N. Donnerskag, 21. Januar Sezugsprene: und umgebemg ſrel ms Hans adet durch die Poſt monallich* N.50 ohne Beſteugeld. Ver eventl. Aenderung der wiriſchaſtliche ergäliniſſe Nach orderun 7— Geſchüfte Kaxlsrube Genefalenzeiger Mannberm. Erichein! wöchentt zwöllmal. Ternprech⸗Anichläne Nr. 7941 7942 7918. 7544 u. 7845. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Wannheimer Frauen⸗Jeitung · Unterhaltungs⸗ Bei Die Truppenſtärke Amtliche Auslaſſung In einer Auslaſſung der„Deutſchen diplomatiſch⸗poll⸗ liſchen Korreſpondenz“ über die franzöſiſchen und eng⸗ liſchen Preſſekommentare zur Frage der Beſatzungsſtärke heißt es unter anderem, es müſſe zweckmäßig betont werden, daß der„Temps“, der ſich bekanntlich gegen die deutſche Auffaſ⸗ ſung wandte, nicht das Organ der franzöſiſchen Regierung ſei. Dann ſetzt ſich der Artikel mit den Ausführungen des„Temps“ aus⸗ einander. Das Blatt habe gefordert, daß die zweite und dritte Zone beſonders„ſolide beſetzt“ bleiben müßten zur Garantie gegen einen neuen Angriff und gegen Verfehlungen Deutſchlands. Beſonders wird in der offiziöſen deutſchen Auslaſſung betont, daß ſich die deutſche Regierung nicht, wie der„Temps“ es darſtellt, auf die Locarno⸗Verſprechungen, ſondern auf die Botſchafterkonferenz vom 16. November ſtütze. Was die letzte Havas⸗Meldung aus Lon⸗ don über das Programm der bevorſtehenden Zuſammenkunft Cham⸗ berlains mit Briand anlangt, wird feſtgeſtellt, daß die deutſche Frie⸗ ensgarniſonſtärke ohne das Saargebiet nie mehr als 45 000 Mann detragen habe. Der Stichtag für die Feſtſtellung, ob eniſprechend der Zuſage der Botſchafterkonferenz eine„beträchtliche Herabſetzung“ er⸗ folgt hat oder nicht, könne nur am Beginn der Locarno⸗Konferenz liegen. Der 15. November, ein Zeitpunkt, an dem ſchon die Truppen im der Umgruppierung begriffen geweſen, ſei ungeeignet. Die Havas⸗ meldung hatte von einer Verteilung der„deutſchen Streitkräfte“ ge⸗ prochen. Von der Berechtigung der Bezeichnung„Streitkräfte“ könne eine Rede ſein. Die Verteilung der Polizei nach Kopfſtärke müſſe ſelbſtverſtändlich im Einklang der Beſatzungsdichte und der Zahl der Großſtädte in den einzelnen Landesteilen erfolgen. Die ganze Be⸗ wiſcfübrung der Auslaſſungen auf der Gegenſeite ſei auf die Ver⸗ 50 iſchung eines an ſich klaren Sachverhalts, auf die Verquickung der urch die Note vom 16. Nuvember übernommenen Verpflichtungen mit Sicherungsbedürfniſſen und dem Selbſterhaltungstrieb militä⸗ riſcher Inſtitulionen vereint, die nach dem Locarno⸗Vertrag abgebaut Offenbarungen eines Pariſer Hetzblattes V paris, 21. Jan.(Von unſetem Pariſer Vertreter) Zu den Münchener Ausführungen Dr. Streſemanns nimmi heute das nationaliſtiſche„Echo de Paris“ in intereſſenter Weiſe Stellung. Das Blatt ziliert aus Streſemanns Nede den Paſſus⸗ Man kann in hiſtoriſcher Hinſicht ſchon heute erklären, daß durch die Locarnopertröge die Rheinlandpolitik, wie ſie von Frankreich einſtmals unter Marſchall Foch und Clemenceau angewandt wurde, vollkommen e ent.“ Demgzaenüber olaubt der Leitartikler des„Echo de Paris“ feſtſtellen zu können, daß es ſich bei der von Streſemann behaupteten Verzichtleiſtung auf das Rheinland nur um eine vorübergehende politiſche Konſtellation handele. Von Richelieu bis Clemenceau habe Frankreich zahlreiche Anſtrengungen gemacht, um das Rheinland zu gewinnen. Selbſt Briand habe im Januar 1917 in einem Briefe an die franzöſiſchen Botſchafter ge⸗ ſchrieben, daß der Friede eine territoriale Regelung bringen müſſe, auf Grund welcher Deutſchland der Beſiß des Rheinlande⸗ entzogen werde. Was Briand damals für nötig hielt, habe er in Locarno zwar auf dem Papler preisgegeben, aber die franzö⸗ ſiſche Politik könnte eines Tages zu dem früheren Standpunkt riands wieder zurückehren. Wenn auch die Locarnover⸗ äge angenommen wurden, ſo dürfen wir nicht behaupten, daß da⸗ mit auch die Verzichtleiſtung auf das Rheinland endgültig ſank⸗ tionzert worden wäte“, ſo heißt es am Schluſſe des Artitels. Franzoſen über Locarno In dem Bericht, den der ſozialiſtiſche Abgeordnete Paul Boncour vor dem Pariſer Kammerausſchuß für auswärtige Angelegenheiten über die Locarno⸗Abmachungen unterbreitete, hebt er, wie Havas berichtet, die großen gemeinſamen Grundſätze, den Geiſt der euro⸗ päiſchen Solidarität und der internationalen Zuſammenarbeit hervor. Der Berichterſtatter kommt zu dem Schluß: Die Politit von Locarno iſt ein wundervoller Anfang, aber eben nur ein Anfang. Damit das Werk fruchtbar wird, muß man es mit Hilfe ergänzender Abmachungen für andere Gegenden Europas fortführen und in dem Sicherheitspakt, der die Grundlage iſt, die Lücken auszufüllen, die das Völkerbundsprotokoll vom Jahre 1924 ſeinerſeits bereits aus⸗ füllen ſollte. Locarno iſt eine wertvolle Ermutigung für alle Völker und Staatsmänner, die einen endgültigen Frieden einleiten wollen. Zu gleicher Zeit unterſtrich Kriegsminiſter Painlevé im Heeresausſchuß der Kammer„die Nachteile, die aus einer neuen unverzüglichen Herabſetzung der Streitkräfte ſich ergeben könnten“. Die Räumung Kölns ſei nicht eine direkte Folge des Vertrages von Locarno, ſondern unabhängig von der hierfür allein zuſtändigen Vot⸗ ſchafterkonferenz aus freien Stücken beſchloſſen worden. Auf eine weitere Frage, welchen Einfluß die durch das Abkommen von Locarno verkörperte Hoffnung auf die innerfranzöſiſche Militär⸗ organiſation habe, erklärte der Kriegsminiſter, er werde den Ge⸗ ſetzentwurf über die Reorganiſation des franzöſiſchen Heeres noch dieſe Woche unterbreiten und binnen kurzem einen weiteren, der die Kadres betreffe. Sinnloſes und wertloſes Friedensgeſchwätz“ V paris, 21. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das-Jour⸗ nal“ proteſtiert heute in heftiger Weiſe gegen die Auffübrung deut⸗ ſcher Theaterſtücke in der elſäſſiſchen Stadt Mülbauſen und daß die lfranzöſiſche Regierung derartigen Unfua geſtatte. In einem anderen Artikel wendet ſich das„Journal“ in ironiſcher Weiſe und mit den be⸗ leidigendſten Ausdrücken gegen Deutſchland und den Schriftſtellet Alfred Kerr und das neugegründete Inſtitut für geiſtiges Zuſammen⸗ wirken. Das Blatt bezeichnet dieſes Inſtitut als eine neue Einrichtung ür ſinnloſes und wertloſes Friedensgeſchwäß. Jeuropäiſchen Hauptſtädten anzutreffen hörern nicht zu bemerken. Miktag⸗Ausgabe eue Mannheimerö Mannheimer Henenal Amzeiger im beſetzten Gebiet Thomas Mann in paris VParis, 21. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der geſtrige Vortrag des deutſchen Schriftſtellers Thomas Mann in der Carnegie⸗Stiftung war für das Geiſtesleben der franzöſiſchen Hauptſtadt ein bedeutlſames Ereignis, das eine ſtattliche Anzahl franzöſiſcher Intellektueller anzuztehen vermochte. Unter den 200 Zuhörern konnte man einen beträchtlichen Teil der führenden Aka⸗ demiker und hervorragender Männer des franzöſiſchen Schrifttums und der Wiſſenſchaft bemerken, die alle den Ausführungen des Vor⸗ tragenden mit lebhaftem Intereſſe folgten. Der Profeſſor für deutſche Literatur an der Pariſer Univerſität, Harry Lichtenberger, führte Thomas Mann in der Verſammlung ein und wies dabei dar⸗ auf hin, daß gerade dieſer deutſche Schriftſteller die geeignetſte Per⸗ ſönlichkeit ſei, für die Verſtändigung zu arbeiten, weil er gewiſſer⸗ maßen durch ſeine literariſche Tätigkeit das alte Deutſchland mit dem neuen verbinde, das ſich im Gegenſatz zur Vorkriegszeit mehr nach dem Weſten orientieren müſſe. Die Rede Thomas Mann, die er in deutſcher Sprache hielt, war ein vollendetes Meiſterſtück der Rhetorik und es machte offenbar einen großen Eindruck, daß er nicht im Büßergewande erſchien, ſondern in anerkennenswerter Deutlichkeit die deutſche Eigenart ver⸗ teidigte und die Urſache des Krieges in den verſchiedenen Weltanſczauungen und den verſchiedenen geiſtigen Verfaſſungen der kriegführenden Mächte erblickte. Im Anſchluß an ſeinen Vortrag wurden Thomas Mann aus den Reihen der Zuhörer einige Fragen geſtellt, die man in einer Formel zuſammenfaſſen kann: Ob Deutſchland beſtrebt ſei, ſich in die allgemeine Neuordnung Europas einzugliedern. Er ank⸗ wortete in optimiſtiſchem Sinne, wies jedoch darauf hin, daß ein derartiger Plan europäiſcher Organiſation nur möglich ſei, wenn auf allen Seiten der gleiche Mut und der gleiche Wille gezeigt werde. Die Ausführungen Thomas Manns wurden von Profeſſor Lichtenberger ins Franzöſiſche überſetzt. Es zeigte ſich, daß der intime Kreis, in dem der Vortrag gehalten wurde, zum größten Teil aus aufrichtigen Intereſſenten für eine Verſtändigung gebildet wurde, Die Snohs, die man hei derartigen Veranſtaltungen in ollen t, waren unter den Zu⸗ n. Wer nach Schluß des Vortrages lerum⸗ hörte, mußte aus den Geſprächen der einzelnen Grüppen die Ueber⸗ zeugung gewinnen, daß Thomas Mann als geiſtiger Dolmetſcher des zeitgenöſſiſchen Deutſchland mit ſeinem Vortrag ein gutes Werk verrichtete und die franzöſiſche Intelligenz zu ſtärkerem Nachdenken über das Problem Deutſchland—Frankreich angeregt hat. Streſemann⸗Reiſe nach paris? VParis, 21. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Berliner Korreſpondent des„Journal“ berichtet ſemem Blatte, daß Streſemann geäußert habe, er wünſche mit Briand zuſammen zu kommen. Streſemann werde wahrſcheinlich Mitte Februar nach Paris reiſen, um bei dieſer Gelegenheit wichtige deutſch⸗franzö⸗ ſiſche Fragen zu behandeln. Hauptſächlich werde Streſemann über die Angelegenheit des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund mit Briand ſprechen. Andere Blätter bringen dieſe Meldung aus Berlin nicht. Deultſchland und der volkerbund § London, 20. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In hieſigen Völkerbundskreiſen liegen Informationen vor, wonach von franzöſiſcher Seite allerhand Machinationen zur Ausſchaltung des deutſchen Einfluſſes im Völkerbund ſtattfinden. Den„Daily News“ zufolge verlangen gewiſſe franzöſiſche Kreiſe, daß, wenn Deutſchland einen dauernden Sitz im Völkerbund erhalte, Polen ebenſo einen ſolchen erhalten müſſe. Das Blott bemerkt dazu, daß Polen ein Anrecht habe, im nächſten Dezember für einen nicht dauernden Sitz im Völkerbundsrat erwählt zu werden, denn, wenn es einen dauernden Sitz beanſpruche, werde es eine unver⸗ meidliche Ablehnung provozieren. Dem„Daily Telegraph“ wird von einem gelegentlichen Korreſpondenten aus Paris gemer⸗ det, man ſei dort trotz Dementis der Anſicht, daß das im Dezember vorigen Jahres feſtgelegte Programm der vorbereitenden Ab⸗ rüſtungskonferenz nicht eingehalten werden könne, einmal wegen des Konflikts zwiſchen Sowjetrußland und der Schweiz, der nicht ſo ſchnell beigelegt würde, und ſodann, weil man die Frage det Entwaffnung Deutſchlands zu erledigen wünſche, ehe man ſich die Abrüſtung anderer Mächte angelegen ſein laſſe. Jur Anſchlußfrage V Paris. 20. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das be⸗ kannte Provinzblatt„Dépeche de Toulouſe“ veröffentlicht einen Ar⸗ tikel des Deputierten und Völkerbundsdeleagierten Paul Boncourt über die Anſchlußfrage. Boncourt teilt folgende intereſſante Indiskretion über die vor der Locarno⸗Konferenz gepflogenen deutſch⸗franzöſiſchen Lerhandlungen mit. Er ſchreibt: Der franzöſiſche Boiſchafter in Berlin katte unmittelbar vor dem Zuſammentritt der Locarno⸗Konferenz mit dem Staatsſekretär v. Schubert eine Un⸗ terredung über die Anſcklußfrage. Der Staatsſekretär v. Schubert ſaate. es wäre für die deutſche Regierung ſehr ſchwierig. eine die öſterreichiſch⸗deutſche Grenze betreffende Beſtimmuna in den Vertrag aufzunehmen. Herr v. Schubert fügte hinzu:„Wir wollen eine Ab⸗ änderung der Grenzverhältniſſe zwiſchen Deutſch⸗Oeſterreich und Deutſchland nicht. aber wir müſſen es vermeiden. daß dies in die Deffentlichkeit dringt und dem Publikum bekannt wird, ſonſt würde es heißen, daß wir unſer nationales Ideal aufgegeben haben.“ Aus dieſer Erklärung des Staatsſekretärs v. Schubert gegenüber dem franzöſiſchen Botſchafter de Marauerie glaubt Boncourt ſchließen zu können, daß die Anſchlußbeweaung in Deutſchland eigentlich eine leere Geſte ſei. da infolge des Locarnopaktes dieſe Frage eine end⸗ gültige Regelung erhalten habe. Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 33 itung nach Tartz. dei Wc emſp. loneſzeile ür Allgem. Anzeigen 0. 0.⸗ M. RNeklam, —4R.M. Kolletnnd Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird leine Veraniwortung übernommen. Höbere Gewalt, Streits Beiriebsſtörungen uſw. beiechligen zu leinen Erſag⸗ anſprüchen füt ausgeſallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher one Gewäbr.— Gerichtsſtand Mannheim,. lage.Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Reiſen Geſetz und Necht Die verſchloſſene Tür von Montecitorio Von unſerem römiſchen Vertreter.) 5 p. Rom, 19 Januar. Vor etwas über einem Jahr, am 3. Januar 1925 hat der „duce“ in Montecitorio jene Rede gehalten, die in der italieniſchen Politik entſcheidend die Periode der faſziſtiſchen Allein⸗ herrſchaft einleitete. Damals war es, daß man der Oppo⸗ ſition zum erſten Male den Kampf bis aufs Meſſer ankündigte, der in dieſem Jahre mit unbeſtreitbarem praktiſchem Erfolge durch⸗ geführt wurde und zur Auflöſung aller oppoſitionellen Organi⸗ ſationen in Italien geführt hat. Dieſem faſziſtiſchen Generalangriff hat die Aventin⸗Oppoſition die Waffe des paſſiven Widerſtandes entgegengeſtellt. Bis der Angriff im Innerſten der Oppoſitions⸗ parteien ſelbſt zu wirken begann, deutlich auflöſend, trennend und umbildend und jene Zeit entſtand, wo kein Antifaſziſt recht wußte, wohin er gehörte. Sollte man auf dem Aventin bleiben? Sollte man nach Montecitorio zurückkehren? Erſteres ſchien allmählich un⸗ fruchtbar. Letzteres erwies ſich in mancher Hinſicht als gefährlich, denn man hatte das Beiſpiel jener kommuniſtiſchen Abgeordneten, die der Generalſekretär der faſziſtiſchen Partei eigenhändig blutig geprügelt hatte. Kurz und gut, man ſuchte einen Ausweg. Einige Abgeordnete der„Popolari“⸗Partei, jener linkskatho⸗ liſchen Gruppen, die unter Sturzos Leitung zu einer gewiſſen Zeit die parlamentariſche Wage und damit die Geſchicke Italiens in Händen hielt, glaubten den rechten Tag für die Rückkehr nach Montecitorio gefunden zu haben. Vor der Leiche der Königin⸗Mutter Margherita, die dieſer Tage in Rom mit außergewöhnlich großem Zeremoniell beigeſetzt worden war, war zu Anfang des neuen Jahres das politiſche Leben Italiens mehr oder minder verſtummt. Nun ſollte es mit einer Trauerſitzung der Kammer wieder eröffnet werden. rechte Augenblick, um die Stimme der Oppoſition wiederum in Montecitorio lebendig werden zu laſſen. Hätten ſie's nie getan! Ich glaube nicht, daß es in der Abſicht des Redners der Oppoſition lag, den Ritus der Trauerſitzung irgendwie durch ſeine Rede zu ſtören. er ums Wortbat. Es wurde ihm verweigert. An ſeiner Stelle erwiderte Muſſolinf:„Während ich nichts dagegen habe, daß die heutige Sitzung zum Zeichen der Trauer aufgehoben werde, ſchlage ich vor, daß die Kammer bexeits morgen ihre Arbeiten wieden aufnimmt, denn(und hier, nach dem Bericht des„Corriere della Sera“, erheht der Miniſterpräſident die Stimme, die beſonders ſchneidend wird), denn hier gilt es unverzüglich eine moraliſche Si⸗ tuation zu klären:“. Beifall. Ein. Ruf des. Unterſtaatsſekretärs Dies ſchien den erwähnten„Popolari“⸗Abgeordneten der Aber, ez genügte, daß Balbo:„Hinaus mit den Popolari!“ bpeleuchtet plötzlich blitzartig die Situation. Und trotz Farinaccis Widerſpruch— der Generalſekretär der Partei meinte, man täte mit einer ſolchen Sonderſitzung den Popolari zu viel Ehre an— wurde der Vorſchlag des„duce“ an⸗ genommen. Die Kammer, die zum Zeichen der Trauer drei Tage geſchloſſen bleiben ſollte, iſt geſtern, an einem Sonntag, wieder eröffnet worden. Die Rede, die Muſſolini in dieſer Sitzung gehalten hat, ſteht in einem feſten Verhältnis zur Rede vom 3. Januar 1925: dieſe kün⸗ digte der Oppoſition den Kampf bis aufs Meſſer an, jene macht die Oppoſition heimatlos. Die einzige Rettung der„Aventiniſten“ war bisher der Weg zur Kammer: parlamentariſche Immunität und Rede⸗ freiheit, war das letzte, worauf ſie hoffen durften. Das iſt nun zu Ende. Die Tür von Montecitorio hak Muſſolini der Oppoſition vor ihren eigenen Augen zugeſchlagen. Sie ſoll ihr in aller Zu⸗ kunft geſchloſſen bleiben. Es lohnt ſich, die drei Bedingungen kennen zu lernen, unter denen der„duce“ allenfalls dem„Aventin“ die Rückkehr in die Kammer wieder erlauben würde: 1. Anerkennung der vollendeten Tatſache der faſziſtiſchen Revolution, die einer„vorſätzlichen Oppoſition“ nicht bedarf.— 2. Anerkennung der Tatſache, das die„Skandalkampagne“ des Aventins(gemeint iſt die Polemik im Fall Matteotti) geſcheiterk iſt.— 3. Sorgfältige Scheidung zwiſchen der Oppoſition im Inland und der im Ausland,(was ſich beſonders auf die Tätigkeit gewiſſer Kreiſe politiſcher Flüchtlinge in Paris bezieht.) Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die Oppoſition, wenn ſie überhaupt Oppoſition bleiben will, dieſe Bedingungen nicht annehmen kann. Sie wird es auch nicht tun. Denn was unter„vorſätzlicher Oppoſition“ zu verſtehen ſei,— das wird immerhin die verſchiedenartigſten Auslegungen zulaſſen. Können die Oppoſitionellen dieſe Auslegung der Regierungspartei ſüberlaſſen? Ich glaube nicht, daß ſie's wagen wollen.„Ohne die Annahme und Durchführung der erwähnten Bedingungen“, hat Muſ⸗ ſolini geſagt,„werden ſie“(die Oppoſitionellen nämlich)„ſolange ich an dieſer Stelle ſtehe, nicht zurückkehren, weder morgen, noch ſonſt jemals.“ Im Grunde iſt es Muſſolini auch garnicht um die Durch⸗ führung ſeiner Bedingungen durch den Aventin zu tun. Es ſoll verhindert werden, daß dieſe ſich ein neues Ventil öffnen. Ihre Preſſe iſt durch Zenſur, Verbot, Aufkauf und wirtſchaftliche Not er⸗ ſtickt, ihre Verſammlungsfreiheit aufgehoben,— ſo ſuchten ſie einen Ausweg über die parlamentariſche Redefreiheit. Dies Ventil kann und will ihnen der Faſzismus nicht öffnen, nach dem er den Vernich⸗ tungskrieg gegen den Aventin verkündete. Er mußte zu dieſem letzten Mittel greifen: mußte Abgeordneten das Recht entziehen, die Abgeordnetenkammer zu betreten. Somit iſt die Rede vom 17. Tan. 1926 letzte Konſequenz jener vom 3. Januar 1925. Von dieſem Tage an wird— wenn wir non der gemäßigten, reſignierenden Gegnerſchaft eines Giovanni Giolitti abſehen— die andere Mei⸗ nung die Tür von Montecitorio verſchloſſen finden. ATcchechiſche Gerſie für bayeriſche Staatsbrauereſen. Auf eine Anfrage des Bauernbundes teilte die bayeriſche Regierung mit, decz die bayeriſche Staatsbrauerei Weihenſtephan bis Dezember vorigen Jahres für ihren Bedarf 9100 Zentner Gerſte ongekauft habe, dabon 1600 Zentner aus dem Auslande. Die ausländiſche Gerſte hätte ge⸗ tauft werden müſſen, weil die im September bezogene bayeriſcho Gerſte ſich zur Erzeugung des hellen Bieres nicht gebſgrdet habe. — K— 10 2. Zelle. NI. 33 volksabſtimmung üͤber die Fürſtenabfindung? 3 Die Kommuniſten haben bei dem Reichsminiſterium des Innern den genügend begründeten Antrag geſtellt, einen Volks⸗ entſcheid über die ſogenannte Fürſtenabfindung herbeizuführen. Die Sozialdemokraten treſſen Vorbereitungen, um mit einem ähnlichen Antrag zu folgen. Ob ſie tatſächlich die Konkurrenz mit den Kommuniſten aufnehmen werden, muß noch abgewartet werden. Auf jeden Fall iſt damit zu rechnen, daß das Berfahren des Volksentſcheides durch den kommuniſtiſchen Antrag in Gang kommt. Hierbei ſind drel verſchiedene Teile zu unter⸗ ſcheiden: Das Zulaſſungsnerſahren, das Volksbegehren und der eigentliche Volksentſcheid, wenn das dem Volksbegehren zugrunde liegende Geſetz vom Reichstag entweder abgelehnt oder abgeändert worden iſt. Das Zulafſungsverfahren iſt von den Kom⸗ muniſten durch die Ueberreichung ihres Antrages bei dem Neichs⸗ miniſterium des Innern eröffnet worden. Innerhalb einer gewiſſen Friſt werden nunmehr die Unterſchriftsliſten bei den Ge⸗ meindebehörden ausgelegt werden. Die Eintragsfriſt ſoll in der Regel 14 Tage umfaſſen. Ehe man ſie feſtſetzt, muß eine gewiſſe Zeit verſtreichen, da die Antragſteller die Eintragungsliſten den Gemeindebehörden zuſtellen müſſen und dazu einer gewiſſen Zeit bedürfen. Die Eintragung von Namen in die Unterſchriftsliſten iſt das erſte Stadium des ganzen Verfahrens. Denn das Volks⸗ begehren gilt nur dann als zuſtandegekommen, wenn mindeſten⸗ der zehnte Teil der ſtimmberechtigten deutſchen Wähler ſich in die Eintragungsliſten unterſchriflich eingetragen hat. Nach der letzten deutſchen Reichswahl, dem zwenen Wahlgange der Reichspräſiden⸗ tenwahl, beläuft ſich die Zahl der ſtimmberechtigten Wähler auf 39 414.316. Soll alſo das Volksbegehren überhaupt zuſtandekom⸗ men, ſo müſſen mindeſtens 3 941 432 Namen in die Liſten einge⸗ tragen werden. Wird dieſe Ziffer erreicht, ſo iſt dem Volks⸗ begehren ſtattzugeben und der Geſetzentwurf, der ihm zugrunde liegt, wird dem Reichstca eingereicht. zugleich mit einer Stellung⸗ nahme der Regierung. Nimmt der Reichstag den Entwurf an, ſo iſt die Angelegenheit damit erledigt. Lehnt er den Entwurf ab, 9„„ ANenderungen daran vor, ſo tritt der Volksentſcheid ſegen den Reichstagsbeſchluß in Kraft. Er kommt nur dann zu⸗ Kande wenn ſich mindeſtens die Hälfte aller ſtimmberechtigten deut⸗ ſchen Wähler durch Stimmabgebe daran betelligt. Die Mehrheit entſcheidet dann für oder gegen den Beſchluß des Reichstags. Aus dieſer Darkegung des Verſahrens geht bereits hervor, daß Volksbegehren und Volksentſcheid mit großen Schwierig⸗ keiten verbunden ſind, wie es ja auch durchaus dem Willen der Verkaſſung entſpricht. Die Kommuniſten merden ſelbſt mit den 2,7 Millionen Stimmen, die ſie am 7. Dezember 1924 aufbrachten, allein nicht imſtande ſein, die rund 4 Millionen Stimmen zu ſtellen, die für das Zuſtandekommen des Volksbegehrs erforderlich ſind Da der Antrag, den ſie dem Volksbegehren zugrunde ſegen, auf vöflig entſchädigungsloſe Enteignung der Fürſtenhäuſer lautet, ſo wird es ihnen wohl ſchwer werden, aus andern Lagern die⸗ jenigen Stimmen heranzuziehen, die ihnen noch fehlen. Es iſt alſo cezunehmen, daß der keenmuniſtiſche Verſuch ſchon on dem Volkebe⸗ gehren ſcheitert, ſicher aber wird er bei dem Vol'sentſcheid ſelbſt unterliegen. Bei deſem entſcheidenden Stadium liegt auß der chwache Punkt in der Stellung der Sozialdemokratte. Die ſo ꝛich⸗ mokratiſche Partei wird imſtannde ſein, das Volksbedehren ſelbſt durchzuſezen. Dazu hat ſie die nötigen Stimmen im eigenen Lager. Sie kann auch beim Volksentſcheid auf Zuauf aus arderen Lagern reckmen, da ihr Antrag nicht die rad'kale Tendenz der Kommuniſten verfolgt. Eine andere Frag⸗ aber iſt es, ob ſie genügend Stimmen aufbringt, um den Volksentſcheid zu ihren Gurſten durchzufſhren. Lehnt der Reichstag ihren Entwurf ab, ſo wird ſie rund 20 Millionen Stimmen für dieſen ihren Entwurf aufbieten müſſen. wenn anders 15 den Reichstag ins Unrecht ſeben will. Denn es iſt klar, daß bei zm Velksentſcheid die Parole der Stimmenthallumg die wirkſamſte Perämpfung iſt. Enthalten ſich alle gegneriſchen Parteien der Stimme, ſo muß die Portei, die den Nolksentſcheid herbeiführt. ſelbſt de rund 20 Millionn Stimmen mit Ja agufbringen. da ſonſt die Ab⸗ Emmung überhaupt hinfällig iſt. Sicher aber werden alle Parte en, de eiye andere Perslung wünſchen, eine ſoche Parole ausdelen. Melleicht werden ſie dabei nicht alſe ſhre Wähler in der Hand haben. Ganz ſicher aber können die Sozialdemokroben nicht auf einen Zu⸗ 5 88 der ihnen einen Anhang von 20 Millionen Stimmien Deshalb bleibt der gegebene Ausweg der Kompromiß⸗ Antrag, den die Demolreten, das Zentrum und die Deutcche Balkepartei im Rechtsausſchuß des Rei hstanes ousarbeiten. Den Sozjaldemokraten konn man nur raten. ſich das Riſiko eines Volks⸗ Entſ delds zu überlegen. Die Kommuniſten wenden ſicher nicht über des Volksbeoehren'nouskemmen, die Soz aldemokraten können das Berfahren bis zum Volksentſcheid bringen, werden aber dann unter⸗ kegen. Sie werden gut daron tun, ſih de Frage vorzulegen. ob anbeſichts der ormehmbaren Löſung. die der Rechtsausſchuß bieten wird und anheſichts der ſich-ren eigenen Niederlage ein unnützer Aufwand von ſoviel Geld und Arbeit wirklich angebracht iſt. Skandalaffairen bei der Fürſtenabſindͤung verlin, 21. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Votgänge im großherzoglichen Hauſe von Mecklenburg, die durch die augenblitk⸗ liche Verhandlung vor dem Kammergericht über den Fall der Com⸗ teſſa de Matzenau in eigenartige Beleuchtung gerückt werden, Fürften in nächſter Zeit auch die Dresdener Gerichie beſchäftigen Die Eindeſheiten, um die es ſich bei dieſer Affäre handelt, ſind noch weit fkandalöſer. Die Freundin des Großherzogs Friedrich Abolf VI., Bubena⸗Littie, klagt auf Erfüllung eines Abfindungsvertrags. Der junge Herzog ſieß ſich im Jahre 1910 in London verleiten, eine Abfindung für die Herausgabe kompromittierender Dokumente zu verſurechen. Die Sache ſprach ſich herum und das Berliner Polizei⸗ präſidium warnte vor einem Skandal. Es wurde ein Vertrauefis⸗ mann beſſellt, um die Geſchichte in Ordnung zu bringen. Für die Herausdabe der Dokumente wurden 4 Millionen zugeſichert, von denen 760 000 Markin Gold bezahlt worden ſind. Dann kam der Krieg dazwiſchen und die im engliſchen Banktreſor rukenden Do⸗ kumente konnten nicht herausgepeben werden. Die Klage der Gräfir geht nun, wie das B..“ berichtet, auf Zahlung der reſt⸗ lichen 3 240 000 Goldmark zuzüglich 4 Prozent Zin⸗ ſen ſeit dem Jahre 1914 und richtet ſich ausſchließlich gegen die Prinzeſſin Marie zu Lippe. Die großberzogliche Familie macht u. a. geltend, daß die Klage eine causa turpissima(zu deuiſch: eine höchſt ſchimpfliche Angelegenheit) betreffe und ſchon deshalb zu⸗ rückzuweiſen ſei. Alſo auch für dieſe causa kurpissima ſoll das mecklenburgiſche Volk»aßlen, falls etwa in Dresden die Prinzeſſin Marie zu Lippe verurtellt wird, Große winterübungen der Reichswehr Wie der„Frankfurter Zeitung“ aus Fulda berichtet wird, ſanden in der Gegend von Fulda am 19. und 20. Januer unter Leitung des Arkillerieführers Generalmaſor Föhrenbach vom Trup⸗ Penſtagdort Cannſtatt größere Winterübungen der Reichswehr ſtatt. Die Uebungen, an denen gußer der Fuldeer Artillerieabteilung verſchiedene Teile der 5. Dipiſion, Infanterieteile, Kavallerieteile und Kraftfahrabtellungen teilnahmen, ſtellten bei den hohen Schnee⸗ lagen in der Röhn und dem ſchwierigen Uebungsgelände außer⸗ ordentlich hohe Anforderungen an die Truppen, die reſtlos erfüllt wurden. Den Uebungen. die am Mittwoch mitiag zu Ende gingen, wohnten u. a. auch der Oberbefehlshaber des Truppenkoemmandos 11 in Kaſſel, General der Infanterie Reinhardt, bei, der mit ſeinem Stabe beim Biſchof von Fulda Quartier bezogen halte, ſowie der Diviſſonskommandeur der 5, Divſſion und Befehlshaber des Wehr⸗ treiſes V, Generalleutnant Haſſe von Stuttgart, ſcwie andere hohe Militärs bei. Neus Mannhelmet Ze tun)[Mittag⸗Nusgabe) parteien und Reichsregierung Berlin, 21. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Mit Aus⸗ nahme der Kommuniſten und Völkiſchen, die ſelbſtverſtändlich in grundſätzlicher Oppoſition zu der neuen Regierung ſtehen, werden die nicht zur Koalition der Mitte gehörenden Fraktionen erſt die Erklä⸗ rung der Reglerung abwarten und dann ihre Stellung feſtlegen. Das gilt insbeſondere auch von den Deutſchnationalen, die ſich in ihrer geſtrigen Fraktionsſitzung wohlweislich gehütet haben, ſich durch einen übereilten Beſchluß zu binden. Am Dienstag ſoll nur der Beſchluß Dr. Luthers entgegen genommen werden, darauf wird ſich der Reichstag vertagen, um den Fraktionen Gelegenheit zu geben, ſich mit der Regierungserklärung zu beſchäftigen. Mit der Erörterung der volksparteilichen Interpellation über die Zahl der Beſatzungs⸗ kruppen wird auch die Frage des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund und der Modalitäten, unter denen er ſich vollziehen wird, verbunden werden. Die Sozialdemokraten verlangen, daß da⸗ Cintrittsgeſuch ſofort abgeht. Für das Ernährungsminiſterium iſt der geeignele Mann noch immer nicht gefunden worden. Der Zentrumsabgeordnete Dr. Peritius, der geſtern genannt wurde, ſoll das Amt abgelehnt haben. Wie verlautet, beabſichtige das Zentrum nunmehr den Reichs⸗ tagsabgeordneten, Landwirt Blum⸗Krefeld vorzuſchlagen. Wie das „B..“ erfährt, wird Minifterialdirektor Kie p, der Reichspreſſechef, der ſich gegenwärtig auf einer längeren Urlaubsreiſe befindet, nicht mehr auf ſeinen Poſten zurückkehren. Er ſoll im diplomatiſchen Dienſt verwendet werden. Das Blatt verzeichnet das Gerücht, daß als ſein Nachfolger der Präſident des Schutzbundes Herr v. Löſch in Aus⸗ ſicht genommen ſei. Wie die„Voſſiſche Zig.“ hört, wird zu den Verhandlungen der Abrüſtungskommiſſion des Völkerbundes von deutſcher Seite der frü⸗ here Botſchafter Graf Bernſtorff, Mitglieb der demokratiſchen Reichstagsfraktion, von der Reichsregierung entſandt werden. Aus dem Keichstag Berlin, 21. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Re⸗ gierung iſt endlich da, aber für den Reichstag bleibt ſie bis zum Dienstag unſichtbar. Solange alſo muß man ſich ohne ſie helfen, offenbar ſehr zum Leidweſen der Linksoppoſition, denn Kommu⸗ niſten wie Sozialdemokraten äußerten geſtern ſtarkes Verlangen, die Regierung ſchon jetzt von Angeſicht zu Angeſicht zu ſchauen. Die Zwiſchenzeit will man nun benutzen, um mit dem Etat von 1925, der am 1. April abläuft, aufzuräumen. Man hat, um dieſes Ziel möglich ſchnell zu erreichen, die Redezeit auf 15 Minuten doſiert. In der Tat iſt Eile geboten, da der Etat für das neue Jahr dem Hauſe ſchon vorliegt. In den beiden vorausgegangenen Leſungen haben die Fraktionen Gelegenheit gehabt, ihren Stand⸗ punkt ausgiebig zu vertreten. Mithin kommt der 3. Leſung, die geſtern begann, nurmehr formale Bedeutung zu. Der Andrang zur Rednertribüne war infolgedeſſen ausnahmsweiſe einmal ſchwach, nur die Kommuniſten konnten es ſich nicht verſagen, zu ungefähr jeder Poſition ihren Sprecher an die Rampe zu ſchicken. Die übrigen Parteien beteiligten ſich nur hin und wieder an der Ausſprache. Beim Innenetat erhoben die Kommuniſten ein großes Geſchrei über die Intoleranz der Bayern, zumal der Münchener Behörden. Die Sozialdemokraten ſtimmten in ihre Klagen ein: Auch den Re⸗ publikanern mache man an der Iſar das Verſammlungsleben ſauer. Die Etats des Auswärtigen Amtes, der beſetzten Gebiete, der Wirtſchaft, der Reichswehr und des Verkehrs waxen im Fluge er⸗ ledigt. Heute geht es weiter, hoffentlich im gleichen Tempo. Im Pölzing⸗Prüferk⸗Prozeß wurde heute nach ſechs Verhand⸗ lungstagen kurs vor 7 Uhr das Urteil gefällt. Bie beiden Ange⸗ klagten wurden von der Anklage des zwölffachen Mordes freige⸗ [prochen. Vor dem Gerichtsgebäude hatte ſich eine große Men⸗ — N eingefunden, die das Urteil mit lebhaften Hochrufen egrüßte. Um 47 Uyr erſchien dae Gericht im Saale. Der Vorſitzend. teilte zunächſt mit, daß ſich noch weitere Zeugen gemeldet hätten und gab ferner von der Abſchrift eines an den Pfarrer Hell gerich⸗ teten neuen Drohbriefes und von einem Schreiben, das an den Vorſitzenden ſeipſt gerichtet wurde, Kenntnis. In dieſem Schreiben wird ein gerechtes und dem Volksempfinden entſprechen. des Urteil gefordert. Ein weiterer Brief aus Stehermark gibt Aufſchluß darüber, daß Be⸗ dort einer der an der Erſchießune der Perlacher Arbeiter Beteiligten dieſer Tat ruhme. Hierauf wurde den Angeklagten und Verteidigern noch einmal Gelegen⸗ heit zu eytl. Anträgen gegeben. Das Gericht zog ſich, da ſolche Anträge nicht geſtellt wurden, auf kurze Zeit zurück und verkündete dann um 7 Uhr abends das bereits gemeldele Urteil. Der Haft⸗ befehl gegen Pölzing wurde aufgehoben, ſodaß dieſer den Saal frei verlaſſen konnte. Prüfert befindet ſich jedoch wegen eines Diebſtahlsvergehens noch in Strafhaft. Aus der Urterlsbegründung iſt zu entnehmen, daß dar Gericht der Anſicht war, daß Prüfert auf Grund eines Befehte 9 hat und auf Grund des von Pölzing erhaltenen Be⸗ fehls zur Erſchieung der Perlacher Arbe ter berechtigt glaubte. Pölzing habe ſich auf Grund des Noskaſceu Schießerlaſſes und der von der Schützendiviſior herausgegebenen verſchärften Beſtim. mungen für berechtigt gehalten, die Erſchieß ung vornehmen zu laf⸗ ſen. Es konnte ihm das Bewußtſein der Rechtswidrigkeit ſeines Handelns nicht mit genügender Sicherheit nachgewieſen werden, weshalb er freigzuſprechen war. Bezüglich der Erſchießung des Hafnermeiſters Ludwig hat das Gericht mit genügender Sicher⸗ heit nicht feſtſtellen können, daß die Erſchießung infolge eines Be⸗ fehls der beiden Angeklagten erfolgt iſt, weshalb die Anklage nach dieſer Richtung hin fallen gelaſſen werden mußte. Prüferi wurde vom Gericht noch darauf aufmerkſam gemacht, daß auch des Mordes der Haftbefehl aufgehoben ſei, daß er aber wegen Verbüßung der Strafe infolge Diebſtahls in Haft bleibe. verurteilung wegen Sefangenenbefreiung und Meuterei Berlin, 21. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die im Landsberger Gefängnis inhaftierten der„ſchwarzen Reichswehr“, der Hberleutnant Raphael und die von ihm zum gemeinſchaftlichen Ausbruch aus dem Landsberger Gefängnis an⸗ geſtifteten Mitan eae Michalow und Schönecke wurden ſtern von dem Echsf engericht in Landsberg wegen verſuchter Ge · fangenen⸗Befreiun erei 5 0 u einem Jahr 6 Monaten Gefängnis, Michalow zu 1 Jahr Zuchr · dauz und Schönecke zu 1 Jahr 6. Monaten Zuchthaus. Wie aus der F verfolgten die An⸗eklagten den Plan, daß Schönecke, der Faktatum im Gefängnis war, bei Einkäufen nach Berlin. Fürſtenberg und Schwedt a. d. Oder fahren ſollte, um die nötigen Gelder zu beſchaffen. Dann wollten ſie die Gefangenen befreien und mit einem Auto nach Berlin fahren. In Berlin ſollten Flugzeuge bereit ſtehen, um ſie an die hollän. diſche Grenge und von dort nach Rotterdam zu bringen, von wo aus ſie nach Holländiſch⸗Indien auswandern wollten. Kommuniſtenverhaftungen — Beigrad, 20. Jan. Infolge der Aufdeckung neuer Beziehunge mit ruſſiſchen Kommuniſten wurden miehrere ſüdſlawiſche Kommu⸗ niſtenführer verhaftet. ſetzentwurf vorzulegen. durch den der Verbr Freiſpruch im münchener Motöprozeßz gegen ihn wegen der Anklage des zwölffachen Verbreche as und Meuterei verurteilt, und zwar Raphae Freitag, 22. ds. Mis., abends 8 Uhr, findet im kleinen Lieder⸗ tafelſaal, K 2, 32, ein Lichtbildervortrag des Herrn Stadt⸗ rats Dr. Wittſack über ſeine Reiſe nach England ſtatt, wazu wir alle Parteifreunde und unſere Jugendgruppe herzlich einladen.— Der für heute angeſetzte Heimabend der Jugend⸗ 1u e fällt aus. Der Vorſtaud. Badiſche politik Aus dem ZCandstag Die Mitglieder der Landtagsfraknnon der Deutſchen Volks⸗ partei— im Landtag einen Antrag eingebracht, wonach aus Anlaß der bevorſtehenden Erhöhung der Kraftfahr⸗ zeugſteuer in das iſche Steuerverteilungsgeſetz eine Beſtim⸗ mung gufgenommen werden foll, wonach die Gemein den und Kreiſe an dem Aufkommen der Kraftfohrzeuoſteuer, das dem Lande nach§ 45 des Finanzausgleichgeſetzes in voller Höhe 1 4 v. H. Verwaltungskoſten zufließt, zur teilweiſen Deckung ihres Straßen⸗ und Wegeunterhaltungsaufwandes mit der Hälfte des durch das Reich überwieſenen Betrages unmittelbar beteiligt werden. Damit der Verteilungsſchlüſſel nicht alljährlich um⸗ ſtändlich geſucht werden muß, wird beantragt von der zu bildenden Gemeinden⸗ und Kreismaſſe zwet Drittel an die Gemeinden und ein Drittel an die Kreisverbände in der Weiſe zu verteilen, daß 50 v. H. nach der Bevölkerungszahl und 50 v. H. nach dem Gebietsumfang verteilt werden. die Frage der badiſchen Roalltion iſt in den letzten Tagen wiederholt geſtreift worden u. a. in einem Karlsruher Organ, auf deſſen Ausfüyrungen die„Neue Bad. Landes⸗ zeitung“ vom 19. Januor Bezug nümmt. Die„N. B..“ wirft da⸗ bei die Frage auf, ob die Karlsruher Preſſeäußerung eine par tei⸗ offiziöſe Stellungnahme der Deutſchen Volkspartei enthalte. Auf eine Anfrage in Karlsruhe hin wird uns mitgeteilt, daß die Frak⸗ tion der Deutſchen Volkspartei in dieſem Jahre noch nicht zu⸗ ſammengetreten iſt, eine neue Stellungnahme von ihr alſo auch noch nicht vorliegen konn. Solange die Verhältniſſe im Neiche nicht geklärt waren, lag für die Deutſche Volkpartei in Baden keine Veranlaſſung vor, erneut zur Frage der Regierungsbildung Stellung zu nehmen, ſowie es zeitlich und ſachlich durchous zwecklos war, daß das Karlsruher Organ ſetzt eine Kritik an dem Verhalten der Frak⸗ lion der Deutſchen Volkspartei bei den Regierungsverhondlungen im letzten Herbſt geübt hat. 2 Freiherr von Bodman, von 1907 bis 1918 Miniſter des Jn⸗ nern und ſeit 1917 auch Staatsminiſter, vollendet am heutigen 21. Januar in Freiburg, wo er ſeit 1919 im Ruheſtande lebt, ſein 75. Lebensjahr. eßt Roggenbrot 1 JBerlin, 21. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Zentrumsfraktion des Reichstags erſucht in eirem Antrag dis Reichsregierung, eine lebhafte Aufklärung und Werbung für den Genuß von Roggenbrot zu entfalten und unverzüglich einen Ge⸗ enttoi von Weigenbrot zugunſten des Roggenbrotes eingeſchränkt und die Einfuhr aus⸗ ländiſchen Weizens und Weizenmehls verhindert wird. Seneral percin und die eElſäſſer V Paris. 21. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Unter⸗ ſuchungskommiſſion der Ehrenlegion. die ſich mii dem Antraa von 12 nationaliſtiſchen Deputierten aus Elſaß⸗Lotbringen auf Streichung des Generals Perein aus der Cbrenlegion zu befaſſen batte, leate geſtern ihren Bericht dem Ordenrat vor. Sie kommt zu dem Schluß. daß in Anbetracht des hohen Alters des Generals Per⸗ ein und der aroßen Verdienſte. die er vorher dem Lande erwieſen tabe. von einer Beſtrafung abzuſeben ſei. Letzte Meloͤungen Die engliſche Rheinflokte Köln verlaſſen 8 — Köln, 21. Jan. Der Kommandant der engliſchen Rheinflotte hat mit dem Reſte des Flottenkommandos(etwa 20 Mann), das noch in Köln lag, die Kölner Zone verlaſſen. Eine furchlbare Enideckung IBerlin, 21. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Na dem es eine zeitlang von Waffenfunden ſtill geworden war, läßt ſich der„Vortwärts“ aus Schwecin berichten, daß in dem Wirk⸗ ſchaftsgebäude des Ritterguts Cambe, dem Eigentum eines Herru von Oertzen, ein Waffenlager entdeckt worden ſei das angeblich aus 7 Kiſten mit etwa 40 Infanteriegewehren, einem Dutzend Ma⸗ ſchinengewehren, 24 Kiſten Munition, 8 Kiſten Handgranaten und zahlreichen anderen militäriſchen Geräten beſtanden habe. Beratung der franzöſiſchen Iiuanzproſekle — Paris. 21. Jan. Die Finanzkommiſſion der Kammer hat in einer Jenchſpeng ihre Beratung über die Finanzproſekte beendet und den Generalberichterſtatter Lameureux beauftragt, einen Bericht über die geſamten von der Kommiſſion angenommenen Texte am Freitag vorzulegen, um der Kammer die Feſtſetzung des Diskuſſions⸗ zeitpunktes zu ermöglichen. 75 Spionen-Verhaftung in Sojwetrußland — Moskau, 20. Jan. Die Geheimpolizei der Sowfetrepublik verhaftete 48 Spione, die Staatsangehörige der an Rußland an⸗ grenzenden Nationen ſind. Die Verhafteten werden beſchuldigt, den Verſuch gemacht zu haben, militäriſche Pläne der Sowjetrepublit in die Hände zu bekommen. Die Sowjetregiexrung erklärt zu dieſen Ver⸗ haftungen, daß Oberſt Frank, angeblich ein Brite, das Haupt der Spione ſei. Nachtrag zum lokalen Teil In den Neckar geſprungen iſt in der vergantenen Nach kurz nach 1 Uhr von der Friedrichsbrücke aus ein etwa 30 Jahre alter Mann, anſcheinend ein Angeftellter, der ſih in an mierbann Zuße de mit ſeiner Braut auf dem Heimwege beſcuid. Als das Paa de Brücke betreten hatte, ſprang der Mann plötz ich voraus, ſchwang ſih auf das Geländer und im den Neckar. Das Paal beſaad. ſich in beſter Stimmung. endwel he Zwiſtigkeiten ſind nicht vorcus⸗ gegangen. Man kann infolgedeſſen nur annehmen daß der Mann aus purem Ulebermut das kalte Bad genommen hat Als die Braut händeringend um Hilſe rief, alarmierten herbeie lende Paſſanten die Berufsfeuerwehr. Der im Neckar mit dem Tode Ringende hatte ſich bis zwei Feuerwehrleute als Netter ans rechte Uſer eilten, durch Neulſche Volkspartei Schwimmen an der Oberfläche gehalten. Er vermochte noch bis ons Ufer zu gelangen, wo er von den Feuerwehrleuten ans Land ge⸗ zogen wurde. Der Sanitätswagen berbrachte den gründlich Er⸗ nüchterten ins ſtädtiſche Krankenhaus. — Donnerskag, den 21. Jonudr 1926 ANene Monbheimer Feſtung imtag⸗- Nus gabe! 3. Seike. Nr. 33 4 Wirtſchaſtliches und Soziales Die erſte verkehrspolitiſche Konferenz Zum erſtenmal hat die Reichszentrale für Deutſche Lerkehrswerbung(R. D..) die Vertreter der großen dendesverkehrsverbände und der zuſtändigen Spitzenorganiſationen er Fachberbände zu einer gemeinſamen Ausſprache nach Berlin en An der Konferenz, die von dem Generaldirektor der Stä V. Kraus geleitet wurde, nahmen u. a. teil: der Deutſche S ädtetag, der Senat der Stadt Hamburg, der Reichsverband der Deutſchen Hotels, Reſtaurants und verwandter Betriebe, der Bund uied ſcher Verkehrspereine, alle größeren Zandesverkehrsverbände bine da Berliner Fremdenverkehrsbüro. Die Ausſprache erzielte dele Einmütigkeit darüber,, daß die Werbung für den deutſchen Aichnt nverkehr im Ausland wie im Inland nacheinhertlichen 8 ichtlinien, unter Führung der Reichszentrale für Teutſche Ver⸗ ehrswerbüng, zu handhaben iſt. Die R. D. V. juhrt die Pro⸗ paganda für Deutſchland in ſeiner Geſamtheit durch, um insbe⸗ Wüdere dem Ausländer die Schönheiten und Sehens.. gkeiten Feutſchlands nahezubringen. Die Landesberlehrsberbände ſollen ieſe Werbetätigkeit im großen durch die regionale, ins Einzelne ehende Propaganda, Zängzen und ausfüllen. berſchiedenen Refevate jedoch nach einheitlichen Geſichtspunkten, er⸗ Die eingehenve Ausſprache, bie an die anſchloß, brachte eine Fülle wichtiger An⸗ kegungen, die in der künftigen Werbearbeit praktiſch auszuwerten Ind.—. Die Einrichtung der verkehrspolitiſchen Konferenz wird urch periodiſche Einberufung derartiger Ausſprachen beibehalten werden. RDV. Der Lohnſtreit in der Schwarzwälder Ahreninduſtrie 5 Donaueſchingen, 20. Jan. Im Lohnſtreit der Schwarzwäl⸗ er Uhreninduſtrie haben geſtern beim Reichsarbeitsmi⸗ üſter in Berlin Verhandlungen über die Verbindlichkeitserklä⸗ vung des Schiedsſpruches des Schl htungsausſchuſſes Donaueſchin⸗ 00 ſtattgefunden, die ergebnislos verliefen. Die Entſchei⸗ aung des Reichsarbeitsminiſters ſteht noch aus. Falls keine Eini⸗ gung erzielt werden ſollte, dürften bis Donnerstag außer den diaher ausgeſperrten 61 Betrieben der Schwarzwälder Uhren⸗In⸗ talrie mit etwa 15000 Arbeitern noch die 6 Schramberger Ve⸗ zrtebe dazu kommen, ſo daß ſich die Zahl der Ausgeſperrten oder zm Streik Befindlichen auf 20 000 ſerhöhen würde. Städtiſche Nachrichten errichtung einer Nebenfeuerwacht mit Alarmanlage im Stadtteil Neckarau Die Erſtenung einer Feuerwache für die großen Vororte Neckarau und Rheinau läßt ſich nicht mehr länger hinausſchieben. Jusbeſondere wurde in letzter Zeit auch von der in Rheinau an⸗ äſſigen Induſtrie lebhaft darauf gedrängt, daß nunmehr der Feuer⸗ gdverbeſſert werde, zumal die Berufsſeuerwehr z. It. von ihrer zache bis zur füdlichen Stadtgrenze etwa 20 Minuten Fahrzeit be⸗ nötigt, während der Ausbreitung eines Schadenfeuers um ſo wirk⸗ imer begegnet werden kann, je ſchneller die Berufsfeuerwehr an finer Brandſtelle eintrifft. Das iſt aber gerade bei den feuergefähr⸗ lichen Jabrikbetrieben in Neckarau und Rheinau mit ihren zahl⸗ reichen Arbeitern und ihren großen Vermögenswerten von höchſter Bedeutung. Grundſätzlich ſoll eine Feuerwache mit Automobilbetrieb zinen Aktionsradius von nur 4 Km. oder rund 5026 Hekiar Flächen⸗ deckung und bei beſonders ſchlechten und engen Verkehrsſtraßen, ſo⸗ wie alten und beſonders feuergefährlichen Stadtteilen einen ſolchen zon höchſtens 3 Km. oder rund 2827 Hektar Flächendeckung haben. Faudeit hat die eine vorhandene Wache dagegen 10 606 Hektar zu üten. Das Bedürfnis für die Errichtung einer Nebenwache, das üibrigens auch ſchon früher bejaht wurde, iſt alſo gegeben. Hierfür Vricht auch die Zuſage des Verbands Deutſcher Privpatfeuerverſiche⸗ zungsgeſellſchaften, ſeinen Mitgliedsgefellſchaften die Gewährung eines Löſchrabattes von 10 Proz für den geſamten Löſchbezirk an⸗ imzuſtellen, ſobald die geplante Wache erſtellt iſt, während heute der Feuerlöſchrabatt für Neckarau und Rheinau wegen der großen Entfernung von der Hauptfeuerwache nur 5 Proz. beträgt. Wegen dieſer in Ausſicht geſtellten Ermäßigung der Feuerlöſchprämie und Uberhaupt aus der Erwägung heraus, daß die Erſtellung der Neben⸗ wache für ſie von beſonderer Bedeutung iſt, hat ſich auch die betei⸗ ligte Induſtrie in dankenswerter Weiſe bereit erklärt, für den Bau 36 000 RM. zur Verfügung zu ſtellen. Errichtet man aber eine Wache für Neckarau und Rheinau, ſo zeigt ein Blick auf die Gemarkungskarte, daß es ſich empfiehlt, auch en Lindenhof dem Gebiet dieſer Wache zuzukeilen, und daß als Platz für die Wache das Gelände bei Neckarau und zwar weſtlich der Rhein⸗ albahnlinje am geeignetſten iſt. Die Wache ſoll außer einer Fahrzeughalle Räumlichkeiten für die Telegraphenzentrale, Schlaf⸗ und Tageräume ſowie Wärmeküche für die Mannſchaften, einen Steigerturm, 2 Wohnungen für die bei⸗ en Brundmeiſter und die nötigen Werkſtätten enthalten. An letz⸗ teren ſind eine größere für Schreinerei und je eine kleinere für Buch⸗ binder, Autobereifung und Schloſſerei vorgeſehen. 5 775 die Er⸗ ſtelung dieſer Werkſtätten iſt die Möglichkeit gegeben, die Leute außerhalb des Brand⸗ und Uebungsplatzes, ſowie des Unterrichts Mit dem kalten Verſtande laſſen ſich alle Standpunkte und alle Anſchauungen rechtfertigen, mit dem warmen Herzen aber nur eines: der ſittliche Standpunkt, die ſittliche Weltanſchauung. Balkan-Rronen Fürſtengeſchicke im südoſten Europas Von RNichard M. Adalbert Vor kurzem erlebte die Welt wieder einmal das Schauſpiel eines Konfliktes innerhalb einer Balkan⸗Dynaſtie. Rumäniens Kron⸗ prinz Carol verzichtete auf die Thronfolge, um einer Frau ellen, die ihm nicht ebenbürtig iſt. Allerdings iſt der Thronverzicht arols nicht ganz freiwillig geweſen. Der rumäniſche Kronprinz galt am rumäniſchen Königshofe ſchon immer als ein„enkant terrible“. Bereits ſeine erſte unter romantiſchen Umſtänden geſchloſſene Ehe mit zer Generalstochter Gizzi Lambrino wirbelte ſehr viel Staub auf. In dor letzten Zeit befand ſich Carol in dauerndem Konflikt mit dem Miniſterpräftdenten Bratianu und zeigte ein äußerſt agreſſives Be⸗ nehmen ſowehl dem Königspaar als auch Bratianu gegenüber. Ja, man munkelte ſogar von einer Verſchwörung, an deren Spitze der kronprinz geſtanden haben ſollte. Dazu regte noch eine Korrup⸗ tonsaffäre, in die er verwickelt ſein ſoll, unliebſames Aufſehen. lllen aus dieſen Affären drohenden Weiterungen hat ſich der rumä⸗ niſche Kronprinz nun durch die Abdankung entzogen. Solche abenteuerlichen, von einer gewiſſen Romantik umwehten Affären ſind nichts Neues in der Geſchichte der Balkan⸗Dynaſtien. In dieſen an der Grenze Europas nach Aſien gelegenen Ländern, inmitten einer nach Sprache, Abſtammung, Religion und politiſchen Intereſſen vielfach geſpaltenen Bevölkerung, die noch dazu zum großten Teil auf einer ſehr niedrigen Stufe der Ziviliſation ſteht, ut es durchaus nicht immer ein veines Vergnügen, Herrſcher zu ſein. Lends wechſeln daher Dynaſtien ſo ſchnell und unvermutet, wie auf dem Balkan, den man ſchon vor dem Krieg mit Recht den zHexenkeſſel Europas“ genannt hat. Die Geſchichte der Balkan⸗ ynaſtien iſt oft ſeitenlang mit Blut geſchrieben. Jäher Aufſtieg und ebenſo jäher Fall charakteriſiert den Werdegang vieler herrſchender eſchlechter auf dem Balkan. Attentate, Verſchwörungen, erzwungene lbdankung, Kriege ſind in der Geſchichte der Balkan⸗Dynaſtien faſt ſalltägliche Ereigniſſe. 58. Ein Beiſpiel dafür, wie wenig Ausficht auf ſtändigen Erfolg zürſtliche Abkömmlinge aus anderen Teilen Europas auf dem vul⸗ daniſch heißen Boden des Balkans haben, iſt die Geſchichte der Bakfenberger in Bulgarien. Alexander, Prinz von Batten⸗ im Intereſſe der Stadt, ſelbſtverſtändlich nur mit ſtädtiſchen Ar⸗ beiten, produktip zu beſchäftigen. An Fahrzeugen werden von der Hauptfeuerwache nach der Nebenfeuerwache abgegeben: 1 Motorſpritze, 1 Drehleiter, 1 Laſtwagen(für Kamin⸗ Waldbrände und dergl.) und 1 Krankentransportwagen. Aufwendungen für neue Fahrzeuge entſtehen alſo nicht. Das auf der neuen Wache be⸗ nötigte Mobiliar wird ſoweit wie möglich aus den Beſtänden der Hauptfeuerwache abgegeben, ſo daß in dieſer Hinſicht vorausſichtlich keine oder nur geringe Ausgaben entſtehen werden. Verantwort⸗ licher Leiter des Geſamtbetriebes bleibt der Branddirektor. Er hat bei allen größeren Bränden, auch der Nebenwache, mit auszurücken. „Die Beſatzung der Nebenwache Neckarau wird in der Haupt⸗ ſache der in der Hauptfeuerwache ſchon vorhandenen entnommen. Mehr erforderlich ſind lediglich 2 Brandmeiſter, die aus den vor⸗ handenen Mannſchaften befördert werden und 4 Feuerwehrleute, ſo daß im ganzen wegen der Inbetriebnahme der neuen Wache 6 Mann neu eingeſtellt werden müſſen. Gleichzeitig oder doch un⸗ mittelbar anſchließend an die Erſtellung der neuen Feuerwache muß auch daran gegangen werden, die Ortsteile Neckarau und Rheinau, die heute noch keine Feuermeldeanlage beſitzen, mit einer ſolchen zu verſehen. Außerdem muß natürlich auch die bereits vorhandene Feuermeldeanlage des Lindenhofs er⸗ gänzt und an die neue Feuerwache angeſchloſſen werden. Vorge⸗ ſehen ſind an öffentlichen Feuermeldern vorerſt in Rheinau 7 Mel⸗ der und in Neckarau 6 Melder. Zu den auf dem Lindenhof bereits vorhandenen 11 Meldern ſollen 4 neue treten. Dem Bürgerausſchuß liegt für ſeine Sitzung am 26. Januar der Stadtratsbeſchluß zur Genehmigung vor, die Nebenfeuerwache auf dem ſtädtiſchen Materiallagerplatz an der Neckarauerlandſtraße nördlich des Bahnhofs Neckarau mit einem Geſamtkoſtenaufwand von 440 000 Mk.(330 000 Mk. für die Wache und 110 000 Mk. für die Feuermeldeanlage) zu erſtellen. Für den Bau der Feuerwache ſind die 300 000 Mk., die vom Miniſter des Innern am 18. Juni 1925 aus Reichsmitteln zur Beſeitigung und Milderung von Härten, die ſich aus den der Stadt Mannheim aus Anlaß des Ruhreinbruches exwachſenen Schäden aller Art ergeben haben, überwieſen worden, und außerdem die von der Arbeitsgemeinſchaft der Induſtrie⸗ und Haäfengebiete von Mannheim und Umgebung zur Verfügung geſtellten rund 30 000 Mk. zu verwenden. Die Feuermeldeanlage iſt etappen⸗ weiſe nach Maßgabe der vorhandenen Mittel auszuführen. Dabei wird erwartet, daß die Landesfeuerwehrunterſtützungskaſſe zu den Koſten einen Beitrag von mindeſtens 50 Proz. leiſtet. Der darnach verbleibende reſtliche Aufwand iſt in zwei Raten in die Voranſchläge 1927 und 1928 einzuſtellen. Die Einbürgerung der Jeuerbeſtakkung in Mannheim und Umgegend hat im abgelaufenen Jahr wieder bemerkenswerte Fort⸗ ſchritte gemacht. An Einäſcherungen waren zu verzeichnen 403(gegenüber 342 im Jahr 1924), wovon 281 aus Mannheim, 33 aus Ludwigshafen, 58 aus der übrigen Pfalz und 31 aus anderen Orten ſtammten. Männlichen Geſchlechts waren 245, weiblichen Geſchlechts 158 Perſonen. Was das konfeſſtonelle Bekenntnis be⸗ trifft, ſo waren 311 Evangeliſche, 36 Katholiken, 3 Altkatholiken, 13 Iſrealiten und 40 Freireligiöſe und Diſſidenten zu verzeichnen. Die Geſamtzahl der ſeit Eröffnung des Krematoriums bis 31. Dezbr. 1925 eingeäſcherten Leichen beträgt 5459, wovon 3730 aus Mann⸗ heim ſelbſt ſtammten. Die Zahl der Mitglieder des Vereins für Feuerbeſtattung Mannheim⸗Ludwigshafen beträgt gegenwärtig etwa 3400 und iſt in ſtetiger Zunahme begriffen. Der Verein bezahlt den Hinterbliebenen ſeiner ordentlichen Mitglieder nach zweijähriger Zugehörigkeit ein Sterbegeld von 100 Mk., womit bei Vermeidun aller überflüſſigen Ausgaben ſämtliche Koſten einer Feuerbeſtattung, für Einwohner von Mannheim, gedeckt werden können. «Tauwetter. Vorbei iſts mit der Winterherrlichkeit. Nun noch auf den Dächern ſind Schneereſte zu ſehen ſo gründlich hat das Tauwetter, das geſtern morgen einſetzte, ayfgeräumt. Man hat ſich mit anerkennenswertem Eifer bemüht, wenigſtens die Hauptſtraßen von den ſchmutziggrauen Maſſen, in die ſich die Schneedecke verwandelte, zu ſäubern. Auch die Gehwege befanden ſich, von einigen bedauerlichen Ausnahmen abgeſehen, ſchon geſtern nachmittag in einem annehmbaren Zuſtande. In den Seitenſtra. ßen der Innenſtadt aber bleibt noch viel zu tun übrig. Hier iſt vor allem die Kehrmaſchine einzuſetzen. Und die Schneehaufen bleiben wohl auch nicht röllig ihrem Schickſal überlaſſen, ſondern werden abtransportiert. In der verfloſſenen Nacht ging die Tem. peratur auf—1,6 Gr. zurück. Infolgedeſſen bildete ſich Glakt⸗ eis, das namentlich in den Außenbezirken das Gehen recht be · ſchwerlich machte. Gar mancher hat ſicherlich auf dem Weg zitr Arbeitsſtätte mit Mutter Erde Bekanntſchaft gemacht. Heute früh zeigte das Thermometer—1,4 Grad C. an. Die Höchſttemperatur betrug geſtern 5 Grad C. über Null. Die engliſche Rheinflokille auf dem Heimweg. Auf dem Rück⸗ mea nach Enaland hat die aus fünf Schiffen beſtehende enaliſche Rheinflottille geſtern die Rheinbrücke vaſſiert. Die Schiffe fah⸗ ren zunächſt nach Straßburg. wo ſie verbleiben werden, bis der Rhein⸗Marnekanal eisfrei iſt. Dieſer umſtändliche Rückweg iſt er⸗ forderlich, weil das Befahren der holländiſchen Binnengewäſſer frem den Kriegsſchiffen unterſagt iſt. * FJußbodenbrand im Keſſelhaus. Geſtern mittag entzündeten aus einer Keſſelfeuerung der Firma Adler u. Strauß am Verbin⸗ dungskanal herausfallende Funken den mit Oel und Fett getränkten Boden. Das Feuer. das den Verputz des Raumes beſchädigte, wurde durch die um 12,58 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr und durch Ar⸗ beiter der Firma gelöſcht. Der Schaden iſt unbedeutend. berg, der zweite Sohn des Prinzen Alexander von Heſſen, war im April 1877 auf das Betreihen Rußlands und mit Unterſtützung des Fürſten Bismarck zum Fürſten von Bulgarien erwählt worden. Er bewährte ſich in dieſer Stellung auch glänzend. So vereinigte er 1885 Oſtrumelien mit Bulgarien, überwand Serbien und erfreute ſich bald bei ſeinem Volke allgemeiner Verehrung. Seine aber erregten das Mißbehagen der Ruſſen. Der Rubel rollte. Am 21. Auguſt 1886 wurde Alexander von bulgariſchen Soldaten in ſeinem eigenen Palaſte ausgehoben und auf ruſſiſches Gebiet ge⸗ bracht. Zwar kehrte er nach einer erfolgreichen noch einmal zurück, doch mußte er bald Drucke Rußlands weichen und abdanken. Eine gewiſſe Kurioſität ſelbſt für balkaniſche Verhältniſſe, bietet Albanien. Dieſes Land iſt heute ein Fürſtentum ohne Fürſt. Für⸗ ſtentum iſt es ſeit dem Londoner Frieden vom 30. Mai 1913. In die⸗ ſem Vertrag war beſtimmt worden. daß nach dem Verzicht der Türkei auf Albanien dieſes ein ſelbſtändiges Fürſtentum werden ſollte. Auch die Bewohner Albaniens bekamen einen Fürſten von außerhalb. Es war dies der Prinz Wilbelm von Wied. der im Februar 1914 in der Hauptſtadt Durazzo einzog. Schon gleich nach ſeiner Ankunft er⸗ hoben ſich aber Revoltierunasverſuche. Der Ausbruch des Weltkrieges zwang den neuen ffürſten, das Land zu verlaſſen, ohne daß er bisher auf ſeine Herrſcherrechte perzichtet hätte. Das„Fürſtentum ohne Fürſt“ befindet ſich nun ſeit Jahren in einem mehr oder minder akuten Aufruhrzuſtand. Militäriſche Beſetzungen der Nachbarſtaaten. Ausrufungen zur Republik, Militärdiktaturen. Büraerkriege nebſt den üblichen Attentaten auf hervorragende Führer wechſeln in bun⸗ tem Durcheinander. 3 . Aber ſelbſt für alt eingeſeſſene Balkandnnaſtien, für Dunaſtien. die unter Kampf und Verſchwörung auf dem Balkan aroß deworden ſind. iſt es nicht immer leicht. ſich dauernd auf dem Thron zu halten. Gewalt wird oft durch Gewalt beſeitiat. In einer einzigen Nacht endet oft Glück und Glanz einer Balkan⸗Dynaſtie. Erinnert ſei hier an das Schickſal der Obrenowitſch. Im Kamyf gegen die Tür⸗ kenherrſcher war Miloſch Obrenowitſch einer der kühnſten und tapfer⸗ ſten Anführer Zum Dank ward er nach der Befreiung des Landes 1817 zum Fürſten erwöklt. Die Dynaſtie Obrenowitſch hielt ſich durch alle Fährniſſe faſt ein Jabrhundert lang. nur während eines kurzen Zeitraums, von 1842—1858 war ſie durch eine andere Familie ab⸗ gelöſt. In den achtziger Jahren aber begann der Stern der Obreno⸗ witſch zu erlöſchen. Ein verlorener Kriea gegen Bulgarien war der Anfana, die Abdankuna des Könjas Milan zuaunſten ſeines minder⸗ jährigen Sohnes Alexander der zweite Teil der Tragödie. Der dritte Teil ſpielte in der Nacht des 11. Juli 1903. in der der König Alexan⸗ der ſamt ſeiner Gemahlin Draga.— ſie war früher eine Witwe darauf endgültig dem Maſchin von üblem Ruf und als Königin verhaßt—, den beiden 9weiſe der Zukunft. Gegenrevolution]d Ein Kaminbrand entſtand geſtern nachmittaa aus unbekannter Urſache in U 6, 30. Die Gefahr wurde durch die um 5,24 Uhr alar⸗ mierte Berufsfeuerwehr beſeltigt. * Arbeitsſubiläum. Am morgigen Freitag iſt der Anlagen⸗ Aufſeher Karl Zimmermann, Weidenſtr. 7, 25 Jahre im Dienſte der Stadtverwaltung. Wir wünſchen dem verdienten Be⸗ amten, der im Laufe der Jahre zu einer bekannten und beliebten Perſönlichkeit geworden iſt, weil er im Dienſte ſtreng, aber gerecht iſt, ein noch recht langes Wirken. Seinen 70. Geburkstag feiert heute in voller Rüſtigkeit Herr Viktor Lindner, Architekt, L. 12, 5. vorlräge Biologiſcher Vorkrag Am Freitag fand, ſo wird uns geſchrieben, im gutbeſeßten Mufenſad der aunind gte Vortrag des Biologen Alexander Müller aus Bad⸗Kreuznach ſtatt. Der Referent erging ſich in längerer Ausführung über die einzelnen Heilmethoden von Alters her bis auf die neue Zeit und zeugte, wie im Wandel der Jahr⸗ fauſende ſo manche Umwälzung der Anſchauung der Medizin ein⸗ getreten ſei, ſodaß wir auch jetzt wieder vor gewaltigen Revolutionen in der Wiſſenſchaft ſtänden. Die Bakterienlehre habe ſich als In⸗ fektionslehre überlebt. An ihre Stelle trete heute die Strahlenlehre. die die Krankheiten aus der Ueberreizung der Zelle ereläre die im Organismus ſtarke Störungen verurſache, zur Ausſcheidung der Harnſäure und ſchließlich, je nach der Dispoſition des Individ iums, zur Umwandlung lebensbejahender Bakterien in Leben bedrohender führe. Als ſtrahlende Materie beſtehe der menſchliche Organismus aus Milliarden von Sonnenſyſtemen genau wie das Univerſum. Die einzelnen Zellen tauſchten elektriſche Schwingungen unter einander aus, ſodaß reguläre elektriſche Ströme gebildet würden, die in der Lage ſeien, den ganzen Zellenſtand zum Schwingen zu bringen. Bei Frauen trete beim Kämmen der Haare ein Funkenſprühen auf. Auch Hunde zeigten häufig, wenn man das Haar ihres Felles ſtreiche die gleiche Erſcheinung. Am kräftigſten trete aber das Funkenſprühen bei den pſychologiſchen Experimenten auf, Die ausgeſtrahlten Herz⸗ ſchen Wellen würden dabei zur Hypnoſe und Suggeſtion verwendel, Auch die Strahlen der Augen beruhten auf Schwingungsvorgängen, ſie ſtellten die Scheinwerfer der menſchenelektriſchen Batterie dar, die ungeheure Tiefenwirkung hätten. Der Ausdruck, der Menſch hat mich mit ſeinen Blicken durchbohrt, hat volle Berechtigung, da dieſe Strahlen durch den Aumden Körper dringen. Andere Menſchen wieder ſenden von ihren Augen Strahlen aus, die de Natur der Röntgenſtrahlen beſizen und geeignet wären, in das Innere des menſchlichen Körpers zu dringen. Auf elektro⸗magnetiſcher Baſis beruhe auch die Tätigkeit der Seele, die das Unterbewußtſein des Menſchen darſtelle, das ſich ſelbſt im kleinſten Elektron des Weltalls finde und nie untergehe, auch dann nicht, wenn die Himmelskörper erkalten. Es ſei daher klar, daß der Menſch ſich der Natur fügen müſſe. Seine geſamte Er⸗ nährung müſſe er ihr anpaſſen, bringe doch die Kulturernährung eine folche Unmaſſe von Schädegungen, daß alle Krankheiten ihr allein zuzuſchreiben ſeien. Hierauf beſprach der Referent die Bil⸗ dung der Harnſäure und gab den Weg an, wie man mit Hilfe von Elektrolyten, die geeignet ſeien, die phyſiologiſchen Stoffwechſelgifte gus dem Blute zu entfernen und die Körperelektrizität zu regulteren, Krankheiten heilen könne. Die biologiſche Heilweiſe ſei die Heil⸗ Der Aerztewelt bringe ſie keinen Schaden, der Menſchheit aber wirkliche Geſundung. Dem Vortrag folgte ſtürmi⸗ ſcher Beifall. veranſtaltungen 8 Theaternachricht. Wegen Erkrankungen im Perſonal wird heute anſtelle von„Die erſten Menſchen“ Puccinis„Madame Butterfly“ gegeben. Der Sonnkaa-Abend im Nibelungenſaal. Es iſt aealückt. das Schwank⸗Enſemble des beliebten Komikers und Schwank⸗Autors Hans Urban zu einem nochmaligen Gaſtſpiel im Nibelungenſaal zu perpflichten. das am kommenden Sonntaa mit dem Dreiakter Fünf Minuten vor der Ehe“ bei kleinen Preiſen ſtattfindet. Der Mannheimer Männergeſangverein 1858 brachte Diens⸗ tag abend unter der Leitung des Muſikdirektors Sieder ſeinem Ehrenmitglied Julius Schröder zu ſeinem 60. Geburtstag mit der ganzen Aktivität ein Ständchen. Selbſt die Damen des Verein⸗ ließen es ſich nicht nehmen, das Geburtstagskind zu ehren. Frl. Ritſchel überreichte mit einem Prolog einen Blumenkorb. ——ů— %Aremdenleqion. Nur lanaſam und von Fall zu Fall ſind Nach⸗ richten über Verbleib und Ergehen der Deutſchen. die in der Frem⸗ denlegion ſeit Monaten keine Nachricht mehr gaben, von der franzöſi⸗ ſchen Behörde zu erlangen. Erfreulicherweiſe erhielt die Ehrenpräſi⸗ dentin Frl. G. W. Trippmacher⸗Ladenburg. die ſich in der An⸗ gelegenheit Vermißter bemüht. u. a über das Geſchick eines Frem⸗ denleaionärs. der ſchon ſeit einem Jahre kein Lebenszeichen aab. von deſſen Angehörigen in dem benachbarten Leutershauſen die Nachricht. daß er lebe und ſich 3. Zt. bei der„Compaanie de Diſciplin des réglements Etrangers in Bel Abbes befinde. Warum der Mann. deſſen 5jährige Dienſtzeit im April v. Js. abgelaufen war, nicht ent⸗ laſſen wurde. bedarf der weiteren Aufklärung. Brüdern der Köniain und den Hauptwürdenträgern ſeiner Regierung im Konak zu Belgrad von einer Anzahl verſchworener Offiziere er⸗ mordet wurde Die Abſchließung von ihrem Volke hat die Obrenowitſch von Serbiens Thron ebenſo jäh ſtürzen laſſen, wie ſie einſt mit raſchem Schritt hinaufgeſtiegen weren. Wer ſich auf einem Balkanthron halten will, muß ſchon dicht verwachſen ſein mit ſeiner Nation und immer in Berührung mit ihr ſein. Dieſe Eigenſchaften beſaß in hervorrragendem Maße Nicolo I. von Montenegro, allgemein unter em Koſenamen„Nikita“ bekannt. Mochte auch die Kargheit ſeines Ländchens dazu beitragen, daß er nicht in dem Maße wie ſeine Nachbarn den Machtgelüſten naher und ferner Mächte ausgeſetzt war, ſo iſt es doch auch nicht zum mindeſten ſein Verdienſt, daß Montenegro im Gegenſatz zu manchem größeren Nachbarſtaat longe Zeit unter ſeiner Herrſchaft eine gewiſſe Blüte des Wohlſtandes erreichte. Man hat dieſem klugen Mann Unrecht gegeben, wenn man ihn als„Fürſten“ der Hammeldiebe bezeichnete. Neben ſeiner Eigenſchaft als Landesvater beſaß er auch die eines dramatiſchen Dichters. Ferner galt er mit Recht als der„Schwiegervater Eu⸗ ropas“... Eine beſondere Taktit ſeiner Politik beſtand nämlich darin, daß er ſeine zahlreichen Töchter an die verſchiedenen Fürſten⸗ häuſer verheiratete und ſich dadurch mancherlei Unterſtützung für die Intereſſen ſeiner Dynaſtie und ſeines Londes verſchaffte. Zwei ſeiner Töchter waren an ruſſiſche Großfürſten verheiratet. Eine dritte, Helene, iſt ſeit 1896 die Gattin Viktor Emanuels III., des Königs von Italien. Eine vierte Tochter wurde Prinzeſſin von Battenberg. Zorka endlich, die jüngſte, war die Gemahlin König Peter I. Karadjorjewitſch von Serbien. Ohne den Weltkrieg wäre Nikita ſicher ruhig auf ſeinem Thron geſtorben. So tem es anders. Er ſchloß ſich 1914 der Entente an, mußte nach der Einnahme ſeiner Hauptſtadt 1916 die Oeſterreicher um Frieden bitten und floh nach Frankreich. 1918 ſetzte ihn die Volksvertretung ſeines Landes ab. Montenegro wurde mit dem neuen Königreich der Serben, Kroaten und Slewenen vereinigt. Wechſelvoll iſt die Geſchichte aller Balkanfürſten. Das iſt ober nicht nur in dem Charakter der Balkanvölker allein begründet, ſon⸗ dern vor allem darin, daß die meiſten der Balkanfürſten Geſchöpfe der großen Kontinentalmächte waren, die ſie für ihre Abſichten cusnützten. Sie waren alſo nichr mehr das, was wir bei uns mit dem Begriff„Souverän“ bezeichneten, ſondern zum großen Teil Marionetten, die von Drahtziehern in fernen Großſtädten geleitet wurden. Daher kam es auch, daß ſie nicht ſellen die Urſache zu großen Kontinentalkonflikten wurden. Wenn der Völkerbund heule die Idee, um derentwillen er geſchaffen worden iſt, verwirklichen will, ſo muß er vor allem auf dem Balkan Ordnung halten und den Balkan möglichſt von den Großmächten iſoliereg, kreten. Neue Mannheimer Zeitung mittag-Rus gadeb . Seite. ztr. 33 Lilm⸗RNundſchau d. Alhamhra⸗Lichtſpiele.„Briefe, die ihn nicht er ⸗ reichten.“ Dieſer nach Motiven des gleichnamigen Romans Der Baronin Eliſabeth von Heyking unter der Regie Friedrich Zel⸗ niks gedrehte Film iſt als ein Kunſtwerk erſten Ranges anzu⸗ ſprechen. Das berbürgen ſchon die Namen der Künſtler, die dem Film Leben und Geſtalt verleihen. Vor allem Albert Baſſer⸗ mann bietet als Konſul Gerling eine bis ins Kleinſte gehende Glanzleiſtung ſeiner mimiſchen Ausdruckskraft. Marcella:⸗ Dami als Frau Elena, Nils Aſther als Aſienforſcher, Georg von Atnim, Bernhard Goetzke als Mandarin und die raſſige Manja Tzatſchewa als liebendes kleines Chineſenmädel reihen ſich ihrem großen Partner würdig an. In vorzüglichen Aufnahmen läßt der Film das geſellſchaftliche Leben und Treiben in den Frem⸗ denvierteln Chinas an uns vorüberziehen, die Geſchichte der kler. nen Tſu⸗Hſi, für die Liebe zu dem Europäer den Tod bedeutet, das Intrigenſpiel um die beiden Liebenden, die gerade heute viel⸗ leicht doppelt intereſſanten Szenen vom chineſiſchen Aufruhr, die ſich nach Irrungen mancher Art doch wieder vereinigen.— Dad Beiprogramm bietet einen luſtigen Einakter mit Harry Llohyd und die Deulig⸗Wochenſchau. Kommunale Chronik Der Bürgerausſchuß farlsruhe hielt am Freitag nachmittag zum erſtenmal eine Sitzung wieder im Rathausſaale ab, der ſich allerdings noch nicht in völlig neuem Gewande zeigt. In der Ausmalung iſt erſt das Dekorative, ſowie das Deckengemälde fertig, während der figürliche Bilderſchmuc der Wände, den Profeſſor Bühler herſtellt, noch nicht angebracht iſt. Der dekorative Schmuck präſentiert ſich lt.„Karlsr. Ztg.“ recht lebhaft in Farbe und Zeichnung, faſt zu lebhaft für einen Rathausſaal. Auf den Emporen ſind an den Wänden ſpaniſch⸗ mauriſche Motive verwendet. Die runden und eckigen Säulen zei⸗ gen verſchiedene Motive in ſchwarz⸗weiß. Semäß einem Abkommen unter den Parielen wurde an Stelle des verſtorbenen Stadtrats Jakob Stadtv. Dietrich zum Stadtrat gewählt. Die Kommuniſten beantragten, die Fürſten⸗ Ahfindung auf die Tagesordnung zu ſetzen. Dieſer Antrag wurde aber als geſchäftsorbwungsmäßig nicht zuläſſig bezeichnet. Die Vorlage, wonach die ſtädtiſche Pfandleihkaſſe berechtigt iſt, im Benehmen mit dem ſtädt. Fürſorgeamt verfallene Pfän⸗ Der, Dinge des notwendigen Lebensbedarfs an Minderbemiꝛ⸗ telte zu ermäßigtem Preis aus freier Hand abzugeben, wurde angenommen. Sie hat den Zweck, dem Ring von Althändlern, der bei den Verſteigerungen keine Nichthändler herankommen läßt, und jedem privaten Bieter es verleitet, mitzuſteigern, entgegenzu⸗ Ein deutſchnationaler Zuſatzankrag, daß die Pfarrämter mitwirken ſollen, und ein kommuniſtiſcher Antrag, daß Dinge des zäglichen Bedarfs direkt den Exwerbsloſen zugute kommen ſollen, fanden keine Mehrheit. Damit iſt auch ein ſozialdemokratiſcher Eventualantrag erledigt, der die Mitwirkung der Wohltätigkeits⸗ vereine vorſieht. In der Debatte wurde von Stadtv. Braun das Mißverhält⸗ nis zwiſchen den von der Sparkaſſe gewährten Kontokorrent⸗ Trediten und den gewährten Hypotheken beanſtandet. Bürger⸗ meiſter Kleinſchmidt hob hervor, daß Karlsruhe im Hypothe⸗ kengeſchäft in Baden an der Spitze ſtehe. Große Sparkaſſen im Reich hielten ſich heute noch zurück. Unter den Kontokorrentkrediten befindet ſich mindeſtens eine Million, die gar nichts anderes dar⸗ ſtellt, als langfriſtige Kredite. ancher Geſchäftsmann, der die ganze Summe nicht immer braucht, ſtellt ſich bei Kontokorrent⸗ rechnung trotz köherer Zinſen beſſer. Der Zinsfuß iſt allerdinge unerwünſcht hoch, wenn man aber Spareinlagen haben wolle, müſſe man ſo viel Zinſen zugeſtehen wie die Banken. Die Vorlage des Stadtrats auf Ausbau des Straßen ⸗ Dahnnetzes nach ben Vororten Beiertheim und Bulach wurde angenommen. Im Verlauf der Verhandlungen kam es zu einem politiſchen Zwiſchenſpiel. Stodtiv. Steinwarz(Wirtſch. Vgg.) verlas eine Erklärung, auch im Namen don Stadtrat Steinel und der Stadtv. Pönicke und Joos, daß dieſe Herren im Gegenſatz zu der„Wirtſchaftlichen Vereinigung des Mittelſtandes“ es ablehnen, die„Wirtſchaftliche Bürgervereinigung e..“ Karksruhe in eine politiſche Partei umzuwandeln. Die„Wirtſchaftliche Bürgerher. einigung“ ſolle keine Parteivolitik treiben. Für den anderen Teil dieſer Gruppe gab darauf Stadtv. Dr. Fromherz eine Erklä⸗ rung ab. Es iſt ſomit eine Spaltung der Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung eingetreten. 1 55 * .. Brühl. 20. Jan. In der jüngſten Gemeinderats; litzung wurde von dem Proteſt der Saglbeſitzer und Gemeinde · vorſtände gegen die vom Gemeinderat feſtgeſetzte Vergnügungs⸗ ſteuer von 100 RM. für Maskenbälle Kenntnis genommen. — Seit 11. Januar beträgt der Milchpreis 92 Pfg. das Liter, wenn die Milch von auswärts kommt, 31 Pfg. wenn die Milch im Hauſe abgeholt wird.— Mit der Vertretung des Gemeinderechners wurde Polizeiwachtmeiſter Schimmele betraut. wintertage 2 Von Heinrich Ceis(Wiesbaden) In graumattem Abendſchein verlöſchen die trüben*0 jeder nur ein kurges Dämmern zwiſchen Nacht und Nacht. Tief auf die Erde nieder duckt der nebelſchwere, glanzloſe Himmel, ſchlingi enger den Blickkreis zwiſchen den mürriſch berſchlafenen Häuſern und den dunklen, kahl gereckten Aeſten. Farblos brauender Dunft krübt die Ferne, und in dem Wind, der jaulend daherfährt, ſprüht es mit feinflockigem Schnee. Eine dünne Kruſte von Reif über⸗ zuckert den Raſen, friert auf den ſchräg geneigten Dächern. Klir⸗ rende Kälte ſtarrt im Raum, wirft ſich, faſt körperhaft verdichtet, gegen die eilenden Wanderer, deren Atem gräuwolkig wie Rauch von dem Munde flattert. Und nach dem kargen Licht des Mit ⸗ tags, da die niedrige Sonne im Gewölk hervorſcheint wie eine rote, mit Schleiern überhangene Lampe, breiten ſich ſchnell und düſter die Schatten im ſinkenden Dämmer. Dann ſind Wochen, von Schnee durchwirbelt, von Sturm durch⸗ Prauſt oder durchtropft von träge rinnendem Regen, nur ein ſpär⸗ licher Sonnenblick, ein müdes Erhellen zuweilen zwiſchen einförmi⸗ ger Trübe. Der Wind faucht grimmig um die Mauern, heult in den Kaminen, blind behaucht ſind die Scheiben. Und immer ſieht fahler, eiſengrauer Himmel in den ſpät hergufdämmernden Mor. gen, zirkt den Kreis des Nebels über Schneegebreite oder ſchmup⸗ ſchillernde Regenlachen; immer ſchwelt der kurge Tag im grauen zelicht und löſcht das Dämmer letztes Leuchten zu tiefdunkel hüllender Nacht. 5 Einmal aber hat Nachtſturm die Dämmerwolken durcheinander⸗ gefetzt, und die junge Sonne fegt ſie fort mit goldenem Beſen. Da iſt ein Farbenwunder, lichtglitzernd, aufgegangen über fahlem Winterland. Wie mit unzähligen Pekten funkell und glimmer: es auf Baum und Strauch, auf Dächern und Jäunen, und liegt blinkend ſeloſt im Straßenſtaub. Die Welt ſcheint mit einen. verwandelt, aufgeweckt aus der Verzauberung eines dumpfen, trü⸗ ben Schlafes. Und mag der Wind noch winterlich harſch und rauh daherſtürmen und die Kälte fröſten unter dem blanken Sonnen⸗ ſchein; mag neues Gewölk ſchon über den Himmel wachſen, die Bläue entfärben und nach der Sonne greifen mit breiten Schatien ⸗ armen: Ein Licht iſt entzündet und von dem ſtrahlenden Firma⸗ ment abgeſpiegelt in den Menſchenherzen. Die Sonne hat ihren Weg gewandelt aus der Dunkelheit der längſten Nacht emvor zu mählichem Anſtieg. Ein kleines Auf⸗ wärts bringt nun jeder Tag, ein wenig näher dem Frühling Woche um Woche, ſo düſter auch die Wolken brauen und der Schneeregen iaubt. Das junge Jahr iſt wachſende Helle, Verheißung von ANus dem Lande Tr. Ladenburg, 19. Jan. Mit dem beute in Bremen abgebenden Dampfer„Columbus“ des Norddeutſchen Llond fahren u. a. auch ein Ladenburger Bürgerſohn. Landwirt Heinrich Bläß. Sohn des Jean Bläß und noch einige Auswanderer aus dem benachbarten Schriesheim. um ſich drüben eine neue Exiſtenz zu aründen.— In der vergangenen Woche feierte abermals ein Ladenburger Schub⸗ machermeiſter. Joſeph Seel. in ſtrammer Rüſtiakeit ſeinen 80. Ge⸗ burtstag.— Auf Antraa bat der Evang. Kirchengemeinderat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen. den Namen des füngſt auf dem hie⸗ 175 W 12* e die rentafel in der Evan a. Sta iyche einzumeiſeln. 85 Eberbach, 19. Hen. Det a hielt am vergangenen Samstag im Lokal„Burg Stolzeneck“ ſeine 45. ordentliche Generalverſammlung ab, zu der ſich Vertreter der Stadtgemeinde, der Baubehörden des Neckartales, der Schleppſchiff⸗ fahrtsgeſellſchaft und des Partikulierſchifferverbandes„Jus et Juſtitia“ als Gäſte eingefunden hatetin. Dem Geſchäftsbericht, der durch den Vorſitzenden Kumpf⸗Eberbach erſtattet wurde, war zu entnehmen, daß infolge des niedrigen Waſſerſtandes im zweiten Halbjahr wenig verfrachtet worden iſt. Im Jahre 1925 gingen insgeſamt 258 Schleppzüge zu Berg mit etwa 56 000 Ton⸗ nen. Der Talverkehr betrug 176 540 Tonnen. Der Kaſſenſtand hat ſich infolge außergewöhnlicher Ausgaben ungünſtig entwickelt. Das Neckarbauamt hat die Zuſage gemacht, daß in Zukunft auch Sonntags die Schleuſemöglichkeit geboten werden ſolle. Ebenſo ſollen bei Zufrieren der Kanalſtrecke Eisbrecher in Funktion treten. Der Vertreter des Partikulierſchifferverbandes und Bürgermeiſter Dr. Weiß und Baurat Vetter⸗Heidelberg wieſen in ihren Aud⸗ führungen auf die unvermeidlichen Mängel hin, denen die Kanal⸗ ſchiffahrt während der Bauzeit ausgeſetzt iſt. Die diesbezüglichen Erfahrungen müſſe man ſich zunutze machen. Da der ſeitherige Vor⸗ ſitzende, Herr Kumpf, ſich nicht bewegen ließ, das Amt des Vor⸗ ſitzenden weiter zu führen, wurde an ſeine Stelle Herr G. Gmig ⸗ Eberbach gewählt. Philippsburg, 16. Jan. In der vergangenen Nacht brachen zwel Hunde in eine aus 100 Tieren beſtehende Schafherde ein und richteten ein großes Blutbad an. 70 Tiere wurden von den deiden Hunden totgebiſſen. fKarlsruhe, 20. Jan. Zwei hier in Stellung befindliche Dienſtmädchen im Alter von 18 und 24 Jahren wurden in Loffenau wegen Kinbsmordes verhaftet. Sie übernach⸗ teten dort in einer Wirtſchaft. Tags darauf wurde im Dorfe —.— einem Holzſtoß die Leiche eines neugeborenen Kindes ge⸗ unden. „ Muggenſturm, 20. Jan. Als geſtern abend zwiſchen Mug⸗ genſturm und Malſch der Arbeiter Neumeier aus Walbdprechts⸗ weier beim Ueberſchreiten der Gleiſe einem Güterzug aus⸗ weichen wollte, wurde er von dem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Schnellzug erfaßt, wobei er unter die Räder geriet. Der Tad trat auf der Stelle ein. *Raſtatt, 18. Jan. Geſtern nacht 11 Uhr fuhr ein von Raſtatt kommendes Automobil in die geſchloſſene Schranke beim Ueber⸗ gang Sandweier⸗Oos. Der Kraftwagen wurde von dem durchfahren⸗ den Güterzug erfaßt und völfig zertrümmert. der Autoführer konnte 10 rechtzeitig abſpringen. Falkau bei Titiſee, 17. Jan. Ein Schüler ſtand hier im Dienſt und war über die Feiertage zu Hauſe bei ſeiner Mutter. Als er nun wieder zurückkam, gab er an, er ſei überfallen und das Geld ihm abgenommen worden. Auch hatte er ſich die Kleider auf der Bruſt durchſtochen, um den Schwindel glaubhafter zu machen. Darauf wurde die Gendarmerie in Bewegung geſetzt, die auch zwei Handwerksburſchen verhaftete. Aber bei wieder⸗ holtem Verbör verwickelte ſich der Knabe in Widerſprüche und mußte zugeben, daß er die ganze Räubergeſchichte erfunden habe, um wieder heim zu komen. Das hat er nun erreicht, da ihm ſein Meiſter natürlich den Laufpaß gab. Aus der pfalz 2 Neuſtadk a. d.., 17. Jan. Unter außerordentlich reger Be⸗ belligung privater Intereſſenten und in Anweſenheit verſchiedener Vertreter der Regierung, Vehörden und Schulen ſand heute vor⸗ mitt. g im Geſe ftshaus die Eröffnung der Pfälziſchen Rund⸗ R ſtatt. Etwa 16 auswärtige und lokale angeſehene Firmen haben ihre Radioerzeugniſſe zur Schau geſtellt. irektor Solff⸗München überbrachte im Namen ſeines Präſidiums und des Landesverbandeg des Bahyeriſchen Radioklubs der Ausſtellung die herzlichſten Grüße. Oberregierungsrat Dr. Pöverlein wies in ſeiner Anſprache darauf hin, daß das Radio als eines der wert⸗ vollſten neuen Errungenſchaften nunmehr nach dem Locarnovertra auch dem beſetzten Gebiet zugängig gemacht worden iſt, wenn au noch mancher Wunſch, wie die Zulaſſung eines eigenen Senders, zu erfüllen bleibe. Diplomingenleur Gotkſchalk vom Süddeutſchen Radioklub München dankte der Oberpoſtdirektion Speyer für das von ihr bewieſene Entgegenkommen. W ieran erfolgte ein Rundgang durch die Ausſtellung. Um 12 Uhr brachte der Stuttgarter Sender einen Gruß der Radiofreunde in der beſetzten Pfalz zur Ausſendung. In weiteren Radicvorträgen der verſchie⸗ denen auswärtigen Städte näherer und weiterer Umgebung wurde die 5 Entwicklung des Radioſyſtems auf das vorzüglichſte doku⸗ mentiert. Sommerglanz und fruchtſpendender Reife, ein Wc u der wintermüden Seele. Und muß das Licht mit Nacht und Schatten wechſeln im ewigen Kreislauf, die erſten klaren Sonnenſtunden des jungen Jahres geßen Verkündigung und Sinnbild, daß immer Dunkel und Froſt ein ſchöner Glanz erſtrahlten und aue rmer Dürre, aus wintertrüber Trauer aufwärtsführen wird zu froher und ſegensreicher Exfüllung. Theater und Muſik Zu Lortzings 75. Todestage am 21. Januar. Lortzing war urſprünglich Lederhändler, wurde dann aber, angeregt durcz ſeine Mutfer, die auch der Bühne angehörte, Schauſpieler und Sänger. Aber ſein Name wäre wohl längſt verklungen, wenn er nicht unter die Komponiſten gegangen wäre. Be⸗ merkenswert erſcheint, daß er auch ſeine Texte ſelbſt verfaßt har, mit der einzigen Ausnahme des Zarenliedes„Einſt ſpielt' ich mi: Zepter“. Dieſes ſtammt von ſeinem Freunde Salomon Reger, nur den Refrain„O ſelig, o ſelig, ein Kind noch zu ſein“ har Lortzing ſelbſt dem Regerſchen Text angefügt. Wie ſehr Lortzing mit ſeinen Terten die deutſche Volksſeele zu treffen, das deutſche Gemüt zu rühren wußte, zeigen die zahlreichen daraus ſtammen⸗ den„Geflügelten Worte“. Dabei hat Lortzing, wie ſein Biograph Kruſe mit Recht ſagt, niemals den niederen Inſtinkten der Maſſe nachgegeben. Mit ace Sinn hält er die Linie des künſtleriſch Zuläſſigen und Aeſthetiſchen inne, die leider nur ſein⸗ Darſteller überſchreiten. Nirgends finden wir bei ihm ein Zu⸗ geſtändnis an den ſchlechten Geſchmack. Bei aller Luſtiokeit wird er nie zum Poſſenreißer, bei aller Derbheit, die den altfränkiſchen Originalen ſeiner Opernbücher anhaftet nie gemein. Uebe. als Komponiſten ſagt ein anderer Biograph:„Weder die unſt des Kontrapunktes, noch die harmoniſcher Wundertaten oden techniſcher Fineſſen ſichern bieſem liebenswerten Komponiſten einen Ehrenplatz in der Geſchichte der deutſchen Oper— ein größeres Wunder kut das, das Wunder der Melodie, aus dem der Geiſt des von Lartzing innig verehrten Mozart hervorlächelt. Entzücken⸗ der muſikaliſcher Witz iſt ihm eigen—, jener goldene Humor, der unter Tränen lachen kann und lachen macht. Gewiß gehört er nicht zu den Größten im Reiche der Tonkunſt, aber erfreuen uns die Sterne weniger, weil es Sonnen giht?“ Lortzings Muſik wendet ſich mehr an das Gefühl, als an den— muſikaliſchen— Verſtand. Man„empfindet“ ſie als wohlklingend und iſt ihr dank⸗ bar für köſtliche Stunden ſeeliſcher Ablenkung. 4e Zur Inkendanfenkriſe am Badiſchen Landeslhenter. Das Schairſpielperſonal des Badiſchen Landestheafers hat in einer Ein⸗ gabe an den Verwaltungsrat zu Händen des Kultusminiſters zu dem Donnerstag, den 21. Januar 192; Sportliche Kund ſchau Winterſ port e Der aroße Dauerlauf des Skiklubs Schwarzwald abermals ver⸗ legt. Wie uns ſoeben telearaphbiſch mitgeteilt wird. mußte der große Dauerlauf des Skiklubs Schwarzwald von Furtwangen nach Schön⸗ wald über 30 Kilometer wegen Terminkolliſion abermals verſchoben werden. Der Lauf ſoll vorausſichtlich Ende Februar ſtattfinden. Deutſchland beſtegt Frankreich im Eishocken mit:1. Dis vor kurzem erſt vereinbarte erſte offizielle Begegnung der Länder⸗ mannſchaften von Deutſchland und Frankreich nach dem Kriege im Eishockey, fand in Caux t komplette Klubmannſchaften zu ihrer Vertretung beſtellt, ſo daß Deutſchland durch den Berliner Schlittſchuhklub, Frankreich dure den E. H. C. Chamonix vertreten wurde. Den Schiedsrichter Sice benthal ſtellte die Schweiz. Die Spieldauer von zuſammen 45 Min. wurde durch zwei Pauſen unterbrochen. Deutſchland ging inner“ halb der erſten 15 Minuten in Führung. Holmquiſt war der Tor⸗ ſchütze. Die zweiten 15 Minuten erlaubten der deutſchen Mann⸗ ſchaft durch Johannſon und Holmquiſt ihren Vorſprung durch wei⸗ tere 2 Treffer zu erhöhen. Noch kurz vor der zweiten Pauſe watr auch Frankreich einmal erfolgreich. In der letzten Viertelſtunde verſtanden es die beiderſeitigen Hintermannſchaften weitere Tref⸗ fer zu verhindern. Der Kampf verlief ſehr flott und durchaus fair, ſo daß der Schiedsrichter leicht zu amtieren hatte. Der Sioß der deutſchen Mannſchaft war wohl verdient. * Die Schweiz Sieger in der Europameiſterſchaft im Eishockey⸗ Zu der am Dienstag nachmitag angeſetzten Entſcheidung im Eis⸗ hockey in Davos zallen ſich nicht weniger wie 1500 Zuſchauer ein⸗ gefunden, die den Kampf mit größtem Intereſſe verfolgten. Das Reſultat lautete: Schweiz gegen Oeſterreich:2. Die⸗ erſte Halbzeit verlief flau. Man hatte den Eindruck, als wenn beide Gegner nicht recht aus ſich herausgingen und auf Warten ſpielten. Die Schweiz ſchien zunächſt etwas im Vorteil zu ſein und ging auch ſchon in der 4. Minute in Führung. Nicht lange ſollte ſie ſich ihres Vorſprunges erfreuen. Wenige Minuten ſpäter glich Oeſterreich aus. Lederer war der glückliche Torſchütze. Die zweite Halbzeit begann ſofort in äußerſt lebhafrem Tempo. Beide Geaner zeigten glänzendes Zuſammenſpiel und hervorragende Ein⸗ zelleiſtungen. Wieder war es die Schweiz, die ihr zweites Tor— abermals durch Meng— zuerſt erzielte. Doch der Oeſterreicher W. Brück ſtellte die Partie wieder auf remis. Bei der Schweig gefier beſonders der Sturm, bei Oeſterreich die Hintermannſchaft. Das unentſchiedene Ergebnis genügte der Schweiz zur Erringung der Europameiſterſchaft. Nach ihr plazierten ſich auf den nächftfolgen⸗ den Plätzen die Tſchechoflowakei und Oeſterreich. An 4. Stelle kandete England. Dr. Müller, der Präſident des ſchweizeriſchen Eishockey⸗Verbandes, nahm anſchließend die Preisverteilung vor⸗ Der Oeſterreicher Schleſinger erwiderte im Namen der Gäſtemann⸗ ſchaften und ſtellte ausdrücklich feſt, daß mit der Schweiz die wür⸗ digſte Mannſchaft den ftolzen Titel errungen habe⸗ Raò port Das 15. Berliner Sechstage· Reunen beendel. Das 15. Ber⸗ liner Sechstagerennen nahm geſtern abend ſein Ende. Die ameri⸗ keniſche Mannſchaft Mac Namara—Horan ſchlug mit Unter⸗ ſtüzung der anderen Länder die ſich tapfer wehrende, aber auf ſich allein geſtellte Mannſchaft Rieger—Giorgetti. Den dritten Platz belegte die rein deutſche Mannſchaft Hahn—Tiet vor To⸗ nani— Sawall. Die Senſetion des letzten Abends war die Aufßolemg einer Runde durch Möller—Lewanow, von denen der iunge Möller ſein erſtles Rennen als Sechstagefahrer abſolvierte.(Ausführlicher Bericht folgt.) Ruderſport Die Rudermeiſterſchaften von Europa 1928, für die die portugieſiſche Regierung, wie bereits gemeldet. eine Subvention von ca. 60 000 4 zur Verfügung ſtellte, werden nach einer Verfügung des Ruderverbandes von ortugal am 21. und 22. Auguſt in de Poz ausgetragen. Es iß dies ein kleiner Badeort am Ufer des ondego⸗Fluſſes, nahe bei deſſen Einmündung ins Meer. Der Ort liegt auf halbem Wege zwiſchen Liſſa⸗ bon und Porto. 3* Warten S e nicht bis zun lezten Augenbleck mit der Beſtellung der„Neuen Mannheimer Seitung“ für Sebruar, ſondern beauftragen Sie heute noch unſere Crägerin, Siliale, Agentur oder Kene Neat E 6, 2 mit der ſofortigen elieferung. Nach Eingang Ihrer Beſtellung wird Ihnen die Seitung bis Ende dieſes Monats umentgeltlich zugeſtellt ünter Beifügung der bis⸗ her erſchienenen Abſchnitto des Nomans„Tod und Leben“. Se 400 Gerücht Steſlu ammen, wonach der Vertrag mit dem jetzigen Sulerbenen Volkner mit Ablauf der Spielzeit nicht mehr er⸗ neuert und künftig neben einer felhſtämdi Operndireftion eine ſelhſtändige Schaufpieldireltion unter B auf Smerlaitung eir gerichtet Die e5 bctteniels gaben in dieſer Eingabe ihrer lebhaften pchtung über die ſchüdlichen Konſequenzen Ausdr ck, die ſich aus ſolchem Syſtemwechſel orgeben müſſen. Die Eingabe gipfelt in einer warmen Vertrauenskundgebung für den jetzigen Imtendanten und in der Bitte, ihn dem Landesthegter zu erhalten. Kunſt und wiſſenſchaſt Deutſche Gelehrte in England. Die Univerſität London hat verſchiedene deutſche Gelehrte eingeladen, Gaſtvorleſungen zu halten. So hat der Berliner Theologie⸗Profeſſor Hugo Greß⸗ mann bereits über ein altteſtamentliches Thema geleſen und in nächſter Zeit wird ihm der bekannte Tübinger Germaniſt Profeſ⸗ ſor Hermann Schneider folgen, um über Heldenſage und Hel⸗ denepik des deutſchen Mittelalters an der Londoner Univerſität zu leſen. Die Thomaner in den Sternen. Dern aſtronomiſchen Kon⸗ greß in Leipzig 1924 zu Ehren ſang der Thomarerchor im Ra haus⸗ ſaal vor der Atronomiſchen Geſellſchaft die Bachſche Motette„Singet dem Herrn“, die auf die Aſtronomen ſo großen Eindruck machte, daß ſie zum für„den Genuß an den von ſeeſſſcem Fever ianig durchglühten und mit nie gehörter aſtronomiſcher() Pröz ſion vorgetragenen Geſärgen“ din Nerden der Thewarer in den Sternen rerewirten und den in Juni 1924 ertdeckten„beſerders gichn“ Planeto“den 1924 RUI= 19˙3„Thrrera“ te.. zen. W ciyemn ee herzlichſt“ beſchleßt die Jeltſchriſt für Muſit ihrea ericht feine Chronſk. In Straßburg iſt dieter Toſe durch einen ein Bild entdeckt worden, das von Sachverſtänd'gen als ein„Hugo van der Goes“ betrachtet wird. Glei hzeitig ſoll wan auch ein anderes Gemälde von Jordgens gefunden hö⸗n, des „Vier große Aerzte“ darſtellt.— Der Direktor der Akademie für graphiſche Künſte und Buchgewerbe in Leipzig, Walter Tiemann, wurde am 19. Januar 50 Jahre alt. Der ſeit Jahrzehnten zu den führenden Buchkünſtlern Deutſchlands gehörende Jubilar iſt Ehren⸗ mitglied des Bundesdeutſcher Gebrauchsgraphiker und Vorſitzender des Bereins deutſcher Buchgewerbekünſtler. Auf den großen Aus⸗ ſtellungen von St. Leuis(1904), Dresden(1906) und Brüſſel(1912) erhielt 5 Hand ud kecmhe 1 ſeine Leiſtungen, die eine origine und iechnif eiſterſchaft gleichermaßen zeigten. Nach ihm wurde bekanntlich die Tiemann⸗Fraktur benannt. eeee bei Montreux ſtatt. Beide Länder hatten * ⸗ n⸗ en ie aA eeneeeeeeeeeeee eenn 1208,4 Mill. R. anwuchs. Der Ahſchtuß „Donnerskan, den 21. Januar 1026 Neue Mannheimer Jeltung(Mitkag⸗ftus vabe] 5. Seile. Nr. 33 Neue Aannheimer SeitungHandelsblatt wünſche und Notwendigkeiten des ſaar⸗ ländiſchen Außenhandels 1I. Gerade die Einfuhr⸗Liſte aus dem Reich in das Saargebie 8 ö R rgebiet 0 A) wies im Juli⸗Abtommen nur 7 zollreie Kontingente auf, eee übrigen Kontingente dem Minimaltarif unterliegen, —— übrigen die deutſche Einfuhr ſich nach den Beſtimmungen Im Be ſch⸗franzö ſiſchen Hauptvertrages zu richten gehabt hätte. Bergleich mit der damals vorgeſehenen Behandlung der Saar⸗ ausfuhr nach dem Reich ergab ſich ein ſolch himmelſchreiendes Mißverhältnis mangeinder Gegenſeitligkeit 915 ſogar der deutſche Reichstag durch die Annahme der Reſolution Muerding für die Zukunft die Abſtellung dieſes Fehlers zur Be⸗ 18 gung der Ratifikation ſtellte. In der Einfuhrliſte des vor⸗ uſigen Abkommens waren die berechtigten Wünſche des Saar⸗ größtenteils gänzlich unbeachtet geblieben. Forderungen treten zur Zeit erneut in die Erſcheinung. Die A muß unbedingt ausgebaut werden, mie mit beſonderem Eincdruck ſeßt betont wird, durch die zollfreie bzw. begünſtigte inmtbrmöc zokeit einer Reihe in Frankreich nicht erhältlicher ſtrieller Rohſtoffe und Halbfabrikate, von feuerfeſtem Materiat, 5 auſtoffen aller Art, insbeſondere Zement, hauptfächlich aber zahl⸗ aee Volkskonſumartikel— wie Möbel, Textilwaren, Haushal⸗ orddshegenſtände— ſowie deutſcher Medikamente, in deren Ver⸗ bereits bald zum Schaden der Volksgeſundheit geradezu me nothafte Knappheit im Saargebiet entſtand, ohne daß die von ſiſc Negierungskommiſſion um Erleichterung angegangene franzö⸗ Ba ſich bis jetzt zu irgend einem Entgegenkommen Zur Ueberraſchung Vieler, ſogar Beteiligter, hat es ſich im —. des nunmehr einjährigen Zollabſchluſſes, und 25 in 1 Grade während des letzten Halbjc hrez, herausgeſtellt, welch hohem, unerwartet hohem Grade die Saarwirtſchaft bleibend andererſeits auf den 5 deuiſchen Abſatzmarkt ungewieſen iſt. Solche im Juli⸗Abkommen überſehenen bzw. über⸗ Bedürfniſſe und Wünſche machen ſich augenblicklich beſon⸗ ders lebhaft gelkend. Am meiſten erſcheint— neben der Schwer⸗ induſtrie, deren Bedürfniſſen ja in weilgehendem Maße Rechnung getragen werden ſollte— die weitervezarbeitende Eiſen⸗ induſtrie dauernd an der Ausfuhrfreiheit nach Deutſchland inter⸗ zſiert. Ferner meldet die Glasinduſtrie erweiterte An⸗ ſprüche an: von dieſer hatten die bekanntlich überfremdeten Flafchen⸗ ee noch im vorigen Frühjahr keinerlei Wert auf das deutſche gelegt. Weitere Anträge, die in letzter Zeit auf pflicht⸗ wußtes Drängen der Handelskammer zur Anmeldung belangten, Ae die Aufnahme eines zollfreien homasmehl⸗ e Ferner meſdeten die Lederinduſtrie, die Papier⸗ 8 uſtrie, eine Stuhlfabrik und andere induſtrielle Betriebe dring⸗ 302 Forderungen an. Auch die.Liſte, die ſog. Maſchinen. 8 17—— die in einem leider recht umſtändlichen Nachweis⸗ und igungsverfahren— das franzöſiſche Schikanen nahelegt— den Bezug von nachweislich im franzöſiſchen Zollgebiet nicht erhält⸗ lichen Erſaßteilen zollfrei geſtattet, bedarf unbedingt einer Ver⸗ an der 5 e auf Deutſch⸗ — techniſche Unterbau unſerer Induſtrie aufrecht 37 55 ſoll. 5 eeee us all dem wird erſichtlich, mit welch lebhafter Spannung naturgemäß die Saarbevölkerung einem glatten Fortgang der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverſtändigung entgegenſieht. Stand der Reichsbank vom 15. Januar 1026 Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. d. Mts. hat der Status der Bank in der zweiten Januarwoche eine weitere Ent⸗ laſtung erfahren. die Wechſelanlage ging um 200,0 Mill. auf 1536,8 Mill..4 zurück, wobei zu berückſichtigen iſt, daß in der Berichtswoche für 33,5 Mill. R⸗U Neurediskontierungen an öffentliche Stellen erfolgt ſind: die der weiter⸗ begebenen Wechſel ſtellt ſich ſomit auf 537,2 Mill. Rel. Die Lombardanlage erhöhte ſich um 4,7 Mill. auf 7,9 Mill. Re, die Anlage in Effekten um 0,5 Mill. auf 232,4 Mill. ReA, ſo daß die Kapitalanlage in Wechſeln, Lombards und Effekten insgeſamt um 195,7 Mill. auf 1777,1 Mill..4 abgenommen hat. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheigen zuſammen ſind 285,5 Mill. Re in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 224,1 Mill. R. auf 2508,0 Mill. R. vermindert und der Umlauf an Rentenbank⸗ ſcheinen um 61,4 Mitl..4 auf 1287,2 Mill. Rel. Der Beſtand der Reichsbank an ſolchen Scheinen iſt dementſprechend von 243,1 Mill. auf 906,6 Mill. R. 4 angewachſen. Die fremden Gelder ſind mit 860, Mill. Re4 alsgewieſen, haben alſo gegen die Vormoche um 13,6 Mill. R abgenommen. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Devpiſen ver⸗ minderten ſich um 34,2 Mill. auf 1570,3 Mill..%, und zwar nahmen die deckungsfähigen Deniſen um 34.6 Mill. auf 368.1 Mib. N. ab, während der Befland an Gold um:3 Mill. auf Die umlaufenden Noten werden durch Gald allein mit 48,2 pegt. gegen 442 pet in der Vorwoche gedeck durch Gold und deckungsfähige Deviſen mit 62,0 pct. gegen 59 pet. in der Vorwoche. die Kreditanſtalt für Berkehramittel⸗Aktiengeſellſchaft in Berlin Die vor kurzem gegründete Kreditanſtalt für, Ver⸗ kehrsmittel.G. n Berlin hat nunmehr ihre Tätigkeit be⸗ gonnen, die ſich außer auf das Automobil⸗Abzahlungs⸗ geſchäft auch auf die Finanzierung rollenden Matertals auf landwirtſchaftlichem und induſtriellem Gebiete erſtreckt. Das Aktienkapital ſoll dem Vernehmen nach 200 000 4 betragen, doch ſollen der Geſellſchaft ausländiſche Kapl⸗ talien in größerem Umfange zur Verfügung ſtehen. Unter den Mitgliedern des Aufſichtsrats befinden ſich auch leitende Herren der Dresdner Bank, was auf eine engere Fühlung der Geſellſchaft mit dieſem Bankinſtitut ſchließen läßt. Die Richtlinien, nach denen die neue Geſellſchaft die Finan⸗ zierung des Abzahlungsgeſchäftes betreibt, ſind grundſätzlich die gleichen wie bei den bisher vorhandenen Finanzierungsinſtituten. Ihre Verträge ſchließt ſie mit dem Verkäufer des Kraftfahrzeuges ab und verpflichtet ſich zur Finanzierung der Wechſel, die der Ver⸗ käufer auf Grund eines beſonders formulierten Kaufangebotes von dem Käufer hereinnimmt. Dieſer Käufer darf jedoch ni Auto⸗ mobilhändler ſein. Der Verkäufer iſt gehalten, nach Abſchluß des erſten Vertrages alle weiteren Abzahlungskäufe bis zur Eereichung einer gewiſſen Geſamtſumme ebenfalls bei der Kradit⸗ anſtalt abzuſchließen. damit einer ungünſtigen Auswahl der Käufer zum Schaden der Geſellſchaft vorgebeugt wird. Für den Eigen⸗ tumsvorbehalt am Wagen ſind die weitgehendſten Kautelen vorgeſehen. Die notwendigen Verſicherungen müſſen pom Käufer auf 3 Jahre abgeſchloſſen werden. Auf die Beſtimmungen des Abzahlungsgeſetzes iſt, wie wir der J. u. H. entnehmen, bei bei Käufern, die nicht eingetragene Kaufleute ſind, durch beſondere Vereinbarungen Rückſicht genommen. Die geſamten Unkoſten ſollen ſich auf 18 pet. p. a. belaufen. c. Juckerfabtik Jülich Alexander Schoeller u. Co..-., Jülich. für 1924/25 ergibt einen Betriebsver luſt von 72 396.4, der ſich durch Abſchreibungen in Höhe von 34 470.A. guf 106 866.4 erhöht. Hiervon ſoten 52 800 Rel durch die Leſetzliche Reſerve gedeckt und 54 066 Re vorgetragen werden. 6* Günſtige Ausſichten des Montankruſtes In der geſtern in Eſſen abgehaltenen.⸗P. der Rheiniſchen Stahlwerke.⸗G. wurden die Vorſchläge der Verwaltung geneh⸗ migt. Generaldirektor Dr. Haslacher machte alsdann längere Ausführungen über die Kredithilfe für die deutſche Land⸗ wirtſchaft und über den Mon antruſt. Er beſprach zu⸗ nächſt die Vorarbeiten zur Bildung dieſes Truſtes, wobei er be⸗ merkte, daß man urſprünglich nur eine Betriebsgemein⸗ ſchaft der beteiligten Werke beabſichtigt habe. Als der Ge⸗ danke der Fuſſon auftauchte, habe ſich die Firma Krupp zurückgezogen. Das gegenwärtige Kapital der Studiengeſellſchaft von 5000).ν werde ſpäter auf insgeſamt 700 Millionen R= erhöht. Darüber hinaus werden noch für 120 Millionen.4 Genußſcheine ausgegeben. Was die Ausſichten des Montantruſtes ſo werde die Frage, welche Betriebe beſchäftigt und welche als Reſerve ſtillgelegt werden ſollen, von der Selbſtkoſtenermittlung abhängig gemacht. Jedoch ſeien die Aus⸗ ſichten günſtig, da der Montankruſt die einzige durchgreifende Müg⸗ lichkeit ſei, von der man ſich eine Beſſerung der gegenwärtigen Lage verſpreche. die Fabrikation werde vereinheitlicht und neue Methoden eingeführt. Damit werde eine Verbilli⸗ gung der Produktion und die Exportfähigkeit der deutſchen Induſtrie wieder hergeſtellt. O „b⸗ KHonkurſe in Baden. Ueber das Vermögen des Schuhmacher⸗ meiſters Guſtav Arheidt in Grötzingen, des Kaufmanns Paul Elſele, Manufakturwaren in Raſtatt und des Schuhmacher⸗ meiſters und Schuhwarenhändlers Friedrich Kramer, Wald⸗ angelloch, wurde das Konkursverfahren eröffnet. O Uhrenfabrik vorm. L. Furkwängler Söhne.-⸗G., Jurk⸗ wangen. Die Geſellſchaft ſchließt ihr Geſchäftsſahr mit einem aus den Reſerven zu deckenden Verluſt von 191 282=A ab. Die Ausſichten ſeien noch nicht günſtiger geworden; jedoch erhofft die Geſellſchaft von einer Entſpannung des Geldmarktes eine erfolg ⸗ reiche Belebung des Betriebes. OWürktembergiſcha äuferweberei, Sch väbiſchGmünd. Die unter Geſchäftsaufficht ſtehende Geſellſchaft macht Mittel⸗ lung gemäߧ 240 H..B. n. Bankhaus Carl Padberg, Düſſeldorf. Wie verlautet iſt das Stützungstonſortlum von Duüſſeldorfer Banken tatſächlich perfekt geworden. Infolgedeſſen ſoll einer demnächſt ſtattfindenden Gläubigerverſammlung vorgeſchlagen werden: als erſte Rate 20 pCt. bis ſpäteſtens 1. März zur Auszahlung zu bringen. Wahr⸗ ſcheinlich dürfte dieſe Auszahlung auch ſchon früher erfolgen. Es ſoll nicht beabſichtigt ſein, die Geſchäftsaufſicht, die noch bis Anfang Februar läuft, zu verlängern, ſondern ein Moratorium ſür die Dauer von 5 Jahren zu beantragen, weil allein zur Abdeckung der Bankſchulden etwa zwei Jahre erforderlich ſind und die übrige Zeit für die Abwicklung der Aktiven des Bankhauſes in Anſpruch genommen wird. sthannover“⸗Verſicherungs⸗Konzern. Nach der Deutſchen Verſicherungspreſſe dürften die Gläubiger der„Hannover“, Feuer⸗ Verſicherungs⸗A.⸗G. kaum nennenswerte Ausſichten haben. Auch die Viehverſicherung deutſcher Landwirte.⸗G., ein Giied des „Hannover“⸗Konzerns, ſoll ſich für zahlungsunfähig er⸗ klärt haben. Gründung eines Skabeiſenhändlerverbandes für Rordweſt⸗ und Milleldeutſchland. Nach längeren Verhandlungen iſt ein Stab⸗ eiſenhändlerverband für Nordweſt⸗ und Mitteldeutſchland mit dem Sitze in Leipzig gegründet worden, der den Freiſtaat Sachſen, Thüringen, Hannover, Oldenburg, Holſtein und einen großen Teil von Mecklenburg umfaßt. Der ſchon länger beſtehende Händler⸗ verband für Formeiſen kann jetzt in den meiſten Gebieten ſeine praktiſche Tätigkeit aufnehmen, da die aus der Zeit vor der Grün⸗ dung beſtehenden Läger allmählich geräumt werden. Ueber⸗ haupt kann man feſtſtellen, daß die Stimmung im Eiſenhandel in letzter Zeit etwas zuverſichtlicher iſt: wenn auch von einer greif⸗ baren Geſchäftsbelebung noch nicht geſprochen werden kann. Störend wirken immer noch die mit ſcharfen Unterbietungen ver⸗ Eiſenverkäufe aus den Materiallägern der verarbeitenden nduſtrie. (O Deutſche Werke.-., Berlin. Die Verwaltung der Geſell⸗ ſchaft ſchlägt der.⸗V. die Liguidation vor. 2 Th. Teichgräber.-., Berlin. In der geſtrigen Aufſichts⸗ ratsſitzung üt es zu keiner definitiven Entſcheidung über das Unter⸗ nehmen gekommen. Die an der Geſellſchaft ſtark intereſſterte Raiffeiſenbank kenmte ſich bisher zu einer Veteiligung an der Sanierung wegen ihrer eigenen Finanzlage nicht entſchließen. Inzwiſchen ſoll die Möglichkeit aufgetaucht ſein, durch Zuſammen⸗ ſchluß mit einer Firma der gleichen Branche die Mithilfe der Banken bei der Sanierung überflüſſig zu machen. Es iſt unter dieſen Umſtänden möglich, das Aktienkapital im Verhältnis 41 zuſammenzulegen. Die Verwaltung hofft, ohne Geſchäftsaufſichts⸗ antrag durchtömmen zu können. 1J. Berliner.-⸗G. für Eſſengleßerei und Maſchinenfabrikanion ſfrüher J. C. Freund u. Co.], Berlin-⸗Charlottenburg. Die Ver⸗ waltung legt ihren Rechenſchaftsbericht für dos 18 Monate um⸗ faſſende Geſchäftsſahr 1024/25 vor. Wie es darin heiß., hat ſich dieſes Geſchäftsſahr auch hei der Geſellſchaft zu einem der ſchwie⸗ rigſten ſeit Beſtehen der Firma geſtaltet. Die im Sommer 1924 von der Verwaltung beſchloſſene Umſtelung auf die Kundengießerei konnte nicht zur gelangen, weil trotz einer kleinen Beſſerung der Gußpreiſe durch Tärtferhögungen, ſtändig mechfelnde Löhne ſowie Steuern und Zinſen eine Rentabikität ausgeſchloſſen war. Die Gewährung eines für verſchiedene Patente und Ver⸗ fahren in Anſpruch genommenen Kredits erhöhte die dem Werk abliegenden Zinslaſten 4 erheblich, daß es zweckmäßig erſchien, die Verpflichtungen durch Aufnahme einer Hypothek zu konſolidieren. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſchließt mit einem Verluſt von 611 869 R. ab, wenn, wie beantragt wird, der geſetzliche Reſervefonds und eine in der R⸗K⸗Eröffnungsbilanz vorgeſehene freiwillige Statuierung von Wohlfahrtsfonds zur Deckung heran⸗ gezogen werden. Die Geſellſchaft ſteht nach all dieſem vor einer vollſtändigen Umbildung, aber die Verwaltung glaubt, begründete Hoffnung hegen zu können, daß auf der Grundlage der Stahl⸗ gießereien und auf der Grundlage des Boßhardt und des neuen F⸗Stahls dem Unternehmen eine gute Zukunft beſchieden iſt. 21: Howaldkswerke.-G. in Klel. Dder Geſamtverluſt beträgt 6374000 RI4, woraufhin bekanntlich die Anzeige gemäß § 240 des HGB. erfolgte. Der Ueberſchuß der Ausgaben über die Einnahmen 100 2,92 Mill..4. Dazu kommen noch 87 000 R. Zinſen. 368 000.4 Abſchreibungen und 3 Mill. Res Rückſtel⸗ lungen für Neugufträge. Aus der offenen Reſerve werden davon 706 118 R. gedeckt. Trotzdem iſt eine Kapitalherabſetzung noch micht beantragt, da bekanntlich die Verhändlungen über die Sanierungsfrage noch nicht endgültig abgeſchloſſen ſind. Der auf neue Rechmung vorzurragende Verluſt beträgt demnach 5,67 Mill..x. Schiffahrt S iisverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 9. Januar bis 16. Januar 1025 ſind angs⸗ kommen: talwärts 3 leere Schlepplähne und 12 beladene mit 8827 Tonnen, bergwärts 19 beladene Dampfer mit 2217 Tonnen, 1 leerer Schleppkahn und 41 beladene mit 18 068 Tonnen.— Abgefahren ſind: talwärts 19 beladene Dampfer mit 1426 Tonnen, 31 leere Schlepplähne und 20 beladene mit 13 569,5 Tonnen, bergwärts 2 beladene Dampfer mit 56,7 Tonnen, 12 leere Schleppkähne und 2 beladene mit 1560 Tonnen. Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: 20 beladene Schlepplähne. 9 Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrort vom 20. Januar Das Geſchäft zu Berg an heutiger Schifferbörſe war ziemtich lebhaft. Es wurden wohl berſchiedene Reiſen in Fracht zu.40 4 für die Tonne ab hier nach Rheinſtationen vergeben. Gegen Abend wurden auch Schiffe zu 4 Pfg. Tagesmiete angenommen. Die Exportlohlenfracht notierte bei reger Nachfrage mit 1,50 baw. 2 für die Tonne ab Ruhrort und 1,95 bzw. 2,35 ab Rhein⸗ Herne⸗Kanal nach Rotterdam. Die Fracht nach Antwerpen⸗Gent beträgt 2,90& ab Ruhrort und 3,25 4 ab Kanal inkl. Schleppen. O Die Cohnregelung in der Rheinſchiffahrt Die Rheinreedereien hatten mit Rückſicht auf die dauernd ungünſtige Beſchäftigungslage im vergangenen Jahr, die ſich in den letzten Monaten noch verſchärſt hat, den beſtehenden Lahn⸗ tarif zu Ende v. J. gekündigt und eine allgemeine Herabſetzung der Löhne geſordert. Der vom Reichsarbeitsminiſter geſtellte Schiich⸗ ter hatte trotzdem einen Schiedsſpruch gefällt, der die bisherige Lohnregelung bis 31. März d. J. aufrecht erhält, obwahl die über⸗ wiegende Zahl der Mannſchaften ſich mit niedrigeren Löhnen ein⸗ Derftandel erklärt hatte. Dieſer Schiedsſpruch iſt vom Reichs⸗ arbeitsminiſter jetzt für rechtsverbindlich erklärt worden mit der Begründung, daß ein tariflofer Zuſtand im Intereſſe der All⸗ gemeinheit vermieden werden müßte. Die dringenden Vorſtel⸗ kungen der Reedereien, die in überzeugeader Weiſe die Untrag⸗ barkeit der bisherigen Löhne nachgewieſen hatten, ſind alſo unberückſichtigt geblieben. Dabei hatten ſich die Verhältniſſe infolge der Eisperiode im Dezember und des ſpäter einſetzenden Hoch⸗ waſſers derart entwickelt, daß die geſamte Rheinſchiffahrt wochenlang faſt völlig zum Erliegen kam, ohne nach den tarifvertraglichen Veſtimmungen die Möglichkeit zu haben, das Perſonal zu entlaſſen. Die Löhne wurden vielmehr voll weiter⸗ gezahlt. Die Haltung des Reichsarbeitsminiſters wird in der Rhein⸗ ſchiffahrt als unverſtändlich angeſehen. Es werden durch die Entſcheidung Verhältniſſe geſchaffen, die den Wert des tarif⸗ vertraglichen Gedankens ſtark beeinträchtigen und ſeine Aufrechterhaltung auf die Dauer nicht mehr möglich machen werden. Die der Notlags der Rheinſchiffahrt in keiner Weiſe Rechnung tragende Entſcheidung wird zweifellos die Stillegung weiterer Betriebseinheiten zur Folge haben und durch Entlaſſungen die Erwerbsloſigkeit im Rheingebjet in unerwünſchtem Maße ſteigern. Deviſenmarkt Der europäiſche Deviſenmarkt war geſtern ohne beſondere An⸗ regung. Der franzöſiſche Franken wies kleine Schwankungen auf und ſchloß in den Abendſtunden etwas erholt mit 129286 (geſtern 1306) gegen Londan. Der belgiſche Franken und die italieniſche Lira liegen gegenüber dem engliſchen Pfund unber⸗ ändert 107 bzw. 120)6. Kabel—Schweiz 51776, London—Schweiz 25,17, Holland—Schweiz 20876(208), Paris—Schweiz 19,45(19,55), Mailand—Schweiz 20,90, Kabel—-Holland 248,75(24876), London gegen Holland 12,10. Nordiſche Depiſen liegen bewegungs⸗ los, eher eine Nuance ſchwächer. London—Oslo 23,95(23.85), London—Kopenhagen 19,60(19,55), London—Stockholm 18.15, London-—-Madrid 34,35, Brüſſel—Paris 121(1217), Mailand gegen Parts 10876(1086). Das engliſche Pfund konnte ſeine geſtrige Hochbewertung aufrechterhalten und notierte gegen Kabel unverändert 486,25. In Reichsmark laſſen ſich folgende Kurſe ermitteln: London 20,42,50, Paris 16,80(16,70) Pfg., Zürich 81,15 Pfg., Mailand 16,95 Pfg., Holland 1,68,85(1,68,80), Prag 12,44 Pfg., Oslo 85,30(85,45) Pfg., Kopenhagen 1,04,20(.04,30), Stock⸗ 7 1 1,12,45(1,12,50), Brüſſel 19,10 Pfg., Madrid 59,45 Nfg., rgentinien 1,74,1. Der japaniſche Pen zeigte geſtern erneut eine Aufwärtsbewegung und ſtellte ſich heute früh auf 5 (186,35) 4. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 20. Januar Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 19 20. Aluminium 10. 20. Slektrolytkupfer 133225 133— in Barren.40.50.40 2 50 Raffinadekupfen-.——.—[Znn, ausl.———.— Blei—.———. Hütenzinn———— Rohzink( Bb.⸗Pt) 75,576,5 75 077 0 Nickel.40 9 50 9 40..50 „[fr. Berk.)———.— Antinon.95.200.97·1 5 Plattenzink 68.67 66.0 870 Suder für 1 Gt. 93.25.94.28 98.20 94.50 Aluminſum 2 85.40 2 35.40 J Platen p. Gr.———.— London, 20 Januar. Metallmarkt.(In Oſt f d. eng t d. 1016 Kg. 19 2⁰ lel 34 40 84 53 beſiſelect. 64.25 64.25 Aue 37.65 37.80 do. 3 Monat 60— 60.—Necel—.—.— ueckſilber 14.25 14.25 do. Elektol 65 50 65.50[ Zinn Kaſſa 279.50 279.25] Negulus 2• Pforzhelmer Edelmetallpreiſe pom 19. Jan. 1 Kg. Gald 2795 G. 2809.: 1 Kg. Silber 92,75—93,30 G. 9480.; 1 Gramm Platin 14,50 G. 1490 B. ꝛ: Bremen, 20. Jan. Baumwolle. American Fulln middling g. c. 28 mm. locp per engl. Pfb. 22,27(22,28) Dollarcents. 2: Magdeburg. 20. Jan. Jucker prompt innergalb 10 Tagen 25,25—26,00, Lieferung Jan.⸗März— April⸗Juni 26,50, ruhig. * Badiſche Haute⸗ und Felleauklion Die badiſche Häuteauktion am 20. Januar wies einen guten Beſuch auf; der Perkauf ging teulweſſe flott von ſtalten. Die hier⸗ bei etzielten Preſſe hatten ſedoch einen Rückgang von—15 pCt. für Häute zu verzeichnen, Kalbfalle dagegen hatten einen Aufſchlag von 5 pet. exfahren. Im elnzelnen wurde bezahlt(alles pro Pfund in Pfennigen): Kuhhäuſe ohne Kopf bis 29 Pfd. 65, 30 bis 49 Pfd. 51,50—57, 50—59 Pfd. 52,50—55,75, 60—79 Pfd. 61,30 bis 70, 80 und mehr Pfd., 70—77,50, mit Kopf bis 49 Pfd. 52,50 bis 59,50: Ochſenhäute ohne Kopf bis 29 Pfd. 65, 30—49 Pfd. 60—62,50, 50—59 Pfd. 65,50—66, 60—79 Pfd. 74,50—82,25, 80 und mehr Pfd. 71,50—76,75, mit Kopf bis 49 Pfd. 76; Rinder⸗ häute ohne Kopf bis 20 Pfd. 75, 30—49 Pfd. 67,50—73, 50 bis 59 Pfd. 64—70, 60—79 Pfd. 75—83, 80 und mehr Pfd. 77,50, mit Kopf bis 40 Pfd. 61,25?: Bullenhäute olne Kopf bis 29 Pfd. 70, 30—49 Pfd. 64,50, 50—59 Pfd. 48,75—52,75, 60—79 Pfd. 56 bis 27 80 und mehr Pfd. 48—52,50, mit Kopf bis 49 Pfd. 44.59; Schußhäute ohne Kopf 42.25; Kalbfelſe bis 9 Pfd. 148 bis 165, über 9 Pfd. 125.25—132,25, bzw. 10— 12 Pfd. 95; Schuß⸗ kalbfelle 74; Freſſerfelle 85; Schaffelle, vollwollig 53,75—58,25; desgl. halblang 54,50: Blößen 47. Sh. Waſſerſtansbeobachtu gen im Menat 7 ur ußcſnep del JI. J1a T14..ITZi Neter Ben 16.0 15 16 18, T. Schuferinſel“ 1. 1 733 .hl...0 190 20. Kupfer Kaſſa 58.0 58 90 Wern 17 1 250 12201 25]Mannbem.4 401 365.108 23 150..45.50.4 2240 Nogann 414444142 418.0 deee e Maunheim 400.0.0.20.28.20 Teud.. 40 319284— 240 244 „„„.710887.7.71 82 Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas Neue Mannheimez Zeikung, G. m. b.., Maunheim, E 6, 2, Direktion: fferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt ffiſcher. Verantwortlich für den volitiſchen Teile Haus Alfred Meißner; für das FFeuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Komnunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Augelgen: J. Bernhardt, . Seite. Nr. 33 Nene Mannbemer geitasg(midag · Nusgabel Donnerstag, den 21. Jauuar 1928 Neues aus aller Welt — Grauenhafter Mord. Eine ſchwere Bluttat hat ein Krefels Metzaergeſelle begangen. Er verſchaffte ſich gewaltſam e an einer Näherin. au der er Beziehungen unterhielt. Nach kurzem Wort⸗ wechſel durchſchnitt der Metzger dem Mädchen die Kehle. ſodaß der Tod alsbald eintrat. Der Täter wurde verhaftet. — Ein Einheitspreisladen in ſtöln. In Köln iſt dieſer Tage ein ſogenannter Einheitspreisladen nach amerikaniſchem Muſter erökfnet worden. Dieſe für Deutſchland neue Einrichtung arbeitet nur mit zwei Verkaufspreiſen. nämlich 25 und 30 Pfa. Zu haben ſind für Dieſes Geld eine ganze Reihe Gegenſtände für das tägliche Leben und Gebrauchsartikel für den Haushalt. Die Novität erreate natürlich großes Aufſeben und es wird berichtet. daß ſich bei der Eröffnung ſtürmiſche Szenen abſpielten und ſoaar wahre Fauſtkämpfe aus⸗ geführt wurden. Der Andrang von Kaufluſtigen und Neuaierigen nahm ſchließlich einen ſolchen Umfang an. daß der Verkehr auf der unteren Breitenſtraße unterbunden wurde und die Polizei gezwungen war, die zeitweiſe Schließung des Geſchäftes anzuordnen. Selbſtwer⸗ ſtändlich iſt beabſichtiat, in der nächſten Zeit noch mehrere ſolcher Ge⸗ ſchäfte zu eröffnen. „— die Berliner Schloßbrücke baufällia. Die berühmte Berliner Schloßbrücke, ein Bauwerk Schinkels aus den Jabren 1822/3. iſt nach eingehenden Unterſuchungen derart baufällig. daß die Polizei ein ſchrittweiſes Befahren der Brücke angeordnet hat. Es iſt unter Um⸗ ſtänden weiterhin mit einer teilweiſen oder völligen Sperrung der Brücke für den Fubrwerksverkehr zu rechnen. Die Inſtandſetzungs⸗ arbeiten ſollen auf jeden Fall ſo voraenommen werden daß das architektoniſche Bild der Brücke in keiner Weiſe beeinträchtigt wird, 1 55 der Charakter dieſes hiſtoriſchen Bauwerkes voll gewahrt eibt. — Durchſichtiae Metalle. Ueber eine Erfindung des Forſchers Müllex pan der Prnſilgliſchen Techniſchen Reichsanſtalt Aibt 1555 Statt besonderer Anzeige. Gestern verschied nach kurzem Leiden im 82 Lebensjahre unsere liebe Mutter und Schwieger⸗ mutter, Frau 6530 U 2* Emilie Valentin WWòꝛe. geb Gerteis Mannheim, den 20 januar 1926 M 1, 4b Die trauernd Hinterbliebenen: Else Valentin Louise Stock geb. Valentin Erich Stock Die Beetdigung findet in der Stille statt. Danksagung. Für die vlelen Beweise wohltuender Anteilnahme beim Hinscheiden unseres unvergeßuchen Ernst Ruhs sagen wir Allen innigsten Dank Besonderen Dank Hertn Stadtokar Bucherer für die trostre chen Worte an dei Rahre, den Schwestein vom Diakonissenhaus für dle lebevohe Pllege, Aulsichistat und Di eniion sowie dem Gesamipetsonal det Fuma Gengenbach& Hahn. Mannhemer Iageblait, dem ez rks · verein Mannhem V. D B. dem Gesangtwein Typo- glaphia und dem Bildungsverband im v. d. D.., sowie Tür die zahnechen Blumenspenden. 1862 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frieda Ruhs geb. Hambrecht Mannheim, 21. Januar 1926. bn tur und Kultur“ eine intereſſante Darleauna. Dem genannten For⸗ ſcher iſt es nämlich gelungen. ſowohl Gold wir auch Nickel in Form von Blättchen herzuſtellen. die ſo dünn ſind daß ihr Durchmeſſer nur ein Millionſtel Millimeter beträgt. Dieſe unendlich dünnen Metall⸗ blättchen, die zehnmal dünner ſind als das feinſte Blattaold. ſind voll⸗ ſtändig durchſichtig, ſo daß man wie durch Glas durch ſie hindurch leſen, ja ſogar photoerochieren kann. Nach der Annabme des Erfin⸗ ders dürften bei den feinſten dieſer Metallblätichen nicht mehr als dreißig Schichten von Atomen übereinander gelagert ſein. Aus die⸗ ſem Grunde iſt die Darſtellung der durchſichtigen Metalle vor allem auch für die Unterſuchung und Feſtſtelluna vom Aufbau der Stoffe von arößter Bedeutung. Ueberfall in Form einer Fümaufnahme. Einen neuen, uner⸗ hört dreiſten und in ſeiner Idee ſedenfalls neuen Ueberfall wiſſen die Newyorker Blätter zu berichten. Vor einem vornehmen Newnorker Klub hielt eines Toges ein Auto. Zwei Leute mit einem Kurbelkaſten ſtellten ſich auf. zwei andere ſtellten ſich neben die Ausgangstür des Klubs. Als dann ein Herr aus dem Klub kam. ſtürzten ſich die Zwei auf ihn. ſchlugen ihn zu Boden und raubten ihn aus, während der andere kurbelte. Dann ſtiegen alle vier in das Auto und raſten da⸗ von. Das Publikum ſtand neugierig und intereſſiert berum und ſah der„Filmaufnahme“ zu, begriff die Situation auch noch nicht einmal als der Mann mit dem Kurbelkaſten in das Auto ſtiea und davonfuhr Erſt als der Ueberfallene nicht aufſtand, merkte man, was los war. und alarmierte die Polizei. Das Auto war natürlich unterdeſſen längſt über alle Berge. 5 — Ein Auto auf jeden fünften Amerikaner. Nach einer Ver⸗ öffentlichung des amerikaniſchen Verkehrsamtes ſind in den Ver⸗ einigten Starten am Jahresende rund 20 000 000 Motorfahrzeuge regiſtriert. Das bedeutet gegenüber dem Beſtand am Ende des vorigen Jahres einen Zuwachs von 2132.000. Von den mehr als 20 000 000 Motorfahrzeugen ſind 17 658 000 Perſonenwagen. Auf jeden fünften Bewohner der Vereinigten Staaten kommt alſo ein Motorfahrzeug. 2 — Ein Stipendium für den Enkel Rockefellers. Herr Pren⸗ tice iſt der Sohn einer geborenen Alta Rockefeller, alſo der En des Millionärs John Rockefeller. Prentice ſtudiert in Dale, u zwar verdient er ſich die Mittel zum Studium ſelbſt, indem er des Nachts als Telephoniſt arbeitet und ſich im Sommer auf einer Farm betätigt. Dies iſt die Art, nach der in Amerika viele junge Leute, auch wenn ſie es nicht nötig hätten, ſich durch das Studium ſchlagen, um von der Pike auf zu lernen und ſich bei Heien zur. keit zu erziehen. Nun erhielt dieſer Tage Prentice ein Stipendium, das nach der Stiftungsurkunde alljährlich an einen jungen Mann von ernſthaftem Charakter, der gute Leiſtungen aufz weiſen hat und ſich in finanzieller Not befindet, verliehen wird. Prentice ſchlug die Unterſtützung zunächſt aus, aber die Univerſität entſchied, daß ihm das Stipendium doch zukomme, da er durch ſeinen Fleiß und ſeine Begabung einen erſten Platz erhelten hatte und feine bis⸗ herigen Examen mit Auszeichnung abſolviert hat. — Ein neuer Berd. Nach einem Funkſpruch der„B..“ aus London entdeckte eine unter Fübrung des„Forſchungsreiſenben Weſſel ſtehende holländiſche Ervedition öſtlich von Sbinshai dr Rieſenklötze. die mit zu den arößten der Welt gebören. Die Gipfel dieſer Verae ſollen 25 000 bis 27 700 Fuß boch und im Durchſchmitt nicht kleiner ſein als 37 enaliſche Meilen. — In einer Tonne durch die Niagara⸗Jalle. Das Wagnis, in einer Tonne die Niagara⸗Fälle hinunterzurollen, iſt von Mr. Leach bereits vor drei Jahren einmal unternommen worden. Nunmehr will derſelbe Sportsmann das Wagnis von neuem unternehmen, u zwar für eine Filmgeſellſchaft, die dabei kinematographiſche Auf⸗ nahmen machen will. Wenn ihm das Glück günſtig iſt, dürfte Mr⸗ Bobby Leach vor Daſeinsſorgen geſchützt ſein. — Das Jupiel an Opium. Die geſamte Weltproduktion an rohem Opium beträgt zehnmal ſo viel, als die Welt nötig hat. Prozent werden alſo verbraucht, um die Geſundheit, Geiſteskraft und Charaktere der Menſchen zu verwüften. bie Geburt emes stemmen Jungen zeigen in denkberer Freude en Theodor Pruſfer u. Freu Nere 1847 g9edb. Boln. Nennheim, den 20. Jenuer 1926 K 2,22 2. 2l. Lulserheim LLIIIIILIIIIIIII Bekanuntmachung. Vor einiger Zeit wurde in einem Wagen der elektriſchen Straßenbahn in Mannheim ein Fünfzia⸗Reichsmarkſchein und ein Zwanzig⸗ Reichsmarkſchein gefunden. Gemäߧ 981..B. bringen wir dies hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntnis mit der Auf⸗ forderung an die Verlierer, ihre Eigentums⸗ rechte innerhalb 6 Wochen— eventuell unter Vorlage von Beweisſtücken behufs Glaubhaft⸗ machung— beim Straßenbahnamt Mannheim, Colliniſtraße Nr. 1 geltend zu machen. 40 Für den Neubau unſeres 2. 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Veteinigten Ende gegen 10 Uhr Personen: Hellmut Reugebauer Staaten in Nagasakl Christ an Könker goro Hugo Voisin Der Füret Vamadori Aifred Land Inkel Bonze Mathien—+ Vakufidẽ Robert Walten Der kaiser licheStaatsxkommissar Karl Zöõ ler Der Stand esbeumte Adolf Karl nger Die Mutter Cho · Cho-Saus L. Böttcher-Fuchs Die Base Margarete Zi hl. Verwandie, Freunde u. Freundinnen von Cho-Cho-San, Diener.— Zwischen dem 1. u. 2. Akt liegen 8 Jahre. Ort der Handlung: Na- asaki. Zeit: Ge egenwart, Splelwart: Anton Schrammel. Naen dem ersten Akt grössere Pause. Der Sonntag-Abend im Nibelungensaal. Sonntag, den 24. Jnnuar. abds SUnr Kielne Preise: 0 90 bis.60 Mk. 4. Gastspiel des Hans Urban · Ensembles Letzte Wiederholung 101 Fan Aamen dun der fe. Schwank in 3 Akten von und mit Hans Uidan. Karten im Rosengarten und Verkehrsvereiln. Ab heule Donnersfag llilst nir Uas londe Hiad All Absinl Ein Film aus ſtheinlands freudigen u. ernsten Tagen 5 Akte, Regle- Carl Boese bluih„„„. Emll Heyse 0 8 eid. 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