N 0 Freitag, 8. Jannar Neuo Sezugspreiſe: In Nanndeim und umgedung frei Haue oder durch die Poſt monatiich.⸗M..50 oyhne Beſtellgeld. Ber eventl. Aenderung der wirtſchaftliche Vergäliniſſe Jochſorderung vorbehalten Poſiſchecktonto Nr 17590 Karisrube— Hauptgeichäftsſtelle E b. 2.— Geſchäfts Nebenſtellen Waldbofſtraße 6. Schwetzinger⸗ ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſchein wöchentt zwöllmal. Fernſprech⸗Anichlüſe Nr. 7941 7942 7918. 7944 u. 7945. Abend⸗Ausgabe Mannheimer Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 12 Seilung Anzeigenpreue nach Tariſ del Vorauszahlung pro eiſp. Kolonelzeile ür Allgem Anzeigen.40.⸗M. Reklam, —4.⸗ M. Kollektiv⸗Anzelgen werden höher berechnet Füt Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Aus gaben wird leine Veramwortung übernommen. Höbere Gewalt, Streits Beiriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Auſräge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Seitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Lechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht der deulſche ZJollproleſt in England Zurückweiſung durch die engliſche Regierung § London, 8. Jan.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Der Schritt der deutſchen Regierung zu Gunſten der durch die britiſchen Schutz⸗ zölle benachteiligten deutſchen Exporteure iſt fehlgeſchlagen. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ erfährt, daß die britiſche Regierung eine Erwiderung auf das deutſche Memorandum abgeſandt habe, worin die deutſchen Anſprüche zurückgewieſen werden. Die deutſche Note ſtützt ſich auf die Beſtimmungen der internationalen Konventionen über Zollgebräuche von 1913. In der engliſchen Erwiderung wird hervorgehoben, daß Deutſchland, abgeſehen von dieſen Vertragsbeſtimmungen, keinen Grund zur Beſchwerde habe, da nach der beſtehenden britiſchen Zoll⸗ geſetzgebung die Bezahlung der neuen Zölle von den britiſchen Im⸗ porteuren und nicht von den deutſchen Exporteuren zu leiſten ſei. die alten Schutzzoll⸗Spiegelfechtereien werden von der liberalen „Weſtminſter Gazette“ ſcharf kritiſtert. Das Blatt ſchreibt in einem Leitartikel: Was Deutſchland betrifft, iſt Baldwins Politik nicht nur kurzſichtig, ſondern ausgeſprochen unbillig. Der engliſch⸗ deutſche Handelsvertrag hat keine ſolche Tarifpolitik in Ausſicht ge⸗ nommen.— Das iſt allerdings die Stimme eines Predigers in der WMüſte. Jnternationale Wirtſchaſtskonſerenz J. Parts, 8. don.(Bon unſ. Pariſer Vertreter.) Wie aus Ro m hlerher berichtet wird, haben ſich die Unterredungen, die der frühere Finonzminiſter Loucheur über die Einberufung einer In⸗ dr. Luther bei hindenburg „E verün, 8. Jan.(Von unſerem Perliner Büro.) Wie wir hören, iſt der Beſuch Dr. Luthers beim Reichs präſidenten um 1 Uhr zu Ende gegangen Eine Entſcheidung, alſo etwa eine Betrauung Dr. Luthers mit der Regierungsbildung iſt nicht erfolgt. Vielmehr hat die Un⸗ den Charakter einer erſten orientierenden Ausſprache ge⸗ ktragen. Wiederbeginn der Parlamente Berlin, 8. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichstag ſind jetzt die erſten Fraktionsſitzungen anberaumt worden. Die Reichstagsfraktionen der Deutſchen Volkspartei, der Demokraten und der Sozialdemokraten treten zu ihren erſten Sitzungen im neuen Jahr am Diens 12. Januar nach der Vollſitzung zuſammen. Die Zentrumsfraktion des Reichstags und des preußiſchen Landtags verſameln ſich bekanntlich zu einer gemeinſamen Sitzung bereits am 10. Januar. Streſemann und die Wilſonſtiſtung Berlin, 8. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Zu den Mel⸗ dungen über die Zuteilung des Preiſes der Wilſon⸗Stiftung an Dr. Streſemann ſchreibt die„...“ aufgrund von Informationen „an zuſtändiger Stelle:„Daß dem deutſchen Außenminiſter von der genannten Stiftung der Preis für das Jahr 1925 angeboten worden wäre, trifft nicht zu. Ein ſolches Angebot iſt nicht erfolgt. Das Komitee hat vielmehr, wie ſa bereits bekannt geworden iſt, be⸗ ſchloſſen. den Preis im Jahre 1925 nicht zu verteilen. Vielleicht ſtehen die Preſſemeldungen im Zuſammenhang mit Nachrichten, die dem Reichsaußenminiſter ſchon vor längerer Zeit zugegangen ſind und die darauf hincusgingen, daß damals in gewiſſen ameri⸗ kaniſchen Kteiſen der Gedanke erwogen wurde, den Preis der Wilſonſtiftung an die am Vertragswerk von Lorarno beteiligten Staatsmänner zu verteilen und dieſe Staatsmänner zur Entgegen⸗ nahme des Preiſes für den 28. Dezember— dem Geburtstog Wil⸗ ſons— nach Awerika einzuladen. Ob und wie weit ſolche Er⸗ örterungen feſte Geſtalt angenommen haben, iſt in Verlin nicht bekannt geworden. Ihre Verwirflichung wäre, ſoweit der deutſche Außenminiſter dabei in Frage kommt. ſchon deshalb von vorn⸗ herein unmöglich geweſen, weil eine Reiſe des Leiters der deutſchen Außenvolitif vach den Nereinigten Staaten von Ameriſa zu dem gemeldeten Termin und ſpäter nach Lage der Verhältniſſe nicht in Betracht kommen konnte. Aenderung des Kraſtfahrzeugſteuergeſetzes Der finanzpolitiſche Ausſchuß des vorläuigen Reichswirk⸗ chaftsrats behandelte in ſeiner Sitzung am 7. Januar den von er Reichsregierung zur Begutachtung vorgelegten Entwurf eines Geſetzes zur Aenderung des Kraftfahrzeugſteuer⸗ und des Finanz⸗ ausgleichgeſetzes. Die Kraftfahrzeugſteuer ſoll die Mitte für eine geordnete Aufrechterhaltung des Wegebaues aufbringen. Der vorliegende Entwurf ſieht gegenüber dem beſtehenden Geſetz eine Reihe weſentlicher Aenderungen vor. Zunächſt iſt die im Para⸗ gräph 2 Nr. 5 vorgeſehene Steuerbefreiung für Kraftfahrzeuge mit höchſtens 8.S. im Eigentum von Aerzten in Orten von 20000 Einwohnern, die das Fahrzeug zur Ausübung ihres Be⸗ rufes benötigen, fallen gelaſſen worden. Sodann ſieht der Steuertarif eine nicht unweſentliche Erhöhung vor und der Paragr. 11 Abſ. 2 iſt dahin erweitert worden, daß die Steuer ſolange für ein Kraftfahrzeug. für das ein Kennzeichen zugeteilt iſt, weiter zu entrichten iſt, bis es bei der Poligeibehörde ange⸗ meldet oder ein Probefahrt⸗Kennzeichen zurückgeliefert worden iſt. Visher ſchreibt Paragr. 45 des Finanzausgleichsgeſetzes ledig· lich vor, daß die Länder de Steuer„mindeſtens zur Hälfte“ zur Wegeunterhaltung zu verwenden haben. Einem eingehenden Be⸗ richt im Ausſchuß folgte eine allgemeine Ausſprache, die eine der⸗ artige Menge ungelöſter wichtiger ſteuertechniſcher und verkehrs⸗ techniſcher Fragen zutage förderte, daß der Ausſchuß beſchloß, den Eutwurf zur eingehenden Beratung einem Arbeitsausſchuß zu überweiſen, um das ganze Problem der Wegeunterhaltung und der Beteiligung der Fahrzeugſteuer an dieſen Koſten, wie auch die Verteilung dieſer Steuer zu klären. [ꝗRheinpakt unterzeichnet haben. ternationalen Wirtſchaftskonferenz geführt hat, ſehr ſchwierig ge⸗ ſtaltet. Es ſcheint, daß Loucheur über das Ergebnis ſeiner Unter⸗ redungen einigermaßen enttäuſcht iſt, ſo heißt es wenigſtens in den ihm naheſtehenden politiſchen Kreiſen. Der frühere Finanzminiſter hat den Plan, ſich in Kürze nah Genf zu begeben, um dort mit einigen Experten einen Plan auszuarbeiten, der die Zuſtimmung der franzöſiſchen Regierung bereits beſitzt, dem aber noch die Zuſtim⸗ mung der europäiſchen Hauptmächte fehlt. Ueber die hier aufge⸗ tauchten Gerüchte, daß Loucheur ſich in Kürze nach Berlin begeben wird, iſt noch nichts näheres bekannt, doch hält man dieſe Reiſe ien Intereſſe des Zuſtandekommens der Wirtſchaftskonferenz für unb':⸗ dingt nötig. vor einer engliſchen Reichskonferenz Die engliſche Regierung hat ſich, wie der„Daily Expreß“ berich⸗ tet, entſchieden. die Einberufung der Reichskonferenz möaglichſt zu be⸗ ſchleunigen. Zu dieſem Entſchluß ſei die britiſche Reaierung ange⸗ ſichts der raſchen Entwicklung in der Locarno⸗Vertrags⸗Frage., der Abrüſtungs⸗ und der Weltwirtſchaftskonferenz gekommen. Die Stel⸗ lungnahme der Dominions zu dieſen Punkten müſſe baldiaſt geklärt werden. Ferner ſtehen auf dem Programm Vorzuaszölle innerhalb des britiſchen Reiches. Auswanderungspolitik nach den Kolonien, Verwendung einer Summe von einer Million Pfund zur Belebung des Handels innerhalb des Reiches. Die Konferenz märe an ſich ſchon fällig. die Ereianiſſe hätten jedoch'e britiſche Re⸗ gierung gezwungen. ihre Aufmerkſamkeit auf das Feſtland den nahen Oſten und die arabiſchen Länder zu konzentrieren. ſodaß ſchon ſeit längerer Zeit über eine Zurückſtellung der Kolonialintereſſen Groß⸗ britanniens geklagt worden ſei. Hierauf müſſe der Entſchluß der Re⸗ gierung zu baldmöglichſter Beſchleunigung zurückzuführen ſein. pariſer Hetz ⸗ und Einmiſchungsverſuche V Paris, 7. Jon.(Von unf. Pariſer Vertreter.) Es iſt zu be⸗ fürchten, daß die Stimmungsmache einiger führender franzöſiſcher Bläkter, namentlich des„Temps“ der euxopäſſchen Entſpannung, wie ſie ſeit der Ratifizierung der Locarno⸗Verträge ich eingeſtellt hat, Abbruch dut. 7250 99 5 1550 aiſ. egenũ njenigen atsmännern ſacht, di 2 19 5 Einerſeits behauptet wen, daß im Rheinland mit Hilfe der Berliner Regierungskreiſe eine Art Het⸗ Kampagne gegen die franzöſiſchen Beſatzungstruppen inſzenlert werde. Andererſeits tiſcht der nationale„Temps“ ſeinen Leſern die Neuigkeit auf, ein Kabmett Luther—Streſemann könne nur dann das Vertrauen Frankreichs gewinnen, wenn es ſich mit den Sozicldemokraten verſtändige. 7999 Abgeſehen von de“ Einmiſchung in innerpolitiſche Angelegen⸗ heiten, die unbedingt abgelehnt werden muß. begeht der„Temps“ eine grundſätzliche Entgleiſung, denn er wünſcht abſolut die Auf⸗ nahme deutſcher Sozlaldemokraten in eine Ber⸗ liner Regierüng, arbeitet aber mit allen Kräften gegen die franzöſiſchen Sozialdemokraten, denen er täglich die ſchwerſten Be⸗ leidigungen an den Kopf wirft. Das Blatt ſpricht die Befürchtung aus, daß in Deutſchlond eine Abſplitterung des Geiſtes von Locarno bemerkbar würde. Dieſen Vorwurf könnte man mit voller Berechti⸗ gung dem„Temps“ machen der ſich zum Vorkämpfer einer Polit'k des Mißtrauens gegenüber Deutſchland trotz Rheinpakt und Schieds⸗ verträge macht. Dieſe Taktik iſt umſo bedenklicher, als das fran⸗ zöſiſche Parlament die Locarno⸗Verträge noch nicht angenommen. hot. Der Geſetzentwurf, deſſen Publikatlon entgegen dem parla⸗ mentariſchen Brauch bis zur Kammerdebatte verfchoben wurde, ent⸗ hält die Erklärung, daß die in London ratif'zierten Vertröge eine Aera der freundnachbarlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frgnukreich einleiten und das beiderſeitige Vertrauen herſtellen ſollen. Um dieſen Paſſus künmert ſich der„Temps“ jedoch nicht im mindeſten. 25 ooo falſche Tauſenoͤfrankennoten EBerlin, 8. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die Her⸗ ſtellung der franzöſiſchen Vanknoten werden der„B..“ aus Bu⸗ dapeſt noch folgende Einzelheiten gedrahtet: Die Fälſchung wurde in einer im Juli im Palaſt des Prinzen Windiſchgrätz abgehaltenen Beratung beſchloſſen. Der Major Gerß wurde mit der Herſtellung der falſchen Noten beauftragt, er zeichnete die Kliſchees und leitete die techniſchen Arbeiten. Es wurden täglich nur 500—800 Stück Noten gedruckt, weil man ſorgfältig vorgehen wollte, um gute Exemplare zu erhalten. Die Arbeiten dauerten einige Monate. Es wurden ins⸗ geſamt 25 000 Stück falſcher/ Noten, alſo ein Betrag pon 25 Millionen Franken hergeſtellt. Die Fälſchungen wurden zu 100 Stück gepackt und wenn eine größere Menge fertig war, brachte Windiſchgrätz ſie im Auto in ſein Palais. Hochpolitiſche Rückwirkungen Berlin, 8. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Skandal der ungariſchen Frankenfälſchung ſcheint nun doch, wie der„B..“ aus Paris gedrahtet wird, hochpolitiſche Rückwirkungen zu erregen. Nicht allein wollen mehrere Blätter aus angeblich ſicherer Quelle erfahren haben, daß der tſchechiſche Miniſter Beneſch die An⸗ gelegenheit vor den Völkerbund bringen wolle, ſondern der „Gaulois“ behauptet ſogar ſchon auf das beſtimmteſte, daß ſich auch die franzöſiſche Regierung alle Rechte vorbehalte, die Affäre einem internationalen Schiedsgericht zu unterbreiten. Frankreich zum ungariſchen Fälſcherſtandal V Pais, 8. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die ge⸗ ſamte franzöſiſche Morgenpreſſe beſchäftigt ſich eingehend mit den Ereigniſſen in Ungarn und der Verhaftung ungariſcher Ariſtokra⸗ ten. Sie erblickt in dem Vorgehen der Ungariſchen Ariſtokratie gegenüber Frankreich einen ausgeſprochen feindſeligen Akt und ſelbſt das nationaliſtiſche Echo de Paris, das die Horthy⸗ Regierung immer geſtützt hat, fordert die ſchär fſte Ahndung der Geſchehniſſe. 8 Kartoffelprinz und Genoſſen Alles rein politiſche hat im Augenblick an Intereſſe verloren durch die im buchſtäblichen Sinne des Wortes höchſt un reine politiſche Affäre, die in Ungarn aufgedeckt worden iſt. Die Zeitungen der ganzen Welt ſind jetzt alle Tage voll von dem ſenſationellen Fälſcherſkandal, der immer weitere Kreiſe zieht und bereits, wenn auch nicht de juxe, ſo doch de kfacto, zum einſtweiligen Ab⸗ bruch der diplömatiſchen Beziehungen zwiſchen Frankreich und Ungarn geführt hat. Einen Krieg zwiſchen den beiden in ihrer Macht und Weltgeltung ſo ungleichen Staaten wird es deswegen ja nicht geben, aber es ſteht doch zu befürchten, daß es im weiteren Verlauf der Dinge noch zu höchſt unliebſamen und verhängnisvollen Ent⸗ wicklungen kommt. Gerade weil Frankreich ein Land iſt, deſſen Bevölkerung ſchon ſeit langem unter Inflation und Teuerung beſon⸗ ders ſchwer zu leiden hat, muß man dort dem verhrecheriſchen ungariſchen Angriff auf die franzöſiſche Wahrung mit um 5o größerer Wut empfinden. Dies um ſo mehr, als es ſich ja nicht um eine aus berufs⸗ und gewohnheitsmäßigen Verbrechern zuſammengeſetzte Fälſcherbande handelt, ſondern die nächſt den ungariſchen Regie⸗ rungsmitgliedern angeſehenſten und einflußreichſten Perſönlichkeiten de Landes in die ſchmutzige Affäre als Hauptmacher verwickelt ſino. Wir haben ja im Trubel dieſer wildbewegten Nachkriegsjahre ſchon allerhand vordem nicht für möglich gehaltene Sachen erleben müſſen, nicht zuletzt bei uns ſelbſt im eigenen Lande, aber was ſich jetzt in Ungarn zugetragen hat, iſt wohl ſo ziemlich das tollſte, was wir auf dem Gebiete der politiſchen Skandalchronik bisher ver⸗ zeichnen mußten. Sonſt waren es immer nur einige räudige Schafe, die ſich ihrer hohen politiſchen Stellungen unwürdig erwieſen und ſich ſelbſt und dem Anſehen ihres Landes Schande gemacht hatten, aber bei dieſer hochfeudalen Fälſcheraffäre in Ungarn iſt es gleich ein ganzer Stall voll. So viele und ſo maßgebende politiſche Führer des Landes ſind darin verwickelt, daß es der Budapeſter Regierung ſehr ſchwer wurde, dem durch die maſſenweiſen Frankenfälſchungen beleidigten und geſchädigten Frankreich gegenüber ihre eigene Un⸗ ſchuld zu beweiſen. Mit rückſichtsloſer Energie hat die Regierung des Grafen Bethlen jedoch in das Weſpenneſt gegriffen und die ganze Ihochmögende Verbrecherkligue entlaryt. Man muß wiſſen, daß das Haupt der Bande, Fürſt Windiſchgrätz, nicht etwa nur der entartete Sproß einer angeſehenen Familie iſt, ſondern ſchon vor und während dem Weltkriege eine große und bedeutſame Rolle in der hohen Politik der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie geſpielt hat⸗ Er war der vertraute Freund des jungen Kaiſers Karl und und eine Zeit lang deſſen Miniſterdes Aeußern. Damals ſchon machte er in übelſter Weiſe von ſich reden. Es wurde die Anklage gegen ihn erhoben, den ungariſchen Staat bei einer Heereslieferung von Kar⸗ toffelgrieß um zwei Millionen Schweizer Franken betrogen zu haben. Seinem Reichtum und ſeinen einflußreichen Gönnern ge⸗ lang es jedoch, die gerſchtliche Unterſuchung niederzuſchlagen. Den Spitznamen, der Kartoffelprinz, der ihm damals beigelegt wurde, konnte er aber nicht wieder los werden. Trotzdem gelang es dieſem dunklen Ehrenmanne unter der Vorſpiegelung monar⸗ chiſcher Propaganda unter denen die nicht alle werden, zahlreiche Anhänger von Rang und Stand zu finden, die ihm in ihrem poli⸗ tiſchen Wahn beſinnungslos auch auf der Bahn des Verbrechens folgten und die etwa aufſteigenden Gewiſſensbedenken mit der jeſuitiſchen Formel beſchwichtigten, daß der Zweck die Mittel heilige. Wie wäre es ſonſt erklärlich, daß ein Mann, wie der einſtige habs⸗ burgiſche Generalſtabsoberſt Jankowitſch ſich willig dazu hergab, mit einem Koffer voll gefälſchter Tauſendfrankennoten nach Holland zu reiſen, um ſie dort gegen Gulden und Diamanten umzu⸗ tauſchen. Und wie wäre es ſonſt möglich, daß auch der oberſte Polizeichef ganz Ungarns, Nadoſſy mit Namen, in die ſchmutzige Affäre verwickelt wurde? Er war es, der in dem Glauben ſeiner politiſchen Ueberzeugung zum Siege zu verhelfen, nicht davor zurückſchreckte, jenem Oberſt Jankowitſch einen diplomatiſchen Kurier⸗ paß, der vor allen gefährlichen Kontrollen ſchützt, zuzuſtellen. Das alles hat jedoch den Lauf des Schickſals nicht aufzuhalten vermocht, der Mann wurde von der holländiſchen Polizei ertappt und ver⸗ haftet. Dadurch aber und durch die Tatſache, daß man in ſeinem Koffer für 10 Millionen gefälſchte Frankennoten fand, kam der Stein ins Rollen, der ſich nun zur Lawine auszuwachſen droht. Be⸗ reits ſind außer dem Fürſten Windiſchgrätz der ungariſche Polizeichef und der Leiter des Staatlichen Kartographiſchen Inſtituts verhaftet, wo die falſchen Noten gedruckt wurden, und fortwährend noch ver⸗ größert ſich der Kreis der entlarvten Mitverſchwörer. Schon wiſſen Budapeſter Meldungen von einem bevorſtehenden Machtkampf zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Bethlen und dem bekannten Monarchiſtenführer Horthy zu melden. Auch von Revolutions⸗ ſtimmung im Lande iſt die Rede und davon, daß der völkiſche Abge⸗ ordnete Gombös unter der Hand eine Truppe ſammele zum Vor⸗ marſch auf Budapeſt. Wenn wir auch glauben, daß ſolche Alarm⸗ nachrichten nur Auswirkungen der erregten Stimmung ſind, die zur⸗ zeit in der ungariſchen Bevölkerung herrſcht, ſo verdient die weitere Entwicklung der dortigen politiſchen Verhältniſſe doch zweifellos ernſte Beachtung. 6550 Was uns Deutſche bei der ganzen ſo höchſt unſauberen Affäre ganz beſonders intereſſiert und befremdet, iſt die Beobachtung, daß die Franzoſen auch dieſen von allen anſtändigen Menſchen ohne Un⸗ terſchied der Nationen gleichmäßig verurteilten Fälſcherſtandal dazu mißbrauchen, uns zu verdächtigen und zu beleidigen. Eine gewiſſe Pariſer Hetzpreſſe betrachtet es offenbar trotz des vielgerühmten Geiſtes von Locarno nach wie vor als ihre Lebensaufgabe, alles was in der Welt geſchieht oder nicht geſchieht, dazu auszuſchlachten, um uns zu verleumden und in Mißkredit zu bringen. Der Zufall fügte es, daß die Maſchinen, mit denen die Falſiftkate in Budapeſt ge⸗ druckt wurden, von einer Leipziger Maſchinenfabrik geliefert worden waren. Selbſtverſtändlich in Unkenntnis des Zweckes, dem ſie dienen ſollten. Für die Pariſer Hetzpreſſe iſt das jedoch Grund genug, ihr offenbar ſehr leichtgläubiges Leſerpublikum immer aufs neue vor dem weltumſpannenden Netze deutſcher Intriguen zu warnen. Die —ͤͤ——— zufallenden auf 184 Millionen zu ſchätzen. 2. Sele. Nr. 12 Siitüdung, die ſich der Parlſer Mattn“ auf dieſem Gebiete geſtern; geleiſtet hat und die wir in unſerem heutigen Mittagsblatt wieder⸗ gegeben haben, iſt ſo phantal⸗iſch, daß es für die Tatſache ihrer Ver⸗ öffentlichung in der franzöſiſchen Preſſe nur zwei Möglichkeiten geben kann: entweder leiden die Leute, bie ſo etwas veröffentlichen und glauben, an unheilbarem Verfolgungswahn oder ſie glauben ſelbſt nicht, was ſie ſchreiben und reden, verbreiten alſo ſolchen aufgelegten Unſinn wider beſſeres Wiſſen. Und warum? Um für die dunklen, uns Deutſche freilich ſo durchaus klaren Abſichten ihrer Hinter⸗ männer, den Boden zu bereiten und diesſeits wie jenſeits der Grenz⸗ pꝓfähle das Volk nicht zur Ruhe kommen zu laſſen. Die vorgeſchützte Sorge des„Matin um die angeblich gefährdete Sicherheit der franzöſiſchen Beſatzungstruppen in Deutſchland zeigt nur zu deutlich wohin die Reiſe gehen ſoll. Pflicht unſerer Reichsregierung iſt es, ſich gegen dieſe auch nach Locarno fortgeſetzte franzöſiſche Verleumdungshetze gegen alles Deutſche aufs energiſchſte zu verwahren. Vornehme Zurückhaltung ſcheint uns dieſen Leuten und ihren Methoden gegenüber nicht an⸗ gebracht zu ſein. Nichts iſt ſo dumm, daß es nicht von den vielen Dummen und uns feindlich geſinnten Leuten in der Welt geglaubt würde. H. A. M. Um die Fürſtenabſindung [el Berün, 8. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Rechtsausſchuß des Reichstags ſetzte die Bereuung über die vermögenstechtliche Uus⸗ einanderſetzung mit den früher regierenden Fürſtenhäu ern fort. Der 7 Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff führte aus, daß, als eußen den Vergleich ſchloß, von der preußiſchen Stalatsreg erung angenommen werden mußte, daß mit einer reichsgeſetzlichen Rege⸗ —1 der Frage nicht mehr gerechnet werden könne, insbeſondere nach der Ablehnung des entſprechenden ſozialdemokratiſchen Antrags im Plenum. Andererſeits konnte Preußen die Auseinanderſetzung den Gerichten nicht mehr überlaſſen, ohne daß der preußiſche Staat großen Schaden erlitten hätte. Deshalb erhielt der Finanz niniſter die Ermächtigung zum Abſchluß des Vergleichs. Nunmehr ſei Preu⸗ ßen verpflichtet, den Vergleich auch durchzuführen. Preußen habe ihn nicht freudigen Herzens angenommen und wenn jetzt in letzter Stunde eine anhee Möglichkeit der vermögensrechtlichen Auseinan⸗ Derſetzung mit dem Könkgshaus durch reichsgeſetzliche Regelung ge⸗ baten würde, ſo werde ſelbſtverſtändlich Preußen davon Gebrauch machen. Die Frage nach den bisher entſtandenen Unzuträglich'eiten ſei nicht einſach zu beantworten. Belanntlich ſind die Urteiſe der Gerichte ſo ausgeſcrlen, daß der Staat ungeheuren Schaden er⸗ litten hätle, wenn die Staatsregierung nicht den Vergleichsweg be⸗ 5 hätte. Schuld daran ſei die eigenartige Rechtslage. Der ümiſter erläutert das an einigen Beiſpielen. Man dürfe den Ge⸗ richten nicht leichtſinnige Vorwürfe machen, weil ſie eben durch Kabinettsorder und das rechtskräftige Urteil des Obertribunals ge⸗ bunden ſeien. Anders ſtände es mit der Auslegung des Willens von Wilhelm I. bezüglich Oels. Hier handle es ſich um den je⸗ weiligen erſten Thronfolger. Der vormalige Kronprinz, der ſetzt auf Oels Anſpruch erhebt, iſt aber nicht mehr Thronfolger. Oels gehörf wohl infolgedeſſen zum Staatseigentum Das alles ſeien Mängel. die uns zwingen, die Entſcheidung nicht den Gerichten zu über⸗ laſſen, ſondern den Weg des Vergleichs zu beſchreiten. Auf Fragen er Abgeordneten exklärte der preußiſche Finanzminiſter, nach dem Vergleich ſei der Wert der dem Staate zufallenden Vermögens⸗ ſtücke auf 686 Miklionen, der Wert der den Hohenzollern 2 Darin ſeien aber auch die enthalten, die— wie z B. Schloß Wil⸗ helmshöhe bei Kaſſel— unſtreitig Staatsbeſitz ſind. Für die Aus⸗ eimanderſetzung mit den im Jahre 1815 mediadiſierten u. dep ſſedier⸗ ten Fürſtenhäuſern ſei ein Senat des Reichsgerichts als Schledsge⸗ rich beſt chsgerichts ch edsge worden Der jetzige preußiſche Vergleich umterſcheide ſich von dem 1929 vorgeſchlagenen dadurch, daß damals dem Hohen⸗ gollernhauſe noch 100 Millionen Mark zugeſprochen wurden, die jetzt fortgeſallen ſind. Da es ſich aber um entwertete 100 Millionen iermark handelte, ſei der jetzige Vergleich nicht weſentlich günſti⸗ ger als der frühere. Die preußiſche Regierung, ſo ſchloß der Mini⸗ ſter, würden den jetzigen Vergleich nicht abgeſchloſſen haben, wenn ſie freie Hand gehabt hätte. Se war aber nach Lage der Verhält⸗ niſſe dazu gezwungen. Der Miniſter erklärte ſich bereit, dem Aus⸗ ſchuß die Urteile, in den um die einzelnen Objekte ſchwebenden Pro⸗ zeſſe zugänglich zu machen. Der Abg. Koch⸗Weſer(Dem.) wies darauf hin, daß under den im Vergleich als dem Staat zufallend aufgeführten Schlöſſern, ſich Schlöſſer im Werte von 350 Millionen befinden, die uſthg zmmer Staatseigentum waren. Es wäre darum zweckmäßig. eine Auſſtellung darüber zu geben, wie der e d über die ſtrittigen Bermögensſtücke ausgefall. 15 Der Mimiſter erklärte ſich bereit, Mater eine ſolche Aufſtellung beizubringen. ngen. Stabiliſterung der indiſchen wäbrung. Um die Stabdiliſterung der indiſchen Währung einzuleiten. war elne königliche Kommiffion eingeſetzt worden. dſe ihre Unterſuchung in Indien nabezu abaeſchlof⸗ ſen bat. Das Ergebnis der Unterſuchung wird als aünſtig angeſehen. Die Kommiſſion wird ſich nach dem„Dalln Telearaph“ in nächſter Zeit nach Amerika begeben, um ſich über die Abſichten amerlikaniſcher Finanzkreiſe zu unterrichten. Zurückweiſung italieniſcher Seſchwerden oͤurch Noroͤtirol 8 Auf eine„Beſchwerde“ des Innsbrucker italteniſchen General⸗ konſuls beim Landeshauptmann wegen„Aufhetzung des Südtiroler Deutſchtums gegen Italien durch die Nordtiroler Preſſe“ haben deren Vertreter eine einmütige Antwort erteilt. In ihr wird gegen die italieniſche Zumutung, die moraliſche Unterſtützung der Deut⸗ ſchen Südtirols aufzugeben, Verwahrung eingelegt und betont, daß den deutſchen Zeitungen Nordtirols der Einkaß in Südtirol prckk⸗ kiſch perwehrt werde. Ferner weiſt die Antwort auf die national Bedrückung der Deutſchen Südtirols hin, die ſich auf geſetzlichem Wege nicht wehren können ſowie auf den Vernichtungskampf der Faſsiſten gegen die deutſche Schulperwaltung, Gerichtsverwaltung und die Zeitungen. Angeſichts der Unterdrückung der deutſchen Preſſe Südtirols erklären die nordtiroler Blätter es als ihre Pflicht, Meldungen über die Gewalttaten in Südtiror überallhin zu berbreiten. Zum bulgariſchen Kabinetiswechſel „Daily Telegraph“ führt den Wechſel des Kabinetts darauf zu⸗ rück. daß Bulgarien bemüht ſei, eine Auslandsanleihe für die Flüchklinge aus Thrazien und anderen Landesteilen zu erbalten. um die es ſich ſchon ſeit längerer Zeit bemüht babe. Man habe aber Bulgarien wiſſen laſſen, daß ein Kabinett Zankoff eine Anleihe nicht erhalten würde. Nachdem ſich nun Zankoff endaültia von dieſem Hindernis überzeugt habe, hätte er ſich bereit erklärt, einem anderen Kabinett Platz zu machen. Letzte meldungen Heidelberger Chronik kr. Heidelberg. 8. Jan.(Eig. Bericht.) Der Heidelberger Stadt⸗ rat hat auf Anregung der Facharuppe der Drvaiſten und mit Zu⸗ ſtimmung des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts die Einrich⸗ tung einer Fachabteiluna für Droaiſten an der Handels⸗ ſchule beſchloſſen. In dieſer ſollen die Bebürfniſſe des Drogen⸗ geſchäfts entſprechende Berückſichtigung finden und die Schüler be⸗ fähiat werden, an der Gehilfenprüfuna des Reichsverhandes der Dro⸗ giſten mit Erfolg teilzunehmen. Der Unterricht erſtreckt ſich auf die allgemein bildenden Fächer Religion. Deutſch, Betriebslehre mit 7 Wochenſtunden und auf den Fachunterricht in Chemie, Botanik und Drogenkunde mit 5 Wochenſtunden. Ein beſonderes Droaiſtenprak⸗ tikum, das in der Hauptſache mit techniſchen Fertigkeiten vertraut macht und Verhaltunasmaßregeln gibt für Lagerung und Verkauf von Waren, ſowie für die Herſtellung von einzelnen Spezialartikeln wird an einem Wochenabend mit 2 Stunden abgehalten werden und von einem Vertreter der örtlichen Facharuppe geleitet. Zum Aukounglück an der Skiftsmühle Kr. Heidelberg, 8. Jau. Wie ſchon kurz berichtet, wies die Leiche der Frau Dr. Vogel, die in die Anatomie verbracht wor. den iſt, keinerkei Verletzungen auf. Aller Schmuck, wie Ringe uſw. war noch vorhanden, nicht einmal der Kamm war dem Haar ent⸗ fallen. Der Tod iſt übrigens durch Her 99 chlag eingetreten, wahrſcheinlich im des Unglücks ſelbſt. Die Sektion der Leiche erfolgt heute, die Feuerbeſtattung am Samstag nachmittag. Wechſel im Kölner Polizeipräſidium Aöln. 8. Jan. Oberrealerunasrat Kanditt vom Vollzeivräſi⸗ dium in Kiel iſt der hieſigen ſtaatlichen Polizeiperwaltuna als ſtändi⸗ ger Vertreter des Polizeipräſidenten anſtelle des nach Berlin beru⸗ fenen Oberregierunasrates froitzbeim zugeteilt worden. Felsblöcke auf den Schienen — Iſerlohn, 8. Jan. Geſtern abend gegen 10 Uhr löſten ſich bei der Duͤrchfahrt des Perſonenzuges in einem Felsabſchnitt der Strecke Letmathe—Frbndenberg mehrere große Felsſtücke und fielen in das Fahrgeleiſe, ſodaß der Zug nicht weiter fahren konnte. Die Zuglokomotive und ein Wagen 4. Klaſſe wurden beſchädigt. Perſonen wurden nicht verletzt.* Erdſtöße — Condon, 8. Jan. Nach einer Meldung aus Teheran wur⸗ den in Schirwan, der Hauptſtadt der Provinz Khowaſſan, ſtarke Erd⸗ ſtöße verſpürt. Zwei Dörfer dieſer Provinz wurden vollſtändig zer⸗ ſtört und ſämtliche Einwohner mit Ausnahme von elf, die ſchwer ver⸗ wohner unter Unterkunft. Waſhingkon, 8. Jan.(Speztalkabeſdienſt der United Preß.) Der Parker Gilbert wird am 16. Januar die Rückreiſe nach Berlin antreten. „Griechenland bleibt friedliebend.“ Der ariechiſche Diktator Pangalos proteſtiert in einer Veröffentlichung gegen die Zeitungs⸗ ſtimmen, die ihm kriegeriſche Abſichten zuſchreihen. Das griechiſche olk ſei friedliebend und werde ſich im Rahmen der deſtebenden Ver⸗ träge halten. Angeregt durch den Geiſt von Lorarnd boffe er, daß in nächſter Zukunft ein Garantievakt für den Balkan unterzeichnet werde. welcher als Ergänzung zu den Locarnoverträgen der Großmächte gedacht ſei. medͤiziniſche Amſchau dier winter als Geſundheitspfleger Von Dr. med. Cordes, Frauenärztin(Berlin) Wenn die aute Zeit“ gelobt wird dann möchte ich den o⸗ benden eins entgeqaen„was viele Schäden der neuen aufwiegt. wWas ſie uns vorenthalten hat. das iſt das Freundſchaftsverbältnis zum Winter. in das wir gekommen ſind und das wächſt und ſteiat. uns Körper und Seele ertüchtigt. uns berausnimmt aus dem Qualm der Großſtadt. aus der Erſchlaffung, in die uns das mehr oder min⸗ dere Berſchwinden der Sonne brinat. Die„gute alte Zeit“ verband unſere Großväter und mütter zu beſchaulicher Sonntagsrube um den warmen Ofen, die Zeit wurde ae⸗ kürzt mit Kartenſpiel und ſonſtigen zeitgemäßen Veranügen. Uns aber wurde ein Pflänzlein geboren, das ſchon aanz kräftia die ſtarre Eis⸗ und Schneeſchicht durchdrang. das immer mehr erſtar⸗ ken möge und uns nach aufreibender Wochenarbeit hinausführt au erhebender und beglückender Reinheit der Natur: der Winterſport. Und er iſt es, der aus dem Feind einen Freund gemacht hat und der uns den Winter inſonderheit in Form der ſo beliebten Winter⸗ kuren noch weiter als Wohltäter zeigt. Das verbindende Glied zwiſchen Winterſport und Winterkuren ſind die Vorzüge des Winterklimas. Zunächſt der Kontraſt zwiſchen Berufsſtätte und Natur. dann eine Reihe von Eigentümlichkeiten. die in phnſiologiſcher Hinſicht von ganz beſonderer Bedeutung ſind. Die außetordentlich niedere Temperatur regt das Wechſelſplel der Wärme⸗ regulation und damit den Stoffwechſel aufs beſte an. ferner die Dünne und Trockenheit der Luft, die, völlia ſtaubfrei aeworden iſt. und endlich die Beſonnüng. dieſer unvergleichliche Geſundheitsfaktor. Somit ſind die Wirkungen des Winterſports, ſowie die Wirkun⸗ gen des Winterklimas als heilende und kräfttaende Kur bei weitem. kichtig angewandt, nachdrücklicher und intenſiver als Sommerkuren. Manniafach ift die Abwechſelung des Winterſports: Schlitten⸗ fahrt. Rodeln. Eislauf. Schneeſchußlauf, Rennwolf fordern zur Be⸗ tätigung auf: ſeltener geübte Arten wie Eishocken. Bobfleiah. Eis⸗ ſchie ßen. Skeleton bieten fröhliche Abweflung. 88 Das Hauptziel der heutigen Medizin iſt die Geſunderhaltung⸗ Der Winter gibt durch den Sport einerſeits, durch die Winterkuren andererſeits der Medizin wichtige Mittel zu dieſem Zwecke in die Hand Aber es iſt falſch. anzunehmen, daß nur⸗die Hochaebirge allein Heilmittet im Sinne einer Winterkur bieten. Das deutſche Mittel⸗ gebirge bieſet die Vorzüge für alle Geſchmackslagen, kann die einzig⸗ artige Schweizer Alpenwelt erſetzen, ſa iſt bei Menſchen, die wenig f * ſowie Erkrankungen der Atmungsorgane, Nachkuren für Grippe uſw. Winterklima erfordert 8 bis 14 Tage, ſo daß bei weiter Reiſe und nur kurzer Jeit zum Aufenthalt die Wirkung in Frage geſtellt wer⸗ den kann. So ſind bei weitem die deutſchen Winterkurorte vorzllzie⸗ hen. Wir haben im Rieſengebirge zahlreiche Kurorte und Winter⸗ ſportrlätze, auch im Harz, in Thüringen. im ſächſiſchen Erzaebirge und in Schleſien. Ueberall findet ſich für alle Anſprüche der verſchieden⸗ ſten Art Gelegenheit, zu ihrem Rechte zu kommen. Wer weiter nach dem Süden will. hat im Schwarzwald Gelegenbeit zu Winterſport und ⸗kuren. ſowie in den Bayeriſchen Alpen. die troz des Hochgebir⸗ ges Mittelgebirgscharakter haben, da die Kurorte unter 1000 Meter lienen. 11 Selbſtverſtändlich muß bei Erkrankungskuren der ärztliche Rat eingeholt werden. Neben günſtiger Beeinfluſſung der Nervoſttät, Blutarmut und Bleichſucht kommt das Klima auch für engliſche Krankheit, Tuberkuloſe der Lungen, inſonderheit der Knochen uſw., in Betracht. Der größte Teil des deutſchen Jahres gehört dem Winter. Es iſt gut, daß wir einen Pakt mit ihm geſchloſſen haben. daß er in ſeiner winterlichen Sonne uns neue Geſundheit. neue Kraft bietet. dieſe Zeit zu überdauern. Der Skorbut Von Dr. Cöhmann(Bieleſeld) Der Name Skorbut oder Scharbock iſt holländiſchen Ur⸗ ſprungs und läßt damit ſchon vermuten, was jedem Seegeſchichten leſenden Jungen bekannt iſt, daß dieſe Krankheit, die ebenſo merk⸗ würdig wie ihr Name iſt, eine beſondere Bedeutung für ſeefahrende Leute beſitzt bezw. beſeſſen hat Und in der Tat war dieſes Leiden bis vor wenigen Jahren in kultioierten Ländern als Landkrankheit faſt unbekannt geworden, während es früher eine weitverbreilete ſchwere Plage geweſen. Leider iſt dieſer ſoeben feſtgeſtellte Vorzug der Kultur, wie ſo mancher andere auch, durch die furchtbare Kaza⸗ ſtrophe, die unſer Land und Volk betroffen hat, ernſtlich bedroht. Der Skorbut, der uns nur noch als eine Art„Segelſchiffkrankheit“ und auch da nur noch auf beſonders langen Fahrten vorkam, zeigt ſich überall im Lande und fordert ihre Opfer. Aus manchen Kran⸗ kenhäuſern, beſonders großſtädtiſchen, wird eine mehr oder minder erhebliche Anzahl Skorbutkranker gemeldet. Um dieſe ſehr bedenk⸗ liche Erſcheinung zu perſtehen, muß man wiſſen, was Skorbut iſt und wie bezw. unter welchen Vorausſetzungen er ſich entwickelt. Die tieferen Urſachen dieſer Kranßheit ſind noch unbekannt, letzt wurden. getöfet. In den benachbarten Gebieten ſeien viele Ein. Freflug, den 6. Junuar 192 Badiſche Politik was„will“ eigentlich die Sozialdemokratie! Die Karlsruber Ortsoraaniſation der Sozialdemokratie bal ſich, wie berichtet, in einer ſtarkbeſuchten Parteiverſammlung mit allen gegen etwa 20 Stimmen für die aroße Koalition ausceſprochen. Entſchließungen mit gegenteiliger Auffaſſung ſind mit demſelben Stimmenverhältnis abgelehnt worden. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich — und vor ollem die Befürworter der Entſchließung werden ſich darüber nicht im Unklaren ſein—, daß dieſe Karlsruher Schwalbe noch nicht den aroßen Koalitions⸗Sommer bedeutet. Wir geben un⸗ auch nicht der Illuſion hin. daß nunmehr die ſozfaldemokratiſche Reichstagsfraktion mit fliegenden Fahnen in das entaegengeſetzte La⸗ ger ziehen wird. nachdem von Baden aus das Sianal aufoeſteckt wurde. Uns intereſſiert in dieſem Zuſammenhbana die möalſche Rückwirkung auf Baden. lediglich inſofern. als wir die Frage aufwerfen möchten, wie die Karlsruher Sozialdemokratie über den Widerſpruch binwea⸗ kommt. im Reich für die aroße Koalition und in Baden dagegen zu lein. Der Referent in jener Karlsruher Verſammlung. der Aba, Schöpflin, machte es ſich ſeicht. Nach dem Bericht des ⸗Volksfreund erklärte er:„Im Reich bin ich für die große Koalition, aber nicht in Baden. Begründung: Vakat. Es iſt nicht unſere Aufqabe. dieſe Gründe ſelbſt berauszuſuchen. Wir ſtellen lediglich feſt, daß die Fraae der aroßen Koalition für die Sozialdemokratie weniger eine Prin⸗ zipien⸗, als eine Nützlichkeitsfrane zu ſein ſcheint, wobei letzten En⸗ des dle Zahlenverhältniſſe der Mandate den Ausſchlaa geben. Alſo Opportuntsmus in reinſter Form. Dann ſoll man aber nicht immer ſo tun, als ob man Säulen der Grundſatzfeſtigkeit darſtelle auf denen man eine neue wirtſchaftlich: und geſellſchaftliche Weltordnung auf⸗ bauen könnte. Schöpfins Pronunciomento für de große Koclition hat mm, ebenfalls nach dem„Volksfreund“, eine„leidenſchaftliche aber ſach⸗ iche Ausſprache herbeigeführt. Was die einzelnen Diskuſſions⸗ redner dafür oder dagegen ſegten, erſcheint belarglos— 1 den Ausführungen der beiden ſozialdemokratiſchen Mitglieder der badi⸗ ſchen Regierung, des Staatsrats Marum und des Miniſters Remmele, die ſich beide für die große Koalition ausſprachen. An beiden offenbarte ſich ſo recht Rathenaus bekanntes Wort vom Zwang gum Schaffen als der Quelle politiſcher Vernunft. Marum Wandte ſich gegen die Gefühlspolitik und Remmele gegen die Sucht, ſich der Verantwortung zu entziehen, denn dann, ſo ſagte er wört⸗ lich,„treiben wir zwangsweiſe einem Zuſtand zu, der uns ſpäter noch mehr Schwierigleiten bereitet und der Parfei ungeheuer Ab⸗ bruch tut.“ Das Schlußwort hatte der Abg. Schöpflin, der dabei den bemerkenswerten Ausſpruch tat, daß auch der Sozialdemokrat aus den Zeitereigniſſen hinzulernen müſſe. Er dürfe„nicht der kon⸗ ſervatipſte Menſch auf der Welt“ ſein! Hier wird alſo auch einmol hingewieſen, in die die Sozialdemokratie immer mehr gerät. Schließ⸗ lich formulierte Schöpflin noch eine Warnung, die in der Rede einez Führers einer Maſſenpartei beſonders merkwürdig erſcheint. Er ſagte nämlich, daß man ſich nicht allzuſehr auf die indifferente Maſſe verlaſfen und die Taktik der Partei nachihr ein⸗ richten ſolle. Noch vor wenigen Wochen hieß es anders, Als bei den erſten taſtenden Verſuchen im Reich zu einer Einjgung zu kom⸗ men, die Frage an die Sozialdemokratie nach ihren Wünſchen und Forderungen gerichtet wurde, der„Vorwärts“ die ſtolze Anr⸗ wort, daß man ſich noch den Wünſchen der Maſſe richte. Und nun⸗ arge Keßerei gegen den Geiſt des heiligen Marxismus? als ihm zukommt. er iſt charakteriſtiſch für ur zlaldemokratiſchen Landesausſchuſſes vom 11. November, der die große Koalition gegen eine ſchwache Minderheit ablehnte Der Frei⸗ burger Gruppe um Engler, die von Anfang an dafür war. hat ſich ſpalten war, im bejghenden Sinne zugeſellt Dagegen nach wie vor Mannheim aus, auch äußerlich in ſchärfſter Form. Angeſichts dieſes Wirrwarrs iſt die Forderung Marums, den„Mut zur Verantwortung zu haben, offen ſagen was wir wollen und können“, nicht ganz unberechtigt. Nur ſcheint ſie etwas Unmögiches zu verlangen, denn die Sozialdemokratie konn nicht wie ſie will— — aber was ſie will, weiß ſie nicht!h R. F. die pariſer Luftfahrt⸗Ronferenz Preſſe weiterhin durch Kommentare begleitet, die die Gegenſätze klar erkennen laſſen. Das„Journal“ veröffentlicht einen längeren Artitel ſeines Berliner Korreſpondenten, der ſich: gegen die deutſche Sportfliegerei richtet. Die Sportflugzeug⸗G. M„b.., die ein Dutzend Flugſchulen unterhalte, bilde im Jahre 600 Flieger aus. Die Sportflugbereine hätten etwa 20 000 Mit⸗ ertdorben hätten. Das ſind Angaben, die ſich in keiner Weife mit den der Bote ſchafterkonfereng katſächlich bekannten Zahlen decken. Zeit haben, bei weitem vorzußlehen, denn die Anpaſſung an das ſund Aufenthalt in dumpfen und lichtarmen Räumen ihre Entwick⸗ lung begünſtigen. Man hat im einzelnen bald den Mangel an friſchen Vegetabilien(Gemüſe), bald ungenügende Fleiſchnahrung, bald Mangel oder Ueberſchuß an beſtimmten Nährſalzen(Kali⸗ mangel, Kochſalzüberſchuß) als die eigentliche Urſache angenommen. Wahrſcheinlich ſind dieſes alles nur vorbereitende Schädi⸗ gungen, auf deren Boden dann durch irgend ein beſonderes Gift oder infektiöſes Moment die Krankheit entſteht. Für letztere Annahme ſpricht das epidemiſche Auftreten des Skorbut. In früheren Zeiten mit ihren ſchlechten hygieniſchen Verhältniſſen kamen gelegentlich ſehr gefährliche Skorbut⸗Epidemien vor unter ſchlecht verpflegten Armeen, in belagerten Städten und auf Schiffen. In Kriegszeiten und in Zeiten von Hungersnot tritt der Skorbut faſt immer ver⸗ heerend auf.— In ruhigen, normalen Zeitläuften dagegen konnte man nur noch ein gelegentliches Vorkommen einzelner Fälle oder umbedeutender, leicht abgegrenzter Krankheitsherde in Strafanſtal⸗ ten, Kaſernen uſw. mit hygieniſch ungünſtigen Verhältniſſen becb⸗ achten. Und auch derartige Fälle wurden zuletzt in unſerem hygie ⸗ niſch hochentwickelten Lande immer ſeltener, ja kamen wohl kaum noch vor! Jetzt iſt das wieder anders geworden: Die ungeahnt großen Ernährungsſchwierigkeiten, mit denen immer weitere Volks⸗ kreiſe zu ringen haben und die ſich ſowohl in wirklichem Mangel als auch in einer höchſt bedenklichen Einſeitigkeit der Er⸗ nährung äußern, haben uns auch den Skorbut wieder ins Land gebracht. 5 Das Weſen der Krankheit beſteht in eigenartigen, verſchieden umfangreichen Blutaustritten in die Haut, die Schleimhäute und inneren Organe, ohne daß eine beſondere Schädlichkeit auf die be⸗ treffende Stelle äußerlich eingewirkt hätte, und in einer gleichzeitigen ſchweren Mundentzündung.— Die Krankheit beainnt mit Allgemein⸗ erſcheinungen, deren Entwicklung ſich über einige Tage oder auch Wachen hinzieht: Matti⸗keit. Schwere in den Beinen, Muskelfe,more zen und leichte Ermüdbarkeit. Unter weiterem Fortichreiten deſer allgemeinen Verfallserſcheinungen bildet ſich die ſchwere Zahnel ſch⸗ udung aus, die beſonders kennzeichnend für dieſes Leiden iſt. Das Zahnfleiſch nimmt eine bläuſiche Färbung an, lockert ſich auf es heſteht große Schmerzempfindlichkeit, die das Kauen feſt unmög⸗ lich macht und die Ernährung erſchwert: ein ſehr übler Geruch ent⸗ ſtrömt dem Munde. Dieſe krankbaften Veränderungen in der Mytnd⸗ höhle pflegen in den meiſten Fällen einen ſehr erheblichen Grad zu erreichen und ſind gelegentlich die direkte Urſache einer tödlich verlaufenden allgemeinen Blutvergiftung.— Bald nach Beginn der Mundentzündung ſtellen ſich an den verſchiedenſten Stellen und Or⸗ Sicher iſt nur, daß ſchlechte, beſonder⸗ einſeitige Ernährung ganen des Körpers Blutungen ein. aus ſozialdemokral em Munde auf die Gefahr der Verſteinerung mehr dieſe Warnung Schöpflins vor der Maſſe? Iſt das nicht ſchon Man braucht dem Karlsruher Beſchluß nicht mehr Bedenepeg einander, das auch innerhalb der badiſchen Sozialdemo⸗ kratie herrſcht. Man erinnere ſich des bekannten Beſchluſſes des ſo⸗ nun auch die Karlsruher Organiſation die urſprünglich hälftig ge⸗ ſpricht ſich Die Verhandlungen über die Luftfahrt werden von der Pariſer glieder in Deutſchland und verfügten zur Zeit über 1100 diplo⸗ mierte Flieger, don denen 800 ſchon Ende 1924 ihren Flugſchein und zeiat ſtarke Neigung zu Blutungen und geichwürigem Zerfall. Zunächſt fallen die Haut⸗ nen ene eeeeeern ereeeeeee Dere Mensteiger estesg(ibeng-· novgab 3. Seite. Nr. 12 — den 8. Januar 1926 Städtiſche Nachrichten Aus Mannheims Sagenwelt Dunkle Kunde 1 1 Diunkte Kunde geht im Volke. Dunkle Kunde, die erzählt von grauer Vorzeit: da im ſumpfigen Lande unſerer Heimat noch die Menſchen lebten in unberührter Wildheit. Da die Welt noch erfüllt war von Namen der Völker, die früher die Welt beherrſchten. Und die dunkle Kunde ſagt, daß ſich viele jener Menſchen, die in dem nordiſchen Lande wohnten, zuſammengefunden in gemeinſamer Wohnſtätte an der Stelle, wo heute unſere Stadt ſich erhebt. Die „Stadt des Mannus“ ſoll ſie geheißen haben. Freilich ſind die Spuren alle verwiſcht aus jenen Tagen: kam doch die wilde Zeit, die die Völker durcheinander warf, die die Gexmanen durch die römi⸗ ſchen Lande ſingend ziehen ſah: die Völkerwanderung! Da ſollen die Hunnen, ſo geht die Mär, auch jene„Stadt des Mannus“ völlig zerſtört haben.—— Und die andere Rede geht: aus der Zeit, da die Römer vor⸗ drangen ins germaniſche Land. Da ſoll eine römiſche Burg geſtan⸗ den haben am Zuſammenfluß von Neckar und Rhein: dieſe Stelle EN aber mag dort geweſen ſein, wo ſpäter ſich die Burg Eichelsheim erhob. Hat wohl in ſpäterer Zeit der Neckar ſeinen Lauf ver⸗ ändert, ſo daß er weiter nordwärts dem Rhein die Hand reichte, wührend nur ein Seitenarm des Rheins noch die Eichelsheimfeſte umrauſchte. Dort an der Römerburg mögen die römiſchen Soldaten über den Rhein geſetzt worden ſein, als ſie ins Neckartal vordringen wollten, um die Macht zu verbreiten des römiſchen Adlers. 1. Der Vater Rhein und der Rheinmüller 0 Wier hat ihn noch nicht gehört, den Vater Rhein mit dem ſchilf⸗ genen Haar, mit dem langen Bart. Wer kennt nicht das Rauſchen der Waſſer, wenn man zu ſpäter Stunde an dem Ufer des Stromes ſteht? Wahrhaftig, das iſt der Alte, der da drunten mit ſeinem Dreizack das grüne Waſſer aufwühlt, daß es ſich oben kräuſelt in unzähigen Wellen, deren Schaumkrönchen einen Augen⸗ blick im Mondlicht flimmern, um dann ſich aufzulöſen im Waſſer des Stromes. Freilich: nur ſelten zelgt ſich der Vater Rhein den Menſchen. Aber einmal, da wurde er doch geſehen. Vom Müllersknecht, der in der Mühle bei der Rheinbrücke arbeitete. Der kam eines Tages nanz aufgeregt in die Dorfſchenke von dem nahen Fiſcherdorf Mann⸗ heim. Bleich war der Burſche wie der Tod. Zuerſt konnte er auf aall die Fragen der Gäſte keine Antwort geben. Aber nach einigen Minuten begann er zu erzählen:„Denkt euch, die Mühle mitſamt dem Müller iſt in den Rhein geſunken!“ Da ſprangen ſie auf: die Mühle kannten ſie gar wohl, ließen ſie doch dort ihr Korn mah⸗ len. Und der Müller war ihnen wohlbekannt: der hartherzige und neizige Müller. „In den Rhein geſunken?“ Sie konntens nicht faſſen. Schließ⸗ lich aber drängte einer den Müllersknecht:„Erzähl' doch einmal!“ Da begann der Knecht zu erzählen:„Ich hatte geſtern abend Mühl⸗ 0 wache. Der Müller war über Land gegangen. Wie ich ſo dem Mühlwerk zuſchaute, pochte es auf einmal draußen an der Tür. Wer mag das ſein? dachte ich und holte eine Laterne. Gerade als ich die Türe öffnen wollte, klopfte es draußen noch einmal. Ich öffnete. Da fiel der Schein meiner Laterne auf einen alten Mann, der in einen geflickten Mantel gehüllt.„Ach gebt mir doch Unter⸗ kunft für die Nacht, ich bin codmüde und kann nicht mehr weiter!“ zGut daß da der alte Müller nicht da war!“ fiel da ein Gaſt dem Burſchen ins Wort. Der nickte verſtändnisvoll mit dem Kopf. „Was follte ich tun? Zwar jagte der Müller ſeden von der Türe, aber ich hatte doch zu großes Mitleid mit dem Alten. So gab ich ihm dann einen Haufen trockenen Schilſes, er legte ſich hin und ſchlief ſofort ein Nach einer Stunde kommt der Müller. Was meint ihr. wie der geſchimpft hat. Mich und den Alten! Und den Alten ſtieß er ſogar hinaus in die Nacht:„Hinaus mit dit, Alter!“ Ich ſtand anaſtvoll neben dem Müller. Der wollte gerade die Tür zuſchlagen, da erhob ſich draußen auf dem Strom ein Getöſe und auf einmal rief der Alte mit furchtbarer Stimme:„Warte, du böſer Mann] Schon fahrelang treibe ich dein Mühlrad und nun gönnſt du mir nſcht eine Stunde der Ruhe. Warte, jetzt ſollſt du beſtraft werden. Ich bin der Alte vom Rhein.“ Da erſchrak der Müller Zu mir aber rief der Alte: „Dir aber, braver Müllersknecht, Bleib' dankbar ich ergeben; 8 Beſteig den Kahn und rudere recht, Lang' freu' dich meiner Reben! Sch ſtieg in den Kahn und fuhr drauflos. Auf einmal war der Alte Da beftel mich eine große Angſt und ich ruderte mit aller Kraft. Plötzlich hörte ich ein furchtbares Krachen. Wie ich zurückſchauute, ſah ich gerade noch die leßten Reſte der Müble im Waſſer verſchwinden!“„Der Vater Rhein, der Vater Rhein! ſagte nachdenklich der Wirt.„Kommt, wir wollen einmal hinaus. sehen!“ Als ſie pinauskamen floß der Strom ruhig dahin, als ſel nichts geweſen. Aber die Mühle war verſchwunden. blutungen ins Auge, die teils punktartig klein, teils in ausgedehnten Flecken auftreten und ſich zu blutgefüllten Blaſen und den ſogenann⸗ ten fkorbutiſchen Geſchwüren entwickeln können. Dieſe Geſchwüre Heilen auffallend langſam und bluten leicht.— 105 10 Beſonders rzhaft ſind die in allen ſchweren en nicht 5 ausgedehnten Blutungen in die Muskilatur, in die Gelenke und in die Knochen ſelbſt. Exſtrecken ſich die Blutungen in die Umgebung der großen Nervenſtämme, ſo kommt es zu ſehr heftigen Nervenſchmerzen. Auch die Körperhöhlen(Bauch⸗ höhle), der Darm, die Nieren uſw. werden in Mitleidenſchaft ge⸗ Zogen, und gelten Blutungen in dieſen inneren Regionen und Or⸗ ganen im allgemeinen als übles Vorzeichen. Unter dem Einfluß der Blutungen verſchlechtert ſich auffallend die allgemeine Beſchaffen⸗ beit des Biutes. Cs feitt eine Verwäſſerung der Blutflüſſigteit und —— eine Abnahme des Blutfarhſtoffes und der roten Blutkörperchen ein: die Biatnenbldung ſehll während des Beſtehens der Krankheit faſt 1 völlſtändig. Erſt nach Ablauf derſelben kommt es zu lebhafter Blut⸗ neubildung. Der Verlauf einer Skorbuterkrankung richtet ſich nach der Schwere des einzelnen Falles dann aber noch— beim Skorbu von ganz außerordentlicher Bedeutung!— nach den hygieniſchen Verhältniſſen und Ernährungsmöglichkeiten, unter denen die Be⸗ handlung erfolgen kann. Es gibt kaum eine andere Krankheit, die ſo überraſchend zeigt, was güte Krankenpflege vermag.— In der Schwere des Krankheitsverlaufes kommen die verſchiedenſten Ad⸗ ſtufungen vor: es gibt Fälle, in denen die Kranken kaum bettlägerig merden, und folche, die in wenigen Tagen zum Tode führen. Im gro⸗ ßen und ganzen iſt die Vorausſage trotz der Schwere manchen Krank⸗ heiksbildes nicht ungünſtig: die Mehrzahl der Skorbutkranken geneſen vorausgefetzt, daß eelet iſt die Neigung des Skorbüts zu Rückfällen. wodurch der Krankheitsverlauf erheblich in die Länge gezogen werden kann. uuoeber die eigentliche Behandlung kann hier nur das We⸗ ſentliche kurz anoeführt werden. Die ſchwere entzündliche Afſvellon des Mundes, beſonders des Zahnfleiſ hes, bedarf forgfältigſter lo⸗ kaler Behandlung. Neinlichkeit und häufiges Ausſpülen des Mundee in der Hauptſache. Eine häufige Pinſelung des entzündeten und ge⸗ —— In jedem ausgeſprochenen Falle einer Skorbuterkrankung muß innegehalten werden. Die Behandlung iſt, wie bereits erwähnt, vorwiegend eine hygieniſch⸗diätetiſche. Gute Luft, au⸗⸗ reichende Ernährung und gehörige Pflege ſind, rechtzeitig ange ⸗ wandt, in den meiſten Fällen ganz allein imſtande die Krankheit zu heilen, während beim Fehlen dieſer Faktoren alle übrigen Mittel der Arzt völlſg im Stich laſſen können. Die Art der Ernährung baut ſich Ausklang der Rochkunſtausſtellung Allgemein iſt ſehr bedauert worden, daß die eee lung, die der Zweigverein Mannheim⸗Ludwigshafen des Internationalen Verbandes der Köche geſtern im Ballhaus veranſtaltete, nur eine Eintagsfliege war. Da die Ab⸗ ſicht beſteht, in nicht zu ferner Zeit eine große Ausſtellung nach Frankfurter Muſter zu bringen, werden die Kreiſe, denen es nicht vergönnt war, im Laufe des geſtrigen Tages ſich von der Leiſtungsfähigkeit der Mannheim⸗Ludwigshafener Kochkünſtler zu überzeugen, ſich zu beſcheiden wiſſen. Der Beſuch der Ausſtellung war glänzend. Als der kleine obere Saal des Ballhauſes ſchon ge⸗ räumt war, ſtellten ſich noch Beſucher und Beſucherinnen ein. Den Ausklang der kulinariſchen Schau bildete die Feier des 2 2. Stiftungsfeſtes durch den Klub der Köche. Eine ge⸗ diegene Vortragsfolge unterhielt die Erſchienenen, die den großen Saal bis auf den letzten Platz füllten, auf das beſte. Im Mittel⸗ 5 ſtand die Uraufführung des Schwankes„Der verkannte Beruf“, er in ſehr erheiternder Weiſe den Sieg des Kochkünſtlers über den adligen Nebenbuhler ſchildert. Das vortreffliche Spiel von Frau Baiker, Frl. Franziska Bacher und der Herren F. Voßler, M. Baiker, W. Mayer und O. Baiker jr. trug viel zu n ſtarken Heiterkeitserfolg des Einakters bei. Der Verfaſſer,. mitglied Heilig, Küchenchef des Beamtenkaſinos der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloidfabrik Neckarau, wurde mit dem wohlver⸗ dienten Lorbeer ausgezeichnet. Herr K. Hohlweck ſtellte die„weiße Brigade“ vor, die täglich in der Küche heiße Schlachten ſchlagen muß, Frl. K. Tröndle vom Nationaltheater ſang zwei Lieder von Bohm mit klangvoller Stimme und feiner Empfindung und der bekannte Humoriſt Toni Kunz zeigte, daß er als Vortragskünſtler ſehr be⸗ achtenswerte Vorzüge beſizt. Die Feuerwehrkapelle der Spiegel⸗ manufaktur ſteuerte unter der ſchneidigen Leitung des Kapellmeiſters Eugen Mohr mehrere ausgezeichnete Muſikſtücke bei. Der Vorſitzende der Kochkünſtlervereinigung, Herr Geh, ver⸗ wies in ſeiner Begrüßungsanſprache auf das einträchtige Zufammen⸗ arbeiten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer und warf einen Rückblick auf die erſte Mannheimer Kochkunſtausſtellung nach dem Kriege, die einen ſo ſchönen Erfolg erzielte. Der Grundſtein für die geplante große Ausſtellung ſei damit gelegt. Die Ausübung des Kochberufes erfordere in Mannheim ganz beſondere Kenntniſſe, da das Publikum einen ſehr anſpruchsvollen Gaumen habe. Der Dank für die Be⸗ ſchickung der Ausſtellung wurde nicht nur den Mitgliedern und der Prinzipalität, ſondern auch dem Metzgergewerbe und dem delika⸗ teſſenhandel ausgeſprochen. Die ſehr beifällig aufgenommene An⸗ ſprache ſchloß mik einem Hoch auf den Internationalen Verband der Köche. Im Anſchluß daran wurden verſchiedene Glückwunſchtele⸗ gramme verleſen. Bei der endloſen Polonaiſe, die den Tanz ein⸗ leitete, wurden den Herren weiße Papiermützen und Miniaturkoch⸗ löffel und den Damen Sträußchen überreicht. Die Tombola, die in den unzulänglichen Räumen hinter der Bühne aufgeſtellt war, kam leider nicht ſo vorteilhaft zur Geltung als die Ausſtellung, für die. Platz zur Genüge vorhanden war. Da die Tombola ſämtliche Aus⸗ ſtellungsſtücke enthielt, konnten ſich die Loſeverkäufer des Anſturms kaum erwehren. Im Nu waren die Loſe vergriffen. Das Feſt, zu dem auch der Genfer Verband und der Zentralverband Vertreter ent⸗ ſandt hatten, verlief in ſchönſter Harmonie. Sch. * »Etnannt wurden Pfarrer Georg Fehn in Unterſchüpf zum Pfarrer an der Südpfarrei in Neckarau, Pfarrer Otto Haſſig in Eſchelbronn zum Parrer an der Melanchthon⸗Oſtpfarrei, Pfarrer Ernſt Jundt in Neckarau zum Pfarrer an der 3. Lutherpfarret und Pfarrer Friedrich Kilefer in Schatthauſen zum Pfarrer und Seelſorger am Städt. Krankenhaus in Mannheim. » Fuhrwerksunfall auf der Friedrichsbrücke. Geſtern ſcheuten auf der Mitie der Friedrichsbrücke zwei vor ein Fuhrwerk geſpannte Pferde und bogen plötzlich rechts aus. Durch dan Ruck ſtürzte der 62 Jahre alte Fuhrmann vom Wagen und kam unter die Pferde zu liegen. Er erhielt einen Schlag an die linke Kopfſeite. Paſſanten hielten die Pferde feſt und befreiten den Fuhrmann aus ſeiner Lage. Der Verunglückte, der an der linken Schläfe eine ſtarke Rißwunde erlitt, mußte das Krankenhaus aufſuchen. J3Ju 0 Ecke Colliniſtraße und Friedrichsring ſtießen geſtern abend ein Einſpännerfuhrwerk und ein Straßenbahnwagen zuſammen, wobei nur Sachſchaden entſtand. Wer der Schuldige dt, wird die Unterſuchung ergeben. Die Geſundheik der deulſchen Großſlädte hat ſich in der Woche vom 6. bis zum 12. Dezember gegen die Vorwoche weſentlich ver⸗ ———— t, indem die Sterblichkeit auf 1000 Einwohnr und aufs ahr ohne Ortsfremde im Durchſchnitt von 10,0 auf 12,4 und in 31 ſtatt in 16 Orten geſtiegen iſt, in ganz Berlin auf 12,7, Alt⸗ Berlin 13,9, Neu⸗Berlin 11,5, Köln 13,8, Eſſen 10,4, Duisburg 11,0, Barmen 13,6, Elberfeld 11,1, Mülheim a. d. R. 11,9, München⸗ Gladbach 16,1, Münſter i. W. 11,6, Buer 12,7, Hamburg 13,4, Bremen 12,6, Königsberg i. P. 18,0, Stettin 12,5, Kiel 13,0, Altona 11,8, Magdeburg 12,7, Halle a. S. 15,8, 8 10,8, Leipzig 13,0, Dresden 13,4, Chemnitz 11,6, Frankfurt a. M. 20,4, Saarbrücken 17,1. Sie blieb gleich in Bochum mit 9,1, Aachen 11,5, Lübeck 13,3 und Ludwigshafen 9,4. Sie flel nur in 12 ſtatt in 27 Orten, in Düſſeldorf auf 9,6, Dortmund 8,9, Gelſenkirchen 12,8, Hamborn 8,7, Crefeld 10,3, Oberhauſen 8,3, Breslau 11,4, Hannover 10,8, Braunſchweig 14,7, Erfurt 11.0, Plauen i. V. 8,2, Stutt⸗ gart 11,1. 5 vorträge Kirche und Gollesreich Um dieſe beiden Dinge geht der geiſtige Kampf vergangener und kommender Zeiten. Dieſe Erkenntnis werden alle gewon⸗ nen haben, die den in jeder Hinſicht Vortrag gehört haben, den Profeſſor D. Althaus⸗Erlangen in der Vor⸗ kragsreihe„Lebendige Kirche“ gehalten bat. Kirche—„wo waren Freunde, die nicht Kritiker geweſen ſind, und wo waren Kritiker, die nicht auch Freunde der Kirche geweſen wären!“ Und geeich Gottes— wo große, ernſthafte Philoſophie geweſen iſt, da hat ſie an dieſer Sache, an dieſer Idee nicht dorbeigehen können. Denn hier geht es um beides: um die kommende Weit, u das Kampf⸗ geſetz beſeſtigt, wo das erfüllt ſein wird, was im Händelſchen „Meſſias beſungen wird: es ſind die Reiche dieſer Welt Gott und ſeinem Chriſtus unterworfen! Und doch iſt andererſeits die letzte, die kommende Welt ſchon da, wenigſtens anbruchsweiſe, weil Chriſtus da iſt, weil„das Leben“ erſchienen iſt und weil mit ihm Liebe da iſt. Zu dieſem Paradox, zu dieſer kommend⸗gegenwär⸗ tigen Welt ſteht die empiriſche Kirche allerdings im Gegenſatz. Denn Gottesreich iſt Einheit, die Kirche iſt das nicht. Reich Got⸗ tes iſt Wahrheit, die Kirche iſt Form und ſo oft leere Form. Reich Gottes iſt Leben und Freiheit, die Kirche ſſt vielfach Tradi⸗ tion und Gleichförmigkeit. Reich Gottes iſt weltumgeſtaltende Kraft, iſt konſequente Bejahung Gottes und ſeines Willens, die Kirche iſt Ja und Nein, iſt Gott und Welt, iſt— Kompromiß. Unter dieſem Gegenſatz haben von jeher die Beſten geſtanden und gelitten. Und— die Verächter und Kritiker der Kirche ſollen es wiſſen— die ſtärkſten Kritiker ſind in der Kirche geweſen. Den Abſtand und Gegenſatz erkennen, heißt freilich noch nicht: ihn überwinden. Ja, eine bloß gedankliche, eine theoretiſche Löſung und Auflöſung der Spannung zwiſchen Kirche und Gottesreich gibt es nicht. Weiterführen und in etwa dieſe Spannung mildern. bermag nur die Tat. Der Abſtand, die Spannung ſelbſt, bleibt und wird bleiben bis zum Ende aller Geſchichte. Das liegt in der Weſensverſchiedenheit der beiden Kategoclen Zeit und Ewigkeit begründet. Wo„das Wort Fleiſch wird“, wo Ewiges zum Men⸗ ſchen ſich neigt, um vom Menſchen geſehen, erkannt, aufgenom⸗ men zu werden, da geht ein Relativierungs⸗, ein Vermenſch⸗ lichungsprozeß vor ſich, bei dem ſo leicht menſchliche Form, Er⸗ ſcheinung, Hülle mit dem übermenſchlichen Weſen der Dinge, mit dem A⸗Logiſchen, Irrationalen und Ewigen verwechſelt oder iden⸗ tifiziert wird. Man mag in dieſem Prozeß, der immer wieder vor ſich geht, ein Stück Tragik ſehen, der das Göttliche in dieſer Welt ausgeſetzt iſt, zu müder Reſignation iſt darum doch kein Anlaß. Denn es iſt doch ſo, daß trotz jener Spannung immer wieder ein Hindurchleuchten der ewigen Herrlichkeit an der Kirche und in der Kirche zu ſehen iſt. Und das deshalb, weil immer wieder Glaubens⸗, Liebes⸗ und Leidensgemeinſchaft entſteht an Chriſtus nud feinem Evangelium. Dieſe Gemeinſchaft iſt zwar keine ungebrochene Einheit, ſie läßt vielmehr der Mannigfaltig⸗ keit Raum, aber ſo, daß der Organismus, das Corpus Chriſti, um ſo ſtärker erlebt wird. Die Aufgabe der Gegenwartskirche iſt es,„das Wort“ darzu⸗ ſtellen ſo, 8 Chriſtus gegenwärtig ſei in einer opferbereiten, tragenden, mitduldenden Chriſtenheit. Nicht die redende, wohl aber „die Kirche ſchweigender Tat“ muß und wird das Ohr der Zeit wecken. Auf dieſe Kirche wartet ja die Welt, auch die Verächter und Zweifler! Vergeſſen wollen wir nur nicht, daß nicht Menſchen bauen den neuen Dom. Nein, nur das Gerüft dürfen wir er⸗ richten, immer wieder errichten für jede Zeit, hinter ihm bexettet aber Gott, der Herr, jenen Bau, den Dom lebendiger Geiſter, Gottes, die das Auge des Glaubens immer wieder grüßt. Der Redner war vielen nicht unbekannt. Er hat die Wirkung des letztjährigen Vortrags mit ſeinem diesmaligen überaus klaren und überzeugenden, weil de prokundis kommenden Ausführungen nur vertieft. Dr. B. Tagungen Tagung für neuzeillichen Handarbeitsunkerrichl in farlstuhe Die am Montag, den 4. Januar und Dienstag, den 5. Jan. von den Handarbeitslehrerinnen des Vereins Badiſcher Lehrerin⸗ nen in Karlsruhe veranſtaltete Tagung für neuzeitlichen Handarbeitsunterricht in Karlsruhe, über deren Eröffnung und erſten Vortrag wir ſchon berichtet haben, hatte für Montag nach⸗ mittag einen Vortrag von Oberlehrerin Helene Dyckerhoff aus Stuttgart über„Farbenlehre im Handarbeitsunterricht“ vorge⸗ ſehen. Am Dienstag vormitt1g ſprachen Anna Mundorff und Margot Grupe über„Formgeſtaltung im Handarbeitsunterricht“ und„Handarbeit und Wohnungkultur“. Beide Vorträge boten den Teilnehmern an der Tagung eine reiche Fülle von guten An⸗ regungen und ſachverſtändiger Belehrung. Am Nachmittag ſprach die Aſſiſtentin an der Landeskunſtſchule Karlsruhe Sophie Wol⸗ finger in ſehr intereſſanter Weiſe über„Färben und Stoffdrucken“⸗ Damit fand der Zyklus der Vorträge ſeinen Abſchluß. Die nun folgende Ausſprache zeigte, daß die Veranſtaltung einem von allen Teilnehmern empfundenen Bedürfnis nach Aufklärung über ſo wichtige Berufsfragen, wie es durch die Vorträge geſchah, in vor⸗ trefflicher Ausführung entſprach. Pflece und Ernährung ſorgfältig und gut ſind. lockerten Zahnfleiſches mit Bromwaſſerſtoffſäure wird empfohlen.— K auf Erfahrungsgrundfätzen auf. Man bevorzugt friſche und ungekochte Nahrungsmittel, beſonders friſche Gemüſe, Salate, Obſt⸗ und Frucht⸗ fäfte; ferner friſche Milch, rohe Eier uſm. Gekochte Speiſen gibt man erſt wieder, wenn die Krankheit im Rückgange begriffen iſt, Konfer⸗ ven vermeidet wan am beſten vollſtändig.— Auf tadelloſe Beſchar⸗ fenheit der Speiſen ſoll hier beſonderes Gewicht gelegt werden. wie alle ärztlichen Autoren übereinſtimmend verlangen.— Leider wird die Lage, in der wir alle leben, die Erfüllung dieſer Heilbedingungen ganz außerordentlich erſchweren, vielfach wohi unmöglich machen. Wir müſſen dann gegebenenfalls kun, was möglich und erreichbar iſt. Es genügt ſchließlich ſchon, wenn bei der Behandlung eines Skorbutfalles zum mindeſten der eine Grund⸗ ſaß, alle Nahrungs · mi„ die eignen, im rohen Zuſtande zu genießen ſind, 3z. B. Obſt, manche Gemüſe u. Rd IV. philharmoniſches Ronzert in Cuòwigshafen Als Romantikerabend war dieſes Konzert gedacht mit Vertretern älterer und der ganz neuen Richtung auf dem Pro⸗ gramm. Es brachte des beſonderen mancherlei. So eine Urauf⸗ führung des Münchener Komponiſten Biſchoff: Introduktion und Rondo für Orcheſter. Dann hatte man den Schweden Kurt Atterberg zu elner perfönlichen Leitung zweier ſeiner Werke verpflichtet: Vorſpiel und Intermezzo aus der Oper„Herwarth der 96 8 und„Schwediſche Rhapſodie“ für großes Orcheſter. Beide äſte wurden von einer zahlreichen Zuhörerſchaft herzlich gefeiert, beſonders Biſchoff, der ſein Werk Prof. Boehe und dem Pfalz⸗ S orcheſter gewidmet hat. Zur Vorbereitung auf die drei Novitäten 555 Prof. Boehe zum Eingang des Konzertes die in ihrer lächelnden Romantik ewig junge Freiſchützouvertüre in der delikaten Aufmachung, die das Opernhafte ins Konzertmäßige hebt. Ferner ein Konzertſtück für Klarinette und Orcheſter von Weber, das dem 1. Soloklarinettiſten des Pfalzorcheſters, Max Gogſch, Gelegenheit gab, ſein beſtes önnen zu beweiſen. Es iſt ein Verdienſt Boehes, derart ſelten ge⸗ hörte Werke zum Vortrag zu bringen, zumal die Moderne nie ver⸗ geſſen darf, daß gerade Weber mit ſeinem angeborenen muſikaliſchen Klangfarbenſinn dum erſten Mal die einzelnen Orcheſterinſtrumente (die Klarinette mit Vorliebe) muſikaliſch dramatiſchen Zwecken dienſtbar machte. German Biſchoff verwendet ebenfalls im weſent⸗ lichen das Weber ſche Orcheſter. Mit erſichtlicher Liebe vermittelte uns Boehe dieſe Uraufführung und daß auch das Orcheſter ſein Beſtes gub, iſt ſelbſtverſtändlich. Biſchoff iſt Straußſchüler, und eine formale Beeinfluſſung nach dieſer Seite hin iſt unverkennbar. Eine äußerſt geſchickte Inſtrumentation wird das immer farben⸗ prächtige Gewand einer muſikaliſchen Phantaſie. Es klingt alles. Man muß ſeine Freude haben bei dieſem Muſizieren. Die komplizierte Rondoform mit ihren 3 wechſelnden Geſangsthemen, wird in oft überraſchenden und wißigen Wandlungen nach einer leidenſchaftlichen Steigerung im 3. Thema zu einem grandioſen Ab⸗ ſchluß mit Fanfaren gebracht.— 1 Kurt Akterbergs„Schwediſche Rhapfodie“ bringt in einer ge⸗ ſchickt und künſtleriſch effektvollen Verwebung nordiſcher Volksweiſen das uns durch Grieg bereits bekannte und vertraute nordiſche Idiom mit dem belebenden Einſchlag des jugendlich Neuen. Die bedeutendſte Kompoſition iſt u. E. das obenerwähnte Vot⸗ ſpiel. Ein imponierendes Werk, farbig, voll überquellenden Lebens, im Gegenſatz zum„Intermezzo“, das weichere, ſanftere Farben auf⸗ weiſt, der Rhapſodie. Es ein herbes Urgermanentum aus dieſem Atterberg, kraftvolle Jugend, und dabei ein geſunder Modernismus, ſo gar nicht angekränkelt von der oft perverſen Eigenbrödelei dieſer Richtung Er es, mit wuchtiger Hand ins Orcheſter zu greifen. Und wie ließ es ſich nehmen, geſtern! Immer wieder bringt es den Beweis, daß es auch höchſten Anfor⸗ derungen vollauf genügen kann.—— Dr. B ENNR Theater und Muſtk Heldelberger Stabttheater. Mit Leſſings„Minna von Barnhelm“ iſt der Spielplan nicht nur um ein wertvolles Stück, ſondern auch um eine ſehr gute Aufführung bereichert worden. Am geſchlofſenſten war der äußere Rahmen, in den der Spielleiter, chmid Wildy, das feingeſchliffene Luſtſpiel geſtellt hatte, weniger einheitlich war die ſprachliche Linie, die vor allem bei der ſonſt munteren und ſpielſicheren Franziska von Hildegard Weſtermann einer kleinen Aldänepfurmg bedarf. Eva Ehriſter war eine Minna, ſicher ganz nach dem Herzen Leſ⸗ fings. Auch Leumann zeichnete den Tellheim mit kräfti⸗ gen, ſympathiſchen Zügen, denen nur eine kleine Lockerung wohl⸗ täte, Schmid⸗Wildy gab den Juſt ſcharfumriſſen, in kerniger Boden⸗ ſtändigkeit. Famos war Fitzens Franzoſe, ſehr gut Setheers Wachtmeiſter. Für den Darſteller des Wirts gibis auch bei dieſer Aufführung keine andere Bewertung als„unmöglich“.— Hätte die Muſik zur ſog. Operette„Clo⸗Clo“ ein anderer als Lehar geſchrieben, ſo ruhten das Buch und der Klvaſerauszug ſicher noch in der Schublade des Verlegers. Schade um die Mühe, die ſich Dr. Henn und Fritz Daurer mit der Einſtudierung und Margu Maher als Clo⸗Clo gegeben haben. 0 5 135 1 4. Seile. Ne. 12 Rene Maeubeteer Feituns(Henz · Nuegebe „Frettag, den 8. Jaunor 1829 Rommunale Chronik Prãſident Mulert Der Deutſche und der Preußiſche Städtetag haben zu ihrem gemeinſamen erſten ſtellvertretenden beſoldeten Vorſitzenden mit der Amtsbezeichnung Präſident den bisherigen Miniſterialdirektor im Preußiſchen Miniſterium des Innern Dr. Oskar Mulert gewählt. Die beiden Städtetage, die gemeinſame Leitung und Ge ⸗ ſchäftsſtelle beſitzen, haben damit eine wichtige Erweiterung ihrer 10 vorgenommen. Der bisherige Geſchäftsführer Oberbür⸗ germeiſter Mitzlaff, eine auf verantwortungsvollem Poſten be⸗ währte Kraft, wird auch weiterhin dem Städtetag erhalten blei⸗ ben. Es iſt das zu begrüßen, weil dem Kommunal politiker Mulert damit ein Kommunalverwaltungs fachmann zur Seite ſteht. Beide ſind auf ihren Spezialgebieten erſte Kräfte, ſie werden in gemeinſamer Arbeit den deutſchen Städten wert⸗ polle Dienſte leiſten. Um ſo wertvollere Dienſte, je enger ihre Zuſammenarbeit ſein wird. Der Werdegang Dr. Mulerts, der ſein Amt am 1. Februar 4926 antreten wird, iſt zweifellos ein ungewößnlicher. Er wurde am 29. Dezember 1881 geboren. Die erſte juriſtiſche Prüfung beſtand er am 8. Juli 1904, im März 1909 wurde er Gerichts⸗ aſſeſſor. 1913 trat er als Regierungsaſſeſſor bei der Regierung in Trier ein. Hier widmete er ſich vorwiegend kommunalpoliti⸗ ſchen Problemen. Seine Wirkſamkeit im Regierungsbezirk. Trier iſt dort noch in der angenehmſten Erinnerung. Am 3. Mai 1917 erfolgte ſeine Ernennung zum Regierungsrat, im Februar 1919 wurde er zum Geheimen Regierungsrat und Vortragenden Raꝛ (Miniſterialrat) ernannt. Bereits am 21. Mai 1920 war er Mi⸗ niſterialdirektor. Als ſolcher leitete er die kommunale Abteilung des Preußiſchen Innenminiſteriums, von der Erkenntnis des Wer⸗ tes der kommunalen Selbſtverwaltung getragen und von dem Willen beſeelt, ein gerecht empfindender Förderer der Lebens⸗ intereſſen der Gemeinden zu ſein. Jeder Kommunalpolſtiker weiß, welch ein reiches Wiſſen der Kommunalpolitiker Muleri beſitzt. Die neue Stellung als Präſident des Deutſchen Städtetages ſtellt ihn vor allerwichtigſte Aufgaben, die er, ſo hoffen wir, zum Segen der deutſchen Selbſtverwaltung meiſtern wird. Wir ſind überzeugt, daß Präſident Dr. Mulert in ſeinem neuen Wirkungs⸗ kreis, unbeengter von manchen ſich in den Miniſterien zwangs⸗ läufig einſtellenden Hemmniſſen, das in ihn geſetzte Vertrauen rechtfertigen und die ihm geſtellte große Aufgabe, die deutſchen Selbſtverwaltungskörperſchaften nicht nur zu beraten und zu unterſtützen, ſondern ihnen zu ihren alten Rechten neue zu er⸗ kämpfen und zu feſtigen, zu löſen vermag. Kl. . fleine Mitteilungen In der Villinger Bürgerausſchußſitzung wurde die ſchwere Lage der Stadt beſprochen und folgende Notſtands⸗ arbelten in Ausſicht genommen: Ausbau von ſtädtiſchen Straßen und Waldwegen, die Anlage von Kiesgruben zur ſpäteren Regu⸗ lierung der Brigach und die völlige Durchführung der Vergrößerung des Friedhofes. Ferner ſoll mit dem Kreis über den Ausbau von Landſtraßen durch Erwerbsloſe in Verbindung getreten werden. Wie der Bürgermeiſter betonte, beſteht die Hauptſchwierigkeit in der Geld⸗ beſchaffung, da Inlandsgelder überhaupt nicht verfügbar ſeien und Auslandsgelder nur zu produktiven Zwecken von dem Reichsfinanz⸗ miniſter für die Gemeinden genehmigt würden. Des weiteren wurde in dieſer Sitzung eine neue Geſchäftsordnung für den Bürgeraus⸗ ſchuß nach Maßgabe der Badiſchen Städteordnung angenommen, ſo⸗ wie eine Erhöhung der Feuerſchutzabgabe in den beiden oberſten Stufen auf 35 bezw. 50 Mark. Der Stadtrat von Bergzabern erklärte ſich damit ein⸗ verſtanden, daß das Kriegerdenkmal für die im Weltkrieg 1914/18 gefallenen Söhne der Stadt auf dem freien Platz vor dem Schloßgebäude zur Aufſtellung kommt und übernimmt die Koſten des Wettbewerbs bis zum Betrage von 600 Mark.— Die Beſtre⸗ bungen zur Errichtung einer Kraftpoſtlinie Bergzabern—Nie⸗ derhorbach—Klingenmünſter—Heuchelheim— Ingenheim— Billigheim —Impflingen—Landau werden von der Stadt begrüßt. Der Stadt⸗ rat lehnte jedoch die Uebernahme weiterer finanzieller Verpflich⸗ tungen hierfür ab. Die Stadt Duisbura bat von der Julius Sichel u. Co. G. m. b. H. deren große Halle mit anliegendem Gelände an der Ruhrorter Straße in Duisbura erworben. um ſie zu einer Markthalle für den Großhandel umzuceſtalten. Der Haller Maaiſtrat wird einen Antraa auf Einrichtung eines ſtädtiſchen Verkehrsamts der Stadtverordnetenver⸗ ſammluna unterbreiten. Der Verkehrsausſchuß hat ſich bereits in ſei⸗ ner letzten Sitzung mit dieſer Angelegenheit befaßt. wobei er in ſeiner Mehrheit den Beſchluß gefaßt bat. den Maaiſtratsantraa dem Ple⸗ num zur Annahme zu empfehlen. Das Verkehrsamt ſoll im Roten Turme untergebracht werden. Nus dem Lande 7T. Walldorf, 6. Jan. Bei der Weihnachtsfeier des Reichs⸗ Hundes der Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen wurde der Gemeinde, die einen Betrag von 100 M. zu Weihnachtsgeſchenken, als auch verſchiedenen Firmen, die ebenfalls kleinere Beträge ge⸗ ſtiftet hatten(J. Reis, Ehrhardt, Gebr. Mayer, Pejnweba und Engelwirt Gg. Wolf) herzlicher Dank ausgeſprochen. Dieſe Gaben machten es möglich, daß man jedes Kind mit Hemdenſtoff und ſonſtigen Kleinigkeiten beſcheren konnte. Die Leitung der Feier hatte der 1. Vorſitzende Elſner in den Händen. I. Berwangen(Kreis Heidelberg), 7. Januar. Mit Andreas Hartmann begrub man dieſer Tage den letzten Veteranen aus dem großen und ſtegreichen Kriege 1870—71. Einer nach dem andern iſt ins Grab geſunken und nun auch der letzte aus der ſtolzen Reihe von hier. Es war ein Kämpfer, der die harten Gefechte bei Dijon und Belfort in dem bad. Infanterie⸗Regimen: 111 mitgemacht hat. Der Kriegerverein beteiligte ſich geſchchloſſen an dieſem denkwürdigen Begräbnis. * Haßmersheim a.., 8. Jan. In der hieſigen Zweigſtelle der Anilin⸗ und Sodafabrik wurden dem Arbeiter Gberke aus Offenau ſeine beiden Arme von einer Lokomotive abge⸗ ren. *Sprankal bei Bretten. 7. Jan. Der hieſtae Tabak wurde an die Firma Hornung u. Wilſer in Friedrichstal um den Preis von 23.50 Mark verkauft. Ruit verkaufte ebenfalls den Tabak um 25 Mark pro Zentner. Hoffenheim bei Sinshelm. 7. Jan. Bei den Tabakper⸗ käufen wurden pro Zeniner nur 26—28 Mark bezahlt. ein Preis. den man als entſchieden zu gerina anſehen muß. wenn man die Wirt⸗ ſchafts⸗ und Betriebskoſten in Rechnuna ſtellt. AKarlsruhe, 6. Jan. Die Seismographen im geodätiſchen In⸗ ſtitut der ſtädtiſchen Hochſchule Karlsruhe verzeichneten heute nacht um 12.38,5 Uhr einen kurzen Erdſtoß. Die Apparate kamen nach zwei Minuten zur Ruhe. Der Herd iſt höchſtwahrſcheinlich in Deutſch⸗ land zu ſuchen. ee biermiet die Erdbebenmeldungen aus dem inland und Weſtfalen. 8 55 Muatg a. Rhein, 8. Jan. In der Nachmitternacht vom 3. auf J. Januar wurde hier mehrfach ein e brochen und zwar zuerſt bei der Firma Dinger. Der Pieb beſand ſich bereits im Kinder⸗ zimmer. Da wurde er aber am weiteren Vorhaben gehindert. So gings ihm im Gaſthaus zum Adler, wo ihm der Wirt im Freien noch zwei Schüſſe in die Dunkelbeit nachſandte. Auch bei Land⸗ wirt Aullhe würde das Raubgeſchäft vereitelt. Am Morgen ſtand nämlich der Miſtkarren aufrecht vor dem Stall, über den hinweg der Dieb durch das Stallfenſter eindringen wollte. Schließlich ſollte die Famille Steiber noch von ihm heimgeſucht werden. Der Täter iſt noch nicht feſtgeſtellt worden. X Raſtatt, 6. Jan. Geſtern abend halb 7 Uhl, als noch der Stadt⸗ rat im Rathaus verſammelt war. fanden ſich vor dieſem etwa 200 Ar⸗ beitsloſe ein. Der Kommuniſt Richard Greth hielt eine Anſprache über die Forderungen der Arbeitsloſen und betonte. daß ſie von ihren Forderungen nicht abgehen. ſondern wiederkommen würden. Der Aufforderung der Polizei, ſich zu entfernen. wurde ohne Zwi⸗ ſchenfall nachgegeben. Ren 7. Jan. Der praktiſche Arzt Dr. Erhart fuhr mit ſeinem Adlerwagen von Renchen in Richtung Onsbach, als gleich⸗ zeitig vom Bahnhof kommend das Auto eines auswärtigen Ge⸗ ſchäftsmannes die Landſtraße in der Richtung Oberkirch überquerte. Da beide Fahrer durch verſchiedene Gebäude einen Ueberblick über die Fahrſtraße nicht erreichen konnten, kam es zu einem heftigen Zu⸗ ſammenſtoß der Wagen, die beide ſchwer beſchädigt wurden. 105 Inſaſſen kamen mit leichten Verletzungen und dem Schrecken avon. * Oberkirch, 7. Jan. Geſtern abend fand man die von bier ge⸗ bürtige 38jährige Marie Braun. die bei Verwandten hier verweilte. auf dem Herbſtkopf tot auf. Sie war ſchon ſeit einiger Zeit ver · mißt und zuletzt mit einem jungen Mann namens Schlitt geſehen worden. mit dem ſie ein Verhältnis hatte. Da die Leiche Stran⸗ gulgtionsmerkmale aufwies, wurde Schlitt verhaftet. *Orkenberg, 8. Jan. Landwirt Johann Vollmer wurde vor etwa acht Wochen von einer Wagendeichſel, die von einem Laſtauto zur Seite geſtoßen wurde, derart getroffen, daß er ohnmächtig wurde. Nach einigen Tagen war er ſcheinbar einigermaßen her⸗ geſtellt, daß er ſeiner Arbeit zur Not wieder nachgehen konnte. Bald ſtellte ſich aber Verſchlimmerung ein, die ſich im Kopf bemerkbar machte. Vollmer blieb mit ganz kurzen Unterbrechungen über drei Wochen bewußtlos bis zu ſeinem Tode. Er hinterläßt eine Witwe und acht unverſorgte Kinder. * Triberg, 7. Jan. In der Nacht zum Donnerstag iſt, wie gemeldet, an der Riffhalde das Haus der Karoline Bürkle ein Opfer der Flammen geworden. Die Entſtehungsurſache des gleich ſich gewaltig ausdehnenden Brandes iſt noch nichi ſicher feſtgeſtellt. Das Haus war außer von Fräulein Bürkle noch von den Ge⸗ ſchwiſtern Heim ſowie dem Bankbeamten Rombach bewohnt. Die Einwohner wurden vom Feuer in der Nachtruhe über. raſcht, ſodaß 5 B. der Bankbeamte Rombach ſich nur durch einen Sprung aus dem Fenſter retten konnte, da das Treppenhaus be⸗ reits ergriffen war. Nur ein geringer Teil der Fahrniſſe konnte gerettet werden. Das Feuer ſcheint in den Kellerräumen aus⸗ gebröchen zu ſein und ſich dann blitzartig durch Zugluft be⸗ günſtigt des Treppenhauſes und von da des Dachſtockes bemächtigt zu haben, ehe die Wohnräume gefährdet waren. Das Haus, das etwa hundert Jahre alt iſt und kürzlich erſt ganz neu hergerichtet wurde, wird in ſeinen Reſten vorausſichtlich abgetragen werden müſſen. Es war mit 8200 M. verſichert, eine Ziffer, die* ein icderaufrichten in heutiger Zeit nicht entfernt ausreicht. Die Fahrnisverſicherung ſoll auch nur klein ſein. Villingen, 7. Jan. Geſtern abend verſchied der Rektor der hieſigen Volksſchule, Julius Brachat nach kurzem ſchwerem Lei⸗ den im Alter von 60 Jahren. Er wirkte an der hieſigen Volksſchule über 28 Jahre, davon 6 Jahre als Rektor. Ebnet i. Schwarzw., 8. Jan. Im vergangenen Jahre ſind hier weder Geburten, noch Eheſchließungen noch Sterbefälle vorgekommen. was ſeit Menſchengedenken noch nie der Fall war. * Freiburg. 7. Jan. Durch die Beſtejaung des Hirſch⸗ Iprunafelſens iſt infolae abbröckelnden Geſteins ſchon mancher Wanderer gefährdet worden. Es iſt daher von der Polizei das Beſteigen des Hirſchſprunafelſens bei Strafe verboten worden. Hochemmingen bei Donaueſchingen, 7. Jan. Heute nacht kurz vor 12 Uhr brach in der Wirtſchaft zum„Adler“ des Beſitzers Wil⸗ helm Engeſſer auf bis ſetzt noch nicht feſtaeſtellte Weiſe Feuer aus. Die Gäſte ſaßen ahnunaslos in der Gaſtwirtſchaft. als ſchon die Flammen meterhoch aus dem Scheunendach ſchlugen. Starke Brand⸗ mauern auf beiden Seiten verhinderten, daß auch das Wirtsgebäude ſelbſt vernichtet wurde. Innerhalb einer Stunde wurde das in Frage kommende Objekt vollſtändiga zerſtört. Das Vieh konnte gerettet wer⸗ den. Der Schaden iſt ſebr erheblich und zum Teil durch Verſicherung gedeckt. Es war ein Glück. daß ſämtliche in der Nachtarſchaft vor⸗ handenen Schindeldächer feucht waren. da ſonſt leicht arößeres Un⸗ heil entſtanden wäre. Bei den Löſcharbeiten hat ſich die neuerbaute Waſſerleitung beſtens bewährt. Gerichtszeitung Amksgericht Freiburg i. Br. Auf die Entwendung von Haustieren war ein Händler aus Ohrensbach, Th. Graner. in dem Dorfe Vörſtetten ausgegangen. Sein Beuteergebnis beſtand aus fünf Kaninchen, zehn Meerſchwein⸗ chen und einer Ente. Wie der 60jährige Angeklaate anaibt. hindern ihn an andauernder Arbeit körperliche Gebrechen: die Wohnuna ſei⸗ ner Frau und der erwachſenen Tochter dürfe er nicht mehr betreten. ſogar die Benützung des Bettes. das in einem Keller aufaeſchlagen ſei. werde ihm verwehrt. Einiges Mitleid habe mit ihm noch ſeine Frau. die ihm dann und wann noch eine Taſſe heißen Kaffee auf die Straße bringe. Daß er unter ſolchen Umſtänden im Gefänanis beſſer aufgehoben ſei. will der Angeklaate nicht beſtreiten. deswegen erklärt er ſich zur Annahme einer wegen Rückfallsdiebſtahls verhäna⸗ ten Strafe von acht Monaten bereit. Bei dem Inhaber einer Brennerei in einem Kaiſerſtuhlort, er⸗ ſchienen unvermutet Beamte zur Kontrolle. Cs wurde be⸗ trächtlich mehr Schnaps vorgefunden. als nach Anmeldung hätte vor⸗ handen ſein dürfen. Weiter fanden ſich über 900 Liter Obſt⸗ maiſche vor, die zu Branntwein deſtilliert werden ſollten. Die Maiſche ſtand ſchon längere Zeeit bereit, obwohl Stoffe zur Brannt⸗ weinherſtellung innerhalb drei Tagen nach Einbringuna in das Bren⸗ nereianweſen zur Vetſteuerung anzumelden ſind. Ferner entdeckte man 15 Liter Schnaps, der von auswärts gekauft war. eine Rechnung dafür fehlte jedoch. Die öffentliche Verhandlung vor dem Amtsgericht Freibura hielt eine abſichtliche Steuerhinterziehung nicht für nach⸗ gewieſen. Gefängnisſtrafe kam in Weafall. aber noch immer blieb eine Geldbuße von 136 Mark, außerdem werden 15 Liter Branntwein und fünf Liter reiner Alkohol einaezogen. Auch auf⸗ arund dieſes gemilderten Urteils ſteht es der Steuerbehörde frei. dem Verurteilten das Brennrecht für eine bearenzte Zeitdauer zu ent⸗ ziehen. Franzöſiſches Militärpolizeigericht Landan Weaen unbefuaten. Waffenbeſitzes wurde der 62 Jahre alte Peter Hoffmann aus Ludwiashafen zu einer Geldſtrafe von 3 M verurteilt. Am 25. Oktober fand die deutſche Polizei auf Anzeige ſeines Stiefſohnes hin einen Revolver und einen Dolch bei Hoff⸗ mann: er konnte jedoch nachweiſen, daß die Waffen nicht ſein Eigen⸗ tum ſeien und es ſich um einen Racheakt handle.— Auch eine 20jährige Verkäuferin. die im Beſitze eines Repolvers angetroffen wurde. wurde. und zwar in Abweſenheit. zu 15 Mk. verurteilt.— Ein Oaggersheimer Chauffeur erbielt wegen Nichtbeſitzes eines Auto⸗ rückſpiegels 5 Mk. Geldſtrafe. Ein Analphabet als Schulleiter In dem Dorfe Buczceck im Polniſchen lebte bisher der Landwirt Niciak. eine im ganzen Orte beliebte, geachtete und wegen ihres Ein⸗ fluſſes und Wohlvermögens ſtark umworbene Perſönlichkeit. Ueber ihn, der weniger ſeiner geiſtigen Reaſamkeit als ſeines materiellen Wohlſtandes wegen zum Schulratsvorſitzenden von Bucgceck ernannt wurde, plaudert die„Breslauer Zeitung“ eine Geſchichte aus, die ergötzlich iſt und einen intimen Einblick in die polniſchen Schul⸗ verhältniſſe auf dem flachen Lande geſtattet. Panſe Niciaks aroßes Anſehen erlitt kürzlich einen heftigen Stoß. als die Bürger von Buczceck feſtſtellen mußten, daß in der von dem auten Niciak perwal⸗ teten Schulkaſſe 800 Zlotn fehlten. Das indiskrete Bezirks⸗ gericht geſtattete ſich an den Herrn Schulratsvorſibenden die veinliche Frage nach dem Verbleib der Summe. und damit ꝛoa für den Bra⸗ ven das Unheil herauf. Der allgemein ob ſeiner umſichtigen Finanzverwaltung angeſtaunte Herr Schulvorſitzende mußte zunächſt eingeſtehen. daß der hilfsbereite Gemeindevorſteher ſeit ſeher ſür ihn die Kaſſengeſchäfte beſorat habe. Nur die Quittungen hatte er mit ſeinem auten Namen unterſchrieben. Als man ihm dieſe vorleate und über die einzelnen Poſten Auskunft verlangte, da ge⸗ ſtand der Herr Schulſachverſtändige etwas ſchämia, daß ſeine eigene Schulbildung nicht ſo weit gediehen ſei, daß er die Quittung leſen könne. Nur bis zum Schreiben des Namens habe es gelanat. Das Bezirksgericht brachte dem analphabetiſchen Schulgewaltigen gegen⸗ über nicht den nötigen Humor auf. ſondern verurteilte ihn zu anderthalb Jahren Beſſerungsanſtalt, obwohl nie⸗ mand darüber im unklaren ſein konnte. daß eine anderthalbjährige Zwanasarbeit in ſeiner eigenen Schule in dieſem Falls entſchieden das Nützlichere geweſen würe. Sportliche Kunoͤſchau Wimterſport Verlegte Winkerſporktermine im Schwarzwald. Die Wetter⸗ ungunſt in ganz Mitteleuropa ſamt den Alpenländern über We.h⸗ nachten und Neujahr hat die mehrfache Verſchiebung von winter port⸗ lichen Terminen erforderlich gemacht, die für Ski, Rodel und Eislauf angeſetzt waren. Titiſee mit der Einweihung des Eis, adions am Denglerweiher mußte am 26. Dezember den Anfang machen. Der zweite Termin 1. Januar wurde auch hinfällig. Ob es mit den dritten am 10. Januar möglich iſt, erſcheint zweifelhaft. Es ſolgte dos Ski⸗ ſpringen an der Buchfelſenſchanze bei Titiſee am 27. Dezember. Der neue Termin wird von neuen Schneefällen, da der Schwarzweld bis 1100 Meter ſchneefrei iſt, abhängen. Die Titiſee Verband, äufe, die mit der Stationweihe verbunden ſein ſollten, ſind gleich auf den 10. Januar verlegt worden. Das Rodelrennen am Neufahrtstag in Titiſee und das Eishockeyſpiel am 3. Januar konnten ebenfals nicht durchgeführt werden. Weniger von Verſchiebungen ſind bͤs jetzt an ⸗ dere Plätze betroffen, die angeſichts der vielfachen Wetterſtürze etwas ſpäter anfemgen wollten. Sie kamen aber auch nicht dazu. So mußte das Triberger Rodelrennen um den Silbernen Becher am 3. Januar verſchoben werden. Das gleiche Schickſal werden die Stiwettläufe in Triberg au 6. Januar haben. Schönwald iſt mit ſeiner für den 26. Dezember gedachten Einweihung der neuen Adlerſchanze noch im Rückſtand. Ob der für den 9. Januar angeſetzte große Dauerlauf des Skiklub Schwarzwald über 30 Kilometer alſo ein offizielles Ver⸗ bandsrennen, von dem beantragten Gau Hoher Schwarzwald(Sitz Triberg) mit Start in Furtwangen, Ziel in Schönwald, wied dur 9⸗ gefhrt werden können, iſt ungewiß. Vorbedingung ſind beldigſt reiche Schneefälle, ſonſt gibt es eine Häufung von Terminen, die ſchließlich zur Streichung mancher führen müſſen. Schach Tokes Rennen im Internaflonalen Schachturnier zu Haſtinas. Nach zehntägigem Kampfe. der ohne Pauſe durchgeführt wurde. iſt das internationale Schachturnier zu Haſtinas am Mittwoch zu Ende gegangen. Wie nach den Ergebniſſen der letzten Tage nicht anders zu erwarten ſtand. endeten im Meiſterturnier die Großmeiſter Alie⸗ chin und Vidmar mit gleicher Punktzahl(84) im toten Rennen. Auch der 3. und 4. Preis mußten geteilt werden und zwar zwiſchen dem Deutſchen Seitz und dem Enaländer Mitchell. die je 5 Punkte erreichten. Colle und Nates, der bekanntlich auch am lezten Moskauer Schachturnier teilnabm. erreichten ſe 4. Norman und Wahl⸗ tuch ſe 2 und Sergent 2 Punkte. Die Sieger Vidmar und Alfechin haben alle anderen Konkurrenten geſchlaagen und im Kamypf unterein⸗ ander remis geſpielt. Im Turnier der Klaſſe A ſieate der Tſcheche Teller mit 775 Punkten vor dem Engländer Stephenſon(6 Punkte) Neues aus aller Welt — Wölje in der Schweiz. Nach Meldungen aus Genf ſollen in den letzten Tagen in den Bergen von Valganna und Marchirola an der Schweizer Grenze verſchiedentlich Wölfe beobachtet worden ſein. Dieſe ſollen angeblich durch den reichen Schneefall von ſchweizeriſchem Gebiet auf italieniſchen Boden hinüber gewechſelt haben. Die Jaad auf die Wölfe, deren Auftreten die dortige Bevölkerung in Schrecken verſetzt hat wurde emſia aufgenommen. In der Schweis ſind ſedoch ſeit 1870/71 keine Wölfe mehr beobachtet worden: Tatſache iſt. daß bei Croiſeit ein Wolf beobachtet wurde. der einen Sennenbund an⸗ ariff und ihm ſchwere Bißwunden beibrachte. Die angeſtellten Treib⸗ iagden blieben bis jetzt erfolalos. Sollte es ſich wirklich um Wölfe handeln, ſo müßten dieſe aus den franzöſiſchen Diſtrikten beſonders aus der Gegend von Pruntrut und in weiterer Linie aus dem Berne Jura hipübergewechſelt ſein. —. Warum der frühere von VPerſten Selbſtmord beging. Vor einigen Tagen ging von Prag aus die Meldung in die Welt, der frühere Schah don Perſien habe in Marienbad Selbſtmord begangen. Die Nachricht erwies ſich ſehr bald als unzutreffend. Erſt jetzt aber ſtellt ſich heraus, daß ſie eine bewußte Erfindung war, die zu ei iem eigenartigen Zweck in die Welt geſetzt worden iſt. In Prag gibt es eine Radio⸗Nachrichten⸗Zentrale, die eine Anzahl von tſchechoſlowakiſchen und ausländiſchen Zeitungen mit drahtloſen Nachrichten bedient. Die Zentrale glaubte Grund zu der Annahme zu haben, daß eine Reihe von Zeitungen den Dienſt auffing und nachdruckte, ohne Abonnenten zu ſein. Um die Tat⸗ ſache feſtzuſtellen, erfand die Zentrale die Nachricht von dem Selbſtmord des Schahs und gab ſie drahtlos weiter, nachdem ſie vorher ihre Abonnenten in Kenntnis geſetzt und vor dem Abdruck der falſchen Nachricht gewarnt hatte. Das Ergebnis dieſes Ma⸗ növers ſoll nun geweſen ſein, daß eine Angahl von Nachrichten⸗ Agenturen und Zeitungen in der Tſchechoſlowakei auf den Schwin⸗ del hereinfielen. Es mag der Radio⸗Zentrale in Prag eine ge⸗ wiſſe Genugtuung bereitet haben. Die Oeffentlichkeit aber wird es aufs 5 0 verurteilen, daß man zu rein geſchäftlichen Zwecken eine ſo ſchwerwiegende Meldung erfand, ohne die min⸗ deſte Rückſicht auf die Perſönlichkeit, die im Mittelpunkt dieſer Schwindelmelduna ſtand. — Heuſchrecken⸗Ausfuhr. Die Regterung don Argentinlen will ſich in dieſem Jahre in großem Stile auf die Ausfuhr von Heuſchrecken verlegen. Dieſe Fnſekten überfallen in jedem Son⸗ mer in dichten ärmen gewiſſe Gegenden des Landes und verurſachen dabei denkbar großen Schaden. Man glaubt, daß man die Heuſchrecken in Maſſen durch giftiges Gas töten kann. Ver⸗ ſuche dieſer Art ſind bereits im vorigen Jahre erfolgreich gemacht worden. Die toten Heuſchrecken ergeben ein ausgezeichnetes Dünge⸗ mittel und ſollen zu dieſem Zwecke nach den Vereinigten Staaten, nach Spanien und Deutſchland ausgeführt werden. Es wird längerer Zeit bis man die ganze Heuſchreckenernte auf dieſe Weiſe verwerten kann. Immerhin hofft man im JFahre 7 ſchon mehr als 10 000 Tonnen toter Heuſchrecken ausführen zu können. Wetternachrichten der Rarlsruher tandeswetterwart Beobachtungen badiſcher Wet erſtellen(7morgens) Tuft. Tem g Zar Wind 382 See · S222 2 2 öhe druck pera⸗ 228 885 Wette 3 5 nd e Ss8 Kichtetirt⸗ 8 8 Werſbem— FWſſfarf Negen Könzgſtuhl.625 7676 1 4 1 Wſichw. Nebe! 1— Kar sruhe177684 44 10 4J Sw' leicht] bedeckt 2— Baden Baden 2 3 769,2 4 9 3 W ñeicht] bedeckt6— Villngen 780 770,4 1 5 o SwW leicht Schnee 3— Feldberg. Ho 1497 39,5—5—0—08 ſchw. Nebel 6— Badenweileer[————————— St. Blaſien—— 0 4J/ of ſn— Nebel 4 2 Höhenchwd.———1————— Einzelne Luftdruckwellen am Südrande der isländiſchen Zy⸗ klone bringen bei uns vorübergehend Aufheiterung. Sonſt iſt die Luftdruckverteilung, abgeſehen von einer langſamen Energieab⸗ nahme der nördlichen Zyklone, annähernd die gleiche geblieben. Ein weſee zu winterlicher Witterung ſteht daher vorderhand noch nicht in Ausſicht. Vorausſichtliche Witterung für Samstag bis 12 uhr nachts: Bei vorübergehender Aufheiterung vereinzelt leichter Nacht⸗ froſt, tags über milde Witterung. Schueeberichte Triberg: NW., Schneefall, leichte Schneedecke. St. Bläſtien: 3 Zentimeter naſſer Neuſchnee, 0 Grad. dah Feldberg: 78 Zentimeter Pulberſchnee.—5 Grad. Ski⸗ ahn gut. 05 Rahſtein: 20 Zentimeter Graupelſchnee,— 2 Grad, Schneefall, 5 Sand: 5 Zentimeter,— 1 Grad, Schneefall. Untersmakt: 5 Zentimeter Neuſchnee,— 2 Grad, beſpölkt. Hinter zarten: Wenig Neuſchnee, SO.,— 1 Grab. Mummelſee: 40 Zentimeter, davon 10 Ztm. Neuſchnee. — 2 Grad, Skibahn gut. — E= 9 —— 0. ANDERNUND O Schwarzwalo, o heimat! Von Franz Albrecht Mayer (Schlu.) Tief unten liegt das Münſtertal, wo Menſchen als winzige, ſchwarze, bewegliche Punkte ſichtbar ſind. Ein tiefer Abgrund gähnt vor uns, eine alpine Partie mit zerklüfteten Felſen und Zacken, die aus den Schneemaſſen dunkel herausragen und jäh zu Tal ſtürzen. Weh dem, der bei Nacht und Nebel oder Schneeſturm an dieſe Fels⸗ wand gerät, er wäre rettungslos verloren! Im Norden ſeyen wir den Schauinsland und den langgeſtreckten Feldbergrücken herüber⸗ grüßen. während die Fortſetzung dieſes Höhenzuges im Oſten das Uidersenborn, der Hochkopf und die hohe Möhr bei Schopfheim en. Nur ungern trennen wir uns von dieſem einzigen Rundblick hier oben. Ein gutes Stück Weg liegt noch vor uns, und es iſt ſchon über Mittag! Raſch einen prufenden Blick auf die Schneeſchuh⸗ bindung für die Abfahrt und mit der Warnung:„Nicht zu weit links halten, Abgrund!“ gleiten wir hinab gegen Multen. Hei, wie der Wind um die Ohren pfeift! Wir umfahren den 1280 Meter hohen Heidſtein und langen nach prächtiger Fahrt durch Buchen⸗ und Tannenwald am Wiedener Eck der Paßhöhe der Straße, welche von Staufen durch das Münſtertal hier heraufzieht, um in kühnen Windungen ſich über Wieden ins Wieſental hinabzuſchlängeln. Vom Wiedener Ec(1037 Meter) geht es wieder bergauf. Auf halber öhe liegt ein größeres Gehöt, vor dem ſich einige Bauernkinder luſtig herumtummeln, auf ihre Weiſe den Sonntagnachmittag ver⸗ bringend. „„Wie weit iſt es noch bis Paris?“ fragte ich im Scherz ein ädchen. Ein verblüfftes„Hä?“ iſt zunächſt die Gegenfrage. In det Heimatſprache wiederhole ich:„Wie wit iſch es noch bis Paris?“ worauf die prompte, ſchlagfertige Antwort erfolgt:„Wenn ihr nächer dabi ſinn, frogen r wider!“(Wenn Ihr näher dabei ſeid, fraget Ihr wieder.) Der Schalk blitzt dabei dem Schwarzwaldmaidle aus den ſense und lachend wiſcht es hurtig davon zu ſeinen Spiel⸗ genoſſen. „ Ueber die kahle Schneefläche ſteigen wir weiter zum Hörnle 85 Meter): wir begegnen zahlreichen Läufern, die abwärts aufen, dem Wiedener Eck zu. Es iſt ſchon ein Vergnügen, dieſen zBrettlehupfern“ in der Ausübung dieſes Sports zuzuſchauen, wie ſicher ſie das Gelände beherrſchen, alle Unebenheiten und Hinderniſſe mit Schwingen und Sprüngen, je nach Erfordernis, nehmen oder umgehen, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Ein herrlicher Tannen⸗ wald nimmt uns auf; auf ſchmalem Kammweg, der manchmal durch tiefverſchneites Dickicht in mehr oder weniger ſanften Bodenwellen unter den von der Schneelaſt beſchwerten herunterhängenden Aeſten indurchführt, errelchen wir bald das Haldenköpfle(1267 eter), von dem wir in raſcher, glatter Fahrt, das Haldenwirtshaus rechts liegen laſſend, dem Schauinsland zuſteuern. Auf dem Wacht⸗ felſen ein kurzes Halt. Noch einen Blick in die etwas düſtere Rhein⸗ ebene mit den Kaiſerſtuhlbergen, und nach der Heimatſtadt Freiburg am Fuße der Schwarzwaldausläufer. Langſam beginnt die dämme⸗ rung hereinzubrechen, wir müſſen uns beeilen, vor Dunkelheit im Tal zu ſein. Eine ſtramme Kehrtwendung, einen Abſchiedsgruß zum Feld⸗ berg hinüber, d geht es ahwärts, erſt mäßig einem hohen, im Abendfrieden daſtehenden Buchenwald entlang, dann ſteiler in wilder Abfahrt über Schneewehen und überſchneite Holzſtapel, un⸗ vorhergeſehene Hinderniſſe, welche zuweilen Veranlaſſung geben, 72915 dem kühlen, aber weichen Schnee auch körperlich in Berührung 1 ommen. Doch mit etwas Mut, Geiſtesgegenwart und Gelenkig⸗ 21 gelangen wir raſch zum Gießhübel. Nun noch einen leßten ick zu unſerem Freund Beichen, der ſich in der Abenddämmerung euchtend und überwältigend von den fiefer gelegenen dunkleren Bergeshöhen abhebt. Wir paſſieren nach einer ſcharfen,„gefälls⸗ reichen“ Strecke durch Wald die Eduardshöhe und können noch bis unterhalb des Dorfes Horben fahren(600 Meter). Hier beginnt der Schnee ſpärlich zu werden, Steine und Erdſchollen ragen unter der Decke herpor. Wir ſchnallen ab und wandern zu Fuß weiter. Inzwiſchen iſt es Abend geworden. Von der Kyburg bei Günterstal gehen die letten Kaffeegäſte heimwärts, die erſten Städter in Zivil, denen wir heute begegnen. Sie ſind wohl befriedigt in dem Gedanken, 2 75 große Leiſtung ſie mit ihrem Nachmittagsausflug vollbracht aben. 5 Wir aber kehren wohlbehalten und vergnügt nach Hauſe zurück in die warme Stube, wo uns nach der beinahe zwölfſtündigen Tagesleiſtung das Abendeſſen köſtlich mundet. Friſch 8 5 Körper und Seele, neu geſtählt an Nerven⸗ kraft und gewapphet gegen alles, was uns die kommende Waoche an Ereigniſſen, Sorgen und Aufregungen bringen mag, unterwerfen wir uns wieder nach der Freiheit in den Bergen den Gewohnheiten des Alltags. Unvergeßlich aber bleiben die herrlichen Eindrücke die⸗ ſes Winterſonntags auf unſeren Schwarzwaldhöhen! Des Kaiſers alte Kleider Roman von Frank hHeller Copyright by Theſpis⸗Verlag in München 1920 (Nachdruck verboſen.) 47 Es war ungefähr halb zwei Uhr, als ich mich, Ihren Rock vor mir, die Bücher 12 Greifweite, niederließ. Mein erſter Gedanke war, daß die Flguren auf dem Rock hieroglyphiſche Bedeutung hapen könnten. Ich ſtellte mir vor, i ſie ihr vermutliches Geheimnis in irgendeiner Bilderſchrift ausdrückten. Was meine Forſchungen erſchwerte, war, daß ich ſo gut wie keine Ahnung hatte, worin dieſes Geheimnis beſtand. Ich vermutete, daß es in irgendeiner Weiſe Laplace und eine Perſon betraf, die vor zwanzig Jahren hier auz Kopenhagen einen Brief geſchrieben hatte; ich vermütete es nach Herrn Pitz' Betragen, als er Laplace erwähnen hörte. Dies voraus⸗ geſetzt, hatte ich einen Leitſaden, aber einen ſehr ſchwachen. Dieſer Leitfaden war der Brief, den ich aus Laplaces Kupert genommen hatte. Ich habe Ihnen wohl noch nicht geſagt, wie er lautete? Er begann ohne Ueberſchrift: „Manche haben Glück, andere haben Pech. du haſt Dich immer auf das hohe Roß geſetzt. Jetzt kannſt Du in Ping⸗Dang ſitzen, bis Du verfaulſt. Dein Konſulat wird Dir nicht helfen, wenn ſie Dir auch hoffentlich dieſen Brief zuſtellen werden. Iſt man frei, ſo kann man Entdeckungen machen. Heute habe ich endlich den Gelben aus Mao Changs Haus aufgeſtöbert. In London iſt er mir durchgegangen, aber jetzt habe ich ihn aufge⸗ ſpürt, und heute abend werde ich ihm einen kleinen Beſuch ab⸗ ſtatten. Ich weiß. daß er ſeines Herrn Gut unverſehrt in 9 0 7 Be⸗ ür Deinen ſitz hat. Glaubſt Du, es reicht für ein ſorgenloſes Alter alten Freund. Dies war der Brief. Mit ihm als Hilfe ſetzt⸗ ich mich nieder und grübelte über Ihren Rock nah. Laſſen Sie ah es Ihnen gleich ſacen; meine Meditatienen blieben fruchtlos. ie ich au⸗h die verſ hedenen Figuren drehte und wendete, ich konnſe keine Bedeu⸗ tung hineinbringen, die mit Laplace und dem bekannten N Zu⸗ ſammenhang hatten. Ob ich nun die Drachen, die Lotusblumen und die Vögel im buchſtäblichen oder übertragenen Sinne nahm es kam auf eins heraus. Es ergab auch nicht den Schatten eines Reſultats. Ich rauchte mehr Zigaretten, als ich ſen Wochen geraucht habe, und mein Freund Graham kochte mir in der Küche, wo Laplace gehauſt hatte, ſchwarzen Kaffee. Aber das Gehirn kann nicht über einen gewiſſen Grad hinaus ſtimuliert werden. Wo nichts zu kombinjeren iſt, kann es keine Kombinationen machen. Gegen vier Uhr war ich auf dem beſten Wege. das Ganze aufzu⸗ geben. Laplace hatte ſich zu bewegen begonnen. Die Betäubung Eine nicht baubare Gebirgs ſtraße im Schwarzwald Wanderndes Geſtein Im öſtlichen Teile des Schwarzwaldes bildet die vom Nordfuß des Feldbergs kommende, in großem Bogen oſt⸗ und dann füwärts ziehende Wutach, deren gewaltige Kalkſchlucht els eine der groß⸗ artigſten Partien des Schwarzwaldes bekannt iſt, im mittleren Teil ihres Lauſes nach ihrem Auskritt aus der Schlucht bei der Wutach⸗ mühle inmitten eigenartiger geologiſcher Formationen einen Tal⸗ grund für ſich, der durch die beiden Dörfer Achdorf und Aſel⸗ fingen beſiedelt und durch Scheffel bekannt iſt. Der Talgrund lebt aber ſonſt im Rachmen des allgemeinen Verkehrs weltverloren ſein Daſein. Die einz gen Straßen führen auf die umgebenden bis 200 Meter höher gebegenen Hochflächen, während dem Talzug folgend keine Verkehrsmöglichkeit vorhanden iſt. Seit rund einem Jahrhundert wird eine Oeffnung des Talkeſſels flußabwärts erſtrebt, die ihren natürlichen Anſchluß an die berühmte ſtrategiſche Wutach⸗ talbahn in den Stationen Grimelshofen oder Lausheim⸗Blumegg fände. Alle dieſe Bemühungen ſcheitern cber bislang an der Schwie⸗ rigkeit der Geſteinsbildungen. Die betreffende Talſtrecke liegt im ausgeſprochenen Rutſchgebiet, wo im Keuper überwiege.d Gipſe und Mergel durchquert werden müßten und wo auch mehrere große Querbrüche mit Abſenkung der Schichten vorliegen. Dazu kommen erhebliche Auswirkungen von Auslaugungen durch Waſſer, Schuttablagerungen von den Talhängen her, Hohlräume im Geſtein und andere mehr, alles Faktoren, die in ihrer Auswirkung die er⸗ ſtrebte Straßenverbindung nach Anſicht aller Fachleute als ein birektes Wagnis erſcheinen laſſen. Obwohl das betre fende Ge⸗ biet, das ſeine nofüirliche wirtſchaftliche Oeffnung in der Hluß⸗ richtung der Wutach zum Rhein bei Waldhut zur Oberrheinbahn Baſel⸗Konſtanz und nicht minder in den unmittelbar benachbarten ſchweizeriſchen Kanton Schaffhauſen, in den von Stühlingen aus die Schaffhauſener Kantonalbahn führt, hat, wird die dringend not⸗ wendige Straße bisher immer noch als undurchführbar ange ehen, weil die Eigenart des Bodens ſich dem Unternehmen entgegenſtellt. Die in neuerlichen Bemühungen des Gebietes weder zum Ausdruck gekommenen Hoffnungen mußten von der ſtentlichen Straße bau⸗ verwaltung wiederum gedämpft werden. Die endgültige Entſchei⸗ dung wird nun von einem Gutachten der Geologiſchen Landesanſtalt abhängig gemacht. Wie wichtig die beteiligten Gemeianden dieſe ſchwierige Straßenbaufrage nehmen, ergibt ſich daraus, daß die Ge⸗ meinden, obwohl früher ſchon Regierung und Landtag die Erbauung der Straße abgelehnt haben, ſich in einem Ausſchuß zuſammenge⸗ ſchloſſen haben und die Mittel aufbringen wollen, die für die Er⸗ ſtattung des geologiſchen Gutachtens und für die eventuell anzu⸗ ſchließenden Entwurfsarbeiten für den Straßenbau nötig 19 Die Geſamtkoſten für den Bau der Straßenſtrecke wird auf 500 bis 600 000 Mark veranſchlagt. Der Nachbarkanton Schaffhauſen dürfte angeſichts der techniſchen Schwierigkeiten der Frage nach den bis⸗ herigen Erfahrungen wenig praktiſches Intereſſe an der Angelegen⸗ heit nehmen, ſodaß die Laſt einer Verwirklichung ausſchließlich auf deutſche Schultern zu liegen käme. die Sportbahnen für die Winterkampffpiele 1926 im Schwarzwald Triberg: Bob- und Eiskunſilauf „Die deutſchen Winterkampfſpiele 1926, die für Bobſleiah und CEiskunſtlauf vom 23. bis 26. Januar nach Triberg im Schwarz⸗ wald geleat worden ſind, werden auf jahrelana in aroßen Wett⸗ bewerben erprobten Sportbahnen ausgefahren. Die Bob⸗ bahn Triberg, eine 1911 erbaute Kunſtbahn, die einzige in Süd⸗ weſtdeutſchland. iſt 1400 Meter lana bei durchſchnittlich 9 Prorent Gefäll und hat den Vorzug, ganz im Schatten auf der Nordſeite des Sterenberas zu liegen. Hoch⸗ und Mittelwald bietet auch Schutz vor Verwehungen. Der Start lieat 1005 Meter auf der Kuppe des Ste⸗ renabergs, das Ziel etwa 850 Meter hoch am Ausgana des Priſen⸗ tals. Die Bahn hat im oberen Teil eine aroße Vorkurve(nach links) vor der großen Kurve(Haarnadel. nach rechts.) Beide Kurven haben als ganze den Charakter einer gedehnten 8⸗Kurve. Die Mitte der Bahn brinat die Felfenkurve(nach rechts)) und eine Anzahl Schleu⸗ derkurven. die allerlei Fahrtechnik perlangen. Vor dem Ziel iſt noch eine Doppelkurve(links⸗rechts) zu neb⸗ men. Die Bremsſtrecke nach dem Ziel lieat auf freier Wieſe am Waldausgang. Die Bahn iſt mit techniſchen Neuerungen für auto⸗ matiſche, elektriſche Zeitnehmung und für Fernſprecher verſehen. Der Bob⸗Club Schwarzwald hat unter aroßen Opfern 1924 die Bahn mit Erdkabel vom Start zum Ziel und zur aroßen Kurve verſehen laſſen. das Störungen ausſchließt. Für den Aufaans iſt ein beſonderer Weg für Bobfabrer und Zuſchauer längs der Bahn angelegt. Auf der Bahn wurden in den letzten Jabren folgende offizielle Rennen gefah⸗ ren: 1923 Plakette des Deutſchen Bobverbandes. 1924 Deutſche Mei⸗ ſterſchaft im Zwejerbob. 1925 Süddeutſche Gaumeiſterſchaft im Fün⸗ ferbob und Zweierbob(ausgefallen wegen des unnormalen Winters), 1926 kommt neben den Kampfſpielen die Süddeutſche Gaumeiſter⸗ ſchaft im Fünferbob zum Austrag. Dazu treten die ganzen Jahre andere große Rennen. wie Wanderpreis des Freiherrn von Vennin⸗ gen⸗Ullner. Preis der Stadt Tribera uſw. Die Entfernung vom Marktplatz Triberg zur aroßen Kurve und zum Start iſt etwa 40—45,. zum Ziel etwa 25—30 Minuten. Die Eisbahn Tribera(Bergſee) lieat in der Oberſtadt bei der Wallfahrtskirche(eines der ſchönſten Baudenkmäler Süddeutſch⸗ lands) ungefähr 800 Meter hoch in einer nur nach Norden offenen landſchaftlich hervorragenden Beraniſche. Nach Süden. Oſten und Weſten ſteigt der Bera ſteil an, ſchafft ſo völligen Sonnen⸗ und Wind⸗ ſchutz. außerdem ein prachtvolles natürliches Amphitheg⸗ ter für die Zuſchauer. Die Fläche— Schwimmeis— iſt ſchon im Herbſt 1924 durch Entfernung der Inſeln verarößert und im Herbſt 1925 durch weitere Vergrößerungen auf geaen 6000 Om. gebracht worden. Die techniſchen Einrichtungen erlauben die Unterhaltung einer tadelloſen Eisdecke. die durch eine Beleuchtunasanlage auch für Abendbenützung verfüabar iſt. Im Winter 1925 wurde hier die Europameiſterſchaft im Eiskunſtlauf ausgetragen und alatt durchgeführt. Die Entfernung vom Marktplatz Triberg zum Bergſee beträgt 10—15 Minuten. W. R. winterſportliche veranſtaltungen » Deutſche Winterkampfſpiele 1926 im Schwar.. Nock rund drei Wochen trennen uns von den Deutſchen Winterkampfſpielen 1926 im Schwarzwald, wo die Plätze Triberg und Titiſee ſich in die Rennen im Schlitten⸗ und Eisſport teilen werden. Triberg vom 23. bis 26. Januar, Titiſee anſchließend vom 28. bis 31. Januar. In beiden Orten iſt jeweils am Vorabend dieſer Tagesgruppe ein Begrüßungsabend vorgeſehen. Der zwiſchenliegende 27. Januar iſt als Reiſe⸗ und gleichzeitig Ruhetag für den Orkswechſel von Triherg nach Titiſee gedacht. Für die Bewältigung des Verkehrs ſind von den beiden Ortsausſchüſſen bei der Reichsbahn Zugsverſtärkungen und nütigenfalls Sonderzüge beantragt, die ſich an die vorhandenen Verkehrsmöglichkeiten anlehnen werden. Für die Veranſtaltung iſt ein großes künſtleriſches Werbeplakat für beide Orte hergeſtellt wor⸗ den, das neben dem Werbezweck auch eine gute bildmäßige Wirkung verfolgt. Es wurde in einer Auflage von 6500 Stück gedruckt, die zum größten Teil bereits im alten Jahr verſandt wurden. Der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen hat ſeinerſeits 2700 Stück für ſeine Stellen erhalten, der Badiſche Verkehrsverband hat ſich mit der Verteilung von 400 Stück in den Dienſt der Sache geſtellt, die Reichsbahnverwaltung hat erfreulicherweiſe die Aufhängung an den Bahnhöfen zugelaſſen und 1500 Stück für ihren Bedarf erhalten, Das offizielle Kampfſpielprogramm wurde vor Weihnachten fertig 5 8 und iſt ſeitdem im Verſand. Es kann auch von den beiden rtsausſchüſſen in Triberg und Titiſee von jedermann gegen die Gebühr von einer Mark bezogen werden. Das Programm iſt ein alles Wiſſenswerte enthaltendes Heft in Stärke von 16 Seiten und hat als Umſchlag das gleiche verkleinerte Motiv wie die Plakate. Die Eintrittspreiſe ſind für beide Orte gleichmäßig und volkstüm⸗ lich gehalten. Neben Tageskarten zu zwei Mark(Vorverkauf.50 Mark), werden Dauerkarten zu ſechs Mark(Vorverkauf 4,50 Mk.) ausgegeben, die eine Ermäßigung von 25 Prozent bieten. Die gleiche Verbilligung iſt für den Vorverkauf vorgeſehen. Die Tages⸗ karten gelten für alle an dem betreffenden Tage vorgeſehenen Ver⸗ anſtaltungen, alſo beiſpielsweiſe Bobrennen und Eisläufe oder Rodel⸗ rennen und Eisläufe, und ſind für die beiden Orte nach Farben für die einzelnen Tage unterſchieden. Für die Dauerkarten werden kleine Plaketten, die ein ſind, gegeben. In Baden hat entgegenkommenderweiſe der Badiſche Verkehrsperband bezw. das Badiſche Reiſebüro mit ſeinen Zweigſtellen den Vorverkauf über⸗ etwa acht Tage vor Beginn der Rennen eröffnet wer⸗ en wird. *Die Einweihung des Eisſiadions Titiſee wieder verſchoben. Die im Schwarzwald immer noch nicht ganz überwundene milde Witterung mit Temperaturen, die etwa in tauſend Meter Höhe in der Froſtgrenze liegen, hat für die ſchon für Weihnachten geplante Einweihteng des Eisſtadions Titiſee und die damit verbundenen Ver⸗ bandswettſpiele abermals eine Verſchlebung zum dritten Mal vom 10. auf den 17. Januar erzwungen. Herausgeber, Drucker und Berteger: Druckeret De Haas Neue Mannheimer Zeltung, G. m. b.., Manndemm, 8 K 2. „Dttektion: Ferdinand Heyme. Cheſtedakteur: Kurt Fiſcher Verantwornich für den polltiſchen Teflz Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Friß Hammes. füs Kommunalpolitit und Lokales: Kichard Schönſelder; für Sport uad Neues aus aller Welt: Willxſg Müller; ſur Handelsnachrichten und den üdrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Verndardk. nach dem Schuß war ſchon längſt vorbei, jetzt begann ſich die Re⸗ aktion nach ſeinem Anfall zu legen. Ich mußte jeden Moment ge⸗ wärtig ſein, daß er zum Leben erwachte. Dieſe Ausſicht erfüllte mich nicht mit Freude. Was ſollte ich mit ihm anfangen? Ihn den Ve⸗ hördon zu übergeben, dazu hatte ich keine Luſt. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte das Gefühl, daß ſie die Firma Graham nicht mit dem gebührenden Reſpekt und Vertrauen betrachteten. Vor ein paar Tagen, auf der Redoute, hatte mich ein Herr, den ich mit Leich⸗ tigkeit als Detektiv rubrizierte, überaus zudringlich beobachtet. Ich weiß nicht, ob Sie, der Sie für Detektivs ſchwärmen, ihn bemerkt haben— ein langer Burſche als neapolitaniſcher Fiſcher koſtümlert. Der war ein richtiger Detektiv. Andererſeits hatte ich keine Luſt, Kopenhagen zu verlaſſen bevor ich die Löſung des Ganzen gefunden hatte. Aber wo war der Leitfaden, den ich brauchte, um das Pro⸗ blem zu löſen? Ich weiß nicht, wie Ihr Gehirn arbeitet. Ich weiß alſo nicht, ob Sie ſich hineinverſetzen können, wie es bei mir iſt? Es hat die wunderlichſten Gewohnheiten. Meine Gedanken haben eine Manie, ſich ſo zu bemegen, wie der Springer auf dem Schachbrett zwet Schritte vor und einen zur Seite. Sie können plötzlich einen Abſtecher machen, veranlaßt durch einen Tonfall, eine Geruchsempfindung oder ein Wort. Es braucht kein Wort zu ſein, es kann eines ſein, das ich ſelbſt denke. Ich denke immer in Form eines Monologs oder richtiger eines Dialogs mit mir ſelbſt. In dem Geſpräch, das ich an dieſem Morgen mit mir ſelbſt führte, zuckte ich plötzlich zuſammen. Ein Wort hatte meine Gedanken veranlaßt, einen ſeitlichen Abſtecher zu machen. Dieſes Wort war. Leitfaden. Ich hatte mich ſelbſt gefragt, wo ich einen Leitfaden in dieſem Problem finden follte. Ich glaube, daß ich blitzſchnell die Ideen⸗ aſſozzation Leitfaden— roter Faden vollzog, um bei dem einfachen Wort Faden anzulangen. Und im ſelben Augenblicke ſtellte ich mir eine neue Frage: Wie, wenn das Geheimnis Ihres Rockes gan⸗ einfach darin beſtünde, einen beſtimmten Faden der Stickereien zu verfolgen? Ich will Sie nicht mit der Beſchreibung meiner Verſuche mit dieſer neuen Idee ermüden. Ich will nur andeuten, daß ihrer nicht wenige waren. In welcher Weiſe konnte ein Faden in Ro⸗ etmas zu bedeuten haben? Ich wußte es nicht. Und es gab ſo viee Fäden in den geſtickten Drachen, Vögeln und Lotosblumen, daß ſie einen Weber wirr im Kopfe hätten machen können. Erſt nach ge⸗ raumer Zeit geſchah etwas. Haben Sie ſich ſe mit optiſchen Täuſchungen beſchäftigt? Sie ſitzen da und ſehen ein Quadrat an, in dem die Diagonalen gezagei⸗ und zwei der Diagonalfelder ſchraffiert wurden, während zwei blane ſind. Lange ſcheint Ihnen des Schraffierte eine Vertiefung zu ſein. Plötzlich— warum?— ſehen Sie, daß es ſich zu Ihnen empor⸗ hebt, daß es im Gegentefl eine Erhöhung iſt. Etwas Aehnlicher geſchah mir, während ich daſaß und den dritten Drachen von oben an Ihrem Rock anſah. Plötzlich fiel es mir auf, daß ein greller, gelber Faden darin ſich gleichſam aus den anderen hervorhob. Und im ſelben Augenblicke kam es mir vor, daß dies kein gewöhnlicher bedeutungsloſer Faden war; war es nicht ein chineſiſches Ochrift⸗ zeichen, das da mitten in dem Gewirr des Bildes verborgen war? „Ich konnte mich nicht ſofort entſchließen, dies zu glauben! Ein Schriftzeichen im Bildmuſter ſelbſt verborgen! Das war zie phantaſtiſch, um wahr zu ſein. Aber immerhin— vielleicht doch! Wenn, wie ich vermutete, der Rock ein Geheinmis barg, war es nicht gerade wahrſcheinlich, daß es in dieſer Weiſe verborgen war Je mehr ich darüber nachdachte, deſto wahrſcheinlicher, glaud⸗ hafter erſchien es mir. Gewiß es war neu und kühn— aber an ſich war es weder undenkbar noch unmöglich. Doch es war ja leichr, ein Kontrollexperiment zu machen. Ich glaubte ein Zeichen ge⸗ funden zu haben; nichts einfacher, als es in Herrn Pitz' Lexikon nachzuſchlagen. Ich tat es. Nach einigem Forſchen fand ich es in Herrn Pitz' Lexikon. Ja, es ſtand da. Das Lexikon gab es phonetiſch mit nan wieder ung überſetzte es mit Edelmann, Erhabene Perſon. Ich konnte nicht länger zwelfeln. Ich hatte recht. Ich hatte das eine Ende des Ariadnefadens— im buchſtäblichen Sinn— gefunden. Ich war wirklich ſtolz und gehoben, denn jetzt wußte ich, wonach ich zu ſuchen hatte. Mein Suchen war nicht leicht, aber es ein Reſultat. Eines nach dem anderen ſpürte ich eine Serie gelber Schriftzeichen auf, die von oben hinunter durch die Serie der Dre⸗ chen und Lotosblumen gingen. Meine Kenntnis des Chineſiſchen war groß genug, daß ich ein paar davon ſofort deuten konnte; die anderen ſtellte ich der Zukunft anheim. Zwei, die untereinander in derſelben Figur ſtanden, ſchlug ich nach. Sie verurfachten mir ein Kitzeln in der Magengegend. Das Lexikon gab ſie phonetiſch mit: Dan quo wieder und überſetzte ſie mit: Das Lond Dänemark. Ich fühlte, daß ich mich der Löſung des Rätſels nähertel Endlich hatte ich ein genſigendes Arbeitsmatertal beiſammen ind machte mich daran, die Mitteilung, die eine unbekannte Hand vor weiß Gott wie lange Zeit auf dieſe Weiſe verborgen hatte, aus⸗ zudeuten. Was konnte ſie euthalten? Können Sie ſih eine Vor⸗ ſtellung von der Neugierde machen, mit der ich mich dies fragten Es war ſechs Uhr morgens geworden. Sie ſchliefen noch immer den Schlaf des Gerechten auf dem Diwan; Laplace wälzte ſich in ſeinem Fauteuil immer unruhiger hin und her. Hier und da ſtieß er ein Knurren aus und zeigte die Zähne. Meine zwei Freunde, die nicht vor mir zu Bett gehen wollten, hatten ſich ins Nebenzimmer geſetzt und ſpielten Schach. Draußen glitt das Nachtdunkel von der Himmelskuppel, ſo wie man den Schirm von einer Kupeelamp⸗ zurückzieht. In etwa zehn Minuten war es hellichter Tag. (Fortſetzung folgt) 5 6 6. Seile. Nr. 12 neue Mengbeimer Feffras(Rbens- Nuegebe] Freltag. den 8. Jauuar 1928 [Neue Mannheimer Geitung 5 Handelsblatt Jur Lage der Kraftfahrzeuginduſtrie F Von einem Fachmann Immer wieder muß die Beobachtung gemacht werden, daß bei Beurteilung der Lage der Kraftfahrzeuginduſtrie das Hauptaugen⸗ merk auf die Perſonen⸗Gebrauchswagen gerichtet wird. Das iſt natürlich ein Fehler, der zu einſeitigen und damit falſchen Feſtſtellungen führt. Der Zweig der Nutzfahrzeuge iſt mindeſtens ebenſo wichtig, wenn nicht der wichtigſte. Ueberhaupt ſind vier große Gruppen auseinander zu halten und zwar: Luxus⸗Perſonen⸗ wagen, Gebrauchs⸗Perſonenwagen, Nutzfahrzeuge aller Art und Krafträder. Wie es ſich im vergangenen Jahr gezeigt hat, vertragen dieſe Gruppen nur in wenigen Punkten eine gemeinſame Be⸗ urteilung. Im großen und ganzen war die Lage der einzelnen Zweige der Kraftfahrzeuginduſtrie im Laufe des Jahres 1925, ſpeziell in der zweiten Hälfte, eine durchaus verſchiedene. Gemeinſam hatten alle Gruppen zu leiden unter der immer mehr verſiechenden Kgaufkraft des Inlandes, unter dem Mangel eines wirklich leiſtungsfähigen Kreditinſtitutes, unter dem immer größer werdenden Angebot erſtens an gebrauchten Wagen, zweitens an Auslandsfabrikaten, wobei die Oeffnung der Grenzen am 1. Oktober eine gewiſſe Rolle ſpielte, der jedoch durch Schaffung der Schutzzölle ein Gegengewicht entſtand. Endlich unter der leider immer noch vorhandenen Vorliebe des Deutſchen für alles Ausländiſche, ſelbſt da, wo gleich gute und beſſere deutſche Fabrikate zum gleichen und ſelbſt niedrigeren Preiſe an⸗ geboten wurden wie ausländiſche. Gemeinſam ſtanden alle Gruppen in der erſten Hälfte des Jahres 1925 im Zeichen einer Hochkonjunktur, die erſt langſam abebbte und im Spätſommer und Herbſt für einzelne Gruppen, nämlich für das Gros der Perſonen⸗Gebrauchswagen und Perſonen⸗ Krafträdern einem kataſtrophalen Niedergang wich. Außer den oben erwähnten Gründen waren, wie oft hervorgehoben, Schuld am Zuſammenbruch: mangelnde Normaliſierung, Typiſierung und Verwaltungsvereinfachung einerſeits, Paſſivität der Behörden anderſeits. Dagegen fanden reine Luxusfabrikate trotz der ſehr hohen Preiſe immer noch Abſatz, ebenſo die neueingeführten Kleinkraft⸗ und Motorraddroſchken, während die Entwicklung auf dem Markte der Nutzfahrzeuge, Wagen wie Räder, ein Kapitel für ſich bildete. Konſtruktiv und was Leiſtung anbetrifft aufs höchſte vervollkommnet, gelang es, die Preiſe bis z. T. unter Welt⸗ marktspreiſe zu ermäßigen. Größere Beſtellungen des Auslandes, im Inlande ſeitens der Kommunen und damit befrie⸗ digende Beſchäftigung waren die Folge. So ging die Kraftfahrzeuginduſtrie mit ihren einzelnen Grup⸗ pen in den Monat Dezember hinein, der bekanntlich auch in normalen Zeiten der ruhigſte iſt. Erwägt man nun die Aus⸗ ſichten für die kommenden Monate, ſo kann vorab erwähnt werden, daß die Zukunft der Gruppe Nutzfahrzeuge aller Art bis auf weiteres geſichert zu ſein ſcheint, nicht nur wegen der Nachfrage des Auslandes und der Konkurrenzfähigkeit jenſeits der Grenzen, ſon⸗ dern auch in der Hoffnung auf eine Beſſerung unſerer eigenen all⸗ gemeinen wirtſchaftlichen Lage, zu der uns die Weihnachts und Neujahrsbotſchaften berufener Führer der Politik und Wirtſchaft, der Dezemberbericht der Dresdner Bank und viele andere Anzeichen, die hier einzeln aufzuzählen zu weit führen würde, berechtigen. Selbſtverſtändlich iſt hiervon auch eine Belebung der anderen Gruppen zu erwarten. Hinzu kommen die in letzter Zeit abge⸗ gebenen Erklärungen von höheren Stellen, daß alles geſchehen werde, der Kraftfahrzeuginduſtrie ihren Wieder⸗ aufbau zu erleichtern, d..: Ermäßigung der Abgaben, Schutz vor der Auslandskonkurrenz bis zur Umſtel⸗ ſung. Da weiterhin die Arbeiten der„Fakra“(Fachnormen⸗Aus⸗ ſchuß der Kraftfahrzeuginduſtrie) rüſtig fortſchreiten, der Drang nach Zuſammenſchluß in jeder Hinſicht ſich deutlich bemerkbar macht, und wir uns ſomit auf dem Wege der Vereinheitlichung und Ver⸗ billigung befinden, kann auch für die Gruppen„Perſonenwagen mit einer Belebung des Geſchäftes in der nächſten Zeit gerechnet werden. Von beſonderer Bedeutung hierfür wie für das Geſamt⸗ geſchäft iſt die für den Monat Januar unter Führung der Deutſchen Weitere Verſchlechterung des Arbeiksmarktes im neuen Jahre Wie ſich nach der ungünſtigen Entwicklung des Weihnachts⸗ geſchäftes erwarten ließ, hat ſich nach den neueſten Berichten die Arbeitsmarktlage weiter, zum Teil ſehr ſtark, verſchlechtert. Zahl⸗ reiche Unternehmungen aller Berufsgruppen haben nach den Be⸗ richten der preußiſchen Handelskammern im Anſchluß an die Weihnachtsfeiertage ihre Betriebe ſtillgelegt und ihre Belegſchaft zum Teil auf Wochen beurlaubt, zum Teil entlaſſen. en aus dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Steinkohlenbergbau, dem Hüttenweſen und der Metallinduſtrie werden größere Entlaſſungen gemeldet. Aber auch in anderen Berufsgruppen, beſonders in der Holz⸗ induſtrie, im Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗, im Bekleidungs⸗ und Verkehrsgewerbe iſt die Zahl der Arbeitsſuchenden erheblich ge⸗ wachſen. Recht ungünſtig ift ferner die Lage in Hamburg, Bremen, Lübeck, im Rheinland, Weſtfalen, Heſſen, Heſſen⸗Naſſau, Pfalz, Hannover, Baden, Thüringen und in Verlin. Parkhotel.-., München. Bei 50 485 Abſchreibungen und 132 393 Verwaltungskoſten und Steuern verbleiben 8040 4 Reingewinn, über deſſen Verwendung im Reichsanzeiger keine Angaben gemacht werden. In der Bilanz auf den 31. Dezember 1924 ſtehen 61 963 Gläubigern 9618 Barmittel, 214507 1 Vorräte und 81167 Außenſtände gegenüber. Paſſiphypotheken betragen 244 243. l. 1 5 Schloßbrauerei Planegg bei München.⸗G. Die.⸗V. genehmigte den Abſchluß für 1924/25. Es gelangt ſomit aus dem Reingewinn von 114738/ eine Dividende von 8 pCt.(ins⸗ geſamt 64 400%) zur Verteilung. Dem geſetzlichen Reſervefonds werden 5737, der Verluſtreſerve 15000 und einer Sonderrück⸗ lage 10 000 zugewieſen, für Tantiemen weßden 2800 und für den Vortrag 16 801 verwendet. »c· Fried. Krupp.⸗G., Eſſen. Die Verwaltung der Fried. Krupp.⸗G. teilt u. a. mit, daß mit dem 31. Dezember 1925 die Verwaltung des Stahlwerks Annen aufgelöſt wurde. 1-.-G. für Aukomobilbau(Aga), Berlin. Der Betrieb war mit Genehmigung der Gläubigerverſammlung vor Weihnachten ſtill⸗ gelegt worden. In dieſer Woche iſt der Betrieb mit kleineren Arbei⸗ tken wieder aufgenommen worden. Weitere Entſcheidungen über das Schickſal des Unternehmens ſind im Laufe der nächſten Woche zu erwarten. Börſenberichte Mannhelmer Effektenbseſe Jeſte Marktlage bei lebhaften Amſätzen O Mannheim, 8. Jan.(Drahtb.) Die Märkte an der heutigen Börſe blieben durchweg weiter feſt bei lebhafteren Umſätzen. immer noch nicht wieder erwacht iſt, befeſtigten ſich alle Aktien heute erneut um durchſchnittlich—4 pCt., doch ſind auch ſehr häufig noch größere Kursgewinne feſtzuſtellen. Kali⸗Weſteregeln gewannen z. B. 6,5 pCt. und überſchritten wieder den Pari⸗Kurs. Rütgerswerke gewannen 5 pet., Th. Goldſchmidt 6 pCt. uſw. Auch die bisher weniger beachteten Papiere konnten ſich kräftig erholen; Bank beabſichtigte Gründung einer Autom obil⸗Kredit⸗ bank mit einem Aktienkapital von 10 Millionen.fl. G. A. Kurszettel Utti en und Auslandsanleiden in Prozenten. Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe(per medio bezw. ultimo ſo gewannen z. B. Adlerwerke 3 pCt., Neckarſulmer 3 pCt., Holz⸗ verkohlung 2 pCt., Licht und Kraft 4 pEt., 5. 8 7..45 7. 8 Udrentad. Nurw. 21,— 22.—VBoigt& Haft. St. 59.— 60.75 9 5.50 44.— Ver. deutſch.Oelfd—.. 24.—Volihom. Seil.K. 20.— 20.- Offſtein 42.50 44.— B..ch. Ind. Malnz.50 41.50 Wayß& Freytag 87.— 88 85 Rheingau 42,— 44. Mer Ultramarmf 88.—.-Zellft. Waldof St. 83.80 68.25 Stuttgart 49.——— Ber. Zeult. Derlin 52.50 81.25 Zuckerr. B. Wagg. 49.— 43 50 Bogtl. Maſch. St.———„ Frankenth. 8,— 47.75 Irankſurter Dividenden ⸗Werte. Vantt ⸗Alctien. E8. 7.. 1. 5. D. Credttept. D. Hopoweted.—.—Aeiceben:: 140014i8 35 8 81.50 33.50.Bank 86.75 87.—RNyein. Creditdant 78 30 79.50 Ind 81. 8250 Vereinsderkt 58 80, Adein. Hap.-Sk... Sabr. B. Kreb 75.50 75,20 Disent.-Gelellſch 104.2 107.0 Südd. Diecontog. 84,80 84,50 „Hop. u. WD 80.— 63 50 Dresdner Bank 103.2 103.5 Wiener Bankver.—. Baeme Baßtee. 92.50, Fetin. Hype Bl..35 61.Witdra. Notende 108. 1020 Berüner Handg 138.7 140.58] Metalld u..⸗5. 18.— 80. Mannß. Perf.⸗Zel.—. e ee Deuch Beu 107. 128 2 Beiter Cren Aan. 865 6,3 D. Effeit. u. Woch 74.—72 50J Pfaätzen Hoy⸗Bk. 56.——— Vergwerk ⸗Aletle. im Ub.W 68.— 70 80 Jarpen. Betgdau 98.28 99.80 Oderſchlel. G5.⸗B. 88.— 88.50 — 99— 2878 Zalle Aſchers. 64.25 96. do. Gſſenind. 87, 38.80 D. Lugem Begw§d.— 67.„alfw. Salzdet. Ppöng dergtau 65 728 Eſchweil. Bergw. 123.5 128.2 Kaliwerte Weſter 97.50 101.5 Rheln Braunkoble 121.0 126.0 Jaent oa. 18— 20— Maanssb, 58 f 56— ae Saene 48— 2 Gelſenk. Gußſt. 18,— aanteeed. 88. ae— 8818 Stelvorkehrs-Kutſs. B 248023.—J Nanslelber. 68, 67. INaetter W4sS— Elderſeld.Rupfer—.——, Mez Söhne.——Hfa 48. 48. See e.80.50 4 Mtm. Koßlenani 9,80 9 60 Berliner Dividenden⸗Werke. Cransport-Aktien. 190.75.⸗Auſtral. a7—2 84.— Allg. Lok. u. Str. 104.5 105.5Ob.⸗Amk. Paktf. 1 98 78 98,50 Südd. Eiſendahn—. 67.„Sübam. Oſch. T 82, 85. Baltimore 665 84,— Hanſa D ſchiff ⸗1 102 6 104.0 Vanke⸗Aletien. Bank ſ. el. Werte 40.50 80,—Deutſche Bank 1 107.6 10[Reichsbank 105 1415 5 Bantv. 66, 66.—51 iberſer Ank. 80. ⸗.50[Mhein Eteditdank 70,20 78.50 Berl.Hand. Geſ T 183.7 1400 Pise. Command 1 105.0 106,?Süddeutſch Disco, 84.50 64.50 Com.. Privatb T 97.— 98. Dresdner Bank 1 104.5 10% Daranſt.Ni.⸗Bk. T 106,0 108,1 Mitteldk. Kreditd L 98.25 94.75 Juduſtrie⸗Alklien. Accumulat. Jabr. 33,78 91,„Meguln 28.— 28, Büderus Eiſenw. 29550 3488 Norddeſch. loyd T 93.75 96,85 Schanbmab N Roland⸗ Fine 1170 117½2 Sransport ⸗Aletlen. 8„Liog 83,— 90,25 BaliimoreKOdie 86.59 88,251 Le ne ated 88JBeeel-.—.— 5 Induſtrie⸗Akellen. Eichd Mym. Bile 38.— 84.— Chamotte Anna.—,— 9880 Sag oneu. Sob Tön N1sI Mainge: Stamm 112 0 112.5 Bad. Glettr. G 5 Schaerd. Bindg. 1570 157.5 Dad. Maſch. Durt. 106,0 108,0 Schwartz⸗Storch 86.— 80.— Dad.Uhrenurtw. 18.25 1,—Cont. Nürnd. Bz;— 30. Werger.— 90.— Bayrſich. Splegel 32.50 32.50 Dalmler Motor 24.—44.25 Adie Dppenheim—.—, Beck& Henkel 0 2 Veaanen Uieen 25— J0.— Spacc 48 2— Adlerwerke Kleder 25 50 27 80 mann Elekm. 67.— 70.— Dyckerhf. m. 26.75 27,.— A. A G.——9 87.50 90,75 Bing Metallm 30,25 34,75 Dingler Zweibr,—,——.— Aſchaß. Bumpad 78 78 Prem.-Beſigb. Oel 23.—24.— Dürkkoppwerk. St.——- Tichaſſd Zeüſtoßß 53,80 55 75 Cem Heidelberg. 65.50 08— Düſſeld. Rat. Dürr 32.50.— Dahnned Darm 19 50 19 50 Gement Kaxiſtabt 75,15— Fenwerkkalfrelt 12,25 13 25 Sper. 79. Y 18 11LT Juvbewaß Siam.180 9. Holwertogl.⸗Jo. 41.25 44, 88— 89.— Gan 8d Main:—, 48,75 JungbansStamm 55. 55.— E Had. Wol...—Goldſchmidr Tb. 89 80 78.. Jaminga Fafſerei 62.— 5. Emag Jeankfur⸗* 75 1255 0 7 33 15 25.65—.0 Emalie St. Uür. 21— Arkrftw. Mhm.8/ 12 K Sw Ber 225 „Wrk.„Allg⸗Glektr.-Geſ. T 57,15 90,— Berzellus Bergw.“ 19.50 19,50 Coneord. Spinner. 68.50 78,— Cden oeneen d. 1290 Aagte: K. Guano.— J225 ing Muenberg 3045 38— Dalneter Poter 88es. Griesheim. 108 2 111 8/Anhalt. Kohlenw 45.— 44—] Bismarckhütte.— Weiler tl. M 107.0 111.7 rer Gußſtadl 14,-14.—Bochumer Gußſt. T 68,25 69.85 D. 0505 30 Adler& Oppeng.“ 20,25 46.25 mderg 1030 110 Edem Griesd. T. 106,5112 Ableeeene 989 25 Berpmdan Elgt.r ö6,30 78 80J Chem. Vae 24158745 A⸗G.f. Antlinfad'r 100,5 112,4 Ber ⸗Gub. Hutſdr 140,0 129,0 Cdem. 125 -.i. Berthrsw 60,— 88,— Berünacler Ind.52.— 48.48 Edem. Heltent. 49.—480 Aleganderwert 8750 58,50 Berliner Maſchb. T 49.— 51,-[Tbem. Aldert. 89,7. ——.—Deutſch⸗Luxemb. T 65,15 68,50 eulſch-Luze e während Zellſtoff Rhein. Braunkdl.— 123.0Rütgerswzerk Rheinſtahl Verein. Elbeſchiff 95.——35.50 Waldhof ihre in der letzten Zeit verfolgte Aufwärtsbewegung ebenfalls kräftig fortſetzen konnte(3 pEt.). Im weiteren Verlaufe ſetzten ſich die Kürsſteigerungen fart, ſo daß damit zu rechnen iſt, daß die Einheitskurſe weitere Kursgewinne ver⸗ zeichnen können. Deutſche Anleihen und auch ausländiſche Renten folgen der ſtrengen Aufwärtsbewegung nur langſam; das Geſchäft darin iſt zu klein. Teilweiſe recht ſtramm erholt waren auch die im Freiverkehr gehandelten Papiere, wo die Umſatztätigkeit heute ebenfalls bedeutender war. Becker Kohle 42.50, Benz 23, Brown Boveri 50,50, Entrepriſes 8,50, Growag 39, Krügershall 74, Ufa 48 und Unterfranken 55. Betliner Wertpapierbörſe Weitere Aufwärktsbewegung in Induſtrieaklien Berlin, 8. Jan.(Drahtb.) Ohne daß neue Anregungen hinzu⸗ gekommen wären, ging die Aufwärtsbewegung in weiter. Bei den Banken lagen heute auch aus der Kundſchaft in größerem Umfange Kauforders vor. Wiederum ſind für wichtige Papiere des Montanmarktes recht anſehnliche Steigerungen zu verzeichnen. So gewannen Höſch 3,5 pCt, Mansfelder Bergbau 3, Stolberger Zink 5, während im übrigen Gewinne von—2 pCt. für die wichtigſten Montanpapiere die Regel bildeten. Einen ſtärkeren Anteil an der Aufwärtsbewegung hatten auch Laurahütte⸗ Aktien, die 3 pCt. ſtiegen, weil man den Kurs als zurückgeblieben anſah. Andere Induſtrieaktien beſſerten ſich im gleichen Maße. Kali Aſchersleben um 4,5, Salzdetfurt und Weſteregeln um 2,5 pCt. Von chemiſchen Werten hatten Farbenwerte die Führung mit einer Beſſerung um 2,5 bis 3 pCt. Ferner ſtiegen in gleichem Umfange etwa Köln⸗Rotweiler, Oberſchleſiſche Koks, Rütgers⸗ werke gewannen 3,5 pCt. Von Elektrowerten waren Akkumulatoren mit einer 4 proz. Beſſerung bevorzugt. Auch für Waggonfabrikaktien beſtand Intereſſe. Von Maſchinenfabriken wurden Gebr. Körting, Schubert u. Salzer und andere zu erhöhten Kurſen aus dem Markte genommen. Spezialwerte erzielten gleich⸗ falls zum Teil erhebliche Gewinne, ſo Baſalt, Kahlbaum um—6, Berger Tiefbau um 4 PCt. hebliche Kursänderungen. Schiffahrtsaktien hatten ver⸗ hältnismäßig auch nur geringe Beſſerungen zu verzeichnen. Deutſche Anleihen zogen weiter an, beſonders Preußiſche Konſols. Vor⸗ kriegshypothekenpfandbriefe gewannen unter weiterer guter Nach⸗ frage 15—20 Pfg. und auch landſchaftliche Goldpfandbriefe wurden bis vereinzelt 2 pEt. höher gefragt. Tägliches Geld ſtellte ſich auf .—8,5 pCt., Monatsgeld auf—10,5 pCt. Infolge ungeſunder Gewinnſicherungen ſchloß die Börſe zu meiſt abgeſchwächten Kurſen. Die Grundſtimmung iſt aber in vollem Umfange zuverſichtlich. Berliner Deviſen Größere hatten beſonders Germania⸗Linoleum, Rheinelettra und Zellſtoff Waldhof zu verzeichnen. Auch feſtverzins⸗ Antas 27 n a liche Werte lagen weiter feſt. Es notierten: Badiſche Bank 32,50, Sodont 160.84 109.00 voll 108.66 05 557 Creditbank 78,5, Rheiniſche Hypothekenbank 56, Pfälz. Hypotheken⸗ Suenos-Mires.788 17⁴⁰ 1 1737 1741 2 bank 54, Badiſche Anilin 112, Rhenania 28,5, Benz 25, Germania⸗ rüſſel. 19.03 19.07 0 19,085 12.075 N Linoleum 89,5, Karlsruher Maſchinen 26, Knorr 404, Rähkaſſer 40 Da—— 8——— Rheinelektra 57, Wanß u. Freytag 68, Weſteregeln 100, Zellſtoff Losenbagen 103 90 104.15 5 104,41 104.87 Waldhof 86, Zuckerfabrit Frankenthal 48, Zuckerfabrik Waghäuſef Jioder: de„„a 2 44, alte Rheinbriefe 6,1, Kriegsanleihe 0,215, 6 proz. Großkraft⸗— 217 10.587 7 10.55 1035˙ 5 werk Mannheim, Kohle, 9,5. Italſen. 18.975 16.585 18945 13988* khurter weitpoplerbö JV Srankfurter Wertpaplerbörſe Sane 1818 14.455 2 1812 82 Weitere Feſtigkeit und Belebung an der Börſe— 55 + 5 5 23—— Frankfurt a.., 8. Jan.(Drahtb.) Die nunmehr ſchon ſeit Jadan 1622 1828* 1327.881 8 Tagen anhaltende Feſtigkeit an der Börſe verſtärkt ſich enanganeen—— 8225 5 4017 5 5 mit jedem Tage. Das Geſchäft hat heute einen Umfang angenom⸗ Wen abg. 99,13 50.27 10 80.24 5 men, wie er lange nicht mehr zu beobachten war. Auch der Prog. 124¹ 12.458 5 19.419 158 Tabakmarkt erfreute ſich heute guten Zuſpruchs. Es wurde Sebeoe. 19775—9 5 2271—— 2 daraus geſchloſſen, daß auch die zweite Hund in das Geſchäft ein⸗ So[a. 2905.005 2975 2885 0 greift. Mit Ausnahme der Schiffahrtswerte, für die das Intereſſe Athen.59.61 5,59 5,61* neueſte tzandelsnacheichten u. New Vork, 8. Jan.(Spezialkabeldienſt der Untted Preß⸗) Die Federal Reſerve Bank hat den Diskontſatz von 3,5 auf 4 pCt. erhöht. Ddieſe Maßnahme hat allgemeine Ueber⸗ 38*. 7. 0 Wagirus U. 28,— 86.59] Notsren Deub 28, 78 82, drenene 39.— 40.— Mannesmannr T 58,28 50.50 Motorb. Mann 20. 18.25. ſmind T 37.78 88.78 Manseld. Aktten 63. 67,87 Mudldeim Ber) 89.—.—„Kofsmerfe T 81.78 28.50 Mech. Web. Iind. 120.7 123.0] Neckarl. Fabrzg 23.25 25.25 Odrenſt& Noo T 8d0.— 58.73 Mir Geneft. 61.50 63.50 Nordd Wollkämm9g 3. f Phong Jergodef 85, 88, Romndu g. Hutten 9,8710,7 Scude, 4 1 88,7 77. Rälggeber Wagg 18.—290—Noſiger Braunt 30.—3 50 Slemens 88042 65— Reisdols Papter—,— 100 0Koſtzer Zucker 93.—80. StemensaHals T 78,78 78.„ T 50,30 58.75 Sinner.⸗G. 82.28 88.— 35.5937,87] Stettiner Vulkan 23,.— 28.23 108,0 120.5 Stoehr Kamman. 112,7 11 Rhein. Chamotte—.——.,Sachlenwert“ Rhein. Elektrizität— 58.75 Salzdetfurth Rhein. Maſch 83—.—20.1 88.—94.)] Stoewer Nähm 47,— 49. 52.54.78 S beldemander 22 122187 Südd Immobil 45,— 447 Rhenania Cdem. 28 80 29.73S Hubert& Sali 47.—99.5] Teichgräbet.—.12 Teleph. Berliner 41— 44.15 B. Schſ Bren W 23, 23.50 Bicing⸗Cement. 61.50 62,80 Thoerl Oelfabrik 38.15 41.75 B Stayl..d. 89 p 88,— 90.50 Giesloch Tonwat. 89,50 59.— Unionwerf Maſch“—. Ver. Uitramarinf.—,. 63.2Biitener Stahl 88.— 70.— 38. LVogtländ Maſch..80.85 Vittener Gußſtad 0, 84,— Ver. Thm CTharl. 44.30 47.50 Wanderer-Werke 74,— 80,—] Volf, Buckau..8⁰0 50„„[Weſer Akt.⸗Geſ.—.— 26750 Zalte Dereln 51, 51.— .Glanzſioff Ebf. 225.2 228,01 Weſterreg. Alkalt 98.— 202.0 dellſtoß Waldhf“ 8,50 86,5 Verliner Frelberttehrs ⸗ Kurſe. Adler Kal 83.— 97. Heiddurg 53,— 57. JSichel co. 2 Api, Allg Petr.Jd—,.—. Kelderchen 83.— 88.StomanSalpeler 72* Bergb Präſid.“ 38. 41.—Krügershall„66,0 72. Südſee Bhesphar 19.89 18,80 Benſ⸗Motor.25 1,35 Betersd Int.Hand.20.30 Ufa 4850 Deutſche Peir. 50,—58, Ronnenderg 60. 52 Diamond. 20,25 20,15] Ruſſendant.85 3,— Berliner Seſtverkinsliche Werte. a) Neichs⸗ und Staatspapiere. 00.28 00.25 5/%.Relchsani 9, 207.270 18% B. Koblenant..20.88 150 68.5034.325 0,485%½ Preug Kallen 30 3,70 Gokdanteize 30% 75 4% Prß. Könſols 92529277 58, Aegeenn 1 9 45 Aalche ße.. 98,50 Reichsſchaß. IV-V.187.1 5 XLIX.188 0. der 0,187 0,18,30%„ 0,250.27550% Schſ. Braunk. 2,25 225 n. eah g Nat 54,50 85,75 Gbr. Böhler& Co. 2320 232.0 Deutſche Erdol T 86,12 72. Augsb.⸗Nb Maſch—.— 67,18 Braunk. u. Beikets 63.25 68.— Deutſch. Gußſtayi 83.75 58,59 Badiſche Auilin T 108.) 112,4 Br.⸗Beſiab. Oelſb. 22.28 215 Deuiſche Kabelw. 51,. 54, Balcke Maſchin..00.50 Bremet Bultan 41,—415 08/%J 0 0,277[5%—.0.19 5 f * 192er 9 4% N. Reichsanl..207 b 21J40% Badiſche Un 2 Lanbſch Nogg——.30 . ee 9252 30/0 Babze. Anl..0 ö 250 8 bp) Ausländiſche Nentenwerke. Heliiſche Kalſcw 19,45 40, Cmdtde Uüng 21.— 1 Ierresgeim. Gias 68,25 91.48 Deuiſche Maſch 1 25. 36.75 Enzinger Flltet 54. 53, Geſ. elektr. Unter 1 100 14. Deuiſche Steinzgg 8— 82. Eſchw. Bergwett 125,0 175.2 Hebr. Goedgardt.30,25 21,4 Deutſche Wollw 35,- 36,35 Feldmühle Papler 55,— 90,50 Holdſchmidt To. 5518 5½5 Deutſch. Eiſeng. 30,30 5,— Felten& Culll. 95, 10,5 Hoerz C... 42,—48, Donnersmarcd. 4,— 44,—K. Friſter.90.8 Zotdaer Waggon 28, 20,25 Hͤrener Meta 63,— 66.50 Juchs Waggon 115,0 ,7 Arignet Maſchin. 72. 7/½ Hürrtoppwerke 90.— 34.50 Gaggenau Ir, 21,— 23.59 Donamu Nobel 79,85 0,50] Jeohard Teziii 81 93. Zebt. Grognana 57, „Papierr.— Irkeftw.)n ½ 20 920 4% rütt Ku.. 7. 0 7134% 1 5% Mezikaner 48.50.— 13% Türt. unif.Ant. 12,———%„ Solprter. 419.13 4½%½ deſt Schaza 13,7513.75% Zoliob. 1811.87 780 2005% Süds.a. 5 18,5. 4% Goldrente 17. 1f. 00-.-Los 23.75 23.52.80%„ neue Bk.—.— 4% Feond.Rte..875.675 4½% Ul. St. R1913 10.10.905% 4% Silderria..10 1,70%½%„1814 14.01½ 4½% 9% 40% Goldete 21,10 111314%¼%— 1 5 „„Kront. G6%%„ 1 80 5 9% 7 5 8 100% Oe.U. Stb. alte 14 50 18,708% Tebuaniepet 18 75 8,78 — ſtün u. Bülfingen 8, 81, Eiderfelo. Jard. T 10“. J14.1 Selſeng. Berg.v. T 70. 78,35 Hrün& Allſinger—., 1% 5 —92 Sue 2000200 Halda den Nhin 25 28.— Knort Heilbrong 45,25 48,30Elderſeld Kupfen.„, Gellenk. Gaß taot 16.— 24, Bruſh vig Teptit.39. 41. 30„olDe· llX. SrTal 14 401.7 Fader 3 Bieiſn, 52 5053. Hammer Denadt 1825 7, Konſerven Braun—.— 1 Fleltr Uieſerung 72.75 18.Henſcho ve Go, 48.— l, Hasewal Orag, 40, 4,. d dwer Müdid 10 30 71— ee 1518 1745 Krauß& Co, Lok.—— 31.%Clattr. Sich u. Kt. I 85.75.99.—LBerm. Borild.-3. 18.— E1. Iga NI.— 45 Sr K rt insli W aoe Gedt Püm 34—35 Hirſch Kupf. u M 6825. TLagmeder K d0 489.0 Hammerſ Sclan, 79,50 01. ehnode Wer. Je Kaume Doukeun 20007/ an In er Jeſtverz us che Weete. GullGari-—. 103 80 Hoch. u. Tleſbau 41.—Lech Augsburg 87.60 88.5, Hannod. N. Egeſt. 38.50 J8 25 Holltop Boljmann 43, 46.75] Köln Rottchellet 79.5064%,* 1 amech. Jete:—.—.Höchtter Fardw. k. 1.5 111,% Cederwif. Roth. 34.—35—Hann. Baggono—.—, Hoerh perte„35,—Geot Korlig 50.20 60%50 Juländiſche. rankff. Bof,& Wü. 27.80 28 5. Holzmann, Pyil 43.80 4/5 Hama vloyd 26.— 26,25 Humboldt Maf 9. 27,25 32,— Koſtheimet Gel.—, Dollarſcha.——— 1½ D. SSgg.os.30.,25 4% Baor. Ell.-Anl.— Saüsegad,, ſputd er ng, Sonelgt Nrant 38. 28.50 Jdg.⸗Bien Gum—. 85, 51v. c. alt. Ragſer—. r- Kofhäuſer Hütte 30.00 33, Goldanſeide...——4% do. 50. 1011.30 4,25½½% d0. 2 U 2 chinen 2725—, hilipps.⸗G. Fri 25 23.Sbramm Jackſo 88— 8. Hartor. Bergwet..——,.Ilſe Bergbad T80,25 85.23 Jagmeyer To..20 7/,%% Mhm v. 1914——Sparpramt 1919—.——9% de. aene⸗ Luß ſche Induſtn 13.50 14—. Wergebon weßel 80.— 41, Schuckert, Nüenvg 89,25 63.50—. 93.0 98.-A. Jüdel& Co. 45.— 83,— Jauragune„: 25.002815%“„1802——— Gh r. Schazanw.—.—— 4% Sas: Pf. u. 5.—— Aankeene 60.— 68.50] Rein. Gebba S. 42— 42.— Schudfadeit Her. 19.— 20.— Dartmana: lcd. 24.— 28.50 Jebr. Junghans 85.— 68,[Linde sdismaſch 102,0107%½ 5 s e de dee, 790 Mion, Müpd 75, 75,— Nd.eiet N. Stamim 50.—.— Seilindagte. Bel 23.— 2, Hebwigehüt: 80.—58,— Kahla Porzellan 42,. Niadenderg.. 31,88,—8% 51. Reicheank.216.2154% Preuß. Kom. 0. 320 02624% Heu. o. 50 u. 00—.200 Moloren Deng. Ah. Maſch. Bed. 21.— 22.— Sich. adJ. Main;.—.850Dipert Maf 14.— 18,75[Kallw Aſchersl. 93.75 93,59 Carl Aindſtrömr 92.50 96, 85 do. unk..1045—,——.—%½.220 0,275%. abgeſt. O, i 75.180 Molorf. Oderur 28 50 28.0] Adenante Aachen 27.50 29.— Stem. A Fale. Beri 75,.— 77.— Hindr.& Aufferm. 22.50 23.25 Karlst. Maſchin..75 2,5) ingelS hadfan 20,— 20.1508/% D. Reichsanl 0,2 00.2593½%—.—.435% eee, Neckarſu Jadrng. 28.— 46 50 Riedeck Montan 12.50 74. Südd, Dradund—.— f, Hirſch Kupſer. 70.—.00 Kattocit. Verab.J5.65 Linie KHo fman T 3780 39. 4% do. 0,280 0,00 9% 4% Säc. S1A. 1 Adend ne. Kodberg Darm 13.— 12..eb. St.Jugd, 1180(Hleichberg Beder c 75 6 8, W. Kem, 287%% dew daepesco. Jach 11ts4%. ASceden————J cdum oen—.———4% Beru 61s——.—.— eter Unton Frtf 50 75 50.75 Kütgere⸗Werke 30.— 55,50 Tricotw. Beſigh. 30,50—.— Jardww. T 1030 112,10Kiscnerwerke 55, 60,30 F. Loren).. 72.78 74,7%¼% 1VIu. V. do.———1—% Bad Ant. ad—.—— J½% Wüeu. k. 1918——.— .Kabm.Aatla 40.— 40.— Sclad&&. Hdg.— Hoeſch Giſu. S1 T 68,75 74.50 JC. H. Knorr. 45,— 48,—J Jothr. Pril⸗Cem——%% VI-IX ba..-J8˙% do. don i850 Bankaktien waren faſt ohne er⸗ 7. Sete. Nt. 12 Aus dem Rechtsleben ſtändnis mit der Erhöhung einer Stillſchweigendes Einver Rechnung 1919 1 lieferungen, ſtellte aber in die Rechnungen preiſe zu beanſtanden zum 13. März übermittelten wieſen worden. und die Reviſion der Beklagten zurückgewieſen. klagten mit den höheren Preiſen angenommen Die Juwellerſtrma W. u. N. in Berlin kaufte am 25.'tober von der Ringfabrik S. u. G. in Pforztheim eine große Menge achtkarätiger goldener Ringe. Als Kaufpreis wurde der Frie⸗ denspreis mit 8 Mark Aufſchlag auf das Gramm Gold puls 30 Proz. Aufſchlag auf den ſo erhöhten Preis vereinbart. Die Ring abrik machte in der Zeit von November 1919 bis Mai 1920 etwa 40 Teil⸗ Freiſe ein, die die ver⸗ traglich feſtgeſetzten Preiſe in allmählich wachſendem Maßze über⸗ ſtiegen. Die Käuferin nahm die Sendungen on, ohne die Rechnungs⸗ ie bezahlte am 22. März 1920 fämtliche bis echnungen mit 335 000 Mark. durch Schreiben vom 26. Mai 1920 hemängelte ſie die Rechnungs⸗ preiſe als nicht vertragsgemäß. Dieſe Anſicht der Beklagten iſt vom Landgericht und vom Kammergericht zu Berlin zurückge⸗ Ebenſo hat jetzt das Reichsgericht entſchieden In den reichsge⸗ richtlichen Entſcheidungsgründen wird gusgeführt, daß beide Vorder⸗ richter ohne Rechtsirrtum ſtillſchweigendes Einverſtäpdnis der Be⸗ hahen. Juwelierſirma war die Beklagte über die Preisbemeſſung von Gold⸗ * verlangen. Erſt]gebunden. Als große Skandesamiliche Nachrichten. M n Aiere Kn eneenrre Berkündete: Dezember 1928. 22. Verſorgungsanwärter Fakod Hauſer u. Luiſe eh 28. Schloſſer Hans Modr u. Anng Grabl Bäcker Johann Beck u. Antonie Grubert Kaufm. Wilhelm Rüll u. Maria Werle 24. Elektromechaniker Wilh Heil u. Ella Raab 92 5 28 Schmidt üller Thomas FFritz u. Marſe Wimmer Feinmechaniker Philivv Hahn u. Eliſabetha Heermann eee Schweizer u Leopoldine Saßz geb. echler Schreiner Oermann Ullrich. Kuniaund Sei⸗ bert aeb. Zimmermann FNabrikarb. Andreaks Achhammer u. Eliſe Klenk 29. Buchdrucker Karl Meißner u. Emma Angeloch Schloſſer Otto Mana u. Elſa Angeloch Schloſſer Friedr. Hartmann u. Amalie Kummer Elektromont. Hugo Hahnle u. Martha Herre Techniker Guſtav Lieb u. Johanna Huber Tüncher Albert Siegel u. Klara Setbert Bäcker Karl Armbruſter u. Mathilde Schmitt. Getraute: Dezember. Schuhmacher Berm. Noll n. Franziska Mundi Diplom⸗Kaufm. Phil. Pfiſter u. Ling Fuhr Kaufm. Friedr. Schwarz u. Eliſabetha Gibs Schreiner Peter Schwienher u. Roſine Kübler Heizer Friedr. Sieger u. Barbara Riede 524. Rechtsanwalt Dr. ſuris Albert Abele u. Softe Burkax: Eilenkabnſcen Wilb. Albert n. Marie Kübl⸗ Hilfsard. Adorf Bogs n. NMorendina Breint Schneilder Johann Dörſam u. Martte Fakg Eiſendr. Heinr. Dotterer u. Maria Bertrand Müller Anauſt Früßle n. Anna Koppa geb. Horn Eiſendr Herm. Garrecht u. Elſa Vogt Ichloſſer Wilb. Göselmann u. Anna Heiſt Facker Julius Hefner u. Maria Böhm Kaufm. Willi Helmlina u Joſefine Weiß Kaufm. Guſtav Kunzmann u. Maria Bruſt Techniker Friedr. Lang u. Anna Wieſenecker Tzol. Joh. Löffler n. Emma Pulver Dipl.-Handelslehrer Friedr. Meier u Luiſe Spillner Spengler Jakoh Maurer u. Anna Bittner Kfm. Geſchäfsleit. Dr. phil. Alexand. Nagel u. Eliſabeth Zirk Schloger Friedr. Ott u. Eliſabeth Schröder Etiſendreher Wilhelm Rauh u. Ida Ochs Schloſſer Joſef Reiſer u. Ella Wenger Ing. Guſtar Riffel u. Chriſtina Köhler Eiſendreher Aug. Schifferdecker u. Ida Loch Betriehsleiter Friedr. Schnapenberger u. Ger⸗ trud Meudt Eiſendr. Paul Schneider u Hedwig Gaulravp Elektroinſtallationsmeiſter Max Seeberger u. Gertrude Thome Modellſchreiner Ad. Stabler u. Luile Klinger Kfm. Hans Veſper u. Maria Meindl Kanzleiaſſiſt. Arthur Walter u. Maria Kappes Schloſſer Karl Werle u. Suſanne Schneider Kunſtmaler Karl Bertſch u. Eliſabetha Völkl Metalldrebher Ga. Bräuninger u. Roſine Ritter, geb. Wiedmann. Arbeiter Georg Fiſcher n. Anna Spreng Kfm. Guſtav Kohler u. Marie Feickert Bürodiener Hermann Riegler u. Henriette Nieſchwitz heborene: Dezember. 17. Bankbeamter Jean Karl Maria Vollmer. e. T. Maria Gretel Wilhelmine Diplom⸗Ingenieur Fritz Kurt Kelpin, e. T. Giſela Klara Hedwig Fabrikarbeiter Joſef Reichert e. T. Liſelotte Schreiner Karl Joſef Heinr. Fiſcher e. S. Siegfried Julius Landwirt Lorenz Vath e. T. Doris Juliana Martia „Bäcker Johannes Graf e T Ruth Franziska Eiſendreher Joh. Wendelin Höhn e. S. Herbert Händler Sally Frankfurter e. S. Siegfried Kraftwagenführer Albert Braduek e. S. Karl Friedrich Keſſelſchmied Friebr. Zeilinger e. S. Peter Heinz waren ſtändig umterrichtet und hat auch die Einſetzung der höheren Preiſe in die Rechnungen nicht überſehen können. Preiſe ohne Vorbehalt, ſo geht daraus hervor, daß ſie mit der höheren Berechnung der Waren einverſtanden war. jr. Das Recht des Nebenklägers auf die Geldbuße Eiue grundſätzliche Reichsgerichtsentſcheidung vom 3. Dezember 1925 Eine Reihe von Strafbeſtimmungen in Geſetzen, die ſich gegen die Verletzung von beſtimmten Rechten richten.(Warenzeichengeſetz, Urheberrecht uſw.), geben dem Verletzten anheim, wegen des ihm entſtandenen Schadens die gleichzeitige Verurtellung des Angeklagten zu einer an den geſchädigten Antragſteller zu leiſtenden Geldbude zu Die Zuerkenneung dieſer Geldbuße iſt— wie die neue Reichsgerichtsentſcheidung lehrt— an den eines Schadens, wie er vor dem Zivilrichter gefordert wird, nicht Bei Unklarheiten über die Höhe des Schaden⸗ Strafrichter gehalten, die Buße ſchätzungsweiſe feſtzuſetzen, wenn er nicht durch Befragung des Nebenklägers Aufklärung ſchaffen will. Den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen hierzu entnehmen wir folgendes: Die Nebenklägerin hat in der Hauptverhandlung die gen überlaſtete Fabrikant kann durch Mißbrauch ſeines Worenzeichenrechtes dritler geſchädigt werden. zwar nicht bloß durch Diskreditierung ſeines Fabrikates, ſondern die Ausnutzung der Nachfrage entzogen wird ezember 1925.)*. Auferlegung einer„höchſtzuläſſigen“ Geldbuße gefordert. der Vorſchriften des§ 18 Warenzeichengeſetz zweifelhaft ſein, worauf das Begehren gerichtet war. Angeklagten je eines Vergehens gegen§ 14 W3G. ſchuldig befunden murden, zielte der Antrag auf Verurteilung eines jeden von ihnen Bezahlte ſie die Richters. erkennen. umſtändlichen Nochweis iſt der Angeſichts konnte hiernach nicht Sofern die (2 D. 642/25. Schloſſer Karl Ludw. Noe e. S. Heinz Walter Oberrechnungsinſpektor Guſtavr Hiob Dietz e. S. Heinz Erich Hausmeiſter Otto Mar Meyer e. T. Henriette Charlotte Florentine Kfm. Ludwig Rummel e. S. Heinrich Johann Spengler Guſtav Stimm e. T. Wilma Ruth Schloſſer Bruno Mayer e. T. Maria Agnes Roth e. S. Wilhelm Ludwig Auauſt 22. Schlouer Peter Richtbera e. S. Peter Kim. Emil Kfein e. S. Fritz Werkſtattſchreiber Joſef Soyez e. S Rudolf Kfm. Rub. fraßbender e. T. Ida Sylvia . Arb. Ernſt Wilh. Heidenreich e T. Anita Berta Arb Karl Friedr. Zott e. S. Wilhelm Schloſſer Tah. Meckel e. S. Karl Heinz Bahnarb. Franz Schneider e. S. Friedr. Franz didn Heinrich Adelmann e. T. Ingeborg iſelotte 24. Schſoſſer Friedr. Wilh. Schlupp e. S. Walter Hermann Hatelerter Wilhelm Hoffmann e. T. Gertrud mma Schneider Franz Riealer e. S. Franz Wilhelm Techn. Wilh. Zimmermann e. T. Martianne Hildegard 25 Kfm. Karl Grübel e. T. Hildegard Elſa Marg. g r Obergfell e. S. Walter Mathitas Mober Maſchinenmeiſter Heinr. Heuſer e. S. Heinrich Wilhelm Schmied Fritz P. Erdſack e. T. Elfrlede Elſa Sattler Friedrich Setzer e. T. Margareta Dorethea. Schneider Thomas Otto Weißkopf e. T. Edith Lydia Eleonore Heizer Franz Belz e. T. Maria Joßhanna Fabrikarb. Jakob Müller e. T. Margareta Friedg Karl Heinrich Martin Mayer e. S. Robert Mont. Franz Jofef Schwarzwälder e. T. Lleſe⸗ lotte Gerda .Lackierer Richard Oßwald e. T. Gertrud Tapezter Joh. Joſ. Liebler e. S Erwin Hans „Kſm. W. Borchers e. S. Horſt Eberhard Albert Geſlorbene: zu einer Buße von 1 dem Urheberrecht RGSt. 55, 188.) auch dadurch, daß 0 000 Mark. Die Beſtimmung des§ 18, Abſ. 4 WZG. überläßt die Zuerkennung einer Buße nicht„fakultativ“— wie das Landgericht anzunehmen ſcheint— dem Die in RGSt. 17, 190 bezüglich des Bußanſpruchs nach entwickelten Grundfätze gelten auch hier. Der Geſetzgeber hat die Entſcheidung über Beſtehen und Höhe ſolchen Schadens dem freien Ermeſſen des Strafrichtere an⸗ heimgeſtellt, das für den Zivilrichter bindend iſt. Daraus ergibt ſich zwingend die tung des Strafrichters zur Aae de der Buße, ſofern kein geſetzliches Hindernis im Wege ſteht. 5. nöglie 5 0 ſſiger Schadensfeſtſtellung iſt als Hindernis nicht anzu⸗ ennen. Wenn die Strafkenmer den vollen Uenfang der Ent⸗ ſchädigung nicht richtig abzufchätzen vermochte, 5 mußte ſie wenig⸗ ſtens den Schaden als Buße zuſprechen, für de Hauptverhandlung eine brauchbere Unterlage gegeben hatte. die Nebenklägerin durch das Treiben der Angellagten uſchwer ge⸗ ſchädigt“ worden iſt, erkennt die Strafkammer ſelbſt an. kaſtung der Nebenklägerin mit Aufträgen war kein die Entſtehung eines Schadens anzunehmen. Belieben des (Vergl. Verpflich⸗ Die bloße Unmöglichkeit zu⸗ ſen Berechnung die Daß Die Ueber⸗ Hinderungsgrund Auch der mit Aufträ⸗ Unld 21. Maurer Karl Adam Rothweiker 60 J. 1 M. 2 ee 1 75 5 21. Kurt Maninger I. 2. Rentenempfänger Heinr J. Wäſch 7d J. 4 M. 2. led. berufloſe Emma Roſa Fanz 22 J. 2. Reiſender Karl Richard Reisgen 52 J. 4 M. Katharina geb. Zöller Wwe. des Stadtarbeiters Karl Noe 82 J. 8 N 15 15 dey G55 Schnelder 20 J. 4 M. . Peter Richtberg Std, 23. Kfm. Hermann Aug. Joſef Ley 88 J. 3 M. „Poſtſchaffner Friedr. Spaeth 51 J. 5 M. 5. led. Kfm.⸗Lehrling Heinr. Hutter 16 J. 7 M⸗ Harl 1. 3 1— 7 „Werner Pfannebecker 8 + 3. Barbara. Regina geb. Adler Ebefr. b. Maſchi⸗ niſten Antonius Finſon 57 J. 11 Hilda Olaa geb. Sberle Eörfr. d. Schloſſers Job. Eckert 32 J. 10 M. Kaufm. Erwin Strack 28 J. 9 M. W geb. b. Invalides Joh. Keßler 72 J. 2 8 Betriebsing. Wilh. Friedrich Hoharäde 88 J. 1 Monat 5. Desinfektor Gottfried Hauſcher 34 J. 7 M Thereſia geb. Ehefr. d. Packers 57 J. 1 „Hartmann Wilhelm Geora Ott 0. Arb. Paul Hermann Müller 88 J. 11 M. 36. Irmaard Hailer 6 M. 25 T Güterbeſtätter Peter Kiß 59 J. 2 M . Schloſſer Stefan Gunſt 47 J. 2 M. „ Kurt Adolf Anton Kehder 5 M. 2 Tg. „Robert Maver 15 Minuten „Karoline Friederike geb. Edelmann Ehefr. d. Redakteurs Andr. Obermaier 94 J. 1 M. 28. Lokomotivführer 95 D. Kaſpar Julius Schwa⸗ bach 76 J. 2 N 20. Heinrich Wilhelm Heuſer 1 Tg. 28. Johanna Maria Ruß 27. Friedrich Aug. Heinr. Koewitſch 24 T. „Ingebora Emma Ffäßer 4 9 5 J. 2 M. N. 6 T. Anna Hedwig geb. König Ehefr d. Eiſendrek. Heinrich Kurt Ningel 22 J. 8 M. „Luiſe geb. Born Ehefr. des Arbeiters Bern⸗ hard Geörg 21 J. 6 M. lediae Haushält. Anna Streckfuß 40 J. 10 M. Roſalie geb. Braun Wwe. des Kaufm. David Turnauer 63 J 10 M. 27. Küfer Karl Doll 71 J. 7 M. Ingen. Friedr. Hetz u. Martha Müller Arbeiter Wilbelm Hipp u. Juliana Mörgenthale Schloyer Georg Hoſſtatter u. Luiſe 2— 7 Schloner Heinrich Jäger u. Elſa Ehret Spenaler Emil Joſt u. Anna Michel Erich Kim. Siegfried Engel e. 2¹1. Philipv Limberger e. zuiſe Franz Lindenhofstraße 18. Ddle BSeerdigung findet am %3 Uhr von der Frledhofkapelle Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, dag mein lleber Gatte, unser guter Vater HERR Mnbegrunder und Teilhaber der Firma Heim& Co. Badische Automobilfabrik Im Alter von 43½ Jahren sanft entschlafen jst. MANNHEIM, 7. Januar 1926. in tiefer Trauer: Trau EIse Heim und Hinder rrunz. oshar. Herhert. Walter. Samstag, den 9. Januar, nachm. aus Statt, In das Handelsregiſter wurde heute ein⸗ getragen: 1. Zur Firma„Orientaliſche Tabak⸗ und Cigarettenfabrik Penidze, Inhaber Hugo Zietz, Dresden, Fabriklager Mannheim“, in Mann⸗ heim. Das Handelsgeſchäft und die Firma ſind in die Orientaliſche Tabak⸗ und Ciga⸗ rettenfabrit Penidze Inhaber Hugo Zietz Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung mit Sitz in Dresden eingelegt worden. 2. Zur Firma„Heinrich Lanz Aktiengeſell⸗ ſchchtt“ in Mannheim. Adam Fuhr, Mann⸗ heim, Georg Haack, Heidelberg, Auguſt Haber⸗ echt. Mannheim, Martin Hänel, Heidelberg, Auguſt Haßler, Mannheim. Eduard Hofweber, Mannheim. Franz Klebe, Mannheim, Walter Kuntze, Mannheim, Hans Oldenburger, Mann⸗ heim, Wilbelm Oßwald, Heidelberg, Carl Lud⸗ wia Schneider, Mannheim und Cark Sivp, Mannbeim ſind zu Prokuriſten mit der Maß⸗ gabe beſtellt, daß jeder derſelben mit einem anderen Prokuriſten oder mit einem Vor⸗ ſtandsmitaliede zur Zeichnung der Firma be⸗ rechtigt i. J, ftirma„Georg Reitz Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Häſtung“, Mannheim. Zweianieder⸗ laffung, Sttz: Frankfurt a. M. Der Geſell⸗ ſchafts pertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 7. November 1904 errichtet und am 11. Mat 1914, 12. April 1921ʃ, 19. Juli 1021, 20. November 1923 und 30. Dezem⸗ ber 1924 abgeändert. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt Schiffahrtsbetrieb, Schiffbau, Handel in Holz. Kohlen und ſonſtigen Pro⸗ dukten, Spedition ſowie Beteiligungen an Unternehmungen gleicher oder ähnlicher Art Das Stammkapital beträgt 300 000.L. Wilhelm Ringelband, Kaufmann, Alteneſſen, Alfred iesmann. Kaufmann, Mainz und Franz Jacobs, Kaufmann, Frankfurt a. M. ſind Geſchäftsführer Jeder dieſer drei Ge⸗ ſchäftsführer iſt befugt. die Geſellſchaft ſelb⸗ ſtändig zu vertreten. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die Bekanntmachungen ber Geſellſchaft erfolgen lediglich im Deutſchen Reichsanzeiger. Das Geſchäftstokal befindet ſich D 6,. 778. 4. Firma„Ortentaliſche Tabak⸗ und Ciga⸗ rettenfabrik Henidze Inhaber Hugo ds Ge. ſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Dresden, Fabriklager Mannheim“ in Mannbeim als Zweigniederlapung der Flrma„Orlentaliſche Tabak- und Cigarettenfabrik Penidze Inhaber Hugv Zietz Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung“, Dresden. Der Geſellſchaftsvertrag der Gefellſchaft mit beſchränkier Haftung iſt am 29. Oktober 1925 feſtgeſtellt und am 21. No⸗ vember 1925 abgeändert worden. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Fortführung und der Betrieß der unter der Firma„Orienta⸗ liſche Tabak⸗ und Cigarettenfabrik Nenid⸗e Inbaber Hugo Zietz“ in Dresden und Köln betriebenen Geſchäfte ſamt ihren Aweignieder⸗ laſſungen. Die Geſellſchaft darf Zweignieder. laſſungen errichten und ſich an ähnlichen Ge⸗ ſchäften beteiligen. Das Stammkapital be⸗ Poſtaniſtent Chriſt. Frank e. S. Hans Chriſtian SGeorg Dieter Dezember 1925. 2⁰ T. Irene 20. 20. Anna Maria Back 1 J. 5 M trägt 5 000 00./. Bruno Wagner, Direk⸗ tor Dresden, Reinhard Hille, Direktor, Nie⸗ derlößnitz bei Dresden ſind Geſchäftsführer. Sind mehrere Geſchäftsführex beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit etnem Prokuriſten vertreten. Der Ge⸗ ſchäftsführer Direktor Bruno Wagner in Stukkateur Theodor Feinauer 78 J. Scherenſchletf. Joh. Friedrich Nuß 68 J. 7 M. 28. Barbara geb. Schneider Wwe. d. Fuhrmanns 28. Schiffsführer Johann Groſch 38 J. 5 M. 27. Invalide Johann Bezdicek 63. J. 6 M. 11 M. 26. Elfriede Eleonore Gerſpach 63 M. 4 T. Geora Kolb 73 J. 9 M Dresden darf die Geſellſchaft allein vertreten, 56 auch wenn mehrere Geſchäftsführvr beſtellt ſind Als nicht eingetragen wird veröffent⸗ licht: Der Geſellſchafter Kommerztenrat Hugo Zietz in Dresden bringt das von ihm unter der Firma Orientaliſche Tabak⸗ und Cigo⸗ rettenſabrik Penibge, Inhaber Hugo Zletz, be⸗ triebene Fabrik⸗ und Handelsgeſchäft nebſt Zubehör mit Akttven unß Paſſiven nach dem Stande vom 30. September 1925 nach Maß⸗ gabe der ſolgenden Auſſtellung und mit dem Rechte der Firmenfortführung dergeſtalt in die Geſellſchaft ein, daß das Geſchäft vom 1. Oktober 1925 ab als für Rechnung der Geſell. ſchaft geführt, angeſehen wird: Grundſtücke und Gebäude: Dresden: Weißeritzſtr. 83[Grund⸗ buchblatt 373 u 287 d. Grundb. Dr.⸗Friedrichſtabt innerhalb der R+ Schläge 550 000.— Floraſtr. 14(Blatt 1528 vorm. Muntizipalſtadtgericht) 200 000.— Zelleſcheſtr. 7(Blatt 1643 vorm. Kgl. Stadtgericht) 60 000.— Hahneberaſtr. 3(Blatt 2358 norm. Munizivpalſtadtgericht) 80 000.— Seifhennersdorf(Grundb. Seif⸗ hdf. Bl. 1038 Cat. No. 524, 526, 5260, 5860d 280 000.— Königsberg i. Pr., Friedrichsbur⸗ gerſtr. 1. Grund b. Königsberg Stadt Vorſtadt J Diſtr. XIII Bl. 268 80 000. Klapperwieſe 8(Grundb. wie vorſtehend) 20 000.— Düſſeldorf, Brunnenſtr. 59(Düſſel⸗ dorf Unterbilk Band 57 Bl. 2269) 60 000.— Köln-Raderthal, Raderbergerſtr. Nr. 174/78 Grundb. Bd. 16 Bl. 080 „20 Bl. 764 *„ 22 Bl. 844 200 000.— Eſſen, Akazienallee 3/5 Band 101 Bl. 1525 Baud 116 Bl. 2279 Maſchinen und Anlagen Fuhrpark 8 Inxentax und Utenſilie 0 Kaſſe Beſtand 0³ Wechſel und Debitoren„ 592 407,22 Rohtabak⸗Beſtand a„ 1820 540.50 Beſtand an Cigaretten und diverſen Waren„ 8282 872.— Steuerzeichen Beſtand 643 780.89 RM 14 424 978.56 Ab Verbindlichkeiten„ 9420 979.50 Ueberſchuß der Aktiven lber die Verbindlichkeiten RM. 4 998 000.— Damit iſt die Stammeinſage dieſes Geſell⸗ ſchafters mit 4905 00% RM. geleiſtet. Die Be⸗ kanntmachungen der Geſellſchaſt erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Das Ge⸗ ſchäftslokal befindet ſich Schanzenſtraße 16/18. Mannheim, den 3. Jan. 1926. Amtsgericht. 7 „ „.. Zeiqt eine qerodezu ideole Abtönung des Aromos bei charakteristischem Hervortreten einer wohltuenden Milde u. Feinheit. dreſs 5pg dynma i0 pfg Rene Maunhelmer Jeitung[(Abend⸗ Rusgabe) Kommen Sie zu 1 Mentur-Ausverkaui und freuen sich an den billigen Preisen in 20 4 Wennn, eesemien. Histal. assenel, Melelisein, Watalvaren Besteckel, Haus. 0 me Freitag, den 8. Januar 1926 3 Bahnſt Titeſee ½ St, 100% mũü d aAlg, Meere. Winterſportpl Herrlich Skigel. Oastfaus„Zum Hochfirst“ Gut bürgerliches Haus.— 30 Betten.— Vorzügliche Verpflegung— Elektr. Licht. Eigene Landwirtſchaft.— Penſion von 5 bis 6 Mk.— Telephon Neuſtadt 68. S2⁴6 Eigentümer: W. Zimmermann. Hotel und Touristennaus Breitenbrunnen 812 Meter ü d. M, Bad Schwarzwald, Poſt Sas⸗ vachwalden, Bahnſtation Ottersweier Achern, Otten⸗ höfen 1 Stunde v. 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