eine e ligen ingen S1 hein 120. cheim ILI zaltet Preis üchel lung, ledig. ſpon hauſe veiſe. aler⸗ —— 9 Drrrrrrrrrr]ͥ rè. ͤœòꝶ[!. ̃ ͤ ꝑe 1 — mitk — — Donnerskag, 21. Jannar Neue M Bezugepreilt: In Mannhelm und Umgebung ſrei ins aus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Delteugela Bei eventl. Aenderung der wirichanlicher Ne lüniſſe Nachlorderung vorbehauten. Poſtſchecktonto Ge⸗ 11590 Karisruhe— Haupigeichäfisſtelle E 0..— as Nebenſtellen Waldhofſtraße 6. Schwetzinger ⸗ Gabe 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. 8 eneralanzeiger Mannheim. Ericheim wöchentl zwölfmal. ernſprech⸗Anichlüſſe Nr. 7941 7942 7913. 7944 u. 7945. Abend⸗Ausgabe annheimerSeit Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 34 ung Anzeigenpreiſe nach Tariß, bei VBoraus zahlung pro einſp. Kolonelzeile für Allgem Anzeigen.40.- M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden döher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchräntte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher obne Gewähr— Gerichtsſtand Mannbeim, Pereidigung der neuen Reichsminiſter Durch Hindenburg Berlin, 21. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichs⸗ zinanzminiſter Reinhold kommt heute nachmittag um 4 Uhr in erlin an und wird an dem bald darauf ſtattfindenden Kabi⸗ nettsrat teilnehmen. In dieſem Kabinettsrat erfolgt die Ver⸗ erdigung der neuen Miniſter, die durch den Reichs⸗ präſidenten vollzogen wird. Eine nochmalige Vereidigung des Kanzlers und der Regierungsmitglieder, die auch dem vorigen Ka⸗ binett angehörten, findet nicht ſtatt. Es iſt den Miniſtern freigeſtellt, ob ſie der Cidesformel eine religiöſe Bekräftigung beifügen wollen oder nicht. hindenburg an Kanitz Der Reichspräſtdent hat an den Reichstniniſter für Ernührung und Landwirtſchaft, Graf Kanitz, anläßlich ſeines Ausſcheidens dus der Reichsregierung ein Dankſchreiben gerichtet, in dem er ihm ſeine Anerkennung dafür ausſpricht, daß Graf Kanitz in ſcheverſter Zeit ſein Amt übernommen und über zwei Jahre lang in ſelbſtloſer Pflichterfüllung geführt habe. Rülz nimmt nur Urlaub Wie der Stadtrat von Dresden mitteiſt, iſt beabſichligt, den zum Reichsinnenminiſter ernannten Oberbürgermeiſter Dr. Külz zu⸗ nächſt lediglich von ſeinen Ratsgeſchäften zu beurlauben. Er ritt olſo einſtweilen noch nicht von ſeinem Amte zurück. Aus der heutigen Reichstagsſitzung Berlin. 21. Jan.(Von unſ. Berliner Büro.) Der Reichstag etzte heute mittag die dritte Leſung des Etats für 1925 fort. Bisher entwickelte ſich keine große Debatte. Ohne weſentlichen Einſpruch ſteden die Ekats der Reichs poſt, des Reichsarcbsitsmini⸗ eriums, des Ernährungsminiſteriums und der Jinanzperwaltung bewilligt. Dann vertagte ſich das Haus auf Freitag 3 Uhr und zwar mit der Tagesordnung: Fort⸗ ſetzung der dritten Leſung des Etats und Unterſuchungsausſchuß für ememorde. C wirtſchaſtspolitiſche Beſchlüſpe Der Wirtſchaftspolitiſche Ausſchuß des vor⸗ Aufigen Reichswirtſchaftsrats behandelte den von der Reichsregierung zur Begutachtung vorgelegten Entwurf eines„Ge⸗ letzes über einen Ausſchuß zur lnterſuchung der Erzeugungs⸗ und Abſatzbedingungen der deutſchen Wirtſchaft“. Der Entwurf gründet ich auf Beſchlüſſe und Anregungen des Reichstags, des Reichswirt⸗ ſchaftsrats und des Bereins für Sozialpolitik. b Nach dem Geſetzentwurf ſoll der Unterſuchung⸗ausſchuß aus 24 18. 30 Mitgliedern gebildet werden. Als ſolche werden von der Reichsregierung berufen acht auf Vorſchlag des Reichstags, acht auf Vorſchlag des Vorſtandes des vorläufigen Reichswirtſchaftsrats und acht nach freiem Ermeſſen der Reichsregierung. Der Ausſchuß kann ſich durch Zuwahl von höchſtens ſechs weiteren Mitgliedern, ie auf Vorſchlag des Ausſchuſſes von der Reichsregierung berufen werden, ergänzen. „Dder Ausſchuß kann Unterausſchüſſe zur Unterſuchung einzelner Bragen einſetzen. Ein Unterausſchuß von mindeſtens zehn Mitgliedern iſt mit der Unterſuchung der Frage zu beauftragen, in welcher Weiſe die Dauer der Arbeitszeit und die Art der Entlohnung nach den babebeungen der letzten Jahre auf die Arbeitsleiſtung eingewirkt haben. „Die Befugniſſe des Ausſchuſſes richten ſich nach den Vor⸗ ſchriften der Verordnung über Auskunftaklicht und nach der Ver⸗ ordnung über Preisprüfungsſtellen. Danach hat der Ausſchuß ins⸗ beſondere das Recht, von ſedermann Auskunft über Tatſachen zu verlangen, die für die Bemeſſung von Warenpreiſen und von Bergütungen für Leiſtungen von Wichtigkeit ſind, ferner hat er das Recht, von Unternehmern, Verbänden und Vereinigungen von nternehmern, von öffentlich⸗rechtlichen Körperſchaften und von erſonen, die beſtimmte Gegenſtände in Gewahrfam haben oder gehabt haben oder auf Lieferung ſolcher Gegenſtände Anſpruch haben, allgemein Auskunft über wirtſchaftliche Verhältniſſe zu ver⸗ langen; weiterhin hat er das Recht zur Beſichtigung von Betriebs. einrichtungen und ⸗räumen, in denen Waren hergeſtellt, gelagert oder feilgehalten oder Leiſtungen vorgenommen werden, und zur Einſicht in Unterlagen für die Bemeſſung von Preiſen und Ver⸗ gütungen, ſowie endlich das Recht zur eidlichen Vernehmung von Zeugen und Sachverſtändigen. Die Ergebniſſe der Unterſuchungen werden der Reichsregierung und von dieſer dem vorläufigen Reichswirtſchaftsrat, dem Reichsrat und dem Reichstag vorgelegt. Die Verhandlungen des Ausſchuſſes und der Unterausſchüſſe ſind in der Regel öffentlich. Die Nieder⸗ ſchriften über die Sitzungen des Ausſchuſſes und der Unterausſchüſſe ſowie über Vernehmungen und die ſonſtigen Unterlagen können mit Zuſtimmung der Reichsregierung veröffentlicht werden. Die lau⸗ ſenden Geſchäfte des Ausſchoſſes werden beim vorläufigen Neichs⸗ wirtſchaftsrat geführt. 155 Der Wirtſchaftspolitiſche Ausſchuß ſtimmte dem Geſetz⸗ entwurf zu mit der Maßgabe, daß der Unterſuchungsausſchuß nicht aus 24 bis 30, ſondern aus 27 bis 36 Mitgliedern zuſammen⸗ geſetzt wird; davon ſollen berufen werden 9 auf Vorſchlag des Reichstags, 9 auf Vorſchlag des Vorſtandes des vorläufigen Reichs⸗ wirtſchaftsrats, 9 nach freiem Ermeſſen der Reichsregierung. Der Ausſchuß ſoll befugt ſein, ſich durch Zuwahl von höchſtens 9 wer⸗ teren Mitgliedern, die auf Vorſchlag des Ausſchuſſes von der Reichsregierung berufen werden, zu ergänzen. Der Wirtſchaftspolitiſche Ausſchuß nahm ſodann Stellung zu einem Gutachten, das der mit der Beratung des Entwurfs wirkend ſeien und weiſt darauf hin, einer vom Wirtſchaftsausſchuß des ſchlagenen internationalen Vereinbarung zur Aufhebung der Ein⸗ und Ausd⸗ fuhrverbote und ⸗beſchränkungen betraute Sonderausſchuß zu dieſem Entwurf ausgearbeitet han. In dem Gutachten wird dem Entwurf der vorgeſchlagenen Vereinbarungen unter der Vorausſetzung der Annahme der nach⸗ ſtehend empfohlenen Aenderungen zugeſtimmt: 1. Der wichtigſte Einwand, der gegen den der Vorlage zu Grunde liegenden Hauptzweck erhoben werden kann, iſt der Zu⸗ ſtand der Währung in einer Reihe wirtſchaftlich bedeutſamer europäiſcher Staaten. Der Reichswirtſchaftsrat hält es daher für erforderlich, daß dem Inkrafttreten der Vereinbarung die Feſtigung der Währungen in den europäiſchen Staaten vorangeht. Es wird deshalb vorgeſchlagen, dem erſten Satz des Artikels 9 des Ab⸗ kommens folgenden Wortlaut zu geben:„Dieſe Vereinbarung ſoll erſt dann ratifiziert werden, wenn in allen im Anhang erwähnten Ländern die Währungen in ein feſtes Wertverhältnis zum Golde gebracht ſind.“ 2. Eine notwendige eee dieſes Vorſchlags iſt die Einfügung einer Beſtimmung im Artikel 10, wonach eine kurz⸗ friſtige Kündigung des Abkommens dann für zuläſſig erklärt wird, wenn in einem wirtſchaftlich bedeutſamen europäiſchen Staat ein⸗ Entwertung der Währung über 20 v. H. des Goldwertes einge⸗ treten iſt. 3. Dex Artikel 5 des Entwurfs, wonach ſich die vertragſchließen⸗ den Staaten das Recht vorbehalten, für die Ein⸗ und Ausfuhr alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um außergewöhnlichen und anormalen Verhältniſſen enkgegenzutreten und den Schutz der wirtſchaftlichen und finanziellen lebenstwichtigen Intereſſen des Landes zu ſichern, kann geſtrichen werden. 4. In Artikel 7, der die Erledigung von etwaigen Streitig⸗ keiten zwiſchen zwei oder mehreren Vertragsſtaaten über die Aus⸗ legung oder Anwendung der Beſtimmungen der Vereinbarung be⸗ trifft, müſſen dann die Aenderungen vorgenommen werden, die infolge der Streichung des Artikels 5 erforderlich erſcheinen. Der Wirtſchaftspolitiſche Ausſchuß ſtimmte dem Gutachten zu. Völkerbundes vorge. Erhoͤhung der Erwerbsloſenfürſorge [J Berlin, 21. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) ſozialpolitiſche Ausſchuß des Reichstages verhandelte am Donners⸗ tag über einen kommuniſtiſchen Antrag, der eine neue Erhöhung der Erwerbsloſenunterſtützung um 50 Prozent fordert, weiterhin die Beſeitigung der bisherigen Orts laſſenverhältniſſe. Es ene⸗ wickelte ſich eine eingehende Debatte, in der ſich die Sozialdemo⸗ kraten den Kommuniſten anſchloſſen. Nachdem von Regierungs⸗ ſeite erklärt worden war, daß gerade heute beim Reichskanzleꝛ eine Beſprechung über die Erwerbsloſenfrage ſtattfinde und meh⸗ rere Redner den Wunſch zum Ausdruck gebracht hatten, daß man die Stellungnahme der neuen Regierung zu dem Problem abwar⸗ ten oder in allerkürzeſter Friſt verlangen müſſe, einigte ſich der Ausſchuß dahin, ſeinen Vorſitzenden zu beauftragen, beim Reichd⸗ arbeitsminiſterium anzufragen, ob der Arbeitsminiſter bereits für Freitag die Unterlagen und Erklärungen abgeben könne, die den⸗ Ausſchuß eine Beſchlußfaßung ermöglichen. Daß den Erwerbsloſen noch mehr geholfen werden müßte, als bisher, war einmütig die Auffaſſung des Ausſchuſſes. Von einer Beſchlußfaſſung wurde jedoch am Donnerstag aus den ange⸗ gebenen Gründen abgeſehen. Aus dem Bildungsausſchuß Der Reichstagsausſchuß für das Bildungsweſen behandelte den § 2 des Geſetzentwurfes zur Bewahrung der Jugend vor Schund⸗ und Schmutzſchriften. Dieſer Paragraph betrifft die Prüfſtellen, durch welſche die Feſtſtellung der Schund⸗ und Schmutzſchriften geſchehen ſoll. Dieſe Prüſſtellen ſollen von den Ländern eingerichtet werden. Es können mehrere Länder eine ge⸗ meinſame Prüfſtelle errichten. Auf Grund der ihm mitgeteilten Ent⸗ ſcheidungen der Landesprüſſtellen ſtellt der Reichsminiſter des In⸗ nern Liſten der Schmutz⸗ und Schundſchriften auf Die Liſten ſollen im Reichsanzeiger ſowie in den amtlichen Organen bekannt gemacht werden. Die zur wirkſamen Bekämpfung der Schund⸗ und Schmutz⸗ literatur gebotene Einheitlichkeit der Abwehr würde damit künftig gegeben ſein. Der Ausſchuß vertagte ſich, ohne Beſchluß zu faſſen. Die Truppenſtärke im beſetzten Gebiet Eine volkspartkeiliche Interpellation 1 Berlin. 21. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichstag iſt folgende Interpellation der Deutſchen Volkspartei eingegangen: „Enaliſche Zeitungen hatten berichtet, daß der Unterausſchuß des Botſchafterrates vorgeſchlagen hat, die Stärke der in der zweiten und dritten Zone verbleibenden Beſatzungstruppen auf 75 000 Mann feſtzuſetzen. Ift dieſe Nachricht richtia? Welche Schritte bat die Reichsreaierung getan und welche gedenkt ſie zu tun. um derartiges zu verhindern? Iſt die Reichsregierung insbeſondere gewillt. auf den Widerſpruch mit der Note der Botſchafterkonferenz vom 16. No⸗ vember 1925 hinzuweiſen, in der die Herabſetzung der Beſatzunas⸗ truppen auf die annähernd normale Stärke. d h. auf 45—50 000 Mann zugeſichert wurde? Iſt die Reichsreaierung weiter gewillt, vor dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund die Frage der Be⸗ ſatzungsſtärke in einer Weiſe zu regeln, die den berechtigten Anſprü⸗ chen des Rheinlandes und des geſamten deutſchen Volkes, ebenſo aber auch den Abmachungen von Locarno entſpricht?“ * Jum mexikaniſchen Landgeſetz. Die mexikaniſche Botſchaft in Wafhington veröffentlicht eine Erklärung über das mexikemiſche Landgeſetz. Die Darlegung wiederholt, daß die Geſetze nicht rück⸗ rken daß die mexikaniſchen Geſetze weit liberaler als die amerikaniſchen ſeien. Es wird weiter betont, daß in Mexiko anſäfſige Ausländer bis zu ihrem Lebens⸗ ende in dem Beſitz des Landes verbleiben können. Die Kor⸗ porgtionen hätten 10 Jahre Friſt zur Veräußerung ihres Land⸗ beſitzes, was ein hinreichender Schutz ſei. Den Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen⸗Jeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Recht (ãũſ ⁰yyãã VVVTVVVVVVVVVVVVVhÄhyyÄyÄVVꝓVVꝓVVꝓVEVVEEVEEEEXEEXEETEETETEECECC Aufgaben und Kurs des neuen Kabinetts Aus Berlin wird uns von volksparteilicher Seite mitgeteilt: Die Geſchäfte ruhen nun wieder in der Hand einer parlamen tariſchen Regierung, nachdem ſie wochenlang interimiſtiſch verwaltet worden ſind. Zum Teil waren die Poſten vakant und mußten von dem Inhaber eines anderen Miniſteriums mitverwaltet werden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß unter dieſen Umſtänden die Regierungs⸗ tätigkeit zu wünſchen übrig ließ und man wird es begreiflich finden, daß der Reichspräſident in ſeinem Appell an die Parteien warnend und mahnend zugleich auf die Notlage des Vaterlandes und auf die Notwendigkeit einer raſchen Regierungsbildung hinwies. Zum erſten Male ſeit dem Anfang Dezember findet heute wieder eine regelrechte Kabinettsſitzung ſtatt. Sie bildet den Anfang einer neuen Regierungstätigkeit, die nach der langen Dauer der Kabinettskriſis vor erhöhten Schwierigkeiten ſteht, die aber zum Ziele führen wird, wenn die nach langen Mühen gebildete Regierungskoalition feſt zu⸗ ſammenhält. Auf dem Gebiete der äußeren Politik iſt der bisherige Faden auch während der Regierungskriſis weiter geſponnen worden. Aber es ergibt ſich aus der Lage der Dinge, daß eine Regierung, die nur die Geſchäfte vertretungsweiſe führt, dem Auslande gegenüber nicht ebenſo aktionsfähig iſt, wie ein feſtbegründetes parlamentariſches Kabinett. Dieſen Geſichtspunkt werden namentlich diejenigen nicht außer Betracht laſſen dürfen, die das Eintreten von Rück⸗ wirkungen im Rheingebiet in dem erwünſchten Tempo und Umfange vermiſſen. Hier iſt zweifellos in den Wochen der Regie⸗ rungskriſis eine Schwierigkeit erwachſen. Ueber die künftige Stärke der Beſetzungstruppen in der zweiten und dritten Zone iſt die Enk⸗ ſcheidung noch nicht gefallen, wenn Havas auch das Gegenteil be⸗ hauptet. Man weiß auch noch nicht poſitiv, ob der Unterausſchuß der Botſchafterkonferenz ſich auf 75 000 Mann geeinigt hat, noch viel weniger, ob die Botſchafterkonferenz ſelbſt zu einem ſolchen Beſchluſſe kommen wird, oder ob ſie überhaupt zuſtändig iſt. Aber es beſteht zweifellos die Gefahr, daß die Zuſage, die uns in der Frage der Truppenſtärke gemacht worden iſt, nicht in vollem Umfange erfüllt wird. Die Dinge liegen keineswegs ſo, als ſei in den Rückwir⸗ kungen eine völlige Stockung eingetreten. Es iſt der Oeffentlichkeit noch nicht bekannt, daß die franzöſiſche Gendarmerie im beſetzten Gebiet auf den vierten Teil herabgeſetzt wird und daß die Fran⸗ zoſen zugeſagt haben, innerhalb ihres Unteroffizierkorps in Zukunft nur noch ein Drittel Verheiratete anſtatt der bisherigen zwei Drittel zu verwenden. Auch ſind ſeit Locarno keine der früher ſo häufigen Zwiſchenfälle im beſetzten Gebiete mehr vorgekommen. Die Zeitungen ſind als Vertreter der Oeffentlichkeit und die Bürger in ihrem privaten Leben unbeläſtigt geblieben. Auf der andern Seite aber iſt in den letzten Wochen eine gewiſſe Abkühlung unverkennbar eingetreten. Briand wird von ewigen Kabinettsſorgen in Anſpruch genommen und muß in der Außenpolitik vieles der Bürokratie ſeines Auswärtigen Amtes überlaſſen. Hier aber weht noch manchmal der alte Geiſt und es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die franzöſiſchen Militärs ſich dieſe Lage zunutze machen und Hem⸗ mungen einfließen laſſen, wo ſie nur können. Nach der Bildung des neuen Kabinetts wird die deutſche Außenpolitik wieder mit voller Kraft einſetzen können. Ein großer Teil der Regierungserklärung wird ihr gewid⸗ met ſein. Und da die Interpellation der Deutſchen Volks⸗ partei über die Truppenſtärke im beſetzten Gebiet mit der Beſpre⸗ chung der Regierungserklärung verbunden ſein wird, ſo werden die wichtigſten Fragen der äußeren Politik zu Beginn der kommenden Woche im Reichstag ein Echo finden. Der Außenminiſter iſt auch in der Zwiſchenzeit zwiſchen den beiden Kabinetten ſelbſtverſtändlich nicht müßig geweſen. Unſer Botſchafter hat in Paris bei Herrn Briand ſehr ernſthafte Vorſtellungen erhoben. Ebenſolche Schritte ſind in London und Brüſſel unternommen worden. Die deutſche diplomatiſche Aktion, die in der Truppenfrage unſer Recht wahren ſoll, iſt im vollen Gange. Ob bis zur Abgabe der Regierungs⸗ erklärung der Erfolg bereits ſichtbar ſein wird, iſt zweifelhaft. Die Entſcheidung wird nicht in ein paar Tagen fallen. Sicher aber iſt, daß die Regierungserklärung keinen Zweifel an dem feſten Willen der Regierung laſſen wird, den deutſchen Rechtsanſpruch durchzufechten. Unſer Anſpruch beruht auf der Note der Botſchafterkonferenz vom November vorigen Jahres, einem Doku⸗ ment von denkbar größter Verbindlichkeit. In dieſem Schriftſtück, das die Pariſer Preſſe garnicht zu kennen ſcheint, iſt uns die Herab⸗ ſetzung der Truppen bis auf annähernd die deutſche Friedensgarnk⸗ ſonsſtärke, d. h. auf 50 000 Mann zugeſagt worden. Die Erfüllung dieſer Zuſage muß durchgeſetzt werden. Eine Verminderung der Truppen um 5000 Mann, die uns zum 1. April in Ausſicht geſtellt worden iſt, genügt nicht. Auf dem Gebiete der inneren Politik ſind Aufgaben zu löſen, die durch die Verſchleppung der Regierungsbildung nur umſo dringender geworden ſind. In erſter Linie ſtehen die Wirtſchafts⸗ und die Finanzfragen. Hier wird ſachliche Arbeit der Leitſtern der neuen Regierung ſein. Dieſe Parole ſchließt es völlig aus, daß die Regierung ſich irgendwelchen einſeitigen Parteiforderungen von links oder rechts unterwerfen wird. Sie wird den Weg gehen, den die Wirtſchafts⸗ und Finanzlage uns vorſchreibt und ſie wird es darauf ankommen laſſen müſſen, ob ſie dabei über die Koalitionsparteien hinaus eine parlamentariſche Mehrheit finden wird. Alle Anzeichen deuten daraufthin, daß ſie damit rechnen kann. Ob es im Einzel⸗ falle eine Rechts⸗ oder Linksmehrheit ſein wird ſteht dahin. Bleibt die Koalition feſt und geſchloſſen, ſo erfüllt ſie damit für den Beſtand des Kabinetts die wichtigſte Vorausſetzung. Die Mofulfrage — Konſtankinopel, 21. Jan. Der engliſche Geſandte in Konſtan⸗ tinopel, Sir Renald Lindſay, iſt geſtern nach Wbereh um mit dem türkiſchen Außenminiſter die Moſulfrage zu erörtern. ——— reichen Großſtadt des A 2 Donnerstag. den 21. arnar Neue Maunheimet Zelfüng(ubend Ausgaben? —.— 2. Selte. Nt. 34 die Fürſtenabfinoͤung Berlin, 21. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Rechtsausſchuß des Reichskages ſetzte heute die Bera⸗ tung der Anträge über die Fürſtenabfindung fort. Auf die Frage der Beſteuerung der Mitglieder der ehemaligen regie⸗ renden Fürſtenhäuſer gab Miniſterialdirektor Zarden die Auskunft, daß ſeit Mitte 1918 alle früher ſteuerprivilegierten Fürſtenhäuſer zeine Steuerfreiheit mehr beanſprucht oder erhalten hätten, daß alſo keine Ausnahme mehr für ſie gemacht, ſondern ſie wie alle übrigen Steuerpflichtigen behandelt worden ſind. „Die Abgeordneten Dr. Roſenfeld(Soz.), Neubauer (Kom.) und Brodauf(Dem.) fragten unter Nennung beſtimmter Fälle, wie es mit den beſchlagnahmten und vorläufig unter Staats⸗ verwaltung genommenen Vermögenswerten gehalten werde. Mini⸗ ſterialdirektor Dr. Zarden:„Zu den einzelnen Fällen kann ich augenblicklich nicht Stellung nehmen. Grundſätzlich aber werden dieſe Fälle genau ſo behandelt wie alle übrigen zweifelhaften Ver⸗ mögensteile anderer Staatsbürger. Es ſind Schätzungen vorgenom⸗ men worden nach den allgemeinen Grundſätzen.“ Der Abgeordnete Brodauf fragt, ob vom Herzog von Koburg⸗Gotha die Steuern nachverlangt und aufgewertet nachverlangt worden ſeien, nachdem das Reichsgericht ein ihm günſtiges Urteil gefällt habe. Abgeord⸗ neter Wegmann(3tr.) fragt an, ob es richtig ſei, daß bezuali⸗ des Kronlehens Oels eine Steuerſchuld von 4,2 Millionen Mark entſtanden ſei und ob es weiter bekannt ſei, daß der Großherzog von Oldenburg für ſein Privatvermögen Steuerfreiheit in An⸗ ſpruch genommen habe und daß deshalb ein Verfahren mit dem oldenburgiſchen Finanzamt noch ſchwebe? Miniſterialdirektor Zarden:„Auch die früheren Fürſten haben wie jeder Staatsbürger das Recht auf das Steuergeheimnis. Wo zweifelhafte Fälle vorliegen, ſind ſie aufgrund der Abgabeverordnung 7+ in Form eines Bewertungsvergleichs geſchlichtet worden. Abgeord⸗ neter Dr. Roſenfeld beantragt eine ſchriftliche, genau ſpeziali⸗ ſierte Auskunft, ob und wie weit die einzelnen in Frage kommenden Fürſten die Steuer bezahlt haben, zweitens, ob und welche Fürſten eine Steuerfreiheit weiter in Anſpruch genommen haben. Der An⸗ trag Roſenfelds wird angenommen. Außerhalb der ſchwebenden Debatte gab der Vertreter des Preußiſchen Miniſteriums des Innern, Geh. Rat Gröſer Erklärung:„In der Dienstagſitzung des Rechtsausſchuſſes des Reichstags hat nach Zeitungsberichten der Abgeordnete Hampe die Behauptung aufgeſtellt, daß Verkäufe der Vermögensſtücke des frü⸗ hheren Her zogs von Braunſchweig mit ausdrücklicher Ge⸗ nehmigung des Oberpräſidenten Noske und des preußiſchen Innen⸗ miniſters Severing al ſ ſeien. Dieſe Behauptung iſt unzutref⸗ fend. Der Sachverhalt iſt folgender: Im Frühjahr 1925 hat der Provinziallandtag der Provinz Hannover aus der Bilderſammlung des früheren Herzogs von Braunſchweig auf Vorſchlag der Muſeums⸗ verwaltung einige Hundert Bilder zu einem Kaufpreis von rund 950 000 Mark erworben. Weder der Kauf noch der Verkauf waren von einer Genehmigung der ſtaatlichen Aufſichtsbehörde abhängig. Es iſt darum auch eine Genehmigung weder nachgeſucht noch erteilt worden. Der Ankauf eines Stückes der Sammlung— von der übrigens nicht beſtritten wurde, daß ſie Eigentum des Hauſes Braun⸗ ſchweig⸗Lüneburg war—„Eduard VI. als Kind“ von Hans Hol⸗ bein hat der Provinzverband der Höhe des Kaufpreiſes wegen— es wurde über eine Million gefordert— abgelehnt. Das Bild iſt dann nach England verkauft worden. Der Oberpräſident Noske hat der Freigabe des Bildes nach der Beſtimmung der Kunſtſchutzverord⸗ nung vom 8. Mai 1920 ausdrücklich widerſprochen, und der Innen⸗ miniſter Severing hat dieſen Widerſpruch zunächſt unterſtützt, mit Rückſicht auf den nahen Ablauf der Kunſtſchutzverordnung, deren Geltungsdauer am 31. Dezember 1925 erlöſchen ſollte und im Hin⸗ blick auf einige von der Vermögensverwaltung gemachten Konzeſ⸗ ſionen, iſt ſodann die Freigabe des Bildes durch Streichung der Galerie aus der Schutzliſte erfolgt. Der Ausſchuß nimmt dieſe Er⸗ klärung zur Kenntnis. ein Anſchlag auf die bulgariſche dynaſtie? Die Wiener„Reichspoſt“ gibt eine Meldung aus Saloniki wie⸗ der, nach der vor etwa 14 Tagen in Belgrad eine Sitzung der ſerbiſchen Militär⸗Liga unter Teilnahme eines Vertreters der bul⸗ riſchen Agrar⸗Kommuniſten ſtattgefunden habe, in der der Be⸗ ſlus geſaßt worden ſein ſoll, die bulgariſche Dynaſtie, insbeſondere König Boris zu beſeitigen, weil dieſer das einzige Hindernis für eine Bulgariens mit Jugoflawien bilden ſolle. Ein be⸗ feonderes Komitee ſoll mit den Vorbereitungen zur Durchführung des Planes betraut worden ſein. Angeblich iſt die engliſche Regierung durch Griechenland amtlich von dieſem Plan unterrichtet. Der wirtſchaſtliche Zuſammenbruch Chinas Ein perſönlicher Appell des chineſiſchen Außenminiſters Wang en die fremden Preſſevertreter gibt offen den Zuſammenbruch Chinas durch die Mißwirtſchaft der Marſchälle und de Nichtachtung der Geſetze zu. Er erkennt die freundliche Haltung aller Mächte an, 5 die vollkommenſte Innehaltung aller Verkräge zu und die tederaufrichtung der Geſetze durch die Regierung und bittet um Vertrauen und die Unterſtüzung der öffentlichen Meinung der nicht⸗ chiweſiſchen Völker. verſchwundene Städͤte Von Dr. Ludwig Grewe Nicht von den im Meere verſunkenen Seeſtädien im Norden, Dem alten Vineta, Mellum oder Stavoren, ſoll im Nachſtehenden die Rede ſein. Merkwürdiger noch erſcheint dem heute lebenden Menſchen der Untergang ſo mancher landeinwärtsgelegenen, volk⸗ eee Wie war es möglich, daß Metro⸗ polen vom ÜUmfang der heutigen europäiſchen Millionenſtädte ſpur⸗ los vom Erdboden verſchwinden konnten? Babylon, Ekbatana, das alte Theben,— wie konnte es geſchehen, daß der Wüſtenſand Herr wurde über großartigſte Steinbauten mächtiger Könige, die über ganze Völker als Arbeitskräfte verfügten und damit oft Unmögliches möglich machten? Die Tatſache, daß die Exegeſe des Alten Teſtaments das Para⸗ dies, den Garten Eden, in die Landſtriche rund um das Ararat⸗ ebirge verlegt, erſcheint auf den erſten Blick ſeltſam, wenn man die Dürre des heutigen Perſiens, Klein⸗ und Vorderaſiens in Betracht zieht. Lieſt man jedoch die alten Schriftſteller, wie ſie die Luſtgärten und Luſtorte Perſiens beſchreiben, ſo ergibt ſich ein anderes Bild. Tiefe Wälder, ſchattige Parks mit ſubtropiſcher Blumenpracht, Roſen im Winter, leuchtender Mohn, in Perſeer und duftender Lorbeer und Myrte,— alles war damals in Perſien im Ueberfluß zu finden. Der Kirſchbaum mit ſeinem weißen Blütenſchmuck im Frühſahr, die Aprikoſe, die Birne und der Pfirſich(der»perſiſche alle ſtammen aus jenen Ländern des nahen Orients. Niemand wird ſich mehr darüber wundern, daß ſolche paradieſiſchen Landſtriche von den jeweiligen Herrſchern, den alten Königen, den Kalifen Sultanen und Schahs mit Vorliebe zu Reſidenzen erwählt wurden. Ebenſo natür⸗ lich iſt, daß ſich rings um die Paläſte des Herrſchers eine Anſiedlung entwickelte; urſprünglich nur ein Dorf, das ſich zur Stadt vergrößerte, um ſich endlich zur Metropole aufzuſchwingen. So entſtanden, wuchſen und blühten Ekbatana(ein ausge⸗ ſprochener Sommerſitz), Babylon und Ninive im ſiehten, ſechſten und fünften Jahrhundert vor Chr., ferner im dritten Jahrhundert nach Ehr. das prächtige und merkwürdige, aus weißem Marmor aufge⸗ bdaute Palmyra und die römiſchen Kaiſerſtädte Nordafrikas. Die Lebe, oft nur die Laune von mächtigen Herrſchern hatte ihre Ent⸗ wickelung veranlaßt oder begünſtigt; fiel ſpäter dieſer FJaktor fort, ſo zeigten ſich die Folgen des Mangels einer wirtſchaftlichen Exiſtenz⸗ berechtigung. Zwei Beiſpiele cus der neueren Zeit, Verſailles und Schönbrunn, körnen als Beweis dienen, wenngleich es ſich dabei nur um kleine Orte handelt. Fehlt der Herr, ſo iſt der Ort ſeines Glenzes beraubt. Hof und Hoſſtaat brachten Geld unter de Leute. „„%«;§?öͤ⁰̃ß e ff f]—— 21 e ſo ſpürt die Der neue Memelpräſident Nach langwierigen Verhandlungen, die ſeit dem 23. November andauerten, iſt nun endlich mit der Zuſtimmung der deutſchen Lendtagsmehrheit Simongaitis zum Präſidenten des Memel⸗ direktoriums ernannt werden. Eingeweihte Kreiſe werden die Zu⸗ ſtimmung der deutſchen Parteien zur Ernennung dieſes Mannes mit einem Kopfſchütteln geleſen haben, denn man kann Herrn Simonaitis weder als eine deutſchfreundliche, noch als eine neu⸗ trale Perſönlichkeit betrachten und die deutſche Landtagsmehrheit hatte ihren ganzen Kampf mit der prinzipiellen Forderung geführt, daß der neue Präſident ihr naheſtehen müſſe. Die pelitiſche Ver⸗ gangenheit des Herrn Simonaitis iſt nicht gerade einwandfrei. Bevor der Verſailler Vertrag das Memelgebiet vom deutſchen vutterlande losriß, war er unter dem ſchlichten Namen Simonait preußiſcher Juſtizſekretär. Es iſt nicht zuletzt ſeinen Bemühungen zu danken, daß die Litauer im Januar des Jahres 1923 in das Memelgebiet einrückten und, da die franzöſiſche Beſatzung kampflos abzog, das Land für Litauen annektierten. Zum Dank für ſeine Verdienſte wurde Herr Simonait zum kommiſſariſchen Landrat des Kreiſes Heydekrug ernannt und um ſein unverfälſchtes Litauertum zu begründen, verſah er ſeinen Namen mit einer litauiſchen Endung, ſo daß er jetzt als ein Herr Simonaitis ſeines Amtes waltete. Nach dieſer Vorgeſchichte iſt es wenig verwunderlich, wenn er die Deut⸗ und verärgerte, wo ſich ihm nur Gelegenheit azu bot. Bei ſeiner Ernenung haben die Deutſchen unbedingt einen großen Pflock zurückgeſteckt. Aber was blieb ihnen ſchließlich ande⸗ res übrig, wenn der Landtag endlich zu poſitiver Arbeit und das Memelland zu politiſcher Beruhigung kommen ſollte. Die vom neuernannten Memelgouverneur Dr. Zilius vorgeſchlagenen ſon⸗ ſtigen Perſönlichkeiten, ſämtlich Großlitauer, waren noch uner⸗ quicklicher und der von der Kownoer Regierung diktatoriſch er⸗ nannte und durch ein Mißtrauensvotum des Landtags abgelehnte Direktor der litauiſchen Bank Juozupeitis, war überhaupt nichn akzeptabel. Es ging auch nicht an, die Entſcheidung des Völker⸗ bundes abzuwarten, bei deſſen Generalſekretär telegraphiſche Be⸗ ſchwerde eingelegt war, denn die nächſte Tagung des Völkerbundes findet erſt im März ſtatt und ob die Memelländer dort recht be⸗ kamen, erſcheint noch recht zweifelhaft, wenn man ſich daran erin. nert, wie ſich bei der Septembertagung der Litauer Galvanaufkas mit Fauſtſchlägen auf den Tiſch jede Einmiſchung in die Beziehun⸗ gen zwiſchen Litauen und dem Memellande verbat. Unter dieſen Umſtänden war es vielleicht doch das Richtigere, daß die deutſche Landtagsmehrheit den guten Willen zeigte, zu einer Einigung zu gelangen. Simonaitis hat nun Gelegenheit zu beweiſen, ob er der richtige Mann iſt, der die beſonderen Intereſſen des Memelgebietes der litauiſchen Regierung gegenüber zu ver⸗ treten weiß, insbeſondere ob er endlich den dringend notwendigen Ausbau des Memeler Hafens durchzuſetzen und den Abbau der deutſchen Beamten im Memelgebiete einzuhalten vermag. Sollte es ſich herausſtellen, daß er auch in ſeinem neuen Amte nichts anderes iſt als eine willige Kreatur der Kownoer Regierung, ſo hat der Landtag immer noch die Möglichkeit, ihm ſein Mißtrauen auszuſprechen und mit ſamt dem von ihm zu bildenden Direk⸗ torium, das aus zwei Deutſchen und zwei Litauern beſtehen ſoll, zum Rücktritt zu zwingen. Einſtweilen muß man es begrüßen, daß eine politiſche Ent⸗ ſpannung im Memelgebiete eingetreten iſt und darf ohne weiteres darauf rechnen, daß der Landtag das Autonomierecht des Memel⸗ landes in keiner Weiſe einſchränken laſſen wird. Bombenanſchlag in Oſt⸗Oberſchleſien Wie jetzt bekannt wird, wurde am vergangenen Sonntag um 34 Uhr morgens in Oberlaziſk(Oſt⸗Oberſchleſien) ein Bombenatten⸗ tat auf die der Polizeiwache gegenüberliegende Gaſtwirtſchaft des Jo⸗ hann Mucha verübt. Mucha, der ſich zum Deutſchtum bekennt, wurde bereits ſeit einiger Zeit durch Drohbriefe zum Verlaſſen des. lizei eingeſchritten wäre, ſogar am ſchwarzen Brett der Schule aus⸗ gehängt. Der Bombenwurf richtete am Gebäude und an der Ein⸗ richtung der Gaſtwirtſchaft bedeutenden Schaden an. Ddie polniſche Preſſe ſucht die Schuld am Attentat den Deutſchen zuzuſchieben, in⸗ dem ſie behauptet, daß die Deutſchen durch das Attentat eine Sonntag abend in der Gaſtwirtſchaft beabſichtigte Veranſtaltung des Sokolver⸗ eins hätten verhindern wollen und auch die Polizei nahm in derſel⸗ ben Richtung ihre Ermittelungen vor, indem ſie ſofort 16 Arbei⸗ ter, die als Vertrauensleute der deutſchſozialiſtiſchen Gewerkſchaft bekannt ſind, verhaftete Die Arbekter mußten mangels eines jeden Beweiſes freigelaſſen werden, nur der Vertrauensmann des Deutſchen Schulvereins, Growitſch, wurde in Haft behalten. Die Polizei hatte bei ihm mehrmals fruchtloſe Hausſuchungen vorgenom⸗ men, doch Sonntag abend fand ſie bei ihm plötzlich 4 Karabiner und Munition. Es liegt offenbar ein wohldurchdachter Plan unter Mit⸗ wirkung der polniſchen Polizei vor, um Mucha gewaltſam zu ver⸗ drängen und die deutſche Arbeiterſchaft zu diskreditieren. Bevölkerung der Reſidenz, welche zum guten Teil, im Altertun weit mehr noch als heute, davon lebt, die den als Depreſſion in Han⸗ del und Gewerbe. Es iſt der natürliche Lauf der Dinge. Und doch kann dies nicht allein ausſchlaggebend geweſen ſein. Von größter Bedeutung war die Verſorgung mit Lebensbedarf, der öft aus großer Entfernung herbeigeſchafft werden mußte. Nur zum eie deree e da den Nae ee eee ſeine be m Euphrat un 8) ie Beförderung mit Kamelen, Eſeln, Pferden oder Ker koſt⸗ ſelige Transport konnte nur ſo lange lohnend ſein, als für große engen A teit beſtand, ferner bei Luxusartikeln, die guten Gewinn ab en. Wurde die Hoſhaltung mit ihren zahlloſen Veräſtekungen verlegt, ſo lohnte in vielerlei Hinſicht der Handel mit der ehemaligen Reſidenz nicht mehr, und die Folge war allgemeine rung. Noch kataſtrophaler aber wirkten ſich die Transportſchwierig⸗ keiten inbezug auf die Heizmittelnot aus. Die einſt die alten Luxusſtädte umringenden Wälder lieferten urſprünglich vielleicht enügend Holz als Brennmaterial, ſoweit ſie nicht als Parks und Wildparks geſchont wurden; zumal bei den Bauern die Verbren. nung getrockneten Kamelmiſtes noch lange Zeit gebräuchlich war. Kohle kannte man noch nicht. Möglich iſt aber auch, daß mit dem Raubau an den Waldungen bereits begonnen wurde, als noch der Hof anweſend war; ja, es iſt ſogar nicht ausgeſchloſſen, daß ſich die Stadt nur ſo lange als„Reſi halten konnte, wie der Waldbeſtand der Umgebung ausreichte. lange das Beil Brenn⸗ holz aus nahen Wäldern verſchaffte, ſpielten die Transportkoſten keine große Rolle, wohl aber, als bei dem betriebenen Raubbau die Entfernungen immer größer wurden. Das Elend begann je⸗ doch erſt richtig, als nach Abzug des Hofes auch das Holz der in allernächſter Nähe gelegnen Patks und Wildſchonungen geſchlagen und als Brennholz verkauft wurde. Da begann die eigentliche Entwaldung, die reſtloſe Verwüſtung der Natur. Die dicht be⸗ wachſenen Berghänge wurden kahl; der Regen ſpülte die Stümpfe und Wurzeln der gefällten Bäume bloß, und auf dem nackten Fels fand der fruchtbare Humusboden der einſtigen Wälder keinen Halt mehr. Der Regen ſpülte ihn fort; das Land verdarb, weit und breit wurde die Gegend unbewohnbar. Und nun verrichtete die Natur durch die infolge der allgemeinen Verödung glutheißer werdenden Sommer und kälter werdenden Winter, durch Schnee ſtürme und verwitternde Winde ihre Abbrucharb⸗it. Raubende und ſtehlende Hände halfen mit; überall wurde Zimmerholz los⸗ gebrochen, um verfeuert zu werden, und alles übrige, ſoweit es nicht niet⸗ und nagelfeſt war, diente der Anfertigung von Waffen oder Werkzeugen. Unter ſolchen Umſtänden war eine Zeitraum bon wenigen Jahrhunderten ausreichend, um große Städte in Landes aufgefordert. Dieſe Drohbriefe wurden, ohne daß die Po⸗ zwei neue Fememorde! Berlin, 21. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„B. 3. glaubt von zwei neuen Fememorden berichten zu können, die ſ. Je in Nathenow verübt worden ſind. Im erſten Fall handelt es ſich um den Kompagniefeldwebel Polſz, der in Rathenow Dienſt tat und bei den Mannſchaften ſehr beliebt war. Wegen dieſer Beliebtheil wurde er von Oberleutnant Schulz abgelöſt und zum Diviſtous ſtab nach Berlin berufen. Nach 6 Wochen ſandte man ihn wieder na Rathenow, wo inzwiſchen der Feldwebel Schömann ſeinen Plaß eingenommen hatle. Einige Mannſchaften entſchieden ſich daraufhin ſogleich für Polſz und verweigerten Schömann ohne jedes Verſchul⸗ den des Polſz den Gehorſam. Leutnant von Poſer ließ ſofort Polſz verhaften, degradieren und durch Unteroffizier Stück und vler Mann als Gefangenen auf die Feſtung Spandau bringen. Seitdem iſt Polſz ſpurlos verſchwunden geblieben. Auch die Polizei, die ſeit 14 Tagen mit dieſem Fall beſchäftigt iſt, hat bisher nichts über ſein Verbleiben feſtſtellen können. Polſz war damals ungefähr 30 Jahre alt. Er ſprach öſterreichiſchen Dialekt und ſoll den Krieg als öſter⸗ reichiſcher Leutnant der öſterreichiſchen Armee mitgemacht haben. Der zweite Fall betrifft Werner Klingauf, geboren 1903 in King Williamſtoton in Südafrika. Er war 1923 im Büro der Deutſch⸗ völkiſchen Freiheitspartei beſchäftigt. Er ſoll dort kleine Unregel⸗ mäßigkeiten verſchuldet haben und wurde deshalb zu Leutnant v. Po⸗ ſer nach Rathenow geſchickt, der ihn als Schützen in die Schwarze Reichswehr ſteckte und„in eiſerne Zucht“ nehmen ließ. Klingauf wurde ſo geſchunden und mißhandelt, daß er einmal verzweifelt aus⸗ rief:„Da ginge man doch lieber zu den Kommuniſten!“ Das genügte, daß auch er ſogleich gefangen geſetzt wurde und ſeitdem iſt auch er ſpurlos verſchwunden. Leutnant v. Poſer iſt in⸗ zwiſchen verhaftet worden. der prozeß gegen den Graſen Rarolyi Berlin, 21. Jan.(Von unſ. Berliner Büro.) Der Prozeß des Frafen Karolyi gegen den Prinzen Windiſchorätz be⸗ ſchäftigte geſtern den 30. Senat des zergerichts in Berlin. Be⸗ kanntlich iſt 1920 ein Memoirenwerk des Prinzen „Vom ſchwarzen zum roten Prinzen“ erſchienen, in dem der Ver⸗ faſſer dem Grafen Karolyi zum Vorwurf machte, von Frank⸗ reich beſtochen worden zu ſein, um in Ungarn deſfaitiſtiſche Propaganda zu machen. Karolyi ſoll ſich angeblich Clemenceal gegenüber ehrenwörtlich verpflichtet haben, nach ſeiner Rückkehr nach Ungarn, das er bei Ausbruch der Revolution verließ, keine gegen Frankreich gerichtete Politik zu treiben. Graf Karolyi verlangt die Einziehung des Buches und der Druckplatten. Seine Verteidiger ſtellten in der geſtrigen Verhandlung nicht in Abrede, daß Graß Karolyi während des Krieges mit der Entente verhandelt habe, jedoch ſei das im Intereſſe Ungarns geſchehen. Kalſer Karl ſelbſt ſoll es ge⸗ meſen ſein, der den Grafen in die Schweiz ſandte, um dort mit den Vertretern Frankreichs und Englinds zu verhandeln. Die Ver⸗ teidzger beontragten den franzöſiſchen ordneten Renaudel kommiſſariſch darüber vernehmen zu laſſen, daß die franzöſiſche Regierung an Karolyi niemals einen Frank gezahlt hätte. Der Senat behielt ſich neue Beweiserhebungen vor und vertagte die Ver⸗ handlung auf den Februar. Owen Noung über den Dawesplan Während der Reparationsagent Parker Gilbert die Ausſichten des Dawesplanes hinſichtlich der Zahlungsfähigkeit Deutſchlands in dieſen Tagen in ziemlich roſigem Licht malte, hat jetzt Senator Owen Doung ſich in einer Rede weſentlich kritiſcher über den Dawesplan ausgeſprochen. Er meinte, kein Menſch beſäße Weisheit genug, um vorauszuſagen, in welchem Umfange Deutſchland ſeinen Verpflichtun⸗ gen qus dem Dawesplan nachzukommen in der Lage wäre. Als be⸗ ſonders kritiſch müßte das vierte Jahr der Daweszahlungen füt Deutſchland betrachtet werden. Hier ſtände Deutſchland vor einet harten Probe. Wenn auch Deutſchlands Export beginne, die Einfuht zu überſteigen, ſomüſſe ſich doch die Ausfuhr Deutſch lands ganz wefentlich vergrößern, ſofern Deutſchland ſeinen Verpflichtungen aus dem Dawesplan nachkommen ſoll. Letzte Meldungen Ein neues deutſches Großflugzeug EBerlin, 21. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein in den hieſigen Udet⸗Werken erbautes neues deutſches Großflugzeug hat geſtern ſeinen erſten Probeflug unternommen. Der„Condor“ iſt ein Ganzmetallflugzeug mit 4 Siemensmotoren zu je 100 PS und Kabine für acht Paſſagiere, außerdem gehören 2 Führer und 1 Veo⸗ bachter zur Beſatzung. Die erzielten Ergebniſſe ſind hervorragend. Die Startlänge betrug nur 200 Meter, der Auslauf nur 120 Meter. Der„Condor“ ſoll in dieſem Flugjahr auf der Strecke Berlin—Mün⸗ chen eingeſetzt werden. Trümmer und Staub zu legen, während die Winde aus den rings entſtehenden Wüſten den Sand emporwirbelten, um darunter die zerfallenen Paläſte, Straßen und Görten zu begraben. So haben Babylon und Ninive, Palmyra und die alten Städt⸗ Tripolis geſchlummert, bis der Forſchungsdrang der Archäologen die aer Reſte bloßzulegen begann. In der Tat ſind es mit hoher Wahrſcheinlichkeit die Verkehrsſchwierigkeiten geweſen, die, mittelbar oder unmittelbar, den Untergang herbeiführten. Literatur Das Raſtatter Schloß. Von Gerhard Peters. Heimat⸗ blätter„Vom Bodenſee zum Main“, Heft 27. Mit 44 Abbildungen. Verlag C. F. Müller, Karlsruhe.— Das neueſte Heft der Heimat⸗ blätter„Vom Bodenſee zum Main“ bringt eine ausführliche Dar⸗ ſtellung des Raſtatter Schloßbaues auf Grund der ſorgfältig durch⸗ gearbeiteten Akten und des geſamten, insbeſondere auch des in der Karlsruher Kunſthalle vor einigen Jahren aufgefundenen Plan⸗ materials. Dadurch iſt es möglich geworden, das Werden und Wachſen des großartigen Entwurfs und die wechſelvolle Bau⸗ ausführung klarzuſtellen und grundlegende Arbeit für die kunſt⸗ geſchichtliche Stellung dieſer einzigartigen Schöpfung des Türken⸗ louis und ſeines hervorragenden Architekten Domenico Egidio Rofſt zu leiſten. Knapp zuſammengedrängt iſt alles Weſentliche ſcaf herausgearbeitet. Die lebendige Sprache der Darſtellung und die ſchönen Abbildungen tun das Ihre, dieſes Heft zu einem beſonders wertvollen Beitrag zur badiſchen Heimatkunde zu machen. *J. K. Lavater: Worte des Herzens. Säkular⸗Aus⸗ gabe. Seldwyla⸗Bücherei Band 12—13. Verlag Grethlein, Leip⸗ zig⸗Zürich.— Lavaters liebenswürdige Hilfsbereitſchaft für alle, die ſich an ihn wandten, machten den Zürcher Pfleger und ſpäteren Prediger am St. Peter bald zum Mittelpunkt einer großen Ge⸗ meinde. Goethe war mit ihm befreundet. Seine Briefe,„in jeder Zeile Lavaters Geiſt, Lavaters Herz, ſeine Phyſiognomie, ſein magnetiſches Leben und Weben,“ wurden abgeſchrieben und zir⸗ kulierten weiter. Seine Lieblingstochter Luiſe hat viele dieſer Billette geſammelt, die dann in Form von Denkſprüchen als „Worte des Herzens“ Allgemeingut wurden. Es ſind Gedanken über Liebe, Gott und die Welt zur Erbauung für Troſtbedürftige, Er Nachdenken für Einſame und ſonſt vom Schickſal Betroffene. „H. Funck hat dieſe von Hufeland 1825 zum erſtenmal heraus⸗ gegebenen„Worte des Herzens“ neu bearbeitet und mit einem Nachwort verſehen. das den Geiſt Lavaters, der ſich im ganzen Werkchen ſpiegelt, und den ſeiner Zeit charakteriſtert. Noch heute geht eine wohltuende Wärme und eine eigenartige ſeeliſche Hraft von dieſen„Worten des Herzenes“ aus, die wie einſtmals allen Suchenden Troſt und Erhebung bieten. l⸗ rt er it re r⸗ 4 l⸗ 02 5⸗ „ nn Ir ˙ metropole von einem revolutionären Mob unter „Donnersfag. den 21. Januar 1926 3. Selte. Nr. 34 Neue manußeimer Jeifung(Abend · Ausgabe Ausbau des europälſchen Jernſprechweilverkehrs Von Dr. Fritz Runkel(Bensberg⸗Köln) ̃ Der Fernſprechverkehr iſt längſt aus den einfachen Verhältniſſen herausgewachſen, die ihn uns eigentlich nur als den Vermittler zwiſchen den Bewohnern eines Ortes zeigten. Heute ſpricht man dom Weſten Deutſchlands unmittelbar nach dem Oſten oder nach dem Süden, als ob es keine Entfernungen mehr gäbe, und auch das Ausland iſt in dieſen Verkehrsbereich, den man faſt als ſelbſtverſtändlich empfindet, mehr und mehr hineingezogen worden. Gerade dieſer Fernſprechverkehr mit dem Ausland verlangte an⸗ geſichts der immer weitergehenden Verflechtung der zwiſchenſtaat⸗ lichen Handels⸗ und Verkehrsbeziehungen eine Pflege, die ſich mit der hier beſonders wichtigen Technik eingehend befaßte. Die in dieſer Richtung liegenden Bedürfniſſe machten ſich in allen Ländern in mehr oder weniger gleicher Stärke geltend, und man ſah ein, aß man durch einen Juſammenſchluß in der lechniſchen Organiſation nicht nur die Leiſtungsfähigkeit der Anlagen und damit die Wirt⸗ ſchaftlichkeit des Betriebs erhöhen, ſondern auch für einen weiteren usbau gemeinſame Richtlinien aufſtellen könne, die von vorn⸗ herein eine ſyſtematiſche Einſtellung auf die Erforderniſſe des in gewaltigem Aufſchwung befindlichen internationalen Verkehrs er⸗ möglichten. Die Gedanken der Zuſammenarbeit, die ſomit ſchon ſeit Jahren vin. der Luft lagen“, verdichteten ſich vun zu einem praktiſchen Ein⸗ greifen, nachdem Frank Gill, der Vorſitzende des Inſtituts der Elektrizitätsingenieure in London und Hauptvertreter der amerika⸗ niſchen Weſt⸗Elektrisitätsgeſellſchaft für Europa, im November 1922 in London einen viel beachteten Vortrag über die Zukunft des euro⸗ paiſchen Fernſprechweitverkehrs gehalten hette. Gill ſchlug damals vor, die Wahrnehmung des geſamten Fernſprechdienſtes, ſoweit er ſich von Staat zu Staat erſtrecke, einer für dieſen Zweck zu grün⸗ denden privaten inkernationalen Geſellſchaft zu übertragen. Er ließ ſich dabei von den Erfahrungen leiten. die er an den Vereinigten Staaten von Amerika geſammelt hatte. Die Ueber⸗ traaung dieſer amerikaniſchen Verhältniſſe auf Curora. das ſich aus einer aroßen Zahl von Staaten mit ihren ganz natürlichen volitiſchen und wirtſchaftlichen Einzelintereſſen zuſammenſetzt, konnte man in⸗ deſſen nicht als angängia betrachten, aber das, was Gill über die Zu⸗ jammenfaſſung der techniſchen Organiſation an ſich ſagte, blieb nicht ohne nachhaltige Wirkung. Die franzöſiſche Telearaphenverwaltung beranſtaltete im März 1923 eine internationale Zuſam⸗ menkunftvon Technikern, um für einen Ausbau eines all⸗ europäiſchen Fernſprechnetzes die arundlegenden Gedanken heraus⸗ zuarbeiten. Zu dieſer Konferenz hatte man Deutſchland nicht eingeladen; bei einer im April 1924 veranſtalteten zweiten Zuſam⸗ menkunft aing man aber an Deutſchland nicht wieder vorüber. Man hatte wohl erkennen müſſen. daß es ohne den deutſchen Techniker und ſeine praktiſchen Erfahrungen oerade auf dieſem Gebiet nicht gehe. und daß man auf die Mitwirkung Deutſchlands gerade aus dem Grunde angewieſen ſei, weil dieſes Land nun einmal als daa ge⸗ gebene Her zſtücſck eines ganz Eurora zuſammenfaſſenden Fern⸗ ſprechnetzes betrachtet werden müſſe. Auf dieſer letzteren Konferenz ſetzte man dann einen„Ständigen Ausſchuß“ zur weiteren Bearbeitung der Zuſammenſchlußgedanken ein. in dem auch Deutſch⸗ land Sitz und Stimme fand. Die Bedeutung Deutſchlands für eine Mitwirkuna in der Löſung dieſer großen internationalen Aufgaben mußte auch darin hervortre⸗ ten, daß unſer Land über ein Fernſprechnetz verfüat, das an Dichte in Europa an erſter Stelle ſteht Die Zahl der Sprechſtellen der ganzen Erde, die ſich insgeſamt auf rund 21 Millionen beläuft, verteilt ſich ſo, daß auf Curora 25.4 v.., auf die Vereinigten Staaten 63,9 v. H. entfallen. Der ganze euro⸗ päiſche Anteil wird aber zu einem vollen Drittel von Deutſchland geſtellt. Von den in Europa vorhandenen Sprechſtellen findet man 34 v. H. in Deutſchland, 18,5 v. H. in Groß⸗ britannien. 9 v. H. in Frankreich, 7 v. H. in Schweden..8 v. H. in Dänemark. um nur die Länder mit dem größten Fernſprechverkehr zu nennen. Das eine aber war beſonders bemerkenswert. daß man als die unentbehrliche Grundlage für einen aroßzüagigen Ausbau eines alleuropäiſchen Fernſprechdienſtes den Ausbaueines Ka⸗ 5 bEr ſehl Raum, um die Vorzüge eines Kabels gegen⸗ über der oberirdiſchen Leitungsführung gerade für einen zwiſchen⸗ ſtaatlichen Fernſprechbetrieb eingehend zu ſchildern. Hingewieſen ſei nur auf die größere Sicherheit vor Betriebsſtörungen, wie ſie etwa von äußeren Eingriffen oder benachbarten Starkſtromlei⸗ tungen ausgehen, ferner auf die Möglichkeit der Verwendung von dünneren Sprechdrähten unter Benutzung von Verſtärkeeinrich⸗ tungen, namentlich der Hochvakuum⸗Elektronenröhre. Aber auch auf dieſem ganzen Gebiet war es wiederum Deutſchland das in ſeinen bereits ausgebauten oder in der Vorbereitung be⸗ findlichen Fernſprechkabellinien einen Grundſtock gelegt hatte, an den ſich ein Europanetz anſchließen konnte. Gerade nach dem Kriege hatte ſich Deutſchland großen Inſtrengungen unterzogen, um ſein in der Kriegszeit heruntergewirtſchaftetes Fernſprechnetz „Stürzt London unter Feuers Flammen?“ (Von unſerem Londoner Vertreter) Die Schreckenskunde der„roten Revolution in London“ iſt am Samstag abend durch die britiſche Rundfunkgeſellſchaft in ſo rea⸗ liſtiſcher Weiſe gerundfunkt worden, daß im ganzen Inſelreich ein Panik entſtand, die noch über den Sonntag fortdauerte. Der Ur⸗ heber des„Witzes“ iſt ausgerechnet ein Geiſtlicher, der Edinburger Pater Ronald Knox, Sohn des Biſchofs Knox, der durch ſeine humoriſtiſchen Rundfunkvorträge bekannt iſt. Er ſprach am Samse tag abend von der Edinburger Station aus und ſein Vortrag wurde durch Relay von der Londoner Station weiterverbreitet. Die Zuhörer, die im Programm geleſen hatten, daß Pater Knoz eine Burleske betitelt:„Die gerundfunkten Barrikaden“ zum Beſten geben würde, wußten natürlich Beſcheid, aber ungezählte Tauſend.⸗ im ganzen Lande, welche die Einführung nicht gehört oder geleſen Hatten, ließen ſich durch die ernſte Art, mit welcher der Pater die übliche Verkündung von Neuigkeiten nachahmte, täuſchen und ver⸗ nahmen mit ſich langſam ſträubendem Haupthaar, wie die Reichs. furchtbaren Gräueln in Trümmer und Aſche gelegt wurde. Pater Knox kündete an, daß die Arbeitsloſen ſich im Trafal⸗ gar Square in London zuſammengerottet und die National Galerie erſtürmt und eingeäſchert hätten. Sie ſtrömten dann, berichtete er weiter, durch das Admiralitätsgebäude in den St. James⸗Park und griffen die Regierungsgebäude im Rücken an. Danach ſei der bekannte Turm des Parlamentsgebäudes, im Volksmunde„Big Ben“, mit der weltberühmten Rieſenuhr in die Luft geſprengt und dem Erdboden gleich gemacht worden.„Jetzt wälzt ſich der Mob nach dem Savoy⸗Hotel,“ fuhr der Redner fort. Man vers nahm einen dumpfen Knall im Rundfunk.„Hörten Sie den Krach?“ ſagte der Pater mit zitternder Stimme.„Das war das Savoh⸗Hotel. Es liegt in Trümmern!“ Zum Schluß verkündete er, daß die Volksmaſſen die Londoner Radio⸗Station erſtürmt hätten. Die Wirkung war unbeſchreiblich. Zahlloſe Frauen verfielen in hateriſche Schreikrämpfe oder in Ohnmacht. Sogar im eigenen Inſtitut des Pater Knox, im„Sankt Edmunds College“, brach die Frau des Hausverwalters ohnmächtig zuſammen. Die meiſten ſtürzten jedoch ſchreckensbleich zum nächſten Telephon, um ſich in London nach den Ereigniſſen zu erkundigen. Die ganze Nacht hin⸗ durch ging in allen Londoner Zeitungs⸗Redaktionen, im Savoh⸗ Hotel. im Haupt⸗Polizeiamt und an vielen anderen Stellen die Telephonglocke ununterbrochen. Die Telephonbeamten waren am wieder aufzubauen, und da war man großzügig genug geweſen, um wenigſtens für die großen Linien zu einem Syſtem überzu ⸗ gehen, das inbezug auf Betriebsſicherheit und Ausbaumöglichkeiten namentlich auch im Hinblick auf Auslandsanſchlüſſe den weiteſt⸗ gehenden Anforderungen entſprach. Die Ende 1921 erfolgte Fer⸗ tigſtellung des„Rheinlandkabels“, das eine Verbindung unſerer Weſtprovinzen mit Berlin und den mitteldeutſchen Gebie · ten herſtellt, gab den Auftakt zu dieſer deutſchen Entwicklung. Die Kabelnetze der übrigen, namentlich der Deutſchland benachbarten Staaten befinden ſich ſeit einiger Zeit auch in einem bemerkens⸗ werten Ausbau, ſodaß für den Anſchluß an Deutſchland auch hier ſchon die grundlegenden Vorbedingungen geſchaffen ſind. Nach dem derzeitigen Stand erkennt man ſchon heute unſer Land als den großen internationalen Verwittler, wenn man ſieht, wie das deutſche Fernſprechkabelnetz die Verbindungen zwi⸗ ſchen Berlin einerſejts und Baſel, Mailand, Zürich, Straßburg, Paris, Prag und Wien anderſeits herſtellt, ſo daß über Berlin auch der Weſten, Süden und Oſten Europas unmittelbar mitein⸗ ander verkehren können. Einen Mangel erkennt man nur in der durch die Beſetzungsverhältniſſe begründeten Unmöglichkeit, das Kabelnetz in den Rheinlanden nach Weſten hin auszubauen. Wenn die hier vorliegenden Schwierigkeiten beſeitigt würden, ſo ergäbe ſich ſchon jetzt ein geſchloſſenes Netz, das England, Holland, Belgien, Frankreich, Schweiz und Deutſchland umfaßte, und mit dem dann auch die nordiſchen Länder, Italien, Oeſterreich und die Tſchechoſlowakei verbunden werden könnten. Wie man neuerdings hört, ſteht die Herſtellung der Verbindung mit Holland und auf dieſe Weiſe mit England, ferner mit der Schweiz noch für dieſes Jahr bevor. Nicht ohne Eindruck konnte es auch im Ausland bleiben, daß Deutſchland zum Ausbau ſeines großen unterirdiſchen Linien⸗ netzes im Jahre 1921 die„Deutſche Fernkabelgeſelk⸗ ſchaft“ ſchuf, die, aus den führenden Werken der Elektrizitäts⸗ induſtrie unter Teilnahme der Reichstelegraphenverwaltung zu⸗ ſammengeſetzt, nicht nur ein einheitliches Vorgehen in der Einrich⸗ tung der ſämtlichen Anlagen gewährleiſtet, ſondern auch durch die Zuſammenfaſſung der weitreichenden Erfahrungen die⸗ ſer großen Weltfirmen die Technik in ihrer glänzendſten Geſtalt an die Arbeit ſetzt. Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeilsmarktes Die ungünſtige Entwicklung der Arbeitswarktlage hielt auch in der Berichtszeit(7. bis 13. Januar) an. Die Arbeitſuchenden⸗ ziffer ſtieg noch weiter, insgeſamt von 76 839 auf 80 982. Dabei war der Neuzugang arbeitſuchender Frauen(vornehmlich infolge der Kriſe in der Tabakinduſtrie) ſtärker als der der Männer. Bei letzteren ſtieg die Arbeitſuchenden⸗iffer von 60 885 immerhin nur auf 61932. während die entſprechenden Ziffern für den weiblichen Arbeitsmarkt 16 054 bezw. 19 050 betragen. Ins Verhältnis zum Stellenangebot gebracht, haben ſich die zahlenmäßigen Ergebniſſe des Geſamtarbeits⸗ marktes in der Berichtswoche noch um ein weiteres verſchlechtert., die Andrangsziffer(das Verhältnis der Zahl der Stellenſuchenden auf 100 offene Stellen) iſt von rund 5629 auf rund 5739 geſtiegen. Auch die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger hat noch zugenommen. am 13. Januar wurden im Lande insgeſamt 65 116 Hauptunier⸗ ſtützungsempfänger gegenüber 61843 vom 6. Januar regiſtriert. In der Landwirtſchaft hat die Kräftenachfrage unweſenk⸗ lich angezogen. In der Metallinduſtrie blieb die Lage, im ganzen betrachtet ſchlecht. In der ſeit einiger Zeit mit ſtarker Ver⸗ kürzung arbeitenden Pforzheimer Schmuckwarenindu⸗ ſtrie gehen verſchiedene Großbetriebe zu Werksbeurlaubungen über. In der Schwarzwälder Uhreninduſtrie iſt nach neueſten Mit⸗ teilungen am 14. Januar in ſämtlichen Betrieben der Schwarzwälder Uhreninduſtrie und verwandten Betrieben der Arbeiterſchaft unter Einhaltuna der tarifvertraalichen Kündigungsfriſt gekündigt worden. In der chemiſchen Induſtrie des Oberlandes konnten vereinzelt Hilfsarbeiter eingeſtellt werden. aus der unterbadiſchen wurde über Wiederaufnahme der Arbeit berichtet. im allgemeinen iſt die Lage aber immer noch als ungünſtig anzuſprechen. Innerhalb des Tertil gewerbes wirken ſich die Verſchlechterung des Arbeitsmarkts der Seideninduſtrie in Form von zunehmender Kurzarbeit und von Entlaſſungen und Werksbeurlaubungen aus. Auch aus der Spinnerei wurde Werksurlaub gemeldet bezw. an⸗ gekündiat, ſodann iſt auch eine gewiſſe Verſchlechterung bei Fär⸗ berei und Appretur zu beobachten geweſen. Ungünſtiger ge⸗ ſtaltete ſich des weiteren die Lage ſowohl in der vaviererzeu⸗ genden als auch in der papierverarbeitenden Induſtrie (wie auch in der Kartonnagenfabrikation). Mehrten ſich ſodann in der Lederfabrikation die Betriebseinſchränkungen, ſo iſt immerhin die Weinheimer Lederinduſtrie zufriedenſtellend beſchäftiat. Hingegen ſank der Beſchäftigungsgrad im Holz⸗ und Schnitzſtoff⸗ 3 noch tiefer. Schwer darnieder lieat die tabakverarbeitende Induſtrie. N 200 Anrufe ein! Sie kamen aus allen Teilen des Inſelreiches. Am Sonntag blieben in vielen Propinzſtädten wegen des Schnee⸗ falls die Zeitungen aus. Dadurch erhöhte ſich die Panik und dauerte den ganzen Tag fort. Bezeichnend für die Leichtgläubigkeit des Publikums bei Sen⸗ ſationsnachrichten iſt, daß ſelbſt die bizarrſten Einzelheiten, die der Pater einflocht, den Zuhörern kein Licht über den erdichteten Cha⸗ rakter ſeiner Ankündigungen aufſteckten. So ſagte er u.., der Sekretär des Vereins zur„Abſchaffung der Polonaiſen vor den Theaterkaſſen“ hätte den Mob zur Zerſtörung der National Gallery angeſtachelt! Profeſſor So und So ſei beim Ueberſchreiten des Trafalgar Squares vom Mob ergriffen worden und würde in die⸗ ſem Moment„bei lebendigem Leibe gebraten!“ In St. Jamesd⸗ Park würfen die Anführer mit leeren Flaſchen nach den„wilden Hühnern!“ Und ſchließlich verkündete er mit Pathos, da wegen der Zerſtörung„Big Ben's“ das Zeitſignal nicht mehr von der großen Uhr dieſes Turmes gerundfunkt werden könne, würde es in Zukunft durch„Onkel Leslies Repetieruhr“ von Edingburg aus erfolgen! Wahrlich, dagegen iſt der Hauptmann von Köpenick ein Wai⸗ ſenknabe! Die britiſche Rundfunkgeſellſchaft hat eine weitſchwer⸗ fige Entſchuldigung erlaſſen. Bei der allgemeinen Entrüſtung des genasführten Publikums iſt es jedoch die Frage, ob die Sache da⸗ mit ihr Bewenden haben wird. Theater und Muſik Für den Poſten des Heidelberger Theaterleiters haben ſich im ganzen 162 Bewerber gefunden. Manche haben erſt eine vorläufige Bewerbung eingeſchickt und wollen eine ausführlichere nach dem Studium des Pachtvertrages und der ſonſtigen Be⸗ dingungen ſchicken. Von den Bewerbern intereſſieren ſich 83 nur für ein Regie⸗, 60 für ein Pacht⸗ oder Regietheater, während ſich nur 15 lediglich für ein Pachttheater intereſſieren. Vier Be⸗ werber machen gar keine Angaben über dieſe Frage. Da die Sich⸗ tung der Eingänge und die Ausordnung der nicht in Betracht kom⸗ menden Bewerber immerhin noch einige Zeit in Anſpruch nehmen wird, ſo iſt mindeſtens in der Perſonenfrage noch keine Entſchei⸗ dung des Stadtrats für die allernächſte Zeit zu erwarten. Im all⸗ gemeinen kann man wohl annehmen, daß ſich der Stadtrat für die Leitung des Theaters in ſtädtiſcher Regie entſcheiden wird. Der 100. Geburtskaa Herzon Gearas II. von Meiningen. Zur Feier des 100. Geburtstages des Meininger Theaterherzogs Sonntagmorgen Nervenkrüppel, Im Savoy⸗Hotel allein trafen Georg II. ſind die Vorbereitungen in vollem Gange. Als erſte Feſt⸗ Städtiſche Nachrichten Unfreiwilliger Winterſport Hopſa, beinahe hätte man ſich hingeſetzt: Wie glatt das mak wieder heute morgen war! Bei den erſten Schritten gings; da trat man auf, wie man es ſonſt tut. Kaum aber iſt man ge⸗ ſtrauchelt und ein bißchen erſchrocken, ſo wird man unſicher und fällt in jenen gelinden Trab, der die Lachmuskeln reigt. So mancher, der den ganzen Sommer nicht vor die Stadt hinausd⸗ kommt, und dem es ſo unendlich gleichgültig iſt, welche Jahres⸗ zeit regiert, der wird doch wenigſtens im Winter gezwungen, un⸗ freiwillig an den kleinen Sportfreuden der Jugend teilzunehmen. Da iſt die Glenne. Viele Schulbuben ſind auf ihr entlang ge⸗ rutſcht; ſie ſpiegelt ſich vor Glätte und lockt. Willſt du's nicht auch einmal verſuchen? Der behäbige Bürger will garnichts verſuchen! Er iſt wütend über die Rangen und ärgert ſich über die Polizei, die mal wieder verſagt. Dabei rutſcht er ſchon, fängt an zu wackeln und komms ins Gleiten. Sieh an, er kann es ja auch noch! Die alten ſteifen Beine wollen zwar nicht recht parieren. Dafür rudert er um ſo wilder mit den Händen und Armen. Der Hut hängt ihm im Genick, mit einigen trippelnden Schritten hat er endlich wieder feſten Fuß gefaßt und ſchaut verdutzt auf ſeinen Leidensweg zu⸗ rück. Ob es ihm nicht doch ein bißchen Spaß gemacht hat? Schau dich nur an glatten Tagen einmal auf der Straße um, wie ſie Alle unfreiwillig in den Winterſport verwickelt werden! Auch wohl einmal in den Schnee plumpſen und ſich mühſam wieder aufraffen. Manchmal nicht viel anders als auf der Rodelbahn, die draußen die Freude des echten Sportlers iſt. H. W. 1* *Der Ortsverein Mannheim der Deulſchen Volkspartei hat dem neuernannten Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius folgen⸗ des Telegramm geſandt:„Der Ortsverein Mannheim der D. V. P. ſpricht ſeinem verehrten badiſchen Reichstagsabgeordneten zur ehrenvollen Ernennung die herzlichſten Glückwünſche aus.“ *Ein feierlicher Trauergottesdienſt für die Königin⸗Mutter von Italien Margarete von Savoyen fand heute früh in der Jeſuitenkirche ſtatt. Außer dem italieniſchen Generalkon⸗ ſulat und Angehörigen der hiefigen italieniſchen Kolonie wohnten verſchiedene Vertreter ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden, darunter Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer und der Rekior der Handelshoch⸗ ſchule, ſowie der Handelskammer, der anderen Konſulate und der Preſſe der Feier bei. Prälat Bauer las unter Aſſiſtenz zweier Geiſtlichen die Totenmeſſe und nahm am Katafalk die Exequien vor. Der Katafalk, von Lorbeerbäumen umrahmt und mit der italieniſchen Königsflagge geſchmückt, trug die umflorte Königin⸗ nen⸗Krone. An dem Gottesdienſt nahm eine anſehnliche Trauer⸗ gemeinde teil. * Grober Unfug. Auf die Entwendung von Firmenſchilder ſcheint mans in jüngſter Zeit abgeſehen zu haben. Allen In⸗ ſchein nach handelt es ſich um nächtlichen Unfug übermeger junger Leute, wie er z. B. in Studentenſtädten üblich iſt. Wie der Polizeibericht mitteilt, wurde in den-⸗Quadraten ein Glas⸗ firmenſchild, 40 mal 70 Zentimeter groß, mit Eiſenrahmen, dunk⸗ lem Untergrund und der Aufſchrift:„Feld⸗ und Normalbahnen, Lokomotiven von Guſtav Bromme“ und ein 50 mal 65 Zim. großer Blechſchild mit weißem Untergrund und ſchwarzer Aufſchrift: „Manufakturwaren, Weißwaren. Wäſche und Buxkin, Toni Löwen⸗ ſtein, Telephon 9503“ entwendet. Warnung vor einer Schwindlerin. Diefer Tage erſchien in einem hieſigen Herren⸗ und Damenkonfektions⸗Geſchäft eine Dame, die ſich als die Frau eines hieſigen Arztes ausgab und Einkäufe machte, mit dem Bemerken, ihr Dienſtmädchen käme vorbei, bringe das Geld und würde die Ware mitnehmen. Sie brachte es fertig zwei Strickweſten ohne Bezahlung zu erhalten, womit ſie ver⸗ ſchwand. Beſchreibung: 26—28 Jahre alt, etwa 1,55 Meter groß, trug braunen Rock, dunkles Pelz⸗ oder Plüſchjakett, gleiche Müße, ſchwarze Lederſchuhe und Ehering, ſprach Mannheimer Mundark und hat gewandtes Auftreten. * Ein lebendes Schwein geſtohlen wurde am hellen Tage im ſtädtiſchen Schlachthof. Das Tier hatte ein Gewicht von zwei Zentnern und war mit einem„X“ gegeichnet. fkteine Junahme der Selbſtmorde in Baden. Nach einer kürz⸗ lich vom Statiſtiſchen Reichsamt veröffentlichten Statiſtik hat in den letzten Jahren die Zahl der Selbſtmorde im Deutſchen Reiche gegen⸗ über der Vorkriegszeit zugenommen. Für Baden trifft glückei her⸗ weiſe dieſe Tatſache nicht zu, im Gegenteil iſt bei uns eine Abnahme gegenüber den letzten Friedensjahren zu beobachten. Während im Jahre 1914 in unſ. Land insgeſamt 491 Selbſtmorde zu verzeichnen waren, legten im Jahre 1924 insgeſamt 436 Perſonen Hand an ſich ſelbſt. Auch im abgelaufenen Jahr 1925 ſcheint dieſe rückläufige Be⸗ wegung angehalten zu haben. Allerdings liegen bis jetzt erſt für das erſte Halbjahr 1925 beim Statiſtiſchen Landesamt Aufzeichnungen vor. Darnach hat die Zahl der Selbmörder 217 betragen; legt man die gleiche Zahl für das zweite Halbjahr zugrunde, ſo ergäbe ſich für dos Jahr 1925 im ganzen 434. Es iſt erfreulich, feſtzuſtellen, daß unſer Land Baden auf dieſem Gebiet der Moralſtatiſtik eine vom Reich abweichende Stellung einnimmt. vorſtellung der geplanten Feſtwoche iſt„Julius Cäſar“ unter Mit⸗ wirkung prominenter Künſtler aus der Glanzzeit des Meininger Schauſpiels vorgeſehen. Bis jetzt haben folgende berühmte ehemalige „Meininger ihre Mitwirkung zugeſagt: Amanda Lindner, Alexan⸗ der Otto, Frido Grelle, Max Grube und Helene Praſch⸗Greven⸗ berg. Max Reinhardt hat zugeſagt, eine Feſtvorſtellung in Mei⸗ ningen zu inſzenieren. Theaterrundſchau. Das Stadttheater Heilbronn ver⸗ anſtaltet 2 Uraufführungen,„Der Gehetzte“ von Dietzen⸗ ſchmidt und„Die Schweſter“ von Kaſack. Das erſte Werk inſzeniert Oberſpielleiter Paul Schmidt, Heilbronn, das zweite Dr. Lhermann, Berlin als Gaſt.— Gegen die zunehmende Ueber⸗ ſchwemmung der deutſchen Bühnen mit ſogen.„Revuen“, wandte ſich vor kurzem eine Reihe parlamentariſcher Führer der Rechts⸗ parteien und des Zentrums durch eine Eingabe an das Miniſte⸗ rium des Innern und das Berliner Polizeipräſidium. Auch der Bühnenvolksbund eröffnete den Kampf gegen dieſe Art von Schau⸗ ſtellungen, die nicht nur dem guten Theater Abbruch tut, ſondern auch rieſige Honorare an ausländiſche Artiſten und Girls verſchleu⸗ dert und dadurch die deutſchen Schauſpieler ſchädigt.— Ver⸗ wandlungen“, das neue Drama von Hans Franke⸗Heil⸗ bronn, iſt von Dr. Thermann für das Trianon⸗Theater in Berlin zur Uraufführung angenommen worden.— Pirandello iſt gegenwärtig mit der Vollendung von nicht weniger als 8 neuen Werken beſchäftigt. Sie führen die Titel:„Die neue Kolonie“, „Die frühere Frau“,„Die Welt von geſtern“,„Ich oder niemand“ und„Diano und Gertrud“.(Da ſind ja die deutſchen Theater⸗ direktoren wieder einmal vieler Spielplanſorgen entboben!)— Im öſtl hen Weſtfalen, z. B. in den Städten Bielefeld und Min⸗ den, ſind bereits ſehr weit fortgeſchrittene Verhandlungen im Gange, die die Gründung eines Städtebundtheaters unter Einführung der Theater⸗Planwirtſchaft bezwecken.— Um dei Poſten des Heidelberger Stadttheaterleiters haben ſich bis⸗ her über hundert Perſonen beworben. Der 16. Januar war der letzte Bewerbungstag. Unter den Reflektanten befinden ſich Theaterleiter, Spielleiter und Schauſpieler, auch, wie man hört, eine Da me.— Das Stadttheater Bamberqa füßrt zur Feier des 150. Geburtstages von C. T. A. Hoffwann des Dichter⸗Komno⸗ niſten Over„Undine“(Tert von de la Motfe⸗Fouque) auf. Das Werk wird in Dekorationen. die nach den im Berliner Schinkel⸗Mu⸗ ſeum aufbewaßhrten Schinkelſchen Oriojnal⸗Emmwfrfen füör die 23 Berliner Aufführungen der ⸗Undine“ in der Svielseit 1816/17 im ehemals Könialichen Schauſnielbaus angefertſat murden. gegeben. Die Inſzenierung: Hans Fiala, Paul Helſer muſikaliſche Leitung. A — f 4. Seite. Nr. 34 Neue Mannheimer Jeitung(Abend Ausgaben Donnerskag, den 21. Jannar 1928 Marktbericht Auf dem Hauptmarkt war heute alle Marktware gut vertreten. Vor allem fiel das außerordentlich große Angebot von geſchlachteten Gänſen auf, in denen heute bald noch größere Auswahl als nor den letzten Weihnachtsfeiertagen herrſchte. So gerne nun Gänſebraten gegeſſen und ſo verlockend ſchön eine gebratene Gans auf dem Mittagstiſch ſich ausnimmt, ſo genügte doch ſchon der Gedanke an die Geldbörſe zur Vertreibung aller auftauchenden kulinariſchen Gelüſte, Von den Bauern wurden Fettgänſe zu .60—1,70 für das Pfund angeboten, während eine Bratgans auf etwa 12—16 Mk. zu ſtehen kam. Landbutter hatte eine Kleinigkeit angezogen, da als häufigſter Preis 1,80 Mk. gegenüber 4,60 Mk. am letzten Markttag genannt wurde. iſt infolge des Schneewetters der letzten Tage in der Preisſkala etwas höher geſtiegen. Für das Pfund mußte 2 Mk. und darüber be⸗ zahlt werden. In Fluß⸗ und Seefiſche herrſchte kein Man⸗ gel, ebenſo auch nicht in Kartoffeln. In Gemüſe wurde Blumenkohl zum Durchſchnittspreis von 1 Mk. gern gekauft. la. Qualität koſtete.50 Mk. Weiter gab es Roſenkohl zu 60—70 Pfg., dann Weiß⸗ und Rotkraut, Wirſing, Sellerie und Rote Rüben. Südfrüchte, als Orangen, Zitronen und Bananen gab es in Hülle u. Fülle, dagegen wenig Kaufluſt für dieſe Waren. In Obſt war die Nachfrage nicht zu lebhaft. Nach der amtlichen Tendenz war das Verkaufsgeſchäft im allgemeinen befriedigend, wenngleich viele Wünſche nach beſſerem Abſatz unerfüllt blieben. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts. Die Preiſe verſtehen ſich. wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfernia pro Pfund: Kartoffeln 5: Bohnen, dürre. weiße und bunte 25—40: Wir⸗ ina 25—28: Weißkraut—15: Rotkraut 16—18: Blumenkohl, Stück 30—150: Karotten 12—15: Gelbe Rüben 10—12; Rote Rüben 10 bis 15: Roſenkohl 60—70: Spinat 35—45: Zwiebeln 12—15: Knoblauch. Stück 10—15: Kopfſalat, Stück 35—40;: Endivienſalat, Stück 25—50: Feldſalat 180—240: Tomaten 100—120: Suppenarünes, Büſchel 15 his 20: Schnittlauch. Büſchel 15: Peterſilie. Büſchel 15—20: Sellerie. Stück 20—60: Trauben 100: Aepfel 16—50;: Birnen 30—40: Oran⸗ gen, Stück—15: Zitronen. Stück—12; Bananen. Stück 10—18: Nüſſe 50—70; Süßrahmbutter 200—240; Landbutter 150—180: Wei⸗ Fer Käſe 45—50; Honig m. Glas 170—220; Cier,. Stück 13—22; Hechte 180: Karpfen 160—180: Schleien 200; Breſem 120—140: Barben 140—160: Kabellau 50—70; Schellfiſche 45—80: Stockfiſche 50; Goldbarſch 50: Seelachs 50: Seehecht 60: Backfiſche 60—80: Hahn, lebend. Stück 150—500: Hahn. geſchlachtet, Stück 200—700: Huhn, lebend. Stück 150—400: Huhn, geſchlachtet. Stück 200—750: Enten, geſchlachtet, Stück 600—1000: Tauben lebend. Paar 250: Tauben, geſchlachtet. Stück 100—130: Gänſe, lebend. Stück 500—900: Gänſe, geſchlachtet, Stück 1200—1600;: Rindfleiſch 100; Kuhfleiſch 60: Kalbfleiſch 130: Schweinefleiſch 130: Gefrierfleiſch 72—75: Haſen. Ragout 110: Haſen, Braten 170. ch. Die Hochwaſſerſchäden in Baden Im Gegenſatze zu den Ländern am Niederrhein, wo das 5 waſſer Charakter annahm, erreichte das Hoch⸗ waſſer vom Dezember 1925 in Baden am Rhein und an ſeinen rechts⸗ ſeitigen Nebenflüſſen ſowie an der Donau nur einen Stand, wie er häufig einzutreten pflegt. Daß am Niederrhein ſo außerordentlich hohe Waſſerſtände ſich einſtellten, hat ſeine Haupturſache in den meteorologiſchen Verhältniſſen wie in ausgiebigem Schneeabgang des Mittelgebirges bei hart gefrorenem Boden und gleichzeitigem Ein⸗ ſetzen von ausgebreiteten und anhaltenden Niederſchlägen im Rhein⸗ gebiet, ſodaß die Nebenflüſſe des Mittel⸗ und Niederrheines zu 7— Zeit anſchwollen und den Rheinwaſſerſtand ſtark beein⸗ flußten. In Baden blieben die Hochwaſſerſtände des Rheines und der dee Nebenflüſſe im Dezember 1925 zun Teil weſent⸗ Lich hinter denen früherer Hochwaſſer zurück. Der Waſſerſta id des Rheines im Dezember 1925 iſt um 0,69 Meter bis.15 Moter, der der wichteren Nebenflüſſe um 0,68 Meter bis 2,14 Meter untor den entſprechenden Waſſerſtänden der Hochwaſſer 1918 und 1919 dezw. 1920 geblieben. Verkehrsſperrungen von kurzer Dauer kamen an einzelnen Landſtraßen infolge von Ueberflutung oder Anbruch vor; auf dem Rhein von Lauterburg abwärts, Neckar und Main war die Schiffahrt während mehrerer Tage unterbrochen. Am Main waren in der Stadt Wertheim wieder die tiefliegenden Stadtteile der Ueberſchwemmung ausgeſetzt. Dem Waſſerſtande und Verlaufe des Hochwaſſers in Baden eniſprechend ſind auch die verurſachten Beſchädigungen, ſoweit dieſe bei dem noch hohen Waſſerſtande einzelner Fluſſe feſtgeſtellt werden kommen, nicht beſonders hoch. Nach den bis jetzt von den Dienſiſtellen der Waſſer⸗ und Straßenbauverwaltung vor⸗ Uegenden Meldungen ſind durch das Hochwaſſer an Flußbauſchäden u. a. Koſten in Höhe von 184000 RM. erwoen. Die Schäden, die durch Abſchwemmung von gutem Boden auf den Aeckern und durch Austrüt des durch den hohen Nheinwefſerſtand geſtauten Grund⸗ waſſers über das Gelände und Anſammiung von Oberflächenwaſſer verurſacht ſind oder noch verurſacht werden können, ſind heute noch wicht abzuſchätzen. Daß die Schäden keinen weſentlich größ ren Umfang angenommen haben, iſt unter anderem dem guten Ausbau der Flüſſe(Rheinkorrektion und größere Vinnenflüſſe), der Frei⸗ Haldung der Flußläufe von Abflußhinderniſſen wie z. B. Brücken⸗ pfeilern und nicht zuletzt der ſtändigen Unterhaltung und Üuber⸗ wachung der Flußläufe und der Sicherungseinrichtungen zuzu⸗ ſchreiben. P. A. Tod und Leben U Ein Schickſal von Fr. W. v. Oeſtoren 5(Copyright 1925 by Fr. W. v. Oeſteéren, Berlin) (Nachdruck verboten.) Franz blickte auf und hob warnend die Hand. Dr. Bronn blieb verblüfft ſtehen. Was ſollte die Gebärde bedevten? Seine Augen 5 0„Er ſchläft,“ flüſterte der Diener mit kaum vernehmbarer Es gab dem Arzt einen Riß. War der alte Mann wahnſinnig eworden? Beunruhigt ſpähte er dem Diener in die Züge. Nein, as waren keine Wahnſinnsmienen, wenn auch ein ſeltſamer Aus⸗ druck ſich dieſem Geſicht eingeprägt hatte. Leiſe trat er ganz dicht heran, kniete nieder, behorchte die Bruſt, führte einen kleinen Spiegel an die Lippen Zernaus. Kein Zweifel, da war noch Leben. Bis zur Faſſungsloſigkeit betroffen, erhob ſich Dr. Bronn wieder. „Er lebt und liegt bewußtlos,“ ſtellte er feſt. Franz ſah ihn an und nickte ernſt. Der Arzt erkannte ſetzt, daß eine unerſchütterlich glaubensſtarke Hoffnung mit dem Schim⸗ mer eines großen Glücks dieſen Zügen die Prägung verlieh. Und das ergriff ihn ſelbſt mächtig und weckte ſeinen eigenen Glauben an die Möglichkeit eines Wunders.„Ich werde den Herrn Profeſſor anrufen,“ ſagte er. Der Diener ſchüttelte den Kopf und ſtand behutſam, unendlich vorſichtig vom Boden auf.„Der Chauffeur iſt mit unſerm Wagen in die Stadt und bringt den Herrn Geheimrat Baäringer,“ flüſterte er. Der Arzt ſah ihn verwundert an und ſchwieg. Das Heulen der in einem ebenerdigen Zimmer eingeſperrten Dogge, das eine geraume Zeit verſtummt war, ließ ſich wieder ver⸗ nehmen.„Der arme Wotan,“ ſagte Franz leiſe.„Ich komme gleich zurück, Herr Doktor Ich muß ihm nur ſagen, daß unſer Herr noch lebt.“ Er ſchlich leiſe der Tür zu, öffnete ſie. Im ſelben Augenblick ſchlugen Diana und Pluto im Vorhof des Schloſſes heftig belfernd an. Ein Hupenzeichen übertönte ihr Gekläff, dem ſich ein verzweifeltes Bellen Wotans geſellte.„Der Herr Geheimrat,“ ſtieß der Diener herpor und eilte die Stiege hinah. In der Tat öffnete Korl dem von Wilhelm gelenkten Wagen das Gittertor; unten am Schloßportal ſtand bereits der Gärtner. Der Geheimrat riß den Schlag auf faßte nach der Kaſſette und ſprang ab, faſt ehe die Räder zu rollen aufhörten.„Wo iſt er?“ „Er liegt im Atelier, Herr Geheimrat. Unſerm Herrgott ſei 7 Kommunale Chronik Rücktritk des Bürgermeiſters von Waibſtadi? Aus Waibſtadt wird uns geſchrieben: Vor einigen Wochen aing durch die Blätter die Nachricht, daß unſer 78iähriger Bürger⸗ meiſter, Herr Wacker, auf 1. Januar 1926 zurücktreten wolle. Dieſe Notiz wurde einige Tage darnach von der„Waibſtadter Zeitung“ de⸗ mentiert nach einer offiziellen Anfrage auf dem Rathaus und als ſchlechter Witz bezeichnet. Der Artikelſchreiber, der den Rücktritt mel⸗ dete. hatte nicht Unrecht, denn der Bürgermeiſter hatte in öffentlicher Geſellſchaft erklärt, daß er im Hinblick auf ſein hohes Alter zum 1. Ja⸗ nuar 1926 ſein Amt niederlegen werde. Ueberraſcht durch die Zei⸗ tungsnotiz erklärte der Ratſchreiber in engem Kreiſe im Beiſein des Bürgermeiſters, wohl habe der Büragermeiſter ſeinen Rücktritt aus⸗ geſprochen, aber die Erklaͤrung ſei nicht protokolliert. Daraufhin glaubte der Gemeinderat ſich ſeiner Schweigepflicht entbunden und beſtätiate, daß der Bürgermeiſter vor verſammeltem Gemeinderat ſeinen Rücktritt erklärt habe. Darüber ſchwiegen ſich die gemeinde⸗ rätlichen Berichte in der„Waibſtadter Zeitung“ aus. Die Gemeinde anerkennt die aufopfernde Tätiakeit des Bürgermeiſters und ſeine Er⸗ folge, was deutlich die Ehrung bei ſeinem Jubiläum im letzten Jahre bekundete, doch gönnt ſie ihm auch den wohlverdienten Ruheſtand. Wenn man bedenkt. daß die heutigen Zeitverhältniſſe die ganze Tat⸗ kraft eines ſüngeren Mannes beanſpruchen, ſo wäre ein Rücktritt des Bürgermeiſter zum 1. Februar 26 nicht zu verwundern, zumal er ſich ſchon ſeit längerer Zeit mit Rücktrittsgedanken trägt, trot gegen⸗ teiliger gutgemeinter Ratſchläce Einzelner, die den Bürgermeiſtet noch zu halten ſuchen. Die als ſchlechter Witz bezeichnete Notiz ent⸗ — 1 ſich als Wahrheit und kann nicht mit einem Dementi abgetan werden. zZweiſtündige Erwerbsloſendebalke im Berliner Stadtparlament Im Berliner Stadtparlament gab es vor Eintritt in die Tages⸗ ordnung eine faſt zweiſtündige Erwerbsloſendebatte. Der Magiſtrat hatte im Verfolg der Verſammlungsbeſchlüſſe eine Dring⸗ plichkeitsvorlage eingebracht, die eine Verwendung von 6 Millionen Mark für Entwäſſerungs⸗ und Kanaliſations⸗ arbeiten vorſchlägt. Dieſe Vorlage mit einem ſozialdemokra⸗ tiſchen Zuſaßzantrag, auch für weibliche Erwerbsloſe Arbeit zu ſchaf⸗ fen, und mit einem kommuniſtiſchen Zuſatzantrage, beſchleunigt eine Vorlage über alle zu Notſtandsarbeiten weiter geeigneten Objekte zu verlangen, wurde angenommen. In der Ausſprache erhoben verſchiedene Redner der Linken ſcharfe Vorwürfe en den Magi⸗ ſtrat, daß er zu langſam gearbeitet habe und die Vorlage ſo ſpät bringe. Sowohl Oberbürgermeiſter Böß als auch Stadtbaurat Hahn und beſonders Stadtrat Brühl wieſen die Vorwürfe zurück. Letz⸗ terer betonte, daß einflußreiche Gewerkſchaftsführer bis vor wenigen ſelbſt gegen Notſtandsarbeiten geweſen ſeien(Widerſpruch links), und daß der Magiſtrat alles zur Beſchleunigung getan habe. Stadtrat Brühl warnte auch angeſichts der gewaltigen Erwerbs⸗ loſenzahl, die in Berlin einen wöchentlichen Unter⸗ ſtütgungszuſchuß von 1 Million Mark erforderlich mache, vor zu weitgehenden adde en; es könne immer nur ein ganz kleiner Teil Erwerbsloſer beſchäftigt werden. Ein Antrag, daß jeder mit Zuchthaus beſtraft werden 1 der mehr als 5 Prozent Zinſen nimmt, wurde gegen wenige Stimmen ab⸗ gelehnt. Kleine Mittellungen Der badiſche Städteverband beabſichtiat in Donaueſchingen ein Kinderſolbad zu errichten, wenn die Stadt den Bauplatz unentgeldlich bewilligt und koſtenlos die nötige Soleleitung bis ins Knderſolbad führt. Vorausſichtlich wird ſich der Bürgerausſchuß in der nächſten Sitzuna mit der Angelegenbeit zu befaſſen haben. Die Stadtverwaltung St. Inabert hatte den Plan gefaßt, auf dem neuen Friedhof in St. Inabert eine künſtleriſche Kreuzigaungasgruppe aufſtellen zu laſſen und den Bildhauer Henn in Kaiſerslautern für die Ausführung des Werkes gewonnen. Die Ausführung des Werkes ſollte 12 000 Goldmark koſten. Im Stadtrat machte ſich von ſozialdemokratiſcher Seite eine Oppoſition gegen den Plan bemerkbar, nicht weil man Geaner eines ſolchen chriſtlichen Friedhofſymbols war, ſondern weil das Geld dringend für andere Zwecke, Unterſtützung der Erwerbsloſen und Wohnunas⸗ beſchaffung, gebraucht wird. Die Stadtverwaltuna konnte ſich dieſen Einwendungen nicht verſchließen und bat der Plan bis auf weiteres aufgegeben. Sie zahlt dem Schöpfer des Proſekts eine Abfindung von 1200 Goldmark. In Zweibrücken wurde in der Senatsſitzung ein An⸗ traa auf Verbot aller Faſtnachtsperanſtaltungen gegen zwei Stimmen abaelehnt, daoegen wurde ein Antraa der Stadtverwaltung angenommen. alle öffentlichen karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen und Tanzmuſiken zu verbieten. Jeder Verein ſoll bis zum 16. Februar eine Veranſtaltung mit Masken veranſtalten dürfen. Hinſichtlich der Beſteueruna ſollen wie im veraangenen Jahre die Höchſtſätze angewendet werden.— ffür die infolge der Ein⸗ gemeindung der Orte Ernſtweiler und VBubenhauſen notwendia ge⸗ wordene Zuwahl von ſieben Stadträten ſind insgeſamt vier Vorſchlaasliſten dem Wahlleiter übergeben worden. Es ſchlagen ihre Kandidaten vor die„Vereiniate bürgerliche Partei“, die Bürger⸗ vartei Fortſchritt“. die Sosialdemokraten und die Kommuniſten. Am Samstaa., 16. Januar tritt der Wahlprüfungsausſchuß zuſammen, die Wahl ſelbſt erfolat am 24. Janvar. Freiburger Brief Jeber Einzelne im deutſchen Volk hat wohl in der Neufahrs⸗ nacht 1925/26 nach dem harten vergangenen Jahr mehr oder weni⸗ ger in beſcheidenen Grenzen gehaltene Wünſche gehegt, die auf eine Beſſerung in ſeinen perſönlichen Verhältniſſen hinzielten. Jedem Deutſchen muß aber auch das Wohlergehen ſeines Vaterlandes am Herzen liegen und daneben, ſofern er ſich mit den Geſchicken der Gemeinde, in der er lebt, verbunden fühlt, Aendevungen und Ver⸗ beſſerungen in dem engeren Kreis dieſer herbeiſehnen. Man iſt für ſich, für Deutſchland im Rate der Völker und auch für die Gemeinden in ſeinen Anſprüchen beſcheiden geworden. Beſcheiden iſt es noch zu nennen, wenn der Freiburger Bürger den ehrwürdigen, 80 Jahre alten Bahnhof mit Kopfſchütteln und Stirnrunzeln betrachtet und auf ſeinen Wunſchzettel zu Neufahr ſchrieb, der möge recht bald verſchwinden und der Jugend Platz machen Achtzig Jahre iſt ein anſehnliches Alter auch für einen Bahnhof, zumal in dem Zeitraum der verfloſſenen Jahrzehnte, die einen enormen Aufſchwung gerade im Verkehrsweſen gebracht haben. Einen Ruf in deutſchen Landen zu genießen, iſt ein er⸗ ſtrebenswertes Ziel, ſofern er poſitip gerichtet iſt. die Unzuläng⸗ lichkeit der Freiburger Bahnhofsanlagen— man denke alleine an die für jeden Verhältniſſe des jahrmarkt⸗ ähnlichen Betriebes bei der Aufeinanderfolge von Perſonen⸗ und De⸗Zügen oder an den Sträflingsſaal, genannt„Warteſaal“ 2. und 1. Klaſſe— iſt weit über Badens Grenze hinaus ſprichwörtlich und ſchauererregend. Alle Abänderungen und Uebertünchungen— auch mit den fröhlichſten apfelſinen⸗ und himbeerartigen Farben— ver⸗ mögen keine Beſſerung herbeizuführn. Da kann nur eine Radikal⸗ kur, eine Verjüngungskur großen Stils, Abhilfe ſchaffen. Irgendwelche Hoffnungen ſind aber heute— obgleich in letzter Zeit manch'„hohes“ Auge erneut einen Blick auf den Freiburger Bahn⸗ hof geworfen hat— ebenſo wie bisher noch unfehlbar einer Ent⸗ täuſchung ausgeſetzt, zum eigenen Schmerz der Stadtväter Frei⸗ burgs, in deren fremdenpolitiſches Programm der Bahnhof ein ſtörender Schönheitsfleck iſt. Ein Troſt iſt es demgegenüber, daß der Fremdenverkehr des vergangenen Jahres gegenüber 1924 doch eine Steigerung um 16,3 Prozent aufweiſt. Welchen Umfang wird der Fremdenzuſtrom erſt annehmen, wenn all die frommen Wünſche, die einſtweilen noch in mancher„Führer“⸗Bruſt ſchlum⸗ mern, Erfüllung gefunden haben. Die Ausländer ſind natürlich unter den Fremden Freiburgs in der Minderzahl, wenn auch ſi zahlreicher ünſere Stadt aufgeſucht haben. Als Hausbeſitzer wird man ſie überhaupt bald nicht mehr in des Breisgaus Perle ſehen, wird erſt die geplante Wertzuwachsſteuer zur Tat. Das iſt jedoch ein geringeres Unglück als der Umſtand daß die Steuer einige Jahre zu ſpät kommt, nachdem die Ausländer ihre während der Inflation zu einem Spottgeld erworbenen Häuſer und Grundſtücke mit Rioſengewinnen verkguft und mit den eingeheimſten Moneten über alle Berge ſind Der Hieb mag dem Ausländer gelten, er trifft aber den Deutſchen und da gewinnt die ganze Wertzuwachsſteuer⸗ Frage ein ganz anderes Ausſehen. Abgeſehen davon, daß in den Jahren 1919—23 nur Verluſte und keine Gewinne durch Ver⸗ käufe erzielt worden ſind, und eine Berechnung der Zuwachsſteuer damals auf dem verheerenden Grundſatz Mark= Mark aufaebaut war, müßte die Steuer heute ihrer eigenen Abſicht: die Erhöhung der Umlage zu vermeiden, entgegenwirken Die Erwerbsloſen⸗ ziffer, wächſt wie in anderen Städten auch in Freiburg von Woche zu Woche in erſchreckendem Maße. Noch größer werden ſich aber die Koſten der Erwerbsloſenfürſorge geſtalten— und zwar höher als die Erträgniſſe der Wertzuwachsſteuer ſein würden— wenn dieſe die Bautätigkeit, den Wohnungsbau lahm leat und dadurch ein neues Heer arbeitsloſer Architekten. Bauhand⸗ werker und Bauarbeiter ſchafft. Nicht ſympathiſcher wirkt der em Bürgerausſchuß vorgelegte Entwurf einer Wertzuwachsſteuer da⸗ durch, daß man in ihm eine zweite Auflage des Mannheimer Entwurfes erkennt. der für die dortiaen gans anders geſtalte⸗ ten Verhältniſſe einer Induſtrie⸗ und Handelsſtadt beſtimmt war. Der zweite Wunſch zum angebrochenen neuen Jahr geht alſo dahin, daß die Beſcherung der Freiburger Bevölkerung mit der Wertzu⸗ wachsſteuer wenigſtens in einer angenehmeren und für die Inter⸗ eſſen der Bürger erträglicheren Form ſtattfindet, als erſt vor⸗ geſehen war. Dem in dieſen Zeilen eingangs erwähnten Wunſch, in abſehbarer Zeit von einem neuzeitlicheren Bahnhof in die Ferne fahren zu können, iſt noch ein dritter— und darit foll in aller Beſchefden⸗ heit der Wunſchzettel bereits ſeinen Abſchluß finden— hinzuzu⸗ fügen: daß man dereinſt in Freiburg ſeine letzte Fahrt zum Todesacker nicht als„Fuhre“— wie die Hinterbliebenen ibren lieben Verſtorbenen in der zugeſandten Rechnung für die Beför⸗ derung zum Leichenhaus bis in die füngſte Zeit bezeichnet fanden— zurücklegt und auch nicht els Nr.„ in Geſellſchaft von —4 anderer Leichen durch halb Freiburg gefahren wird, ehe der Tote endlich ſeine wohlverdiente Ruhe findet. Sparſamkeit iſt in allen Dingen heute allerdinas vollkommen am Platze, ſolange ſie aber in manchen Dingen bei den Lebenden noch nicht eingekehrt iſt, ſollte man ſie bei den Toten nicht ſoweit treiben, daß alle Gebote der Pietät außer acht gelaſſen werden. Während dieſe Zeilen geſchrieben werden, iſt vielleicht die Er⸗ füllung des einen oder anderen Wunſches ſchon auf dem Weg. Mit der Freude darüber miſcht ſich eigentlich das Bedauern, duß wohlanerzogene Beſcheidenheit die Aufſtellung weiterer Wünſche verhinderte— denn es gibt der Dinge mehr, die man erſehnt, ner⸗ ſchwinden oder kommen zu ſehen! E. G. N. Dank, er lebt.“ Franz war bereits zur Stelle und gab Auskunft. Der Gärtner und der Chauffeur atmeten tief auf. „Er lebt?“ Die Stimme Bäringers zitterte in heiſerm Klang, als er die Worte im Ton des Unglaubens über die Lippen brachte Der Diener nickte ſtumm und fiel plötzlich an der Schwelle des Portals auf die Knie und hob die gefalteten Hände.„Herr Geheim⸗ rat, retten Sie unſern Herrn,“ würgte er aufſchluchzend hervor. „Franz!“ Emma, die völlig gekleidet war, tral weinend zu ihrem Mann und ſtrich ihm übers graue Hear. Auch der Gärtner und der Chauffeur falteten bittend die Hände. „Was Menſchen können, wird geſchehen,“ erklärte der berühmte Arzt. Seine Augen waren feucht, in ſeiner Stimme bebten ver⸗ haltene Tränen. Raſch wandte er ſich ab und jagte die Stiege empor. „Franz, iſt habe euch allen ennen ganz ſtarken Kaffee gekocht. Du mußt trinken,“ ſorderte Emma ihren Mann auf. Dieſer erhob ſich von den Knien.„Später“—„Neumann,“ wandte er ſich dem Gärtner zu,„du ſorgſt für Wotan. Dir, Wil⸗ helm, danke ich. Sagt dem Wotan, daß ſein Herr lebt! Sagt es ihm!“ Er eilte der Stiege zu, blieb aber nochmals ſtehen.„Emmal Wilhelm! Kommt mit! Bleibt in der Nähe! Vielleicht braucht uns der Herr Geheimrat.“ „Franz!“ Der Gärtner hielt den Diener auf. „Was willſt du?“ „Der Ortsvorſteher war mit dem Landgendarmen hier. Ich 1955 ſie nicht eingelaſſen und geſagt, ſie ſollen mittag wieder⸗ ommen. „Recht ſo, Neumann.— Emmal Withelm! Kommt mit!“ Eine Stunde ſpäter lag Walter von Zernau entklerdet in ſeinem Schlafzimmer im Bett, noch immer in bewußtloſer Starrheit, aber atmend, lebend. Der Geheimrat hatte blaß und erregt den Bericht Dr. Bronns entgegengenommen, von Profeſſor Sodenhofs Beſuch gehört und ſchweigend den Kopf geſchüttelt Nur einmal war es ihm voll Heftigkeit entfahren:„Solange noch ein Atemzug in einem Menſchen iſt, gibt man den Kampf nicht auf und ut ſeine Pflicht. So läßt man niemand liegen.“ Obgleich er in dem Freund nur einen Sterbenden, einen Todgeweihten ſah, deſſen Auf⸗ löſung nahe war, hatte er deſſen Lippen gewaltſam geöffnet, die Mundhöhle von dem geſtockten Blut gereinigt, das ſie völlig ver⸗ kruſtete und den Atem zu hemmen drohte, und hatte die Einſchuß⸗ ſtelle geprüft und behandelt. „Franzl“ „Herr Geheimrat?“ „Wilhelm hat mir etwas von zwei Schüſſen geſagt! Es ſieht mir nicht danach aus, als ob zwei Kugeln an dieſer ſelben Stelle in den Schädel gedrungen ſind. Was iſt mit dem zweiten Schuß?“ Der Diener ſenkte den Blick. Er konnte dem Arzt doch un⸗ möglich ſagen, daß ſein Herr den erſten Schuß auf das Bild der Frau Geheimrätin abgefevert hatte, mitten ins Herzl Er zuckte die Achſeln.„Zwei Schüſſe waren es. Ich habe die Petronen im Revolver unterſucht. Aber ich muß erſt im Atelier nachſehen, wohin der erſte Schuß gegangen iſt. Herr Geheimrat. „Es 1 gut. Und geben Sie mir dann die Waffe! Ich nehme ſie mit. Iſt Withelm wieder nach der Stadt gefahren, um die eee er 17 „Soeben, Herr eimra Bäringer wandte ſich dem Landarzt zu.„Sobold die Schweſter hier iſt und meine Inſtruktionen erhalten hat können wir beide nichts weiteres tun, Herr Kollege, als nach Hauſe gehen.“ Ver⸗ düſtert fügte er hinzu:„Bis man gerufen wird.“ Dr. Brocn verneiets ſich.„Sie haben alſo auch keine Hoff⸗ nung, Herr Geheimrat?“ Der Gefragte ſchüttelte finſter den Kopf, riß ſich aber ſofort wieder zuſammen.„Wer ſagt das?“ ſtieß er heftig hervor. — 000 Sterben und Totſein ſtehen Hoffnung und Kampf. Ich kämpfe. Der alte Diener faßte unverſehens die Hand Bäringers und küßte ſie innig und dankbar. „Mein guter, alter Franz! Daß wir das erleben müſſen!“ Der Geheimrat klopfte dem Getreuen auf die Schultern. Seine Stimme klang ganz dumpf und rauh und zitterte und erloſch beim letzten Wort. tüm wandte er ſich und verließ das Zimmer. Daneben ſank er ächzend auf einen Sitz und weinte ganz leiſe vor ſich hin. Jetzt verließ ihn ſeine Nervenkraft vollends. „Herr Geheimratſ!“ Franz trat nach einer Weile leiſe in das kleine Empfangszimmer. Bäringer raffte ſich zuſammen.„Was albt es?“ „Wir haben endlich Herrn Doktor Schwind erreicht. Der Apparat ſteht im Bibliothekzimmer. Soll ich ihn bringen?“ Der Arzt erhob ſich.„Nein. Ich komme.“ Er durchſchritt drei der ihm vertrauten Räume, ehe er ans Ziel gelangte. Das Herz laſtete ihm bleiern ſchwer in der Bruſt. Wie oft hatten Herma und er hier überall geweilt! Und wie gerne! Zum lettenmal vor nicht ganz einer Woche. Es durchlief den Geheimrat froſtkalt. Zum letztenwal? Melch andern Sinn und Klang die Worte angenommen hatten! Vielleicht war es wirklich für Herma das leßtemal geweſen. Vielleicht? Nein, ſogar aller menſchlichen Vorausſicht nach Oder doch das vorletztemal. Ein⸗ mal würde Herma ſa naoch hierher kommen, wohl bald, wohl ſchon morgen, übermorgen. Um den Toten zu ſehen, zum lektenmal zu ſehen, ehe er in den Schoß der Erde geſenkt und ein fremder Menſch hier im Schloſſe Herr wurde, Fortſ. folgt.) — 0 Triberg und Titiſee entſchloß man ſich dann zu einer Dreiteilung. Donnerstag, den 21. Januar 19286 Noeue Mannheimer Jeilung Abend ⸗ Ausgade) 5. Seile. Nr. 34 ort unò Spiel-Winterſport gu den Winterkampfſpielen 1920 Triberg vom 23.—26 Januar— Titiſee vom 28.—31. Januar— Garmiſch-Partenkirchen vom 12.—14. Jebruar ka Lange Zeit tobte der Streit um die Orte, an denen die Winter⸗ li mpfſpiele 1926 ausgetragen werden ſollen. 1922 fanden bekannt⸗ ich die Winterkampfſpiele in Garmiſch ſtatt. Diesmal trat auch der Schwarzwald in Wettbewerb. Im Hinblick auf die idealen Bahnen a ch bekam die Skimeiſterſchaften in Verbindung it den Kampfſpielen zugeſprochen. Triberg übertrug man die ustragung der Bobrennen und der Eiskunſtläufe. Titi⸗ Eis hat die Durchführung der Etsſchnelläufe, Eishockeyſpiele, isſchießen und Rodeln, verbunden mit den deutſchen Eis⸗ uubnellaufmeiſterſchaften und den deutſchen Rodel⸗ eiſterſchaften übernommen. 5 Die Winterkampfſpiele beginnen am 23. Januar in Tri⸗ Bon. mit den Eiskunſtläufen, die bis zum 26. Januar dauern. Die obrennen wurden inzwiſchen auf den 30. Januar verſchoben und uern bis 1. Februar. Die Kämpfe in Titiſee finden vom 28. anuar bis 31. Januar ſtatt. 5 a1 Gerade die beiden Schwarzwaldorte Triberg und Titiſee, ſind 3 e wenige in Deutſchland zur Austragung ſolcher Kämpfe geeignet. uerſt Triberg mit ſeinen Höhen und Tälern, die in ihrer Winter⸗ beicdt eine Fülle unendlicher Schönheiten bieten. Hier iſt Gelegen⸗ G4t für jede Winterſportart gegeben. Nicht nur die Meiſter haben fi elegenheit zur Ausübung des Sports, ſondern auch die Anfänger bieden das ihnen zuſagende Gelände. Für weite Skiwanderungen derten die Höhenwege reichlich Gelegenheit. Von hier aus kann man in duem die anderen Schwarzwaldorte erreichen. Der ae wird n Triberg ſchon lange gepflegt. Der Bergſee iſt hierzu wie geſchaffen. 10 er nicht weit von der Stadt liegt, iſt er bequem zu erreichen. Er t mit ſeiner idealen, großen, ſchwimmenden Eisbahn eine wunder⸗ are Uebungsgelegenheit für den Eislaufſport ab. Die Triberger ergſee⸗Eisbahn beſißt einen Flächeninhalt von gegen 6000 Om. liegt derart in einer Bergniſche, daß ſämtliche Zuſchanerplite amphitheatraliſch anſteigend angeordnet werden können und daher ausgezeichnete Beobachtungsmöglichkeiten bieten. Im Winter 1925 urde hier die Europameiſterſchart im Eiskunſtlauf ausgetragen, da as mit allen techniſchen Hilfmitleln behandelte Schwimmeis leicht tadelloſer Beſchaffenheit gehalten werden kann.— Die Bobbahn ſt bei einem Durchſchnittsgefäll von 9 Proz ztwa 1350 Meter lang und weiſt gleich nach Start eine langgezogene§⸗Kurve auf, die eſonders im unteren ſcharfen Teil mit Kopf gefahren ſein will. Selbſt dem Beſucher Tri⸗ i gs, der nicht irgend eine Sportart ausübt, ſt durch kurze Wanderungen in die Umgebung er Stadt Gelegenheit zur Erholung geboten. azu kommen noch die ee Veran⸗ ſtaltungen während der Kampfſpiele(Beleuch⸗ zung der Waſſerfälle), ſo daß ſſch der Beſucher er nicht über Langeweile beklagen kann. 5 Titiſee liegt im Winter verſchwiegen in em Talkeſſel. Kommt man von St. Blaſien die Fahrſtraße herunter, 5 ſieht man zuerſt nur die weite gefrorene Fläche des langgezo⸗ genen Titiſees, kommt man vom Feldberg, ſo ſegebt es einem ebenſo. Erſt kurz am See ſellt man feſt, daß hier auch Häuſer vorhanden ind, die ſich teilweiſe am See gruppieren. Wie in Triberg die Kunſtbahn weithin be⸗ annt iſt, ſo kennt jeder Sportsmann in Titi⸗ ſee die ausgezeichnete Nodelbahnen die ein Ge⸗ älle von 15 Proz. aufweiſen. Die Deutſche Rodelmeiſterſchaft, die im vorigen Jahr auf dieſer Bahn ausgetragen wurde, brachte urchſchnittsgeſchwindigkeiten von 60 Kilo⸗ metern. Alle Bahnen verfügen über einen bel gern ln l 1 N eſer Sportart in Titiſee gefahrlos iſt, was bei unüderſichtlichem Gelände nicht immer der Fall iſt. Auch 4 ibt es Bahnen, auf die ſich jeder droßes 0 getroſt wagen kann. ie verfügen vielleicht nicht über zu großes Gefälle, dafür bieten ſie aber durch ihre Lage mitten im winterlichen Tannenwald und durch, ihre natürliche Länge Reize, wie ſie kaum andere Bahnen ſonſt ver⸗ mitteln können. Titiſee hat ſich auf dem 12 Minuten vom Bahnhof gelegenen Denglerweiher ein ideales Eisſtadion geſchaffen. Die — 5 des Eiſes auf dem See war der Abhaltung großer eranſtaltungen nicht günſtig. Aus dieſem Grunde entſchloß ſich der interſportverein Titiſee, den Weiher entſprechend auszubauen. Das umpfgelände wurde mit großen 15 0 ausgehoben und darauf auch ein Klubhaus errichtet, das in ſeinen Einrichtungen allen Er⸗ orßerniſſen für einen modernen Sportbetrieb entſpricht. Für die Juſchauer ſind rund um das Stadion erhöhte Stehplätze angebracht. Wie vorzüglich die Beſchaffenheit der Eisbahn iſt, aufee die zwei deuen Retorde, die am Sonmtag bei der Eröffnung aufgeſtelt dun. kön Eine beſſere Empfehlung für die Bahn hätte es nicht geben nen. Titiſee wird an den Kae der Winterkampfſpiele ſicher großen Beſuch aufzuweiſen Vun iſt es doch von der ganzen Umgegend ſehr leicht zu erreichen. Vom Feldberg aus iſt es auf direkter Straße in kurzer Zeit erreicht. Die Skiläufer auf dem Fewberg werden ſich ſicher die Winter⸗Kampfſpiele nicht entgehen laſſen. Auch die Ent⸗ ſernung von Neuſtadt iſt ſo gering, daß auch von hier aus viele Be⸗ ſucher zu erwarten ſind. Die Unterbringungsmöglichkeiten der Be⸗ ſucher ſind in jeder Hinſicht gut. Es iſt dafür Sorge getragen, daß die umliegenden Ortſchaften von Titiſee Gäſte zugewieſen erhalten. da dieſe in Titiſee nicht alle untergebracht werden können. Die Or⸗ ganiſation iſt aber ſo gut getroffen, daß ſich die ganzen Spiele und er Verkehr reibungslos abwickeln werden. PWerr ſich irgendwie frei machen kann, ſollte nicht verſäumen. ſich die Winterkampfſpiele anzuſehen. Der Beſucher hat zweierlei Ge⸗ winn, einmal, die Erholung in der friſchen und reinen Winterluft, e ihm die verlorenen Kr ilte wiederbringt und dann das herrliche Schauſpiel der Kämpfe während der Winterkampfſpiele. Durch Son⸗ nach dem Schwarzwald iſt auch dafür Sorge ge⸗ a00 f aß die Fahrt dahin nicht zu teuer wird. Die Lofung muß o ſein: Auf zu den Winkerkampfſpielen in den aeen, * 0 die Nennungen zu den deutſchen Winterkampfſpielen 1920 Eiskunſtlaufen Nachdem am 10. Januar der Meldeſchluß für die Winter kampf⸗ ſpiele im Eiskunſtlauf in Triberg(23.—26. Januar) geweſen iſt, ergibt ein Ueberblick über die vorliegenden Einſchreibungen das ſehr erfveuliche Ergebnis, daß die Reihe der Nennungen eine ganz aus⸗ gezeichnete Qualität von Läufern und Läuferinnen enthält. Die bekonnteſten Namen werden in Triberg bei den Kampfſpielen er⸗ ſcheinen und die einzelnen Läufe in allen Klaſſen zu einem Ereig⸗ nis von beſonderer ſportlicher Bedeutung erheben. Noch iſt die end⸗ gültige Zahl der Teilnehmer nicht feſtſtellbar, weil zweifellos noch Nachnennungen eingehen werden Unter anderen werden ſolche noch von München uſw. erwartet. Man wird aber mit einer vor⸗ ausſichtlichen Teilnehmerzahl von gegen 50 im Eiskunſtlauf rechnen Innen. In den Hauytläufen haben bisher gemeldet: Damenhaupt⸗ laufen: Frl. Böckel, Frau Brockhöft(Berliner Schlittſchuhklub), Herma Jaroß(Wiener Eislaufverein), Käte Wulff(Verliner Eis⸗ laufverein). Herrenhauptlaufen: Arthur Vieregg(Ber⸗ liner Eislaufverein), Werner Rittberger, Paul Franke, Herbert Härtel(Berliner Schlittſchuhklub), Willi Böckel, Dr. Diſtler, Dr. Oppacher, Ludw. Wrede(Wiener Eislaufverein). Hauptpaar⸗ laufen: Lierke⸗Krümling(Berliner Eislaufverein), Kishauer⸗ Härtel(Berliner un e Flebbe⸗Bruno Graul(Wiener Eislaufverein), Herma Jaroß⸗Ludw. Wrede(Wiener Eislaufverein), Hochhaltinger⸗Pamperl(Kunſteisbahn Engelmann Wien). 5 Von den Junioren ſind zu nennen: Damen⸗Junio⸗ ren: Frl. Kishauer, Frl. Flebbe(Berliner Schlittſchuhklub), Herma Prohaska(Kunſteisbahn Engelmann Wien). Herren⸗Ju⸗ nioren: Ernſt Bayer, Bernh. Strebel, Alfred Krümling, Fridolin Hartig(Berliner Eislaufverein), Kurt Brey(Berliner Schlittſchuh⸗ klub), Karl Schäfer(Kunſteisbahn Engelmann Wien). Junior⸗ Paarlaufen: Frl. Kishauer⸗Härtel(Berliner Schlittſchuhklub). Aus dieſer Zuſammenſtellung ergibt ſich ohne weiteres in der Teilnahme von Deutſchen Meiſtern, Europa⸗Meiſtern und Welt⸗ meiſtern(Herren und Damen) die Güte des Nennungsergebniſſes und die Schärfe des zu erwartenden Wettbewerbes. Bob-Rennen Der auf 10. Jan. feſtgelegte Meldeſchluß für die Vobrennen der Deutſchen Wdertanp⸗ in Triberg(23.—26. Jan.) hat ſowohl für Fünferbob wie für Zweierbob ein befriedigendes Ergebnis ſowohl nach Zahl wie auch vor allem nach der Güte der Nennungen ergeben. Für Fünferbob ſind bis jetzt an feſten Einſchreibungen 16 aus Deutſchland und Oeſterreich zu verzeichnen, deren Führer. Bremſer und Mitfahrer die beſten t˖ noch mit verſchiedenen Nachmeldungen zu rechnen ſein, ſo daß wahr⸗ ſcheinlich die Zahl von 20 erreicht werden wird. Gemeldet wurden bisher folgende Bobs: Boby II(Bob⸗Club Taunus), Führer: Otto Griebel, Bremſer: Dr. Röttger, Eva(.C. Taunus), Führer: Wackerle, Bremſer: von Falta, Stob III(B. S. Sauerland), Führer: Rud. Fiſcher, Bremſer: H. Görring, Schwarz⸗Weiß⸗Rot 11(Berliner 99 rer: E. Hachmann, Bremſer: F. Jergens, Indianer, Führer: R. Mül⸗ ler, Bremſer: W. Müller, Rok⸗Weiß III(.C. Schwarzw.), Führer: F. Gömöry, Bremſer: O. Herbert, Fram III(.C. Sauerland), Führer: Zahn, Bremſer Dr. Bock, Blau⸗Weiß(B. C. Aſchaffenburg), Führer: Dr. Aull, Bremſer: Fr. Bauer,..C I.(Bob⸗Abtlg. München), Führer H. C. Endreß, Bremſer: St. Reinemann, Riſſerſee Namen im Bobſport darſtellen. Es wird Die Bobbahn für die deutſchen Winter⸗ kampfſpiele in Triberg Die deutſchen Vobſportleute werden ſich zu den Wettbewerben der Deutſchen Winterkampfſpiele, die nötige Einſicht des nicht eben gleichmäßig verlaufenden Winters vorausgeſetzt, binnen wenigen Tagen in dem Schwarzwaldſtädtchen Triberg, dem Mittelpunkt der Badiſchen Schwarzwaldbahn, treffen. Sie finden hier im Herzen des mittleren Schwarzwaldes eine der älteſten Stätten des deut⸗ ſchen Bobſportes mit einer kunſtgerechten Bahn. Es war im Jahre 1911, alſo vor fünfzehn Jahren, als die erſte Berührung des Schwarzwaldes mit dem Bobsleigh ſtattfand, wo man ein erſtes Bobrennen auf einer zurecht gemachten Gebirgsſtraße ausfuhr. Die Begeiſterung führte zur Gründung des Bobelubs Schwarzwald, der jetzt die Kampfſpielrennen durchführen ſoll. Noch im gleichen Herbſt ing es an den Bau der Bobbahn oberhalb der Stadt. Mitten aus 905 Walde heraus und zum Teil in den Fels geſprengt, erwuchs die Bahn, vollkommen nach Norden und im Schutz gegen Sonne und Wind gelegen, eine Eigenſchaft, die manche andere Bahn nicht aufweiſt Der Start liegt auf dem Gipfel des Sterenbergs, von dem Stadtinnern in dreiviertel Stunde gut zu erreichen, auf einer Meereshöhe von rund tauſend Metern. Das Ziel N nach dem derzeitigen Stand der Bahnlänge mit dem Ausgang des Priſen⸗ tals, zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten oberhalb des Stadt. Bei einer Bahnlänge von 1400 Metern weiſt die Bahn ein Durchſchnitts⸗ gefäll von neun Prozent auf, das in der Anfangsſtrecke, um die Zufuhrt in die erſten Kurven zu beſchleunigen, etwas höher, hinter der erſten Kurve etwas kleiner iſt. In einer geraden Anfahrt wird zunächſt die offene Startkurve(Halbm. 50 m paſſiert, anſchließend die S⸗förmige Waſſerfallkurve(Halbm. 14), die nach einer kleinen Gegenkurve alsbald zur Felſenkurve überleitet(Hlbm. 50m). Die Bahn zieht dann in einer mehrfach die Richtung wechſelnden Linie am Nordhang des Sterenbergs zum Ziel, äußerlich in der Trace verhältnismäßig einfach, nach der Aeußerung erfahrener Bobleute aber nicht ſo ganz ohne durch ihre Schleuderkurven. Kurz vor dem Ziel iſt eine Doppelkurve mit kurzem Zwiſchenſtück zu bewältigen, die trotz ihres Halbmeſſers von 25 in ſchon manchem eine Nuß war, die er nicht geknackt hat. Eine Verlängerung der Bahn auf 1700 Meter iſt durch den Krieg und die Nachkriegsverhältniſſe noch ein Plan geblieben. Die Bahn iſt neben entſprechenden Kurvenbauten— die Waſſerfallkurve hat eine Ueberhöhung von Oie Deuiſchen Wintertamp ſpiele im Schwarzwald Triberg, Skigelände bei der S⸗Kurve der Boblleighbahn (Bob⸗Abtlg. München), Führer: Fr. Stöcker, Bremſer: A. Tamboſi, Reiter 18, Führer: Frhr. v. Maltzahn, Bremſer: v. Wartenberg, Vor⸗ wärts(B. C. 1 Führer: C. Scherzinger, Bremſer: Steurer, Eisteufel(B. C. Schwarzwald), Stadelmann, Brem⸗ er: A. Duffner, Gerin(Wien), Führer R. Gerin. Stuttgart, Führer: „Haug, Bremſer: W. Koch, Pirat. Im Zweierbob liegen bisher 9Meldungen vor, ebenfalls von den beſten Mannſchaften beſetzt, die ſchon in den bisherigen großen Rennen hervorragende ſportliche Leiſtungen zu verzeichnen gehabt haben. Gemeldet haben bis jetzt folgende Bobs: Bob Heſſen 1(.C. Schwarzw.), Führer: Dr. Petri, Bremſer: Herbert. Tatzelbaum(B. C. Taunus), Führer: O. Griebel, Bremſer: E. Griebel. Schwarz⸗Weiß⸗Rot(Berliner Schlittſchuhklub), Führer: E. Hach mann, Bremſer: F. Jürgens. Mercedes III(.C. Schwarzwald), Führer: Fr. Gömöry. Framchen(.C. Sauerland), Führer: Zahn, Bremſer: Dr. Bock Framfran(.C. Sauerland), Führer: Zahn. Bremſer: Dr. Bock 18 II. Führer: Frhr. v. Malßzahn, Bremſer: v. War⸗ enberg. Pirat II Gerin(Wien), Führer: R. Gerin, Bremſer: R. Szalay. Aehnlich wie beim Eiskunſtlauf werden auch im Bobſport durch die Zuſammenſtellung der beſten Mannſchaften harte und intereſ⸗ ſante Kämpfe zu erwarten ſein. Die Eis-Schnelläufe in Titiſee Der Nennungsſchluß für die Schnelläufe in Titiſee(28.—31. Jan⸗ nuar) hat ebenſo wie die vorhergehenden Kunſtläufe in Tribera(23 bis 27. Jan.) ein Eraebnis gebracht. das ausgezeichnete aualitative Beſetzuna zeiat. Die bisherigen Nennungen belaufen ſich für die verſchiedenen Schnellaufen zuſammen auf rund dreißia. wozu aber vorausſichtlich auch noch Nachnennungen kommen werden. Die Nen⸗ nungen verteilen ſich auf folgende Clubs: Berliner Eislaufverein 1886. Ski⸗Club Schwarzwald Ortsaruppe Radolfszell Eislaufabtei⸗ lung. Schlittſchubläuferverein Altona Berliner Schliftſchub⸗Club Wiener Eislaufverein. Die Meldungen nennen bisher: 500 Meter⸗ Juniorenlaufen Schönbrod. 1000 Meter⸗Junſoren⸗Schmellaufen Kül⸗ ver. Hans. Mener. Pach. Vollſtedt Grell. Kleebera. 3000 Meter⸗Ju⸗ niorenſchnellaufen Ortner, 500 Meter⸗Hauptlaufen Manke Schön⸗ brod, Hans Mener Vollſtedt. 1500 Meter⸗Hauptlaufen Walter Mül⸗ ler. Stöhr. Picker. Grund. Kleeberg. 5000 Meter⸗Hauptlaufen Fous Junablut. Moſer Pelichek. Polaſcheck Schillina. Jum 10 000 Meter⸗ Hauptlaufen werden noch Meldungen erwartet. ebenſo weitere für die anderen Läufe. Unter den Namen ſind ſolche von weltbekanntem Rana vertreten wie Vollſtedt und Kleebera. die auf intereſſante und ſcharfe Kämpfe ſchließen laſſen. Die deutſchen Winterkampfſpiele im Schwarzwald geſichert Die Deutſchen Winterkampfſpiele, die am 23. Januar mit den Eiskunſtläufen in Triberg beginnen, können als geſichert gelten. Nachdem die geſtrigen ſtarken Schneefälle im Laufe des Abends aufhörten und über Nacht heiterer Himmel eingetreten iſt, ſetzre ſtarke Abkühlung ein, ſo deß der leichte Froſt ſich beute früb auf —9 Grad verſtärkte. Die Sportbahnen für Ski, Eis und Rodel ſind ſehr gut und es liegt eine geſchloſſene Schneedecke von 40—50 Zentimeter bis in die Talſtationen. benſ Metern— mit techniſchen Einrichtungen er Neuzeit ausgerüſtet. Die Fernſprech⸗ und Zeitnehmungsanlage iſt ſeit zwei Jahren ſtatt oberirdiſch durch ein froſtfrei verlegtes Kabel betätigt. Waſſerleitung, Unfallhäuschen unter⸗ halb der Felſenkurve, beſonderer Aufgangsweg für die Mannſchaften und andere Fußgänger iſt vorhanden, dieſer letztere vor zwei Jahren erweitert und ausgebaut. Der Schlittenaufzug eſchieht bei der verhältnismäßig kurzen Ent⸗ aan des Ziels vom Start durch Pferde. Die ahn wird in den Kurven vereiſt, in den Ge⸗ raden nach Bedarf zur Feſtigung der Sohle. Die Länge der Bahn hat ſich bisher auch für große Rennen als ausreichend erwieſen, ebenſo die in den 1 die ſie den Mannſchaften bietet, krotz der verhältnismäßig einfachen Linienführung. Die Triberger Bobbahn die bislang die einzige in Südweſtdeutſchland geblieben iſt und die ſeit 1922 auch von dem mit dem Bobelub Schwarzwald in Arbeitsgemeinſchaft ſtehenden Bobelub Taunus als Vexeinsbahn anerkannt iſt, hat in den letzten Jahren in regelmäßigem uge Meiſterſchafts⸗ und andere erſtrangige ennen geſehen, ſo 1923 das Fünferbobrennen um die Plakette des Deutſchen Bobverbandes, 1924 die Deutſche Meiſterſchaft im Zweier⸗ bob, 1925 die beiden ſüddeutſchen Gaumeiſter⸗ ſchaften im Fünfer⸗ und Zwelerbob(wegen des unnormalen Winters unterblieben), für dieſen Winter neben den erwähnten Kampfſpiel⸗ rennen im Fünferbob und Zweierbob die Süddeutſche Gaumeiſter⸗ derſe im Fünferbob, während die eigentlich nach der letztſährigen erſchießbung die nach dem Schwarzwald wieder vorgeſehene ſüd⸗ weierbobmeiſterſchaft nach der Uebertragung der Winter⸗ kampfſpiele an Bayern abgegeben wurde. W. Romberg. Literatur »Monaksſchrift für deutſchen Sport. Zeitſchrift für alle Gebiete der Leibesübungen. Herausgegeben von Erwin Kühler, unter Mit⸗ wirkung bedeutender Sportwiſſenſchaftler. Verlag Carl Kühler, Weſel. Die erſte Rummer der ſoeben erſchienenen Zeitſchrift führt b durch eine Reihe Aufſätze bekannter Perſönlichkeiten ſehr gut ein. r. Diem der Generalſekretär des Deutſchen⸗Reichsausſchuſſes für Leibesübungen ſchreibt„Von der Idee des Sports“ Sportrat Fritz Strube⸗Hannover behandelt in einigen Aufſätzen verſchiedene Sportgebiete und entſprechende Uebungen dazu Dr Bernhard Ernſt in Münſter gehtf auf die Bedeutung des Rundfunks für den Sportgedanken ein. Er hat manches Neue zu ſagen Verſchiedene andere Arbeiten ergänzen den Inhalt der gut illuſtrierten Zeit⸗ ſchrift, die den Sportsleuten nur empfohlen werden kann »Leibesübungen. Turnen, Spiel, Sport und Wandern als Geſundheitsſchutz von Prof. Dr. med F. A. Schmidt, 120 Seiten. Max Heſſes Verlag, Berlin W. 15— Leibesübungen, Sport und Turnen tun not, darüber herrſcht heute kein Zweffel mehr Sie ſind die beſten Mittel, um die Geſundheit des Volksganzen und des einzelnen auf die höchſte Höhe zu züchten. Wie nun die ein⸗ zelnen Arten von Leibesübungen auf die verſchiedenen Organe des Körpers wirken, wie Knochen und Gelenke beeinflußt werden, Steigerung der ene der Muskeln erreicht wird welche Einwirkung auf Lunge, Herz, Blutkreislauf, Stoffwechſel und Nervenſyſtem erzielt werden kann, wird in glänzender Darſtellung auseinandergeſetzt. Alle Leibesübungen und Sportarten werden auf ihren hygieniſchen Wert unterſucht und dargeſtellt, was für die einzelnen Lebensalter vom Kindes⸗ bis zum Greiſenalter zweck⸗ mäßig, geſundheitsfördernd oder ſchädigend wirkt. Jedem der und Geſundheit ſich erhalten oder zurückerobern will, ſei das Buch nachdrücklich empfohlen.—n. „Ikarus. Im Fluge durch die große Welt“. Herausgeber Dr. Erich Mehne Luftfahrt⸗Verlag G. m b. H. in Verbindung mit der Union Deutſche e weigniederlaſſung Berlin, Berlin SW. 19, Krauſenſtraße 35/36. Die Winterausoabe iſt ſoeben er⸗ ſchienen. Der erſte Jahrgang liegt damit abgeſchloſſen vor ſo daß man einen Ueberblick über das Programm der Zeitſchrift erhält Sie iſt dem zur Höhe ſtrebenden im Reiche des Geiſtes und der Technik gewidmet Der Leſer ſoll im Höhenflug die große Per⸗ ſpektive für die Geſchehniſſe der Zeit gewinnen. Er ſoll einen Ueber⸗ blick erhalten über die tragenden Ideen und treibenden Kräfte unſerer künſtleriſchen literariſchen und geſellſchaftlichen Kultur„Ikarus“ iſt den Menſchen gewidmek. die die uralte Sehnſucht in ſich ragen, die Schwere zu überwinden, den Raum zu beherrſchen Jener ſonnenſehnſüchtige e der griechiſchen Sage hat ſeine ſpäte Rechtfertigung gefunden. Ausgehend von einer Umſchau über die Lufteroberer aller Zeiten und ihre Anſchauungswel will die Zeit⸗ ſchrift Verſtändnis wecken für die wiſſenſchaftlichen technſſchen ſport⸗ lichen und wirſſchaftlichen Bedingungen des modernen Luftverkehrs und für Deutſchlands in echtem Hanſeatengeiſt friedlich zu erobernde Luftgeltung. Sport treiben will, jedem der durch Leibesübungen Spannkraft bnre ¼DP 5. Seike. Nr. 34 Neue Mannheimer Jeitung(Abend ⸗Ausgabe) Donnerstag. den 21. Jannar 1928 Nus dem Lande Jum Lohnſtreil in der Schwarzwälder Uhreninduſtrie Karlsruhe, 21. FJan. Der im Lohnſtreit in der Schwarz wälder Uhreninduſtrie gefällte Schiedsſpruch vom 22. Dezember 1925 iſt geſtern vom Reichsarbeitsminiſter für verbindlich erklärt worden. Schadenfeuer in einem Forſihaus Furtwangen. 21. Jan. Heute nacht wurde bei Schönwald ein Br and beobachtet. Infolge des Schneeſturmes mußte aber die Feuerwehr alle Löſchaeräte zurücklaſſen. Auf der Veranda des einſam im Walde gelegenen Ceböftes des Forſtwarts Hummel im Stöcklewald war Feuer ausgebrochen. Die Bewohner mußten. nur mit einem Hemd bekleidet, in den tiefen Schnee ſpringen. Der Forſtwart Hummel. der ſich noch einmal in das brennende Haus be⸗ gab. um eine kleine Barſchaft zu retten. iſt nicht mehr zurück⸗ gekehrt. Das Gebälk ſtürzte bald darauf zuſammen und bearub die Leiche unter ſich. Das Gehöft iſt völlia niedergebrannt. Von den Fahrniſſen wurde nichts gerettet. Ledialich das Großvieh konnte in Sicherheit gebracht werden. Hummel. der im Alter von etwa 50 Jah⸗ ren ſteht. war Vater von neun Kindern. 1* heidelberg, 21. Jan. Eine ſchöne Sitte hat lt.„Neueſt. Nachr.“ die Loge Ruprecht zu den fünf Roſen eingeführt. Nach jeder Zuſammenkunft ſammelt ſie freiwillige Gaben für die Heidel⸗ berger Kinderhilfe. Die Summe der Spenden hat bereits den Betrag von 1500 Mark überſchritten. *Schönau bei Heidelberg, 20. Jan. Am 23 ds. Mts. begeht der in Straßburger Kreiſen und unter den in Baden wohnenden Elſaß⸗Lothringern wohlbekannte Gymnaſiallehrer a. D. Friedrich Wilhelm Hoffmeiſter das Feſt ſeines 70. Geburtstages. Herr Hoffmeiſter verbringt ſeit ſeiner im Jahre 1919 erfolgten Aus⸗ reiſe aus Straßburg i. E. in Schönau b. Heidelberg ſeinen Lebens⸗ abend in guter Geſundheit und geiſtiger Friſche. Ad multos annos! Weinheim, 20. Jan. Das Bezirksamt Weinheim hatte in dieſen Tagen die Vereine erſucht, etwa beabſichtigte Karneval⸗ veranſtaltungen auf das äußerſte einzuſchränken. Für die Ver⸗ eine, die ſeit 1. Oktober v. Is. bereits einmal ein Tanzvergnügen veranſtaltet hatten, wurde ein Tanzverbot bis 1. April ds. Is. erlaſſen. Infolge dieſer Einſchränkungen ſind geſtern abend die Saalbeſitzer und Vereinsvorſtände zu einer Beſprechung zuſammengetreten. Es wurde beſchloſſen, eine Abordnung des Gaſt⸗ wirtevereins Weinheim und Umgebung mit dem Vereins⸗Syndikus zum Landrat Dr. Pfützner zu entſenden, um gegen das obige Tanz⸗ —— und überhaupt gegen das Karnevalsverbot Vorſtellungen zu erheben. Von der Beraſtraße. 19. Jan. Die Bautätiakeit, die im Laufe des vorigen gelinden Winters mit wenia Unterbrechung meiſt fortgeſetzt wurde, liegt dieſen Winter hindurch darnieder und zwar ſchon ſeit letztem Herbſt. Schuld hieran iſt aber vor allem nicht das friſch eingetretene Froſtwetter, ſondern noch mehr die der ungünſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe, beſonders die hohen Materialpreiſe und die Baulöhne. Es iſt zu hoffen. daß mit beainnendem Frühling we⸗ nigſtens die ſchon begonnenen Bauten fortgeſetzt werden, denn man ſah an den ſonnigen Tagen voriger Woche bereits Bauſteine da und dort herbeiführen. Die Preiſe für Baumaterialien haben ſich im Laufe der letzten Monate wieder mehr dem normalen Stande ge⸗ nähert und ſind nun wieder etwas leichter zu beſchaffen. Möchten ſich doch auch bald die Geldverhältniſſe günſtiger geſtalten. Ein früher Beainn der Bautätiakeit wäre im Intereſſe der arbeits⸗ loſen Bauarbeiter und Wohnungsſuchenden ſehr zu wünſchen. *Landshauſen b. Bruchſal, 18. Jan. Unter Anteilnahme der ganzen Gemeinde fand hier die Feier der diamantenen Hoch⸗ zeit des Johannes Pottwiez und ſeiner Ehefran Thereſe ſtalt. 10 Kinder, 22 Enkel und 7 Urenkel bilden den nächſten Kreis der Angehörigen und Nachkommen. * Flehingen bei Bretten, 20. Jan. Der Zuſtand des ſchwer⸗ verletzten Direktors der hieſigen Erziehungsanſtalt, Profeſſor Dr. Gregor hat ſich in der vergangenen Nacht leicht gebeſſert, ſodaß eine direkte Lebensgefahr nicht mehr beſteht. * Mosbach. 20. Jan. Eine ſenſationelle Entführunas⸗ geſchichte, wie ſie eine Filmaufnahme beſſer zu bieten kaum in der Lage ſein wird, erlebte nach der„Badiſchen Neckarzei⸗ tung“ der Tünchermeiſter Münch in Lohrbach. Münch hatte dieſer Tage in Eberbach geſchäftlich zu tun und wurde bei der Wirtſchaft Zur Roſe“ von zwei Fremden im Auto um den Wea nach Würzbura gefragt. Auf die Antwort. daß der Weg über Mosbach führe. wurde Münch zum Mitfahren eingeladen. Nach den Angaben von Münch wurde ihm nun im geſchloſſenen Wagen ein Revolver vorgehal⸗ ien. während ihm der zweite Inſaſſe eine Kapuze über den Kopf Zog. die mit einer betäubenden Flüſſiakeit durchtränkt war. Kurz hinter Eberbach machte dann das Auto Kehrt und fuhr den Wea zu⸗ rück, vermutlich der Pfalz zu. Als Münch dann des Nachts erwachte. fand er ſich in einer Zelle eingeſchloſſen. Auf ſein Schreien wurde aufgeſchloſſen und ihm unter Drohungen ein Teller Suppe gereicht Nachts 1 Uhr wurde er wieder ins Auto geſetzt und auf freiem Felde ausgeſetzt. Gegen Moragen langte Münch in Germersheim an. wo er ſich zur dortigen Gendarmerie begab und den Vorgana mel⸗ dete. Die Räuber hatten ihn ſeiner Barſchaft von über 2000 Mark beraubt und ihm noch Kleidungsſtücke abgenommen. Nach den von Münch geſchilderten Tätern wird gefahndet. Am Sonntag iſt dann der Beraubte wieder in Lohrbach einoetroffen. Aus dem badiſchen Hinterland, 18. Jan. Die derzeitige Lage der hieſigen Bauernſchaft wird einesteils durch eine große Abſatzkriſis und zum andern durch fallende Preiſe für Pachtgüter gekennzeichnet. Um die im Herbſt nicht abſetz⸗ baren Kartoffeln möglichſt günſtig zu verwerten, haben die Land⸗ wirte in ihrem Betrieb die Schweineſchnellmaſt mit gutem Erfolg aufgenommen. Da nun die Kartoffeln ſoweit verfüttern ſind und Gerſte und Roggen zu einem annehmbaren Preis nicht verkauft werden können, haben die Landwirte ſich entſchloſſen, in ihrem Betrieb die Trockenfätterung mit nur Roggen⸗ und Gerſtenſchrot, vermiſcht mit Kraftfutter, einzuführen. Es gelangen zur Zeit ſchon ziemlich viele Maſtſchweine auf den Markt. Der Preis iſt infolgedeſſen von 90 auf 80 Pfg. für das Pfund Lebend⸗ gewicht zurückgegangen. Doch die hieraus erzielten Einnahmen find immer noch gute. Nach Pachtgütern beſteht zur Zeit ſo gut wie keine Nachfrage, gegenüber früheren Jahren, wo die Pacht⸗ preiſe ſtets in die Höhe getrieben wurden. Sehr bedenklich ſtim⸗ men die fallenden Bodenpreiſe, die zum Teil unter dem halben Steuerwert liegen. Die landwirtſchaftlichen Kre⸗ dite werden ſowohl hier als auch für die landwirtſchaftliche In duſtrie von Nutzen ſein. * Lahr, 20. Jan. Zwiſchen Mietersheim und Kippenheim rannte ein Kraftwagen an einen Baum und wurde voll⸗ ſtändig zertrümmert. Die beiden Inſaſſen kamen mit Schnitt⸗ wunden und Quetſchungen davon. * Frieſenheim b. Lahr, 18. Jan. Aus dem.45 Uhr Frieſenheim paſſierenden Schnellzug 308. Offenburg—Freiburg fiel am Samstag infolge Unvorſichtigkeit ein Mann und geriet unter die Räder. Beide Beine wurden aboefahren. Es handelt ſich um den 58 Jahre alten Maurer Konrad Adler aus Rothenbach im Algäu der ſeinen in Oppenau wohnenden Bruder beſuchen wollte ober in Offenburg in den falſchen Zug ſtieg. Wie er angibt hatte er ſich im Schnellzug an die Tür delehnt. die aufgegangen ſei, ſodaß er rücklings heraus⸗ ſtürzte. Beide Beine wurden dem Verumgſückten unterhalb des Knies abgenommen. Sein Befinden iſt heute, Montag früh, den Umſtänden entſwrechend gut. geutesheim(Amt Kehl), 18. Jan. In Leutesheim haben die Tobakpflanzer beſchloſſen, ihren Tabak wieder der Tabak⸗A⸗G. in Kehl zu überlaſſen. Es ſoll bei der Auswiegung eine Anzahl von 20 Mark für den Zentner bezahlt werden. In Marſen und Goldſcheuer wurde von den nicht der Tabak⸗A.⸗G. angeſchloſſenen Pflowsorn der Tabak zum Preis von 26 Mark für den Zentner verkauft. * Mülfheim, 18. Jan. Auf der Schnepfenſtöße zwiſchen Liel und Riedlinoen fuhr ein aus Freiburg kommendes Auto einem anderen in dos Hinterrad, ſodaß dieſes ſich überſchlug und die In⸗ ſaſſen herausſchleuderte. Der Schaden iſt b⸗deutend, die Infaſſen kamen merkwürd'gerweiſe mit dem Schrecken davon. Aus der Pfalz Die elekkriſche Bahn Frankenthal—Ludwigshafen :: Frankenkhal. 20. Jan. Wie das„Frankenth. Tagebl.“ berichtet, ſchweben zurzeit zwiſchen den beiden Städten Ludwiashafen und Frankenthal Differenzen wegen der Herſtelluna einer elektriſchen Bahn von Ludwiashafen über Oppau und Ediaheim nach Frankenthal. Die Koſten des Baues einer doppelſpurigen Bahn auf einem beſonderen Bahnkörver ſind auf 4 Millionen Mark veranſchlagt, darunter 3 Millionen für die Strecke Franken⸗ thal⸗Oprau. Während die Stadt Frankenthal die Koſtendeckung zu aleichen Teilen fordere, vertrete Ludwiashafen den Standpunkt, daß es nur die Koſten für die Strecke Ludwiashafen—Oppau zu tragen habe. Die Verhandlungen ſeien noch dadurch erſchwert worden, daß Ludwiashafen unter der Hand Verhandlungen mit den Gemeinden Oppau und Ediaheim begonnen habe, wogegen die Stadt Frankenthal bei der Regierung Einſpruch eingelegt hätte. Ueberdies habe die Stadt Ludwigshafen erklären laſſen, daß ſie nur an einer Erſchlie⸗ ßung des Gebietes bis Oppau intereſſiert ſei. die Verhandlungen über dieſe Fragen ſeien aber noch nicht abgeſchloſſen. * Ludwigshafen a. Rh., 21. Jan. Aus Mieſau wird der „Pfälg. Rundſchau“ ein Jagderlebnis mitgeteilt. das ſehr leicht einen gefährlichen Ausgang hätte nehmen können. Eine Jagdgeſellſchaft hatte dort 16 Wildſchweine zur Strecke gebracht. Man war gerade dabei, fünf weitere Tiere einzukreiſen, als der Jäger Leppla von einem angeſchoſſenen Tier angegriffen und zu Boden geworfen wurde. Nur ſeiner Kraft und Unerſchrocken⸗ heit hat es Leppla zu danken, daß das wildgewordene, weidwunde Tier, das den Jäger bereits durch acht Bißwunden verletzt horte, ihm nicht noch ſchwerere Verletzungen zufügte. Durch, das Da⸗ zwiſchentreten zweier weiterer Mitglieder der Jagdgeſellſchaft wurde Leppla gerettet, der mit Aufbietung aller Kraft das etwa 250 Pfund ſchwere Tier an den Ohren von ſeinem Geſicht ab⸗ hielt. Die Regierung der Pfalz hat neuerdings die Polizei⸗ und Forſtbehörden zu nachdrücklichen Vollzug der früher bereits für die Bekämpfung des Schwarzwildes erteilten Weiſungen angewieſen. Es iſt zu hoffen, daß es bei der jetzigen Schneelage gelingen wird, die Zahl der an einzelnen Orten der Pfalz für die Landwirtſchaft beſonders ſchädlichen Wildſchweine herabzumindern. :: Spener. 20. Jan. Erſchoſſen hat ſich geſtern abend in einer Wirtſchaft in der Oberen Lanagaſſe der 32 Jahre alte verhei⸗ ratete Bahnarbeiter Wilhelm Kreitmann aus Böbingen bei Lan⸗ dau. Die Urſache dürfte nach ſeinen dort gemachten Aeußeremgen auf Arbeitsloſiakeit und zerrüttete Familienverhältniſſe zurück⸗ zuführen ſein. :: Candau. 20. Jan. In Offenbach an der Queich wurde am Mitt⸗ woch der Sattler Ludwig Benz in der Nähe der Neumühle tot aus der Queich geländet. Man nimmt an. daß er auf dem Heimweg von der Waanerſchen Müble vom Weae abagekommen und bei dem unſichtigen Wetter in den Vach geſtürzt und ertrunken iſt. :: Kirchhofen. 20. Jan. Im Gaſthof„Zum Adler“. Beſitzer Franz Gutaſell, brach vorgeſtern im Oekonomiegebäude. das erſt vor zwei Jahren neu aufgebaut worden iſt, NFeuer aus. Die Ortsfeuer⸗ wehr ariff ſofort ein, und eröffnete aus fünf Schläuchen den Anariff gegen das wütende Element. Als die Feuerwehr von Ehrenſtetten auf dem Platze erſchien, konnte man des Feuers Herr werden. Zer⸗ ſtört wurde der Einfahrtsſchopf und ein Teil der Scheune. Die Um⸗ faſſungsmauern ſtehen noch zum Teil. Die zerſtörten Teile ſind ver⸗ ſchüttet: der Schaden iſt bedeutend. :: Annweiler, 20. Jan. Hier betrog ein Schwindler mehrere Geſchäftsleute. Er kaufte eine Kleinigkeit, bezahlte ſie und fraate dann vor dem Weagehen, ob man ihm nicht für ein Markſtück zwei Fünfziger geben könnte. Dieſes tat denn auch der Geſchäftsmann. Aber in dem Augenblick, da er das Markſtück weanahm. ſchmuagelte der Schwindler ſchnell einen Fünfziger fort und legte an ſeiner Stelle ein bereitgehaltenes Zehnpfenniaſtück hin. Dann ſaate er aanz unſchuldig:„Harr, Sie haben mir nur 60 Pfennia gegeben. Das eine iſt nur ein 3 Wohl oder übel mußte man ihm die fehlenden 40 Pfa darauf geben. *KRamſen b. Kirchheimbolanden, 16. Jan. Ein Wildſchwein mit der Apt erſchlagen hat vor wenigen Tagen ein Goldarbeiter namens Schmidt in der Waldabteilung St. Nikolaus. Während der Beſchäftigung wurde der Arbeiter plötzlich von fünf Wildſchweinen umringt, von denen vier davonſprangen, während das fünfte den Arbeiter angriff. Der mutige Mann erariff geiſtesgegenwärtig ſeine Axt und vermochte durch wohlgezielte Hiebe das wütende Tier nie ⸗ derzuſtrecken. * Pirmaſens, 15. Jan. Der verheiratete 47 Jahre alte Bier⸗ führer Franz Lienhart ergriff auf ſeiner Arbeitsſtelle zur Löſchung ſeines Durſtes einen Bierkrug, der Schwefelſäure enthielt und trank daraus. Trotzdem er den Irtum bald bemerkte und nur wenig von der giftigen Flüſſigkeit zu ſich genommen hatte, mußte er ſofort ins Krankenhaus verbracht werden, wo er jetzt ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt.“ Gerichtszeitung Landgericht Mannheim * Mannheim, 19. Jan.(Sitzung der kleinen Strafkammer.) Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsrat Dr. Leſe r. Schöffen: Parl Lutter⸗ mann, Schloſſer hier, Karl Ficks, Kaufmann hier. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Dr. Morr. Großes Glück hatte heute mit ſeiner Berufung der Kolonial⸗ warenhändler Friedrich Engelhard aus Ladenburg. Der Schwie⸗ gerſohn des Genannten, Kaufmann Melchior Schmitt aus Mann⸗ heim, wohnhaft in Ladenburg, hatte von Weinkommiſſionär Ebinger in Neuſtadt a. H. 200 Flaſchen Wein„1921er Ausleſe“ und von dem Fabrikanten Meyer in Frankfurt a. M. eine größere Sendung Zigaretten bezogen. Dieſe Warenlieferungen erlangte der ſchon vor⸗ beſtrafte Schmitt nur durch die ſchwindelhafte Schilderung ſeiner an⸗ geblich glänzenden Vermögensverhältniſſe und ſeiner in jeder Be⸗ ziehung vollauf geſicherten Kreditwürdigkeit. Engelhard ſoll ſich, ſo⸗ weit der in Frage kommt, der Beihilfe zum Betrug ſchuldig gemacht haben. Vom Schöffengericht wurde hier⸗ wegen Schmitt zu 8 Monaten Gefängnis, abzüglich 2 Monate Un⸗ terſuchungshaft, Engelhard dagegen zu 2 Monaten Gefängnis verur⸗ teilt. Das Berufungsgericht hielt heute keinen ausreichenden Be⸗ weis dafür erbracht, daß Engelhard tatſächlich einer ſtrafbaren Bei⸗ hilfe ſchuldig ſei, und ſprach ihn zus dieſem Grunde von der Anklage frei. Die Berufung des Schwiegerſohnes Schmitt, der nach ſeinem heutigen Geſtändnis bis jetzt noch keinen Pfennig an die Geſchädigten Ebinger und Meyer bezahlt hat, wurde als unbegründet verworfen. Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Groſſart. M. Schöffengericht Mannheim Mannheim, 20. Jan. Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Schmitt. — Schöffen: Karl Schneider, Landwirt in Reilingen; Eliſa⸗ beth Meurin, Kaufmannsehefrau hier.— Vertreter der Anklage⸗ behörde: Erſter Staatsanwalt Dr. Luppold. Jabrläſſige Tötung Ein bedauerlicher Unfall ereignete ſich am 12. Auguſt 1925, abends gegen 8 Uhr, im 2. Stock des Hauſes Pumpwerkſtraße 18 (Neckarvorſtadt). Die dort wohnende Schloſſermeiſtersehefrau Jo⸗ hanna W. ſtellte um beſagte Zeit einen Zuber mit kochender Waſchbrühe auf den Platz zwiſchen ihre Küchentüre und dem Gang der Wohnung. Frau W. war gerade im Begriff, in der Küche einen Teppich herbeizuholen. als im gleichen Augenblick die 6jährige Berta Mück, Tochter der auf dem gleichen Gang woh⸗ nenden Familie Mück, dem Waſchzuber zu nahe kam, unglücklicher⸗ weiſe kopfüber in den Zuber ſtürzte und durch Ver⸗ brühen der rechten Körperhälfte ſo bedenkliche Verletzungen er⸗ litt, daß ſie am 15. Auguſt trotz ſorgfältigſter ärztlicher Behand⸗ lung im Krankenhauſe verſtar b. Nach dem Gutachten des be⸗ handelnden Arztes iſt der Tod infolge ſtarker Verbrühung eingetreten. Da die ganze rechte Körperſeite verbrüht war, mußte erfahrungsgemäß mit dem ſicheren Tode gerechnet werden. Selbſt wenn nur ein Drittel der geſamten Körperoberfläche verbrüht W. gebniſſes der Veweisaufnahme wurde die Angeklagte Johanng 7 wegen fahrläſſiger Tötung zu 2 Wochen Gefängnis„ teilt, unter gleichzeitiger Bewilligung von Strafaufſchub Wohlverhalken bis 1. Februar 1928.— Verteidiger: 1 Dr. Waldeck. 5 * § Ein Nachſpiel zum Anilinſtreik. Vom Schöffengericht gu, wigshafen war jim Auguſt 1924 der Dachdecker Nikolaus 4 wegen eines Verbrechens des Landſriedensbruches zu 8 Mon Gefängnis und zu den Koſten des Verfahrens verurteilt warden. Der Angekleizte hatte am 8. April 1924 während des Stleils in 15 Anilinfadrik an dem Demonſtrationszug teilgenommen, der dama 0 in das Gebäude der„Pfälz'ſchen Poſt“ eindrang, wobei es zu ve„ ſchredenen Gewaltiaten kam. Im Berufungsverſahren wurde 9 Angellagte von der Strofkammer Fran'enthal im November 1924 1 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Auf eine erneute R eviſid des Verurteilten und des Staatsanwaltes wurde das Urteil Strafkammer Frankenthal vom Reichsgericht aufgehoben und 15 Fall zur nochmaligen Verhandlung an die Strafkammer Lan da verwieſen. In der neuen Verhandlung am 19 Januar beantren die Verte'digung Anwendung des Londoner Abkommens. Das + richt lehnte den Antrag ab und verurteilte den Angeklagten 9 6 Monaten Gefängnis und zu den Koſten. Lanòwirtſchaſt Die vorläufigen Ergebniſſe der landwirtſchaftlichen Betriebs⸗ zählung vom 16. Juni 1925 in Baden Anläßlich der Volks⸗ Verufs⸗ und Betriebszählung vom 16. Zuni 1925 ſind im Deutſchen Reich auch die landwirtſchaftlichen Betrieh, ermittelt worden. Die Erhebuna erſtreckte ſich, wie bei der letten Zählung im Jahre 1907. auf alle landwirtſchaftlichen. Wein⸗,(an tenbau⸗ und ähnliche Betriebe, die von einer Haushaltung aus ſelbſtän dia bewirtſchaftet werden: die Erhebungsbogen waren von dem a zufüllen, der die Vodenfläche bewirtſchaftet und den Ertrag gewinn Nach einer vorläufigen Auszählung des Badiſchen Statiſtiſchen Landesamts wurden bei der Erhebuna im Juni v. Js. im Land Ba⸗ den 293 960 landwirtſchaftliche Betriebe gezählt. 33 790 mehr ale ſ der Zählung im Jahre 1907. Dieſe Zunahme entfällt faſt ausſchli lich auf die Größenklaſſe unter 2 Hektar, in der ſich die Zabl 2 153 635 im Jahr 1907 auf 198 035 im Jahr 1925 erhöht hat. hältnismäßig am ſtärkſten haben die Betriebe unter 20 Ar zugenom“ men und zwar um 69 650. Offenbar handelt es ſich hierbei vormik gend um Klein⸗ oder ſoa. Schreberaärten. die. beſonder in der Nähe der arößeren Städte, unter dem Druck der Ernährung“ ſchwierigkeiten in den Krieas⸗ und Nachkrieasjahren entſtanden ſi Beiſpielsweiſe ſei erwähnt, daß ſich in den Induſtriebezirken Mann heim, Weinheim und Wiesloch die Zahl dieſer Kleingartenbetriebe ſeit 1907 um 133 Proz. vermehrt hat. Höchſt bedeutſam iſt die Feſtſtellung. daß die Zahl der Veirjebe die mehr als 2 Hektar landwirtſchaftlich genutzte Fläche bewirtſcha ten, ſeit 1907 um 10 610. d. ſ. rund 10 Proz., abgenommen hat: ff hat im Jahr 1907 noch 106 535 betragen: im Juni v. Js. ſind in die“ ſer Größenklaſſe nur noch 95 925 Betriebe ermittelt worden. Ob dieſe Abnahme der Betriebe bei aleichbleibender Fläche a ün ſti, d. h. als ein Beweis zunehmender Intenſioierung des Grund oder Bodens, oder ungünſtia, d. h. als ein Zeichen wirtſchaftlichen Ni⸗der⸗ ſuchung vorbehalten bleiben. Vorläufia ſei nur darauf hingewieſen, daß dieſe Abnahme der arößeren landwirtſchaftlichen Betriebe vol! wiegend in den induſtriellen Gegenden(Mannheim. Weinheim ufw.) zu beobachten iſt. während in den rein landwirtſchaftlichen Be⸗ zirken, z. B. Adelsheim. Buchen, Tauberbiſchofsheim und Werthein⸗ die Zahl der Betriebe mit 2 Hektar und mehr landwirtſchaftlich ge. nutzter Fläche in der Größenklaſſe—5 Hektar teilweiſe erhebli (bis zu 12 Proz.) zugenommen hat. Die Zahl der landwirtſchaftlichen Großbetriebe mit 100 Hektal urnd mehr iſt dieſelbe geblieben wie im Jahre 1907. * :: Schifferſtadt. 18. Jan. Eine in die Wirtſchaft zum„Grünel Baum“ einberufene Verſammluna ſämtlicher Landwirte und Gemüſepflanzer faßte folgende Entſchließung: Die heute in der Wirtſchaft zum„Grünen Baum“ verſammelten Landwirte von Schifferſtadt erheben einmütigen Proteſt gegen das Vorgehen des Finanzamtes bei der Umſatzſteuer, insbeſondere gegen die Heraufſetzuna der Hektarvertraasſätze von 320 Mark auf 460 Mark. Wir ſtellen den Antrag. daß die Vertreter des Reiches darauf hin“ wirken, daß der Schutzzoll ſo geſtaltet wird wie bei Vorkriegsze“ ten zum Nutzen und Wohle des Staates und des Bauernſtandes. Wit fordern und verlangen Errichtung einer Penſionskaſſe für die Landwirtſchaft zum Wohle der arbeitsunfähigen Bauersleute, Weiter nehmen wir Stelluna gegen die Ausrottuna Kilians⸗ und Taylorreben. Wir erwarten die Freigabe deren Anpflanzung zur Erhaltung des Haustrunkes. Briefkaſten Wir bitten kür den Briefkaſten beſtimmte binſendungen auf den ganges der Landwirtſchaft zu beurteilen iſt. muß weiterer Unter“ 2 Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münbliche Auskünfte könneß Beantwortung juriſtiſcher, mediziniſcher ung Aufwertungsfragen iſt ausgeſchlongen. Jeder Anfrage 10 die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens“ nennung werden nicht beantwortet. F. A. Laſſen Sie ſich von einem Arzt genauen Aufſchluß über die Urſachen und Zuſammenſetzungen geben. F. Eg. In unſerer Geſchäftsſtelle können Sie ſich im Zeitungz kataloa die entſprechenden Zeitſchriften heransſuchen.. P. W. 300. Sie haben Ihr Einkommen abzüglich der allgemeinen nicht gegeben werden. Abzüge zu verſteuern. Laſſen Sie ſich auf dem Finanzamt die ge? nauen Unterlagen geben. . Ei, 2000 Mark hatten am 15. 9. 1917 noch Goldwert⸗ 80— 005 chermart entſprachen am 14. Auguſt 1923 4,2 Goldmark, 100. 8. Im Adreßbuch unter Privatlehranſtalten auf Seil 1092 finden Sie die gewünſchten Adreſſen. K. Ma. Uns nicht bekannt, wenden Sie ſich direkt an die Poli⸗ zeiſchule in Karlsruhe. U. W. 30. Eine ſolche Stelle iſt uns nicht bekannt, wenden Sie ſich an einen der hieſigen Tanzlehrer. 0 G. H. 1000 Papiermark entſprachen am 14. 6. 19 811 Goldmarl; am 6. 11. 20 55,70 Gm; 23. 9. 21 40,70 Gm: 1. 10. 22 2,13 Gm; 25. 2. 22 20,80 Gm. 77277::.:: Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetlerſtellen(7ꝛs morgens) eee— Luft⸗ Tem⸗ d 2 2 S 222 2 42 fbr ee e 3 S88 8 Richt. Stärke 3 Weriheim————5fieſchi heſter 3 24 Kön gſtuhl. 625 7592—2—3 Sch leicht] bedeckt— 30 Kar sruhe 17 253.9—0 3—1 füu— halbbed—— Baden Saden 2 3/2589—1—2 0 leicht bedeckt 2— Vill ngen 780 762,6—10—10 Sw) leicht] Nebel 3 24 Feldberg. Ho 1497 28,6—8—5—8] W leicht heiter 10 130 Badenweile[——————— 5—— S eeee, e ee 55— Höhenchwd.!-!—!——————— Nachdem es geſtern bei Temperaturen von 3 Grad in der Ebene und— 5 Grad im Gebirge meiſt noch bedeckt geweſen war— ſtellenweiſe fielen auch Niederſchläge(meiſt Schnee bis 10 Liter pro Quadratmeter)— heiterte es unter Hochdruckeinfluß heute in den frühen Morgenſtunden vielfach auf, ſo daß es zu Froſt kam(in der Ebene— 0 Grad, Feldberg— 8 Gr., Baar ſogar 10 Grad).— Der Hochdruckrücken liegt heute über Deutſchland. Von dem Tief weſt⸗ lich Schottland erſtreckt ſich ein neuer Ausläufer über Irland nach Frankreichs Weſtküſte. Er wird morgen und übermorgen unſere Witterung beeinfluſſen. Vorausſichtliche Witterung für Freitag, bis 12 Ahr nachts: Nach Föhnklarheit vielfach Nebel und ſtellenweiſe Tauwetter in der Ebene. Zeitweiſe Niederſchläge(Ebene teilweiſe als Regen)⸗ ſei, trete in den meiſten Fällen der Tod ein. Auf Grund des Er⸗ſüdweſtliche Winde. ur⸗ 5˙ in bbs en ar⸗ in⸗ 15 en a 0 hel 1 on er⸗ m⸗ ie⸗ 5 15⸗ be he, ſie ie⸗ 15.5 r⸗ n. „ Deutſche Band D. Effekt u. Woch Donnerskag den 21. Januat 1926 Neue Manußeimer Zeltung(Abend Ausgabed 7. Seite⸗ Nr. 34 Neue Mannheimer Seitun 9* Han Lanz-Wern, Mähmaſchinenfabtik.-., Iwelbrücken(Pfalz) Nach dem Geſchäftsbericht iſt es der Firma gelungen, re gute alte Kundſchaft zum großen Teil wieder zu gewinnen und ihren bewährten Fabrikaten neue Freunde im In⸗ und Aus⸗ lande zuzuführen. Das Saargebiet iſt dagegen als Abſaß⸗ gebiet vollſtändig verloren gegangen. Die bei Beginn des Ge⸗ ſchäftsjahres vorgenommene Betriebseinſchränkung konnte Anfang 1025 wieder aufgenommen werden und die Geſellſchaft war in der Lage, die Produktion, für die ſie reſtlos Abſatz hatte, mit verſtärkter Belegſchaft zu erhöhen und den Umſatz, dem Vorjahre gegenüber erheblich zu ſteigern. Das Ergebnis wurde jedoch ungünſtig beein⸗ flußt durch einen mehr als fünfwöchigen Streik der Metallarbeiter. Auf Fabritationskonto wurden 1044 351(l. V. 849 465).I ver⸗ einnahmt. Für Unkoſten waren 958 757(i. V. 808 888).AT auf⸗ zuwenden. Nach 42 032(29 571) Re-Il˙ Abſchreibungen verbleibt danach einſchließlich 11006(—).A Vortrag ein Reingewinn don 54 767(11006).= bzw. nach Abſetzung der Gewinnanteile von 43 761 R. der mit Rückſicht auf die gegenwärtigen ſchwierigen Verhältniſſe vorgetragen wird. Die Bilanz verzeichnet die reditoren mit 781 606(697 416)., denen 338 398(331 601).1 Debitoren, 44691(12 785) R. in bar und Wechſeln und 1089 919 (. V. 1042 776) R. Vorräte gegenüberſtehen. Die bei der Rheini⸗ ſchen Creditbank abgehaltene.⸗V., in der 3 Aktionäre mit 4980 timmen vertreten waren, genehmigte obige Anträge einſtimmig, wählte die ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder Generalkonſul Aug. Reiſer⸗Heidelberg und Dipl.⸗Ing. Ernſt Röchling⸗Mannheim wieder und mit Rückſicht auf die Intereſſengemeinſchaft zwiſchen der Tirma Heinrich Lanz als faſt Alleinbeſitzerin der Aktien und der Firma Wolf⸗Buckau, den Generaldirektor letzterer Geſellſchaft, leiherne, neu in den Aufſichtsrat. Die Ausſichten für das kommende Jahr ſind nach den bereits vorliegenden namhaften Auf⸗ trägen an ſich nicht ungünſtig, doch werde der Erfolg ganz von der Entwicklung der allgemeinen Lage, insbeſondere derjenigen der Landwirtſchaft, abhängen. gh. Aenderung der Geſellſchaftsverfaſſung bei den Deutſchen Werken In der letzten Sitzung des Aufſichtsrates der Deutſchen Werke .⸗G., die bekanntlich aus den ehemaligen Artillerie⸗Werkſtätten hervorgegangen ſind, ſind Maßnahmen zwecks Aenderung der Geſellſchaftsverfaſſung beſprochen worden, die dahin Jale das geſamte Vermögen in den Beſitz der Vereinigten Induſtrieunternehmungen.⸗G. überzuführen. Die letzt⸗ genannte Geſellſchaft hat bereits den größten Teil der Aktien der Deutſchen Werke in Beſitz. Die„Viag“ ſoll die Abſicht haben, die im Publikum befindlichen Aktien der Deutſchen Werke zu Pari zu übernehmen. . Aus der Bilanz der Deutſchen Werke geht hervor, daß die Be⸗ teiligungen an den einzelnen Geſellſchaften mit dem vollen Nominal⸗ wert von 20,5 Millionen Mark zu Buch ſtehen. Als wichtiaſter Paſſippoſten erſcheint das Darlehen des Reichsfinanzminiſteriums mit 10 Millionen Mark. Der Gewinn des abagelaufenen Geſchäfts⸗ jahres von rund 100 000 Mark ſoll zuſammen mit dem Gewinnvor⸗ trag des vergangenen Jahres in Höhe von 361 000 auf neue Rech⸗ nuna vorgetragen werden. Auch die öſterreichiſchen Werke ſollen nach einer Wiener Mel⸗ dung laauidiert werden. Ledialich die im Arſenal befindliche Gießerei mit etwa 400 Arbeitern ſoll beſtehen bleiben. b. Konkurſe in Baden. Ueber das Vermögen des Zigarren⸗ fabrikanten Georg König jun. in Neufreiſtett, des Kaufmanns Karl Heuß in Weil(Amt Lörrach) und der Konſumgenoſſenſchaft in Pfullendorf wurde das Konkursverfahren eröffnet. „b- Badiſche Obſtverwertung Mosbach e. G. m. öb. 5. Wie bereits ſchon mitgeteilt, war die Obſtverwertungsgenoſſenſchaft Mos⸗ bach infolge der Verbindung mit zwei in Konkurs geratenen Firmen in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Bei einem Schul⸗ denſtand von 20 000 wurde zunächſt verſucht, die finanziellen Verhältniſſe der Genoſſenſchaft aufgrund der Anforderung der noch nicht eingezahlten Anteile zu ſanieren. Dies iſt wider Erwarten nicht gelungen und ſo mußte nunmehr Konkursanmeldung beim Amtsgericht Mosbach erfolgen, nachdem ſich inzwiſchen die völlige Zahlungsunfähigkeit herausgeſtellt hatte. Die fertige Jahresbilanz weiſt einen Verluſt von 27 000 aus. Kurszettel Akttien und Auslandsanlethen in Prozenten. Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe(per medio bezw. ulttmo) FIrankfurter Dividenden⸗Werte. Bankt⸗Alktien. 20. 19 71.78 70.50 88.— 68.— 20, 19. Allg. D. Creditdt 84 28 88.— Badbiſ de Bank 334.50 34.— Bank, Br. Ind 87.— Banr B⸗CredW 80 50 81,.— „Hop. u. Wo 90 90.— Barmen Bankven 69.50 69.50 Verliner Handg 1100 143.5 Fom. u. Priotdt 101.0 101 5 Drmſt u. Nat.⸗B 115.2 116.2 115.4115.7 77.— 76.— 20. 19, Reichsbanf. 147.7 143.8 Nhein. Crebitdant 81.— 82 Rheiln. Hyp.⸗Bk. 72. 79. Südd. Discontog. 87. 67.— Wiener Bankver..18.13 Wibra. Notendk.—.— 110. Mannh. Verſ.⸗Gel 51.. anff. Allg. Verſ. 74.—74,28 „Ueberſ.-Bonk Vereinsbank 60,.— 60 Deem,-⸗Gelelſc 113.2 1120 Dresdnen Bank 111.0 112.5 Krt. Hyn.⸗Blt. etalld u..⸗G.. 88.— 87. Miield. Crdit⸗B 95.— 95.50 Oelter. Cred. Anſt..60.k Pfälzen Hyp.⸗Bl. 69.78 70,50 Vergwerſe ⸗Alekien. Harpen. Bergdau 104.5 119.3 Oderſ Kallw Aſcheral. 118.2 119.7 da. Kaliw. Salzdetf.—.—— Pböänt Bergdau 73.—75,8 llwerte Weſter 119. 121, Adein Braunkodie 1280 188,0 Klöckner⸗Werke 38.——,Salzw. Heilbronn 81.——. Mannesmnatöh. 69 25 73.—Tellus Bergbou 893838 B. K. u. Gaurahütte 33 Crausport⸗Aletten. Sochum. Bhb u. G 78.— 84.—.-B..25 48.50 Buderus Eifenw 37 50 38.85 .-Luxem Begw 79. 82.— Eſchweil.Bergw. 127,0 127.0 85.80 87. 27.— 27.— Gelſenk. Urgwk Gelfenk. Gußſt. Ver. deutſch. Helfh.— 30. V ſch. Ind. Maln⸗ 59.— 59.50 Nuürnderg..-Bt. 105.0 105.0 Seerth. Verſ.-Gel. 58.—50.—8 nd. 88.—.78 1. Jaun-Werke.-⸗G. in Ansbach. Unter den in der letzten .⸗V. angeführten Vorausſetzungen für die Sanierung des Unter⸗ nehmens war auch mitgeteilt worden, daß das Bankenkonſortium der Geſellſchaft einen weiteren Kredit von 100 000=A4 bewilligen wolle, wenn die Stadt Ansbach für dieſen Kredit Bürg⸗ ſchaftsleiſtung übernimmt. Die Verhandlungen hierüber mit dem Stadtrat Ansbach haben noch kein Ergebnis gezeitigt; trotzdem hat das Bankenkorſortium nach längeren Beratungen den 100 000⸗Mark⸗ Kredit bewilligt und die Betriebe in Ansbach konnten infolge⸗ deſſen wieder aufgenommen werden. 1· Vorſter u. Skolle Motoren.⸗G., München. Die auf den 19. Januar einberufene Gläubigerverſammlung hat nicht ſtattgefunden, da dem von der Vorſter u. Stolle Motoren .⸗G., München, in den erſten Januar⸗Tagen geſtellten Antrag auf Verhängung der Geſchäftsaufſicht nicht ſtattgegeben worden iſt. Ueber das Vermögen der Geſellſchaft wurde nunmehr der Konkurs eröffnet. Börſenberichte Mannheimer Produklenbörſe -. Mannheim, 21. Jan.(Eigener Bericht.) Auf ſchwächere Kurſe des Auslandes hin verkehrte der hieſige Mark während der Vormittagsſtunden in ruhiger Haltung. Man nannte im nicht⸗ offiziellen Verkehr gegen 12,.30 Uhr: Weizen, inländ. mit 26,50 bis 27,00, ausländ. 33—34,50, Roggen, inländ. 18,50—19,00, ausländ. 22—22,25, Hafer, inländ. 17,75—19,50, ausländ. 20,25—23,00, Braugerſte 22,25—25, Futtergerſte 18,50—19,75, Mais mit Sack 20, Weizenmehl(Spezial 0) 41—41,50, Brotmehl 31—31,50, Roggen⸗ mehl 26,75—27,75, Kleie 11—11,25, Biertreber mit Sack 18,00 bis 18,25.A, alles per 100 Kg. waggonfrei Mannheim. Mannheimer Effekllenbörſe Gul behaupfete Tendenz OMannheim, 21. Jan. Bei ruhigem Geſchäft war die Tendenz an der heutigen Börſe gut behauptet. Feſt lagen Zuckerwerte, ferner Mannheimer Gummi, Cement Heidelberg. und Zellſtoff Waldhof. Feſtverzinsliche Werte unverändert. Es notier⸗ ten: Creditbank 81,5, Südd. Disconto 87, Werger 92, Mannheimer Verſicherung 65, Seilinduſtrie Waldhof 28, Benz 32,50, Bremer Oel 29, Gebr. Fahr 36, Enzinger 70, Knorr 50, Koſtheimer Celluloſe 18, Mannheimer Gummi 30, Mez u. Söhne 70, Näh⸗ kaiſer 43, Cement Heidelberg 74,50, Rheinelektra 63, Rheinmühlen⸗ werke 65, Süddeutſche n 14., Weſteregeln 118, Wayß u. Freytag 78, Zellſtoff Waldhof 93, Frankenthaler Zucker⸗ fabrik 56, Waghäuſel 49, alte Rheinbriefe 6,9. Frankfurter Werkpapierbörſe Sehr feſt— Kursgewinne Frankfurt a.., 21. Jan.(Drahtb.) Bei andauernden aus⸗ ländiſchen Käufen verharrt die Börſe weiter in ihrer außerordent⸗ I5 Feſtigkeit. Heute bezogen ſich die vorliegenden Kauforders beſonders auf Montan⸗ und Elektrowerte, die gegen geſtern aber⸗ mals ſtarke Kursgewinne zu verzeichnen haben. Schon vor⸗ börslich wurden ſehr hohe Kurſe genannt, die ſich allerdings bei der Feſtſetzung der erſten amtlichen Notierungen nich! behaupten konnten, aber gleich nach der Notierung doch weiter ůach oben gingen. So gewannen Harpener, in denen das Geſchäft beſonders lebhaft war, 9 pt., Deutſch⸗Luxemburger 4,3 pCt., Gelſenkirchener 4 pCt, Mannesmann 4,5 pCt. gegen die geſtrigen Mittagskurſe. Für die Elektrowerte bewegten ſich die Kursgewinne zwiſchen 2 und 4 pCt. Chemiewerte zogen um 2 pEt. an. Schiff⸗ fahrtswerte bis um 4,5 und die Zuckerwerte, in denen ſich ebenfalls wieder ſtarke Umſatztätigkeit zeigte, um—5 pCt., alles gegen geſtrige Mittagskurſe. Banken erhöhten ſich nur wenig bis auf Berliner Handelsgeſellſchaft, die 4 pCt. gewannen. Auch heute war die Umſatztätigkeit wieder ſehr bedeutend und die Stim⸗ mung recht zuverſichtlich. Das Vertrauen kehrt langſam wieder zurück, was ſich auch in der ſtärkeren Beteiligung der zweiten Hand delsblatt Weitere Fortſchrütte der Aufwärksbewegung Berlin, 21. Jan.(Drahtb.) Bei Beginn des heutigen Verkehrs machte die Aufwärtsbewegung im Anſchluß an die Frankfurter Abendbörſe weitere Fortſchritte. Es verlautete von größeren Kauf⸗ aufträgen auf amerikaniſche Rechnung. Am Rentenmarkte hatten Harpener Aktien die Führung auf Gerüchte hin, die von der bevorſtehenden Ausſchüttung einer Dividende wiſſen wollten. Dieſe Papiere ſetzten deshalb mit einer Erhöhung von 5 pCt. ein und zogen dann weiter um 1,5 pCt. an. In Rückwirkung hiervon ſtiegen auch die übrigen Kahlenaktien in ähnlichem Umfang. Hüttenwerke ſetzten mit einem Gewinn von etwa 1,5—2,5 pCt. ein. Auf den übrige! Umſatzgebieten der Induſtriewerte waren vielfach namhafte Beſſerungen zu verzeichnen. Von Elektröowerten ge⸗ wannen Akkumulatoren und Siemens u. Halske weiter mehr als 2 PpCt., Felten u. Guilleaume 4 pCt., während andere Papiere wie Elektr. Licht u. Kraft und Sachſenwerke nach der geſtrigen Er⸗ höhung infolge von Gewinnſicherungen etwas nachgaben. Für Maſchinenfabrikaktien ſind Ludwig Loewe mit einer anfänglichen Beſſerung um 5 pCt. hervorzuheben, die ſich ſpäter auf 9 pekt. erweitern konnten. Bankaktien waren vorwiegend mit kleineren Beſſerungen bedacht. Bank für Elektr. Werte ſetzte um 5,25 PpEt. höher ein. Der Schiffahrtsaktienmarkt war gleichfalls ſehr feſt. Bei vereinzelten Papieren erfolgten Beſſerungen bis 2 pCt. Kanada⸗Aktien waren weiter rückgängig. Berliner Deviſen Amtlich 6 10.[ B. 10 0. 20[ B. 20. Holland168,71 169,12 168,63 169,05 Buenos⸗Alres.736 1,740.736.740 Nüit 19.07 19.11 19.06 19.10 o 85,32 85,54 85,39 85.61 Danzñz: 80.90 81,10 80.88 81,08 Kopendagenn 104,17 104,53 104.19 104.45 Liſſaben 21.225 21.275 21. 21.275 Siockhoſgſ 112,28 112.50 112.28 112.56 Helſngſors 10,545 10,585 10,545 10 585 16,94 16,93 16.93 16 97 Londoeoen 20.,400 20.452 20,392 20 444 New⸗PDorer 4,195.205.195 4205 Pars 15,66 15.70 15,745 15,785 Schweiz 81.03 81.29 81.03 81.23 Spanienmn 59,37 39.51 59,37 59,51 Japan.872 1,876.890 1894 Konſtantinopel.185.195.205.215 Mo de Janeliio 0,032.634 0,689 0641 Wien abkzz 59,05 59,19 59 07 59.21 Niigg 12,415 12.455 12.416 12,456 Jugoflavlen.42 7,452.43 7,45 Budupeſt 5,87 5 89 8,872 5,892 Soßs,„.615.625 2,855 2,865 Athen„%%%̃ O e0. 5,79 5,81 5,79.81 Waren und Märkte Mannheimer Viehmarkt Auf dem Viehmarkt am 21. Januar waren zugetrieben und wurden gehandelt(Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht): 83 Kälber: 60—80.„4; 86 Schafe; 95 Schweine(alter Beſtand 83): 50—86.4. Der Ferkelmarkt iſt ausgefallen. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, geräumt; mit Schweinen ruhig, kleiner Ueberſtand. 2˙: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 20. Jan. 1 Kg. Gold 2795 G. 2809.; 1 Kg. Silber 93,50—94,10 G. 95,60.; 1 Gramm Platin 14,50 G. 14,90 B. : Nürnberger Hopfenmarkt vom 20. Jan. Zufuhren: 20 Ballen, Umſatz keiner; Markthopfen 400—535, elſäſſer: 560, würt⸗ temberger 450—505, Prima 530. ——— zeigt. Deutſche Anleihen feſt aber unverändert. Von den ausländiſchen Renten ſetzten die türkiſchen ihre Aufwärtsbewe⸗ gung fort. Pfandbriefe ſind ebenfalls leicht erholt. Im Frei⸗ verkehr war kein großes Geſchäft und die Tendenz unverändert. Becker Stahl 44. Becker Koble 49, Benz 33, Brown Boveri 54, Entrepriſes 10, Growag 46, Krügershall 84, Petroleum 76, Ufa 56, Unterfranken 57. 20. 19 20, 19 20. 19, 22.— 20.[Volat& Haft. St. 68.— 65. Zuckerf. Kellbronn 46 78 49. Voltbom. Seil.. 21 80 21.5„ Oßſteln 50. 55.— Wapß& Freptaa 72 75 77.75]„ Nbeingau 47.48 51. Zellt. WaldofSt. 93.— 94.75]„ Stuttgatt Zuckerr B. Wagh 47—.50 „ Frankenth. 58,— 57.— Frelderkehrs ⸗Kurſe. Manstelder.78.— 78, Men Söhne——. Idren“ab. Furtw. Mer Uiromommf 79.——.— VBer. Jellt. Berlin 55.—.— Bogtl. Maſch. St.—— 2825„„ 8— 83.— eld. er—. ſeee 10.— 10.— Berliner Dividenden⸗Werte. Raſtatter Wagg— 8 Mhbm. Kohlenanl——— —20. 10 Magtrus.- 44.50 45.— Manaee manmt T 69.5073. Mansfeld. Akties 75 75.23 — 500 Nech. Web. Lind. 17.2 128.0 Mit Genen Bden gengdd..—74.75 Nathgeder Waga 26 Relebolm Papter Abdein. Braunkdt T 133.21387 Ndein. Chamotte 20—53 56.—[Rhein. Elektrizitd) 63.. 6165 Nheln. Maſch Rheinſtahl Rhenanſa Edem 85. 6 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung. G. m. 5.., Mannheim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den volitiſchen Teil: Hans Alfred Meißner: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokoles: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen redaktionellen Teſl: Franz Kircher: für Anzeioen: J. Bernhardk. 20. 19, Motoren Deuß 33 8) 33.50 Rotorb. Mann 25,30 25.50 Mahideim Ber, 86 87.— Neckarſ. rabrg, 33,.— 40. 69.28 70.50-Nordd olffä znum 93.— 96 50 AnuUοαον ν 15017,47 Roſſtzer Braunt 44—42 Noſiger Zucken Nütgerswzerk 1 Sachſenwert⸗.53 Salzdetſurth Sarote Sbeldemande Sbuder& Salz 20, 19. Oberſchl. Gltebb. I. 48.— 48,78 Genind T 42.28 42,75 „ Lokswerte T 68.75 70. Odrenn& Rooe T 68.— 69 25 Svuden 1 70.7 7487 Stemene Elekin 55.28 87.— SiemensKHale T 63.50 87,78 Sinner.-G. 98.25 81.75 Stettiner Bulkan Staehr Kamm an Sioewer Nähm Südd Immodit! 85 Te.charader e 5076, 115 0124. 22.802475 7 81 256 50 1 108 5110.5 Crausport-Aletlen. Scha bahn.79.375 Allg. Lok. u. Su. 113.0 111.50.⸗Amk. Paktf. I 109.8 112([Roland⸗-Linſe„ 149.0 135.0 Südd. Eifendahn§1. 94.759.⸗Südam. Deſch. T 103.5 111.5 Verein. Eldeſchiff ⸗0- 41. altimote 64,30 0 15Hanſa D ſchiß I 133.0 145 0 Bauk ⸗Aktien. Bank J. el. Werte 80.78 60.—Deutſche Bank 113.171162 armer Bankv. 69.- 69.75Di Ueberſee Bu 95.—.89. Berl. Hand. Gel I 142.5 144.0 Disc. Command 112.0 1112.5 Com. u. Brinath T 1010 101.5 Bankt 1.0 T111.7 Dar.nſt.Nt.⸗Bk. T 115.2 116.0J Mitteldk. Kreditb 98.45 195.45 Iuduſtrie⸗Alctien. Reichsbank Rbhein Creditbank 81.— 82.— Süddeutſch. Disco. 88, 88.— E Duderus Giſenw. 38.88 88, 8 denn, 220 270 Nrddeuſch dge 121,5 121 2J BallmoteaOdto—85.— Sög.⸗Amk Patetf 110 Idegel t Induſtrie ⸗Alellen. Eichd. Mym. Bil% 54.— 54.- Bad. Antl u. Soda—- 123,3 Chem. Wek. Aldert .Aempf⸗Sterndr—,— 88 75 Bad. Eleku.Gel.— Goldenderg 11/0 Bad. Maſch Durt. 1170 1180 Oelesheim 8 8 180/ Hagehg Slece 40, 48.— gSg, Nicgd 25.— 4l chwa torch.. Ba egel—42.—Cont.. 41.—— — 8 91.— 61.— Beck& Henkel 34,75——Haimler Motor 34.50 84.— Adler Dopenhelm—.—.—Bergmann Gletu. 79,- 80,50] D. Gold⸗ u. S. Anſt. 89,/8 88. Adlerwerke Klever 32,50 33.Bing Metauw 42,35 40.75 Dyckerh,&Widm 33,— 33,90 A. Stamm 98.— 96.35 Brem.-Beſigh. Oel J1 80 90./5 Dingler Zweidt.—.— e e Haf ellſto 0 emen Kar · 50„Ra 2 rm. 19 80 19.50 Chamotte Anna. 37.—, Iſſenwerkgaiſrelt 15 80 18, Jaa d0d—— d 780 6057. anz Lud Main!—., ungdane— Goldſchmidt Td. 84.— 68.50 Jammqga Kalſersl 84.—. Seizan M. Duri. 90,— 90,— Kartet. Maſchin 31.—3. Emafh St. Ullr. 22.— 26,75 Srkrftw. Mhm. 6%—— 9,90] Kemp. Stetun— Salagg Seiee, 2820 u0 Jelda le 8 Jen Fee 5 l. ütl. nn. a 3 2 775 Dlelle 65.——.— Denabr. 82,— 88.— Konſerven Braun 74.— 71. Mainzer Siamm—, 1450 12 Schöfferd. Bindg. 162.7 165 0 E Giderf Jard o. B 125. 15 Eleti. W tu. Kro 87.0 100 0 Eif Bad. Woll⸗ Emag Frankfurn.178 0 189 Näbm..— 4 Mühld 79.— 79.— Armaturſb—.— 20 80 ah Pebe Gem 31.— 25.— Hirng Kug u. N. 1. 81 80 229 125 K F de. Holzmann, Phtt. 57,48 57,15 —8. Frankf. Pol.&KWII. 31.— 32.75 Ff-Puls. Sf. Ing.—.——. Sgellg. raat 08N .⸗B. Luawigso. Watl 45.75 40.50—⁰ Luß Maſchinen 29. 28,50 Philipps.—— SFramm Jackid 68 /3 84 25 Lur'ſche Induſtt 19.——— e 4— 4—SSuckert, Nürnbg. 79—19. Mainkraſtwerke 80.-.15 Rein.Gedd 880.8 4[SSudſadelt Her, 28.75 26, Mian Münld 81.— 80. Nh. tef M. Stamw 61.—„Sellindufn. Vol! 21. 23,55 Motoren Deuß.——[Rh. Maſch. Jed.—.— 21.75 Si d. AKJ. Nain; Molors. Oderur 31. 81 Rdenande Aa den 88.— 87,50 Stem. KHale. Berl 88. Nedanu Jadtzg. 38 10 41.75 Riede Montan 00,75 81.-Sädd. Orahſtad 15.—15 Miederrd B. n 43 14[Rodderg Darmt 11.5% 11.50 S. Oed. St. Ingsd.— Peler Unton Fre⸗ 55 80 95—Adtgere-Werke 63.50 73.—Trieotw. Betgg. Seee, elt. Gutll. Carie„— 115 5 Feinmech. Jenen ie.sAngto-Ci. Guano 82,75 93.7 .5 55 M—.— 16,0 Annener 1 10 20..19.75 0 278 2 50 Hitp 87. Aeeumulat. Jabr 108.5 100,21 8 P. Bemderg 108,0 108.0 Adler& Oopend.“ 50.—81, Elek. T 80.—91.30 .80 Ber⸗Gub. Hurfbt 124,1424.0 BerlinKarlsr Ind. 83.50 05. Berliner Maſchd. T 89, 59.75 Berzellus Bergw 23,30 23. Bing Nürnderg 41.—40.— Bismarckhütte.—,——5 Bochumer Gußſt. T 79.50 89.75 Gbr. Böh Braunt. u. Brikets)..— Chem. 1— 82,88 89,65 Chem. Gelſen: 51, 84, Ebem. Aldert 72.78 73. Concord. Spinner 76,75 73,25 Daimler Motor. 33.50 34.75 Deſſauer Gas 14—, Deutſch⸗Ouxemb. T 79,75 83.50 D. Elſend.⸗ 95 81.— 51.— — Erdoͤl Aleranderwer, 75 8 Allg Ulettr⸗e T 9,8595.8f l. Kohlenw 56 57 Aſcha 95 63.50 68.— Augeb⸗ 74.75 70.50 Balcke Malchin.“..70.75 Br.⸗Beſigd. Oellb. 30.—30.— Bamag⸗Meauin 31, 31.—Bremet Julkan 50,. 50.— 5 Jalic IIZUIBUIUaNer Iie 55. 370,5 99.30 —5 R G4 betgte. Unter T 115.0 144. U 0. Maſch T 44.75 47.—Eſch ergwert 128.0 127.5 Deu 1 2 80. 91.—]J. G Forbenind. 124,4 125,7 Gebr. Goedhard: 58.— U Wouw. 89. 3d.75 Jeldm 13 79.,25 80,75] Holdſchmidt, T9. 63.25 64.75 D 5„50 Feiten ul C. 43. 40,75 Donneromardh. 59.— 58. f 113,7114.5 Soerz C. B. 43. 88.—-K. Friſter 8.—.—Jotdaer Waggon 29.— 29.50 Darenet Metal 77.75 71.— 0 8 ſon.,280.250 Gritzner Maſchin. 90,—90.80 Därrtoppwerke 29.5088.— Haggenau IUry) 83.,5032,25] Irkeftw. Mom.%— Donami Nodel 85, 6,5 Gebhard Terit 88,—83. Sebr. Grodmann Elderſeld. Rupfer—,—.— Geiſenk. Bergw. T 8,8087, Sriün& Bilſt Elektr ede G0¹ 42788 Fan e 5h 49.25 40.50 Elektr. Oichtu. Kr. T 99,25 Genſchow& d0. 44.50 43,50 Emallle Uurid 25.—25.1[Germ. Roriid.-Z. 91.-92. alleſche Raſch 100,5 10J. Aoln Nottwetler 85,— 87. orchwerte Hammerſ. Spinn. 94.505 iuipp Holzmann 31.7553,89 0 Sgeſt. 40— 48.——— 97.3897.45 Gedr— 70.— 70, 1075 11.65 Humboldt Maſch. 33,85 32.65 Kaſtheimer Cell.— 20.25 85 00. tw. c. M. Kanſer Nyſſbäuſer Hütte Jahmener& Co —— nn. Maggo 0 1— N .1 um 53.8558.75[Jiſe Bergbau T 102.0 102,5 or wrt. 40.80 4,7 K. Jüdel& Co. 55.805J.—Saurd ee 0 0 orze—27 ndenderg. edwigszütze 52.28 43,— Kallw Aſchersl. 1130112 8 Carl Andſtröm!f arlsr. Maſchin. JingelS ufad indg. Aufſen m. 30, 30—Kauowiß. 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Wi tenet Stahl Borliner Srelverkehrs ⸗Kurſe. eeeeurg 25. e0J Siee d ca.. 2— 255 erahg f— 20.— Aneeen Nat hng 38 735Jüe“ 667590.— 55.— Nonnendety 65. 68. 7 Kuſſendan; e0 268 48— 50. .75 78.,57 78.— 20.50 20.50 Verliner Jeſtver isliche Werle. a) Neichs⸗ und Staatepapiere. Goddanlehe J1.25 b1. 6% ½,.Reichsan 0, 270.280 5% B. Koßlenan. 10.—— Aacede IN 10417 9312 47 1 Nonſol 9238 9285 5 N +.— 0 0 4 enw „IN G207.0/%„„„70 5 Noßgemrenth 2. Btaunk. Motor 1. Diamond. .,28 Water 0.275 N235 8% B. Reichsanl. 0 158 d 7 beeger be 5„„ 6774.2653%½/ Dader. Anl. 0 248 0 565 b) Ausländiſche Neulenwerke. 3% Mez—.%% Türt.umf. Anl.——. 1%„ Gotprtot. 8 Schaße.40 14.50% Joleb leli 8. 718 Tebdedzs 4% oldrente 18,— 17.30 4„.Loe 24,40 24.80 20%„ neue B. eono. Rta.——. 45/e/hM. St. Niels), 1213% Dollgat.——.— 1% 1514 14.20 18.30 4½% Waat. Ser.].75.88 Golbei 13.10 28.40 4½%„ 8 88 7lli 780 785 1 ½0 ec— 28 50 85 ierr.580—.—% % ent.. 85 950 8˙25% OeU. Stb. alte 15, 20 17.608% .40 8 30% be-lIX.Stie— 16.40 Franlefurter Jeſtoerniusliche Werte. Juländiſche. 6% D. Schgteg. 0 343J% Babr. Giſ-Anl.——— FN. 155 208 f0% 080 585 12 da. 84 85* o. 2% Preuz. om..J8g.380J%½ fln o. 80 u. 06—— 0185 B 2%— beie Si-uu= 1 eeen 2 2% Sbn 8 2 e 8 ibel Att. E ig—— ee %% Mom 5. U1% 2 —— da. aee 255 Gas. 5r. 8 —.—— 0³⁵⁴.34.0 o do. ————————— jede 1 behalieren ſchnellſtens. 21887 Braun, M 2. 1. Cärantie für ſchicke Anfertigung von Masken⸗Koſtümen und ſonſtiger Damen⸗ garderoben. 1891 El. Marſolek, J 7. 14 pt. Komme auf Wunſch ins Haus. als Vorſtandsmitalied ausgeſchieden. Durch Generalverſammlungsbeſchluß vom. Dezem⸗ ber 1925 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt. Wil⸗ helm Schober,. Direktor, Hannover, iſt zum Liquidator beſtellt. Donnersfag, den 4. Jaruet 15 1828 Aachste diedd⸗Junterten 32 05 25. 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