Mittwoch, 6. Januar Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgedung ſrei ms Verhältniſſe Nachſorderung vorbehalten. Poſtſchecktonto „Geſchäfts Nebenſtellen Waldhofſtraße 6. Schwetzingek⸗ ſtraße 24. Meerſeldſtraße 11.— Telegramm— 15 Generalanzeiger Mannheim. Erſchein wöchentl zwölſma Fernpprech⸗Anſchlüſe Nr. 7941. 7942 7943. 7944 u. 7945. Nach dem amtlichen Marokkobericht aus Paris nimmt der händler Abd el Krims, Hauptmann Cunning am Dienstag abend in klärung der deutſchen Oeffentlichkeit dienen: 8 ——wnRPm7 v1l.. ̃— 7 ˙·¹ 1 Haus oder durch die Poſt monatlich.-M..50 ohne Beſtellgelo. Bei eventl. Aenderung der wirlſchaſtlichen Nr 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. lannheil 9 0 Für. Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird leine Veramwortung übernommen. Höhere Gewalt, 575 Streits Beiriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben * Abend⸗Ausgabe ier öeil cpreis 10 Pfennig 1926— Nr. 8 ung nzeigenpreije nach Tariſ del Vorauszahlung pro eimip. Kalonelzeile zür Allgem Anzeigen.40 R⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet, oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Auſträge duich Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Veilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Zeitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Neue Angriffe Abd el Krims. wWiederaufnahme der Kampftätigkeit in Marokko Gegner auf der ganzen Front von Fes ſeine Tätigkeit wieder auf. Franzöſiſche Artillerie und Flugzeuge ſeien eingeſetzt worden. Im Abſchnitt Taza hat ſich eine bedeutende Eingeborenen⸗Ab⸗ teilung unterworfen. In der Umgebung von Uezzan ſollen ſich verſchiedene Dörfer gegen die Rifkabylen auflehnen. Ein franzöſiſcher Oberſt hat ſich nach Taunat begeben, um die bei den Mitea herrſchende Erregung beizulegen, die durch Meinungs⸗ verſchiedenheiten innerhalb des Stammes wegen der Wahl des Kaid entſtanden ſind. Trotz der Agitation von Rifleuten ſoll der Konflikt lokaliſiert ſein. Rückkehr Cunnings pParis, 6. Jan. Das Pariſer„Journal“ meldet, daß der Unter⸗ Richtung Bordeaux abgereiſt iſt. der erſchütterte franzöſiſche Staatskredit In der franzöſiſchen Kammerſitzung vom Dienstag unterbreitete der Finanzminiſter Doumer den endgültigen Text der Finanzvorlage. In der Begründung des Entwurfes wird hervorgehoben, daß der Staatskredit gegenwärtig ſtark erſchüttert ſei. Ge⸗ fährliche Notbehelfe, denen man den Namen„Konſolidierung“ bei⸗ lege, ſeien nicht geeignet, eine Wiederherſtellung herbeizuführen. Be⸗ unruhigend ſei die ſchwebende Schuld ſowohl durch ihr Ausmaß als auch durch ihre Zuſammenſetzung. Durch die Bons der nationalen Verteidigung lebe das Schatzamt in einem Zuſtand unerträglicher Unſicherheit. Vorausſetzung jeder Währungsſtabiliſierung ſei der Ausgleich des Budgets. Der Finanzminiſtér erklärte die neuen Steuerquellen müßten ſofort realiſierbar ſein. Der oberſte Kriegsrat für 1926 Auf Vorſchlag des Kriegsminiſters wurden die Marſchälle Joffre, Foch, Petain, Liauthey, Francoiſe'Eſperey und Fayolle ſowie die Diviſionsgeneräle Gouraud, Berthelot, Guilleaumat, Debeney, Jullet, Dubois, Targe, Degoutte und Weygand zu Mitgliedern des Oberſten Kriegsrates für 1926 ernannt. Die Vizepräſidentſchaft des Oberſten Kriegsrates übernimmt General Petain. Reue Kämpfe in Syrien Die Friedensverhandlungen des franzöſiſchen Oberkommiſſars de Jouvenel mit den Druſen ſind nunmehr endgültig geſcheitert. Sultan Atraſch Paſcha ſetzt den Kampf fort, weil die Ablieferung aller Waffen gefordert wurde. Der kürzlich zurückgetretene Gendarmerieminiſter Wahid wurde an Bord eines Schiffes in Beitur verhaftet. rrrrrrDrrrrrrrrrDDDDDDDDrrrrrr ⁰ð ·d — Der polniſche Weſtmarkenverein + Von Bardowiek Der„Polniſche Verband zum Schutz der Weſtmarken“, kurz „Weſtmarkenverein“ genannt, hat letzthin wieder mehrfach von ſich reden gemacht, indem er überall welſann der. Aen welche die Optanteffräge bezw. die Ausweiſung der deutſchen Optanten zum Gegenſtand hatten, nachdem ein„Aufſchub“ in der Ausweiſung zzunächſt eingetreten iſt. Ueber die Grundlagen und Ziele dieſes famoſen Verbandes möge— einer kürzlich in Poſen ſtattgehabten Tagung des Vereins und den Worten des Vorſitzenden folgend— nachſtehendes zur Auf⸗ Der Verein iſt ſtolz auf ſeinen„ſtaatsſchöpferiſchen, jeglicher Demagogie d Charatier, auf ſeine ſtreng unparteiiſche Stellung, auf das Fehlen jeglicher deutſchfreſſeriſcher Tendenzen“. Weiter will man angeblich nichts, als Hüter der polniſchen In⸗ tereſſen im Weſten der polniſchen Republik ſein; und die Arbeit bewege ſich in Richtung einer Befeſtigung des polniſchen Beſitz. ſtandes in den Grenzgebieten. 5 Zur Illuſtration dieſer Eigenſchaften des Vereins, dem, wie ge⸗ ſagt, ja„ſegliche deutſchfreſſeriſchen Tendenzen fehlen“, wird darauf aufmerkſam gemacht, daß ſeine Ziele— man höre und ſtaune— eim Bereich der Option und der Ausweiſungen der deut⸗ ſchen Optanten, der Liquidation des deutſchen Be⸗ ſitzes, der wirtſchaftlichen Selbſtändigkeit des Landes im Ka m p mit der deutſchen Einfuhr, des Kampfes um die polniſchen Rechte in Danzig, der Organiſationsarbeiten an dem pol⸗ niſchen Zugang zum Meere, der Wahrnehmung der polniſchen Intereſſen bei den wirtſchaftlichen Verhandlungen mit Deutſchland, ſowie im Bereich der Poloniſierung der Großinduſtrie Oberſchleſiens liegen. Damit nicht genug, iſt das andere„ſehr wichtige Arbeits⸗ gebiet“ des Verbandes„die Betreuung des unter deut⸗ ſcher Herrſchaft verbliebenen polniſchen Ele ⸗ ments“, eine Arbeit, die nach den Worten des Vorſitzenden„wegen ihrer nationalen Tragweite viel Kräfte und Mittel 0 An⸗ geblich kommt die tatkräftige Hilfe des Weſtmarkenverkeins insbeſon⸗ dere der polniſchen Minderheit in Deutſchland„auf dem Gebiete der Kultur und Volksbildung“ zugute, eine Mitteilung, die der polniſche Abgeordnete im Preußiſchen Landtage, Herr Baczewski. ſicherlich er⸗ härten kann und insbeſondere, nachdem er kürzlich in Warſchau beim Weſtmarkenverein zu Gaſte war, dem Verein alſo, dem„jegliche deutſchfreſſeriſchen Tendenzen fehlen....“ Wir möchten annehmen. daß aus dem Vorhergeſagten zur Ge⸗ nüge hervorgeht. wes Geiſtes Kind der Weſtmarkenverein iſt: nach wie vor iſt er der Träger des Deukſchtumshaſſes in Polen, der unter Aſſiſtenz hoher und höchſter Herrſchaften die Ausrottung des Deutſchtums zum Ziele hat und ſich kaum noch 1 aibt. 19 5 irredentiſtiſchen Ziele in Bezug auf unſere oſt⸗ lichen deutſchen Grenzgebiete zu verſtecken! eit auch in Das gefährliche Treiben dieſes Vereins iſt in letzter Zeit au einer Reihe von polniſchen Blättern aufgezeigt worden, übrigens, die nicht nur der ſozialiſtiſchen Partei naheſtehen. Na 92 dieſe Stimmen zunächſt in Poſen und Pommerellen laut 79 5 ft ſind. erfahren wir, daß auch in Oſt⸗Oberſchleſien der Verein 1 4 6 t iſt. wie z. B. aus einem Artikel der Kattowitzer„Gazeta Robo hervorgeht, die unlänaſt unter dem Titel„Unberechenbare liſtiſche Hetze Stellung nahm gegen einen im Kattowitzer 115 mokratiſchen„Goniee Slonski“ veröffentlichten Aufruf des de Ent⸗ der zur Ausweiſung der Optanten aufforderte. Die 8 0 ſchließuna wird von dem linksſtehenden Blatt als 2 157 und jeden Verantwortunasgefühls bar bezeichnet. Vorer „Gaz. Rob.“ aus, ſei bisher nicht bekannt, ob die 8 e weiſung der Optanten aufſchieben oder aber auf das Re 3 er tenausweiſung für unbeſchränkte Zeit verzichten e 875 ſei weiterbin. daß das Recht der Optantenausweiſuna ni 11 5 ſchleſiſchen Optanten beträfe, die nämlich— Abt ter uns viel zu wenia bekannt iſt— aufarund des Genfer Abkommens das Recht haben, ſich im Abſtimmunasgebiet noch 15 Jahre nach dem Inkrafttreten dieſes Abkommens aufzuhalten. Wenn der„Goniec Slonski“ in den Optanten— als in der Grenzzone wohnend und im Bereſch der Feſtungen anſäſſig— ein die Sicherheit des Landes be⸗ drohendes Element ſähe, ſo habe er zunächſt einmal der Oeffentlich⸗ keit aufzuzeigen, wo es denn überhaupt Feſtungen in Oberſchleſien gäbe. Da dieſe aber nicht vorhanden ſind, könne doch unmöglich eine „unmittelbare Gefahr für Feſtunaswerke“ beſtehen. Auf der anderen Seite, ſo wird ſehr fein geſagt, würde der pol⸗ niſche Generalſtab die polniſchen Optanten kaum der Gefahr aus⸗ ſetzen, ihm deutſche 11 nür cdllche mpläne zu beſchaffen.. Kurzum der Aufruf iſt„nicht nur ſchädlich“, ſondern„erſchwert die Verſtän⸗ digungsaktion mit unſerem weſtlichen Nachbar(Deutſchland)“ unge⸗ mein. Die Ausweiſungen ſollten auf die deutſche Regierung einen Druck ausüben, ſie ſollten im polniſch⸗deutſchen Zollkriege der größte Trumpf ſein. Wenn ſchon die Ausweiſung der Optanten im Sommer Polen im Grenzgebiete„ungeheure Schäden verurſacht hat“, dang müſſe geſagt werden, daß der letzte Schritt Polen wiederum zum Nachteile gereicht hat. Nachdem ſchließlich die„Gaz. Rob.“ darauf hingewieſen hat, daß die Ausweiſung⸗einiger Tauſend Optanten an den inneren Verhältniſſen wenig ändern, und den Hundertſatz der fremden Nationalitäten in Polen(60 Prozentl) nicht erheblich ſchwächen würde, macht die Zeitung darauf aufmerkſam, daß die Deutſchen von allen fremden Nationalitäten in Polen„in wirtſchaftlicher Hinſicht und hinſicht⸗ lich der kaufmänniſchen Organiſation große Werte“ darſtellen! Sabotage iſt das, was der Weſtmarkenverein tut, ruft das Blatt aus; der Aufruf ſabotiert die Verſuche einer poꝛ⸗ niſch deutſchen Verſtändigung in Handelsfragen, und ebenfalls die Bemühungen der polniſchen Regierung in Richtung einer wirtſchaft⸗ lichen Sanierung Polens! Wir haben dieſen Auslaſſungen des Blattes kaum etwas hin⸗ zuzufügen, möchten jedoch bemerken, daß die Kattowitzer„Polonia“ ſich zur gleichen Angelegenheit unter der Ueberſchrift„Ungeſunde Ehrgeizgefühle des Weſtmarkenverbandes“ meldet und darauf hin⸗ weiſt, daß der Weſtmarkenverband„ſich fortwährend auf Fragen der hohen Politik ſtürzt, wodurch er unſerer polniſchen Regierung in den verwickelten, und mitunter ſehr delikaten Fragen der Aus⸗ landspolitik lediglich Verlegenheiten bereitet“. Dem Verband wird nachdrücklich geraten,„ſich des ungeſunden Ehrgeizes in Richtung der Bildung irgend einer Nebenregierung zu entledigen und an⸗ ſtelle der gleißenden und ſchädlichen Tätigkeit ſch mit beſcheidener und nützlicher Arbeit auf dem Aufklärungs⸗ und nationalen Ge⸗ biete zu befaſſen“. Es iſt kaum anzunehmen, daß die„Nebenregierung“ des Weſtmarkenvereins ſich in ihrer, jeglicher„deutſch⸗ freſſeriſchen Tendenz“ enthaltenden Tätigkeit durch dieſe und ähn⸗ liche Stimmen von der Beſchäftigung mit Fragen der hohen Po⸗ litik abhalten laſſen wird— zum Schaden Polens! Wir haben alle Veranlaſſung, die Tätigkeit des Vereins nach wie vor mit ſchärfſter Aufmerkſamkeit zu beobachten, hat er doch erſt unlängſt in ſeiner Sorge um ſein„anderes“ Tätigkeitsgebiet 60 junge Polen aus Deutſchland herübergeholt, um ſie dort in die Schule zu nehmen und ausgebildet wieder zurückzuſchicken Wie man ſo ſagt, um dem Mangel an politiſcher Intelligenz bei uns zulande aufzuhelfen— ſprich: irredentiſtiſche Füh⸗ rer für Deutſchland in Polen zu züchten! Caveant consules! Feeeeeee Deutſcher Proteſt in London UE Berlin, 6. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ hatte gemeldet: Die deutſche Regierung habe in einer Note bei der britiſchen Regie⸗ rung dagegen proteſtiert, daß die engliſchen Zollbeamten ſofort nach der Annahme der Induſtrieſchutzabgaben im Parlament von den deutſchen Waren die erhöhten Zölle erhoben hätten. Die deutſche Regierung habe darauf hingewieſen, daß das gegen den allgemeinen Brauch verſtoße, monach die Zölle erſt nach der Verkündung des Geſetzes erhoben würden. Außerdem wolle man von deutſcher Seite das Haager Schiedsgericht anrufen. Wenn die letzte Zuſpitzung im deutſchen Proteſt auch vermieden wurde, ſo iſt die Meldung im großen und ganzen doch richtig. Die deutſche Regierung hat in der Tat gegen dieſes übereilte Inkraft⸗ treten der neuen engliſchen Zölle auf deutſche Wardn Proteſt er⸗ hoben. 5 vor der Beauſtragung Dr. Luthers Reichskanzler Dr. Luther kehrt heute aus der Schweiz nach Berlin wieder zurück. Nach der Weihnachts⸗ und Neufahrspauſe treten damit die aktuellen politiſchen Fragen wieder in ihre Rechte. Es läßt ſich ſchon heute ziemlich ſicher vorausſehen, wie die Dinge zunächſt laufen werden. Dr. Luther wird vorausſichtlich am 8. oder 9. ds. Mts. vom Reichspräſidenten mit der Regierungsbildung bea auftragt werden. Daran wird wohl auch eine demokratiſche Kundgebung nichts ändern, die offenbar als Warnungsſignal gegen die Verufung Dr. Luthers gedacht und wahrſcheinlich mit dem Zentrum verabredet iſt. Die Demokraten verlangen den Vor⸗ rang für einen erneuten Verſuch des Zentrums, mit den Sozial⸗ demokraten über die Bildung der großen Koalition zu verhandeln. Sie ſind der Anſicht, daß jeder Verſuch der Regierungsbildung ſcheitern müſſe, ehe nicht dieſe Vorfrage vom Zentrum geklärt ſei. Ebenſowenig wie das Zentrum ſcheinen die Demokraten von dem Fehl⸗ ſchlag des Herrn Dr. Koch genug zu haben, ſonſt würden ſie nicht in dieſer taktiſchen Frage mit dem Zentrum gemeinſame Sache machen und Bewegungsfreiheit zu einem nochmaligen Techtelmechtel mit den Sozialdemokraten verlangen, ehe ſie Dr. Luther als den Beauftragten des Reichspräſidenten die Bahn zur Regierungsbildung freigeben wollen. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß dem Reichspräſi⸗ denten bei der Neubildung emer Regierung die Initiative zuſteht. Das hat gerade die Linke unter der Präſidentſchaft Eberts oft genug betont. Reichspräſident von Hindenburg hat denn auch bei den erſten Verhandlungen über die Regierungsbildung und bei der Berufung Dr. Kochs von ſich aus die Richtung auf die große Koalition angegeben. Die ſozialdemokratiſche Parteierklärung, vor der⸗Dr. Koch kapitulieren mußte, hat ihn dann davon überzeugt, daß eine Regierung der großen Koalition zurzeit nicht zuſtande zu bringen iſt. Nach allem, was man weiß, wird ſich Hindenburg bei ſeinem nächſten Schritt. nach dieſer Erkenntnis richten. Er wird bei der Berufung des bisherigen Reichskanzlers Dr. Luther zur Re⸗ gierungsbildung ſich nicht zum zweiten⸗ Male mit ſeiner Initialive für die große Koalition einſetzen, was nach den Erfahrungen der letzten Verhandlungen durchaus begreiflich iſt. Und was wird Dr. Luther tun? Sicher wird er nicht den Faden da wieder aufnehmen, wo er vor Weihnachten abgeriſſen und Dr. Koch aus der Hand geglitten iſt. Ebenſowenig kann er natürlich mit un⸗ willigen Parteien Verhandlungen führen. Wenn alſo das Zentrum und die Demokraten an dem Gedanken der großen Koalition feſt⸗ halten, ſo müßte eine Einigung auf dieſer Grundlage von den Par⸗ teien ausgehen. Dr. Luther kann ja dem. Zentrum und den Demo⸗ kraten freie Hand laſſen, es nochmals mit den Sozialdemokraten zu verſuchen. Will man die künftige Regierung auf die Baſis der großen Koalition ſtellen, ſo müſſen Zentrum und Demokraten dieſe Baſis zunächſt ſchaffen und ſie dem mit der Regierungsbildung be⸗ auftragten Dr. Luther zur Verfügung ſtellen. Daß der Reichspräſi⸗ dent oder Dr. Luther von ſich aus die Regierungsbildung noch ein⸗ mal auf das Ziel der großen Koalition einſtellen, iſt unter keinen Umſtänden zu erwarten. Im übrigen kann man dem Zentrum und den Demokraten zu ihren erneuten Verſuchen nur ironiſch Glück wünſchen. Auch in der Zwiſchenzeit hat die Sozialdemokratie wiederholt erkennen laſſen, daß ſie von der großen Koalition nichts wiſſen will. Man äußert ſich in ihren Kreiſen vielfach mit unverkennbarem Spott über den Feuereifer, mit dem Zentrum und Demokratie immer wieder verſuchen, von dieſem Lieblingsgedanken noch zu retten, was zu retten iſt. Auf jeden Fall bleibt die Mehrheit der ſozial⸗ demokratiſchen Reichstagsfraktion bei ihrer ablehne nden Haltung und es iſt immerhin bezeichnend, d z nicht nur Hilferding und Breit⸗ ſcheid, ſondern, wie man hört, auch Hermann Müller zu dieſer Mehr⸗ heit gehören. Demgegenüber will es nichts bedeuten, daß innerhalb der Fraktion Männer wie Braun und Severing auf anderem Stand⸗ punkt ſtehen. Für die Maſſenſtimmung iſt es bezeichnend, daß eine Verſammlung der Großberliner ſozialdemokratiſchen Funktionäre die ablehnende Haltung der Reichstagsfraktion gegenüber der großen Koalition nicht nur gebilligt, ſondern auch die Erwartung aus⸗ geſprochen hat, daß die Fraktion abermals die Beteiligung an dieſer Koalition ablehnt, wenn erneut der Verſuch zu der Bildung einer ſolchen Regierung gemacht werden ſollte. Man kann ſich eigentlich kaum denken, daß auch nach ſolchen kategoriſchen Kundgebungen im Zentrum noch viel Freude am Spiel mit der Sozialdemokratie vorhanden iſt. Aber vielleicht will Dr. Wirth trotz alledem ſeinen Willen haben. Dann wird man bald wieder an demſelben Ende ſtehen, an dem Dr. Koch vor einigen Wochen ſtand. Reichskanzler Dr. Luther wird im Falle ſeiner Berufung ein anderes Ziel verfolgen. Er hat die Abſicht, die Parteien der Mitte zur offiziellen Mitwirkung bei der Regierungsbildung aufzu⸗ ſordern. In einigen Zeitungen iſt ihm der Plan zugeſchrieben wor⸗ den, ein Beamtenkabinett zu bilden. Mit dieſer Annahme trifft man aber nicht das Richtige. Dr. Luther denkt zunächſt nicht an ein Beamtenkabinett. Es iſt aber nicht ausgeſchloſſen, daß man dieſen Gedanken als letzten Ausweg aus der Kriſis verfolgt, wenn die Parteien bei der Regierungsbildung verſagen. Hoffentlich kommt man bald zu voller Klarheit über die Lage. Die Verhältniſſe ſind nicht dazu angetan, daß man noch viel Zeit an ausſichtsloſe Verhandlungen mit der Sozialdemokratie verwendet. Wichtige innen⸗ und außenpolitiſche Fragen müſſen in Angriff genommen und gefördert werden. Dazu gehört der ganze Komplex wirtſchaft⸗ licher und finanzieller Probleme, die gelöſt werden müſſen, wenn wir cheil und unverſehrt durch die Notlage der nächſten Monate hindurch⸗ kommen ſollen. Dazu gehören ferner die Fragen, die mit der Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund und mit den Pariſer Ver⸗ handlungen über die deutſche Luftſchiffahrt zuſammenhängen. Nur eine aktionsfähige Regierung iſt allen dieſen wichtigen Aufgaben gewachſen. Deshalb muß alles geſchehen, um eine ſolche Regierung möglichſt raſch zuſtande zu bringen. PEFEr———— mich ſo ſehr, daß ich an den Herrn herantrat:„Verzeiden Sie“, ich,„aber ſagen, wo und wemn? 8 Keinesfalls aber ve doder einen Romon. 2. Selte. Nr. f Neue Mannbeimer Feltuns Atend⸗Rusgabe) Mittwoch, den 6. Jonuar 1928 bDdDdier Kuf nach dem Diktator Aus Berlin wird uns von volksparteilicher Seite geſchrieben:: Die ſchwere und ernſte Lage unſerer Volkswirtſchaft erſcheint manchem beſonders bedrohlich, weil ſie mit der Schwierigkeit zuſam⸗ mentrifft, die politiſche Cewalt auf eine feſte und geſchloſſene parla⸗“ zu ſtützen. Man zweifelt, ob es der neuen Re⸗ gierung gelingen werde, Herr im deutſchen Hauſe zu ſein und man wirft die Frage auf, ob die ungewöhnliche Zeit nicht auch ungewöhn⸗ liche Maßnahmen nötig mache. Wozu hat man, ſo heißt es weiter, den Artikel 48 der Reichsverfaſſung, der der vollziehenden Gewalt beſondere diktatoriſche Vollmachten in die Hand gibt? Wenn man ſich dabei auf Vorgänge des Jahres 1923 beruft, ſo läßt dieſer Vergleich zwiſchen damals und heute zu wünſchen übrig. Damals wurde der Regierung durch ein beſonderes Ermächtigungsgeſetz mit der ver⸗ faſſungsmäßigen Mehrheit diktatoriſche Vollmacht gegeben. Was aber heute von einigen Seiten verlangt wird, das⸗iſt die Anwendung des Artikels 48, der nicht beliebig in Kraft geſetzt werden kann, ſondern nux dann, wenn die öffentliche Sicherheit und Ordnung erheblich ge⸗ ſtört oder gefährdet wird. 5 Der Ruf nach dem Diktator geht namentlich von großin du⸗ ſtriellen Kreiſen aus, die zum Teil in naher Verbindung mit den Deutſchnationalen ſtehen. Man nennt wohl nicht mit Un⸗ recht den deutſchnationalen Abgeordneten Dr. Reichert, den Syn⸗ dikus induſtrieller Verbände, als einen der Hauptanwälte diktatori⸗ ſcher Regierungsweiſe aufgrund des Artikels 48. Auch Herr von Loebell, der Vorſitzende des Reichsbürgerrates, hat ſich in einem Arkikel in dieſem Sinne ausgeſprochen. Irgendwelchen praktiſchen Erfolg wird dieſe Propaganda für den Artikel 48 nicht haben. Im Gegenteill Wenn man die Anwendung des Artikels 48 für notwendig erachtete, ſo gab es kein beſſeres Mittel als dieſe Propaganda, um dem Artikel den Weg zu verbauen. 7+ Wünſchenswert iſt eine Regierung mit Hilfe des Artikels 48 unter keinen Umſtänden. Deshalb muß ſeine Anwendung auf die Fälle beſchränkt bleiben, die in der Verfaſſung klar und deuilich um⸗ ſchrieben ſind. Man wird mit der Annahme nicht fehl gehen, daß auch der Reichspräſident Hindenburg dieſer Auffaſſung iſt und daß er es ebenſo wie der Reichskanzler Dr. Luther ablehnt, mit dem Gedanken einer unbegründeten Anwendung des Artikels 48 zu ſpielen. Es iſt ſelbſtperſtändlich, daß Männer mit Verantwortungsbewußtſein nicht nach ſolchen Behelfsmitteln für den äußerſten Notfall greifen, wenn es ſich um die Ueberwindung von Schwieriakeiten handelt. Die Auf⸗ gabe die zur Zeit geſtellt iſt, liegt in der Bildung einer aktionsfähi⸗ gen Regierung. Ihre Löſung mag auf Hinderniſſe ſtoßen und nicht ſehr leicht ſein. Trotdem muß die Löſung verſucht werden. Für den Artikel 48 der Verfaſſung iſt erſt dann die Bahn frei, wenn die Vor⸗ ausſetzungen wirklich gegeben ſind. Völkiſcher Rerger über hindenburg Die Enttäuſchung der Völkiſchen darüber, daß Hindenburg in⸗ 5 ſeiner vorbildlichen Auffaſſung der ihm obliegenden Pflichten nicht nach ihrer Flöte tanzt, nimmt immer groteskere Formen an. Täg⸗ lich ſehen ſie ſich zu neuen„Beanſtandungen“ genötigt. So ärgert ſich beiſpielsweiſe das„Deutſche Tageblatt“, weil der Reichsprä⸗ ſident in einem Schreiben an Dr. Schacht die ⸗muſtergültige“ Finangpolitik der Reichsbank gelobt hat. Es möchte keinen Zwei⸗ ſel daran laſſen,„daß wir dieſen Standpunkt des Herrn Reichs⸗ präſidenten für durchaus abwegig, ja gefäbrlich halten und überaus bedauern“. Noch erboſter iſt die„Deutſche Zei⸗ tung“ in der Friedrich Wilhelm, Prinz zur Lippe, ſchreißt: „Der Größte aus vergangener Zeit, der Heros des deut⸗ ſchen Volkes, wie ihm der Kaiſer einmal genannt hat, wurde mit dem Kampfgeſchrei:„Los von der Erfüllungspolitif!— Los von der Kkiegsſchuldlüge!— Los von Vexſailles!— Gegen den Sicherheitspakt!“ zur Führung des Reiches be⸗ rufen. In dieſer letzten Säule aus bergangener Zeit ſah das balerländiſche Deutſchland ſeinen„Retter“.— Dem Locarno⸗Sturme hat dieſe letzte Saule nicht zu krotzen vermocht. Aus vergängener Zeit ſteht nun kein Wahrzeichen mehr, um das wir uns im nationalen, im völ⸗ kiſchen Lager ſammeln könnten. Der Geiſt jener Generation hat ſich als nicht fähig zu neuer Geſtaltung exwieſen. An der Schwelle des neuen Jahres ſtehen wir alſo vor der Tatſache, daß aus der— nennen wir ſie einmal ſo— kal⸗ ſerlichen Generation dem deutſchen Volke kein Führer mehrf erſtehen wird.“ 5 Es ſind wixrklich ſchlimme Zeiten für die Völkiſchen und ſie haben allen Grund, darüber zu klagen. In ihrem Jahresrückblick auf 1928 gibt denn auch die„Deutſche Ztg.“ ihrer Unzufriedenheit offen Ausdruck, indem ſie ſchreibt: „Die nationale Stoßkraft wird dadurch gelähmt, daß der erſte Beamte des Reiches eine ſo verehrungswürdige Perſön⸗ lichkeit iſt. Das nationale Deutſchland hat ſich unter fal⸗ ſchen Vorausſetzungen ſelbſt eines allgemein verehr⸗ ſen leuchtenden Vorbildes deuiſcher Pflichterfüllung beraubt die Geſchichte eines Schnorrers Vor einigen Tagen hatte ich ein ſonderbares Erlebnds. Ich mar in der Halle des Hatels Adlon und ſah dort an einem Tiſch eßen Herrn ſißen, deſſen charakteriſtiſcher Kopf mir auffiel. J te dieſen Kopf e haben. Ein langer meißer? t floß maßeſtätiſch über die Bruſt, der dichte grauweiße Schopf war glätt zu⸗ 15 auf der ſcharfen Hakennaſe ſaß eine ſchwarze Euien. brille. Der Herr war badellos angezogen. Er ktrug zwar koſtbare Ringe an den Fingern, ober er hatte nichts vom Neureichen an ſich. Wo hatte ich dieſen Mann nur ſchon geſehen! Die Frage. eri mich beſtimmt, Sie ſchon einmal getrofſen zu haben. zollen Sie menem Gedächmuſſe nachhelfen und mir Fremde ſah mich ſcharf und prüſend an und donn erwiderte er ziemlich barſch:„Nein.“ 1 Ich aber ſieß nicht locker. abe icht und kann mich rrt haben. 10955 Va 5 die Echroſshelt Ihres„Nehn In der doch unmöglich eine Beleidigur Srocz enbar unangenehm, aber N* Dem Fremden 9255 50 ſenk. 8 orkommend ein. 8. mein Herr' ſogte er. daß mir une ſcen einmel begelfnef ſind. Aber dann zſehe ich es vor, nicht daran erinnert zu ee 5 ebt bd dtuße Damig ſtand er auf und empfaht ſſch mit ſehr poflichem Gruße. Das Schickſal hat manchmal den bizarren Einfall, unſeren Wün: Fentgegenzukommen. Am Abend desſelben Tage⸗ traf ich den en ee Fremden wieder im Rauchzimmer eines ſehr vor⸗ nehmen und exkluſiven Verliner Klube. Wir waren beide ganz allein in dem behaglichen dunkel getäfelten Gemach jeder von uns in einem tieſen Lehnſeſſel vor dem monumentalen Mormorkamin Wir be⸗ deen de en 10 der Fremde u reden. 25*5 Nötzl „Ich mich n. Ihnen entſchuld gen, mein Herr“, ſagte er müt Inzwiſchen debe 97 5 ſahven, wer eg d und darum will ich Ihnen feigen, wo wir uns ge. roffen„ Vielleicht machen Sie aus meinem Leben eine Nope e Miebech können Sie mich als Figur verwonden, 9 denn ich glaube beſtimmt, daß ich in vieler Beziehung ein Ausnahme⸗ menſch bin-„„„„ 85 Jch lehnte mich ſehr neugierig vor. Mein Gegenüber quit ierte i Wee 905 nz beſonders liebenswürdigen Lächeln und donn begann er zu erzählen: politiſche Zwecke gehandelt habe. liche Angelegenheit in Mitleidenſchaft gezegen worden ſind, zählen und dafür einen ſtreng nach der repuhlikaniſchen und tatkräftig betreibt. 9 ts nützte, die verloren, irötzdem ich ihren We ee ſich richtenden höchſten Reichsbeam⸗ ten ſich eingetauſcht. In ſolchen Fällen kann der größte nationale Wille keineswegs die politiſche Unklar⸗ heit, die zur Aufſtellung des Generalfeldmarſchalls für den zweiten Wahlgang geführt hat, entſchuldigen.“ „Falſche Vorausſetzungen?“„Politiſche Unklarheit?“— Wir miſſen geſtehen, daß wir, die wir doch auch für Hindenburg einge⸗ treten ſind, unter„nationalem Willen“ denn doch etwas anderes berſtehen, als die völkiſchen Eigenbrödler, die ſich allmählich in eine Gedankenwelt einleben, der vernünftige Menſchen nicht mehr folgen können. Im übrigen ſchaden ſich dieſe„nationalen“ Kreiſe mit. ihrer Agitation gegen Hindenburg mehr ſelbſt, aks daß ſie dem Anſehen des Reichspräſidenten Abbruch zu tun vermögen. ————— Die ungariſchen Banknotenfälſcher Berlin, 6. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Geſtern nach⸗ mittag meldete ſich, wie der„B..“ aus Budapeſt gedrahtet wird, bei der Polizei ein Mann aus Saroſpatak, wo bekanntlich das Schloß des Prinzen Windſſchgrätz liegt, und teilte mit, er ſei früher Angeſtellter beim Prinzen Windiſchgrätze geweſen und hätte da⸗ mals Dinge beobachtet, die ihm erſt ſetzt im Zuſammenhang mit der Geldfälſcher⸗Affäre auffielen. Er wäre in der Lage, der Polizei in Saroſpatak eine Kaſematte zu zeigen, wo die falſchen Franken ber⸗ geſtellt wurden. Darauf reiſten 6 Budapeſter Detektive unter Füh⸗ rung eines höheren Beamten und die hier weilenden franzöſiſchen Kriminalbeamten nach Saroſpatak. Die„Arbeiterzeilung“ meldet aus Budapeſt ein Gerücht, daß der Kriegsminiſter Czaky, der Schwager des in Amſterdam verhafteten Jankobics, beim Ueberſchreiten der Grenze verhaftet worden ei. Die„Neue Freie Preſſe“ meldet, daß die Budapeſter Polizei im Laufe des Verhörs mit dem Sekretär des Prinzen Windiſchgrätz feſtſtellte, daß dieſer wiederholt Reiſen ins Ausland unternommen Fu Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß der Sekretär das von den Franzoſen beſetzte rheiniſche Gebiet aufgeſucht hat, um dart falſche Tauſendfrankenſcheine zu verwerten. Dieſe Reiſen habe er ſtets im Auftrage des Prinzen unternommen. ** In einer amilichen ungariſchen Mitteilung wird bemerkt, daß die Fälſcher ihre Tat nicht aus perſönlicher Gewinnſucht, ſondern aus Beweggründen verübt haben, die ſie für patriotiſch hielten. Einige Blätter ſchließen daraus, daß es ſich bei der Herſtellung fal⸗ ſcher franzöſiſcher Banknoten um die Beſchaffung von Mitteln für Die Kreiſe, die durch dieſe pein⸗ zu den rechtsradikalen Parteien. Sie haben eine aus⸗ gedehnte, nachhaltige monarchiſtiſche Propaganda betrieben und in der letzten Zeit die Oeffentlichkeit wiederholt durch die Ankündigung von Putſchabſichten beunruhigt. Man behauptet, daß die Falſchdruck⸗ preſſe die unerſchöpfliche Quelle geweſen ſei, aus der ſie ihre Pro⸗ pagandagelder geſchöpft hätten. Handelt es ſich wirklich um der⸗ artiges, ſo wird man nicht von patriotiſchen Beweggründen ſprechen können. Dann handelt es ſich eben um eine gemeine Fälſchung, die ſich von andern Straftaten dieſer Art nicht unterſcheidet. Denn welchen Freibrief haben politiſche Parteien, ſich für ihre Zwecke auf unehrenhofte Weiſe Geld zu verſchaffen? Was den ungariſhen Monarchiſten vecht iſt, wäre dann auch den ruſſiſchen Kammuniſten billig und eine Grenze wäre überhaupt nicht mehr zu ziehen. Es kann ſich bei den für patriotiſch gehaltenen Beweg ründen auch noch um etwas anderes handeln. Ein ſolcher Maſſendruck falſcher Banknoten in einem bisher wahrſcheinlich noch nicht gekann⸗ ten Umfang kann der Währung des Landes gefährlich werden, das dabei der Leidtragende iſt. Man konn nicht wiſſen, ob nicht in den Köpfen der Banknotenfälſcher der Gedanke ſpukte, auf die franzö⸗ ſiſche Währung zu drücken. Auch ein ſolcher Beweggrund wäre nicht nur verwerflich, ſondern töricht im höchſten Grade. Die bolſchewi⸗ ſtiſche Weltyropaganda hätte wahrſcheinlich keine Bedenken, ſich einer ſolchen Waffe zu bedienen. Ihr kommt es lediolich darauf an, zu Banknoten ſicher ihre Wirkung tun. Wer, aber nicht bolſchewiſtiſchen Grundſätzen huldigt, der muß beute wiſſen, daß bei der engen In⸗ tereſſenverknüpfung der euroräiſchen Wirtſchaft kein Land unſeres Kontinentes einen Vorteil hat. wenn das andere mit Währungszer⸗ fall zu kämpfen hat. ahrſcheinlich wird die Entdeckung dieſer gianmtiſchen Fälſchung nicht ohne Einfluß auf den Frankenkurs bleiben. der Eindruck in Amerika Waſhington, 6. Jan.(Speziclkabeldienſt der United Nro Die ungariſchen Frankenfälſchungen und das Geſtändnis des Prin⸗ En Windiſchgrätz und ſeiner Mithelfer haben hier eine ungeheure enſation hervorgerufen. Die Affäre bildet vor allem das Tages⸗ geſpräch in diplomatiſchen und politiſchen Kreiſen. wo man mit politiſchen Auswirkungen des Skandals rechnet. Der unga⸗ riſche Geſandte hat eine Erklärung ausgegeben, in der er betont, daß die ungariſche Regierung alles tun würde, um die Schuüldigen ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Während er zugleich die Mel⸗ dungen, daß Mitglieder der ungariſchen Regierung und Graf Teleki in die Affäre verwickelt wären, als frreführend und lügenhaft brand⸗ markte. 7 Kirchenſchwelle in Sepilla. Ich hatte meinen breiten Hut in den n und bettelte. Denn ſe Sie mich hier ſehen, war ich mein Lebenkang nichts als ein Bettler. Auch ein Bettler kann es zu etwas bringen, wenn er Menf intnis hat und ſein Geſchäft planmäßig ch ſtand eines Tages da mit dreißig Jahten als vollkommen verpfuſchte Exiſtenz. Wieſo, worum, das gehöct nicht hierher. Die b 2 meiner vieſen Schiffbrüche würde Sie nicht intereſſteren. Die Tatſache möge Ihnen genügen, daß ich eines Tages faktiſch betteln mußte, ſonſt wäre ich Hungers geſtorben. Künnmer und Not haben meine Haare früh gebleicht. Ich ah mit begann ich meine Karriere. wiſſen ja, daß in Spanien es je⸗ dem Bettler frei ſteht, eine Dame, die an ihm vorübergeht, Zerzückt und ſchwungvoll zu begrüßen. Dieſe Begrüßung einer Unbekann:en wird von einem hochſtehenden Kavalier, von einem galanten Müßig⸗ änger ebenſo geübt wie von einem Laſtträger oder einem Bettler. ie Dame nimmt, ohne das Geſicht zu verziehen, den e üind geht weiter. Nur beim Bettler hleiht ſie manchmal ſtehen ünd helohnt ihn mit einem Almoſen. Ich gab nun meinen Sprüchen eine beſöndere originelle Form. Ich huldigte in impropiſterten Bercen oder mit irgend einem heiteren Witz oder mit einer daß Dichteriſche ſtreffenden Schmeichelei. Man kannte mich an allen Kirchenſchwellen. Und der Erfolg meines dichteriſchen Bettelns wor groß. Aber der Erfolg ſtachelt an. Ich ſuchte nach neuen Möglichtkeiten. So fuhr ich eines Tages nach Monte Carlo. Dort brauchte ich mich nicht mehr mit dem Improviſieren galanter zeicheleien amſtrengen. Dort er⸗ fand ich eine in der Wirkung ſichere Phraſe. Ich ſagte zu Leuten von denen ich annahm, daß ſie bald den Weg in den Spielſaal nehmen würden,„ſchenken Sie mir etwas und Sie werden im Spiele Glück haben“. Das war aber nur der erſte Teil meiner Tallik. Die Hanpt⸗ ſache war für mich, nun jenen Spielern zu begegpen, die tat ächlich Glück gehabt hatten. Ich habe ein ſehr gutes Phiſiognomiengedächt⸗ nis, und ich hotte Glück. Ich brauchte den glücklichen Gewinner nur nzuſehen, um ſeine Dankbarkeit zu erregen. Glückliche Gewinner ſind dael denchwender.Sie gaben mir weit mehr als ich er⸗ ſch warten konnte. Am nächſten Tage waren ſte es, die mih ſuchten. WMeit ſie durch eine Gabe die Göttin des Glückes auf ihre Seile brin⸗ en wollten. Es gab natürlich auch Spieler, denen uhre e te. Natürlich wich ich dieſen Pechvögeln aus. Aber ich glaube daß Wohltun wirklich Jeſe bringt, meine Kundſchaft wurde immer größer, Ich beſuchte elle Städte Europas, wo geſpielt wird, und machte überall die größten Erfahrungen. Dann zeg ich mich von meinem Geſchäft zurſück und lebe gut und behaglich von den Zinſeen meines Kapitals.““„%%% zerſtören und nach dieſer Richtung würde die Maſſenfälſchung von „Wir trafen uns, mein Herr, vor pielen Jahren auf einer dreißig Jahren faſt ſo aus wie S alſo wie ein Greis. In Spanien ie Iſt eine alte ſpaniſche Sitte. Man nennt ſie„requiebrar“ und ſie verhandlungen mit Paris Berlin, 6. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer Pariſer Meldung ſollen Verhandlungen über einen Verzicht der Fran⸗ zoſen auf alle ihnen aus dem§ 18 des Verſailler Vertrags zuſtehende Rechte zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Regierungsſtellen chweben. Es handelt ſich dabei um die Möglichkeit der Be⸗ chlagnahme des deutſchen Eigentums, das nach Kriegsende auf franzöſiſchen Boden gewandert iſt. Wenn auch im gegenwärtigen Augenblick ſolche Verhandlungen nicht gepflogen wer⸗ den, ſo muß doch über kurz oder lang in dieſer Frage reiner Tiſch geſchaffen werden, da ſonſt geregelte Handelsbeziehungen gar nicht möglich erſcheinen. Alle übrigen Signatarmächte des Verſailler Vertrags haben auf dieſe allerdings nur formellen Rechte bereits verzichtet. der engliſch⸗türkiſche Ronflikt Die„Times“ geben bekannt, daß ſich der engliſche Bolſchafter in der Türkei Sir ld Lindſay nach Angora begeben werde, um Beſprechungen mit dem türkiſchen Außenminiſter Ruchdi Bey ein⸗ zuleiten. Wie der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Tele⸗ graph“ mitteilt, ſei die Türkei zwar bereit, zu verhandeln, da ſie die von Rußland keine aktive Hilfe erwarten könne. Sie ſei aber nicht bereit, als Verhandlungsbaſis die Entſcheidung des Völkerbundes an⸗ zumehmen, ſondern bemühe ſich, eine„annehmbore Grenze“ zu er⸗ Letzte Meldungen Heidelberger Chronik Kr. Heidelberg,, 6. Jan.(Eigener Bericht.) Stadtrat Louis Keller, der ſeit 1914 dem Stadtrat von Heidelberg(zuletzt als Vertreter der bürgerlichen Gruppen) angehörte, iſt im Alter von 66 Jahren geſtorben. Stadtrat Keller war Armenpfleger in Hend⸗ ſchuhsheim und führte lange Jahre das ſtädtiſche Bekleidungsamt.— Beim Schwabenheimer Hof wurde eine Leiche geländet. Nach den polizeilichen Feſtſtellungen handelt es ſich um den Mann⸗ heimer Maler Arthur Kley, der im Auguſt vorigen Jahres mit einem Mannheimer Freund zuſammen bei einer Paddelbogt⸗ fahrt beim Wieblinger Wehr ins Waſſer ſtürzte. Während ſein Freund ſich retten könnte, war Kley ertrunken.— Beim Stauwehr am Schwabenheimer Hof wurden auch Teile des verunglück⸗ ten Autos vom Unglück bei der Stiftsmühle ans Ufer gefiſcht. Es hondelt ſich um kleine Holzſplitter, Teile der Sitzböden und des Verdecks. Ein Suchen nach dem Auto an der Unglücksſtelle ſelbſt ſcheint erfolglos. Der Erdſtoß im Rheinland — heidelberg. 6. Jan. Zu den heute nacht in Köln verſpürten Erdſtößen, teilt uns die Landesſternwarte Heidelberg au Anfrage folgendes mit: Der hieſige Seismograph zeigte die Erdſtöße nur ſchwach an. Der erſte Einſatz erfolgte 12 Uhr 37 Min. 53 Sek., die lange Welle folgte um 12 Uhr 38 Min. 31 Sek. Das Marimum des Bebens fiel auf 12 Uhr 38 Min. 44 Sek. Die Bewegungen erloſchen ungefähr 12 Uhr 41 Min. Die Entfernung der Erdſtöße log innee⸗ halb der 300 Kilometer⸗Grenze. Großfeuer — Karlsruhe, 6. Jan. In der vergangenen Nacht um 12,50 Uhr entſtand im Hinterhaus Grafſtraße 90 ein Brand, deſſen Urſache noch nicht aufgeklärt iſt. In dem Gebäude befanden ſich Lagerräume und eine Schloſſerwerkſtätte. Etwa 20 Wohnungs⸗ einrichtungen verbrannten. Motore und Maſchinen wurden beſchädigt. Am Gebäude ſelbſt iſt der Dachſtuhl teils zer⸗ ſtört, teils beſchädigt. Ferner wurde durch Löſchmaßregeln Scha⸗ den verurſacht: Der Gebäudeſchaden dürfte ſich auf etwa 30 000 Mark belaufen. Ueberſchwemmung der Saargruben n. Saarbrücken, 6. Jan.(Von unſerem Saarvertreter.) Infolge gewaltiger Waſſerzunahme in den tiefen Sumpfſtrecken ſind in den Saargruben große Ueberſchwemmungen zu verzeichnen. Trotzdem die Pumpen leiſtungsfähig ſind, ſind große Teile des Schachtbaſſins überfüllt und auf mehreren Saargruben mußte die Arbeit unterhalb Ider tiefſten Sohle bereits eingeſtellt werden, wodurch ein großer Förderausfall entſteht. Auch ein Rekord — Herlin, 6. Jan. Wie der„Tag“ feſtſtellt, iſt im Dezember mit 1083neuen Fällen von Konkurseröffnungen ein Rekord geſchlagen worden. Im ganzen Jahre 1925 ſind 10 933 Kon⸗ kurſe eröffnet worden gegenüber 5928 im Jahre vorher. meldet wird, iſt der frühere General Anzaldo hingerichtet worden. Er geplanten Aufſtandes mitgewirkt zu haben. Eine kleine Pauſe entſtand. Dann zündete ſich der Frentde eine koſtbare Importe an und fuhr fort: „Ich habe oft darüber nachgedacht, ob ich Grund oder Verpflich⸗ tung hätte mich meines Berufes zu ſchämen. Aber ich kann einen Grund dafür nicht finden. Iſt der Beruf eines Börſenſpielers etwa r? Steht es ſittlich höher, andere Menſchen auf irgend einem In Spanien bekam ich Geld für eine Leiſtung. ehabe den Damen, denen ich huldigte, für einen Augenblick Freude bereitet Denn eine Huldigung in ſchönen Worten und auch wenn ſie aus dem Munde eines Bettlers kommt. An den Stätten des Spieles gab ich meiner Kundſchaft Selbſtver⸗ trauen. Denn der Aberglaube kann das Selbſtvertrauen ebenſo gut ſtärken wie der Glaube Und am Spieltiſch kommt es ebenſo wie im Leben in erſter Linie darauf an, mit der richtigen Energie gewinnen zu wollen. Die Spieler, die mir etwas ſchenkten, glaubten an die Wunderkraft des Wohltuns und gewannen. Und wenn ſie mich dann ihrer Dankbarkeit überreich belohnten, dann war das wirklich der Lohn für meine Leiſtung. Sie hätten vielleicht perloren, wenn ſie achtlos an mit vorübergegangen wären. Unter Taufenden und Aber⸗ taftſenden pon gedankenloſen Bettlern, war ich vielleicht der Einzige, der ein richtiges Syſtem hatte, ein Syſtem, daß auf wirklither Men⸗ ſchenkenninis aufgebaut war. Ich verzeihe die Froge in Jhren Augen. Sie möchten wiſſen, ob ich nicht ſelbſt einmol verſucht hobe zu ſpielen. Nein, das habe ich nie getan. Ich müßte mich 33 wenn ich mein Geld dem Spielgewinn verdanken würde. Ich habe nicht zehn Jahre meines Lebens ſchwer gearbeitet, um das Ergebnis auf eine Karte zu ſetzen. Sie werden ſagen, was iſt der Menſch? Ein Schnorrer, weiter nichts. Ich aber ſage Ihnen, man konn in jeder Tätigkeit ein Künſtler ſein, auch in der Schnorrerei.“ ch verneigte mich, denn dieſes Atiom mußte ich gelten laſſen. „Nun können Sie aus meiner Geſchichte machen, was Sie wollen,“ ſagte aufſtehend der ſonderbare Bettler.„Darf ich mir er⸗ lauben, Sie zu einer Portie Schach einzuladen 5 Literatur * Auſelma Heine: Der 3 w ergenring. Roman. Volks⸗ verband der Wegweiſer⸗Verlag, Berlin.— Anſelma Heine verfällt in ihrem Roman„Der Zwergenring“ nicht in den Jehler pedantiſcher hiſtoriſ ſitzt den Mut, ihrer Phantaſie di driſcher Tatſachen, ſondern be⸗ e Zügel einmal freizugeben; auch lätzt ſie ſich nicht von den Methoden der Wiſſenſchaft dazu ver⸗ leiten, ihre eigene und urſprüngliche dichteriſche Kraft zu unter⸗ drücken. In dem Roman„Der Zwergenring“ iſt es Anſelma Heine gelungen, die Geſtalt des jungen Goethe in dem gan⸗ zen Zauber ſeines Weſens, dem hellen Glanz ſeiner ſtrahlenden Verſönlichreit vor uns lebendig werden zu. laſſen. Haltung Griechenlands und Italiens berückſichtigen müſſe, und da ſie e Ein mexikauiſcher General bingerichtet. Wie aus Meriko ge⸗ war angeklaat, an der Vorbereitung eines unter Führung Huertas biete 2 plündern, und ſich auf ihre Koſten zu bereichern gediegener Form freut jede Frau. + — 1 —— — engl. Ferienheime in Cornway North Wales von der Society of Großbritanniens erboten ſich, die Erzeugniſſe des britiſchen Fleiße⸗ alle Regieanweifungen Wagners getreulich erfüllt werden, blei Miltwoch, den 6. Janudt 1926 3. Seile. Nr. 8S Studſenreiſe nach London-Oxford-Paris Von Studienrat Dr. Jakob Skaab, Ludwigshafen a. Rhein ſere Das bayr. Staatsminiſterium für Unterricht und Kultus iſt un⸗ dies Wiſſens die erſte deulſche Unterrichtsbehörde, die in der Nach⸗ einegZeit krotz der allgemeinen ſchwierigen Finanzlage der Länder me kleine Anzahl Neuphilologen nach England und Frankreich undte, um Land und Leute durch eigene Anſchauung in dem betr. Aubde kennen zu lernen. Dieſe Studienreiſen ſind durchaus nicht ſo Enenehm wie früher, wenn man bedenkt, daß der Große Krieg in niagland noch nicht ganz, in der franz. Metropole überhaupt noch 172 vergeſſen iſt. Takt und vornehme Zurückhaltung helfen aber allerwärts über größere Schwierigkeiten hinweg. Ohne jegliche Formalitäten erhält man als Pfälzer auf dem zugliſchen nee Mainz das engliſche Viſum. Wenn man nicht 8555 Holland, ſondern über Paris nach London fahren will, iſt die eſchaffung des franz. Viſums gerade als Bewohner des beſetzten —( nicht ſo leicht, ſodaß viele Reiſende den Reiſeweg über 1925 b. Bliſingen oder Rotterdam vorziehen. Kein Deutſcher, der 25 den Aermelkanal durchquerte, verfehlte die Tauſendjahr⸗Rhein⸗ and⸗Ausſtellung in Köln zu beſuchen. Gerade die offizielle Erinne⸗ rungspoſtkarte„Deutſch iſt der Rhein, Deutſch ſoll er ſein, Deutſch 7 Berge und ſein Wein“, ermahnt uns auck im fremden Lande, eutſcher zu bleiben und in beſcheidenem Maß mitzuwirken, unſere esiehungen zum Auslande immer erfreulicher zu geſtalten. Die holländiſche Grenze wurde ohne Gepäckkontrolle über⸗ ſchritten. Der Alhſinger ampfer brachte mich bei ziemlich ſtür⸗ miſcher See über den Aermelkanal, auf dem reger Schiffsverkehr berrſchte, an der belg.⸗franz. Küſte vorbei, in 6 Stunden nach Dover. aſernen und Feſtungswerke auf der Höhe entboten mir den erſten ruß Albions. Nach kurzer Fahrt ſehe ich in Folkeſtone den Fuß auf engliſchen Boden, nachdem Paßkontrolle auf dem Schiffe Zollkontrolle beim Verlaſſen des Schiffes in fairer Weiſe gentle⸗ Mmanlike erledigt worden ſind. Die Hafenbahn fährt in raſcher Fahrt über Folkeſtone⸗Stadt, Aſhford, Staplehurſt, Tunbridge, Sevenoaks nach Victoria⸗Station, einem der 17 Londoner Hauptbahnhöfe. Mit dem erſten Schritt auf die Straße ſteht man hilflos da, wenn man die engliſche Sprache nicht beherrſcht bezw. ſich nicht einigermaßen verſtändlich machen kann. Jede Hilfeleiſtung muß mit größter Vorſicht aufgenommen werden. Da perſönliche Beziehungen der Vorkriegszeit nicht mehr beſtehen, muß man eben auf eigene Fauſt ſehen, wie man durchkommt, um 5 kurzen Ferienaufent⸗ halt ſo nutzbringend als möglich zu geſtalten. Der Zufall ſpielte mir einen Proſpekt der bekannten Holiday Fellow Centres 1925 in ie Hände; aber alle engliſchen Ferienheime waren beſetzt. Sehr erſtaunt war ich, als ich ſtatt einer Zuſage der Zentralleitung der Triends(Quäker) in äußerſt liebenswürdiger Weiſe durch deren Sekretariat Devonſhire⸗Houſe London E. C. 2 in einem guten Boar⸗ ding⸗Houſe in Wincheſter⸗Street SW., in der Nähe von Victoria⸗ Station, einem der beſten Londoner Stadtviertel, Aufnahme fand, Zugleich mit der Bitte, vor meiner Abreiſe dem Sekretarigt zu be⸗ richten, welche Aufnahme ich als Deutſcher in England im allge⸗ meinen und in meinem Boarding⸗Houſe im beſonderen gefunden hätte. Auch wurden mir von dieſer Stelle zahlreiche Einführungs⸗ karten ausgeſtellt, die mir als Deutſcher ſehr nützlich waren. Die erſte Aufnahme war kühl engliſch, doch vollſtändig korrekt. Nach einer Woche fühlte man ſich wie zu Hauſe. Die anderen Pen⸗ 8 meiſt Stock⸗Engländer, intereſſierten ſich ſehr für Deutſch⸗ 5 und konnten vor allen Dingen nicht verſtehen, wie ruhig und Abieendes deutſche Volk die Inflation hingenommen habe, und, 87 den der Wimper zu zucken, von heute auf morgen bettelarm 1 rden ſei. Von unſerer Separatiſten⸗Schreckens⸗ Richeaft wußte man ſozuſagen in der engliſchen Hauptſtadt de yis, was ich u. a. gelegentlich einer Einladung bei dem Direktor 5 National Adult School Union bemerken konnte. Selbſt Lon⸗ 11885 Univerſitätsprofeſſoren, die Deutſchland gut kennen ſagten Trez daß ſie ſeinerzeit in der engliſchen Preſſe von dem dunklen 1 eiben in unſerer deſen 0 außer der Cliveſchen Interven⸗ on, kaum etwas geleſen hätten. Allein der flüchtige Beſuch Londons und ſeiner großen An⸗ Zahl Sehenswürdigkeilen beanſprucht einige Wochen. Ein ganzer agesmarſch führte mich an den gewaltigen Warenlagern an der mſe vorbei, wo Schiffe aller Nationen ihre heimiſchen Erzeugniſſe ausladen. Wenn man dieſe rieſenhaften Hafenanlagen auf ſich ein⸗ wirken läßt, erhält man eine kleine Vorſtellung von der Macht Eng⸗ lands und der Größe feines Welthandels. Es iſt unmöglich, in einer kleinen Meiſefkizze alles aufzuführen, was dem Fremden von be⸗ ſonderem Intereſſe iſt. Mit Bacon's Gem Map von London und Umgebung, der Karte von der Londoner„Bus“ und„Underground bewaffnet, kann man auf der erſten Etage eines Autobuſſes für billiges Geld die Rieſen⸗Stadt und ihren gewaltigen Verkehr nach Herzensluſt kennen lernen. Die britiſche Reichs⸗Ausſtel⸗ Lung in Wembley war wohl für die meiſten Fremden der Haupfanziehungspunkt für 1925. Trotz großer Schwierigkeiten, die von dem Ausſtellungspräſidenten, dem Prinzen von Wales, amm Ende des Jahres 1924 voll anerkannt wurden, verpflichteten ſich die ominions, Kolonien und Schutzgebiete zu neuerlicher Mitwirkung. Führende Kreiſe von Induſtrie und Handel, Kunſt und Wiſſenſchaft und Erfindungsgeiſtes zur Schau zu ſtellen. Jede Kolonie hatte ihren eigenen Ausſtellungspalaſt. Die Geſamterrungenſchaften des indu⸗ ſtriellen Großbritanniens waren in den beiden Rieſenbauten„In⸗ duſtrie und Technik“ zu bewundern. Die Baufachausſtellung dieſer Abteilung zeigte Bauten verſchiedenſter Art, vom einfachſten bis zur modernen Villa, zweifelsohne ein fruchtbares, lehrreiches Anſchau⸗ ungsbild für unſere Wohnungsämter. Nicht mit Unrecht wurde Wembley in der Preſſe als die größte Ausſtellung geprieſen, die die Welt geſehen hat. Und mit vollem Recht nannte der Prinz von Wales Wembley das„Schaufenſter des britiſchen Reiches“. Kehren wir wieder von Wembley nach London zurück, um an den folgenden Tagen unſerer vierwöchentlichen Ferienreiſe einige Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung Londons zu unter⸗ nehmen. Neben dem Beſuche des Geburtshauſes und Grabes des großen Briten Shakeſpeare in Stratford⸗on⸗Avon ſollte jeder gebildete Deutſche bei einer England⸗Reiſe wenigſtens eine der beiden alten berühmten engliſchen Univerſitäten Oxford oder Cam⸗ bridge beſucht haben. In maleriſcher Umgebung, am Zuſammen⸗ fluß des Chervell und der Themſe, liegt Orxford umgeben von einem Kranz ſanft anſteigender Hügel. Das engliſche Studentenleben iſt weſentlich verſchieden von dem des Kontinents. Die Studenten wohnen als reſident in Colleges oder als non⸗reſident mit Geneh⸗ migung der Univerſitätsbehörde in der Stadt. Dieſes Collegeſyſtem hat ſich ganz eigenartig entwickelt. Zur Pflege der urſprüglich nur theologiſchen Studien wurden von geiſtlichen Orden, wie von Pri⸗ vaten Internate gegründet, d. h. Stiftungen, deren Einkünfte nur den Mitgliedern zugute kamen. die einzelnen Colleges bilden die Univerſität. Merton College iſt das älteſte, das 1264 von Walter de Merton gegründet wurde. Magdalen College iſt eines der ſchönſten und reichſten Colleges von Oxford. Noch heute ſingt am 1. Mai der Chor der Magdalener Studentenſchaft vom Turme herab ſeit 1509 bei Tagesanbruch eine lateiniſche Hymne, angeblich für die Seele Heinrichs VII. Ueberhaupt bietet Oxford für den Touriſten viel Sehenswertes; mir hat es unwillkürlich Heidelberg ins Gedächtnis zurückgerufen. Nach einem weiteren kurzen Aufenthalt in London, wo das franzöſiſche Konſulat das Viſum über Paris mit einem achttägigen Aufenthalt in Frankreich genehmigte, ging es dann wieder zur eng⸗ liſchen Küſte, über den Aermelkanal nach Voulogne⸗ſur⸗Mer, um in— mit Rückſicht auf die vielen Eiſenbahnunglücke in Frank⸗ reich— nicht ganz gefahrloſer Fahrt(Gegenzug Paris—Boulogne entgleiſte zur gleichen Stunde bei Amiens) zur franzöſiſchen Haupt⸗ ſtadt zu gelangen. Die Aufnahme in Paris war ſo, wie ich ſie erwartet hatte— nicht deutſchfreundlich, was mit Rückſicht auf den ſinkenden Franken einigermaßen verſtändlich ſchien; denn für eine deutſche Reichsmark kann man ſich in Paris ein gutes Mittageſſen einſchließlich Nebengerichte und Wein leiſten. Wir Pfälzer müſſen da unwillkürlich an 1923— die Kehrſeite der Medaille— denken. Paris bietet dem Fermden ſehr viel und darf wohl als eine der ſchönſten Städte Europas angeſprochen werden. Ein Blick von Notre Dame oder vom Eifelturm zeigt uns das Stadtbild in ſeiner ganzen Schönheit, insbeſndere wenn die Strahlen der untergehen⸗ den Sonne über Monmartre— Saeré Coeur herunterfallen. Seine⸗ dampfer bringen uns in kurzer Zeit an manchen Sehenswürdigkeiten von Paris vorbei. Der Menſchenſtrom der Pariſer Voulevards ſteht dem Londoner Straßenverkehr nicht nach; in der Regel ſind die Boulevardreſtaurant gut beſetzt, im Gegenſatz zu den beſſeren Lon⸗ doner Reſtaurants, da das geſellige Leben des Engländers ſich be⸗ kanntlich im eigenen Heime bezw. in ſeinem Klub abſpielt. Vom Könkordiaplatz genießt man einen wunderbaren Blick zu Ehamps⸗Elyſées, Madeleine, Chambre des Dévutés und Louvre. hier aus führt uns der Weg in einigen Minuten zur Internationalen Pariſer Ausſtellung der modernen Dekorativ⸗ und Gewerbekünſte, wo zu unſerem Bedauern Heſterreich nur beſcheiden, Deutſchland überhaupt nicht vertreten iſt. An der Alexander III.⸗Brücke befindet ſich das Hauptportal, die Ehrenpforte der Ausſtellung. Wir be⸗ wundern die Ausſtellungsräume der bildenden Künſte von Japan, Schweden, Polen, Tſchechoſlowakei, Großbritannien. Dänemark, Italien, Sowjet⸗Rußland, Marokko u. a. der verſchiedenen großen Pariſer Warenhäuſer Loupre, Lafayette, Printemps, Bon Marchs. Die Ausſtellung als ſolche war in ihrem kleinen Rahmen nicht un⸗ intereſſant. Mitten im Zentrum von Paris gelegen, kann ſie ſelbſt⸗ verſtändlich nicht im entfernteſten einen Vergleich mit der britiſchen Reichs⸗Ausſtellung Wembley aushalten. Eine bemerkenswerte Tat⸗ ſache iſt mir während des Pariſer Aufenthaltes beſonders aufge⸗ fallen. Tauſende von Franzoſen pilgern Sonntags zum Invaliden⸗ dome, an dem im Hofe ſtehenden Speiſewagen vorbei, in dem der Waffenſtillſtand 1918 geſchloſſen wurde— ans Grab Napoleons., einer ebenſo einfachen wie wunderbaren Grabanlage. Hier kann man mit aller Deutlichkeit wahrnehmen, was der Franzoſe für ſein Vaterland und alle großen Söhne ſeiner Nation übrig hat. Nachdem die zum kurzen Beſuch von Paris zur Verfügung ſtehenden Tage reſtlos ausgenützt waren, brachte mich der Pariſer Schnellzug vom Oſtbahnhof über Chalons⸗ſur⸗Marne, Bar⸗le⸗Duc, Naney, Luneville, Saarburg und Zabern nach Straßburg. Bei den Ein intereſſantes Stück franzöſiſcher Geſchichte ſpricht zu uns. Von der Vorbeifahrt in der Nähe des früheren Kampfgebietes(bei Ver⸗ dun uſw.) mußte ich die betrübende Erfahrung machen, daß man von den ſog. Kriegsgreueltaten der Deutſchen noch ſehr beeinflußt iſt. Es hieße Waſſer in den deutſchen Rhein tragen, wenn mian hier wenigſtens vorläufig aufklären wirken wollte. Gerade bei meiner Fahrt durchs Elſaß hatte ich Land und Leute ſcharf beobachtet. Zu meiner großen Ueberraſchung mußte ich feſtſtellen, daß überall nur deutſche Laute an mein Ohr klangen, wohlbekannte elſäſſiſche Laute, wie ich ſie lang vor dem Kriege als Straßburger Student bei meinen Wanderfahrten durchs herrliche Elſaß hören konnte. Ein zehnſtündiger unfreiwilliger Aufenthalt in Straßburg wurde dank⸗ bar in Kauf genommen, um alte Freunde— die meiſten mußten Straßburg verlaſſen— aufzufuchen. Faſt kein Wort franzöſiſch— — ſowohl am Bahnhof, in der Elektriſchen, auf der Straße und in den bekannten Reſtaurants. Wenn ſich auch das Stadtbild und ins⸗ beſondete das Univerſitätspiertel aus beſtimmten Gründen etwas verändert hat, ſo iſt doch Straßburg die„wunderſchöne Stadt“ ge⸗ blieben. Noch heute kann man ſeinen Dämmerſchoppen in den alten Straßburger Bierwirtſchaften in deutſch⸗elſäſſiſchem Kreiſe ein⸗ nehmen und unverhohlen gibt der Elſäſſer in unverfälſchtem Dialekt zu erkennen, wie er mit ſeiner derzeitigen Lage„zufrieden“ iſt. Viele Stimmen ſind heutzutage für Autonomie— Stimmen, die noch vor Jahren rückſichtslos unterdrückt— und auch früher vom der deutſchen Regierung völlig verkannt wurden. Städͤtiſche Nachrichten vortragsabend des verbandes deutſcher Reklamefachleute Reklame iſt heute für jeden modernen, vorwärtsſtrebenden Kaufmann, Geſchäftsmann, Fabrikanten und Induſtriellen eine zwingende Notwendigkeit. Aus dieſem Gebot der Zeit heraus und um die einzelnen auf dem Gebiete des Reklameweſens tätigen Perſönlichkeiten zuſammenzuſchließen, hat ſich auch hier eine Orts⸗ gruppe Mannheim⸗Ludwigshafen⸗Heidelberg des Verbandes deutſcher Reklamefachleute gebildet, die ihre Mitglieder und Intereſſenten am geſtrigen Dienstag in den Kaſinoſaal zu ihrem erſten Vortragsabend geladen hatte. Ter Vorſitzende der Ortsgruppe, Moſes, entbot den zahlreich Erſchienenen ein herzliches Will⸗ len, und dankte den Vertretern der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Be⸗ hörden, ſowie der Innungen für ihr Erſcheinen. Der Verband deutſcher Reklamefachleute ſei ein kleiner Kreis der beruflich in dienen, indem er durch Vorträge und ſonſtige Veranſtaltungen aufklärend über den Sinn und Wert der Reklame wirken will. Hierauf verbreitete ſich der Reichsvorſitzende des Verbandes, Dr. Andler⸗Berlin, über das Thema„Wirtſchaft und Re⸗ klame“. Wirtſchaft und Reklame ſind heute auf das engſte ver⸗ knüpft. Die Ware erhält erſt dann ſeinen Wert, wenn ſie ſich in Bewegung geſetzt hat und hier ſetzt die Tätigkeit des Reklame⸗ fachmannes ein, der dem Produzenten mit Rat und Tat zur Seite ſteht, um ihm durch eine wirkungsvolle Reklame Abſatzmöglich⸗ keiten zu ſchaffen und den Umſatz zu erhöhen. Reklame unter⸗ richtet den Konſumenten über das, was geboten wird. Gute Reklame kann das Bedürfnis nach etwas bisher noch nicht vor⸗ handene wecken. Amerika ſei vorbildlich in der Reklame und auch die Stellung des Reklamefachmanns ſei dort eine ganz andere als bei uns, ſowohl wirtſchaftlich wie geſellſchaftlich, ſei doch Prä⸗ ſident Coolidge einer der ſechs Ehrenmitglieder des Klubs der Newyorker Reklamefackleute. Soweit ſeien wir in Deutſchland noch nicht, aber es müſſe doch darauf hingearbeitet werden, dem Reklamefachmann die Stellung zu verſchaffen, die ihm zukommk. Schwierigkeiten bereite die Heranzüchtung eines guten Nachwuchſes, da er keine Einrichtungen für dieſen Zweck gibt. Wohl gebe es einige Hochſchulen, die auch das Gebiet der Reklame in ihren Vorleſungen berückſichtigen, wozu als eine der erſten die Handelshochſchule Mannheim zu rechnen iſt, aber Inſtitute zur ſyſtematiſchen Ausbildung von Reklamefachleuten gebe es nicht. Ein Reklamefachmann läßt ſich ja auch nicht heranziehen, denn er iſt im Grunde doch Künſtler, aber eine techniſche Ausbil⸗ dung von Werbefachleuten iſt doch notwendig. Um den guten Ruf des Standes zu wahren, ſei Aufrichtigkeit in der Re⸗ klame erſter Grundſatz, wogegen leider noch immer viel ge⸗ ſündigt werde, beſonders in der Plagiatierung von wirkungsvollen Anzeigen aus ausländiſchen und deutſchen Zeitungen und Zeit⸗ ſchriften. Leider werde in Deutſchland der Wert einer wirkungs⸗ vollen Reklame immer noch viel zu viel verkannt und als un⸗ nötige Unkoſtenverteuerung abgelehnt. Das ſei unrichtig, denn gute und dauernde Reklame werde ſtets ihren Zweck' erfüllen und durch erhöhten Umſatz die Mehrausgaben wieder einbringen und die Einnahmen erhöhen, was der Redner an Beiſpielen aus ſeiner praktiſchen Tätigkeit bewies. An Hand verſchiedener Lichl⸗ bilder zeigte der Redner, wie es gemacht und wie es nicht gemacht werden ſoll. Er verſprach der jungen Ortsgruppe Mannheim die weitgehendſte Unterſtützung des Reichsvorſtandes. Reicher Beifall lohnte die in der Materie intereſſanten Ausführungen. Prokuriſt Marzenelt ſprach dann über zeitgemäße Schaufenſterbeleuchtung. Licht lockt nicht nur die Motten. Theater und Muſik * 2Siegfried im Frankfurler Opernhaus. Die Frankfurter Oper ſiſt mitten 3 einer großzügigen ſzeniſchen und muſikaliſchen Er⸗ neuerung des Nibelungenringes begriffen und in dieier, mit Weile getanen Aufwertungsarbeit, nunmehr beim„Siegfried angelangt. Es iſt nicht zuviel geſagt, wenn man bekennt, das Werk in dieſer gewaltigen Neudarſtellung wirklich als ein„Neues“ zu genießen. Es handelt ſich um kein Experiment der Regie, um keinen falſchen Ehrgeiz, alles„anders“ zu machen als herkömmlich war, vielmehr bekundet ſich ein außerordentlich traditionsbewußter Wille in dem Beſtreben, das Werk Wagners, das mit den Zeiten geht, eee den Menſchen dieſer Zeiten gehen zu laſſen. So wird alles n ſtärk⸗ ſter Konzentration, geboren aus dem Geiſt des Bühnenfeſtſpiels pe⸗ herrſcht von ſtärkſter künſtleriſcher Energie. Vom jungen Stegfried bekannte Wagner, daß er der ſchönſte ſiner Träume war; nichts anderes als dieſen Traum haben wir vor uns in der Frankfurter Neugeſtaltung. Schon der erſte Akt zeigt in der Glizderung ſeines Aufbaues und in der Bewegung der Darſteller das. Mythiſche, durch das die Lichtgeſtalt Siegfrieds ſchreitet. Zuſchauer doch die Möglichkeit von vornherein entzogen, ſich in ſde. niſchen Petal, zu 5 das ſchafft eine ungewöhnlich de und ausſchließliche Einſtellung auf die Darſteller allein eee 5 einer traumhaften Plaſtik heraustreten. Die Folge iſt das 0 ommene Hinwegfallen jeder, durch Einzelheiten bedingten 100 lichkeit der Ermüdung. der Juſchauer bleibt geſpannt auch an Stellen, an denen erfahrungsgemäß ſein Intereſſe zeitweiſe 1 ahmen pflegt. Das iſt ein Leichen für die Art, hie hier dae innem eſchehen ſinnfällig gemacht wird. Der Siegfriedtraum ärchenhaften im zweiten Akt. Auch hier iſt alles Detai Heff. vermieden. Fafners Höhle tut ſich im Vordergrunde auf, die nung der Bühnenmitte zugekehrt; dadurch wird auch dieſes—— ſchehen verdichtet, Siegfrieds Stimme Zerflattert nicht in—550 wurmſpeienden Hintergrund. Es reicht hin, von 15—2 Haupt zu ſehen. Grün leuchtet der Siegfriedwald: die 7 75 in ihm. Aber es iſt keine Bildwirkung nur um der wun 115 ſtied⸗ dämpften Farben und Formen willen angeſtrebt: nur 5700 5 Geſtalt ſoll durch das„Bild“ lebendig werden. Das Auge dineln⸗ ihm haſten vielmehr an der göttlichen Harmonie, ds ige 7 webt ins Reich der Natur. So führt eine unſichtbare Brü 1 in z uſik, die die Bühne in einem großartigen agners erweitert, vertieft, ergänzt. Der letzte Akt zeigt dieſe Uebereinſtim⸗ mung am deutlichſten; ſeiner muſikaliſchen Sonderart entſpricht dre ganze Anlage. Die erſte Szene iſt von der zweiten nicht durch einen trennt, das die ganze Bühne einhüllt. Eine techniſche Meiſterleiſtung. Wenn die Flammen ſich zerteilen, ſteigt der Brünnhildenſtein auf, ein zackiger, ſteiler Fels; von dem Darſteller wird ein ungewöhnlicher Wagemut und eine ſtarke Einfühlung in dieſes neue, aber ganz aus dem Sinn des Kunſtwerks aufgebaute Welt gefordert. Bis zur Höhe des zweiten Ranges ſteigt der Felſen an. Die Darſteller werden von der Regie ſinnvoll in der Entwicklung des Geſchehens von jener Höh der ſchlafenden Maid heruntergeführt. Die Behandlung des Lichtes bereits in den vorangehenden Akten die Konzentration ſchaf⸗ (ſend, bleibt hier von gleichem mythiſchen Zauber. Im ganzen eine Leiſtung, die würdig und wert iſt, daß man zu ihr wie nach einem Feſtſpielhaus pilgert. Dr. Wallerſtein heißt der Spielleiter, Großtat zu verdanken iſt. Profeſſor Clemens Krauß, der im Konzertſaal wenig intereſſierende Dirigent, zeigt in der Oper eine ganz andere Entfaltung ſeiner erſtaunlichen Kräfte. Die melo⸗ diſche Sinnlichkeit des„Siegfried,⸗Orcheſters haben wir noch nie ſo empfunden wie hier. In der Ausbreitung des Klanglichen iſt Krauß ein ganz großer, wir wagen es zu ſagen, ein überragender Könner. Die Klangverteilung in den Orcheſtergruppen, die Anlage der Steigerungen, die Exaktheit der bloßen Taktierung, offenbaren einen ungewöhnlich zielbewußten Führer, dem ſich die Sänger mit ſpür⸗ barer Hingabe anvertrauen. In der Pflege des Wagnerſchen Kunſt⸗ werks ſteht die Frankfurter Oper mit dieſer packenden und ſtets mit begeiſtertem Beifall aufgenommenen Leiſtung, an allererſter Stelle. Dr. Kayser. Runſt 15 wiſſenſchaft Der Kampf um die Einſteinſche Relativilätstheorie. Nach einer amerikaniſchen Melduna hat der Vorſitzende der„American Phuſical Societn“ Dr. Dayron Miller in einem Vortrage vor bedeutenden Wiſſenſchaftlern die Erklärung abgegeben. daß es ihm gealückt ſei, den Beweis für die Bewegung der Erde und des Sonnenſyſtems zu er⸗ bringen und damit Einſteins„zweites Poſtulat“ zu verwerfen ſowie einen tödlichen Stoß gegen ſeine ganze Relativitätstheorie zu führen. Den erſten Verſuch zur Feſtſtellung der Beweguna des Sonnen⸗ ſyſtems im Weltenraum unternahmen Michelſon und Morley in Ohio im Jahre 1881. Sie ſandten in zwei Richtungen Lichtſignale in rech⸗ tem Winkeh zueinander aus und ließen ſie mit Hilfe von Spiegeln auf den Ausgangspunkt zurückwerfen. Es zeigte ſich, daß die Ge⸗ ſchwindiakeit bei beiden die aleiche war. und hierauf hat Einſtein auf⸗ gebaut, als er es für unmöglich erklärke. die Beweaung der Erde innerhalb des Sonnenſyſtems nachzuweiſen. Miller behauptet nun, daß er nicht nur die Beweaung im Aether konſtatiert, ſondern auch die Bewegungen der Erde und der Sonne gemeſſen und ihre Richtung Vorhang, ſondern durch das Flammenmeeer des Feuerzaubers ge⸗ und Größe feſtgeſtellt hat. Nach ſeinen Angaben bewegt ſich die Sonne 120 Meilen in der Sekunde, ebenfo die Erde und die anderen Planeten. Innerhalb kurzer Zeit glaubt er die Beweaungen des ge⸗ ſamten Univerſums im Raum beſtimmen zu können. Er hat. wie er ſagt, ſich niemals mit den Reſultaten von Michelſon und Morley zu⸗ frieden gegeben, ſondern Jahre hindurch ſeine Forſchungen fortgeſetßzt. In dem letzten Jahre hat er allein Hunderttauſende von Beobachtun⸗ gen vorgenommen.„Ich bin feſt davon überzeugt, daß die Bewe⸗ gung im Aether exiſtiert, denn meine Erlebniſſe beweiſen es deutlich, äußerte er ſich. In engliſchen Wiſſenſchaftskreiſen ſteht man Millers Angaben ſehr ſkeptiſch gegenüber. Der engliſche Aſtronom Crom⸗ melän macht darauf aufmerkſam, daß eine Reibung entſtehen müſſe, wenn ſich die Erde durch den Aether bewegte. Das würde dazu füh⸗ ren, daß die Jahre ſtändig kürzer werden müßten. die Nordpolexpeditionen des Jahtes 1926. An Polar⸗ Expeditionen dürfte im kommenden Sommer kein Mangel entſtehen. Nicht weniger als vier Flugexpeditionen ſind geplant, zunächſt die von Amundſen, dann die deutſche von Lerner, die jetzt gewaltig Reklame machende Flugzeug⸗Expedition unter Leitung von Wilkins und Stefanſſon, die kein geringerer als Ford finanzieren wird; ferner eine franzöſiſche von einem gewiſſen La⸗ treten zwei Expeditionen nach der altbewährten Hundeſchlitten⸗ methode, die eine des Deutſchen Krüger, der von Nordgrönland oder Grantsland aus das von Profeſſor Harris auf Grund von Flutmeſſungen angenommene Land im Polarmeer finden will, und endlich die Expedition des Norwegers Sorker Storkerſon. Dieſe will im Sommer zu Schiff bis zu den neüſibiriſchen Inſeln vordringen, dort überwintern und dann im Frühjahr 1927 mit den Hundeſchlitten über den von Stefanſſon errechneten, ſogenannten „Pol der größten Unzulänglichkeit“ die nördlichſten Inſeln des kana⸗ diſchen Archipels erreichen. Storkerſons Plan iſt zweifellos der kühnſte von allen und hat mit dem Projekt Krügers eine gewiſſe Aehnlichkeit, inſofern beide daran glauben, die gimze Circum⸗Polar⸗ ſee mit Schlitten überqueren zu können, wobei Lebensmittel nur in beſchränktem Maße mitgenommen werden können, was wiederum den feſten Glauben an die Stefanſſonſche Theorie des„vom Lande lebens vorausſetzt. Storkerſon hat faſt ſein ganzes Leben in der Arktis verbracht, war Zweitkommandierender in der Kanadiſchen Polarexpedition unter Stefanſſon und hat mit dieſem den berühmten Vorſtoß auf das Eis des Polarmeeres gemacht, der zur Entdeckung drei neuer Inſeln führte. Der Norweger will die Koſten ſeines Unternehmens dadurch beſtreiten, daß die Teilnehmer jeder für ſich bezahlen ſollen, was ſich die boshaften Dänen als eine Art von Geſellſchaftsreiſe mit Vorverkauf an Billettſchaltern vorſtellen. Storkerſons große arktiſche Erfahrung beweiſt jedoch, i ernſt nehmen muß. 50 9 5 998 1 855 2 Stadtverordneter Max kommen zu dieſer erſten Veranſtaltung, denen weitere folgen ſol⸗ dieſer Branche Tätigen und will außerberuflich der Allgemeinheſt ſalle, die jedoch jetzt ſchon allein für Humbug erklärt wird. Dazu ——— mehr. ſolchen Namen ſuche i F A. Seife. Nr. 8 Anene Manst Zeltnsg Inbenb⸗hnsgabel Mittwoch, den ö. Jauuat 1928 es lockt auch die Leute. Das weiß der Kaufmann, der Ladenbe⸗ ſitzer und darum läßt er ſein Fenſter des Abends in Licht erſtrah⸗ len. 90 Prozent aller Schaufenſter ſeien aber falſch beleuchtet. Das Licht blendet durch ſeine Grelle entweder die Augen und mache ein genaues Beſchauen der Waren unmöglich, oder aber, es ſei zu ſchwach und erfülle auch dann ſeinen Zweck nicht. Das Schaufenſter des Kaufmanns iſt ſeine Viſitenkarte. Er muß da⸗ für ſorgen, daß ſie einen guten Eindruck macht. An Lichtbildern und Lampen demonſtrierte der Vortragende gute und ſchlechte Be⸗ leuchtung und fand ebenfalls den Beifall der ſeinen Vorführungen intereſſiert folgenden Anweſenden. Eine Ausſprache über verſchiedene an Dr. Andler geſtellte Fragen beendete den Abend, den der Vorſitzende mit Dankesworten an die Referenten ſchloß und der ſicher nicht der letzte dieſer Art bleiben dürfte. 0 Ld. 3— * Anfall durch zu ſchnelles Radfahren. Geſtern nachmittag wurde auf der Breitenſtraße vor dem Hauſe A 1, 5 ein Fräulein, das die Straße überqueren wollte, von einem Radfahrer angefahren, zu Boden geworfen und leicht verletzt. Die Schuld trägt der »Radfahrer, da er zu ſchnell gefahren iſt. * Juſammenſtöße ereigneten ſich geſtern vormittag Ecke Bis⸗ marckſtraße und Straße J. 1 und 2, zwiſchen einem Einſpännerfuhr⸗ werk und einem Laſtkraftwagen und nachmittags auf der Straße zwi⸗ ſchen P und 2 7 zwiſchen einem Motorradfährer und einem Rad⸗ fahrer. Es enſtand nur Sachſchoden. veranſtaltungen Der Männergeſangverein Frohſinn veranſtaltete im Saale der Liedertafel ſeine Weihnachtsfeker. Die Vergnügungskommiſ⸗ ſion unter Leitung des Herrn J. Wertheim hat ſich um das ſchöne Programm verdient gemacht. Punkt 3 Uhr wurde mit Eröffnungs⸗ marſch die Kinderbeſcherung eingeleitet. Es folgte Be⸗ grüßung durch Knecht Rupprecht(Herr Albert Götn u. anſchließend der Knabenchor der Humboldtſchule unter Leitung des Chormeiſters Karl Reichert. Er hatte ſeine kleine Sängerſchar(VIII. Klaſſe) wohl durchgebildete und mit Weihnachts⸗, Volks⸗ und Heimatliedern gut unterhalten. Ein mit Gefühl geſprochener Prolog(Hilde Hör⸗ ner) und darauf folgender Einakter(Leitung Herr Alb. Gö tz) brachten den Schluß der Kinderbeſcherung. Die Kleinen ſchieden befriedigt und glücklich mit einem kleinen Geſchenk des Vereins. Abends war die Weihnachtsfeier mit Gabenverloſung und darauffolgendem Tanz. Unter Leitung des Chormeiſters Karl Reichert brachte der Männerchor ſtimmungsvoll„Stille Nacht“ zum Vortrag. Eine wohldurchdachte Begrüßungsrede des 1. Präſi⸗ denten Paul Kellenbenz wurde recht beifällig mit den beſten Wünſchen für die fernere Entwicklung des..V. Frohſinn aufge⸗ nommen. Nun folgten Lieder für Bariton(Gutmüller), Dialekt⸗ Vorträge(Alb. Götz), komiſches Duett(Richard Kocher und Emil Oehninger). Das altbewährte Mitglied Fritz Appel gefiel be⸗ ſonders in ſeinen Otto Reuther⸗Kopierungen. Der Männerchor ſowie das Doppelquartett„Reichert“ ernteten ſtarken Beifall. Die Mit⸗ lieder Fritz Pfrang, Oscar Müller, Paul Kellenbenz, Karl Dehlinger, Stolzenberger und Karl Leis erhielten für 25jährige Mitgliedſchaft im Bad. Sängerbund die ſilb. Ehrennadel und Herr Fritz Keck, der 2. Präſident, ſtellte die wak⸗ keren Sänger als vorbildlich für die Jugend, den Nachwuchs des deutſchen Männergeſangs, hin. Das vierte Gebot(Regie J. Wert⸗ heim) machte allen Mitwirkenden alle Ehre. Der ſehr reichhaltige Gabentempel erfreute die Glücklichen. Ein Tänzchen beſchloß die wohlgelungene Weihnachtsfeier. Der Alub der Köche Mannheim-Pudwigshafen veronſtaltet, wie aus der Anzeige im Dienstag Mittagblatt hervorgeht, am morgi⸗ gen Donnerstag, anläßlich ſeines 22. Stiftungsfeſtes, im Ballhaus eine eintägige Kochkunſt⸗Ausſtellung, auf die wir vor Allem die Mannheimer Hausfrauen aufmerkſam machen. Das geht doch über das Bohnenlied! Wie oft gebrauchen wir im Leben dieſe Redensart zur Bezeich⸗ nung eines Vorkommniſſes, das man weder begreifen, noch aus⸗ ſprechen, noch in Worte kleiden kann. Eigenartigerweiſe hängt dieſes Bohnenlied mit dem Dreikönigstag zuſammen. Ein alter Ka⸗ lender der römiſchen Kirche erzählt, daß am Varabend des Erſchei⸗ nungsfeſtes, alſo des Dreikönigsfeſtes, im freudigen Familienkreis Könige durch Bohnen erwählt wurden. In Frankreich iſt dieſer Brauch heute noch üblich. Zu dieſem Zweck backt die Haue⸗ frau einen Kuchen in deſſen Teig ſie eine Bohne praktiziert, ohne ſelbſt zu wiſſen, in welchem Teil des fertigen Kuchens der Fremd⸗ »körper der Bohne etwa zu finden iſt. Sind alle Gäſte anweſend, dann zerſchneidet der Hausherr unter allgemeiner Spannung den Kuchen in ſo viele Teile, als Perſonen zugegen ſind, plus ein Stück Damit nun beim Verteilen nicht„gemogelt“ werden kann, werden einem der Beteiligten die Augen verbunden, und er muß, vom Tiſch abgewendet, die Perſon bezeichnen, der das vom Haus⸗ herr auf einen Teller gelegte Stück Kuchen gehören ſoll. Hat jedes ſein Stück, dann beginnt das Verzehren, und glücklich der, in deſſen Stück die Bohne zu finden iſt: er iſt an dieſem Abend der Bohnen⸗ könig und verteilt in ſeinem Hofſtagt die Aemter und beſchäftigt ſo alle Anweſenden in königlicher Weiſe. Das eine Stück, das über Des Kaiſers alte Kleider Roman von Jrank heller Copyright by Theſpis⸗Verlag in München 1920 460(Nachdruck verbolen.) „Inwiefern hättie Ihnen das helfen können?“ fragte mein Ge⸗ genüber. „Die Form der Ziffern, beſter Herr. t alle gedruckten Typen haben ihre Nationalität, namentlich de ern Das N, H, N hier hat ſo viel Nationalität, daß ich behaupten kann, daß der Brlef e England noch in Frankreich iſt, ader auch nicht mehr. Hätte iſt noch ein paar Ziffern zur Unterſtützung, dann glaube 10 beinahe, baß ich das Problem ſofort— könnte.“ Laplace ſtarrte mich in höchſt ſchmeichelhafter Weiſe an. „Ich fange an alt zu werden“, ſagte er.„Daran hätte ich nie gedacht. Sa, Sie ſagen, daß er weder in England noch in Frank⸗ reich iſt? Glauben Sie— glaüben Sie, daß er in Ching abgeſtempelt ſein kann? Ich fuhr zuſammen. Seine Stimme war ſo geſpannt, daß ſie itterle. „Ehina,“ ſagte ich.„Darüber wage ich mich nicht auszuſprechen. Haben Sie Grund, es zu vermuten? „Durchaus nicht,“ ſagte er haſtig.„Nun, wenn wir England und Frankreich ausſchließen, können Sie mir dann⸗einen Ort mit N, H, N ſagen?“ „Ein Dutzend,“ ſagte ich.„Neunkirchen, Niſchni⸗Nopgorod, Neu⸗ Hannover. Sie ſehen, es gibt ſolche Orte auf der ganzen Welt.“ „Sie ſ. mit mir,“ ſagte er, halb klagend, halb ärgerlich. „Sie ſehen ja, daß das erſte N vicht beim H ſteht, und das andere kann kaum mehr S Buchſtaben davon entfernt ſein. Einen Der böſe Geſſt, der bei ſolchen Gelegenheiten in mich fägrt, fragte—.—— 5 85 . ˖ wie ange 7. Er fuht zuſammen wie unter einem Schlag. „Nicht ſo— nicht ſo ſehe lange, murmelte er. Ich bereue die Worte des böſen Geiſtes. „Wenn Sie mich eine Weſle in Ruhe laſſen, werde ich nach beſten Krüften nachdenken,“ ſagte ich. Er nickte zufrieden, und ich vertiefte mich in Grübelejen. Ich drehte unbemerkt das Kuvert um. das er mir noch immer 15 hatte. Es ſtanden keinerlei Auf⸗ zeichnüngen irgendwelcher Gefängnisbehörden darauf— am Frei⸗ laſſungstage zu übergeben oder dergleichen... Aber ex konnte den Brief ja auch in die Hand bekommen haben, als er noch im Ge⸗ fängnis war! Dieſer Gedanke hypnotiſierte mich. Man denke, wenn ein Mitſchuldiger den Brief abgeſchickt hatte, um einen Kameraden die Zahl der Gäſte hinaus auf der Kuchenplatte zurückbleibt, iſt für den lieben Gott.. In England, wo dieſe Sitte auch heimiſch iſt, werden drei Stücke mehr geſchnitten und zwar für die heiligen drei Könige, deren Feſt man ja feiert. Hier geſchieht das Verteilen des Kuchens durch das Los: zugleich werden durch das Los auch die Perſonen bezeichnet, denen an dieſem Abend die Aufgabe zufällt, die Gefellſchaft zu unter halten, ja auf den Loſen finden ſich bereits Verſe, die vorgetragen werden müſſen. Was dieſe Verſe enthalten, kann ſich ſeder ſelbſt denken; es ſind gelungene Scherze, Anſpielungen auf anweſende Perſonen uſw. In den Niederlanden und den deutſchen Nachbar⸗ gebieten iſt dieſe Sitte auch verbreitet, ſelbſt die Bäcker leiſten ſich den Scherz und kleben auf ihre Waren ſolche gedruckten Scherzrake⸗ ten, die, ohne zu beleidigen, den und jenen Empfänger doch gehörig „tupfen“, je nachdem gerade der Inhalt und der Charakter der Per⸗ ſon zuſammenvaſſen. Es liegt auf der Hand, daß ſoſche Scherze innerhalb der Freundeskreiſe oft ſehr ſaftig ausfielen, und nach dem bekannten Sprichwort:„Wie du mir, ſo ich dir!“ blieb die Gegen⸗ rede, in noch ſtärkeren Farben aufgetragen, nicht aus. Ja, man verſtieg ſich an dieſem Bohnenfeſt zu ganzen Liedern, die vermutlich Spottlieder waren und das Bohnenlied genannt wurden. Voll Schärfe, Satire und Wiß geißelten ſie die Schwächen, Laſter und Verfehlungen des einzelnen, ſodaß das Bohnenlied mitunter eine gefürchtete Waffe wurde, gegen die es keine andere Verteidigung gab, als ein anderes Bohnenlied. Und wenn wir heute ſagen: „Das geht über das Bohnenlied“, ſo wollen wir damit zum Ausdruck bringen, doß eine uns widerfahrene Anmaßung in Wort oder Tat ungeheuerlich, kaum faßbar, mit Worten kaum zu kennzeichnen iſt. Man hat veroeblich nach einem dieſer Redensart zugrunde lie⸗ genden Bohnen⸗Lied geſucht, iſt 95 75 der fForſchungen zu der Anſicht gekommen, daß bei dem Bohnenkönigsſchmaus am Prei⸗ königstag Lieder geſunden wurden, die denen glichen, die die römi⸗ ſchen Soldaten den Triumphatoren ſangen. Dieſe Soldatenlieder zur Zeit des Verfalls der römiſchen Herrſchaft enthielten übertriebene Schmeicheleien, ſtrozten von Unterwürfiokeit und Liebedienerei, ſollen zugleich„eine Abfindung des neidiſchen Geſchickes geweſen ſein, dag auf unerwartetes Glück ein noch größeres Unglück folgen zu laſſen pflegt.“ Um vor dem Rückſchlag des Glücks geſichert zu ſein, malte der auf den Schild erhobene Boßnenkönia, wenn er mit der Krone geſchmückt auf den Jiſch geſtellt und den Nerſam⸗ melten gezeiat wurde, mit Kreide bei ſeiner jedesmaligen Erbebunag ein Kreuz an die Decke. Durch dieſe Kreuze erhoffte man Abwehr alles Uebels, wie heute noch in den katholiſchen Gegenden Süd⸗ beulſchlands über elle Haus⸗ und Hoftüren die Buchſtaben C. MA-B geſchrieben ſind, nachdem zuvor der Kausvater das ganze Haus mit Wachhoſderbeeren und Pulver von Kräutern, die an Maria Kräuter⸗ weihe[Maria Himmelbobrf) osMſückt marben weren, durchräuchert halte. Fragt man nach dem Grund dieſer Maßnohme, ſu erfäbrt wan, daß ie Ruchſtaben die Nemen Coſvar. Meſchior, Balthaſer bedeuten, alſo die drei Könige ſind,. deren Namen, vereint mit dem Kreuzeszeichen Haus und Hef vor Ungfüß und Heſmfuchungen ſchützen und Menſchen und Tiere vor ſchädlichen Einflüſſen von Hexen und Pämonen bewaßhren. Das Boßnenlied iſt ſchon alt: bereits 1522 ward der„römiſch Ablaß mit dem Bohyenlied durch alle G⸗ſſen getragen und ver⸗ ſpattet.“ Das Boßnenlied war alſo dawals ſchon und noch viel krüher eine durch Jahrbunderte jm Volk ſich fortpflanzende bekannte Form eines Gedichts mit feſtſtehendem Satz und leicht zu ſingender Melodie, deren Urſprung nicht nachzuweiſen iſt. See-aeeeebeeken Aus dem Lande *Buchen. 8. Jan. Geſtern nacht balb drei Uhr brach in der großen Scheune des Landwirts Leander Weigand am Haaag vlönlich Feuer aus; das Wohnbaus und die Scheune des Landwires Leo Reichert ſtanden in größter Gefahr und wurden nur durch den Um⸗ ſtand gerettet. daß ſie durch Brandmauern von der brennenden Scheuer getrennt waren. Ein Glück war es auch. daß Windſtille herrſchte. So konnte ein Umſichareifen des fflammenherdes verbütet werden. Das Vieh wurde gerettet, die Scheune ſelbſt iſt ein Opfr des Brandes geworden. AKarlsruhe. 5. Jan. Nach dem endaültigen Ergebnis der jüng⸗ ſten Volkszählung ſtellt ſich die Einwohnerzahl der Landes⸗ hauptſtadt auf 68 166 männliche, ſowie 77 528 weibliche, zuſammen 145 694 Einwohner, d. b. gegenüber 1910 eine Zunahme von 11381 Perſonen. davon 2513 männliche und 8868 weibliche. Bewohnte Wohnhäuſer wurden 9664 gezählt. d. h. gegen 1910 mehr 2096. Ettlingen, 5. Jan. Bei der Vergebung von Maler⸗ und Tape⸗ zierarbeit betrug das njederſte Angebot 40 Prozentunter Tarif. Das iſt ein deutliches Zeichen, wie weit ſich auch hier die Wirtſchafts⸗ kriſe bemerkbar macht. Erwähnt wird dabei. daß der Gemeinderat das Angebot als ziemlich mäßig bezeichnet. Pforzheim. 5. Jan. Ein ſchwerer Unfall. der ein Menſchen⸗ leden erforderte, ereianete ſich hier. Ein Radfahrer, der einem Laſt⸗ kraftwagen ausweichen wollte, kam unter dieſen und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er balb nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. 0 ſich um den verheirateten Wirt„Zum Rößle“ Heinrich r. Sportliche Kunoͤſchau Kleine Sportnachrichten Eine neue Ark von Radrennen. Wir hatten Gelegenheit am Dienstag abend eine neue Art von Radrennen im Kaffee Friedrichs⸗ bau kennen zu lernen. Der frühere Berufsmeiſter Bettinger⸗ Ludwigshafen hat eine neue Erfindung gemacht, die von Mitgliedern des Radrennklubs Endſport 1924 Mannheim vorgeführt wurde. Die Erfindung beruht darauf, daß die Strecke, die von den Fahren auf dem Home⸗Trainern zurückgelegt wird, auf Miniatur⸗ fahrer übertragen wird, die auf einer kleinen Radrennbohn ihre Ren⸗ den ziehen. Durch ſinnvolle Vorrichtungen iſt es möglich, genau den Stand des Rennens zu verfolgen. Genau wie auf einer großen Nad⸗ rennbahn gibt es Führende und Zurückliegende Da an dem ganzen Apparat niemand Zutritt hat, iſt es möglich die Leiſtungen der ein⸗ zelnen Fahrer einwandfrei zu werten. Früher konnte man die Lei⸗ ſtungen der Fahrer auf den Home⸗Trainern an Uhrzeigern verfolgen, die jedoch nur ein ungenaues Bild des ganzen Rennens gaben. Durch die neue Erfindung des alten Berufsfahrers Bettinger iſt es mög'ich, ein richtiges Radrennen auf kleiner Bahn zu verfolgen. Die Vor⸗ führung gewinnt noch dadurch an Intereſſe, daß die kleinen Fahrer und Maſchinen ſich in der gleichen Weiſe bewegen, wie die Fahrer auf den Home⸗Trainern, deren Farben ſie auch kragen. Die Erfin⸗ dung wurde bereits vor dem Kriege vorgeführt und von den berannte⸗ ſten deutſchen Meiſterfahrern benützt(wie Robl, Arend uſw.), Sämt⸗ liche Fahrer ſprachen der Erfindung vollſte Anerkennung aus. Die Erfindung wurde fſ. Zt. nach dem Auslande verkauft. Die Vorfüh⸗ rungen auf dieſer kleinen Rennbahn werden hier noch einige Zeit ge⸗ zeigt werden.(Näheres ſiehe Anzeige ien ſelben Blatt.) tt wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwart Beobachtungen dadiſcher Wetterſtellen(72 morgens) Luft⸗ Tem⸗ 25 See⸗ bpera- 883 Wind 8 2 döhe n d ber eeee, Weue 33 85 m mm C 88S38E Richt. Stürke 58888. Wertheim 98ſ ſteichſf bedecf?— Königſtuhl. 625 7669 2 8 leicht Nebel 95— Kar srude 17 767.1 5 8 188w,)leicht bedeck 05— Baden Baden 2 3766,9 4 7 4NO leicht Nebel 2— Billngen 18978951 1 5 11.leicht] bedeckt 1 Feldberg. Ho] 1497 37,7]—2—2—3] wW leicht Nebe!l 2— Badenweiler—————— St. Blaſien—————————2— Höhenchwd.— 2——2— 1——— Infolge Aufheiterung trat in der vergangenen Nacht leichte Ah⸗ kühlung durch Ausſtrahlung ein, die auch heute morgen noch an⸗ dauert, doch wird uns vorausſichtlich ſchon im Laufe des heutzgen Tags die Wannfront der großen atlantiſchen Zyklone erreichen, deren Kern nunmehr bei Island liegt. Für morgen iſt daher wieder mit Fortdauer der verhältnismäßig milden Witterung zu rechnen. Vorausſichtliche Witterung für Donnerskag bis 12 Ahr nachts! Milde Witterung, bei ſüdweſtlichen Winden. Schneebericht 1 e 74 Zentimeter Pulverſchnee,— 2 Gr., Nebel, Skibahn ſehr gut, Was bietet die Neue Mannheimer gelnge In täglich zwei Ausgaben unterrichtet ſie die Leſer über alle wiſſenswerten Vorgänge in Mann⸗ heim, im In- und Ausland pünktlich und er⸗ ſchöpfend. Mit ſieben Beilagen: Sport und Spiel— Winterſport Aus Seit und Leben ö Mannheimer Frauen⸗Zeifung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Cechnil Geſetz und Recht Wandern und Reiſen ſorgt ſie des weiteren für feſſelnde Lektüre je nach der beſonderen Einſtellung des Leſers. Wenn die„Neue Mannheimer Seitung“ bei unſerer Trägerin, Siliale, Agentur oder Hauptgeſchäfts⸗ ſtelle E 6, 2 ſofort beſtellt wird, werden die ſeit 1. Januar erſchienenen Ausgaben, auf Wunſch auch der Wandkalender und die Weihnachts⸗ beilage nachgeliefert. oder einen Feind in ſeiner Ohnmacht zu peinigen, um ihm mitzu⸗ teilen, daß er herrlich und in Funeben 888 e Beute lebte, während der andere hilflos eingeſperrt war.. Oder ging meine Phantaſie mit mir durch? Ich hatte ja nicht den geringſten direkten Grund, zu glauben, daß Laplace im Gefängnis geſeſſen hatte. Zum zweitenmal fuhr der böſe Geiſt in mich, jetzt vor einer Anzahl eingeladener Freunde begleitet. ſagte: „N. H, Neiſt ein Myſterium, das ich nicht ſo ohne weiterez löſen kann. Man ſieht ja nicht, ob die Buchſtaben zu Anfang des Wortes, in der Mitte oder am Ende ſtehen. Solche Dinge bleiben meiſtene 9 9 Ich habe ſelbſt einen ähnlichen Fall erlebt.“ „Was ſagen Sie? Sie haben dasſelbe mitgemacht?“ 0 „In gewiſſer Weiſe. Das war einmal, als ich in Amerika im Gefängnis ſaß. Jemand 5 mir einen Brief, der—“ Ich kam nicht weiter. s ich geſagt hatte, war herzlos. Wenn man auch ſieden böſe Geiſter im Leibe hat, darf man ihnen doch nicht erlauben, auf dieſe Weiſe aufzutreten. Laplace riß ſeinen Brlef an ſich und ſprang vom 1 1 0 Er blieb vorgebeugt ſtehen und mich mit Augen an, die in der Finſternis geleuchtet hätten. erhob mich ebenfalls, da es unhöflich iſt, 50 itzen, wenn ein älterer Mann ſteht, und fuhr, 85 unbefangen ich konnte, fort: „Ja, das war damals! Ich wurde ſo güt wie ſofort wieder freigelaſſen, aber derſenige, der den Brief eden hatte—“ Es war zu ſpät. Laplace ſtieß ein Knürren tief unten im Halſe aus, mir einen Blick zu und ging zur Türe. Ich fühlte, daß er mich haßte wie den Tob und daß ich wahrſcheinlich in Zukunft nicht inkognito an ihm vorübergehen konnte. Ich verbeugte mich ſtumm, als er hinausging. Aber ich blieb nicht lange nach ihm. Und die Urſache war für mich nicht rühmlich. Während ich ſo mit dem 0. der Hand daſaß, war ſch wieder von meiner eugierde überwältigt worden. Als Laplace ging, riß er das Kupett an ſich, in dem Glauben, daß es ſeinen Brief enthielt. Es enthielt einen blanken Bogen Papier. Der Brief, der ſich darin befunden hatte, lag in meiner Taſche, und ich wünſchte mir nicht, daß er zurückkomme und ihn verlange. Ich ſchämte mich deſſen, was ſch getan hatte, zu ſehr, und ich war auch nicht ganz ſicher, wie es mir ergehen würde. Ich hatte genug von Laplace geſehen, um zu wiſſen, daß er vor einem Totſchlag nicht zurückſchrecken würde. Zwei Minuten nach ihm verlleß ich den Klub. Dieſe zwei Minuten hatte ich dazu verwendet, die Adreſſe in Erfahrung zu bringen, die er dort angegeben hatte. Das war der Anfang meiner Bekanntſchaft mit Laplace. Wiſſen Sie was ich noch an demſelben Abend tat? Ich löſte da⸗ Rätſel N, H. N. Es war eigentlich nicht ſo ſchwer zu erraten, daß dieſe drei Buchſtaben alles waren, was vom Poſtſtempel Kopen hagen übriggeblieben war. Wie hingegen der Brief, der mit ihnen zuſammenhing, aus Kopenhagen gekommen ſein konnte, war mir ein Rätſel. Ich hatte ſelbſt einmal in der Stadt gewohnt. Und damil bin ich ſchon bei der Fortſetzung. Ich habe Sie bei Langham eingeführt. Ich werde Sie jetzt in eine noch zweifelhaftere Geſellſchaft einführen— drei Herren, der eine Franzoſe, der zweite Engländer, der dritte Schwede, alle einer Klaſſe angehörig, die die geſetzlichen Behörden mit einem Mißtrauen betrachten, das ſie ſich gar nicht zu bemühten. Sieben Städte in Frankreich und ebenſoviele in England machen es ſich ſtreitig, nicht als Geburtsort der zwei erſtgenannten Herren zu gelten. Der dritte iſt nicht ſo wurzellos, denn die Gemeinde Dunderyd in Schweden hat ihn ein für allemal arglos als ihren Sohn anerkanm. aber das iſt lange her. Die letzten acht Jahre hat erx es vorgezogen, ſich der Obrigkeit in ganz anderen Teilen der Welt unangenehm zu machen. Ich weiß nicht, ob ich genug geſagt habe, damit Sie die Firma Graham erkennen, die Ihre Intereſſen in Kopen⸗ en vertrat? Warum ich Detektiv in Kopenhagen wurde? Sie könne es mie Recht fragen, und da ich die hohe Meinung kenne, die Sie von den Detektivs haben, weiß ich, daß Ihre Stimme kalt und ſtreng iſt, wenn Sie dieſe Frage ſtellen. Verzeihen Sie, daß ich Ihnen einen ſa ſchlechten Begriff von den erſten Detektivs, die Sie trafen, beige⸗ bracht habe. Denn nicht wahr, das waren wir doch? Sie machten den Eindruck, ebenſoviel Erfahrung in Detektivs wie in Verbrechen zu haben— ich hoffe, Sie faſſen das als ein Kompliment auf! Ich will Ihnen nun ſagen, warum ich dieſes Sakrilegium beging. Zwei Tage nach meiner Begegnung mit Laplace entdeckte ich, daß er London verlaſſen hatte. Die Adreſſe, die er bei Langham an⸗ gegeben hatte, war zwar richtig, allein er wohntie nicht mehr da, als ich hinkam. Er war abgereiſt, und es gelang mir, in Erfahrung zu bringen, daß er mit dem 9 0 gereiſt war, der nach Colcheſter und Harwich ging. Ein Menſch wie Laplace reiſt nicht nach Col⸗ cheſter oder Harwich. Er reiſt nur an einen Ort— einen Ort mit „H, N, denn nur von dieſem Ort kann ein Btief, wie ich ihn jetzt in meigem Beſitz hatte, vor zwanzig Jahren abgeſendet worden ſein; dieſer Ort iſt für ihn die ganze Welt. hatte das Geheimnis mit den drei Buchſtaben gelöſt, und er mußte es auch— mit oder ohne Hilfe denn über Colcheſter und Harwich fährt man nach Kopenhagen. Laplace mußte nach Kopenhagen gefahren ſein. Der Brief, den ich in meinem Beſitz hatte, und meine bereits mehrfach erwähnte Neuglerde hatten mich ſelbſt ſo halb und halb beſtimmt, hinzufahren: ſeit ich wußte, daß Laplace ſich auf dem Weg dorthin befand, war mein Entſchluß unerſchütterlich. Ich hatte 1 85 an einem alten hilf⸗ loſen Kollegen gehandelt. Es war meine Pflicht, das Unrecht mieder gut zu machen und ihm womöglich bei ſeinen Beſtrebungen im Kopenhagen behilflich zu ſein. Aber es gab ein Aber. Ich hatte von altersher einen recht ſchlechten Ruf in Kopenhagen. GJortſetzung folgt) 2 2 —4 m 3• rt n r. n⸗ ¹ d⸗ * n⁴ i⸗ n, h. ⸗ er ⸗ E= 4 ie. h⸗ el 1 ²³²]nũꝛ.—mw”’ꝛ 11 —— —3 * SAANK 8. * *. 1. „% 5 Fr „„„ — 5. Seile. Ar. 8S — Mmittwoch, den 6. Jonudt 1925 Geſetz und Necht ——— Das Recht der Aufwertung Die vorzeitige Rückzahlung von Aufwertungshypotheken Zurzeit ſchweben vielfach Verhandlungen zwiſchen Auf⸗ wertungsſchuldnern und Aufwertungsgläubigern mit dem Ziele, un Wege des Vergleichs ihre Forderungen bezw. Schulden zu regeln auf der Baſis, daß eine vorzeitige Rückzahlung ſtattfindet. In den weitaus meiſten Fällen ſcheiterte bisher eine Einigung, weil Un⸗ klarheit darüber herrſchte, welcher Teil des 1932 fälligen Goldmark⸗ betrages bei ſofortiger Zahlung für die Abgeltung des Aufwertungs⸗ anſpruches angemeſſen ſei. Die Durchführungsverordnung zum Auf⸗ wertungsgeſetz vom 29. 11. 25 bringt nun in dieſe Verhältniſſe inſo⸗ fern Klarheit, als ſie beſtimmt: Zahlt der Eigentümer oder der Schuldner den Aufwertungs⸗ betrag vor Eintritt der geſetzlichen oder vertraglichen Fälligkeit zurück, ſo iſt der Barwert des Aufwertungsbetrages und der nach § 28 des Geſetzes zu zahlenden Zinſen unter Berückſichtigung eines Zwiſchenzinſes zu entrichten, für deſſen Berechnung bis zur ander. weiten Regelung durch die Reichsregierung ein Zinsfuß von 9 —vom Hundert jährlich zugrunde zu legen iſt. Als früheſter Fällig⸗ -keitstag gilt der 1. Januar 1932. Eine auf Grund des§ 26 Abſ. 1 des Aufwertungsgeſetzes erfolgte Hinausſchiebung des Fälligkeits⸗ tages über den 1. Januar 1932 hinaus bleibt für die Berechnung des Zwiſchenzinſes außer Betracht. Für die am 1. Januar 1932 „fällig werdenden Anſprüche iſt der ſich hiernach ergebende Bar⸗ „wert feſtgeſtellt. Ueber die Höhe des nach Abſatz 1 zu entrichten⸗ den Betrags entſcheidet auf Antrag die Aufwertungsſtelle. Auf Tilaungsbeträge(8 29 des Geſetzes) finden die Vorſchriften der »Abhſ. 1, 2 keine Anwendung. — Die Berechnung des Augeenes muß alſo nach den Beſtim⸗ mungen der Durchführungsverordſtung ein Saß von 9 Prozent zu⸗ grunde gelegt werden. Der Unterſchied zwiſchen dieſer 9prozentigen Verzinſung und der im Aufwertungsgeſetz vorgeſehenen Verzinſung von 3 dezw. 5 Prozent bedingt, daß der Barwert der am 1. Januar 1932 fälligen Aufwertungsforderungen bei vorzeitiger Rückzahlung geringer iſt. In der nachſtehenden Aufſtellung, bei der mit einer monatlichen Zahlung der Zinſen für den Aufwertungsbetrag ge⸗ xechnet iſt, ſind dieſe Barwerte angegeben: Zeit der 1926 192% 1928 1929 1930 1931 Rückzahlung.» Hund. v. Hund v. Hund. v. Hund. v. Hund v. Hund. 1. Januar 77 86 8² 04 88.61 89.52 92.70 9619 1. Februar 78, 19 82.40 86.84 839.77 92,98 95.,40 März 78,58 82,77 87,0 90.03 93,26 956,80 1. April 78.87 83.14 87.31 90229 93,55 97.11 1. Mai 79.21 83.51 87.55 9055 83.883 97.42 4. Junt 7955 83.80 5770 9081 84.12 9774 1. Juli 79.90 84.27 88,03 91,08 94.41 858,05 1. Auauſt 80.25 84,8 88,27 61,34 94.70 96,37 1. Seriember 80 60 85,04 88,52 91.61 94.99 9g 69 1. Skiober 80.98.42 88,77 91,88 95.29 90.01 1. Novembder 81.31 85.82 89,01 92,15 85,59 99.34 Dezember 81,67 886,21 80.27 9243 95,89 99,77 Beiſpiel: Eine Hypothek von 4000 M. aus dem Jahre 1914 wird mit 25 Prozent, alſo auf 1000 Rm. aufgewertet. Sie ſoll ſchon vor dem 1. 1. 1932, am 1. 4. 1926 zurückgezahlt werden. Nach der Du erordnung vom 29. 11. 1925 iſt dann, wenn monatliche Zinszahlung vereinbart iſt, am 1. 4. 1926 ein Betrag von 10 X& 7887= 788,70 Rm. zur Ablöſung der Huvothekenſchuld nls angemeſſen zu betrachten. Bei längeren Zinszahlungsräumen tritt für jeden Monat, für den am Auszahlungszeitpunkt noch beine Zinſen gezahlt ſind, in der Zeit bis. 31. Dezember 1927: 0,25 vom Hundert, vom 1. Januar 1928 ab: 0,42 vom Hundert hinzu. die Aufwertung von durch Hypothek geſicherten Raufgeloͤforderungen Zur Beurteilung ſteht folgender Fall: Am 15. 12. 1921 iſt ein Grundſtücksvertrag wolerten beurkundel worden. In dem Vertrag iſt hinſichtlich des Kaufpreiſes vereinbart worden, daß ein Teil bar bezahlt und der Kaufpreisreſt von 20 000 Mark in Raten abgetragen werden ſollte. Zur Sicherung der Reſtkaufgeldforderung iſt im Kaufvertrag die Eintragung einer Hypothek von 20 000 Mark ver⸗ einbart worden. 0 Die Hypothek iſt dann am 10. 1. 1922 im Grundbuch ein⸗ Letragen——85 Bis zum 15. 6. 1922 ſind 10 000 Mark abbezahlt worden; die Zahlung iſt vorbehaltlos angenommen worden. Die Hypothek und die perſönliche Forderung fällt alſo noch in Höhe von 10 000 Mark unter die Aufwertung. Die Aufwertung der Hypo⸗ ihek beträgt nach Paragr. 4 des Aufwertungs⸗Geſetzes 25 Progent des Goldmarkbetrages am Tage der Eintragung. Die perſönliche Forderung kann, da es ſich um Reſtkaufgeld handelt. gem. Paragr. 10 Ziffer 5 des Aufwerkungs⸗Geſetzes über W Prozent aufge⸗ weftet werden. Nun heißt es aber in Paragr. 10 Abſ. 3, daß eine Kaufgeldforderung, die vor dem 1. 1. 1922 begründet worden iſt, böchſtens auf 100 Prozent des Goldmarkbeirages aufgewertet werden darf. Frage: Wann iſt eine Kaufgeldforderung als„be⸗ gründet“ anzuſehen? Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat in einer Entſcheidung vom 28. 7. 1925(abgedruckt in der Juriſtiſchen Rund⸗ ſchau 1925, Heft 10, S. 975) in einem gleichartigen Fall ausge⸗ führt, daß nicht die Vereinbarung der dinglichen Sicherung(die hier bei Abſchluß des Kaufvertrags erfolgt iſt, ſondern der Hypo⸗ thekeneintrag für die Begründung des Aufwertungsrechts maß⸗ gebend ſei, daß alſo die perſönliche Forderung nicht ſchon mit dem Abſchluß des Kaufvertrages, ſondern erſt mit dem Hypotheken. eintrag als„begründet“„im Sinne der Aufwertunasbeſtimmungen⸗ anzuſehen ſei. Danach könnte alſo in unſerm Beiſpiel eine Auf⸗ twerfung von über 100 Prozent des Goldmarkbetrages(der am Tag der Eintragung der Hypolbek nur noch 252 G. M. betrug) ein⸗ treten! Nimmt man im Gegenſatz zum Oberlandesgericht an. daß die verſönliche Forderung ſchon am Tag des Abſchluſſes des Kauf⸗ vertragek, alſo im obigen Beiſpiel am 15. 12. 1921 begründet wor⸗ den iſt, ſo eraäbe ſich ein Goldmarkbetrag der verſönlichen Forde⸗ rung von 256.M. und die Aufwertung würde 100 Prozent dieſes Goldmarkbetrages fetzgeſetzt werden dürfen! Ob die Auffaſſung des Oberlandesgerichts Karlsruhe ſich durch⸗ ſetzen, wird, iſt ſehr zweifelhaft. 0 Zunächſt ſpricht der klare Wortlaut des Paragr. 10 1 5 Aufwertungsgeſetzes,„wenn die Forderung vor dem 9 8 9 begründet worden iſt“ gegen dieſe Auffaſſung; eine 790 7 d⸗ forderung iſt nach bürgerlichem Recht zweifellos mit dem 10 195 des Kaufverkrages entſtanden und es geht m. E, nicht an. 155 pil legung des Aufwertungsgeſetzes feſtſtehende Rechtsbegriffe Ih Vei⸗ gerlichen Rechts auszuſchalten. Im übrigen zeipen gahlreic eric 10 ſpiele aus der Praxis, daß die Auffaſſung des Wberendeen in vielen Fällen den Gläubiger außerordentlich 7 6805 20 würbe. Z..: Kaufvertrag am 15. 1 1916 obgeſchloſſen. 900 2 50 00%., davon bar bezablt 90%0., Reſtkaufgeld 105 M. Kuf dinaliche Sicherung wurde zunächſt verzichtet. e N. Januar 1020. iit dann dingaliche Sicherung der ſetzt no 870. beiragenden Reſtkaufgeldforderung vereinbart und eine 159 5 Pypothek am 20. 1. 1920 eingetragen worden. Goldrnar wert der Hypothek 775 G.., der verſönlichen Forderung nach Anſicht des Oberlandesgerichts ebenfalls nur 775 G.., Höchſtaufwertung der perſönlichen Forderung foltzlich auch nur 775 GMN. Nimmt man dagegen an, daß die Kaufpreisforderung ſchon im Jahre 1916 be⸗ gründet worden iſt, ſo würde ſich ein Goldmarkbetrag gleich dem Nominalbetrag, alſo von 10000 G. M. ergeben, die höchſtzuläſſige Aufwertung der perſönlichen Forderung würde ebenfalls 10 000 Goldmark betragen! Die Anwendung der Grundſätze des Oberlandesgerichts Karls⸗ ruhe würde alſo hier und in allen gleichartigen Fällen zu einem höchſt unerfreulichen und unbefriedigenden Ergebnis führen. Es kann doch nicht der Wille des Geſetzgebers ſein, die Gläubiger von nicht dinglich geſicherten Kaufpreisfordexungen beſſer zu ſtellen, als die durch Hypothek geſicherten! Zuzugeben iſt, daß in dem erſtgenannten Beiſpiel der Gläu⸗ biger der Kaufpreisforderung von 10 000 Mork bei Anwendung der Grundſätze des Oberlandesgericht ſich erheblich beſſer ſtellte, weil dann die Begründung ſeiner Kaufgeldforderung nach dem Stichtag 1. 1. 1922 fiele und ſomit eine Aufwertung von über 100 Prozent des Goldmarkbetrages möglich wäre. Der berechtigte Wunſch, dem Gläubiger in dieſem, allerdings beſonders ungünſtig für ihn liegenden Fall zu helfen, darf aber m. E. nicht dazu füh⸗ ren, dem Geſetz eine Auslegung zu geben, die für eine Reihe von anderen Fällen ſich als unhaltbar erweiſt. Der Stichtag für Kauf⸗ geldforderungen(1. 1. 1922) iſt genau ſo ein Produkt der Kom ⸗ promißverhandlungen im Reichsvat und Reichstag über den Auf⸗ wertungsgeſetzentwurf der Regierung wie alle andern Stichtage des Aufwerkungsgeſetzes und die durchaus willkürliche Feſtſetzung der Stichtage muß notwendigerweiſe zu Härten für alle diejenigen führen, deren Auftwertungsanſprüche durch die Einführung der Stichtage beeinträchtigt oder ganz ausgeſchloſſen worden ſind. Amtsgerichtsrat v. Frankenber g⸗Mannheim. Auſwertung in der praxis Ein warnendes Beiſpiel für Anleihebeſitzer Welche verheerenden Folgen die glimpfliche Behandlung der öffentlich⸗rechtlichen Verbände im Aufwertungsgeſetz hat, zeigt ſich jetzt erſt. Berlin gab kürzlich die Goldwerte ſeiner Anleihen be⸗ kannt, an deren Richtigkeit nicht gezweifelt werden ſoll, wenn auch, wie weiter unten ausgeführt, die Errechnung auf eine recht ſäumige Emiſſionstechnik ſchließen läßt. ů Im Mittelpunkt des Intereſſes muß notwendigerweiſe die Ber⸗ liner Zwecksverbandanleihe ſtehen, jenes billige Entgelt, das den Straßenbahnbeſitzern für ihre Aktien aufge⸗ zwungen wurde. Die erſte Emiſſion hiervon betrug M. 144 Mil⸗ lionen, die gegen die Aktien im Verhältnis von M. 400 zu M. 300 ausgegeben wurden. Daß obendrein noch M. 21 in bar verabfolgt wurden, ſoll außer Betracht bleiben. Ein Stück Anleihe über M. 400 ſoll nach Angabe des Magiſtrates einen Goldwert von M. 50.40 haben, aus dem ſich ein Umſtellungswert von 2½ Praz. in Höhe von M. 1,28 ergibt. Es muß auch hier dem oft verbreiteten Irrtum widerſprochen werden, daß Kommunalanleihen zu 12% Proz. auf⸗ gewertet würden. Lediglich der Einlöſungsbetrag bei Alt⸗ beſitzerſtücken hat dieſe Höhe. Der Nominalwert der Ablöſungs⸗ anleihen iſt nur der 40. Teil(2 Proz.) des Goldwertes. Das iſt hier von einſchneidender Bedeutung, weil nach dem Aufwertungs⸗ geſetz alle Anleihen, die nicht in einer Hand ſind und dabei nach Umſtellung nicht RM. 12,50 repräſentieren, wertlos ſind. Soll ein ſolcher Betrag für den 1. Teil dieſer Emiſſion von 1919 erreicht werden, ſo muß mindeſtens ein Obligationskapital von M. 4000 RM. 12,8(nach Umſtellung) bei einem Gläubiger vorhanden ſein. Für dieſen Betrag mußten aber M. 3000 hochwertige Aktien hinge⸗ geben werden. Beſaß nun jemand nur M. 2700 Aktien, ſo hat er von der dagegen ausgehändigten Anleihe in Höhe von PM. 3600 RM. 11,52 nichts weiter als ein wertloſes Papier in Händen. Nun liegt ja die Möglichkeit nahe, daß der Beſitz durch Hinzu⸗ kauf nach oben abgerundet wird. Es kommt dann aber Neubeſitz in Frage und es iſt zweifelhaft, ob nicht bei der Anmeldung zur Umſtellung eine getrennte Behandlung der beiden Gläubigerkate⸗ gorien eintritt, was je um ſo mehr nahe liegt, als die Regelung für den Neubeſitz durch die Landesregierung vorgenommen wird. Ein Zuſammenſchluß von Altſtückbeſitzern zu gemeinſamer Anmel⸗ dung, um die erforderliche Goldwerthöhe zu erreichen, wird als un⸗ zuläſſig anzuſehen ſein, da dann der Anmeldende ſich nicht als Alt⸗ beſitzer, ſondern nur als Treuhänder ausweiſen kann. Geſetzt den Fall, von der Zweckverbandsanleihe waren jebesmal nicht mehr als PM. 3600 in einer Hand, ſo kommt eine Aufwertung nachgewieſenermaßen nicht in Frage und Berlin hätte die Straßen⸗ bahn den ehemaligen Beſitzern, da ein Zwang vorlag, ohne Entgelt enteignet. Auch für die eigentlichen Stadtanleihen ſind die Ausſichten troſt⸗ los. Die von 1920 hat nach Umſtellung einen Nominalwert von 58 Pfg. Es ſind alſo, will man an der Aufwertung teilnehmen, M. 22 000 Anleihe erforderlich. Wer nur M. 21.000 hat, geht leer aus. Dabei repröſentierten M. 21 000 bei Begebung einen Goldwert von M. 2000 und einen Realwert von M. 2700. Bei der Anleihe von 1923 muß man 25 Millionen nominal beſitzen gleich 2000 GM. bei Zeichnung, gleich Indexmark 8000. Daß 1923 jemand einen ſolchen Betrag in einer Stadtanleihe anlegte, noch dazu von Berlin, das ſich damals nicht laut genug über ſeine Geldnöte bemerkbar machen konnte, iſt wohl nicht anzunehmen. Auch hier wird voll⸗ kommene Entrechtung ſtattfinden. Allerdings iſt Zukauf möglich, da es hier Altbeſitz nicht gibt. Rechtswege gegen die Aufwertung ſind ausgeſchloſſen. Es entſteht aber die Frage, ob eine ſolche Aufwertung im Sinne der Geſetzgebung lirgt. Ein ſolches Geſetz iſt nichts anderes als ſitten⸗ widrig. Was die erwähnte Säumigkeit der Geldüberweiſungen für die Anleihen anbetrifft, da der Eingangstag als Stichtag für die Goldquote in Betracht kommt, ſo ſei darauf hingewieſen, daß bei der Verbandsanleihe von 1920 der Gegenwert erſt März 1922 ein⸗ ging, da erſt in dieſem Monat die Meßziffer von M. 1,44 für M. 100 erreicht wurde. Intereſſant wäre es überhaupt, zu erfahren, wie der Goldwert für den 1. Teil der Verbandsanleihen errechnet wurde, kamen doch hier als Gegenwerte nur Aktien in Frage. Die Differenz zwiſchen Begehungszeit und Eingang des Geldes bringt derartige Verluſte für die Gläubiger, wie ſie oben geſchildert ſind, daß alſo M. 2000 GM. noch nicht ausreichen, um an der Aufwertung teilzu⸗ nehmen. Grundſätzliche Bedeutung hat dieſe Frage bei der Ausſchaltung jeglichen Beſizes von Umſtellungsanleihen, die rechneriſch ſeiſſen Nominalwert von M. 12,50 ergeben, für ſämtliche Beſitzer pön Reichs⸗, Staats⸗ und Stadtanleihen, ſowie anderen öffentlichen Schuldverſchrelbungen. Es kann ſich alſo jeder ausrechnen, ob er noch zu den Beglückten gehört, die der Aufwertung teilhaftig werden. Der weitaus größte Teil aller derartiger Gläubiger wird ausfallen. Dieſer ſehr wichtige Puntt wird viel zu wenig beachtet. In der geſamten Beſprechung zu den Aufwertungsgeſetzen wird der Paſſus, daß 12,50 RM. erforderlich ſind, als ſcheinbar unweſentlich, ſo nebenher abge⸗ tan. Gerade hier liegt der Krankheitsherd der Aufwertung, den aus⸗ zurotten wir uns ſelbſt durch das Geſetz jeglicher Möglichteit begeben * haben.“ Hans Steffen-Heidelberg. Gläubigernot und Gläubigerſelbſtſchutz Man kann, unter einem Schein von Berechtigung, ſagen, daß man gegenwärtig die Klage in einer Betreibungsſache einreicht, recht bald, faſt automatiſch das Protokoll über die erge bnisloſe Pfändung herauskommt. Dieſer lähmt unſere Wirxt⸗ ſchaft diskreditiert die Rechtspflege und züchtet bö⸗willige Schuld⸗ ner. Wir müſſen mit allen Mitteln darnach ſtreben, eine geſu de Wirtſchaft wieder zu bekommen, die Gläubigernot, welche wie eine Säuche graſſiert, muß beſeitigt werden, die Urteile dürfen nicht nur auf dem Papier ſtehen, ſie müſſen mit Erfolg für den Gläubiger vollſtreckt werden können. 3 Der deutſche Anwaltsverein macht mit Recht darauf aufmerkſam, daß es ein einfaches und abſolut billiges Mittel gibt, dieſen Zu⸗ ſtänden mit Erfolg entgegenzutreten. Man beſeitige die ſinnloſe und ſchädliche Sozialiſierung der zieher. Der eifrige und findige Gerichtzvollzieher wird mit Er⸗ folg bemüht ſein, ein Urteil zur Vollſtreckung zu bringen. Dieſer Zuftand, wonach der Gläubiger, ſich den Gerichtsvollzieher ausſuchen konnte— und er hat ſich denjenigen ausgeſucht, von dem er an⸗ nehmen konnte, daß er ſein Guthaben beitreiben würde— wae früher; er warſ gut. Weshalb iſt dieſer Zuſtand der freien Wahf des Gerichtsvollziehers beſeitigt worden? Sind die jetzigen Verhält⸗ niſſe nicht derart, daß e unbedingt„die freie Wahl des Tüch⸗ tigen“ verlangen? Iſt nicht der jetzige Zuſtand ein ſolcher, der in⸗ ſolge der Sszialiſierung der Gerichtsvollzieher dem Schuldner un⸗ billige Vorteile verſchaffen kann? An den zuſtändigen Stellen wird es liegen, die unzeitgemäße Sozialiſierung der Gerichtsvollzieher recht bald zu beſeitigen, denn wenn dieſe ſich vielleicht in ruhigen Zeiten ertragen läßt, ſo ſind die jetzigen Zuſtände der Gläubigernot keines⸗ falls dazu angetan, ſie länger zuzulaſſen. 1 1 Es iſt ſchon wiederholt angeregt worden, auch ſchon in dieſen 0 und bei den hieſigen zuſtändigen Stellen, icherungsübereignung, die ein faſt alltägliches Schutzmittel des Gläubigers geworden iſt, durch Eintragung in ein öffentliches Re⸗ giſter, nach dem Vorbild einer Reihe ausländiſcher Rechte, zu einer wirkſamen Sicherung des Gläubigers gemacht wer⸗ den müßte. Leider ſind dieſe Anregungen ohne ſeden Erfolg geblle⸗ ben und viele Gläubiger ſind dadurch empfindlich geſchädigt worden zum Nachteil unſerer geſamten Wirtſchaft. Nunmehr hilft ſich der Gläubiger durch folgenden Sel b ſt⸗ ſchutz. In die Lieferungsbedingungen wird ausdrücklich der Eigen⸗ tumsvorbehalt der gelieferten Ware aufgenommen. Darnach bleibe die Ware Eigentum des Lieferanten, aber auch, und dies iſt die Neuerung, wenn Sicherungsübereignungen, Pfändungen und der⸗ gleichen vorkommen, ſo tritt der Eigentumsvorbehalt rück⸗ wirkend in Kraft. Der Lieferant iſt alſo durch ſeine eigene Ware geſchützt, und zwar auch gegenüber Handlungen, die Drſtte mit ſeiner Ware vor⸗ nehmen. Dieſer ausdrückliche Vorbehalt des Eigentums des Lie⸗ feranten muß natürlich bei der Beſtellung und vor der Uebergabe der Ware ausdrücklich feſtgelegt werden, es genügen keinesfalls Aufdrucke auf den Rechnungen. Dieſe ſind völlig wirkungslos. So⸗ lange wir nicht das öffentliche Regiſter zum Eintrag von Sicherungs⸗ übereignungen haben, wird die Sicherungsübereignung ein unge⸗ eignetes Mittel bleiben müſſen, dem Gläubiger völlige Garantie zuu bieten, und es bleibt zu hoffen, daß dieſe neue Form ausdrücklichen Eigentumsvorbehalts, auch mit rückwirkender Kraft, die ſchlimmſten Mißſtände der gegenwärtigen Creditnot bekämpfen kann. Ueber die Erfahrungen, die man mit dieſer neuen Schöpfung gemacht hat, iſt noch nichts genaueres bekannt. Rechtsanwalt Dr. Otto Simon⸗Mannheim. Preistreiberei beim Mietzins Bekanntlich wird der Wucher nach§ 301 f. des Strafgeſetzbuches nur bei Ausbeutung Minderjähriger oder bei Kredit unter Ausbeu⸗ tung der Notlage. des Leichtſinns oder der Unerfahrenheit eines ande⸗ ren beſtraft. während bei der Beſtrafung des durch die wirtſchaftliche Notlage bervorgerufenen Krieas⸗ und Nachkrieaswuchers von dieſem Erfordernis abſieht; die Preistreibereiverordnung vom 13. Juli 1923 kennt Höchſtpreisüberſchreitung. Preis- Leiſtungs⸗, Proniſtonswucher. preistreibende Machenſchaften uſw. Nach§ 4 dieſer Verordnung be⸗ geht Leiſtungswucher, wer vorſätzlich für eine Leiſtung zur Befriedi⸗ aung des täglichen Bedarfs eine Vergütung fordert, die unter Be⸗ rückſichtigung der geſamten Verhältniſſe einen übermäßigen Verdienſt enthält, oder eine ſolche Vergütung ſich oder einem anderen gewäh⸗ ren oder verſprechen läßt. Das Oberlandesgericht Naumbura hat am 1. Juli 1925(S. 145/5) einen Fall behandel. wo die Vermietung eines Ladens in Frage kam. Der Angeklaate hatte im Juli 1924 einen Laden zum jährlichen Mietszins von 2000 Rentenmark vermie⸗ tet. während für einen Laden von aleicher Größe und Lage in Frie⸗ denszeiten nur 700 Mark angemeſſen waren. Seine Verurteilung megen Leiſtungswuchers wurde vom Oberlandescericht gebilligt. In dem Vermieten eines Ladens lieat eine Leiſtung zur Belriediaung des täglichen Bedarfs, ebenſo wie in dem Vermieten einer Wohnung. Gerichtsvol!⸗ daß die Es maa zugegeben werden, daß in beſonderen Fällen bei Vermietung eines Ladens von der Befriediaung eines täglichen Bedürfniſſes nicht geſprochen merden kann. hier liegt aber ein ſolcher Fall nicht vor⸗ Zur Beſtrafuna aus 8 4 bedarf es nicht der Feſtſtellung, daß der An⸗ geklagte ſich das Verſprechen des hohen Mietzinſes in Ausbeutung einer wirtſchaftlichen Notlage hat geben laſſen: von einer ſolchen iſt in§4 nicht die Rede, auch nicht in 8 12. wo die wirtſchaftliche Not der Bevölkeruna, nicht die des Einzelnen als Grundlage des Geſetzes angegeben wird. Unter den geſamten Verhältniſſen ſind auch die be⸗ ſonderen des Vermieters zu verſtehen. Bei der Berechnung des über⸗ mäßigen Verdienſtes darf aber nicht ledialich die angemeſſene Frie⸗ 13 densmiete zugrundegelegt werden: ſie kommt allerdinas erheblich in Betracht, für die Frage jedoch, ob Leiſtungswucher vorliegt. können im weſentlichen nur die heutigen Mietzinsverhältniſſe den Ausſchlag geben. Literatur Handburch der badiſchen Verwaltung.— Sammlung die badiſche Verwaltung beſtimmten Geſetze und Perordnungen aus dem Verfaſſungs⸗ und Verwaltungsrecht des Deutſchen Reiches in Baden. zuſammengeſtellt und mit Verweiſungen und Sachverzeich⸗ niſſen verſehen von Dr. Wilhelm Merk, Reaierungsrat in Karls⸗ ruhe— 1. Band(10. völlige neubearbeitete Auflage des von Fr. Wie⸗ landt begründeten Neuen Badiſchen Bürgerbuches. Verlag Adolf Emmerling u. Sohn, Heidelberg. 15 16 Jahre ſind ſeit der letzten Auflage des Neuen Badiſchen Bür⸗ gerbuches verfloſſen.„Die Staatsumwälzung hat auch im Verwal⸗ tunasrecht aroße Veränderungen im Gefolge gehabt. Deswegen kann der vorliegende erſte Band als ein völlig neues Werk angeſe⸗ hen werden. In dieſer Zuſammenſtellung iſt es wohl das vollendetſte und umfaſſendſte Nachſchlagewerk ſeiner Art, das nicht nur für den Brwaltungsjuriſten vom Fach. ſondern auch für den Politiker und Juriſten einfach unentbehrlich iſt. Auf annähernd 1000 Seiten ent⸗ hält es die wichtiaſten verfaſſunasrechtlichen(eſepe des Reiches und des Landes: weiter ſind das Fandesbeamtenrecht und die Landesver⸗ waltuna einſchließlich der Selbſtverwaltunaskörrer, Preſſe⸗, Vereins⸗ und Verſammlungsweſen. Bau⸗ und Wohnungasweſen uſw. einſchließ⸗ lich der Jugendwohlfabrts⸗ und ſozialen Fürſorge lm Worklaut fext⸗ detreu enthalten. Die Kenntnisnahme wird erbeblich erleichtert durch der für ausgezeichnet zuſammengeſtellte Verweiſungen und Verzeichniſſe, Welche Fülle van Arbeit in dem Buche ſteckt, erweiſt ſich jedesmal non Neuem, wenn man etwas nachſchlagen will und es auch ſoſort findet. Der Verlag bat mit der Wiederbelebung des Bürgerbuches in neuem Gewande und mit neuem Inbalt eine verdienſtvolle Tat be⸗ gangen, 5 „ — 6. Seite. Nr. 6 5 Mittwoch. den 6. Januar 1926 keae mennbeister Jeibens Abens- Aresabel Neue Mannheimer S eitung Handelsblatt Zahlung ausländiſcher Jölle durch den deulſchen Exporteur Die Außenhandelsabteilung der Handelskammer für den Kreis Mannheim teilt uns folgendes mit: Nachdem in neuerer Zeit von den ausländiſchen Kunden wieder mehr und mehr an den deutſchen Exporteur das Verlangen geſtellt wird, wie vor dem Kriege den ausländiſchen Einfuhrzoll für die von ihm gelieferten Waren ſelbſt zu tragen und zu entrichten, iſt es für den deutſchen Kaufmann wichtig, zu wiſſen, bei welchen Ländern die Zollzahlung von ihm ohne große Schwierig⸗ keiten und Förmlichkeiten übernommen werden kann. Nachſtehend werden deshalb die Länder zuſammengeſtellt, nach deneſe gegen⸗ wärtig auf Grund beſonderer Vereinbarungen zwiſchen der deut⸗ 475 5 die ſogenannten Zoll⸗ rankozettel bzw. Zo ebührenzettel zugelaſſe ſin d. Es ſind dies: a) im Poſtpaketverkehr: Belgien, China(Japaniſche Poſt⸗ anſtalten), Dänemark mit Faröer und e land, Großbritannien, Irland, Island, Japan, japaniſche Nebengebiete(Formoſa, Sachalin), Korea, Luxemburg, Nieder⸗ lande, Niederländiſch Indien, Niederländiſch Neu⸗Guinea, Nor⸗ wegen einſchl. Spitzbergen, Oeſterreich, Saargebiet, Schweden, Schweiz mit Liechtenſtein, Tſchechoſlowakei und Ungarn; b) im Poſtfrachtſtückverkehr: Dänemark mit Grönland, Großbritannien, Irland, Italien mit San⸗Marino und Fiume, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Oeſterreich, Schweden, Schweiz nebſt Liechtenſtein, Tſchechoſlowakei, Ungarn; e) im Wertkäſtchenverkehr: Dänsfnark mit Faröer, Japan, Luxemburg, Niederlande, Oeſterreich, Schweden, Schweiz nebſt Liechtenſtein, Tſchechoſlowakei, Ungarn. Im Briefverkehr, wozu auch Warenproben, Druckſachen, Kreuzbandſendungen, Muſter⸗ohne⸗Wert⸗Sendungen uſw. gehören, ſind Zollgebührenzettel überhaupt nicht zugelaſſen. Die Zollgebührenzettel ſind bei Aufgabe der Sendungen dem Begleitpapier vom deutſchen Abſender bzw. der Aufgabepoſtanſtalt beizufügen. Die Entrichtung des ausländiſchen Einfuhrzolles, der auf der betreffenden Warenſendung ruht, wickelt ſich dann in der Weiſe ab, daß die ausländiſche Poſtverwaltung den Einfuhrzoll beim Eintreffen der Sendung am ausländiſchen Beſtimmungsort an die dortige Zollbehörde vorlegt und ihn mit der deutſchen Poſt⸗ verwaltung verrechnet, die dann ihrerſeits hierauf den Zollbetrag vom deutſchen Abſender einzieht. FmMillionenverluſte der Howaldks⸗Werke.-., Kiel Der Abſchluß der Geſellſchaft per 31. September 1925 iſt von der ſchlechten wirtſchaftlichen Lage des vergangenen Jahres ſtark beeinflußt worden. Man hat daher allgemein bereits erwartet, daß die Bilanz keinen Gewinn, ſondern einen Verluſt ergeben würde. Die o..⸗V., der die Abrechnung für das Geſchäftsjahr 1924/25 vorgelegt wird, iſt nunmehr auf den 29. Januar nach Berlin ein⸗ berufen worden. Der Vorſtand wird in dieſer.⸗V. Mitteilung gemäߧ 240 des HGB., d. h. über den Verluſt der Hälfte des Aktienkapitals machen. Das Aktienkapital beträgt nach der Reichsmark⸗Eröffnungsbilanz 6,3 Mill.=I, der Reſervefonds etwa 700 000.1. Wie bekannt, befindet ſich ein großer Teil des Aktienkapitals im Beſitz der Rombacher Hüttenwerke, die ſich ſelbſt finanziell in einer ſchwierigen Lage befinden und größere Zuſchüſſe kaum werden leiſten können. Die weitere Entwicklung der Verhältniſſe im Rombacher⸗Konzern dürfte auf das Schickſal der Howaldts⸗Werke nicht ohne ſtarken Einfluß ſein. Die Rombacher Hüttenwerke berufen die o..⸗V. gleichfalls auf den 29. Januar nach Berlin ein. Auf der Tagesordnung ſteht außer den Regu⸗ larten die Wahl von Aufſichtsratsmitgliedern. Er- Schnellpreſſenfabrik Heidelberg. Der Auslands⸗Auf⸗ trag der Schnellpreſſenfabrik, um den die Firma ſeit längerer Zeit verhandelt hatte, iſt nunmehr verwirklicht worden, ſo daß das Werk die Arbeit mit etwa 80 bis 100 Mann wieder auf⸗ nehmen konnte. Gleichzeitig erfahren wir, daß die Geſchäfts⸗ aufſicht über die Schnellpreſſenfabrik, Maſchinenfabrik C. Maquet und die Geiſinger Maſchinenfabrik (MaAcg) mit dem Sitz in Heidelberg um acht Wochen ver⸗ längert worden iſt. Kurszettel Attt en und Auslandsanleiden in Prozenten. 0d. Beeln—. 50.— Zuckerf. B. Wagh. 29.— 43 Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe(per medio bezw. ultimo) SBrankfurter Dividenden⸗Werte. Bauk ⸗Aktien. 5 8 25 0 4 8.. ——5 Credbito: 80.— 80. D. Hopothetend 55,— 55.50 Babiſ dde Bank 32.80 31.50. Ueberſ.⸗Bank 83,50 83.75 Bank, Br. Ind 79.50 79 50 „Vereinsdank 57.— 57,50 Baur.⸗GredW 75.50 75,.50 Oisent.⸗Gelellſch 102,2 183.3 „ Hyp. u. Wb 80—Dresdner Bank 102.0 102.5 jarmei Bankver. Irkfrt. Hyp.⸗Br.—.— 55.75 Verliner Handg, Metallb. u..⸗G. 75.— 17.— Tom. u. Priotdk. Mitteld. Erdit⸗B. 93.— 92.— Demſt u. Nal.⸗B Nürnberg..⸗Bk. 105,0 105.0 Deutſche Bank Oeſter. Cred. Anſt..13 6,0 D⸗Effekt.u. Wechſ Rhein. Hyp.⸗Bk. 53.390—. Südd. Discontog. 84,25 84,50 Wiener Bankver. Withrg. Notenbk. 101. 101,0 Mannh. Verſ.⸗Geſ.—.— rankf. Allg. Verſ. 67,50 07.— Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 70,— .—66. 137.0 138.5 98.— 96,— Pfälzer H9p.⸗Bt. 81,— 51,13 Bergwerke⸗ Aletien. ſarpen. Bergdau 89.25 90,75 liw. Aſchersl. 89,50 93,50 2, Kaliw. Salzdetſ.—.——.— Kalftoerke Weſter 90,— 85,50 Klöckner⸗Werle—— Mannesmunröh. 49.25 51.50 Oberſchleſ. Gb.⸗B. 37.50 36.50 do. Eiſenind. 37,75 36.50 1775 Bergbau 60,- 62,75 hein Braunkohle 114.0 118.0 Salzw. Hellbronn 70.— 70.— Bochum. Bb u. G. Buderus Eiſenw San Begw. Eſchweil. Bergw. 121 Gelſenk. Urgwk 6 Gelſenk. Guüßſt. Crausport- Aletien. Sgeneng gen J80 rdbeufſch, Li99 98.50 95,50J Balumored Odlo 84 5983.50 Sbg.⸗Amk Pakelf 94.13 94.[Oeſter.-U...-B.—.——— Induſtrie ⸗Alktleu. Chamoite Anng.—,— B0b. Antl.u. Soda 106,2 106,5 Bad.Clettr..OGeſ. Bad. Maſch. Durl. 105,0 106,0 V. K. u. Laurahütte 26.— 29— Chem. Wek. Albert 67.50 68,—— Goldenderg— Griesheim. 105,0 106.7 Eichb⸗Mhm. Billo 52.30 52.50 H. Kompf⸗Sterndi 103.8—.— Mainzer Stamm 112.0 1110 Schöferh. Bindg. 1550 155.5 E 5 Konkurſe und Geſchäftsaufſichten. Ueber das Vermögen der Firma Nationaluhrenwerk Iſaak Feld in Villingen wurde am 2. Januar das Konkursverfahren eröffnet. Forderungen 27. Januar, Prüfung 24. Februar. Ueber das Vermögen der Firma Schne ider u. Grohe, Kommanditgeſellſchaft in Karls⸗ ruhe, Handelshof, wurde am 30. 2. das Konkursverfahren eröffnet. Forderungen 1. März, Prüfung 10. März. Ueber das Vermögen der Firma Moſetter G. m. b. H. in Hornberg iſt am 2. Januar die Geſchäftsaufſicht angeordnet worden. Aufſichtsperſon iſt C. W. Schneider in Freiburg. Ueber das Vermögen der Firma Kaufhaus Zapf Nachfolger, Zell a.., Ronnecker u. Morlock, wurde am 2. Januar die Geſchäftsaufſicht angeordnet. Guſtav Zapf in Zell a. H. Theodor Teichgräber.⸗G., Berlin. Die Geſellſchaft erſucht ihre Gläubiger um Genehmigung eines bis zum September 1926 währenden Moratoriums. Sie hofft, ihre augenblicklichen Zahlungsſchwierigkeiten zu überwinden durch die Unterſtützung der Deutſchen Raiffeiſenbank. 1. Weitere Folgen der Schwengersſchen Schwierigkeiten. Wie verlautet, haben im Zuſammenhang mit den Vorgängen bei der Zuckerraffinerie P. Schwengers u. Söhne G. m. b. H. in Uerdingen die Verwaltungen der Gilbacher Zuckerfabrik.⸗G. in Wevelinghoven und der Kreis Jülicher Zuckerfabrik in Ameln am Montag dieſer Woche nunmehr gleichfalls Geſchäftsaufſicht beantragt. Dadurch, daß die Zahlungen von der Firma Schwengers bei den beiden Zuckerfabriken nicht eingegangen ſind, mußten dieſe Fabriken weiterm Vernehmen nach, Rübengelder der Land⸗ wirtſchaft ſchuldig bleiben, was auch in dieſen Kreiſen eine gewiſſe Beunruhigung hervorgerufen hat. )63000 Franzöſiſche Automobile nach Deulſchland ausgeführt. In den elf erſten Monaten 1925 führte Frankreich, laut Statiſtik, nach Deutſchland 2661 Perſonenautomobile und 363 Laſtkraftwagen aus. Die franzöſiſche Geſamtausfuhr in der gleichen Zeit betrug 50 850 Perſonen— und 4319 Laſtkraftwagen. 2 2 2 2 Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe Weitere feſte Tendenz am Akkienmarkte OMannheim, 6. Jan. An der Börſe war heute bei lebhaftem Geſchäft die Tendenz am Aktienmarkt weiter feſt, wobei Wayß u. Freytag und Zucker⸗Aktien im Vordergrund des Intereſſes ſtanden. Auch Vorkriegs⸗ Pfandoriefe zogen erheblich im Kurſe an. Es notierten: Badiſche Bank 32, Rheiniſche Creditbank 79, Badiſche Anilin 106,50, Rhenania 27, Brauerei Sonne 100., Brauerei Werger 91., Mannheimer Verſicherung 58, Oberrheiniſche Ver⸗ ſicherung 75., Gebr. Fahr 35, Bremen Beſigheimer 23,50, Fuchs 0,2, Germania⸗Linoleum 81, Mannheimer Gummi 24, Neckar⸗ ſulmer 25,50, Nähkaiſer 37, Rheinelektra 53,50, Verein Deutſcher Oelfabriken 24., Freiburger Ziegel 34, Wayß u. Freytag 68, Zell⸗ 0 80, Zuckerfabrik Frankenthal 46, Zuckerfabrik Wag⸗ äuſel 42. Aufſichtsperſon iſt Frankſurter Wertpapierbörſe Lebhaftes Geſchäſt Frankfurt a.., 6. Jan.(Drahtb.) Die Ausſichten auf eine baldige Bildung des Ruhrtruſtes nehmen immer feſtere Geſtalt an. Dies und der außerordentlich leichte Geldſtand gaben heute der Börſe eine ſtarke Anregung. Außerdem machte es einen Dagegen konnten Zellſtoffaktien ihre Aufwärts⸗ bewegung fortſetze. Wayß u. Freytag blieben feſt, ohne aber weiter im Kurſe anziehen zu können. Deutſche Anleihen etwas feſter. Von den ausländiſchen Renten waren neben ungariſchen heute auch türkiſche feſter; Mexikaner ruhiger, aber gut behauptet. Selbſt im Freiverkehr erfuhr das Geſchäft eine gewiſſe Belebung. Becker Kohle 37, Benz 22, Brown Boveri 50, Entrepriſes 8,50, Growag 37, Krügershall 65, Ufa 45, Unter⸗ vernachläſſigt. nicht leicht unterzubringen. Berliner Wertpaplerbörſe Belebung der Unternehmungsluſt Berlin, 6. Jan.(Drahtb.) Von Beginn des Verkehrs an ent⸗ wickelte ſich recht lebhaftes Geſchäft auf den Montanmärkten unter Beteiligung weiter Kreiſe. Die Urſachen für die Belebung der Unternehmungsluſt waren in erſter Linie die große Geld⸗ flüſſigkeit und die Erweiterung einer Reichsbank⸗ diskontherabſetzung, ferner die Ausſicht auf das Zuſtande⸗ kommen des Montantruſtes und die⸗ Waſhingtoner Meldung, nach der Präſident Coolidge die Erledigung des Vertrages bezüglich der Freigabe des beſchlagnahmten deutſchen Eigentums noch in der laufenden Seſſion des Kongreſſes erwartet. Beträchtliche Auslands⸗ käufe und Deckungen bewirkten eine raſche Aufwärtsbewegung um —3 pCt. bei den wichtigſten Montanwerten. Naturgemäß wurden auch andere Induſtrieaktienmärkte durch die Bewegung am Montanmarkte befeſtigt. Vereinzelt waren aber auch hier recht an⸗ ſehnliche Kursbeſſerungen feſtzuſtellen. So gewanne Ludwig Loewe 4,50, Stöhr u. Co. 2, Baſalt 2, Deutſche Erdöl vorübergehend gleichfalls 2 pCt. Dagegen trat der Schiffahrtsaktienmarkt mehr in den Hintergrund. anziehenden Kurſen umgeſetzt. Deutſche Anleihen waren gleich⸗ falls feſt. Vorkriegshypothekenpfandbriefe zogen weiter um 10 bis 20 Pfg. an. Landſchaftliche Pfandbriefe gewannen bei großer Nach⸗ frage und teilweiſen Repartierungen—1,50 pCt. Tägliches Geld —9, Monatsgeld 9,50—10,50 pEt. Berliner deviſen N Amtich 6 5 +5 rev 6 8. 6 rp. Hollant 186.79 169.21 voll 166.66 109.08 001 Buenos-Alre⸗.734.738 5.786.740 Brüſſel. 18.035 19.075 18.035 19.075 5 85.27 85.49 85.16 85.38 5 Dansig 80.71 80.91 1 20.70 80.90 55 FTopendagen 103.72 104.98 15 103.78 104.04 Liſtabon. 21.475 41.328 5 21.275 21.325 80 Stocchalm. 112 41 112.69 11432.84 5 Helliagkore. 10.845 10.585 10.347 10.587 1 Itallen. 19.925 15.965 18.97 1398 15 Jondon. 20.851 20.401 20.348 20,308 85 New. Port.105 4. 5 4105„42086 25 Paris. 15.92 15.96 8 16.11 16.15 4 Schwelz 81.10 81.30 81.06 81, 8 3 Spanlen 59.13 59.27 15 59.28 56,42 Japann.820.824 5.828.832* Konſtantinopel. 224 225 15.235.245 19 Rio de Janelro.527.529 5.527 9 62 05 Wiren. abg. 50.09 50.23 0 50.17 90.25 rog. 12.413 12.153 5 12.418 12.256 5 Jugoflavſen.435.455 1.435.455 Bydapeſt..87.887 15.875.95 2 Söfa.995.005 5.995.005. Athen.44.40 8 5,56 5,6 5 franken 52. Der Geldmarkt war ſehr leicht. Tägliches Geld war Bankaktien wurden etwas lebhafter bei 8, 6. Reichsbank.. 138.0 189.2. Ryern. Crediidant 79— 78.50 B Tellus Bergbau 42,44.— .⸗G. f. Verkhesw 91,— 90, vorzüglichen Eindruck, daß heute ein weiteres Stinnes⸗Objekt, nämlich 17,6 Mill. Aktien der Koholty.⸗G. in Berlin, an eine engliſche Gruppe verkauft werden konnte, die dafür bares Geld geben will. Unter dieſen Umſtänden konnte ſich heute ein ſehr lebhaftes Geſchäft entwickeln, das zeitweiſe einen ſtürmiſchen Eharakter annahm. Beſonders die Montanwerte ſtanden wieder im Vordergrund und erzielten gegen die Kurſe von geſtern nachmittag Kursbeſſerungen von 3 bis 6 pCt. Lebhaft gehandelt wurden beſonders Phönix und Gelſenkirchen, während die Kali⸗ werte und Mannesmann die größten Kursgewinne von 6 pCt. erzielten. Neben den Montanwerten warteten namentlich Elektro⸗ werte und die Zuckeraktien mit großen Kursgewinnen auf. Auch die Elektrowerte gewannen—4 pt. und die Zucker⸗ aktien—4 pct. Die chemiſchen Werte waren weniger ſtürmiſch im Handel, aber ebenfalls erholt. In Banken war das Geſchäft ruhig, während die Schiffahrts w erte faſt nicht genannt wurden. Auch Maſchinen⸗ und Motorenwerte ſind etwas N 5. 6, 5. 6, fubregah Herge 22,——.—Voigt& Häff. St. 59.— 58.— Ver. beutſch.Oelfb.—,.— Volthom. Seil.K. 19,— 20.— B. ſich. Ind. Maing.— 40.50J Wayß& Freytag 88.50 9) 75 Ver Ultramarimk 65.- 65.—Zellſt. WaldbfSt. 79.— 82.50 „Offſtein Rheingau 37.— 41. Stuttgart 39,— 42,50 völlige Wiederauf erfolgen können. 5 5. 6. „Heilbronn—.— 42.—Magirus.⸗G. 23,— 38.— 99.— 43.50 Mannesmannr T 51.50 54.50 Mansfeld. Aktten 59,2559,75 Mech. Web. Bind. 113.0 116,0 Mir& Geneſt. 51 — Frachkengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrori vom 5. Januar Wegen des Hochwaſſers wurden auch heute in der Schiffer⸗ börſe keine Frachten abgeſchloſſen. überall im Zurückgehen, doch wird kaum vor Ende der Woche eine nahme des Schiffahrtsbetriebes auf dem Rhein Herausgeber, Neue Mannheimer Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; Neues aus aller Welt: Willy Müller; üdrigen redattionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt. 60. 61.— Drucker und Berleger: Orucketet Dr Haas. Zeitung, G. m. b.., Direktion: Ferdinand Heyme. Verantwortlich für 8 Motoren Deußz 25,12 27,— Motorb. Mann—.— 21,— Müdldezm Bera.75 79.— Neckarf. Fahrzg 25.— 23,25 Nordd Wollkämm 91 75 92.75 Der Rheinwaſſerſtand iſt zwar Mannheim, E 6, 2. dben vpolttiſchen Teil: Hammes; für für Sport und für Handelsnachrichten und den 5 1 Oberſchl. Eiſebd. T 37,87 37.87 „ Eiſenind I 37.50 „Kokswerke 47.5 Ohrenſt& Kooo T 59.75 Vogtl. Maſch. St. 1,70—— 1„ Frankenth. 45,— 46,75 Stelberkehrs · Kurle. Berliner Dividenden⸗Werte. ECransport- Akkien. ee ene,—.——. Phon Hergdar 160,852.75 Rathgeber Reisbolz Papler 105,0 105.0 Rhein. Braunkbl. T 126.2 119.2 Rhein. Cham Rhein. Rhein. Maſch Rheinſtahl Rhenania Chem. 26 50 26.— agg. 17.75 18— ite e. ftä, 88.25 58. 8 20.80 20.50 748.5049.7 0 Eleltriz 2 Rütgerswerk Saxott! Schubert& Salz Nomou b. Hu,ν⁰,.50 9,12 Roſttzer Braunk. 28.—29,37 Roſizer Zucker 65.—8l. T 45.—47. 31.—82,25 115112.5 81.50 33.— 18 75 20.— 88 30 89. Sachſenwerl“ Salzdetfurth Scheidemandei Schuden. Ur I 57,— 55.57 Siemens Eleku. 33,50 54 50 SiemensdsHals 68,25 89,— Sinner.⸗G. 53. 5,— Stettiner Vulkan 21,50 21.80 Stoehr Kammgn. 112,5 115,0 Stoewer Nähm. 40,0 43,50 Südd Immobil. 42,— 4250 —.—.— e 21,—22.— Manefelder. 88.— 58.— Elderſeld.Kupfer—.—,[Men Söhne Entreprifes. 8,50 8,50 Schantungdahn 185.80 Allg. Lok. u. Str. 102.5 102.5 Südd. Eifendahn 86.— 65. Baltimose 89 50 65,75 4. 43.—- 45.— hm. Kohlenanl.30 9 3⁰ .⸗Auſtral..ſch..—.— 82.75JNorddſch Llond T 98.59 98,— 90.⸗Amk. Pakt..54 50 98.85 Roland⸗Einſe 179 1160 .⸗Südam. Deſch. T 82,50[Verein. Elbeſchiff 34.50 34.—0 Hanſa D ſchiff„.103x5 102.0 Vanle ⸗Aletien. „— 4 5 9 Ä Deutſche Bank I 104,8 103.5[Neichsbank. 338.0 189.7 Dt. Ueberſee Buk. 82.50 83.25 Rheſin Ereditbank 79.— 70,50 Disc. Command T 102, 103.7 Süddeutſch.Discv. 85,— 84,80 Bank f. el. Werte 44.— 48.— Barmer Bankv. 68.— 66.— Berl. Hand,Geſ. T 127.2 138.5 Com.u. Brivatb T 98.— 96. Dresdner Bank I 102.0 102.5 Daranſt⸗Nt.⸗Bk. T 103,2 103.5 Mitteldk. Kreditb T.25 98.— Bluduſtrie-Aletien. Aecumulat. Fabr. 80,35 80,75] Bamag⸗Meguin 29.50 28.— Adler& Oppenh.“ 28,80 26.— J. P. Bemberg 102.0 100,0 Adlerwerke 24,25 24,25 Bergmann Elet J 65.85 66,— A⸗G.f. Anilinfab T 105,2 106,5 Ber„Gub. Hutfbk 120,0 120.0 50 BerlinKarlsr Ind. 47.25 48.25 Berliner Maſchb. 1 47.25 47,25 Berzellus Bergw.“ 19.50 19, Bing Nürnberg 29,50 28,50 Bismarckhütte—.——— Bochumer Gußſt. T 62.— 64, Buderus Eiſenw. 27,85 28.35 Chem Griesb. I 105,5 108.2 Ehem. Hyden 23.50 54.75 Chem. Weiler 105,0 105,5 Chem. Gelſent. 89.— 38,50 Chem. Aldert. 8g.50 65. Concord. Spinner. 67.50 67,50 Dalmler Motor. 22,35 22.50 Deutſch⸗Luxemb. D. Eiſenb.⸗Sign. Alexanderwerk 58,—56, Allg. Elektr.⸗Geſ. I 95,½25 85,85 Anglo⸗Ct. Guano 65.25 65,50 Anhalt. Kohlenw 44.15 44.— Annener Gußſtahl 14,50 14.— 40.50 42.50 Teleph. Berliner 41.1841.15 Thoeri Oelfabrik 38.—37,50 Unionwerk Maſch'. Ver..Frkf. Gum. 37.50 38,50 Ver. Chm Charl. 8. Adler Kall Api, Allg Petr. Id Ber gb Benz⸗Motor Deutſche Petr., Diamond. Solbanleihe 50JDollarſchätze T 60,—62.75 Reichsſchaz. —.— Huch. Micel 88.50 88. Glanzſtoff Ebf. 217.5 224,5 B. Schhf Brn& W 23, 23. VStahl..d. Zyp 88.— 87.— Ver. Ultramarinf. Vogtländ Maſch. Weſer Akt.⸗Geſ. Woſterreg. Alkalt. wer eeereeee Wanderer⸗Werke 66,— 70.— 91.80 95.— Teichgräber Wicking⸗Cement. 59,50 60.,80 Wiesloch Tonwar. 57.75 58,50 Wittener Stahl 85. Wolf, Buckau. Jalllof Verein ellſtoif Waldhf⸗ 22,75 25,50 80. 51.— 78.75.82.— Verliner Frelverkehrs ⸗Kurſe. 30.—832.— 25.80 56.— 125 125 45.5047 rüſid. Heiddurg 47 50 50. Hochfreguenz.. 61.— 63. Nonnenderg 20,— 19,25 Ruſſendank Krügershall. 62, 0 66,50 Petersb Int.Hand.10.20%u 35 2,70 2,95 Side a,„ SlomanSalpeter„75.— Ui Vhosphar 10, 19. a 48. 45.— Berliner Seſtvernusliche Werte. a) Neichs ⸗ und Staatspapiere. %%.Reichsan! 0,217.220 0.305 0,315 90.25 90,25 IV.V.185 0,10 „ VIIX 0,16 „ 98.50 98.503% 5.1703 1024er 0,162 0,1/0[8% 4% Prß. Konſols.220.21 % 0 0 .217 9,225 „.2220,220 5 ½ B. Kohlenanl..—.— 5% Preuß⸗Kalian! 84.70 8,81.30 5% Roggenrentb 3,99 4.— 5% Schſ. Braunk. 2,35.30 8„ Roggenwert. — Wittener Gußſtah 128 27.— Schwartz⸗Storch 81.— 84.50 Werger 3,— 91.— Adler Oppenheim—.——— Adlerwerke Klayer 24.50 25.— E. G. Stamm 84.— 89.25 Aſchafß. Buntpap 7J.— 78. 92 15 Bieiſtt 52 83. ell. Guill.Carle einmech. Jette: A. Aſchaffb Jellſtoff 51.— 52.50 Bahnbed Darmm 19.—19. 30 Cemeni Kariſtadi 73.— 73,.25 Bad.UhrenFurtw. 15.50 17,0 Bayriſch. Spiegel 32.— 30.— Beck& Henkel 22.— 24.— Bergmann Elektr. 65.— 66,— Bing Metallw 29.— 30.— Brem.⸗Beſigh. Oel—.——. 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