, der aber ſchließlich doch gewonnen wer⸗ den dürfte. Feudenheim hat V. f. B. Heidelberg zum Geg⸗ ner und ſollte ſich Revanche und event. Zurückeroberung des 2. Tabellenplatzes nicht entgehen laſſen. In Plankſtadt werden ſich die Spg. und Fv. 08 Hockenheim einen hartnäckigen Kampf liefern, deſſen Ausgang ungewiß iſt. 1907 Mannheim hat auf eigenem Platze gegen Germania Friedrichsfeld die größten Chancen, während Vg. 98 Schwetzingen auch zu Hauſe gegen Vorwärts Mannheim unterlieg en wüd. Im Vorderpfalzkreis hat 1904 Ludwigshafen einen ſchweren Gang zu beſtehen, denn in Rheingönheim ſind Meiſterſchaftshoffnungen ſchon oft getrübt worden. Leichter haben es die anderen Mitbewerber. Fv. Speyer wird in Pfortz hoch gewinnan, aber auch Pfalz Ludwigshafen und Fv. Arankental dürften auf eigenen Plätzen gegen Union Lud⸗ wigshafen und 1914 Oppau ſiegen. Nicht ſo ſicher iſt es, ob V. f. R. Frieſenheim in Herxheim gegen Viktoria gewinnen wird. Im Hinterpfalzkreis iſt die Meiſterſchafts⸗ entſcheidung fällig. Gewinnt V. f. R. Pirmaſens in Kaiſerslautern gegen V. f.., wird ihm die Meiſterſchaft nicht mehr zu nehmen ſein. Fy. Kaiſerslautern wird den Neuling Fv. Münchweiler ſicher ſchlagen, ebenſo werden in den beiden anderen Spielen V. B. Zwei⸗ brücken—Olympia Kaiſerslautern und.C. 05 enee m Odenwaldkreiſe haben die beiden Favoriten ſchwere Kämpfe zu beſtehen, denn Spog. Sandhofen wird daheim gegen lympia Lorſch ebenſo energiſch auf Sieg ſpielen müſſen, wie B. f. R. Bürſtadt in Lampertheim gegen Olympia. Ger⸗ mania Pfungſtadt wird in Weinheim vom Kreismeiſte: Fv. 09 geſchlagen werden, auch Sppö. Arheilgen wird auf ei⸗ ginem Platze gegen Spp. Amicitia Viernheim gewinnen. Winterſport »Abermalige Verlegung der Einweihung des Eisſtadions Titiſee. Dde erſtmalig 5 Weihnachlen angeſetzten Einweihungsfeierlichkeiten des Eisſtadions zu Titiſee, die infolge des eingetretenen ungünſtigen Wetters auf Neujahr verſchoben werden mußten, ſind nun bis zum 1. Jamuar zurückgeſtellt. Das Anhalten der Schneeſchmelze bis in den Hochſchwarzwald, durch unausgeſetzt wehende ſchwere Föhn⸗ fſtürme, hat dieſe abermalige Verlegung notwendig gemacht. uumgeben iſt, dann die Rangiergleiſe ſelber und ſchließlich die nene Maunbeimer Feitung(Abens · Nusgade) eigentliche Rheinquaiſtraße. Auf der Rheinquaiſtraße ſelbſt ſind Jeuerhydranten vorhanden. Alſo wird eine Bekämpfung des Feuers von dieſer Seite aus möglich ſein. Zwingt der Wind, an die Bekämpfung des Feuers von der Waſſerſeite aus heranzugehen, ſo dürfte dies auf erhebliche Schwierigkeiten ſtoßen, denn die bor⸗ handenen ſogenannten Feuerlöſchpumpen der hieſigen Hafenboote können für ſolche Zwecke nicht verwandt werden. Dieſes Bild haben wir im Mühlauhafen und Binnenhafen. Gefährlicher ſchon iſt die Bekämpfung eines Brandes an einem Gebäude des Verbindungs⸗ kanals an der Fruchtbahnhofſtraße. Waſſerſeits ſind überhaupt keine Hydranten vorhanden. Je nach Stand des Windes werden die wenigen Hydranten auf der Fruchtbahnhofſtraße ſelbſt auch nicht benutzt werden können. Noch weitaus ſchlimmer geſtaltet ſich das Löſchweſen bei Ausbruch eines Brandes an dem großen Lagerhaus, das auf der Spitze zwiſchen Bonadtes⸗ und Induſtrie⸗ hafen ſteht. Auch hier iſt eine Bekämpfung des Brandes vom Waſſer aus kaum möglich. Sollte der Wind dazu noch ungünſtig ſtehen, ſo kann auch von der Landſeite her an eine Bekämpfung des Brandes praktiſch nicht gedacht werden. Dieſer Teil des ſtädtiſchen Hafens wird den Elementen des Feuers dann wohl überlaſſen werden müſſen. Am ſchlimmſten wird wohl die Löſchung eines Brandes an der eigentlichen Neckarſpitze ſein. Ein großer Teil der hieſigen Hafenboote iſt verpflichtet wor⸗ den, bei Ausbruch eines Brandes ſofort an die betr. Brandſtelle zu fahren. Die maſchinellen Einrichtungen dieſer Boote laſſen direkt eine Bekämpfung des Feuers nicht zu. Sie können nur als Waſſerzubringer für die Motorſpritze gebraucht werden, voraus⸗ geſetzt, daß die Schlauchverſchraubungen einheitlich auf allen Booten durchgeführt ſind. Dieſe Einrichtung hat jedoch den Nach⸗ teil, daß der Wirkungsgrad dieſer an Bord befindlichen Pumpen bei großen Schlauchlängen erheblich nachläßt und dieſe wiederum werden ſich bei einem ungünſtigen Stand des Windes nicht ver⸗ wenden laſſen. Es iſt nicht zu verſtehen, daß der zweitgrößte deutſche Binnenhafen noch nicht einmal im Beſitze eines regulären Feuerlöſchbootes ſich befindet. Die etwa 35, ja ſogar bis 48 Meter hohen Gebäude in den Mannheimer Hafenanlagen be⸗ dingen koloſſale Druckhöhen. Menſchliche Kraft dürfte wohl nicht in der Lage ſein, das Strahlrohr für einen über 70 bis 80 Meter hohen Waſſerſtrahl bei einer lichten Rohrweite von mindeſtens 46 Millimeter zu halten. Hierzu ſind mechaniſche Einrichtungen erforderlich. Verfaſſer dieſes hatte Gelegenheit, das Feuerlöſch⸗ boot det ſtädtiſchen Berufsfeuerwehr in Düſſeldorf zu beſichtigen. Man gewinnt hierbei wirklich den Eindruck, daß die Stadtverwal⸗ tung Düſſeldorf bemüht war, ſämtlichen Anforderungen an das Feuerlöſchweſen in ihren Hafenanlagen gerecht zu werden. Man dürfte doch annehmen, daß die Stadtverwaltung Mannheim zum mindeſten das gleiche Intereſſe an den Tag legen würde, wie andere Stadtverwaltungen in Bezug auf die Feuerſicherheit der Hafenanlagen. Für die Stadt Mannheim wäre ein ſolches Boot unbedingt am Platze. Das Boot könnte ſo gebaut werden, daß es nicht nur allein zum Feuerlöſchen eingerichtet wird, ſondern auch zum Aufeiſen der ſtädtiſchen Hafenanlagen. Die Betriebs⸗ ſicherheit ſowohl als auch die jederzeitige Betriebsbereitſchaft könnte durch den Einbau von modernen Dieſelmotoren erreicht werden. Auch könnte hierdurch vorübergehend einer Arbeitsloſigkeit abge⸗ holfen bezw. gemildert werden. Die Koſten für eine derartige Anlage ſind bei gutem Willen unbedingt von der Stadt aufzu⸗ bringen, da die Höbe wirklich auch für die Mannheimer Stadt⸗ berwaltung noch erſchwinalich iſt. Boxen * Die Kämpfer des Bezirks Pfalz⸗Rhein. Der Bezirk Pfalz⸗ Rhein hat bei den Zwiſchenrunden in Frankfurt am 2. Jauuar eine gute Vertretung. Im Fliegengewicht beſitzt der Bezirk in Lorentz⸗Wiesbaden einen kleinen, flinken Mann, der ſeine Waffe ſowohl im Nahkampf wie auf Halbdiſtanz hat. Mitzel⸗Mainz ge⸗ wann im Proteſtkampf gegen den guten Bantamgewichtsvertreter Nicolai⸗Ludwigshafen gut nach Punkten. Mitzel beſitzt außer⸗ ordentliche Schlagſtärke, verbunden mit Ausdauer und vor allem Technik, die ihm auch diesmal wieder zum Siege verhelfen dürfte. Auch im vorigen Jahre vertrat er die ſüdweſtdeutſchen Farben im Bantam bei den Deutſchen Meiſterſchaften in Berlin.— Schäffner⸗ Ludwigshafen iſt der Vertreter im Federgewicht. Mielke im Main⸗ bezirk und Raum⸗Mannheim vom Bezirk Baden⸗Württemberg ſind ſchwer zu ſchlagende Gegner.— Stillger⸗Ludwigshafen(Leichtge⸗ wicht) hat Ausſichten für die Entſcheidung. Er bringt gegen Krie⸗ ger⸗Mannheim(Bezirk Baden⸗Württemberg) eine gute Chance mit. — Im Welter trifft Ernſt⸗Wiesbaden auf ee Der junge Frankfurter wird Ernſt den Sieg überläſſen müſſen, der dann wiederum an Schuler⸗Singen verlieren dürfte. Auch der derzeitige Titelhalter wird zweifellos vor Schuler⸗Singen den erſten Platz räumen müſſen.— eee beſitzt die Kampf⸗ ſtärke, um Bleul⸗Frankfurt niederzuringen. Bei einigermaßen Glück iſt ihm der Titel ſicher.— Walrafenſtein⸗Wiesbaden(Halb⸗ ſchwer) hat in Gartmann⸗Offenbach einen ſchwer zu beſiegenden Gegner. Auch Frank⸗Mannheim wird in der Entſcheidung ver⸗ beſſert auftreten müſſen. Die beſten Chancen hat aber immer noch der jetzige Titelhalter Rodemich⸗Maing, der auch diesmal wie⸗ der beſtehen dürfte.— Im Schwergewicht fällt die Entſcheidung zwiſchen Lippmann⸗Mainz und Trumpfheller⸗Darmſtadt. Lipp⸗ mann dürfte ſein größeres Körpergewicht zum Siege verhelfen. Sch. * Südweſtdeutſche Meiſterſchaften in Ludwigshafen a. Rh. Die Meiſterſchaften des Südweſtdeutſchen Amateur⸗Boxverbandes ver⸗ ſprechen ein ſportliches Ereignis zu werden, wie es Ludwigshafen noch nicht geſehen hat. Nachdem nun in den drei zugehörigen Be⸗ zirken die Meiſterſchaften ermittelt ſind, läßt ſich ſagen, daß es be⸗ ſonders in dieſem Jahre äußerſt harte und vor allem faire Kämpfe geben wird. Die hauptſächlichſten Vertreter zu den Meiſterſchaften ſtellen u. a. Aſchaffenburg, Offenbach, Frankfurt, Wiesbaden, Mainz, Mannheim, Ludwigshafen Singen u. a. m. Ganz beſonderes In⸗ tereſſe erweckt das Wiedererſcheinen von Schuler⸗Singen im Welter⸗ gewicht der ſich im Jahre 1921 die Deutſche Federgewichtsmeiſter⸗ ſchaft ſicherte. Den gegenwärtigen Südweſtdeutſchen Meiſter im Welter, Werle, ſchlug er bereits zweimal nach Punkten. Mielke⸗ Frankfurt hat ſich bei den Tſchechen ſehr gut verbeſſert und wird jedem Mitbewerber das Leben ſauer machen. Die Zwiſchenrunde ward am 2. Januar in Frankfurt a. M. in der Halle am Sandweg ausgetragen. Hier ſtießen die Meiſter des Bezirkes Rhein⸗Pfalz auf diejenigen des Bezirkes Main. Die Sieger dieſer Kämpfe ſtreiten mit den Meiſtern des Bezirks Baden⸗Württemberg, der Freilos hat, am 9. Januar um den Titel„Südweſtdeutſcher Meiſter“ im großen Saale des Vereinshauſes der Anilinfabrik. Sch. Herſe⸗Berlin ſiegt über Solvinko⸗Paris nach Punklen Zu dem Pariſer Wagramſaal drängte ſich am Mittwoch abend. eine zahlloſe Menſchenmenge, die ein ſehr gutes Box⸗Pragramm an⸗ gezogen hatte. Beſonders der deutſch⸗franzöſiſche Hauptkampf zwi⸗ ſchen dem aus vielen nationalen und internationalen Kämpfen be⸗ kannten deutſchen Weltergewichtler Herſe⸗ Berlin und dem vor; züglichen Fronzoſen Solvinto den ſeine Landsleute als„coming⸗ man“ bezeichnen, hatte eine beſondere Anziehungskraft auf das Publikum ausgeübt, umſo mehr als Herſe den Pariſern durch ſeine verſchiedenen Siege in dortigen Ringen nicht unbekannt war. Das Haus war gedrängt voll, als die beiden Boper unter ſtürmiſchem Applaus den Ring betraten. Die erſte Runde beginni ſogleich mil einem heftigen Schlagwechſel, in dem der Franzoſe mit einigen Lin⸗ ken und Rechten bei Herſe gut reinkommen kann. Auch die zweite Runde zeigt eine unverkennbare Ueberlegenheit des Franzoſen deſſen Schläge weit genauer angeſetzt ſind. In der drikten Runde gehl Herſe nach anfänglichem verluſtreichen Diſtanzkampf zum Nahkampf über, in dem er dank ſeiner taktiſchen Ueberlegenheit ſeinem Gegner ſchwer zuſetzen kann. So geht das Treffen unter forcierter Zer⸗ Luft⸗ Tem⸗ Sn 8 See ·„SesSS Wind 2 2 5 böhe n Nd tur S ee eeee Wete, m nm C S85 855 8 Richt. Stärke Werſheim—— 3 12 Oſeſtl, Nebel 3— Kön'gſtuhl.625 758 2 6 8 2J 80 leicht bedeck! 2— Kar sruhe17 757.8 6 9 5 W. leicht] bedeckt 0,1— Baden Baden 1 05 05——————5 Billngen 780 762,.2 2 6 2 leicht bedeckt 0— Feldberg. Ho 1497 33,4 5——1 SW. ſchw. bedeckt 0 Es aſün———— t. Blaſien.—.— 1 5 0 ſtil“— w— Oöbeuchmd.( ſes noch bis geſtern vormittag zu einzelnen Niederſchlagsſchauern bei beitung“ Mahnung an die Mannheimer Sportvereine Die Mannheimer Fußballſportvereine ſcheinen keinen großen Wert auf große Zuſchauerzahlen und damit auf die Hebung des Inlereſſes an dieſem Sport zu legen, denn ſonſt würden ſie ni t an den hohen Eintrittspreiſen mit Zähigkeit feſthalten. In dem hre meiner Anweſenheit in Mannheim habe ich des öfteren Gelegenheit gehabt, darüber zu ſtaunen, daß bei wirklich erſtklaſſigen Spielen Zufchauerzahlen von—10 000 kaum erreicht u. ſogar als hoch ange· ſprochen wurden. In meiner Heimat, deren Fußballſport von vielen Süddeutſchen bisher gern über die Achſel angeſehen wurde, ſind Zuſchauerzahlen von 15—20 000 und mehr bei Spielen guter Lokalgegner keine Seltenheit. Ich führe dies weniger auf größeres Sportintereſſe oder auf die größere Einwohnerzahl meiner Heimat⸗ ſtadt zurück, denn auch in Städten mit weniger Einwolmern als 105 Mannheim werden obige Zahlen mehrmals im Jahre erreicht Viel⸗ mehr gebe ich als Haupthinderungsgrund für die im Verhältnis anderen Städten geringe Zuſchauerzahl in Mannheim den holen Eintrittspreiſen die Schuld. Ein Tribut von M..— für den letten „lab iſt, entſchieden zu koch. gans abgeſehen von der heutigen ſchle.h⸗ ten Zeit, die es auch den noch Arbeitenden ſchwer werden läßt, einen derartigen Befrag zu entbhehren. Es iſt nämlich zu bedenken, daß es bei dieſer einen Mark nicht bleibt, denn bei ſchlechtem Wetter und beſonders bei den abgelegenen Spielplätzen ſind noch die Ausgaben für Straßenbahn in Betracht zu ziehen. Hat man noch eine Sport⸗ begeiſterte des ſchwachen Geſchlechts zur Braut oder Frau, überlegt inan die Ausgaben für den Beſuch eines Fußballſpieles doppelt. Gewiß iſt mit den hohen Ausgaben der Sportvereine zu rech⸗ nen: die Vereine ſollten aber bedenken, daß ſie bei weniger hohen Eintrittspreiſen auf die Dauer mehr Zuſchauer anlocken und dadurch den Verluſt wieder ausgleichen, abgeſehen von der Verbreitung des ntereſes das jedenfalls auch nicht hoch genug eingeſchätzt werden kann. Ich entſinne mich der Aufregung, als zu Anfang der Saiſon im vorigen Jahr in meiner Heimatſtadt beim Zuſammentreffen zweier guter Lokalgegner(von denen der eine übrigens den Meiſter des Rheinbezirks im Vorſpiel um die deutſche Meiſterſchaft Anfang— des Jahres beſiegte) der Platzverein einen Eintrittspreis von M..— erhob, während bis dahin ein ſolcher von M. 0,60 üblich war. Der betr. Ortsverband legte, trotzdem den Vereinen vollſtänd'g 3 freie Hand wegen Erhebung der Eintrittspreiſe gelaſſen wird, dem in Rede ſtehenden Verein nahe, bei künftigen Spielen einen derart hohen Eintrittspreis nicht mehr zu erheben. Ein Boykott des Ver: eins ſeitens des ſpertliebenden Publikums wäre nicht ausgeblieben,. falls er ſich zu dieſer Maßnahme nicht entſchloſſen hätte. Als 18 Jahre aktiv tätiger Fußballſpieler habe ich ſonſt jeden Sonntag mindeſtens einen Fußball⸗Wettkampf beſucht. Bei den Eintritts? preiſen der Mannheimer und Ludwigsbafener Vereine kann ich mich indeſſen hierzu nicht entſchließen, trotzdem ich unter den heutigen Verhältniſſen noch gut verdiene und leidenſch ftlicher Anhänger des Sportes, nicht nur in meinem Verein, bin. Bei Verpflichtung aus⸗ wärtiger Gegner, wobei dem veranſtaltenden Verein höhere Aus⸗ gaben entſtehen, iſt ein Eintrittspreis von M..— gerechtfertigt, bei Lokaltreffen ſollte aber ein Saß voen M. 0,60 bis höchſtens M. 0,75 für den letzten Platz genügen. Ich bitte das Sportpubli⸗ kum, ſich zu dieſer Frage einmal mehr zu äußern. Vielleicht nimm auch der eine oder andere Verein hierzu einmal Stellung. Ein Sportliebender Herſe dann kurz entſchloſſen den offenen Diſtanzkampf wieder auſs nimmt und in dieſem ſeinen franzöſiſchen Kontrahenten andauerr 95 an den Seilen entlang treibt. In der ſechſten Runde nimmt Heiſe wieder eine mehr beobachtende und abwartende Haltung ein, welgdge Kampf⸗Phaſe der Franzoſe zu wütenden Angriffen, in denen er Hers mit ſchweren linken und rechten Schwingern ſtark zuſetzt. In dexn ſiebten Runde aber iſt eine klare Ueberlegenheit des Deutſchen nich zu verkennen, der nunmehr ſeinen angeſchlagenen Gegner nicht melg zu Ruhe kommen läßt, trotzdem riskiert bei dem nun einſetzenden harten Karmpf keiner der beiden einen entſcheidenden k..⸗Schlag. Herſes furchtbare Doppelſchläge ſauſen in der neunten Runde un⸗ barmherzig auf den Franzoſen nieder, der nach und noch ins Schwimmen gerät. Die letzte Runde ſieht den Franzoſen als ſchwg erſchöpften Mann, der kaum noch die Kraft zu ernſthaftem Widerns tand hat.— Als überlegener Punktſieger verläßt der Deutſche untor röhnenden Veifall des Hauſes den Ring.— Herſe wird nunmehr in ſeinem nächſten Pariſer Kampf auf den Franzoſen Fred Bretonnel ſtoßen, der vor Austragung des Kampfes ſchon den eventuellen Sie? ger herausgefordert hatte. 5 Ruderſport *Neufahrsauffahrt der Mannheimer Rudergeſellſchaft. Die Mann; heimer Rudergeſellſchaft eröffnete den Reigen der Veranſtaltungenmn der Waſſerſportvereine im neuen Jahr mit einer wohlgelungen Neufahrsauffahrt. Um 3 Uhr bewegten ſich vom Bootshaus an den Floßſchleuſe acht Boote, darunter zwei Achter mit zuſammen 45 RR⸗„ derern den Neckar aufwärts. Auf dem hochgehenden Neckar bot die ſtattliche Flotille den Spaziergängern ein ſchönes Bild. Die Boe? fuhren bis zur Eiſenbahnbrücke und dann wieder geſchloſſen und n flotter Fahrt ſtromab dem Bootshaus zu. Wenn das Wetter weiterr für den Waſſerſport ſo günſtig bleibt, werden wir ven Neckar bald wieder von Booten belebt ſehen. denn für den Ruderer gilt noch mehr wie für jeden anderen Sport das Wort:„Raſt ich ſo roſt ich“. Allgemeines Die Staatszuſchüſſe zur Förderung der Jugendpflege. Nachdem im Frühjahr ſtaatliche Mittel in Höhe von 20000 Mark zur Förde⸗ rung der Jugendpflege an die Verbände verteilt werden konnten, hatte die badiſche Regierung diesmal 80 000% zur Verfügung ges⸗ ſtellt. Davon behielt das Unterrichtsminiſterium zur Reſerve 10 000 Mark zurück und 70 000/ wurden im Verhältnis von zwei Drittel zu einem Drittel zwiſchen Landesausſchuß und Zentralkommiſſion geteilt. Die Verteilung der hiernach auf den Landesausſchuß enis fallenden 46 666/ fand in einer Geſamtvorſtandsſitzung unter Zzu⸗ arundelegung der Mitgliederzahl der Jugendlichen unter 21 Jahren an die Verbände ſtatt. U. a. erhielten der X. Kreis der Deutſchen Turnerſchaft 6 000 /, der Südd. Futzballverband 5 000%/ die katho⸗ 8 und evangeliſchen Jugendpflegevereine 11000% bezw.—600 Mark. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwart Beobachtungen badiſcher Wer erſtellen(7es morgensꝰ⸗ 7 8 —— Auf der Rückſeite der oſtwärts gezogenen Tiefdruckgebilde kam etwas kühlerem Wetter. Ein von Weſten nachfolgender Hondruck«⸗ rücken brachte am Nachmittag vielfach Aufheiterung. Die Beſſerung iſt jedoch nur vorübergehend, da erneut ein kräftiger Luftwirbel oſt⸗ wärts vordringt. Unter ſeinem Einfluß iſt heute früh ſchon föhn⸗ artige Erwärmung eingetreten(Feldberg + 5 Gr.) Mit dem weiteren Vordringen der Zyklone ſtehen wieder lebhafte ſüdliche und ſüd⸗ weſtliche Winde, ſehr mildes Wetter mit erneuten Regenfällen bevor, ſodaß mit einer weiteren Hochdruckzunahme gerechnef werden muß. VBorausſichtliche Witterung t bis 12 Uhr nachts. mürbungstaktik des Deutſchen bis zur fünften Runde weiter, zausſichtlich Sonntag Sehr mildes Wetter bei lebhaften ſüdechen füdweſtlichen Win⸗ den. Erneut Regenfälle, weitere Hochwaſſergefahr. 4 10 5 8 e b. Seite. Nr. 2 Nene Maunhefmer Feltung Abend⸗ ftusgabe) Sgamstag, den 2. Januar 19269 Neue annhe 90 In Ergänzung unſerer Mitteilungen über die Berufung des rektors der württembergiſchen Niederlaſſungen der Deutſchen nk, Dr. Ferd. Bausback, zum Generaldirektor der a und über die am 30. Dezember abgehaltene General⸗ erſammlung der Geſellſchaft tragen wir noch folgendes nach: In der ſtark beſuchten.⸗V.(es waren 80 pCt. des 45 ill. betragenden Aktienkapitals vertreten) ging der Vorſitzende r. von Stauß ausführlich auf die bereits in der Preſſe bekannt gewordenen Verhandlungen mit der amerikaniſchen Filminduſtrie Er erklärte, daß die finanzielle Anſpannung der Geſellſchaft Durch die fortgeſetzten Konkurrenzkämpfe mit dem kapitalſtarken usland hervorgerufen ſei. Man müſſe berückſichtigen, daß die merikaniſche Induſtrie während des Krieges im Gegenſatz zu der Daniederliegenden deutſchen Filminduſtrie ſich intenſiv, beſonders auf techniſchem Gebiet, habe entwickeln können. Die vor dem Kriege in Frankreich und Italien vorhandenen Filmgeſellſchaften wurden gleichfalls durch die ſtark aufblühende amerikaniſche Film⸗ induſtrie in ihrer internationalen Bedeutung zurückgedrängt. Den gerikanern war es möglich, ihre Filme im eigenen Lande eicht zu amortiſieren, was in Deutſchland auch heute noch faſt unmöglich iſt, beſonders wenn es ſich um große inter⸗ ationale Ausſtattungsfilme handelt. In den Vereinigten Staaten aren die Vorausſetzungen ſo erheblich günſtiger, daß die Filme 95 nach den erſten Vorführungstagen infolge des ſtarken Ver⸗ ufs nach dem Export für die Herſteller nichts mehr gekoſtet haben. Ueberſchüſſe in Deutſchland zu erzielen war nur mit den er Schwierigkeiten möglich. Die Aufwendungen für die Theaterausgaben wuchſen von Jahr zu Jahr. Unker normalen irtſchaftsverhältniſſen häkten die hinter der Ufa ſtehenden Finanz⸗ kräfte die nötigen Geldmittel aufgebracht. Bei der augenblicklichen mation war für die Verwaltug eine neue Emiſſion von Aktien gut wie ausgeſchloſſen. Trotzdem war es notwendig, um für e Großmächte der Fülminduſtrie Amerikas vertragsfähig zu blei⸗ en, eine Ausdehnung und Moderniſierung des Theaterbeſitzes ſchzuführen und an den Ausbau der Verleihorganiſation und an eine Beteiligung an ausländiſchen Filmtheatern beiterzuarbeiten. Die Hauptſache blieb natürlich die ſtändige Erzeugung von utſchen wertvollen Filmen. Alle dieſe Faktoren zwangen zu einer 5 enormen Geldanſpannung man Anfang des Jahres, als die finanzielle Situation in ütſchland noch nicht ſo kriſenhaft wie jetzt ſich auswirkte, daran 5 v öhe von 15 Mill. I, ein Drittel des Aktienkapitals, den Aktionären anzubieten. Da das Konſortium unter Führung der Deutſchen Bank dieſe Obli tionen vollſtändig übernommen hatte, ſo waren die finanziel⸗ len Auswirkungen für die Uſa geſichert. Da aber große Schichten r Aktionäre ſich ſpäter bei der Uebernahme der Obligationen icht beteiligten, ſo blieben dieſe Obligationen zum Teil in den änden des Finanzkonſortiums. Neue Aktien auszugeben bei dem augenblicklich ſinkenden Kurs war, beſonders da die Aktien ſchon lange nicht mehr pari ſtanden, äußerſt ſchwierig. Die Verwaltung mußte Wert darauf legen, die ſtark ange⸗ 0 ng, eine günſtig ausgeſtattete Obligation in bahnte deshalb Verhandlungen nach zwei Seiten, ſowohl nach Amerika als auch nach einem anderen ausländiſchen Skaale an, die ſich aber infolge von ungünſtigen Preſſenotizen zerſchlugen. Man hatte dem Ausland von einer Verpfändung der 130 m Beſitze der Ufa befindlichen Theater gegen eine Rleihe Mitteilung gemacht, ſo daß im letzten Augenblick die bereits fertiggeſtellten Verträge in die Brüche gingen. Der Kurs ſank da⸗ als um 20 pCt. und wäre noch weiter herabgegangen, wenn nicht Deutſche Bank am Markte der Ufa⸗Aktien im Intereſſe der ktionäre interveniert hätte, damit die Aktien nicht zu Spottpreiſen Ausland abwandern. In den allerletzten Tagen iſt es dann mit 5 e Keichs⸗Kreöͤitgeſellſchaft über die Aus⸗ ſichten der oͤeutſchen Wirtſchaft In einem uns zur Verfügung geſtellten Memorandum der e e über Deutſchlands wirtſchaftliche Lage an der Jahreswende wird als Ausblick auf das neue Jahr folgendes ausgeführt: Die deutſche Produktion hatte die Höhe, die ſie bor dem Kriege im heutigen Reichsgebiete beſaß, um die Jahres⸗ Mmitte ungefähr erreicht. Aber Deutſchland beſitzt noch nicht den Makkt, der ihm dafür in der Vorkriegszeit zu Verfügung ſtand. Der Binnenmarkt iſt durch die Verarmung, den Verluſt an aus⸗ iſchen Kapitalien, an Schiffstonnage eingeengt worden, und e Ausweitung wird auf Jahre hinaus durch die Reparationen rt werden. Bislang ſtanden der deutſchen Wirtſchaft Reſerven ng, mit deren Hilfe eine Aufnahmefähigkeit des Binnen⸗ ktes für die zuwachſenden Gütermengen geſchaffen wurde. Auch ſt die Wirtſchaft keineswegs von dieſen Reſerven entblößt: es liegt in der Natur dieſer Quellen, daß ſie allmählich lang⸗ fließen. Sie werden außerdem in ſtärkerem Maße als bis⸗ r die wachſenden Reparations⸗ und Zinszahlungen auf⸗ augt. Das Abſaßproblem iſt deshalb jetzt als das beherrſchende des deutſchen Wirtſchaftslebens in den Vordergrund ge⸗ Die Ausfuhr bietet noch keinen Erſatz für jene 7 Einengung des Binnenmarktes 195 auch ſie liegt noch unterhalb der Vorkriegshöhe. Das 17 — ekt in erſter Linie eine Erhöhung der Leiſtung je Kopf und im ganzen Gebiet der Voltswirlſchaft und eine Aenderung Arbeitszlele im einzelnen. Je ſchneller ſich die Wirtſchaft f einſtellt, um ſo nachhaltiger wird ſie die aus der Einengung nnenmarktes erwachſende Gefahr bannen. Auch die Ausweikung des Wellmarktes e Kapitalüberſchüſſe der großen Kapitalgeberländer, die n Exträgniſſe der überſeeiſchen Ernten und die politiſche mnung jetzt die Möglichkeit geben, wird das Abſatzfeld der chen Wirtſchaft 55 5 eutſchlands Gewinn aus dem Außen⸗ vergrößern. Nicht minder wichtig iſt aber, daß Deutſchlands übiger davon Abſtand nehmen, Schranken gegen die deutſche fuhr zu errichten. Die Umſtellung auf erhöhte Produktivität auf den Erwerb neuer Märkte kann nicht ohne Opfer erfolgen. die Stillegung der Betriebe, ſondern der Fortſchritt in der keigerung des Arbeitsertrages und der Erweiterung des Abſatz⸗ es iſt der Maßſtab der künftigen Entwicklung der deutſchen rtſchaft geworden. Danziger Girobank.-., Danzig. Von unterrichteter Seite verlautet, daß eine rechtliche Verpflichtung des oſtpreußiſchen Giroverbandes, ſeiner Königsberger Zentrale und der Geſamtheit r in den Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbänden organiſierten Verbände zur Beteiligung an dem Sanierungswerk bzw. zur ung der eingetretenen Verluſte nicht beſteht. Die im Gange iche Sanierungsaktion der deutſchen Verbände ſei vielmehr us freiwillig und die Verpflichtung zur Stützung des danziger Inſtituts ſei mehr moraliſcher Art, da die Danziger Giro⸗ bank, an der die Oſtpreußiſche Girozentrale mit einem erheblichen Aktienpaket beteiligt iſt, bisher im engſten Einvernehmen mit den Königsberger Stellen gearbeitet habe. 50 45 415 11* woechſenen Schulden ſo ſchnell wie möglich zu konſolidieren und ſch Juſammenſchluß der deutſchen und amerikaniſchen ilminduſtrie Die Seneralverſammlung der Afa verſchiedenen amerikaniſchen Großfirmen zu Vorverhandlungen ge⸗ kommen, die nun nach anfänglichem Widerſtand verſchiedener Aktionäre zum definitiven Abſchluß gekommen ſind. Durch dieſen Abſchluß glaubt der Vorſitzende eine dauernde Befeſtigung des deutſchen Filmmarktes ſowohl als auch der Aktien des betreffenden Unternehmens gewähr⸗ leiſten zu können. Es handelt ſich zunächſt um einen Filmliefe⸗ rungsvertrag, der auf zehn Jahre abgeſchloſſen wurde, und zwar mit der Famous Players Lasky Corporation (Paramount) und der Metro Goldwyn⸗Diſtributing Corporation. Hierdurch wird die Produktion dieer bedeu⸗ tenden amerikaniſchen Filmherſteller für den Wirkungskreis der Ufa ſebunden und auf der anderen Seite dem Vertrieb der deutſchen ilme auf dem amerikaniſchen Markt ein weites Feld geöffnet. Man wird eine Verkriebsgeſellſchaft bilden, die die beſten Filme der Ufa und die der beiden ausländi⸗ ſchen Geſellſchaft verwertet, während die Vertriebs⸗ und Theater⸗ organiſation der Amerikaner einen erheblichen Teil der Ufa⸗ Produktion in Amerika vertreiben wird. Auch eine gemein⸗ ſchaftliche Herſtellung von Filmen innerhalb Deutſchlands iſt für die Zukunft gedacht. Das wichtigſte ſcheint uns ein ſofort zahlbares Darlehen, das die Ufa im Betrage von 4 Mill. Doll. zu einem Zins⸗ Laaß von 7 pt. von den beiden obigen Geſellſchaften ohne gio erhält. Als Sicherheit verpfändet die deutſche Geſellſchaft ihr am Potsdamer Platz belegenes Ufa⸗Haus. Dieſes Darlehen wurde gleichfalls auf die Dauer von zehn Jahren geſchloſſen. Durch dieſes ſofort zahlbare Darlehen glaubt die Ufa, ihre geldliche Anſpannung größtenteils als beſeitigt anſehen zu können. Die Reſtſchuld, die noch zu tilgen übrig bleibt, hofft die Verwaltung durch die laufenden Einnahmen des Geſchäftsjahres decken zu können. „Zur Bilanz, die anſchließend einſtimmig genehmigt wurde, erklärte der Vorſitzende, daß nach Deckung der ſachlichen Unkoſten ein Gewinn von 25 Mill. für das Geſchäftsjahr per 31. Mai 1925 übrig blieb. Hiervon gingen für die Beamten 16 Mill., für den Steuerfiskus 674 Mill. fort. Der Reſtbetrag von 3 Mill. wird bekanntlich den Aktionären in Form einer 6proz. Dividende, die am 2. Januar bereits zahlbar iſt, ausgeſchüttet werden. Man glaubte, im Hinblick 5 die gerade in Deutſchland ſchwer geſchädig⸗ ten Aktionäre die Ausſchüttung einer Dividende 5 der geldlichen Anſpannung der Geſellſchaft durchſetzen zu ſollen. Di. von Stauß erwähnte in dieſem Zuſammenhang, daß der Fiskus in außer⸗ ordentlich ſtarker Weiſe das Unternehmen bis zu 50 pCt. der Einnahmen belaſte. Hier wären wiederum die Amerikaner, die maximal 10 pCt. zu zahlen brauchten, im Vor⸗ teil. Nähere Einzelheiten, die ein Aktionär über die Beteiligungen der Geſellſchaft und die Forderungen an Konzernfirmen verlangte, wurden mit Rückſicht auf die e abgelehnt. Es wurde nur erwähnt, daß es ſich um 120 Tochtergeſell⸗ aften handelt, bei denen die Ufa beteiligt ſei, u. a. die Pfaffgeſellſchaft, der das Romaniſche Haus in Verlin gehört, ferner 130 eigene Theater, mit dem jetzt verpfändeten Ufahaus. Die Forderungen an Konzerngeſellſchaften in Höhe von 7,2 Mill. Mark ſollen inzwiſchen faſt reſtlos eingegangen ſein. Anſtelle des verſtorbenen Bankdirektors Hohenemſer und des Kommerzienrat Jahr von der Rheiniſchen Creditbank Mannheim, ferner Direktor Fehr von der Deutſchen Bank anſtelle des in den Vorſtand übergetretenen Dr. Bausback. Für die kommende Zeit glaubt die Verwaltung mit Zuverſicht verhältnismäßig günſtige Ausſichten beſonders nach Abſchluß dieſes äußerſt wichtigen Auslandsvertrages zuſichern zu können. Die Börſenwoche Auch die letzte Börſenwoche im Jahre zeigte die innere Schwäche des deutſchen Kapitalmarktes. Auch ſie brachte neue Enttäuſchungen und neue Kursrückgänge, nachdem vor den Weihnachtsfeiertagen die Ausſicht auf den Zufluß von 250 Mill. Dollar amerikaniſcher Guthaben und das Eingreifen einiger Großbanken einen gewiſſen Optimismus hervorgerufen hatten. Sehr bald aber erinnerten neue mehr oder minder unfrei⸗ willige Verkäufe des Warenhandels und der kleineren Spekulation, und Geldbeſchaffungsverkäufe der Induſtrie und des Publikums mit rauher Hand von neuem an die Kapitalarmut der Wirtſchaft und an die ſich immer weiter ausbreitende Induſtriekriſis. Obwohl die Dezember⸗Liquidation einen bemerkenswert leichten Verlauf nahm, weil vorerſt die Erlöſe aus zahlreichen Auslands⸗ anleihen bei den Banken konzentriert ſind und dieſe Inſtitute recht flüſſig gemacht haben, zeigte es ſich doch, daß die Großbanken bei der 88 80 von langfriſtigem Geld auch für Börſenzwecke überaus wähleriſch vorgehen. So kam es, daß die kleinere Spekulation trotz der Flüſſigkeit des Börſengeldmarktes mit Prolongationsſchwierig⸗ keiten zu kämpfen hatte. Dazu kamen neue Inſolvenzen im Waren⸗ handel, die faſt immer auch mit Effektenverkäufen verknüpft 555 Verſtimmend wirkte ferner das ſprunghafte Steigen der Zahl der Erwerbsloſen als Folge von Kurzarbeit, Be⸗ triebseinſchränkungen und Stillegungen, die wieder im ganzen Reiche zugenommen haben. Eine beſondere Enttäuſchung brachten der Börſe die Vorgänge am Markte der Anilinwerte und die Verhandlungen um den Montantruſt. Aus den Kreiſen des Anilintruſts kam ein recht großes Aktienpaket an den Markt, und wenn auch als Erklärung für dieſen merkwürdigen Vorgang die Verſion ſich verdichtete, daß einer der Anilin⸗Magnaten 1 Spielſchulden eine große Summe Geldes habe innerhalb weniger age aufbringen müſſen, ſo verſtimmten doch dieſe Verkäufe vorübergehend den Geſamtmarkt, zumal gleichzeitig von einer weſentlichen Verſchlechterung des Stickſtoffabſatzes verlautete. Noch größer war die Enttäuſchung über neue Schwierigkeiten in der Quotenfrage bei den Montantruſtverhandlungen. Man er⸗ zählte, daß Gelſenkirchen auf ein überraſchend gutes Reſultat vor Oktober pochend, eine neue Quotenerhöhung verlange. Obwohl alle maßgebenden Kreiſe weiter mit einem baldigen Perfektwerden des Ruhrmonkantruſtes rechnen, ſchufen dieſe neuen Schwierigkeiten doch Beunruhigung. Immerhin verdient hervorgehoben zu werden, daß die ſonſt ſo ihrer Baiſſeverpflichtungen gelöſt hat. Das iſt immerhin als Kenn⸗ zeichen dafür anzuſehen, daß der uferloſe Peſſimismus der Börſe doch etwas nachgelaſſen hat. Freilich handelt es ſich dabei in der Hauptſache um Tagesſpekulanten. Außerdem war der Haupt⸗ grund für dieſe Rückkäufe der Baiſſepartei die Tatſache, daß die Großbanken, die bisher die Märkte ſich völlig ſelbſt überlaſſen hat⸗ ten, neuerdings hier und da mit Stützungskäufen eingriffen. In der Hauptſache bei den Ultimopapieren, aber mitunter doch auch am Kaſſa⸗Induſtrie⸗Aktienmarkte bei Papieren, die zum Macht⸗ bereiche der einzelnen Großbanken gehören. Einen gewiſſen Rückhalt gibt der Börſe immer wieder das lebhafte Intereſſe maßgebender Bremer und Hamburger Lreiſe für, imer Jeitung» Handelsblatt Landgerichtsrats Gerlach wurden neu in den Aufſichtsrat gewählt: rührige Baiſſepartei gegen das Jahresende hin den größten Teil5 Schiffahrtswerte und Auslandskäufe in dieſen Papieren. Wenngleich auch die Schiffahrtswerte an den matten Börſen von Rückgängen nicht verſchont blieben, ſo griff doch immer wieder auf dieſem Marktgebiete eine Erholung ein, da man die Frage der Freigabe der deutſchen Vermögen in Amerika weiter günſtig beurteilt und auch weiter mit neuen Kombinationen in der Großſchiffahrt rechnet. Am Markte der Anilinwerte trat in den letzten Tagen eine Erholung ein, weil die Verkäufe aufhörten und von der Bildung eines Stützungskonſortiums innerhalb der Verwaltung für die Aufnahme von Aktien verlautete. Auch be⸗ merkte man in dieſen Papieren Käufe der internationalen Arbi⸗ trage. Beachtung fanden Autowerte auf die Verhandlungen über die Gründung einer Autobank. Die Anteile der Reichsbank wurden für holländiſche Rechnung aus dem Markte genommen. Das Intereſſe für Goldpfandbriefe hält an; der Markt hat ſich kon⸗ ſolidiert und man bemerkt in⸗ und ausländiſche Anlagekäufe in dieſen Werten. N Ho. Geſchäftsaufſichten und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Die Handelskammer für den Kreis Mannheim teilt in Ergänzung ihrer bisherigen Veröffentlichungen der Liſte der unter geſtellten, bzw. in Konkurs geratenen Firmen folgendes mit: 2 Angeordnete Geſchäftsaufſichten: Nr. 166. Bouquet u. Ehlers, Sanitäre Anlagen, Mannheim, Sandhofenerſtr. 4/8. Beſchluß vom 23. 12. 25. Nr. 167. Maſchinenfabrik Schwetzingen G. m. b. H. in Schwetzingen. Beſchluß vom 88. 12. 25. Nr. 168. Elektrotech⸗ niſche Fabrik„Badenia“ G. m. b. H. Mannheim, Burgſtr. 19. Beſchluſt vom 30. 12. 25. Abgelehnte Geſchäftsaufſicht: Nr. 169.„Elite“ Damen⸗ und Herrenbekleidung in Mannheim, G 7, 20.(Ausſichtslos) Beſchluß vom 24. 12. 1925. 9 Gläubigerſchutz Mannheim E. B. Als Gläubigerſchutz Mannheim E. V. konſtituierte ſich in Mannheim eine Selbſtſchutz⸗Organiſation von Großhändlern und Fabrikanten der Textil⸗ und verwandten Branchen. Wie man uns mitteilt, ſind die führenden Firmen au⸗ den Bezirken Mannheim, Karlsruhe, Worms und Frankfurt bereits Mitglieder. Die Organiſation hat ſich zum Ziel geſetzt, ſo ſchnell wie möglich ſämtliche beteiligten Gläubigern bei einem Schadensfalle zu vereinigen und durch raſches Zugreifen beim Schuldner die Vermögenswerte für die Gläubiger zu ſichern. Auf der andern Seite will die Organiſation bei unverſchuldet in Zahlungsſchwierigkeiten geratenen Schuldnern bei entſprechendem Status verſuchen, burch ſofortige Vereinigung der Gläubiger ein Moratorium herbeizuführen, um auf dieſe Art die Gläubiger vor Verluſt zu ſchützen. OBenz u. Cie., Rheiniſche Automobil⸗ und Motoren-Fabrik .-G. Mannheim. Wir verweiſen auf die Bekannt achung der Geſellſchaft betr. Zinszahlungen im Anzeigenteil vorliegender Ausgabe. 5 O Brown, Boveri u. Cie..⸗G., Mannheim⸗Käfertal. Die Geſellſchaft macht im Anzeigentheil Mitteilung von ihrer Obli⸗ gatilonen⸗Zins⸗Zahlung am 2. Januar 1926, worauf Intereſſenten aufmerkſam gemacht werden. O Ablöſung der Keichsanleihen alten Beſitzes. Die Vereint⸗ gung Mannheimer Banken und Bankiers macht im Anzeigenteil auf die Ablöſung der Reichsanleihen alten Beſitzes aufmerkſam. Die Geltendmachung von Alt⸗ beſitzanſprüchen für Reichsanleihen muß ſpäteſtens bis 15. Februar 1926 erfolgen. Im übrigen verweiſen wir auf die Anzeige. O Pfälziſche Mühlenwerke Mannheim. Wir machen auf die Anzeige betr. Schuldverſchreibungen der Pfälziſchen Mühlenwerke Mannheim in vorliegender Ausgabe aufmerkſam. OJ. G. Jarbeninduſtrie.-., Ludwigshaſen a. Rh. Die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik gibt in vorliegender Ausgabe die Stellen bekannt, in denen die Zinszahlung für die von ihr ausgegebenen ten 8 erfolgt. 5. Prolongakion der Stickſtoffwechſel. Das Stickſtoff⸗Syndikat teilt uns mit: Ein Bankenkonſortium hat ſich zur Diskontierung und Prolongation der vom Handel gegebenen Stickſtoffwechſel ver⸗ pflichtet. Die Prolongation erfolgt zweimal, in Ausnahmefällen dreimal, jedenfalls bis zum 1. Dezember 1926. Daneben bleibt der auf 4½ pCt. erhöhte Nachlaß für jede ein Drittel des Rech⸗ nungsbetrages überſteigende Barzahlung beſtehen. Eine Herab⸗ ſu örs der Stickſtoffpreiſe kommt, wie dabei betont wird, nicht in Frage. -1 Akkienbrauerei zum Haſen, Augsburg. Nach Abzug von 5,38 Mill. Rohmaterial und allgemeinen Unkoſten, von 2,015 Mill.„ Steuern und ſozialen Laſten, ferner von 0,28 Mill. Abſchreibungen verbleibt bei einem Rohergebnis von 8,5 Mill. per 30. September ein Reingewinn von 844 170, aus dem 10 pCt. Dividende und 6 Mill. Stamm⸗ und 6 pCt. auf 6000 /½ Namensaktien verteilt werden ſollen. Die Ausſichten des laufenden Geſchäftejohres ſind, wie es heißt, unbeſtimmt, ob⸗ wohl der Abſatz noch keine Abſchwächung erfuhr, aber im Hinblick auf die vielfach vielleicht notwendigen Betriebseinſchränkungen in der Großinduſtrie und die Bierſteuererböhung nicht unberührt bleibe. Mannheimer Effektenbö eſe Ruhiger Verkehr zu unveränderten Kurſen O Mannheim, 2. Jan. Der Verkehr an der erſten Börſe im neuen Jahr war ſehr ruhig. Die Aktienkurſe faſt unverändert. Feſtverzinsliche Werte geſchäftslos. Es notierten: Rheiniſche Eredit⸗ bank 79, Rheiniſche Hypothekenbank 54, Badiſche Anilin 104,50, Rhenania 27, Durlacher Hof 104, Ludwigshafener Aktienbrauerei 118, Continentale Verſicherung 30, Mannheimer Verſicherung 88, O errheiniſche Verſicherung 85, Benz 24, Maikammer 25, Gebr. Fahr 35, Fuchs 0,2. Mannh. Gummi 24, Mez u. Söhne 64, Pfälz. Mühlenwerke 75, Rheinelektra 52,25, Rheinmühlenwerke 67, Frei⸗ burger Ziegelwerke 35., Wayß u. Freytag 55, Zellſtoffabrik Waldhof 76,50, Zuckerfabrik Frankenthal 42, Zuckerfabrik Wag⸗ häuſel 33, Rheinbriefe 5,7. Berliner Deviſen Amic]& 31 8. 51.[ 8. 2 f dolland...1879 10977 16919 vol Buenos-Altes.738.787.733.787 1 Srüſſel. 19.08 19.07 4* 19.04 19.08 Die 85.12 85.34 85 85.54 85.86— Danng. 80.70 80.90 5 80.71 80.51 Kopenhagen 103,47 1038.78 0 103.82 104.09 5 Gſtabon. 21.275 21.375 21.275 77.828 5 Stocldolm. 12 61 112.85 0 111 46 11278 Helſingfors. 10,345 10.585 1 10.848 10.588 1 Itallen. 16.92 13.96 10.94 16.98 3 Londen 20358 20.408 0 20.949 20.389 New-Hort 4105 208 3 4105 Paris 15.91 15,95 5 15,83 18.87 4 Schweiz 91.04 81.74 81.128 81.828 2 Spanien. 89,33 59,47 1„28 28.37* apann 1623.827.616 1822 Konſtantinopel..2385.245 1.285 2245 Rio de Janelro.807 0800.629 0524 3 Wen abg. 90.15 50,20 5 80,19 50.88 3 Brag. 18.413 18.353 12418⁸ 15,455 Jugoflabien.425.445 28 7,430.450 3 Budapeſt. 5 8874 3892 58.76 56,97 3 Soa. 2005 2˙915 4 20905 4005— Athen.33 8,30.83.85 KRerust du die deuer Wochlfahrisbriefmarken rche Beuneche dichfholte ꝰ VDongerstag, den 31. Dezember 1928 Aene Mannbeimer Jeitung[Abend⸗Nusgabel 2. Selle. Nr. 2 N Des Kaiſers alte Kleider Roman von Frank heller Copyright by Theſpis⸗Verlag in München 1920 (Nachdruck verboten.) V. Es war der Profeſſor. Er war allein. Ich begriff, daß das die Rettung bedeutete, aber ich empfand keinerlei Freude darüber. Ich hatte die Fähigkeit verloren, die Er⸗ eigniſſe zu verbinden, was die erſte Grundlage alles menſchlichen Denkens iſt. Ich ſah alles wie durch ein umgekehrtes Fernglas, und die Handlungen des Profeſſors ſchienen mir pöllig ſinnlos. Er hatte Laplace erſchoſſen, und das erſte, was er tat, war, ihm Hand⸗ ſchellen anzulegen. Dann durchſchnitt er die Feſſeln de⸗ fangenen Franzoſen. Ich ſah es mit totaler Gleichgültigkeit. Erſt ſeine dritte Handlung hatte für mich einen Sinn. Er nahm eine Flaſche von einem Seitentiſchchen und führte ſie an meine Lippen. Ich fühlte einen ſtechenden Kuß auf meinen Lippen. Kognak. Ich öffnete den Mund wie einen Kelch und ließ mein Inneres durchtränken. Das war köſtlicher als Bier, das ich am Morgen von IJnſen bekommen hatte. Nun hob mich der Profeſſor vom Boden auf und ſetzte mich auf einen Stuhl. Ich deutete auf Mr. Gvaham, der ebenſo ſtumm zwie zuvor daſaß. „Das eilt nicht,“ ſagte der Profeſſor.„Der hat ein Nervenſyſtem wie eine Kuh. Nur wenn es ſich um weibliche Adjektiva handel kommt er in Affekt. Wie fühlen Sie ſich?“ Ich murmelte ein leiſes Danke. Der Profeſſor ging nun daran, den Engländer zu befrelen. Dies ſchien ihm ebenſo wenig Gemütsbewegung zu verurſachen wie mir. Als es geſchehen war, ſtand er auf, nickte dem Profeſſor ſtumm zu und begann die Bücher vom Boden aufzuheben. Dabei kam von Zeit zu Zeit ein dumpfes Knurren von ſeinen Lippen. Vermutlich waren nicht alle unverſehrt geblieben. Der Profeſſor und der Fran⸗ zoſe begannen miteinander franzöſiſch zu ſprechen. Was mich be⸗ trifft, hätten ſie ebenſogut chineſiſch reden können. Sie waren nich ſo gute Pädagogen wie Laplace. Plötzlich wendete ſich der Profeſſor mir mit der Kognakflaſche zu. 8 „Eine en⸗ Doſis,“ fragte er.„Bittel Und preiſen Sie fetzt mit mir Ihren Freund Jenſen. Zum zweitenmal hat er uns vor place gerettet.“ „Er dort,“ murmelte ich und ſah auf Laplace, der zuſammenge ⸗ ſunken auf dem Seſſel lag,„wie iſt er hereingekommen? Ich bin ſo müde im Kopfe. Ich verſtehe nichts.“ „Er hat Ihnen aber auch einen furchtbaren Schlag verſetzt,“ ſagte der Profeſſor.„Ich ſah es und glaubte, aufrichtig geſtanden. nicht, daß ich noch je Gelegenheit haben würde, Ihnen ein Kognaf du ſervieren. Ihr Warnungsruf kam 1 75 in der letzten Sekunde. Hätte ich nur einen Revolver gehabt, n wäre es etwas anderer geweſen. Aber ich war ſeit geſtern nacht unbewaffnet. Ich ſah keinen anderen Ausweg, als das Haſenpanier zu ergreifen. Merk⸗ kwürdigerweiſe gelang es.“ „Wohin haben Sie ſich gewendet?“ murmelte ich. -Ich bog um ein paar Ecken und kam gerade zurück, als Laplace daſtand eine Plane hinausſchrie. Ich ſagte 3 daß er irrſinnig war, aber ich wußte nicht recht, was ich tun ſollte. Ich hal einen eingewurzelten Widerwillen, zur Polizeſ zu 17— Dies hier hätte ein halbes Polizeiaufgebot verlangt und—* cheinlich Ihnen allen das Leben gekoſtet. Außerdem, ſolch ein alter K nigstiger wie Laplace muß in würdiger Weiſe geſagt werden. Man darf ihm nicht den. mit zuwiel Kugeln verderben, und man muß die Ehre allein daben, ſo wie auch er allein gegen meine zwei Freunde war. ne and 5 de von Mr. Graham ſelbſt eingelaſſe .„Er klingelte und wurde von Mr. e eingelaſſen. Saplace ſchlug ihn ohne weiteres zu Boden. Leute, die im ſeiben Hauſe wohnen wie ich, find für ihn offenbar vogelfrel. Als mein an⸗ derer Freund herbeigelaufen kam, war Mr. Graham ſchon ge· bunden, und es erging meinem Freund ebenfo.“ „Er muß gigantiſche Kräfte haben.“ „Sie haben ſie za ſelbſt kennen gelernt. Und trotzdem verfuchten —5— meinen Freund zu 2— Das war mutig— ja mehr s das. Ich fühlte eine Welle der Selbſtzufriedenheit in mir aufſteigen. „Aber S1 ſagte ich,„wie ſind Sie hereingekommen? Er hatte jo alles verſperrt und verbarrikadiert.“ Gottesdienſt⸗Ordnung. 221 Evangeliſche Gemeinde. 75 Sonnkag, den 3. Jaunar 10928. Kegenzuee.80 Prebigt. Birar Schanbacher, 10 Prebiat. Bikar nbacher. 10 Bfedtat e Maler: 2 Chriſtenlehre, Pf. aler; 6 Predigt. Vikar rnberger. CTbriſtuskirche: 10 1 Vikar Speck; 6 Predigt. Vikar Schröder. Friedenskirche: 10 Predigt, Vikar Jahn: 11 Kindergottesdienſt, Vikar Zahn; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Walter: 6 Predigt, Pfarr. Walter. Folbertereeche: 10 Predigt, Vikar Schropp. utherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Lehmann: 11 Kindergottesdienſt, Vikar Wölfle; 11 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Dr. Lehmann und Pfarrverwalter Fiedler.15 Chriſtenlehre für Mädchen, Pf. Düine und Pfarrrerwalter Fiedlerz s Prediat, Bitar e. Mefauchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Rotbenböfer; 11 Kindergottes⸗ dienſt. Vikar Schröder;: 6 Predigt. Pfarrer Heſſig. Neues Städt. Krankenhaus: 10 Predigt, Pfarrer Hef Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. 10 Mampel;.18 Chriſten⸗ ehre für Jünglinge, arx mypel. 18 aeee Pfarrer Lugerz.80 Chriſtenlehre r. Mädchen, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckaran:.5 Predigt, Pfarrer Jundt: 11 Kinder⸗ eee erere Jundt: 1 Chriſtenlehrpflichte d ordpfarrei, Pfarrer Jundt. Mheinan:.306 ee Pfarrer Vath; 10.30 Chriſtenlehre für Jünglinge, Pfarrer Vath. Mannhelm: Inkra 6. m. b.., M 4, 1, Karlsrubhe: Iinkra G. m. b.., West FPlorzheim: Heinrich Gerstel, Altstädterstrabe 14, „Laſſen Sie uns Ihrem Freund Jenſen danken. Wieder einmal ſein Schlüſſelbund, den ich für den Ramſchnreis von dreihundert Kronen erſtanden habe. So kam ich trotz Schlöſſern und Barritaden herein, und—“ „Und jetzt haben Sie ihn erſchoſſen!“ Der Profeſſor lachte, und ich fühlte einen gewiſſen Widerwillen gegen ihn. Zugegeben, daß Laplace erſchoſſen werden mußte; er war doch auf jeden Fall ein alter Königstiger, wie der Profeſſor zugeſtanden hatte, und er verdiente einen Salut an ſeinem abe „Sie ſind müde,“ ſagte der Profeſſor.„Haben Sie nicht Sehn⸗ ſucht nach einem Bett?“ „Gehen Sie ſelbſt zu Bett?“ „Nicht vor einem Weilchen.“ „Ich warte bis dahin.“ Indeſſen tat die zweite 1 ihre Wirkung. Meine Augenlider waren bleiſchwer und begannen zuzufallen: ich duſelte ein und fuhr nach ein paar Sekunden wieder auf, ohne mir klar zu machen, wo ich war. Allmählich vergingen längere und längere Zwiſchenpauſen zwiſchen meinen wachen Augenblicken; wie lange, wußte ich nicht. Als ich wieder einmal aufwachte, ſah ich den Pro⸗ feſſor mit meinem ausgebreiteten chineſiſchen Rock vor mir ſitzen, wie früher am Abend. Den hatte er offenbar durch alle Stürme gr⸗ rettet. Das nächſte Mal, als ich erwachte, lag ein dickes Buch vor ihm: er las darin mit gerunzelier Stirn und ſchien alles rings um ſich vergeſſen zu haben. Ein Blatt Papier war mit Aufzeichnungen bedeckt, die er gemacht hatte. In dem Seſſel lehnte Laplace, wie er geleynt hatte, regungslos, den Kopf auf der Bruſt. Dieſax Anblick begegnete mir jedesmal wenn ich erwachte. Nach und nach wurde mein Schlaf tiefer. Ich erhob mich und ſchwankte zu dem Diwan an dem Rauchtiſch. Der Profeſſor ſah nicht einmal auf, als ich dies at. Mit einem unbeſchreiblichen Gefühl des Wohlbehagens ſtreckte ich mich auf dem Diwan aus und ſchlummerte augenblicklich ein. Ich hatte noch ein halbes Erwachen. Um welche Zeit das war, weiß ich nicht. Ich träumte, daß ich mich auf der Tigerſagd in einem dichten Dſchungel befand. Der Profeſſor war auf dem ſchmalen Pfad vor mir. Er hatte meinen chineſiſchen Rock an und trug ein dickes Buch unter dem Arm. Plötzlich hob er es zur Schulter, wo es ſich in eine Flinte verwandelte, und drückte ab. Der Tiger fiel; es war Laplace, aber er war nicht tot, er wälzte ſich im Gebüſch hin und her, 5 85 Zweige kniſterten. Um den Hals hatte er eine Eiſenkette, ie raſſelte. Im ſelben Augenblick ſchlug ich die Augen auf, aber ich war noch zu tief im Traumlande, um ganz zu erwachen. Ich zuckte nur zuſammen und ſah mich einen Augenblick um. Was ich ſah, machte mir nicht den Eindruck größerer Wirklichkeit als mein Traum. Das Dſchungel hatte ſich in das Arbeitszimmer des Profeſſors ver⸗ wandelt, die Flinte war wieder ein Buch geworden. Aber Laplace war derſelbe, und er lebte, ganz wie im Traum. Er ſaß da und ſtarrte um ſich; ſeine Augen waren nicht mehr wahnſinnig; um die Hände hatte er eine Eiſenkette, die raſſelte, wenn er ſich bewegte. Dies war eine Viſion von einigen wenigen Sekunden; ich murmelte etwas in mich hinein und verſank, wieder in Schlummer. In meinem neuen Schlaf gab es kein Dſchungel und keine Tiger, die zu Menſchen wurden. Er war bodenlos wie ein Meer und ohne ſtörenden Traum. Ich ſchlief ſo, als hätte ich monatelang nicht ge⸗ chlafen. Mein Bewußtſein war fort, ausgelöſcht. Ich reagierte nicht mehr auf die Außenwelt. Ich war wie tot. Aber ſo allmãhlich drang ein Lichtſtrahl in dieſe Dunkelheit. Mein Bewußtſein erwachte zu einem ſchwachen Leben. Ich begann zu träumen. Ich träumte, daß ich daheim bei mir lag und vergeſſen hatte, daß ich delogierr werden ſollte. Warum ſollte ich delogiert werden? Ja, mein Freund Jenſen war beim Hausherrn geweſen und hatte verraten, daß ich in meiner Wohnung bei Nacht Einbruchsdiebe empfange. Damit konnte ſich mein Hauswirt nicht befreunden; und nun war er mit den Packern hier, um mich hinauszuwerfen. Sie wollten mich, nackt, wie ich im Bett lag, hinauswerfen!„So laſſen Sie mich doch wenigſtens meine Kleider anziehen!“ rief ich. Aber ſie packten mich ohne viel Federleſens— gütiger Gott, was für Fäuſte ſte hatten! Sie zerrten an mir, und im ſelben Augenblick erwachte ich. Es zeigte ſich, daß mein Traum bis zu einem gewiſſen Grade der Wirklichkeit entſprach. Rings um mich ſtanden drei Perſonen und ſahen auf mich herab, wie jüdiſche Aelteſte. Einer von ihnen ſchüttelte— 5 einmal ums andere, um mich wach zu kriegen. Ich rieb mir die Augen, um ſeine Arbeit zu erleichtern. Ich ſtarrte und ſtarrte, ohne zu verſtehen. Plötzlich kehrte mein Bewußtſein zurück: Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Bartholomä; 10.45 Chri⸗ ſtenlehre, Pfarrer Dürr; 11.30 Kindergottesdienſt, Vikar Bartho⸗ omä. Pauluskirche Waldhof:.90 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Lemme: 10.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Bikar Flormann; 11.15 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Clormann. Evang.⸗Iuth. Gemeinde. Diakoniſſenhauskavelle F 7, 29. Sonntag, 8 Jan. nachm. 5 Predigt, farrer Wagner. Bereiniate evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Verein für innere Miſſion(Stadtmiſſion]. K 2. 10, Schwet⸗ zingerſte. 90, Stamitzſtr 15, Fiſcherſtr. 31. Sonntag bis Sams⸗ taa ieden Abend 8 auf allen Stationen Gebetsverſammlung:— Montaas gemeinſam im Saal F 4, 8/. Chriſtl. Verein ſunger Männer u. Chriſtl. Verein junger Mädchen: Beteiliguna an obigen Verſammlungen. Katholiſche Gemeinde. Sonntag., den 3. Jaunar 1928.[Sonntan nach Neufahr.] Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche).(Jeſt des hl. Namens Jeſu). 6 an Beichgelegenheit; 6 Frühmeſſe;.45 hl. eſſe;.90 Singmeſſe mit Prebigt,.0 Sinameſſe:.30 Hauptgottesdienſt mit Prediat und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt;.30 Corporis Criſti⸗Bruder⸗ ſchaftsandacht mit Segen. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe: 8 Sinameſſe mit Predigt; .90 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 Kindergottes⸗ dienſt mit Predigt:.90 Weihnachtsandacht. IIUIuuuomamommanaam Siebensitzer-Jourenwagen aαeeter-Verdeek N. 10 250 Siebensitzer-Pullmann-Limousine... M. 12 250 Siebensitzer abnehmbare Limousine. M. 12250 Siebensitzer-Landaulet... 12875 Siebensitzer- Coupé-Cabriolet elnschſießlich extra starker vierfacher unsch erleichterte Zahlungsbedingungen %„„„%„% vollendeter Ausstattun Ballon-Bereifung. Auf kluck, wie ein Billardball in ſein Loch fällt, ſo ſaß es wieder im Kopfte. Ich erinnerte mich, wo ich mich befand. Ich war ſa beim Profeſſor. Aber das waren weder der Profeſſor noch ſeine Freunde, Was waren das für Leute? „Wo iſt der Profeſſor?“ murmelte ich mit belegter Stimmms „Und Mr. Graham? „Das wollten wir eben Sie fragen“, ſagte der eine der dreß Männer. Seine Frage 00 mir idiotiſch 51 Huuler⸗ 8 „Mich fragen? Iſt er denn nicht zu Hau e? Der einzige, der hier im Hauſe iſt, ſind Sie. Wer ſind Sie Sie üind ja ein Schwede.“ War niemand im Hauſe außer mir? Blitzartig kam mir eins Erinnerung. Wenn ſchon niemand anderer da war, ſo mußte doch wenigſtens der tote Laplace daliegen. 5 „Sie müſſen ſchlecht geſucht haben“, ſagte ich.„Laplace iſt doch hier. Er kann nicht verſchwunden ſein, da er tot iſt. Der Profeſſor war gezwungen, ihn zu erſchießen, aber das war kein Mord. War⸗ ten Sie, bis er kommt, dann erklärt er es Ihnen ſelbſt. Ich kann bezeugen, daß er die Wahrheit ſpricht.“ Ich ſprach verworren; ich war noch kaum mehr als halb wach. Der eine von den dreien, der mich vorhin geſchüttelt hatte, wiederholte dieſe Prodezur. 2 „Sind Sie betrunken?“ ſagte er.„Wo iſt derjenige, der die⸗ ſes Haus gemietet hat? Und wer ſind Sie? Ich wurde über ſein Benehmen zornig. „Laſſen Sie mich gehen! rief ich.„Wer ſind Sie ſelber, Was ha⸗ ben Sie hier zu tun?“ Der Mann lachte ſeltſam. „Sie werden mich nicht ſobald los“, ſagte er,„ſo kann ich Ihnen ebenſogut gleich ſagen, wer ich bin. Ich bin Detektiv, und ich bin hier mit der Order, Ihren Freund, den Profeſſor, zu arretieren.“ „Sie ſind detektiv!“ ſtammelte ich.„Den Profeſſor arretieren — er iſt ja ſeſder Detektiv! Das meinen Sie doch nichtl“ „Detektiv! Ja, freilich!“ rief der Mann, der mich bei den Schul⸗ tern hielt.„Er iſt ein ungewöhnlich raffinierter Gauner, mit dem wir ſchon ſeit ſechs Jahren eine unbeglichene Rechnung haben. Und wenn wir uns nicht ſehr irren, ſind wir nicht die einzigen, die mu ihm ein Hühnchen zu pflücken haben.“ (Fortſetzung folgt) 7 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E J 2. irektion: Ferdinand Heyme. Tbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Hans Alſred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitit und Lokales: Nſchard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher:; für Anzeigen: J. Bernhardt. .4 Wus bringt uns das neue Jahr? Dieſe Frage kann jetzt noch niemand beantworten⸗ Die„Neue Nannheimer Zeitung“ wird es ſich aber wie bisher angelegen ſein laſſen, ihre Leſer über alle Ereigniſſe des In- und Auslandes raſch und erſchöpfend zu unterrichten. Das regelmäßige Studium einer gut geleiteten Tages⸗ zeitung iſt heute mehr denn je eine unbedingte Notwendigkeit. Alle neu hinzutretenden Be⸗ ſteller erhalten den Wandkalender 1926, auf Wunſch auch die Weihnachtsbeilage. Bisher erſchienene Ausgaben werden beim erſten Be⸗ ſtellgang übermittelt, Hl. Geiltpfarrei in Mannheim. 6 Heicht und bl. Meſſe: 7 Frühmeſſez 8 Singmene mit Prediat;.30 Predigt und Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Predigt: 2˙30 Corporis-Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht m. Segen. St. Joſefskirche Mannheim⸗Lindenhof. 6 Beicht;.30 Frühmeſſe:.30 Generalkommunion der Männerſodalität und der ſchulpflichtigen Kommunikantenmädchen;.30 Singmeſſe mit Predigt; 10 Amt mit Predigt; 11.30 Singmeſſe mit Predigt: 2 Chriſtenlehre für die Mädchen; 2,30 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen: 7 Herz⸗ Jeſu⸗Predigt mit Segensandacht(Ehrenwache.) St. Jakobskirche in Neckarau. 6 Austeilung der hl. Kommunion; 6,45 Kommunionmeſſe mit Generalkommunkon; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt: 11 Kindergottesdienſt: 2 Cor⸗ poris⸗Chriſti Bruderſchaft. Frauziskuskirche Waldhof. 6 Beicht; 7 Kommunionmeſſe mit Früh⸗ predigt:.15 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik; .30 Amt und Predigt: 11 Sinameſſe und Homilie in der Ka⸗ pelle der Spiegelfabrik; 11 Schülergottesdienſt mit Singmeſſe und —— 2 Corporis.Chriſti⸗Bruderſchaft; 7 Sonntagabendandacht mit Segen. Laurentinskirche in Käfertal..30 Beicht; 7 Frühmeſſe; 8 30 Schülergottesdienſt mit Predigt; 10 Predigt mit Amt; 2 Corvoris⸗ Chriſti-Bruderſchaft mit Segen. St. Antoniuskirche Rheinau..0 Beicht;.15 Frühmeſſe mit Monats⸗ kommunion der Frauen;.50 Hauptgottes dienſt, darnach Chriſten⸗ lehre? 2 Herz-Mariä⸗Andacht. St. Peter⸗ und Paulskirche, Feudenheim..90 Beicht; 7 Frühmeſſe 5220 waß e 10 Hauptgottesdienſt; 2 Herz⸗Jeſu⸗Bru⸗ er 8 St. Alt-Ratholiſche Gemeinde. Nl. 13 650 Alt⸗katholiſche Gemeinde.(Schloßkirche). Sonntag, den 38. Jan., 10 deutſches Amt mit Predigt. beginnt das neue lahr mit neuen Preisenl AuE Uul Nre SS— Damit ist der bewährte slebensſtzige 10/50 PS HORCH mit Vierradbremse konkuxrenzles in Preis, und ſedem Auslandswagen überlegen end 32, Frankfurt a..: Horch-Filiale, Neue dalnzerstr. 16, Worms: Schreiber& Co., Alzeyerstr. 31, Meustadt a. d. Haardt: Urtendarg-, Atreu incc, Haupistr. 17, Gebr. Faber, Luitpoldstr. 6 er ———— . Sette. Nr. 2 neue Mannheimer Jeitung(Adend⸗Nusgabe) Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung. daß heute vormittag meine innigstgelſiebte, unver- geßliche Frau, unsere gute Mutter und Großmutter Frau Jda Spag!l verwitw. Weinberg im Alter von 67 jahren nach schwerem Leiden sanft entschlafen ist.*72 1. Berlin, Stuttgart, den 2. Januar 1926. Im Auftrage der tieftrauernd Hinterbliebenen: Franz Spagl, Zollamtmann i. R. Die Feuerbestattung findet Montag, den 4. Januar 1926, vorm. 11½ Uhr im hiesigen Krematorium statt. Tahat de belachen dadde Bezirksverein Hannheim. Teraugvereln, Typpographla“ Mannheim Todes-Anzeige Unseten Miigliedern die trauige Mit- teilung, daß unsei langlüähriges treues Mitgſied. der Setze kollege Auual prult intolge Herzschlags in der Neufahrs- nacht gestolben ist. Der Veistor bene war en. 40 Jahre lang unseres lieben [ISEnglisch! 0 n duv %. tücht. ält. Pianiſtin. Danksagung. Allen die an dem Verluste Hansele teilnahmen, sagen wir hiermit innigsten Dank. Familie Otto Ruß Waldhoistraße 41 Unterricht. 18 Iſtezeg 85 2 2 2 8 3 8 fraänzösisch! Englisen-Spanfsch 1. Auswanderer in kür. zeſter Zeit. Glänzende Anerkennungsſchreiben mein. Schüler aus Nord⸗ u. Südamerika. B5711 „Schimperſtr. 18, 4. St. Berufstätig. Fräulein wünſcht in den Abend⸗ ſtunden gründl.*18 Aaawerunterticht 201˙4 3⁰ Gefl Ang. m. Preis u. A. V. 24 an die Geſchſt. Kindes 70 Mugned unserer Oiganisation. Sein aulrichtiger, of ener Chalakter und sein stets lulisbereites Wesen sichern diesem dravon vei bandsveter anen ein dauein- des eluendes Gedenken. Beeldigung Montag 4. Januar 1926 nachmütags 23 Uhr von der Leichen- halle aus Wir biiten die Kollegen sich techt zahltreich daran zu beteiligen. Mannheim, den 2. Januar 1926. Die vorstände. bungsbedinaungen. Freitaa, ſnlh Jerbbtenmhhungen der Stabtgenende Ausführung von Schreinerarbeiten[(Schul⸗ e möbel) für Mädchenfortbildungsſchulen. 7 Nühere Auskunft Rathaus N 1. Zimmer 128, vormittaas von 15— Uhr, wo Ausſchrei⸗ oweit Erſtattung der Selbſtkoſten erhältlich. 19 Einreichungstermin für die Angebote: den 8. Jannar 1926, vorm. 9 Rathaus N 1. Zimmer 124. Hochbauamt. voxrätig, gegen Benz& Cie. Rheinische Automobil- und Motoren-Fabrik Aktiengesellschaft Mannheim. Die nach Art. 38 der Durchführungsverordnung zum Aufwertungs⸗ vom 29. November 1925 am 2. Januar 1926 fälligen Zinſen von 2 ür das Jahr 1925 unſerer 4½ Wigen Anleihen vom Jahre 1909 und 1912 werden 9 Einreichung des Kupons Nr. 10 per 1. Oktober 1923 der Anleihe von 1909, des Kupons Nr. 27 per 1. November 1925 der Anleihe von 1912 mit.⸗Mk..— für die Abſchnitte über.⸗Mk. 1000.— abzüglich Kapital⸗ bei unſeren Zahlſtellen gezahlt. weit Obligationen mit Bogen zum Zwecke des Nachweiſes des Alt⸗ beſttzes hinterlegt ſind, ſteht der Gegenwert der betreffenden Kupons den Einreſchern bei der Einreichungsſtelle zur Verfügung. Alle Zinsſcheine mit früherem Fälligkeitsdatum ſind wertlos. Bekanntmachung über den Ausgabetag und die Einlöſung der Zins⸗ ſcheine unſerer beiden Nachkriegsobligationen erfolgt ſpäter. Mannheim, den 91. Dezember 1925. 18 Benz& Cie. Rheinlsche Automobil- und Motoren-Fabrik Aktiengesellschaft Hannbeim. Der Vorstand. Bekannimachung. Oie Zinszahlung für das Jahr 1925 auf die von uns unter unſerer en Fürma „Badische Anilin-&Soda-Fabrik. Lud wigshafen a. Rh.“ ausgegebenen Teilſchuldverſchreibungen der Serie A, B und C von 1901, 1908 und 1919 erfolgt vom 2. Januar 1926 ab bei den Teilſchuld verſchreibungen der Serie A gegen Vorlage und Ab⸗ ſtempelung der Mäntel der bel den Teilſchul verſchrerbungen der Serie B gegen Vorlage der Zins⸗ ſcheine per 1. April 1926. bel den Teilſchuldverſchreivungen der Serie C gegen Vorlage der Zins⸗ ſcheine per 1. Märgz 1926, durch die Kaſſe unſerer Zweigniederlaſſung:„Werke: Vadiſche Anilin⸗ 8 Soda⸗Fabrit“ Ludwigshafen a. Nhein, ſorote in Berlin bei der Deuiſchen Bank und der Deutſchen Länderbank, in Frautfurt a. M. bei der Deuiſchen Bant Flltale Frankfurt, in Maunheim bei der Rheintſchen Creditbank, in München bei der Bayeriſchen Vereinsbank und der Deutſchen Bank Filtaſe München, in Stuttgart bel der Württembergiſchen Vereinsbank, Fillale der Deuiſchen Bank. Die Zinsſcheine der Stücke der Serlen A und B à PM. 1000.— werden mit RM..—, die Zinsſcheine der Stücke der Serle C mit RM..20 ab⸗ züglich Kapitalertraasſteuer eingelöſt. Ueber die Ausgabe neuer Zinsſcheinbogen für die Serie A— weitere Bekanntmachung. mꝰ Ludwigshafen a. Rhein, den 30 Dezember 1925. I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft Bosch. Schmilts. Schuldverschreibungen der Pfälzischen Mühlenwerke Mannheim. Gemäß Artikel 37 der Durchführungsverordnung zum Aufwertungs⸗ geſetz vom 29. November 1925 kündigen wir die von uns unter dem Datum vom 15. Juli 1920 ausgegebenen 2000 Stück Teilſchuldverſchreibungen Serie B von je 1000 Papiermark zur Rückzahlung am 1. 4. 1926. Aufwertung: 1000 Papiermark.⸗Mk. 10.305 rückzahlbar am 1. 1. 1982. Gemäß Artikel 37 50 5 11 Aufwertungsforderung am 1. April 1926 79,62 vom Hundert=.⸗Mk..20. Die Einlöſung erfolgt gegen Einlieferung der Stücke nebſt Zinsſcheinen und Erneuerungsſcheinen an der Kaſſe der eſellſchaft. Wir erklären uns bereit, obige Stücke zum obigen Betrage von ſben ſoſo 00.⸗Mk..20 n ſofort einzulöſen. Die nach Artikel 38 der Durchführungsverordnung zum Aufwertungs⸗ geſetz von 29. Nopember 1925 am 2. Januar 1926 fülltgen Zinſen von%% auf unſere Vorkrie Serie A für die Zeit vom 1. Januar 1925 bis 31. Dezember 1925 werden mit .⸗Mk..— auf je 1000 Papiermark abzüglich 10% Kapitalertragſteuer gegen Ein⸗ des Kupons Nr. 5 per 1. April 1926 über.⸗Mk. 22.50 an unſerer Geſellſchafts⸗Kaſſe, ſowie bei der Rheiniſchen Creditbank Mannheim und deren Zweigniederlaſſungen gezahlt. Alle Zinsſcheine mit früherem Jälligkeitsdatum ſind wertlos. 22 Mannheim, den 31. Dezember 1925. Pfälzische Mühlenwerke Der Vorstand. lb- Aa. gegen prima Sicherheit u. hohen Zins ſofort zu leihen geſucht. Angebote 105 — erbet. unt. B. P. 29 an De Le- die Geſchäftsſtelle. 30 5 Nachthemden Combination in Seide. von.00 M. an N D 1,%/. 2. bis 16. 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Januar 1926 fälligen Zinſen von 20% ür das Jahr 1925 auf den eee e unſerer Anleihen werden bei den unten angeführten Zahlſtellen wie folgt ausbezahlt: für die 4½% Anleihe vom Jahre 1907 gegen Rückgabe des Zias⸗ ſcheines Nr. 18 zum 2. 1. 1926; für die 5% Anleihe vom Jahre 1914 gegen ſtempelung des Er⸗ neuerungsſcheines biaher Anleihe mit je.⸗Mk..— pro Stück, abzügl. 10% Kapitalertragſteuer. Alle übrigen Zinsſcheine dieſer Anleihen ſind wertlos, während die Erneuerungsſcheine derſelben in Kürze zwecks Inempfangnahme neuer Zinsſcheinbogen aufgerufen werden und bis dahin aufzubewahren ſind. Die Zinszahlung erfolgt bei: 1. unſerer Geſellſchaftskaſſe oder 2. der e Creditbank in Maunheim und Ludwigsbafen a. Rh., 3. Gebrüder Röchling, Bank, in Mannheim, Saarbrücken u. Berlin W. 8, 4. de Metalbanten 1 tallurgiſchen Geſellſchaft in F M der Metallbank un eta e in Frankfurt a.., 5. der Allgemeinen Deutſchen Creditanſtalt in Leipzig, 6. der Berliner Handelsgeſellſchaft in Berlin, 7. der Deutſchen Bank in Berlin, 8. der Schweizeriſchen Creditanſtalt in Zürich. Soweit Obligationen mit Bogen zum Zwecke des Nachweiſes des Alt⸗ beſitzes hinterlegt ſind, ſteht der Gegenwert der betreffenden Kupons den Einreichern bei der Einreichungsſtelle zur Verfügung. Da der Nennbetrag Schuldverſchreibungen vom 31. Jannar 1920, 12. Juli 1920 und 6. April 1921 weniger als 20 Reichsmark beträgt, kommt eine Zinszahlung für dieſe Stücke nicht in Betracht. Dieſe Zinſen werden zuzüglich Zinſeszinſen gemäß Artikel 39 der Durchführungs⸗ verordnung zum A. W. G. vom 29. 11. 1925 erſt bei Fälligkeit des Kapitals entrichtet. Manuheim⸗Käfertal, den 31. Dezember 1925. Ablösung.e Reld's Anleinen allen Besitzes. Die der unterzeichneten Vereinigung angehörenden Banken machen ihre Kundſchaft darauf aufmerkſam, daß die Geltend⸗ machung von Altbeſitzanſprüchen für Reichsanleihen und für die vom Reiche übernommenen Länderanleihen bis ſpäteſtens 15. Februar 1926, erfolgen muß.(Die Behandlung des Neubeſitzes bleibt ſpäterer Regelung vorbehalten). Die für die Anmeldung erforderlichen Formulare liegen an den Schaltern unſerer Mit⸗ aliedsbanken aus. Eine beſondere Aufforderung an die Kund⸗ ſchaft, für welche Depots der in Frage kommenden Wertpapiere 8 unſeren Mitgliedsbanken unterhalten werden, erfolgt nicht mehr. 3⁴ Für die rechtzeitige Weitergabe der Altbeſitzanmeldungen kann keine Verbindlichkeit übernommen werden, wenn die An⸗ melbungen den Banken erſt kurz vor Schluß der Anmeldefriſt ugehen oder wenn durch die Nichtbeachtung der amtlichen An⸗ weiſungen zur Ausfüllung bder Formulare Verzögerungen ent⸗ ſtehen. Die Banken werden die bei ihnen ruhenden Reichsan⸗ leihen uſw. als Neubeſitz betrachten. falls ſie von ihrer Kund⸗ ſchaft innerhalb der obigen Friſt nicht ausdrücklich Gegenteiliges hören. Da mit einer Verlängerung der Anmeldefriſt über den is. Februar 1926 binaus nicht zu rechnen iſt, empfehlen wir der Kundſchaft, die Anträge, ſoweit dies noch nicht geſcheten iſt, bei unſeren Mitgliedsbanken umgehend einzureichen. Tneinigung Manaheimer Banken und Baakier. uut mödl. Ammer Gut möbliertes Mchn- U. Schlafummer an nur beſſ. Herrn ver 1. 1. 26 zu vermieten. Näheres Mollſtraße 8, 2. Stock links. B5662 diut möbl. Zimmer zu vermieten. 219 G 7. 30, 5. St. Vdhs. dut modl. Immer mit elektr. Licht u. ſep. Eingang ſof. an Herrn zu vermieten.*21 Dammſtr. 13, 2. St. Jchon mönl. Ammer an ſoliden Herrn ſofort zu vermieten. 361 .12. 4. 1 Treype. G 7, 1. 3 Teppen gut möbliertes Zimmer mit elektr. Licht ſofort zu vermieten. 12 Gut möbliertes Mohn- u. Schtatzummer mit elektr. Licht u. 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S350 Zahlreiche Anerkennungsschreiben. 1 Dre N —— ee eeeeee ce Samstag, den 2. Januar 1926 Aeue Mannheſmer Jeſtung Abend⸗Rusgabe) 9. Seite. Nt. 2 National-Theater Mannhelm Sonntag, den 3 Januar 1928 138. Vorstellung, außer Miete Nr 34 BVB. Nr. 12001—12200, 12251—12300, 12401—12500, 12601.12650 Das tapfere Schneidertein. Ein trohes, lustiges Mäfchenspiel mit Volksliedein in 5 Bildern von flemich Römer Musik von veischiedenen Komponisten In Szene gesetzt on Johannes Heinz Musikalische Letung: Karl Klauß Kinder-Tänze von Dr Lida Wolkowa Anfang 2 Uhr, Ende gegen 4½ Uhr e1is one n: Der König: Karl Neumann-Hoditz; Die Königs- tochter: Slyhna Erdmann; Das tapfefe Schneider- lein Pritz Linn; Die Mustrau: Elise de Lank; Ein schwalzhaariger Riese: dosel Renkert; Ein rothaariger Riese? lohannes Heinz; Das kleine Hasſein; Rafola Behrens; Die Hexe: julie Sanden; Der Bür:- Ernst angheinz; Der Prinz aus dem Goldlande: Albert Parsen; Der Hausmeister Hans Godeck; Erster, Zweiter, Dlitter, Vierter Ritter: Anton Gaugl. Wily Birgel, Geoig Köhler. Flariy Bender.— Tiere des Waldes, viel kleme Mohren Jahr hindurch täglich 20000.— holländische auszugeben. Betrag von Gewinnt Inhaltt: Erstes Bild: Die Fliegenschlacht; Zweites Bild: Die Riesenjagd; Diittes Bid: Das Rätsel. raten Vie tes Büd Das Hexenb.aten; Fſnſtes Bild: Der Tanz der Gäste beim Hochzeitsfeste Spielweit Hany Bender Pause nach dem äritten Bilde. — Sonntag, den 3. Jau. 1986 Vorstellung Nr. 139, Miete E, Nr 17 BVB. Nr. 1131—1175, 1431—1500, 1551—1560 FVB. Nr. 569—598, 3346—3360, 3421—3440 4401—4430, 4501—4350 Gastspiel des Kammersängers Karl Jörn Die Hugenotten. Orosse Oper in 4 Aklen von Seribe. Musik von G. Meyerbeer. Spielleitung: Richard Meyer-Walden. Musikalische Leitung; Richard Lert. Choreographie: Dr. Lida Wolkowa. Anfang 7 Uhr Ende nach 10 Uhr Personen: Margaxete von Valois, Königin von Navarra, Schwester des Königs von Frankreich: ſohanna Biesenbach; Graf von St. Bris. katholischer Ede mann, Gouverneur, des Louvre: Mathieu Frank; Valentine, seine Tochter: Anna Karaselk; Graf von Nevers, Tavannes, Cassé, De Retz, Meru, Tuoté, Meaurevert, katholische Edelleute: Christ. Könker, Paul Berger, Robert Vogel, Oto Steege, lugo Voisin, Hermann Trembich. Flugo Voisin; Raoul de Nangis, ein protestantischer Edelmann: Karl Jörn à..; arcel, sein Diener: Wiihelm Fenten; Urbain. Page der Königin: Gussa Heiken; Fhrendamen der Nönlgin: Jarlanne Thalau, Flelene Reffert; Mönche: Antur Heyer. Otta Steege; Ein Nachtwächter: Karl Zöller. Im dritten Akt: Zigeunertanz, getanzt von Liselott Kaumanns, Eugen Poränski und dem Tanzpersonal. Neues Theater im Rosengarten Vorstellung Nr. 59 Sonntag, deu 3. Januar 1926 VB. Nr. 12801—12400, 13001-18050, 13301—13850 13501—13511, 13701—13750, 13901—13950 FVB. Nr. 590- 3910, 3951- 3070, 4451- 4500 4001 4700, 8200. 8225, 8235-8270, 8301—8350 Flachsmann als. Erziecher. Komödie in drei Auizügen von Otio Ernst Splelleitung: Karl Neumann Hoditz Anlang 7½ Uhr Ende nach 975 Uhr. Personen: ürgen Hinrich Flachsmann, Oberlehrer einer Knaben-· olſtsschule: Hans Godeck; jean Flemming, Bernhard Vogelsang, Carsten Dierks, Emil Weidenbaum. Klaus Riemann, Franz Römer, Lehrer: Peter Stanchina, Beorg Köhler, josef Reukert. Anton Gaugl, Ernst Langheinz, Albert Farsen; Betty Sturhahn, Gisallolm, Lehrerinnen der Elementarklassen: julie Sanden, Ka ola Behrens; Negendenk, Schuldiener bei Flachsmann: Karl Neumann-Hoditt; Kluth, Schuldiener der benach· Harten Mädchenschule: Gust. Rud Sellner; Schulin- spekter Brösecke: Fritz Linn; Professor Dr. Prell, eglerungsschu rat; ſohannes kleinz; Frau Dörmann: Lene Blankenfeld; Max, ihr Sohn: Heinrich Bartsch; Brockmann;: Hans joschu; Frau Biesendahl: Elise de Lank; Alfred, ihr Sohn, Rober! Pfeiffer, Carl ſensen, Schüler Flemmings: Martin Bartsch Erwin Schmieder, Hans Ballier, Ort der Handlung: Ene kleine Provinz. Ladt. Zeit:Diecegenwart. Zwischen den Aufzügen liegen Zeiträume von je 14 Tagen, Spielwart; Emo Arndt. Nach dem zweiten Akt größere Pause. a Jantaz-Adend im Nelunpenzd Sonntag, den 3. Januar 1926, abds. 8 Uhr Rleine Preise; Mk..0 bis.90 101 Abschiedsgastspiel des russisch-deutschen Grotesk⸗Theaters Die giode Kabarett-Revus: und um die well 10 Bilder, Prolog und Epilog. %%%%%⁰0 Zeppelin landet— Kindertraum- Ballett— Venezianische Nacht Kussisches Dorffest— Don-Kosaken Marionetten. Karten im Rosengarten und Verkehrsvereln. aente korzameingen Ait. woch, 6 Januar, abds 8Ohr. Versammlungssaal EXPeTrimentalvortira g ful bl Läf Aad len le, Sensatjonellen Experimenſen des Tiance Mechums R Sch, und neuen Demonstrationen des HellsehensMarion 30 Karten zu Mk..50 bis.— einschl. Steuer Dienstag, 14. Januar abends 7½ Uhr Musensaal J. Akademiekenzert Benune Gen-Musikdirehtor Richard Lert . Mitwirk. Plot. Albert Fischer. Baß chubert:-moll Sinſonie, Lieder und Gesünge, K Mahler: I. Sinfonte Den zu Mk 12.— bis Mk..50 einschl Steuer Donnerstag, 14 Jan., abds 7½ Uhi. Versammlungss. II. Meisterklavierabend Theophil Bemeiriescu Llen zu Mk.— bis Mk 1 80 einschl Steuer Sonntaz 17. Januar, abds.8 Uhr. Veisammlungssaal Wude Marcell Salzer helt der Partner 30000.— holländische Violinkonzerte: Mozart und Paganini. K. Ferd. Heckel. ſeistungen der Veesey, Hubermann und Eine amerik. Weiſe. Im Auftrage des Herrn IOHN DURAND aus Philadelphia zur Zeit Paris, Hotel Claridge, wird folgende Wette angeboten: Der Partner muß sich verpflichten, ein OHN DURAND stellt monatlich den 600000.— holländische Gulden im Vorhinein zur Verfügung. DURAND die Wette, so erhält er eine lebenslängliche jlahresrente von Nälhkere Auskunft erteilt morgen an dieser Stelle NOTAR WILLIAM SMlTf. Philharmonischer Verein II. 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BOHNEN „Martha““, Porterlied(Flofom); „Die lustigen Welber“, Als Büplein kKlein(Vicolai) UMBERTO URBANO „Bajazzo“; Prolog(Leoncauaſſo) Best-No. 62305/4 2Barbier von Sevilla“, lch bin das Faktotum ¶Nossini] Best.-No. 7aινι:t MARIA IVOGUMN ein durwanl dusgere thneter Hulnahmenͥn HEDWIG DEBITZRKA e Entführung aus dem Serail“, artern aller Arten/ Ach, ich liebte (Moari) ERIDA IEIDER mm HEINRICH SCHLUSNuS Best-No. 66148/4 m „Der Troubadour“, Sieh' meiner hellen 8 Fränen Flut/ Befreit, o welche Seligkeit (Verdi) Best.- No. 72988/7 m Etwas zum Lachen eeeee OTTO REUTTRR Der Uberzieher/ Das lst se einfach und man denkt nicht dran Best.-No. 20 300/ Karussell/ Wir fang'n nock mal von vorne an Bestell-No. 20301½ LucR BERNARDO acee Die geknickte Rose No. 20 284% 8 85 Eragen Sie nach diesen Platten in allen Verkaufsstellen der Deutschen Im Ausland u. a. mit Schutzmarke Zu haben bei G. m. b. H. eL. SpiegelD Solin O 7. 9 10. Seite. 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