1 an annseee ee — aae eee * — Monkag, 18. Januar Bezugspreuſe: In Naumbeim und Urmgermng ſel das Haus oder durch die Poſt monatlich..50 enne Beſtengels. Bei eventl. Aenderung der nurischaltlichen Vergaliniſſe Nachſorderung vorbehalten, Poſiſchecktonte Ar. 17590 Karisrube.— Hauptgeſchäftsſtelle E 8. 2.— Geſchäfts ⸗Nebenſtellen Waldhoſſtraße 6. Schwepiagge⸗ ſtraße 24. Meerfeldſtraze 11.— Telegtamm Seneralanzeiger Mannderm. Erſcheint wöchentl. zwöl—8 Fernſprech⸗ Anichlüne Nr. 7941. 7942. 7928, 7944 u. 7945. Veilagen: Sport und Spiel—Aus Seit und Morgen⸗Ausgabe Das zweite Kabinett Luther wer iſts Die Erörzerungen zwiſchen dem mit der Bildung einer neukraben Regierung der Mitte beauftragten Reichskanzler Dr. Luther und den 2 eter„Zentrumspartei, der Deutſchen Volkspartei, der Deut⸗ ſcen Dane Partel und der Bayeriſchen Volkspartel ſind am Samstag nachmittag zu Ende geführt worden. Der Neceeen wird, ſo heißt es in einer am Samstag ausgegebenen a 10 ich 35 Exklärung, am Sonntag vormittag dem Reichsprüſt enten richt erſtatten und die Beſprechungen mit den einzelnen 72 h0⸗ keiten fortſetzen. Es darf damit gerechnet werden, daß im Laufe des Montag ſämtliche vorliegen. 5 65 neue Kabinett wird ſich vorausſichtlich folgender⸗ maßen zuſammenſetzen: Reichskanzler Dr. Luther, Reichsminiſter des Innern Dr. Koch(Dem.), Reichsminiſter des Auswärtigen Or. Streſemann(.B..), Reichsfinanzminiſter Dr. Rei n dold (Dem.), Reichswirtſchaftsminiſter Direktor Bürgers(.), Reichs⸗ arbeitsminiſter Dr' Brauns(.). Reichsjuſtizminiſter und Miniſter für die beſetzten Gebiete Marx(.). Reichsverkehrsminiſter Dr. Krohne(D. B..), Reichsernährungsminiſter Abgeordneter Hepp (D. V..), Reichspoſtminiſter Stingl(D. V..), Reichswehrminiſter Dr. Geßler. Das Zentrum iſt alſo mit drei Mitgliedern in dem neuen Kabi⸗ nett vertreten, ebenſo die Deutſche Volkspartet, die Demokraten mit zwei, die Vayeriſche Volkspartei mit einem Mitglied. Die Liſte der Miniſter ſteht jedoch noch nicht endgülteg ſeſt. vorſtellung vorausſichtlich Mitte zieſer Woche Fberlin. 17. Jan.(Von unſerem Berliner Bürd.) Das neue Reichskabinett hal ſich endlich dem Schoße der Parieien entrungen. Noch iſt zwar, um m Bilde zu bleiben, die Anmeldung beim Standes⸗ amt nicht erfolgt. Es iſt auch möglich daß das Meugeborene etwas anders ausſchauen wird, als man es ſich am Samstag vocktellle ber. es ſich um die Mitte der Woche wird. präſentieren Sien 12 noch ernſthaft bezweifelt. Die Wehen waren diesmal beſonders guälend und ihr Anblick, da alles ſich auf offenem Markt vollzog, unerfreulich, mitunter ſchlechthin niederziehend. Aber i jeder leſen kann, Parlament und Parteien trugen, wie man jetzt wieder leſ ö wirklich allein vie Schuld? Es iſt zwar mehrfach geſagt wor 5 daß die Art, wie Herr Dr. Luther. die Miniſterausleſe tagelang den Parteien überließ, um ihnen auf den Wochenſchluß ſo ein Ultimatum zu ſtellen, notwendig alle Eiferſucht wecken wuß e, 5 denen— derlei ſoll vorkammen— die Fraktionen beherrſcht ſind, auch da, wo es ſich um Geſinnungsgenoſſen und Jrarnendeen handelt. Das entſprach ſo wenig der ſonſt an ihm beo—5 0 tnergie und ſcharf zupackenden Weſensart, daß man 5550 und ſchon auf den Gedanken kam, dem Kanzler ſei es 8 mi dem parlamentariſchen Kabinett der Mitte. Er wolle die Dinge nur erſt ſich recht toilaufen laſſen, um mit einem Miuſter a,—— es ihm urſprünglich wohl vorgeſchwebt haben mochte, von 1— Perſönlichkeiten oder Köpfen die Flagge pfleg— niemals den Inhalt zu geben— auf dem Plan zu der Verdacht war, wir geben zu, unbegründet. Deshalb 151 och nicht abzuſtreiten ſein, daß auch der Konzler ſelbſt, da er wan dalen. ſein zweites oder richtiger ſein drittes Kabinett zuſammenzuſtellen, falſche Wege eingeſchlagen hat. 2 925 Und dann die Preſſe, hauptſächlich die hauptſtädtiſche Preſſe. Am Sonntag heißt die„Kreuzzeitung“ das in den Umriſſen ſich abzeichnende neue Kabinett eines der„verkapptengro be n Koalition“ und kündigt ihm friſchweg allerſchärfſte Oppoſition an. Die„Rote Fahne“ aber deklamiert von einem Kabinett der„ausgeſprochenen und geheimen Monarchiſten“. Das ſind ein paar beſonders kraſſe Beiſpiele. Doch auch was man die ganze Woche über zweimal am Tage an Verdrehungen und be⸗ müßten Tendenzmeldungen aufgetiſcht bekam, war nur zu ſehr dazu angetan(und darauf berechnet) die Waſſer zu trüben, die Gemüter zu verwirren und die ohnehin leicht Nervöſen beim Geſchäft der Regierungsbildung zu ſtören. N 1 Diabei wird, wer die Dinge ſieht, wie ſie ſind, bekennen müſſen, daß die Miniſterliſte, auf die man vorläufig ſich geelnigt hat, un⸗ befangener Prüfung durchaus ſtandhält. In Herrn Koch würde nach den Dilletantismen des Herrn Schiele wieder ein erprobter und erfahrener Verwaltungsfachmann in das Reichsminiſterium einziehen. Herr Dr. Peter Reinhold, den Herr Dr. Luther ſchon vor einem Jahre gern. in ſein Kabinett geladen hätte, iſt noch jung, kaum 38 Dahre, aber er iſt ein ſehr kultivierter Herr von reicher und umfaſſender Bildung und hat in ſeinem engeren ſächſiſchen Be⸗ ürk bereits erwieſen, daß er die öffentlichen Finanzen ſorglich zu hetrauen vermag, ahne die privaten, die dieſe ſpeiſen müſſen, ſis. laliſch zu erſchöpfen. Herr Bürger, den das Zentrum ſtellen will, zählt zu den anerkannten deutſchen Wirtſchaftlern und auch von Herrn Hepp, dem künftigen Ernährungsminiſter, wird doch wohl zu ſagen ſein: Kein unbeträchtlicher Mann. Es iſt vielleicht ein Schönheitsfehler, daß der volksparteiliche Hepp Präſident des Land⸗ bundes iſt, aber man wird in ſo jungen Jahren, wenn man aus kei⸗ ner Familie des preußiſchen Oſtens ſtammt, nicht Nachfolger der Wangenheim und Röſicke, wenn man nicht über mancherlei Meriten verfügt. Wo ſeine perſönlichen Anſchauungen in dem einen oder anderen Falle zu weit nach rechts ausbiegen ſollten, wird das Ge⸗ ſamtkabinett mühelos das Gleichgewicht herſtellen können. Der Nepublik und der Verfaſſung drohen in dieſem Kabinett zeine Gefohr. Die Waoffen ſind, wie wir bei ſtußeniſchen Bierſtan⸗ h dalen zu erktären pflegten, gut und leicht. Grundlagen für die endgültige Entſcheidung Im übrigen hat die„Germania“ recht, wenn ſie den über⸗ eifrigen Kritikern rät, erſt einmal die Politik des neuen Kabinetts abzuwarten. Nach dem Scheitern der großen Koalition gäbe es keine Regierung, die reſtlos zu befriedigen vermöchte. Der frühere badiſche Miniſter Hermann Dietrich meint zwar in einem Leitaufſatz des „Berliner Tageblattes“: Bei einer verſtändigen Zuſammenarbeit hätte die große Koalitionsregierung ſich bis zu den nächſten Wahlen behaupten können, aber das iſt der irreale hypothetiſche Fall. Darin liegt ja eben das ganze Weh und Ach des Reichstages und vielleicht des deutſchen Parlamentarismus, daß die Leute zu einer„verſtändi⸗ gen Zuſammenarbeit“ nicht, wenigſtens noch nicht, zu bringen ſind. Das kann ſich ändern und wird ſich hoffentlich ändern, wenn erſt alle die perwegenen„dumpfen und unklaren gärenden Impulſe dieſer letzten wüſten Fahre abgeklungen ſind. Heute aber, wo die furchtbare wirtſchaftliche Not die Sinne aufpeitſcht, ſind wir noch nicht ſo weit Man bat in dieſer Woche viel auf die Sozialdemokratie geſcholten, daß ſie der großen Koalitiom ſich verſagte und wir haben, um Diſzi⸗ plin zu üben, bisweilen mitgeſcholten. Jetzt, wo die Epiſode ab⸗ geſchloſſen iſt, wird man doch wohl ſagen dürfen, vielleicht war die Sozialdemokratie garnicht ſo ſchlecht beraten, zum' mindeſten von keinem ganz unrichtigen Inſtifikt geführt, da ſie ſich in dem Chaos der brodelnden Zeit den bürgerlichen Gruppen nicht verbinden wollte. Es wäre nicht gegangen. Das Band hätte nicht gehalten und ein vor⸗ ſchneller Bruch hätte der Idee der großen Koalition mehr geſchadet als die jetzige Entwicklung. Nun bleibk die große Koalition — auch der„Vorwärts“ bekennt ſich in einem erfpeulicherweiſe ruhigen Aufſatz zu dieſer Auffaſſung— aufgeſpart für kom⸗ mende Möglichkeiten. Und die Lebensdauer des neuen Kabinetts der Mitte? Manche meinen, ſie würde nur eſne kurze ſein. Das zweite Kabinett Luther hätte lediglich die Beſtünmungen der Fürſtenabfin⸗ dung zu regeln und den Eintritt Deutſchlands in den Völker⸗ pünd einzuleiten, dann würde es von der Bühne verſchwinden oder in der einen oder andexen Form Geſicht und Geſtalt verändern. Vielleicht, nielleicht auch nicht. Bisweilen kommen auch die Schmüch⸗ tigen und Schwächlichen zu ihren Tagen. Leg ge*5———— Ein Seſetzentwurf über Fürſtenenteignung Der Ausſchuß zur Durchführung des Volksentſcheids für ent ⸗ ſchädigungsloſe Enteignung der Fürſten hat die zur Durchführung des Volkshegehrens erforderlichen Maßnahmen eingeleitet uird den⸗ Reichsminiſterium des Innern einen Geſetzentwurf über die Enteignung der früheren Fürſtenhäuſer eingereicht, der auf Grund des Artikels 158 der Reichsverfaſſung beſtimmen ſoll. das Geſamtvermögen der Fürſten, die bis zum Jahre 1918 in einem der deutſchen Länder regiert haben, ſovie das Geſamtvermögen ihrer Familien und Familienangehörigen zum Wohl der Allge⸗ meinheit ohne Entſchädigung zu enteignen. Das Kapitalpermögen ſoll in das Eigenkum des Reiches übergehen und das übrige Ver ⸗ mögen, insbeſondere die landwixtſchoftlichen Güter, Forſten und Bergiwerke, ſollen Eigentum des Lanbes ſverden, in dem das be⸗ treffende Fürſtenhaus bis zu ſeiner Abſetzung regiert hat. Nach Artikel 2 des Geſetzentwurfes ſoll das Kapitalvermögen zur Er⸗ höhung der Fürſorgeleiſtung für Hilfsbedürftige, beſonders für Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene Verwendung finden. der Kleinbauern, Pichter und Landwirte Verwendung finden und die Schlöſſer, Wohnhäuſer und ſonſtigen Gebäude ſollen für all⸗ gemeine Wohlfahrts⸗ und Erziehungszwecke, insbeſondere zur Er⸗ richtung von Geneſungs⸗ und Erholungsheimen und Erziehungs⸗ anſtalten verwendet werden. Alle Verfügungen einſchließlich der Hypothekenbelaſtung und Eintragungen, die bisher bezüglich der durch Vergleichsurteil oder Vertrag uſw. getroffen wurden, ſollen für nichtig erklärt werden. Der Ausſchuß richtet ferner einen Appell an die Bevölkeung, ihn bei der Durchführung des Volks⸗ begehrens, das die Einleitung zum Volksentſcheid bildet, tatkräftig zu unterſtützen. 5 Die Sozialdemotratie für den Volksentſcheid Wie der„Vorwärts“ mitteilt, hat der Parteivorſtand der So⸗ zialdemokratiſchen Partei Deutſchlnads beſchloſſen, dem am Diens⸗ tag zuſammentretenden Parteiausſchuß vorzuſchlagen, die organz⸗ ſatoriſche Vorbereitung für einen Volksentſcheid über die Fürſtenabfindung zu treffen. Der Beſchtuß des Partei⸗ vorſtandes ſei unter dem Eindruck der Tatſache geſaßt, daß nach der bisherigen Entwicklung der Dinge wenig Ausſicht beſtehe, im Reichstag eine dem Rechtsempfinden des Volkes einigermaßen entſprechende Löſung zu erzielen. der Ruf nach Wohnungen Im Relchskag iſt ein Antrag Fehrenbach(.) eingegangen, der 1 ie Reichsregierung erſucht, ſofort gegebenenfalls in Anwendung des Artikels 10, 4 der Reichsverfaſſung Maßnahmen zu treffen, die die Wiederaufnahme der Bautätigkeit, namentlich von Neubauwohnungen, mit Eintritt der für die Bautätigkit günſtigen Jahreszeit in vollem Umfang zu ermöglichen und gleichzeitig Vor⸗ ſchläge zu machen, welche die Finanzlerung der zur Beſeitigung der dringendſten Wahnungsnot erforderlichen Anzahl von Neubauwoh⸗ nungen ſicherſtellen. Der Grenzbverkehr Deutſchland—Dänemark. Aus Kopenhagen wird gemeldet, daß deutſchen Vorſchla 52 5 15 ebung des Biſumzwanges zwiſchen Deufſchland und 4Dänemark grundſätzlich zugeſtiramt hat. Die landwirtſchaftlichen Güter ſollen zur Linderung der Landnot zu enteignenden Fürſtenvermögen nach dem 1. November 1918 Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 27 Anzeigenpreiſe nach Tarth bei Berauszapiung pro eimp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.⸗ M. Reklam, —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Unzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Aus gaben wird leine Veramwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streits. Beirlebsſtörungen ulw. berechtigen zu leinen Exſaß⸗ anſprüchen jür ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge dutch Fernſprecher ohne Gewäbr.— Gerichtsſtand Mannheirg, Leben Mannheimer Frauen-Seitung. Unterhalkungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Elee Soll und Haben im Lichte des 18. Januars Von Oberſchulrat Geheimrat Dr. Runkel, M. d. R. Jeder große nationale Gedenktag zwingt zu einem Rückblick und verpflichtet zu einer Nachprüfung des Erſtrebten und des Ge⸗ wordenen und damit zu einem Vergleich zwiſchen dem nationalen Soll und Haben eines Volkes. So erſt recht der 18. Januar das deutſche Volk. An jenem denkwürdigen Reichsgründungstage in Verſaflles wurde für das junge Deutſchland ein neues Haupt⸗ und Lebenshuch aufgelegt. Groß und verheißungsvoll waren darin die Sollkonten. Sie umfaßten das geſamte Hoffen des idealiſtiſchen Deutſchlands auf innere und äußere Lebensentfaltung. Und das mit Rechtl Deus ſie gründeten ſich auf all das ſtarke deutſche Können auf allen Lebensgebieten. Außenpolitiſch füllt ſich auch das Haben⸗ konto ſtelig mit nationalen Werten. Solange die erfolgreichs politiſche Arbeit in den Händen ſeines großen und bewährten erſten Kanzlers Bismarck lag. Unter ihm erlangte das neue Deutſchland bald die Weltmachtſtellung, die ihm ſeiner großen wirtſchaftlichen und politiſchen Tüchtigkeit nach zukam. Jeder weitere 18. Jannar wurde damals zu einem nationalen Erntetag. Bis nach dem leidvollen Ab⸗ gang Bismarcks dann auch hier das wirkliche außenpolitſiche Haben hinter dem politiſchen Soll immer mehr zurückblieb und zuletzt, nach der allmählichen politiſchen Einkreiſung und dem daraus entſtel enden Krieg mit dem Gewaltfrieden von Verſailles dieſes früher ſo glang⸗ volle Konto ganz leer blieb. Deulſchlands außenpolitiſcher Einfluß war damit zunächſt ausgeſchallet. Vielleicht hatte der erſte Kanzler ſelbſt in ſeinem eigenen Kraftbewußtſein bei ſeiner einzigartigen Arbeitsleiſtung die ganze Außenarbeit zu ſehr auf ſeine Perſon ein⸗ geſtellt u. es unterlaſſen, einen ſelbſtändigen bewußt verantwortlichen Nachwuchs heranzuziehen. Vor allem aber war nicht erreicht wor⸗ den, daß das deutſche Volk ſelbſt in ſeiner Geſamtheit Träger des deutſchen Gedankens wurde und damit durchdrungen von ſenem Ein⸗ heitswillen zur nationalen Selbſtbehauptung, ohne den eine Nation ſich auf die Dauer nicht behaupten kann. Denn, um in einem ſeiner Bilder zu bleiben: Ein Volk muß, um reiten zu können, auch reiten gelernt haben. Gewiß zeigte das nationale Leben des deutſchen Volkes auch nach Bismarcks Entlaſſung noch glanzvolle Höhepunkte, aber es war viel Selbſttäuſchung dabei und Rauſch⸗Stimmung, aus der heraus ſie gefeiert wurden. Kein ſeeliſches Erleben des Geſamt⸗ valkes, das nur da iſt, wo Eigenleben und Volksleben innerlich ner⸗ quickt ſind, wo nationale Ausgeſtaltung des politiſchen Lebens von dem einheitlich eingeſtellten Volksbewußtſein getragen wird und nicht von einzelnen Führern. Auch das wirtſchaftliche Habenkonto füllte ſich raſch mit Werten aus in einem Ausmaße, wie es noch kein Volk bis dahin erlebt hatte. Für deutſchen Unternehmergeiſt gab es kein Hinder⸗ nis und keine Hemmungen. Deutſchland erlebte in Kürze eine wirt⸗ ſchaftlche Welteroberung ohnegleichen. Aber gerade dieſer wirt⸗ ſchaftliche Aufſchwung höhlte die deutſche Seele aus. Die hohen kulturellen Ideale, die zur deutſchen Reichseinheit führten und die das geſamte nationale Leben mit all ſeinen Auswirkungen vom Ge⸗ ſamtvolke getragen wiſſen wollten, blieben unerfüllt. Die ſich über⸗ ſtürzende materielle Entwicklung hob zwar einzelne Führer auf Teilgebieten heraus, ſchuf aber im Gegenſatz dazu die Maſſe, die nun, aller Ideale bar, ſich von ihrem Triebkeben leiten und be⸗ ſtimmen ließ, die ſich dann immer mehr von eben dieſer Wirks ſchaft als werteſchaffender Teil innerlich loslöſte und ſich in Gegen⸗ ſatz zu den Wirtſchaftsträgern ſelbſt ſtellte und ſo den unſeligen Kampf zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer heraufbeſchwor, der einen großen Teil der Volkskraft lahmlegte und ſo an ſeinem Teil mit dazu beitrug, daß Deutſchland im Weltkriege ſeine Widerſtands⸗ kraft verlor und ſchließlich auch zur wirtſchaftlichen Veute ſeiner Feinde wurde. 5 Die Schuld iſt beiderſeitig. Es fehlte hüben und drüben das Verſtändnis für das ſeeliſche Volksproblem, es fehlte die Einſicht, daß wirklicher ſozialer Ausgleich nicht ein Kompromiß über Lohn⸗ und Arbeitsfragen iſt, oder durch einzelne geſetzgeberiſch ſoziale Maßnahmen erreicht wird: ſondern Geſinnungseinſtellung und Lebensgeſtaltung iſt die nur bei einer allſeitigen Einordnung und Unterordnung unter höhere, zwingende Idealziele zu errrechen ſind. So trat das Schlimmſte ein, was für ein Volk eintreten konnte, die Loslöſung vor ſeiner Seele. Im deutſchen Volksleben fehlte die Auswirkung jenes Leitmotivs, das jedem Haupibuch vor⸗ ſteht: Mit Gott! Der wirtſchaftliche Reichtum einerſeits und der wirtſchaftliche Kampf andererſeits erzeugte dann den ſeelenloſen Materialismus als Lebensinhalt, in dem heute das Volk zu ver⸗ ſinken droht. Und das iſt das Ende! Denn losgelöſt von ſeinem Gottesglauben, iſt ein Volk den Inſtinkten preisgegeben, wird dann auch losgelöſt von der Verantwortung für das Ganze, losgelöſt von ſeiner großen Weltmiſſion, ſeinen ſeeliſchen Anlagen und ſeiner ſittlichen Begabung gemäß zum Kulturſalz der Erde zu werden. So verliert das deutſche Volk mit dem zureichenden Grund für ſeine Ideale geiſtiger Art auch ſeinen Daſeinszweck und ſeine Daſeins⸗ berechtigung. Ein trauriges Lebenshaben für ein ſo hochbegabtez Volk wie das deutſche an ſeinem größten nationalen Ehrentage, Und doch darf das deutſche Volk nicht dem Peſſimismus verfallen. Peſſimismus iſt Tod! Das deutſche Volk aber ſoll leben und muß leben. Noch gehört ſeinem Lebensſoll die Zukunft. An ihm ſelbſt liegt es, ob ſie wirklich die ſeine wird. Noch leben in ſeiner Seele unter der Schlacke der Gegenwart die altbewührten Kräfte deutſchen Volkstums, die es zu ſeiner Höhe gebracht, die den 18. Januar 1871 herbeigeführt haben; Kräfte, die nicht gebunden ſind an Stand und Beruf, an Reichtum und Anſehen, die Gemeingut des geſamten deutſchen Volkes ſind: Jene beſinnliche Art, die die Natur beſeelt und die Arbeit mit erziehlichem Gebalte erfüllt, ſene innere Hingabe an Amt und Veruf und Arbeit, die im deutſchen Pflicht⸗ und Verantwortungsgefühl ihre ſchönſten Auswirkungen findet; jene ſee⸗ liſche Verpflichtung gegen Um⸗ und Mitwelt, die in dem tiefen Ver⸗ ————— 2. Seife. Nr. 27 Neue Manndeimer Zeitung[Morgen⸗Rusgade] Monkag, den 18. Januar 1923 ſtändnis für ailes Soziale ſolch erhabenen Ausdruck ſucht. Dieſe Volkswerte gilt es in ünſerem Volle wieder zu beleben und in der Jugend neu zu wecken oder zu ſtärken. Sie ſind unſeres Volkes un⸗ veräußerliches Nationalgut, das uns kein Feind nehmen kann und das umſo größer wird, je mehr der einzelne es ſich zu eigen macht. Doch das iſt Erfordernis: Das eigene Bedürfnis muß eingeſtellt werden auf das Volksbedürfnis. Der Eigenwille aufgehen im Volks⸗ wilben, der Egoismus ſeine Schranke und Ueberwindung finden im Wohle der Geſamthejt. Eins muß ſich wiſſen der Einzelne mit ſeinem Volke in einem ſtarken nalionalen Behauptungswillen, der erſt dem Leben wahren Inhalt und rechte Jiclrichtung gibt, der das große ——— 8 Lebensſoll nun auch zum reichen nakionalen Lebenshaben ma 2* Möge der 18. Januar mit ſeiner ſtarken nationalen Verpflich⸗ 8 deutſchen Volke in dieſem Sinne ein deutſcher Erzieher wer⸗ Ein Zwiſchenfall bei der Käumungsaktion Die letzten der in der ehemaligen Kaſerne des Infanteriereg' Ments 16 in Köln⸗Mülheim liegenden engliſchen Truppen ſind jetzt abgerückt. Damit iſt Mülheim gänzlich von Beſatzung frei. Kurz vor dem Abrücken der Truppen ereignete ſich ein Vorfall, der humv⸗ ziſtiſch aufgefaßt werden könnte, wenn er nicht ſehr unangenehm Felgen für die beteiligten engliſ den und deutſchen Perſonen haben würde. Eine Anzahl engliſcher Soldaten forderte ihren recht weit⸗ läufigen Vekanntenkreis unter der deutſchen Vevölkerung auf, in der Kaſerne zu erſcheinen, um Möbelſtücke und Einrüch⸗ zungsgegenſtände in Empfang zu nehmen. Die alſo Einge⸗ dadenen kemen deng auch in großer Anzahl, die meiſten unter Mit⸗ nahme von Handkarren und Wagen. Die gebefreudigen engliſchen Soldaten waren gerade dabei, Tiſche, Stühle, Bänke uſw. aus den Stuben in den Hof zu ſchleppen. als ein engliſcher Militär-Polizeibeamter das Treiben gewahrte. Er konnte wohl verhindern, daß noch mehr Möbelſtücke in den Hof ge⸗ ſchleppt würden und veranlaſſen, daß die ſchon auf die Wagen ge⸗ packten Gegenſtände wieder abgeladen wurden; dagegen war es nicht möolich einzuſchreiten, als die Soldaten empört darüber, daß ihnen ihre Freude vergällt wurde, ſämtliche im Hof ſtehenden Sachen guf einen Haufen zuſammentrugen und in Brand ſteckten. Der engliſche Oberkommandierende hat eine eingehende Unter⸗ des Vorfalls angeordnet und für die Schuldigen ſtrenoſte eſtrafung angekündigt. Tekanntlich ſind die Kaſernen und das das vom Reichsvermögensamt ver⸗ et wird. Die Binnenſchiffahrt vor dem völkerbund Vom 11. bis 14. Januar tagte in Straßburg unter dem Vorſiß des Proſeſſors Winjarski⸗Polen der Völkerbund für das Brivatrecht der Binnenſchiffahrt. Deutſchland war durch Profeſſo⸗ Witteſſein⸗Hamburg vertreten. Es fand ein allgemeiner Meinungs⸗ austauſch darüber ſtatt, auf welche Punkte des Privatrechtes ſich zunächſt die Verhandlungen erſtrecken ſollten. Am Schluß der erſten Sſtzungsperiode ſtellfe der Ausſchuß drei Fragen zuſammen, Die allen europfiſchen Negierungen zugeſtellt werden. Eilne zwelte Sitzung iſt für Juli in Ausſicht genommen. Ort und Zeitpunkt wer⸗ den erſt ſpäter feſtgelegt. 5 0 8 Außland auf der ee eeeee Der ruſſiſche Vizemeiſter des Auswärtigen Lltwinow, hat dem Sekretatiat des Völkerbundes telegraphiſch mitgeteilt, daß Rußland ſich an der am 11. Jemuar nach Straßburg einberufenen Konferen betreffend das Privatrecht in der Binnenſchiffahrt keteil gt und da der ryſſiſche Rechtskonſulent Nikolaus Manimin bereits dahin ab⸗ gereiſt, iſt. Vverſchtebung der Abrüſtungstagung! „Obgleich beim Völkerbundsſekretariat noch kein Geſuch um Ver⸗ ſchiebung der Berſammlung der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſon eingegangen iſt, glaubt man hier, daß ein ſolches Geſuch dem Vor⸗ ſienden des Völkerbundsrates Scialoja noch zugehen wird, da die vorbekeitenden Arbeiten noch nicht weit genug fortgeſchritten ſind und mehrere Regierungen auf die Einladung des Völkerbundsrates zur Teilnahme an dieſen vorbereitenden Arbeiten noch nicht ge⸗ antwortet haben. Außerdem glaubt man, daß bei einer Ver⸗ ſchiebung der Tagung um ungefähr zwei Wochen in den Be⸗ ziehungen zwiſchen der Schweiz und Rußland vielleicht noch eine Beſſerung eintreten könnte, wodurch auch die Ruſſen an den Ar⸗ beiten in Genf keilnehmen könnten. Man betrachtet es als aus · geſchloſſen, daß die Tagung außerhalb Genf ſtattfinden kann. VMNußflands Haltung „Nach einer Meldung der„Britlſy United Preß“ aus Moskau hat 17 Nat der Volkskommiſſare den vor einigen Tagen gefaßten Be⸗ ſchluß beſtätigt, daß Rußland bereit ſei, an der vorbereitenden Ab⸗ rüſtungskonferenz teilzunehmen unter der Bedingung, daß die 5 Regierung wegen der Ermordung Worowskis ſich ent chuldige und der Familie des Ermordeten eine Entſchädigung zahle. Nationaltheater Mannheim DdDie Bacchaulinnen des Curipides Uraufführung der Uebertregung von Berkthold Viertel. Muſik von Ernſt Toch. Jeder Mythos unterliegt der Deutung Spätgeborener. Und in ledem Mythos bleibt ein myſtiſcher Reſt ber verſtanvesmäßigen Er⸗ Aiing auf immer verſchloſſen. In wenig Werken des griechiſchen ertiung ſind die beiben Wecten des dauonalen und des Irratio⸗ nalen ſo ſehr in ungelöſtem Gegenſatz kämpferiſch gegeneinander ge⸗ ſtellt wie in den Kacchantinnen, die der letzte große griechiſche Tra⸗ giker, im, Greiſenalter noch ein Feuerkopf und eine lodernde Seele, als letztes ſeiner zahlreichen Dramen geſchrieben hat. In ſeiner ſchönen Einführung(im Samstag⸗Mitt. gblatt) hat Dr. Felix Waſ⸗ ſermam ohne gekünſtelte Deutungsverſuche und ohne philologiſche Kniffligkeit die Dichtung aus dem Zuſammenklang des uralten Dionyſoskultes und der Philoſophie des Euripideiſchen Zeitalters einerſeits und andererſeits aus der Verwandtſchaft unſeres eigenen Schickſales heraus dem Verſtändnis und Empfinden des Gegen⸗ wartsmenſchen zu erſchließen gewußt. Berthold Viertel hat das Myſterium des Euripides ſprach⸗ lich erneuert und dabei, wie er in dem Nachwort der wunderſchön gedruckten Buchausgahe(Verlag Jakob Hegner, Hellerau) ausdrück⸗ lich betont, als„Thealexmenſch für das Theater ſeiner Zeit geſtrebt“, was die„vielleicht allzufreie Selbſtändigteft des Umformen⸗ und Umdeſttens beſonders der Chöre“ entſchuldigen ſoll.„Gedient habe ich nach beſten Kräften der Verſion, wonach die„Bacchantinnen“ als frömmſtes Endwerk des über die Verzweiflung aller Zweifel Facſun geſteigerten, Dichters gelben. So, als die abſchließende, letzte aſſung eines tragiſch Gläupigen erſchien auch mir dieſe Dichtung, welche die grauſame Schönheit mit blutigen Tränen aufopfernd ver⸗ götterk.., Wir haben heute die Auflöſung, die Vermiſchung, die Berpraſſung bis auf den letzten Reſt— aber ohne Frömmigkeit, ohne Tieſe und Höhe und das Maß der Zuſtände. Wenn es ein Taumeln in den Untergang iſt— werden auch wir drunten noch den Dionyſos hören und ihm antworten können? Mit tragiſchem Jubel? Mit dem leßzten Ernſt der Tragödie? Das zu erproben, kehre uns heute, mitten in einer Zertrümmerung ohnegleichen, Euripides wieder— wie ſeit ſe mit den grozen Bildern die großen Vildner in immer neuen rechten Augenblicken wiederkehren.“ Von hoher ſpracklicher Schönheit ſind die Verſe Viertels. Sie ee Nhüthmus, und Spannung ebenſo wie lyrlſche Weſche und Entſpanntheit. luffallend ſind die pielen fübrigens unguſdrenglichen) Alliterationen, die Binmenreime Nusſprache Chamberlains mit Briand Einer Londoner Drahtung der„Voſſ. Itg.“ zufolge wird die Aus⸗ ſprache Chamberlains mit Briand auf der Rückreiſe Chamberlains nach Loadon in Londoner politiſchen Kreiſen mit ber Herbeiführung eines er gliſch⸗franzöſiſchen Einvernehmens in der Abrüſtungs⸗ frage, ferner mit der Stellungnahme gegenüber Sowfetrußland und gegenüber den größeren Orientproblemen außerhalb des eigent⸗ lichen Moſulkonfliktes begründet. Man hält in London auch gegen⸗ über der ſchwankenden Politik Muſſolinis eine engliſch⸗franzöſiſche Mittelmeerentente zwecks Währung des status quo und des Friedens gegenüber den impertaliſtiſchen Träumen der Faſziſten für erforder⸗ lich. Da die Abrüſtungskonferenz auch die engliſche Diplomatie in unmittelbare Berührung mit führenden ruſſiſchen Perſönlichkeiten bringen würde, liege England daran, daß ein Ausſpielen Englands gegen Frankreich ſeitens Rußlands vermieden wird. Da in London weiter die Auffaſſung verbreitet ſei, daß Deutſchland ſeinen Antrag auf Aufnahme in den Völkerbund verzögern will, weil es unzufrieden ſei über die zu hohe Feſtſetzung der Rheinlandsbeſatzung,(I) ſei ein vermittelnder Schritt Chamberlains in dieſer Richtung ſehr wahr⸗ ſcheinlich. die franzoſiſchen Sanierungspläne Die Finanzkommiſſion der franzöſiſchen Kammer beriet in der Nachmittagsſitzung vom Samstag, zu der ſich drei Mitglieder der Oppoſition eingefunden hatten, über diejenigen Artikel des Kartell⸗ rojektes, die in der Regierungsvorlage kein Gegenſtück aufweiſen, während die Diskuſſion über die Beſtimmungen, die mit gewiſſen, Klauſeln des Finanzplanes Doumers übereinſtimmen, vertagt wurde. Auf dieſe Art gelangte die Kommiſſion bis zu Artikel 22 des Kar⸗ tellprojektes. Die Kommiſſion hielt dabei die Ablehnung des Ar⸗ tikels 13 über die Steuern auf die Zahlungen aufrecht und beab⸗ ſichtigt, zur Deckung des Ausfalles eine Aenderung der Einkom⸗ mensſteuer, der Erbſchaftsſteuer und der Steuer auf mobile Werte vorzuſchlagen. Einmiſchung Italiens in ſchweizer Rechtsverhältniſſe Die italieniſche Regierung hat durch Telegramm das Komitee der italieniſchen Handelskammer in der Schweiz für abgeſetzt er⸗ klärt. Sie ernennt einen königlichen Kommiſſar in Lugano, dem alle Akten übergeben werden müſſen und der mit der Reorgani⸗ ſation der italieniſchen Handelskammer in der Schweiz betraut wurde. Der italieniſchen Handelskammer gehören als Mitglieder auch Schweizer an, die Intereſſen in Italien haben, und rechtlich unterſteht die Kammer dem ſchweizeriſchen Obligationsrecht. Der Schritt der italieniſchen Regierung hat in der ſchweizer Preſſe großes Aufſehen erregt und wird als eine Einmiſchung in ſchweizer Rechtsverhältniſſe bezeichnet. Die parlamentariſche Lage in Ungarn Wie die„Neue Freie Preſſe“ aus Budapeſt meldet, wird am Dienstag die ungariſche Nationalverſammlung ihre Sitzungen wieder aufnehmen. Auf der Tagesordnung ſteht zwar die Debatte über den Etat des Wohlfahrtsminiſteriums, aber es iſt nicht daran zu zweifeln, daß auch die Frankenfälſchungsaffäre zur Sprache gebracht werden wird. Bereits jetzt iſt ein Konflikt zwi⸗ ſchen den demokratiſchen Oppoſitionspareiten und der Regierung ausgebrochen. Graf Bethlen gab ſeiner Meinung dahin Ausdruck, daß die demokratiſchen Oppoſitionsparte.en auf eine Umwälzung der politiſchen Verhältniſſe hinarbeiten. In einem Regierungs⸗ kommuniqué wird den oppoſitionellen Verkretern eine gerichtliche Klage von der Regierung angedroht. Die Parlamentsfraktion der ſozialdemokratiſchen Partei be⸗ ſchloß, an der durch den Präſidenten des Hauſes einzuberufenden zwiſchenparteilichen Konferenz am Montag nicht teilzunehmen. da ſie mit dem größten Mißtrauen gegen die Regierung erfüllt ſer. Die Konferenz beſchloß ferner, daß der Abgeordnete Farkas in der Vollſitzung der Nationalverſammlung an Dienstag einen Antrag auf Entſendung einer 26gliedrigen parlamentariſchen Kommiſſior ſtellen ſoll, die die Aufgabe hätte, die politiſchen Hintergründe der Frankenfälſchungsaffäre zu unkerſuchen. Deratungen über das internationale Recht Die Kommiſſion zur Förderung der Kodifizieruna des inter⸗ nationalen Rechtes in Genf behandelte während der erſten Woche ihrer laufenden Taauna den Bericht des Univerſitätsprofeſſors Diena⸗ Padva über die diplomatiſchen Vorrechte und die Immunität. ſowie den Bericht Guerreros über die Haftung des Staates für Schädiaun⸗ gen an Perſonen und Gütern auf ſeinem Rechtsgebiet. Wie verlau⸗ tet, ſoll die Debatte aus dem Grunde ſehr lebhaft geweſen ſein, weil mebhrere der in der Kommiſſion ſitzenden Juriſten überzeuate Geaner der Kodifizierung ſind. Einzelbeiten wurden jedoch nicht bekannt. da die Sitzungen geheim waren und die Völkerbundebeamten ver⸗ pflichtet ſind. keine Mitteilungen an Preſſevertreter ohne Genehmi⸗ aung der Kommiſſionsvorſitzenden Hammerskiöld zu machen. und Wortanklänge. Sie machen den Vers ſeboes und bewegt. Die Chöre vor allem ſind rhythmiſch reich gegliedert und wechſeln vom melodiſchen Geſang zum ekſtatiſchen Schrei des Verlangens. des Zor⸗ nes, des Abſcheus und vom Erſchauern aus myſtiſcher Ergriffenheit zu ſchmerzlicher Klage. Jedenfalls iſt eine folche Eneuerung der attiſchen Tragödie eine Erneuerung anderen Stiles, als ſie etwa Hofmannsthal aus ſeiner beſonderen künſtleriſchen und iſtigen Ein⸗ ſtellung heraus verſucht hat. Sie iſt bei aller Freiheit Driginal ebenſo viel näher— wie der Gegenwart. 20 „Ein hervorragender Anteil wurde— ſo beſagt eine Einführung. mit der dos Thealerbureau die Einſtuderung beglitet— der Or cheſtermuſik eingeräumt. Ste modermiſiert ſtark den Rhychmus de⸗z ſchehens und vermittelt doch zugleich wieder unſchwer den Ueber⸗ gang ins Geſte gerte, Uebernatlirliche, überbrückt die eigentümliche Zweiheit der altgriechiſchen Tragödie von dramatiſchen und lyriſchen Partien durch melodramatiſche Akzente. Es 2 eine Art Zwiſchenwerk zwiſchen Oper znd Drama, wie es— in 5 — auch das griechiſche Drama geweſen ſein müß.“ Darüber wird geſondert zu reden ſein. Der Wertung ihrer orcheſtrelen und korm⸗ poſitoriſchen Bedeutung tut es keinen Abtrag, wenn in Hinblick auf die dramatiſche Dichtung ſeſtgeſtellt wird, daß ſie wemgſtens an einer Stelle durchaus antidramatiſch eingeſchaltet wirkt. Wenn der „Geſang der Geretteten“ Anlaß wird, durch bukoliſches Paſtorale und einen Sclotanz 3 e öchſter Spannung zu z elden, nämlich in dem Augenblick, cls der Arghit des Gottes unterliegt und ſich in eine Mnad. verwandelt, ſo kann weder von einer Steigerung des dramatiſchen Rhuthmus noch von einem Uebereang geſprochen werden Der dra⸗ matiſche Rhythmus iſt vielmehr plößlich unterbrochen und ſtatt eines Ulebergangs haben wir einen Einſchnitt, alſdo eine Läh nung des dramncriſchen Ablaufs. Dieſer Chor nimmt aber dann auch nicht. wie von den Chören geſagt wird,„ein Vewegungsmotip auf“, jeden⸗ ſalls nicht das der dramatiſchen Bewegung. Und das wäre do.g in „tänzeriſches Aerparenmſeden umzuſetzen. An einigen Ste len iſ das het beſtem Erfelge gelunten: ſo gleich in dem erſten Auf'reten des aſiatiſchen Chores, in dem Chor nach der Feſtrahme des Dionn⸗ ſos. An anderen Stellen iſt die Gruppenwirkung von höchſter Ein⸗ dringlichkeit geweſen, und man muß der Leiterin Dr. Lida Wol⸗ kowa(und dem Regeſſeur) jedenſolls zubilligen, daß Augenblicke von ſtärkſter Wirkung durch die expreſſive Geberde und den ex⸗ preſſiven Rhythmus der Körperbewegung die dramatiſche Handlung im optiſchen Bild ſinnfällig gemacht haben. Aber, und nun koͤmmt ein weſentlicher Einwand gegen die ganze Auff hrung, man hat die Blihnengeſtaltung nicht ſo ſehr auf die Entwicklung und Abwiclung des Drqmatiſchen eingeſtellt als dvielmehr auf die Gruppierung und tänzeriſche Entfaltung der Mä⸗ ſeiner Weiſe Hochverratsverfahren gegen Hhochmeiſter Mahraun Wie die Leitung des Jungdeutſchen Ordens mitteilk, iſt von der Kaſſelex Staatsanwaltſchaft ein Hoch⸗ oerratsverfaßhren gegen den Hochmeiſter des Junddeutſchen Ordens Artur Mahraun betzw. gegen die Ordensleitung einge⸗ leitet worden. Das Hochverratsverfahren gründet ſich nach den Mitteilungen der Ordensleitung auf die auch durch die Veröffent⸗ lichungen der Ordensleitung im„Jungdeutſchen“ bekannt gegebe“ nen Verhandlungen des Hochmeiſters mit ausländiſchen Politikern. Die Einleitung des Verfahrens ſei umſo ſonderbarer, als die Or⸗ densleitung von dieſen Verhandlungen die für die Reichspolitik zu?⸗ ſtändigen Reichsbehörden jeweils unterrichtet hatte. Die Kaſſeler Behörden haben die Akten hierüber an den Reichsanwalt weiter⸗ gegeben. Der Jungdeutſche Orden richtet an den preußiſchen In⸗ nenminiſter die öffentliche Anfrage, ob er bereit iſt, in der Oeffent⸗ lichkeit die gegen die Ordensleitung vorliegenden angeblichen An⸗ ſchuldigungen zu nennen. 2 * Im„Vorwärts' veröffentlicht Arnold Rechberg fol⸗ gende Erklärung: Es iſt das Gerücht aufgetaucht, daß die Füh⸗ lungnahme, welche Engländer, Franzoſen und Amerikaner mit der Leitung des Jungdeutſchen Ordens geſucht haben, dem Hochmeiſter des Ordens, Herrn Mahraun, als Landesverrat ausgelegt werden. Es ſoll ſogar verſucht werden, das Verfahren gegen ihn in Gang zu bringen. Die Vorgänge, um die es ſich handelt, ſind mir be⸗ kannt. Ich kann daher bezeugen, daß der Hochmeiſter des Jung⸗ deutſchen Ordens, Herr Mahraun, die für die Reichspolitik maß⸗ gebenden Perſönlichkeiten der Reichsregierung über alle Unterhal⸗ kungen der Ordensleitung mit Ausländern eingehend informierk hat. Es iſt mir ferner bekannt, daß Beamte des deutſchen aus⸗ wärtigen Dienſtes beſtimmt ſind, mit denen die Leitung des Jung⸗ deutſchen Ordens weiter Fühlung halten möge. Letzte Meloͤungen Die Votauszahlung auf die Einkommen · und Körperſchafts⸗ Steuer Berlin, 17. Jan. Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichs⸗ miniſter der Finanzen hat beſtimmt, daß von der Erhebung von Verzugszuſchlägen abgeſehen werden ſoll, wenn die jetzt zu leiſtends Vorauszahlung auf Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer ſtatt einen Woche nach Fälligkeit erſt zwei Wochen nach Fälligkeit eingezahlt wird. Wer alſo die Vorauszahlung bis zum Montag, den 25. Jan, 1926 einzahlt, hat keine Verzugszuſchläge zu zahlen. Dieſer Zeit⸗ punkt iſt aber unbedingt einzuhalten, widrigenfalls Verzugszu⸗ ſchläge vom eigentlichen Fälligkeitstage, dem 12. Januar ab, be⸗ rechnet werden. Roßbach wieder in München ZBerlin, 17. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach Auf: hebung des Haftbefehls auf Grund der Amneſtie iſt der frühere Oper⸗ leutnant Roßbach nunmehr von Salzburg nach München zurück⸗ gekehrt. Er betrachtet ſich als Führer der völkiſchen Wehrſugend⸗ bewegung und beginnt ſofort eine Agitations⸗ und Propagandareiſe, die ihn über Nürnberg nach Berlin führt. Auch Ehrhardt hat ein umfangreiches bnence Programm ausgearbeitet, durch deſſen Veröffentlichung er neue Anhänger zu gewinnen hofft. Bergbahnunglück in Japan — Tokio, 17. Jan. In der Näde des 500 Meilen von Tokio enn“- fern.en Minanoſbita entaleiſte der Zua einer Berabahn und ſtürzte 200 Fuß über einen Berghang hinunter. 18 Fahraäſte wur⸗ den getötet und 20 ſchwer verletzt. * 1 23 eeeeeeeg; Deutſch-polniſcher Bergleich. Deber Tage iſt bei den deutſch⸗ ere Verhandlungen in der Wanderarbeiterfrage m 1 Reichsarbeitsminiſterſum in Verlin ein Protokoll unterzeichnet wor⸗ den, durch das eine vorläufige Regelung für das Jahr 1926 ges⸗ trofen wird. e Ausſcheiden VBan de Byveres aus dem belgiſchen Kabinett. Da Landwirtſchaftsminiſter Van de Vyvere ſchon wiederholt den Wunſch geäußert hat, aus dem Kabinett aus perſönlichen Grün⸗ den auszuſcheiden und die Uebernahme der Geſchäfte des Kriegs⸗ miniſteriums abgelehnt hat, veröffentlicht der„Moniteur“ einen königlichen von Vandervelde gegengezeichneten Erlaß, in dem der Premierminiſter Poullet mit der Wahrnehmung dieſer Ge⸗ ſchäfte beouftragt wird. „Diplomatiſche Vertrefung Südafrikas in Waſhingkon. Der ſhington, Mr. Louw, wurde vom üdafrikaniſche Kommiſſar in räſidenten Coolidge empfangen, der großes Intereſſe an der Ere richtung einer ſüdafrikaniſchen Vertretung in den Vereinigten Staa⸗ ten zu erkennen gab. eAmerikas Ein- und Ausfuhr. Im Verlaufe des Jahres 1925 haben die Vereinigten Staaten Waren im Werte von 4224 225 9528 Dollar eingeführt und in der gleichen Zeit für 4 908 734959 Dollar ausgeführt. nadenſchar. Ihr zuliebe hat man, die„orchestra“ in der Mitte der Bühne halbkreisförmig mit einem anſteigenden Aufgaung um. ſcglollenz Ihr zuliebe hat man dieſe Mittelbühne tiefer, nach hinten abfallend, gelegt als die Vorderbühne. Damit hat man die Be⸗ wegungsfreiheit der Schauſpieler, die doch die Träger der Handlung des Dramas ſind, in der Hauptſache auf die Vorderbühne be⸗ ſchränkt. Außerdem ergab ſich der ſtörende Anblick(zum mindeſten für die mit der Bühne auf gleicher Höhe Sitzenden), daß die Per⸗ fonen vielfach nur vom Schienbein oder vom Knie an ſichtbar waren, weil die Treppen zu der ſchmalrampigen Vorderbühne ſie bis dort⸗ hin verdeckten. Sonſt baute ſich bildmäßig und für die bildmäßige Gruppen⸗ wirkung die Szene nicht ſchlecht auf. Auch die herbſtlich lodernden arben hatten ihre Beziehung zur Dichtung und die wie rote uerbrände aus dem Berg aufſteigenden Pinien.(Bühnenbild einz Grete.) Techniſch nicht ſehr glücklich war der Zuſammen⸗ ſturz des Palaſtes angedeutet.— 2 Wenn nun vor Betrachtung der Einzelleiſtungen geſagt wird, daß in der ganzen Aufführung ein ſtarker, zäher Wille, ein un⸗ geheurer Fleiß, eine mühereiche Durcharbeitung ebenſo ſpürbar war wie die feſte und formende Hand des Spielleiters Hermann Wlach und die volle Hingabe aller Mitwirkenden, ſo darf dieſer freudigen Anerkennung von Wollen und Können und hochachtbarer Geſamt⸗ leiſtung die Einſchränkung folgen: daß bei dieſer ungleich ſchwie⸗ rigeren Aufgabe weder die Stileinheitlichkeit noch die dramatiſche Zu⸗ ſpitzung erreicht war wie in Shaws' Heiliger Johanna, mit der die Spielzeit in ſo vielverſprechender Weiſe eröffnet wurde. Die drama⸗ tiſche Zuſpitzung blieb aus, weil die Steigerungen fehlten. Es gab keine Höhepunkte, zu denen die Szenen hingeleitet wurden, weil die Dehnungen das Tempo hemmten. Die Stileinheitlichkeit blieb aus, weil es nicht gelungen war, die verſchiedenen darſtelleriſchen Sonderarten mit einem gemeinſamen Vorzeichen zu verſehen. Auch waren die Stilbeziehungen zwiſchen Chor und Darſtellern nicht recht deutlich gemacht. Die Behandlung des Verſes und des Wortes war ſehr unterſchiedlich und teilweiſe recht wenig erfreulich. 85378 Zwei Darſteller dieſes Abends beherrſchen das Wort: Frau Andor und Herr Kolmar. Auch Herr Heinz, aber bei hm wird es allzuleicht pathetiſch und er gleitet ab in roller de Held m⸗ väterdeklamclion oder in eine breite Weinerlichteit, wie in der Totenklage. Das iſt ſchade, denn echtes Gefühl und Wärme des Empfindens ſchlagen überall durch und die Kraft der Geſteeturg iſt nicht gering. Den Stil der großen Tragödie hatte am reinſten Maria Andor. 85 der unglücklichen Köniain Agove war ihrem greßen Tolent endſich wieder einmal die Möölichteit der En'felturg ge⸗ ben. Hier konnte Ablorgan in den ſchönen Ver⸗ n ſeine beſeelte Melodie austönen in einem edlen und echeen „Gotentreue“ ber u. a. ausführte: 0 deutſchen Vaterlande 18. Januar zu begehen, den Tag, der in Veanen der T Montag, den 16. Jauudt 1926 Nene Mannheimer Jeituns[Moergen⸗Rusgabe] 5 . Selte. tr. 27 2 Keichsgründungs⸗Feier — mi Die Perſönlichkeiten, die diesmal die Reichsgründungsfeler der ilitäriſchen und anderen e, Vereine vorbereiteten, ürfen diesmal mit ganz beſonderer auf den Verlauf es vaterländiſchen Abends zurückblicken. Der Beſuch übertraf die rwartungen. Selbſt der oberſte Rang des Nibelungenſaales wurde aufgeſucht. In der Kolonnade ſaß die Studentenſchaft der Handels⸗ hochſchule. Podium und Brüſtungen der Empore waren mit den Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot geſchmückt. er Feier ging eine Ehrung der Altveleranen boraus. Im Weinzimmer des Noſengarten⸗Reſtaurants wurde ihnen ein Abendeſſen ſerviert. Wie Hauptlehrer Kreutzer, Bes Vorſitzende des Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverbandes, in ſeiner egrüßungsanſprache ausführte, ſind bis 11 von den militäriſchen Vereinen 10 000 Mk. für die Veteranenſpeiſung aufgewendet tarden. 16 bedürftige Teilnehmer am Kriege 1870/71 erhalten aglich ein Mittageſſen im katholiſchen Geſellenhaus. Wer nicht mehr de Wohnung verlaſſen kann, erhält das Eſſen ins Haus gebracht. Dieſe vorbildliche Betätigung echter Kameradſchaft ſoll in der bis⸗ gerigen Weiſe auch in Zukunft erfolgen. Der Reinertrag des Abends iſt deshalb ebenſo für dieſen Zweck beſtimmt, wie eine Teller⸗ ammlung, die im Verlaufe des Abends vorgenommen wurde und zimen ſtattlichen Betrag erbrachte. Dr. Blümcke, ſelbſt Altveteran jelt bei dem Abendeſſen eine zündende Anſprache. Unter ſeiner 5 rung marſchierten die greiſen Leute, von der Feſtverſammlung, ie ſich erhoben hatte, ſtürmiſch begrüßt, unter den flotten Klängen er Kapelle Mohr in den Nibelungenſaal, in dem vor der Ehren⸗ afel mehrere weißgedeckte Tiſche reſerviert waren. Der Alt⸗ veteranenſchar voran marſchierte ein noch ſehr rüſtiger Zugehöriger mit einer Fahne in den alten Reichsfarben. 4 i Vorher hatten die Fahnendeputationen der militäriſchen Vereine hren Einzug gehalten. Die Fahnen ſchmückten dann das Podium. Gauvorſitzender Kreutzer, der ſich um die Vorbereitung der Feier das Hauptperdienſt erworben hat, hlelt die Begrüßungsanſprache. Zunächſt gedachte er mit tief⸗ empfundenen Worten der Toten des Weltkrieges. Die Feſtverſamm⸗ zung erhob ſich von den Sitzen, während die Kapelle„Ich hatt einen Kameraden“ intonierte. Herr Kreutzer hieß beſonders den Vertreter des Landeskommiſſärs, Geh. Regierungsrat Dr. Guth⸗Bender, den Hauptredner des Abends, Rektor Dr. Somme 0 und den Landtagsabg. Haas herzlich willkommen, nicht minder die Kame⸗ raden, die aus der P Pfathe mit der Bahn und dem Kraftwagen her⸗ eigeeilt waren. Die füghen dürften die Gewißheit mit heimnehmen, daß die rechtsrheiniſchen Kameraden an ihrem Schickſal den innigſten Andeil nehmen. Bei der Begrüßung der Veteranen gelobte der Redner, daß die Militär⸗Vereinsverbände die Speiſung hilfs⸗ edürftiger Altveteranen in dem bisherigen Umfange fortſezen würden. Man wolle die Reichsgründungsfeier 5 7 in dem Gelöbnis, feſt zum Vaterlande zu ſtehen, in dem Glauben, daß Deutſchland nicht untergehen kann, ſelbſt wenn wir ſterben müſſen. Nach dem feinnuancierten, wuchtigen Vortrage der Ballade von Hans Wagner durch den Geſangverein Harmonje Lindenhofe unter Muſikdirektor Gellerts ſtraffer Leitung rauſchte die Feſt⸗Ouvertüre von Leutner durch den Saal. Kammerſänger⸗ Hans Bahlings machtvolles Organ kam in 2Blick ich umher in diefem edlen Kreiſe“ aus„Tannhäuſer“ zu ein⸗ drucksvollſter Geltung. Stürmiſcher, ſich wiederholender Beifall ge⸗ leitete den Bariton des Nationaltheaters zum Ehrenplaß. Die glän⸗ diche ang ſß 00 hochſtehende, von ſedem patrio⸗ rel i Hendeleho ſchute 0 haltende Feſtrede hielt der Rektor der Profeſſor Dr. Sommerſeld, Kameradſchaftlicher Sinn und die Liebe zum haben uns heute hier zuſammengeführt, um ag der vor allem aber in der deutſchen Geſchichte der bedeutſame Tag, an dem 1871 die deutſchen Slämme na bat licher Trennung ſich zum Deutſchen Reiche zufammenſchloſſen. Die Erinnerung an dieſes glanzvolle Reich erfüllt uns mit Stolz und Trauer, mit tiefer Trauer, weil unſerer wirtſchaftlichen Kraft die Schwingen erlahmten und Arbeitsloſigkeit von ungeahntem Umfange unausſprechlich großes Elend in viele arbeitsfreudige Familien brachte. Die Sehnſucht nach vergangener Größe muß ausklingen in dem feſten, unbeugſamen Willen, unſer Vaterland wieder auf⸗ zurichten. Das neu errichtete Reich kann immer noch nicht ſein endgültiges Geſicht uns deſten, ſeine Wirkung noch nicht ſo aus⸗ üben, daß wir Wert und Unwert erkennen könnten. Die ſchwere wirtſchaftliche Depreſſion, die wir z. Zt. durchmachen, hindert jede geiſtige und kulturelle Weiterentwicklung. Dieſe Depreſſion iſt nicht ie Folge des Umſturzes allein, wenn er uns auch wirtſchaftlich chwere Verluſte gebracht hat, ſondern im ganzen nur die Auswir⸗ kung des verlorenen Krieges. Auch wenn der Umſturz nicht erfolgt wäre, wäre zweifellos eine weſentlich ſchlechtere Wirtſchaftslage vor⸗ handen als ehedem. Wir ſind ein verarmtes Volk geworden. Unſere erſte Aufgabe muß deshalb ſein, den Lebensabend der Alten ſo zu geſtalten. daß etwas Sonne erwärmend in verkümmerte Herzen dringt und das Pathos, das ſeder Deflamieterei fern iſt, Hier konnte ſie die lieber⸗ heude(vom dionyſiſchen Rauſch zum entſetzensvollen Erwachen, zum iefſten rz und zu einer geſammeiten Gefaßtheit) mit vollen⸗ ſeter 8 t geſtalten; hier konnte ſie die mimiſche Beredſamkeit bres diſziplinierten Körpers zu einem ausdrucksvollen Inſtrument Dramatik und Tragit machen. Sie war uns menſchlich nah und och durch die natürliche Hoheit der übermenſchlich Leidenden fern: war das erhaben Schöne im Tragiſchen. Neben ihr ſteht Kol⸗ Waafes blinder Teireſias: auch er ein Meiſter des Wortes und des ſtörles und ſicher im Stile der klaſſiſchen Tragödie, nur durch eine 1 irkere Betonung des Realiſtiſchen von Frau Andors Art verſchieden. ir böraue eindrucksvoll eee die Hin it an den Gott n den rhapfodiſchen Verſen zum Preiſe des Dionyfos. june Dieſer Gott Winp Birgel. Es ware eine Rolle für den ungen Moiſſi geweſen, auch Aslan hätte ich mir darin denken kön⸗ Kon. Oder andere Schauſpieler, deren Stimme Muſik, deren alleber männliche Anmut, deren ganze Art Beglückung iſt. Und em mußte beigemiſcht ſein: Fühlloſigkeit, Härte, Grauſamkeit. 8 irgel bringt nur wenig dafür mit. Und es iſt erſtaunlich, was ſel in ausdauerndſter Arbeit und in künſtleriſcher Selbſtzucht ſich Niobſt abgerungen hat. Es iſt eine Leiſtung geworden, die vollſten eſpekt beanſpruchen darf. Es iſt die Leiſtung eines Darſtellers, er klug und mit überlegter Verwendung ſeiner Mittel eine un⸗ gemein ſchwierige Rolle an ſich heran ſpielt, die er nicht aus ſich zeraus ſpielen kann. Und ſiehe es gelingt ihm mehr als nur ein mehr als nur der Ausfüller der Rolle zu ſein. Seine 7 rſtellung intereſſiert, auch wo ſie nicht überzeugt und wo der deoße Glanz des Gottes nur ein beſcheidenes Leuchten iſt. Hätte vittgen ſchon ſoviel künſtleriſche Selbſtzucht, er würde ſich 5 Pentheus nicht von vornherein durch das Fortiſſimo des Tones 55 die Undeutlichkeit der Rede um die Wirkung bringen. Gerade ieſer gottrotzige Menſch iſt doch viel mehr als nur ein Berſerker, ller herumſtampft und ſchreit: er iſt der nüchterne, der ordnungs⸗ bwende. der intellektuelle Menſch, dem dionyſiſches Weſen un⸗ uinbathiſch und fremd iſt. Er iſt aber ein würdiger Kämpfer Wer einen Gott!! Sind noch die zwei Sprecher der langen— Königskrönung war, Lbonſo wie die Totenklage der Kürzung bedürftigen— Botenbe⸗ 555 8 zu nennen. Eugen Aberer malte in eindringlicher Weiſe 55 Erſchütterung, in die ihn das orgiaſtiſche Treiben der Mänaden uf dem Kithäron geworfen hatte, ſo daß auch er das Walten des nttlichen verſpürt: Raierund Janftſcheckſiſt der Künder vom unde des Königs Penkheus. Er bringt ſich, ähnlich wie Wittaen Ne⸗ die Wirkung, indem er alles mit Temperament und dieſes nderament immer mit Noſauneptönen aus ſich herausſtögt. Da 1 en natürlich alle Feinheiten, alle Uebergänge und zuletzt alle öglichreiten einer Steigerung verloren. Gefübl dankbarer Kindesliebe den Eltern den wärmenden Strabl be⸗ ſcheidenſten Glückes beſchert. Erſchwert wird unſere traurige Laae noch dadurch. daß unſere Wirtſchaft völlig verarmt iſt. Es gibt demgegenüber kein anderes Heilmittel als die Reformder Wirtſchafts⸗ und Währunasverhältniſſe aller an der Weltwirtſchaft beteiliaten Staaten. Dieſe Re⸗ form kann nur dann erfolgen, wenn die Laſten, die im Taumel des Sieges den Beſiegten auferlegt wurden, und die Schulden. die die Siegerſtagten machen mußten, wenn nicht völlig erlaſſen, ſo doch zum mindeſten ſtark vermindert werden. Es aibt kein Schickſal eines einzelnen Volkes mehr, ſondern nur noch ein Schickſal der geſamten wirtſchaftlichen Welt. Möge bald dieſe Ein⸗ ſicht bei Jedem Einkehr balten, fonſt wächſt ſich der Weltkrieg zur Weltkataſtrophe von noch größeren Dimenſionen aus. Möge es uns gelingen. daß wir weniaſtens einen Teil unſerer Kolonien wieder zurückerlangen, damit unſerer heimiſchen Wirtſchaft neue Säfte zufließen. Der Redner gedachte in ſeinen weiteren Ausführungen der durch den Friedensvertrag verloren gegangenen Grenzgebiete. Noch wohnen dort Männer, beſeelt von deutſcher Treue und von der Liebe zum Vaterlande. Schwer iſt ihr Kampf, deutſche Art und Geſittung aufrecht zu erhalten. Wir reichen ihnen heute im Geiſte die Hand und rufen ihnen zu: Haltet feſt an deutſcher Art, die ihr ererbt von euern Vätern habt! Wenn wir ſehen, wie draußen in der Welt ein ſo ſchwerer Kampf um deutſches Sein oder Nichtſein von den Brüdern geführt wird, wie Alle ſich ohne Unterſchied der Klaſſen und Parteien zum Schutze der deutſchen Familie, von Heim und Herd, zu⸗ ſammenfinden. dann ſollten auch wir Mitglieder der vaterländiſchen Verbände und unſere Freunde am Reichsgründunastage geloben. dem Vaterlande Herz und Hand zu geben. um ihm wieder aufzuhelfen nach ſchwerem Fall. Unſer Handeln muß beſeelt ſein von dem Ge⸗ danken: Ueber alles das Vaterland! Wir wollen unſere Leiſtung erhöhen. Es iſt vaterländiſche Pflicht eines ſeden Deutſchen, an ſeiner körperlichen Ertüchtiauna durch Turnen und Sport zu arbeiten, weil unſere größte Volksſchule. das Militär, uns genommen worden iſt. Dort haben wir, indem wir Mäner wur⸗ den, unſeren Körper geſtählt, unſeren Willen gebildet, wir haben gehorchen gelernt, was unſerer heutigen Jugend dringend nottut. um ſpäter beſtehen zu können.(Lebhafter Beifall.) Der Gemeinſchaftsgeiſt. die Betätiaung in Turnvereinen und kameradſchaftlichen Vereinigungen, wird uns den Geiſt der Dulo⸗ ſamkeitgegen Andersaläubiage wieder bringen. Deut⸗ ſcher Glaube iſt höchſter Dienſt an der Familie. dem Hort deut⸗ ſcher Geſittung und deutſcher Kultur, von dem es nicht weit iſt zur Liebe zur Heimat und zum großen deutſchen Vaterlande. Beſon⸗ nenheit muß unſer Handeln umſomehr leiten. je ſchwächer wir im Innern geworden ſind. Aufrechte Menſchen müſſen wir wer⸗ den.(Gaifvertrauen müſſen wir wieder gewinnen, wenn wir die Kraft finden wollen, die gegenwärtigen Schwierigkeiten der wirt⸗ ſe aftlichen Hage zu überwinden. Dann werden wir. die wir Kame⸗ raden im Kriea waren, zu Kameraden in friedlicher Ar⸗ beit zum Wohle des Vaterlandes. Wie es im Felde keine Unter⸗ ſchiede der Parteien und Konfeſſionen gab. ſondern alles ſich einem aroßen Ziel unterordnete, ſo iſt der lekte Blick unſerer toten Kamera⸗ den eine Mahnung zur Einigkeit. So möge die Reichsgründunas⸗ feier für uns die Geburtsſtunde des gegenſeitigen Verſtehens und ge⸗ meinſamen Wollens ſein, erſt an das Vaterland und dann an ſich ſelbſt zu denken. Stürmiſcher, langanhaltender Belfall geleitete den Feſtredner. der allen Einſichtigen ſo recht aus vollem Herzen geſprochen hatte. zur Ehrentafel zurück. Und mächtig brauſte im Anſchluß daran das Deutſchlandlied durch den Rieſenſaal. Nach der Pauſe trua der Ge⸗ ſangverein„Harmonie Lindenhof“„Der ſchwäbiſche Fiedel⸗ mann“ und„Wandern im Mai“ ſo tonſchön und leichtbeſchwinat vor. daß der zweite Chor, der bekanntlich von Muſikdirektor Gellert komponiert iſt. zumteil wiederbolt werden mußte. Prachtvoſſe Gaben ſpendete noch Kammerſänger Bahling. Er ſang zwei Wolflieder mit feinem Empfinden und die Ballade„Prinz Eugen“ mit ſo ein⸗ drinalicher Wirkung, daß er aleich zwei Lieder dreingeben mußte, weil ihn das enthuſiasmierte Publikum nicht vom Podium laſſen mollte. Muſikdirektor Gellert begleitete feinfühlig am Flügel. Allgemeine Lieder wechſelten mit ausgezeichneten Vorträgen der Ka⸗ pelle unter der temperamentvollen Leituna des Kavellmeiſters Mohr ab. Als der große Zapfenſtreich mit dem Altniederländiſchen Dank⸗ gebet erklang. wollte der Beifall der alten Soldaten ſchier kein Ende nehmen. Mit einem ſchneidigen Marſch klana gegen 12 Uhr die un⸗ gemein harmoniſche. ſchlichte Feier ſtimmungsvoll aus. Sch. „ Perſonenkraftwagen oder Lieferungswagen. Für die Um⸗ ſatzſteuer iſt die Unterſcheidung zwiſchen Perſonenkraftwagen und Lieferungswagen bedeutſam. Maßgebend iſt die Verkehrs⸗ auffaſſung. Es muß nun, wie uns vom Verband der Automobil⸗ beſitzer Deutſchlands e. V. mitgeteilt wird, nach einer neuen Ent⸗ ſcheidung des Reichsfinanzhofes(B. A. 8625) ausdrücklich feſtge⸗ ſtellt werden, ob der Wagen regelmäßig zur Perſonenbeför⸗ derung oder reglmäßig bezw. abſolut vorwiegend für Waren⸗ beförderung beſtimmt iſt. Die Ausführungsbeſtimmungen zum Umſatzſteuergeſetz enthalten keine Begriffsbeſtimmung 75 Lieferungswagen. Die Verkehrsauffaſſung iſt nötigenfalls unter Zuziehung von Sachverſtändigen feſtzuſtellen. Die Sbrecherinnen des Chores der aſiatiſchen Bacchantinnen 775 Hedwig Lillie, Elſe von Seemen, Karola Behrens, Marga Diet⸗ rich, Alice Droller und Martha Holg— waren mit Erfolg bemüht, individuell zu wirken und zu charakteriſieren. Noch einmal: es iſt in mühevoller, ernſter Arbeit eine ſehens⸗ werte Aufführung zuſtande gekommen. Sei ſie allen Beteiligten eine— nun ſchon überwundene— Stufe des weiteren Aufſtieges zur Vervollkommnung! Dr. Fritz Hammes. 1, 19 7 Tochs Muſik zu den„Bacchantinnen“ . Von einer Tanzſuite abgeſeben. bildet die Muſik zu den Bacchan⸗ tinnen“ die erſte Bübnenarbeit des einheimiſchen Komvoniſten: der polle Erfola. den er damit errang. läßt ſeinem weiteren. dieſem Ge⸗ biet gebörenden Schaffen mit beſonderem Intereſſe entgegenſehen. Die ganze Art der, die Kompoſition mehr durch einen äußerlichen Zufall als durch eine innere Notwendiakeit. anregenden Tragödie. bätte es nahelegen können, die Geburt aus dem Geiſte der Muſik durch irgendeine Beziehung zu verſtandesmäßig bervorgerufener archaiſierender Klanawirkuna zu erleichtern, doch dazu iſt Toch ein piel zu feiner Muſiker. um nicht ſoaleich zu erkennen, daß nur ein Entfernen ſealicher Problematik aus der muſikaliſchen Bealeituna der an ſich ſo problemreichen Dichtuna den klingenden Raum für ihr Er⸗ wachen zum Leben ſchaffen konnte. Die ihm äußerlich auferlegte Be⸗ ſchränkung der Inſtrumentenzahl. in der er die Dreißig nur um weni⸗ des überſchritt. wurde fruchtbar für die Klarheit und Durchſichtigkeit der ganzen Anlage. die allein in dieſer Beziehung von der meiſter⸗ lichen Satzkunſt des am Klaſſiſchen geſchulten Tonſchöpfers bereits das ſtärkſte Zeugnis ablegt. Die Traaödie erſcheint ihrem Aufbau nach in zwei Teile getrennt, wobei die Verwandlung des Pentheus die vielleicht dramatiſch nicht ganz gerechtfertiate Zäſur bildet. Der Zuſchauer erbält hier einen willigen Rubevunkt. eine Pauſe“: ſie wird ausgefüllt durch die wunderſame Jartbeit des Paſtora⸗ les. das eine ſpürbar tiefe Wirkung auf den Hörer ausübte. Das auch als Konzertſtück volle Geltung beanſpruchende Stück mit der Grundtonart.Dur iſt von unendlicher modulatoriſcher Feinheit in der reizvollen Art. wie es die Tonika umſpielt. wie es aus der einen Oboe herauswächſt. wie es ſich in vrachtvoller Einheitlichkeit weitet und Hieſe ur ieſe Kunſt der Einienführung bildet eine der ſtärkſten Rüſtzenge Tochs, von ihr aus ſind auch die übrigen, der Tragödie und ihrem Inhalt umnittelbar zugewandten Teile zu verſtehen. Die ſpan⸗ nungsträchtige, Einleitung läßt bereits das Mativ des Schickſals in den Holzbläſern erklingen; von hier aus forat ſich dann der ſtärkſte und erſchütterndſte Teil der Kompoſition: die Treuer⸗ Städtiſche Nachrichten vom geſtrigen Sonntagg Mannheim im Schnee— Hochbelrieb in Heſdelberg Von den beiden letzten Sonntagen zeichnete ſich ſeder durch be⸗ ſondere Eigenart aus. Während es am vorletzten Sonntag das trockene ſchöne Wetter war, das tauſend und abertauſende ußn Spaziergängern aus dem Häuſermeer hinauslockte, war es geſtern die prächtige Winterlandſchaft, die alle Freunde der Natur aufs neue ergötzte. Vor allem war es der Landmann, der den Schneefall begrüßte, denn er brachte ihm den ſchon längſt er⸗ ſehnten Schutz der Winterſaat im Erdreich. Dann aber waren es die Freunde des Winterſports, die mit dem geſtrigen Sonntag ihre ſchön faſt begrabenen Hoffnungen auf Ausübung des Sports aufs neite erfüllt ſahen. Wer einen Rodelſchlitten beſaß, fuhr hinaus an die Peripherie der Stadt. Ueberall ſah man die Mannheimer Bußen und Mädels voll Eifer und Hingabe dem ebenſo geſunden wie fröh⸗ lichen Rodelſport obliegen. Bevorzugt wurden der Neckar⸗ und Wald⸗ parkdamm, der Schloßgarten und der Hildapark; überhaupt an allen Plätzen, wo man rodeln konnte, ſah man raſch improviſierte Rodel⸗ bahnen entſtehen. 805 Im Innern der Stadt dagegen herrſchte eine nicht minpet emſige Tätigkeit mit der Entfernung der Schneemaſſen. Sowohl am Samstag als am Sonntag war außer den ſtädtiſchen Schneeſchippern ein großes Heer von Arbeitsloſen damit beſchäftigt, die Straßen von Schnee zu befreien und in Laſtautos und Fuhr⸗ werken nach dem Neckardamm zu ſchaffen, wo die Laſt beim ſtäd⸗ tiſchen Materiallagerplatz oberhalb der Friedrichsbrücke in den Neckte geworfen wurde. Da die ſtädtiſchen Fuhrwerke und Laſtautes nicht ausreichten, ſo wurden ſolche von der Privatinduſtrie herbeigeſchafft. Die Beſeitigung der Schneemaſſen dürfte die Stadk auf etwa 20 000 Mark zu ſtehen kommen. 55 Die Kälte hatte im Vergleich zu den Vortagen eiwas nache gelaſſen. Während in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine Temperatur von minus 7 Grad abgeleſen werden konnte, ſtieg das Thermometer im Laufe des Sonntagnachmittags auf minus.8 gegen⸗ über 3,2 am Samstag. Das Nachlaſſen der Kälte iſt wohl eines der wichtigſten Momente des geſtrigen prüchtigen Winter⸗ tages. Was den Ausflugsverkehr anbelangt, ſo ſet konſtatiert, daß ſchon die Frühzüge mit Sportsfreunden überfüllt waren. Bereits der um.42 Uhr von hier abgehende Schnellzug war ausgezeichnet beſetzt. Die ſpäter folgenden fahrplanmäßigen Kurszüge.50,.30 und.30 nach Heidelberg und dem heſſiſchen Odenwald wieſen emen ſolchen Andrang auf, daß die Unterbringung der Skis und Rodelſchlitten in den Wagenabteilen oft mit Schwie⸗ rigkeiten verbunden war. Aber man half ſich gegenſeitig aus und ſchwelgte im Vorgefühl der kommenden Freuden des Sports⸗ Heidelberg hatte Hochbetrieb im Rodelſport. Die größte Zahl der Ausflügler und Sportsfreunde ſtellte Mannheim. Wie in Heidelberg, ſo wurde auch an der Bergſtraße und an den Rodelplätzen des Odenwalds in ausgiebigſtem Maße dem Sport gehuldigt. Wer dem mit Recht ſo gefürchteten Andrang auf der Bahn ausweichen wollte, der ging auf Schuſters Rappen ſpazieren. Es iſt immer noch viel zu wenig bekannt, in welch hervorragender Weiſe der Schnee die Luft reinigt. Schon bei einem kurzen Aufent⸗ halt und einiger Bewegung im Freien verſpürt man beim Tef⸗ atmen den wohltätigen Einfluß dieſer bazillenfretien klaren Luft auf den geſamten menſchlichen Organismus. Soweit wir feſtſtellen konnten, ſah man auch in den verſchiedenen Parkanlagen der Stadt eine große Zahl von Spaziergängern. Bevorzugt würde namentlich der Waldpark, der in ſeiner märchenhaften Winterlandſchaft von einem eigenartig ſchönen Reiz war. Nach der uns von den maß⸗ gebenden Stellen gewordenen Auskunft war der Verkehr in der Stadt ſehr ruhig. Weder die Berufsfeuerwehr noch die Schutz⸗ mannſchaft wurden alarmiert. Auch die üblichen Samstags⸗ und Sonntagsvergnügungen einer gewiſſen Sorte von Leuten, die die Toge nicht ohne Schlägerei verbringen können, verliefen ruhig. ch, * OſKichkigſtellu In dem im Anzeigenten des Somezeg⸗ Mittagblattes veröffentlichten Spielplan des Nationgk⸗ theaters iſt inſofern ein Fehler enthalten, als die für Mittwog, den 20. Januar angekündigke Aufführung der Operette„Wiener Blut“ nicht im Nationaltheater, ſondern im Neuen Theatezz ſtattfindet. Außerdem verweifen wir darauf, daß das g. Wkade⸗ miekonzert am Dienstag, den 26. Januar, ſtattfindet. Das Druckfehlerteufelchen hat in ſeiner Bosheit einen früheren, natürlich falſchen Termin bezeichnet. O Kellerbrand. Ein Kellerbrand entſtand am end 6 Ühr im Haue U 1, 7. Verbrannt iſt Packmaterial, ang gebrannt ein Fahrrad. Die Berufsſeuerwehr beſeitigte die fahr. Der entſtandene Schaden iſt nicht bedeutend. muſik des Schluſſes. Sie beginnt im Streichquartett. Eine ins Ewige ſchreitende Melodie ringt ſich empor. Bei der Erſcheinuiſg des Bacchus taucht dann das Motiv des Schickſals wieder auf, enz⸗ ſprechend dem veränderten Geſchehen in ſtärkerer Aufbäumung. Und dieſes Schreiten des Schickſals wird zur unerbittlichen Gewalt der klanglichen Wirkung, wenn zum Schluſſe Poſaue den hämmernden Rhythmus unterſtreicht. Vom Rhythmus aus ſt die muſikaliſchen Umkleidungen der Chöre zu betrachten. Nichts Opernhaftes wurde hier gegeben, gar nichts, was auch nur entfernt an das geſungene Wort erinnern könnte, ſondern rhythmiſcher Ateſn allein erweckt mit ſeiner Urkraft das Choriſche zum Leben. Der ſtändige Wechſel des Zählers der Vierteltaktierung mag den intts⸗ pretierenden Muſikern manche Schwierigkeiten bereitet haben, doch war dieſe orcheſtrale Forderung nicht weniger erſchöpfend gelöſt(mit Artur Roſenſtein als Leiter) wie die zumindeſt in dieſer Akt alle Erdenſchwere überwindende deklamatoriſche und bewegungs⸗ mäßige Darſtellung auf der Bühne, die ein erſtaunliches Maß Regiearbeit offenbarte. Und es iſt gewiß in den Schranken des Muſikteils dieſes Berichts geblieben, wenn zum Schluß erwähnt wird, daß auch der Komponiſt ſtürmiſch gerufen wurde und für den reich Beifall des Premierenhauſes danken konnte. Dr. K aysekz st. 100. Geburlskag des Kunſthiſtorikers Wilhelim Tübke. Der „Grundriß der Kunſtgeſchichte“ von Wilhelm Lübke, ein mehrbän⸗ diges umfaſſendes Werk, iſt noch heute ſtark verbreitet, obwohl ge⸗ rade auf dieſem Gebiete die Konkurrenz neuerer Werke bedeutegd iſt. In immer neuen Auflagen, bis in die neueſte Zeit hinein, gre ſcheint dieſes umfangreiche Werk.— Wilhelm Lübke wurde am 17. Januar 1926 in Dortmund geboren, er ſtudierte zunächſt Philo⸗ logie, wandte ſich dann aber der„wurde 1857, Lehrer an der Bauakademie in Berlin, 1861 roſeſſor am 0 technikum in Zürich, ging von da an das Polytechnikum und die Kunſtſchule in Stuttgart und folgte 1885 einem Ruf an die gleichen Anſtalten in Karlsruhe, wo er ſpäter auch die Generalbirektion der großherzoglichen Sammlungen erhielt. 1893 ſtarb er in Karlsruße und 1895 wurde ihm hier in dieſer Stadt ſeines hauptſächliche Wirkens ein Standbild errichtet. Er hat außer dem erwähn großen„Grundriß“ und vielen Monographien noch mehrere für Kunſtgeſchichte grundlegende Werke geſchrleben, aus denen als be⸗ ſonders bedeutungsvoll vervorzuheben ſind:„Bo zur Ge⸗ ſchichte der Kirchenkunſt des Mittelalters“,„Geſchichte der Acchi⸗ taktur“,„Geſchichte der Plaſtik“,„Abriß der Geſchichte der Bau⸗ ſtile; zwei Bücher, von denen eins die Geſchſchte der Renalſſance in Deutſchland und das zmeite die Geſchichte der Renaiſſanee in Frankreich behandelt;„Geſchichte z deutſchen Kunſt“;„schſhte der italieniſchen Malerei“, 8 Ein Sonntag des Winterſports „Durch die Schneefälle der letzten Tage war die Möglichkeit, Winterſport auszuüben, bis in die tieferen Lagen gegeben. Es wurde auch veichlich Gebrauch davon gemacht. In Titiſee fand die Einweihung des Eisſtadions verbunden mit Verbandsläufen ſtatt. Bei der Gelegenheit wurden im Eislaufen zwei neue deutſche Rekorde über 3000 und 500 Meter aufgeſtellt. Der Skiklub Mannheim⸗Ludmigshafen hielt am Sonntag am Ruhſtein ſeine Skiwettläufe ſtatt, die ſich ſehr zahlreicher Teilnahme zu er⸗ freuen hatten.(Bericht folgt.) In Schreiberhau wurden die Deutſchen Rodelmeiſterſchaften ausgetragen. Sonſt fan⸗ den goch an verſchiedenen Winterſportorten Wettkämpfe ſtatt. In Davos ſind die Europameiſterſchaften im Eishocken in das entſcheidende Stidnum getreten. Drei Vereine liegen punkt⸗ gleich an der Spitze, ſo daß noch Entſcheidungskämpfe ausgetragen werden müſſen. Auch in Heidelberg auf dem Königſtuhl war das winter⸗ ſportliche Treiben ſeht ſtark. Ueberall ſah nan Rodler und Ski⸗ läufer. Der nächſte Sonntag wird im Schwarzwald große Kämpfe Pringen. Beſonders die am 23. beginnenden Winterkampfſpiele er⸗ wecken groes Intereſſe. Die Deutſchen Nodelmeiſterſchaften in Schreiberhau Auf der neuen, 2700 Meter langen und vorzüglichen Bahn zu Schreiberhau kamen am Sonntag die deutſchen Rodelmeiſterſchaſten zum Austrag. Die Schneeverhältniſſe waren ausgezeichnet, die Teil⸗ nahme des Publikums ſehr groß. Ergebniſſe: Einer für Herren: 1. G. Haaſe⸗Brückenberg:149, 2. Händler⸗ Brückenberg:16,9. Einer far Damen: 1. Fräul. Hageman n⸗Brückenberg:32,8, 2 Fräulein Krauſe⸗Schreiberhau:38,8. Doppelmeiſterſchaft f. Herren: 1. Händler⸗Haaſe⸗Brücken⸗ —berg:26, 2. Adolph⸗Elger⸗Schreiberhau:27. 1* „Elnweihung des Eisſtadions in Tifiſen Bei der am Sonntaa ſtattaefundenen Einweihung des Eisſtadions Titiſee wurden zwei neue deutſche Cislaufrekorde aufaeſtellt. Der Deutſche Meiſter Vollſtädt⸗Altona ſieate in dem Verbandslauf nber 3000 Meter in der neuen deutſchen Rekordzeit von :43. Der alte Rekord über dieſe Strecke wurde von Picker⸗Berlin mit:50 gehalten. Im 500 Meterlauf ſieate Stöhr⸗Berlin ebenfalls in der neuen deutſchen Rekordzeit von 49. Hier ſtand der alte Rekord von Grund auf 51 Sekunden. Die Veransal⸗ tung nahm im ganzen bel beſten Witterungsverhältniſſen einen glän⸗ kenden Verlauf. Die Bahn war in alänzender Verfaſſung. 1* Verband⸗Ski-Werkfläufe des Oberharzer Skiklubs in St. Andreasberg Anläßlich ſeines 30lährigen Beſtehens veranſtaltete der Ober⸗ rzer Skiklub St. Andreasberg Ski⸗Lanaläufe. an denen 120 Her⸗ ren, 21 Damen und einige Militärpatrouilſen teilnahmen. Bei den erſten Herrenläufen nahm auch der porjährige Meiſter Huert⸗Braun⸗ ſage teil. Er wurde in ſehr guter Zeit Sieger. J Ergebniſſe: 1. Senioren(17 Kilometer): 1. Demuh—Klausthal— Zeller⸗ Jeld:26.5. 0. 1I. Damen(3 Kllometer]: 1. Fräulein Payſt⸗Braunſage 15:43 Mi⸗ nuden: 2. Frl. Bothe Klausthal—Zeellerfeld 15:56. Militärlanalauf(34 Kllometer): 1. 3. Bataillon des 17. Jäger⸗ Regiments Goslar(Fübrer Leutnant Fritſch)), * Die bayriſchen Eishockey ⸗Meiſterſchaften 11 die Endſpiele um die bayriſche Eishockeymeiſterſchaft endeten * — 1 1 mit dem erwarteten Sieg des Sp. Kl. Rieſſerſee, der zunächſt den Sportklub Berchtesgaden mit:0 ſchlug und dann im Endſpiel den Münchener Eislaufverein mit:0 abfertigte. Um den zweiten Platz pielten der Münchener Eislaufverein und Berchtesgaden:0. * Die Europa· Meiſterſchaften im Eishocken zu Davos „Die beiden erſten Endſpiele um die Eurcpameiſterſchaft im Eis⸗ hotkey nahmen einen ſenſationellen Verlauf. Oeſterreich unterlag Heger die Schweiz mit:5 Toren und England wurde trotz an⸗ dauernder Ueberlegenheit mit:2 Toren durch die Tſchechoflowakei beſiegt. Die Reſultate wurden zum Teil durch das auch am Freitag herrſchende ſtarke Schneetreiben beeinflußt; die Eisverhältniſſe waren unter dieſen Umſtänden natürlich nicht die beſten. Nach den Siegen der Tſchechoſlowaken und der Schweiz wäre es verfehlt, dieſe ſchon als die vorausſichtlichen Sieger zu betrachten. Bekannt⸗ lich werden die Kämpfe nach dem Punkteſyſtem ausgetragen und da jede Mannſchaft noch zwei Spiele zu abſolpieren hat, kann ſich die Lage auch noch leicht ändern. Zu den Spielen des Freitags wäre übrigen noch zu ſagen: 5 Oeſterreich unterliegt der Schweiz:5(:3) Das andauernde Schneetreiben drückte ſtark auf dae Tempo dez Treffens. Im cllgemeinen fanden ſich die Einheimiſchen mit den Witterungs⸗ und Bodenverhältniſſen beſſer ab, als die Wiener. Be⸗ ſonders in der erſten Halbze.t waren die Schweizer ſehr gut. Sie famen in der 13. und 15. Minute durch Dufour und in der 17. Minute durch Meng zu drei ſchönen Erfolgen Die reſtlichen Minu⸗ zen der erſten und der Beginn der zweiten Halbzeit gehörten dann den Oeſterreichern, die auch lurz nach Wiederbeginn zu ihrem erſten Gegentor kamen. Torſchütze war Lederer, der auch in der 5. Mi⸗ nute den 2. Treffer erzielte. Bei einem neuen Angriff aber hatte Lederer das Pech, den ſchweizeriſchen Tormann zu verletzen, der vom Platz getragen und durch Faſel erſetzt werden mußte. Die Schweiz wurde daraufhin wieder überlegen, ſchoß durch Meng ein 4. und nach einem erfolgreichen Durchbruch der Oeſterreicher durch Dufour ein 5. Tor. Tſchechoſlowakei— England:1(:0) 13 Der Kampf löſte bei dem zahlreichen Publikum ein ſtarkes Miß⸗ fallen aus, da die Enaländer ſtändig überlegen ſpielen, aber nicht gewinnen konnten, weil ſich die Tſchechen von vornherein nur auf die Veriteidigung und gelegentliche Durchbrüche beſchränkten. Bei dieſen überraſchenden Vorſtößen aber kamen ſie zweimal durch Me la⸗ czek zu Erfetgen, Taaſe buche 7 mit ihren zahlreichen An⸗ iffen nur einen Treffer buchen konnten. 1905 Erledigung der beiden Samstagſpiele iſt nun nur noch die Tſchechoſtowakei ungeſchlagen. Sie ſelbſt bezwang heute die Schweiz :0, während Oeſterreich England mit:1⸗Treffer abfertigte. Die Tſchechoflowakei braucht alſo aus ihrem letzten Spiel, das am Sonn⸗ ſag gegen Oeſterreich ſtattfindet, nur noch einen Punkt, um aber⸗ mals Europameiſter zu werden. Wird ſie aber morgen geſchlagen, dann ſind leicht noch weitere Entſcheidungsſpiele möglich. Es iſt alſo damit zu rechnen, daß die angeſetzte Zeit zur Ermittelung des Eurvpameiſters nicht reicht. Die Spiele am Samstag nahmen fol⸗ Verlauf: Lnben Leitaukt deſertech— enkland.1 5 as Ergebnis überraſchte allgemein, da die Oeſterreicher in den 1015 Tagen nicht gerade in beſter Form ſpielten. Das Treffen wur in der erſten Halb'olt ausgeglichen und ſehr ſchön. Nach dem Wechſel erreichten die Wiener ihre Höchſtform, ſie ſplelten über⸗ ſegen und famen durch zwei glänzende, Treffer von Brück und Spevak zum Siege. Das erſte Tor hatte Lederer erzielt. neue Manndelmer Jeitung morgen⸗Rusgabeb 85 Tſchechoſlowakel— Schwelz:0 Ein harter Kampf, den die Tſchechen knapp mit einem in der erſten Halbzeit durch Malaczek erzielten Treffer gewannen. Ein Freundſchaftstreffen zwiſchen Polen und Spanien endete mit einem:1(:)⸗Siege der Polen. Die Endſpiele am Sonntag ſollten eigentlich die Entſcheidung in der Meiſterſchaft bringen, doch es kam anders als man gedacht hatte. Die favoriſierte Mannſchaft der Tſchechen, die bisher noch keinen Punktverluſt zu verzeichnen hatte, mußte ſich der öſter⸗ reichiſchen Mannſchaft beugen, ſo daß nunmehr 3 Mannſchaften— Oeſterreich, Schweiz und die Tſchechei— punktgleich an der Spitze ſtehen. Zur Ermittelung des Meiſters müſſen nun Ausſcheidungs⸗ ſpiele zwiſchen dieſen drei Ländern ausgetragen werden, ſo daß die Entſcheidung wohl kaum vor Dienstag fallen wird. Die Sonntagsſpiele nahmen folgenden Verlauf: Die öſterreichiſche Mannſchaft lieferte heute ein ganz hervor⸗ ragendes Spiel, in dem ſie beſonders taktiſch den Tſchechen über⸗ b legen war. Die öſterreichiſche Hintermannſchaft ſtellte ſich in der Anlage ihres Verteidigungsſpieles von vornherein auf die an den Tſchechen ſchon gewohnte Durchbruchstaktik ein, während die Stür⸗ merreihe der Oeſterreicher durch breitmaſchiges Spiel die tſchechiſche Verteidigung in große Verwirrung brachte. Trotzdem fiel erſt 2 Minuten vor Schluß das ſiegbringende Tor. Die Schwelz überfährt England mit:4 Die engliſche Mannſchaft vergab ſich heute die letzte Chance, weiterhin in der Entſcheidung zu konkurrieren, da ſie ſich von den Schweizern mit dem überraſchenden Ergebnis von:4 ſchlagen ließ. Dabei drückt das Ergebnis noch nicht einmal die große Ueberlegen⸗ heit der Schweizer aus, deren Sieg eigentlich noch zu niedrig aus⸗ gefallen iſt. Bei Halbzeit führten die Schweizer mit:2. Nach der Pauſe liefen dann die Schweizer zu ihrer bisher beſten Form auf und ſtellten durch 4 weitere Tore den Sieg ſicher. Zwei Freundſchaftsſpiele nahmen folgenden Ausgang: Italien—Spanien:2 und Polen— Velgien:1. Thüringer Skimeiſterſchaft. Der Thüringer Winterſport⸗Ver⸗ band ſchreibt die Meiſterſchaft von Thüringen 1926 im Skilauf für den 23. und 24. Januar 1926 nach Oberhof aus. In Verbindung damit ſollen ein Militär⸗Canglauf über die Meiſterſchaftsſtrecke von 18 Kilometer bei einer Geſamtſteigung von 300 Meter, offen für Angehörige der Reichswehr, ſowie Schutz⸗ und Landespolizei. ferner der e e en über 12 Kilometer ausgetragen werden. Programm der Skimeiſterſchaften in Garmiſch. Der Deutſche Skiverband verſendet die Ausſchreibungen für die vom 11.—15. Februar in Garmiſch⸗Partenkirchen auszutragenden großen Ski⸗ wettkämpfe: die Deutſche Skimeiſterſchaft, die Deutſche und Heſter⸗ reichiſche Staffelmeiſterſchaft, die Deutſche Heeres⸗Meiſterſ hoft und die Kampfſpiel⸗Skikonkurrenzen. Das Prograwim iſt wie folgt auf⸗ geſtellt worden: 11. Februar: Erklärung der Strecken für die Le⸗ werber und Kampfrichterſitzung; 12. Februar: Langlauf zur Deut⸗ ſchen Meiſterſchaft und der Winterkampfſpiele; 13. Febryar: Oeſter⸗ reich'ſche und Deutſche Staffelmeiſterſchaft, ſowie die des Heeres über 40 Kiſometer, Damenlauf der Kampfſpiele; 14. Februar: Sprung⸗ lauf der Deutſchen Kampfſpiele auf der Olrenpiaſchanze am Gudeberg (vorm.), Sprunglauf zur Deutſchen Meiſterſchaft auf der Kochel⸗ bergſchanze(nachmittags); 15. Februar: Austragung des Militär⸗ patrouillenlaufes des Reichsheeres über 6 Kilometer. Die Deutſche Skimeiſterſchaft wird von Kurt Endler⸗Schreiberhau— den Dppil⸗ ſieger des Vorjahres in Kitzbühel— verteidigt. Die Deuiſche Meiſter⸗ ſchaft, ſowie die Staffelmeiſterſchaften ſind international, die Kampf. ſpielweltbewerbe natlonal. „Skſmeiſterſchaft der Schwelz. Der Schweizeriſche Skiverband gibt jetzt die genauen Propoſitionen für die am 13. und 14. Februar in Wengen ſtattfindenden 20. Stirennen der Schweiz bekannt. Der Start zum Langlauf für Senioren(18 Km.) und Junioren(9 Km.) erfolgt am Samstag, 13. Februar um 9 Uhr vormittags. Die Ab⸗ fahrt zum Militär⸗Patrouillenlauf über 24 Km. am darauffolgenden Sonntag, vormitkags.30 Uhr. Anſchließend daran folgt um.45 Uhr der Sprunglauf auf der Jungfrauſchanze. Ausländer haben die Meldung durch ihren Landesverband einzureichen. Nennungsſchluß iſt am 7. Februar. Skimeiſterſchaft von Kärnten und Salzburg.— Die Doppel ⸗ meiſterſchaft Kärnten⸗Salzburg im Skilauf wurde in Mallnitz(Kärn⸗ ten) unter Beteiligung der beſten Skiläufer ausgetragen. Die 12 Km. Langlaufſtrecke bot viele Schwierigkeiten, was am deutlich⸗ ſten daraus erſichtlich iſt, daß von 61 geſtarteten Konkurrenten nur 42 das Ziel Die beſte Zeit holte der Tiroler Meiſter Jakob Lackner⸗Kitzbühel mit 55 Min. 3 Sek. heraus. Der junge Salzburger Karl Strahal gebrauchte 55:58, Peter Radacher(Mühi⸗ bach) 59:54. Alle anderen Bewerber liefen über eine Stunde. Beim Sprunglauf mußte Lackner, der Sieger des Langlaufs, wegen eines böſen Sturzes leider ausſcheiden. Strahal ſmeng 28, 31 und 32 Meter und errang den Meiſtertitel im kombinierken Lauf, während Radacher mit Weiten von 29, 32 und 33 Meter den erſten Preis in der Geſamtwertung an ſich brachte.— Eine neue Eislaufgröße von beſonderem Format ſcheint der Norweger Kriſtianſen zu ſein. Kr. lief dieſer Tage in Oslo die 500 m in 46,1 Sek. und die 1500 m in 229,4 Minuten. Dabei waren die Eisverhältniſſe nicht einmal die beſten. Norwegens Skigarde mobil. Der Norwegiſche Skiverband wird bei den Skiwettkämpfen, die anläßlich des Internationalen Skikongreſſes in Lahti(Finnland) ſtattfinden, durch eine zehn Mann ſtarke Auswahlmannſchaft vertreten, die das Beſte darſtellt, was Norwegen gegenwärtig aufbringen kann. Von dieſen be⸗ ſtreiten Hegge und Kjelbotn die Läufe über 30 und 50 Km. am 4. bezw. 7. Februar. Die beiden Weltmeiſter Torleif Haugh und Tulla Thams ſowie J. Groettumbraaten, Einar Landwik, Oeſter⸗ holt, Elgſtoeen und Otto Aaſen konkurrieren im kombinierten Lauf (15 Km. Langlauf und Springen) am 5. und 6. Februar, die ſie⸗ ben Letztgenannten ſowie Hoegvold außzerdem in den beſonders ausgeſchriebenen Sprungläufen. Schon abein das Zuſammen⸗ treffen dieſer hervorragenden norwegiſchen Auswahlmannſchaft mit der geſamten finniſchen Klaſſe ſtempelt die Kongreßwettläufe zu der bedeutendſten Skiveranſtaltung des Winters. 500 m in 41 Serunden. Der bekannte amerikaniſche Pro⸗ feſſtonal⸗Eisſchnelläufer Bob Me. Lean legte in Newyork die 500 m mit ſtehendem Start in 41 Sekunden zurück, allerdings auf gerader Bahn. Der Weltrekord über dieſe Strecke, auf nor⸗ maler 400-Rundbahn gelaufen, wird von dem Norweger Oscar Mathieſen mit 43,4 Sekunden gehalten. *Europameiſterſchaft im Eisſchnellauf.— Der Norwegiſche Eislaufverband beſchloß in ſeiner letzten Sitzung, von einer offt⸗ ziellen Beſchickung der Europa⸗Meiſterſchaftskämpfe am 23. und 24. Januar in Chamonir abzuſehen. Dagegen iſt es wahrſcheinlich, daß von vereinswegen zwei Läufer entſandt werden, und zwar kom⸗ men Sigurd Moen, der in dieſem Jahre eine außergewöhnlich gute Form an den Taa legt, und die neu entdeckte Größe Chriſtenfen in Frage.— Von Finnland kammt Pietilä, womit die ſkandingoiſche Beteiligung erſchöpft ſein dürfte. Europameiſterſchaft im Bobfahren. Für die europäiſche Vierer⸗Bobsleigh⸗Meiſterſchaft, die am 18. und 19. Januar in Da⸗ vos ausgetragen werden ſoll, ſind beim internatlonalen Verband die Meldungen der Schweiz, Belgien, Englands und Frankreichs abgegeben worden. Monkag, den 18. Januar 1929 viel Winteriport Das wichtigſte vom Sonntagsſport Die Deulſchen Rodelmeiſterſchaften in Schreiberhau. * Einweihung des Eisſtadions in Tiliſee. L4 Zwei neue deulſche Rekorde im Eisſchnellaufen über 3000 und 500 Meler. 1* Skiweillläufe in St. Andreasberg. * 5 Die Europameiſterſchaften im Eishockey in Davos. os Mannheim und F. C. Pirmaſens ſieigen in die zweil Klaſſe ab. * J. C. Phönix Mannheim⸗Handball⸗Meiſter des Bezürks Unter⸗ aden. * Boxkämpfe in der Dorkmunder Weſlfalenhalle. Fußballſpiele im Kheinbezirk 1903 Ludwigshafen— 1908s Mannheim:3(:0) Die Entſcheidungen in der Abſtiegsfrage iſt nun geſtern ge⸗ fallen. Falls der Verbandstag keine Erhohung der Bezirksligavereine beſchließt, ſind 1903 Mannheim und.C. Pirmaſens zum Abſtiege in die Kreisliga gezwungen. 1903 gewann das geſtrige Spiel ver⸗ dient und bot eine Leiſtung, die wirklich bezirksligareif iſt. In aus⸗ gezeichneter Verfaſſung befand ſich die Elf und alle Poſten waren gut — beſett Trotzdem müſſen aber das glänzende Stürmerſpiel Feſers, die prachtvolle Deckungsarbeit Müllers und die brillante Abwehr Bräu⸗ nigs belonders erwähnt werden. 1908 hatte demgegenüber außer den guten Leiſtungen der beiden Flügelſtürmer Jöſt und Altmann ſowie des Sturmführers Dolands nichts gleichwertiges zu bieten. Beide Mannſchaften beſtritten den Kampf in ſtärkſter Aufſtellung. 1903 war von Beginn an leicht überlegen, vergab aber zunächſt verſchie⸗ dene Torchancen, bis Scherzinger in der 10. Minute einen 18 Meter Hſt kinf wegen Hände zum Führungstor einſchoß. Bei 08 mußte Jöſt infolge Verletzung ausſcheiden. In der 33. Minute führte ein prachtvoller Schuß Feſers zum zweiten Tore für 1903. Schluß der Halbzeit kam 0s ſtark auf, doch machte ſich das Fehlen des Rechtsaußen bemerkbar. Die zweite Halbzeit verlief ſenſationell, innerhalb 10 Minuten ſtellten Teufel 2 und Doland den Ausgleich her. Der Sieg 1903 ſchien wieder zweifelhaft. Doch ein prächtiger Drehſchuß Scherers brachte erneut die günſtige Wen 5 für 1903. Feſer und Schmitt das Ergebn wieder vervollſtändigt, hatte aber nichts mehr zu beſtellen. Durch Handelfmeter, den Feſer ſicher verwandelte, ſtellte 1903 das Ergebnis auf:2. Kurz vor Schluß holte Doland ein 3. Tor für 1908 auf. Endergebnis:3. Ecken:5 für 1903. Schiedsrichter Müller (Beiertheim) leitete das im ganzen faire Treffen korrekt. 8. * J. C. Pirmaſens— Germania Frankfurk:3(:2) In raſcher Folge erhöhten is auf:2. 1908 hatte ſich inzwiſchen egen Die Privatſpiele eröffnete der F. C. Pirmaſens mit einem Spiel gegen die Frankfurter German binationsſpiel vor und konnten ſich meiſt in der Offenſive behaupten. zen. Dieſe ein ſchönes Kom⸗ Nur der prächtigen Abwehrkunſt des Torhüters Schaub verdankt Pirmaſens das unentſchtednee Ergebnis. Frankfurt laz von Vegian an meiſt im Angrifſe umd ſchon nach einer halben Stunde Spiel⸗ deit hauben die Eäſte durch ihren Halblinken 2 Tore vorgelegt. Pir⸗ maſens gewann dann ſichtlich an Boden und konnte auch noch vor 25 neen 8 5 den Rechtsaußen ein Tor auſholen. Helbzeit:2 für Frankfurt. 15 Leg 10 ene weiter, ohne och zu Erfo zu kommen. Ein Durchdru des Gäſteenittelſtürmers brachte den G— Einheimiſchen nahmen nun Brödl und Babo aus der Verteidigung und Läuferreihe in den Sturm, was ſich au⸗g-zeichnet bewährte⸗ Durch ſchöne Kombination konnte dann der Mitteſſtürmer Pertzel 2 Tore erzielen, die den Ausgleich brachten. Schicdsrichter M. s⸗ mann⸗Kaiſerslautern leitete den Kampf ſehr gut. S. Tabellen⸗Stand: Berelne: Spiele gew. unent.: verl.: Punkte Tors V. f. N. Mannheim 14 8 4 0 33:19 Phönz Ludwigshafen 14 9 1 4 19 37:22 B. f. L. Neckarau 14 8 2 4 18 35:18 S V. Waldrot 14 7 0 7 14 33.34 1903 Ludwigsbafen 14 5 2 3 20 33 S V. 1898 Darmſtadt 14 5 1 8 11 22:55 1903 Mannheim 14 3 4 7 10 24:45 F C. Pirmaſens 14 3 2 9 1 21:39 Rreiliga Verein für Turn ⸗ und Raſenſport Feudenheim— Sportklub Germania Frliedrichsfeld:5(222) Einen überraſchenden Ausgang nahm das geſtrige Verbands⸗ ſpiel der beiden Gegner. Feudenheim konnte ſeinen Pokalſieg nicht wiederholen und mußte dem Gegner einen Punkt überlaſſen. n der erſten Halbgeit war Feudenheim ſtark überlegen, doch am Friedrichfeld durch Rechtsaußen zum 1. Tore. Der Mittek⸗ ſtürmer Bühler beſorgte für Feudenheim den Ausgleich. Bentzin⸗ ger konte Feudenheim das Führungstor verſchaffen, doch noch vor der Pauſe glich Friedrichfeld erneut durch Halbrechts aus.:2. Nach dem Wechſel ſtellte Feudenheim in raſcher Folge das Reſultat auf;2(darunter ein Elfmeter). Schon ſchien der Sieg geſichert, als kurz vor Schluß Friedichsf. ein 3. Tor, ebenfalls durch Elfmeter erzielen konnte. Durch 2 weitere Tore errangen die Germanen ſogar den Ausgleich:5. Feudenbeim hatte Ueberrhein und den Torwart erſezen müſſen. Der Erſatztorwart und die ſchwache Leiſtung des Mittelläufers Samstag verurſachten in der Hauptſache den Zuſammenbruch. e⸗ * J. C. Vorwärts Mannheim— Spielveteinigung 1907 Mann; heim:3(:1) Auf dem Vorwärtsplatze iſt 07 die Revanche gekungen, mit demſelben Torunterſchied wie im Vorſpiele konnten ſich dieſes Mal die Neuoſtheimer Sieg und Punkte ſichern. Das Spiel, das unter der ſehr ſchwachen Leitung des Herrn Her rLe⸗Zweibrücken ſtand, war eine regelrechte Punktjagd. Die Spielvereinigung war ſeinem Gegner an Technik und Energie überlegen und gewann dank der guten Zuſamenarbeit der Elf. Vorwärts iſt ſehr ſchwach gewor⸗ den, der einſt ſo gefährliche Sturm iſt heute harmlos. In der 6. Minute bringt Senft ſeinem Verein die Führung. Bald darnach 5 5 einen ſehr gut. Kurz vor albzeit wird je ein Mann der beiden Gegner vo iedsrichte des 9 85 9 m Schiedsrichter iederbeginn entwickelt ſich ein aufgeregtes Spiel. Mef⸗ fert ſchießt in der 20. Minute das 2. Tor. 1 Minuten ſpäter dol Filian(Vorwärts) ein Tor auf.:2. Der linke Läufer(Vorw.) gibt einen hoben Ball aufs Tor, der an der Latte aborallt, Schieds⸗ richter gibt Tor.:2.(Debatte.) Mudninger geht non in den Sturm, was ſich gut bewährt. Wildermuth verwandelt einen Elfmeter zum Siegestreffer. 229 für 07. Aſſer wird zum Schluſſe noch unfair angegangen und perlent, der Schuldige des Feldes ver⸗ wieſen, den Elfmeter leukt Schluſſer zur Ecko. 4 —4— ermonen das 3. Tor ein. Pie le r. el⸗ r 8 rnen Monkag, den 18. Januar 1923 Nene Mannbeſmer Jeitung[Moeeen-Rusgabe] B. Seite. Nr. 27 Spielvereinigung Plankſtadt— F. C. Phönix Mannheim:3 (:1) „Nach anfänglicher VLeberlegenheit der Plankſtädter findet ſich auch Phönix⸗Mannheim. Schon in der 10. Minute gelinat es Phönir durch den Linksaußen Krön den erſten Treffer zu erzielen. Plankſtadt dränat mächtig nach dem Ausaleich doch die ſich tapfer wehrende Ver⸗ teidiaung im Verein mit Hering macht die gefährlichſten Anariffe un⸗ ſchädlich. Mit:0 geht man zur Pauſe. Die zweite Hälfte des Spieles hat Phönix ziemlich in Händen. Nach 15 Minuten Srieldaver kommt Enolert aut durch. der gefallene Plankſtadter Torwart verhindert Enalert regelwidria am Torſchuß: den Elfmeter verwandelt derſelbe Spieler ſicher:0. Das dritte Tor fiel aleichfalls durch einen ſchönen Schuß Enalerts. Bis zum Schluſſe gelingt es Plankſtadt nicht, den erſehnten Chrentreffer zu erzielen. Die Phönirmannſchaft war tron Fehlens von Beckerle und Roos in auter Verfaſſung und der Sieg vollauf verdient. Hervorzuheben iſt vor allem das brillante Verteidigungsſpiel E. Schönigs. Plankſtadt zeigte gute Einzelleiſtungen, konnte aber die Geſamtleiſtung des Gea⸗ ners nicht erreichen, trozdem das Ehrentor verdient geweſen wäre. Schiedsrichter Herr Seiter(Germania⸗Durlach) leitete ſehr zufrie⸗ denſtellend. W. ** .C. Pfalz Ludwigshafen— Anion Ludwigshafen:2(:1) Auch im Rückſpiele konnten die Pfälzer ihren Lokalgegner auf eigenem Platze beſiegen. Die Bodenverhältniſſe waren infolge der auf dem Spielſelde lagernden Schneedecke recht ungünſtig. Während vor der Pauſe Union den Pfälzern die Wage hielt, konnten die Platzherren nach Seitenwechſel das Spiel vollkommen überlegen ge⸗ ſtalten. Schiedsrichter, Herr Kuhn(Viktoria Aſchaffenburg) leitete Spiel im allgemeinen gut.— Sofort mit Beginn ſetzt beiderſeits ein ſſottes Tempo ein. Eine ſcharfe Flanke Beſts geht knopp am Tor vorbei. Sodann tritt Röth (Union, erſtmals im Siurme) einen Straſſtoß wegen Hände knapp on der 16 Meter⸗Limie, den er direkt verwandelt,:1 für Union. Weiter verteiltes Feldſpiel. Einen placiert geſchoſſenen Ball des Rechtsaußen hält Dick brillant. Pfalz läßt wiederholt die beſten Chancen aus Vappert kann dann in der 35. Mmute den Ausgleich erzielen::1. Helmer im.⸗Tore hält einen Straßſtoß nach wieder⸗ holtem Schuſſe brillant. Pauſe:1. Nach Wiederbeginn ſofortiger Durchbruch von Pfalz und Tor durch Halbrechts:1. Fünf Minuten ſpäter erhöht Bappert das Ergebnis auf:1. Pfalz iſt nun merklich im Vorteil, doch iſt das Spiel auch weiter offen. Enen Elfmeter für Union hält Dick in feiner Manier. In der 38. Minute erzielt Boppert ein 4. Tor, dem nion eine Wailute vor Schluß noch ein 2. entgegenſetzt. M. S. 2. Mannſchaft 17:3 für Pfalz. ** F g. 98 Schwetzingen—.G. Kirchheim:3(:3) Auch der Alteſte Schwetzinger Fußballverein wird ſich vom Ah⸗ ſtiege in die A⸗Klaſſe nicht mehr retten können. Die Mannſchaft zeigt nicht mehr im entfernteſten das frühere Können, eine innere Kriſe ſcheint daran nicht ſchuldlos zu ſein, ſeit Bökenhaupt die Stütze der Elf, den Verein verlaſſen hat. Das geſtrige Spiel war eine ſichere Sache für den aufſftrebenden Liganeuling. Schon von Beainn an er⸗ ariff Kirchheim die Offenſive. Das 1. Tor ſchoß der Halbrechte Kirch⸗ geßner, Schwetzingen mußte ſich meiſt auf die Verteidigauna beſchrän⸗ ken. Bis zur Pauſe ſtellten die Gäſte durch den Mittelſtürmer H. SEottfried und den Mittelläufer Reinhard das Ergebnis auf:0. der Siea war ſchon geſichert. Nach der Pauſe konnte auch Kirchkeim keine Erfolge mehr erzle⸗ ken. Schwetzingens Angriff ſcheiterte an der ſicher arbeitenden Per⸗ zeidtaung der Gäſte. während deren Torwart faſt nie einzugreifen brauchte. Das Spiel wurde von Herrn Gottmann(Karlsbe) korrekt geleitet. H. * y. os Hockenheim— VB.f. B. Heidelberg:4(:1) „Eine anerkennenswerte Leiſtung vollbrachte geſtern V. f. B. Heidelberg, indem es ihm gelang, in Hockenheim beide Punkte zu erobern. Ueberhaupt ſcheint Heidelberg auswärts glücklicher zu zämpfen, als zu Hauſe, denn von den bisher errungenen 14 Punk⸗ ten ſind nur 3 auf eigenem Felde erkämpft. Der Hockenheimer Platz war ziemlich vom Schnee geſäubert, ſo daß der Kampf ein⸗ wandfrei ausgetragen werden konnte. Heidelberg hatte Erſatz für den Torwart und den Verteidiger K. Müller, auch Hockenheim Hatte ſeinen verletzten Torwart erſetzen müſſen. Die Einheimiſchen war in der 1. Halbzeit ziemlich überlegen. Ein Elfmeter wurde verſchoſſen. Dagegen kam Heidelherg durch Linksaußen über⸗ raſchend zum 1. Tore. Doch noch vor dem Wechſel gelang Hocken⸗ heims Halblinken der Ausgleich 111. Nach der Pauſe war der Kampf ausgeglichen. Ein Durchbruch des Gäſtehalbrechten wurde unfair geſtoppt, den Elfmeter verwan⸗ delte der Linksaußen P. Müller zum 2. Tor für V. f. B. Kurz darnach glich Hockenheims Halblinker zum 2. Male aus.:2. Aber wiederum verſchukdete Hockenheims Verteidigung einen Elfmeter, den P. Müller zum 8. Tore für Heidelberg einſchoß. Heidelbergs Mittelläufer Bäuerle war dem Schneeboden nicht gewachſen, ſo konnte Hockenheims Halblinker zum 8. Tore einſchießen. Eine Flanke des Rechtsaußen Wolf verwandelte Lückenrath zum 4. Treffer für Heſdelberg. Hockenheim griff zwar weiter unentwegt an. doch nur Eckbälle waren der Erfolg. Mit:8 Tore blieb Hel⸗ delberg Sieger. Der Schiedsrichter Hügele⸗Raſtatt leitete gut. 2* Arminla Nheingönheim— Germania 04 Ludwigshafen :6(:4) PDer Favorit des Vorderpfalzkreiſes konnte geſtern ſeinen Sieges⸗ zug fortſetzen und auf dem ſchwier⸗gen Gelände in Rheingönheim einen ſchönen Sieg herausholen. Germemia kann ſchon von Anſaag an das Spiel überlegen geſtalten; Arminia ſpelt eiwas robuſt, um ſo die mangelnde Technik zu erſetzen, doch ohne Zweck. Wünſtel kann bis kurz vor der Pauſe 3 ſchöne Tore vorlegen. Bei den Arminen fehll der Zuſammenhang im Spiel faſt vollſtänd.g, ſo gehen klare Torchancen unausgenutzt vorüber. Eine Mnute dor dem Wechſel gibt Förſter(Linksaußen) eine präziſe Flonke herein, die Bader durch Kopfball rerwandelt. 04 für 04. Arminia wird nun des öfteren geſährlich durch den Linksaußen, jedoch Emig, der geſtern große Form zeigte, ſängt alles. Beid r⸗ feitige Ecken bleiben ungewertet. Die Platzherren können trotz ſlepi⸗ ſem Spiele vorläufig nichts Zählbares erringen, doch in der 50. Rinute lann Arminias Rechtsaußen das 1. und einzige Tor er⸗ elen,:4. Germania iſt noch weiter erfolgreich durch Bader und Förseer. Endergebnis::6. Schiedsrichter, Herr Eckenberger⸗ Aſchafſenburg, leitete gut. W. weitere Ergebniſſe Süddeulſchland Rh inbezirk. 1903 Ludwigshaſen— 1908 Mannheim:3; S. V. Waldhof— V. f. B. Stuttgart(Privat) ausgeſallen;.C. Piema⸗ ſens— Germania Frankfurt(Privat) 38. ktreisiga Neckarkreis. Vorwärts Mannheim— Spyg. 1907 Mannheim :3; V. f. T. u. R. Feudenheim— Germanza Friedrichsfeld:5: Spog. Plameſtadt— Phönix Mannheim:3; Fv. 08 Hockenheim — V. f. B. Heldelberg:4; Vg. 98 Schwetzingen— F. G. Kirch⸗ henn:3. Vorderpralzkreis. Arminjia Nheingönheim— 1904 Ludwigs⸗ afen:6; Fv. Franken hal— 1914 Oppau:2; Pfalz Ludwigs⸗ en— Union Ludwiashafen:2; Fo. Spryer— V. f. R. Frieſen⸗ heim 211; Splelve. Mundenheim— Viktoria Hockenheim:0. Hinterpfalzkreis. V. f. R. Kaiſerslautern— 8 Ka ſers⸗ ſautern:3; V. f. R. Pirmaſens— V. B. Zweibrücken:3; Pfocz irmotens—.C. 05 Pirmeſens:1; Olympia Kaiſerslautern— C. Münchweiler:8, Pokalſplele Bezirk Papern. FC. Fürth— F. V. Würzburg 01:3: F. C. Hichelau—.S. VB. Nürnberg:13; F. C. Selb—.C. Germania Stein Nürnberg:11; Spog. Hof— Sprg. Fürth:10; Kickers Würzburg— V. f. R. Fürth:5: 1. F. C. Nürnberg— F. B. Fürth :3; Jahn Regensburg— Bayern München.16: B. C. Augsburg — München 1860.:7: Spog. Ingolſtadt— Schwaben Augsburg :7; Teutonia München— Wacker München:7: F V. Ulm 94 — Viktoria Augsburg:3; 1. F. C. Straubing— Spogg. München:2. Mainbezirk. S. V. Heddernheim 07—.S. V. Frankfurt:6; Viktoria Aſchaffenburng— V. f. L. Sachſenhauſen 10:2. Meiſterſchaftsſpiele Bezirk Württemberg⸗Baden. S. C. Stuttgart— Karlsruher F. V. :2; V. f. R. 85970 0— 1..C. Pforzheim:3;.C. Birkenſeld —.C. Freiburg:9. privalſplele 8 Hanau 93— Stuttgarter Kickers:5; Eintracht Frankfurt — V. f. R. Mannheim:1(:); F. C. Pirmaſens— Germania Frankfurt:3; Union Niederrad—.gmde. Höchſt:2; Mainz 05 — V. f. L. Neckarau:2. andball Polizeiſportverein Mannheim— Phönix Mannheim:3(:1) Auch ſein letztes Verbandsſpiel konnte Phönix als bereits ermit⸗ telten Meiſter von Unterbaden zum Siege geſtalten. Der ſchnee⸗ bedeckte Platz ließ ein flüſſiges Spiel nicht zu. Phönix erzielt bald durch Baumeiſter den Führungstreffſer. Doch der Ausgleich durch läßt nicht lange auf ſich warten. Beim Stande:1 lbzeit. Nach der Pauſe geht Phönix durch Röderer erneut in Führung. doch wiederum erzielte Polizeiſportverein durch Hauſer den Ausagleich. Durch einen Strafſtoß Baumeiſters erzielte Phönir das 3. und ſieg⸗ bringende Tor. Beide Mannſchaften waren gleichwertig. Nach Schluß des Spieles wurde die Meiſterelf durch Ueberreichung eines geehrt. Rugby « Aus dem Rugby⸗Fußballverband. Der Deutſche Rugby⸗Fußball⸗ verband wird zu den Kampfſpielen nicht nur Vereinsmaunſcalten, ſondern auch die Repräſentaliv⸗Mannſchaften der drei Unterpervände Nord⸗ deutſchland, Brandenburg⸗Weitteldeu.ſchland und Süddeulſchland, außerdem allerdings die Vereinsmannſchaft des deu.ſchen Meiſters 1926 nach Köln entſenden.— Die Termine für die Meiſterſchaftsſpiele 1926 ſind wie folgt felseo worden: Vorrundenſpiel 11. und 18. Apr.I. End⸗ ſpiel am 2. Mai in Hannover. Teilnahmeberechtig: an den Vor⸗ und Enoſpielen ſind neben dem vorjährigen Meiſter S. C. Frankfurt a. M. bie diesjährigen Meiſter der drei Unterverbände.— Das Repräſentatiy⸗ ſpiel Nord—Süddeulſchland fndet am 28. März in Blemen ſtatt. Am 3. Oktober treffen ſich die Auswahlmannſchaf.en von Brandeneu⸗g⸗Mittel⸗ deulſchland und Norddeutſchland in Berlin oder Hamburg. Internationale Rugby⸗Termine. Die engliſche Rugby⸗Union und der franzöſiſche Rugby⸗Verband haben die beiderſeitigen Länderſpiele fur die erſte Hälfte des Jahres 1926 wee folgt feſigelegt: 16. Januar England— Wales in Cardiff; 28. Jannar Frankreich—Irlang in Belfoſt; 6. Februar SchottlandWoles in Edinbourgf 18. Februar Eng.and—Irland in Dublen; 27. Februar Frankreich—England in Twickenham; Schottrand—Irland in Edinbourg; 13. März Wales—Irland in Swanſeg; 80. März England— Schottland in Twickenham; 5. April Frankreich—Wales in Paris, geger Juternakionale Hockeykermine. Im Hockeyſport ſtehen für die nächſte Zeit eine ganze Anzahl wichtiger Ländertrefſen bevor, wie nachſtehende Terminliſte zeigt: un einem noch feſtzuſetzenben Tage, wagrſcheinlich noch im Januar: Frankreich—Spanien in Madrid; 23. Januar: Holland— Belgien in An werpen; 13. Februar: Wales—Schottland in Ruchin; 20. Februar Irland—Wales in Tublinz 27 Februar: Frankreich—Belgien in Paris; 13. März: England—Wales in Abergavenny; 20. März: Schott⸗ land—England in Briſtol; 27. März: England-—Irland in Belſaſt; 3. April: Frankreich—England in Folkeſtone; 17. April: Frankreich—Schweiz in Paris; 2. Mai: Oeſterreich— Deutſchland in Berlin. Schwimmen Rademacher verläßt am 31. Januat Deulſchland. Der deutſche Meiſter im Bruſtſchwimmen, Erich Rademacher(Hluas Magde⸗ burg) tritt ſeine Amerikafahrt am 31. Januar auf dem Dampfer „Verlin“ des Nordd. Lloyd von Bremen aus an. Durch das Ent⸗ gegenkommen des Nordd. Lloyd wird es für Rademacher möglich ſein, ſich auch während der Ueberſahrt in guter körperlicher Ver⸗ faſſung zu erhalten. Wie bereits berichtet, wird Rademacher von dem ſportlichen Leiter ſeines Klubs begleiket werden, während es noch nicht feſtſteht, ob auch der deutſche Rückemneiſter Frölſch an der Fahrt tellnehmen wird. Deulſche Strom⸗Meiſterſchaften 1926. Der Deutſche Schwimm ⸗ Verhand hat die Durchführung der diesſährigen deutſchen Meiſter⸗ ſchaften im Stromſchwimmen dem weſideutſchen Kreiſe übergeben. Mit der Durchführung der Weltbewerbe wurde der Verband Duis⸗ 57 1 2 beauftraat. der die Wettbewerbe am „Auguſt austragen läßt. Ländertdmpfe der deutlſchen Schwimmer. Das Internationale Programm des Deutſchen Schwimm⸗Verandes iſt für 1926 ein recht vielſeitiges Beabſichtigt ſind für die Frühjahrsſaiſon zwei Waſſer⸗ ballſpiele in der Halle gegen Holland, eins davon in Deutſch⸗ land und eins in Amſterdam. Weiter ſchweben Verhandlungen über einen Länderwettkampf mit Schweden, bei dem ſowohl die Herren als auch die Damen in Aktion treten ſollen. Für die Schwimmerinnen iſt weiter ein Damen⸗Länderwettkampf mit dem Häniſchen Schwimmperbande geplant. Da eine Beſchickung der Europa⸗Meiſterſchaften in Budapeſt in beſtimmte Ausſicht genommen iſt, iſt das Programm alſo ein wirklich in⸗ tereſſantes. Kuder ſport e *Der Deuſſche Kanu-Verbandskag verlegk. Der urſprünglich für Ende Februar vorgeſehene g des Deutſchen Karcwer⸗ bandes wurde nach Verſtändigung des Vorſtandes mit den Kreiſen endgültig auf die Tage vom 19.—21. März ver⸗ legt. Abgeſehen von dem Empfangsabend, der im Warteſaal 1. Klaſſe des Frankfurter Hauptbahnhofes ſtattfinden wird, werden 2 Veranſtaltungen und Sitzungen im Hotel Frankfurter Hof abgehalten. Kadſport Tagung des Verbandes Deulſcher Radrennbahnen Die Hauptverſammluna des Verbandes Deutſcher Radrennbah⸗ nen.(B. D..) die am Samstaa bei autem Beſuch in Berlin taate, bat eine Ueberraſchung gebracht. Dem Antraa des Vereins„Sport⸗ platz“⸗Leivzig, den V. D. R. aufzulöſen und als Gruppe des ange⸗ ſtrebten Deutſchen Radſport⸗Einheitsperbandes wieder erſtehen zu laſſen erwuchs doch eine ſtärkere Oppoſition als man gealaubt hatte. Der Antraa fiel ſchließlich unter den Tiſch. ſedoch wurde beſchloſſen, die Einheitsbeſtrebungen im deutſchen Radſport weiter zu unter⸗ ſtützen und neue Verhandlungen baldiaſt einzuleiten. Führer der Oppoſition war Direktor Schwarz⸗Treptow. Nach dieſem wichtigen Punkte der Tagesordnung legte der alte Vorſzand ſeine Aemter nieder. Die Neuwahlen batten folgendes Er⸗ gebnis: 1. Vorſtand Schumacher⸗Berlin. 2. Vorſtand P. Schmarz⸗BVerlin. Schmitt⸗Nürnbera. Norwann⸗Breslau und W. Lücke⸗Berlin. der zugleich das Amt eines Schatzmeiſters verſieht, wurden in den Verwaltungsausſchuß berufen. Die Termine der Meiſterſchaften und großen Rennen des Jahres 1926 wurden wie folat feſtgeleat: Vorläufe zur Deutſchen Stehermeiſterſchaft am 8. Auauſt in Frankfurt a. M. und Nürnberg. Endläufe zur Deutſchen Steher⸗ und Fliegermeiſterſchaft am 15. Auauſt auf der Berliner Olympiapahn. Meiſterſchaft von Praußen am 6. Juni in Maadeburg. Großer Preis der Republik am 1. Mai in Dresden. Großet Preis von Gürora am 27. Juni in Bresſau. Großer Preis der Induſtrie am 18. Juli in Erfurt, Der Große Preis von Poutſchland wurde der Freptower Der Termin für dieſes Rennen wird noch be⸗ immt. 15. Serliner Sechstagerennen Die zweite Nacht. Schon bald nach Beginn des zweiten Tages ereigneze ſich im Berliner e bedauernswerter Unfall. Die über⸗ raſchenden Sechslage⸗Neulinge Knappe⸗Rieger unternahmen kurz nach Mitternacht einen Vorſtoß, der auch zum Erfolg führte: da⸗; ganze Feld wurde überrundet und das junge deutſche Paar hälte ſo an der Spitze des Feldes gelegen, wenn nicht ſchon in den nächſten Minuten der übermüdete Knappe in der Nordkurve der Bahn zu Fall gekommen wäre. Leider riß er hierbei auch den Italiener Girardengo der bis zum Vorſtoß des deutſchen Paares führte, mit; beide Fahrer erlitten einen Schlüſſelbeinbruch. Das Rennen wurde ſofort neutraliſiert. Nach Wiederbeginn gab die Rennleitung de⸗ kangt, daß der Rundengewinn von Knappe⸗Rieger anerkannt werde, aber Knappe und Girardengo das Rennen nicht mehr fortſetzen könnten. Rieger⸗Giorgetti vereinigten ſich daraufhin zu einem neuen Paar, das an dritter Stelle plaziert wurde, aber bei den bald darauf einſetzenden 2 Uhr⸗Nachtwertungen an die vierte Stelle zurückfiei. Bei dieſen Wertungskämpfen machte ſich plötzlich auch da⸗ belgiſche Paar Dewolf⸗Stockelynk ſtärker bemerkbar; die Belgier holten ſich den Löwenanteil der Punkte und konnten ſich auf den dritten Plaßz vorſchieben. Erfolgreich waren hier auch die Amerikaner Mae Na⸗ mara-Horan und das deutſch⸗italieniſche Paar Saldow⸗Tonaal.— Das Rennen blieb auch nach dieſen Wertungskämpfen noch lebhaft und ſpannend. Ein großer Teil des Publikums hielt ſich wieder bis in die Morgenſtunden in der Halle; zahlreiche Prämienſtiftungen ſorgten für Abwechslung und die Galerie für Stimmung. Bei einem Ausreißverſuch kam der junge Hannoveraner Möller ebenfalls in der Nordkurve zu Fall; es zeigte ſich aber, daß Möllers Verletzung nur geringfügiger Natur war, er erſchien bereits nach einer halben Stunde wieder, vom Publikum ſtürmiſch begrüßt, auf der Bahn. Für das fortgeſetzte lebhafte Tempo iſt die Tatſache bezeichneno, daß in der fünften Morgenſtunde noch 32,650 Km. gefahren wurde. Nach Eintritt der Neutraliſation um 6 Uhr morgens ließ die Fahrt natürlich wieder ſtark nach. Um 8 Uhr waren insgeſamt 980,200 Kin, zurückgelegt. Der zweile Tag Nach Aufhebung der Neutraliſation um 12 Uhr(Samstagmittag) verſchärfte ſich das Tempo ſofort wieder. Aber bis zum Beginn der 2,30 Uhr⸗Wertungen ereignete ſich nichts von Belang. Die fünf erſten Nachmittagſpurts brachten folgende Ergebniſſe: 1. Spurt: Le⸗ wanow, Hahn, Tonani, Perſyn. 2. Spurt: Golle, Rieger, Stocke⸗ zynck, Krupkat. 3. Spurt: Giorgeiti, Tonani, Hahn, Sawall. 4. Spurt: Mac Namara, Saldow, Rieger, Stockezynck. 5. Spurt: Gior⸗ getti, G. Vandenhove, Horan, Tonani.— 10 Minuten ſpäter machle Sawall einen ſchwachen Ausreißverſuch, Mae Namara folgte ſofort und während Sawall zurückfiel, holten die Amerikaner ſchnell nach guter Ablöſung 100 Meter Vorſprung heraus; von Sawall geführt, arbeitete ſich das Feld aber wieder heran. Nur die Paare Golle⸗ Wittag und Möller⸗Lewanow erlitten einen weiteren Rundenperluſt. Lewanow fuhr zwar ſehr gut, aber bei ſeinem Partner machten ſich doch die Folgen ſeines Sturzes in der letzten Nacht ſtark bemerkbar. Nach einigen wenigen ruhig verlaufenen Minuten gingen plöhlich die Franzoſen Gebr. Vandenhove auf und davon und verſuchten, die Belgier Debaets⸗Perſyn mitzunehmen. Giorgetti, von Rieger ſehr gut abgelöſt, führte das Feld aber ſchnell wieder heran und die Franzoſen ſtoppten, das Nutzlofe ihres Beginnens einſehend, wieder ab. Das Reſuftat dieſer Jaod war eine Strafrunde für Dewolf⸗ Stockelynck wegen ſchlechter Ablöſung. Auch alle anderen Fahrer mußten eine Verwarnung einſtecken. Die Rennleitung drohte für Wiederholungsfälle mit den ſtreugſten Strafen. Um.30 Uhr rüſteten ſich die Fahrer für den zweiten Teil der Nachmittagswertungen. Die Ergebniſſe lauteten: 6. Spurt: Giorgetti. Tonani, Horan, Bauer. 7. Spurt: Lewanow, Rieger, Dewolf, Wittig. 8. Spurt: Tonani, Holle, Krupkat, Lon⸗ gardt. 9. Spurt: Mac Namara, Rieger, Gottfried, Perſyn. 10. Spurt: Golle, Lorenz. Tietz, Gottfried.— Verſchiedene Vorſtöße. die im Anſchluß an die Wertungen unternommen wurden, verpufften wirkungslos. Sehr ſchwach war in dieſen Stunden Möller, von dem man den Eindruck hatte, daß er nicht mehr lange im Rennen bleiben wird. Sein Partner Lewanow, der ſich recht friſch zeigk. hat die Bahn verärgert verlaſſen und ſich in ſeiner Kabine ſchlafen gelegt. Auch Gottfried verät ſtarke Ermüdungszeichen. Nach 45 Stunden, Samstagabend 7 Uhr waren 1230,720 Kilometer zurückgelegt. Der Stand des Rennens lautet in die⸗ ſer Situation: 1. Mac Namara⸗Horan 84 Punkte; 2. Rieger⸗Giorgetti 78 Punkte; 3. Saldow⸗Tonani 75.; 4. Hahn⸗Tietz 47.; Bauer⸗ Gottfried 44.; 6. Perſyn⸗Debaets 34..; 7. Lorenz⸗Kruppkat 31 .; 8. Gehr. Vandenhove 24 Punkte.— Eine Runde zurück: 9. Dewolf⸗Stockeylynck 60 Punkte; 10. Stellbrink⸗Longardt 24 Punkte; 11. Sawall⸗Roſellen 21 Punkte. Diwei Runden zurück: 12. Möller⸗ Lewanow 50 Punkte; 13. Wittig⸗Golle 47 Punkte. Die Nacht vom Samskag auf Sonnkag Die Nacht vom Samstag auf Sonntag ſah das neu zuſammen⸗ geſtellte Paar Rieger—Giorgetti an der Spitze. Gegen Ende des zweiten Tages füllte ſich der Berliner Sportpalaſt bis auf den letzten Platz. Das Publikum zeigte ſich in großer Stimmung und er⸗ wartete ſichtlich für die Nacht Moe Senſationen. Aber, obwohl die Maſſen bis in die frühen Morgenſtunden aushielten und mit Anfeuerung durch Zurufe und Lärm und auch Prämien nicht ſpar⸗ ten, ereignete ſich doch während der ganzen Nach nichts beſonderes. Das Rennen zeigte eine recht ausgeglichene, ziemlich ſtarke Spitzen ⸗ gruppe, die alle Ausreißverſuche mit ſofortiger Verfolgung ahndet. Bei der 10 Uhr⸗Abendwertung trug das neu zuſammengeſtellte Paax Rieger—Giorgeiti einen ſehr ſchönen Erfolg davon. es konnte ſich in faſt allen Spurts plazieren und erreichte ein Punktzahl von 24. Das Paar ſetzte ſich damit vor Mac Namara—Horan und Saldow Tonani an die Spitze des Feldes. Der Sechstageneuling Rieger hielt ſich ausgezeichnet. Er iſt in kurzer Friſt einer der großen Lieb⸗ linge des Publikums geworden. Jedenfalls kann ſich Giorgetti über ſeinen Partner nicht beklagen. Vor der 10 Uhr⸗Wertung fuhren übrigens die als Verletzte ausgeſchiedenen Knappe und Girardengo eine Abſchiedsehrenrunde, auf der ſie ſehr geehrt wurden. Kurz darauf zeigte ſich auch der Weltrekordmann Brunier⸗Paris dem Publikum in einer Ehrenrunde. Um 10 Uhr Sonntag vormittags waren 1598,200 Kllometer zu⸗ rückgelegt Das Rennen wies folgenden Stand auf: 1. Rieger—Siorgetti 123 Punkte, 2. Mae Namara Horan 108., 3. Saldow—Tonani 97., 4. Hahn—Tietz 61., 4. Bauer—Gottfried 60., 6. Perſyn—Debaets 40., 7. Lorenz Krupkat 37.; 1 Runde zurück: 8. Gebrüder Vandenhoven 32.; 2 Runden zurück: 9. Stokelynek— Dewo'f 84., 10. Stellbrink Longardt 37.; 3 Runden zurück: 11. Siehng 5. 29., 12. Möller—Lewanow 73.; 13. Golle— Witting 57 P. eeeeeeeeeeeee Sagen Sie es heute noch der Crägerin, Filiale, Agentur oder unſerer Se⸗ ſchäftsſtelle E 6. 2, daß auch Sie vom J. Febr. ab Bezieher unſerer„Neuen Mannheimer Jei⸗ tung“ werden wollen. Sie erhalten alsdann ſofort bis ſum Monatsende die täglichen zwei Aus⸗ gaben unſerer Jeitung koſtenfrei zugeſtellt. * ——————j —— 1 f 1 . ——— — TN Seite. Nr. 27 Neue Maunbeimer Jeituns[Morgen⸗Rusgabel Monkag, den 18. Januar 1928 veranſtaltungen deo Guekta. Der italieniſche Violinpirtuoſe Profeſſor Leo Guetta veranſtaltet am Donnerstag, den 21 Januar, ein Konzert. und wird u. a. Sonaten von Corelli und Reſpiahi, ſowie Werke von Chauſſon, Mendelsſohn⸗Kreisler und Vieuxtemps ſpielen. N Bei den Bubikopf⸗ Haarkünſtlern f Mie alljährlich um dieſe Zeit, ſo veranſtaltete auch am geſtrigen Sonntag die Fachabteilung—— Arbeitnehmerverbandes des Friſeur⸗ und Haargewerbes, Ortsgruppe Mann⸗ heim ein großes Schau⸗ und Preisfriſieren im Kaſino⸗ al. Es braucht nicht beſonders hervorgehoben zu werden, daß dieſe Veranſtaltung überaus großes Intereſſe beſonders bei den Damen fand. Daß die Farhabteilung. die im Verlauſe der letzten zwei Jahr⸗ gehnte Hervorragendes geleiſtet hatte, auch heute noch in bezug auf die Verſchönerung und die Moderniſierung des Haarſchmucks ührer Mitmenſchen auf der Höhe der Zeit ſteht, konnte man auch geſtern wieder feſtſtellen. Tatſache iſt ouch, daß aus der Fachabtei⸗ lung eine große Anzahl tüchtiger hieſiger Geſchäftsleute hervor⸗ gegangen iſt. Zu dem Friſieren, das unter dem Motto:„Bubi⸗ kopf und Bubikopferſatz“ eine große Zahl von Zuſchauern angelockt hatte, hatten Vertretungen entſandt die hieſigen Prinz' pale, Die einſchlägigen Firmen und die Zweigvereine von Ludwigshafen, Kaiſerslautern, Stuttgart und Eßlingen. Unter den wertvollen Ehrenpreiſen befanden ſich ſolche von der Handwerks⸗ kammer(1. Ehrenpreis), dann von den Firmen Jakobi, Saus u. Hundegger, Mandel, Zeeb und dem Zweigvereinen von Ludwigs⸗ hafen und Stuttgart. Die reichausgeſtattete Tombola, die das Entzücken der Damen bildete und hauptſächlich aus Mitteln zur Schönheitspflegs beſtand, fand guten Abſatz. Der Vorſitzende, Herr Iſelborn, begrüßte alle Erſchtsnenen, namentlich die Herren Prin⸗ zipale und die Gäſte von nah und fern und verwes dann auf den Wert der Fachſchule für das ſpätere Leben. Die Leitung der Fachſchule ſei ſtets beſtrebt, ihre Schüler gründlich in ihrem Verufe Auszubilden. Daß die Schule ſtets dem Fortſchritte huld ge, beweiſt das Bubikopffriſteren, das ſodann unter Leitung des Fachlehrers Block unter Beteiligung von 30 Schülern ſeinen Anfang nahm. Die 30 lebenden Modelle, lauter junge, hübſche Damen, ſaßen an einer langen Tafel inmitten des Saales. Unter den Händen der Schüler entſtanden unter Mithilſe von Brennſchere, Kamm, Bürſte, Nadeln und ſonſtigen Toilettegeheimniſſen bald die ſchönſten künſt⸗ leriſchen Haargebilde, unter denen die kleſſiſchen Bubiköpfe all⸗ gemeinen Anklang fanden. Auch die Rokoko⸗ und Tangofriſuren fenden allgemeinen Beifall noben den übrigen Schaufriſuren. Uher P die von den Fachſchülern geleiſtete Arbeit herrſchte nur eine Stimme K der Anerkennung. 458 Unsere liebe gute Schwester, Schwäãgerin und Tante, Fraulein Josephine Soeneker ist heute nacht sanft entschlafen. 1529 Mannheim, 16. Januar 1926. Im Namen der trauernden Hinterbllebenen: Hermann Soencker. Die Beisetzung findet Dienstag, 19. Januar, nachmittags ½3 Uhr von der Leichenhalle aus statt. kür Abholen u. Zuſtellen Zwangsversteigerung. Am Dienstag, den 19. Jannar 1926 nach⸗ wittags 2 Uhr werden in der Borhalle des Finanzamtes Mannheim⸗Stadt F 6. 20 gegen Hare Zahlung gem.§ 324 A O. im Zwangs⸗ Vollſtreckungswege folgende Gegenſtände öffent⸗ lich verſteigert: 43. von Wäsche 2 Slgemülde, 1 Schreibmaſchine[Mignon] 2 Ballen Stoff, 1 Schreibtiſch, 1 Schreib⸗ maſchinentiſch mit Schreibmaſchine, 2 Tiſch⸗ 000 lampen, 2 Schräuke, 1 Rollſchrank. Mannbeim, den 5 5 G 5. 10 Finanzamt anuheim⸗Sta dee rnnner klitherti unt Wasehslabrll Nachlaßversteigerung. Schorpp Im Auftrag des Erben verſteigere ich aus dem Rachlaß der Frau Dskar Par-he Witwe am Dieustag. 19. Januar d. J. machmittags 2 Uhr in N 4. 17. part. Ischönes Nüßbaum-Schlafzimmer: 2 Muſchelbettſtellen m. Zteil Kapokmatt., 1 Waſch⸗ kommode m. Speegel u. Marmor, 2 Nachttiſche m. Marmor. 1 2für. Kleiderſchrank: ferner 3 2tür. 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Die Fahrer flogen mit ungeheurer Wucht von den Sitzen und blieben mit ſchweren Schädelbrüchen und inneren Verletzungen liegen. HBiengen am Staufen. 14. Jan. Geſtern nachmittag entſtand in dem Oekonomiegebäude des Landwirtes Adolf Brodock, der ein Geſchäft für Kurzwaren betreibt. Neuer. das mtt aroßer Geſchwin⸗ digkeit um ſich griff, ſodaß die Feuerwehr nur ein Weitergreifen des Feuers verhindern konnte. Das Vieh konnte gerettet werden. dagegen ſind Vorräte und Fahrniſſe verbrannt. Es handelt ſich um kleineres Anweſen. * Schweighof b. Müllheim, 15. Jan. Geſtern nachmittag ſtüczten bei dem heftigen Sturm drei mächtige Tannenbäume, die der Wind entwurzelt hatte, auf die Straße nach Badenweiler nieder. Im Fallen riſſen ſie noch einige der die Straße ſäumenden klein eren Bäume mit, und zerſtörten ſtreckenweiſe die Telefonleitung. Mit Mühe ſchlepprte man die Stämme beiſeite, um wieder etwas freie Durchfahrt zu ſchaffen. * Stockach, 15. Jan. Pei einem neu eröffneten Konkurs wurde von dem Konkursverwalter kaum Nennenswertes von der Konkurs⸗ maſſe vorgefunden. Dagegen entdeckte man im Schweineſtall zur nicht geringen Ueberraſchung 100 Flaſchen Sekt und Wein im Stroh verſteckt. Nus der pfalz * Bad Dürkheim, 15. Jan. Der Spediteur Heinrich Kau! von hier, der einen Transport von Möbeln zu bewerkſtelligen hatte, wurde nach kurzem Wortwechſel in der in der Nähe der Schwarz⸗ fabrik in das Knie geſtochen. Der Geſtochene hatte noch die Kraft, mit einem Fahrrad dem Täter nach Ungſtein vorauszufahren; hier erwartete man mit Hilfe der Polizeidiener den Täter, ein Fuhr⸗ mann aus Weiſenheim am Sand, der verhaftet wurde. Annweiler, 15. Jan. Während der Zeugenvernehmung im Prozeß Hebamme Aubel Wwe. wurde der hieſige Mechaniker Hch. aiſer im Landgericht verhaftet, toeil er unter Eid wiſſentlich falſche Ausſagen gemacht haben ſoll. Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim— 8 Mannheim, 16. Jan.(Sitzuna des Amtsgerichts Abt. S. G..J Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Burger. Vertreter der Anklage⸗ behörde: Staatsanwalt Dr. Morr. Gemeinſchaftlich mit zwei anderen Dieben holte der ledige Schloſſer Franz Burgmann von hier am 22. September 1925 aus einem Hausgang in der Schwetzingerſtraße eine arößere Kiſte mit Zigarren im Werte von 800 Mark und verbrachte ſie auf einem Wagen in ſeine Wohnung F 2. g. Erſt zu Haufe erkannten die Diebe den Inhalt der Kiſte. Der eine Mittäter gelanat vor dem Jugend⸗ gericht zur Aburteilung. Gegen den zweiten Dieb, Heinrich Zim⸗ mermann, der heuie unentſchuldigt ausgeblieben iſt, wurds Haftbefehl erlaſſen. Buramann. der ſchon zweimal wegen Dieb⸗ ſtahls vorbeſtraft iſt, geſtand heute den Diebſtahl unumwunden ein und will von ſeinen Kameraden angeſtiftet worden ſein. Nach dem zur Verleſung gelangten ärztlichen Gutachten iſt der Angeklagte eine Natur. die nicht vollkommen für das verantwortlich gemacht werden kann, was er tut. So erklärt es ſich, daß er immer wieder etwas neues anſtellt. Das Urteil lautet auf fünf Monate Gefäna⸗ nis, abzüglich 3 Wochen Unterſuchungshaft. Der Antraa auf Auf⸗ hebung des Haftbefehls wurde abgelehnt. Nach Verbüßung eines Teiles der Strafe wird die Frage genrüft werden. ob durch Bewilli⸗ aung von Strafaufſchub auf Wohlverhalten eine Strafermäßigung eintreten kann. Verteidiger:.⸗A. Dr, Pfeiffenberger. M. Der flüchtige Holzmaunn ſel Betlin. 16. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.]) Die Berliner Kriminalpolizei. die mit den Ermittelungen nach dem geflüchteten Michael Holzmann beauftraat worden iſt. iſt der Anſicht, daß Holz⸗ mann über die belgiſche Grenze entkommen iſt und ſich in Brüſſel aufhält. wo er Freunde und Geſchäftsverbindungen hatte. Es iſt nicht ausgeſchloſſen,. daß Holzmann verſuchen wird, nach London zu entkommen, ſedenfalls wird er ſchwerlich Neigung zeigen, nach Moabit zurückzukehren. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kuxt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teik⸗ Hans Alſred Meißner: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willn Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. We 27 III 7 e2„„% 4 regulärem Lerf! gandgesfickfer Babywadscge aus jemsien Sdtisisioſſen in elegamiesier Derbeuung LInleraſehfuchchen 155⁵ 23, 98 cuchen.30 1 95 Hüubcben..28, 1 IInvenfur Ausberi CAu VLeif unfer Eine gioge Patile Klefdeden.30 4⁰ und ohne Aerme. VDagendecken 650 . 330 ———— Dagenklssen Jückchen gesuln: Serte! Sere U Serie II eErdge 4. Jede œee 50 g 75 H 95 Hndegen nete e Serie! Serie 1 SSMe mu Sund eder Vindelſorm D 5 8780e 1335 Jede Grege 75 59 95 N ch cen Leiflunferreguläremers gesfrickler Babyßpbäscßse gesnichl mu CLeibchen ohne Jerme. Sange 38, 40 u 45. 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