15 * 1+ . 5 2 0 0 * nn Alittwoch, 20. Januar Bezugaprene: In Menmdeim umd Ungedung ſrei me Haus oder durch die Poſt monatlich.- M..50 ahne Deſteugeld. Ber eventl. Aenderung der wiriſchaltlicher Verhälmiſſe Nachorderung vorbehalten. Poſiſchecktonto Nr. 17590 Karlstube.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2.— Jeſchäfts Nebenſtellen Waldhoſſtraße 6. Schweßzinger ⸗ ſtraße 24. Meerſeldſtraße 11.— Telegtamm Adreſſe. Seneralanzeiger Mannhbeim. Erſcheint möchentl zwöllmal. Fernprech⸗Anichlüue Nr. 7941 7942 79438. 7944 u. 7045. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Das Problem der Die Mitteilungen im Nechtsausſchuß Im Rechtsausſchuß des Reichstages wurde am Dienstag die Beratung der Anträge zur Frage der Fürſtenabfindung fortgeſetzt. Der Vorſitzende, Abg. Dr. Kahl(D. Vp.), teilte eingangs hierzu das ſchon in der Preſſe veröffentlichte Telegramm des Generalbevollmäch⸗ ligten des Herzogs von Gotha mit, in dem beſtritten wird, daß der ruher regierende Herzog ſeinen Beſitz durch Auslandsanleihen be⸗ laſten wolle. Abg. Dr. Roſenfeld(.) erkannte an, daß von be⸗ hördlicher Seite alles Erforderliche geſchehen ſei. Die Mitteilung Uber die vom Herzog angebahnten Verhandlungen ſei damit freilich nicht widerlegt. Im weiteren Verlauf der Debatte kam die Frage Heſſen⸗ Darmſtadt zur Sprache. Hier iſt, wie der heſſiſche Miniſter Zenxrich erklärte, 1919 ein Abfindungsvertrag abgeſchloſſen worden. Dabei blieb aber die eigentliche Kapitalabfindung noch in der Schwebe. Der frühere Großherzog erhielt eine Rente, die in der Inflationszeft eine gewiſſe Aufwertung erfuhr. Die Verhandlungen über die Ausführung der Kapitalsabfindung ſind jetzt dadurch un⸗ terbrochen worden, weil das großherzogliche Haus nunmehr den ganzen Abfindungsvertrag als ungültig anſieht. Dieſer Rechts⸗ ſtreit ſchwebt noch. Auf Fragen der Abgeordneten Dr. Roſenfeld(.) und von Richl⸗ bofen(D..) beſtätigte Miniſter Henrich, daß auch Heſſen ein Intereſſe 0 einer reichsgeſetzlichen Regelung der Abfindungsfrage im inne des demokratiſchen Antrages habe. Der heſſiſche Staat werde aber auch in dieſem Falle den Vertrag durchführen, den ſeine Regie⸗ rung im Jahre 1919 unterſchrieben hat. Für Mecklenburg⸗Schwerin gab Miniſterpräſident von 3 randenſtein eine Erklärung ab, in der er nachzuweiſen ſuchte, die Zuſtändigkeit des Reichsgeſetzgebers für Mecklenburg⸗ schwerin in allen die Auseinanderſetzung mit dem ehemaligen groß⸗ herzoglichen Hauſe 1 Fragen ohne eine vorhergehende Aen⸗ erung der Reichsverfaſſumg nicht gegeben ſei. Eine Notwendigkeit Iner ſolchen Aenderung der Reichsverfaſſung könne für Mecklenburg⸗ werin als vorliegend nicht anerkannt werden. 5 Im weiteren Verlauf der eſpterhungen erläuterte für Olden⸗ urg Stagtsrat Ahlhorn auf verſchiedene Fragen die frühere ſchriftliche Auskunft dahin, daß Aufcbertungsanſprüche vom Groß⸗ berzog gegen den Staat nicht geltend gemacht worden ſind. Für Schaumburg⸗Lippe teilte Staatsrat Stein⸗ brecher noch mit, daß das Pribateigentum des Fürſten bei der Auseinanderſetzung in keiner Weiſe angegriffen worden ſei. Abg. von Richthofen(..) ſtellte feſt, daß der frühere regierende Fürſt etwas mehr als ein Siebentel des geſamten Grund und Bodens des Landes beſitzt. Volksentſcheſd über Volksentſcheids den zentralen, Maunheimer Heneral Anzeiger Mannheimer Srauen-Jeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik Preis 10 Pfennig ninzeigenpreuſs nach Tartz del Vorauszahlung prs eimig, Nelanelgall: jür Allgem. Anzeigen.40 R⸗ M. Reklam, —4.⸗MN. Kollettin- Anzeigen werden höher berechnet, Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Siellen und Ausgaben wird teine Veraniwortung übernommen. Höhere Gewalt. Streits Beiriebsſtörungen uſw. berechtigen zu leinen Etſatz⸗ anſprüchen ſür ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge duich Fernſbrecher ohne Gewäbr.— Gerichtsſtand Mannheim, Wandern und Neiſen 5 Geſetz und Necht Lürſtenabſindung In der nächſten Ausſchußſitzung, die am Donnerstag 10 Uhr ſtattfindet, ſollen noch nähere Mittellungen über Bayern und Lippe⸗Detmold entgegengenommen werden. Aufgrund eines ſozialdemokratiſchen Antrages ſoll auch feſtgeſtellt werden, in welcher Höhe Mitglieder der früher regierenden Fürſtenhäuſer Offizierspen⸗ ſionen beziehen. Der prozeß der„Comteſſa öe Mathenau“ J Berlin, 20. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor dem Kammergericht wurde heute vormittag der Prozeß der Comteſſa de Matzenau gegen die ehemalige Großherzogin Eliſabeth von Mecklen⸗ burg⸗Strelitz, die Prinzeſſin Marie zu Lippe und die Kronprinzeſſin Militza von Monkenegro verhandelt. Der Großherzog unterhielt durch 10 Jahre Beziehungen zu der Klägerin, die früher in Meck⸗ lenburg⸗Strelitz Schauſpielerin geweſen war. Als der Großherzog ſtarb, vermachte er ihr als Legat eine Rente von 20000 Goldmark. Dieſe Rente wurde der Comteſſa de Matzenau und ihrem Gatten, einem öſterreichiſchen Offizier, der den päpſtlichen Adel erhalten hatte, auch bis zum Jahre 1919 ausbezahlt. Im Jahre 1919 verweigerten die Erben des Großherzogs die weitere Auszahlung mit der VBegründung, daß der mecklenburgiſche Staat ihr Rechtsnachfolger ſei. Der Staat ſei nun verpflichtet, auch die privaten Forderungen gegen den früheren Großherzog reſp. ſeine Erben zu bezahlen. In erſter Inſtanz ſprach das Landgericht der Comteſſa und ihrem Gatten 6000 Mark Rente zu. Dagegen haben beide Teile Berufung eingelegt. Die Verhandlung beginnt mit einer Ueberraſchung, der Ver⸗ treter der beklagten großherzoglichen Familie ſtellte einen Ableh⸗ nungsantrag gegen das Mitglied des Senats, den Kammergerichts⸗ rat Caſpary, weil dieſer angeblich mit. einer Perſönlichkeit, einem Bankier, der in einem Vorprozeß eine große Rolle geſpielt habe, verwandt ſei. Die großherzogliche Familie ſucht alſo offenbar den Prozeß zu verſchleppen. Ffabund und Fürſtenabfindung Die Afa⸗Bundesporſtand beſchäftigte ſich mit Antrögen ſeiner Ortskartelle, die dahin gehen, ſeitens der freien Gewerkſchaften einen die Fürſtenabfindung herbeizuführen. Nach eingehender Beratung erklärte der Bündesvorſtand, daß die hierzu entſcheidenden Fragen über den Rahmen des gewerkſchaft⸗ lichen Programms hinausgehen und deshalb von den poli⸗ tiſchen Parteien gelöſt werden müſſen. Der Bundesvorſtand er⸗ klärt ſich jedoch bereit, den republikanſſchen Parteien im Faile eines ezirklichen und örtlichen Organi⸗ ſationsapparat des Afabundes zur Verfügung zu ſtellen. NN 2 Das zweite Kabinett Luther UEBerlin, 20. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichspräſident hat den Reichskanzler Dr. Luther in ſeinem Amte neu beſtätigt und deſſen Kabinettsliſte gutgeheißen. Das Kabinett wird am Donnerstag zu einer erſten Sitzung zuſammen⸗ treten und vorausſichtlich ſich am Montag dem Reichstag vorſtellen. Die neuernannten Miniſter ſollen, wie die B. Z. behauptet, morgen vom Reichspräſidenten empfangen werden. De Grund für die Anſetzung der erſten Sitzung des neuen Kabinetts auf Donnerstag liegt darin, daß der ſächſiſche Finanzminiſter Dr. Reinhold am Donnerstag noch im ſächſiſchen Landtag den Etat bertreten will, und daß er auch noch einige Tage für die Ueber⸗ gabe ſeiner Amtsgeſchäfte bedürfe. In Erwartung der Regierungserklärung verlin, 20. Jan.(Von unf. Berliner Büro) Es iſt jetzt ge⸗ wiß, daß die Regierungserklärung im Reichstag erſt am Dienstag erfolgen wird. In parlamentaräſchen Kreiſen be⸗ dauert man dieſe Verzögerung, die ſich wohl hätte vermeiden laſſen. Die Regierungserklärung dürfte, wie wir hören, vor alem die Formel für die künftige Finanz⸗ und Wirtſchoftspolitik in den Vordergrund rücken. Sie wird ſich weiter aber auch mit der Außenpolititk befaſſen, deren Kurs keine Veränderung erleidet. Es iſt anzunehmen, daß die Interpellation der Deutſchen Volksparrei über die Beſatzungstruppen im Zuſammenhang mit der Regleruags⸗ erklärung beraten werden wird. Die Behauptung eines Teiles der Auslendspreſſe, daß ſich die Mächte bereits auf eine Truppenzahl von 70 000 Mann geeinigt hätten, wird uns von einer Seite die wir für wohl unterrichtet halten müſſen, als durchaus unzutreffend bezeichnet. Es iſt bisher keinerlei Entſcheidung getroffen worden. Es wurde ſogar darüber geſtritten, ob die Botſchafterkonferenz für dieſe Frage zuſtändig iſt oder ob nicht vielmehr die alliierten Regierungen von ſich aus Beſchlüſſe zu faſſen hätten. Jedenfalls ſind von deutſ.her Seite Vorſtellungen ſtärkſter Art in allen drei Hauptſtädten erhoben worden. Die Verhandlungen ſelbſt befinden ſich noch in der Schwebe, werden cher, nachdem auch der franzöſiſche und der engliſche Bot⸗ ſchafter hier wieder eingetroffen ſind und die Fühlung mit den deut⸗ ſchen maßgebenden Stellen wieder aufgenommen haben, hoffentlich beſchleunigt werden. Immerhin iſt nicht damit zu rechnen, daß die Angelegenheit von heute auf morgen geregelt wird. Wie man uns berichtet, weilt 5 Zeit der Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete Baron Langwer v. Simmern in Verlin und hatte bereits mehrſach Beſprechungen im Auswärtigen Aent über den Stand der Dinge. Daß die Konferenzen über die Luftfohrt abg bro hen ſe en oder zum mindeſten kritiſch ſtünden, iſt nach unſeren Informationen gleichfalls nicht richtig. Man hat offenbar aus der Abreiſe eincs Teiles der deutſchen Delegierten dieſe irrige Schlußfolgerung ge⸗ zogen. Sie hatte aber lediglich den Zweck der Einholung neuer In⸗ jormationen. Die Beratungen gehen weiter. — Engländer gegen die Kriegsſchuloͤlüge „Foreign affairs“, die bekannte enaliſche politiſche Monatsſchrift, veröffentlicht eine Kundgebung gegen die Krieasſchuldlüge, die von über 70 Männern und Frauen. die im öffentlichen Leben Großbritan⸗ niens in Kirche, Wiſſenſchaft. Literatur und Kunſt eine Rolle ſpielen, unterzeichnet und von Profeſſor Gilbert Murran in Orford eingeſandt wurde. In der Kundgebuna heißt es u..: Artikel 231 ſchreibt den Urſprung des Krieges einfach dem Angriff Deutſchlands und ſeiner Verbündeten zu. Ohne hier eine Anſicht über die Politik der früheren kaiſerlich⸗deutſchen Regierung auszuſprechen oder irgend eine früher von uns ausgeſprochene Anſicht zu widerrufen. halten wir es für einen ungeeigneten und gefährlichen Präzedenzfall. daß die Sieger in'nem Kriege auf ſolche Weiſe über die Beſiegten ein Urteil fällen. Wenn ſolch ein Urteil irgendwelche geſetzliche oder ſittliche Geltung haben ſoll, ſo müſſe es nach ſorafältiger Unterſuchung aller Beweisgründe von einem unparteiiſchen Gericht verkündet werden. Dann wird gegen die Ungerechtigkeit der Krieasverbre⸗ cherprozeſſe proteſtirt. Zum Schluß heißt es wörtlich:„Wir betrachten dieſen Artikel, der einem beſiegten Volk unter furcht⸗ barſten Drohungen auferleat wurde. als einen Ausdruck der Geiſtesverfaſſung bei den alliierten und aſſoziierten Mächten, die jetzt zum größten Teil überwunden iſt. Wir alauben. daß ſie offen⸗ bar unrecht iſt und ein ernſtes Hindernis für eine internationale Ver⸗ ſtändigung bilden. Deshalb richten wir das dringende Erſuchen an die betreffenden Regierungen, dieſen Artikel entweder unverzüalich zu ändern oder. wenn eine Aenderunag des Vertrages ſich als ein zu lanaſames und umſtändliches Verfahren erweiſen ſollte. geſonderte Erklärungen, zu erlaſſen. daß dieſer Artikel nicht mehr zu be⸗ achten iſt. Cirol unter der Geiſel der Fremoͤherrſchaſt Berlin. 20. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Kein Tag ohne ein ſogenanntes königliches Dekret aus Rom, das wieder ſo und ſoviele Deutſche in Südtirol dem Henker ausliefert. Das neueſte Dekret betrifft, wie dem„Lokalanzeiger“ aus Wien ge⸗ meldet wird, den„Widerruf von Optionen“. In dem Dekret heißt es. die Erwerbung der italieniſchen Staatsbürgerſchaft nach einer Option aufgrund des Friedensvertrages kann widerrufen werden, wenn ſich der betreffende Staatsbürger infolge ſeines Verhaltens des italieniſchen Staatsbürgertums unwürdig erweiſt. Widerſpruch hat innerhalb 14 Tagen zu erfolgen. Ein Rekurs iſt zuläſſig. Durch dieſe Verfügung ſoll der„große Reinigungsprozeß“ in Szene geſetzt werden. Nun erſt wird es möglich ſein, unliebſame Per⸗ ſonen aus Südtirol abzuſchieben. Die römiſche Verordnung bedeutet zunächſt einmal einen Bruch des Friedens von Saint Germain Darüber hinaus beweiſt ſie, daß die italieniſche Politik eine Politik von Wahnſinnigen iſt und eines Tages wird man wohl auch dahinter kommen, daß ſie im letzten Grunde auf pathologiſchen Grundlagen be⸗ ruhte. Bis dahin aber wird Muſſolini über Hunderttauſende ſüd⸗ tiroler Deutſche namenloſes Elend gebracht haben. „Koch verſchwindet, Curtius taucht auf Dieſe hier zur Ueberſchrift gewählten Worte entſtammen dem Kommentar des„Vorwärts“ zu der nun endlich geglückten Bildung des zweiten Kabinetts Luther. Das ſozialdemokratiſche Hauptorgan fügt noch hinzu:„Das kennzeichnet die Situation!“ Gewiſſermaßen zur Erläuterung kündigt es weiter an, daß die Sozialdemokratie, durch das Verſchwinden Kochs gemahnt wird, mit ihrem Vertrauen ſehr vorſichtig umzugehen. Daß Dr. Curtius nicht gerade der Vertrauensmann der Sozialdemokratie iſt, dürfte ſchließlich keine er⸗ ſchütternde Entdeckung ſein. Aber ihm deswegen Haß und Fehde an⸗ zuſagen, nur weil er Reichswirtſchaftsminiſter geworden iſt, zeugt denn doch von der politiſchen Einfalt, die nachgerade das Kennzeichen des ſozialdemokratiſchen Verhaltens geworden iſt. Schon der be⸗ rühmteſte Mannheimer in der Paulskirche, Friedrich Daniel Baſſer⸗ mann, hat ſich bitter über die„bequeme Beſchränktheit“ der Linken beklagt, die für alles und jedes irgend eine Formel zur Hand habe, bei deren Nichtverwendung ſie das Zetergeſchrei„Reaktion“ erhebe. Die heutige Sozialdemokratie arbeitet im Großen und Ganzen nach demſelben Schema. Das Endergebnis iſt zunehmende Verſteinerung und völlige Unfruchtbarkeit an Ideen. Selbſt wo ſie ſich noch einmal zu größerer Aktivität aufrafft, wie z. B. in der Frage der Fürſten⸗ abfindung, holt ſie die belebenden Waſſer aus der Brunnenſtube der uneingeſchränkten Oppoſition gegen die alte Monarchie, was man dann mit Hinblick auf die Republik„verfaſſungstreu“ zu benennen beliebt. Iſt es denn nun richtig, daß der Perſonenaustauſch Koch—Curtius „die Situation kennzeichnet“? Wir meinen, daß viel wichtiger und „kennzeichnender“ die ſehrä ernſte Mahnung des Reichs⸗ präſidenten an die verſammelten Parteiführer iſt. Seine Worte ſind ſogar eine eindringliche Beſchwörung, den Parteihader endlich zurückzuſtellen und eine Regierung zuſtande zu bringen, damit das betrübende Schauſpiel der unansgeſetzten Regierungskriſis beſeitigt und die Möglichkeit fruchtbarer Arbeit, die jetzt mehr denn je erfor⸗ derlich iſt, wieder geſchaffen wird. Ja, Hindenburg mußte ſogar auf die Not des Vaterlandes verweiſen und die Parteien bitten, die vaterländiſchen Geſichtspunkte über die Sonderintereſſen zu ſtellen und Opfer zu bringen. In der Tat gibt es nichts, das mehr die „Situation kennzeichnet“, als die Aufforderung König Heinrichs im „Lohengrin“, die ſich Hindenburg hier Zu eigen gemacht hat:„Der Not des Reiches ſeid von mir gemahnk! Mehr als ſieben Wochen hat die Regierungskriſis gedauert, eine übermäßig lange Zeit für erzwungenen Leerlauf. Je länger ze mehr wuchs der Abſcheu gegen das Treiben der Parteihuber und den Zank der Berliner Blätter. Denn das Intereſſe an dem Kriſen⸗ kino mit ſeinen jeden Tag wechſelnden Filmen— auch das humo⸗ riſtiſche Beiprogramm fehlte nicht— war auf die Reichshauptſtadt beſchränkt, deren Blätter ſchon um des Zwangs der täglichen Senſa⸗ tion willen die Dinge aufbauſchen mußten. Draußen im Reicn nahm man die Entwicklung und Abwicklung der Schwierigkeiten weſentlich kühler auf und zuckte höchſtens noch die Achſeln über die Verſtiegen⸗ heiten und Verſchrobenheiten der Berliner Doktrinäre, die allen Ern⸗ ſtes ſogar mit dem Gedanken einer Reichstagsauflöſung ſpielten. Als ob eine neue Reichstagswahl, noch dazu mit dieſem Wahlrecht, eine Aenderung der Parteiverhältniſſe herbeiführen würde! Keine der vielen Erklärungen, Feſtſtellungen und Polemiken wird Beachtung, geſchweige denn ſoviel Zuſtimmung finden, wie die einzige Anſprache Hindenburgs, der Millionen Deutſchen damit aus dem Herzen geſpro⸗ chen hat. Man wird den Reichstag auch in aller Beſcheidenheit daran gemahnen müſſen, daß er ſcrſießlich doch auch zur Erfüllung der ſtaat⸗ lichen Notwendigkeiten gewählt worden iſt. Aber ſo hat die nubloſe Vertrödelung koſtbarer Zeit die e ee des Faushalts für 1925 verzögert und weitere wichtigs Materien brennen uns auf den Nägeln. Zur Sache, meine Herren Abagordneten. zu. Sache! Das äußere Bild der verfloſſenen Kriſe unterſchied ſich nur wenig von den früheren, gleich unerquicklichen und unerfreulichen. Nur ein Nodum iſt zu. verzeichnen: Diesmal wurden ſogar Per⸗ ſonen zu Kabinettsfragen gemacht! Daß die Demokratiſche Partei in einer ziemlich ſcharfen Erklärung den Vorſtoß der Bayriſchen Volkspartei als einen Affront bezeichnete, iſt verſtändlich, denn der Abg. Leicht war tagelang Zeuge, wie der Vertreter der Deutſchen Volkspartei bei den interfraktionellen Verhandlungen gegen die Kandidatur des Abg. Koch Bedenken erhob. Er hat aber offenbar dieſe Bedenken nicht unterſtützt, denn man hat nichts davon geleſen oder gehört, daß ſich die Bayriſche Volkspartei der Deutſchen Volks⸗ partei angeſchloſſen hätle Erſt als die Deutſche Volkspartei, um die unbedingt notwendige Kabinettsbildung nicht an Perſonen⸗ fragen ſcheitern zu laſſen, ſich mit Dr. Koch als Innenminiſter ein⸗ verſtanden erklärte, machte die Bayriſche Volksyartei aus dem Wiederverſchwieden des Herrn Koch aus der Miniſterliſte eine conditio sine quà non. In dem Augenblick. als die Löme kaſt ſo qut wie geſichert ſchien, wirkte das Verhalten der Bayriſchen Volkspartei, aus der Berufung einen Kriegsfall zu machen, mehr als peinlich. Allerdings— das muß um der Obßektipität willer hervorgehoben werden— hatten die Demokraten am wenigſten Veranlaſſung, ſich über die Behandlung ihres Vertreters zu er⸗ eifern, denn ſie waren die erſten geweſen, die gegen den Abg. Dr. Curtius ſchwerſtes Geſchütz auffuhren, als ſein Name unter den Anwärtern auf das Innenminiſterium auftauchte. Es war nicht gerade taktvoll. Curtius als„verdächtig“ im Sinne des Reichs⸗ banners hinzuſtellen und dafür die Forderung zu erheben, das Innenminiſterium mit einem zur„Führung der inneren Politik im Geiſte der Verfaſſung“ befähigten aufrechten Republikaner zu be⸗ ſetzen, wie denn überhaupt das ewige Vetonen der„Nepublik“, „Verfaſſungstreue“ und„Demokratie“, Tugenden, die nur die Demokraten zu üben vorgeben, recht ſtark an U⸗berheblichkeit orenzt. Die Einſtellung gewiſſer Kreiſe der Parteidemokratie zur Volkspartei macht dies allerdings erklärlich. Bekam es doch die „Frankfurter Zeitung“ fertig, ihrem Grall über die Deutſche Volks⸗ rartei folgendermaßen Ausdruck zu geben:„Es galt, ſie in eine Ecke zu drücken, in der es keine Ausflucht mehr gäbe, in der ſte einfach ja oder nein hätte ſagen müſſen, und in der ſie, wie 2. Selte. Nr. 32 Neue Mannhelimer Jeltung Rbend⸗Nusgabe) man aligenommen hal, das Nein nicht riskiert hätte.“ Dieſe Art des politiſchen Boxkampfes ſcheint uns nicht gerade die geeignete zu ſein, um eine Regierung zuſtande zu bringen, denn dann wäre die ganze Mühe doch nur dazu gut, daß eine Partet die andere dem Riſiko einer Blamage ausſetzt. Iſt das eigentlich demokratiſch gedacht? Die„Voſſiſche Zeitung“ hat hinſichtlich der Erkenntnis deſſen, worauf es ankommt, weit größeres Verſtändnis bewieſen. Wir können ſie ſogar heute erfreulicherweiſe als Sekundantin füür unſere Forderung auf Ueberbrückung der Gegenſätze zwiſchen demo⸗ kratiſchem und libe alem Denken verwenden, wenn ſie ſchreibt: „Unbeſtreitbar iſt nach der Revolution ein ſchwerer Fehler von den Splitterrichtern in der Demokratiſchen Partei begangen woͤrden, die die bereits vollzogene Einigung zwiſchen Nationalliberalen und Fortſchrittlern durch die Zurück⸗ ſtozung Streſemann zunichte machten. Die Erneuerung der libe⸗ ralen Spaltung hat den Geſamtliberalismus geſchwächt und die beſten Köpfe abgeſtoßen.“Perſonenfragen dürfen nicht als Preſtige⸗ fragen behandelt werden, am allerwenigſten in ſo ernſten Stunden, wie ſie Hindenburg leider nur zu treffend gekennzeichnet hat. Des⸗ halb iſt auch die Frageſtellung des„Vorwärts“, die den Anlaß zu der vorſtehenden Betrachtung gegeben hat, nur ein Beweis dafür, daß auch er noch nicht über den engen Bezirk voreingenom⸗ menen Denkens hinausgelangt iſt. Durch Curtius die Republik„gefährdet“ zu ſehen, iſt eine ſo kindiſche Unterſtellung, daß ſich auch der ſchwächſte Verſuch einer Ver⸗ teidigung von vornherein erübrigt. Daß wir von unſerem Stand⸗ punkt aus die Berufung gerade des volkspartellichen Vertreters für Baden begrüßen, wird man verſtehen. Denn wir wiſſen, daß mit Dr. Curtius einer der fähigſten, aber auch objektiwßen Parlamen⸗ tarier der Eegenwart an jene leitende Stelle gelangt iſt, der angeſichts der gegenwärtigen Wirtſchaftskriſe ganz beſondere Bedeutung zu⸗ kommt. Wer Curtius näher kennt, weiß, daß er alles andere, denn ein Doktrinär oder einſeitiger Schwerinduſtrievertreter iſt. Ihm gilt nur eines: die Sache! Und um die Sache geht es, und nicht um Parteien und Perſonen, auch nicht um liberale oder demokraliſche Wirtſchaftspolitik, die genau ſo unſinnig wäre, wie die einſt von Dr. Koch gewünſchte demokratiſche Außenvolitik. Gegenüber den„nichts als nur“ Parteivertretern, wie es z. B. Marrx iſt, bedeutet die Beru⸗ fung von Dr. Curtius ein wünſchenswertes Gegengewicht. Im übri⸗ gen ſind nach ſieben Wochen Oual und Pein die Perſonen nicht mehr die Hauptſache. Die Bahn für ſachliche Politik iſt endlich frei, das Kabinett in den Sattel geſezt. Regieren wird es ſchon können! Kurt Fischer 0 0 Keichswirtſchaftsminiſter Dr. Julius Curkius iſt am 7. Februar 1877 in Duisburg geboren. Nach Vollendung ſeiner juriſtiſchen Studien ließ er ſich dort als Rechtsanwalt nieder und überſiedelte im Jahre 1911 nach Heidelberg, um ſich auf den badiſchen Verwaltungsdienſt vorzubereiten. Im Krieg: führte er als badiſcher Reſerveoffizier eine badiſche Batterie. Im Januar 1919 gründete er in Heidelberg und Mannheim die Deutſche Volkspärtei. Seiner Energie und umfaſſenden Tätig · keit war es hornehmlich zu danken, daß die Volkspartei aus klein⸗ ſten Anfängen heraus ſich in 1½ Jahren ſo ſtärkte, daß es ihr gelang, bei den Reichstagswahlen 1920 mit 64000 Stimmen ihn in den Reichstag zu entſenden. Seitdem iſt Dr. Curtius ſtets mi! wachſender Stimmenzahl, zuletzt im Dezember 1924, mit 98 000 Stimmen, gewählt worden. Auch innerhalb der Fraktion der Volkspartei hat er ſich raſch eine Stellung zu erringen gewußt. Nachdem er anfänglich ihrem Vorſtand angehört hatte, wurde er, als Streſemann Reichskanzler und Miniſter geworden war, neben den Abg. Dr. Scholz und Dr. Zapf zum Vorſitzenden gewählr. 1924 war er der Sprecher der Fraktion am Tage der großen De⸗ batte über das Londoner Abkommen. Seitdem taucht ſein Name regelmäßig bei deit interfraktionellen Verhandlungen auf. Ded weiteren hat er ſich im Ausſchuß für die Entſchädigung der Aud⸗ fandsdeutſchen bezw. Elſaß⸗Lothringer führend betätidt. Ganz beſonders aber hat er ſich der wirtſchaftlichen Belange Badens angenommen, wobei er wiederholt ausſchlaggebend ein greifen konnte. Es ſei nur an die Neueinteilung der Ortsklaſſen in Baden und an die Entſchädigung der durch die Beſtimmungen des Friedensvertrages ſchwer in Mitleidenſchaft gezogenen Rhein⸗ ſchiffahr t, insbeſondere der Mannheimer Reedereien, erinnert. Zahlreiche Artikel, auch in der„Neuen Mannheimer Zeitung, haben ihn ſtets als einen Politiker und Publiziſten von Qualitä: erwieſen. Speziell für Wirtſchaftsfragen erſcheint er als die ge⸗ eignete Perſönlichkeit, wenn auch die Bürde des Amtes gerade in dieſer Zeit ſchwer drücken wird. Zur Löſung aller der ſchwierigen Probleme wünſchen wir ihm, auch im Namen ſeiner badiſchen Wähler, von Herzen beſten Erfolg!—r. 4 ker. Heidelberg, 20. Januar.(Eigener Bericht.) Die Orts⸗ gruppe Heidelberg der Deutſchen Volkspartei hat an den Reichstagsabgeordneter Dr. Curtius anläßlich ſeiner Ernennung zum Reichswirtſchaftsminiſter ein Glückwunſchtelegramm geſandt. Die beiden anderen neuen Miuiſter Reichsfinanzminiſter Dr. phil. Peter Reinhold wurde am 1. Dezember 1887 zu Bloſewit del Dresden geboren. Er ſtudierte Geſchichte, Netionalökonomß Völkerkunde und Kunſtgeſchichte. 1912 zheit und ein unbedingtes Zuſammengehörigkeitsgefühl zur ſchloß er deſe Sfüdden dg fn den Dolfdresefeft 0 Undder⸗ brachte dann einige Jahre auf Reiſen hauptſächlich in Italien und auf dem Balkan. Von 1913—1921 leitete er den Verlag und die Her⸗ ausgabe des Leipziger Tageblattes. Als Induſtrieller iſt Dr. Rein⸗ hold vor allem auf dem Gebiete der Papierfabrikation und der Papierverarbeitung, des graphiſchen Gewerbes und des Verlages tätig. Im Jahre 1919 wurde er in die fächſiſche Volkskammer ge⸗ wählt. In den Jahren 1920/%1 wer er Fmanzminiſter. Seit 1921 ſaß er, wiederum als Vertreter des Wahlkreiſes Leipzig, im ſächſiſchen Landtag. Am 4. Januar 1924 trat er als Finanzminiſter in das Koalftionskabinett Heldt ein. Der neue Reichsinnenminiſter Dr. Külz wurde 1875 in Borno] in Sachſen geboren und war von 1904 bis 1912 Oberbürgermeiſter der Stadt Bückeburg. Von 1907—1908 war er noch gleichzeitig für das Reichskolonialamt in Deutſch⸗Südweſtafrika zur Einrichtung der Selbſtperwaltung tätig. Von 1912 ab war er Oberbürgermeiſter in Zittau, bis er 1923 Bürgermeiſter in Dresden wurde. Beichsbeamtentagung der deutſchen volkspartei Beamtenpolitik iſt unter den gegenwärtigen Wirtſchaftsverhält⸗ niſſen wirklich nicht leicht. Umſomehr gilt es, feſtzuhalten, daß die Reichsbeamtentagung, welche die Deutſche Volkspartei am 16. und 17. Januar im Preußiſchen Landtag in Berlin abhielt, wiederum den Beweis erbrachte, daß eine ſtarke innere Geſchloſſen⸗ artei in der volksparteilich geſinnten Beamtenſchaft vorhanden iſt. Das kam ſchon am erſten Tag bei den oft von ſtürmiſchem Beifall unter⸗ brochenen Ausführungen des Parteiführers Miniſter Dr. Streſe⸗ mann zur Geltung, zeigte ſich aber auch am zweiten Tag bei der Beſprechung der beſonderen Beamtenfragen. Dazu kommt, daß die Tagung über die Erwartungen hinaus ſtark beſucht war. Nach der Begrüßung durch den Vorſitzenden des Reichsbeamten⸗ ausſchuſſes der Partei, Landtagsabg. Meyer⸗Herford, ſprach Staats⸗ z D. Kempkes, M. d.., namens der Parteileitung. Dann ie Reichs lagsabgeordneter Morakh das erſte Referat über „Beſoldungsfragen“. Er erklärte, daß eine Neuregelung der Beſoldungsordnung zurzeit nicht beabſichtigt ſei, es walt noch nicht einmal ein Referentenent⸗ wurf vor. Im übrigen wülrde zurzeit eine Neuregelung der Beſol⸗ dun sordnung den Beamten kaum Freude machen. Man müſſe an die Wirtſchaftsverhältniſſe denken, ſich dabei aber auch gegen die Auffaſſung wehren, daß der Beamte ein unproduktives Glied der Geſellſchaft ſei. Allerdings dürfe auch der Beamte nichti den Ein⸗ druck erwecken, als ob er nur eine reine Konſumentenpolitik für richt'g halte, in der Form, wie ſie von der Linken vertreten werde. Auf die eigentlichen Beſoldungsfragen des letzten Jahres übergehend, warf der Referent die Frage auf, warum man nicht eine Notſtands. aktion nur für die unteren Gruppen eingeleitet habe. Die Antwort könne nur gegeben werden, wenn man nachgeprüft habe, was bei einer Begrenzung auf die unteren Gruppen erſpart würde und ob Ueberſchneidungen ausgeſchaltet werden könnten. Wenn man ſich die Zahlen vergegenwärtigt, wird die Situation klar, 75 Proz. der Beamten im Reich ſind in den Gruppen—VI. In den Ländern iſt das Gros der Beamten in VII—IX, bei der Poſt ſind 92 Proz. in I— VII, 98. Proz. in—-IX. Aehnlich liegen die Dinge bei der Bahn. Daraus ergibt ſich, daß die Maſſe der Beamten⸗ ſchaft zum mindeſten in den Gruppen—ILK iſt, infolgedeſſen ein Herauslaſſen einzelner Gruppen wenig Erſparniſſe brinat. Der Re⸗ fernt erörterte auch die Möglichkeit kommender Beſoldungs⸗ erhöhung en und kam auf ſeinen bereits früher gemachten Por⸗ ſchlag zurück, die Mittel für das Extraordinarium durch An⸗ leihen zu beſchaffen, um ſo die Möglichkeit zu ſchaffen, eine Er⸗ höhung der Beamtengehälter herbeizuführen. Die Vierteljahrs⸗ zahlungen müſſen wieder eingeführt werden. 50 05 Regierungsrat. Schmidt⸗Stettin zeigt in einem Vortrag über„Demokratie und Liberalismus“ an der Hand eines geſchichtlichen Ueberblicks die Unterſchiede beider Auffaſſungen. Demokratie bedeute Souveränität der Maſſe. Die praktiſchen Aus⸗ wirkungen hätten die Beamten vielfach zu ſpüren bekommen. Es werde unſere Aufgabe ſein, die deutſche Beamtenſchaft, die bön jeher der Träger ſtarker liberaler Ideen war, zu ſtützen und ſo die liberalen Kräfte in unſerem Volke zu ſtärken. Die Sonntagsverhandlungen begannen mit der Ausſprache über das Beſoldungsreferat. Dabei wurde insbeſondere die rage der Gleichſtellung der Alt⸗ und Neupenſionäre, in der die Deutſche Volkspartei die erſte Ruferin im Streite war, behan⸗ delt. Frau Dr. Matz, M. d.., betonte die Notwendigkeit einer ſtärkeren Entlaſtung der kinderreichen Familien. Auch in der Ausſprache wurde unterſtrichen, daß die gegenwärtige Zeit fün eine Neuregelung der Beſoldungsordnung nicht gerade geeinet ſei. Dann gab Grevsmühl⸗Hamburg in einem Referat über „Zukünftige Beamtenfragen“ neue Richtlinien für die zukünftige Einſtellung der deutſchen Beamtenſchaft. Da die gegen wärtige Wirtſchaftskriſe und wirtſchaftliche Umſtellung an der Be. amtenſchaft nicht ſpurlos vorbeigehe, ſei es von dieſer falſch, ihr politiſches Intereſſe allein auf die Beſoldungsfragen zu konzen⸗ trieren. Künftige Beſoldungsfragen werden in langen Abſtänden kommen. Umſomehr ſei es notwendig, das Beamtenrecht zu för⸗ dern. Dabei ſolle Gutes aus der alten Zeit erhalten bleiben. Ueberlebtes müſſe aber beſeitigt werden. Die deutſche Beamten⸗ ſchaft müſſe bei ihren Forderungen der öffentlichen Meinung Rech⸗ nung tragen. Der Referent trat für den Weg der Verhandlungen mit der Regierung ein. Das Parlament ſoll erſt die letzte In. ſtang ſein. Erfreulicherweiſe ſei, wie er in ſeiner Eigenſchaft als Mitkwoch, den 20. Januar 192 ————— Voltsputtti Am Freitag, 22. ds. Mts., abends 8 Uhr, findet im kleinen Liedertafelſaal, K 2, 32, ein Lichtbildervortrag des Stadtrats, Dr. Wittſack über ſeine Reiſe nach England ſtatt, wozu wir alle Parteifreunde und unſere Jugendgruppe herz⸗ lich einladen.* Der Vorſtand. ſtellvertretender Vorſitzender des deutſchen Beamtenbundes betons der ſogenannte Abgeordnetenkonflikt beigelegt. eeres⸗Frankfurt a. M. berichtete über den neuen Ent⸗ wurf eines Reichsdiſziplinarſtrafgeſetzes. Er forderte eine Reihe grundſätzlicher Aenderungen und wollte insbeſondere den Beamten die Möglichkeit geben, auch gegen ſich ſelbſt ein Diſzipli⸗ narverfahren zu beantragen. Von dem Korreferenten Reichstags⸗ abgeordneten Morath wurde der neue Entwurf, der in Einzel⸗ Grundlage für Verhandlungen im Reichstag bezeichnet. Eingehend wurden die Sorgen der deulſchen Reichsbahnbeamten auf der Tagung behandelt. Reichstagsabgeordneter Seib ert hielt das einleitende Referat. Er wendet ſich auch gegen die Agitations⸗ behauptungen, die alle wirtſchaftliche Not von den Dawesgeſetzen herleiten. Ohne die Annahme des Dawes⸗Gutachtens wären durch die Regie mindeſtens noch einmal 120 000 Eiſenbahnbeamte ausge⸗ wieſen worden. Bis jetzt habe der Reichstag bereits 26 Ent⸗ ſchließungen zugunſten der Eiſenbahner angenommen, aber die ſei auch die Politik des heute noch kein Perſonalvertreter bei der Reichsbahnverwaltung, weil Allerdings entſchuldige dies nicht das Verhalten der Reichsbahn⸗ geſellſchaft. Der frühere demokratiſche Miniſter Deſer möge ein⸗ Beim Ruhrkampf hätten die Eiſenbahner, beſonders das Betriebs⸗ perſonal, am ſtärkſten gelitten. Trotzdem habe man ſie, als ſie zu⸗ rückkehrten, abgebaut. Man habe auch Beamte abgebaut, die ohne die Ruhrbeſetzung befördert worden wären. Dagegen hat neuerdings die D. V. P. einen Antrag eingebracht. Gewiß ſind die wirtſchaftlichen 55 der Eiſenbahn ungünſtig: aber gerade deshalb iſt es not⸗ wendig, daß die Reichseiſenbahnverwaltung eine vernünftige Be⸗ amtenpolitik treibt und nicht durch verkehrte Maßnahmen die Radi⸗ kaliſierung unter den Eiſenbahnern fördert. In der ſeh⸗ eingehenden Ausſprache wurden teilweiſe u. a. auch von Abgeordneten ſcharfe Angriffe gegen die Reichsbahnverwal⸗ tung vorgebracht. Unter anderem wurde mitgeteilt, der Reichsver⸗ kehrsminiſter habe Tariferhöhungen, die von der Reichsbahngeſell⸗ ſchaft angeſtrebt wurden, um die Belaſtung der Dezemberregelung und des jetzigen Schiedsſpruches auszugleichen, abgelehnt und Nach⸗ prüfung von der Geſellſchaft verlangt, wie weit hierfür die Dienſt⸗ prämiengelder herangezogen werden könnten. Mit einem Referat über Organiſatlonsfragen wurde die Tagung geſchloſſen. Eine Reihe Entſchließungen, die teilmeiſe guch dem Arbeitsausſchuß überwieſen wurden, wurden gefaßt. Zu⸗ e iſt en daß die Tagung zweifellos einen Er⸗ olg und eine Anerkennung der volksparteilichen Be⸗ amtenpolitik darſtelle. Alle Vorträge fanden den lebhaften Beifall der Verſammlung. eeeeeee 85 Don der Aniverſikäk Heidelberg Kr. Heidelberg, 20. Jan.(Eigener Bericht.) Als Nachfolger für Geheimrat Profeſſor Dr. Bartholomae hat Profeſſor Dr. Her⸗ mann Günter in Roſtock den an ihn ergangenen Ruf nach Heidelberg angenommen. Hermann Günter gehörte ſchon einma: der Heidelberger Univerſität an. Er wurde am 25. Februar 1918 zum außerordentlichen Profeſſor ernannt und folgte im Jahre 1921 einem Rufe als planmäßiger außerordentlicher Profeſſor für indo⸗ germaniſche Sprachwiſſenſchaft nach Roſtock. 7258 Skeletffund im Kalkofen Jahre alten Knaben gefunden worden. Man nimmt an, daß der fand. Als dann der Ofen in Tätigkeit geſetzt wurde, iſt der Junge verbrannt. mittelt. eine Souderlagung des Völkerbundes? dTondon. 20. Jan. In hieſigen unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß die Völkerbundsverſammlung Anfang Sondertagung zuſammenberufen werden wird, bei der lediglich Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund vollzogen werden ſoll. Der Zuſammentritt des Völkerbundsrates ſoll am 7. März erfolgen. Grußer Schmerz iſt ſtumm, auch das Mitgefühl ſolchem Ver⸗ hängnis gegenüber, das man wohl zu erleben, aber nicht zu verſtehen vermag. Scheffel. plaubereien aus der Schweizer Bundes ſtadt Von Hieronymus Dort wo die vielgiebelige und getürmte Altſtadt Berns auf einem zungenförmigen Fels ruht, der auf drei Seiten von der blau⸗ rünen Gletſcherflut der Aare umſpült wird, liegt an einem in chwungvollem Bogen aus der Tiefe ſanft anſteigenden Gäßchen das Haus zum„Chlapperlöubli“, in deſſen luftigem Dachſtock ſich mein Poetenſtübchen befindet. Nach meinem Spezialheiligen, dem Mönche Iſcheggenbürlin, der einſt in jugendlichem Alter in das Kartäuſer⸗ kloſter zu Baſel eingetreten war, habe ich es gleich mit dem Namen „Iſcheggenbürliſtube belegt. Wahrſcheinlich, weil entgegengeſetzt⸗ verwandte Saiten in mir anklangen: Verlangen nach Einſamkeit! Befreitſein von allerlei Bevormundung! Flucht aus einer dumpfen Scheuklappenwelt, die bezeichnenderweiſe alſo lauten könnte: „leberall gute Lehren und Kritik und Mäkeln und Ermahnen und Förderung, die Abhängigkeit bedeutet.“ Alles in allem: heiße Sehn⸗ ſucht nach einem ungebundenen, Vagabundenkeben! 0 fauſtiſch anmutender Wendeltreppe überwinde ich die drei erſten Stockwerke und mich auf dem Nach⸗ und Wohn⸗ boden meiner ſiebzigfährigen Koſtalten, der ſchwachen athi, die hier oben ein wahrhaft romantiſches Zigeunerleben führt. Mein Fräulein Pieineſe vom„neuen Kunſtgewerbeladen“ gegenüber, der beſonders gewobene Leinenſtoffe, gemalte Kacheln und alte, ſchmiedeiſerne Kandelaber zum Verkauf anbietet, hat ſich ſchon ein ſefunden und be⸗ reits in meinem Großvaterſtuhl häuslich naee ſen, über einem Buch des„ewigen Ruſſen“ brütend, das zufällig auf dem kleinen Tiſchchen lag. 925 255 Licht des ſinkenden Tages wirft einen fahlen Glanz guf einen alten Münſterſtich und auf das Bild jenes ſeltenen Mannes, der über das Zeitalter der Renaiſſance und der ſich hieraus offen⸗ barenden letzten Tiefen alles Welt⸗ und Menſchengeſchehens wie kein zweiter 0 klingend zu reden verſtand. Bepor ich den erhelle und die Vorhänge herunterlaſſe, werfe ich noch einen Blick durchs Fenſter auf das Meer aufſteigender Giebel, durch die hinab man die abendlichen, offenen Straßen ſieht. Doch ſchon erſcheint die Kathi mit Milch, Kaffee und Röſti, dem allerweltsberühmten Berner⸗ gericht und macht dem„Chlapperlöubli“ nach allen Seiten hin mit Raum ſeit mehreren Tagen vorzieht, ihr Angeſicht hinter 19 n ihrem munteren Geplauder alle Ehre. Da unſer Tusculum heute ſo ein nettes Kind als Gaſt beherbergt, meint die Kathi, ſie müſſe ein übriges tun u. tiſcht uns auf einen Rütſch ihre ganze bewegte Jugend⸗ u. Lebensgeſchichte auf mit köſtlichen Aüsfällen u. Nutzanwendungen für die geneigten Hörer, die ich hier unmöglich im Einzelnen wieder⸗ geben kann. Nächtliche Flucht aus Bern. Fahrten und Irrfahrten als Aeemern im Welſchland, ehrbare Tanzanläſſe ſekundiert von Zimmermädchen und Portier. Extrakapitel: der eiferfüchtige Nea⸗ politaner! Ihre ſchließlich glückliche Verheiratung mit Ignatius, den ſie kaum eine Viertelſtunde geſprochen hat, den ſie beim Sawort abſolut nicht liebt, dann aber immer umſo intenſiver! Die Geſchichte vom Mediziner, der den Hoſenboden verliert, in Näſſe und Kälte in Unterhoſen herumrennt und ſchließlich im Graben endet und deſſen Ehegemahlin ſich darob vor Aerger im Schnaps erſäuft! Dies alles und noch viel mehr! Vom Einſchlafen bis zum Aufſtehen! Eine ganze Welt ſchlagender Gegenſätze! Alles und nichts! J jedem Läbe iſch vom Glück es Schtöubly Suſcht fraget numme hie im Chlapperlöubli. Eiſige 9 fegt über die im eigenen Barockſtil aus licht⸗ grauem Sandſtein aufgehaute Stadt, die hoch über den von dichtem Rehel eingehüllten Ufern des Aareſtroms ihren zähen, wunderlichen Bärentraum träumt. Ob W meinem Mittags⸗ und Abend⸗ pendeln den Weg über die Bundesterraſſe nehme mit dem Blick auf die vornehme Patrizierhäuſer mit ihren höchſt originellen, nach dem Flußlauf zu regelmäßig abgeſtuften Gartenanlagen oder ob ich aus den alten heimiligen Laubengängen, deren glänzende Ge⸗ ſchäftsauslagen abends im reinſten Märchenlichte ſtrahlen, auf die Fahrſtraße hinaustrete, immer wieder ragt unvermutet an irgend einer Stelle die Kreuzblume des Münſterturmes über die nächſte empor und unwilltürlich ſich mir die Worte aus Schillers„Wilhelm Tell“ auf, der ſeinen Attinghauſen ſagen läßt: Der Adel ſteigt von ſeinen alten Burgen Und ſchwört den Städten herr Bärgereid.— Die edle Bern erhebt ihr herrſchend Haupt Da ich von Haus aus Melancholiker bin und Frau Sonne es lichen Nebelwolken zu verbergen ſo will ich mich für heute lieber den Schutz der altertümlichen Gäßchen begeben, deren Namen ſo ungemein typiſch ſind wie Kramgaſſe, Kreuzgaſſe, Gerechtigkeits⸗ gaſſe, Finſtergäßchen, um nur einige wenige zu nennen. Die Zeiten! ſind vorbei, wo artige Jungfräulein und Jungherren ſich im Däm⸗ merſchein des Tages unter den Lauben der Junkern⸗ oder Herren⸗ gaſſe ein Stelldichein gaben, unter höflichen und zierlichen Kom⸗ plimenten ihr gegenſeitiges großes Vergnügen ausdrückten, oder wies im Liebeslexikon kurz und bündig heißt:„läubelten“. wärtsſtrebſt, ſuchſt du vergebens nach der ſo piel gerühmten und ſo oft bewitzelten Berner Gemütlichkeit und Behäbigkeit. Alles haſtet und ſtürmt, drängt und drückt, ſchiebt und ſtößt und du wirſt jenes Fraueli ab em Land wohl begreifen, das entſetzt ob ſolchem Getriebe hinaus auf die ſcheinbar ruhigere, vom Perſonenverkehr ſo ziemlich freie Straße entflieht mit dem Ausruf:„Mins türi! e verrückti Wält as ſie iſch! Der Mönſch iſch äbe nie zfriede uf däre Wält!“ und dabei mit knapper Not dem daherraſenden Vier⸗ plätzer eines japaniſchen oder tſchechoſlowakiſchen Geſandtſchafts⸗ abgeordneten entkommt.— Eines der beliebteſten Reklamemittel bilden die wöchentlich zwei Mal ſtattfindenden Ballontage, wodurch der Verkauf nichk unweſentlich geſteigert wird. Eben verſuche ich vor die Auslagen von Kaiſer u. Co. zu gelangen, um dem ſtereotypen Nicken des kleinen Ballonmannes meine Aufmerkſamleit zu ſchenken. Da gibts eine Stauung im Geſchiebe! Ein Kerl fuhrt ſich ungebärdig auf. Mit dem Ruf:„Excusez!“ werde ich von zwei ſchmucken Bernermaitſchi beinahe platt an die Scheibe gedrückt! Aus meinem Ballonfimmel unſanft aufgerüttelt. weiß ich im Moment nichts anderes vorzubringen als:„Sie hätten gewiß gerne einen Val⸗ lon! Warten Sie ein bißchen! Treten Sie inzwiſchen in dieſe Niſche, da ſind Sie geſchützt! Ich komme gleich wieder!“ Geſagt, getan. Und ſchon befinde ich mich in dem von hundert Stimmen ſummenden und tauſend Lichtern glänzenden Geſchäftslokal und erſtehe für wenig Geld und gute Worte einen allerliebſten, roſg⸗ roten Luftballon. Mit einem Cäſargefühl in der Bruſt ſchroite ich erhabenen Hauptes durch den buntſchillernden Raum, den Weg ins Freie ſuchend. Unter einem karminroten Nboleonsput mit Herzblatt und unter einem ſchwarzen Kofakenfilz äpgen vier neu⸗ glerig⸗ſehnſüchtige Rehaugen hervor gewärtig der Dinge, die da kommen. Raſch knüpfe ich der Roten den Spelterini om Mantei⸗ knopf an und mit einem zärtlichen Händedruck und Adien— ein armer Poet— laſſs ich meine beiden Kleinen davonfegeln! Lüa, lila, roſarot! Ruſſiſch⸗ſchwarz bedeuſet: Tod!— 9 eeemmeeeeeeee, heiten den Forderungen der..P. gerecht würde, als geeignete die Organiſationen ſich nicht auf einen Vertreter einigen könnten. März zu einer N* Reichsbahngeſellſchaft beachte dieſe Entſchließungen nicht. Allerdings erſonals manchmal unverſtändlich; ſo ſe!i mal ſein demokratiſches Herz öffnen und die Verhältniſſe beſſern. Elberfelb, 20. Jan. Nach einer Meldung der„B..“ iſt in einem Kalkofen in Dornap bei Elberfeld das Skelett eines 15 Junge in einen Luftſchacht gekrochen war und nicht wieder heraus⸗ Die Perſönlichkeit des Verunglückten iſt noch nicht er⸗ Wenn du abends nach Geſchäftsſchluß durch die Laubengänge heim⸗* Wiwoch G. ben 20⸗ Jum——— mebeleet Setaes Haben J. Seite. Nr. 32. Städtiſche Nachrichten Semeindeſatzung über die Juſammenſetzung des Staötrats Oberbürgermeiſter, 4 Bürgermeiſter und 24 Stadtrãte „Der nächſte ü i ͤ 28. ſten Bürgerausſchußſitzung am Dienstag, 0 ort Januar liegt folgender Stadtratsbeſchluß zur Genehmigung „Die Gemeindeſatzun ü i enſ teindeſ g über die Zuſammenſetzung des Stadt⸗ 5 8 dahin geändert, daß Paragr. 1 folgenden Wortlaut er⸗ meiſter 81 Stadtrat Mannheim beſteht a) aus einem Oberbürger⸗ Befähig J aus 4 Bürgermeiſtern, von welchen mindeſtens zzwei die 5— zum höheren Verwaltungsdienſt oder zum Richterami a er deutſchen Länder erworben haben ſollen, c) aus! 24 ich tätigen Stadträten.“ Zur Begründung der Vor⸗ 45 7 folgendes ausgeführt: „Vor dem Krieg und während des Krie i 1d 6 ges waren in Mann⸗ 5 35—5 dem Oberbürgermeiſter drei Bürgermeiſter tätig. Ale von Hollander aus dem Amte ſchied, wurde ſeine — wieder beſetzt. Dagegen ſind gemäß dem früheren Fur. der alten Städteordnung drei Stadträten„beſondere old übertragen worden. Nach dem Tode des Stadtrats Sabrun 1921) und dem Rücktritt des inzwiſchen verſtorbenen 5 ales Strobel ſank dieſe Zahl auf einen einzigen(Böttger). wom die neue Gemeind'ordnung in Kraft getreten war, ha: man 2 Bürgermeiſter und 2 beſoldete Stadträte in de mei dträte in der Gemeinde⸗ edang vargeſeben(Stadtratsbeſchluß vom 28. März 1922, Bür⸗ im M ſrirgeſchuß vom 5. Mri 1922). Auf die eine Stelle wurde Skelle iſt 22 Stadtrat Böttger gewählt; die Beſetzung der anderen Stader 8 nicht gelungen. Im Mai 1926 läuft die Amtszeit des gehrüft es Vötiger ab. Schon dies rechtfertigt, daß die Frage nen ſollen wird, ob weiterhin beſoldete Stadträte beſtellt werden Veſoldete Stadträte werden auf ewä ö Peirz 8 räte werden auf 4 Jahre gewählt; 4 Jahre dertsznech dis Am edauer der ehrenamtlich tätigen Stobie 8 Aie ch Mitglieder des berwaltenden ſtädtiſchen Kor⸗ Waßl bs⸗ te immer nur auf 4 Jahre gewählt werden können, ſind in Badens ganden übrigen deutſchen Staatsrecht unbekannt. Auch düs ſich dieſe Einrichtung inſofern nicht bewährt, als Wipende n Beiſpiel wenigſtens in den größeren Städten 7 frachgeahmt worden iſt. Der geſetzgeberiſche Gedanke iſt maßi aß in die engſte Verwaltung, alſo in die Reihs der beruf⸗⸗ ſäckiten des Stadtrats, auch Vertrauensmänner der 10 55 Parteien ſollten berufen werden können. Aber Rechn ie techniſche Durchführung träat dem Grundgedanken wenſt — Naun Würde z. B. Stadtrat Böttger im Mai auf 4 Jahre e gegenwärtigen Bürgerausſchuß wiedergewählt, würde ſich Woble e Miammenſaßung des Bürgerausſchuſſes bei den Neu⸗ Ausanm im November 1926 weſentlich ändern, ſo könnte dieſe andere anſammenſetzung doch erſt im Mai 1930 verwertet werden, viek⸗ eicht unmittelbar do ü 485 5 1 99 verhäliniſſen. t der Rückzehr zu den derzeitigen Mehrheits⸗ Aber auch aus anderen Grü iſt · · nderen Gründen iſt der Grundgedanke recht e bis denfalls laſſen ſich auf dieſe Weiſe gut befähigte ie auch außerhalb der Gemeinde Ausſicht haben, dienſt—9 öffentliches Amt zu erlangen, kaum für den Gemeinde⸗ debe Beſſer wäre es geweſen, wenn Baden den. er aheriſchen Shſtem der„Zuſammenſetzung des Stadtrats mehre wäre, das neben dem Oberbürgermeiſter und einem oder recht 55 Bürgermeiſtern, die in allen Angelegenheiten ſtimmbe⸗ gewählt ſind, beſoldete Stadträte zuläßt, die auf ebenſoviele Jahre tänden werden, wie die Bürgermeiſter, die aber nur in den Gegen⸗ Stimmrecht beſitzen. Dann wäre Ländern geweſen, wie in Preußen und in anderen deutſchen gu Wile de Bearbeiter der gemeindlichen Geſchäfte(Dezernenten) Höchſte gliedern des Stadtrats zu beſtellen, und doch, da imme: Stim ns einer von ihnen Stimmrecht beſitzt, das Gewicht der 2710 men der ehrenamtlichen Stadträte nicht zu verkleinern. Ins⸗ ndere wäre es dann wohl möglich geweſen, auch den Technikern e Tore zum Stadtrat zu öffnen. Allein der ausführlich be⸗ auf eine ſolche Aenderung der Gemeindeordnung zie⸗ ende Antrag des Stadtrats von 8. September 1924 hat vorerſt 'eim Miniſterium des Innern keine Gnade gefunden. 5 Hiernach bleibt wohl nichts übrig, als auch in Mannheim on der Wahl beſoldeter Stadträte vorerſt abzu⸗ deh en und ſtatt der zwei beſoldeten Stadträte fortan zwei Beruger m eiſter zu wählen. Wenn hierdurch die Zahl der erufsmäßigen Stadtratsmitglieder um einen gegen den bisheri⸗ tatſachlichen Beſtand(nicht gegenüber der Satzung von 1922) Iaswehrt wird, ſo liegt der Grund darin, daß auch Mannheim end⸗ ich die Baupolizei an ſich ziehen ſollte. Nach Paragr. 29 5„O. zmmuß aber die Bearbeitung der polizeilichen Angelegen. geiten einem juriſtiſchen Mitglied des Stadtrats zugewieſen wer⸗ 5 5 Die Stadt verfügt z. Zt. außer dem Oberbürgermeiſter, der er dieſe Arbeiten nicht übernehmen kann, nur über einen Bür, germeiſter(Dr. Walli), der der Anforderung des Paragr. 29 genügt: dieſer Bürgermeiſter kann aber zu ſeinen ſehr umfang⸗ Kann'— f6 t. 25 75 3 2 +* 1 doch immer 15 1 del ſei es ees es iſt Philharmoniſcher Violin-Abend Vaſa prihoda Die Begeiſterung loderte in hellichten Flammen empor, vier Zu⸗ verein Mannheim 5 Laben konnten das Feuer kaum dämpfen. Nehmen wir hinzu, daß läie, Vorreklame einen zweiten Paganini verhieß und daß die Aus⸗ änderei in Deutſchland„verankerk“ bleibt. Dennoch: Vaſa Pri⸗ bo da iſt eine Erſcheinung, die überall wirken wird. Warum? weil Mn, das Faſzinium gegeben iſt. Als Muſiker führte er ſich mit ndarts.dur Konzert ein, die Linie Ondricek—Zajic einhaltend. Her den Ton dieſer Geigenmeiſter hat der junge böhmiſche Meiſter micht. denn Ton und Technik weiſen etwa auf Fritz Kreißler hin. Schubert⸗Wilhelmys Ave Maria konnte demnach zut früheren Gel⸗ zung kaum kommen, und Paganinis-dur Konzert konnte Vaſa Prihoda weder nach der deutſchen Linie(Wilhelmy), noch nach der ſlapiſchen lleberlieferung(Ondricet) geſtalten. dem erſten Satze (Allegro maeſtoſo nennk ihn Paganini) fehlte die Größe, und das Uberſchnelle Tempo der Terzengänge(das„zweite Thema“) war mehr auf Bewunderung als auf den Sinn des Meiſters eingeſtellt. Aber der langſame Satz war von großer Schönheit. Und der Hexen⸗ tanz mit allen Kunſtfertigkeiten des Flageoletſpiels und der ſtah⸗ lernen Pizzikatigängen bildeten den Gipfel. Es waren die kleinen jaben des zweiten Teiles, die das eigentliche Veranügen des fafzi⸗ nierten Muſenſaal⸗Publikums ausmachten. Ein Walzer von Rober, Volkmann. Chopins Berceuſe(natürlich in D, nicht in Des), Beetho⸗ vens Türkiſcher Marſch: alles in Bearbeitungen— bereitete auf den Hexentanz vor der die angekündigte Vortragsfolge beſchloß. Ein Schauſpiel⸗Virtuoſe, der ſich ſeine Gaſtrollen mit Klugheit zu⸗ rechtlegt und ſeine Wirkungen durch allerlei Extemporalien„heraus⸗ Holt“, wäre vielleicht das Gegendild des Geigers, der ſich feinen Paganini und ſeine Bearbeitungen ſchafft... Vexgeſſen wir nicht, daß ein herrlicher Flügel(Konzertflügel von Auguſt Förſter⸗Loebau vom Lager der Firma K. F. Heckeh und ein ausgezeichneter Pianiſt die helfenden Freunde waren. Charles Cerné gab glän⸗ zende Klavierrartituren der genannten Konzerte und zauberte als Booleiter die ſchönſten Farbenſniele aus dem annoch unbekannten Flii⸗el, der uns am letzten Meiſter⸗Klavierabend gar nicht gefallen wollte. Aber geſtern war Mozart ein dopnelter Genuß: Charles Cerns cab uns den Orcheſter⸗Erſan und Vaſa Prihoda blieb Mo⸗ zart nichts ſchuldig: das Schluß⸗Rondo ſprühte von froher Laune, die Kadenzen waren eine beſondere Freude und der geſtrig⸗ Mozart war bei aller Eigenheit dennoch echt. Halten wir dies feſt, bekennen Fair: Paſa Prihoda hat das Faſzinium! A. Bl. 726.989 reichen Geſchäften nicht die Aufgabe eines Dezernenten der Bau⸗ bolizei übernehmen; vielmehr iſt hierfür in Mannheim eine volle Arbeitskraft erforderlich. Im Hinblick auf Paragr. 23 der.⸗O. empfiehlt es ſich auch, die dort verlangte juriſtiſche Bildung bei mindeſtens 2 Bürgermeiſtern zu fordern. tfleine Jugverſpätungen. Wie wir erfahren, hat der Schnell⸗ zugsverkehr durch die Schneefälle in den leßten Tagen im allge⸗ meinen keine größeren Verſpätungen erfahren. Die Berliner Schnellzüge ſind faſt durchweg pünkilich eingelaufen. Eine Ausnahme machte heute vormittag des Büſler D⸗Zug, der um 11.22 Uhr hier eintreffen ſoll; er hatte 35 Minuten Verſpätung, die aber ſchon in der Schweiz verſchuldet wurden. Junahme der Frequenz der ſtädliſchen Krankenonſtalten. Am 9. Januaar befanden ſich in den ſtädtiſchen Krankenanſtalten 1029 Kranke(560 männliche, 469 weibliche), und zwar im Krankenhaus 899, im Spital für Lungenkranke 130. Von den im Krankenhaus be⸗ findlichen Kranken waren 304 in der mediziniſchen Abteilung, 298 in der chirurgiſchen Abteilung, 108 in der gynäkologiſchen Abteilung, 83 im Säuglingskrankenhaus, 74 in der dermatologiſchen Abteilung, 14 in der Naſen⸗ und Ohrenkranke und 18 in der Abteilung für Augenkranke. Da em 9. Januar 1925 die Zahl der Kranken 957(470 männliche, 481 weibliche) betrug, waren in den Maännheimer Krankenanſtalten am 9. Januar d. J. 72 Kranke mehr als am gleichen Tage des Vorjahres. Am 2. Januar war die Zahl der Kranken 970(Krankenhaus 839, Spital für Lungenkranke 131). Hiernach war die Krankenzahl am 9. Januar um 59 höher als am 2. Janua. 2 Auf der Mannheimer Freibank wurden im Monat Dezem⸗ ber 4847 Ka. Fleiſch verkauft(1 Ochſe, 1 Farren. Rind, 14 Kühe, 1% Kälber, 1171 Schweiney99. Betriebsſtörung. Heute früh brach bei der Feuerwehrkaſerne an einem Anhängewagen eine Achſe. Dadurch wurde der Verkehr auf der Feudenheimer Linie der Straßenbahn auf die Dauer von dreiviertel Stunden geſtört, was für die Fahrgäſte⸗ die auf die Straßenbahn angewieſen ſind, eine ſehr mißliche Sache war, zumar der neue Schneefall die Unannehmlichkeit des Wartens erhöhte. „ Aus dem Stadtteil Feudenheim. Auf. eine 25jährige Diri⸗ gententätigkeit im Geſangverein„Teutonia“ konnte dieſer Tage Herr M. Schellenberger zurückblicken. Wir hatten öfters Gelegen⸗ heit, die hervorragenden Führereigenſchaften des Jubilars bei Auf⸗ führungen, Konzerten uſw. gebührend anzuerkennen. Möge es ihm beſchieben ſein, noch eine lange Reihe von Jahren im Dienſt des deutſchen Liedes zu wirken. Freiwillia aus dem LCeben geſchieden. Geſtern morgen wurde im Rhein am Stadtpark eine männliche Leiche gefunden. Nach den bei der Leiche gefundenen Papieren handelt es ſich um den 34 Jahre alten Ingenieur Murſche von Mannbeim, zuletzt in Kaiſerslautern wohnhaft und in Stellung. Es liegt Selbſttötung vor. —— Feoür und gegen den Rarneval Die Landeszentrale des badiſchen Einzelhan⸗ dels hat an das ralf hümeiſt dag des Innern eine Eingabe ge⸗ richtet, in der ſie darauf hinweiſt, daß von der Herſtellung und von dem Pertrieb der aus Anleß der Faſtnachtsveranſtaltungen ge⸗ ſtauchten und verbrauchten Koſtüme und Artikel ein weiter Kreis von Perſonen, Arbeiter, Angeſtellten und Arbeitgeber, lebt, die bei einem generellen Verbot aller Faſtnachtsveranſtältungen arbeits⸗ und ver⸗ dienſtlos würden. Auch für den Einzelhandel ſei ein Verbot oder eine Einſchränkung der Faſchingsveranſtaltungen untragbar. Die ſchon vor geraumer Zeit eingekauften Stoffe, Koſtüme und andere Artikel für den Faſching ſeien dem Verderb ausgeſetzt und könnten zum großen Teil bis zum nächſten Faſching nicht aufgehoben werden. Aus dieſen Gründen habe der Einzelhandel die amtliche Mitteilung über den Faſching begrüßt und es dankbar empfünden, daß das Miniſterium offenſichtlich keine Neigung habe, die bisher angeord⸗ neten Einſchränkungen zu einem völligen Verbot der Faſtnacht aus⸗ zubauen. Der Einzelhandel bittet das Miniſterium dringend, ſich von dieſem Vorſatz auch durch die Aufforderung des evpangeliſchen Kirchenrats nicht abbringen zu laſſen. N Die Heidelberger katholiſche Geiſtlichkeit hat eine Mahnung an die katholiſchen Vereine und Organkſationen ge⸗ richtet, in dieſem Jahre im Hinblick auf die Not der Zeit auf Taſrz und Maskenveranſtaltungen zu verzichten. Sie ſtellt dem Bilde„Heſdelberg, wie es lacht“, das andere Bild„Heidel⸗ berg, wie es weint und verzweifelt“, gegenüber und weiſt darauf hin, daß ſich von einem auf den andern Tag die Scharen der Arbeits⸗ ünd Erwerbsloſen mehren. Strenge winter Die niedern Temperaturen, die jüngſt wieder gemeſſen wur⸗ den, erinnern zunächſt an den letzten ſtrengen Winter, den wir erlebt haben, im Jahre 1917, wo am Rhein Temperaturen von 23 und an der Eifel von 28 Grad vorkamen. Der damalige Winter hate den kälteſten Tag ſeit 100 Jahren, da das Thermometer in den Vormittagsſtunden 12 Grad aufwies. Einer der früheſten feſt⸗ geſtellten ſehr ſtrengen Winter war im Jahre 1293, als man von Chriſtiania mit dem Schlitten über das Skagerrak nach Jütland fahren konnte. Im Winter 1323 konnten Reiſende über das Eis Das neue Jahr beginnt überaus günſtig für die zahlreichen archäologiſchen Forſchungsexpeditionen, die im Reiche der Pharaonen an der Hebung der verſunkenen Schätze des alten Nillandes arbeiten. Vor kurzem konnten wir berichten, daß es Profeſſor Reisners ge⸗ lungen ſei, in der Nähe der großen Pyramiden die herrliche Grab⸗ kammer des Königs Senophru zu finden. Nun kommt aus Kairo die Nächricht von einer noch bedeutſameren Entdeckung, die nach den erſten Anzeichen geeignet erſcheint, ſelbſt die Ausgrabungen im Luportal in Es handelt ſich um nichts weniger, als um die Auffindung es ſeit Jahrhunderten vergeblich geſuchten unterirdiſchen Geheimtempels des Todesgottes Oſiris. Die beiden Entdecker ſind der Holländer Heinrich Frankfort und der Eng⸗ länder Dr. R. H. Hall. Dr. Frankfort gilt als einer der gründ⸗ lichſten Kenner des ägyptiſchen Totenkults und befaßt ſich ſeit mehr als zwanzig Jahren mit den Ausgrabungen im Nilland. Der eigent⸗ liche Führer der Expedition Dr. Hall iſt der Leiter der ägyptiſchen Abteilung des Britiſh Muſeums in London. er 78 4 Zwei Jahre vor dem Kriege hat eine Engländerin, die ſich im Auftrag des Kings College n Aegypten aufgehalten hat, nach den Angaben des Archäologen Sir Flinders Petrie die Stelle gefunden, wo nach den Auüfzeichnungen griechiſcher Hiſtoriker der große Tempel des Todesgottes Dſfiris zu ſuchen ſei. Die Aus⸗ grabungen wurden begonnen, der Weltkrieg kam und die Arbeiten mußten unterbrochen werden. Erſt im Jahre 1919 konnten die Aus⸗ grabungen wieder aufgenommen werden und ſind zur Stunde ſoweit gediehen, daß die Lage des Geheimtempels und ein Teil des halb⸗ verſchütteten Gebäudes bereits als erſchloſſen gelten darf. Dr. Hall iſt in London angekommen um der Leitung des Britiſh Muſeum über den Erfolg einen Bericht zu erſtatten. Dem Mitarbeiter eines gro en engliſchen Blattes vertraute Dr. Hall verſchiedene Einzelheiten über den geheimnisvollen Oſiris⸗ tempel an. Das Heiligtum liegt in einer Wüſte, etwa vierzig Fuß tief unter der Erde, unweit jener Stelle, wo ſich einſt die Grabſtätte des Herrſchers Seti I. erhob. Das impoſante Gebäude iſt aus grauen und roten Granitblöcken gebaut und von einem Kanal umgeben, deſſen Tiefe ſechs Fuß und deſſen Breite ungefähr zehn Fuß erreicht. Eine verborgene Quelle— einige Kilometer vom Tempel entfernt— verſah dieſen Kanal mit Waſſer. Ueber dieſen künſtlichen Fluß, der den Tempel umringt, führt keine Brücke. Nach den Anaaben der Aegyptologen wäre es nicht anzunehmen, daß hier eine Brücke be⸗ anden habe und mit der e ſei. Es iſt wahrſcheinlich, daß der Bau des Kanals den Iweck hatte den Tempel unzugänglich zu machen. Die Beſucher mußten den Bach in einem Kahn über⸗ queren, um zum Heiligtum zu gelangen. Zu dieſer Vermutung gibt die ägyptiſche Mythologie Anlaß. Die Aegupter bauten die Unſer⸗ welt in ihrer Phankaſte ganz nach dem Vorbild ihrer eigenen Heimat. Das Jenſeits war für ſie eine Art unterirdiſches Aegypten. Sie Der Seheimtempel des Oſiris gefunden von Lübeck und Danzig nach Dänemark gelangen. Aehnliche ſtrenge Winter waren in den Jahren 1423 und 1459, als die ganze Oſtſer zugefroren war. Ebenſo war die See zugefroren 1507, 1545 und 1564. Ein ähnlich ſtrenger Winter ſtellte ſich 1658 wieder ein, als König Karl X. von Schweden über die gefrorenen Belte zog und ſeinem Reich durch den Frieden von Röskilde ſeine natürliche Grenze gab. 1675 verfolgte der große Kurfürſt die Schweden im Schlitten über das Eis des Haff und verfolgte ſie bis nach Kurland. Der ſtrenge Winter von 1740 hatte für Berlin und ſeine Umgebung die ſchwerſten Folgen. Die Kälte war ſo ſtark und anhaltend, daß — wohl hauptſächlich infolge der Verkehrsſchwierigkeiten— eiſte Hungersnat ausbrach. Friedrich der Große, der in dieſeme Jahre ſeine Regierung angetreten hatte, öffnete deshalb die Maga⸗ zine für die Armen und ermäßigte die Akziſen auf das Getreide. Der Spätwinter 1754 wurde beſonders hart im Elbtale. Für uns in Baden war vor allem der Winter 1783/84 von Von dieſem Winter wird erzählt, daß in den Waldungen das Wild in Maſſen zugrunde ging und überaus große Scharen von Raben zu beobachten waren, die ſich in die Stadt flüchteten, um dort Nahrug zu finden. Viele Vögel ſollen tot aus der Luft herunter geſtüczt ſein. Der ſtrenge Winter von 1844 machte ſich vor allem im füd⸗ lichen Schweden bemerkbar, wo die Temperatur auf 36 Grad Cel⸗ ſius herabſank, ſodaß in jenen Gegenden Menſchen und Tlere maſſenhaft erfroren. Aehnliche ſtrenge Winter kamen dort vor in den Jahren 1863/64 und 1870/71. Für die badiſche Geſchichte iſt bemerkenswert, daß im Jahre 1573 der Winter ſo kalt war, daß man mit Wagen und Schlitten über den Bodenſee fahren konnte. Damals haben die Lindauer das Faßnachtsfeuer auf dem Bodenſee gebrannt. Die Geſchichte von dem Reiter auf dem Bodenſee it demnach nicht nur ein reines Märchen. 1* Starker Schneefall im Schwarzwald. Aus Tribera wird uns telegraphiert: Im mittleren Schwarzwald haben ſich die bisher nur in leichter Form aufgetretenen Schneefälle ſeit geſtern abend ganzerheblich verſtärkt. Nachdem in den geſtrigen Abend⸗ ſtunden bis gegen Mitternacht zeitweiſe Schneeſtürme auftraten. iſt heute morgen bei ſchwacher Luftbewegung weiterhin anhaltender ſtarker Schneefall im gaanzen Gebirge zu verzeichnen. Die Schnee⸗ höhen ſind auf 40- 50 Zentimeter angewachſen und die Skibaßnen bis in die Talſtationen aut fahrbar. Der Froſt hat etwas nachgeſaf⸗ ſen. Die heutigen Rorgentemperaturen liegen bei—3 Grad Kälze. Die Eis⸗ und Rodelbahnen ſind ebenfalls aut benutzbar. Der Schmee iſt pulpriga. Bei ſteigendem Luftdruck iſt mit langſamem Nachlaſſen der Schneefälle. Aufklärung und Zunahme des Froſtes zu rechnen. * Wann betrikt die Sonne die Tierkreiszeichen? Wenn die Sonne in das Zeichen des Widders tritt, beginnt der aſtronomiſche Frühling, entſprechend beim Uebergange in den Krebs der Som⸗ mer, bei Wage der Herbſt und ſchließlich bei Steinbock der Winter. Die dazwiſchen liegenden Tierkreiszeichen ſind für manchen, der die Behauptungen der Sterndeuter nachprüfen will, ebenfalls von In⸗ tereſſe. Wir geben daher nachſtehend eine kleine Ueberſicht, die den Uebergang in die Tierkreiszeichen nach mitteleuropäiſcher Zeit zu⸗ ſammenfaßt: Uebergang in den Waſſermann am 20. Jauuar 20 Uhr 13 Min., die Fiſche am 19. Februar 10 Uhr 35 Min., den Widder am 21. März 10 Uhr 01 Min., den Stier am 20. April 21 Uhr 36 Minuten. die Zwillinge am 21. Mai 21 Uhr 15 Min., den Krebs um 22. Juni 5 Uhr 30 Min., den Löwen am 23. Juli 16 Uhr 25 Minuten, die Jungfrau am 23. Auguſt 23. Uhr 14 Min., die Wage am 23. September 20 Uhr 26 Min., den Skarpion am 24. Oktober 5 Uhr 18 Min., den Schützen am 23. November 2 Uhr 28 Min., den Steinbock am 22. Dezember 15 Uhr 34 Min. Die Zeitzählung beginnt bei Mitternacht und wird auf volle 24 Stunden durch⸗ geführt 20 Uhr heißt alſo mit anderen Worten 8 Uhr äbends. Tagungen 50jähriges Jubiläum des Badiſchen Lehretvereius Wie ſchon früher mitgeteilt, wird der Badiſche Lehreur⸗ verein in den Tagen vom 7. bis 9. April ſeine Haupt⸗ und Vertre⸗ terverſammlung in Karlsruhe abhalten. Mit dieſer Taaung iſt ein Feſtakt zu Ehren des 50fährigen Vereinsbeſtebens und ein ſolcher zum Andenken an die badiſche Simultangeſetz⸗ gebuna verbunden. Als Vortraasthemen ſind neben den Foſtyor⸗ trägen die Verbandsaufgabe des Deutſchen Lehrervereins und des Badiſchen Lehrervereins in Ausſicht genommen:„Staat und Kirche in ihrem Verhältnis zur Erziehung“ und„Staat und Gemeinde guf dem Gebiete der Schule“. Ferner iſt beabſichtiat, mit der diesfähri⸗ gen Jubiläumstagung einige Nebenverſammlungen zu verbinden. Vor allem iſt die Abthaltung einer Junalehrertagung und die Taauna der Ruheſtändler geplant. N 8 Südweſtdeulſcher Küferlag In den Tagen vom 17. bis 25. Juli findet in Neuſtadt a. 5. H. ein„Süd weſtdeutſcher Küfertag“, verbunden mit einer Weinfachausſtellung ſtatt. Neben dem Verbandstag des Fachverbandes pfälziſcher Küfermeiſter werden vofausſichtlich auch andere verwandte Organifationen um dieſe Zeit in Neuſtadt a. H. eee Ferner ſind großzügige feſtliche Veranſtaltungen geplant. waxen feſt überzeugt, daß es einen unterirdiſchen Nil gebe, über deſſen Fluten der Todesgott Oſiris in einem Kahn dahinfahre. Sie waren auch der Anſicht, daß die Sonne den Himmel in einem Boht, wie Oſiris die Unterwelt umſchiffe. Das unterirdiſche Heiligtum in⸗ miiten einer kleinen Inſel ſollte gleichſam das Jenſeits verfinnbilp⸗ lichen. Die Granitblöcke, die die äußeren Wände des Heiligtums auf⸗ bauen, wurden durch keine Reliefs und keine Statuen geziert. Um ſo prunkvoller iſt das Innere dieſes Tempels. Hier reiht ſich Säulen⸗ halle an Säulenhalle. In einem langen Korridor, der ins Zentrüm des Heiligtums zu führen ſcheint, ſteht die Statue des Todesgottes Oſiris. Ein Meiſterwerk ägyptiſcher Bildhauerkunſt. Eine Anzahl von Statuetten und herrlichen Reliefs wurden photographiert. Die Lichtbilder brachte Dr. Hall nach London, wo ſie einer genaueren Un⸗ terſuchung unterzogen werden ſollen. Eines dieſer Reliefs ſtellt den König Menetaph dar, der eben ein Opfer dem Todesgotte Oſiris darbringt. Der Name König Menetaphs kommt auch öfter in den iſ ſeh uh Inſchriften des unterirdiſchen Heiligtums vor; es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß er die Statuen verfertigen und das Heilig⸗ tum ſchmücken ließ. Nach der Anſicht Dr. Halls dürfte Menetaphs Vorgänger Seti der Erbauer des Tempels ſein. Hall wird in London Schritte unternehmen, um Geldmittel für die Expedition zur Fortſetzung der Forſchungsarbeit zu verſchaffen. Die Hebung der Schätze des unterirdiſchen Tempels iſt mit großen Ausgaben verbunden. lend Pfund. Theater und Muſk Jede Woche der Ausgrabung koſtet faſt tau⸗ 2 Internationales Muſikfeſt in Zürich.„Ode vreigher ch der „Internationalen Geſellſchaft für neue Muſik“, das zu Neujahr in Winterthur zuſammengetreten iſt, gelangte zu folgendem interef⸗ ſanten Ergebnis: Unter den 10 Komponiſten, die ausgewählt wor⸗ den ſind(die Jury beſtand aus einem Franzoſen, einem fran⸗ zöſiſchen Schweizer, einem Dänen, einem Deutſchen und einem Polen), gehören acht dem deutſchen Kulturkreiſe an. Aufgeführt. werden:„Schönherg(Oeſterreich) Bläſerquartett, Hin de⸗ mith(Deutſchland): Konzert für Orcheſter, Weill(Deutſch⸗ land): Konzert für Violine und Blasorcheſter, Kräſa(Deutſch⸗ prager): Paſtorale und Marſch für Kammerorcheſter, Petyrel Deutſchmähre): Litanei. Levh(Schweiz) Fünfte Symphonie, We⸗ ern(Oeſterreich): Fünf Stucke für Orcheſter, Geiſer (Schweiz): Streichtrio. Weiter: Caplet(Franzoſe): Le miroir de Jeſus, Walton(Engländer): Ouverture Portsmouth Point, Ca⸗ ſella(Italiener): Partita, Ferroud(Franzoſe): Foules, Tansmann (Pole): Danſe de la Sorcisre, Jacoby(Amerikaner): Streichguar, tett, Mfaſkowſky(Ruſſe): Sonate für Klavier Nr. 4, Hoerce(Fran⸗ zoſe) Septett. Bemerkenswert iſt, daß die Entſcheidungen dez Jurn diesmal einſtimſpig erfolgten. Das Feſt findet im Juni in Zürich ſtatt. 1393 ²˙ ͤ— ————————————— dem Haus vom Herrn Geheimrat! L. Seite. Ar. 32 00 Mmittwoch, den 20. Jaunar 192 Rommunale Chronik Amerikareiſe des Münchener Bürgermeiſters Scharnagl Der Münchener Bürgermeiſter Scharnaal mit Gemablin. Rechtsrat Pfeiffer und Direktor Morath ſind wohlbehalten in Newnyork angekommen. Zum offiziellen Empfang hatten ſich u. a. auch der deutſche Konſul Victor Ridder von der„Newnorker Staats⸗ geitung“. Vertreter des Newngorker Banernvereins uſw. eingefunden. Ueberall wurden freundſchaftliche Begrüßunasworte gewechſelt. Bür⸗ germeiſter Scharnagl dankte im Namen der Münchener Deleaation. In einer Unterreduna mit dem Vertreter der„M. N..“ erklärte der Bürgermeiſter: Ich bin aufs Freudigſte überraſcht von dem liebens⸗ würdigen Empfang. Wir gedenken etwa drei Wochen hier zu blei⸗ ben. Nach Erlediguna der Anleiheformalitäten beabſichtigen wir, ein eingehendes Studium der kommunalen Neuwyhorker Einrichtungen, Gaswerke. Elektrizitätswerke. Wohlfahrtseinrichtungen, Verkehrsregelung und Schulen. Daneben macht die Lage unſeres Vaterlandes gerade ſetzt die Herſtellung dau⸗ ernder berzlicher Beziehungen mit den Deutſchen Amerika; motwendig. Beſonders die vielen Bauern in Amerika ſollen fühlen, daß es jenſeits des Ozeans noch Millionen aibt. die mit ihnen denken ſund fühlen. Deshalb begrüße ich außerordentlich die bevorſtehenden Vexranſtaltungen der deutſchamerikaniſchen Vereine. weil uns dabei Gelegenbeit gegeben wird, von alter Heimat zu erzählen. Gedanken auszutauſchen. Bande gemeinſamen Blutſtammes wieder feſter zu knüpfen. Ich habe die beſte Hoffnung. daß wir die kurze uns zur Verfügung ſtehende Zeit i Newnork auf das Fruchtbringendſte im Intereſſe Münchens und des deutſchen Vaterlandes verbringen können. Vereinheitlichung der Groß⸗Berliner Gasverſorgung Der bedeutſame Schritt auf dem Wege zur einheitlichen Gasver⸗ ſorgung Groß⸗Berlins, der durch den Abſchluß der Auseinander⸗ ſetzungsverträge mit der Deutſchen Gasgeſellſchaft und dem Kreiſe Niederbarnim erreicht worden iſt, beſchäftiate den hierfür eingeſetzten Stadtperordnetenausſchuß. Die Stadtverordneten dürften bereits in der nächſten Vollverſammlung die im Sommer v. J. vereinbarten Vertrüge ihrerſeits gutheißen und damit in Kraft ſetzen. Es handekt ſich hierbei um die endqaültigen Verträge. nachdem die ſtädtiſchen Be⸗ hörden bereits im Mai o. J. dahingehende Vereinbarungen mit der Deutſchen Gasgeſellſchaft und dem Kreiſe Niederbarnim getroffen hatten. Die Städtiſchen Gaswerke wurden ermüchtiat. die erforder⸗ lichen Einzelheiten durch beſondere Verträge zu regeln. Danach tei⸗ len die Städtiſchen Gaswerke und die Deutſche Gasgeſellſchaft das gegenwärtige Verſorgungsgebiet durch Austauſch zweckmäßia unter ſich auf, wobei die Städtiſchen Gaswerke die Gasanſtalten Holzmarkt⸗ ſtraße. Grünau und Niederſchöneweide übernehmen. Auf die Deutſche Gasgeſellſchaft geht dagegen das Verſoraungsgebiet Wannſee über: ebenſo wird die ſtrittige Beleuchtung der bisber von der Deutſchen Gasgeſellſchaft beleuchteten Straßen und Plätze Berlins den Städti⸗ ſchen Gaswerken übertragen. Der Kreis Niederbarnim tritt der Stadt ſeine Anteile an der Gasgeſellſchaft Niederbarnim ab und ver⸗ gichtet auf weitere Gasabgabe innerhalb der Stadt Berlin, wogegen ihm zur weiteren Verſoraung der ländlichen Gebiete Gas von den Städtiſchen Gaswerken zu günſtigen Bedingungen geliefert wird. Die dem Kreiſe Niederbarnim früher gehörenden Gasanſtalten Ober⸗ ſchöneweide und Weißſenſee ſind damit in das Eigentum der Stadt Berlin übergegangen und zum Betrieb an die Städtiſchen Gaswerke verpachtet worden. D. Wiesloch, 19. Jan. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ fitzung iſt zu berichten: Auf Grund bezirksrätlicher Genehmigung wird der Kahlhieb des 1 Hektoar 70 Ar großen Teilſtücks des ſtädtiſchen Dämmelwaldes nach erfolgter Verſteigerung vorge⸗ mommen und der Bürgermeiſter zur Auflaſſung an die Tonwaren⸗ induſtrie zwecks Ausbeutung dieſes Geländeſtückes als Tongrube be⸗ vollmächtigt.— Im Monak Dezember wurden an 11 Badetagen 640 Bäder im Volks⸗ und Schülerbad verabreicht. Die Einnahmen her⸗ aus betrugen 269 Mark, ſodaß aus der Waſſerleitungskaſſe zwecks Verzinfung und Amortiſation der Badeanlage ein Zuſchuß von 29 7 Mark notwendig wird.— Es ſoll eine Gemeindeſatzung erlaſſen wer⸗ den, wonach die bisher von der Gemeinde bezahlten Koſten der Unterſuchung der Bierpreſſionen in Wirtſcheften von den Wirten zu⸗ rückerhoben werden.— Der Gemeinderat nahm davon Kenntnis, Daß der Ziterverein das Reinerträgnis ſeines Weihnachtskonzerts mit 40 Mark je hälftig an die Krankenſzweſtern der beiden Konſeſ⸗ ſionen zur Verwendung in ihrem Dienſtkreis abgeführt hat. Dem Antrag auf Nachlaß der Luſtbarkeitsſteuer wurde dabei entſprochen. — Die e einer allgemeinen Kläranlage, die einen Tor⸗ anſcklagstäßigen Koſtenaufwand von 60—80 000 Mark verurſachen würde, wird mit Rückſicht auf die ſchlechte Finanzlage der Stadt zu⸗ mächſt zurückgeſtellt, obwohl man ſich von der Mützlichkeit und Not⸗ wendigkeit einer 0 Anlage überzeugt hat.— Hinſicht ich der Aufſtellung von Maſten für den vom Hochbehälter der Waſſerleitung wird mit dem Grundſtückzeigentümer eine Einigung erzielt.— An Gebühren für den Anſchlag von Plakaten en den ſtädtiſchen Plakatſäulen wurde in der Zeit vom 1. Okt. 25 bis 1. Jan. 26 193,25 Mk. in die Stadtkaſſe vereinnahmt.— Die Ver⸗ ſteigerung der drei ſtädtiſ Ziegenböcke die 38 Mark brachte, wurde genehmigt.— Zwei Feldhüter wurden als Hilfswaldhüuͤter angeſtellt. — Der Pachtzins für die im Genuß der Hauptlehrer an der Volks⸗ bleiben, wie er durch den Bezirksrat im Jahre 1925 beſtgeſetzt wurde.— Der Gemeinderat errichtet eine Sctzung, wonach die Ver⸗ pflichtung zur Zahlung des Schulgeldes an der Gewerbe⸗ und Han⸗ delsſchue vom Schuljahr 1926/27 ab anſtatt den Schülern den Lehrherren auferlegt wird. Zu dieſer Satzung iſt die Zuſtim⸗ mung des Bürgerausſchuſſes einzuholen.— Die bei der ſchlechten Witterung durch den ſtarken Durchgangsverkehr in einen beſonders ſchlechten Zuſtand verſetzte Hauptſtraße ſoll abgezogen werden. — Die Kangaliſation der Sedanſtraße zwiſchen Damm⸗ und Luiſenſtraße ſoll durchgeführt werden wenn ſich die beiderſeltigen Straßenangrenzer bereit erklären, das für die Durchführung der 1— erforderliche Gelände ohne Entſchädigung zur Verfügung zu ellen. — Nus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staalsdienſt Ernannt wurde prakt. Arzt Dr. Friedrich Roſe in Blum⸗ berg zum Bezirksarzt in Adelsheim. Verſetzt wurde Bezirksarzt Dr. Karl Croiſſant in Adels⸗ heim nach Wiesloch; Obergeometer Joh. Scholze in Ettlingen als Dienſtvorſtand zum Vermeſſungsamt Offenburg unter Zurücknahme ſeiner Verſetzung nach Sinsheim; die Straßenmeiſter Karl Ra⸗ ſtätter in Ueberlingen nach Freiburg, Karl Jäger in Schönau i. W. nach Achern, Heinrich HSckel in Raſtatt nach Schönau i. W. unter Zurücknahme ſeiner Verſetzung nach St. Blaſien, Wilhelm Schüle in Sinsheim nach Bretten, Franz Gießler in Walds⸗ hut nach St. Blaſien und der Dammeiſter Robert Lang in Offen⸗ burg nach Wolfach. Zurückgenommen wurde die Verſetzung des Bezirksarztes Dr. Hans Göckel in Meßkirch nach Wiesloch auf Antrag. Die Mordlat in Eppingen *Eyppingen. 19. Jan. Um die Mordtat, die hier geſchehen iſt. zur Aufklärung zu bringen, wurden verſchiedene Verhaftungen vor⸗ genommen. Es handelte ſich dabei um einige junge Leute. die mit der ermordeten Frieda Hecker näher bekannt waren. Es lleß ſich jedoch noch nicht feſtſtellen, wo ſich das Mädchen an dem Abend. an dem di⸗ furchtbare Tat geſchah. ſich aufgehalten hat. Es iſt nur bekannt. daß ſie um 8 Uhr abends von zu Hauſe fortaing. Die Verhafteten wur⸗ Jahren namens Zimmermann aus Eppingen, da man hofft. von die⸗ ſem Näheres zu erfahren. Es liegen ſedoch keinerlei Verdachts⸗ momente vor, daß der junge Mann irkendwie an der Tat ſelbſt be⸗ teiliat ſei. 1 ., Oftersheim, 18. Jan. In der vom erſten Vorſitzenden Rehm eröffneten Generalverſammlung des Männergeſangvereins „Germania“ konnten fünf Mitglieder für 25jährige treue Mitglied⸗ ſchaft mit der Sängernadel des Badiſchen Söngerbundes ausge⸗ zeichnet werden. In der Neuwahl wurde der bisherige Geſamtvor⸗ ſtand beſtätigt, ein Beweis, daß er ſich das Zutrauen der Mitgſieder in vollkommener Weiſe verdient hat. Für das Jahr 1926 wurde be⸗ ſchloſſen: ſich an einem Preisſingen zu beteiligen; auch ſoll im Frühjahr ein Waldfeſt abgehalten werden. Eine Reiſekaſſe wird angelegt, aus deren Fonds der alljährliche größere Aueflug beſtritten werden ſoll. Der übrige Teil des Abends verlief in zufriedener, harmoniſcher Weiſe bei Geſang und anderen Vorträgen.— Wie ſih aus dem in der Hauptverſanunlung des Turnvereins„Jahn“ ver⸗ leſenen Geſchäftsbericht ergab, iſt das Jahr 1925 ſehr erfolgreich ge⸗ weſen und hat der Turnkunſt hier weiteren Forlſchritt gebracht. Nicht zum wenigſten iſt das dem umſichtigen und rührigen erſten Vorſtand Adolf Kurz zu danken, der in der Neuwahl als 2. Vorſtand hervor⸗ ging. Neben ihm wurden gewählt: Heintich Wiegel zum 1. Vor⸗ ſtand. Joſef Kirchhöfer zum Kaſſierer und Georg Mergenthaler zum Schriftführer. * Dittishauſen bei Neuſtadt Kr. Freiburg, 17. Jan. Der Be⸗ ſitzer Fürderer iſt vorläufig wegen deee e vner⸗ haftet worden. Die gerichtliche Unterſuchung der Brandſtätte hat zu der Feſtſtellung geführt, daß infolge des ſtarken Auftretens des Brandes der in dem Feuer umgekommene Dienſtenecht Reuter von beiden Seiten von Heu und Stroh und ſonſtigen Futter⸗ vorräten umgeben war. Einzelne Rumpfteile des verbrannten Körpers wurden im Schutt aufgefunden. Reuter iſt ein Sohn des ſozialdemokratiſchen Altſtadtrates Karl Reuter in Freiburg. Der Junge hatte in Eiſenbach das Feinmechanikerhandwerk erlernt, war aber als Opfer der Wirtſchaftskriſe ſtellenlos. Um nicht das bittere Los der Arbeitsloſigkeit teilen zu müſſen, übernahm er die Stelle eines Dienſtknechtes auf dem Bauerngut. *Schallſingen bei Müllheim, 17. Jan. Der ledige Karl Lacher aus Schallſingen verunglückte im Obereggener Gemeindewald auf traurige Weiſe. Der ſogenannte Anhänger ſeines Schlittens, der das Gefährt bremſte, hatte ſich losgelöſt, und in raſender 9 7 geden bergab. Lacher wurde am Stamm einer Buche zu Tode ge a „ flonſtanz, 15. Jan. In den Städten Konſtanz. Radolfzell und Singen wird vom nächſten Montag ab der Milchpreis von 31 auf 29 Pfg. herabgeſetzt. ſchule hier ſtehenden Schulgüter ſoll in der gleichen Höhe beſtehen den daher wieder freigelaſſen bis auf einen ſungen Burſchen von 16 Nus der Pfalz Hauptverſammlung des Weinbauvereins für die Rheinpfalz 2: Bad Dürkheim. 18. Jan. Geſtern fand bier die diesfäbrige erſte Hauptverſammluna des Weinbauvereins für die Rheinpfalz ſtatt. Aus der ganzen Pfalz und von weiterher waren zahlreiche Teilnehmer erſchienen. Eröffnet wurde die Taaung durch den erſten Vorſitzenden Dr. Baſſermann⸗Jordan-⸗Hei⸗ desheim, der nach einleitenden Worten beſonders begrüßte den Prä⸗ ſidenten des Deutſchen Weinbauverbandes. Landesökonomierat Dr. Müller⸗Karlsruhe. Oberregierunasrat Schloſſer⸗Bad Dürkheim und Profeſſor Dr. Stellwaaa⸗Neuſtadt a. H. Das Wort erariff ſodann Präſident Dr. Müller zu einem Vortrag:„Die Handelsvertraasverhandlungen“. Aus den Ausfüh⸗ rungen ſei folgendes hervorgehoben: Eine ſo kraftvolle Organiſation wie der Weinbauverein der Pfalz wird auch ſeinen ſchweren Auf⸗ gaben gerecht werden können. Eintracht und Stärke verleiben ſeiner Arbeit Kraft. Der Weinbauer wünſcht— und dazu hat er das Recht — eine geſunde Exiſtenz. Zweifellos ainge ein aroßes Stück Natio⸗ nalität verloren, wenn der Winzerſtand nicht erhalten bleiben könnte. Der Kampf in den Handelsverträgen iſt nicht neu. Er geht ſchon 40 Jahre. Leider kommen die Intereſſen der weinbautreibenden Teile der Bevölkerung bei uns immer in zweiter Linie. Es werde ſetzt von allen Seiten, auch aus der Induſtrie. zugeſtanden. daß der erſte ſpaniſche Handelsverkraa ein Mißariff war. Aber auch die Kündigung war ein Fehler. Man aibt jetzt zu. daß es beſſer geweſen wäre. wenn der Reichstaa dieſen Vertraa nicht angenommen hätte. Im Vertrag mit Italien. bei deſſen Abſchluß der Referent mit zugegen war, gelang es. dem deutſchen Weinbau einen erhöhten Schutz zu geben. wenn auch nicht alle Wünſche befriedigt werden konnten. Was Spanien betrifft. ſo iſt unſere Lage hier ſehr ſchwer in Bezug auf unſere Induſtrie. Die heutige Lage iſt ſo. daß bei einem Kompromiß Wein⸗ und Obſtbau wieder ſchwere Opfer bringen ſollen. Es müſſen alle weinbaulichen Kreiſe mit ibrer Ländervertretung da⸗ für forgen. daß nicht in übereilter Weſſe mit Spanien ein Vertraa abgeſchloſſen wird, an dem wir lange zu büßen haben und damit nicht alles Errungene mit Italien verloren geht, muß Spanien aleich be⸗ handelt werden. Der Schutz des deutſchen Weinbaues muß bei neuen Verträgen erhalten bleiben. Weinbaurat Klinaner⸗Neuſtadt brachte bierauf folgende Entſchließung zur Verleſung: „Die heute in der Halle des Winzervereins zu Bad Dürkbeim zu vielen Hunderten verſammelten Winzer aus allen Teilen der Pfalz erheben ſchärfſten Prote ſt gegen das Proviſorium mit Spa⸗ nien. Sie erwarten und fordern von der Reichsreaierung. daß beim Abſchluß der bevorſtehenden Handelsvertraasverhandlungen die Intereſſen des deutſchen Weinbaues und die von ſeinen bewäbrten Führern geſtellten Forderungen unbedinat berückſichtiat werden. Es muß durch einen wirkſamen Zollſchutz ein gerechter Ausgleich zwiſchen in⸗ und ausländiſchen Weinprodukten geſchaffen werden. wenn der deutſche Weinbau nicht ganz vernichtet und die Winzer von Haus und Hof vertrieben werden follen. Wir müſſen fordern, daß bei allen Handelsvertragsverhandlungen, ſoweit ſie den Weinbau betreffen, ſchon vor Eintritt in die Verhandlungen die Vertreter des deutſchen Weinbaues und heimiſcken Weinhandels gehört und ihre Forderun⸗ gen berückſichtigt werden.“ Dieſe Entſchließung fand einſtimmig Annahme. Es folgte dann ein Vortrag von Profeſſor Dr. Stellwaagaag über die Frage„Was lernen wir aus der Heu⸗ und Sauerwurmbekämpfung des Jahres 19257“ e. Neuſtadl, 13. Jan. Die Meldung, daß der bayeriſche Staat das frühere Dr. Deinhardſche(Winningſche) ſetzt Hoch'ſche Weingut in Deidesheim als Staatsdomäne angekauft habe, eilt inſofern den Tatſachen voraus, als die Verhandlungen noch nicht vollſtändig abgeſchloſſen ſind. Das Gut, für das 730 000 Mark als Kaufpreis gefordert werden, umfaßt, neben einem Herr⸗ ſchaftshaus mit großen Oekonomiegebäuden und 2 Arbeiterhäuſern etwa 100 Morgen Weinberge, 100 Morgen Ackerland und 50 Mor⸗ gen Wieſen. Während verſchiedene Intereſſenkreiſe gegen den An⸗ kauf des Gutes durch den Staat Stimmung zu machen ſuchen, hat ſich der Weinbauverein der Pfalz unter dem Porſitz von Dr. v. Baſſermann⸗Jordan, Deidesheim, mit überwiegender Mehr⸗ heit für den Ankauf ausgeſprochen. Ausſchlaggebend für dieſe Stel⸗ lungnahme, die nur von Vertretern aus dem Pfälzer Oberland und einigen Deidesheimer Großgrundbeſitzern nicht geteilt wurde, war die Tatſache, daß in der Staatsdomäne ein großer Muttergarten für die Veredelung von Amerikanerreben eingerichtet werden ſoll, nachdem der Pfälzer Weinbau wegen der Reblausgefahr auf Ame⸗ rikaner Unterlage umgeſtellt werden muß. Außerdem erhofft man von der Staatsdomäne, daß der Staat durch ſie am eigenen Leibe erfahren wird, wie die tatſächliche Lage des Weinbaues ſei. Die etwaige Abſicht, die Kaufſumme aus den Erträgen der Weinſteuer zu nehmen, ſtieß auf ſtarken Widerſpruch. * Grünſtabt, 15. 125 Die Geſamtzahl der am 31. Dezember 192²³ vorgemerkten wohnungsſuchenden Haushaltungen betrug 225. Hiervon entfallen auf Familien, die zur Zeit keine eigene Woh⸗ nung haben 68. Die Einwohnerzahl beträgt 5211, die Zahl der 1808, die Zahl der Eheſchließungen im Jahre 0 0. — ͤ—d——ñF——äHö——————‚ẽůf̃— ôʒö—[—— Toò und Leben Ein Schickſal von Fr. W. v. Oeſteren (Copyright 1925 by Fr. W. v. Oeſteren, Berlin) 9(Nachdruck verboten.) Franz nickte ſtumm. Zu ſprechen vermochte er nicht. „Ich bleibe alſo hier,“ erklärte der Landarzt. Der Profeſſor blickte auf die Uhr.„Es iſt gleich zwel. Sollte in Herrn don Zernau gegen ſieben oder acht wirklich noch eine ſchwache Spur von Leben ſein, ſo rufen Sie mich an! Ich ſchicke dann den Kollegen Geheimrat Bäringer. Aber es wird wohl—“ Ein Achſelzucken, das ohne Glauben und ohne Hoffnung war, voll⸗ endete den Satz. Franz begleltete den Profeſſor, der Gärkner ſchloß ſich „Keine Hoffnung,“ ſagte er zu beiden, ehe er das Auto beſtieg.„Ver⸗ fländigen Sie die Gerichte!l Sind keine Verwandten da?“ „Nur entfernte. Ein verheirateter Vetter,“ gab der Gärtner mit gewürgter Kehle Beſcheid.„Er lebt in Ungarn.“ „Telegraphieren Sie ihm! Und treffen Sie Vorbereitungen für das Begräbnis!“ Sodenhof ſtieg ein. Karl öffnete wieder das Gitter⸗ tor. Das Licht des Scheinwerfers erloſch, das Rattergeräuſch des Motors verhallte im Vorhof des Schloſſes. Der Diener und der Gärmer ſtanden am Portal, vom Glühlicht der Laternen beſtrahlt, und wagten geraume Zeit nicht zu ſprechen. Gleichzeitig ſeufzten beide tief auf und im ſelben Augenblick erhob auch Wotan, der eine Zeitlang verſtummt war, in heulender Klage ſeine Stimme.„Es iſt aus,“ ſagte der Gärtner heiſer und gepreßi. „Unſer armer Herr! Er war ſo gut!“ Wilhelm trat zu den beiden.„Iſt er tot?“ fragte er. „So gut wie tot,“ entgegnete der Gärtner. „Er lebt. Er lebt noch. Er wird, er muß leben!“ ſtieß Franz heftig und verzweifelt hervor.»Er darf nicht ſterben.“ Und dann kam ihm ein Gebante.„Wilhelm, willſt du mir zuliebe etwas tun?“—91 er—25 Chauffeur. „Was denn „Schlafen können und werden wir ſa nicht, Wilhelm. Du auch ulcht. Wir bleiben boch auf!“ 4 „Natürlich, Franz. Was willſt du? „Wilhelm! Ob du hier oder in der Stadt wachſt, das iſt doch egal. Ich bitte dich, fahre hinein! Schlafe in deinem Wagen vor ius Er ſoll keine Minute ſpäter, als er ankommt, wiſſen, was hier geſchehen iſt. Er ſoll keine Minute verlieren, um zu unſerm Herrn zu kommen. Wilhelm, willſt du? Sch bitte dich.“ Der Chauffeur überlegte kurz. Dann nickte er.„Ich fahre ſo⸗ 1„% Fran!.“ Wenige Minuten ſpäter rollte Walter von Zernaus Kraftwagen langſam ſtadtwärts. II Um 7 Uhr 10 Minuten morgens kehrte der Geheimrat Profeſſor Albert Bäringer, ein Mann von 48 Jahren, von der Reiſe zurück. Als eine der erſten Kapazitäten des Reichs auf dem Gebiet der Chi⸗ rurgie, und zumal der Schädeltrepanationen, war er zu einer Operation berufen worden, die keinen Aufſchub duldete und die man nur ihm anvertrauen wollte. Er hatte ſie glücklich durchgeführt, und ein Tag voll Anſtrengung und Nervenproben lag hinter ihm, als er nach zehnſtündiger Fahrt dem Schlafwagen entſtieg. Vor dem Bahnhof trennte er ſich von ſeinem erſten Aſſiſtenzarzt Dr. Schwind, der ihn begleitet hatte. „Soll ich Ihre Kaſſette nicht gleich nach der Klinik mitnehmen, Herr Geheimrat?“ fragte dieſer. „Nein, lieber Doktor, ich nehme ſie nach Hauſe mit,“ entgegnete Bäringer.„Ich habe zu Hauſe einige Pinzetten und Meſſer, die ich mit den gebrauchten umtauſchen will, und möchte überhaupt mein Handwerkszeug etwas ordnen. Wenn man mich dringend 17 700 rufen Sie bei mir an! Sonſt würde ich gern mal zu Hauſe leiben.“ „Schön, Herr Geheimrat. Ich rufe alſo nur an, wenn es nicht —— Bitte, meine Empfehlung an die verehrte Frau Ge⸗ mahlin „Danke, Doktor. Und Dank auch für die Mitarbeit! Auf Wiederſehen!“ Der Geheimrat beſtieg eine Autodreſchke und legte das Käſtchen neben ſich auf den Sitz, während ein Träger ſeine Reiſehandtaſche neben den Wagenlenker ſtellte. Als er vor ſeinem Hauſe vorfuhr, ſah er dort einen großen offenen Kraftwagen ſtehen, den er zu kennen glaubte. War das nicht Walters Auto? Was tat Zernau um dieſe Stunde in ſeinem Hauſe? Das Blut ſtieg dem Arzt zum Haupt, ſein Herz ſchlug lauter an die Rippen, allerhard Gedanken wirbelten ihm durchs Hirn. Malter und Herma? Nein, nein. das war ummöolich. war—— Wie konnte ſolch ein Verdacht auch nur einen Herzſchlag lang Beſſtz von ihm ergreifen? Bäringer ſchüttelte lächolnd das leicht ergraute Haupt und beſann ſich, daß er ganz vergaß, auszuſteigen. Da riß eine Hand die Tür der geſchloſſenen Droſchke auf. Der Geheimrat blickte in die verſtörten, übernächtigen Züge eines blaſſen Geſichts, das er kannte. Das war doch Wilhelm, Walters Chauf. feur! Die Ahnung eines Unheils zuckte im Hirn des Arztes auf und krampfte ſein Herz.„Wilhelm! Was tun Sie hier? Was iſt geſchehen? Meine Frau iſt doch nicht——? Was tun Sie hier?“ ſtieß er hervor. „Herr Geheimrat,“ würgte Zernaus Chauffeur hervor,„unſer Herr liegt draußen im Schloß ſterbend, vielleicht ſchon tot.“ „Großer Gottl7 Der Chirurg, der den Selbſtmörder ſeit bald drei Jahren kannte und wie ein eigenes Kind liebgewonmnen hatte, fuhr erhleichend zuſammen und ſprang aus dem Wagen. „Ich warte ſchon die halbe Nacht hier auf Herrn Geheimrat,“ fuhr Wilhelm fort.„Bitte kommen Sie doch gleich! Er lebt viel⸗ leicht noch. Mit unſerm Wagen ſind wir ja ſo raſch——“ „Ich komme ſofort,“ fiel ihm der Arzt ins Wort. Er hatte ſeine gewechnte Willensſtärke und Tatkraft zurückgewonnen, wenngleich der Gedanke an den ſterbenden, viclleicht ſchon toten jungen Freund ihn kief erſchütterte.„Weiß meine Frau ſchon?“ fuhr er fort. „Nein, Herr Geheimrak. Niemand hier im Haus.“ „Es iſt gut ſo. Es ſoll auch niemand erfahren. Nehmen Sie die Handtaſche in Ihren Wagen hinüber! Kommen Siel Raſch!“ Der Droſchkenkutſcher wurde entlohnt. Bäringer nahm. die Operationskaſſette zu ſeinen Füßen, neben Wilhelm Plaß, während die Handtaſche im Wageninnern lag. Der Metor ratterte, der Wagen glitt die Straße entlang.„Und nun erzählen Sie, Wilhelm,“ forderte der Geheimrat den Chauffeur auf. Und dieſer berichtete. Dr. Bronn, der einer grenzenloſen Müdigkeit erlegen und auf dem breiten Diwan im Atelier eingeſchlummert war, fuhr plößlich auf und blickte in ſchlaftrunkener, traumwirrer Verſtörtheit um ſich. Er entſann ſich und erkannte ſogleich. wo er war und warum er hier weilte, und ſchämte ſich, dem Schlafbedürfnis unterlegen zu ſein. Die Glühflammen im Raum waren verlöſcht, helles Tages⸗ licht drang durch das große Atelierfenſter. Dort lag vor der lesren Staffelei der Herr des Hauſes, der ſich erſchoſſen hatte, und neben ihm ſaß deſſen Diener auf dem Boden und wandte keinen Herz⸗ ſchlag lang den Blick von dem ſtarren, entfärbten Geſicht mit den etwas entſtellten, aber noch immer feinen Zügen. Die Frau hatte der Mann offenbar ſchlafen geſchickt. Der Landarzt erhob ſich raſch und warf einen Blick auf die Uhr. Elf Minuten vor acht wieſen die Neiper. Ach ſa, unoekähr um dieſe Stunde erwartete Profeſſor Sodenhof eine teleyboniſche Verſtändigung, um den Geheimrat Bäringer hierher zu ſe⸗don, ſalls Herr von Zernau noch atwete. Das bieß oleo: der Nroß-Ror erwartete keinen Anruf. Denn Lepen war in dieſem hingoſtrogten Leib dort wohl nicht mehr; das Heitalter der Wunder war vorüber. Dennoch ſchrit der Arzt uowillkürlich arf den deberſeiben. ols er ſich zur Staffelel hin in Bewegung ſetzte, urd ihm fiel dabal ein, ſeliſam doch die Welt der menſchlichen Empfinduneen war. Oder war es etwa nicht ſeltſam, daß man Toten geoenüber noch die gleiche Rückſicht nahm wie Kranken gegenüber? Genau wie an einem Krankenlager dämpfte man an einer Totenbahre den Schall der Schritie und den Klang der Stimme, als fürchtete man noch immer, eine Ruhe zu ſtören, einen Schmerz zu ſteigern. Fortſetzung folgt) * itwoch, den 20. Jauuar 1926 dee Aannbeimer Jettuns(fibens- usgabe) 5. Seile. Ar. 32 Nachbargebiete 8 Lampertheim. 18. Jan. In den Räumen des.⸗T.-Palaſtes reundtealtete die Ortsaruppe Lamvpertheim des Bundes der Kolonial⸗ e einen Kcloniallichtbildervortrag mit dem Thema:„Die V 5 Kolonialfrage.“ Der Redner, Polizeioberleutnant Götzin⸗ »Darmſladt. Bezirksleiter des B. d. K. von Heſſen. ein Kalonial⸗ eniwickelt der lange Zeit in den deutſchen Schutzgebieten tätia war, 10 den derzeitigen Stand der deutſchen Kolonialfrage, wobei 4 92 ondere die Notwendigkeit der Erwerbung von Kolo⸗ 56 ſitz betonte. Seine Worte klangen in dem Gedanken aus: 5 1525 uns unſere Kolonien wieder.“ Die ſehr intereſſan⸗ anſchaulichen Bilder ließen das Leben und die Verhältniſſe W einſtigen Kolonialland vor Augen erſtehen. ſodaß der die dankbarſte Aufnabme fand. Die Ortsarupre umfaßit ſchon übe 5 Mitalieder. In nächſter Zeit folat ein Lichtbildervortrag Tüingt Fahrten der„Köniasbera“. dann über Kiautſchou und * 2 81 1 Vorms, 18. Jan. Heute früh wurde das 21jährige Dienſt⸗ 2— 9 Katharina Scholl in ihrem Schlafzimmer in der Land⸗ waße tot aufgefunden. Die Feſtſtellungen der Polizei en, daß das Dienſtmädchen trotz ausdrücklichen Hinweiſes den löste ſa wpibahnen nicht abgeſtellt halte. In der Nacht Ga ſes durch den verſtärkten Druck des Goſes der Schlauch. Das utrömte in die Küche und von da in die neben der Küche ge⸗ 8 Schlafkammer des Mädchens. 15 Mainz, 15. Jan. Im Hinterhauſe des Anweens Flachsmarkt 8 Miſt geſtern beim Auftauen der eingefrorenen Waſſerleitung gegen 1ä ag ein Schadenfeuer aus, das durch die in den Parkerre⸗ Aa aufgeſtapelten großen Heuvorräten raſch um ſich griff —.— bei in der dichtbewohnten Gegend einen bedrohlichen Eharakter ——0 0 Der herheigeeilten Feuerwehr gelang es nach mehrſtündi⸗ Löſch rbeit, die Gefahr des Feuers zu beſeitigen und den Brand zu Aſchen. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim Maunheim, 18. 3 Si des Amtsgerichts, Abt. S. G örftende an.(Sitzung des Amtsgerichts, ..) Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Strübel. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt 28 55 der. Keine leichte Aufgabe hatte das Strafgeri gericht mit der Unter⸗ bacung der„Finanzprobleme“ des wegen Bekrugs angeklagten P. K. dieſer, ein ehemaliger Rechtsſtudent, wollte dem kredit⸗ 12 ielttgen Fahrradhändler W. helfen. Das Syſtem des Ange⸗ ließ en beſtand darin, l er ſich von W. vier Wechſel geben allt gegen Tratten und Poſtſchecks, welch letztere ſeweils ſpäter 10 9 bogcen als die 19 1 7„Die Mittel zur Einlöſung ſollten da⸗ unte Kchaſſt werden, daß die auf die Tratten gelieferten Waren a ontrolle des Angeklagten verkauft und die Erlöſe bei einer durch begelegt werden ſollten. Seinen Gewinnanteil wollte K. da⸗ ekommen, daß die Wechſel des W. auf höhere Beträge lau⸗ 5 N die dagegen gegebenen Tratten und Poſtſchecks. Obwohl Leeſer m Poſtſcheckamt nur M. 5 eingelegt waren, hat ſich doch ein N gefunden, der gegen Hingabe der Wechſel des., der Aauf en 255 K. Fahrräder im Werte von 4000 M. lieferte. Von dem Teil der 19 hat er bis jetzt nur M. 1200 bekommen. Den größten 0 er Verkaufspreiſe behielt W. für ſich. Auf das Bankkonto ſind haupt nur M. 469 verbracht, dorten aber mit Zuſtimmung des Angeklagten abgehoben und verwendet worden. Die * und Wechſel wurden nicht eingelöſt. Der Betrug des Ange⸗ — 105 wurde darin erblickt, daß er unter falſchen Vorſpiegelungen, eim Auch unter Verſchweigen der nicht vorhandenen Decung für 0 850— und Poſtſchecks ſich von W. Wechſel geben ließ und ſich der Bank hinterlegten Betrag unrechtmäßig verſchafft habe. e Verhandlüng geſtaltete ſich ſehr umſtändlich, da der An⸗ Soe 80 8 5 1„Urkundenmaterial“ ſein eine redliche icht darzulegen ſuchte. Das Gerichr fand aber das Verhalten des Angellagten 5 5 ür hö t ragwür · ſeß und ließ es an ſeiner entſprechenden nich 1 en. Den Tatbeſtand des Betrugs aber im Sinne des An⸗ N der Staatsanwaltſchaft hielt das Gericht nicht für aus⸗ eichend gegeben und ſprach K. von der erhobenen Anklage bei.(Verteidiger RA. Dr. Hartmann.) M. 0 Mannheim, 18. Jan.(Sitzung des Amtsgerichts Abt. Scg..) orſißzender: Amtsgerichtsrat Dr. Leſer. Vertreker der Anklage hörde: Staatsanwalt Kloos. 61 Die 26jährige verheiratete Näherin Herta Marſa Wahl geb. zilliar aus Philippsburg ſtiehlt ausweislich ihrer Vorſtrafen wie eine Elſter und hat keine Luſt, ihren verhängnisvollen Hang ab⸗ zuſchütteln. Am 25. September 1025 nahm ſie aus der Wohnung 88n Künſtlers in der Akademieſtraße eine Strickjacke im Werke Am 50 Mark weg und machte ſich damit aus dem Stauhe. Die ugeklagte iſt heute des Diebſtahls geſtändig, ſie will jedoch die ſacke nur als Pfand für ein ihr verſprochenes Kleid mitgenommen 8 Wegen Diebſtahls in ſtrafſchärfendem Rückfalle erhält die iebin 6Monate Gefängnis. M. Die Achtung vor dem Pfennig . Als Warnunasſtrafe verbänate das Kölner einfache Schöffen⸗ nericht über 34 Kölner Metzager ſe drei Tage Gefänanis. um⸗ Garandelt in eine Geldſtrafe von ſe 30 Mark zuzüalich 20 Mk. Geldbuße. Bei einer Reviſton, die im September und Oktober vori⸗ gen Jahres bei den Kölner Metzaern abgehalten worden war. iſt feſt⸗ 200eut worden. daß die jetzt Beſtraften Schweinekpteletts zu ſe 0 Pfenniae das Pfund teuerer verkauft hatten als über 500 andere Mehaer. Wegen der arundfätzlichen Seite der Frage. ob noch nach den alten Preisberechnungen kalkuliert werden dürfe. ohne Rückſicht auf den Abbau der Preiſe im allaemeinen und auf das Fallen der Lebendaewichtvreiſe im beſonderen. wurde dieſer Kollektiwyrnzeß we⸗ den Preiswuchers anceſtrenat. In der Urteilsbearünduna beint es: Man müiſſe heute unbedingt wieder mit dem Pfenniagerech⸗ Ren. Pas Poff leſde vpgebesper ſchwer: ein jſeder Einseſne wifs⸗ Des Kenners Urteil: zur Beſſerung der wirkſchaftlichen Notlage beitragen. Man babe bei dieſem erſten großen Wucherprozeß nicht Menſchen trefſen wollen, die an und für ſich in ihrem Gewerbe ebenfalls mit der ſchweren Wirt⸗ ſchaftslage zu kämpfen hätten, man müſſe aber unbedingt ein Exem⸗ pel feſtlegen. zumal Hunderte von Handwerkern anders gerechnet und den Preis der allgemeinen Marktlage angepaßt hätten. Iwölf Jahre Juchthaus für Grans Das Schwurgericht Hannover verurteilte am geſtrigen 19. Ja⸗ nuar, mittaas 1 Uhr 20 den Händler Hans Grans im Reypiſionsver⸗ fahren wegen Beihilfe zum Morde in zwei Fäflen zu einer Ge⸗ ſamtzuchthausſtrafe von zwölf Jahren, zur Traauna der Koſten des Verfahrens, ſoweit ſie den Angeklaaten betreffen und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren und Zuläſſigkeit der Polizeiaufſicht. Das Urteil deckt ſich bis auf die beantragte Anrechnung der Unterſuchungshaft mit dem Antrag der Staatsanwaltſchaft. 8 * § Schöffengericht Karlsruhe. Der 35 Jahre alte verheiratete frühere Poſtſchaffner Joſef Bruder aus Griesbach wurde beſchul⸗ digt, daß er Briefe geöffnet und ſich ihren Inhalt angeeignet hat. Bruder ſaß ſchon einmal im Februar 1923 unter dem Ver⸗ dacht der Briefberaubung in Haft, mußte aber mangels Beweiſe wieder auf freien Fuß geſetzt werden. Das Gericht verurteilte den Angeklagten mit Rückſicht auf die gemeingefährliche Handlungsweiſe und weil man ein Intereſſe daran habe, daß die Beamtenſchaft von Gefcnante. Elementen ſauber bleibt, zu einem Jahr ſechs Monaten efängnis. 4 3 Eine Tat der Eiferſuchk. Die 5ꝛjährige ee Martha Wolpert in Würzburg ſchüttete ihrem Mann aus Eiferſucht Eſſigeſſenz ins Geſicht, um ihn zu bezeichnen. Der Mann iſt auf einem Auge faſt erblindet. Die Frau wurde jetzt zu ſie ben Monaten Gefängnis verurteilt. § Hinrichtung. In Butzbach bei Gießen erfolgte am 19. Ja⸗ nuar, vormittags 6 Uhr, die Hinrichtung des Mörders Steul aus Bellersheim. Das Geſamtminiſterium hat ein Gnadengeſuch der Eltern abgewieſen. Steul hat bekanntlich ſeine Geliebte, die 19jährige Eliſabeth Wirth aus Muſchenheim, mit einem Metzger⸗ meſſer in beſtialiſcher Weiſe ermordet. sw. § Große Strafkammer Dülſeldorf. Vor der großen Strafkam⸗ kamer Düſſeldorf fand in der bekannten Düſſeldorfer Gemälde⸗ diebſtahlsangelegenheit die Berufungsverhondlung geoen Kieſewetter und Berzewske ſtatt. Bekanntlich war Oktober 1925 Berzewske wegen begünſtigter Hehlerei zu neun Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt worden, während Kieſewetter aus dem gleichen Grimde zwei Jahre Gefänanis erhielt. Kieſewetter fäuſchte. wie noch erinnerlich ſein wird, während der Verhandlung einen Selbſtmord⸗ verſuch por. Der frühere Direktor der Kunſthalle, Haeckenbroich, wurde damals weagen ungenügender Beweiſe freigeſprochen. In der neuen Verhandlung wurde die ganze Frage noch einmol auf⸗ gerollt, ohne daß ſich erheblich Neues ergeben hätte. Das Gerſcht hat ſich wiederum nicht davon überzeugen können, daß beide An⸗ geklagte an dem Diebſtahl ſelbſt beteiligt waren und aufs veue Heblerei ongenommen. Kieſewetter und Berzewske erhielten beide eine Strafe von zwei Jahren Gefängnis. § Der Fall Bothmer. Vor dem Landgericht Potsdom fand am 18. Januar der Termin zur Beweiserhebung in der Eheſchei⸗ dungsangelegenheit der Gräfin Bothmer ſtatt. Da weder Gräfin Bolhmer, noch ein Anwalt vertreten war, wurde der Ter⸗ min verkagt. Nachdem auch der Süfmetermin ſeinerzeit als aus⸗ ſichtslos aufgegeben war, iſt der Terwin vor der Eheſcheidungskam⸗ mer auf den 9. Februar angeſetzt worden. Sportliche Kundſchau Das 15. Berliner Sechstage-Rennen Die fünfte Nacht Von Mitternacht bis zur 2 Uhr⸗Wertung wickelten ſich eine Reihe von hartnäckigen Kämpfen ab, die aber meiſt nur den zahl⸗ reichen Prämienſtiftungen Aer Man muß ſich wundern, daß troß der wirtſchaftlich ſchlechten Zeit beim Berliner Sechstage. rennen der Prämienſegen noch ſo reichlich fließt. Bei der 2 Uhr⸗ Nacht⸗Wertung fuhr das deutſch⸗italien. Paar Rieger—Giorgetti ein großes Rennen. Es gewann hintereinander nicht weniger als vier Spurts und konnte ſo die bis dahin 1 8 Amerikaner Mac Namara—Horan überflügeln. Der Jubel, der bei Bekanntwerden dieſes Reſultats im ganzen Hauſe ausbrach, läßt ſich ſchwer be⸗ ſchreiben. Die weiteren Nachtſtunden verliefen dann ziemlich ruhig. Erſt gegen 5 Uhr morgens wurde es wieder lebhafter. Möller— Lewanow entfeſſelten eine neue Jogd, aber Perſyn und Mac Na⸗ mara führten das Feld immer wieder an die Ausreißer heran. Die 1000 Mk⸗Prämie für dieſe Nacht wurde wie folgt verteilt: Möller— Lewanow 300, Hahn—Tietz und Perſyn—Debaets je 200., Tonani—Sawall und Mae Namara—Horan je 150 l. Nach Eintritt der Neutraliſation um ſechs Uhr zeigten ſich die Fahrer von den vielen Jagden ſo erſchöpft, daß ſie nur durch die ernſthafteſten Vorhaltungen der Rennleitung auf der Bahn zu hal⸗ ten wgren. Einen einigermaßen günſtigen Endruck machten nur noch die Paare Möller—Lewanow, Rieger—Giorgetti und Mac Namara—hHoran. So wurde denn auch während der Neutraliſation durchweg nur ein Tempo von 6 km pro Stunde geſahren. Der Dienstaanachmittag: Nach Aufhehung der Neutraliſation wurde wieder flott geſahren. Jedoch kam es außer einem bald abgeſtoppten Vorſtoß von Stockelnnck zu keinem beſonderen Ereignis. Die 2½ Uhr⸗Wertung brachte fol⸗ gendes Ergebnis: 1. Spurt: Perſun. Giorgetti, Dewolf, Mac Namara. 2. Spurt: Horan. Rieger, Tietz. Lorenz. 3. Spurt: Möller. Gottfried. Mac Namara. Hahn. 4. Spurt: Horan, Tietz. Riegcer. Lewanow. 5. Spurt: Mac Namara. Krupkat, Hahn. Gottfried. Die.30 Spurts: 6. Spurt: Tonani. Hahn. Lorenz, Rieger. 7. Spurt: Giorgetti. Tietz Lewangw. Gottfried. 8. Spurt: Mac Namara. Tonani. Rieger. Hahn. 9. Spurt: Gottfried. Perſun, Giorgetti, Horan. 10. Spurt: Mac Namara. Tonani, Rieger, Lorenz. Um 6 Uhr abends waren 2856.00 Km. zurückarleat. ist dlo Kaffee Ha Der Stand des Rennens zu dieſer Stunde war folgender: 1. Reger⸗Giorgetti 246.; 2. Mac Namara⸗Horan 244.; 3 Tonani⸗Sawall 112.; 4. Hahn⸗Tietz 105., 5. Perſyn⸗Debaets 89 Eine Runde zurück: 6. Bauer⸗Gottfried 129.; 7. Lorenz⸗ rupkat 71.; 8 Gebr. Vandenhoven 68.; 2 Runden zurück: 9. wolf⸗Stockelynck 177.; 19. Möller⸗Lewanow 126 Punkte. Der Stand des Rennens um 1½2 Uhr nachts(Dienstag guf Mittwoch) Rieger⸗Giorgetti 264 Punkte, Mac Narnara⸗Horan 233, Tonani⸗Sawall 144, Hahn⸗Tietz 110, Perſyn⸗Debaets 96. Eine Runde zurück: Bauer⸗Gottfried 135, Gebr. Vandenhoven 83, Lorenz⸗ Krupkcet 73. Zwei Runden zurück: Dewolf⸗Stockelynck 185, Moller⸗ Lewanow 142. Um 10 Uhr waren 3010,880 Kilometer gefahren. Winter port „ Deulſche Junloren⸗Meiſterſchaft im Fünferbobrennen. Nach⸗ dem vom Sportwart des Deutſchen Bobsley⸗Verbandes Reinicke⸗ Magdeburg, dem Gauvorſitzenden Frhr. v. Weckhmar⸗Han⸗ nover und dem Verbandskaſſierer Knauel, die neuerrichtete Hahnenkleer 1475 Meter lange Bob⸗Bahn, beſichtigt und für die Rennen freigegeben worden war, begannen heute früh um 10 Uhr die Rennen zur Deutſchen Meiſterſchaft der Junioren im Fünfer⸗ bob, mit dem Start auf dem Blocksberg und dem Ziel in Hahnen⸗ klee. Das Wetter war ganz ausgezeichnet, der Schnee in faſt über⸗ reichlichem Maße gefallen, daß es recht große Schweerigkeiten bereitete, den Schnee von der Vahn zu entfernen. Die Meiſter⸗ ſchaft gewann in überlegenem Stil der Sport⸗ und Borklub Schierke und zwa, erwarb ſich hierbei der Führer des ſiegreichen Bobs „Benny“ Hermann Pfaul die Qualifikation zum Senior. Auch der Führer des zweiten Bobs Niehaus⸗Hahnenklee konnte ſich bei der Konkurrenz als Senior qualifizieren. Die Ergebniſſe lauten; 1. Sport⸗ und Bobklub Schierke, Bob„Benny“ Führer Pfaul, Bremſer Rudol: Wenzel,:33 Min.; 2. Sport⸗ und Bobklub Hahnenklee, Bob„Klee 3“ Führer Willy Niehaus, Bremſer Louis Lange,:23,2 Min.; 3. Sport⸗ und Bobklub Hahnenllee, Bob „Blocksberg“ Führer Knüppel, Bremſer Bertſch:31,4 Min. « Irſherlegung des Winterſporlſonderzuges Ber'in—Triberg- Tillſee. Nach den bisherigen Plänen der Rlichebahn war für den 24.½25. Januar die Führung eines Winterſportſonderzuges von Ber⸗ lin in den Schwarzwald zu den Deutſchen Winterkampfſpielen in Triberg und Titiſee vorgeſehen. Da die Winterkampfſpiele aber nach dem bekannten Progreenm bereits am 23. Januar in Triberg mit Bobrennen und Eiskunſtlauf beginnen, mithin dieſer Sonderzug zeillich zu ſpät liegt, um den Veſuch dieſer großen ſportlichen Vergn⸗ ſtaltung zu ermöglichen, iſt auf den Antrag Tribergs dieſer Berliger Sonderzug vorverlegt worden und wird bereits am 22½3 Januar verkehren, mithen Verlin ſchen am Freitag Spätnachmittag um 537 Uhr Anhalter⸗Bahnhof rerloſſen. Er wird über He le—Franbfurt.— Heidelberg geleitet und füdlich Offenburg auf der Schwarzwaldbehn im Fahrplan des aus dem Rheinlard kommenden Schwarzwa d⸗ ſchnellzuyes D 152 cefahren mit Ankunft in Triberg vormittegs 10,20 Uhr. Es wird damit in der Hayptſorhe noch de“ Beſuch det Triberger Winterſportkampſſpiele von Anfang an ermöglicht. Kanuſport * Die Mannheimer Kanugeſellſchaft der erfolgreichſte Kanu⸗ verein. Am 10 Tanuar ſord in Frankfurt die diesſährice Verſamm⸗ lung des Oberrhein⸗Mainkreiſes im Deutſchen Kanuverband ſtalt, Dem Vericht des Kreisſportwartes, Herrn Otto Jedermann⸗ Bfebrich, zufolge, war die Mannheimer Konu⸗Geſell⸗ ſchaft in rennſportlicher Beziehung der erfo'greichſte Verein des Kreiſes. Mit zwei erſten Siegen in Meiſterſchaftsrennen und zwei erſten Siegen in kreisoffenen Rennen ſteht die Mannheiwer Kagu⸗ Geſellſchaft an der Spitze ſämtlicher Vereine des Oberrhein⸗Main⸗ kreiſes. Dieſe Erfolge verdienen beſondere Reachtung. Auch aus deeſem Grunde hat ſich der Kreisvorſtomd entſchloſſen, di⸗ diesjährige Kreisregatta am 6. Juni in Mannheim abzuhelten. Die Organiſation dieler Wettfohrtveranſtaltung wurde in die Hände des hieſigen Kanu⸗Regattavereins gelegt Der Oberrhein⸗Mainkreis ver⸗ anſtaltet außerdem am 18. Juli eine Lerigſtreckenwettfahrt auf dem Rheinm. Ende Febrvar findet in Frankfurt a. M der Verbandstag des Deutſchen Kanu⸗Verbandes ſtatt.— Am 24. Jtli perſemmeln ſich die organiſterten Krerulnartler in der Metropole des Faltboolſportes in München, zum Deutſchen Kanutag. Hch. —— Wetternachrichten der Karlsruher Landeswelte warte Beobachtungen badiſcher Wet erſtellen(7ꝛ8 morgens) ——.———— Lufte. Tem⸗ Wind Se. S 2 Za 8 druck pera⸗- Fß FES S8 22 bohe S8— Wete, n er S8 8e 8 Kſch. Stitfg 38 85 Werthem 7 5 1 Kön gſtuhl625 7597—1 03]Wſleicht Nebel 74. Kar sruhe17 760 4 2 11-2 SwW ſſchw. bed ck 34— Waden Ba enſ 2 3 760 5 3 2 7Wlſchef bedeckt7 Villingen 780762,7—0 0-0 Sw leicht] bedeckt 7— eldberg. Ho 1497%60—6—3—-6] W. mäß. Nebe!l 5— Badenweileert᷑⸗————— Si. Blaſenn———01 ſtig]— Schneefall 18— Höhenchwd.-—---—— 2. Am geſtrigen Tag überſtieg die Temperatur in der Ebene am Mittag etwas den Nullpunkt bei fortgeſetztem Schneefall, der vom Niederſchlag der herannahenden Aufgleitfläche herrührt. Abends ſanken die Temperaturen unter Null. Als jedoch die Aufgleitlinie unſer Gebiet kurz vor Mitternacht überſchritt, 1 9 ſie wieder über den Gefrierpunkt; zeitweiſe flel Regen, Heute früh liegen die Temperaturen in der Ebene bei 2 Grad Wärme, auf dem Feldherg bei—6 Grad. Ein Hochdruckausläufer über Frankreich bringt noch heute leichte Aufheiterung, die durch Ausſtrahlung in der Nacht zu Froſt führen wird. Auch morgen iſt Froſtwetter zu erwarten. Später wird ein Tiefdruckausläufer weſtlich Irland erneut Erwär⸗ mung bringen. VBorausſichtliche Witterung für Donnerstag, bis 12 Ahr nachez: Zeitweiſe aufheiternd und meiſt trocken, nachts Froſt, auch am Tage meiſt unter Null. Glätte auf den Straben, Weſtwind. 2 ch besser Bekauntwachung. Amtſiche Bekanntmachungen Anſtellung eines Fiſchereiaufſehers für das badiſche Unterland. Mit Wirkung vom 1. Januar 1926 an wird dem Otto Rohrmann, Fährmann in Heidel⸗ derg⸗Schlierbach die Stelle des ſtaatlichen Fiſchereiaufſehers und Vertrauensmannes in iſchereiangelegenheiten für daß badiſche Un⸗ zerland, um aſſend die Amtsbezirke: Adelsheim. Buchen, Heidelberz, Mann⸗ heim Mosbach, de Tauber⸗ biſchofsheim, Weinheim, Wertheim und Wiesloch Abertracen. Die Aufſicht erſtreckt ſich auf alle Flüne, Bäche. Teiche. Seen und ffiſchzuchtan⸗ talten der genannten Amtsbezirke ſowie den in von der Krelsarenze unterb. Rhein⸗ hauſen abwärts bis zur Landesgrenze 9 Die handgelübdliche Verpflichtung Rohr⸗ manns hat das Bezirksamt Heidelberg am 81. 12. 1925 vorgenommen Mannheim, den 12. Januar 1926. Babiſches Bezirksamt— Abt. IV. Handelsreglsier. In das Handelsregiſter wurde heute einge⸗ tragen: 1. zur Firma„Brown. VBoyeri 8. Cie. Ak⸗ tiengeſellſchaft“ in Mannheim: Dem Dr. jur. Franz Engelmann, Mannheim⸗Käfertal iſt Prokura erteilt. Er iſt in Gemeinſchaft mit eilnem Vorſtandsmitallede oder einem anderen Prokuriſten zeichnungsbetechtigt. Die Prokura des Robert Veeck iſt erloſchen. Friedrich Prech⸗ ter, Mannheim iſt nicht mehr Vorſtandsmit⸗ alteb. 90 7² 2. zur Firma ternatlonale Transport⸗ und Schiffahrtsgefeilſchaft“ Albert Keibel. Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Liqul⸗ dation in Mannheim: Die Firma iſt erloſchen. 8. zur Firma F. A, Lubmig, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim: Das Stammkapital wurbe durch Beſchluß der Ge⸗ ſellſchafterverſammlung vom 18. Nop 1925 um 20 000 RM. erhößt und beträgt jetzt 50 000 RM. Maunheim, den 19. Januar 1926. Amtsgericht. Gemäß 8 188 des Berggeſetzes v. 22. Juni 1890 in ber Fauung des Geſetzes vom 2. Juli 1924(Geſetz⸗ und Verordnungsblatt 192 Seite 103) wird nachſtehender Beſchluß unter Verweiſung auf dieſen und den folgenden Paragraphen des Berggeſetzes zur öffentlichen Kenntnis gebracht: Beſchluß: Nachbem die als Miteigentümer an dem Bergwerk Anng Eliſabeth. verliehen am 28. Februar 1804 zur Gewinnung von Kupfer⸗ und Schwefelerzen in der Gemarkung Schxles⸗ heim im Berawerksgrundbuch des Grundbuch⸗ amts Labenburg eingetragenen Herren Dantiel Beckamp und Otto Haagmann in Düſſeldorf am 17. Nppember 1924 ihren freiwilligen Ver⸗ zicht auf ihren Antell am Bergwerkseigentum ausge ſprochen haben und ferner amtlich feſt⸗ geſtellt iſt, daß der öffentlichen Aufforderung nom 27, Janugar 1925(Nr. 24 der Karlsruher Zeitung) an VPerſonen, welche Rechte aus der Eintraaung des dritten im Bergwerksgrund⸗ buch eingetragenen Miteigentümers, nämlich des verſtorbenen Herrn Emil Guilleaume in üllheim a. Rh. beſitzen, das Bergwerk inner⸗ alb einer Friſt non 6 Monaten in Betrieb zu nehmen, nicht nachgekommen iſt. wird biermit gemäߧ 137 des Berageſetzes pom 22 Juni 1890 die Einleitung des Verfahrens wegen Entziehung des Berawerkseigentums hinſicht⸗ lich des aenannten Bergwerks ausgeſprochen. Karlsruhe, den 22. Dezember 1925. 9 Miniſterinm der Finanzen Abt. f. Salinen und Bergbau. Baumann. mschtes Aute- Benzin Liter 34 Pfg. Nolt à Delenbadh N 7. 7 und FPr edrichsfelderstr 51 15.8 Zwangsversle gerung. Donnerstag den 21 Januar 19256, nachmit⸗ aas 2 Ut werde ſch in Mannheim im Pfandlokaf, O6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege Buchhaltung. öffentlich 62²⁰ 1720 uchreviſtonen, 1 Radſo-Appacat mit Lautſprecher Gutachten, 1 Herren Pelzmantel mit Pelgkragen ee 1 Na ine. nanzierungen, e Treuhandgeſchäſte. Mannheim, den 19. Januar 1026. Kelbs, Gerichtsvollzieher. L. Pierſon, Mannheim, U6. 18, Friedrichsring, ———ůů 6. Seite. Ar. 32 Kaufkraſt des Geldes bei einem Grundſtücksverkauf während der Geldentwertungszeit Im Januar 1923 verkaufte eine Grundbefitzerin ihrem Schwie⸗ Berſohn ihr Grundſtück für 45000 Mark und ließ es ihm auf, er wurde als Eigentümer im Grundbuch eingetragen. Die Ver⸗ Jäuferin verlangte demnächſt Rückauflaſſung des Grundſtücks au⸗ mehreren Gründen. Der Käufer wurde vom Landgericht zur Rückauflaſſung verurteilt, weil der Kaufvertrag wegen Wuchers nichtig ſei, die Verkäuferin habe das Grundſtück 1888 für 1900 M. gekauft, während der Verkaufspreis nur 5,71 Goldm. bedeute. De⸗ Käufer legte Berufung ein, die Verkäuferin machte neu geltend, erſt im Herbſt 1923 ſei ihr durch Aufklärung des Gemeindevor⸗ ſtandes zum Bewußtſein gekommen, wie wenig der vereinbarte Kaufpreis tatſächlich bedeute; ſie ſei über die Kaufkraft der Papier⸗ mark im Irrtum geweſen. Bereits am 30. Juli 1923 habe die Klägerin durch Schreiben ihres Rechtsanwaltes den Kaufvertrag wegen Irrtums angefochten, weil ſie an dieſem Tage erſt auf denn Grundbuchamt erfahren habe, daß der angeblich zugeſagte Nieß. brauch für ihren lebenslänglichen Unterhalt weder im Vertrage beurkundet, noch im Grundbuch eingetragen worden ſei. Das Oberlandesgericht verneinte die Frage des Wuchers und erklärte es für zuläſſig, die Anfechtung auch auf den zweiten Irrtum zu ſtützen, deſſen Eutdeckung der Abgahe der Anfechtungserklärung erſt nachgefolgt ſei. Der hiernach rechtzeitig zur Geltung gebrachte Irrtum über die Kaufkraft des Geldes greife durch. Das Reichsgericht hob am 11. Juli 1925(Aktenzeichen V 180/25) das Urtel des Oberlandesgerichts auf und verwies die Sache zur nochmaligen Verhandlung und Entſcheidung an das Vordergericht zurück. Ein in der Bemeſſung des Kaufpreiſes ſich ausdrückender Irrtum über den Wert des Grundſtücks würde un⸗ erheblich ſein. Das Oberlandesgericht wollte aber einen Irrtum über die Funktion des Geldes als Wertmeſſer annehmen; die Ver⸗ käuferin habe in dem Kaufpreis einen anderen Wertmaßſtab aus⸗ gedrückt gehalten als ihm tatſächlich zugekommen ſei, indem ſie ihm eine andere, viel höhere Kaufkraft zugeſchrieben habe, was rechtsirrtümlich ſei. Soweit etwa die zur Zeit des Vertragsab⸗ ſchluſſes erſt künftig zu erwartende Geſtaltung der Währungsver⸗ Hältniſſe in Betracht kommen kann, iſt die Anfechtung wegen Irr⸗ jums nach Paragr. 119 Abſ. 2 BGB. ausgeſchloſſen. Aber auch ſoweit der Irrkum die zur Zeit des Vertragsabſchluſſes gegebene Kaufkraft des Geldes zum Gegenſtand gehabt haben ſoll, handel: es ſich nicht um eine Eigenſchaft des Geldes im Sinne des Paragr. 419 Abſ. 2 BGB., ſondern nur um das Urteil des Verkehrs dar⸗ über, welchen Tauſchwert das Gold gegenüber anderen Sachen gewährt, deren Preis im Verkehr in Geld ausgedrückt wird. Die auf Grundlage der allgemeinen Geſchäftsverhältniſſe oder der be⸗ ſonderen Umſtände des Einzelfalles ſich ergebende Wertbeſtim⸗ mung des Geldes ſtellt eine Schätzung dar. aber kein unmittelbar auf das Geld bezügliches Verhältnis rechtlicher oder tatſächlicher Art, keine ihm innewohnende Eigenſchaft im Sinne des Paragr. 119 Abſ. 2. Der Kaufkraftwert des Geldes als ſolcher kann auf Umſtänden Keruhen, die als Eigenſchaft des Geldes anzuſehen ſind, iſt aber nicht ſelbſt eine ſolche. Grundſätzlich kann inſoweit nichts anderes gelten als hinſichtlich der rechtlichen Bedeutung des Wertes oder des Preiſes der Kaufſache überhaupt. So wenig in der Zuſage, ein verkauftes Warenlager habe einen beſtimmten Geldwert, die Zuſicherung einer Eigenſchaft zu finden ſein würde, ſo wenig kann in dem Irrtum über die Kaufkraft einex zugeſagten Geld⸗ leiſtung ein Irrtum über eine Eigenſchaft des Geldes gefunden werden. Auch ein Irrtum im Sinne des Paragr. 119 Abſ. 1 GB. kommt nicht in Frage, denn die Verkäuferin hat wirklich das Grundſtück für 45000 Mark hergeben wollen, dieſer Betrag iſt ihr beim Vertragsabſchluß als wertentſprechende Gegenleiſtung erſchienen. Hat dieſe Bewertung mit der Wirklichkeit nicht über⸗ eingeſtimmt, ſo hat kein dem Käufer in den entſcheidenden Ver⸗ tragsverhandlungen kenntlich gewordener Irrium über den er⸗ Härten Vertragsinhalt vorgelegen, und zwar ſchon deshalb nicht, weil dem Käufer feſtgeſtelltermaßen nicht widerlegt iſt, daß auch er den Preis für angemeſſen erachtet hat. Auch nach dem Gutachten des vernommenen Sachperſtändigen hat der Preis dem zur Zei des Vertragsſchluſſes in der Hauptſache üblichen entſprochen. Auch kann darin., daß trotz dieſes beiderſeitigen Irrtums des Käufers die Verkäuferin am Vertrag feſthalten will, nach Lage der Sache ein Verſtoß gegen Treu und Glauben nicht gefunden werden, zu⸗ mal der Käufer unſtreitig ſchon im November 1923 Aufwertung angeboten hat, wenn auch angeblich in unzulänglicher Höhe. Do kein zur Anfechtung berechtigender Irrtum vorliegt. bedarf es eines Eingehens auf die Frage. ob er in einer dem Paragr. 121 60B. genügenden Weiſe zur Geltung gebracht worden iſt. eeeeeeeeeeeeee ene für Kreftfohrzeusfihrer wicdäge eafchelong fällte dieſer Tage das Reichsgericht. Es handelt ſich um die Frage, ob der Erwerber eines zugelaſſenen Kraftfahrzeuges dieſes auf Grund der aten duleeeee benützen darf. Nach der Verordnung über den Kraftfahrzeugverkehr muß bekanntlich der Käufer eines bereits zugelaſſenen e bei der zuſtändigen Verwaltungsbehörde ſeines Wohnorkes die erneute Zulaſſung bean⸗ tragen. Infolge der Ueberlaſtung der behördlichen Stellen dauert die Entſcheidung über den Ant⸗ag oft ſehr lange und es hat ſich nun die Frage erhoben, ob der neue Beſitzer das Fahrzeug be⸗ nutzen darf, noch bevor ihm die neue Zulaſſung bewilligt iſt. In den vergangenen Monaten ſind darauf verſchiedentlich Strafen aus⸗ geworfen worden. Das Reichsgericht hat nunmehr entſchieden, daß der neue Beſitzer das Fahrzeug auf Grund der alten Zu⸗ lafſung weiter benutzen darf, ſofern er die Zulaſſung recht⸗ zeltig beantragt hat, bis die Entſcheidung der zuſtändigen Verwal⸗ fungsbehörde gefallen iſt. Das Reichsgericht ſtellt ſich auf den Standpunkt, daß der bloße Eigentumswechſel ein bereits zugelaſ⸗ ſenes Fahrzeug nicht ohne weiteres zu einem zum Verkehr nicht zugelaſſenen im Sinne der Kraftfahrzeug⸗Verordnung macht. Der Führer eines Fahrzeuges hat in einem ſolchen Falle ſelbſtverſtänd ⸗ lich die alte Zulaſſungsbeſcheinigung mit ſich zu führen. Anerkennung von Fltbeſiß nach§ 10 des Anleiheablöſungsgeſetzes Auf eine Anfrage hat der Reichskommiſſar für die Ab⸗ löſung der Reichsanleihen alten Beſitzes folgenden Beſcheid er⸗ ieilt: Wenn Anleihegläubiger ihre Markanleihen zwar nach dem 30. Juni 1920 von einer Sparkaſſe erworben haben, ſdoch in Erfüllung eines vor dem 1. Juni 1920 begr' deten Anſpruchs, ſo werde ich den Altbeſitz nach§ 10 Ziffer 1 des Geſetzes auch dann anerkennen, wenn die Erfüllung des Anſyruchs davon abhängt, daß die Zahlung des Gegenwerts in langfriſtigen Raten erfolgt und die letzte Rate erſt nach dem 30. Juni 1920 eingezahlt iſt. Ich mache die Zuerkennung des Altbeſitzes jedoch von der Bedingung abhängig, daß die Spar⸗ kaſſe beſcheinigt, für die den Anleihegläubigern ausgereichten Stücke am 1. Juli 1920 eine bilanzmäßig ausgewieſene Gegendeckung in der betreffenden Anleihe gehabt und die ſpäter ausgereichten Stücke nus dieſer Gegendeckung entnommen zu haben.“ ————— Geſetz und Re — p 5 eee 42 Manabefmer Jefuna[Abend⸗Rusgabel wWas iſt vermögensanlage bei der Aujwertung! Einen wertvollen Beitraa zu dem ſehr ſtreitigen Beariff der Vermögenslage gibt das Hanſeatiſche Oberlandesgericht in ſeiner Ent⸗ ſcheidung vom 30. September 1925(IV Bf. 248/25). Der Kläger war ein Vetter des Erblaſſers des Beklagten: er hatte ſeit früher Jugend ſein Leben in Amerika verbracht. dort beträchtliches Vermögen er⸗ worben und in amerikaniſchen Werten angeleat. 1919 kehrte er zum erſten Male wieder zum Beſuch nach Deutſchland zurück. Der Erb⸗ laſſer des Beklagten. der ſelbſt in auten Verhältniſſen lebte und Eiaen⸗ tümer eines aroßen Marſchhofes war, teilte ihm mit. daß er es. an⸗ geſichts der Lage des Gütermarktes. für vorteilhaft halte, ſeinen Kin⸗ dern Höfe zu kaufen. Der Kläger gewährte ihm deshalb drei Dar⸗ lehen im Geſamtbetrage von 500 000 Mk. und im Goldwerte von 18 330 Mk. nämlich 150 000 Mk. im September 1920 zu 4 v.., 50 000 Mk. am 11. Februar 1921 zu 4 v. H. und 300 000 Mk. am 1. Mai 1922 zu 5 v. H. Das erſte und das dritte Darlehen wurden ohne Sicherheit zum Ankaufe von Höfen für den Schwiegerſohn und einen Sohn verwandt. und zwar in der Weiſe. daß der Erblaſſer die Beträge den Betreffenden als Darleben zum Zwecke des Ankaufs weitergab und daß dieſe die Darlehen ihm ſpäter entwertet zurück⸗ zahlten. Das zweite Darleben hat der Erblaſſer zum Teil zur Be⸗ wirtſchaftung und Verbeſſerung ſeines eigenen Beſitzes verwandt. Unter dieſen Umſtänden kann es keinem Zweifel unterlieoen. daß bei dem Kläger der ausſchlaggebende Beweagrund für die Hergabe des Geldes verwandtiſchaftliche Hilfsbereitſchaft war. Er hatte ſein Ver⸗ mögen ſicher in Amerika feſtgeleat. ſcchlich hatte er keine Veranlaſ⸗ ſung. um Geld nach Deutſchland zu legen und es ohne Sicherheit gegen einen Zinsfuß. der etwas unter dem üblichen bleibt. an Pri⸗ vatverſonen auszuleihen. Ein derartiges Geſchäft mit einem Frem⸗ den wäre vollkommen unverſtändlich. es findet ſeine Erklärung nur in den verwandtſchaftlichen und freundſchaftlichen Beziehungen. die zwiſchen dem Kläger und dem Erblaſſer der Beklagten beſtanden. Einem Ausländer, der mit dem Steigen der Mark rechnete. ſtandere bequemere und ſicherere Wege offen, die darin liegenden Gewinnaus⸗ ſichten auszunutzen, als mit langmonatlicher Kündiaung und ohne jede Sicherung und Kursklauſel GEeld an einen Landwirt auf Dar⸗ lehen auszuleihen. Handelt es ſich aber um eine aus verwandtſchaft⸗ licher Hilfsbereitſchaft entſpringende Gefälliakeit, ſo liegt auch keine Vermögensanlage im Sinne des 8 63 des Aufwertungsgeſetzes vor. Es kann dahingeſtellt bleiben, wie der Beariff der Vermögensaplage ſachgemäß zu umſchreiben iſt, jedenfalls fällt ein Gefälliakeitsdar⸗ lehen nicht darunter. Ein ſolches lieat dann vor. wenn nicht die Wahrnehmuna der eigenen geſchäftlichen Belange. ſondern Hilfs⸗ bereitſchaft. d. h. die Wahrnehmung fremder Belanoe den ausſchlag⸗ gebenden Bewegarund der Darlehensgewähruna bildet. Gefälliakeit als einziger Beweagarund zu fordern. würde lebensfremd ſein. denn abgeſehen von der Schwierigkeit. irgend eine Handlung überhaupt ein⸗ deutig zu begründen, werden. wenigſtens im geſchäftlichen Leben. regelmäßia beide Bewegaründe mit einander verbunden. ja häufig einander aleichgeſtellt ſein. Als maßaebend muß daher das Stärke⸗ verhältnis der verſchiedenen, miteinander verknüpften Bewegaründe betrachtet werden. Wenn z. B. ein gewerbsmäßiger Darlehensgeber einem hilfsbedürftigen Verwandten auf deſſen Bitten unter den in ſeinem Geſchäft üblichen Bedinaungen ein Darleben gewährt. ſo wird man beaxündete Bedenken tragen müſſen, das noch als ein Gefällia⸗ keitsdarlehen anzuſehen. Lieat die Sacke aber ſo. daß die Gefälliakeit der durchaus überwiegende Beweaarund iſt, hinter dem das auch bei Gefälliakeiten ſelbſtverſtändliche Beſtreben. auch die eigenen Belange nach Möalichkeit zu wahren. zurücktritt, ſo ſind Bedenken nicht be⸗ gründet. dann bandelt es ſich nach der Lebensauffaſſung trotzdem um eine reine Gefälligkeit. So lieat es aber hier. Selbſt wenn die ge⸗ mährten Zinſen dem üblichen Zinsfuß entſprochen hätten. ſo iſt die Erlanguna dieſer Zinſen ganz ſicher nicht für den Kläger ein irgend⸗ wie bedeutſamer Beweagarund der Darlehnsg⸗währunag geweſen. ſon⸗ dern ihre Ausbedinaung entſprinat nur dem Beſtreben. durch die Ge⸗ fälligkeit nicht mehr als nötia in Schaden zu geraten. Die Beſchrän⸗ kung der Aufwertuna auf 25 Prozent als Höchſtſatz kommt ſomit nicht in Betracht. ſondern die Aufwertung hat nach allgemeinen Grund⸗ ſätzen zu erfolgen. Daß aber nach dieſen Grundfätzen nach der aanzen Sachlage eine höbere Aufwertung am Platee iſt. liegt auf der Hand. KReine rückwirkende Nufwertung zurũ cgezahlter Sparkaſſenguthaben Es herrſcht vielfach die Auffaſſung, daß auch Guthaben, die in der Inflationszeit, in ſehr ſtark entwertetem Gelde zurückbezahlt worden ſind, nachträglich aufgewertet werden können. Das Auf⸗ wertungsgeſetz. hat zwar für Hypotheken, die in der Zeit vom 15. Juni 1922 bis zum 14. Febr. 1924 zurückbezahlt worden ſind, eine nachträgliche rückwirkende Aufwertung vorgeſchrieben, wenn auch der Schuldner bei Annahme der Zahlung keinen Vorbehalt ſeiner Rechte geltend gemacht hat. Dieſe Beſtimmung gilt aber nicht für Sparkaſſenguthaben. Bisher iſt von den Ländern keine entſpre⸗ chende Vorſchrift erlaſſen worden; es wird auch nicht beabſichtigt, ſie zu erlaſſen. Nur in Fällen, in denen der Inhaber eines Spar⸗ kaſſenguthabens bei Rückzahlungen in der Zeit vom 15. Juni 1922 bis 14. Februar 1924 ſich ausdrücklich ſeine Rechte vorbehalten hat, kann er noch rückwirkende Aufwertung beanſpruchen. Im übrigen werden nur Sparkaſſenguthaben, die noch nicht ausgezahlt worden ſind, aufgewertet. Fur Aufwertung von Kaufgelöſorderungen Iſi ein verzicht auf die hypothekariſche sicherung möglich, um dadurch eine höhere Aufwertung der perſönlichen Forderung zu erlangen? Da nach§ 10 Ziffer 5 in Verbindung mit Abſatz 3 des Auf⸗ wertungsgeſetzes Kaufgeldforderungen, die vor dem 1. Januar 1922 begründet worden ſind, nicht höher als bis zu 100 Proz. ihres Gold⸗ markbetrages aufgewertet werden dürfen, während bei ungeſicherten Kaufgeldforderungen, die nach allgemeinen Vorſchriften aufgewertet werden können, eine Grenze nach oben nicht beſteht, müſſen die mit Recht über die Beſchränkung unzufriedenen Hypothekengläubiger notwendigerweiſe auf den Gedanken kommen, auf ihre dingliche Sicherung zu verzichten und ihre ungeſicherte Forderung dann durch Gerichtsentſcheidung frei aufwerten zu laſſen. Daß ein ſolcher Ver⸗ zicht nochnach Inkrafttreten des neuen Auſwertungsgeſetzes zuläſſig ſei, wird von verſchiedenen Kommentatoren des Aufwer⸗ tungsgeſetzes beſtrten. So insbeſondere im Kommentar von Leh⸗ mann, Anm. 4 zu§ 1. Auch Mügel neigt in Anmerkung 3 zu 8˙9 eher dazu, einen Verzicht nach dem 15. VII. 1925 für un⸗ uläſſig zu halten. Dagegen ſetzt ſich Oberlandesgerichtsrat Probſt Stuttgart in der Jur.⸗Wochenſchrift 1925, Heft 20 S. 2216 für die Zuläſſigkeit eines Verzichts auf die dingliche Sicherung und die Möglchkeit einer freien Aufwertung der perſönlichen Forderung ein, und es iſt bemerkenswert, daß Staatsſekretär a. D. Mügel in einer Fußnote zu dieſem Aufſatz die Frage der Zuläſſigkeit eines Verzichts nach dem 15. VII. 1925 als zweifelhaft anerkennt. Die Entſcheidung der Streitfrage iſt von größter Bedeutung und es wäre im Intereſſe der Hypothekenglöubiger nur zu be⸗ rüßen, wenn ſich unſere höchſten Gerichte der Anſicht Probſt's an⸗ chließen würden, um auf dieſe Weiſe die ganz unverſtändliche und ungerechte Beſchränkung der Aufwertung von Kaufgeldforderungen aus den Jahren 1919, 1920 und beſonders 1921 einigermaßen im Wege der freien Aufwertung zu mildern. Amtsgerichtsrat Frankenberg⸗Mannheim. 55 „ Mittwoch den 20. Jaundt 1b266 eht —— Ueberſicht über die neueſten badiſchen Seſetze und verordnungen In Artikel II des badiſchen Geſetzes vom 28. März 1924 flher die Ausführung des Reichsgeſetzes fur Jugendwohlfahrt ein der Faſſung des Geſetzes vom 18. Dezember 1924 ſind durch 30 Geſetze vom 3. Dezember 1925(Geſetz⸗ u. Verordnungsblatt S. 339 die Wort„ſpäteſtens bis zum 1. Januar 1926“ erſetzt worden durch die Worte„im Zuſammenhange mit der landesgeſetzlichen Regelung der Fürſorgepflicht gleichfalls“. Die Neuerung iſt am 12. Dezember 1925 in Kraft getreten. Die e prer der Leichenſchauer ſind unter Auf⸗ hebung der jetzt geltenden Verordnungen durch die Verordnung des Mimiſter⸗ des I. regelt worden. 8 Die Prüfungsordnung für das höhere Lehramt vom 2. April 1913 hat in ihrem 8 4 Ziffer 3 durch die Verordnung des Unterrichtsminiſters vom 30. November 1925(S. 340) folgende neue Weſlun erhalten: „Wenn Mathematik, Phyſik und Chemie mit Mineralogie und Geologie die Prüfungsfächer ſind(§ 8 8 10), wird das ordnungs⸗ gemäße Studium an einer deutſchen Techniſchen Hochſchule dem Studium an einer deutſchen Univerſität im Sinne der Beſtimmung unter Ziffer 1 gleichgerechnet. Wenn aber Botanik mit Zoologie oder wenn Geographie zu den Prüfungsfächern gehört(8 8 B 1I5)., wird das ordnungsgemäße Studium an einer deutſchen Univerſität im Sinne der Beſtimmung unter Ziffer 1 nur bis zu 4 Studienhalb⸗ jahren gleichgerechnet.“ Auf Grund der Ermächtigung im Artikel 4 Abſatz 3 des Ge⸗ etzes über die wandelbaren Bezüge der Notare vom 17. — 1902 in der Faſſung des Geſetzes vom 30. Juli 1925 hat der Juſtizminiſter im Benehmen mit dem Finanzminiſter durch erord⸗ nung vom 7. Dezember 1925(S. 340) beſtimmt, daß der Mindeſt⸗ betrag des Gebührenanteils des Notars bei wahlfreien Amts⸗ geſchäften 50 Pfg. für das einzelne Geſchäft beträgt. Die Ver⸗ ordnung findet auf die vom 1. Januar 1926 an fällig werdenden Gebühren Anwendung. Eigentumsvorbehalt für den Gläubiger Die Darlegungen in der vorigen Nummer dieſer Beilage üher dieſe Schutzmittel des Gläubigers haben Zuſpruch gefunden, es ſind aber auch Stimmen laut geworden, die mit Recht darauf hinweiſen, daß alle dieſe Schutzmittel verſagen, wenn der Gläubiger, gedrüngt durch die Not, über das Eigentum des Gläubiger⸗ verfügt, ſodaß dieſer das Nachſehen hat und nur auf die ſtrafrechtliche Verfolgung des Schuldners angewieſen iſt, die ihm Zeitverluſt, aber kein Geld, einbringt. Darauf iſt zu erwidern, daß eigentlich jeder Diebſtahl einen Angriff gegen das Eigentum dorſtellt, daß aber Diebſtähle um ſo ſeltener ſind, je mehr das Verbot des Diebſtahls allgemein in das Volksbewußtſein gedrungen iſt. Daß das vorbehaltene Eigentum der Sicherungsübereignung. daß nach außen nicht erkenntlich klar hervortritt, als fremdes Eigen⸗ tum genau denſelben Schutz ſtrafrechtlich genießt, wie anderes Eigen⸗ tum, das klar und erkenmtlich als fremdes Eigentum ſich darſtellt, das iſt bisher noch nicht genügend in das Volksbewußtſein gedrungen, und zwar aus felgenden Gründen: Einmal iſt die Sicherungsübereignung ein u„ frem⸗ des, bisher nur in beſt'mmten Kreiſen angewandtes Rechtsinſtitut, deſſen ſtrenge Rechtswirkungen. Schutz des Eigentums, man des⸗ wegen nicht gewahrt hat, weil ſie nicht genügend bekannt waren. Sodann aber und dieſer Grund iſt der wichtigere, war es bisher ſehr ſelten, daß der geſchödigte Eigentümer gegen den Schuidner ſtrafrechtlichen Schutz überhoupt in Anwendung brachte.—— Wenn das Inſtitut der Sicherungsübereignung, das gegenwärtig alltäglich geworden iſt, zu einem wirkſamen Schutz des Gläubigers führen ſoll, dann darf das Eigentumsrecht des Gläubigers nicht nur wie bisher auf dem Papier ſtehen, dann muß der Gläubiger ſich um ſein Eigentum kümmern, er muß es überwachen und darf, im Inter⸗ eſſe der Geſundung unſeres Kredits, auch nicht davor zurückſchrecken, Strafanzeige zu erſtatten, wenn der Schuldmer aus iryendwelchen Gründen Mißbrauch mit fremdem Eigentune treibt, indem er es unberechtigt in fremde Verfügung gibt. Die Verſuche, durch anddre Mittel, wie öffentliche Regiſter, nach dem Vorbilde ausländiſcher Ge⸗ ſetzgebungen, die Sicherungsübereignung zu ſchützen, mögen weiter gehen, es iſt zu hoffen daß ſie Erfolg haben, es ſei auch auf die Ein⸗ gobe des deutſchen Graßhandels in dieſer Rirhtung verwieſen. bis eber dieſe Vorſchläge ſich zu einem Geſetz verdichtet hoden, iſt ſeder Gläubiger verpflichtet, die Sccherungsübereignung als ernſthoftes Rechtsimſtitut auch mit dem Schuͤtze des Strafrechts zu verſehen, falls böswillige Schuldner über fremdes Eigentum verfügen. „Rechtsanwalt Dr. Otto Simon-Mannheim. die Bedingung.freibleibend im Handelsgeſchäſt Es ſind vielſach Streitialeiten darüber entſtanden. ob. wenn in einem Kauf⸗ oder Lieferunasvertraae die Bedinauna„freibleibend vereinbart war. ſich dieſe Bedinauna auf den aanzen Vertraa bezog oder nur auf den Kaufpreis. Das Reichsgericht bat bereits in mehre⸗ ren Entſcheidungen(Sammluna der Entſcheidungen in Zivilſachen Band 104 S. 307: Band 105 S. 370) ſich dabin ausgeſprochen. daß die auf den Vertrag im ganzen ſich beziehende Bedinaung(im Gegen⸗ ſaz zur Abrede„Nreiſe freibleibend“) nur das Recht zum Rücktritt vom Vertrage, nicht aber das Recht gewährt, die Preiſe entſprechend den veränderten wirtſchaftlichen Verhältniſſen zu erhöhen. An die⸗ ſem Standvunkt hat das Reichsgericht auch in der Entſcheiduna vom 7. Juli 1925(II 469/4) feſtaehalten. Allerdings wird dieſe Bedin⸗ auna beutzutage wohl kaum noch vereinbart. ſie findet ſich aber in unzähligen älteren Verträgen, die noch nicht erfüllt oder die Gegen⸗ ſtand eines Rechtsſtreites ſind, ſo daß die ſetzige Entſcheidung des Reichsgerichts auch heute noch eine erbebliche Bedeutung bat. Literatur Pdie ſämtlichen Durchſührungsbeſtimmungen zu den Aufwer⸗ tungsgeſeten nach dem Stande von Ende 1925 mit ſyſtematiſcher Einführung und neuem ergänzten Aufwertungskalender von Dr. Fritz Koppe, Rechtsanwalt, Hauptſchrftleter der Deutſchen Steuer⸗Zeitung, Berlin.(Induſtrieverlag Spaeth u. Linde, Berlin W. 10, Wien 1)— Die vorſtehende Schrift enthält die ſämtlichen Ausführungsbeſtimmungen des Reichs und Preußens, und zwur zum Aufwertungsgeſetz wie zum Anleiheablöſungsgeſetz. Insbeſon⸗ dere iſt auch die große Durchführungsverordnung vom 29. Nov. 1925 bereits aufgenommen und in der Einführung ſyſtematiſch dargeſtellt und in einem neuen vervollſtändigten Aufwertungskalender berück⸗ ſichtigt In den nächſten Monaten iſt eine Reihe neuer Termine und Friſten zu beachten. Die verſtreute Materie iſt hier einheitlich ge ſammelt und daher für jeden Beſitzer eines Aufwertungskommentars unentbehrlich. * Einführung in das Aufwertungsgeſetz. Von Dr. Erwin Hirſchfeldz erſchienen im Katz⸗Verlag, Dresden, Chriſtian⸗ ſtraße 17.— Gemeinhin glaubt man, das Aufwertungegeſetz behandle nur die Hypotheken⸗Aufwertung, allenfalls noch die Aufwertung der Pfandbriefe, Lebensverſicherungen, Sparkaſſenguthaben, Induſtrie⸗ obligationen. Wie werden geſellſchaftliche Bete ligungen aufgs⸗ wertet? Welches iſt die Loce des ſtill Betellicten? Helken Bereiche⸗ rungsanſprüche da, wo die Aufwertung verſagt? Wie ſind die Sozien⸗ konten in Goldmark einzuſtellenk Auch auf ſolch: Fragen gibt eine verſtändnisvolle Auslegung des Aufwertungsgeſetzes Antwort. Der vorliegende Leitfaden verſucht den Leſer in den Stand zu ſetzen, mit praktiſchem Erfolg das Aufwertungsgeſetz verſtehen zu können, nnern vom 4. Dezember 1925(S. 339) neu ge“ 5 * er ASSSAArn * 1 eeeeeeeeeeee Aene Mannbeimer Jeituna Abens-fusgad: 2 7. Seiie. Nr. 32 mttwoch, den 20. Januar 1926 — tt Kapitalnachzahlung bei der verſicherungs-.-G. Deutſcher Lloyd J „Wie im geſtrigen Mittagsblatt n berſchtet, ſordert die Geſeuſchaft ihre Arletionäre 915 25—4 30 pCt. auf das zu 25 80 pert. eingezahlte Aktienkapitat nachzuzahlen. Es werden un alle Aktien zu 50 pCt. eingezahlt ſein. Wie Kommerzienrat anaſſe als Mitglied des Auſſichtsrates und Generalcirektor ſi 5 bte r in einer Beſprechung erläuternd mitteilten, handelt es M bei dieſer Erhöhung des eingezahlten Kapitals nicht um eine dernmahme, die durch eine beſondere Notlage der Geſellſchaft kelteenrgerufen mird. Die Geſellſchaft bat betanntlich Perluſte durch eine 10 proz. Beteiligung an den Rückverſicherungen 3n Allgemeinen Garantiebank.⸗G., die durch den Barmat⸗ Varſammenbruch in Mitleidenſchaft gezogen war. Durch einen dies dich⸗ deſſen Abwicklung keine Schwierigkeiten macht, hat ſich bud Angelegenheit erledigt. Nach den Mitteilungen der Geſellſchaft 0 elt es ſich um nichts anderes als um die Behebung der — überall verbreiteten Illiquidität bei abſolut gutem und Wanndem Status. Es ſind große Prämicarückſtände vorhanden, 3 tercch die Schädenabwicklung oft verklangſamt wird. Um im ereſſe der Verſicherten wieder volle Liquidität herzuſtellen, will wez,Geſellſchaft auf die ſazungsmäßige Pflicht der Aktionäre auf Wne Einzahlungen zurückgreifen. An ſich hätten noch zwei it offengeſtanden: die Aufnahme von Bankkredit— der keuer ri 10 und die Ausgabe neuer Aktien. Abgeſehen von der Schwie⸗ Gklen der Plazierung, die auch ſchon ins Auge gefaßt war, hält die 1 eſellſchaft es für beſſer, auf die Reſerve, die in der Nachzahlung 7 zurüczugreifen. Von den 5 Millionen Aktienkapital ſind 1217 d0 eingezahlt 1 287 000, durch die Nachzahlung würden 5 12 500% neues Kapital in die Kaſſen der Geſellſchaft fließen. a188 Aktien ſich in feſten Händen befinden und befragte Groß⸗ toncre mit der Erhöhung der Einzahlung einverſtanden ſind, dn Verwaltung nicht mit größeren Einwirkungen auf 2 Ludwigshafener Kohlengeſchäft Bügler u. Co., G. m. b.., Babmigshafen d. Rh. Geſchäftsführer dieſer Firma ſind: Otto Ugler, Kaufmann in Mannheim und Karl Friedlein, Kauf⸗ 1 in Ludwigshafen a. Rh. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 5 1. 1926 errichtet. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Groß.⸗ küd. Kkeinhandel mit Koblen, Kors und anderen Brennſtoffen und 5000 54 Düngemitteln aller Art. Das Stammkapital beträgt 2: Jüddeuſſche Textilwaren-Vertriebsgeſellſch. m. b.., Haßloch. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 31. 125 1227 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt. 2: Berlejung u. Hahl, Eudwigshafen a. Rh. Der Geſellſchafter Berlejung iſt durch Tod Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. zecs Geſchaft iſt mit Aktiven, Paſſiven und Firmenfortführungs⸗ decßt auf den bisherigen Geſellſchafter Albert Hahl übergegaltgen, er es unter der Firma Albert Hahl als Einzelkaufmann fortführt. 2 Schwäßi Uhren- und Apparate-Jabrik.-., Sindel. lurgen Die 07. in der von dem 854000 bare nden naßtenbapital 155 930 vertreten waren, genehmigte die Bilanz perſtgeminn- und Verluſtrechmung pro 1034,25 und beſchtoß der nen Junt 1025 mit 48 000 ausgewieſenen Verkuſt auf 15 nung vorzutragen. Inzwiſchen ſind weitere Verluſte ein⸗ getrezen, da die Lager in Holland, England und München nicht die berart ſcen Eingänge brachten. der Abſaß iſt ſeit acht Wochen ſt 1 ſchlecht und Gelder ſind kaum hereinzubringen, weshalb ch die Geſellſchaft genstigt Aah, vor kurzem Geſchäfksaufſſcht anzumelden. Her heutige Status wurde nur ſtückweiſe bekannt⸗ gegeben. Doch geht daraus hervor, daß bei einer eventuellen Auf⸗ löfung die bevorrechtigten Gläubiger befriedigt werden können, daß jedoch für die übrigen Gläubiger, falls die Halbfertigfabrikate ver⸗ kauft werden müßten, nicht mehr viel zu erwarten wäre. Zudem wurde bekannt gegeben, daß N als die Hälfte des Aktlenkapftals verloren iſt. Da das Werk in Sindel ⸗ fingen ſich in gutem Zuſtande befindet und modern eingerichtet iſt, ſoll verſucht werden, zu fankeren oder weniaſtens die Halb⸗ fertigfabrikate fertig zu ſtellen, ſo daß in dieſem Falle die übrigen Gläubiger noch mit einer Ouote rechnen könnſen und darüber Neue Mannheimer Zeitung⸗Handelsbla 50 Olwerke—Schultheiß-Konzern. In den Aufſichtsratsſitzungen der zu der Intereſſengemeinſchaft gehörigen Unternehmungen wuroe, wie ſchon kurz gemeldet, beſchloſſen. den zum 25. Februar ein⸗ zuberufenden Generalverſammlungen die Verteilung einer 10 proz. Dividende vorzuſchlagen. Gleichzeitig wurde der Beſchluß ge⸗ faßt, den für die Intereſſengemeinſchaft vereinbarten Gewinn⸗ verteilungsmodus in der Weiſe zu ändern, daß künftighin der Gewinn gleichmäßig, und zwar unter Berückſichtigung der Höhe des ſeweiligen Aktienkapitals verteilt werden ſoll. Die bis⸗ herige Regelung der Gewinnverteilung ſah bekanntlich vor, daß auf Schulheiß⸗Patzenhofer eine Quote von 30 pCt. und auf die Oſtwerfe und Kahlbaum zuſammen eine ſolche von 70 pCt.(Kahlbaum%, Oſtwerke ½) entfällt. In Zukunft werden alſo Schu“tcheiß⸗Patzen⸗ hofer eine Quote von 35,71 pCt., die mit einem glerchen Aktien⸗ kapital(25 Mill..) ausgeſtatteten Oſtwerke die gleiche Quote und die mit einem Aktienkapital von nur 20 Mill. R arbeitende C. A. F. Kahlbaum.⸗G. eine Quote von nur 28,57 pCt. erhalten. neueſte Handelsnachrichten zu- Nem Nork, 20. Jan.(Spezialkabeldienſt der United Preß.), Wie das Banchaus Dillon Read u. Co. ofſiziell mitteilt, wird es am morgigen Donnerstag den erſten Abſchnitt der Aktien der neuen in Gemeinſchaft mit der Discontogeſellſchaft und dem Amſterdamer Bankhaus Mendelsſohn u. Co. gegründeten europäiſchen In⸗ os ſtierungsgeſellſchaft im Betrage von 10 Millionen Dollar auflegen. Wie verlautet, dürfte ſich dieſer Betrag nur zu einem geringen Teil aus gewöhnlichen Aktien zuſammenſetzen. Zuſammen mit dieſen wird eine beträchtliche Menge Vorzugs⸗ aktien angeboten. Wie erinnerlich wird ſich die neue Geſellſchaft mit der Verteilung und Hergabe kleinerer Kredite befaſſen, deren Ueberprüfung und Verwaltung die eur“fiſchen Geſellſchafter übernehmen werden. Sörſenberichte Maunheimer Effekl.nbörſe Jeſt O. Maunheim, 20. Jan. Die Börſe war zu Beginn feſt, namentlich für Anilinwerte, im Verlauf etwas abgeſchwächt. Am Kaſſamarkt waren Enzinger, Knorr, Zuckerſabrik Franken höher geſucht. g. feſtverzinsliche Werte elwas feſter. Es notierten: Rheiniſche Creditbank 81.5, iſche Anilin 126,25, Rhenania 35, Brauerei Sinner 58, Brauerei Schwartz⸗Storchen 75, Mannheimer Verſicherung 65, Benz 32, 33, Bremer Oel 28, Dingler 7., Enzinger 71, Gebr. Fahr 36, Knorr 51, Mannheimer Gummi 28, Zement Heidelberg 74, Rheinmühlenwerke 65, Salzwerk Heil⸗ bronn 82, Wayß u. Freytag 78, Zellſtoff Waldhof 93, Zuckerfabrik Frankenthal 53, Zuckerfabrik Waghäuſel 45, alte Rheinbriefe 6,875. Frankfurker Weripapierbörſe Sehr feſt Fraukfurt a.., 20. Jan.(Drahtb.) Die ſchon an der geſtrigen Abendbörſe auf neuerliche ausländiſche Käuf: eingetretene neue enorme Kursſteigerung ſetzte ſich auch an der heutigen Börſe noch fort. Anregend wirkte auch die nunmehr endgültig vollzogene Bildung des neuen Kabinetts und der als ſehr giuntig, bezeichnete Reichsbankausweis von dieſer Woche. Gegen die an der geſtrigen Abendbörſe feſtgeſtellte große Kursſteigerung wurden heute allerdings nicht mehr ſo ſtarke Kursgewinne erzielt, aber immerhin gab es noch Kursbeſſerungen von—2 pCt. Im Vergleich zu den amtlichen Notierungen von geſtern Mittag waren chemiſche Werte etwa 5 pCt., Schiffahrtswerte etwa—8,5 pCt., Montanwerte.—6,5 pét., Elektrowerte—5 pCt. und Banken—2 pCt. höher. Eine ſtarke Steigerung erfuhren aber auch heute die Kaliaktien, die gegen die geſtrige Abendbörſe um—3 pCt. anziehen konnten. Auch die Auto⸗ und Maſchinen⸗ aktien, die an der geſtrigen Mittagsbörſe ſtärker angeboten waren, konnten faſt ihre ganzen Kursverfuſte wieder einholen. Das Geſchäft hatte zeitweiſe wieder einen ſehr lebhaften Charakter. Deutſche Anleihen ſchloſſen ſich heute wieder der Aufwärtsbewegung an, nachdem ſie geſtern ſtärker verngchläſſigt waren, namentklich für Schußgebietsankeihen beſtand Intereſſe. Auch am Markt für aus⸗ ländiſche Renten entwickelte ſich ein lebhaftes Geſchäft in türki⸗ N 1,4 pt., ebenſo Zolltürken, 1902er Ruſſen wurden bis 3 gehandelt. Der Freiverkehr war feſter. Becker Kohle 49, Becker Stahl 45, Benz 34, Brown Voveri 56, Entrepriſes 10, Growag 48, Krügers⸗ hall 85, Petroleum 76, Ufa 56 und Unterfranken 57, Berliner Werkpapierbörſe Jeſt behauplete Tendenz Beelin, 20. Jan.(Drahtb.) Im Anſchluß an die hohen Kurſe der Frankfurter AAbendbörſe und im Hinblick auf die Reglerungs⸗ bildung eröffnete die Börſe in feſter Haltung. Die Kursbeſſerungen erſtreckten ſich aber keineswegs gleichmäßig auf die einzelnen Ge⸗ biete. In den ſog. Freigabewerten, alſo vor allem in Nordd. Llond und Hamburger Paketfahrt beſtand offenſichtlich Abgabeneigung. Die Beſſerungen am Montanmarkt blleben meiſt hinter den vorbörslich gehegten Erwartungen zurück, obwohl ſie vielfach 2 bEt erreichten. Häſch ſtellten ſich ſogar um 4,.25 pCt. höher, Köln⸗ Neueſſen um J pEt. Bevorzugt waren Elektrowerte, von denen Felten u. Guilleaume 4,5 pCt., Elektr. Licht u. Kraft 5 pet, Elektr. Lieferung 3 pt., Akkumulatoren ſogar 8,5 pCt. und andere wichtige Papiere über 2 pCt. betragende Beſſerungen erfuhren. Auch chemiſche Werte waren durch Meinungskäufe begünſtigt, ſo Theodor Goldſchmidt mit einem Gewinn von 4 pCt., Rheiniſche Sprengſtoff mit 3,75 pCt, während Farbeninduſtrie 275 pEt., Ober⸗ ſchleſiſche Koks 256 pCt. höher einſetzten. Von Maſchinenfabrik⸗ aktien erzielten Berlin⸗Karlsruher Maſchinen und Ludwig Loewe anſehnliche Beſſerungen. Dder Bankenmarkt lag feſt bei mäßigen Kurserhöhungen. Deutſche Renten wurden auf etwas⸗ gebeſſertem Kursniveau mglehe Bald nach Erledigung der erſten Kaufaufträge gewann das Angebot vorübergehend das Uebergewicht, was man aus börſentechniſchen Gründen wegen der angeblichen Ueberſättigung des Marktes mit Hauſſeengagements erklären wollte. Die leichte Abſchwächung wurde jedoch bald wieder überwunden und namentlich am Montanmarkte näherten ſich die Kurſe wieder dem hohen Anfangsſtand. Die Beteiligung ging auch auf den Schiffahrtsaktienmarkt über, wo ſich neue Käufer zeigten. Pfand⸗ briefe waren feſt, Vorkriegshypotheken⸗Pfandbriefe gewannen 15 bis 25 Pfg., Goldyfandbriefe beſſerten ſich zum Teil um Kleinig⸗ keiten. Der Privatdiskont wurde erneut um 76 PCt., alſo auf %4 pCt. für beide Sichten ermäßigt. Berliner Deviſen Amtlich G 19. B. 19[ G. 20 B. 20. Holland 168,58 169,00 168.71 160,12 Buenos⸗Aires 1,437.741.736.,740 Bfuſſe 19085 15,095 19.07 19,11 . 85,31 85.56 85,32 85.54 Danzsg 80 86 81,06 80 90 81,10 Kop nhagen 104.22 104,48 104,17 104,53 Aſſagonnn 21.,225 21.,270 21,225 21,278 Stockhom 112.32 112.60 112.,28.56 19ꝗ„„„„„„6„ 10,545 10 586 10.545 10,585 ee 16,94 16 98 16,94 16,93 Jondennn 20,392 20 444 20.400 20.452 .195 42⁰5.195 42⁰5 Pais. 15,80 15,84 15.66 15.70 Sowiz 81,02 81.22 81.03 81.3 Spanleen 509,35] 659,4) 59,7 59,51 FF.861 1865.872.876 Konſtantinopel 2, e5.195.185.195 Ro de Janeno 0,630.632 0,632.634 Wien akg 5907 50.21 59.05 59.10 g 12,417 12,457 12.4ʃ0 12.455 Jugoſlavien.432 742.432 7,452 Bud peſt W„ee 5,87. 5,89..87 5 89 Sefig„„„„.395 2 405.615 2,625 Alhen.79 5,81 5,79 8,81 Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefrebakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teils Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und eues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, 1 Rinaus für die Aktionäre noch etwas ührig bleibt.. Kurszettel tten und Auslendeanlelden u Bretenten die mit T venebenen Werte ſind Terminkurſe(per medie bebm. nliimo) Srankefurter Dioldenden ⸗Werte. Vaul ⸗Aletlen. d gwonend 1078 58 Nesger 1178147 25 pothe U 2222 8 eberl.⸗Bank didantst 81.— d Je 73. 5785 1 80 —— 8 5 111 112.2 90— daun 8521 110.7 fl.0 80 e 6750 88.—Manng. Beef Se 8 teld. Erdit. 95.80 85.— e an 88 2 950 Dſahe 908-Bl. 6878 c0,78 Vergwerk ⸗Alekien. —.—.— Beradau 108.0 104. 5 O0 87.50 50 Kaliw Aſchersl. 113,0..2 78.— 79. licw. Salzdetſl.—.—. 125.3 1270 tallw, esen 1 . 52.75 85,50[Klöckner⸗Werke—.— 58. 20 50 47.— Manneemnntöd. 72.23 69 25 Cransport- Aletlen. 180.20 Nrdd 106 6 110 1 Oeter.-U. S5-B. Induſtrie ⸗Alellen. Id. Mym. Biſeſ 50. 34.—J Sad. Antl. u. Soda 124.3— —— Dad. Elektr.-Gel. 12——— Soche een, 2 Sanmele den Naß 107⁰ + Scelſen Binda. 162.50 Sad Hürentdharim. 18.80 1087..— 41.— Schwargz⸗Storch. 7780 Bar ene Aunte8ei g. Jeg& Hers 5nd 2350 Sing Meiate. 40.8 4445 eder* 8. G. Beſigh. Oel 29.50 31 860 Dingler Jweide.——.— Fen Helbelderd. 2389 7375 Seteg wert Sr. 22——— Stamm.— 8 Aſchag. Bumpap 78 28 850. Cem * Dürr 36..— 1 Maee e 14.10 15 80 4 48.25 ochum Bd.& ſenind. 43,—.— Duderu Eſtenw Eichweil. B Belſenk. Vegvr Gelſenk. Gußſt. Salzw. 5 gbau. 81.50 54.30 23.—83 50 Scdamungdahn Les- Amf Waei Docterhf. K Idm. 82,50 82.30 Haſſb Jeuſtoß 62. 83dement Karl bnben Darm! 18 50 19 80 Czamone Anng.— S 1— ½% +.-Aäg. Set, u. En 1710 118.0 Sodd. Aſenbahn 50.80 91. Valumoses do. ergbau 71507 Aee8 180 Com.n. Privatb T 1010 JeroPeesdner Bant 1110.5 1 10 ch. Uiog 117.8 121.5 BalkimoreaDOtie 83 39—,— Adler Aab Ouano 80.— 92,75 ſchen Anleihen und ruſſiſchen Renten. Bagdad I1 gewannen über 10. 70. Boigt& Hafß. S1. 65.-— 68.— DOelſd— 3 Aaen n 21.50 Wayß& elt. Waldof St. Offfteln . 5 10. 20. 10. 20 Zuckerf. Zeilbronn 45.25 48.7 Nagieus.-.50 44.50 40.— 50.— Manneemanm 1 88.— 69,59 — 4— 47.28 Gc.4855 Aktten 72.30 73,85 .——— N IRit Genen. 83.20 63.25 übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: J. Bernbardk. 1. Dderſene 43.50. 2 enind I—42.28 „Nofemeske I 88. 86,7 Odtenſt à NRaso T 66 78 88.— 19, 20. Mototen Deuß 34,57 33.5) Motorb, Mann 24— 25,50 Napidelim Ber) 83.— 86.— „Wed. Uind. 128.0 127.2 Neckart. Kahr 29.70 93.— Nordn Wollt n 20—— Den. Veriin 85.— 33.— ckerr B. Beack Nesg K.Fe Mansſelber. 72.23 78.— „„%„„„„ 897.— 255— Mez Söne„ —.——. Tanee-- Verliner Dibidenden ⸗ Werte. Cransport- Aletien. ·. 88.- Oleo „Südam. Deſch. J 99.50 108.5Verein. Elbeſchiff 40.— 0 anſa D 10 1 144 8 108,0 1 5 35 Amk. Pakti. 109 land⸗ Vine 65 88 86,80 Dauke ⸗Alekten. Bank ſ. el. Werte 83.— 50.J8 ſche Baunk 711 5 118,1 Met.„21871ʃ6 Barmer Bankv. 89.50 69.—Dt. Uederſee Bu.88.— 89.—N Crebitdank 51.— 81. Berl. Hand.Geſ. TI 147,0 142.5Dise. Command 15 112.0[Süddeuiſch. Disco. 58,— 68, Daranſt. Nt.⸗Bk. T 114.0 118.2 KAitseldk. Krebitd 195,— 88,45 Induſtrie ⸗Aletien. 2. B. Demberg 103.7 105.0 Bergmann Elsk. T 76,30 89.— VBer ⸗Gub. Hutfok 125.0 124.,1 Derlünſtarlsr Ind. 60.50 88.50 Berliner Maſchb. I 57,20 59. Aeeumulat. Fabr. 98.88 109 & Oppend. 2/5— Ablerwerte.25 33. .⸗G.. Betthrsw 98,— 98, deranderwertk 87, 67.85 Adg. Glettr.-Gel. T 91.50 88,91 Buderus Etſenw. 38,80 38.65 Ehem. 5— 61.83 82.8J em. Galſent. 49,—82. Ebem. Albert 75,—72.7 Concord. 75.—76,15 7—.— Daimler—.8533.50 alr. Koblemn 5,— 88 Bieg. eeene 712815 2 1 185778 110 2. Begumes Sußg r 28.— 75l80 84a. 8.. 2 e Grer 858475 U. eu otor. Annener Gußtad +— 28.—18 Br.⸗Beſigd. Oellb. 30.25 90.—D. Dremet Aultan 43.75 50. che Kabelw. 60,.5 60.35 * 4 de. o, T 7L f 74.— Stelberkehrs ⸗ Kurla. Aaee dane 10 f10f Aeen Ja 85 Adeln Bräunkzl. T 128.0 133.20 Kütgetecherk Sebenn Wadg—f8 See 8 m. Roßlenani 10.58———.— 2280 Rhenania Cdem 14.75 85. Teleph. Berline: Thoerl Oelfabrik 49.18 48.25 Unionwerk .⸗Auſtral. Diſch. 94.— 98.— deſch. Lrodd T 180 120, Ber. B. Irkſ. Gum. 43.—. +* 25 0 De. Eöm K anl..50 80 1 55 955 1 5 10% 8 Per Wee 188 1l0 B. Glanzſtoff Ebf. 280.0 280,0 Adler Kaſt. Bergb Präſtd. Haufthe Bei. 8, gbat 88. Scuan. 8 1 75 7 ale! 188.— Ju.— Sinnet.-C. 88 88.28 Steitiner Bultan 2975 80,80 1841 1370 S487 5852 1125 257 dewer Scheldemander 29— 26 37 Südd 85.—53—— E Sals 206.0 10.5————.50 7570 B. Sdſ Den W 25.78 78, Widimg-N 8 Stadl..d up 103.0 22 D er. Ulte. nſ. 59,— 83.— Bogtländ Maſch.— 80.—W. Wanderer⸗ e 83.50 92,75 Weſer Akt.⸗Geſ. Weſterreg. Alkall athgeden N 28.75 26 30 582 * 760, 81.25 8 Maſch!—.— Berliner Srelverkehrs ⸗Kurfe. 63.—.— Neser 35.50 70.]Sichel 8 cko. 175 222 ochfrequeng. 74.—., Stomangalper— 47. 49—Krügersgall. 81.5) 85.50 Sadſee Oessppat 2,— 87 23 475 Betersh. Inl.Hand.35 1 85/üfa 88.50—.— 78,5 Ronnendem 7 9585, 20,75 20,50 Ruſſendank 2. 280 Verliner Jeſtverzünsliche Werte. a) Neichs⸗ und Staatspaplere. Goddantee. 8.253%% D. Relchsam.280.270 J5% F. Koblengnl. 10 010— Dolla 88.60 98.8 J3%„.20 0,3355% PreußKalianl 5 885 Reiche cag. 1V. V.405 0174% Fr3. Aönfols.24).200[., Koggenwert. 88 828 08·U. N.09.207%„„.5 0,2708 Noggenencd 7 888 9% V. Meigsl. 4420 ö 4754% Sadtee M 2 eL. Wandſc 88af 80 858 50 D.„.(4 22222 25* %½„ ca. 9 189 g 2743%% Bagns. Aal..f ö 165 iihee b) Ausländiſche Rentenwerte. Diamond Dutſche Fallc 142 0 Icd deuiſche Maſch T 44.— 44.75 74 Jertesgn N. Biar 97/7 Oeſ..elektr. Untex T 116 2 119,.0 Bebr. Goedhardt 59.50 50 Fminger Fte 37.— 9c 5 Eſchw. Bergwer 128.8 128. deet. Fard o. B ITSIIe üchwag Stam.00 5,00 Elektr. Uchtu. Kra. 95.—67½50 Gan; Lud Maln;——- Ei Bad. Woll«—.——Goldſchmibi, Td. 62 80 64.— Emaß Jrankfum 9 1809.175 Grizner M Hurt. 88,— 90— Emallle.. Ude. 23.—.— Srick u. Ualanee—.——1 Enſtag⸗ Worms——— Stün u. Bilfnger 82.80 88,— ultazen Spian. 208 0 208.0 83 75 84.— ader 8 Wieiſtt 93— 65.— Hammer Donabtrt..— 64.— arderit Mühld 79.— J9.—Hitpentaermatund 10 78. ahr Gebt Pirm 36.—37.—Hitſch Kupf, u. M 82.— 79 elt. Guntl. Curii—— Hacher Tieſdau 27.0 4/50 amech. Jeiſer 43. 50 Hoͤchſter Jarawrk. 12 12% e un 2.—31.— Holimanm Pbll 52.80 97.7 725 igse, Mdz 68.75 1. Pulv. St Ang. onedpi. Graal. 98.7; Lutz 28.— 20. 5 05 twrs.G. Fe 16.—. S bramen ſatio 8373 83˙65 duche Induſtn orzellan Weiſel 41.- 41, S ucen, Nürndg. 78.50 2 ain ein. Bebd 8 5 d 40 25 41.28S Fudfabell Her. 28, 23.7 Wian Müdle Nh.elel.Stamm 81 50 61.— Sellinda tr. Bol;.30 2, Watczen Deg..Ap. Maſch. ebd. 22.30..d. man 27375 Natorſ. Oderup 34.— 31.Nhenania Nacher 33. 36.— Slem.A Hale. Bert 63.50 83. Dudariu- Nabezg. 38.80 38 10 Nlebec Montan 75 25 60.78 Südd. Dradund—.— 18.— Nlderrd. Den 13— 45.[Noddero Darmt 11.50 11.., S. Ced. St. JIngd—.——. Daler Uman Frk' 95,.— 55 50 Nütgere-Wert; 57.50 68,50 Fncotw. Veſigd. 80,——— an Fanfe, 43 42 Schlint& K.—. ungvane Stam 4 87. alſersl 64,— 63.— Stettin in „ Beck. 33,——,— Knort Heubronn 49.59 49,30 Kometven Btaun ,— 77 Krauß& Ko., Lok..— 41 Vagmeger& 40 15—* oburg 26., — 9 Nolh 24 50—.— ———.— Hondertodl.-Ja. 77751 80, U0 ..8 Jubeaend. 12½5424.4 Heutſche Wollw„J4,80 38. Jalde 25. 1000 1127 deutſch. Eiſend. 40,—.45 Felten 108.0 113,7J Joerz C. B. Donnersmarckd. 85,— 5,— K. Jeiſter..19 8.- Votdaer Wazgon 28.50.49.— dürener Meta! 77,75.75— Waggon.225.330 Britzner Maſchin. 93.— 90,— dürrkoppwerke aggenau Ur; 34.51 88.50J Hrkeftv. MIm.% 10.80— Donamii Nodel 85,—.93,[Gebhard Textii 83.—. 88.—Sebr. Grozmann 81.25 61.80 eee „890. enk. Gußſta 27. ru g.25 Elektu. Lich u. Rt. T 94.— 89.25 Henſchocd G0 Zadltha Pran 43. 5 47.50 49.75 Emaille Ulimd 25.— 73 Jerd dere⸗ 91.—91. IDalel de Raſt Jammetſ-Sgfan. 82,1 77.50 088. 4% Heldichnld Tü. 6375 678J4% 0 2258 6. Koin RNon ettet Zebr Körtin Na Meimer Cel. 29 toäuſer H Atte JA negee à Co Aata nete, zilipe—90.( Haanod. M. Egeſt 47— 43 5 31.48 Jor h verte.„ 81.15 Jann. Bag zone.25 1) 75 Punboldt Naf 9. 34.39 33 85 anſa Oloꝝ b., M. Ragfer Ilſe Bergbau 7 121.3 192.0 N. Jddeſ& Ca 32. 53.50 Harimann N dengedan 2 Vadend orzeltan 5J.— 4J.— Aadenderz. eemtgszun 52— 3243 alg Serg. flr7 1185 Len 5 IHilderf Mof A 21.[Karler. Maſchin. 30.15 11. Nazels guſant 21. indr. A Aufferm 20 75 80, 957 unke Ko fnur 44.80 82. irſch Kupfer.25 81.30 C. N. Kemp.33 0 a Leder 57,— 57.50 Ascknerwerke 63.85 63,25 T. goren: Hoeſch Eiſ. u. St. T 73.— 80 59E. 5. Knorr. 43.18 52 23 Jothr. Pril.⸗Jem Cohenlode⸗Wert. 8,90 9,50Romr.& Jourdans 1,35 63,— 5 5 Hupon. Bergdon 107,5 1275 ſch. 2078 2J3 — — 80 8550,.-Nodarſchage 2 ed e ome e 35.3783.756%½% Mom o.——— Aade e le nafb cs 10% Nezur 1000113%% B. Maczell d330dd35.4% Paub. 8 m 0 Dt.%. Pr. on. 1% 50 anf. 1845 44%% d. Reichsanl.38.250 Aadw. debelTo 1200 143,0%8ü%.840-40 . 76.75 77,00%..S PaſanJ 1,89) 1,65½% IV. u. V. Ddo.. 6% 5% Mexllaner. 48.——. Tüirk. unif. Anl.—, 94 8.—— Spaßa 14.13 14.40 ollob 1011.50 6..60% Südd..B oldrente—.— 10,„.Los 23.0) 24,402.80%„ neue Br. 125 1214 4 30 4,40%% det. 28 5.75 0. nat et..„ 4%„ Papierr!.8720,880% choldrie 23.8) 13,104½%— 1 5 580 4% Türk.Ad.⸗Anl. 55 35%00 A 1928 1120 20½ brc— 448.50 e. ⸗U. Stb.alte 16.90 17,— 70 440%½ n.%h% Tgenee al 50 Sranlefurter Seſtverzinsliche Werte. Juländiſche. 40% D. Sgen. 0 489 8,301% Bayr. Ei.-Anl. 2% ba. 82. Je 460 530%%„%=481 Sparpramt 191——,%% do.—— 5% Fr. S hagan v. 4% do. de,—— .220.280 .85% 0,20 0, 20 39%%0. 833 6% Sodum.61019 3% do. von 189 ——— —— 55 904——2— 11 do.—5—.— %..88n 00 1 ,% en.—.——.— 9ů%——.225 40% Sig. S1.· A. 18% 9% do. Rente. 4% Wurti. k. 10158—. —0150 eg -k do. 4 F Selte. Ni. 32 degründet 1846. H. Underb Hausbes. Wer übernirmmt von lelstungsfühiger Metallwarenfabrik für den hieſigen Bezirk das Lager und den Alleinverkauf eines zuxkräfiigen, zeitgemäsen Massenarukels(O. R. P) kein perſönlicher Reiſepoſten, zofort hohes Einkommen (monailich 1000 bis 3000 Mark). Notwendiger Lagerraum 20 bis 40 qm. Erforderliches Barkapital zirka Mk. 1000— Zahlungstristen bis 3 Monat. Kelne Verpflichtung zur Abnahme beſtimmter Warenmengen, dagegen lst die Tah- lung der bestellten Ware hypotuekarisch sicher zu stellen. Es werden grundſätzlich nur Angebote mit genauer An⸗ gabe der Raum⸗ und Sicherheitsmöglichkeiten berückſichtigt und unter B. C. 179an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. erb. 616 Teilhaber für ein beſtehendes gut rentables Importgeschäft, mit einer Einlage von NIlK. 10 bis 13000.— gesucht. Angebote unt. P. B. 76 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Drucksachen% bauchered br. les L CCCCCCCFCCCFCCCCw B33 zee e Rosshaarspinnerei leſtungsfähige Fabrit ſucht ür Baden, Würt⸗ temberg und eingeführien erſtklaſſigen Vertreter. 2. unt. O. A. 100 an die Geſchäftsſt A αο falz oder Teile nachweislich 1764 albeateleraumang mit Beziehungen zu Handel und Induſtrie, mit nachweisbar akquiſiioriſchen Erfolgen, für Mann⸗ heim und Umgebung gesucht Bei entprechenden Leiſtungen Anſtellung gegen feſten e Pioviſion Ausführliche bagrkrbe aangbote unter O. U. 19 an die Geichäftsſtelle ds Tüchtiges Mauumäacgen twelch. etw. kochen kann zu. ſelbſtändig in allen Hausarbeit. iſt, geſucht. 8293 Vogel, M 7. 20. ſofort geſucht. eeeeeeee enssde Mrwel für Küche u. Haushalt 1772 C2. 7, parterre. Pertekte. Sackstopferin ſoſort geſucht. 1807 Kanner, Mitilelſtr. 154 Sieſiges Aobelgerk.dbandl Les Blattes. 80 Ja sein einzufinden. Themalige Angehürige des bandwehr-Inſ.-egiments 40 Alle Kameraden, dle den Wunsch haben, von Zeit zu Zeit wieder einmal ihre alten Kriegskameraden zu sehen und Erinner- ungen mit Ihnen auszutausch. u die sich unter Umstünden zu einer Ortsgruppe der Vereinigung ehemallger Angehöriger unseres Regimentes zusammenschließen wollen, we. den eingeladen, sich am Sonutag den 24. ds. mittags im Nebenz mmer„Restaurant Rosengarten“ U 6, 19(am Ring) zu einer Besprechung und gemütlich. Zusammen Die Einberuer. oidenes Lamm. Underberg Das Publikum, welches meine Ware kaufen will, verlangt nicht immer ausdrücklich„Underberg“, sondern Boonekamp oder echten Boonekamp und glaubt, besonders im letzteren Falle, dass ihm dann mein Fabrikat„Underberg“ geliefert werden müsse. Diese Auffassung ist irrig. Das Wort„Boonekamp“ ist Freizeichen und kann deshalb von Jedermann gebraucht werden. Darum bringe ich seit dem 14. Oktober 1916 mein Fabrikat, dessen Zusammen- setzung streng gewahrtes Geheimnis meiner Firma ist, nur noch unter der Warenbezeichnung Underberg in den Verkehr. Die Warenbezeichnung„Underberg“ und der Wahlspruch„Semper idem“ sind mir gesetzlich geschützt. Unter diesen Bezeichnungen darf daher nur mein Fabrikat feilgeboten oder verkauft werden. Ausserdem sind mir auch Ausstattung, Etikett und Vignette meines Fabrikats(vergl. nebenstehende Abbildung) geschützt, und zwar sowohl in ihrer Gesamtheit, wie in den charakteristischen Einzelheiten. Die Fabrikation des„Undetberg“, welcher aus den edelsten Kräutern und feinstem Weinsprit hergestellt wird, erfordert viele Monate. Derselbe ist deshalb nicht mit anderen Bitterfabrikaten, speziell mit solchen, wWelche aus Essenzen hergestellt und in—2 Tagen trinkfertig sind, zu vergleichen.„Underberg“ bildet eine Klasse für sich. Sein Wert liegt in der einzig dastehenden, anerkannt vorzüglichen Oualität, die seit der Gründung im Jahre 1846 stets dieselbe geblieben ist, getreu seinem Wahlspruch Semper idem Bei Magenverstimmungen und Verdauungsstörungen hat sich, Underberg“ seit beinahe hren als wirksamstes Hausmittel bewährt., Underberg“ sollte in keiner Familie fehlen. Man verlange stets ausdrücklich„Underberg“. erg-Albrecht n RHEINBERO Ghld) Gegründet 1846. '., ½5 Uhr nach- 582 2. 14 MHorgen Donuerstag Fcladhifest in betannter Güte, wozu ergebenſt einladet 1803 Carl Stein. Holel-Nestaurant, Central' Kaiserring 28 * Spezialität: Ausschank: CFPFPPCFCTTTTTTTTTbTTTTT Telephon 1697 Morgen Donnerstag: Schlachtpartie Schlachtplatten in bekannter Güte H. Biere— Quall. ätsweine. Hch. Keicher. 0 7 FFccccccccccccccbT Sle kaufen jetzt sehr preiswerte Delle Mäntel, Jacken, Wölie Füchſe, Opo ſſ., Skunks, Beſätze aller Art. Neref raturen billigſt 167 pelzhaus B. Senel, F 4. 3, Tel. 10 793, erberbrrrsnsrreg aergr rat. — Wiener Restaurant „Kaufmannsheim“ Morgen Donnerstag groges Schlachifest 1, 10.-11 wozu freundl. einladet NB. Gleich zeitig empfehle ich meinen guten Nittag- u. Abendifisch 620 Tel. 7153 Valentin Ding Weinrestaurant Badenia C4, 10 am Zeukhausplatz CO4. 10 Morgen Donnerstag Stolſes Sohlachtfest Wellaltat. Madenia-Platte la offene u. Flaschenweine.(624) Wwün Kos — jür jeden Geschmack Pufzgeschä t Joos. Q 7. 20 l lus ſucht zu Oſtern Huſn. lebrüun m. guten Schulzeugniſſ. Geſl. Angeb. mit ſelbſt⸗ geſchrieben Lebenslauf unter A. X. 174 an die Geſchäftsſtelle. 167 Stellen-Besuche Flolter Zeldmer (ſtub. arch. 5 Semeſter] ſucht Stellung in der Reklamebranche Ang. erbeten unter O. R. 16 an die Geſchäftsſtelle 1786 „Zuverläſſ., ehrlicher junger WIiwer mit la. Zeugniſſ., ſucht Vertrauensſtelle, gleich welch. Art. 900.⸗Mk. Kaution werden geſtellt, ſpäter mehr. Gefl. An⸗ gebote unt. O. E. 4 on die Geſchäftsſt. 21770 80 J. alk, ſucht Stel⸗ lung k. Reſtauration o. beſſ. Haus ſofort oder 1. 2. 26. Ang. unter O. N. 12 an die Ge⸗ elle. 1779 Suche für 19jährige Waiſe, welche die Haus⸗ haltungsſchule beſuchte u. gute Nähkenntn. be⸗ ſitzt. Stelle als 1774 Hauslochter od. Kinderfräul. Anceb. Hochpautehnker ewandt in Büro und Bauplatz ſucht Stellung naeb. u. H. P. 14 an die Geſch. ds Bl B274 In Korreſp., Buchhalt., Bilanz u. Steuerſachen perfekte junge Frau ſucht paſſ. Wirkungs⸗ kreis, eventl. aushilfsw Angeb. unter B. B. 178 a. d. Geſchäftsſt. S265 Unabhängige Frau ſucht Stelle als oder zur Führung eines Haushaltes Angebote unter O. O. 15 an die Geſchäftsſtelle 1782 Besse-es Aleamädcden 25., das gut bürgerl. kochen kann ſucht Siellg. auf 1. Febr. eventl auch ſpäter. Angebote unt. O. X. 22 an die Geſchafts⸗ ſtelle zu richten. 792 Funge wohſer zogene Bürgerstocht. wünicht als Stlitze oder s Haustochter hier oder Umgebung nätig zu ſein. Angebote unt. V. 23 a d. Geſchäftsſt. Aeubuchelde 3 ganze umſtändehalber zu verkaufen. 1760 M. Rathgeber. Worms, Donnersbergſtr. 8. Poko falk emaschine faſt neu, äußerſt billig abzugeben. Gefl. Angeb. unter Q. B. 1 an die Geſchäftsſtelle. B335⁵ Telebenbeiaul Schöne Küche, wunder⸗ baves Schlafzimmer, Kinderbeit, Metallbett Matratze, Triumphſtuhl oval pol! Tiſch u. eich. erb. an Grete Sammet, Tiſch billig abzugeben. Kaiſerrir 40. 8. Steck. I. 14, 11 vart. 1783 OPEL 2 Sitzer, faſt neu, zu verkaufen. B32. Angebote unt. O. T. 68 an die Geſchäftsſtelle Kinderwagen Brennab., Kaſtenwagen u. Klapp⸗ wagen, gut erhalt. bill zu verkaufen. Haack, Waldhofftr. 8, Laden. BEFE 2 Vortfene ter mit Glas, 205 115 em, Ineue Tülre mit Schloß, 210 487 em Ineue Pendeltür mit Anſchlah, 210 481 em 1 Füllofeum Umbau zu verkaufen. 21798 flleg Jufenberogtr. MA Telephon 6041 217610(9 Hplanienbaus 2 Zimmer und Küche geg. 1 mittl. Haus m. Laden zu tauſchen od. z kaufen geſ. Ana. u. O. K. 9 an die Ge⸗ ſchärtsſtelle. 21776 Elektro Motor 4% PS gebrauchsf. zu kauf, geſ. Ang. unter O. P. 14 an die Ge⸗ ſchäft zſt. 21781 Schalldichte, guteingerichtete Tegepbomele (mit Pult u. Licht) in guterhaltenem Zuſtand zu taufen geſucht Ange⸗ bote unter R. F. 30 an die Geſchäftsſtelle 1809 Miet-Gesuche. LesresTimmer (heizbar) in Mannheim oder Vorort geſucht. Angebole unter O. D. 3 d. d. Geſchäftsſt. 1768 Gesucht von ſold errn 2179 Tzahm un Anne mit elektr. Licht Anf. Je⸗ bruar. Preisangabe erw unter O. W. 21 an die Geſchäftsſtelle ds Bl Suche — 5 1 -Holhung im Abſchluß. Zentrum der Sadt. Zahle 2000 b. 3000 Bauzuſchuß. Ang. unter E. Z. 48 a, d. Geſchäftsſt. 1320 827 Mlangcie beſeitigt erfahrener Kaufſmann. Verlangen Sie n verbindlchen Beſuch unter. O. 83 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieles Blattes ſn. Kieiner Laden im beſter Geſchäftslage zu mieten gesuchl. Angebote unter B. N. J. 453 an Rudolf Mosse, Franktfurt a. MH. Emi5 Heller Lagerraum ca. 50 UIJm, Näge Tullaſtraße 1785 Zu erfrag: Grüner Nachf, Tullaſtr. 14. Telepb. 982. neee Berufst. Dame ſucht gut möbt Immer. heizb., elektr. Licht, in gut. Hauſe. Ang. unt. R. C. 27 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.*1799 Gesucht Nerden 2 Büro Raume in zentraler Lage. An gebote unter C M 357 an Rudolf Mosse, Mannheim Emis Aelt Ehepaar Arbeiter) ſucht ein leeres 1789 grobes Zimmer mit Kochgelegenheit gegen Vorauszahlung d Miete bis 1. April. Angebote unter V. 20 an die OQ. J. 8 an die Ge⸗ Geſchgteotele ds BlI ſchäftsſtelle. 1775 Seeeeeeeeeeeeeeeeeeeee baln lenlalthau: 3 mit ausgedehnten Läden, großen Magazin- u. Büro- Räumen, in Hauptver- kehrsstrafſe Emi5 zu vermieten. Anfragen erb. unt. R. M. 547 an Rudolf Mosse, Mannheim. geeeeesseeeeeeeeeseseese qut mößmertes Zimmer 8.. Ang. unt. gsoee%,iee %%%%ꝙο eöeeeeeeee 5 1 an die Geſchäftsſt. 17 Berufst. Dame ſucht Lagelräums Ait Hleaschad 1616 auf 11 und 14½ auf 8 m, auf 1. 2. 26 billig zu vermieten. 476 gebote unter A. 2. 7 Schwetzingerſtr. 73, 3 Trepp. links gut möbl. heizb. Zimm'⸗ u. Kochgel. u. ſep. Gn⸗ gang an berufst. Hert od. Fräul. auf 1. Fehr, zu vermieten. 241707 L Hab. iol. Annat (Wohn⸗ u Schlafzimmer mit 2 Betten/ ſeparat⸗ Eingang per 1 ebr zu vermieten Näheres zu er⸗ ſrag. bei Rudolt A10. 0 4. 6 Em! Wermischtes- — Ia. Dlanis! ſofort frei, auch Au?“ hilfe Heidenreich Dammſtr. 15.* 705 FErſtklaſſige Friseuse ſucht noch einige Kundinnen. Angebote unt D. I. 10 a. d. Geſchäftsſt. Bels Hasken Damen⸗ und Kinder⸗ garderobe fertigt caſch und billigſt an 7³ Frau M. Schultgen⸗ — 3. 19. 2. Stock. Schöne ſeidene Magengogtme gang neu, und Domine bällig zu verleihen⸗ 8178(C 4. 8, 4. E4.