Samstag, 16. Januar Neue re me odei durch die Poſt monatlich... 50 ohne. e es In Waumderm und Umgeb 15 Beſtellgeld. Bergältniſſe Nachorderung vorbehakten. Poſiſchecktonto Nr 17590 Karlsrude.— Haupige chäftsſtelle F o..— Geſchäfts Nebenſtellen Waldboſſtrage 6. Schwetzinger ſtraße 24. Meerſeldſtraßze 11.— Telegtamm Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſchein wöchenti zwölimal. Fernmprech⸗Anichlüne Nr. 1941 7942 7913. 7944 u. 7945 Bei eventl. Aenderung der wiriſchaſtliche Mannheimer Heneral Anzeiger Abend⸗Ausgabe nhei preis 10 Pfennig 1926— Nr. 26 mzeigenpreije nach Tartſ. de Voxauszahlung pro einſp. Kolonelzeile ür Allgem Anzeigen.40 R ⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kolleltiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird ſeine Veran wortung übernlommen. Höhere Gewalt. Streits Beiriebsſtörungen uw. berechligen zu teinen Exſatz⸗ anſprüchen ſür ausgeſallene oder beſchräntte Ausgaben oder für verlpätete Aufnahme von Anzeigen. Auſträge duich Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſland Mannbeim. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Zeitung Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der gechnite Wandern und Neiſen Geſetz und Necht proleſt bei den Auslandsregierungen wegen der Truppenſtärke im beſetzten Gebiet E. Berlin, 16. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſchen Botſchafter haben von der Reichsregierung den Auftrag erhalten, die Regierungen, bei denen ſie beglaubigt ſind, um Aufklärung über die Nachricht betreffend die geplanten Trup⸗ penverlegungen im beſetzten Gebiet zu bitten. Die Botſchafter wer⸗ den bei dieſer Angelegenheit nicht verfehlen, darauf hinzuweiſen, daß die geplante Ueberlaſtung der zweiten und dritten Zone mit den aus der erſten Zone entfernten Truppen als ein Vo r ſto ß gegen die Beſtimmungen des Friedensvertrages und gegen die ver⸗ einbarten„Rückwirkungen“ anzuſehen iſt.(Siehe hierzu den neben⸗ ſtehenden Aufſatz„Rückblick und Vorſchau“. D. Schriftl.) Ruslanòspolitit und Regierungskriſe § London, 16. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In hieſigen leitenden Kreiſen beginnt die lange Dauer der deutſchen Kabinettskriſe in Verbindung mit der Agitation in einem Teile der deutſchen Preſſe gegen den Dawesplan und den Locarnopakt ernſte Beſorgnis zu erregen. Man bedauert hier Chamberlains Er⸗ krankung, die ziemlich ernſt geweſen zu ſein ſcheint. da ſein per⸗ ſönliches Eingreifen gegen den wach ſenden Ein fluß der franzöſiſchen Militärpartei, namentlich in Bezug auf die Stärke der Beſatzungsarmee für dringend notwendig ge⸗ halten wird, doch kann jetzt bald auf ſeine Intervention bei Briand gerechnet werden. Die„Times“ erllären, Chamberlain habe ſeinen Plan, Tunis zu beſuchen, werde wußrſteinüich früher als erwartet wurde, nach London zu⸗ rückkehren. Wahrſcheinlich werde er ſeine Reiſe in Paris unter⸗ brechen, um mit Briand zuſammenzutreffen. Die franzöſiſche und die britiſche Regierung wünſchen über das Problm der vorbereiten⸗ den Rüſtungs⸗ und Wirtſchaftskommiſſion in Genf ſowie über an⸗ dere mit dem Völkerbund in Beziehung ſtehende Fragen zu einer Hbefriedigenden Verſtändigung zu gelangen. Zu dieſen anderen Fragen gehört Deutſchlan d. Wie ich höre, ſind im Foreign Office dringende Vorſtellungen ge⸗ macht worden, über die in Deutſchland durch die hohe Beſatzungs⸗ armee und durch die Nichteinhaltung der in Locarno gegebenen Ver⸗ rechungen erzeugte Erregung. ——5 des Dawesplanes werden in den engliſchen Blättern Beruhigungspillen ausgeſtreut. So meldet ein Spezial⸗ korreſpondent der„Morningpoſt“ in Newyork, einem glaubwürdig ſcheinenden Bericht zufolge habe Montagu Normans Be 10 0 Amerika folgendes Ergebnis gehabt: Die vereinigten Ban mitte von Amerika und England ſollen dazu benutzt werden, um eine Föderal Reſervebank in Europa zu errichten, zu dem Zweck, die nationalen Wirtſchaften richten und dadurch den Weltbedarf für induſtrielle Artikel zu er⸗ hohen. Die erſten Bemühungen der Föderal Reſervebank werden ſich auf Deutſchland beziehen, da es im vergangenen Jahre zum erſten Male ſeit dem Frieden eine günſtige Handelsbilanz 50 konnte. Zu dieſem Zwecke ſoll eine Reviſion des planes beabſichtigt ſein in dem Sinne, daß der Vetrag der Zah⸗ lungen Deutſchlands von ſeiner Handelsbilanz abhängt. 150 In Londoner diplomatiſchen Kreiſen wird dazu„daß die auf des Meſſers Schneide ſtehenden Entſcheidungen— eutſchland nicht mehr auf ſchöne Worte und Verſprechungen, ſondern nur noch durch Taten beeinflußt werden könnten.(Das iſt auch unſere Anſicht. D. Schriftl.). Internationales Inſtitut für geiſtige Juſammenarbeit VV Yparis, 16. Jan.(Von unſerem Parlſer Vertreter.) Ein neues Organ 15 Völkerbunds, das berufen ſein ſoll, die Völker zur frucht⸗ bringenden Arbeit einander näber zu bringen. bat dieſer Tage in Paris ſeine Funktionen aufgenommen: als internationales Inſtitut für intellektuelle Zuſammenarbeit. Seiner Obhut ſind die geiſtigen Beziehungen zu den verſchiedenen Staaten anvertraut und ſeine Aufaabe wird es ſein. Verbindungen zwiſchen den intellektuellen Inſtitutionen der ganzen Welt berzuſtellen. zu erhalten und zu för⸗ dern. Daneben wird es ſich äber auch mit der ſozialen Stelluna der geiſtigen Arbeiter zu vertreten haben. Die offizielle Einweihung des Inſtituts wird am Samstaa in Anweſenheit aller Vertreter der Wiſſenſchaft. der Kunſt. der Politit und der Parlamente aus der ganzen Welt in einer feierlichen Eröff⸗ nungsſitzung im Palais Roval. dem Sitze des Inſtituts. erfolgen. Vereits haben alle Teile des Oraanismus ihre Arbeit aufgenommen. Sieben Sektionen teilen ſich in die Aufgaben. An ihrer Svitze ſteht de Abtellung für die allaemeinen Geſchäfte. Sie wird unter der Leitung des engliſchen Delegierten eine fortlaufende Statiſtik der Bewegungen des intellektuellen Lebens aufſtellen und alles prüfen. was für eine internationale Oraaniſation des Geiſteslebens von Be⸗ deutuna iſt. Die zweite Sektion für die Beziehungen ſteht unter der Direktion des Polen Haleckn. Ibre Arbeitsklaſſe um⸗ „faßt die Herſtellung von Verbindungen zwiſchen den Inſtitutionen des Unterrichts der aanzen Welt. 1 5 Die dritte Sektion des Inſtituts widmet ſi wiſſen⸗ ſchaftl ic en Beziehungen. Seine Leitung bat der Deutſche v. Schulze⸗Gävernitz. Im Hinblick auf eine praktiſche Oraa⸗ niſalion der internationalen Wiſſenſchaften hat ſich dieſe Sektion mit den ſchon beſtehenden Vereinigungen. die ähnlicke Ziele verfolgen. in Verbindung geſetzt. Vor allem wird ſich dieſe Abteiluna mit der Einberufung von internati» alen Konareſſen für die Förderung der Wiſſenſchaften befaſſen. Außerdem enthält der Arbeitsplan die Auf⸗ wegen ſeiner Kranlheit aufgegeben und verzicht Dr. Luthers? Berlin, 16. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) In Krei ſen, die der geſchäftsführenden Regierung naheſtehen, wird be⸗ hauptet: Dr. Luther wolle, wenn die Parteien heute ſich nicht über die Männer einigen können, die ſie in das Kabinett zu entſenden wünſchen, ſeinen Auftrag in die Hünde des Reichspräſidenten zurück⸗ legen. Aber ein erheblicher Teil der Schuld an der jetzigen Ver⸗ filzunt, der Dinge trägt, wie wir ſchon mehrfach betonten, ungweifel⸗ haft Herr Dr. Luther ſelber. An anderen Stellen wieder glaubt man, daß Dr. Luther auf Umwegen zu der urſprünglichen Idee eines Kabinetts der ſogenannten Köpfe zurückkommen möchte. In dieſem Zuſammenhang könnte dann die Miniſterliſte wieder eine gewiſſe Aktualität gewinnen, die wir vor ein paar Tagen hier auf Grund der in beſtimmten Sphären der Berliner Geſellſchaft umlaufenden Gerüchte ſkizzierten. moraliſchen Folgewirkungen Rückblick und vorſchau Der Reif auf Locarno—„Locarno und Verſailles ſind unvereinbar!“ —„Liquidons Monsicur Tirard!“— Vorzeiliger Rückkauf der Saargruben? Gerade eine Zeitung, wie die unſerige, die ſich von Anfang an und bewußt hinter jene artive Betätigung der deutſchen Außen⸗ politk ſtellte, die mit dem Namen„Locarno“ ihre Richtung und ihren Inhalt erhalten hat ‚muß, wenn ſie nicht unehrlich gegen ſich ſelbſt ſein will, es offen ausſprechen, daß auf die darten Knoſpen des Gentlemans⸗Agrements, das in ſeinen Auswirkungen für uns wich⸗ tiger war, als die eigentliche Materie des Locarnovertrages, ein tad⸗ licher Reif zu fallen droht. Die Meldung des.„Daily Telegraph“, wonach der Botſchafterkonferenz ein Beſchluß des Unterausſchuſſes, der die Beſatzungsſtärke auf 75000 Mann feſtlegt, unterbreitet wer⸗ den ſoll, hat ſich als zutreffend herausgeſtellt. Man muß ſich immer wieder fragen, ob man ſich denn in dieſem für die Politik der Alliierten wichtigſten und ausſchlaggebenden Gremium über die eines derartigen Beſchluſſes auf Deutſchland nicht vorher klar geworden iſt. Wenn man an uns die nachgerade bis zum Ueberdruß erhobene Forderung auf moraliſche Abrüſtung ſtellt, darf man mit der wirklichen Abrüſtung nicht ſo lange zögern, wie es den unbelehrbaren franzöſiſchen Militärs wieder Dr. Geßler will doch Miniſter bleiben — Berlin, 16. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, hat ſich Reichswehrminiſter Dr. Geßler nun doch bereit finden laſſen, in einem neuen Kabinett Luther weiter zu amtieren. Zu dieſer Sinnesänderung iſt er durch Einwirken des Reichsarbeits⸗ miniſters Braun beſtimmt worden. Die Folge davon iſt eine abermalige Komplizierung der Lage. Die Volkspartei iſt offenbar ſchon halb und halb geneigt, ihre Anſprüche auf das Innenminiſterium zu Gunſten der Reichsregierung fallen zu laſſen, wenn ihr das Reichswehrminiſterium eingeräumt würde. Durch den Entſchluß Dr. Geßlers iſt dieſe Kompenſationsmöglich⸗ keit wieder ausgeſchieden. der Reichslanobund zur Regierungsbildung Die Präſidenten des Reichskandbundes, Graf Kalkreuth und Hepp, haben dem Reichskanzler eine Erklärung überſandt. in der es insbeſondere heißt: Das Schickſal des deutſchen Volkee ſoll in die Hände einer neuen Regierung gelegts werden. Der Reichslandbund hält es für ſeine Pflicht, der Regierung und dem Volke nochmals mit unberhällter Deutlichkeit zu ſagen, was iſt! und was zu geſchehen hat. Die deutſche Landwirtſchaf! bedarf der Befreiung von der unerträglichen Bürde eines krank⸗ haft angeſchwollenen Verwaltungsapparates in Reich, Ländern und Gemeinden, der Befreiung von der Ueberlaſt ſolcher ſozialer Aus⸗ gaben, die die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft über⸗ ſteign, der Vefreiung von allen Feſſeln, die eine Preisorientierung auch der leiſtungsfähigſten ünd billigſten Betriebe verhindert, der Befreiung von einem Lohnſyſtem, das ohne Rückſicht auf den Ar⸗ beitswert die Löhne nivelliert, den Tüchtigen herabdrückt und die Geſamtarbeitsleiſtung mindert, der Abkehr von einer Handelspolitik, die aus politiſchen Rückſichten wertvolle Produkuonsgrundlagen op'ert. Von der Geſundung der Landwirtſchaft hängt die Geſun⸗ dung der deutſchen Volkswirtſchaft, die Sicherung des käglichen Brotes für die Volksgelamktheit ab. Hebung der Produktion iſt der beſte Schutz gegen Arbeitsloſigkeit und Lohndruck. Das deutſche Volk muß wiſſen, daß die deutſche Wirtſchaft, ſolange die Kriegskontributionen in der Form der Dawes⸗Laſten beſchäftigen und ihre kulturellen Intereſſen zu der Univerſitätenſ ihr unmittelbar und mittelbar die beſten Kräfte entziehen, zu Siech⸗ tum und Verfall verurteilt iſt. ſtellung einer allgemeinen Bibliograpbie für die Erleichterung der wiſſenſchaftlichen Forſchung. Schließlich wird ſie zuſammen mit der juriſtiſchen Abteilung das Problem des geiſtigen Eigentums erläutern. Die ju riſtiſ ch e Sektion, deren Leitung Villalanga übergeben wurde, befaßt ſich mit der juriſtiſchen Prüfung der geplanten inter⸗ nationalen Abmachungen. Andererſeits fällt ihr die Wahrung der materiellen Intereſſen der geiſtigen Arbeiter zu. Die Sektion für die literariſ chen Beziehungen(Direktion Fräulein Miſtral), ſo⸗ wie die Abteilung für die künſtleriſchen Beziehungen Dupier⸗ reux⸗Belgien) widmen ſich der Organiſierung der literariſchen und 805—— haben die Schaffung von Geſetzen anzuſtreben, die den Künſtlern einen gerechten Gewinnanteil bei Verkauf ihrer Werke ſichern. 9 Die Pro paganda ⸗Abteilung ſchließlich, die unter der Direk⸗ tion von Prezzolini⸗Italien ſteht, wird ihre Tätigkeit darauf richten, die internationale Preſſe für das Inſtitut zu intereſſieren und ihre Mitarbeit zu erreichen. Außerdem hat bereits ein Wirtſchafts⸗ ausſchuß, dem einige amerikaniſche, engliſche, deutſche, italieniſche, polniſche und franzöſiſche Nationalökonomen und Statiſtiker ange⸗ hören, die Ausarbeitung einer großen internationalen Bibliographie für die Volkswirtſchaft in Angriff genommen. 22U Paris, 16. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Ein⸗ weihung eines internationalen Inſtituts für intellektuelle Zu⸗ ſammenarbeit wird, wie ſchon gemeldet, heute nachmittag vier Uhr durch den Präſidenten der Republik Doumergue und den Präſiden⸗ ten des Völkerbundsrates Scicloja ſtattfinden. Dem feierlichen eremoniell werden das diplomgtiſche Korps, Vertreter der intellek⸗ tuellen Vereinigungen und Inſtitute Frankreichs und des Auslandes beiwohnen. Im Namwen der franzöſiſchen Regierung wird der Unter⸗ richtsminiſter Daladier ſprechen. Hierauf werden Scialoſa im Namen des Völkerbundsrats und H. A. Lorentz im Namen der internationclen Kommiſſion für geiſtige Zuſammenarbeit das Wort ergreifen. Ferner werden der franzöſiſche Kriegsminiſter Painlevé als Präſident des Verwaltungsrates des Inſtituts und deſſen Direktor Anſprachen halten. Vor der Einweihung des Inſti⸗ tuts veranſtaltet der Rektor der Pariſer Akademie Lapine von ſwahr zu machen. hieß es wörtlich: einmal beliebt. Nach unſerer Kenntn's hat Briand tatſächlich ſein Möglichſtes verſucht, um ſeine in Locarno gegebenen Verheißungen Aber immer wieder iſt er auf den Widerſpruch der Generale geſtoßen, die nun einmal in einer a·deren Vorſtel⸗ lungswelt leben, als die Politiker. Nunmehr ſteht die Botſchafter⸗ konferenz vor der Zwangslage, wie ſie ihre Note vom 16. November an den deutſchen Botſchafter in Paris interpretieren ſoll. Damals „Les effectifs des troupes'oceupation seront reduitsdsensiblement“. Bei Beginn der Ver⸗ handlungen von Locarno betrug die Stärke der Beſatzungstruppen in der zweiten und dritten Zone 86 000 Mann. Daß eine Herab⸗ ſetzung der Truppenzahl um noch nicht einmal 10 v. H. eine„fühl⸗ bare Reduktion“ bedeute, wird heute wohl auch die Botſchafterkon⸗ ferenz nicht behaupten können. Nun kommt aber noch hinzu, daß in derſelben Novembernote die Herabſetzung auf„annähernd normale Ziffern“ angekündigt war(„se rapprochant des chiffres nor- maux,), um eine Erleichterung auch in der Wohnungsfrage zu ge⸗ währen. Die Vorausſetzung dieſer„normalen Ziffern“ war nach deutſcher; Auffaſſung und offenſichtlich- auch nach der Meinung der Botſchafterkonferenz die Belegſtärke der deutſchen Friedensgarni⸗ ſonen, die hochgerechnet etwa 46 000 Mann betrug, wobei immer noch der Umſtand zu berückſichtigen iſt, daß es ſich damals um die Siche⸗ rung der Weſtgrenze und des davor gelegenen Aufmarſchgeländes handelte. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß die Deutung der „chiſfres normaux“ nicht in das Belieben der franzöſiſchen Gone⸗ rale allein geſtellt werden kann. Das fühlt auch der„Daily Tele⸗ graph“, der in einer zweiten Auslaſſung die Tatſache der Ver⸗ ſprechungen von Locarno ausdrücklich hervorhebt, allerdings auch hinzufügt, daß bei der Zuſammenkunft der Staatsmänner in London die franzöſiſchen Vertreter eine Herabſetzung ihres Truppenanteils auf unter 60 000 Mann für nicht möglich erklärten. Wie ſo oft in den letzten Jahren verſchieben die Engländer die deutſche Angriffsrichtung. Es iſt ſtrategiſch geſprochen ein Diver⸗ ſionsmanöver, das von der engliſchen Diplomatie mit Vorliebe ange⸗ wandt wird. Gerade weil ſich die Beſchwerden über die Wohnungs⸗ anforderungen der Engländer in den von ihnen neubeſetzten Städten der Wiesbadener Zone häufen, iſt es ihnen eine erwünſchte Gelegen⸗ heit, den Zorn und die Empörung in Deutſchland auf die Franzoſen allein abzulenken. England hat ja, worauf es immer wieder hin⸗ weiſen kann, nicht nur ſeine Truppen vermindert, ſondern auch ſofort mit der Räumung der Kölner Zone begonnen, ſogar— man denkel— einen Tag vor dem Anfangstermin. Frankreich dagegen man braucht den Gedankengang nicht weiter wörtlich zu zitieren, man kennt ihn ſchon zur Genüge. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß Reichsregierung und Reichstag, der in dieſem Fall zweifellos ſich in einheitlicher Front hinter die Regierung ſtellen wird, in diplomati⸗ ſcher Form an die anderen Locarnomächte das Verlangen ſtellen werden, daß ſie ihr Wort einlöſen. Wie die heutige engliſche Morgenpreſſe zu berichten weiß, ſind auch bereits dirlomatiſche Ver⸗ handlungen angeknüpft worden. Engliſche maßgebende Kreiſe be⸗ dauern die Hartnäckigkeit der Franzoſen und geben der Meinung Ausdruck, daß Chamberlain, der in den nächſten Tagen mit Briand in Paris zuſammentreffen wird, ſein äußerſtes tun werde, um Briand zur Herabſetzung der Beſatzungsſtärke zu bewegen. Bittere Erfahrun⸗ gen der letzten Jahre haben gezeigt, daß deutſche Proteſte allein nie⸗ mals in Paris das richtige Echo finden. Auch nach und trotz Locarno iſt die Bereitwilligkeit, Gehör zu ſchenken, anſcheinend noch nicht ſtärker geworden. Wir müſſen uns daher nach franzöſiſchen Stim⸗ men ſelbſt umſehen, die dem deutſchen Standpunkt gerecht werden. Tatſächlich ſind ſie erhoben worden und zwar auch von Stellen, die bisher anderer Meinung waren. Hören wir z.., was auch der in Deutſchland bekannte Politiker Pertinax im„Echo de Paris“ vom 3. Januar ſchreibt: 5 „Die Deutſchen ſchicken ſich an, Vergünſtigungen zu verlangen, wie Feſtſetzung eines beſtimmten Zeitpunktes für die Räumung der zweiten rheiniſchen Zone(Koblenz), in Erwar⸗ tung, daß mit der Räumung der dritten Zone(Main⸗) begonnen wird, ferner weſentliche Aenderung des Regimes im Saargebiet, ſowie gleiche Behandlung Deutſchlands wie die Allilerten in der Frage der Rüſtungskontrolle. Wenn die Deutſchen ſolches ver⸗ langen, ſo handeln ſie ganz logiſch, da ſie ſich an die Gedanken halten, die ſeit einem Jahr, wenn nicht ſchon früher, in London und Paris ausgeſprochen worden ſind. Unmöglich kann wman einerſeits erklären, man wolle die Vereinigten Staaten von Europa bilden und vor dem Völkerbund ſeien alle Staaten gleich, andererſeits aber an den Garantien des Vertaillers Vertrabes feſt⸗ der Sorbonne einen Emrfang zu Ehren der zur Eröffnungsfeier eingeladenen Perſönlichkeiten.— halten, die auf einer ganzanderen Auffaſſung der politi⸗ ſchen Welt beruhen. Jenes tötet dieſes, und zwar raſch. Lo⸗ 2. Selfe. Nr. 26 Reue Mannhelmer Jeitung Adend⸗Nusgabe) Samskag, den 18. Januar 1928 carno und Verſailles ſindmiteinander unverein⸗ bar. Locarno wird Verſailles niederreißen. GMLocarno et Versailles sont incompalibles. Locarno abatira Versailles.“) Wir wären ſehr überraſcht, wenn bis 1927 dieſes Werk nicht vollbracht wäre.“ Der vernünftigen Logik dieſer Gedankengänge wird jedermann in Deutſchland zuſtimmen. Ob aber auch in Frankreich? Vielleicht wird Herr Pertinaz, der doch ſeine Landsleute kennen dürfte, nicht ſo ſehr überraſcht ſein, wenn bis 1927 keine weſentliche Aenderung eingetreten iſt. Die Meinung Pertinax' iſt aber nicht die Stimme eines Predigers in der Wüſte. Noch klarer und mutiger als er iſt der Abgeordnete des Oiſe⸗Departements, Jules Uhry, der in der„Exe Noupelle“ vom 6. Januar unter der charakteriſtiſchen Ueberſchrift„Liquidons Monsieur Tirard!“ eine radikale Aenderung der bisherigen franzöſiſchen Rheinland⸗ politik verlangt. Geſchickt knüpft er an die Amtseinführung des deutſchen Reichskommiſſars, des Freiherrn Langwerth v. Sim⸗ mern, in Koblenz an, bei der gelegentlich des anſchließenden Ban⸗ ketts Herr Tirard auf die guten Beziehungen trank, die nunmehr 8 Deutſchland und Frankreich beſtehen ſollen. Uhry ſagt azu: „Herr von Simmern iſt ein umſichtiger, ſehr geſchickter Diplo⸗ mat und ſomit zu fürchten. Er verfehlte nicht, zu lächeln, als er den Toaſt unſeres Prokonſuls hörte, dieſes Mannes, der Mil⸗ lionen franzöſiſches Steuergelder dem Abenteurer Smeets bezahlt hat, den er zum Agenten der rheiniſchen Unabhängigkeit gegen das Reich zu machen hoffte. Dieſen Vergennes kleinen Formates, deſſen ganze Politik Frankreich in eine ſchlimme Lage gebracht at, läßt man nun gegenüber dem Vertreter Deutſchlands auf einem Poſten, ohne ſich Rechenſchaft darüber zu geben, daß man dadurch den Anbeginn der neuen Politik von Lo⸗ carno fälſcht. FJetzt ſchon erlaube ich mir zu betonen, daß unbedingt eine Reform der Militärgerichte. beſonders der Poli⸗ zeigerichte, im Rheinland vorgenommen werden muß. Ich ſtelle an Herrn Briand, wenn er nicht Enttäuſchungen erleben will, den formellen Antrag, die Abberufung aller Offiziere bei den Militär⸗ gerichten zu fordern, die keinerlei berufliche Beamtenqualität und keinerlei juriſtiſchee Kompetenz beſitzen. Es iſt unbedingt erfor⸗ derlich, daß dieſe Offiziere—— zu ihren Truppenteilen zurück⸗ Lelche werden. Könnte unſer Generalſtab nicht genötigt wer⸗ en, ſeine Entſcheidung nicht länger aufzuſchieben, damit wir uns nicht einer berechtigten Reklamation des neuen Vertreters Deutſch⸗ lands ausſetzen? Wir müſſen uns entſchließen, im Rheinlande eine neue Politik zu treiben, wenn wir aus dem diplomatiſchen Siege, den wir errungen haben, alle Borteile ziehen wollen.“ Daß Herr Uhry ein guter Franzoſe iſt, ergibt ſich aus ſeiner Einſtellung zu Locarno, das er als einen diplematiſchen Sieg Frankreichs preiſt. Wie es ſcheint, wollen die franzöſiſchen Militärs ihn zu einem ſtrategiſch⸗militäriſchen geſtalten, obwohl nach der deut⸗ ſchen Sicherheitsgorantie jegliche Beſatzung überhaupt ihre logiſche Unterkellerung verloren hat. Die Forderung des„Liquidons“ iſt in nicht nur auf Herrn Tirard gemünzt, ſie zlelt offenſichtlich auch auf die Allgewalt der Generale. Herr Uhry geht aber noch weiter. Er fordert das„Liquidons“ nicht nur für die Rheinpolitik, ſondern auch, wie er es nennt, für die„Sacraffäre“. In der„Ere Noupelle“ vom 13. Januar bezeichnet Uhry die Ausgaben, die von Frankreich für das Saargebiet aufgebracht werden, vom Standpunkt der Wah⸗ rung des Nationalvermögens aus als einen Skandal:„Ohl ich weiß wohl daß man hohen Ories verſichert, daß alle dieſe Aus⸗ gaben zum Zweck haben, die Saarbevölkerung für Frankreich zu erobern und ſie zu veranlaſſen, beim Plebiszit für uns zu ſtimmen“. Wie dieſes Plebiszit aber ausfallen wird, weiß Uhry ganz genau. Er ſpricht daher von ihm auch nur ironiſch. Nachdem Uhry dann weiter feſtgeſtellt hat, daß der Erlös der Saarkohle dank der Unfähig⸗ teit— und nicht zu vergeſſen auch der Korruption— der Verwaltung alles andere denn vorteilhaft für Frankreich geweſen iſt, kommt et zu folgender Nußanwendung: „Frankreich wird aus dem Betriebe der Saargruben keinen Gewinn ziehen. Es wird einige Privatleute bereichern und uns neuen Haß in der Welt verurſachen. Der Ver⸗ ſailler Vertrag geſtattet Deutſchland den Rückkauf der Gruben vor 15 Jahren. Die Abmachungen von Locarno haben zwiſchen Deutſchland und uns beſſere Beziehungen aufgerichtet. Möge Briand hiervon profitieren und, bevor ein Engländer oder ein Belgier Herrn Rault an der Spitze der Saarregicrung erſetzt, mit Deutſchland über den Rückerwerb der Gruben ver⸗ handeln! Er kann ihn erlangen, und ein kapitaliſtiſches Kon⸗ ſortium wird in dieſem Punkte Deutſchland eher als uns helfen, er kann, ſage ich, 2 Milliarden Goldmark erlangen, was gut 18 Milliarden Papierfranken ausgmacht.“ „Iſt dies nicht gefundenes Geld“? fährt Uhry fort, um noch zu betonen, daß mit dieſem„ausgezeichneten Geſchäft“ ſich ſehr wohl die Reſervierung einer Mindeſtmenge von Kohlen für Elfaß. Lothringen vereinbaren laſſe. Der Abgeordnete der Oiſe ſchließt: „Liquidieren wir alſo die Saar! Befreien wir uns von den Schmarotzern, die ſie auffreſſen. Laſſen wir das Arnolò Söcklin (Zu ſeinem 25. Todestage am 16. Januar.) Von Dr. Georg Lange(München) Unbeachtet blieb Böcklin lang, verſteckt in Galerien, verſpottet von Kritikern; Jahre lang darbte er mit den Seinen ir München. Dann wurde er bekannt, und ſein Ruf als des größten lebenden deutſchen Malers ſchwoll in die Weite. Er ſtarb in Florenz lorbeer⸗ gekrönt. Dann wurde er angegriffen, heruntergezerrt. Dann wie⸗ der hob ſich ſein Name auf alle Lippen. So wechſelte ſein Ruhm, wie die Wellen ſeines Meeres ſich heben und ſenken. In der verſchiedenen Beurteilung ſeines Verdienſtes zeigte ſich die ganze Hilfloſigkeit einer zerriſſenen, langſam wieder ſich bil⸗ denden Kultur. Alle Künſtler im neunzehnten Jahrhundert, die mehr waren als Artiſten, die nicht bloß Dekorationen malten für den Salon, die nicht bloß Unterhaltung lieferten für das Theater, die nicht bloß Biedermänner—7 7 8(„Affen⸗ und Hunde⸗ köpfe“ machten, wie der greiſe Ibſen ſich an die Bruſt ſchlug) waren vereinſamt. Auch Böcklin gehörte zu denen, die durch dfe bloße Kunſt, das heißt Kunſtfertigkeit, hindurch hinabzutauchen verſuchten in einen tieferen religiöſen, kulturellen Grund. Das verrät ſchon das Format ſeiner Bilder, wie der Feuerbachs und Marsées, die nicht mehr hineinpaſſen in die gute Stube, über das Sofa oder den Schreibtiſch. Dieſe Maler ſtreben ins Monumentale, ſie wollen die große Fläche reden laſſen, wie ſich denn Maréses bald dem Fresko zuwendet. Aber die Gebäude für ihre Wände, für ihre Bilder waren nicht da. Es gab keine kultlichen Bauwerke mehr im neun⸗ zehnten Jahrhundert. Wo wäre die Akademie geweſen, die Feuer⸗ bachs antike Szenen brauchte? Wo waren auch nur die Paläſte. deren Wände die Bilder Böcklins zieren konnten? Wo wären noch die Fürſten zu dieſen Paläſten geweſen? So blieben alle kul⸗ turellen Leiſtungen des Jahrhunderts verſprengt, vereinzelt. Sie 7 ſchwebten losgeriſſen wie Wolken am Himmel unſeres Vaterlandes ha vorüber. Und was wollte es beſagen, daß ſie ſchließlich in wiſſen⸗ ſchaftlichen Anſtalten, den ſogenannten Muſeen, eingefangen wur⸗ den? Die Wiſſenſchaftlichkeit, die Geiſtigkeit des Zeitalters, die ſie nun rubri⸗ierte und ſich ſo unterwarf, war ſa eben der Grund geweſen, daß ſie nicht gelten konnten. Nachdem der„Geiſt“ die Kunſt umgebracht halte, beſtattete er ſie feierlich in ſeinen Hallen. Wie Feuerbach, wie Klinger, verſuchte Böcklin in ſeiner Sprache zu 1 n. Aber die Dichtung, die den Untergrund dieſer Ge⸗ mälde bilden konnte, die in der Seele des Volles wurzelte war noch nicht wieder erklungen. Und 8 fanden ſie keinen Grund: die Feuer⸗ bach, Klinger. Böcklin. Anderſeits geſhieht in ihnen, wie in Wagner und ſeinen Nachfolgern, die große Auseinanderſetzung ihrer Kunſt wil der Poeſie, die am Ende den Sieg behaupten wird. Denn die Saarvolk frei über ſeine Geſinnung verfügen, ohne Furcht, daß Deutſchland— zweifellos mit amerikaniſcher Unterſtützung — uns dieſe 2 Milliarden Goldmark übermittle, und lieber als unſere Monopole und andere Kolonien zu verkaufen, werden wir alsdann ein ſchönes Sümmchen in die Amortiſierungskaſſe ab⸗ führen können.“ Der Plan und ſeine Begründung mögen auf den erſten Blick hin annehmbar erſcheinen. Herr Uhry berechnet pſychologiſch nicht unklug, daß Deutſchland angeſichts der Möglichkeit, das deutſche Saargebiet ſchon vor 1935 zurückzubekommen, weniger auf die Höhe der Summe, als auf die Tatſache der Befreiung ſchauen wird. Aber die Rechnung hat doch einen falſchen Poſten. Man erinere ſich, wie hoch Frankreich ſelbſt bisher den Wert der Saar⸗ gruben und die ſaarländiſchen Steuern bei der Anrechnung auf das deutſche Reparationskonto eingeſchätzt hat. Da war niemals von 2 Milliarden die Rede, ſondern die Ziffern bewegten ſich meiſt in der Höhe von 850—400 Millionen. Wenn Frankreich alſo ſelbſt den Saargruben keinen höheren Geldwert beimißt, warum ſoll dann Deutſchland ſie vorzeitig um den fünfmal höheren Betrag zurückkaufen? Auch ſieht der Verſailler Vertrag ausdrück⸗ lich einen Schiedsſpruch vor. So einfach, wie Herr Uhry es ſich denkt, iſt die Sanierung der franzöſiſchen Finanzen denn doch nicht. Es hieße doch auch den Kegel auf den Kopf ſtellen, wenn man aus⸗ gerechnet von dem ausgepowerten Deutſchland die Rettung aus den Inflationsnöten erwartet. Aber laſſen wir einmal das Geld ⸗ liche ganz aus dem Spiel. In dem Punkt können wir Herrn Uhry durchaus zuſtimmen, daß Frankreich auch die Saarpolitik liquidieren ſoll. Der Aufforderung des Franzoſen nach dem „Liquidons!“ in zwei Bezirken der auswärtigen Politik Frank⸗ reichs ſtellen wir das berechtigte Verlangen zur Seite:„Liquidez partout!“ Liquidiert überall! Jene berühmte Warnung an Poincaré, die ſchon 1922 ausgeſprochen wurde, iſt leider heute wieder aktuell geworden:„Nur Brücken führen über den Rhein, aber keine Lafetten.“ Nicht militäriſche, politiſche Pio⸗ niere gehören an Rhein und Saar! Kurt Fischer Am die Abrüſtungs! onferenz § London. 16. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Korreſpondent des„Dailn Telegraph“ in Genf beſtätiat, daß der Zufammentritt der vorbereitenden Kommiſſton für die Abrüſtunas⸗ konferenz bis nach Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund verſcho⸗ ben worden iſt. Rußland zögert wegen des an ſeinem diplomatiſchen Vertreter in der Schweiz begangenen Mordes an der Konferenz teil⸗ zunehmen. Mehrere Rußland benachbarte Staaten, die an der Ab⸗ rüſtunaskonferenz beteiliat ſind. erklärten. ſie könnten ſchwerlich bin⸗ dende Verpflichtungen annehmen, wenn Rußland nicht auf ihr ver⸗ treten wäre. Den„Times“ wird aus Riqa gemeldel. ein offizisſes Kommu⸗ niausé an die Sowſetpreſſe erklärt. die Sowſetregierung habe beſchfoſ⸗ ſen, ſich an der die Abrüſtung vorbereitenden Kommiſſion zu beteili⸗ gen unter der Bedingung. daß dieſe nicht in der Schweiz tage. die Ddaweszahlungen und Frankreich YV Paris, 16. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der dem franzöſiſchen Parlament erteilte Bericht des Generalagenten Parker Gilbert über das erſte ee des Dawesplanes findet in politiſchen Kreiſen begreifliches Intereſſe und wird allgemein 0 aufgenommen. Man iſt mit Parker Gilbert der Anſicht, daß der Dawesplan, ſoweit er heute beurteilt werden kann, als ein gelungenes Werk zu betrachten ſei. Freilich wüßte man jedoch, daß die Schwierigkeiten erſt in dem Augenblick ſich einſtellen werden, wo die Goldleiſtungen des deutſchen Reiches zur Erfüllung gelangen müßten. Der„Petit 110 teilt den Optimismus des Generalagenten, jedoch mit der Einſchränkung, daß es vom guten Willen Berlins abhängen werde, das Budgetgleichgewicht aufrecht⸗ zuerhalten. Die franzoſiſche Kegierungskriſis Paris, 16. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Regierungskriſe hat eine leichte e e aufzuwei⸗ ſen. Es kam zwiſchen der Finanzkommiſſion, dem Miniſterpräſt⸗ denten Briand und dem Finanzminiſter Doumer zu einer Ver⸗ ſtändigung rein parlamentariſchen Charakters, die darin liegt, daß die gemeinſchaftliche Arbeit der Finanzkommiſſion wieder aufge⸗ nommen werden ſoll. Infolgedeſſen findet die angekündigte De⸗ batte über das Finanzprojekt nicht ſtatt, ſondern es wird bis zum nächſten Donnerstag über einen der ſowohl die Zuſtimmung des Finangminiſters, als auch der Finanzkommiſſion vor der Kammerbebatie hat. Es iß feſtzuſtellen, daß Doumer dem Widerſtand der Finanzkommiſſion. gewichen iſt, denn ſonſt wäre eine ſolche Verſtändigung nicht möglich geweſen. Die Konfliktsgefahr wird ſich nur dann ganz beſeitigen laſſen, wenn der Finanzminiſter ſein Projekt, in der Hauptſach. die Erhöhung der Umſatzſteuer, preisgibt. Briand, der die ganzer. Verhandlungen leitete, wird bis zum nächſten Donnerstag all⸗ Minen ſpringen laſſen, um die Demiſſion Doumers zu verhüten. inanzplan verhandelt werden, . len den Mythus zu geſtalten, von Dichtung vermog am vollkommenſt dem die andern Künſte zehren und leben. euerbach, Marses und Böcllin haben, ähnlich wie Nietzlche, liehend aus der nüchternen Ziviliſation, aus der kaufmänniyhen Ueppigteit des„Reiches“, im Süden, in Italien den Boden gefunden. wo jene alten Quellen der Kraft ſprudelten, germaniſhes Weſen neu belebend, aus dem griechiſchen Altertum. Feuerbach ſuchte wie Hö derlin„das Land der Griechen mit der Seel“ Und ſeiner Sehnſu erſcheinen jene großen Geſlalten helleniſcher dieung eſchichte, wie ſie wandeln und leben in chrer fernen nheit u. ch noch in ihnen weht der zeiner Sehnſucht: glühend in Iphigenie, lodernd in Orpheus Mea es gibt weniger und mehr. In mythiſchen Figuren ſtrebt er den Sinn des Daſeins feſtzuhalten und zu gledern, wetteifernd mit den grie hchen Malern, ein nordiſcher ſch. In Böcklin wird auf klaſſi Boden die Landſchaft lebendig— in wörtlichem Sinne. Moer und Lond, Gebirge und Wald ſtrömen„geſteigerte Geſalten“. Er iſt nich Diener und Zeichner der Landſchaft. Er geht, wie uns er⸗ zählt n ird, mit einem Freunde aus dem Stadttor. Plötzlich ſieht er irgend etwas: einen ſeltſamen Stein, einen buſchigen Baum, ein Licht. Dies eine Ding zaubert eine Viſion in ihm herauf. Er kehrt um, von ſeinem Bilde getrieben. Er hat den Pan geſehen, wie er auf ſeinem Hügel bläſt, oder das Einhorn zwiſchen den Bäumen, den reitenden Tod. Sie ſind ihm aus der Landſchaft geboren. Er kopiert ſie nicht, ſondern in ſeiner Werkſtot malt er ſie aus der Er⸗ innerung mit ſeinen Farben. Denn de Farben ſind ſeine Sprache, das unwirkliche, berauſchende Lied ſeiner Seele. Die Zeich⸗ nung tritt ganz zurück. Radiert hat er nie. Er ſucht nie die wirk⸗ liche Form zu erfaſſen, er hält ſich nicht an gegebene Maße und Ge⸗ ſetze. Sondern überall— auch in der Farbe überflutet ſe ne Phan⸗ daſte die Grenze der wiſſenſchaftlichen Naturtreue. Er dichtet mit ſeinen Farben das Märchen. wie Schwind. Aber es iſt ein an⸗ deres Märchen geworden. Es hat ſeinen kleinen, intimen, genre⸗ ſten Charakter rerloren und ſchweift ins Grogart'ge. Unter ſüd lichem Himmel iſt es leuhtend geworden und farbenprangend. Dieſer Menſch ſieht die Antike neu: die Faune und Sirene, die Tritonen und Nereiden werden von ihm neu geboren, belebt, umgeſtaltet nach ſeiner Laune und ſeinem germaniſchem Bedürf⸗ nis. Unbegrenzt iſt ſeine Luſt zu fabulieren. Spielend, ohne Zwang bildet er immer neue Fabelweſen. So bewahrt ihn vor dem ſtarren Klaſſizismus ſeines Zeitgenoſſen Paul Heyſe, der etwa auch einen Centauren in die ſüdliche Landſchaft hineinſetzte. ſein urwüchſiges Naturell, während ihn von den gemeſſenen For⸗ men ſeines Gefährten Adolf Hildebrand ein romantiſcher Ueber⸗ ſchwang trennt. die Wirtſchaftsverhandlungen mit Frankreich V patis, 16. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter. Die deutſche Handelsvertragsdelegation hatte geſtern mit dem franzöſiſchen Un⸗ terrichtsminiſter Vincent eine Unterredung, in deren Verlauf die Richtlinien für den Gang der nachfolgenden Verhandlungen feſt⸗ geſetzt wurde, in welcher Reihenfolge die einzelnen Fragen behandelt werden ſollen. Man einigte ſich darüber, zunächſt in die Prüfung der allgemeinen Beſtimmungen und der Tarifklauſeln des abzuſchließen⸗ den Vertrages einzutreten. Die techniſchen Arbeiten ſollen am heu⸗ tigen Samstag wieder aufgenommen werden. Aus dem franzöſiſchen Handelsminiſterium wird über die erſte Sitzung der deutſchen und franzöſiſchen Wirtſchaftsdelegation mit⸗ geteilt, daß der ſogenannte kleine Zolltarif erörtert worden iſt, hauptſächlich über die auf Frühgemüſe zu erhebenden deut⸗ ſchen Zölle. Die Deutſchen verlangen ferner eine Zollverminderung für den nach Frankreich exportierten ſynthetiſchen Kampfer. Was den großen Zolltarif betrifft, der ſich auf metallurgiſche Produkte und Wein bezieht, ſo wird Deutſchland in den nächſten Tagen auf die im Oktober von den Franzoſen übergebene Liſte antworten. der ungariſche Fälſcherſkandal § London, 16. Jan.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Die un⸗ gariſche Regierung tritt jetzt den Ausſtreuungen der kleinen Entente in den engliſchen Blättern, die ſich gegen Ungarn richten, energiſch entgegen. Der ungariſche Geſandte in London iſt ermächtigt worden zu erklären, daß die Gerüchte bezüglich einer Verhaftung und eines Geſtändniſſes Barthas, des Kanzleichefs des Negeden Horthy in Verbindung mit dem Fälſcherſtandal abſelut grundlo⸗ ſeien. Bartha ſei niemals in die Fälſcherangelegenheit verwickelt geweſen und es hätte niemals der geringſte Verdacht gegen ihn por⸗ gelegen. Dem Spezialkorreſpondenten der„Chioago Tribune in Budapeſt erklärte Graf Bethlen in einem Interview, in Ungarn herrſche ſehr ſtorke politiſche Erbitterung nicht nur wegen des Trianon⸗Vertrages, ſondern auch wegen der ſchändlichen Behandlung von ungariſchen Männern, Frauen und Kindern in den umliegenden Ländern. Mehr als 300 000 Ungarn ſeien in das kleine und über⸗ völkerte Ungarn aus früher ungariſchen Gebieten zurückgetrieben worden, well ſie unter der dort herrſchenden Bedrückung nicht leben konnten. Ihr Beſitz wird von den früheren Feinden konfisziert. Es iſt unter dieſen Umſtänden kein Wunder, daß in Unaarn aller ha 15 Bewegungen und geheiene Geſellſcharten entſteh:n. Die ungariſche Regierung gebe ſich jedoch alle Mühe ſie zu unterdrücken. 2 Letzte Meloͤungen Scheffel⸗Jeler in Heidelberg Kr. Heidelberg, 16. Jan.(Eigener Bericht.) Stadtrat und Univerſität haben beſchloſſen, gemeinſchaftlich im Mai dieſes Jah⸗ res im Schloßhof eine würdige Gedächtnisfeier aus Anlaß des 100jährigen Geburtstages von Viktor v. Scheffel zu veranſtalten. Jeuer im Elbhafen Wittenberge — Wittenberge, 15. Jan. 55 dem im Wittenberger Hafen liegenden Kahn des Schiffsbeſitzers Jöre aus Nellen an der Saale brach heute früh infolge Exploſion Feuer aus. Durch die Ce⸗ walt der Exploſion wurde das Deck des Kahnes vollkommen in die Luft geſchleudert. Der Kahn, welcher 6000 Zentner Getreide und Nußlaſt mit ſich führte, brannte vollſtändig aus. Stürme im Kanal — Paris, 15. Jan. Die Schiffahrt im Kanal ͤ ſchwer gefährdet, ſodaß der Verkehr zwiſchen England und Frankreich nur mit 3— Schwierigkeiten durchgeführt werden kann. Faſt an der geſamten Küſte Frankreichs dauern die Schneeſtürme an. In Boulogne iſt auch der Innenhafen vollſtändig zugefroren. Nachtrag zum lokalen Teil * Stkellungnahme zum Theakervoranſchlag. Wir hatten, als wir bei unſerer Stellungnahme zu dem Beſchluß des Stadtrats, den e⸗ triebszuſchuß für das Nationaltheater unter Ablehnung des Be⸗ alen des Bürgerausſchuſſes auf 500 000 Mark feſtzuſetzen, der inung Ausdruck gaben, die Zentrumsfraktion werde auf ihrem Veſchluß beſtehen bleiben, richtig kombiniert. Das„Neue unheimer Volksblatt“ ſchreibt: die Zentrumsfraktion wird ihren früheren Standpunkt nicht aufgeben und hofft dabei wiederum auf die Unterſtützung der Mehrzahl der übri⸗ Parteien. Wir können es nicht verantworten, in dieſer ſchweren Zeit jetzt nochmals 100 000 Mark für das Theater bereitzuſtellen. Wenn ſich dos Theaterperſonal der Notwendigteit verſchtießt, dieſen Tatſachen Rechnung zu tragen, ſo iſt das bedauerlich, aber es kann der Bürgerſchaft nicht zugemutet werden, über den Betrag von 400 000 Mark dem Theater weitere Mittel zu opfern. wachſen, wieder, gelagert wie ein Gott— man weiß nicht, haben die Felſen ihn, hat er die Felſen erſchaffen. Viel Glanz liegt auf den Bildern des Malers, das Meer be⸗ ſonders leuchtet wie Edelgeſtein, faſt zu viel 1 5— doch ſo⸗ viel brauchte ſeine ſchwermütige Seele. Aus all der erborgten Lebenswonne grüßt hier und da das Bild des Todes hervor, am furchtbarſten, wo er geigend unmittelbar ſeitlich hinter dem Maler erſcheint, der ſchmerzlich lauſchend ſeinen Kopf ein wenig wendet. So ernſt und bitter war der Kampf um das Leben für den Leidenden. In immer neuen bunten und ſchillernden Spiegeln mußte es ihm erſcheinen, um ihm erträglich zu ſein. Wir ge⸗ nießen den ſchönen Schein ſeines Daſeins und bei der fünfund⸗ zwanzigſten Wiederkehr ſeines Todestages gleiten wir auf leichtem Kahne hinüber zu der einſamen Inſel, wo er ſich hinter ſteilen ſchwarzen Cypreſſen ſeine Burg erbaute: der Toteninſel. Literatur * Das Jannarheft der Bergſtadt(Bergſtadtverlag W. G. Korn, Breslau) berückſichtigt vor allem Kunſt und Kunſtgewerbe. Ueber die Goldſchmiedekunſt der Kaiſerſtadt Aachen ſchreibt Prof. Dr. Guſtav Grimme einen geiſtvollen Aufſatz Zwei farbige Ein⸗ ſchaltbilder nach Gemälden von Prof. A. Brandis und zahlreiche Textbilder ermöglichen eine lebendige Anſchauung von dem Hoch⸗ ſtand an Können und feiner Kultur, der ſich in dieſem Zweig künſtleriſcher Betätigung offenbart. Die Bekanntſchaft mit Joſef Huber⸗Feldkirch, einem heut ſchon betagten Manne und einer kraftvollen Künſtlerperſönlichkeit, die ſich auf den verſchiedenſten künſtleriſchen Gebieten mit Glück und Erfolg betätigt, vermittelt ein liebevoll und leidenſchaftlich in das Weſen des Künſtlers ſich einfühlender bebilderter Aufſatz von Ludwig Keller. Allen Lieb⸗ haberphotographen wird der Aufſatz von E. Heer„Künſtleriſche Ausdrucksmöglichkeiten in der Photographze“ reichſte Anregung geben, denn Heer iſt, wie die beigefügten Bilder auf das Deut⸗ lichſte zeigen, einer der beſten Könner auf dem Gebiet des künſt⸗ leriſchen Lichtbildes. Das muſik⸗ und kulturgeſchichtlich gleich be⸗ deutſame Ereignis der Einweihung des deutſchen Sängermuſeums in Nürnberg hält Auguſt Richard in einem Aufſatz feſt, der durch Karl Volkert mit Zeichnungen und farbigen Aquarellen ſehr ge⸗ ſchmackvoll illuſtriert iſt. Verdienſtvoll die Arbeit von Julius Schiff„Bildung und Umbildung im Pflanzenreiche“, der Goethes Lehre von der Metamorphoſe der Pflanze vom heutigen Stand⸗ punkt der Biologie aus beurteilt. Der Aufſatz iſt mit fünf far⸗ bigen Abbildungen und Handzeichnungen Goethes geſchmückt. Ebenſo reich und vielgeſtaltig wie die illuſtrierten Aufſätze der Bergſtadt iſt ihr novelliſtiſcher Teil. Künſtleriſch wertvolle Ein⸗ Geiſt und Natur ſtreben ſich bei ihm wieder zu bermählen. Selbſt Prometheus finden wir, mit ſeinem Felſengebirge ver⸗ ſchaltbilder und eine Muſikbeilage vervollſtändigen den Inhalt des reichen Heftes. 8 amstag, den 16. Januar 1626. nene Monubelmer Belfung Üibenb⸗Rusgabe) 3. Selte. Atr. 26 Mannheim am Wochenende Eßt Rog⸗enbrot!— Warum wird das Weißbrot bevotzugt?— Halbweißbrot öle bevorzugteſte Brotſorte— Was ſagt die Wiſſen chaſt über den nährwer: des Weizen⸗ und Ro jgenbrotzs!— das Weißbrot iſt leichter verdaulich— Stillſtand ſämtlicher Roggenmühlen in Süd eutſchland— Zwangsmaßnahmen ausſichtslos Eßt Roggenbrot! Dieſer Mahnruf ſchallt ſeit einiger Zeit durch den Blätterwald. Wenn wir uns fragen, ob er volks⸗ wirtſchaftlich gerechtfertigt iſt, ſo haben wir uns zunächſt zu vergegenwärtigen, daß die Neigung der Bevölkerung, die ſich ſeit dem Kartoffelbrot der Kriegszeit, an das man nur noch mit Schau⸗ dern und Entſetzen zurückdenkt, in zunehmendem Maße dem Weiß⸗ brot zuwendet, die Not der Landwirtſchaft weiter ſteigert. Die deutſche Roggenernte iſt ſehr gut ausgefallen. Der Abſatz von Roggenmehl läßt aber aus dem angedeuteten Grunde viel zu wünſchen übrig. Man ſinnt infolgedeſſen auf Mittel und ege, um den Roggenmehlverbrauch wieder in vorkriegsmäßige Bahnen zu lenken. Deshalb ſoll 2 an dieſer Stelle dieſe wichtige agenfrage einer eingehenderen Betrachtung und Unterſuchung unterzogen werden. Zunächſt geben wir einem Mühlenfach⸗ mann das Wort, der uns ſchreibt: Wo gibt es heutzutage noch Schwarzbrot, das gute, geſunde, kräftige und nahrhafte Schwarzbrot, wie man es vor dem Kriege Uberall erhalten konnte und auf jedem bürgerlichen Tiſche vorfand? Dieſe Frage iſt nicht nur für Mannheim ſchwer zu beantworten. Auch in anderen Städten iſt es nicht leicht, ein Stück Schwarzbrot aufzutreiben, trotdem es doch ein Volksnahrungsmittel allererſten Ranges ſein ſollte und ſein Mangel von Vielen bedauert wird. Wer ſich in Bäcker⸗ und Mehlhändlerkreiſen erkundigt, worauf es zurück⸗ zuführen iſt, daß gerade in einer Zeit, wo perſönliche und volkswirtſchaftliche Sparſamkeit höchſtes Gebot ſein müßte, das billige und wohlſchmeckende Schwarzbrot überhaupt nicht mehr hergeſtellt wird, der wird ſehr verſchiedenartige Aus⸗ künftige erhalten. llebereinſtimmend ſpricht man von einer Aen⸗ derung in der Geſchmacksrichtung des Volkes, die ſich in Reaktion auf das ſchlechte Kriegsbrot dem Weißbrot zu⸗ gewendet habe. Dieſe Erklärung mag bis zu einem gewiſſen Grade zutreffen, allein man brauchte doch nicht aus einem Extrem ins andere zu fallen. Der Zeitpunkt, wo man wieder einer mitt⸗ leren Linie zuſtrebt, muß doch auch wieder kommen, ganz ab⸗ geſehen davon, daß man aus volkswirtſchaftlichen Gründen die Ge⸗ ſchmacksrichtung auch zu beeinfluſſen ſuchen müßte. Das iſt an manchen Orten geſchehen, wo die Oberbürgermeiſter, die Bezirks⸗ ärzte und die Hausfrauenvereine auf die Wiedereinführung des Schwarzbrotes hinwirkten. Aher was nützt das alles, wenn die Bäcker kein Schwarz⸗ brot backen? an ſagt, der Bäcker verdiene am Weißbrot mehr und habe deshalb kein Intereſſe an der Herſtellung von Schwarz⸗ brot. Dieſen Grund wird man kaum gelten laſſen können, denn er läßt die Frage des höheren Umſatzes außer acht, der ſich bei Schwarz⸗ brot, das appetitreizender wirkt, eher einſtellen wird, als bei dem raſcher trocken werdenden und dann fad ſchmeckenden Weißbrot. Eher könnte man der Anſicht beipflichten, daß der Bäcker bei der durch das Nachtbackverbot verkürzten Arbeitszeit froh iſt, nur noch eine Sorte Brot backen zu müſſen. Allein der Nachteil, der unſerer ge⸗ ſamten Wirtſchaft aus der Vernachläſſigung des Konſums von Roggenmehl und der dunkleren Weizenmehlſorten erwächſt, iſt ohne Uebertreibung ſo ungeheuer, daß er durch Bequemlichkeitsgründe nicht zu rechffert en wäre. Deutſchlands Hauptbraot⸗ frucht iſt der Roggen. Auf ſeinen bevorzugten Verbrauch iſt die deutſche Landwirtſchaft angewieſen. Es iſt ſinnlos, deuiſchen Rog⸗ gen ins Ausland zu verkaufen u. dagegen den teureren Weizen zu im⸗ portieren, weil dadurch die dellſche Handelsbilanz unnötiger⸗ weiſe belaſtet wird und weil wir nicht reich genug ſind, uns einen Lurxus zu geſtatten, der ſich über kurz oder lang am Volke rächen muß. Ebenſo ſinnlos iſt es, wenn die dunkleren Sorten von Weizenmehl, die früher, dem Roggenmehl beigemiſcht, ein Schwarz⸗ brot ergaben, wie es in der ganzen Welt nicht beſſer zu haben war, ebenfalls ins Ausland gehen, und zwar, wie man e zu ſolch“ niedrigen Preiſen, daß es dort renkiert, ſie als Viehfutter zu ver⸗ wenden. Ddas iſt eine ſolche Verſchwendung von Nationalgut, daß ich jedes privat⸗ wie nationalökonomiſche Sparſamkeitsempfinden agegen aufbäumen muß. Dafß hier etwas geſchehen muß. um oßne Verzua aus ungeſunden und verwerflichen Verhältniſſen herauszukommen. iſt außer aller Frage. Die Reichsregieruna will ja auch etwas tun, ſie will der Reichsgetreideſtelle, die bereits auf, den Ausſterbeetat ae⸗ ſetzt war. noch auf ein Jahr das Leben verlängern, um mit ihrer Hilfe den Roagenpreis hochzuhalten. Als ob damit etwas geheſſert wäre! Die Beſſerungsbeſtrebungen müſſen doch an dem Punkt ein⸗ ſetzen. wo die Urſache des Fehlers lieat, nicht da. wo ſeine Aus⸗ wirkung ſich zeigt. Der Fehler liegt am Volke ſelb ſt. teils an ſeinem Gelüſt nach Wohlleben und Luxus. teils an ſeiner Gedan⸗ tenloſiakeit. Vernunft zu predigen. das weiß man. iſt zwecklos. Wohl abet wäre in keiner Weiſe etwas dagegen einzuwenden. wenn durch die Peaierung etwas geſchäße. um unſer Ernährunasweſen in geſfündere Bahnen zu lenken, anſtalt eine derart wichtige Angeleganheit einfach ſich ſelbſt zu öberlaſſen. Eine Verordnung, daß feder Bäcker neben Weißhrot auch Schwarzbrokt in ſelnem Laden führen muß. wäre an ſich gerechtfertlak. denn Deutſchland erzeuat nicht nur Wei⸗ zen, ſondern in der Haupiſache Roaoen. und ſo muß auch beides vor. zehrt werden. Und menn Schmar⸗brnt heraettelit, mird. dann wird auch das ſog. Welzenbrotmehl mitverbacken und braucht nicht mehr ins Ausland zu gehen. Wenn aber die Reglerung das Odium nicht auf ſich nehmen will. in das Ernährungsweſen einzuagreifen, dann könnte auch ſchon durch die Mühlen ein Schritt getan werden. der uns der Beſſerung entgegenführt, ſie könnten, wie dies früher ganz ſelbſtverſtändlich war, wieder bei allen ihren Verkäufen zur Bedingung machen. daß ſie ihr Weizenmehl nicht mehr anders als nur dem Mahleragebnis ent⸗ ſvrechend liefern, alſo nicht mehr ausſckließlich Auszuagsmehl oder Nullmehl. ſondern nur noch im Verband mit einem entſprechenden OQuantum Brotmehl. Es iſt anzunehmen, daß die Mühlen dabei nicht ſchlecht fahren würden, und die Bäcker würden dann zur Freude Vie⸗ ler und zum Nutzen unſerer Volkswirtſchaft auch wieder Schwarz⸗ brot backen.* Die vorſtehende Zuſchrift hat uns veranlaßt, die Anſichten, die in Bäckerkreiſen herrſchen, zu hören. Die Unterredung, die wir dieſerhalb mit einer maßgebenden hieſigen Perſönlichkeit hat⸗ ten, förderte manche intereſſante Einzelheit zutage. Darnach hat die Mannheimer Mühlenvereinigung an die badiſche Regierung eine Eingabe gemacht, in der um die Erlaſſung einer Verordnung erſucht wird, die die Bäcker zwingt, zwei Sorten Brot zu backen, damit die Mühlen ihr Weizenbrotmehl abſetzen. Ob der Eingabe entſprochen wird, ſteht dahin. Ein Beſchluß der Regierung iſt bis zur Stunde nicht bekaunt geworden. Unſer Gewährsmann ſteht auf dem Standpunkt, daß der Angelpunkt das Ausmahlen des Weizens und Roggens iſt. Vor dem Kriege ſei der Weizen bis zu 30 Prozent, allerhöchſtens 85 Prozent ausgemahlen worden, um die feinſte Sorte 0 zu erhalten. Bis zu 60 Prozent lieferte die ler und Ler und über 60 Prozent die Zer und 4er Mehle. Heute mahlen die Mühlen den Weizen, um die Sorte 0 zu er⸗ zeugen, bis zu 60 und 65 Prozent aus. Auf dieſen Umſtand ſei der ſchlechte Abſatz der geringeren Mehlſorten zurückzuführen. Genau ſo wie beim Weizen ſei es auch beim Roggen. der ebenfalls viel höher als vor dem Kriege ausgemahlen werde. Roggenmehl Nr. 1 könne überhaupt nicht mehr verbacken werden. Da Nr. 0/1 ſchon zu hoch ausgemahlen ſei, könne man nicht noch Weizenbrotmehr hinzunehmen⸗ da das Brot dann gallebitter ſchmecken würde. Die Weizenmühlen ſeien heute nicht mehr imſtande, viererlei Mehle zu mahlen. Es wird nur noch Nr. 00, Nr. 0 und Weizenbrot⸗ mehl erzeugt. Das letztere ſei heute ſchlechter als das frühere Weizenmehl Nr. 3. Unſer Gewährsmann komimt heute ſchon der Forderung der Mannheimer Mühlenvereinigung nach. Er ſtellt ein Schwarzbrot aus Roggenmehl 0/1 und Weizenbrotmehl her. Das Weizenbrotmehl darf aber nicht in hohem Maße verwendet werden, ſonſt bekommt das Brot, wie bemerkt, einen bitteren Ge. ſchmack. Wenn das Weizenbrotmehl in der Qualität zu wünſchen übrig läßt, muß noch Spezial 0 dazu genommen werden. Die zweite Brotſorte, das ſogen. Halbweißbrot, wird aus Roggenmehl ound Weizenmehl Spezial 0 hergeſtellt. Welche Brotſorte wird nun am beſten abgeſetzt? Das Halb⸗ weißbrot, das 68 Pfg.(Dreipfundlaib) koſtet, alſo 10 Pfennig teurer als das Schwarzbrot ift. Die gleiche Wahrnehmung iſt im beſſeren Weizen⸗ und Roggenmehlſorten zu gleichen Teilen herge⸗ ſtelltes Halbweißbrot, zu 48 Pfg. verkauft. In dieſer Brotſorte wird der weitaus meiſte Umſatz erzielt. Nach dem Weizenbrot, das aus dem Brötchenmehl hergeſtellt wird, beſteht keine große Nachfrage. Seit einiger Zeit wird auf behördlichen Wunſch ein Schwarzbrot gebacken, das aber keinen Anklang findet. Dit, Arbeiterbebölkerung lehnt ein zu ſchwarzes Brot ab. Der Lud⸗ wigshafener Konſumperein macht die gleichen Erfahrungen. Auch in der Nachbarſtadt wollen die Verbraucher von dem Brot, das aus Weigenbrotmehl und Roggenmehl 01 bergeſtellt iſt, trotz des gro. ßen Preisunterſchiedes im Vergleich zum Halbweißbrot nicht bien wiſſen. 9 Wenn wir die Frage des Nährwertes der gegenwärtig her⸗ geſtellten Brotſorten unterſuchen, ſo koenmen wir zu ganz üoer⸗ raſchenden Schlüſſen. In der Preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften ſind im vergangenen Jahre folgende For⸗ ſchungsergebniſſe von autoritativer Seſte vorgetragen worden: Bei einem Vergleiche der Verdaulichkeitsverhältniſſe von Roggen und Weizen hat ſich mit Beſtimmtheit eine e. heb i he Verſchledenheit ergeben. Es ſind, wie man lange weiß, chemiſche Unterſchiede in beiden Fällen im Sinne der beſſeren Backfähigkelt und des höheren Eiweißgehaltes des Weizens, aber auch rein phyſiologiſche Unterſchiede vorhanden. Bei einem exalten Vergleich von Weizen und Roggen, bei gleichem e hat ſich ein gewaltiger Unterſchled in der Verdau⸗ lichkelt des Eiweißes ergeben In dieſer wie auch in der Geſcuntverdaulichkeit aller Nährbeſtandteile ſteht Roggen voran. mittlere Erträgnis bei gleicher Ausſqat auf den Hektar beim Weizen günſtiger iſt als beim Roggen. Verückſichtigt man dies, ſo kommt man zu folgender Zuſammenſtellung: Ein Hektar WMWeizen liefert um 20 Proz. mehr an verdaulichen Weigen dem Konſumverein zu machen, der das ſogen. Konſumbrot, ein aus Unſere Ernteſtatiſtik in Deutſchland zeigt, daß das] K Subſtanzen und um 70 Proz. mehr an Eiweiß⸗-⸗ ſtoffen als der Roggen. Es iſt alſo rationeller, wo es der Voden und das Klima erleubt, Weizen anzubauen als Roggen, Durch den vermehrten Weizenanbau würde inſofern auch noch ein Vorteil ereicht, cls die Geſanntzufuhr des Proteins erhöht wer⸗ den würde, was mit Rückſicht darauf, daß dle Proteinſtoffe m Wel⸗ zen und Roggen jenen der Anjmalien im Nährwert naheſtehen, von Wichtigkeit wäre. Inwieweit die deutſche Lan dwi riſchaft eine Umſtellung auf größere Weizenproduktion ertaubt, iſt nicht zu beurteilen Jedenfalls ſteht aber vom Standpunkt der Volkser⸗ nährung nichts im Wege, den Roggen noch weiter durch Weizen zu erſetzen. Das lehren die Geſundheſtsverhältniſſe großer Länder, die den Anbau oes Roggens überhaupt nicht pflegen. * — Eine Autorttät der Großmühleninduſteie, mit detß wir eine Unterredung hatten, machte ſich dieſe wiſſenſchaſalligen Acußerungen durchaus zu eigen. Es wird der Land wirtſchaft nichts anderes übrig bleiben, als ſichgründlich umzuſtellen. Die Wiſſenſchaft iſt ſo weit vorgeſchritten, daz die Bodenverhältmiſſe bei der Entſcheidung der Frage, ob Weizen oder Roggen Hebaut werden ſoll, keine ausſchlaggebende Rolle mehr ſpielen. Der Dumer iſt durchaus dazu geeignet, dem Boden die Nährſtoffe zuzuführen, die er zur Weizenerzeugung nötig hat. Bei der Kriſe, in da die nord⸗ und oſtdeutſche Landwirtſchaft durch den mangelha ten Roggen⸗ abfatz geraten iſt, wird viel zu wenig der große Einfluß der glän⸗ enden vorjährigen Kartoffelernte beachtet. In Mittel⸗ und arddeutſchland macht ſich unter den Arbeitsloſen eine auf⸗ fellende Flucht aufs Land bemerkbar. Dieſe Arbeiteloſen, die auf dem Lande Beſchäftigung finden, werden nun nicht etwa in der Hauptſache mit Brot, ſondern mit Kartoffeln ernährt. Was bei der reichen Ernte, die die Schätzungen um viele Millionen Zentner übertroffen hat, durchaus begreiflich iſt. Außerdem muß in Betraht gezogen werden, daß ſich aus Kartoffeln alle möglichen warmen Ge⸗ richte herſtellen laſſen. Das Brot gerät dadurch von vornherein ins Hintertreffen. Daß die Roggenabſotzkriſe getadezu kata⸗ ſtrophale Formen angenommen hat, geht aus der Tatſache hervor, daß in Süddeutſchland b0 mtliche Roggenmühlen, von einſgen kleinen Kundenmühlen abgeſehen, geſchloſſen ſind. Aber ouch die Weizenmühlen klagen über Mangel an Beſchäftigung. Zu der ungünſtigen Lage in der Großmühleninduſtrie hat vor allem wich der Umſtand beigetragen, daß wir kein bede utendes ſtehendes Heer mehr beſitzen. Die Soldaten haben biell eine koloſſale Menge Roggenbrot konſumiert und auf dieſe Weſſe den Roggenmühlen Beſchäft gung gegeben. Man braucht nur die 1 Pfund Kommisbrot, die dem Soldaten täglich zuſtanden, mit der Friedensſtärke des deutſchen Heeres zu multiplizleren, um zu einer ganz erſtaunlichen Zahl zu gelangen. Mit Zwang ſſt garnichts zu erreichen. Wenn man heute dem Bäcker auf dem Verordnungswege porſchreibt, Weiß und Roggenbrot zu backen, wird ſich bald die Unmöglichkeit der Durch⸗ führung herausſtellen. Der Verbraucher, vor allem der Arbeiter, hat herausgefunden, daß ihm das Weißbrot gut bekommt. Der Magen der meiſten Verbraucher hat in der Kriegszeit dermaßen gelitten— man braucht nur an den Kohlrübenwinter zu erinnern—, daß das ſchwer verdauliche Roggenbrot auf die Dauer nicht genoſſen werden kann. Wer will denn den Verbraucher zwingen, unter allen Um⸗ ſtänden dem Roggenbrot vor dem Weizenbrot den Vorzug zu geben? Dieſe Zeiten ſind endgültig vorüber. Gibt es nicht zu denken, daß ſelbſt die landwirtſchaftliche Bevölkerung weit mehr als vor dem Kriege Weißbrot und Brötchen ißt? Es dürfte nicht allgemein bekannt ſein, daß das Bauernbrot, das bei einem Land⸗ aufenthalt von der Stadtbevölkerung als Delikateſſe heute noch hoch geſchätzt wird— gibts doch nichts beſſeres als Brot mit Butter und handkäs—, neuerdings keinen Zuſaß von Gerſte mehr er⸗ hält, der ihm den eigerartigen Geſchmack verlieh. Die Landleute, die ihr eigenes Brot backen, verzichten heute darauf, deshalb extra Gerſte anzupflanzen. Man ſieht, die Geſchmacksrichtung der Geſamtbevölkerung hat ſich ſehr geändert. Und man wird ſelbſt dann keine Befolgung der Parole„Eßt Roggenbrot!“ erreichen, wenn man allen Weisenbrotoerbrauchern auf das eindringlichſte das volks⸗ mirtſchaftliche Menetekel vor Augen hält, daß die Einfuhr von Weizen im Jahre 1924/25 auf 15,1 Millionen Doppelzentner (gegen 3 Mill. Dztr. i..) und die Einfuhr von Weizen⸗ mehl auf 4,8(8,7) Mill. Dztr. geſtiegen iſt. In den Mongten Auguſt/ September 1925 betrug allein die Einfuhr an Weizen 4,, die Einfuhr aͤn Weizenmehl 1,02 Mill. Dztr. Zum Schluß noch ein Wort an die Adreſſe der Bäcker: Iſt es richtig, daß, wie in Kreiſen, die es wiſſen müſſen, behauptet wird, die Qualität des Brotes darunter leidet, daß nicht mehr mit Sauerteig, ſondern mit Hefe gebacken wird? Richard Schönfelder. « Der Gedenktag für die Opfer des Krleges. Der Volksbund „Deutſche Kriegsgräberfürſorge“ hat mit Zuſtimmung des Deutſch⸗ Evangeliſchen Kirchenausſchuſſes und des Fürſibiſchofs von Breglau beſchloſſen, die von ihm im Jahre 1925 am ſten Sonntag vor Oſdern veranſtaltete Gedenkfeier für die Opfer des Krieges iin Jahre 1926 auf den fünſten Sonntag vor Oſtern, den 28. Februar, zu verlegen. Auf ſeine Anregung hat die Reichsregterung die Lan⸗ desregierungen wie im vergangenen Jahr gebeten, darauf henzuwir⸗ ken, daß dieſer Tag als allgemeiner Gedenktag für die Opfer des rieges begangen und die Anordnung hierzu im Verwaltungswege getroffen würden, insbeſondere dafür zu ſorgen,* aus Anlaß dieſes Tages die Gebäude halbmaſt flaggen. Für die Be⸗ flaggung der Reichsgebäude iſt eine entſprechende Anordnung der Reichsregierung ergangen. Runſt und wWiſſenſchaſt Ausſtellungen in Maunhelm. dem Kunſthaus(Dr. H. Taunenbaum) gebührt der Vartritt, das mit einem kleinen. aut ae⸗ wäßkten Ausſchnitt aus dem Schaffen des in den letzten Jahren au beſondever Bedeutung gelanaten Maurſce Uirillo eine ſehr wert⸗ volle Ausſtelluna bietet. Utrillo. beute ein Vierzlaer, gilt als die be⸗ deutendſte Erſcheinung unter den jüngeren franzöſiſchen Malern. Sein Einfluß macht ſich auch in Deutſchland bemerkbar man ver⸗ aleiche daraufhin etwa die letzten Arbeiten Kokoſchkas. Ihren Aus⸗ nana nimmt die Malexei Ütrillos etwa bei Monet(an den man ſofort wegen der Verwandtſchaft mancher Motive denkt), bei Sislen: van Goab ſind die Anfänge nicht fern. Wir erleben eine Weiterentwick⸗ lung des Impreſſionismus. Zunächſt erſcheint Utrillo ſachlicher. nicht ſo ſehr luriſch beſtimmt wie die reinen Impreſſioniſten. Aber die ſe Sachlichkeit hat doch gar nichts mit Nüchternheit, mit Seelenloſtakeit, mit Nur⸗wiedergabe zu tun. Ach nein, ſieht man genau zu: dieſer Menſch, der oft ein extravagantes Leben führt verlainehaft ſeinen Verirrungen hingegeben. träat in ſich eine fleckenloſe Künſtlerſeele: bewahrt in ſich den ſtillen Glanz einer veinen, ſchönen. nicht diesſei⸗ tigen Welt. Und dieſen milden Glanz eraießt er in ſeine ganz gegen⸗ ſtändlichen Bilder. deren Realität vlötzlich ins Irreale verſchwebt. Aber völlig ohne die äußeren Hilfsmittel irgend eines theoretiſchen und konſtruktiven Erarübeltſeins geſchieht das. In maſichen Bildern iſt ein ſilbriges Weiß. ein Spiegel dieſer anima candida. die in den beſten Schöpfungen ſich offenbart. Auch in den farbig belebteren kehrt es wieder. Ueberall in dieſen Bildern von Straßenzügen. Ka⸗ thedralen, ſchlichten Kirchen und Sanatorſen. in denen der Künſtler immer wieder ein Interniertendaſein führt. Es ſind Bilder aus Sehnſucht. aus Erinnerung. aus Leid und Schmerz und mit einem ganz aroßen maleriſcken Können gemalt. Dieſe zehn Bilder, unter deren alich das ſchöne Bild aus der Mannbeimer Kunſthalle iſt und die Mehrzahl aus Privatbeſitk, wiegen eine ganze Galerie auf. Im Kunſtverein iſt es Käthe Kollwitz, die der Aus. ſteflung Bedeutung gibt. Zahlreiche Zeichnungen, Radierungen und Lithos laſſen ihre Art erkennen. Es iſt nicht viel üher dieſe Frau mit den mäunlichen Zügen und der männlichen Führung des Stiftes mehr zu ſagen. Sie iſt in ihren ſymbokiſchen Blättern oder in Blättern, die etwa an Münch erinnern oder an Barlach. nicht ſo überzeugend, ſo ſie ſelbſt, wie dort, wo ſie ihr ſoziales Gefühl, ihr blutendes Mitleiden verſtrömen kann, oder dork, wo ſie eine Genoſſin der Armen, Elenden, Unterdrückten empöreriſche Leidenſchaft lodern läßt: der Cyklus aus dem Bauernkrieg, aus dem Weberaufſtand ſind prachtvolle Zeugniſſe, menſchlich wie künſt⸗ leriſch gleich wertvoll. Und unvergeßlich bleiben ihre proletart⸗ ſchen Frauen, die hoffenden Mütter, die Mütter in Sorge und Not, die Kinder dieſer Mütter. Dieſe Frau, das ſpürt man in allen Bildern, iſt ſelbſt eine große Mütterlichkeit.. Sonſt ſieht man von dem Karlsruher Hempfing piel und vielerlei, ein wenig unkritiſch zuſammengeſtellt. Nuregefälliges, leicht hin⸗ geſetztes, Studienmaterial, erſte noch nicht ganz verarbeitete Aus⸗ beute von einer ſüdlichen Reiſe, und ein paar ſehr gute Portraits von Haltung und maleriſchem Reſz. Eine merkwürdig aufgeregte, flackernde Malerei zeigen drei Heidelberger: Hans und Elſe Wink. ler⸗Dentz und Hans Schropp. Nicht ohne farbliche Reize, aber auch nicht ohne Krampf. Us. „Eine Ehrung Herbert Eulenbergs. Zum 50. Geburtstage des Dichters am 25. Januar wird in in der Kunſt. akgdemie eine 1 0 ſtattfinden, zu der ein Ehrenkomitee, be⸗ ſtehend aus Gerhart Hauptmann, Thomas Mann, Richard Strauß und Hans Pfitzner einlädt. Eulenberg wird zum Ehrenmitglied der Akademie ernannt werden; im Anſchluß ſoll die neugeordnete Kunſtausſtellung der Akademie eröffnet werden. Theater und Muſik Araufführung am Remſcheider Schauſpielhaus:„Schwär⸗ mer. Schauſpiel in vier Aufzügen von 57 Steguweit. Im Mittelpunkte dieſes Spiels ſteht die Geſtalt des jungen Fritz Stapß aus Naumburg, der nach der Niederlage der Oeſterreicher vor Abſchluß des Wiener Friedens im Jahre 1809 ein Attenkat auf Napoleon verſuchte. Stapß Stellung zu den Oeſterreichern, den Tirolern, der Kampf im Eiternhauſe zu Naumburg, ſeine Gegenüberſtellung mit Napoſeon nach dem Mordverſuch und ſeine letzten Stunden vor dem Tode ſind die Etappen dieſes Dramas, das, wenn auch noch nicht voll geſchloſſen, ſich zu Szenen voll drama⸗ tiſchen Lebens ſteigert. Vielleicht wäre die Anbringung dicker Striche im Schlußakt zu empfehlen geweſen. Was Steguweits Drama über den Durchſchnitt erhebt, iſt der reine Wille, das hohe Ethos, die leidenſchaftliche vaterländiſche Gut, die aus ſeinem Helden ſpricht. Und darum verdient auch das mit ſeinem Inten⸗ danten Müller⸗Multa Anerkennung, daß ſie dieſem Dichter das Wort gaben, der für vaterländiſches Gefühl und den Frieden der Gerechtigkeit wirbt, bei denen nicht die andern das Pulver und wir das Schnupfpulver haben. Die Rolle des Haupthelden ward durch Otto Panning temperamientvoll durchgeführkt. Das Stück fand den jubelnden Beifall des dichtbeſeten Hauſes, das immer wieder dem Dichter und dem Intendanten huldigte. Dr. Karl Lehmann. Deutſches und asſeche Theater in Colmar. Bei den Be⸗ ratungen im Gemeinderat in Colmar über dee ſtädtiſchen Z ſchüſſe ſu dem Theater, deſſen franzöſiſche Vorſtellungen nur ſchlecht beſucht ſnd, bezeichnete es ein Stadtrat als unhaltbarer Zuſtand, daß die Cclmarer Steuerzahler zu dem Vergnügen des franzöſiich ſprechen⸗ den Teils der Bevölkerung mehr als 100 000 Francs beitro en, wüäh⸗ rend jene, die einer franzöſiſchen Vorſtellung nicht folgen können, leer ausgehen. Die deulſchen Opereilenvorſtellungen der letzten Wochen hätten klar bewieſen, daß in Colmar das Bedürfnis nach deutſchen Aufführungen vorhanden ſei Der Bürger⸗ meiſter gab zu, daß die deutſchen Operetten großen Anklang gefun⸗ den hätten, vermied es aber, über den Stand der mit Zürich und Baſel wegen der Aufführung deutſcher Schauſpiele eingeleiteten Ver⸗ handlungen näheren Aufſchluß zu geben. Theaterrundſchau. Der Grillparper⸗Preis für das relativ beſte deutſche dramatiſche Werk, das im Laufe des letzten Trien⸗ niums auf einer namhaften deutſchen Bühne zur Aufführung ge⸗ langte, iſt dem Drama„Juarez u. Maximilian“ von Franz Werfel zuerkannt worden.— In Wien beſteht die Abſichk, den eß Hofoperndirektor Hans Gregor, der ſeit Jahren als rivatmann in Nordamerika weilt, wieder an die Spitze der Wie⸗ ner Staatsoper zu ſtellen. Emil Pirchans Schauſpiel „Gong“ wird am Magdeburger Stadttheater ſeine Urauf⸗ führung erleben.— Bernhards Drama„Die Jagd Gottes“ erlebt im Frankfurter Schauſpielhaus ſeine Uraufführung. Bald darauf folgt die Uraufführung von Bernhards„Mirabeau“ am Stadttheater in Bochum.— Die Stadt Bochum hat den mit der Stadt Duis b urg ſeit 3 Jahren beſtehenden Vertrag einer Theatergemeinſchaft gekündigt Es ſoll eine neue Theatergemein⸗ ſchaft auf Grund günſtigerer Bedingungen für die Stadt ochum abgeſchloſſen werden.— Im Düſſeldorfer Stadttheater fand dieſer Tage unter ſzeniſcher Leitung von Heinz Hille eine Feſt⸗ aufführung der„Meiſterſinger von Nürnberg“ ſtatt. Am Pulte war Dr. Alfred Fröhlich, deſſen 25jährige künſtleriſche Tätigkeit in Düſſeldorf zu der Feſtaufführung den Anlaß gegeben hatte.— Die Newyorker Metropolitan Oper unternimmt im Frühling unter Leitung Arhur Bodanzkys eine Curopareiſe. Sie wird dabei in erſter Linie die Feſtſpiele in Baden⸗Baden beſorgen und Anfang Juni auch ein Gaſtſpiel an der Staatsoper in Verlin Niet.— Der Berliner Theaterdirektor Anton Herrnfeld iſt ieſer Tage 60 Jahre alt geworden. Gleichzeitig konnte er ſein 50 jähr. Bühnenjubiläum feiern. Er iſt ein geborener Ungar, ſeit 1800 in Berlin. Im„Intimen Theater“ hat er der leichten Mufe, vor allem dem Jargonſtück, ein vielbeſuchtes Heim geſchaffen. ——— „. Seite. Ar. 26 ——..——— Somslag, den 16. Jauuar 1928 Jutendant Sioli bleibt. Laut Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtenamts hat Intendant Sioli das Vertragsverhältnis mit. der Stadt Mannheim auf Grund des jüngſten Bürgerausſchuß⸗ beſchluſſes neu geregelt und ſeine Bewerbung um den Kölner Intendantenpoſten zurückgezogen. Anfälle durch Schneefall. Wie oft haben wir ſchon darauf hingewieſen, daß der Hausbeſitzer haftpflichtig iſt, wenn vor ſeinem Hauſe einem Paſſanten ein Unfall zuſtößt, weil der Schnee nicht beſeitigt und Sand oder Aſche nicht geſtreut wird. In Mannheim hat mans im allgemeinen geſtern wieder luſtig drauf los ſchneien laſſen. Man wollte Schaufel und Beſen nur einmal zur Hand nehmen und hat infolgedeſſen das Ende des Schneetreibens ab⸗ gewartet. Da iſt es denn kein Wunder, daß der Polizeibericht heute zwei ſchwere Unfälle meldet, die geſtern durch den Schnee⸗ 5 verſchuldet wurden. Vormittags ſtürzte auf der Sträße zwi⸗ chen P und 7. eine 71 Jahre alte Frau und brach den lin⸗ ken Oberarm. Bald darauf fiel vor dem Hauſe Luiſenſtr. 15 in Neckarau ein 62 Jahre alter Arbeiter und brach den Jlinken Oberſchenkel Vor dem Hauſe Rheingoldſtraße 18 in Neckarau zog ſich eine 34 Jahre alte Frau am Kopfe und an den Hüften durch Sturz zu.— Vor dem Hauſe 3, 1 trug eine 27 Jahre alte Ehefrau eine leichte Verletzung am Kopfe davon.— Mittags zog ſich eine 71 Jahre alte Wikwe Dor dem Hauſe Holzſtraße 1 an der rechten Kopfſeite eine leichte Wunde zu.— Die beiden erſtgenannten Verletzten mußten mit dem Sanitätsauto in das allgemeine Krankenhaus verbracht werden. Juſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages vormittags Ecke Breiteſtraße und L und.1 zwiſchen einem Per⸗ ſonenkraftwagen und einem Straßenbahnwagen und nachmittags Ecke Breiteſtraße und H und J 1 zwiſchen einem Laſtkraftwagen und einem Straßenbahnwagen. In beiden Fällen entſtand nur Sachſchaden. *Betriebsunfall. In einem Eiſenwerk brachte geſtern vormittag ein 18 Jahre alter Schloſſer die rechte Hand in eine Preßmaſchine, ſodaß ihm zwei Finger abgedrückt wurden. Der Verletzte mußte mit dem Sanitätsauto in das allgemeine Krankenhaus über⸗ führt werden. 5 Bom Wagen geſtürzt und nicht verletzt. Geſtern vormittag Berieteß auf der Brückenſtraße die Räder eines Metzgerfuhrwerkes in Eine Schiene der Straßenbathn. Dabei ſtürzte der Lenker des Fuhr⸗ werkes vom Bock u. kam zwiſchen Lanne u. Pferd zu liegen. Das Tier wurde ſcheu, brach die Lanne ab und ging durch Dder Lenker des Fahrzeuges, der ſich vermutlich beim Fall in die Stränge ver⸗ wickelt hatte, wurde von dem Pferde etwa 40 Meter weit ge⸗ chleift. Paſſanten hielten den Durchgeher an und befreiten den Vexrunglückten, der keinerlei Verletzungen davontrug, aus ſeiner Lage. Dachſtuhlbrand. Kaufmann Schmitt, der eine der beiden Manſardenwohnungen des Hauſes Q 1, 8 bewahnt, das am Donners⸗ tag durch den Dachſtuhlbrand ſchweren Schaden erlitt, legt Wert auf die Feſtſtellung, daß er der erſte war, der, aufmeriſam gemacht durch die Flucht der Dachdecker, den Brand zu löſchen verſuchte, wobei ihm ein Markthelfer und ein Händler aus Weinheim beiſtanden. Marktbericht Trotzdem immer noch nach dem maßgeblichen Kalender Winkers⸗ Zeit herrſcht. hat ſicherlich niemand daran gedacht. daß die Natur noch einmal ein ſo dickes Schneekleid über die Erde breiten würde. Soaar Dem Wochenmarkt war es anzumerken. daß er ſich mit dieſer neuen Lage der Dinge noch nicht zurechtfinden kann: denn zur Hälfte war er von kalter Leere. Unter den Sitzbrettern der Marktleute hatte der Schnee ſich zu ſchön geformten Schneebänken aufgeſtarelt und bildete ſo eine Wellenlinie nach der andern. die ſich durch den aanzen Markt Zogen und das hinſichtlich der Waren recht öde Bild anmutig belebten. An die neue Schneelage hatten ſich die Marktprodukte nicht recht ae⸗ wöhnt, und ſo wollten uns die Orangen erſcheinen. als ob ſie durch „Die Schneekälte ein raarRunzeln mehr bekonmen hätten. Allerding⸗ können ſie ſich tröſten: denn in ihrer ſpaniſchen Heimat iſt zur Zeit auch kein anderes Wetter wie bei uns, mit der einen Unterſchied, Daß der Schnee dort allerdings in mehr flüſſiger Form auftritt.— Die einzelnen Gemüſearten waren noch am meiſten mit der Schnee⸗ zeit gegangen: im Preis brachten ſie nämlich zuweilen ſchon rech empfindlich zum Ausdruck, daß ſie ſich für die plötzlich wieder anders Hearteten Bedinaungen ihres Wachstums und für die damit ver⸗ Enüpfte Mühe auch entſprechend bezahlen laſſen wollen. Dafür war der Roſenkobl auch ganz beſonders ſchön. und die verſchiedenen Krautarten gaben dem nichts nach. Im übrigen muß man ſagen. daß Dort. wo Angebot vorhanden war. es reichlich auftrat und inſofern den ſich immerhin einſtellenden Beſuchern der Gana durch das Schneefeld des Marktes doch noch lohnend erſcheinen mußte. Da gab es 3. B. ſehr ſchmackhaft ausſehendes Kuhfleiſch zu dem billigen Preiſe non 60 Pfennigen. dem eifria zugeſprochen wurde. weitaus mehr als den zur Schau geſtellten Kalbsrouladen, für die kein beſon⸗ deres Kaufintereſſe feſtzuſtellen war. Von Fiſchen gab es nur See⸗ ſiſche in nennenswerter Anzahl. dafür umſo mehr geſchlachtetes Ge⸗ flügel. leckere Brathähne und ergiebige Suppenbühner. Auch hier fehlte es nicht an Käufern. Vereinzelt war noch eine Gans zu ſehen. doch der Schnee hatte offenbar keinen Wert darauf geleat. daß man ſich ſeiner im Zuſammenhana mit den Schneegänſen beſonders er⸗ innere. Das einzige Produkt, das es mit dem Schnee aufzunehmen vermochte. war die Butter. Noch nie haben wir dies ſtets willkom⸗ mene Erzeuanis in ſo reſpektwoller Menge vertreten gefunden wie bheute. Oder fiel das nur in der allgemeinen Leere umſo mehr auf? Manche Dinge treten eben bei ſonſtigem Mangel mehr beraus und das wird nicht anders werden. bis ſich das Dach einer Markthalle ſchützend und verſöhnend über das ganze Bild breitet. Auf die heutige male⸗ riſche Schneelandſchaft müſſen wir dann allerdinas verzichten. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamtes ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig pro Pfund: Kartoffeln 5; Bohnen, dürre, weiße und bunte 25 bie 35; Wirſing 15—20; Weißkraut—15; Rotkraut 15—18; Blumen. kohl, Stück 30—150; Karotten 12—15; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 10—12; Roſenkohl 40—60; Spinat 25—30; Zwiebeln 12 bis 15; Knoblauch, Stück—15; Kopfſalat, Stück 40—45; Endi⸗ vienſalat, Stück 40; Feldſalat 120—180; Tomaten 100—120; Sup. pengrünes, Büſchel 12—15; Peterſielie, Büſchel 12—15; Sellerie Stück 20—60; Trauben 80—100; Aepfel 15—50; Orangen, Stüa 715; Zitronen, Stück—12; Bananen, Stück 10—20; Nüſſe 45 bis 70; Süßrahmbutter 200—240; Landbutter 140—180; Honitz mit Glas 170—220; Eier, Stück 13—22; Hechte 180; Karpfen 160 bis 180; Schleien 200; Barben 120—160; Kabeljau 40— 60; Schell⸗ fiſche 50—80; Goldbarſch 50; Seelachs 40—50; Seehecht 60; Stock⸗ fiſch 50; Backfiſch 60; Hahn, geſchlachtet, Stück 200—900; Huhn, lebend Stück 450, geſchlachtet 200—900; Enten, geſchlachtet Stüg 700—1000; Tauben, geſchlachtet Stück 100; Gänſe, lebend Stück 800—850, geſchlachtet 900—1400; Rindfleiſch 100; Kalbfleiſch 130; Schweinefleiſch 130; Gefrierfleiſch 75; Feldhaſen, Ragout 110, Bra⸗ ten 170. veranſtaltungen Freie Akademie Mannheim. Die Kunſtſchule„Freie Aka⸗ demie“ in der Schloßwache beginnt ihr zweites Winterſemeſter am 15. Januar. Der Lehrplan ermöglicht jedermann die Teilnahme auch ohne Vorkenntniſſe. Ihre künſtleriſchen Lehrbeſtrebungen um⸗ faſſen neben Malerei, Graphik, Landſchaft, Kompoſition, Porträt und Akt auch angewandte Kunſt. In einem Vortragszyklus ſprechen die Herren Prof. Dr. Weidenreich, Dr. A. Strauß und Prof. Dr. Ott zum Thema:„Der menſchliche Kopf in der Kunſt“. Auskunft durch die Leitung. Plindenkonzert. Wir machen heute ſchon darauf aufmerkſam, daß der erblindete Konzertmeiſter Rudolf Thieß, der als Flöten⸗ virtuoſe ſich auch in Mannheim einen Namen gemacht hat, am 25. Februar hier konzertiert. Die Veranſtaltung iſt nicht zu verwechſeln mit den oft ſchon vorgekommenen Betrügereien von Agenten, die unter dem Deckmantel der Wohltätigkeit im Trüben 15 Wir empfehlen ſchon heute den Beſuch des Konzertes auf das ange⸗ legentlichſte. 8 2 Chriſtus und die Wirlſchaftsethik. Heber dieſes Thema ſpricht em Montag Dr. Joachim Mükler⸗Berlin im Verſammlungsſaal .teres Anzeige.) Der Arbeitnehmer · Berband für das Friſeur ⸗ und Hagrgewerbe veranſtaltet am moraigen Sonntaa im Kaſino ſein diesjährige⸗ Preis⸗ und Schaufriſieren unter der Parple„Bubikorf und Buhikopferſatz.(Weiteres Anzeige im Freitaa Abendhlatt.) Vie ſägilſchen Aiasfeuballe finden nach einem Stadtrats⸗ beſchluß infolge der Not der Zeit nicht ſtatt. Die Vereinigten Konzertleitungen haben nunmehr die Veranſtaltung dieſer beiden Bälle übernommen, von denen, wie in Nr. 14 im Anzeigen⸗ teil bekannt gegeben wurde, der erſte am Samstag, 30. Januar in ſämtlichen Räumen des Roſengartens ſtattfindet. Unter dem Titel „Kopf hoch Charly“ ſoll es ein Feſt aller fröhlichen und luſtigen Geiſter werden. Außer den preiswürdigſten Gruppen⸗ und Einzel⸗ masken will man auch die„heiterſten Gäſte“ und die„höflichſten Bedienſteten“ prämiieren. Ein Preisrichterkollegium wird die Be⸗ wertung vornehmen. Vier Muſikkapellen werden auf die verſchiedenen Säle verteilt. Unſere grundſätzliche Stellungnahme zu der Veranſtal⸗ tung öffentlicher Maskenbälle wird durch die vorſtehenden Mittei⸗ lungen nicht berührt. Wir möchten aber alle Leſer, die der Auf⸗ faſſung ſind, daß das Faſchingstreiben in keiner Weiſe in den Ernſt unſerer Tage päßt, darauf aufmerkſam machen, daß außer der 60⸗ prozentigen Luſtbarkeitsſteuer, die auf den Eintrittspreis geſchlagen iſt, eine Wohlfahrtsabgabe von 1 Mk. erhoben wird. dDie Männergeſangvereine und die Vergnügungsſteuer. Auf eine Eingabe des Badiſchen Sängerbundes an den Städte⸗ verbandsvorſtand hinſichtlich der Vergnügungsſteuer bei Konzerten von badiſchen Männergeſangvereinen wurde dem Bund von der Ge⸗ ſchäftsſtelle des Städteverbandes folgende Antwort gegeben: Der Vorſtand des badiſchen Städteverbandes bedauert, ſeinen Mitglieder⸗ ſtädten im Hinblick auf die außerordentlich ungünſtige Finanzlage der Städte nicht empfehlen zu können, den Anträgen auf Er⸗ mäßigung der Vergnügungsſteuer ſtattzugeben. Die Jinanzlage der Stadt göln KSKöln, 15. Jan. Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer gab in einer Preſſeſitzung heute abend den Haushaltsplan für das Jahr 1926 bekannt. Dieſer Haushaltsplan: weiſt einen Fehl⸗ betrag von rund 12 Millionen Mk. auf. Das Defizit würde noch 'höher ausgefallen ſein, wenn nicht der Finanzdezernent bereits über 21 Millionen Mark geſtrichen hätte. Im Verlauf ſeiner Ausfüh⸗ rungen richtete Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer ſcharfe Angriffe gegen die Finanzpolitik des Reichs und der Länder. Er verſuchte an Hand von Beiſpielen nachzuweiſen, daß die Finanzpolitik des Reiches und Preußens ſich auf die Großſtädte im Weſten geradezu verheerend auswirke. Weiter wies Dr. Adenauer darauf hin, daß die Lebensführung des Volkes allgemein zu luxuriös geworden ſei. Aus dem Stadtrat Kaliſerslautern * Kalſerslaukern, 14. Jan In der heutigen Sitzung des Stadtrats teilte Oberbürgermeiſter Dr. Baumann auf eine Anfrage mit, daß der in einem pfälziſchen Blatt enthaltene Artikel über Baupläne in Kaiſerslautern den Tatſachen nicht entſpreche und geeignet ſei, den Eindruck zu erwecken, als habe die Stadt Geld zu viel. Außer einem von den Franziskanern geplanten Erwei⸗ terungsbau ihrer Anſtalt ſeien nur Planierungsmaßnahmien in Aus⸗ führung gegeben und cuf den Spielplätzen ſeien Notſtandsarbeiten beabſichtigt. Von grezzen Bauproſekten könne keine Rede ſein.— Durch den orkanarticen Stukm am 22. Dezember wurde ein Teil des Daches der großen ſtädtiſchen Ausſtéllungshalle weg⸗ geriſſen. Zur Wiederherſtellung dieſes Schadens bewilligte der Stadtrat 7800 Mark, wobei jedoch an der Ausführung und Ueber⸗ wachung der Bauarbeit an der Ausſtellungshalle von verſchiedenen Seiten Kritik geübt wurde. Das Stedtbauamt ſoll Vorſorge treffen, daß die zukünftigen Antsſtellungen in der Halle vor einem ſolchen Ereignis geſichert ſind.— Ueber die Ausführung von Hochauten⸗ nen für private Funkanlägen werden ortspolizeiliche Vor⸗ ſchriften nach dem Mufter der Würzburger Ortspolizeivorſchriften erlaſſen.— Ferner beſchle der Stadtrak die Bildung eines Ju⸗ gendamtes nach den Vorſchriften des am 1. Januar in Kraft getretenen Reichsjugendwohlfahrtsgeſetzes. EKr Heidelberg, 16 Jan.(Eig. Drahtber.) Ein Gefuch der Herrenmühle um Genehmigung zux Errichtung einer Saug⸗ zuganlage wurde verbeſchieden. Der Stadtrat kann ſeine Zu⸗ ſtimmung zur Errichtung einer ſolchen Anlage nur inſoweit geben, als ſie dazu dient, vorübergehend den Betrieb aufrecht zu erhalten, bis die Neueinrichtung erfolgt iſt. Nach Ablauf einer beſtimmten Friſt muß dieſe Anlage unter allen Umſtänden wieder entfernt werden.— Wegen der Nachfolge für den verſtorbenen Stadtrat Keller muß eine Erſatzwahl durch die Stadtverordneten ſtattfinden. Der Wahltermin wird vom Oberbürgermeiſter anberaumt. rr. Baden-Baden, 15. Jan. Der unter dem Verdacht der Brandſtiftung verhaftete Kaufmann Karl Tröndle, in deſſen Haus in der Gernsbacherſtraße in der Neuſahrsnacht ein Dach⸗ ſtuhlbrand ausbrach, iſt auf ſeine Haftbeſchwerde hin geſtern aus der Haft entlaſſen worden. g rr. Baden-Baden, 15. Jan. Heute früh ſetzte hier plötzlich ein ſtarker Schneefall ein, der den ganzen Tag anhielt. Auf den Höhen und im Tal liegt eine weiße Decke und ein ſcharfer Nordoſt fegt über die Berge hin. Aus der Pfall; * Ludwigshafen a. Rh., 16. Jan. Die Schonfriſt für die am 10. Januar fällige Vorauszahlung auf Einkommen⸗ und Kör⸗ perſchaftsſteuer läuft am 18. Januar 1926 ab. Wie die Handels⸗ kammer Ludwigshafen erfährt, wird jedoch das Reichsfinanz. miniſterium die Landesfinanzämter anweiſen, von Verzugs⸗ und Zinszuſchlägen auch dann abzuſehen, wenn die Voranmel⸗ dungen bis 25. Januar abgegeben werden. * Bad Dürkheim, 16. Jan. Ein Zuſammenſtoß der Rhein⸗ Haardtbahn mit einem Poſtauto, das vollbeſetzt vor. Freinsheim kam, erfolgte heute früh kurz nach 8 Uhr. An einer. Straßenkreuzung fuhr die elektriſche Bahn dem Auto von hin⸗ ten in die Flanke und zertrümmerte es. Von den Inſaſſen des Autos erlitten 2 Perſonen Verletzungen durch Glasſplitter. Nachbargebiete —0— Lamperkheim. 15. Jan. Freiwilli g aus dem Leben geſchieden iſt der 52jährige Handelsmann Emanuel Kiefer. Er war im Laufe des geſtrigen Tages noch bei einer Holzverſteigerung begab ſich von da zum Mittageſſen. Nach zwei Stunden fand man ihn in der Scheuer erhängt vor. Offenbar iſt auch er. wie auch ſeine Familie damit, ein Opfer der ſchweren wirtſchaftlichen Not ge⸗ worden. Er aalt als braver. fleißiger Mann und genoß mit ſeiner Familie höchſtes Anſehen.— Geſtern fand die erſte ſtaatliche Holz⸗ verſteigeruna ſtatt. wobei troz des Geldmangels 100 pro⸗ zentige Ueberpreiſe gegen Friedenszeit erzielt wurden. Es erlöſten Buchenſcheiter 13 Mk., Knüppel 11. Kiefernſcheiter 13 Mk., 9 ee 13 Mk., Eichenknüppel 11 Mk., die Stöcke erzielten k. 0 12 1 Groß⸗Gerdn, 15. Jan. Das Hochwaſſer, das außer⸗ ordentlichen Schaden in der Gemarkung und beſonders auch in den Rheinauen angerichtet hat, beginnt nun endlich zu 15 llen, nachdem die Oeffnung der Linsheimer Schleuſe und das ſtarke Fallen des Rheines eine beſſere Abflußmöglichkeit des Schwarzoarhes ge⸗ ſchaffen haben. Immerhin ſteht auch jetzt noch ein erheblicher Teil der Felder und tiefgelegenen Wieſen unter Wafſer. Der plötzlich einſetzende Froöſt der letzten Tage hat weiteren, erheblichen Schaden an der Winterſaqat verurſacht, da der gefrorene Boden, der auch jetzt noch ſtark dürchfeuchtet iſt, die jungen Keime zum Abſterben brachte. ſehr wachſam zeigten. Sportliche Rundſchau Das 15. Berliner Sechskagerennen Kaum waren die erſten Wertungskämpfe vorüber, als es kurz nach Mitternacht auch ſchon die erſte große Lagd zu ſehen gab. Möller verſuchte auszureißen, aber ſein Partner Lewanow unter⸗ ſtützte ihn ſo ſchlecht, daß Möller bald wieder von ſeinem Vorhaben abkam. Abef die Amerikaner Mac Namarg—hHoran führten die Jagd weiter und zwar in einem mörderiſchen Tempo. Das Feld hielt ſich zwar gut zuſammen und ſtieß auch wieder zu den Ameri⸗ kanern vor, als aber die Jagd für kurze Zeit verebbte, zeigte es ſich doch, daß die deutſchen Paare Sawall—Roſellen, Stellbrink—Lon⸗ gardt und Lewanow—Möller je eine Runde eingebüßt hatten. All⸗ mählich traten auch die Italiener Girardengo—Giorgetti, die ſich bis dahin geſchont hatten, mehr in Erſcheinung. Vor allem in der 2 Uhr⸗Nachtwertung zeigten ſie ein glänzendes Können und ſie konnten ſich auch hier ein großes Punktplus ſichern. Eine Ueber⸗ raſchung bot auch das deutſche Neulings⸗Paar Rieger—Knappe, da⸗ ſich durch ausgezeichnete Haltung in den Wertungskämpfen auf den 3. Platz bringen konnte. Hahn— Tietz ſowie Bauer.—Gottfried konnten den in ſie geſetzten Erwartungen entſprechen, leiſteten aher auch nicht mehr, während die übrigen deutſchen Paare, ſo vor allem Lorenz—Krupkat und Sawall—Roſellen ſtark enttäuſchten. Nach der 2 Uhr⸗Wertung wies das Rennen folgenden Stand auf: 1. Girardengo—iorgetti⸗Itaulen 38 Punkte; 2. Mac Namarg—Horan⸗ U..A. 29 Punkte; 3. Rieger—Knapp⸗Deutſchland 23 Punkte; 4. Dewolf—Stockelynck⸗Belgien 20.; 5. Saldow—Tonani⸗Deutſchl.⸗ Italien 19.; 6. Hahn— Tietz⸗Deutſchl. 19.; 7. Bauer—Gottfried⸗ Deutſchland 17.; 8. Perſyn—C. Debaets⸗Belgien 15.; 9 Gebr⸗ Vandenhove⸗Frankreich 9.; 10. Wittig— Golle 8.; 11. Lorenz Krupkal⸗Deutſchl. 7.; eine Runde zurück: 12. Sawall—Roſellen 11.: 13. Stellbrink—Longardt 5.; 14. Möller—Lewanow 0 P. Im weiteren Verlauf des Rennens beunruhigten die Italiener fortgeſetzt das Feld durch zahlreiche Vorſtöße, aber ein Erfolg wurde damit nicht mehr erzielt, da ſich ſelbſt die ſchwächeren Paare Dennoch kamen durch zahlreiche Prämien⸗ ſtiftungen und das bis 4 Uhr morgens anhaltende ſcharfe Tempo immer wieder ſpannende Momente zuſtande, ſodaß ſich auch das Publikum bis in die frühen Morgenſtunden im Sportpalaſt hielt. Erſt als dann ſpäter das Tempo ſtark abflaute, leerte ſich auch all⸗ mählich die weite Halle. ö Die Nachmittaaskämpfe am Freitag Nach Aufhebung der Neutraliſation. während der übrigens immer alle Paare auf der Bahn vertreten waren lein Beweis der auten Leitung durch Walter Rütt) verſchärfte ſich das Tempo wieder. Ab 12 Uhr erreichte das Tempo den Stundendurchſchnitt von 30 Km. Um 2½ Uhr ſetzten die erſten fünf Spurts der Nachmittaaswertung ein. Dieſe Spurts brachten folgende Eraebniſſe: 1. Spurt: Gottfried. Debaets. Kruppkat. Hahn: 2. Spurt: Dewoelf. Tonani. Vandenhove. Stellbrink: 3. Spurt: Girardengo. Goitfried. Hahn. Saldow: 4. Spurt: Tonani. Mac Namara, Lorenz. Tietz: 5. Spurt: Wittig, Sawall. Hahn, Girardenao. Nach dem 1. Teil der Spurts ſchonten ſich die Fahrer ſichtlich für die um.30 Uhr einſetzenden weiteren Wertungskämpfe. Um 4 Uhr hatte das Feld 512,210 Km. zurück⸗ geleat. Der zweite Teil der Nachmittaagswertungen brachte dann fol⸗ gende Ergebniſſe: 6. Spurt: Lewanow. Perſyn. Rieger, Mac Na⸗ mara: 7. Spurt: Lorens. Wittig. Hahn. Bauer: 8. Spurt: Mac Na⸗ mara. Gottfried. Girardenas, Tonani: 9. Spurt: Möller. Wittig, Saldow, Girardengo: 10. Spurt: Dewolf. Giorgertti. Golle. Lewa⸗ now. Nach dieſen Spurts gab das Geſamtklaſſement folgen⸗ des Bild alb: I. Girerdengo— Giorgetti⸗Italien 51 Punkte: 2. Mae Namara—Horan 38 P. 3. Tonani—Saoldow 36 P. 4. Dewolf— »Stockelynk 30 P. 5. Bauer—Goktfried 28 P. 6. Hahn—Tiek 27 P. 7. KnavreRieger 25 P. 8. Perſyn—C. Debaets 21 P. 9. Wittia— Golle 16 P. 10. Gebr. Vandenhore und Loren⸗—Kruvpfat ie 11 P. Eine Runde zurück: 12. Sawall—Roſellen 14 P. 13. Möller—Le⸗ wanaw und Longardt.—Stellbrink je 11 Punkte. Am Freitda abend, alſo nach Ende des erſten Tages des Berliner Sechstage⸗Rennens. betrug die zurückgelente Strecke 695.590 Klo⸗ weter. Der Stard des Rennons iſt folgender: 1. Glrardenao Giorgitti 57 Punkte: 2. Mac Namara—Horan 55 Punkte: 3. To⸗ nani—Saldoro 44.: 4. Dewolf—Stockelynk 40.;: 5. Bauer—Gott⸗ frieds5.: 6. Hahn—Tietz 35.: 7. Perſpn—Debaets 28 Punkte: 8. Knavpe—Rieger 28.: 9. Golle—Wittia 22 Punkte: 10. Lorens— Kruypkat 20.: 11. Eebrüder Vadenbove 13.: eine Runde zurück: Möller—Lewanow 30., Sawall—Roſellen 20.: 14. Stellbrink Lonoardt 14 P. Man erwartet in der Nacht einen Vorſtoß der Belgier. winter port Die Welkläufe des Ski⸗Clubs Mannheim⸗Ludwiashafen finden beſtimmt am 17. Janvar ſtatt und zwar befinden ſich Start und Ziel am Ruhſtein. Die Beteiliaung iſt ſebr zahlreich. da ſich außer den bieſigen Läufern auch ſolche aus Heidelbera. Darmſtadt und Achern gemeldet haben. Der Sonderzua 2 Uhr 15 wird eingeleat. Literatur „melliand Textilberichte Mannheim(jährlich 1 Band in 12 monatlichen Lieferungen) ſtellen zweifellos die hervorragendſte Ter⸗ tilfachzeitſchrift dar. Uns liegt die Lieferung 1, Bd. 7, etwa 300 Seiten ſtark, auf Kunſtdruckpapier vornehm ausgeſtattet, reich illuſtriert mit Abbildungen und Stoffmuſtern, vor. Es handelt ſich hier um ein wiſſenſchaftlich⸗techniſches Nachſchlagewerk allererſten Ranges, da⸗ über den neueſten Stand der Verfahren und Technik in der geſamten Textilinduſtrie berichtet. Die große Zahl der Abhandlungen üher Spinnerei. Weberei, Bleicherei, Färberei, Appretur von allen Faſerarten ſind von erſten Fachautoritäten verfaßt. Der Inhalt gibt einen Geſamtüberblick über die neueſten Verfahren und Er⸗ rungenſchaften der Textilchemie und Technik. Ein beſonderer Teil iſt der Kunſtſeiden⸗Induſtrie gewidmet, der über den jüngſten Stand der Kunſtſeidehetſtellung, Verwendung und Veredlung ſehr intereſ⸗ ſante Abhandlungen bringt Die Abteilungen„Weltzeitſchriften⸗ ſchau“ und„Neue Erfindungen“ berichten laufend über alle Neue⸗ rungen auf tertiltechniſchem und tertilchemiſchem Gebiet der ganzen Welt. Die„Melliand Textilberichte“ ſind gewiſſermaßen das Kon⸗ verſationslexikon der Textilinduſtrie. ———... ⁵˙—5 Wetternachrichten der Rarlstuher Landeswente. warte 2„Beobachtungen badiſcher Wet erſtellen(72⁰ ntörgens) Luft⸗ Tem⸗ S2 1 8 2 See⸗ S828 Wind 8 2 d er eeee dee 28 n n Kick. Stürte*g55* Wenbenn=e ſſeſ ſSchee Kön gſtuhl.625 752—8——9 8 ſleicht bedeckt. 1116 Kar sruhe17 7580—5—4/—6ſt—„8 20 Aaden Ba en 23—————:—-——— Villingen. 780 759,4—8—8—8 8leicht bedeckt 6 13 Feldderg. Ho 1497 25,2— 13—12—14] W. ichw Nebel 2 110 Badenweile—— ee 88* St. Blaſien—— 2o 10 ffn— beleer 5 55 Höhenchww.—- Dorausſichtliche Witterung für onnkaa bis 12 Ubt nachts: Schneefälle, leichte Temperaturzunabme. Südweſtwindee 1 Schneeberichte: Köniaſtuhl: 20 Zentimeter Pulverſchnee.— 10 Gr. Feldberg: 110 Zentimeter Pulverſchnee.— 13 Gr., Nebelſchwaden, Südweſtwinde. Froſt. Skibahn ſehr aut. Triberg: 25 Zentimeter Pulverſchnee.— 1 Gr. Ski⸗ Rodel⸗ und Eis⸗ babn ſehr aut. 5 +7 I Tattletten in allen Apothelen u. Ml. 1 See kür Hänger, Sportsleute, Rauchen 4205 hulfsgaſtſpiele hatten, hatte ſeine Urſache dern zwei Verbindungen bereits vorhanden ſind. „Vomsfag, den 18., Janüdk1928 . Seite. Nt. 20 Briefe an die„Neue Mannheimer 3 Jur Gaſtſpielfrage unſeres Nallonaltheaters Der Bürgerausſchuß hat bei der Theaterdehatte am 4. Jangar duch die Gaſiſpielfrage geſtreift, wobei von einigen Vertretern Klage üöber die vielen Gaſtſpiele an unſerer Oper geführt würde. Dabei ſcheint mix nicht genügend Unterſchled zwiſchen den Aushilfs⸗ gaſtſpielen und ſogenannten Ehrengaſtſpielen gemacht worden zu ſein. Daß wir vor Weihncchten etwas recchlich viel Aus⸗ in zahlreichen Errrankungen im Perſonal der Oper, ſomit waren dieſe Gaſtſpiele nicht zu Um⸗ grhen. An Ehrengäſten hatten wir bis jetzt, wie Intendant Sioli ausdrücklich feſtſtellte, nur ganz wenige hier. Nun ſteht feſt, daß keine Oper von Ruf auf ſolche gelegentliche Ehrenggüſpiele verzichten kann. Mannbeim hat ſie immer gehabt und wird ſie auch in Zukunft haben müſſen. Selbſt die größten Opern in Berlin und Wien mit ihrem hervorragenden Soliſtenapparat, bedienen ſich dieſer Ehren⸗ gaſüſpiele. Selbſtverſtändlich dürfen dieſe im Intereſſe unſerer ein⸗ heimiſchen Künſtler nicht überhand nehmen. Abe:— wenn man Rnun einmal ſolche Ehrengaſtſpiele veranſtaltet, ſo verpflichte man nur ganz hervorragende Künſtler. Unſer Theater iſt in letzter Zeit in dar Auswahl ſeiner Ehrengäſte nicht immer glücklich geweſen. Ich erinnere on das Gaſtſpiel des heute leider abgeſungenen Walter Kirchhoff als Tainhäuſer.(Unſer einheimiſcher Vertreter ſingt die Partie heute beſſer.) Man hole einmal Gäſte von der künſileri⸗ ſchen Qualität einer Barbara Kemp, einer Jpogün, eines Schlusnus und man wird gut beſuchte Häuſer vorfinden, wihlgemerkt, ohne daß man die Theatergemeinden beſonders heranzuziehen braucht, um die deeren Reihen zu füllen. Für wirklich überragende Gäſte hat das Monnheimer Publikum immer viel Intereſſe gezeigt. Wenn das Gaſtſpiel Tauber nicht genügend zog, ſo hatte das ſeine Urſache wohl in dem etwas ungünſtig gewählten Zeitpunkt(dazu drei Gaſt⸗ pele in einer Woche, wenige Tage vor Weihnachten!). Künſtler wie Erb und Schlusnus haben dieſen Winter bei Lieder⸗ und Awden⸗ Abenden ſchon den Muſenſaal gut gefüllt. Sollten ſie nicht auch das Nationciltheater füllen können? Muß man ſie immer nur im Konzert⸗ daal hören? 5 — Ein tegelmäßiger Beſucher des Naflonaltheaters. Die neue Straßenbahnlinie durch die Bismarckſtraße Aus der Stadtratsſitzung vom 7. Januar wird bekannt ge⸗ geben, daß eine neue Straßenbahnlinie durch die Bismarckſtraße geführt werden ſoll. Wozu dies beſchloſſen wurde, bleibt uner⸗ findlich, da zwiſchen Schloß und Tatterſall nicht nur eine, ſon⸗ Warum dann die Bismarckſtraße, in der zum großen Teil villenartige Häuſer „Jung zu unterziehen. Der Zuſammenſtoß Ecke Käfertaler⸗ und Todd und Leben des Schloſſes lag. ſtehen, durch Straßenbahnbetrieb entwerten? peln. bverwenden, die entſetzlich große Nat, die hier herrſcht, zu lindern, den Vor dem Krieg war man ſtets bemüht, Mannheim zur vornehmen Stadt zu ſtem⸗ Wenn die Stadt über ſoviel Geld verfügt, mag ſie es dazu nicht aber eine der vornehmſten Wohnſtraßen durch Einbau einer Straßenbahnlinie ihres Charakters berauben. Ein Bewohner der Bismarckſtraße. — FJum Verkehrsunfall Käferkalerſtrae Wir ſind gewiß in dieſer aufgeregten Zeit gewöhnt, ſelbſt an kriminellen Ereigniſſen des Tages mit einem gewiſſen Gleich⸗ mut vorüberzugehen. Dem modernen Zeitmenſchen gilt auch die -fäglich ſteigende Verkehrsunfall⸗Statiſtik als eine natürliche Folge⸗ erſcheinung des techniſchen Fortſchritts unſeres motoren Lebens. „Doch überall dort, wo ſich noch ein tieferes Mitgefühl für die un ⸗ glücklichen Opfer dieſer Ereigniſſe regt, wird man auch heute noch das Beſtreben finden, Urſache und Wirkung einer kieferen Pru⸗ Ein Schickſal von Ir,. W. v. Oeſteren (Copyright 1925 by Fr. W. v. Oeſteren, Berlin) 3(Nachdruck verboten.) Eine halbe Stunde vor Mitternacht ſchrak Franz, der Diener des Herrn v. Zernau, aus erſtem Schlaf empor und richtete ſich im Bett auf. Was war das geweſen? Was hatte ihn geweckt? eFranz,“ kam die zitternde Stimme ſeiner Frau aus dem zwel⸗ zen Bett der großen Dienſtbotenſtube, die neben den Küchenräumen Emma war alſo wach? Emma hatte alſo ebenfalls das Gefühl gehabt, als ob ein ſcharfer Knall in nächſter Nähe——2 „Großer Herrgokt!“ Ein ſchriller Entſetzensſchrei ſeiner Frau zönte in ſeinen ſchreckvollen Ausruf hinein. Im nächſten Augenblick war er mit beiden Füßen aus dem Bett, ſtreifte in wilder Haſt die Beinkleider an den Leib, warf den Rock um.„Emma, ſteh du auch auf!: Da geſchieht ein Unglück. Das war ein zweiter Schuß. Nicht im Park. Hier im Schloß wird geſchoſſen. Der gnädige Herr iſt— Vorhin war er noch im Atelier oben Es werden doch nicht Einbrecher—? Da heult der Wotan! Jeſus, Märfa, was iſt ge⸗ ſchehen? Komm!“ Er ſtieß, während er ſich natdürftig. kleidete, die Worte abgeriſſen, mit heiſerer Stimme hervor. Emma. die Köchin, hatte das Glühlicht angedreht, ſtand, am gaänzen Leib zitternd, neben dem Bett aufrecht, bekreuzigte ſich ein und dachte:„Das wird Wilhelm ſein. Am das andere Mal und fand nicht die Kraft, ſich zu kleiden. „Komm ſofort nach! Ins Atelier,“ ſchrie ihr Mann noch und ſtürmte aus der Stube. Im Dunkel durcheilte er die Küche, blieb einen Augenblick ſtehen, taſtete ergriff das Beil, das obenauf auf dem Kohlentrog vor dem Herd lag, und ſtürmte weiter. Er ver⸗ nahm noch, wie an dem zu den Küchenräumen führenden Nebentor des Schloſſes heftig geklingelt und mit der Fauſt geſchlagen wurde Er hat's dor: drüben im Garagenhaus auch gehört. Emma wird ihm öffnen.“ Ohne Auf⸗ enthalt und Beſinnen jagte er weiter, durch die Halle, die Treppen aufwärts, vom erſten Stockwerk ins zweite und zu dem großen Atelierraum empor. Von dort kam in unheimlichen, langgezogenen 80 das Heulen Wotans, von dort drang durch die Türritzen Licht. „Das Beil in der Rechten, pochte Franz erregt und heftlg ⸗Gnädiger Herr!“ Seine Stimme zitterte dumpf über die Livpen. Die Dogge heulte und kläffte. Der Diener faßte nach der Klink⸗ And rüttelte. Verſperrt.„Gnädiger Herr!“ Seine Stimme ſchwoll ezu einem Schrei der Angſt, der faſt wie das Heulen des Hundes klang. Wotan verſtummte einen Augenblick. Franz lauſchte. Ihm war., aks vernähme er gurgelnde, röchelnde Laute. Und dann be⸗ gann Wotan wieder ſein klagendes Geheul. Nun ſauſte das Beil auf eine Türfüllung nieder. Noch, noch, immer wieder. Das Holz krachte unter den dröhnenden Hieben, die Stahlſchneide fraß ſich tiefer und tiefer in die Narben der Schläge. Franz führte ohne Aufhören Hieb um Hieb. Der Lärm verſchlang die Geräuſche der aufwärts jagenden Schritte auf den Treppen. Ein Poltern. Das Viereck der Türfüllung ſtürzte krachend in den hellerleuchteten Atelierraum. Wotan heulte, kläffte, belferte und ſprang die Tür an.„Kuſch, Wotan! Ich bin's,“ ſtieß der Diener keuchend hervor, griff durch die Oeffnung, faßle den Schlüſſel, drehte ihn in Schloß drückte die Klinke nieder. Die Tür flog auf Franz ſiand im Atelier und ſaß ſich um. Mit einem Aufſchrei warf er das Beil fort.„Jeſus. Maria,“ brüllte er auf und ſtürmie hinter dem Hunde her. der ſich minſelnd neben ſeinen Herrn biyſtreckte und die Hand leckte, deren Finder wieder den Revolver faſſen zu wollen ſchienen, der ihnen entfallen war, und nicht mehr die Kraft hatten, ſich um den Griff zu ſchließen. „Gnädiger Herr!“ Der alte Diener ſtammelte aus gewürgter, Kehle die Worte, während ihm große Tränen aus den Auagen tronf⸗ zen.. 1 1 liegen, heulte klagend, leckte die blutgerötete Hand ſeines Herrn. Verſchaffeltſtraße mit leider tödlichem Ausgang war für den Ein⸗ geweihten eine täglich befürchtete Möglichkeit. Die Prüfung der Schuldfrage bleibt für beide Lenker der Kraftfahrzeuge negatib. Damit dürfte die Angelegenheit auch amtlicherſeits als abgeſchloſ⸗ ſen gelten. Schließt die vierfache Kreuzung der Verkehrslinien an dieſer Stelle auch tatſächlich faſt jede Orientierung für Fußgänger und Fahrzeuglenker nach den Warnungsſignalen aus. ſo bleibt hier⸗ bei doch in erſter Linie der ſchuldige Hauptumſtand der vor dem ſtädtiſchen Neubau an dieſer Stelle breit in beide Straßenfronten hineingebaute Bretterzaun, der jede Ueberſicht verwehrt. Es iſt durchaus verwunderlich, daß der heilige Bureaukratismus bis⸗ her an dieſem Erzübel keinen Anſtoß genommen hat, während er einige Fenſterbreiten weiter mit drakoniſcher Strenge ſich beran⸗ laßt ſah, das„Verkehrshindernis“ eines Firmenſchildes— noch dazu eines Kriegsinvaliden— höchſt eigenwillig von der Faſſade zu löſen. Wäre jenes Schickſal dem Bretterzaun beſchieden ge⸗ weſen, wäre das letzte Unglück vielleicht verhütet und uns An⸗ wohnern der Druck mancher beängſtigenden Möglichkeit genommen. Civis. Bezahlung von Telephongebühren Bisher konnte man auch auf dem Poſtamt 6(Lindenhof) die monatlichen Telephongebühren einzahlen. Man ſollte denken, daß es eine Selbſtverſtändlichkeit wäre, Zahlungen für eine poſtaliſche Behörde auf einem beliebigen Poſtamt machen zu können. Weit gefehlt! Zu meinem Erſtaunen hat ſich die Poſtbehörde nicht in verkehrsfördernder Weiſe, ſondern in bürokratiſcher Art weiter entwickelt. Der Beweis für dieſe Behauptung liegt darin, daß jetzt das Poſtamt 6 enee Zahlungen von Telephon⸗ gebühren für das Telephonamt mehr annimmt, ſondern die Ein⸗ zahler auf das Hauptpoſtamt und das Bahnpoſtamt verweiſt. Ich möchte doch wiſſen, ob auch die Sandhofener, Waldhöfer, Neckar⸗ auer und ſonſtigen Teilnehmer alle auf das Hauptpoſtamt oder das Bahnpoſtamt laufen müſſen, um dort ihre Telephongebühren einzuzahlen. eeen iſt dieſe Beſtimmung nur getroffen worden, um den Andrang in dieſen beiden Poſtämtern noch etwas zu vergrößern und eine möglichſte Beibehaltung des lieblichen Bildes zu erzielen, das die Schlangen vor den Schaltern bieten. Die Poſtbehörde iſt in dieſem Falle nicht verkehrsfördernd, ſon. dern verkehrshindernd tätig geweſen und hat ſich jedenfalls nicht überlegt, daß es für den Geſchäftsmann ohnehin ein Opfer iſt, 3. B. das Hauptpoſtamt aufſuchen zu müſſen, zumal wenn man in einem Vorort wohnt und die beglückende Gewißheit hat, durch einen Gang zum Hauptpoſtamt ungefähr ein Drittel des ganzen Tages einbüßen zu dürfen. Es erſcheint angebracht, das Ver⸗ halten der hieſigen Poſtbehörde einer öffentlichen Kritik zu unter⸗ ziehen. Ein Geſchäftsmann. * Jur Erziehung der Jugend Die„Neue Mannheimer Zeitung“ veröffentlichte in Nr. 14 einen Bericht über die erſte Arbeitsſchule Badens(Mannheim⸗ Feudenheim) von H. Wacker. Darin finde ich den Satz:„Der Stock. dieſes entſittlichende Strafmittel des Mittelalters, exiſtiert nicht mehr in dieſer Schule und damit iſt eine andere Diſziplin entſtanden: die Diſziplin des gegenſeitigen Vertrauens und die Diſziplin der Arbet.“ Als ich im vorigen Frühjahr in einem Brief an die„N. M..“ gegen die Prügelſtrafe ſchrieb. ereiferten ſich Lehrer wie Eltern darüber.„Cin Lehrer. der kein Freund der Prügelſtrafe iſt.“ meinte: man könnte ja den Verſuch machen— er claube allerdinas wie jener Berliner„et jinge wohl, aber et ſeht nicht.“ Davon habe ich in dem Bericht von H. Wacker nichts geleſen. Es ſcheint alſo doch zu gehen. Des Rätſels Löſung iſt ſehx einfach. Jede ſcharfe Maßnahme. wie die Abſchaffung der Prügelſtrafe oder die Einführuna des piel⸗ „Heiliger Herrgottl“—„Chriſti Barmherzigkeit!“— Wilhelm, der Cheuffeur, kniete neben Franz nieder, während Emma mit einem furchtbaren Aufſchluchzen, dem ein faſſüngasloſes Weinen folgte, mitten im Raume ſtehen blieb, bis ſie mit verſagenden Knien ſchwer auf dieſe niederfiel und die Hände betend faltete. „Gnädiger Herr!“ Walter von Zernau lag fenſternah vor der Staffelei hingeſtreckt, auf der das faſt vollendete Bild eines ſchönen jungen Weibes ſtand. Seine Augen hatten einen glaſigen Glanz, ſeine Blicke den Ausdruck brennender Qual. Ein Gurgeln und Röcheln kam aus ſeinem ge⸗ öffneten Munde, aus dem in dunkelm Schwall Blut quoll und die Kleider beſudelte und rinas um den hingeſtreckten Leib den grünen Spannteppich ſchwarz färbte. „Gnädiger Herr!“ Zernau wandte mühſam Kopf und Blick dem alten Diener zu. Ein Lallen kam von ſeinen Lippen. Franz beugte ſich ganz herab, um zu verſtehen. „Waſſer! Trin—!“ Weiter vermochte der Todwunde, dem die Kugel den Rachen zerriſſen hatte und im Schädel ſaß, nicht zu ſprechen. Von neuem ergoß ſich ein Blutbach auf die Bruſt herab. Wotan winſelte kläglich und heulte wieder klagend auf. Haſth⸗ Waſſer! Ein Glas Woſſer,“ ſchrie Franz ſeiner Frau Na 5 Sie verſuchte, ſich von den Knien aufzuraffen, fiel wieder wan⸗ kend nieder. ſtöhnte und ſchluchzte Wilhelm ſprang auf.„Ich hole Waſfer, gnädiger Herr. Und Karl muß ſofort den Wagen aus der Garage und—— Ohne den 55 zu 17 lief davon. „Bring' einen Krug,“ rief Franz ihm nach.„Emma, Himmel und Hölle, raff dich doch aufl“ ſchrie er ſeine Frau an.„Gnädiger Herr, warum haben Sie das getan?“ wimmerte er. „Zernau ſah ihn an. Zu der brennenden Qual des Blickes ge⸗ ſellte ſich abgrundtiefe Herzensbitte. Er bewegte wieder die Lppen trachtete, Worte zu bilden. Gurgelnd brach ein dunkler Strom des Lebensſeftes hervor und floß ſchulterwärts. Aber das Lallen wurde trotzdem verſtändilch.„Franz! Revolver“ Mach' mich fertig! Ich kann nicht mehr ſelbſt, Aus Erbarmen! Revolver! Fertig! Sterben! Sag ihr, ich— I Zerhackt, in Röchellauten, bald lauter, bald leiſer, kamen die Worte zugleich mit ſickerndem Blut aus ſeinem Mund. Dann ergaß ſich wieder ein breiter Bach und verlegte jeden Ton. Mit einem jammernden Aechzlaut ſchloß Zernau die Augen. Die Dogge heulte furchtbar auf. Franz ſchluchzte.„Gnädiger 75—5 Mein armer, guter gnädiger Herr,“ ſtammelte er— Wankend näherte ſich Emma, in der einen Hand einen Krug. in der andern ein. gefülltes Glas, das die zitternden Finger mühſam feſthielten.„Wilhelm hat es mir gegeben. Er iſt gleich wieder davon, will telephonieren und mit dem Wagen—— Unſer armer Ecule Was hat er ſich denn getan? Wo ſind denn die üiſſe 1 80 „Schweigl? ſchrie ihr Mann ſie grob an und entriß ihr das Glas.„Schweig! Er hört's doch! Bring' ein Kiſſen!“ Gleich⸗ zeitig griff er ſeinem Herrn unter das Haupt, trachtete. dieſes auf⸗ zurichten, und hielt ihm das Glas an die Lippen.„Trinken Sie, gnädiger Herr,“ bat er. Zernqau ſtrengte ſich an, den Kopf etwas vom Boden zu heben. Dank der ſtüzenden Hand des Dieners gelang es. Das Glas klirrte an ſeinen Zähnen. Er trank einen Schluck Breit und hell quoll das mit Blut gemiſchte Weſſer wieder aus dem Munde. Stöhnend ſank er zurück. Das Haupt lag auf dem weichen Kiſſen, das Emma inzwiſchen hingel⸗at hatte. Die Lider geſchloſſen, die Züge im wäch⸗ ſern entfärbten Geſicht wie erſtarrt, lag er eine Zeitlang lautlos. regungslos. Franz horchte bang. das Ohr tief zur Bruſt des Herrn geneigt. Doch, doch. da kehrte der Atem zurück— ganz ſchwach, ganz leiſe wie ein erſterbender Hauch. 8 Und nun ſchlug der Dahinbeſtreckte plötzlich wie irr um ſich. Wokan fuhr auf, heulte, knurrte, fleſchte die Zähne. Mit über⸗ vaſchender Kraft kam die Stimme aus Zernaus Kehle.„Sterben! zu. eitung“ bekämpften Alkobolverbotes. ſtößt auf den Widerſtand der Philiſter die in ihrer Ruhe nicht geſtört werden wollen. Nur keine neuen Sitten! Das iſt ihr Krieasruf, mit dem ſie alle durchareifenden Re⸗ formen bekämpfen. Dagegen wird die Jugend ſtets freudig die For⸗ derungen der Zeit vettreten. Dieſer Kampf der Alten mit den Jun⸗ den iſt ſo alt wie das Menſchengeſchlecht. Um auf die Prügelſtrafe zurückzukommen: wie ſtellen ſich meine damaligen Geaner zu dem Bericht? Ich alaube nicht. daß ſie umlernen. Immerhin ſeien ſie aufmerkſam gemacht. Gleichzeitig möchte ich nachträalich noch dem Herrn S. erwidern, daß ich trotz meiner„nicht ganz gereiften Lebens⸗ auffaſſung“ über Jugenderziehung rede und ſchreibe. Die Bexrech⸗ tigung beſitze ich durch meine Tätigkeit in der Jugendbewegung.— Ich wiederhole: Fort mit der Prügelſtrafel F. 1* Kommuniſtiſche Weihnachtsfeier Aus Neckarhau e wird uns geſchrieben: Weihnachtsfeier — rbeitergeſangvereins. Eintrittspreis laut Programm 50 Pfg. Darüber würden wir uns, obwohl der Prei⸗ von 50 Pfg. ſchon viel iſt, nicht weiter aufhalten, wenn nicht zuletzt noch ein ruſſiſches Kulturſtück zum beſten gegeben worden wäre. Man ſpielte ein ſelbſtfabriziertes Stück auf. Herr Sibig(Gemeinde⸗ rat) machte, als das Programm abgewickelt war, bekannt, daß die Genoſſen noch etwas dableiben ſollten, denn das ſchönſte Theaterſtück würde noch geſpielt. Der Vorhang ging auf. Herr Fritz Köhler ſtand als Rößlewirt auf der Bühne. Es kamen noch Herr Valentin Brecht und Herr Adam Schreckenberger als Stammgäſte. Jeder beſtellte ſich einen Stein Bier und Bratwürſte. Zum nicht geringen Erſtaunen der Anweſenden brachte man etwa 30—35 rohe Brat⸗ würſte. Die Drei ſaßen nun auf der Bühne und verzehrten die 35 Bratwürſte und tranken 8 Stein Bier dazu. Die Arbeitsloſen, denen man den letzten Pfennig durch Eintritt und Loſeverkauf aus der Taſche geholt hatte, konnten zuſehen und ſich den Mund wicen * 2 Tanzſtunde und Geldmacherei Da jetzt die Zeit der Tanzſtunden iſt,. möchte ich doch mal darüber ſchreiben. Ich ſchickte meine Tochter vor einem Vierteljahr zu einer Tanzlehrerin. bei der ſie kürzlich ihr Schlußkränzel hatte. Jetzt ſollte man meinen. die jungen Leute bätten das Tanzen bis zur neueſten Richtung gelernt. aber bewahre, dieſer Tage kam eine Karte, an dem und dem Tage ſei noch einmal Tanzſtunde für den geweſenen Kurs. Alſo ich ſchickte meine Tochter in dieſe Nachholetanzſtunde und gab ihr 1 Mark mit, die bei jeder Tanzſtunde außer dem Honorar zu be⸗ zahlen war. Als ſie nach Hauſe kam. mußte ich folgendes bören: Es wurde. ohne etwas vorher mitzuteilen..50 Mk. verlanat. Ich kann mir aar nicht erklären, wo dieſer Aufſchlaa herkommen ſoll. An die⸗ ſem Abend war außer dem Kurs meiner Tockter noch ein Kurs. Es wurde erſt um 9 Uhr angefangen und punkt 11 Uhr war Schluß. Während des Tanzens wurde eine Bühne in dem oleichen Saale ab⸗ gebaut und zuguterletzt beſtand das Tanzorcheſter(das man für 150 Mark verlangen darf) aus einem Klavierſpieler. Der zweite Kurs machte noch eine Photoaufnahme. die auch noch eine halbe Stunde in Anſpruch nahm.— Die Zeit wurde nur ſo verſchlendert und ge⸗ leiſtet wurde ganz und gar nichts. Wie iſt es bei den heutigen Zeitverhältniſſen möalich, wo überall abgebaut wird. und jeder Vater die paar Pfennige zuſammenkratzt, damit ſeinem Kinde nichts abgeht, einen ſolchen Preisaufſchlaa zu verlangen? Wie iſt es möglich, daß eine Tanslehrerin innerhalb knapp zwei Stunden einen Reinverdienſt von 50 Mark bat? Ich ſehe dies als Wucher an und möchte doch mal andere Tanzlehrer urteilen bören.— Ze Ciner für Viele, des dehnten ſich den Leib entlang, eng en dieſen ber eßt Nun lag er ganz, ganz ſtill. Die Dogge ſtreckte ſich wieder hin, rückte jedoch ganz dicht an den Herrn heran, lehnte, ohne vor dem Blut zurück⸗ zuſcheuen, ihren Kopf an den ſeinen. „Er ſtirbt,“ heulte Emma auf, fiel, bitterlich ſchluchzend, auf die Knie und begann laut zu beten:„Vater unſer, der du biſt im Himmel! Du grundgütiger, einziger Herr Jeſu, Herr und Heiland! Heilige Maria, Mutter der Gneden! Schenkt ihm das Leben! Laßt es nicht zu, daß er in Sünden—!“ Franz heob den Kopf von der Bruſt ſeines Herrn, von der noch der Atem hauchſchwach den Weg zu den bläulich entfärbten, geſchloſ⸗ ſenen Lippen nahm.„Schweig“ berrſchte er die Frau drohend an. „Er lebt. Er hört.“ Und er ſelbſt begann nun unter ſtrömenden Tränen mit ſtummem Munde zu beten. Ein großes Schweigen ſenkte ſeine dunklen Schwingen über den Raum. Von unten, vom Vorhof des Schloſſes, drang das Rattergeräuſch des arbeitenden Mr“ors empor. Der Gärtnerburſch öffnete das eiſerne Gittertor; Wilhem ſteuerte den Kraftwagen hinaus in die Nacht, während der Gärtner gerade am Hauptportal des Schloſſes in den zwei großen Laternen die Glühlichter aufflammen ließ. „Schließ das Tor wieder!“ Der Burſche kam dem Befehl des Gͤrtners nach. „Und rühr' dich nicht von dort, Karl,“ fuhr der Gärtner fork. „Neugierige läßt du nicht ein. Die Diana und den Pluto legen wir jetzt an die Kette. Denn wenn der Wilhelm mit dem Arzt zurſick⸗ kommt oder ſonſt wer hereingelaſſen werden ſoll. dann— ich bin im Schloß und bleibe am Telephon. Das Fenſter laſſe ſch offen. Pfeif', wenn du mich brauchſt! Dann komme ich ans Fenſter. Ver⸗ ſtehſt du?“ Zwei laute Pfiffe riefen das aroße Wachhundpaar gus dem Park herbei, in den es wieder verſchwunden war. Die beiden Tiere ließen ſich knurrend bei ihrer umzäunten Hütte neben dem Git⸗ tertor an die Kette legen. Karl blieb bei ihnen. Unten im Vorhof wurde es ſtill. Oben im Atelier lag Wotan, Kopf an Kopf neben ſeinem wie leblos hiageſtreckten Herrn und drängte ſich an ihn, als wollte er dem Körper, der ſo viel Blut verlor, die Wärme des ſeinen ſchenken. Zernaus Mund war geſchloſſen; nur oanz dünn und ſnärlich preßts ſich ab und zu aus der vom Blut verklebten Rachenwunde ein leiztes Gerieſel an den Mundwinklen hervor. Das Dienerehepaar kniete noch immer betend Der Gärtner, ein älterer, graubärtiger Mann, kauchte an der Türſchwelle des Ateliers auf. Der Hund bewegte witternd die Naſenränder, hod jedoch den Kopf vicht, als fürchtete er, durch ein Zucken den Herrn im Schlummer zu ſtören.„Franz!“ Der Ruf ſcholl im Flüſterton. Der Gerufene blickte auf und ſah den andern winken. Er nickte, erhob ſich behutſam und ſchritt auf den Zehenſpitzen der Tür zu. „Lebt er, Franz?“ 5 Der Gefragte nickte.„Aber wie lange noch,“ gab er leiſe, mit zitternder Stimme zur Antwort, und ſeine Mienen zuckten bitter ſchmerzlich. „Er hört wohl, was man ſpricht?“ Der Diener nickte abermals. „Dann iſt es beſſer, wir ſprechen hier. Mas iſt denn eigentlich geſchehen? Wilhelm ſagt, er habe zwei Schüſſe gehört—“ „Ich auch.“ beſtätigte Franz.„Ich habe grad vorher den Re⸗ volver unterſucht. Ob er ſich beide Kugeln in den Mund—“ Er ſchrak zuſammen und verſtummte. Es hatte dem Gärtner, der den Seſüſtmörder ſeit deſſen erſten 15 725 1 Riß gegehen; um nicht lout aufzſchreien hatte er roſch die Hand auf die Lippen gepreßt.„ den Mund?“ ſtammelte er verſtört. 8 we eeeee »Es ſcheint ſo. Ich ſehe ſonſt nirgends eine Wunde. Er bricht immer Blut.“ „Aber warum bat er denn—? Hat man ihm vorher was an⸗ gemerkt? Heute früh hat er im Park mit mir geſprochen und noch ganz luſtig mit Wotan geſpielt. Warum hat er denn das geten?“ Wotan wandte den Kopf, knurrte, wollte aufſpringen, blieb Ich will ſterben! Macht mich fertig! Tot,“ ſchrie er wild. Abermals verſperrte ein Blutſtrom den Worten den Weg. Die Arme ſanken, Franz zucte in ſtummer Verzweiflung die Achſeln und üächzte. 6— Fortſetzung folgt)/„ 55 F e. e e d e. See r. 8 — Kee Maunbelnet Betinz Inbens- Nüsg Handelsblatt Neue Die Wirtſchaſts⸗ eng. iſchen Schugzoll. eſtimmungen gegen die deutſche 55 Die Nuswirkung der Diskonterm Am Mittwoch dieſer Woche iſt dem Reichstag vder Reichs⸗ haushaltplan für 1926 zugegangen; der Haushallplan für 1925 muß gleichfalls noch erlebigt werden, um anſtelle eines drei⸗ mal verlängerten Proviſoriums ein Definitivum zu ſetzen. Die Einnahmen aus Sreuern und Abgaben werden für 1926 auf 6939,80 1925: 6770,50) Millionen R⸗% veranſchlagt. Die Verwaltungs⸗ einnahmen ſind mit 185,44(163,54) Millionen, Münzgewinne mit 67,55(8,47) Millionen veranſchlagt und aus Ueberſchüſſen des Rech⸗ nüungsjahres 1924 ſtehen 220(276,40) Millionen zur Verfügung. Die Steuerüberweiſungen an Länder und Gemeinden ſind mit 2337,32(2485,97) Millionen, alſo um 148,65 Millionen niedriger agusgefallen, die inneren Kriegslaſten mit 228,48(305,96) Millionen um 27,48 Millionen niedriger. Die Reparationszahlungen dagegen mit 350,34(145,83) Millionen um 204,51 Millionen höher. Der Summe der Einnahmen mit 7412,79(7218,91) Millionen RI ſtehen 7118,56(7111,54) Millionen Re Ausgaben des ordentlichen Haus⸗ haltes gegenüber, ſo daß ein Zuſchuß an den außerordentlichen shalt von 294,23(107,37) Millionen verbleibt. Unter Berück⸗ ſichtigung des.o. Haushaltes ſind die Reparationszahlungen mit 4* 294.60 Millionen eingeſtellt. Gegenüber dieſen von der deutſchen Wirtſchaft aufzubringenden Leiſtungen ſteht eine ſteigende Zahl Erwerbsloſer. Dieſe iſt vom 15. Dezember bis 1. Januar von 1060 397 auf 1 485 931 geſtiegen. Die Zahl der unterſtützten männlichen Erwerbsloſen beträgt 1 325 052, die der weiblichen 160 879. Die Steigerung innerhalb 14 Tagen ſtellt ſich auf 40 Prozent. Das Ausland aber arbeitet weiter daran unſere Ausfuhr⸗ möglichkeiten einzuſchränken. Dies beſtätigt eine faſt un⸗ achtet cebliebene Meldung, wonach die britiſche Regierung heſchloſſen 5 das Geſetz über den Schutz der Schlüſſelinduſtrien, das einen Zoll von 337% pCt. auf den Wert der Einfuhr vorſieht, e ſrf aufrechtzuerhalten. Dieſe Schutzzollpolitik chtet ſich in erſter Linie gegen Deutſchland, das z. B. lavieren, Phonographen, Großuhren, Halbſeidenſtoffen, bei kunſt⸗ idenen Trikotagen und Wirkwaren, Stoffhandſchuhen, Gas⸗ e und Eiſenkurzwaren am ſchärfſten betroffen wird. offeinfuhrverbot von 1920 außerordentlich erſchwert worden. Auch hat Großbritannien Staatsprämienzahlungen an die Zuckerfabriken Lingeführt und ſeit Auguſt v. J. gibt der Fiskus dem Kohlen⸗ bergbau Barzuſchüſſe. Dieſe Politik hat dem deutſchen Ausfuhr⸗ del bereits großen Schaden zugefügt.— Für die Fortführung der Handelsvertragsverhandlungen mit Frankreich ſind die deutſchen Vertreter in dieſer Woche wieder in Paris eingetroffen. Leilmotw für die derzeitige Verhandlungsgrundlage iſt der gegen⸗ eitige Ausgleich von Zugeſtändniſſen und Wünſchen— irgendwelche Kontingente für Elſaß⸗Lothringen kommen nicht in Frage.— Für die deutſch⸗ ſchweizeriſchen Verhandlungen iſt ein⸗ ſchweizeriſche Delegation in Verlin eingetroffen und es wurde auch bereits über das Auftauchen von Schwierigkeiten bei dieſen Ver⸗ handlungen berichtet. Trotzdem wird erwartet, daß ſie zu dem Abſchtuß eines veuen Tarifvertrages zwiſchen beiden Ländern führen werden. Der deutſchen Landwirtſchaft, deren ſchwierige Lage von keiner Seite mehr verkannt werden dürfte, iſt ein hypothe⸗ kaxriſcher Zwiſchenkredit dadurch eingeräumt worden, diß die Deutſche Golddiskontbank der Rentenbankkreditanſtalt eine Ver⸗ einbarung angeboten hat, welche dieſer die Gewährung eines draei⸗ hypothekariſchen Zwiſchenkredits an die Landwirt⸗ ſchaft zu 7 pct. ermöglichen ſoll. Dieſe Kredite ſollen nur an ſolche zandwirtſchaftsbetriebe gegeben werden, die die Gewähr einer ratlopellen intenſiven Bewirtſchaftung bieten. Durch dieſen Zwiſchenkredit wird vermieden, daf; die langfriſtigen Realkredit chende Landwirtſchaft unter dem Druck ihrer hohen ſchwebenden in ihrer Geſamtheit gleichzeitig auf den Kapitai⸗ markt drückt und dadurch zu Zinsſätzen gezwungen wird, die auf die Dauer nicht tragbar ſind. Die Kredite ſollen auf keinen Fall zur Entſchuldung verwendet werden dürfen, ſondern ſollen 1ur dann gewährt werden, wenn ein dringender wirtſchaftlicher Bedarf vor⸗ liegt. Die Aktion ſoll auch den Mittelbauern unter Verſickſichtigung des ganzen Reichsgebietes zugutekommen. Das Inter⸗ eſſe der Golddiskontbank liegt in dieſem Falle in einer durch die Förderung der deutſchen Landwirtſchaft zu erzielenden Beſchränkung — Raiffeiſenbauk Vom Raiffeiſen⸗Verband e.., Zudwigshafen a. Rh. ging uns heute folgende Zuſchrift zu: „Bei der Deutſchen Raiffeiſenbank ſind aus Zahlungsſchwierig⸗ keiten einiger außerhalb des genoſſenſchaftlichen Geſchäftes liegender Schuldner Ausfälle entſtanden bezw. zu erwarten. Solche Verluſte waren bei Hingabe der Kredite, 725 Teil in der Inflationszeit und des Jahres 1924, nicht vorauszuſehen, da ausxeichende Sicherheiten zur Verfügung ſtanden. Die ſchwere wirtſchaftliche Kriſe, die ſeither eingetreten iſt, hat einen Teil dieſer Sicherheiten ſchwach werden laſſen und ſo ſind, wie bei einer Reihe ſonſtiger Un⸗ ternehmungen, auch bei der Deutſchen Raiffeiſenbank Verluſte zu verzeichnen. Dieſe werden ſich aber auch im Höchſtfaſſe in einem Rahmen 1417 der den Fortbeſtand der Bank nicht gefährdet. Die glatte Weiterarbeit der Bank iſt vollſtändig ge⸗ währleiſtet. Eine Inanſpruchnahme der Genoſſenſchaften kommt unter keinen Umſtänden in Frage, da die Deutſche Raiffeiſenbank eine enden iſt, bei der die Aktionäre für die Schulden der Geſellſchaft über den Rahmen ihres Aktienbeſitzes hinaus nicht haften. Die Gold⸗Umſtellung— im Jahre 1924— im Verhältnis 2 zu 1 bedeutete für die Aktionär⸗Genoſſenſchaften der Deutſchen Raiffeiſen⸗ bank im Vergleiche zur Umſtellung bei anderen Inſtituten eine außer⸗ gewöhnlich günſtige Aufwertung; ſie war in dieſer Höhe wohl von niemand erwartet worden.— Eine Zuſammenlegung der Aktien, wenn ſie eintreten ſollte, bedeutet daher für die alten Aktionäre nur relativeinen Verluſt.“ 15 Sitzung der Kölner Induſtrie ⸗ und Handelskammet JIn der Sitzung der Kölner Induſtrie⸗ und Handelskau. ner dom 15. Januar, der erſten im neuen Jahre, wurde, wie man und mitteilt, mit allen abgegebenen Stimmen einſtimmig Geheimer Kommerzienrat Dr. Louis Hagen zum Vorſißenden wiederge⸗ wählt. In kurzen Anſprache äußerte ſich Geheimrat Hagen üb ie Wirtſchaftslage. Er gab der Hoffnung Ausdrud, 10 die Erſcheinungen des heutigen irtſchaftsleben: die Arbeits⸗ loſigkeit, Wechſelproteſt, Geſchäftsaufſichten. Konkurſen uſw. die Qufttungen für die hinter uns liegende Zeit ſeien, da gewiſſe Anzeichen einer Beſſerung ſichtbar ſeien. Tatſächlich ſei in Induſtrie und Handel das Vertrauen gewachſen und man TFoönne mit Beſtimmtheit behaupten, daß das Schlimmſte über⸗ ſtanden ſei. Die innere Politik müſſe die Möglichkeit der wirt. ftlichen Entwicklung unterſtützen. Politik, Wirtſchaft und Mora müſſen zuſammenwirken, um das in unerhörter Weiſe geſchwächte Deutſchland wieder in die führende wirtſchaftliche Stellung in. Europa zu bringen. Dann werde auch der Wunſch zukünftiger Jahrzehnte ſich erfüllen, daß es eine europäiſche Union geben möge, die ſich nicht dauernd von der Welt von der nord⸗ umerikaniſchen Union überflügeln läßt. Mannbel der Reichshaushalt verſchlingt 7412 Millionen— Funahme der Erwerbsloſen um 40 0— verlängerung der Von Georg Haller⸗Mannheim ie Einfuhr von deutſchen Teerfarben iſt bereits durch das Farb⸗ und Sörſenwoche Induſtrie— Zwiſchenkredite für die Landwirtſchaft— äßigung— Zuoerſicht de Börſen der Wareneinfuhr. Auch rechnet man mit einem Abſtoppen der Pfandbriefemiſſionen, woraus ſich eine Beſſerung der Verhältniſſe auf dem verwüſteten Pfandbriefmarkte ergeben dürſte. Die in Frage kommende Kreditſumme wird optimiſtiſch bis auf 400 Millionen Reichsmark geſchätzt. Der Geldmarkt iſt ſeit Jahresbeginn erheblich flüſſiger geworden, zumteil wohl immer noch im Zuſammenhang mit der durch die Kreditknappheit erzwungenen Verminderung der Waren⸗ lager und Außenſtände bei Handel und Induſtrie, ein Prozeß, der weiter fortſchreiten und dem offenen Markte noch mehr Gerd⸗ flüſſigkeit bringen wird. Wir haben alſo keinen Geldmangel, wohl aber einen damit nicht zu verwechſelnden Kapitalmangel, weil die Inflation unſer Kapital vernichtet hat. Die Reichsbank hat den veränderten Verhältniſſen durch die Herabſetzung ihres Diskontſatzes Rechnung getragen. Wie ihr letzter Ausweis erkennen ließ, haben ſich die Giro⸗Guthaben innerhalb einer Woche um 177 Millionen Rel erhöht. Um für dieſe Gelder entſprechende Anlage zu finden, reichte das Angebot von Privatdiskonten nicht aus, zumal die Zahl der einwandfreien Kreditnehmer immer mehr zuſammenſchrumpft. Es war deshalb nach langer Zeit wieder ein⸗ mal die Tatſache zu verzeichnen, daß Geld in Deviſen Unterkunft ſuchte. Die wünſchenswerte Verringerung der Spanne zwiſchen Wechſeldiskontſatz und Lombardzinsfuß iſt bisher nicht erfolgt. An der Sörſe hat der Tendenzumſchwung, wie er durch die unter deutſcher Be⸗ teiligung erfolgte Gründung der European Shares Incorporated mit 100 000 Stück Aktien zu je 50 Dollars eingeleitet wurde, an⸗ gehalten. 20 000 Stück dieſer Aktien wurden bekanntlich von deut⸗ ſchen Bankhäuſern übernommen. In Amerika wird hierzu die Auffaſſung propagiert, daß mit dieſer Gründung ein Weg beſchritten worden iſt, der eine vorteilhaftere Kapitalbetelligung an deutſchen Unternehmungen darſtellt, als dies bisher durch Kredithingabe an einzelne Unternehmungen nach Deutſchland geſchehen iſt. Dieſer Auffaſſung kann man nur beitreten, weil hie durch ein ungleich größeres und wichtigeres Intereſſe für die deutſche wirtſchaftliche Entwicklung in Amerika erzielt und gleichzeitig eine geringere Be⸗ laſtung im einzelnen bei uns hervorgerufen wird. Die Bedeutung des Unternehmens für die deutſchen Effektenmärkte liegt beſonders in dem Umſtande, daß man ſicherlich mit ſtarken Inter⸗ ventionen durch die beteiligten Bauikinſtitute zu rechnen hat, wenn Rückgänge, wie ſie vor dem jetzigen Börſenumſchwung an der Tagesordnung waren, wieder eintreten ſollten. In Amerika be⸗ ſtehen bereits mehrfach Geſellſchaften dieſer Art. Vor kurzem wurde auf gleiche Weiſe eine Swediſh⸗American Inveſtment Corporation gegründet, die ähnliche Zwecke verfolgt. Dieſe Geſell⸗ der Preußiſchen Hypotheken⸗Aktienbank genommen, was man jedenfalls als ein Zeichen des wachſenden Vertrauens de⸗ Auslandes in die wirtſchaftliche Zukunft Deutſchlands deuten kann. Auch bei uns finden ſich Einzelne, die mehr Ver⸗ trauen als die Mehrzahl ihrer Berufsgenoſſen bekunden. So hat in einem rheiniſchen Blatt ein Wirtſchaftsführer die Lage in der Induſtrie im Gegenſatz zu den bisherigen Auslaſſungen von dieſer Fhinwies, daß nach ſeiner Anſicht der tiefſte Stand der Kriſenkurve nerreicht ſei und im Frühſahr eine Beſſerung der Wirtſchaftslage zu erwarten ſtehe. Die Kohlenzechen hätten im Dezember ihre Ab⸗ ſchreibumgen verdient und auch in der Eiſeninduſtrie rechne man zum Frühjahr mit einer beſſeren Konjunktur. Zuſtatzen kam der Börſe auch die an dieſer Stelle ausführlich wiedergegebene Meldung über das Fortſchreiten der Arveiten zur Bildung des Ruhr⸗ Montan⸗Truſtes, der im Grunde genommen nach ſeiner Fr⸗ richtung nichts anderes darſtellen wird, als die Vorbereitung groß'r internationaler Vereinbarungen auf dem Gebiete der Eiſen⸗ und Stahlproduktion. Eine von der Rhein⸗Elbe⸗Union in dieſer Woche aboeſchloſſene Anleihe von 25 Millionen Dolla es liegt in der gleichen Linje. Für die Baiſſiers an der Börſe waren dieſe Vorgänge das Sſanal zur ſchleunigſten Eindeckung. wobei ſie wie meiſt in ſolchen Fällen, auf Materſalknappheit ſtietzen, ſo daß ihre Deckungen zu ſtarken Kurshinaufſetzungen führen mußten. Neuerdings hat ſedoch auch das Publikum angefangen ſich wieder in mäßioem Umfande am Effektengeſchäft zu beteiligen. O Enzinger-Anton-Werke.-., Maunheim. In auswärtigen —4— erſchien letzter Tage eine Notiz über die vorausſichtliche öhe der Dividende für das Geſchäftsjahr 1925/26. Wir haben bereits in der Mittwoch⸗Mittags⸗Ausgabe darauf verwieſen, daß Geſe Notiz nur auf Kombinationen beruhe. Nunmehr teilt die Geſellſchaft der Preſſe mit, daß über das Ergebnis des am 31. Janaur zu Ende gehenden Geſchäftsjahves heute noch kein Urteil abgegeben werden kann. Dder Geſchäftsgang war während des ganzen Jahres und iſt auch heute noch durchaus befriedigend. ‚ u. Stern G. m. b. H. in Mannheim, P 4, 16, wurde, wie wir erfahren, das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkurs⸗ verwalter wurde Ortsrichter Georg Landſittel, hier, ernannt. Anmeldungstermin bis 3. Febr., Prüfungstermin am 11. Febr. O Geſchäftsaufſichten und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim. Zu der unter dieſer Spitzmarke im Donnerstag⸗Mittags⸗ blatt gebrachten Meldung teilt uns die Firma Schuhhaus Neher, Inhaber Joſef Neher, Mannheim, P 5, 14, mit, daß ſie mit der unter Geſchäftsaufſicht ſtehenden Firma Schuhhaus Neher, Inhaber Karl Neher, D 1, 1, am Paradeplatz, nicht identiſch iſt. O Aonkurſe aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Karlgruhe. Waldkirch: Oberrheiniſche Metällwarenfabrik G. m. b.., Unterglottertal.(Wiederholt, weil in der letzten Konkurs⸗ meldung der Sitz der Firma nicht erwähnt wurde. Die Schriftl.) Gummiwerke Neckar.⸗G., Heidelberg. Am 1. Februar wird eine.⸗V. ſtattfinden, in der außer über die Erledigung der „„ 252 die Liquidation der Geſellſchaft Beſchlaß gefaßt werden ſoll. b⸗ Vom Blumenſtein⸗Konzern. Die Bilanz von 1924/5 weiſt in den Aktiven und Paſſiven 22 054 376 auf und einen Vermögensüberſchuß von 7,5 Mill. A, wobei ei? Reingewinn von 277 571 bleibt. Es werden 6 pEt. Dividende auf 500 000% Vorzugsaktien und 8 pCt. Dividende auf 500 000, Stammaktien verteilt, ſo daß noch 7581 auf neue Rechnung vorgetragen werden können. In der geſtrigen.⸗V. wurden die Vorſchläge der Verwaltung genehmigt. 8. Opelwerke, Rüſſelsheim. Die Opelwerke teilen mit, daß ſie ihre Betriebe, nachdem inzwiſchen größere Aufträge vor allem aus dem Auslande, eingelaufen ſind, wieder aufnehmen, aller⸗ dings noch nicht in vollem Umfange, da die inzwiſchen weiter durch⸗ geführte Umſtellung auf Maſſenfabrikation den Opel⸗ ermöglichen. Nach der Wi eraufnahme des Vetriebes ſollen 3500 Arbeiter beſchäftigt werden. Das entſpricht ungefähr der Hälfte der Belegſchaft vor der Stillegung. Auslandsaufträge ſind aus mer Seitung ſchaft hat inzwiſchen bereits eine erhevliche Aktienbeteiligung an“ Seite mit einem gewiſſen Optimismus betrackhtet, indem er darauf g. Konkurs. Ueber das Vermögen der Firma Creifelde werken jetzt ſchon eine Tagesleiſtung von über 200 Kraftwagen iSpanien und Südamerika eingelaufen, nehmung eine Beſchäftigung für etwa ein halbes Jahr ſichern. die der Unter⸗ maunheimer Effettenbörſe zum Wochenſchluß ſehr feſt O. Mannheim, 16. Jan. Die Börſe war heute trotz Wochen⸗ ſchluß und Medioriquidation weiter leohaft und feſt. Beſonderes Intereſſe zeigte ſich für Badiſche Anilin, Weſteregeln, Mez u. Söhne, Wayß u. Freytag. Sehr feſt lagen auch Vorkriegs⸗Pfandbriefe. Es notierten Babiſche Bank 34, Creditbank 82, Rhein. Hypotheken⸗ bank 66, Badiſche Anilin 121,25, Durlacher Hof 94., Mannheimer Verſicherung 61, SeilinduſtrieWolf 26, Benz 31, Maikammer 25, Gebr. Fahr 38, Germania Linoleum 103. Mannheimer Gummi 28. Neckarſulmer 36, Nähkaiſer 43, Cement Heidelberg 68, Rheag Vorzug 60, Salzwerk Heilbronn 80, Wayß u. Freytag 75,50, Weſteregeln 117, Zellſtoff Waldhof 93, Zuckerfabrik Waghäuſel 41, alte Rheinbriefe 6,727, Kriegsanleihe 0,250. grant urter wertpapierbörſe Sehr feſt, beſonders für chemiſche Werle Frankſurt a.., 16. Jan.(Drahtb.) Die enorme Wertſteige⸗ rung der Effekten an der Börſe machte auch heute wieder große Fortſchritte. Von der einheimiſchen Kundſchaft liegen ader faſt keine Kaufaufträge vor, vielmehr traten nur ausläadiſche Käufer als Intereſſenten auf. Namentlich aus den Vereinigten Staaꝛen ſollen heute wieder viele Kauforders vorliegen, während ſich die deutſche Kundſchaft mehr auf der Verkäuferſeite befindet. Die Meldung von der Schaffung einer Bundesreſerpebank für Europa, die heute von der Morning Poſt verbreitet wird und cheinbar auch zu den Auslandskäufen anregte, machte guten Ein⸗ ruck. Gleichzeitig waren Gerüchte verbreitet von der Bildung einer neuen Kreditgeſellſchaft für die deutſche Indu⸗ ſt ie unter Führung der Disconto⸗Geſellſchaft Berlin, des Bank⸗ halſes Mendelsſohn⸗Amſterdam und des bekannten New Porker Bankhauſes Dillon, Read u. Co. Von der ſtarken Aufwärtsbewe⸗ gung profitierten heute in erſter Linie die chemiſchen Werte, die bereits zum erſten Kurs Gewinne von 5 bis 6 pCt. auf⸗ wieſen und dieſe im Verlaufe noch weiter ſteigern konnten. Nächft den Chemiewerten ſtanden wieder die Montanaktien und außerdem die Aktien der Hypothekenbanken im Vordergrund. Montanwerte gewannen bis 4 pCt., Hypothekenbanken bis 5 pCt. Stärkere Kuxsſteigerungen erfuhren außerdem noch verſchiedene Spezialpapiere, wie Zellſtoff Waldhof(plus 3 pCt.), Wayß u. Freytag(plus 7 pt.) uſw. Von den Banken waren wieder Berliner Handelsgeſellſchaft ſtark verlangt und 4 pCt. höher, außer⸗ dem zogen Deutſche Bank um 2 pCt. an. Schiffahrtswerte anfangs faſt 3 pCt. höher, im Verlaufe gingen ſie aber auf die alten Kurſe zurück. Die Stimmung war ſpäter überhaupt etwas weicher. Deutſche Anleihen und ausländiſche Renten ſchloſſen ſich der Aufwärtsbewegung nur in geringem Umfange an. Auf dem Pfandbriefmarkt war dagegen die Stimmung lebhafter und feſter. Zum Schluß war die Tendenz erneut befeſtigt. Chemiſche Werte ſchloſſen mit 122,50. Der Geldmarkt war weiter leicht. Tägliches Geld 7 pCt., Monatsgeld 9,5—10,5 pCt. Berliner Wertpapierbörſe Jaortſetzung der Aufwärksbewegung Berlin, 16. Jan.(Drahtb.) Die heutige Samstagbörſe bot im Gegenſatz zu früher gut an⸗eregte Geſchäftstätigkeit und brachte eine Fortſetzung der Aufwärtsbewegung. Die Eröffnungskurſe wieſen durchweg Steigerungen von—3 pt., vereinzelt auch 4 pCt. auf faſt allen Märkten auf. Montan⸗ und Schiffahrtsmarkt, doch waren in letzterem die Aufſchläge nicht ſo bedeutend und gingen über 1 pet. nur bei Hamburg⸗Südamerika mit einer 2 proz. Beſſerung hinaus. Berliner Deviſen Ammlich 0 15.[ 8. 15[ G. 6[ B. 15 olland 168.66 16„08 168,69 169,11 Buenos⸗Aires.736.740 1,%½37./47 Bruüſſekk,„„ 19,04 19,08 19,05 14109 5 85,54 85.76 8⁰,46 8⁰• Danzig 80.81 81ʃ,01 80 81 81.01 Kop nhagen 104,57 104,83 104.39 104,65 Eſffaboeoen 855 27,325 21,335 21.38 Siocholm 112,36 112.64 112.31 112.57 Helungiors 10,55 10,59 10,55 10 59 Fin;:;:; 16,93 16,97 16,9•5 10 995 Londoeon 20.386 20 438 20.355 20 438 New⸗oik 4,195 4205.195 42.5 Mai, 15.70 15.74 15,855 15,895 Si 81 0⁵ 81. 5 81,035 81235 Spanien 89,40 59 54 59,41 59,55 Nan 7.851 1,855.868 1869 Konſtantinopel.21 2,22 2,21.22 Ro de Janeno.,633.635.629 6 681 Wien akkg 59,04 59.18 59 05 59,19 F 12.419 12.459 12.419 12,454 Jugoſlavien.41.43.41.43 Bud peſtt..87 5 89 5,87 5,89 Sefig,.915.925⁵ 2,84 9 85 Nihen 5,74.76 5,79 8781 —— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckereil Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim. E. 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den volitiſchen Teil Hans Alſred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für ommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willyh Müller: für Handelsnachrichten und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeicen: J. Bernbardt. SBitte denken Sle daran, daß der Brlefträger in diesen Tagen wegen Erneuetung der Postbezugs-Bestellung ſir den kommenden Monst vorspricht. Wir empfehlen unseren Bezlehern die Einlösung der Postbezugsquittung sogleich vorzunehmen damit unliebsame Unterbtechungen in der Lleferung vermieden werden können Neu- Bestellungen nehmen alle Post- anstaſten und die Eriefträger entgegen Saulslag, den 16. Janudr 19Ä8 Die Hauptrolle ſpielte wiederum der —— ——— CET———— Samskag. den 16. Jenudr 192 Mene Maanherwer Feitung Abead⸗Nusgabe] 2. Scte. Nr. 28 1 Gottesdienſt⸗Ordnung. ö Evangeliſche Gemeinde. Erinitatistirche: 880 Uhr Predigt, Vikar Schanbacher; 10 Uhr Pre⸗ diat. Pfarrer Noſt, 1 15 Uhr Kinderavttesdienſt. Vikar Schan⸗ bacher; 11.15 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Roſt. 221 Jungbuſchpfarrei: 11.15 Uhr Chriſtenſehre, Pfarrer 7 Konkordienkirche: 10 lhr Predigt, Pfarrer Maler: 44.15 Uhr Kin⸗ 8 lpt eent. Vikar Bach: 5 Chriſtenlehre, Pfarrer Maler; hr Predigt, Vikar Scharnberger. Bbriftnskirche: 10 Geh. Kirchenrat D. Klein: 11.15 Uhr „Lindergottesdienſt, Vikar Speck: 6 Uhr Predigt. dr Speck. edeuskirche: 10 Uhr Predigt, Landeskirchenrat Bender: 11 Uhr Aindergvatesdleng. Vikar n Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer alter: 6 Uhr digt, Vikar⸗Zahn. Dozanniskirche: 10 Ubr Prediat, Pfarrer Mayer: 11.15 Uhr Kinder⸗ eede Pfarrer 7 1 Chriſtenlehre Pfarrer ayer: 6 Predigt Vikar garn 5 Eutherkirche; 85 1 2 Urühgottesdienſt, Pfarrverwalter Fiedler, 10 Uhr Predigt, Pfarrverwalter Fiedler: 11 Uhr Kindergottes⸗ Hbienſt, Vikar Wölfle: 11 Uhr Eriſtenlehre Pfarrverwalter Fied⸗ ler und Pfarrer Dr. Lohmann;.15 Uhr Chriſtenlehre. Pfarr⸗ Rverwalter Fiedler und Pfarrer Dr. Lehmann; 6 Uhr Predigt, farrer Dr. Lehmann MMelauchthonkirche: 10 Uhr Predigt. Vikar Schrbder: 11 Uhr Kinder.⸗ gottesdienſt, Vikar Schröder: 6 Uhr Predigt Pfarrer Rothenhöfer. — Städt. Krankenbaus: 9 Uhr 1 77 5 Scheel. iefer. akoniſſe 8: 10.30 Uhr Prediat, Pfarrer —— 10 Ubr Predigtdottesdienſt, Vikar Mampel; 11 Uhr Ainderaottesdtenſt⸗ Vikar 4 7 800.15 Uhr Cbriſtenlehre für Künalinge, Vikar Mampel. Rafertal: uptaottesdienſt. Pfarrer Luber: 11.15 Ubr Kin⸗ e. Pfarrer Luger;.30 Uhr Chriſtenlehre für Mäd⸗ chen, Luger. WeiHinspiedte Mekaru;.45 Prebiat Pfarrer Jundt: 11 Uhr Kin⸗ derabttesdienſt der Nordpfarrei, Pfarrer Jundt: 1 Uhr Chri⸗ ſtenlebre Pflichtige der Nordpfarrei. Pfarrer Jundt inau:.30 Uhr Haupitoottesdienſt, Pfarrer Vath: 10.30 Chriſten⸗ kehre für Jünglinge Pfarrer Vath: 11.15 Uhr Kindergottesdienſt Pfarrer Vath Sandrpfen: Hauptabttesdient, Pfarrer Dürr: 10.48 Uhr Gpriſtenkebre 57— Dürr: 1180 Kindergottesdienſt, Vikar Bar⸗ tholomä: 7 Ußr Abendgottesdienſt, BVikar Bartholonä. Panfnskfrke Naaldhof:.30 ithr Hauptaott⸗sdienſt. Pfarrer Lemme: 10.45 Uhr Chriſtenlebre für Mädchen, Vikar Clormann; 11.15 Uhr Kinderagottesdienſt, Vikar Clormann. Wochengottesbienſte: Erinitatiskirche: Dienstag. den 19., abends 8 Uhr Andacht, Bikar Renferblenktrge: Donnerstag. ben 21. abends 8 Ußbr. Andacht, büöriltntieche: Alitkwoch den 20., abends 88 Ute, Andacht. Pfatrer e Mittwoch, den 20., abends.80 Uhr. Andacht, Lan t Bender. Hohanuterieihe: PDonnersiag. ben 21., abends 8 Uhr, Andacht Pfarrer Sauerbrunn. 8 irche: Mi„den 20., abends 8 Uhr, Andacht, Vikar Wölfle. ioch den 20., abends 8 Uhr, Bibelſtunde, thenhöfer. e ne den 21., abends 8 Uhr, Andacht, Vikar Matthänskirche Neckaran: Donnerstag. den 21., abends.50 Uhr, Abendaottesdienſt, Pfarrer Jundt. inan: Donnerstag, den 21., abends 8 Uhr, Andacht im Ge⸗ meindehaus, Vikar Haering. Pauluskirche Welödhof: Mittwoch, den 20., abends.30 Uhr, Andacht, im Konfirmandenſaal. Pfarrer Lemme. Evang.⸗Iluth. Gemeinde. Evang.⸗Iuth. Gemeinde(Diakoniſſenhauskapelle F 7. 29): Sonntag, nachm 5 Uhr. Predigt, Pfarrer Wagner. Vereiniate evangeliſche Gemeinſchaſten. Evang. Verein für iunere Miſſion[(Stadtmiſſion). K 2, 10; Schwetzingerſtr. 90; Stanitzſtr. 15; Fiſcherſtr. 31.(Neckarau). Sonntag 3 Uhr Monatsverſammlung, Donnerstag 8 Uhr: Bihel⸗ ſtunde. K 2, 10: Dienstag.30, Schwetzingerſtr. 90 und Stanitz. ſtraße 15. Dienstaa 5 Uhr: Frauenſtunde, 8 Uhr: Männer⸗Bibel⸗ beſprechung. Meerwieſenſtr 2 Sonntag und Freitag, Gerwigſtr. 12 Luzenberg) Sonntag und Dienstag 8 Uhr. Feudenheim Haupt⸗ ſtraße 72, Rheinau, Däniſcher Tiſch 23, Sonntag und Mittwoch, Waldhof(Kinderſchule) und Neckarſpitze(Kinderſchule) Freitag. Käfertal, Gemeindehaus, Sonntag und Sandhofen(Kinderſchule) Sonntaa 3 Uhr und Donnerstaa 8 Uhr: Verſammlung. Chriſtl. Verein junger Männer: K 2, 10, Schwetzingerſtr. 90. Sta⸗ mitzſtr. 15, Dienstaa 8 Uhr: Bibelbeſprechuna für Männer und junge Männer; Samstag 8 Uhr für funge Männer, Meerwieſen⸗ kraße 2. Dienstag, Sandhofen; Mittwoch Fiſcherſtr. 31(Neckarau) und Däniſcher Tiſch(Rbeinau) Samstag 8 Uhr Bibelſtunde. Chriſtl. Verein jſunger Mädchen.[Jungfrauenvereinl. K 2, Schwetzingerſtr. 90, Stamitzſtr. 15. Sonntag 5 Uhr Singen 6 Uhr Bibelſtunde. Mittwoch: Bibel⸗ und Gebetſtunde für Aeltere: Meerwieſenſtr. 2. Montag. Fiſcherſtr. 31 Sonntag, Sandhofen Mittwoch 8 Uhr, Feudenheim(Ob. Kinderſchule) und Rheinau (Däniſcher Tiſch) Sonntaa.30 Uhr: Bibelſtunde. Sonntagsſchule: K 2, 10. Schwetzingerſtraße 90, Stamitzſtr. 15, Meer- wieſenſtr. 2, 12. um 11 Uhr. Fiſcherſtr. 31 und Dä⸗ niſcher Tiſch um 1 Uhr. Verein für Jugendpfleae e. V.„Haus Salem“ K 4. 10. Sonntaa 4 Judendverein: abds. 8 Vortrag— Dienstag abends Gebetſtunde. — Mittwoch abends 8 Männerverein.— Donnerstaa nachm. 4 Frauenſtunde Gemeindehaus der Evang. Gemeiuſchaft 1J 3. 23. Sonntag..90 und .30 Uhr Predigt,. Prediger Kick. 11 Uhr Sonnatasſchule. Mitt⸗ woch—6 Uhr Relicionsunterricht, 8 Uhr Bibelſtunde. Donners⸗ tag.30 Uhr Frauenmiſſionsſtunde, 8 Uhr Jugendſtunde. Methodiſten-Kirche. Eben Ezerkirche, Angartenſtraße 26. Sonntga, 17. Jan., vorm..30: Prediat(Abendmahlsfeter) Superint. Jahnke. 11.15: Sonntags⸗ Schule. Dienstaz und Donnerstag je nachm. 3 Uhr: Bibelſtunde. Jugenöheim F 4. 8. Sonntag, vorm. 11 15: Sonntaas⸗Schule. Abends 8 Uhr:(ar. Saal) Geſang⸗Gottesdienſt.(Muſik, Chorgeſang, Pre⸗ diger⸗Quartett. Montag u. Freitag ſe aßends 8 Uhr: Evangeli. fationsverſammlungen mit Geſang eines Prediger⸗Quartetts und Vorträgen von Superint. Jahnke. Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche— Obere Pfarrei: Von 6 Uhr an Beichtgelegenheit; 55 Ube Frdmeſte⸗.45 hl. Meſſe:.30 Singmene mit Predigt; Generalkomm. der Marian. Jungfrauenkongr;.30 Kindergottes⸗ dienſt mit Predigt:.30 Uhr Hauptgottesdienſt mit Prediſt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenehre(.45 Chriſtenlehre für den 9. und 4. Jahragnz der Jungfrauen im Saale des Pfarrhauſes);.30 Herz Jeſu⸗Bruderſchaſtsandacht 10, Mampel. Nafertal: Donnerstag. den 21., abends.45 Luger. mit Segen. Uhr, Andacht. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei: Sonntag: 6 Frühmeſſe und Kommunkon der Jungſrauenkongregation: 8 Ubr Singmeſſe mit Predigt:.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt: 11 Kinder⸗ gottesdienſt mit Predigt: 2 Chriſtenlehre für die Mädchen;.89 Weihnachtsandacht. Hl. Geiſtpfarrei in Mannheim: Sonntag: 6 Beicht und bl. Meſſez 7 Frühmene: Generalkomm der Jungfrauenkongr.: 8 Singmeſſe mit Predigt; Generalkomm. des Agnesbundes;.30 Predigt und Hochamt; 11 hl. Mene mit Predigt: 2 Chriſtenlehre für die Jung⸗ frauen;.30 Krippenandacht und Opfergang der Kinder zur Krippe mit Anſprache. Liebfrauen⸗Pſarrei: Sonntag: 6 Beicht;.30 Frühmeſſe: 8 Singmeſſe mit Predigt; gemeinſame Kommunion der Jungfrauenkongr. und der ſchulpflichtigen Mädchen;.90 Predigt mit Amt: 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlelze für die Mädchen;.30 Herz Jeſu⸗ Andacht mit Segen. Kath. Bürgerhoſpital. Sonntag:.30 Singmeſſe mit Prebigt: 10 Gym⸗ naſiumsagottes dienſt. Hern Jefu⸗ktirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag: 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit: 7 hl. Meſſe; 8 Singmene und Predigt mit Bundes⸗ kommunion der Jünglinge; 930 Predigt und Amt: 11 Uhr Kin⸗ dergottesdienſt mit Prediet: 2 Chriſtenlehre für Jünglingez.30 Herz Jeſu⸗Andacht mit Segen. Bonifatiuskirche[Neckarſtadt⸗Oſt): Sonntag: von 6 an Beicht⸗ gelegenheit: 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt..30 Hoch⸗ amt mit Predigt: 11 Singmeſſe mit Prediat: 2 Chriſtenlehre für die FJünglinge:.30 Corporis Chriſti⸗Bruderſchaft. Joſef, Lindenhof: Sonntaa: 6 Uhr Beicht;.90 Frühmeſſe;.30 Generalkomm. der Jungſrauenkongr. und des Thereſtenbundes; .30 Singmeſſe mit Prediot; 10 Predigt mit Amt; 11.30 Sing⸗ meſſe mit Prediat: 2 Chriſtenlehre für die Mädchen:.30 Andacht für die hl. Weihnachtszeit Franziskuskirche Waldbof: Sonntga: 6 Beicht: 7 Kommunjonmeſſe mik Frühpredigt;.15 Amt mit Predigt in der Kapelle der Spiegel⸗ fabrik; 950 Amt und Predigt: 11 Singmeſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt und Sinomeſſe:.30 Chriſtenlehre für die Jünglinge und Beſper⸗ 7 Sontagsabendandacht mit Segen. Laurentiuskirche in Käfertal. Sonntag..30 Beicht: 7 Frümeſſe mit Monatskomm. f. d. Jungfrauenkongr.;.30 Schülergottes⸗ dienſt mit Predigt: 10 Predigt mit Amt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Herz Jeſu⸗Andacht mit Segen. Bartholomäuspfarrkirche Sandhoſen. Sonntag,.30 Beichte 7 Frühmeſſe..30 Schüleraottesdienſt mit Prediot; 10 Uhr Pre⸗ digt mit Amt:.30 Chriſtenlehre(Jungfrauen): Veſper. Peter⸗ und Paulskirche. Feudenheim. Sonntag,.30 Beichtz .30 Frübmeſſe:.30 Schüleragottesdienſt: 10 Hauptzottes dienſt: .30 Chriſtenlehre für die Mädchen; 2 Herz Mariä⸗Andacht. St. Antoninskirche Rheinau: Sonntao,.39 Beicht:.30 Frühmeſſe mit Monatskomm. der Kinder:.30 Hauptgottesdienſt, darnach Chriſtenſehre: 2 Andacht z. bl. Familie. Katholiſche Kirche Seckenheinm. Sonntaa,.30 Beicht;.30 Frühmeſſe mit Monatskomm., der Jungfrauen:.90 Hauptaottesdienſt; 12—1 Bücherel:.30 Chriſtenlehre für Jünglinge und Veſper, Chriſtengemeinſchafk. 7 Si. St. St. St. St. die ee Sonntag. 17. Januar, 10 Uhr. vorm. in „11, 21: Die Menſchenweihebandlung. Abends.15 Uhr im Hoſpiz F 4,—9: Bibelſtunde.„Die Offenbaruna des Johannes gehalten von Dr. Frieling, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft⸗ Montaa,.15 Uhr in L 4. 4: Offener Abend.— Die Beichte, Die Alt-Rafholiſche Gemeinde. Alt⸗ſtatholiſche Gemeinde(Schloßzirche). Sonntag. den 17. Januar⸗ Trauung. Alberf Siegel Klare Siegel geb. Selberf 61480 1 4, 25 SASA——————————ç— Zurück Dr. Levi Spezlalarzi fũr Haui- und Harnleiden Annhelm. H 1. 1/2 EmIʃs Tel. 3940 Tahnarzt Dr. Spilzer jch nehme heute meine Tätigkeilt wieder auf or.med. OscarKatz B L. 1. Emls bernspiechei 560. Nanrhehn N ————ñx Amtliche Bekanntmachungen Ortsvolizeiliche Vorſchrift über den Fuhrwerksverkehr in Seckenheim. Die unterm 2. Juni 1925 ausgeſprochene Wollziehbarkeitserklärung der ortorktdeilichen Vorſchrift über den Fuhrwerksverkehr in Seckenheim vom 16. Funi 1925 wurde durch Entſchließung des Herrn Landeskomminärs Mannheim v. 24. 12. 25 zurückgenommen. 15 Mannheim, den 11 Januar 1926. Badiſches Bezirksamt— Abt. V. Die Bekämpfung der Maul⸗ und Klauen⸗ U euche. Nachdem die Maul⸗ und Klauenſeuche in er Stadtgemeinde Laden bura weiter um ſich gegriffen hat, wird der ganze Ort mit jofortiger Wirkung zum Sperrgebiet er⸗ Elärt. 9 Maunßbeim, den 9. Januar 1928. adiſches Bezirksamt— Abt. IV. Die ortspoltzeiliche Vorſchrift über den Fuhrwerksverkehr in Edingen. Die unterm 2. Juni 1925 ausgeſprochene Vollziehbarkeitserklärung der ortspolizeilichen Vorſchrift über den Fuhrwerksverkehr in Edingen vom 7. Augzuſt 1924 wurde durch Entſchließung des Herrn Landeskommiſſärs annheim v. 24. 12. 25 zurückgenommen. 15 Maunkeim, den 11. Januar 1926. 0 Badiſches Bezirksamt— Abt. V. Handelsregister. An bas Handelsregiſter wurde beute ein⸗ getragen: 1. zur Firma„Dresdner Bank Filiale Mannbeim“ in Mannheim: Die Prokura des Emil Sacks iſt erloſchen. 2. zur Firma„Vereinigte Mannbeimer Spie⸗ gelfabriken Peter L. Co. und Friedrich Leh⸗ mann, Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim: Hein⸗ rich Scheufele iſt nicht mehr Vorſtandsmitglied. Die Generalrerſammlung v. 25 Auauſt 1925 846 75 Se des Grundkapitals auf 00 Rot. beſchloſſen 3. zur Firma„Kaltreutber& Münch, Ge⸗ ſellſchaft wit beſchränkter Haftung, Kunſthand⸗ lung“ iu Mannheim: Durch Beſchluß der Ge⸗ ſellſchasternerſammlung vom 13. März 1925 iſt die Gefellſchaft aufgelöſt. Die bisherigen Ge⸗ ſchäftsfübrer Friedrich Kaltreutber. Kaufmann, Mannbeim und Jyſtus Münch. Kaufmann, Mannßeim ſind Liquidatoren. Die Firma iſt krloſchen. 70 Maunheim, den 14. Jannar 1926. Amtägericht. e,— Zum Vereinsregiſter Band X. O. Z. Arde feute der Verein Geſellſchaft für ktene Muſik e..“ in Mannheim eingetragen. — Tüncherarbeiten— Herſchelbab U 8. Näßere Auskunft wird erteilt Rathaus N1. Zimmer 1834. wo Ausſchreibungsbedingungen, ſoweit vorrätig, gegen Erſtattung der Selbſt⸗ koſten erhältlich. Einreichungstermin für die Anoebote: Donnerstag. den 21. Januar 1926, vorm. 10 Uhr, Ratbaus N 1. Zimmer 124 Hechbauamt. 19 Arbeitsrergebung: Anſtreicherarbeiten an den eiſernen Dachbin⸗ dern uſw. im Betriebsbahnhof Colliniſtraße. Zur Submiſſion ſind zugelaſſen. Meiſter mit dem Anfangsbuchſtaben I. bis einſchließ⸗ lich S. Nähere Auskunft Rathaus N 1. Zim⸗ mer Nr. 119b, von—10 Uhr vorm. Aus⸗ ſchreibungsbedingungen, ſoweit vorrätig, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten im Rathaus NI1, Zimmer Nr. 122 erhältlich. Einreichungstermin für die Angebote: Frei: tag, den 22. Januar 1926, vorm. 9 Uhr, Rat⸗ baus N 1. Zimmer Nr. 124. NB. Für die am 15. 1. 1926 für das Her⸗ ſchelbad beiten kommen nur Meiſter mit den Anfangsbuchſtaben G bis einſchl K in Betracht. Hochbauamt. 5 Volksſchule Mannbeim. Die Anmeldung der auf Oſtern 1926 ſchul⸗ pflichtia werdenden Kinder zur Volksſchule findet am 18., 19. und 20. Januar 1926 je⸗ weils von 11 bis 12 Uhr in den einzelnen Schulhäuſern ſtatt Das Nähere iſt aus den Anſchlägen an den Plakatſäulen im hieſigen Rathaus(Durchgang) und den Gemeindeſekre⸗ tariaten der Vororte erſichtlich. 62. tliche Aufford⸗ iebhof⸗ e Im Mannheimer Hauptfriebbof gelanet im 5. Teil die 3. Abteilung, enthaltend die Gräber der in der Zeit vom 22. Dez. 1902 pis 6. Auli 1903 verſtorbenen Erwachſenen zur Umprabung. 17 Gegen Entrichtung der Gebühr von 50.— NM. bleibt ein Grab auf eine weitere 20fäbriae Ruhezeit beſteben: Anträge ſind bi⸗ läneſtens 10. März 1926 beim Fri⸗dhofamt⸗ — Natbaus N 1 Zimmer 13— zu ſtellen; ſvä⸗ ter einkommende Auträge werden nicht be⸗ rückſichtigt. Denkmäler mit Fundamenten. Einfaſſungen und Pflanzungen auf Gräbern, deren Erhaltung nicht beantragt wird. ſind bis ſpäteſtens 15. März 1926 zu entfernen: nach Ablauf dieſer Friſt wird der Friedhofaus⸗ ſchuß über die nicht entfernten Materialien geeianete Verfüguna treffen. Das Gräberſeld, in dem die in der Zeit vom 9. November 1901 bis 22. Dezember 1902 nerſtorbenen Erwachſenen heigeſetzt ſind ge⸗ lanat erſt ſpäterhin zur Ausſchreibung und Umare-kFung. Die Erd⸗. Beton⸗ und Maurerarbeſten für das Kompreſſoren⸗ u. Ubrenhaus II im Gas⸗ werk Luzenbera ſollen an einen in Mannheim anſäſſigen Unternehmer vergeben werden. Snd botsrordrucke und Präne, die bei den Slädt. Waſſer-, Gas⸗ und Elektr.⸗Werken, K 7, Zim⸗ mer 315, zum Preiſe von 3/ aboegeben wer⸗ den, ſind ausgeküllt, verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen, bis 1. Februar 1926 rorm. 11 Uhr in der Regiſtratur Zimmer 502 abzuceben. 48. Submiſſinnseröffnung zu gleichem Zeitpunkt eden der rt 8 irektion der 5. Direkti Kialie:s ertz, G. u. Elek⸗ Die Glaſerarbeiten für das Betriebsge⸗ nzude im 2. Waſſerwerk Rheinan der Sfoadt Mannßeim(2 Laſe) ſollen an in Mannbeim anſäſſiae Unternebmer rergeben werden. An⸗ cehotsvaydeucke, di⸗ bei den Stödt. Waſſer⸗ Gas⸗ und Elektr.⸗Werken. K 7, Zimmer 315 zum Preiſe von 1% abgegeben werden, ſind ausgefüllt, verſchloſſen und mit entſyrechender Aufſchrift verſehen, bis 28. Januar 1926 vorm. 11 Uhr in der Regiſtratur, Zimmer 502 abzu⸗ gohen. 46 Submiſſſonseröffnung zu aleichem Zeitpunkt. Zimmer 214. Mannheim, den 14. Nanuar 1296 Amtsgericht. 7¹ Direktion ber Stadt n⸗r, Gas⸗ und Flektrizitäts⸗Werke 2 ausgeſchriebenen Tüncherar⸗ Fs N 8 I JS dl 92 NA* NW. N N 0 N INRRAND 28 2———— Veitreter: Adolt Jäger, Heidelderg, Zühringersnaße 3, Telephon 1054. 3Z3Z32CCCCC Letzte Aufforderung Wer Relchsanlelhen(Kriegsanleihen) Jaaipramen-Anleien oder Jom feich Abemommene Länder-Aulelden der Städtischen Sparkasse Mannheim zur Aufbewahrung übergeben hat, der melde seine Altbesitz- Rechte in der Reihen- tolge, wie sie in der Bekanntmachung vom 13. und 17. Dezember.] in allen Tages. zeitungen festgeset worden ist, während der üblichen Geschäftsstunden persönlich an den Schaltern unserer Wertpapiere-Abteilung an. Vordrucke liegen dort bereit. Schrifi- liche Anträge sind zwecklos. Wir fordern unsere Hinterleger hiermit letztmals auf, ihre Anträge rechtzeitig und nur persönlich an unseren Schaltern zu stellen. Sämtliche in ihrem Besitze befind- lichen Depotschemesind mitzubringen. Wertpapiere(Kriegs- etc. Anleihen), die verspätet anz emeſdet werden, müssen wir als Neubesltz betrachten, Da eine gesetzliche Verlängerung der Anmeldefrist als ausgeschlossen gilt, so sind wir gezwungen, als Schlußtag jür die Ent- gegennaihme von Aufwertungsanträgen den 15. Februar 1926 hiermit endeültig festzusetzen. Im Interesse einer glatten Abwicklung der Aufwertungsgeschäfte empfehlen wir unseren Hinterlegern, die frühen Vormittags- stunden ab 8 Uhr zur Antragstellung zu benützen 5 53 Eine besondere Aufforderung an unsere Hinterleger erfolgt nicht mehr. Mannheim, 9 Januar 1926. Städt. Sparkasse. Tadlote 5nische boselschaft Manpheim k.. (Vereinigung der Vunkfreu- de) Am Montag, den 18. ds. Mts., 81 Uhr, abends wird Herr Or. Pechau, im Saale 13 der Ingen ieurschule einen Vortrag über „Empfänger ohne Hochantenne“ Erklärung und Vorführungen halten. Gäste willkommen. Weiterhin henachrichtigen wir unsere Mitglieder, daß die Ausstellung selbst- gebauter Apparate u. Empfangsanlagen an- fangs März stattfinden wird. 1479 Der Vorstand. Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe mit gemeinſamer vorm. 10 Uhr, deutſches Amt mit Predigt FF dwedrpg oeden wennt betert J Ailüche erokkenckante! ger Jtatumende 2 10 Arbeltsvergebung. Vortra9 von Dr. Ludw¾ig Kauimann-NMiinchen uam Montag 18. Januar nachm 3 Uhr — Wiederholung abends 8 Uhr— Im alten Rathaussaal: Mie erhält szchdderau 1 Ung und Sdiön Die Verjungungsmethoden und die Möglichkeiten ihrer Anwendung. — Verhütung und Behebung von Krähentüben, Falten, Runzein sowie des Vvorzeitig geaeiſen Aussehens.— Korpulenz und Mageikeit.— Wie der Haarausfall bekämpft und schönes volles Haar erzielt wid.— Enthülung kosmeſischer Geheimnisse Anleitung zur mühelosen Selbstbereitung Individuell ange- paßter Schönheitsmutel! Hautctemes. Haatwäsdei, Mundwss 2, Mitel gegen dommerspiosden. Nasenröte.'ios beulen, zur Haat⸗ trbung Enthaarungsmittel u v. a- W ie man ein vorzügliches nölnisch Wassei leicht herstelli usw. 1112 We spart die rrau ohne zu entbenren Prakusche Winke iür das tägliche Leben, um der Geldknapphelt wu ksam zu begegnen. ccein Retlame. Vortragl Kein Verkauf von Präparaton! Eintritt 1 Mark elnschl. Steuer. neeenmuemu neeneueenebeeebeeeneemg 8 priyat-Vorschule Schwar M 3, 10 GA Vvolks. 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Claues Mannheim, O, 174(KRunschaus) Emi5 Feinsprecnher 1110 Sptechstunden: 11.12½ Uhr,-5 Uhr, amsiug nur 11-12 Uhr ——— Zur gefälligen Beachlungl Gemäß den Beschlũssen des Vereins südwestdeuischer Teitungs-Verleger sind die Zeuungen gehalten: Sesgꝛ 1. Kurze Hluweise im tredaktionellen Teile des Blattes auf Veraustaltungen von Veremen(auch Sportklubs), ebenso Vorträge und Vorstellungen aller Art nur in Verbindung mit einer Anzeige am Tage oder Voriage des Stattfndens der Ver- anstaltung aufzunehmen Diese kurzen Hinwe se dürfen keine Angabe über Einntrittsgeid, Karten- verkauf usw. enthalten. Ausnahmen finden nur statt bei Veranstaltungen von nationaler, releiöser und kuitureller Bedeutung, und wenn es sich um Wohltatigkeits Veranstaltungen handelt. 2. E nsendungen von Behörden zwecks Umgehung des Anteigenteils abzulehnen. 3. Jede direk'e oder versteckte Oeschäftsreklame im tedaktionellen Te le abzulehnen. Zur Vermeidung von Auseinandersetzungen mit dem Personal unserer Oe chäftssteile un i der ↄchrittlei ung bitten wir unsere Leser von d esen Grund- sätzen Kenntnis zu nehmen und wei ergehende Wuünsche, deren Ertüllung uns unmöglich ist,.cht zu àußern. Neue Mannheimer Zeitung. Nene Mannhermer Jeſtuns Rbend⸗Nusgabe) g. Selte. Ar. 28 18— ngeb. un K. 84 A 5 .5 Seigaluf. 94%80 le 12—1 108— desseres frädlein chin 20 Jahre olt. wünſcht mit beſten Zeugniſſen, in der ſeineren ſucht Eadn 700 Aus⸗ Kae Gatel vervollſtändig., mafe od. 0. Angebote evll. 0 2 n er H. V. 29, an die unter J. C. 27 an die Leſdeſtinel 21401 Gescgsilele 1469 Samstag, den 18. Januar 1926 ffene Stel EA Elektrotechnische Sperfalfabrik hat dis EaneraL-Hertretang GEventl. Alleinvertrieb) für den Bezirk Baden und Pfalz zu vergeben. 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Ein liohes, lustiges Ma chenspiel mit Volksliedein in 5 Bilden von flemich Römet Musik von ve,schiedenen Komponisten In Szene gesetzt on Johannes tHeinz Musikalische Le ung: Karl Klauß Kinder-Iänze von Dr Lida Wolkowa Anlang 2 Uht, Ende gegen 4½ Uni e 18sonen: Der König Katl Neumann-Hoditz — Kön'gstochter tivra Eidmann Das tapiele Schneiderlein Frtz Linn Die Mustrau Elise de Lank Eimn schwaszhaartger Niese joset Renkert Eim tothaaliger Riese Johannes ſleinz Das k eine fäslein Ka ola Behiens Die Hexe Julie Sanden Dei Bär Einst angheinz Dei Pr nz aus dem Coldlande Parden Dei Hausmeister Han Godeck e Gaugi weiter 5 iy Bugel Diute. fetter Geog höhler Viel ter riariy Bender Tiere des Waldes, ve, kle ne Mohren Bud Die Riesenlagd; Dintes Züd: Das Rät-el- raten. Vie ies Zud Das flexenb aten; Fün ies Bud: Der lanz der Gäste beim Hochzeitslesie Spielwolt Hany cender Pause nach dem druten silde Sonntak. deu 17. Jan. 1926 Vorstelluns Nr 158 Miete F. Ne 19 BVB Nr 568—574, 627—631, 2201—2239, 8856—3750, 4121—4135. EV6 N. 835— 851, 2001—2010, 38151—3181. Die Bacchantinu u des Euripides Beaibenung Berihold Viettel Mustk Einst Toch in Scene gesetzi u. künstl. Gesamlenung: Herm. Wiach Mustkal Lenung: Aitnut Kosenstein Bühnenbild: Heinz Grete Techniscne Eimichiung: Wanher Unruh Anfang 8 Uhr Ende 10 Uhr Petsonen: Dionysos in Menschengestalt Wiliy Birgel Penineus. Köntg von Theben Rudoſf Witigen Asave, sene Mutter Maiie Andot Kadmos, der Günder Thebens, deren Vater Johannes Heinz Tetestas, der blinde Sener Wünelm Kolmat Ein tli. ie Eugen Abeier Raimund janutschek Kato a Beniens Dienei des Pentheus Die asiatischen tHledw'g llie Bacchantinnen als e n Geloige des Dionysos Alice Droſer Maltha Holz Leilung der Tänze Dr Lida Wolkowa. die auch das Solo lanzt.— Spielwart: Harty Bender Reues Theater im Rosengarten Vorstellung Mt. 67 Sonuntag. den 17. Jauuar 19208 BVB N1. 5001—5010, 5096—5100, 5131— 5250 5301—5350 5442—5625, 5761—5915, 6815—60825 6841— 6845, 6921—6925, 7001—7063, 7080—7141. 7176—7180, 8321—8325 9501—9595 9605—9639, 9680—9685, 10001—10015. FVB. dur 704—741, 911— 924, 965—1000, 1292—1300, 1594—1600, 1739—1750, 2501—2503. 3101—3115, 8201—3250, 4101—4113. Zum ersten Male: Das weiße Kätzehen Lustspiel der Eifersucht in einem Vorspiel 12 und Ak en von F Walther.— in Szene gesetzt von Pe er Stanc Antang 71½ Uhr 4—42 gegen 10 Uht Person Katharina II., Kaiserin v. Ruß and Euvs ra Erdmann Fürstur g6r Grigorjewüsch Orlow, Generaladj ant der&a serin losef Rentert Oraf änn, Oroßkanzler Hars Godeck Furs 8 anislaus Ponistowsk! Albert Parsen ürstin Söfia(Ssou a, aschkow. Tle dameu Freundin der Kniserin.ene Blankenfeld Tep owid Gehe msekkretd. Kaiserin Fritz Lirn Oabrie, Tan-· er in a d. kais. ital. Oper Liliy Eisenlohr Der olizeime ster v. Pe ersburg Köhier. Pompon, Hotfriseur Qustav Rud. 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