Beilagen: Sport und Spiel ———————————————— Donnerskag, 14. Januar Stezugeprene: In Ptanndeim und umgedung ſrei ms Haus oder durch die Poſt monatlich.. M..50 ohne Beſtellgelg. Bei eventl. Aenderung den wirnchanlichen Generalanzeiger Manndeim. Erſcheint wöchenn zwöl mal. Fernwrech⸗Anichlüſſe Nr. 7941 7942 7913 7944 u. 7945. 9 0 Veryölüiniſſe Nach orderung vordehalten Poſiſchecklonto Nr 17590 Karisruhe— Hauptgeſchäftsnelle E d. 2. Geſchäfts Nebenſtellen Waldhofſtraße 6 Schwetzinger · ſtraze 24. Meerfſeldſtraße 11.— Telegiamm Adreſſe. Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 22 Hngeigenpreise nach Tariſ bet Sorauszahlung pro einſp. Koloneizeile ür Allgem Anzeigen 0,40 R⸗ M. Reklam. —-4R⸗M Kollettiv⸗ Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Siellen und Auegaben wird eine Verantwortung übernommen. Hötere Gewalt, Streits Beitiebsſtörungen uw. berechtigen zu teinen Erſatz⸗ anſprüchen ſür ausgeſallene oder beſchränkte Ausgaben oder für veripätete Aufnahme von An eigen. Aufträge duich Fernſprechen ohne Gewäbr.— Gerichtsſtand Wainpeim⸗ Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-GJeitung Unterhaltungs⸗Beilage.Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Noch immer keine Keichsregierung verhandlungen, verhandlungen Berlin, 14. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Um 11.45 hat im Reichstagsgebäude eine Beſprechung des Reichskanzlers Dr. Luther mit den Führern der Koalitionsparteien von der Deut⸗ ſchen Volkspartei bis zu den Demokraten begonnen. Dieſe Aus⸗ ſprache dient zunächſt den Grundlagen des neuen Kabinetts. Erſt wenn über die Hauptpunkte des Regierungsprogramms eine Klä⸗ rung erzielt iſt, werden die Entſcheidungen in der Perſonalfrage fallen. Zu der Beſprechung Dr. Luthers mit den Abgeordneten Fehrenbach und Koch wurde ſpäter auch der Abg. Scholz von der Deutſchen Volkspartei hinzugezogen. Gegen 2 Uhr war die Kon⸗ ferenz ſchon beendet. 5 „hugenberg und Streſemann“ Zu dem unter dieſer Ueberſchrift im Mittwoch⸗Mitttagsblatt veröffentlichten Artikel wird uns aus Berlin mitgeteilt, daß dem Verfaſſer inſofern ein Irrtum unterlaufen iſt, als nicht dꝛe Oſtbank in Liquidation getreten iſt, für die auch nicht der min⸗ deſte Anlaß beſteht, eine derartige Maßnahme auch nur in Er⸗ wägung zu ziehen, ſondern die Landbank, die bekanntlich in Schwierigkeiten geraten iſt. Dr. Luther fand ſich heute mittag im Reichstagsgebäude ein, um die Beſprechungen mit den Paxtkeiführern fortzuſetzen. Um 12 Uhr empfing er zunächſt den Abgeordneten Fehrenbach vom Zentrum allein. ordnete Koch⸗Weſer von den Demokraten zu der Beſprechung zu⸗ gezogen. Der Abgeordnete Leicht von der Bahyeriſchen Volks⸗ partei wurde darauf aufgefordert, ebenfalls an der Beſprechung teilzunehmen. Der Abgeordnete Leicht war aber noch nicht im Hauſe. Die Finanzlage der Reichsbahn verün, 14. Jan.(Von unſerem Berliner Bürp.) Die Reichsbahnverwaltung veröffentlicht einen Bericht über die Finanz⸗ lage der Geſellſchaft im erſten Geſchäftsſahr, das bekanntlich die Zeit vom 1. Oktober 1924 bis 31. Dzember 1975, alſo 15 Monate, 2 Die Etatsberatung im Keichstag „Es iſt bezeichnend für die Geſchäfteltge im Reichstag, daß der Voranſchlag für das Jahr 1526 dem Reichstag zuge angen iſt, während der Voranſchlag für 1925 immer noch der Ver⸗ abſchiedung in zweiter und britter Leſung harrt. Nich's be⸗ leuchtet beſſer als dieſe Tetſache den ſchleppenden Gang der Reichs⸗ tagsberatung. Aber wenn es ſich nur um dieſe techniſche Seite hon⸗ delte, ſo möchte es noch hingehen. Es geht aber um mehr Die Verſchleppung der Etatberatung iſt mit ſchuld daran, daß wir mit unſeren Reichsfinanzen nicht auf einen grünen Zweig kommen, ob⸗ wohl der Geſemtſteuereingang auch in dieſem Jahre bisher den Vor⸗ anſchlag um Hunderte von Millionen überſchritten hat. Wenn der Haushaltplan vor dem Beginn des Finanzſahres rechtzeitig rerab⸗ ſchiedet wird, ſo liegen die Ausgabeziffern feſt. In einem geord⸗ neten Staatsweſen muß man darauf vertrauen können, deßß ſich die Verwaltung nach dieſen Ziffern richtet und daß Ausgabꝛüber⸗ ſchreitungen nur in ſeltenen Fällen ſtattſinden. Ueberſteigen die Steuereinnahmen den Voranſchlag, ſo beſteht keine Notwendiakeit, ſie einfach in dem Staatsſäckel verſchwinden zu laſſen. Mon kann auf das Beiſpiel der Vereinigten Staaten von Nor damerika ver⸗ weiſen, wo die Steuereinnahmen ebenfalls den Voranſchlag über⸗ trafen und wo man aus dieſem Ueberſchuß Steuerückzah⸗ lungen in großem Maßſtab vorgenommen hat.'e war es demgegenüber in Deutſchland? Hier iſt der Voranſchlag für das laufende Finanzjahr bis heute noch nicht erledig. Die Ausgabe“ie⸗ jer war in keinem einz'igen Verwaltungszweig feſtoelegt und ſo bat man im Reichstag den Steuerüberſchuß als pünſtige Gelegenbe't Hetrachtet, um hier und dort noch neue Ausgaben eivzuſtellen, bis der Reichsfinanzminiſter mit dem Hinweis auf ein ſicheres Defizit mit aller Eindringlichkeit Einhalt gebot. 15 Wenn man in den im Ueberfluß ſchwimmenden Vereiniglen Staaten non Nordarerika“rengſte Spa-ſamkeit im Haushelte durch⸗ füh-en urd öberſchüſſige Stevern zurſck⸗amen kaun ſo ßort mon wirklich nicht ein, warum in dem verarmten Deutſchland nich! sbenſo wit den Steuern und mit den Ausſaben hartsgebalten werden ſoll. Die erſte Vorbedingung elner ſolchen ceordneten und ſparſamen Finanzwirtſchaft eber iſt die rechtzeitige Feſt⸗ legung des Voranſchlags. Im Aeſteſtenauſchuß des Reich⸗taas iſt mit gutem Grunde angeregt worden den Noranſchleg für 1925 endlich in Lauſch und Bogen zu verabſchteden, damit man an die Beratung des neuen Haushaltrlanes gehen urd ihn recht⸗ zeitia bis zum 1. April dieſes Jabres verabſchieden karn. Dieſe Anreaung iſt leider nicht auf fruchtearen Noden gefollen. Der Peichstag mird ſich aber»eſagt ſein laſſen müſſen, daß es mit dem bi⸗herigen Nemno der Etatberama nicht weiter oeht, wonn das Varlament nicht noch mehr von ſeinem Kredit verlieren will. verorängung von 40 ooo deutſchen Familien in Polen Dos Agrarreformgeſetz in Polen wirkt ſich jetzt bereits in ganz kraſſer Weiſe gegen die Mird rheiten aus Wehrend über de Johlen der geplanten Parzellierung in Oſtpolen noch nichts be annt iſt, liegt bereits ein Parzellierungsplan für Pommerellen und Poſen vor. Der zwangsweiſen Parzellierung fallen dort vorgu-⸗ ſihhtlich im Jahre 1926 ſo viel Beſitztümer anheim, daß 49000 deutſche Familien, d. h. die Teſitzer und deren Angeſtellte, verdrängt werden, wofüür Polen aus Kongreßpolen als Keinbauern angeſtedelt werden. Wie radikal vorgegangen wi. d, geht allein aus den Zahlen hervor. In Pommerellen ſollen 1926 zwangsweiſe Nach einer Viertelſtunde wurde der Abge⸗ umfaßt. Aus dem Bericht ergibt ſich, daß als Laſten auf Grund der Reparationsgeſetzgebung auf dieſe Zeitſpanne an 512 Millionen Mark entſielen. Im Geſchäftsjahr 1926 wird ſich dieſe Ziffer um ein beträchtliches ſteigern. Die geſamte Reparationsbelaſtung wird dann 690 Millionen Mark umfaſſen. Wie ſich weiter ergibt, betrug für das verfloſſene Kalenderjahr die Mehrbelaſtung infolge der Steigerung der perſönlichen Ausgaben, der Gehaltsaufbeſſerungen, der Erhöhung der ſozialen Verſicherungen uſw. 280 Millionen Mark. Beſonders hat die Reichsbahn zu leiden unter den hohen Penſionsverpflichtungen, die im Kalenderjahr 1925 380 Mil⸗ lionen Mark betrugen. Sehr beträchtlich iſt auch die Stei⸗ gerung der ſachlichen Ausgaben. Unter dem Druck der allgemeinen Wirtſchaftslage hat ſich ſeit dem 1. November vorigen Jahres ein ſtarker Rückgang des Verkehrs bemerkbar gemacht, ſodaß zum Ausgleich auf die Rücklage zurückgegriffen werden mußte. Sollte diſe Kriſe weiter andauern, ſo müßte, wie die Reichsbahn⸗ verwaltung durchblicken läßt, die Deckung der Mehrkoſten auf an⸗ derem Wege erfolgen, d. h. es droht wieder einmal eine Tarif⸗ erhöhung. 88 Sitzung des Auswärtigen Nusſchuſſes Berlin, 14. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstags erörterte zunächſt den Fall Dr. Stratil Sauer. Nach einleitenden Worten des Vor⸗ ſitzenden Abg. Hergt berichtete Abg. Frhr. v. Rheinbaben über den Fall und der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemamnn gab hier⸗ zu eine aktenmäßige Darſtellung. Et betonte hierbei, daß das Auswärtige Amt es als ſeine Pflicht betrachte, unter allen Um⸗ ſtänden das Leben des Forſchungsreiſenden zu ſichern. Zur Sache ſprachen dann noch die Abgeordneten Dr. Hötzſch(Deutſchn.), von Rheinbaben(D. V..), Müller⸗Franken(Soz.) und Stöcker(Kom.). Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt. Es folgte eine Ausſprache über den Stand der Auzwir⸗ kungen von Locarno. Im Laufe der Diskuſſion nahm der Reichsaußenminiſter, der Generalkommiſſar für die beſetzten Ge⸗ biete und ein Vertreter des Reichsverkehrsminfſterjums das Wort. Die Ausſprache ſoll am Freitag fortgeſetzt werden. parze Lert werden: im Kreiſe Putzig 1200 Hektar, im Kreiſe Neuſtad: 700 Heltar, Karthaus 980 Hektar, Dirſchau 700 Heltar, Slargard 500 Hektar, Mewe 600 Hektar, Graudenz 1020 Hektar, Tempelburg 300 Hektar, Straßburg 200 Hektar, Löbau 600 Hektar und Seldau 500 Hektar. In der Woſewodſchaft Poſen ſind zur zwangswe ſen Parzellierung 1926 vorgeſehen: in den Kreiſen Krotoſchin und A el⸗ Neutomiſchel 550 Hektar, Koſchmin 400 Hektar und Jarotſchun 1100 Hektar. 155 Von den 7300 Hektar, die in Pommerellen enteignet werden, entfallen 6500 Hoektar auf deutſchen und nur 800 auf peln'ſchen Grundbeſitz. In Poſen 4300 Hettar auf deutſchen und 150 Hektar auf polniſchen Grundbeſitz. Mehr als 90 Prozent der Enteignungs⸗ fläche in Poſen und Pommerellen follen mithin den Deutſchen fort⸗ genommen werden. Im Ganzen ſollen die Deutſchen für ganz Polen etwa 20 Prozent der Enteignungsfläche hergeben. Rechnet man dann, daß den übrigen Teil zum größten Teil Ükrainer und Weißruſſen werden bezahlen müſſen, ſo geht klar aus der. Anwen⸗ dung des Geſetzes hervor, daß es ein Geſetz gegen die nationale Minderheit iſt und deanit eine grundſätzliche Verletzung des Minder⸗ heitenſchutzvertrages bedeutet. Der Völkerbund wird ſich mit dieſer Angelegenheit noch beſchäftigen müſſen. die Räumung der erſten Jone Aus Köln wird uns geſchrieben: Entgegen den Nechrichten. daß die Räumung der erſten Zone nicht bis zum Monatsende durchgeführt ſein werde und ſich vor allem bezüglich des Abtransrorts der engliſchen Beſatzungstru, pen in das neue Beſetzungsgebiet Schwierigkeiten ergäben, betonen hie⸗ ſige unterrichtete Stellen ebenſo wie die Berliner Stellen, daß bisher keinerlei derartige Nachrichten eingegangen und auch keine An⸗ zeichen für eine Verſpätung zu beobachten ſeien. Die Räumung ver⸗ läuft vielmehr bisher noch durchaus planmäßig. Die britiſche Reichs⸗ flottille hat nunmehr auch Köln verlaſſen, um in die Heimat zurück⸗ zukehren. Die Schiffe müſſen einen großen Umweg machen und zunächſt rheinaufwärts fahren, um ſo die franzöſiſchen Kanäle zu erreichen, da internationale Abmachungen den direkten Weg rhein⸗ abwärts für Kriegsſchiffe verbieten. Das britiſche Militär⸗ poſtamt wird am kommenden Donnerstag, den 21., ebenfalls Köln verlaſſen und nach Wiesbaden überſiedeln, was wohl als beſonderes Zeichen dafür angeſehen werden kann, daß die Engländer tatſächlich am Monatsende Köln verlaſſen haben werden. Auch die engliſche Zeitung„Cologne Poſt“, die ſeit Beginn der Beſetzung in Köln zuerſt täplich und ſeit dem letzten Jahr dreimal wöchent'ich erſchien ſich ſedoch im Gegenſatz zu den ſogen⸗ unten franzöß'ſchen Na brichtenblättern von der Beſchimpfung der Deutſwen und ünler Tendenzmacherei in an⸗enehmer Weiſe fernpielt. ſiedelt in den nöchſten Tagen nach Wiesbaden über, wo ſie unter dem Fitel „Wiesbadener Times“ als Wockenſchrift weiter erſçeiren ſoll. Auch die großen englichen Kreftwagenballen in mebhreren Lölner Vororten und die von den Eneländern beſchlaanahmten Syortplätze ſollen im Laufe der nächſten Woche den deutſchen Be⸗ hörden zur Verfügung geſtellt werden. Wann die enoliſch⸗ Flacge in Köln einoe⸗ogen merde und die deutſch⸗ Flaoge gehißt wird, ſteht noch nicht endgültig feſt, doch iſt auch dies für die allernächſte Zeit zu erwarten, 20 nau 1450 Hektar, im Kreiſe Kempen 750 Hektar, Wirſitz 200 Hektar, Ganz Polen muß entwaffnet werden! Von Kommandant Olivier'Elchegoyen⸗Paris yVParis, 12. Januar. Man iſt in Frankreich über das, was an den Ufern der Weichſel vorgeht, ziemlich ſchlecht informiert, wenn die Nachrichten nicht be⸗ ſonders günſtig für Polen lauten. So kommt es, daß das fran⸗ zöſiſche Publikum nichts von einem Vorfall erfahren hat, der immerhin einige Beachtung verdient. Am 15. November vorigen Jahres begaven ſich nämlich fünf Generäle und tauſend Offiziere der Garniſon Warſchau zu dem ehemaligen Präſidenten der Republik, Pilſudski, um ihn ihrer Sympathie und ihrer-Opferwilligkeit zu verſichern. In pole niſchen Regierungskreiſen hat ſich infolge dieſes unzeitgemäßen Schrittes eine ſtarke Erregung bemerkbar gemacht, ſo daß man die fünf Generäle verſetzen und die Offiziere beſtrafen ließ. Ueberdies wurden— und dieſe Tatſache zeigt noch beſſer, wie ſtark die Beunruhigung war— die Schüler der Militärſchulen entwaffnet. Das ſind kurz die Tatſachen. Die Angelegenheit iſt in dieſem Punkte zum Stillſtand gekommen, und es iſt wahrſcheinlich, daß ſie für diesmal keine weiteren Folgen haben wird. Liegt aber in dieſem Vorfall nicht etwas, was bei den Nachbarn Polens berech⸗ tigte Sorge hervorrufſen muß? Wenn man richtig darüber nach⸗ denkt, ſo wird man zu der Ueberzeugung kommen, daß eine ſolche Manifeſtation, an der mehr als ein Viertel der Offiziere der War⸗ ſchauer Garniſon teilgenommen hat, nicht unbeachtet bleiben darf. Das Ereignis blieb, wie ſchon geſagt, der öffentlichen Meinung in Frankreich vollkommen unbekannt. Die eingeweihten Kreiſe ha⸗ ben jedoch die Nachricht nicht mit Gleichgültigkeit augennommen. Sie hat die Erinnerung an die dunklen Geſchichten, die ſich früher in Rußland abſpielten, wach gerufen. Nachdem Pilſudski faſt drei Jahre lang mehr im Hintergrund ſtand und nicht viel von ſich hören ließ, iſt ſein Name plötzlich wieder aktuell geworden. Man hat jedoch unterdeſſen weder die Rolle vergeſſen, die der ehemaligs polniſche Staatschef während ſeiner Präſidentſchaft geſpielt hat, noch die Tatſache, daß dieſer frühere Sazialiſt ſich zum eifrigſten Verfechter der imperialiſtiſchen Doktrin entwickelte. Pilſudski war es, der ungeachtet der weiſen Ratſchläge, die ihm erteilt wurden, den wahnſinnigen Handſtreich auf Kiew beſchloß und aus⸗ führte, ein Unternehmen, das die ruſſiſche Gegenoffenſive herror⸗ rief, deren verderbliche Gewalt die polniſche Armee ſo hart und ſogar vor den Mauern Warſchaus empfinden mußte. Er iſt es, der den Ueberfall auf Wilna führte und damit einen Ver⸗ tragsbruch gegenüber Litauen beging, denn kurz vorher halte er mit dieſem Lande einen Waffenſtillſtand abgeſchloſſen. Unter ſeinem Prokonſulat wurden alle jene dunkeln Machenſchaften angezettelt, die als Volksabſtimmungen in Teſchen und Schleſien bezeichnet werden und deren Kehrſeite man ſo wenig kennt. »Das iſt die Vergangenheit dieſes Mannes. Welches ſind nun ſeine Pläne für die Zukunft? Der„Joſeph Pil udski⸗Klub“, deſſen Seele und Führer er iſt, hat das Ziel,„für die Seele Polens zu kämpfen“. Dieſes breite, dunkle und geheimnſs⸗ volle Programm iſt infolge ſeiner unbeſtimmten und kriegeri'chen Ausdrucksweiſe geeignet, Unruhe zu erwecken: Pilſudski und ſeire Anhänger eränzen es übrigens durch eine klare und deutliche Ent⸗ ſchließung, durch die jene nebelhafte Formel erſt. einen richligen Sinn erhä't. Dieſe Entſchließung geht darauf hinaus, mit allen Mit⸗ teln gegen die Verträge von Locarno zu kämpfen. Man konn wohl ve ſtehen, daß die Veſſerung der Be⸗ zlehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland, die die Möglichkeit künftiger Konflikte verringert, dem ehemaligen polni⸗ ſchen Präſidenten nicht gefällt. Er hoffte vielleicht, Frank⸗ reich eines Tages in ein Abenteuer verwickeln zu können, um bei dieſer Gelegenheit im Trüben zu fiſchen. Auf welche Beute könz te er es abgeſehen haben? Auf Litauen, deſſen Eroberung und Unterdrückung er ſtets erſehnte? Auf das verlockende Gebiet der Freien Stadt Danzig? Auf Oſtpreußen?—„Ein grades Stück,“ wird man vielleicht einwenden. Aber wer weiß Für ihn, der ſeinerzeit Rußland rerſchlingen und ihm in Moskau den Frieden dlktieren wollte, iſt richts zu groß. Von einem ſelchen vor⸗ meſſenen und prahleriſchen Meg lomanen, der ſich für größer hält als Friedrich der Große oder Napoleon, iſt jede Ueberſpannt⸗ heit zu befürchten. Was vorläufig zu Beunruhigung Anlaß gibt, iſt jedoch weniger der Mann ſelbſt, als die Talſache, daß er Anhänger gewinnt. Unter dieſen Umſtänden muß jeder Tenkende in dem Vorgehen der Warſchauer Offiziere den Beweis flaßranten Ung horſams und der Exiſtenz eines gefährlichen Ceiſtes in der polniſchen Armee er⸗ blicken. Dies alles iſt nicht geeignet, Sorgloſigkeit zu erwecken. Es iſt im Gegentell zu befürchten, daß dieſe in die Provinz verſetzten Generäle, dieſe beſtraften Offiziere ſich für die Cewinnung von neuen Komplizen einſetzen und ein neues Komplott anſtiften werden. Da man andererſeits die Rivalität, die Streitigteiten zwiſchen den Hauptführern der polniſchen Armee, zwiſchen Sikorski und Pil⸗ ſudski, zwiſchen Pilſudski und Haller kennt, ſo muß man ſich wirk⸗ lich fragen, was daraus noch entſtehen könnte. Da jeder von ihnen ſeine Anhänger hat, iſt es gefährlich, wenn der junge Polenſt at ein Friedeneheer von faſt 300 000 Mann unterkält. Die Armee, die, wie ihre Führer, durch die entfeſſelten politiſchen Leiderſbaften und durch nationale Gegenſätze entzweit iſt, könnte in den Händen irgend eines geſchickten milktärichen Abenteurers von einem Tag auf den anderen ein Inſtrument ſchreckricher Konflikte werden. Wird Europa zuſehen müſſen, wie Polen, früher der Schaur loß innerer Streitigkeiten, die zu ſeinem Untergang führten, ein Poden wird, auf dem, wie in Mexiko, die Offiziere Pronunciawentos an⸗ ſtiſten? Vor der Gefahr eines Handſtreiches Pilſudskis hat der General Sikorski die Militärſchulen entwaffnen laſſen. Das iſt gut, aber es genügt nicht. Ganz Polen ſollteentwaffnet werden! 33 8 2. Seile. Itr. 22 Donnerslag, den 14 Zauuar 1925 9 werwird vorſttzender der Saarregierung: Der Genfer Vertreter der„DAZ.“ meldet ſeinem Blatte:„In der Frage der Regierungskommiſſion des Soargebietes verlaulet, daß der Rücktritt Raukts diesmal ſicher zu erwarten iſt und man ſich in Frankreich mit dem Gedanken vertreant macht, den Vorſig an eine andere Macht übergehen zu ſehen. Letzteres könnte ſedoch durch⸗ kreuzt werden, falls wirllich der bisherige franzöſiſche Botſchafter in Wachington, Deſchn er, anſtelle Raults gewählt wülde, da — Rang ſeine Uebergehung im Vorſitz mindeſtenas ſehr An zuſtändiger Stelle liegt über die Regelung der Nachfolge⸗ aft des am 31. März ausſcheidenden bisherigen Sacrregierungs⸗ Fräßdenten Rault noch keinerlei Mitteſlung vor. Der Hinweig auf Botf pafter Deſchner als unmittelbaren Nahfolger Raults läßt aber die Mutmaßung zu, daß mit der ſchon vor Wochen in der Preſſe auf⸗ Nachricht über Deſchner cs Raults Nahfelger im Präſi⸗ ium der Saarregierungskomi ſian deſſen Kand' datur tatfüchlech ernſtlich vorbereitet werden ſollte. Dieſe Nachricht wurde damals von franzöſtſcher Seite zwar dementtert, ſein Name rückte aber er. neut in den Vordergrund der öffentlichen Erörterung, als vor eini⸗ gen Tagen das„Echo de Poris“ perlangte, die Nachfolgef haft Raltg ur einer Perſönlichkeit allererſten Ranges zu übertragen. Es läßt ſich heer nicht feſtſtellen, welche Verhandlungen bieher zwiſchen ae und England in der Frage der Nachfelgeſchaft Raults kattgefunden haben, doch glaubt man darüber unterrichtet zu ſein, daß ſolche Verhandlungen datfächlich geſchwebt haben. Ste ſcheinen auch noch nicht pöllig zum Abſchluß gekemmen zu ſein. Wenn man auch hier die Auffaſſung hat, daß der in der letzten Märztegung des Völkerbundsrates angenommene Antrag des inzwiſcken verſterbe en ſchwediſchen Außenminiſters Dr. Branting noch zu Recht beſteht, wo⸗ nach vom Jahre 1026 an ein regelmäßiger Wechſel im Vorſitz der Saarregierung durch die vertretenen Mächte erf⸗Iaen ſoll. Man glaubt aber darüber unterrichtet zu ſein, daß eine Be⸗ trauung des fetz'gen tſchechiſchen Regierungskomm'ſſionsmit⸗ gliedes Dr. V ecenſky mit der Präſidentſchaft im Scarpebiet nicht in Frage kommen dürfte. In Prager diplemaß'ſchen Kreiſen erklert man, daß die Tſcheche ſlowarei keinen Wert darauf legt, die Vevant⸗ wortung für die Saarverwaltung durch einen Vertreter ihres Landes zu übernehmen. ——— Die FLürſtenabfindung Berlin, 14. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Rechtsausſchuß des 7 ſetzte heute in einer Sitzung die Be⸗ zatungen der Anträge fort, die eine reichsgeſetzliche egelung der Auseinanderſetzung mit den ehemaligen regierenden Fürſtenhäuſern verlangen. Man beſchäftigte ſich zunächſt mit den Verhältniſſen in Anhalt. Der anhaltſche Staatsminiſter Dr. Müller erklärte, die anhaltſche Regierung betrachte wie die ſächſiſche die Auseinander⸗ ſetzung als vollkommen abgeſchloſſen und würde der Rückwirkung einer reichsgeſetzlichen Regelung auf Anhalt widerſprechen, wenn ſte zu einer neuen Aufrollung der Frage in Anhalt führen würde. Der braunſ weigiſche Geſandte erklärte, auch die braun⸗ ſchmeigiſche Regierung ſchließe ſich der von Sachſen im Ausſchuß gegebenen Erklärung an. Der Ausſchuß ging dann zu der Aus⸗ sinanderſetzung in Waldeck über. Die im Jahre 1921 getroffenen Abfindungsvereinbarungen ſind nicht angefochten worden, es ſind nur für einzelne Poſten Aufwertungsanſprüche geſtellt worden, über die noch nicht entſchieden iſt. In Mecklenburg⸗Schwerin iſt die Auseinanderſetzung durch einen am 17. Dezember 1919 vom Landtag genehmigten Abfindungsvertrag erfolgt. Dem Großherzog wurde neben Schlöſſern und Grundbeſiß eine einmalige Abfindung von 6 Milllonen bewilliat. Sein Jahreseinkommen, das im Zeit⸗ 7 517 der Abfindung 725 000 Mark betrug. wird bis zum Betrag von 50 000 Mark vom Staat garantiert, falls es durch Reichsſteuer darunter ſinken ſollte. Verſchiedenen Mitgliedern der großherzog⸗ lichen Familie ſind außerdem Jahresrenten ausgeſetzt worden. Nach einer Beſtimmung des Abfindungsvertrags könnte der Großherzog binnen Jahresfriſt die Uebernahme der in den Schlöſſern befindlichen⸗ Kunſtaeqenſtände durch den Staat gegen eine Entſchädigung von ˙ Millionen verlangen. Er hat davon Gebrauch gemacht und ſpäter die Aufwertung der 37 Millionen verlangt. Ein Schieds⸗ gericht hat die Aufwertung auf 50 Proz. des Nennbetrags verfügt. Reber die Vollſtreckbarkeit dieſes Schiedsſpruches ſchweben jetzt ver⸗ ſchiedene Prozeſſe zwiſchen der großherzoglichen Familie und dem Steat. Der Staat bezeichnet das ſchied⸗gerichtliche Verfahren in dieſem Fall als unzuläſſig. Die Gerichte haben bisher zu ungunſten des Staates entſchieden. neuformung des Beamtenrechts Wie wir bereits mitteilten, iſt der vom Reichsinnenminiſterium nufgeſtellte Reichsbeamtengeſetzentwurf in den letzten Tagen im Reichsinnenminiſterium mit den Ländervertretern durchbeſprochen worden. Es handelt ſich bei dem Entwurf um eine Neuformung des Beamtenrechts, die bekanntlich von den Beamtenorganiſationen ſchon ſeit längerer Zeit angeſtrebt wird. Der erwähnte Entwurf iſt als eine erſte Inangrifnfahme der Materie zu betrachten. Kücktritt des belgiſchen Kriegs miniſters? Zwiſchen dem bel⸗ giſchen Kriegsminiſter General Keſtens und der belgiſchen Regie⸗ rung iſt wegen der Herabſetzung der Militärdienſtzeit ein Konflikt entſtanden, der zum Rücktritt des Generals führen dürfte. Berliner Brief 0 0 Von Oscar Bie Paul Caffirers tragiſcher Tod erſchüttert unſere Siadt. Die Gewaltſamkeit ſeines Endes ſtimmte mit der Gewaltſamkeit ſeines Sebers überein. Seit Fritz Gurlitt beſaß die Berliner Kunſtwelt keine Perſönlichkeit von ſo ſtarkem Willen und ſo lebendigem Ein⸗ fluß., Nachdem Caſſirer erſt Schriftſteller geweſen war, dann Maler und auch ein bißchen Architekt, dann Verleger und Kunſthändler, iſt doch niemals ein Dilettantismus in ſeinem Weſen zu Tage ge⸗ treten, ſondern alles das ſammelte ſich in einer ungeheuren Kon⸗ ſedenn und Tatkraft und ſtrahlte von einem organiſaturiſchen entrum aus. Auf ſeinen Schultern ruhte weſentlich das Intereſſe r den Impreſſionismus, den hieſigen und den auswärtigen, er hat den Geſellſchaftskreis dafür hier erſt geſchaffen. Eine wundervolle Rüſichtsloſigkeit trieb ihn von Arbeit zu Arbeit. Ein Schuß Zynis⸗ mus rettete ihn vor dem Pathos. Der Schalk ſpielte um feine KAppen. Aber tief innen ſchlug ein gefühlvolles Herz. Im allge⸗ meinen war die Zeit ſeiner, Wirkſamkeit abgelaufen. Aber ſein Veben, das eben wieder in großen internationalen Unternehmungen ich betätigte, hätte noch lange den Puls ſeiner ſtarken Natur treiben können. Das andere traurige Stadtgeſpräch iſt der Fall Schillings. Nachdem er ſich zu dem Vergleich mit dem Miniſter hat beſtimmen laſſen, wobei dem Miniſter nachgeſagt werden darf. daß er bis an das Ende ſeiner Möglichkeiten iſt, bleibt wenigſtens der ominöſe Prozeß aus dem Spiele. Aber was hat Schillings dabei ewonnen und was iſt dabel überhaupt gewonnen? Schillings ſieht ich durch den neuen Plan der Fuſion aller gieoen Opernhäuſer zu⸗ nächſt einmal ausgeſchaltet, und das falſche Syſtem, dem er zum ſer flel, bleibt wieder in der Er hatte in ſich die iſſion hlt, die Schäden der bürokratiſchen Verwaltung endlich einmal bloßzulegen und nisderzukämpfen. Wer wird ſich jetzt der Sache annehmen? Man erſieht eben wieder aus dem Briefe, den Bode an das Miniſterlum gerichtet hat, wie tief die Dlfferenzen iſchen Amt und Kunſt geworden ſind. Bode bedankt 155 für die — unwillkommene Ehrung durch ein Porträt und greift die Be⸗ ihrer Maßnahmen im Katſer⸗Friedrich⸗Muſeum und in en Zukunftsmuſeen ſcharf an, die gegen ſeinen Willen porgenommen werden. Hier ſtinunt doch etwas nicht. Schillings iſt 8 Bode iſt zu alt, Juſti zu feinfütlig, um den Kampf durchzuführen In der Frage der Oper wird durch die Fuſion ſehr keicht dieſer wyſentliche Uebelſtand verſchleiert. Man erkennt, mit welcher eiſernen Konſeguenz das Miniſterium dieſen Plan von jeher ver⸗ Schwebe. zu Stagnationen führt. n. ſetriganten Manaſſe und dem verſöhnlichen Leonhard. iſt dem Publi⸗ folgt hat. Erſt tötete man die Volksoper, dann machte man das Reue Mannbeimer Feitung Rbend⸗Rusgabe) Was wird aus den franzöſiſchen Finanzen! Das franzöſiſche Parlament iſt wieder zuſammengetreten und die politiſche Finanzſchlacht hat von neuem begonnen. Es handelt ſich immer noch um die Geſundung der franzöſiſchen Finanzen, d.., wie der Unbefangene meinen ſollte, um ein Problem, das nur von dem großen Geſichtspunkte der allgemeinen Intereſſen aus gelöſt werden kann. In der Perſpektive des einzelnen Abgeord⸗ neten und der einzelnen Kammergruppe nimmt das Problem aber ein ganz anderes Geſicht an. Hier handelt es ſich vor allen Dingen um die Löſung der Aufgabe, diejenigen zu beſteuern, die nicht für die Wahl des betreffenden Abgeordneten oder der betreffenden Kammergruppe in Betracht kommen.„Steuern für die Wäh⸗ ler der andern“— das iſt in der Tat das Motto, das ein politiſcher Witzbold auf die Haltung der Kammer geprägt hat. In dieſem Motto ſteckt ſehr viel Wahrheit. Der franzöſiſche Durchſchnittsabgeordnete ſtimmt ſehr ungern für Geſetze, von denen er befürchten muß, daß ſie ſeine Wiederwahl irgendwie gefährden. Das haben die letzten Finanzminiſter alle erfahren müſſen. Ihre Reformvorlagen ſind nicht ſo ſehr an der Opoſition einer großen Mehrheit geſcheitert als an dem leidigen Umſtand, daß nicht ge⸗ nügend Abgeordnete den Mul aufbrachten, um mit Ja zu ſtimmen. Die nächſten Wochen werden zeigen, ob die Finanzpläne des Herrn Doumer demſelben Schickſal anheim fallen. Der Nationalkongreß der franzöſiſchen Soztaliſten hat ſich gegen eine unmittelbare Beteiligung der ſozialiſtiſchen Fraktion an, der Regierun ausgeſprochen. Auf die Ereigniſſe in der Kammer wird dieſer Beſchluß aber keinen allzu großen Einfluß ausüben. Ob die Sozialiſten in einzelnen Fällen mit den Radikalen bei der Unterſtützung des Kabinetts Briand zuſammengehen, wird von den Umſtänden abhängen. Auf jeden Fall aber werden die beiden Par⸗ keien des Linkskartells gemeinſam einen Finanzvorſchlag aus⸗ gearbeitet haben, der der Kammer als Gegenvorſchlag zu der Vor⸗ lage des Finanzminiſters vorgelegt werden ſoll. Daran haben ſich auch die Sozialiſten beteiligt. Die Lage in der franzöſiſchen Kammer iſt garg eigenartig. Die Parteien, aus denen die meiſten Miniſter des Kabinetts Briand hervorgegangen ſind, erweiſen ſich als die Väter von Geſetzesvor⸗ ſchlägen, die mit der Finanzvorlage des Kabinetts in Widerſpruch ſtehen. Eine Gruppe der Radikalen ſcheint ſich dieſer ſonderbaren Lage auch bewußt zu ſein. Sie arbeitet daraufhin, die beiden mit⸗ einander konkurrlerenden Finanzvorſchläge in eine einzige Vorlage zuſammen zu arbeiten. Aber hier iſt ein frommer Wunſch der Vater eines unausführlichen Gedankens. Zwiſchen dem Finanzvorſchlag des Kartells und der Vorlage des Finanzminiſters Doumer beſtehen keine Verſchmelzungsmöglichkeiten. Von der energiſchen Doumers iſt zu erwarten, daß er auf dem Vorrang ſeiner Vorlage beſteht und alle Verſuche zurück⸗ weiſt, ſie nach dem Finanzprogramm des Linkskartells abzuändern. Auf jeden Fall hängk viel von der Haltung der Regterung und von ihrem enerhiſchen Auftreten ab, da die gegenwärtige franzöſiche Kammer ſich ſonſt zu durchgreifenden Maßnahmen nicht aufraffen wird. In der öffentlichen ſtanzöſſſchen Meinung iſt das Bewußt⸗ ſein für den Ernſt der finanziellen Lage zum großen Teil wieder verloren gegangen und in der Kammer ſcheint es nicht viel anders ſein. Vor etwa ſechs Wochen lagen die Dinge an⸗ ders. Damals hatte eine lebhafte Beunruhigung Platz gegriffen und der Franzoſe hatte wirklich Angſt, der Franc könne ins Gleiten kommen und den Weg einſchlagen, den die deutſche Mark zuvor ge⸗ gangen iſt. Man war ſchon auf das Schlimmſte gefaßt. Seildem aber hat ſich die öffentliche Meinung, die ſehr ſtark wechſelnden Eindrücken unterworfen iſt, wieder beruhigt. Der Franc iſt während der letzten Wochen ziemlich ſtabil geweſen. Er hat weder das Weih⸗ nachts⸗ noch das Neufahrsfeſt durch ſeine Launen geſtört und ſo machen ſich die Franzoſen wegen ihrer ſchlechten Finanzen keine großen Gedanken mehr, zumal man zu der Tattraft des Finanz⸗ miniſters Vertrauen hat. 588 Dabei iſt aber die Finanzlage im Grunde genommen heute ebenſo beunruhigend wie vor mehreren Monaten. Der Zuſchlag zur Einkommenſteuer den Briand im Anfang des Derem⸗ bers in einer Nachtſitzung kräft ſeiner Beredſamkeit durchgeſetzt hat, ſichert der Staatskaſſe fürs Erſte ein gewiſſes Mehreinkommen. Wenn aber darüber hinaus nichts weiter geſchieht, wenn auch in den nächſten Monaten wie in den vorausgegangenen die Kriſen ſich häufen, ſo wird der weitere Abſturz des Franken die fran⸗ößſche Tammer ſicher ſehr bald daran erinnern, daß die franzöſiſchen Finanzen immer noch am Rande des Abgrunds ſtehen. Reine vertrauensfrage Briands Wie in varlamentariſchen Kreiſen verlautek. wird Briard bel der Abſtimmuna über die Finan⸗vorlage der Regierung. die morgen vor die Kammer kommt, nicht die Vertrauensfrage ſtellen. Man kann darin den Verſuch erblicken. ein Kompromiß mit dem Kartell zu⸗ Fandesubringen. Briand wird jedenfalls vicht dagegen nroteſtieren. daß auch die Finanzproſekte des Kartells an den Sengt gehen. Der Waſhingioner franzöſiſche Bolſchafter in Newyork — Paris. 14. Jan. Der neue franzöſiſche Botſchafter in Waſhina⸗ ton. Beranger, traf geſtern in Newnork ein und wird heute die Reiſe nach Waſhinaton fortſetzen. zwiſchenkredit an die Landwirtſchaſt! Die die Intereſſen der Landwirtſchaft vertretende„Deuiſche Tageszeitung“ meldet: Die deutſche Golddiskontbank hat der Ren⸗ tenbankkreditanſtalt eine Vereinbarung angeboten, welche dieſer die Gewährung eines—5jährigen hypothekariſchen Zwiſchenkredits an die Landwirtſchaft ermöglichen ſoll. Im Falle der Annahme dieſes Angebots wird die Rentenbankkreditanſtalt Hypothekenſchuld⸗ ſcheine ausgeben und der Golddiskontbank überlaſſen, die durch landwirtſchaftliche Hypotheken ſichergeſtellt ſind, welche innerhalb 33% Prozent des berechtigten Wehrbeitragswertes liegen. Der jährliche Zinsſatz ſoll für den Landwirt 7 Prozent betragen, wo⸗ zu lediglich Zuſchläge für die notwendigen laufenden Verwaltungs⸗ koſten treten. Die Rentenbankkreditanſtalt wird ſich bei der Wei⸗ terleitung dieſer Kredite in derſelben Weiſe, wie es bei ihrer Aus⸗ landsanleihe geſchehen iſt, der Vermittelung der vorhandenen Realkreditinſtitute bedienen. Es wird Fürſorge getroffen werden, daß die Kredite nur ſolchen Wirtſchaften zufließen, die die Ge⸗ währ einer rationellen intenſiven Bewirtſchaftung bieten. die Umbildung des öſterreichiſchen Rabinetts Zur Umbildung des öſterraichiſchen Kabinetts wird noch ge⸗ meldet, daß das Finanzminiſterium der Nationalrat Kollmann, das Ackerbauminiſterium der Tiroler Landtagsab⸗ geordnete Thaler übernehmen wird. Die offigielle Demiſſion wird in der heutigen(Donnerstag) Sitzung des Nationalrats erfolgen. Bundeskanzler Dr. Ramek wird die wirtſchaftlichen Richtlinien der Regierung am Freitag in einer längeren Erklärung dem Parla⸗ ment bekannt geben.— Geſtern nachmittag trat der Klub der chriſtlichſozialen Partei zu einer Sitzung zuſammen, um den Veir⸗ zicht der Miniſter Dr. Mataja, Dr. Ahrer und Buchinger⸗ auf ihre Miniſterportefeuille zur Kenntnis zu nehmn. England und die Abrüſtungskonferenz blick auf die Genfer Abrüſtungskonferenz betont, daß Enagland nicht in der Lage ſein werde, die Abrüſtung der aroßen Länder durch eine Garantie der Sicherheit dieſer Länder zu erleichtern. Die enaliſchen Verpflichtungen ſeien im Locarno⸗Pakt niedergelegt. Würde Enaland weitergehende Garantieverpflichtunden auf der Abrüſtungskonferenz übernehmen. ſo hätte es das Genfer Protokoll unterzeichnen können. verſchärfung der amerikaniſchen Kohlenkriſe Die Kohlenkriſe in Amerika hat verſchärft. Wegen der bolſchewiſtiſchen Propaganda in den Stelnkohlenbezirken befürchtet man Unruhen. Indirekt iſt es bereits zu Sabotageakten gekomm da die Streikenden ſelbſt den größten Teil der Notſtandsarbeiten verhindern, ſo daß die Gruben zu erſaufen beginnen. An Maß⸗ nahmen der Bundesregierung glaubt man nicht, dagegen dürften die Regierungen der Einzelſtaaten einſchreiten und zwar höchſt wahrſcheinlich mit diktatoriſchen Mitteln. Letzte Meloͤungen Heidelberger Chronik kr. HBeidelberg, 14. Jan.(Eigener Bexicht.) Am Montaa. dem Tage der Reichsgründung veranſtaltet die Heid⸗lberaer Stu⸗ dentenſchaft. wie alljährlich, einen Fackel zua, dem ſich ein Kom⸗ mers anſchließen wird.— Geſtern nachmittaa iſt ein verheirateter Landwirt von Wiesloch beim Beſteigen ſeines mit Holz beladenen Fubrwerks in der Moorbachſtraße vor dem Fru-chof ausgerütſcht und gefallen. Es aingen ihm zwei Räder ſeines Wasens üher den rechten Fuß. wodurch er einen ſchweren Unterſchenkelbruch erlitt.— In der Warnungstafel infolge des Sturmes zwei Zähne eingeſchlanen. Auhallen der Kälte — Berlin. 14. Jan. Das die Kälte berbeiführende Hockdruckgebiet. welches über Eurora laſtet, hat ſeinen Hern öſclich von Moslau. Nach Weſten dehnt es ſich über Enaland aus und umfaßt auch Frankreich und Italien. Aus Paris werden 6 Grad Kälte, aus Dijon 10 Grad Kälte gemeldet. Auch in Rom iſt das Thermometer auf 9 Grad unter Null geſunken. Korſtka. ein Gebiet, das obikaniſchen Charakter be⸗ ſitzt. hatte 2 Grad Kälte urd ſelbſt an der Ripiera ſank geſtern das Thermometer unter Null. In den Gebirgen iſt die Temveraſur per⸗ kältnismäßia boch. Die Zugſritze meldet 14 Grad und der Brocken 17 Grad Kälte. In Berlin iſt das Thbermometer beute um eine Klei⸗ niakeit geſtiegen: es wurden 10 Grad Kälte gemeſſen. 5 Wachtmeiſter Kaws verhaflet — Stettin, 14. Januar. Die ehemaligen Polizeiwachtmeiſter Leutnants Graf zum Tode verurteilt wurden, flüchteten am 10. Februar 1924. Engler wurde inzwiſchen wieder ergriffen, dagegen gelang es Kaws zu entkommen. Er wurde in Graz wieder ver⸗ haftet und nachdem die Verhandlungen zur Auslieferung abge⸗ ſchloſſen waren, ins Stettiner Gefängnis eingeliefert. Deutſche Opernhaus ſtädtiſch, dann eliminierte man in einem langen Nanäver. Schillings, und jetzt glaubt man die Hände frei zu haben, alle drei Opern, die ſtaatliche, die ſtädtiſche und Kroll, in gemeinſame nz 4 5 zu nehmen. Man ſpricht davon, daß Tietjen General⸗ intendant dieſer Unternehmung wird. Ich kann mir nlcht vorſtellen, daß dieſer ſachliche und beſchedene Maun ſich ſelbſt für geeignet hält, in einer ſolchen Stellung auf oder unter zu gehen, die an Ver⸗ antwortung und Arbeit nicht ihresgleichen in der Welt hätte. Aber alles das iſt noch unſicher, unſicher iſt auch, wer die Leiter und Diri⸗ genten der einzelnen Opernhäuſer werden ſollen. Es wäre gut, einen Mann wie Bruno Walter auf die höchſte Stufe der Berliner Muſik zu heben, Kleiber auf ſeine muſikaliſche Tätigkeit einzu⸗ ſchränken und vielleicht noch eine andere prominente Perſönlichkeit, in erſter Linie Klemperer, einzubeziehen. Das wird ſich alles finden. Es wird gut ſein, aufzupaſſen, daß alle ſubjektiven Triebe dabei in den Hintergrund treten vor dem Ernſt einer Sachlage, wie ſie die größte Opernwelt der Erde, die Berliner, noch nie in ſolcher Schwere erlebt hat. War das Manöver gegen Schillings intrigant, ſo iſt nicht geſagt, daß das neue Reſultat einen kulturellen Rückſchritt bedeutet, wenn man auch an und für ſich lieber eine Konkurrenz von Opernhäuſer ſehen würde, als einen Truſt, der in der Kunſt meiſtens die Stäbtiſche Oper bat unterdeſſen einiae meir oder weniger gelungene Erperimente gemacht. Weniger gelungen war die Aufführung von Hoffmanns Erzählungen. Der von früher über⸗ nommene Reaiſſeur Pauly verſtand nicht im gerinaſten. den Rhyth⸗ mus der Muſik in einen Rhythmus der Bühne umzuſeen. Bei man⸗ gelndet Beſetzung bätte er weniaſtons einige arobe Geſchmackloſta⸗ keiten unterſagen müſſen, wie zum Beiſpiel, daß der Punpe Anmpia Arme und Beine ausgeriſſen merden. mit denen der Chor ſich vrüselt. oder daß vor ſedem neuen Bilde in muſtiſchem Licht der er⸗ählende Hoffwann aus dem Weinkeller erſcheint, wodurch das Orcheſter ſich genötiat ſieht. aus dem Studentenchor bearbeiſete Ginleitunben zu muſt⸗ieren. Beſſer gelang die andere Hoffmanviade. Nyſaris„Brqet⸗ wahl“. Das war ſehr verdlenſlich. dieſe immer noch ſelten geſplelte Drer des früb verſtorbenen Meitters auch el-mal in Berlin vorzu⸗ führen. tuo ſie ſa ſplelt. Es iſt kein Schlagerwerk. es iſt feine geiſtlae Kultur mit elnigem Humor und einſoer Lyrik. ein vhantaſtiſches Märchen, das die Hoffmannſche Novelle ſehr geſchickt in acht ab⸗ wechſlungsrelche Bilder zwinat. Das Motip der drei Käſtchen. von Shakefpeare entlehnt, mit den beiden dämoniſchen Geſtalten. dem in⸗ kum ſchnell verſtändlich. Auch an dieſe Muſtk. die uns einſt extrem moderm erſchien. bat es ſich indeſſen gewöhnt und zeiat ſich emyfäng. lich für die zarte Empfindung und die ſpieleriſche Buffonerie. Der tiv batte man es ein wenia in zu pompöſer Phantaſtik gemacht. Eine kleine Szene wäre beſſer geweſen für dieſe Art Kunſt, die eine nahe Perſpektive verlanat. Fritz Zweig, der Dirigent. bat das Oraan für die eigentümlicke. farbig verſponnene Muſik. Leonhard und Manaſſe waren die becen Fiauren der Bübne. Wilhelm Guttmann in breitem Geſana und Kandl in geſpenſtiſcher Gewalt. Zum Sckluß gehe jch einen Moment in bie Neger⸗Revue bei Nelſon. Es iſt wirklich eine Auslöſung der Probleme dieſer Zeit. Kein Unfua in exotiſcher Dekoration. ſondern alles erſte Künftler die⸗ ſer zaprelnden, verrenkten, verſchobenen Akrobatik mit aröhlender Stimme. die die Mode und das Ideal unſerer Evoche geworden iſt. Zwei Tänzer bleiben unvergeßlich: Louis Douglas mit mefchen⸗ freſſeriſcher Maske, ein Virtuoſe aller aleitenden Bewegungen. ein Parodiſt erſten Ranges. ein Körverdarſteller von unendlichem Reich⸗ tum. und Joſerbine Baker, ein Phönomen an Drolerie. lacktertes Geſicht verſtrampelte Beine. wie eine aroteske Opfertänzerin eines heidniſchen Kults. Im Winkel ſwielen die Neger Jazz. Der Dixrigent jonaliert- mit den Trommelſchlägeln. halb taktlerend; balb ſchlagend. und wirft ſeine wilden Blicke auf die tollen Brüder und Schweſtern der Bübne. Es iſt eine eihnoloaiſche Echtheit. die alle unſere Jazz⸗ müdiakeit noch einmal überwindet. Aus Paris kamen ſie und zlehen triumphierend durch die ganze Welt. die ibnen zuiubelt. 5 Kunſt und wiſſenſchaſt Die deulſche Buchausſtellung in Skockholm. Die deutſche Buch⸗ Kunſt⸗ und Muſttal enausſtellung in Stockholm die die Deutſche Geſellſchaft für Auslandsbuchhandel auf Einladung der Föreningen för Bokheſitrerk veranſtaltet, wird am 15. Januar in den Räumen der Akademie der Freien Künſte fezerlich eröffnet wer⸗ den. Der deutſche Verlagsbuchhandel hat für de Ausſtellung leb⸗ haftes Intereſſe bewieſen: 210 Firmen werden mit etra 5000 Bän⸗ den vertreten ſein. Die Leranſtaltung ſall in erſder Linie ei en Ueberblick über die wiſſenſchaftliche deutſche Lite⸗ ratur geben, die 9 2 zahlenmäßig ſtark überwlegt; dech wird da⸗ neben auch„das ſchöne deutſche Buch“ wirkungspoll zur Gel⸗ tung gebraht werden. Eine kleine Sonderſchau iſt dem Thema 2Schweden im deutſchen Buch“ gewidmet. Die künſlleriſche Leitung der Ausſtellung liegt in den Händen von Profeſſor Walter Ttemann, von dem der Entwurf zu dem großen Ausſt plakat ſtammt. Bebend der Dauer der Aueſtellung, die bis 15.—— Heöffret ſein wird, ſollen einige Vorträge in den Räumen der kademie ſtattfinden: ſo wird Prof. Dr. Kippenber „Jauſtſage und Fauſtdichtung“ ind Fedor v. 81 Beifall wird immer wärmer und wird ein richtiger Erfolg. Dekorg⸗ deutſche Buchkunſt ſprechen. In engliſchen politiſchen und militäriſchen Kreiſen wird im Hin⸗ Leopoldſtraße wurden elner Frau von hier durch das Umfallen einer Kaws und Engler, die ſeinerzeit wegen Ermordung des belgiſchen Jobeltiß ütber — — ————————— Donnerskag, den 14. Jauuar 1523 Rene Meunbeimer Jeitung[Abend- uegabe! 3. Seile. Nr. 22 Städtiſche Nachrichten Die ſinanzielle Lage der Gemeinden Unter dem Vorſitz des Miniſters Remmele fand am Samstag im Sitzungsſaale des Bezirksamts Bruchſal eine Beſprechung mit den Landräten der Landeskommiſſariats⸗Be⸗ zirke Mannheim und Karlsruhe ſtatt, zu der vom Miniſterium des Innern Miniſterialdireltor Leers, die Miniſterialräte Dr. Scheffelmeier, Rein, Weitzel und Dr. Imhoff und Präſident Dr. Engler erſchlenen waren. Ferner nahmen die Landeskommiſſäre von Mannheim und Karlsruhe, die Polizei⸗ dire toren der Landeskommiſſariatsbezirke und die heheren Beamten des Bezirksamts Bruchſal an der Sitzung teil. Miniſter Rem⸗ mele wies in ſeiner Begrüßungsanſprache darauf hin, daß die ernſte Lage unſeres Wirtſchaftslebens eine Beſprechung vor allem der wirt⸗ ſchaftlichen Fragen notwendig mache. Dieſem Zweck ſollten die beiden Landratsbeſprechungen in Bruchſal und Freiburg in erſter Linie dienen. Von den erſtatteten Referaten geben wir das des Miniſterial⸗ rats Weitzel über die Lage der Gemeinden wieder. Der Redner legte zunächſt die finanziellen Verhältniſſe der Gemeinden während der Inflationszeit dar, ging dann auf die Veränderungen ein, die nach Feſtigung der MWährung und insbeſondere durch die dritte Steuernotverordnung auf dem Gebiete der Gemeindefinanzen eintraten, um ſich ſodann in längeren Ausführungen über die Ent⸗ wicklung der finanziellen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Gemeinden im Laufe des Jahres 1925 zu verbreiten. Dabei wurde auf die erhebliche Minderung der Einnahmen hingewieſen, die die en e der Anteile der Länder am Aufkommen der Einkommens⸗ und Körperſchafts⸗ ſteuer verurſachte und die ſich für die Gemeinden noch dadurch be⸗ ſonders empfindlich auswirkt, als durch Aenderung des Steuerver⸗ teilungsgeſetzes das Beteiligungsverhältnis zwiſchen Land und Ge⸗ meinden zu ungunſten der letzteren erheblich verſchoben wurde. Die Folge dieſer Minderung und der ſtets wachſenden Verpflichtungen, die den Gemeinden auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege, des Wohnungsbaues uſw. erwachſen, wird ſich bei einem großen Teil der Gemeinden in einer ſtärkeren Anſpannung, der Grund⸗ und Gewerbeſteuer zeigen. Verſchärfend kritt die außerordentliche Kreditnot hinzu, die ſich namentlich in den kleineren Gemeinweſen emrfindlich bemerkbar macht und viel⸗ ach dazu führt, daß größere Aufgaben, die vom kommunalwirt⸗ chaftlichen Standpunkte aus aus Anlehensmitteln beſtritten werden ſollen. durch Umkagen gedeckt werden. Eingehende Behandlung erfuhren ſodann die Aufnahmen von Anleihen und von kurzfriſtigen Krediten. Aus⸗ landsanleihen ſind im Hinblik auf die Richtlinien des Reichsfinanz⸗ miniſteriums und bei der Beſchränkung der Verwendungszwecke nur ſchwer erhältlich. Auch Inlandsdarlehen ſind z. Zt. oft nur unter recht ungünſtigen Bedingungen, wie Verpfändung von Gemeinde⸗ eigentum, die im allgemeinen als unerwünſcht bezeichnet merden muß, zu erhalten. Die Möglichkeit, Darlehen zu erträglichen Be⸗ dingungen bei öffentlichen Anſtalten zu erhalten, hat ſich in letzter Zeit ebenfalls verringert. Bei dieſer Gelegenheit wurde auch die Tätigkeit der Sparkaſſen, insbeſondere deren Zinspolitik und Kreditgewährung erörtert und betont, daß die Sparkaſſen unter allen Umſtänden wieder mehr als bisher dem Realkredit⸗ geſchäft den Vorzug geben müſſen. Ob eine Beſſerung in den Verhältniſſen der Gemeindewirtſchaft und in den Einnahmemöglichkeiten eintritt, läßt ſich jetzt noch nicht überſehen. Vieles wird von der wirtſchaftlichen Entwicklung und davon abhängen, in welcher Weiſe die vom 1. April 1927 ab den Gemeinden eingeräumte Erhebung ſelbſtändiger Zu⸗ ſchläge zur Einkommens⸗ und Körperſchafts⸗ ſteuer ausgeſtaltet wird. Auf alle Fälle erfordert die überaus ernſte Lage der geſamten Wirtſchaft auch von den Gemeinden, noch mehr als dies bisher geſchehen iſt, weitgehendſte Sparſam⸗ keit und jede nur mögliche Einſchränkung in den Ausgaben. Auf⸗ gaben, die nicht unbedingt dringend erforderlich ſind und deher einen Auſſchub vertragen, müſſen bis zur Wiederfehr günſtigerer Wirtſchaftsverhältniſſe zurückgeſtellt werden. Das Gebot, mit Aus⸗ gaben vorſichtiger umzugehen, erſcheint umſo dringlicher, als den Gemeinden auch durch die geſetzliche Aufwertung ihrer Anleihen wie auch der Sparouthaben bei den von ihnen verbürgten Sparkaſſen neue große Laſten auf Jahre hinaus auferlegt werden. Dachſtuhlbrand In der Breiteſtraße beim Rathaus brennts! Dieſer Alarm⸗ ruf ging heute mittag gegen halb 2 Uhr mit der in ſolchen Fäl⸗ len gewohnten Schnelligkeit wie ein Lauffeuer durch die Stadt und lockte bald ein vielhundertköpfiges Publitum herbei. Dach⸗ decker, die auf dem Eckhauſe O 1, 8, in deſſen Parterre ſich das Herrenkonfektionsgeſchäft der Fa. Gehr. Stern befindet, Re⸗ paraturarbeiten vornahmen, ſind offenbar mit Feuer azu unvor⸗ ichtig umgegangen. Der Brand verbreitete ſich mit ſo großer Schnelligkeit, daß ein Dachdecker, der auf der dem Kaſino zugekehrten Seite arbeitete, den Rückweg verſperrt fand, als er ſich retten wollte, und deshalb mit der Steigleiter bom ache heruntergeholt werden mußte. Als der Löſchzug der Berufsfeuerwehr, die um.28 Uhr alar⸗ miert wurde. an der Brandſtelle eintraf, ſchlugen aus dem Dach⸗ ſtühl bereits die hellen Flammen. Um dem Feuer beizukommen, mußten die Schlauchleitungen durch das Treppenhaus gelegt wer; den. Da das Dach mit Schiefer gedeckt iſt, durfte man ſich nicht in die Nähe wagen. Unaufhörlich klatſchten Schieferſtücke auf die Straße. Immer mehr löſte ſich die Dachverkleidung und legte die brennenden Dachſparren frei. 7 Die Polizei hatte die Brandſtelle in weitem Umkreiſe abgeſperrt. Auf dem Marktplatz ließ ſie die Neugierigen bis zum Gehweg vor; rücken, die hier eine dichte Mauer bildeten. Die Breiteſtraße war nördlich bis zum Warenhaus Wronker und ſüdlich bis H 1 abge⸗ ſperrt. Infolgedeſſen konnte auch die Straßenbahn nicht ver⸗ kehren. In langer Reihe ſtanden die Wagen vom Kaſino ab die Breiteſtraße hinunter. Anſtatt aber nun ſämtliche Linien ſofort über den Ring umzuleiten, weil mit einer längeren Verkehrsſtörung ge⸗ rechnet werden mußte, dachte man erſt um 2 Uhr daran, die Wagen aus der Breiteſtraße zurückzuziehen. In dem Dachſtock befinden ſich mehrere Manſarden, die zumteil als Magaein benutzt werden. Dieſe Räume haben ſchwer durch die Waſſermaſſen gelitten, die zur Bekämpfung des Feuers notwendig waren. Pranddirektor Vaulont leitete die Lſcharbeiten mit gewohnter Umſicht und Energie. Polizeidirektor Dr. Bader fand ſich ebenfalls an der Brandſtelle ein. Kurz nach 2 Uhr war der Brand gelöſcht. Um dieſe Zeit ſtiegen nur noch an zwei Stellen Rauchwolken auf. Zwiſchen den bloßgelegten Dachſparren tauchten die Köpfe von Feuer⸗ wehrleuten auf. Man ſah, wie ſie ſich bemühten, noch glimmende Dachteile freizulegen. Bei Redaktionsſchluß war die Feuerwehr noch mit Ablͤſchen beſchäftigt. Der Schaden iſt jedenfalls daſfer bedeutend, da die oberen Räume zweifellos ſtark durch Waſſer gelitten haben. 5 Sch. * bDie Bergung des bei der Stiftzmühle verunglückten Aulos, die, wie berichtet, am vergangenen Montag gelang, iſt auf vier Lichtbildern feſtgehalten, die im Schaufenſter unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle E 6, 2 ausgehöngt ſind. Die Aufnahmen, die die Zer⸗ ſtörungen und Beſchädigungen des Wagens deutlich erkennen laſſen, ſtammen vom Photograph Ernſt Peukert in Heidelberg. * Ein Zug von zwölf Zweiſpännern, der ſich in der zwölften Vormittagsſtunde vom Zentralgüterbahnhof aus durch die Haupt⸗ ſtraßen der Stadt bewegte, erregte allgemeines Aufſehen. Es handelte ſich, wie wir erfahren, um zwölf große Bier⸗Lager⸗ tanks aus Rheinaluminium, die für die Brauerei„Zum Habereck'l“ als Erſatz für Holzlagerfäſſer beſtimmt waren. „ Juſammenſtoß zwiſchen Caſtkraftwagen und Elektriſchen. Heute mittag kurze nach 12 Uhr ſtieß ein Laſtkraftwagen der Firma Albert Zmhoff mit einem Kurszug der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft vor der Halteſtelle 1Herſchelbad) zu⸗ ſammen. Obwohl der Führer der Elektriſchen noch im letzten Augenblick ſtark bremſte und den Zug zum Stehen brachte, ſo wurde das Laſtauto doch noch ſo ſtark geſtreift, daß das rechte Hinterrad vom Auto geriſſen und auf die Seite ge⸗ ſchleudert wurde. Das Auto wurde ſo ſchwer beſchädigt, daß es in den Nachmittagsſtunden abgeſchleppt werden mußte. * Brieftaubendiebſtahl. In der Nacht zum 10. Januar wur⸗ den aus einem Taubenſchlag in den Schrebergärten auf der Kuh⸗ platte hinter dem Schlachthof ſieben verſchiedenfarbige Brieftauben entwendet. 25jähriges Dienſtfubiläum. Am morgigen Freitag ſind es 25 Jahre, daß Herr Alh. Link als Buchhalter bei den Vereinigten Brauereien Eichbaum⸗Löwenkeller eingetreten iſt. Marktbericht Der heutige Donnerstag⸗Markt ließ in der Beſchickung zu wünſchen übrig. Man ſah viele Lücken. Die ſeit zwei Tagen eingetretene kalte Witterung hat offenbar manchen Händler fern⸗ gehalten. Was nun die Beſchickung des Marktes anbelangt, ſo kann man ſagen, daß dieſe trotz der Kälte noch befriedigend zu nennen iſt. In Obſt ſah man in der Hauptſache Aepfel, Birnen und Trauben. Nüſſe und Maronen gab es wenig. In Sübfrüchten ſah man reichlich Orangen, Fitronen und Mandarinen, Bananen nur vereinzelt. Die Zufuhr an Gemüſe war gut. Es gab Spinat, Roſenkohl, Weiß⸗ und Rotkraut, Wirſing. rote Rüben und Meerrettich. Kartoffeln waren nicht in dem Maße da wie ſonſt, genügten aber der Nachfrage. Fluß⸗ und Seefiſche hatten kleines Angebot. Geflügel, lebend und geſchlachtet, war gut angeboten. Eier und Butter wie immer ſtark vertreten. Das Verkaufsgeſchäft war nicht befriedigend. Offenbar ſind die Käufer wegen der großen Kälte ferngeblieben. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig pro Pfund: Kartoffeln 5; Bohnen, dürre, weiße und bunte 25—35; Wirſing 15—20; Weißkraut—15; Rotkraut 15—16; Bumenkohl Stück 100—140; Karotten 12; Gelbe Rüben 10; Rote Rüben 10—12; Erbſen dürre 25—50; Spinat 25—30; Zwiebeln 12—15; Knoblauch Stück 10—15: Roſenkohl 45—55; Feldſalat 100—150; Suppengrünes Büſchel 12—15; Peterſilie Büſchel 12—15; Sellerie Stück 10—60; Trauben 100; Aepfel 15—45; Birnen 20— 50; Orangen Stück—15; Zitronen Stück—12; Bananen Stück 10—20; Nüſſe 50—70; Süß⸗ rahmbutter 180—240; Landbutter 14)—180; Honig m. Glas 170 bis 220; Eier Stück 13—20; Hechte 170—180; Karpfen 160—180; Schleien 200; Breſem 120—140; Barben 140—160; Kabeljau 40 bis 60: Schellfiſche 50—70;: Goldbarſch 45— 50; Stockfiſch 50; Back⸗ iſche 60: Hahn: lebend Stück 150—400, geſchlachtet Stück 250 bis 10 Huhn: lebend Stück 150— 500, geſchlachtet Stück 300—900; Enten geſchlachtet Stück 600—800; Tauben geſchlachtet Stück 100; Gänſe: lebend Stück 500—1000, geſchlachtet Stück 900—1400; Rind⸗ fleiſch 100; Kuhfleiſch 60; Kalbfleiſch 130; Schweinefleiſch 130: Ham⸗ melfleiſch 100; Gefrierfleiſch 75; Feldhaſen⸗Ragout 110; Feldhaſen⸗ Braten 170. Partei⸗Nachrichten Frauenverſammlung der Deulſchen Volkspartei Am Dienstag abend fand auf der Geſchäftsſtelle der D..P. eine gutbeſuchte Frauenverſammlung ſtatt. Nach einem Be⸗ richt der ſtellvertretenden Vorſitzenden, Frau Alice Hoffmann, über die letzte Sitzung des Landesfrauenausſchuſſes in Karlsruhe wurde der Beſchluß gefaßt, alle weiblichen Mitglieder der Partei in einer beſonderen Frauengruppe zu vereinigen, die jeden Monat ge⸗ ſellige Zuſammenkünfte abhält, wobei die wichtigſten Tagesfragen beſprochen werden ſollen. Der Frauenausſchuß bleibt als Arbeits⸗ ausſchuß beſtehen. Der Jahresverſammlung der Partei werden er⸗ gänzende Vorſchläge unterbreitet. Nach angeregter Ausſprache ſchloß die Vorſitzende um halb 11 Uhr die Verſammlung. Vorträge e Hand und Leute in Oſtafrika. In der vom Gewerkſchafts⸗ bund der Angeſtellten am Montaa in der. ⸗Liedertafel“ ab⸗ oebaltenen Mitalieder⸗Verſammluna wurde nach einem Bericht über die Tariflage von dem Afrikareiſenden Heinrich Schrö⸗ der ein Vortrag gekalten über: Land und Leute in Oſt⸗ afrika“. An Hand von zahlreicken ſehr auten Lichtbildern wurden die Naturſchönheiten gezeigt. die der Reiſende auf einer Fahrt von Eurova nach Afrika berührt. Dann folaten intereſſante Ausführun⸗ cen über die Verhältniſſe in Oſt⸗Afrika. über das Leben der Eingebo⸗ renen und über unſere koloniale Tätiakeit in der Norkrieasꝰeit. Aus den Ausführungen ging bervor. von welch aroßer Bedeutung in wirt⸗ ſchaftlicher Beziebung untere Kolonialarbeit gewelen iſt. Die wirt⸗ ſchaftliche und kulturelle Blüte. zu der unſere Kolonien in kurzer Zeit gelanaten. zeiat, daß der Vorwurf unſerer ehemaligen Krieas⸗ gegner nicht zutrifft, daß wir keine erfolgreiche Pionierarbeit auf kolonialem Gebiet zu leiſten im Stande, waren. Es iſt zu hoffen. daß bei nüchterner Betrachtung die Welt die bleibenden Werte axerkennt. die von uns geſckaffen worden ſind und auch dem deutſchen Volke die Berechtiaung zu kolonialer Betätigung zugeſteht. Das iſt beſonders michtig angeſichts der aroßen Auswandererluſt. die heute in weiten Kreiſen des deutſchen Volkes beſteht. Die Ausführungen wurden mit außerordentlich ſbarkem Beifall aufgenommen und ließen erken⸗ nen. welch ſtarkes Intereſſe für dieſe Fragen im Augenblick beſteht⸗ vereinsnachrichten „ Geme'nnütziger Verein Mannheim⸗Rheinau. Der Arheits⸗ ausſchuß hielt dieſer Tage ſeine erſte diesjährige Sitzung ab, in der der Aufbau des Vereins ſowie die in der Generalverſammlung geäußerten Wünſche durchberaten und in dem kürzlich in der „Neuen Mannheimer Ztg.“ im Wochenend⸗Artikel geäußerten Sinne entſchieden. Man einigte ſich zunächſt dahin. daß die Er⸗ weiterung der Abortanlage am Bahnhof Rheinauhafen bei den zu⸗ ſtändigen Behörden angeſtrebt werden ſoll. Es beſteht der Wunf 95 daß ähnlich wie am Bahnhof Rheinau, ohne die Bahnſperre paſ⸗ ſieren zu müſſen, die Abortanlage mit dem Eingang von der Straße aus allgemein benützt werden kann. Des weiteren iſt die Beleuchtung der Seckenheimerſtraße, die zur Siedlung Pfinaſtberg führt, eine unbedingte Notwendigkeit. Ebenſo bedür⸗ fen die Ruhrorterſtraße und der Heuweg einer beſſeren Beleuch⸗ tung. Ueber dieſe Mißſtände ſind uns ſhon viele Klagen zuge⸗ gangen, weshalb wir es als unſere Pflicht betrachten. auch in der Oeffentlichkeit bierauf hinzuweiſen, zumal frühere Eingaben aus finanziellen Gründen abgelehnt wurden. Bei gutem Willen dürfte es den zuſtändigen Behörden nicht allzuſchwer fallen, hier Ab⸗ hilfe zu ſchaffen. Es ſollte eigentlich hierzu nur dieſer Anregung bedürfen. Der Arbeitsausſchuß wird von Zeit zu Zeit öffentliche Verſammlungen einberufen, um den Mitgliedern von ſeiner Tätig⸗ keit ſowie über Erfolg und Nichterfolg Bericht zu erſtatten. Reichsgeſundheitswoche in Baden. Die Durchführung der für die zweite Aprilhälfte geplanten Reichsgeſundheitswoche in Baden würde der Badiſchen Geſellſchaft für ſoziale Hygiene übertragen. Die Geſellſchaft wird hierbei vom Bad. Miniſterium des Innern unterſtützt. Das Miniſterium wird in Bälde die an der hygieniſchen Volksbelehrung intereſſierten Kör⸗ verſchaften(Spitzenorganiſationen) zu einer Verſammlung nach Karlsruhe einladen. Ueber die Bedeutung der hygieniſchen Volks⸗ belehrung und der Reichsgeſundheitswoche im beſonderen ſoll Auf⸗ ſchluß erteilt werden, damit die Spitzenorganiſationen ihre Zweig⸗ organe zur Mithilfe in den für das ganze Land zu bildenden Orts⸗ bezw. Bezirksausſchüſſen auffordern. Es iſt zu wünſchen, daß das geplante Unternehmen in allen Volkskreiſen verſtändnisvolle tat⸗ kräftige Mitarbeiter findet, damit Baden während der im ganzen Reich zu veranſtaltenden Geſundheitswoche gute Ergebniſſe auf⸗ weiſt. Welches Menſchenſchickſal über mich komme, das iſt mir nicht ſo von Gewicht, aber mich durchzureißen, ich ſelber zu bleiben, das ſei meines Lebens Gewinn, und ſonſt gar nichts will ich von allen Glückgütern. Achim von Arnim. Ein neues heimatbuch imakgeſchichte des Bezirkes Schwetzingen. Ein 80 aur eſchiche der Badiſchen* von E. Seyfried Getſch). Im Selbſtperlag des Verfaſſers erſchienen. Der Verfaſſer, der bereits mit einer„Heimatſchrift von Ketſch“ hervorgetreten iſt, hat ſeine lokalgeſchichtlichen Forſchungen auf ſämt⸗ liche Orte des Bezirkes Schwetzingen ausgedehnt und legt ſoeben eine Heimatgeſchichte des letzteren vor. Zweck und Ziel des Buches ſoll ausgeſprochenermaßen die Be⸗ lehrung der breiten Maſſe über die heimatgeſchichtlichen Vor⸗ gänge in grauer Vorzeit, im bewegten Mittelalter und in der ge⸗ klärteren Jetztzeit ſein. Es will in volkstümlicher und leicht⸗ verſtändlicher Weiſe das Wiſſenswerteſte auf dieſem Ge⸗ biete vermitteln. Die Aufgabe, die ſich Seyfried geſtellt, dürfte ihm gelungen ſein Er heherrſcht ſeinen Stoff, den er aus den in Archiven ruhen⸗ den Urkunden, Berain⸗, Kopial⸗ und Kompetenzbüchern, Gemar⸗ kungs⸗ und Bauplänen uſw. aus früheren Jahrhunderten gezogen, meiſterhaft und weiß ihn überzeugend darzubieten, wichtige Stücke aus den Quellenſchriften allenthalben in der älteren Sprache dar⸗ reichend, dann aber alles Schwierige erklärend, oder ſie in moderne Sprachform umſetzend. Das Buch beſteht aus zwei Teilen. Der erſte beleuchtet das Gemeinſame der im Schwetzinger Bezirk gelegenen Orte, die Fluß⸗, Loden⸗, Wald⸗ und Straßenverhältniſſe, die Verkehrsanl⸗gen, das Berufsleben der Bewohner. die Keldwirt⸗ ſchaft, das Dorfkild und den Charakter der Bevölkerung, ſodann die Verhältn'ſſe der Fröhgeſchichte der betreffenden Gegend nach Stein⸗, Bronze⸗ und Giſenzeit. die Kel'enkultur, Germanentum und Römerkultur. Far dieſe älteſten Feitperioden vermiſſen wir im Buche das FKeranziehen und Ausnutzen der eirſchäcigen Studien von F. Birkner über den„Steinze! menſchen in der Nheinpfalz“ ferner über die„geiſtige Eigentümlichkeiten der Eiszeitmenſchen“, von F. Sprater über die„Urgeſchichte der Pfalz“ und deſſen Bei⸗ träge zur vor⸗ und frübgeſchichtlichen Beſiedelung der Rheinpfalz ſowie der Schriften von E. Fabricius über die„Beſitznahme Badens durch die Römer“, von K Schumacher über„die Siedlungs⸗ und Kulturgeſchichte der Rheinlande“, ſchließlich von F. C. Freuden⸗ berg über den„Lobdengau“. art. ibre Lieder. Redensarten und ähnliches wären zu ſammeln und O. E Sodann belehrt der erſte Teil über den Sturz des Römertums, den Sieg Chlodwigs über die Alemannen, die fränkiſchen Gaugraf⸗ ſchaften, die Anfänge des Chriſtentums und der Kirche, über das geiſt⸗ liche und weltliche Grundherrentum und ſeine Bedeutung im Mittel⸗ alter, über die Biſchofsſitze Speyer und Worms, die Entwicklung der Revolution in der Schwetzinger Gegend, über Kirchenteilungen, über landes⸗ und grundherrliche Gerechtſame und deren Auswirkung, über Hörigkeit und Nechte und Zentgerichte, Dorfverwaltun u. Dorf⸗ gerichte, über Rechte und Pflichten der Bürger, über ſräntiſches falzgrafentum und die ſpätere Kurpfalz. Er ſchildert die vielen riege, die in der Gegend geführt wurden, und zeigt ihre verhängnis⸗ vollen Folgen ſowie Karl Ludwigs Verſuche, die Pfalz wieder auf⸗ zubauen. Er belehrt über die Rheinſchiffahrt, über die in der Gegend geltenden Maße und Münzen, über die Entwicklung des Weidbetriebs zur ſtaatlichen Forſtwirtſchaft. Schließlich finden wir in ihm eine ſtattliche Reihe von Flurnamen verzeichnet, denen leider die Jahreszahl ihres erſten Auftretens und die Ortſchaften, zu denen ſie gehören, nicht beigefügt ſind. Dank der eingehenden Beſprechung aller dieſer Dinge iſt der Leſer bereits völlig in die für die betreffenden Zeitabſchnitte charak⸗ teriſtiſchen Verhältniſſe eingeleſen, wenn er an den zweiten Teil des Buches herantritt. Dieſer behandelt die Sondergeſchichte der einzelnen Gemeindenz inſonderheit teilt er näheres mit über die älteſten Namen zeiner Siedelung und die Art der Ortsgründung, die Gemarkungsverhältniſſe, die älteſten Ortsbeamten, die Kapitel Kirche und Schule, die Erbauung von Schlöſſern und Anlagen, von Mühlen, Kellereien, Wirtſchaften, Barbierſtuben uſw., über frühere periodiſche Krankheiten, über gewiſſe Gerechtigkeiten, Zwiſtigkeiten mit der Herrſchaft oder mit Nachbardörfern, über das Ortsſiegel und dgl. Daß unter den Orten die Amtsſtadt Schwetzingen wegen der Entwickelung ihrer Feſte zum Luſtſchloß, wegen der in der Ge⸗ markung gelegenen großen Güter, ſchließlich wegen ihrer Wandlun vom Dorf zum Marktflecken und dann zur Stadt zu beſonders aus⸗ ehrlicher Darſtellung kam, lag in der Natur der Sache. Die volkskundlicken Zutaten unter Kotſch. deſſen durch Sage und Dichtung berühmt gewordener Birgerweiſter und Fäbrwann En⸗ derle in einem Sanderkgritel bebandelt iſt. urd unter Lusbeim. für Gebräuche gebucht ſind, erhöhen den Wert des 8. Es iſt zu hoffen. daß der Verfaſſer auch weiterhin der Heimat⸗ kun de des Schwetzinger Bezirks ſeinen Forſchertrieb und ſeire raft widmet. Die Sagen und Märchen. die ſich die alten Leute in den einzelnen Dorfſchaften erzählen. die derzeitigen Sitten. Ge⸗ bräuche und abergläubiſchen Vorſteflungen der Dörfler, ihre Mund⸗ darzuſtellen! Theater und Muſik Corona Schröters 175. Geburtskag. Am 14. Januar 1751, alſo vor 175 Jahren, wurde die beruhmte Schauſpielerin und Sängerin Corona Schröter in Guben geboren. Sie trat zuerſt in Leipzig durch Vermittlung von Johann Adam Hiller, den hervorragenden Muſiker, in den großen Konzerten(Gewandhaus) auf und wurde bald der erklärte Liebling des Publikums. Schönheit der Seele verbanden ſich bei ihr mit Schönheit des Körpers in ſeltenſter Harmonie. Goethe wurde ſchon als Student in Leipzig auf ſie aufmerkſam. 1776, alſo vor 150 Jahren, erhielt Corona durch Goethe einen Ruf nach Weimar, den er ihr im Auftrag der Herzogin⸗Mutter unter gleichzeitiger Ernennung zur Kammer⸗ fängerin direkt antrug. Im Herbſt 1776 überſiedelte ſie nach Weimar. Sie wurde die Primadonna des fürſtlichen Liebhaber⸗ theaters und vom Hof wie vom Publikum in gleicher Weiſe ge⸗ feiert. Wie in Leipzig, ſo hat ſie auch in Weimar leidenſchaftliche Liebesanträge zurückgewieſen. Karl Auguſt nannte ſie marmorſchön und marmorkalt. Auch Goethe blieb für die Reize der großen Künſtlerin und ſchönen Frau nicht unempfindlich. In Weimar ging ſie bald vom Geſang zum rezitierenden Drama über. Das große tragiſche Fach war das Gebiet, auf dem Corona wahrhaft Bedeutendes leiſtete. Goethe ſchrieb für ſie die Proſerpina, und ge⸗ wiß hat ſie für die Jphigenie Züge und Farbe geliehen. Die Darſtellung dieſer Rolle war ihr höchſter Triumph in ihrem Künſtler⸗ leben. Nachdem das fürſtliche Liebhabertheater aufgehört hatte, zu exiſtieren, verließ auch Corona die Stätte dieſes ihres künſtleriſchen Wirkens. Sie betrat die Bühne niemals wieder und widmete ſich fortab der Malerei und Muſik. Sie war eine Schülerin Oeſers, und ihre Bilder fanden auf Kunſtausſtellungen allgemeine Anerken⸗ nung. Auch als Komponiſtin war die geniale Frau produktiv tätig 9 ſund veröffentlichte 1786 eine Sammlung von 25 Liedern. Um für ein Bruſtleiden Heilung zu finden, überſiedelte ſie Anfang der 90er Jahre nach Ilmenau, wo ſie am 23. Auguſt 1802 im Allr von 51 Meisenalt Der. bedeutenden wie reizvolſen erſönlichkeit nimmt einen Ehrenplatz in der i ei marer Glaneit ein. 55 b N. 1 dei Erſt 1970 Okerammergauer Paſſion-ſni-ſe.'n Münch ne Vaalf brachte die Naprt, die is uer Munckener. B. M⸗ arbeiter weitergab, daß'e im Tabre 190 zum letzten Male obge⸗ haltenen Oberammergauer Pa ſicneſpele bereits im nächſten Jahre, olſo nach ſiebenjéähriger Pauſe, wieder abgehenten we den ſollen. Nach Mitteilung von maßgebender Seite in Oberammergau iſt die e Nachricht vollkommen unbegründet. Man denkt micht daran, in Jahre 1927 Paſſionsſpiele aufzuführen, und hält an der jähri⸗ den Auffehrungsfrift ſet, Jodeg eiſe im Sehre 1950 wider Paſſten ſpiele in Oberemmergau abgehalten werden. FFVVVVVTVTE — + 1 4. Seite. Ar. 22 Donnerstag, den 14. Januar 1928 Rommunale Chronik Berſiner Notſtandsarbeiten — Berlin, 13. Jan. Der Berliner Magiſtrat hat ſoeben der Stadtverordnetenverſammlung eine Dringlichkeitsvorlage über die Ausfübrung von Notſtandsarbeiten der Stadtentwäſſerung augehen laſſen. Wie der Maaiſtrat mitteilt. iſt er in der Lage, nach Geneh⸗ miaung der einzelnen Entwürfe im Laufe von dier Wochen etwa 2000 Arbeitsloſe zu beſchäftigen. * I. Philippsburg, 13. Jan. Die durch den Rücktritt des ſeit⸗ herigen Bürgermeiſters Walter Bürger⸗ meiſterwahl brachte in ihrem erſten hlgang folgendes Er⸗ gebnis: Karl Auguſt Fieſer(Zentrum) erhielt 19, Eugen Schrapp(Kommiuniſt) 11 und Heinrich Braun(Soz.) 8 Stim⸗ men. Die anderen Parteien gaben weiße Zettel ab. Da keiner der drei Kandidaten die abſolute Mehrheit erreichen konnte, iſt ein zweiter Wahlgang erforderlich. .. Durlach, 12. Jan. In der vergangenen Bürgeraus · ſchußſitzung kamen nur vier Punkte zur Beratung, die ſchaell erledigt waren und Zuſtimmung ſanden. Punkt—3 beſchäftigten ſich mit verſchiedenen Geländeankäufen, Punkt 4 mit einer kleinen Borlage über Notſtandsarbeiten kleineren Umfa ges. Außerhalb der Tagesordnung ſtellte dann der Obmann des Stadt⸗ verordnetenvorſtandes die Anfrage, welch Stellungnahme die Stadt zu den karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen einnehme. Bürgermeiſter Maxr Zöller erwiderte, daß die Stadtverweltung nach Möglichkeit derartigen Veranſtaltungen entgegentrete, Umzüge ſelbſtverſtändlich verboten ſeien, doch könne leider der Einfluß nicht nuch auf die Vereine übertragen werden. Doch um auch hier einer frivolen Laune, die ſchlecht zu der kritiſchen und ernſten Lage unſeres .terlandes paſſe, entgegenzutreten, werde die Stadtverwaltung ſolche Veranſtaltungen mit den höchſten Steuerſätzen belegen. 2. Neuſtadt, 12. Jan. Die in Freiburg geplante Errichtung eines Leſeſaales für die Exwerbsloſen, in 1 dieſen die Mög⸗ lichkeit gegeben werden ſoll, ſich durch die Lektüre guter Bücher und Zeitſchriften über die erzwungene Arbeitsloſigkeit hinweg⸗ helfen zu können, hat dem Pfälziſchen Volksbildungsverband Ver⸗ unlaſſung gegeben, das Beiſpiel Freiburgs den Städten der Pfalz, in denen noch kein Leſeſaal beſteht, zur Nachahmung zu empfehlen und darauf hinzuweiſen, wie wichtig auch für alle pfälziſchen Städte die Schaffung eines Leſeſaales wäre. Die meiſten größe⸗ ren pfälziſchen Städte, wie Kaiſerslautern, Speyer, Frankenthal, Zweibrücken uſw., beſitzen längſt einen Leſeſaal und haben zum, teil für den Ausbau namhafte Summen aufgewendet. Der Leſe⸗ ſaal in Kaiſerslautern z. B. iſt geradezu vorbildlich eingerichtet. Aber arch alle anderen pfälziſchen Städte dürfen nicht länger zu⸗ rückſtehen. Es muß überall Sache des Stadtrates und der Stadt⸗ verwaltung werden, die Schaffung eines Leſeſaales energiſch zu betreiben, denn der Leſeſaal iſt die notwendigſte Ergänzung einer zielbewußten Büchereipolitik. Dieſe ganze Entwicklung e Büche. keiarbeit des Pfälziſchen Volksbildungsverbandes, die große Zahl der Leſer und das allgemeine Intereſſe an den Büchereien fordert 8 die Einrichtung von Leſeſälen. Der Pfälziſche Volksbil⸗ ungsbverband hofft, daß die Stadtverwaltungen, die für die Büchereibeſtrebungen des Pfälziſchen Volksbildungsverbandes Ver⸗ ſtändnis zeigten, nun auch der Schaffung eines Leſeſaales näher⸗ treten werden, zumal jetzt in der Zeit allgemeiner Arbeitsloſigkeit manche nutzlos vertrödelte Stunde in einem Leſeſaal mit guten Büchern und Zeitſchriften der Fortbildung des Einzelnen zugute] T kommen könnte. —— Nus dem Lande 7 Heddesheim, 14. Jan. Ein hleſiger Landwirt erlitt in ber vorigen Woche einen ſchweren Un⸗fall. Beim Ausſpannen der Pferde wandte ſich das eine nach der Seite und zog das andere mit, wobei bie Deichſel brach und der Fuhrmann zu Fall kam. Un⸗ 14 051 brachte er das Bein in das Rad. Da 0 das ein doppelt gebrochen wurde, erfolgte ſeine Ueberführung in das Akadem. Krankenhaus nach Heidelberg. UI weinheim, 13. Jan. Nach langen und mühſamen Vorarbeiten wird nunmehr das Projekt zur Entwäſſerung der ſüdlichen Weſchnitzniederung behufs Melioration des landwirt⸗ ſchafllichen Geländes durch die neugebildete Waſſergenoſſenſchaft unter Führung des Kulturbauamtes Heidelberg in mehreren Abſchnitten hintereinander zu Ende geführt werden. ffür den Ab⸗ ſchnitt Süd. umfaſſend die Gemeinden Großſachſen. Heddesheim, Lützelſachſen. Hohenſachſen. Leutershauſen. Muckenſturmer Hof und Neutzenhof) hat nunmehr das Kulturbauamt Heidelberg die Errich⸗ tung des Pumpwerkes auf Lützelſachſer Gemarkung nebſt Anlage der zu Abſchnitt J gebörigen Grubenanlagen im Submiſſionswege an das BVBaugeſchäft Georg Happ in Weindelm zum Preiſe von 46 000 Mk. vergeben. Die Geſamtkoſten von etwa 160 000 Mk. werden durch Stgaat, Gemeinden und Erwerbsloſenfürſorge gemeinſam getragen und durch ein ſtaatliches Darlehen aufgebtacht. Der Abſchnitt Nord der Waſſernenoſſenſchaft umfaßt die Gemeinden Weinbeim, 8 Sulzbach. Hemsbach und Laudenbach. In Laudenbach beſtent ſchon ſelt mehreren Jahren ein Pumpwerk. Durch die Errichtung von Bumpwerken ſoll das Waſſer in den Landaraben abgeleitet werden. Auf Weinbeimer Gemarkuna iſt von der Errichtung eines PVumpwer⸗ kes Abſtand genommen worden und werden auch bier die Entwäſ⸗ ſerunasarbeiten mit Eifer fortgeführt. Man hofft zuverläſſig. das eee noch im Laufe des Jahres 1926 zu Ende führen zu önnen. Aus dem Neckarkal, 13. Jan. Der Saatenſtand, der im Herbſt ſehr gut und durch die große Kälte im Dezemder wegen der ſchützenden Schneeſchicht nicht gelitten hatte, iſt dem jetzt ein⸗ ſetzenden Froſt ohne die warme Hülle preisgegeben. Der ſtarke Regen nach Weihnachten hat die naſſen Böden ſehr feucht gemacht, ſodaß ein Ausgefrieren der Saat zu befürchten iſt. Fer⸗ ner leiden unter dem jetzigen Froſt(—5 Grad) die jungen Blau⸗ kleefelder, die gegen Froſt ſehr empfindlich ſind, desgleichen gilt das von den Rapsfeldern. Es wäre zu hoffen, daß die Saat durch eine kleine Schneeſchicht gedeckt würde oder der kalte Oſtwind ließe nach. ., Sulzfeld, 14. Jan. Ein Preisabſchlag für die Milch iſt erfolgt. Sie kommt jetzt im Orte nur noch auf 20 Pfennig zu ſtehen gegen 22 vorher. Billiger hat man auch in den beſten Zeiten die Milch gewiß nicht haben können. Mosbach, 13. Jan. Das Jahr 1925 zeigt hier eine befrie⸗ dingende Bepölkerungsſtatiſtik. Die Geburten betrugen 94(im Vorjahr 90), die Sterbefälle 79(Vorjahr 91) und die Ehe⸗ ſchließungen 38(Vorjahr 45). ch, Unterſchwarzach, 11. Jan. In einer hieſigen Wirtſchaft ge⸗ riet geſtern abend der Arbeiter Anton Sutter non Oberſchwarzach mit dem Taglöhner Anton Brand von bier in Wortwechſel, in deſſen Verlauf der Brand eine Treppe hinabgeworfen wurde. daß er mit einem ſchweren Schädelbruch bewußtlos liegen blieb. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. flarlsruhe, 11. Jan. Wie der Polizeibericht meldet, verſetzte am Sqamstag abend der verheiratete Bergmann Heinrich Schuh⸗ macher im Flur ſeines Hauſes im Stadtteil Mühlburg dem 24jähr. Schloſſer Leopold Schmitt mit einem Totſchläger Sage auf den Kopf, wodurch der Geſchlagene bewußtlos wurde. Ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, verſtarb Schmitt am Sonn⸗ dag vormittag. Pforzheim, 14. Jan. Auf tragiſche Weiſe ums Leben ge⸗ kommen iſt der praktiſche Arzt Dr. Eibel aus Buchheim in Baden. Als er in ſpäter Stunde von einem Krankenbeſuch mit ſeinem Auto, das er ſelbſt lenkte, nach Hauſe zurückkehre, kam der Wogen an einer ſcharfen Kurve einem Straßengraben zu nahe, ſchlug um und begrub den Führer unter ſich. Unglücklicherweiſe war der Graben mit Waſſer gefüllt, ſo daß der Arzt ertrank. Schufterwald bei Offenburg. 12. Jan. Sämtlicher in hieſiger Gemeinde gepflanzter Tabak wurde verkauft zu einem Durch⸗ ſchnittspreis pon 23 Mark für den Zentner mit Ausnahme der Be⸗ ſtände, die für die Tabak A. G. beſtimmt ſind. Wie man hört. ſollen zurzeit Angebote unter 20 Mark gemacht worden ſein. Triberg, 13. Jan. Im mittleren Schwarzwald hat ſich der Ausſtand in der Uhren⸗ und Metallinduſtrie noch weiter ausgedehnt. Es ſind ſetzt alle fünf großen Betriebe betroffen. Die Stimmung iſt nach den Beſchlüſſen der Arbeitgeber, für den Donnerstag die allgemeine Ausſperrung zu erklären, wenn bis dahin die Arbeit nicht wieder aufgenommen wird, ſichtlich zu⸗ geſpitzt, wovon auch das Beſtreben der Streikenden zeugt, über ihre Befugniſſe hinaus den Transport von Waren der beſtreikten Be⸗ triebe auf öffentlichen Verkehrswegen zu verhindern. Die Arbeit⸗ geber begründen die Abſicht der Ausſperrung mit dem voreiligen Streikbeſchluß der Arbeitnehmer, ohne die für Donnerstag angeſetzten Verhandlungen in ihrem Ergebnis abzuwarten. Die riberger Firmen haben in den Zeitungen am Mittwoch ihre Beleg⸗ ſchaften öffentlich zur Wiederaufnahme der Arbeit am Donnerstag aufgefor dert. Emmendingen, 10. Jan. Hier hatie ſich vor etwa zwel Jahren elne Fahrradvereinigung„Fahxradhilfe“ gebildet. Der zum Kaſſierer gewählte e Dietrich hat nun das Vertrauen der Mitglieder gröblich getäuſcht. Er hat eingeſtemden, einen Betrag von 2500 Mark der Kaſſe entnommen und für ſich verwendet zu haben. Die Geſchädigten ſind meſſtens Arbeiter. Schon ſrüher wurde ein Kaſſenmamko von 500 Mark feſtgeſtellt doch behauptete der Kaſſierer, das Geld ſei ihm geſtohlen worden. AFteiburg. 11. Jan. Vei dem Mädchen, das aus der Drei⸗ ſam gerettet wurde, handelt es ſich um eine aus Plankſtadt bei Schwetzingen ſtammende 18jährige Hausangeſtellte, der ihr Arbeitgeber das Haus verwieſen hatte. X* Müuheim, 12. Jan. Eine ſtattliche Anzahl Bauern des Mark⸗ gräfler Landes hielt hier eine Proteſtverſammlung gecgen die ſteuerliche Ueberlaſtung der Landwirtſchaft ab und faßte einen Beſchluß, eine Kommiſſion zu bilden, die die Vereinigung aller Verbände herbeiführen foll und ſich in die Löſung der Aufgaben 5 Landwirtſchaft in techniſcher und genoſſenſchaftlicher Beziehung ilen. 7 Ahenbach bei Schopfheim. 12. Jan. Der Beſitzer einer Bür⸗ ſtenfabrik iſt nach der„Wieſentaler Zeitung“ verhaftet worden. ene 15 5 e Tagen ein Brand aus⸗ aibrochen, wobei ein Anbau zerſtärt worden war. * 81 10. Jan. Innerhalb ganz kurzer Zelt hat die Ge⸗ meinde Orſingen am Donnerstag abend zum zweiten Mal einen Brandfall zu verzeichen. Das Oekonomiegebäude des Kilers tmar Haag iſt bis auf die Grundmauern nlederge⸗ bronnt, das Feuer griff auch auf einen Teil des Wohnkalſes über, das ſtark miigenommen wurde. Der Schaden iſt zum gröglen Teil durch Verſicherung gedeckt. Die Brandurſache iſt noch umde⸗ kannt, doch vermutet man Brandſtiftung. des Kaiſers alte Kleider Roman von Jrank Heller Copyright by Theſpis⸗Verlag in München 1920 92 MRachdruck verboten.) „Es iſt nichtsdeſtoweniger wahr, Braſch. Aber ſie war ein vontzückendes Werkzeug, ich habe das geſtohlene Gut zurückbekommen und klage nicht.“ Der Bildhauer fand die Gelegenheit günſtig. „Was wirklich komiſch war,“ ſagte er,„war damals, als Cz. auf dem Bahnhof in Prag beſtoheln wurde. Cz war nichts weniger als reich, er hatte einen einzigen Gegenſtand, der nicht verſeßt war, das war ſein Handkoffer.“ »Bildhauer,“ ſagte Simen Weel,„du kennſt mein⸗ Weinne über deine Anekdoten. Es gibt eine Sache, die es möglich macht, ſie auszuhalten, und das...“ „Signor Cazzoletti,“ rief der Bildhauer maſeſtätiſch,„eine faſche Wein für Herrn Weel— eine kleine Flaſchel Wo war ich doch? Ja, Cz fiel alſo ein, daß der Handkoffer nicht verſetzt war.“ Alle Augen rings um den Tiſch waren auf Simon Weel ge⸗ richtet, als er das erſte Glas aus der kleinen Flaſche einſchenkte. Aber ex ließ ſich nicht ſpotten, „Wenn du glaubſt, daß du einen Frelbrief haſt, ſchlechte Anek⸗ doten zu erzählen, weil du zufälligerweiſe in der Lage biſt, eine Flaſche Wein zu ſpendieren, dann irrſt du dich. Wle biſt du über⸗ haupt zu dem Geld gekommen? Sollteſt du tatſächlich ein Bild ge⸗ hauen haben? Das kann ich mir ſchwer denken, und noch unfaß⸗ dater wäre es, wenn jemand Geld dafür bezehlt hoben ſollte, es im Hauſe zu haben. Aber man kann ſich ſa alles mögliche von den Menſchen erwarten. wenn du Wein auffahren läßt, und Hegel, der im Grunde ein barmloſer Bürger iſt. ſich vicht domit beonügt. be⸗ ſtoblen zu merben, ſondern ſeibſt anfänat, in Frederiksberg einzu⸗ br Warum er ſich gerade Frederiksberg auggeſu⸗tt pae, be, greiſe ich nicht, wenn es nicht war. um ein neuer Ninalda zu werden und bei ebenſo guten Bürgern zu ſtehlen. wie er ſelber einer iſt. Uebrigens hat mir der Skandalſchreiber die Geſchichte erzühlt, und da wird ja wahrſchelnlich del Hegel ſelbſt eingebrochen worden ſein. Sonſt würde ich meinen ganzen Glauben an die Uxtranaſt verſieren.“ „Die Reptilinſinuotionen der Gegner, ſagte Braſch,„ver⸗ ſchmäbe ich zu beantworten.“ „Du haſt recht, Simon,“ ſagte ich,„ich habe ſelbſt einen Ein⸗ bruchsdieß zu Beſuch gehabt. Es war ein gutherziger, ehrenwerter Menſch. Aber ich bin guch auf eigene Fauſt eingebrochen. Leider hatte ich nicht ſo noble Motive wie Rinaldo. Ich beabſichtigte nicht, die andern Bürger zu beſtehlen, und noch weniger, die Beute den Armen zu geben.“ „Aprapos, ſtehlen, wo war ich nur? Ja, Ez holte ſeinen Handkoſſer hervor und ſah ihn ſich an. Er war nicht fein, aber er war aus Leder und ſah aus, als wenn er allerlei enthielte. Er war damit ſchon bis zum Verſaßamt gekommen, als ihm eine groß⸗ gartige Idee kam. Er kehrte um und ging zu einem Neubau, wo er den Handkoffer mit Steinen füllte.“ „Und zog in ein Hotel, ſelbſtverſtändlich,“ ſagte Simon Weel. „Bildhauer, ich will dir ſagen, wie die Jahre vergehen und dein Altersblödſinn näher rückt, werden deine Anekdoten mir jedem Tag düimmer und durchſichtiger. Das iſt übrigens nicht merkwürdig im darauf, daß du einen Humpen Bier nach dem andern hin⸗ unterſchütteſt, während ein gebildeter Menſch ſich kaum eine ſchäbiae Flaſthe Wein vergönnen kann. Hegel, der ſich nicht ſchämt, öffentlich mit ſeinem Verbrechen zu prohlen. ſollte ſich wenjaſtens ſchämen, en Menſchen ſtundenlang vor einer leeren Flaſche ſitzen zu laſſen. ja an einen buddhiſtiſchen Mönch mit ſeiner Almoſen⸗ .“ „Siqnor Cazzoletti, ein Fiasko für Herrn Weel! Verzeihe. mir. lieber Simon! Mie iſt es ſihrigens mit deinem Buddhismus? Haſt du ſchon die gnoſtiziſtiſche Richtung geſtartet?“? „Danke für den Wein. alter Freund. das habe ich mir von dir erwartet. Nein. ich babe die Bewegung nach micht in Gang oeſetzt. Abher während du dich in Verbrechen cewälzt haſt, hin ich hier ge⸗ ſeſſen und habe die Grundlinien des Ordens gezogen und die wichtig⸗ ſten Pegeln aufgeſtellt.“ „Biſt du milder als Bubdha ſelbſt? Haden Frauen Zutritt?“ „Nur Perſoren, die Ausſicht daben. das frleiſch durch Aug⸗ ſchweifungen zu töten, haben Jutritt. Alſo meder Frauen noch Detektloſchriftſteſſer. Dos Fleiſch des Weſbes ſtirbt nie, und die Seele des Petektivichriftſt⸗llera hat nie gelebt.“ Hoftman⸗Pana, der bia dahln ſmeisend dageſeſſen halie, fand endſie Gelegenheit, ein Iltat zu rlezeren. „Eiwon Weels Syſtem.“ igote ér.„iſt wie elle andern Seſteme: die Wabrheiten, die es möaoſicherweſſe enpäft, werden von Sophis⸗ — ee ee mie dis Jiegelſteine einer Mauer vom Zement.“ ö „Aprepos, Ziegelſteine,“ ſagte der Bilrhauer,„wo war ſch doch! Ja. Cs gina alſo zu einem Neubau und pfropfte ſeinen Handkofſer mit Diegelſteinen voll. bis er ſchwer oenng war. Dann nahm er den Koffer und gina damit auf den Nohrpof in Prag, Er wohnte nämlich in Prag. Er ging auf den Abfahrtsperron— CCCCCCC Aus der Pfalz Pfälzer Bauernbund flaiſerslautern, 13. Jan. Der Pfälzer Bauernbund hat zm Schluſſe ſeiner mit der Landwirtſchaftlichen Woche verbundenen Generalverſammlung eine Reihe von Entſchließungen angenommen. Zunächſt wird die Förderung der inländiſchen landwirtſchaftlichen Produttion und die Bekämpfung der Einfuhr von Luxuslebens⸗ mitteln gefordert. Ferner verlangen die Landwirte Kündigung des ſaarländiſch⸗franzöſiſch⸗deutſchen Handelsabkommens. Regelung des kleinen Grenzverkehrs zu Gunſten der Pfälzer Landwirte, die durch das beſtehende Abkommen vollſtändig ihres Abſatzgebietes(St. Wendel, Neunkirchen, Saarbrücken) beraubt wurden, Herabſetzung des zollfreien Kontingents für Weizen, Weizenmehl und Vieh. In einer zweiten Entſchließzung werden ſteuerliche Erleichterungen für die Landwirte, beſonders eine Minderung der Hausſteuer verlangt. Zum Preisabbau erklären die Landwirte ihre Bereitſchaft, an der Geſundung der Wirtſchaft mitzuarbeiten, wobei die Erwartung ausgeſprochen wird, die anderen Wirtſchaftsgruppen ent⸗ ſprechend folgen. Das jetzige Syſtem der Reichsregierung. den größten Teil der Laſten der Landwirtſchaft aufzubürden, müſſe aber bekämpft werden. An Reichspräſident van Hinden⸗ burg wurde folgendes Telegramm geſandt: Die heute in Kaiſers⸗ lautern aus der ganzen Pfalz nerſammelten Vertreter des Pfälzer Bauernbundes enkbieten ihrem Reichspräſidenten treue Grüße und geloben unverbrüchliche Treue. Haßloch, 13. Jan. Im Werk Oppau der B. A..F. wurde eſtern ein 5 Jahre alter lediger Zimmermann von hier derart 19 von einer Kreisſäge verleßt, daß er auf dem Wege zur Ambulanz ſtar b. emee eeee Nachbargebiete Frankfurt a.., 18. Jan. namens Arthur Teſter, deſſen Vergangenheit noch nicht ganz aufgeklärt werden konnte, verſtand es, ſich den Anſchein zu gaben. als reichten Lördt Beziehungen zu gewiſſen Stellen der engliſchen Beſatzungsbehörden ſo weit, daß er als Beguftragter dieſer Aemter auftreten könnte. Er gründete eine angebliche„Hol⸗ dinggeſellſchaft der Beſatzungseinkaufsſtelle und begann unter die⸗ ſem Titel eine Reihe fantfurter und auswärtiger großer Firmen für ungewöhnlich große und bar zu begahlende Lieferungen zu intereſſieren. Es fanden wochenlange Konferenzen in einem der erſten Frankfurter Hotels ſtatt, Jachverbände und Syndikate wur⸗ den herangezogen, eine Brauerei ſollte gekauft und als Haup⸗ propiantlager umgebaut, vierbundert Wohnzimmer eingerichtet, 60 Laſtkraftwagen abgeſchloſſen und vieles andere ungenannte Gut für die Beſatzungsbehörden geliefert werden. Der geplante große Coup, eine Yareftn von 2500 000 Reichs⸗ mark zu erwirken, ſcheiterte im letzten Moment an einzelnen Firmen, die Verdacht geſchöpft hatten. So ſind dem Hochſtapler enur“ die etwa 100 000 Mark in die Hände gefallen, die er unter dem Titel Proviſions⸗Vorſchüſſe von einzelnen Firmen erhalten hatte. Der Gauner it. Jel, Jig fläcztie. Er ben ſic nach Köln, von dort nach Vrüſſel und dann über Paris offenbar nach der Riviera gewandt. 0 e 12. Jan. Ein gefährlicher Leichenfledderer wurde hier in der Perſon eines 27jährigen Arxtiſten verhaftet. Der Burſche hat in den verſchiedenſten Städten in gemelner Weiſe Betrunkene und Schlafende in Bahnhöfen und Herber aus⸗ geplündert. Er wurde vor zwei Jahren aus dem Zuchthaus entlaſſen und wird ſetzt wohl für einige Zeit wieder eine Herberge im Zuchthaus haben. Ein abenteuerlicher Mann Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetle. warte Beobachtungen badiſcher Wet erſtellen(7Is morgens) Luft⸗ Tem⸗ See · 2Wind druck pera · 825 25 22 höhe 8—— Deuet 2 n e icht.ſetört. 8 Weriheim—— 14iN ſſchw. bedecf— Kön gſtuhl 625 7584—11——11( 0— heiter— Kar sruhe172530—9—5—9 No(eicht 8—— Baden da en 2 77,80—9-11 N0 leich wolkg— Lillingen 780 75½8—11—11-10 NW leicht wolkenlos— eldderg. Ho 1497 241——18—19] 0 ſſchw. 4—— Badenwellertf———————— St. Blaſten—— 14—1016] 0 leicht wolkenlos—- Höhenchwwuo..ĩ—- 25 25— 9— Nach einem meiſt heiteren Tage bei Temperaturen von—8 Grad in der Ebene und—18 Grad im Schwarzwald macht ſich heute früh, wie erwartet, der Einfluß des ſüdlichen Tiefs bemerk⸗ bar bei Vewölkung und Temperaturzunahmen. Der Hochſchwarz⸗ wald hat Temperakurumkehr(St. Blaſtien—14. Feldberg—8 Gr.). In Norddeutſchland, Nordfrankreich und England fällt verſchiedent⸗ lich Schnee. Auch bei uns wird es bald zu Schneefällen kommen, Witterungsausſichten für Freitag bis nachts 12 Uhr: 0 et e Temperatur faſt unverändert, rauhe Nordoſt⸗ nde. „Ich glaube, du haſt recht. ſagte ich zu Simon„wenn du den Frauen den Hutritt in deinen Orden verweigerſt. Ich muß ſagen, die Erf hrungen, die ich in letzter Zeit mit ihnen gemacht habe, ſprechen ſehr dafür. daß ſie nicht für den Buddhismus paſſen. Eine ſtahl das Erbſtück meines Onkels und die andere perriet mich und ihren Geltebten und brannte mit einem Chineſen durch.“ „Brannte mit einem Chineſen durch?“ „Höchſtwahrſcheinlich!— Alle weiße Frauen lleben Chineſen,“ ſagte Braſch.„Angeborene Perverſität. Der alte Mann. der ver⸗ ſchwand, wie hieß er doch?— Sung— großer Damenheld—“ „Ein ſchöner Mann flößt den Freuen Vergnügen ein, ein All⸗ tagsmenſch Liebe und ein häßlicher Mann wirkliche Leidenſchaft,“ ſagte Hoffman⸗VBang. „Hegel verſucht, die Karten zu vermiſchen,“ ſagte Simon Meel. „Wenn von ſeinen Verbrechen die Rede iſt, fängt er an, non den Frauen zu ſprechen. Es iſt jetzt drei Wochen her, ſeit ich dich zuletzt geſehen habe. Iſt es wahr, daß du inzwiſchen in einer Staatsanſtalt geſeſſen biſt? Logiſch geſagt, liegt kein anderes Hindernis vor, als daß Leute, die Verbrechen begangen haben, faſt nie hineinkommen.“ „Du haſt recht,“ ſagte ich.„Ich wurde arretiert, aber es war in einer Sache, in der ich ganz unſchuldig war. Mit meinem Ein⸗ bruch hatte ich Glück. Der Betroffene verlietz die Stadt. Er hatte eine äußerſt eigentümliche Vergangenheit.“ „Das kann ich mir denken! Ich lebe in einem Auglasſtall!“ „Um gegen ihn Hilfe zu finden, wendete ich mich an einen Detektiv. Es zeigt ſich, daß er ſelbſt verfolgt wurde. Und in ſeiner Wohnung wurde ich verhaftet.“ „Ich bin ein neuer Lot in dieſem Sodom. Ich würde in eine andere Stadt auswandern, wenn ich nicht überzeuot wäre, daß ſie ſich als ein Gomorra entpuppen würde. Na, du biſt alſo im Ge⸗ fängnis geſeſſen?“ „Ich ſaß nur eine Nacht in Unterſuchungsbaft. Dann konſta⸗ tierten ſie meine Unſchold und ließen mich frei. Ich habe dir ia geſagt, daß ich wegen des Einbruches üderbaurt nicht ange⸗ igt murde. Aber ich eing aufs Hand. um mich ein bißchen auszuruhen. Ich hatte brei ſchlafſoſe Nächte binter mit.“ „Da. ober der Detektlv und der Mann, bel dem du eingebrochen haſt? Wle viele Jahre haden die bekommenf“ „Die ſind nach England abgefahren. Ich halte ſoenen einen Brief von dem Detektiv. Das war einer der unterhaltendſten Men⸗ ſchen, mit denen ich ſe zuſammengekemmen bin.“ „Noch dam zu urteilen, was du von ihm erzäbltſt, kann ich mir ſchon denken, daß ihr euch gut geſprochen habt. lnd er iſt alſo * Nee 1 5 entwiſcht?“ 5 Fortſetzung folgt) ** — AAA alten lebhaften winterli hältniſſe. bayern Garmiſch⸗Partenkirchen und Verchtesgaden, im Donnersfag, den 14. Januar 1928 ee ee eeee Winterſportplätze Europas Das Cand mit den meiſten Plätzen: Deulſchland Die Wiege des europäiſchen e ſteht im Norden, wo die Ausübung einer winterſportlichen Betätigung ſeit etwa Ende des 17. Jahrhunderts mehr Notwendigteit denn Feſt war. So iſt Norwegens und Schwedens Winterſport, obwohl der älteſte in Europa, trotz des regeren internationalen Beſuchs auch heute noch kaum über das Urſprüngliche hinausgekommen und läßt vor allem die Vielſeitigkeit, zumal in der 0 der Programme, ver⸗ miſſen, die die Veranſtaltungen in Deutſchland, Schweiz uſw. aus⸗ zeichnen. Die norwegiſchen Winterſportveranſtaltungen wie die be⸗ deutendſten in Holmenkollen bei Osla, in Trondhjem, in der Künſtler⸗ ſtadt Lillehammer uſw. bieten wohl ein ungemein reizvolles und eigenartiges Bild nom winterlichen Sportleben der Norweger, aber ſie ſind im Grunde genommen doch immer nur die nämiſchen n Sportſeſte geblieben. Der zünftige normegiſche Winterſportler geht am liebſten in die Berge, um loft tagelang) in der Wintereinſamkeit zu verweilen und mit Hütten und kinfachen Gaſtſtätten nachts vorlſeb zu nehmen. Den„Winter⸗ wortplatz“ nach unſeren Begriffen gibt es in Norwegen ebenſowenig wie in Schweden. Bei Schwedens Hauptſtadt, Stockholm, finden die nationalen Winterſportſpiele und Feſte in Saltsjöhaden ſtatt. Aber Saltsjöbaden iſt ebenſowenig wie Holmenkollen, Trondhjem, Volkſenkollen oder Gudbrandsdal ein Winterſportplatz wie etwa St. Moritz. Schlerke oder Oberhof. Den Sporternſt der Nordländer zeigt aber das zu Ehren des vor hundert Fne geborenen Telemarker Bauern Sondre Nordheim(der in den Telemarker Bergen Vor⸗ bild und 1780— der zünftigen Sport⸗Skiläufer Norwegens geweſen iſt) in Morgedal errichtete erſte Skiläuferdenkmal der Welt. Die Verhältniſſe der Schweiz ſind dank der zentralen Lage des Landes und als Hauptreiſegebiet Europas völlig verſchieden von denen der nordiſchen Länder, und nur in äbgelegenen Gebirgstälern kinden ſich ganz vereinzelt noch heute norwegiſche Winterſportver⸗ Eine Statiſtik ühg an Winterſportplätzen in der Schwelz beiläufig fünfundneunzig! Die meiſten dieſer Orte verfügen neben dem allgemein geübten Rodelſport über ergiebige Eisſportgelegen⸗ Run. Skimöglichteiten mit Sprunghügeln und entſprechendem Ge⸗ nde, und eine große Anzahl von Orten hat anſehnliche Bobsleig⸗ bahnen erbaut. St. Moritz, Davos, Pontreſina, Mürren, Wengen, VBillars uſw. dürften in der vorderſten Linie ſtehen. Daneben ſind die Winterſportquartiere Engelberg, Andermatt, Grindelwald, Lauterbrunnen, Kanderſteg, Zweiſimnien, Aroſa, Gſtaad(Eishockey), Adelboden zu nennen. Den Ton geben in dieſen Plätzen in der Hauptſache die fremden Gäſte an. Die Schweizer Winterſportplätze weiſen ſtarken internationalen Verkehr auf und unterſcheiden ſich in dieſem Punkte am weſentlichſten von den nordiſchen Gebirgs⸗ ländern. Der der Wintergäſte nach der Riplera verfolgt nicht Wimiedpe dee und Nervi, Rapallo, Nizza, Cannes, Montſe Carlo u. a. ſind lediglich große, elegante und natürlich teure Winter⸗ aufenthaltsorte um der lieben Sonne willen, die es gerade im Winter an der Riviera gut meint. Wer den Winter körperlich ausnutzen will, der hat ſich längſt vom faulen Nichtstun an der Riviera abge⸗ wendet und geht nach der Schweiz, nach Tirol, in den Schwarzwald, Harz. Thüringen oder Oberbayern. Neben der Schweiz verfügt Oeſterreich, zumal in Tirol und Steiermark, 1 dem Semmering über eine ſtattliche Anzähl von Winterſportplätzen, unter denen Kitzbühel die erſte Stelle einnimmt und die hervorragendſten Fgedermer eiten bietet. Kitzbühel nahe kommen Kufſtein(neue anze) und neuerlich Inns⸗ bruck, wo in dieſem Winter ebenfalls eine neue Winterſport⸗Ein⸗ xichtung, die wird, ſowie Schenderg das eine Kunſtbobbahn erbaut hat. Stark beſucht, doch meiſt beſcheiden, ſind Steinach a. Brenner, Igls, Aflenz, Bregenz, Hallein, Goiſern, Reutte, Mürzzuſchlag, St. Anton. Salzburg, Ler⸗ mos ufw. ſowie im übrigen Deſterreich Semmering, Annabiehl, Linz, Manllag bei Wien u. a. Der ſtere der Tiroler Winterſport⸗ plätze iſt das in der Regel ſporternſtere Publikum bei verminderter Eleganz gegenüber den landſchaftlich ähnlichen Schweizer Winter⸗ ſportplätzen. talten verſucht, neben dem bekannten Platz Bosco Chieſa⸗ nuova, in erheblicher Höhenlage nördlich von Verona die berühmten Plägze Bozen und Meran und andere Orte im Norden des Trentinos (Brixen, Goſſenſaß) zu Winterſportplätzen zu machen und namentlich 55 Dolomitenorte Brunneck(Brunnico), Toblach(Dobbiaco) uſw. zu orcieren. Die Tſchechoflowakei wartet mit der Spindlermühle im Rieſengebirge, Gablonz im Iſergebirge, Marienbad, Johannisbad und einigen anderen Orten als beſcheldenen, doch ſtark in der Ent wicklung begriffenen Winterſportplätzen auf, die freilich kaum zu internakionaler Bedeutung gelangen und den beiden Hauptwinter⸗ ſportplätzen des deutſchen Rieſengebirges— Schreiberhau und Krummhübel— den Rang ablaufen können. Die größte Wimterſporiluſt hat Deutſchland ergriſſen Die Zaßhl der zünftigen Winterſportplätze geht her in die Huünderte. Auf ſtarken a5 2——*—5 75 144— eine Anzahl Eebiete u inſpruch er r. 5 St. Blaſien im Schierke und Braunlage, in Thltingen Oder⸗ hof und im Wieſengeine Schreiberhau. In den übrigen Pläßzen verteilt ſich der Beſuch auf faſt Aitben ſe Reſchsanghörige. Herz und Oberbayern führen in Statiſtiken ſe über hundert Winterſp rt⸗ lätze auf. Darunter befinden ſich in Oberbaxern nehen Garmifh⸗ rtenkirchen: Oberſtdorf, Tegernſee, Schſerſee und Berchtesgaden als die erſtklaſſigen und weiterhin als bedeutende Plätze: Mittentald, Füſſen, Immenſtadt, Bawriſchzell, Oberammergau, Kochel, Aſchau, Sonthofen uſw. Im Harz ſteht neben Schierke und Braunlage der äälteſte deutſche Winterſportplaß, von den Norweger Skläuſern bentdeckt“: St. Andreasberg, daneben Altenau, Hohegeiß, Bennecken⸗ ſtein, Lautenthal, Klausthal⸗Zellerfeld Elend, Harzdurg, Ilſenburg, Wernigerode, Thale uſw. Der Schwarzwald bringt Triberg, Titiſee, St. Georgen, Todtmoos, St. Blaſien, Alpirabach, Freudenſtadt u..; der Thüringer Wald neben Oberhof, Friedrichroda, Ruhla, Amenau, Brotterode, Eiſenah; das Rieſengebirge außer den ſchon genannten alten Winterfportplätzen Schreiberhau und Krummhübel, eten⸗ Darf, Brüdenberg, Bad Flinsberg, Landeck und de reichen günſtig liegenden Vauden, von denen die Neue Scheſiſche Baude zuerſt zu nennen iſt. Vom ſächſiſchen Erzgebirge endlich ſind zu nennen: Oberwieſenthal, Geiſing⸗Altenberg, Kipsdorf, Johanngeor⸗ genſtadt, Annaberg, Bärenburg, Geyer, Scheibenberg uſw, Daran ſchließen ſich die gegenüber den obengenannten wen ger beachteten Gebiete mit zum Teſl ebenfalls recht regen Winterſport, wie Taunus (Großer Feldberg, Königſtein, Ober⸗Reiffenberg), Rhön, Fronk em⸗ mald, Jura uſw. Zahlreiche Winterſportzige, die zu den wichtigſten Winterſportgebteten fahren, vervollſtändigen das Bild, das die Winterſportluſt in Deutſchland zu bieten vermag. Karl Lütge — Die Europameiſierſchaften im Eishocen zu Davos Am Mlttwoch wurden in Davos die letzten Vorrundenſylele um die Curorameiſterſchaft im Eisbocken durchgefübrt, Dabel kam ein fenſatloneller Sieg der Schwelz über England mit.4 Toren nach zweimaliger Verlängerung des Treffens zuſtande. Oeſterreich ſchlug Volen knavp und die Tſchechoſlowakei warf Spanjen aus dem Ren⸗ nen. Außer Spanien ſind nun auch Polen und Itallen vollſtändig aus der Konkurrenz ausgeſchleden. Enaland. Belalen und Frank⸗ reich beſtreiten die Zwiſchenrunde. wöhrend die ungeſchlagenen Mann⸗ ſchaften Oaſterreſch. Schweiz und Tſchechoflowalei ohne weiteres in 5 kommen. Die letzten Vorrundenſpiele nahmen folgen⸗ en Verlauf: 9 0 1 G 1 0 g. Seile. Nr. 22 interſport Oeſterreich ſchlägt Polen:1(:1) Wieder zeigten die Polen einen bemerkenswerten Fortf“vitt. Nachdem ſie bei der Pauſe ſogar mit einem Treffer in Führung lagen, hatten die Oeſterreicher Mühe, die Entſcheidung herbeizuführen. Tſchechoſlowakei—Spanien:2(:0) Die Tſchechen waren dauernd überlegen, aber das aufopfernde Sniel des Geaners erzwang diesmal doch weniaſtens zwei Gegen⸗ tore. Englaud unterlag genen die Schwelz mit:5 Toren Ein ſenſatlonelles Spfel: die Entſcheidung konnte erſt nach zwel Verlängerungen herbeigeführt werden. In der erſten Halbzeſt waren die Enaländer ſehr aut und als ſie bei der Pauſe mit:1 Toren fübr⸗ ten, alaubte man ſchon allgemein an ihren ſicheren Endſieg. Nach dem Wechſel aber ſpielten die Einbeimiſchen wie ausgewechſelt. Sie riſſen den Ausgleich an ſich und wären auch ſchon jetzt zur Entſchei⸗ duna gekommen. bätten die Engländer nicht glänzend verteidigt. In der notwendigen Verlängerung kam ſede Partei zu einem Treffer. ſodaß eine zweite Verlängerung angehängt werden mußte. In dieſer erzwang ſich dann die Schweiz den ausſchlaagebenden Treffer. Aufruf zu den Deulſchen Winterkampfſpielen 1926 im Schwarzwald In wenigen Tagen ſollen im Schwarzwald in den beiden Orten Triberg und Titiſee die Deutſchen Wänter ⸗ kampfſpiele 1926 des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibes⸗ übungen vor ſich gehen. Alle Sportsleute deutſcher Zunge ſind zu dieſen Veranſtaltungen eingeladen, gleichviel, wo ſie ihren Wohn⸗ ſitz haben und welchem Staate ſie angehören. Die Kampfſpiele ſollen für die Deutſchen innerhalb der Reichsgrenzen und für die im fremden Land ein inneres Bindeglied ſein. Inmitten der herr⸗ lichen Natur der Schwarzwaldberge, die zum Grenzland gewor⸗ den ſind, ſoll die Tüchtigleit deutſchen Winterſportes Zeugnis ab⸗ legen über die Fähigkeit deutſcher Kraft und der Liebe zu Heimat und Vaterland. In den geſegneten Gauen des Oberrheins, der der deutſche Strom iſt trotz allem, was der Kriegausgang ge⸗ bracht hat, rüſtet man ſich ſeſt Wochen, um dem deutſchen Sporks. mann, der ſich zum friedlichen Wettkampf ſtellen will, Tage von Sportfreude und winterlichen Heimatglanz 555 bereiten. In Tri⸗ berg, dem Mittelpunkt der weltberühmten badiſchen Schwarzwald⸗ bahn mit ihren Kehrſchleifen, in Titiſee, dem freundlichen Hochtal der nicht minder bekannten Höllentalbahn, werden ſich die Sportsleute im Schlittenſport und Eisſport meſſen. Die Winterkampfſpiele im Schwarzwald beginnen am 23. Januarx in Triberg und bringen in den Tagen bis zum 26. Januar die Wettbewerbe im Zweier bob, Fün ferbob und Eiskunſtlauf(Pflichtübungen, Kürlaufen, Paaxlaufen). Der 27. Januar ſieht als Reiſetag die Ueberſiedlung nach Titi⸗ ſee, wo bom 28.—31. Januar die Kampfſpiele im Eisſchnell⸗ lauf, Eishockey, Eisſchießen und Rodeln, verbunden mit der Deutſchen Eisſchnellaufmeiſterſchaft und den Deutſchen Rodelmeiſterſchaften, vonſtatten gehen werden. In heißem Wettbewerb werden hier die Beſten des deutſchen Winterſportes in den erwähnten Konkurrenzen um den Sieges⸗ preis ringen. Darüber hinaus wird die gaue am Winterſport beteiligte Sportwelt aufgerufen, mit ihrer Anweſenheit den Wettkämpfen den Rahmen und die Anfeuerung zu geben. Wer heute ein Herz für den Winterſport und ſeine unermeßlichen Schönheiten hat, wer den edlen Wettſtreit ſchätzt und Sinn für den Winter und ſeine Gebirgsherrlichkeiten hat, dem wird in den beiden genannten Orten des Schwarzwaldes eine Kette von Tagen mit unvergeß⸗ lichen Einbrücken geboten werden, Die Loſung ſoll ſomit für den deutſchen Winterſpor ſein: Auf zu den Deutſchen Winterkampfſpielen 1926 im Schwarzwald, Deutſcher Reichsausſchuß für Leibesübung. 1* * Jur Einweihung des Eisſtadions Titiſee. Die für den 2. Weih · u den ouegeht geweſene Einweihung des Eisſtad ons Titi ee, unter dem Protektorat Seiner Durchlaucht des Fürſten Max Egon 7 Fürſtenberg, hat infolge der ungünſtigen Witterung wiederhelt ab⸗ eſagt werden müſſen und kann nun endlich, nachdem eine neue älteperiode 141 5 t hat, am Sonntag, 17. Januar, erfolgen. Für dieſen Tag ſind Verbandskunſt⸗, Schnell⸗ und Paarlaufen, ſowie Eis⸗ hocken und Eisſchießen angeſetzt. Wegen des günſtigen Termines, unmittelbar vor den Deutſchen Winterkcenpfſpielen, die vom 25. Jan. bis 31. Jan. in Triberg und Titiſee ſtattinden, iſt für die Eisläufe zur Eis⸗Stadionweihe eine gute Beſetzung zu erwarten. Es ſiegen bereits zahlreiche Meldungen bedeuten ufer des Deutſchen Eis⸗ laufverbandes vor und wird die Veranſtaltung eine Vorſchau auf die Deutſchen Winterkampfſplele ſein. Unter anderen prominenten Läu⸗ ſern wird Vollſtedt, Altona, der letztjährige Deutſche Schnelauf⸗ meiſter beſtimmt am Start erſcheinen, ehenſo Stöhr, Verlin, der Meiſter über 500 Meter. An Hockeymannſchaften können bi her die Mannſchaften des Verliner Fee des Rollſchuh⸗ und Eislaufpereins Stutigart, des F. C. Villingen und des Winter'port⸗ vereins Titiſee genannt werden. Auch wird die Beſetzung des Kn laufen eine gute ſein, da die 7— der Kunſtläufer um dieſe Zeit ſchon im zum Training weilen werden. Alles in allem wird die Einweihung des Eisſtadion in Titiſee em Ereignis im ſüd⸗ ee ee 115 Fanceun davon geiht, daß der bisher ſelegene Eisſpor angſam wie ͤ f eingt, die ihm dabüh. 0 ee enen er Triberg in vorderſter Reihe deuſſcher Elslaufplätze. An dem Aufſchwung, der ſich ſeit dem letzten Winter im Aaſen e, Reiches im Eislauf bemerkbar macht, nachdem er durch den Skiſport über⸗ flügelt war, hat der ſchöne Winterſportplatz Triberg am Mittelpunk! der badiſchen Schwarzwaldbahn einen erheblichen Anteil. Die Gunſi der klimatiſchen Lage nicht allein der Stadt in Meereshöhen von 700—1000 m, ſondern auch des in dem geſchützten Tel hat — 0 beigetragen, daß Triberg ſe W̃ ählte, die ſich der meiſten Eisſauf⸗ wenigen 5 erfreuen konnten. Vom 20. Dezember letzten Jahres bis Mitte 916 55 non ganz wenigen kleinen Unterbrechungen ahgeſehen, ndig die Eistahn benützbar. Dieſe Sicherheit war auch die Ver⸗ anlaſſung, weshaſb die Austr. ſung der Euxopaneiſterſchaft im Eis ⸗ kunſtlauf letztes Jahr nach rae ſeleg wurde. Der Bergſee, ſetzt — 6000 qm vergrößert, der im letzten Winter dieſe große portliche eranſtaltung ſah, wird vom 23—26. Janucr der Watz für die N N Winterfam; ſſpiele im Eiskunſtlauf ſein. Die Eisbahn des ees iſt ſeit letzten inter auch mit Beleuchtung für Abendbenützung verſehen. Neben dem See wird für dieſen Winter erſtmals eine 3. Eisſchießen geſchaffen. ine Kunſtrodelbahn mit Beleuchkung für Abendbenützun Der Winierſportplatz 77 g im Schwarzwafd, der alg e 125 im Schwarzwald die vier Hauptwinterſportarten Sti, Bob, islauf und Rodel in gleicher Weiſe pflegt, ſtattet ſoeben ſeine Nenn⸗ dodelbahn im Hofwald auf ihrem unteren Teil mit einer elektriſchen Eeleuchtungsanſage aus, um in den Abendſtunden dle Gelegenheit zur Fenützung zu geben. Es werden ſtarkterzige Flammen frelhän⸗ 55 über der Längeachſe der Bahn angebracht. Dle deleuch“ete trecke hal eine Länge von rund einem Kllorneter und ſchließz. mehrere Kurven im oberen, mittleren und unteren Stück en. Be, merkenswert iſt, decz elne befordere Gebühr für die Benützung während der Stunden der Beleuchtung nicht erhoben wird, un jeder⸗ mann, vor allem auch der tagzüber tätigen einheimiſchen Bepölke⸗ rung die Möglichteit dar Sportausübung zu geben. Die tagsüber 8 ſanſtigen Benügungstarten gelten abends ohne Aufſchlag ie Hofwaldrodelbahn liegt ummittelbar an der Sſadt und hat einen beſonderen Aufgangsweg, ſodaß Kolliſionen zwiſchen Rodlern und Aufgängern ausgeſchloſſen ſind. Spiel- t im vergangenen ungünſtigen Meiſter im Städtewetikampf⸗ Handball Am die badiſche Handball⸗Meiſterſchaft Die Teilnehmer an dem Spiel um die babiſche Meiſterſchaft ſtehen jetzt mit Ausnahme des Tabellenztweiten des Bezirks Unter⸗ baden, feſt. Aus den fünf Bezirken, in die Baden eingeteilt iſt haben ſich folgende Vereine für die Enbſpiele qualifiziert: Bezirk Karlsruhe: Karlsruher Fußballverein; Bezirk Mittelbaden: Fuß⸗ ballverein Offenburg; Bezirk Freiburg: Lehrerſeminar Freiburg; Bezirk Konſtanz: Sportvereinigung Konſtanz: Bezirk Unterbaden: der vorjährige badiſche Meiſter und diesjährige Vezirksmeiſter, Mannheimer Fußballklub Phönix. Außerdem iſt der vorjährige badiſche Pokalmeiſter, Polizeiſportverein Mannheim, berechtigt, ebenfalls an den Schlußſpielen teilzunehmen. Da ferner beſchloſ⸗ ſen worden iſt, daß in Bezirken, wo ſechs oder mehr Vereine an den Handballverbandsſpielen teilgenommen haben, auch der Ta⸗ bellenzweite dieſes Bezirks an den badiſchen Meiſterſchaftsſpfelen teilnehmen darf, ſo ſtellt der Bezirk Unterbaden noch einen dritten Verein zu dieſen Spielen. Dieſer Verein ſteht jedoch noch nicht feſt, da noch zwei Vereine, Verein für Raſenſpiele Mannheim und Polizeiſportverein Heidelberg,. Ausſichten für bieſen Platz haben. Die Raſenſpieler, die am vergangenen Sonntag gegen Phönig unentſchieden ſpielen konnten, haben aus zehn Verbandsſpielen 12 Punkte für ſich erringen können. Da nun der Politeiſport⸗ verein Heidelberg aus neun Spielen 10 Punkte auf ſich vereinigen konnte, iſt ihm noch die Möglichkeit gegeben, ſich am kommenden Sonntag gegen V. f. L. Neckarau die noch fehlenden zwei Punkte⸗ zu holen, die die Heidelberger brauchen, um mit V. f. R. punktgleich zu werden. Wenn dieſer Fall eintreten würde, dann würde ein ee g. zwiſchen V. f. R. und Heidelberg notwendig werden. Die Ausſichten der drei Vereine des Bezirks Unterbaden auf den Titel„Badiſcher Meiſter 1925—26“ ſind die denkbar beſten, denn es iſt ein offenes Geheimnis. daß die Spielſtärke der Bezirks die weitaus größte in Baden iſt. Deshalb wird man wohl in der Anſicht nicht fehlgehen, daß die Entſcheidung um die badiſchen Handballmeiſterſchaft in Mannheim fallen wird. Wer nun wiederum von dieſen drei Vereinen der ausſichts⸗ reichſte Bewerber ſein wird, iſt ſchwer vorauszuſagen. Ein por⸗ ausſichtliches Urteil wird man am lommenden Sonntag, in dem Spiel Phönig gegen Polizeiſportverein Mannheim. bilden kön⸗ nen. Zwar müßie man 225 vorjährigen badiſchen Meiſter die meiſten Ausſichten auf Sieg einräumen; jedoch die Polizeiſportlex ind ein ſehr beachtenswerter Gegner. Sportverein Waldhof 1. 90 5 Dfk. Mannheim 1. Jug. Am vergangenen Sonntag trafen ſich obige Mannſchaften auf dem Waldhafplatze zum fälligen Verbandstreffen. Das Spiel ſetzte mit ſcharfem Tempo ein, wobei es Waldhof gelang UfR. etwas zu drängen. Schon in der 7. Minute konnte W. durch ſeinen Rechts außen in Führung gehen. Bald darauf ſtellte der Halblinke W. das Spiel auf:0. Bffk. raffte ſich auf, doch gelang es ihm nicht, über die Läuferreihe Waldhofs hinauszukommen, während Wald⸗ hof noch weitere 2 Tore erzielen konnte. Bei dieſem Stande blieb es bis zur Pauſe. Nach Wiederbeginn ſetzte nun VfR. alles daran, um aufgu⸗ holen, jedoch gelang es den Stürmern, die ſehr ene ſpielten, nicht, die Waldhofberteidigung zu durchbrechen. Was die BfR.⸗ Stürmer nicht fertig brachten, iſt den.⸗Stürmern gelungen; denn ſie konnten noch weitere 9 Tore erzielen. Bald darauf ertönte der l Der Schiedsrichter(Herr Grundhöfer von M⸗ T..) leitete das Spiel ſehr korrekt. Boxen Engliſcher Buxtrainer für Bfght. Mannheim. Der VBox⸗Ver⸗ einigung des V. f. R. iſt es gelungen, einen erſtklaſſigen Bozlehr er als Trainer 1 verpflichten. William Lear, ehemaliger Leichtge⸗ wichtsmeiſter⸗Boxer von Yorkſhire England, Schüler des berühm⸗ ten engliſchen Schwergewichtsmeiſters Bombardier Wells, trainierte in England Weltmeiſters Jim Driſcoll, Freddy Wellſch, Billg Hughe, Joe Fox und den bekannten Mulatten Dixi Kid. Beim Kriegsausbruch wurde Lear in Knockaloe⸗Lager in Eng⸗ land, dort trainiert er mit dem deutſchen Meiſter Curt Prengzel, den Meiſter Hans Breitenſträter u g. 1919 kam Lear nach Deutſchland und beſiegte Artur Weiſe, Jung Weiß, Toni Abel, den Auſtralier Jimy Deul, den Breslauer Georg Gottwald zweimal, den Deutſchen Ex⸗Federgewichtsmeiſter Curt Saſſer zweimal durch K⸗O. in der 4. Runde in Köln und Breslau, und verlor knapp nach Punkten gegen den engliſchen Leichtgewichtsmeiſter Jung Cohen. 1922 wurde Lear Trainer in Hamburg⸗Altona. Zuerſt beim „Punſching⸗Club“, wo er Leute wie Felix Friedemann, Deutſch⸗ lands Bantamgewichtsmeiſter, den Hamburger Eugen Kündig. Alb. Wagner, Karl Hahn uſw. hervorbrachte. Dann ſiedelte er zum Boyklub„Sportsmann“ über, wo er die norddeutſchen Amatkur⸗ meiſter ausgebildet hatte. Zuletzt war er Trainer beim Boxklub ⸗Condor“, Seine Schüler Wiegand, den deutſchen Meiſter in Leichtgewicht Audi Eckard, Rieche, deutſcher Mittelgewichtsmeiſter ſind wahl überall bekannt. Regelſport Kegler-Berband Mannheim und Umgebung Bezirk 1 trägt alle Spiele auf der Verbandsbahn Sandhofen aus. In dieſem Bezirk iſt die Vorrunde bereits durchgeſplelt. Jeder beteiligte Klub hatte 8 Mann zu ſtellen. Auch werden diesmal, entgegen den bisherigen Gepflogenheiten, die Würfe de“ geſamten Mannſchaft bewertet. vom Bezirk I: Geſ. 1908 Sand⸗ hofen 1940, Gaſſehauer Waldhof 1918, Geſ. 1925 Waldhof 1883, um een Hoor 1838 Holz. Allgemein waren höhere Jahlen erwartet worden. Einzelne Spieler waren aufgeregt. Bei Geſ. 1925 Waſd⸗ hof 2 Mann vollſtändig. Das Rückſpiel gelangt am 17. Januar 1926 zum Austrag. In dieſer Spielſalſon wird die Holz⸗ zahl vom Vor⸗ und Rückſpiel Demzufolge kann nicht geſagt werden. ob Gef 908 Sandhofen in Führung bleibt. Auf alle Falle iſt mit ſchweren Kämpfen zu rechnen. In den übrigen Bezirken beginnen die Kämpfe erſt nach Beendigung der derzeitigenAusſcheidungsſpiele. Bei dieſem 5& 100 Kugeln⸗Kampf, mit Zeit⸗ und Bahnwechſel, wird auch der Verbandseinzelmelſter er⸗ mittelt. Derſelbe ſcheint mit 2772 Holz bereits feſtzuſtehen, denn dieſe Zahl iſt kaum zu überwerfen. Wenn Bauer ſeine gezeigten Leiſtungen fernerhin beibehält, dürfte er bei den Spielen um die deutſche Meiſterſchaft im Juli in Berlin ein ernſtes Wort mit⸗ ſprechen. le Spieſe um dlie Bezirks. und Gaumelſterſchaften werden dleſes Jahr ebenfalls vereinfacht 505 und Rück⸗ ſpiele gegen die verſchiedenen Verbände finden nicht ſtatt, ſondern jede Verbands⸗Zehnermannſchaft hat 0 zwei Spiele, jedoch 585— Bahnen und wobel die Holzzahlen mulaet Die hieſigr 1. Verbands⸗Mannſchaft bat am 7. Ffebtuar in Malnz gegen Heldelberg. Bensheim und Worms zu ſplefen. Das Rückſpiel wird im Alzey ausgetragen. Nach dem Sporthaus „Römerhof“ Heldelberg ſind für 31. Januar Saarbrücken, Durlach und Heilbronn verpflichtet: für den 7. Februar Weinheim, Eden⸗ koben und Karlsruhe. Es werden zunächſt 6 Bezirksweiſter er⸗ mittelt. Bel Holzgleichheit entſcheidet die letzte Zehner⸗Serie des latzten Keglers. Die 6 Bezirksmeiſter haben alsdann den Kampf um die Gaumeiſterſchaft auszutragen. Der hierbei ſiegende Bezirks⸗ meiſter iſt Gaumeiſter auf Aſphalt 1926 und zugleich ſddenſcher 15 4 1 * 1 —— nicht konſolidiert und die Währung der romaniſchen Länder nicht ſtabll ſei. 6. Seite. At. 22 Lene Mannhe. mer Zeituag(Abend⸗Nusgabe) Dounerskag, den 14. Jauuar 1928 Neue Mannhe eeeeee Dom neuen Generaldirektor der Afa Wie verlautet, wird Dr. F. Bausback, der bekanntlich vor einigen Wochen zum Generaldirektor der Ufa ernannt wurde, den größten Teil ſeiner Aufſichtsratsmandate— er befindet ſich zurzeit noch in der Verwaltung von etwa 30 Geſellſchaften— niederlegen Er wird ſich insbeſondere von den Poſten trennen, die er als Direktor der Württ. Vereinsbank in Stuttgart inne hat. Als Ver⸗ treter ſeiner Bank hat er u. a. als Mitglied des Aufſichtsrats fol⸗ genden füddeutſchen Geſellſchaften ſein hervorragendes Wiſſen und ſeine reichen Erfahrungen zur Verfügung geſtellt: Württ. Notenbank Stuttgart, Württemb. Hohenzollernſche Brauereigeſellſchaft Stutt⸗ gart, Eyacher Kohlenſäureinduſtrie.⸗G., Salzwerk Heilbronn, .⸗G. für Feinmechanik vorm. Jetter u. Schoerer, Tuttlingen, Andr. Koch.⸗G., Troſſingen, Union Deutſche Verlags⸗Geſellſchaft Stutt⸗ gart, Württ. Cattunmanufaktur Heidenheim, Nördlinger u. Pollack .⸗G., Stuttgart, Otto Krumm.⸗G., Fellbach. Behalten wird er die Mandate bei den Automobilgeſellſchaften— es handelt ſich um Benz, Daimler und Magirus—, da er ſehr ſtark an der Automobilinduſtrie intereſſiert iſt und insbeſondere auch die Verhandlungen bezüglich der Gründung einer Auto⸗ mobil Bank maßgeblich leitet. Der Plan einer elſäſſiſchen Effeklenbörſe Seit einiger Zeit machen ſich, wie uns aus Straßburg unterm 14. Januar gemeldet wird, Beſtrebungen geltend, in Straß⸗ burg eine Effektenbörſe zu errichten, die ihre Aufgabe darin hätte, vor allem die immer zahlreicher werdenden elſäſſiſchen Lokal⸗ werte, die auf den franzöſiſchen Börſen nicht recht zur Geltung kommen, in einem einheitlichen und ſtändigen ſicheren Markte zu vereinigen. Gegen das Prinzip werden keine Einwendungen ge⸗ macht, aber wegen der For m, die der künftigen Börſe zu geben wäre, ſind Bedenken gegen den ganzen Plan laut geworden. Gegen eine Uebernahme der franzöſiſchen Börſeneinrichtungen erheben ſich nun hier, vo man eben auch die deutſchen und ſchweizeriſchen Ein⸗ richtungen der benachbarten Börſen von Baſel, Zürich, Mann⸗ hleim, Frankfurt kennt, gewichtige Bedenken. Der ganze Streit läuft darauf hinaus, ob es möglich iſt, in Straßburg eine Wert⸗ papierbörſe nach einem vom franzöſiſchen durch Paris vor⸗ geſchriebenen Schema abweichenden Prinzip einzurichten. . Die Auswirkungen der Diskontermäßigung. Die Mitglieder⸗ vereinigung Berliner Banken und Bankiers(Stempelvereinigung) haben mit ſofortiger Wirkung die Habenzinſen für täglich fällige Guthaben in proviſtonsfreier Rechnung auf 4 pCt. p. a. Aund für ſolae in proviſionspflichtiger Rechnung auf 4,5 pCt. p. a. ermäßigt. Den auswärtigen Bankenvereinigungen iſt eine Er⸗ mäßigung der Habenzinſen für Monatsgeld vorgeſchla⸗ gen. Das Ergebnis der Abſtimmung ſteht noch aus. In Vorſchlag gebracht iſt eine Ermäßigung für Monatsgeld auf 6 PpCt., für mehrere Monate auf 6,5 pCt. Die Sollzinſen, die 2 pCt. über dem Reichsbankdiskont gehalten werden, ermäßigen ſich durch die Herabſetzung des Diskontes auf 10 pCt. . Franz Neumayer, Konfektion, München. Dieſe Firma, die die Zahlungen eingeſtellt hat, bietet, wie Die Textil⸗Woche erfährt, einen Vergleichsvorſchlag von 100 pCt., zahlbar in 12 Monatsraten bis Ende dieſes Jahres. Die Aktiven ſtellen ſich auf 361 588„, denen Paſſiven in Höhe von 225 676„ gegenüberſtehen. . Geheimrat Duisberg über die Wirtſchaftslage. In der Voll⸗ verfſammlung der Induſtrie⸗ und Handelskammer Solingen gab der Vorſitzende Geheimrat Duisberg ein Bild von der gegenwärti⸗ gen Wirtſchaftslage. Er erklärte, es ſei zu befürchten, daß di; Lage in den nächſten Monaten nicht beſſer, ſondern eher ſchlechter werde Es müßte mit einem weiteren Steigen der Arbeits⸗ loſigkeit gerechnet werden. Die Ausſichten auf Beſſe⸗ rung ſeien ſolange ger ing, als die europärſche Wirtſchaft noch L. J. David u. von Geldern, Putz⸗ und Modewarengroßhand⸗ kung, Köln. Dieſe ſeit 1879 beſtehende Firma hat ſich gezwungen geſehen, ihre Zahlungen einzuſtellen und Geſchäftsaufſicht zu beantragen. Die in der rheiniſchen Geſchäftswelt ſehr angeſehene Firma iſt ein Opfer der allgemeinen ſchlechten Wirtſchaftslage ge⸗ Die Wirtſchaftskriſe im Rheinl nd. Die Lage der Textil⸗ induſtrie in München⸗Gladbach verſchlechtert ſich noch immer mehr. Allein die Spinnereien ſind durchweg noch gut beſchäftigt, doch ſind auch von dieſen vereinzelte ſchon zur Karzarbeit über⸗ gegangen und andere, die bisher in zwei Schichten arbeiteten, gehen jetzt, weil neue Aufträge nicht eingehen, zur Eintageſchicht Über. In der Stadt allein arbeiten 111 Betriebe mit Kurzarbeit und über 20 Betriebe ſind ganz ſtillgelegt. Geſellſchaft erzielte 1925 eine Antragsſumme von 30,2 Mill. gegenüber 22,5 Mill. im Vorjahre. Das bedeutet eine Steige⸗ rung von rund 30 pCt. Durch Einlöſung der Verſicherungsſcheine wurden. perfekt Verſicherungen über 22,2 Mill. gegenüber 14,7 Mill. in 1924. Das bedeutet eine Steigerung von 50 pCt. Die Sterblichkeit iſt günſtig verlaufen. Ueber die finanziellen Ergebniſſe können Angaben zurzeit noch nicht gemacht werden; es iſt jedoch damit zu rechnen, daß die gleiche Aktionär⸗ und Ver⸗ ſicherten⸗Dividende wie im Vorjahre wird verteilt werden können. Sörſenberichte Mannheimer pro buktenbörſe em. Mannheim, 14. Jan.(Eigener Berſcht.) Veeinfſußt durch das größere Angebot von Argentinjen verlief der heutige Markt in ruhiger Haltung. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr gegen 12.30. Uhr: Weizen, inländ. 26,50—27,00, ausländ. 33—84,25, Roggen, inländ. 18,50—19,00, ausländ. 22—22,25, Hafer, inländ. 17,75—20,00, ausl. 20,25—23,00, Braugerſte 22,50—24,00, Futter⸗ gerſte 19—20, Mais mit Sack 20,25—20,50, Weizenmehl(Baſis 0) 41,25—41,75, Brotmehl 31,25—31,75, Roggenmehl 27,25—28,50, Kleie 11, Biertreber mit Sack 18,25, alles per 100 Kg. bahnfrei Mannheim. 0 Mannbeimer Effektenbörſe Lebhafteres Geſchäft „ 0 Mannheim, 14. Jan. Das Geſchäft geſtaltete ſich heute lebhaft in Anilin⸗Werten, die bis 115,25 anzogen und zum Schluß etwas nachgaben. Intereſſe zeigte ſich ferner für die Aktien der Carl Mez u. Söhne. Stark befeſtigt waren Vorkriegs⸗Hypotheken⸗ Es notierten: Badiſche Bank 34, Creditbank 81, Badiſche Anilin 115,25, Eichbaum 53, Aſſekuranz 115, Continentale Verſicherung 27,50, Mannheimer Verſicherung 60, Benz 30, Gebr. Fahr 38, Germania⸗Linoleum 103, Karlsruher Maſchinen 30, Mannheimer Gummi 27, Mez u. Söhne 71, Nähkaiſer 43,50, Wayß u. Freytag 67, Weſteregeln 112, Zellſtoff Waldhof 91, Zuckerfabrik Waghäuſel 41, alte Rheinbriefe 6,37½, Kriegsanleihe 0,235 Lrankfurter We tpaplerdörſe Sehr ſeſte Tendenz— Hauſſe in Schiffahrtswerken Frankfurt a.., 14. Jan.(Drahtb.) Das immer größer werdende Intereſſe, das die ausländiſchen Kapitaliſtenkreiſe den deutſchen Effekten entgegenbringen und das in der letzten Zeit ver⸗ ſchiedentlich zur Uebernahre von ganzen Aktienpaketen geführt hat und das auch jetzt wieder durch den Verkauf eines Pakets Aktien der Preußiſchen Hypothekenbank an ein ſchwediſches Konſortium zum Ausdruck kommt, gab der Börſe heute wieder ſehr ſtarken Anreiz. Dazu⸗kam auch heute wieder die außerordentliche Hauſſe in Schiffahrtswerten, die abermals prozentweiſe in die Höhe geſetzt wurden und auf ſämtliche übrigen Märkte einen ſehr günſtigen Einfluß ausübte; Norddeutſcher Lloyd ſtiegen um 6 pet., Linie die Montanpapiere; die durch ſtarke Aufwärts⸗ bewegungen auffielen; ſo ſtiegen gegen geſtern mittag Deulſch⸗ Luxemburg um 5,25 pCt., Gelſenkirchen um.75 pCt., Harpener um.50 pCt., Mannesmann um.25 pCt., Phönix um 3,25 pCt. und Rheinſtahl um 4 pCt. Die Chemiewerte erholten ſich um durchweg 3 pEt., waren aber lange nicht ſo lebhaft gehandelt, wie die übrigen Werte. Elektrowerte, obwohl auch auf dieſem Gebiet Kursbeſſerungen bis zu 4 pCt. zu verzeichnen geweſen ſind. Durch weſentliche Feſtigkeit fallen auch die Petroleumwerte auf; Rütgerswerke z. B. gewannen gegen geſtern mittag 7,5 pt. Auch Banken waren weiter befeſtiat mit Kursboſſerungen von—2 pCt. Deutſche und ausländiſche Renten ſchloſſen ſich heute der Aufwärtsbeweoung worden. Ueber den Status ſind nähere Einzelheiten noch nicht bekannt. 85 energiſcher an; Kriegsaneihe 0,235, Von den auskfändiſchen ime“ Seitung» Handels Agrippina, Lebensverſicherungsbank.-., Berlin. Die Pfandbriefe, von denen Rheinbriefe bis zu 6,377 gehandelt wurden. Hapag um 5 pet. Neben den Schiffahrtswerten waren es in erſter Stiller war auch das Geſchäft für die latt Renten fielen beſonders wieder die ungariſchen durch feſte Hal⸗ tung auf. Im Freiveckehr blieb es heute ruhiger. Beckar Kohle 45, Benz 30, Bromn VBoveri 50, Entrepriſes 9, Growag 45, Ufa 51 und Unterfranken 55,5. Beiliner Wertpapierbörſe „Verſtärkte Feſtigung der Börſe— Kurserhöhungen Berlin, 14. Jan.(Drahtb.) Die geſtern zum Schluß ezin⸗ getretene Feſtigung der Börſe hielt auch heute in verſtärktem Maſßßze an. Maßgebend war hierfür vor allem die Nachricht auf baldiges Züſtandekommen des Montantruſtes, die andauernde Flüſſ'gkeit am Geldmarkt und die zur Erleichterung des Hypothekenkredite der deutſchen Landwirtſchaft zwiſchen der Deutſchen Golddiskoſtbank und der Rentenbank⸗Kreditanſtalt getroffenen Vereinbarunger. Die Umſätze waren beſonders zu Beginn bei faſt einſeitiger Beteiligung recht bedeutend, ließen dann aber etwas nach, ohne daß aper eine Beeinträchtigung der überaus feſten Grundſtimmung eingetreten märe. Die Kurserhöhungen betrugen auf faſt allen Umſatzgebieten durchſchnittlich 3 pCt., vereinzelt auch 4 pCt. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden Montan⸗ und Schiffahrtswerte. Hier ſtiegen Harpener und Roland um—7,5 pCt. Mit Erhöhungen bis zu 5 pCt. ſind noch zu erwähnen: Riedel, Rüttgerswerke, Elektr. Licht u. Kraft, Kahlbaum und Oſtwerke. Bei Bankaktien hetrug die Erhöhung bis zu 1 pCt. Für deutſche und Braubank⸗ aktien!,75 pCt. und für Bank für elektr. Werke 5 pCt. Die all⸗ gemein vorherrſchende optimiſtiſche Stimmung kam auch dem Rentenmarkte zugute, auf dem die Anleihen der Länder, namentlich aber Kriegs⸗ und Schutzgebietsanleihen ſich höher ſtellten. Vor⸗ kriegshypothekenbriefe erreichten bis zu 30 Pfg. Auch bei den zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriewerten beſtand ziemlich allgemeine Kaufluſt. Die überaus flüſſige Verfaſſung des Geldmarktes iſt unverändert beſtehen geblieben. Die Sätze für tägliches Geld von—8 pCt., für Monatsgeld von 8—10 pt. bieten nur ungefähre Anhaltspunkte, zumeiſt iſt wenigſtens für erſtere unter dieſen Sätzen anzukommen. Herliner Deviſen ain, eee eee rb gollun. lesgee 409 09 92 188.61 109 03 voll Zuener-Alze:.737.741.737 1741 925 rübel. 19.045 10 85 80 19,045 19.0³⁵—5 DOslo 85.41 85 68 85.49 35.71 Danna 80.78 80.83 80 75 8095 50 Nopenbaaer 104.37 104.63 104 10 104. 4 Aadon 11.305 21.375 5 2132 21375— Stockdolm 11134 212.62 412 83 112.64 Helſnorore. 10.355 10.895 10.555 10.585 Itaſten. 18.92.88 18.92 16.98— Vonten. 70,872. 20,222 0 40.874 20 428 0 Nem-· Dort!.195 42⁰0— 4⁰⁰ + 205 5 Bare 15.65 18.73 187¹ 15.75 2 Schwen 1035 81, 35„ 21 d4 81.73 0 Spanten 80.38 89,92 50. 59.59 Japarn 1845.,849*.850 1851 05 Konſtantinopel. 22³.26*.29 22⁴ Rio d. Sanenee.528 9828—.628 847 70 'en ada. 89.05 29.10 0 80,03 39.19 Prad. 14.417 12.257 12515 12.655 7 Judollapten.41.48*.42.45 15 Zudabeſt, 887.89.97.89 Sofa„.93 5.975 291⁵.925 Athen. 8,715.785.715.700 Mmonauheimer viehmarkt Dem Viehmarkt am 14. Januar waren zugetrieben: 72 Kälber, 83 Schafe, 84 Schweine(a. Beſtand 160), 1 Ziege, zuſam. 240 Stück. Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht(in R4): Kälber:—, 78—82, 74—178, 66—72, 60—66; Schweine: 82—84, 82—84, 82—84, 80—82, 78—80,—. Marktverlauf: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand. Ferkelmarkt aus⸗ gefallen. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim. E 6, 2. 5 Direktion: Ferdinand Henme. Chefrebakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den valitiſchen Teiſ: Hans Alfred Meißner: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes;: für FKommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsunachrichten und den übrigen rebaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeiaen: J. Bernhardt. zurszettel Kurszettel Att en und Auslondsanletben in Prozenten Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe(per medio bezw ultimo) N Srelverkehrs ⸗Kurſe. Sranleſurter D pidenden⸗Werte. attd Ser. LagS eſe 8ens ft g. Bauk ⸗Aktien. Elderfeld.Kupfer—.—. 2˙ u825—5 4 1 301 14. 13 14. 13. 11. ug. D. Credttot 82. 82.—D Hypothetend 64 75 65. 5 Reichsbanf 1441 142.7 84.— 34.50. Uederl.⸗Bank 90. 91. Nhein. Crediedant 81-81.75 Bank Di Ind 84 4988 80„ Vereinebant 69- 690, Nhein. Hyp.⸗Bfl. 60.— Bar B⸗Cred 785 507 50 Dieent.-Gelellſch 197.2 153.9] Südd. Discontog. 83, 85. „ Hoöp. u WD 85 31 Dresdnen Bank 107.0 108.0] Wiener Bankver..91 485 Birmer Bankder. 68.50 8 50 Frkirt. Hyp.⸗Bt. 61. 65, Merlinen 139.139.5 Metalld. u..⸗G.. 81.25 83.[Mannb. Bern.⸗Gel.—. Com. u Brid Drmſt u Nan.- 110.5 111.5 Nürnberg. VB.- Br. 105.0 105.0 Sberrtz. Berſ.⸗Geſ. 76,— 71, Deuſche Bank 110.3 212.5 Oeſter. Cred. Anſt..85 665 D. Effakt u. Wocht 73.—74.—J Pfätzer Hyp.-Bk. 62,25 63,50 Bergwerlt⸗Alctien. Bochum Bb n. 67.— 78. Baderxus Eiſenw 32.— 33 73 Kalſw Aſcherel. 103.5 D. Luxem Begw 65.79 72.50[Kalim. Salzbett.—J 3 Eichroeil Bergw. 124 5 123.[Kalitderte Weſter 111.5 1 15 Rbein Braunkoble 125,0 128,.0 Gelſenk BUrgwk 73, 78 Kiöckner⸗Werke— Salzw Heilbronn 78.— 78. Gelſenk. Güßſt. 25.— 23.— Mannesmnnräh 60 50 64 75 Tellus Bergbau 48. 48. V. K. u. Laurahütte 31— 33— Crausport⸗Artien. Schaomungbadn.8018 E Woy 107.7 111.8 J Baltmore& Odto 82—88, Sbg ⸗Amt Paketf 102 7 108 7 de der. Mi Ss—-—.—4 Juduſtrie⸗Acckleu. Eichd. Mym. Bide 54. 54.[Chamotte Anna.—, HLempi⸗Sternbi 102 0 101 0 a. Anu.u. Sobd 111.5 11.0 ManzetStamn 1185 Bad. Elettr. Gel.— Griesheim II17 13 Schsfferd. Binda 182 0 159 5 Zad Maſch. Durl 116.0 1180]. Weilert. M 111 1 13. Schwartz⸗Storch 85,25 85.50 Bad. Uhr⸗nFurnd 16 75 16,5.] Comt. Nürnd. Vz 38—42 50 erger 88— 88. Bayriſch. Spiege 38.——.— Daimler Motor 28.80.50 Adler Dppengeim—.— ,. Beck& Henkeif 30.— 29.D. Golde⸗ u. S. Anſt. 85.50 37/.— Adlerwerke Klesxer 30 25 32,25 Bergmann Eleku 71.5 72.50 SWidm 27,50— 2. Siamm 90.25 92.85 Bing Metalv 37.50 39,75.— 8. Aſcha Buntvap 82 8 Brem.⸗Beſigh. Del 26.— 28— 85. Aſchaßßb Zelltoff 58.75 58.[Cem Heidelberg. 65.25 63 VBahnbeod Darm do. Eiſenind. 37.73 41. Chem. Wrk. Albert 78—78.90 Goldenderz 127, 1230 Elektr.& eu. Kro 93 50 Eiß Sad. Woll“—.——Goldſchmidt Td. 58. 80. mag 8 168 ienen M Duri 88.—87 8. Karler. Maſchin 27,80 30,—Hürttoppwerke Emag Frantfur,.163.150 Gritzner urk arlsr. Maſch—.— Danaant Nobe! 81. 8 Emafllc St.Ull. 21 50.—[Srkrftw. Mhm.8% 5,61 961 Kemp Stettin 7—. Enzagn Worms———.[Grun u. Bilningei.50 81,]Klein. Sch. Beck 39, 23. id„Nähm 29—K Heilbronn 47.50 38.Slderjelo. Kupen-— Euha zer Spinn. 209 0200,C0 Haids Reu, Näh 4 nort Heilbronn 8. r 14800750 an0 60 atb wer( Mühld 1750 /7 Hilper Armaturſd 18 50 19 50 Krauß& Co. Lot 35.50 3750 Elektr. E h u. Kt IL 32.25 93.57 Zer n. Gortt).3 4. 70Lileſb Na. 5 Hanmerſan. l,%%.ge. Bet.„,.JIKen AJn,% abdet 3 Pleiſtt 62 82.— Hammer Oenabr 81 25 81.5 Komerven Braun. agt Gebi Birm Hirich Kup u. N.— Jahmeyer& Co 775 7,5 13 1 13 Ubren'ab, Nurnb. 23.— 22.—Bolg& an, S...—60. Vor. deutſch.Oelfb 27— 3 Ind. Maln⸗ 50.. 8176 Wans& Jreotaa 6880 88 25 Ner itraomann! 70. 70 50 Zellft. Waldd' St. 97.50 91 Bet. Zellſt. Bertin 52..— 53. Vogtl Maſch. St.—„ 33. 10 Entrepriſes...—.— * 8 Wiſpra. Notenbk. 145. 108.0Schankungdahn 180.8,.⸗Auſtral.'ſch. 9,.— 88.28JNorddiſch Pkond T 107.7 112, 84 Allg. Lok. u. Str 108.2 108.5 Hb.⸗Amk. Pakti. T 172 1105./10 Roland⸗Einſe. 100.0 100.0 Mitzeld. Erdit⸗ 93.— 85.—Frankf. Allg. Verſ. 71.78 72.25 e 88. 67. altimore Harpen. Bergdau 9½25 11 5 Oderſchieſ. Sd.⸗B. 87.25 41,75[Barmer Bankv. 68. —Pbönir Bergbau 86.75 70 75]Com.. Privatö T 100,0 100.90Dresdner Bank 71017. 107.7 Alexanderwer! Allg.Glektr.⸗Gel. T 89,85 91,35 Berzellus Berzw. 23.50 24.75 Concoro. Spinner 71.—78, 80). 28.—.—Heutſche Stei 83,15 82.50 19.50 19.80[Cemen! Kariſtadt 85. 85.—SienwerkRaitralt 14.25 14.25 Deu 95 Wole 7 B IIII IId J Füchwan Stam b. 185 J,00 Hönzberfohl-J5. 47,0 57½/ Deutſch. Eiſend. 32, 39.—Felten& Guill. 101,2 105,0 Goerz C. P. 9 Lt Main⸗—. Zanen ee e 82.Dennersmarch. 27. 50. K Feltter 5 Kammga Kalſersl 67.— 64,[Dürenet Retad 72.25 73.50 Juchs 10 955 9,200.200] Zriezner Maſchin. 86.50 88.75 4 Volthom. Seil.. 20. 21„ Offſt„. „ Rbeingau 41.— 39. „ Stuttgart Zucker B.“agt 39.50 40 25 „ Frankenth. 6. 48.25 12 14. Zuckerf Heilbronn 37.75 41. Naairus A. 40, 89.25 Moteren Deuß ein— 42. Nannesmana T 58.89 62.75 Morord. Nann Tansleid. Aftlen 67.25 58.25 Nühldeim Ner. 8 78 87.— 27 40.— 43.—-IMech. Web. Sind. 125.0 127.0 Neckarl. Nahrzg, 33.75 37.—Odren Koenf 62,50 85 Nir& Genen Pöin ˙½½ 57. 70. Rathgeber Wag! 23.—28.2 „Relebols Bapter 108.5 108Jotger Zutern 88. 83. Rhdein. Braunth T 1250 1235 TAtgerswerf Ahein. Cda motte 40 5047 8 Nhein. Elektrizttd 62. 62.12 Salzdetfurtd Rhein Maſch 8 2150 21. Sarott⸗ Rheintabl!“ T51 87 57,87 S beidemande 2 78 2475 Süͤdd Immobi! 21. 53 Rhenania Chem, 137 3˙ 13. 11 23.50 35.—Oberſchl. Eiſedd T 38,10 38.18 20 0 21.— Eifenind T 28,82 39 50 „Kokewerke T 53 10 27 88. 6477 63.2] NordosWonfinn5 1 04 70 %% 1 11. 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Anilinfab T 111.2 112.5] Zer⸗Gus Hutfdt 422,0 123.0] Chem Weiler 111.5 113, .⸗G Verkhrsw 94. 93, 70] Beruinſtarlsr Ind. 53.— 53.50 Chem. Gelſem 62.75 63. Berliner Raſchv. L 50 75 55,[Chem. Albert Anglo⸗Ct. Guano„ 78. Bing Nürnderz 38.50 39,15] Daimler Motor 27.178 80.85 Anba t. Kohlen v 53. 54 25 Bismarckhütte—, Deutſch⸗Suremb T 6380 74.75 Annener Gußſtahl 20.—19. Bochumer Gu31.1 88.— 72. D. Eiſend.⸗Sign 8 Augsb ⸗No Naſch 69 00(.— Braunk u. Briteis 90. 91. Deutſch. Guzſtagi 87. 72. Sadiſche Antuin T 111.7 11% Br.⸗Beſtab. Oellb. 48.— 28.25 Deutſche Kabelco. 54.75 50. D. 41.802% 30 Aſchah fbz. Zellit. 53,65 58.— Sbr. Bögler& Co.— 230 6 Deutſche Erdöl T 77.83.50 3% U. Reichsanl. 0. 218 0 285 1% Ba Telephß. Beriſner II 30 LZ.d Stad 27. 3.25 Picin-Temen 88.— 88.78 Thoerl Oelfabrik 48.— 47, Unionwerk Maſn“'— 0 Ber..FIrkf. Gum. 49.25 40.J5 Pogttänd Maſch 110 13450Ber. Sm Charl. 57, 8075] Wanderer-Werk“ 83. 83.— Wol, Bucau. 83. 85.— B Duch Mfelm 107 01100 Weſer Akt.⸗Geſ. 5 B. Glanzſtoff Ebf. 237.5 245,0 Weſterreg. Alkau 106.5 211.0 Stahl... 39v 99.25 94.—- Liesloch Tonwat. 64..— 63.— Ver. Ultramarinf 73, 72. iltener Stah! 72,. 72.— .85.80 Wittener Gußſtan 38,580 41.— 41.— 32. 7 7 Bereln 32, 84.80 ellſtoeJ Waldd, 88. 5 18.75 Derliner Freiverkehrs ⸗Kurſe. —42, Helddurn 87.— 62. JSichel& Go..— 180 50 i,Allg Petr. 3Zd— Hochfreguerg. 88.— 83.SlomanSalpeter.75.8 dergn Braſtd 44. 4450Krügershall 73. 78,0 Südſee Vbeapha 20. 20.— Benz⸗Motor 2. 2. R⸗terab Int. Hand.83 1 80 Uta„. 459 50 51.50 Deutſche Pen. 68. Nonnenderg.5 diamond 20.,50 20.50 Ruſſendant.80 27 .——— Verſiner Seſtverziusliche Werte. a) Neichs⸗ und Staatspapiers. Goldanleſhe 91. 91. 13%0,,.Reichsan 0,250.262 f5% B. Kohtenan'.95 893 Dollarſchäße.58 88.35 3%„.32.3323% Preuß. Kalian„7c.70 Roichsſchaß. IV..o. k̃7 0,20 4% Pra. Nomole.26 9,230[, Roggenwert. 5,50.690 „ VI.-IX.187 0,205 3%.247 ,2623% Rogaenrentb 4,10.10 l0 ter„ 50.262„785%— 725.25 n. n 0 30.30 .480 0270 5½% Baber. Ani 0. 188 0 280.es b) Ansländiſche Neutenwerte. Balcke Maſchin.“.4).80 Bremer Bultau 48.— 47. 5¹. Beutſche Kalid 1.0 14,% Emalde uuno 21.50 24.— Jertesgeim. Cias 94 Deutſche Maſch 1 38.5) 3. Enzinzer Filter 88. 01. Geſ.„elektr. Unter T141 0413.7 Aichw. Seramder 125.2 125.2J Gebr. Goedgard! 87.—31. Felbmüdle Fapier 61756, Joldſchmidt, Tü. 88.25 58.75 44.25 48 50 Zothaer Vajgon 27.25 7. 38.— 40, 1 39,— 39.[Hazzenau Be. 29,— 31.25 Irkrftw. NIn% 9,.80„— 50 gabgard Textil Gelſenk. Guz tagn 23,— 25, 43.— 41. Jruf piz Tertit 43, Ja fethal, Dra) 41., 43, 101240˙400 5% Mextkaner 48.—— 4½% Oeſt Schatza 13.70.75J4% %8 Goldrente 17. 11.— ——1% Turt.unt. Am.—.——%½ Goſpriot..20 „ Joelleb 1911 780.132.% Sflb5.a. G— „FJ.Los 23.75 23.152.60%„ geue Pr.— 4% cond. Rie..700 Jl.0%l. St. RIe1) 10.78% Odligat.—.—— 4% Silderrte..11.13½¼%½, 1911 18. 15, 64½% Anat. Ser.!.25.07 %,. Papierr:, 0,780% Goldrie 22.70 12.704½% 1)0.80 0% Türt Ad.⸗Anl...504%.. Krout 6 8 5.850.½%„ 1.75 5˙78 85.— 83,50 Zebt. Grogmann 59,. 89,*.⸗Cil. 1 8˙t0 Elberſeld. Farb. T 115,0 11.0 Helſent. BergwT 73,.25 Jrin& Bilſinzer 40 780%“ Vagd.- 5 10.503% Oe.-U. Stb. alte 15 75 15,/55% Teduantepei 19 4⁰ 9,10 3. 50 90[% OeeUIX. Sr7175.— — Srankefurter Seſtverzinsliche Werke. elr-Gulll. Cati“— 103 0 Hoch. d. Tiefbau 41, 43,50 Lech Augsburg 73.15 74. Haanod. N. Ege,t. 39 7.7Zinpp Hongnaan43.25 57.55 Kdin Rottweller 80 70 J1,70 enmeng., Jene 59. 47 Höchſter Farbwit. 111.5 113,/Leoerotk Rotv 3J.—.35 75[at 2 5 34./5 58 7 Zeor Korun 645 245 1 5 Iuläudiſche. Frantſ. Po KWI. 29. 30. 6Holzmann, Bhil 29, 50½%[. Haina Ji09 27.50 8.%nοt Naſh 47.18 3½5 Ko0 teiner Cel., Dolarichdhe 4% d. s 9%,%.05.8% Badr. EI ⸗An.270 Labbigee. Wut 44., 44.. Puld. S4deng.== eiot Sraa 5 8%.-.en Zun 4½00 38.0 9 9.. K. Kagler 40 foäuſer Hatn 37..[Goldanleihe—.——% oo. 50. 1911.0.5% 4% 00.—..270 Lug Malchnen—— Philip 8 fl.⸗G. Fr 5 Sbramn ſatf„ 61 aor Sergwr.„„ ige gersbad L34,- 80. nege Co 400 44,%%% MRom.1911——[Spacorzmi 181)—.—% 90.——— Suß ſche Indult 20.-—. Por-ellun Weſſen„„ Sgucert,Nürnd 64.25 63. parpen. Gergdau 93.— 116] zäders C 83. 5. aahite 29./83250% 1002—— J% Sr. S. hgunv.—.——% Buu. Pl. E.—. Waeemer 78.— 75.Nein. Gebd& Sd 48— 425% Sugſaben Her 20 60 20 80Hartmann Ata. 0. 27.75 48.9 Zebr. Jungbans 61. 6ls5 ades lis naſh 10% 110%%%%% 1904%% do. do.—.——.%% do,—.— Mnaz Müdid. 80, 83.—Nb. etef M. Stamn 83. 63.30 Seilindu n. Bol 24.50 28.3Peowigsgum. 590.25 50,%[Aagla Vorzellan 4½ 49adenderz 83,0 33. 59% 55. Reicheant.2150.286 4e%h Preuß. Ron.340.250 4% He..80 u. 080——— Moiozen Doug=, Ab. Maſch. Led 22.— 22 3i b. K. Nain 29. 2195 2750 Stem.& Bols. B 76.—7380 J erm 25.59 47 . O 27.— 29.[Rhbenania Aachen 31. 1 tem.& Hals., Ber, 76.— 78.80 m 28. 7. Motorf. Oderur deng 0 Südd. Pradiind 15,— 18,—[Hirnc Aubter. 78 50 78. Aarlst. Maſchin. 28.50 0,1 inzels gugfad Leder 55, 56[C. N. 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Januer 1025 Rupprechtsir, B. 1225 Amtſiche Betanntmachungen Handeisregister. nede das Handelsregiſter wurde heute eln⸗ rugen: 1. zur Firma„Nieberlänbiſches Schiffahrts. ch Geſeuſchaft mit beſchräntter Haftung“ in Mannheim: Der Geſellſchaftsdertrag iſt durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung —205 16. 19²⁵5 abgeändert. ie Firma lautet je„Neska, Niederländiſches Schiffahrtskontor. Geſellſchaſt mit beſchränkter Haftung“ 2. zur Firma„Montanzeſellſchaft Saar m. beſchränkter Haftung Miederlaſſung Mann⸗ heim“ in Mannheim: Paul Nievejan iſt— 5 vtehr Geſchäftsführer. Otto Mereler. Duts⸗ Hurg iſt zum weiteren Geſchäftsführer be⸗ ſtelt. Die Prokura des Heinz Heil iſt er⸗ loſchen. Durch Beſchluß der Geſellſchafter v. 12 November 1028 iſt 0 Geſellſchaftsvertrag Binſichtlich des Sitzes der Geſellſchaft geändert Der Sitz der Geſellſchaft iſt von Erefeld nach Düneldorf perkegt. zur Firma.6“ Indußtriematerial⸗ Berwertunes⸗Beſellſcha. mit beſchränkter Haf⸗ zung“ in Mannheim: Exnſt Fleiſcher iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Kurxt Liebetrau,— aelt Sandhofen it zum Geſchäftsführer 4. zur Firma„Geo. F. Kävernick Geſell⸗ 55 mit beſckränkter Haftunzg“ in Mann⸗ heim, Zweigniederlaſſung, Sitz: Frankfurt a. .: Durch Beſchluß der Geſellſchafterver⸗ ſammluna vom 17. Oktober 1025 iſt das Stammkapital um 30 000 RM. erhöht worden: es beträgt nunmehr 70 000 Roht. Der Ge⸗ unch SUDAMERTKA FUR PASSAGIERE UND FRACHT Kegelnäßig. Abßfaßrten der Passdgieruampfes „BADE&N „SAEERNRN „LZZEAl. BENO Ausküufte und Drucksachen dureb die MaSURG-AMERIKA LINIUEH HAMBURG/J ALSTERDAMM 23 und deren Vertreter an allen größeren Plãtzen in Heidelberg. Hu o Reiher i. EPa. Geb Trau Nachf. .üächenst 8 Luawigshafen àa Hh: Reisebüro Caii Kohles, Kaser Wi.heimetr 31 und Kiosk am Ludw gs- kiai Speyer N. Ru: Ludwig Groß. Iudw gstr. 15. nnheim, E 1. 19, Reisebiulro H. Hansen Generalageniur jur den Fieistaat Baden: Reisendto H. ——*. B. Baden am Leovoldsplstz ſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Ge⸗ jellſchafterrerſammlung vom 17. Okt. 1025 in + 4(Stammkapital) abgeändert worden. 70 Mannheim, den 12 FJannar 150. Amtstzericht. zeeeeeedeebee 2 rogs Lagerräume? 2 mit Gele sanſchluß in Rheinauhaten auf längere Zeilt 2 3Zu vermiefen. 3 Ungebote unter D. O. 13 an die Ge chäftsſtelle ds Bl. 1256 „eeeese:eeeeeeeeeee „ Offene Stellen. Werhbebheamie von größerem industriellen Unter- nehmen gesucht. 442— Schriftuche Bewerbungen unter Z. L. 137 an die Gesch. d. Bl. erbeten. Anarzſicherer, erſahren. Aehe-Meiet in mittler. Betrieb nach Württemberg Desgleichen ſHiun für Kerumache 22 901 2— 22 e a⸗ Ha*. Vonler, Stuttgart. 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