Freitag, 22. Jauuar Neue Hens beprelſe: In Mannheim und Umgebung jrei ins aus oder durch die Poſt monatlich.. M..50 ohne lteugelſ. Ver eventl. Aenderung der wiriſchahtliche Nr Waniſſe Nachlorderung vorbehalten. Poſtſchecktonto — 17590 Karlsruhe— Hauptgeichäftsſtelle E 6. 2.— Sa Nebenſtellen Waldhoſſtraße 6. Schwetzinger⸗ Gabe 24. Meerſeldſtraße 11.— Teilegramm Adreſſe. Fernandeger Mannheim. Erſchein! wüchentl zwölimal. ernſprech⸗Anichlüſſe Nr. 7941 7942 7943. 7944 u. 7945. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen Wiklag⸗Ausgabe Nie deulſchen⸗Ankerdrückung in Südlirol 2 222 Eine offiziöſe Auslaſſung die offiziöſe„Deutſche diplomatiſch⸗politiſche Korreſpondenz“ Rußert ſich in ihrer letzten Ausgabe u. a. auch zur Südtiroler Frage und ſchreibt, das italieniſche Publikum ſei nicht in der Lage, ſich ſelbſt ein Bild zu machen, da es weder über die tatſächlichen Vor⸗ gänge in Südtirol, noch über ihr Echo in Deutſchland und anderen Ländern objektin unterrichtet werde. Die begreifliche Entrüſtung Aber die planmäßige und fortwährende, mit den kulturellen Verpflich⸗ ungen einer europäiſchen Großmacht unzweifelhaft im Widerſpruch ſtehenden Unterdrückungsmaßnahmen hätten in weiten Kreiſen des deutſchen Volkes ganz natürlich und ohne jedes amtliche Zutun ormen angenommen, deren Bekanntgabe in Italien ohne vorherige ungaben ihrer Urſachen die erwähnten Unterſtellungen italienfeind⸗ lcher politiſcher Abſichten glaubhaft erſcheinen laſſe. Es ſei deshalb natwendig, darauf hinzuweiſen, daß es ſich für Deutſchland um ein dein kulturelles Problem handle, um die natürliche Pflicht des Eintretens für altes deutſches Sprach⸗ und Kulturgebiet, für die Aechte einer deutſchſtämmigen Bevölkerung, die dieſe im Einklang mit den natürlichen und den Minderheitenrechten gegenüber einer gewaltſamen Italieniſierung zu behaupten verſuche. Mit der Frage es italieniſchen Staatsgebietes, alſo mit der Brennergrenze, habe leſes Problem nichts zu tun. Es ſei fraglich, ob die Boykott⸗ ewegung gegen Italienreiſen geeignete Mittel ſeien. In keinem Falle würden dieſe von der Reichsregierung gefördert oder gewünſcht. n Italien dürfe man aber an ſolchen Kundgebungen als an charak⸗ eriſtiſchen Symptomen nicht vorübergehen. Italieniſche Drohungen Anſchließend an eine Meldung des„Meſſagero“ aus Berlin über eime antlitalieniſche Kundgebung bei der Aufführung des Bismarck⸗ Filmes in Fridenau fragt der faſziſtiſche„Tevere“, ob Deutſchland unter dem Schutze des vielberufenen Geiſtes von Locarno Italien berausfordern wolle“. ſüdlich der Alpen ein militäriſch geſchultes und auch angriffs⸗ bereites Volk liege. Wenn die deutſche Regierung die anti⸗ italieniſche Bewegung dulde, ſo gehe ſie bitteren Enttäuſchungen ent⸗ gegen. Das faſziſtiſche Blatt wiederholt die jüngſt von der„Idea Nazionale“ ausgeſtoßene Drohung: Die antideutſche Weltkoalition werde ſich neu bilden, wenn Deutſchland ſo fortfahre. Ableugnungsverſuche Die Faſziſten⸗Greuel in Deutſch⸗Südtirol werden von der italie⸗ niſchen Preſſe mit einer Dreiſtigkeit abgeleugnet und in einer Weiſe mit Ausfällen gegen Deutſchland verſchärft, daß nach⸗ gerade die Dinge eine äußerſt ernſte Geſtalt anzunehmen beginnen und die Gefahr internationaler Verwicklungen nicht mehr ganz von der Hand zu weiſen iſt, wenn nicht endlich eine gründliche Bereinigung der von Italien in Deutſch⸗Südtirol zur An⸗ wendung gebrachten Unterjochungsmethoden erfolgt, die den Metho⸗ den einer mittelalterlichen Folterkammer verzweifelt ähnlich ſehen. verhaſtung von oͤrei deutſchen in Rußland EBerlin, 21. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach Mittei⸗ lungen, die Hamburger Kaufleute aus Rußland gehört haben, ſind rei deutſche Konſularagenten in Vatum und Poti am Schwarzen Meer und Baku am Kaſpiſchen Meer verhaftet wor⸗ den. Sie wurden zunächſt in Tiflis gefangen gehalten und ſind dann angeblich zur Beſchleunigung der Unterſuchung nach Moskau über. ührt worden. Man wirft ihnen„militäriſche Spionage vor, auf die Todesſtrafe und Verluſt aller Güter ſteht. Die Verhaftung der deutſchen Konſularagenten in Rußland er⸗ regt mit Recht lebhafte Beunruhigung, und die Entrüſtung ergreift ſelbſt Kreiſe, die ſich ſonſt zu dem bolſchewiſtiſchen Regime recht freundlich zu ſtellen pflegten. Die„Voſſiſche Zig.“ weiß aus der Vor⸗ geſchichte der Exequaturen— Konſularagenten ſind Leute, die eine konſulariſche Tätigkeit ehrenamtlich ausüben— zu erzählen: Nach dem Eintritt der transkaukaſiſchen Föderation Georgien, Armenien und Sarbeidſchan in die Sowjetunion, in der ſie gemeinſam als Bun⸗ desſtaat vertreten ſind, erklärte die Moskauer Zentralregierung, daß die von der früheren transkaukaſiſchen Regierung erteilten Exequa⸗ turen erloſchen wären und von neuem beim Auswärtigen Amt in Moskau nachgeſucht werden müßten. Das Volkskommiſſariat des Auswärtigen lehnte dabei die Ernennung von Wahlkonſuln und ahlagenten ab und verlangte die Ernennung von Berufsbeamten. Die Herren in Vatum, Poti und Baku amtierten aber bisher ruhig weiter, bis dann eben am 14. Dezember die Verhaftung erfolgte. Der in Baku verhaftete Herr Eck iſt gleichzeitig Vertreter der Firma Junker. Auch zwei deutſche Lehrer im Kaukaſus ſind verhaftet worden. Die Sowjetregierung will ihren Charakter als Konſular⸗ beamten nicht anerkennen und erklärt ſie für Privatperſonen. Die Familien der Verhafteten ſind ebenfalls nach Moskau gefahren und dort von der deutſchen Botſchaft untergebracht worden. Der Vorwurf militäriſcher Spiionage iſt natürlich ganz un⸗ begründet. Der Charakter der von deutſcher Seite mit konſulariſchen Geſchäften betrauten Herren, von denen einige in vorgerücktem Alter ſtehen, lange in Rußland anſäſſig ind und ſich dort einen guten Na⸗ imen gemacht haben, ſpricht allein für die Unſinnigkeit deraxtiger Gerüchte. Die georgiſchen Lokalbehörden haben, wie ja auch aus der Wolffmeldung hervorgeht, nun die Archive beſchlagnahmt. Der ſofortige Proteſt der deutſchen Bolſchaft iſt nicht ganz ohne Erfolg geblieben, die Archive ſind zurückgegeben worden und die Sowjetregierung hat ſich bereit erklärt, wegen des Das amtliche Deutſchland wiſſe, daß bringen. Der„Meſſagero“ befaßt ſich mit der deutſchen Propaganda gegen die Italienreiſen und ſpricht weiter über die angebliche Propa⸗ ganda für einen Boykott italieniſcher Waren. Das Blatt droht dem⸗ gegenüber mit Gegenmaßregeln gegen deutſche Waren und gegen deutſche Kaufleute und meint, daß der Hebelarm Italiens länger ſei als der deutſche. Das Blatt ſpricht hierbei von einer ſehr gefährlichen Waffe, welche die gegenſeitigen Beziehungen entſcheidend ſtören könnte und deutet evtl. Schritte Muſſolinis an, die in Berlin auf ſolche Gefahren aufmerkſam machen könnten. Es braucht nach den unzähligen Vorgängen des Faſzismus in Deutſchland nicht auseinandergeſetzt zu werden, mit welcher Dreiſtig⸗ keit der„Meſſagero“ die Tatſachen geradeswegs auf den Kopf ſtellt. Hinzuweiſen wäre aber doch auf die Tatſache, daß ſich vor einiger Zeit die von Muſſolini herausgegebene Zeitſchrift„Gerarchia“ dafür einſetzte, daß die deutſchen Reiſenden aus dem oberen Etſchgebiet() fernzuhalten wären. Wir können aus eigener Erfahrung feſtſtellen, daß, während die Deutſchen in Alt⸗Italien als höchſt willkommene Gäſte und Zahler begrüßt werden, in dem annektierten Südtirol das italieniſche Beamtentum und Militär die deutſchen Reiſenden außer⸗ ordentlich ungern ſieht und dies durch brüskes Verhalten bei jeder Gelegenheit zu erkennen gibt. Wenn die deutſch⸗italieniſchen Be⸗ ziehungen durch die fkandalöſe Abwürgung der Südtiroler Deutſchen erheblich gelitten haben, ſo kann dieſe bedauerliche Erſcheinung jeden⸗ falls allein dadurch beſeitigt werden, daß, um mit dem„Meſſagero“ zu reden, Italien„eine gewiſſe nationaliſtiſche Uebertreibung“ gründlich eindämmt. vor neuen Beòͤrückungen UBerlin, 22. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach dem„Tiroler Anzeiger“ ſoll, wie dem„Lokalanzeiger“ gemeldet wird, das neue Dekret über die Ungültigkeitserklärung der Option in Südtrol ſchon demnächſt gegen einige politiſche Perſönlichkeiten angewandt werden, die durch Option italieniſche Staatsbürger ge⸗ worden und durch ihre öffentliche Wirkſamkeit der Regierung Muſſo⸗ loni und den„Intereſſen der italieniſchen Nation“ unbequem ge⸗ worden ſind. Von dieſer Maßnahme würden unter Umſtänden auch lören. Der Andreas Hofer⸗Bund richtet an die öſterreichiſche Be⸗ völkerung die Aufforderung, Vergnügungsreiſen nach Italien ſolange zu unterlaſfen, bis den Südtirolern die volle Entfaltung aller kul⸗ turellen Rechte gewährleiſtet wird. Gleichzeitig werden die führen⸗ den Männer aller Parteirichtungn aufgefordert, dieſen Beſchluß zu unterſtützen. 8 e eeee eene berechtigte Abſage Berlin, 22. Januar. Wie die Blätter melden, hat der be⸗ kannte deutſche Philoſonh Prof. Friedrich Eucken, der Nobelpreis⸗ träger von 1908, auf die Einladung zum internationalen Kongreß für ſittliche Erziehung in Rom dem Einberufer des Kongreſſes, dem Engländer Gould, folgende Antwort erteilt: 7 Haben Sie verbindlichen Dank für die liebenswürdige Ein⸗ labung. Aber ich bedauere, dieſer Tagung aus prinzipiellen Grün⸗ den nicht folgen und beiwohnen zu können. In direktem Wider⸗ ſpruch gegen elementare Gefühle und Moral wird jetzt die deutſche Bevölkerung von Südtirol auf das ſchwerſte von der italieniſchen Regierung unterdrückt. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie dieſe Gründe meiner Verhinderung öffentlich ausſprechen würden. Uebergriffs der Lokalbehörden ſich zu entſchuldigen. Das„B..“ wundert ſich mit Recht, daß die Affäre, die ſchon ſo lange zurückliegt, erſt jetzt bekanntgegeben wird. In unſerem Auswärtigen Amt ſcheint ſich eben ſeit der Wilhelminiſchen Zeit nichts geändert zu haben. Immer noch gilt als der Weisheit letzter Schluß, leiſe zu treten und dem rauhen Nachbar, der einem zu ohrfeigen die Güte hat, auch noch die andere Wange hinzuhalten. Von ruſſiſcher Seite ſoll, wie die „Voſſiſche Ztg.“ erfährt, die Anſicht ausgeſprochen worden ſein, daß die Verhafteten ausgewieſen werden müßten. Anders als ſonſt in Menſchenköpfen malt ſich offenbar in Sowjet⸗ rußland der Begriff der Entſchuldigung und Wiedergutmachung. Ruſſicher proteſt wegen der chineſiſchen Oftbahn Nach einer Reutermeldung aus Peking wurde dem chineſiſchen Außenminiſter in der Angelegenheit der chineſiſchen Oicbahn— ruſſiſchen Botſchafter in Peking, Karachan, eine Proteſtnote über⸗ reicht, in der energiſch die Ver inderung weiterer Ausſchreitungen und die Wiederherſtellung der habe auf den Schutz der Eiſenbahn verzichtet in der Erwartung, daß man auf chineſiſcher Seite dieſen Entſchluß zu würdigen wiſſen werde. Die Sowjetunion ſei zur Erörterung der notwendigen Maß⸗ nahmen mit dem chineſiſchen Außenminiſterium bereit. Unter Hin⸗ Sden 00 Lage wird erklärt, daß China für alle en und für alle Ausſchreitungen chineſiſcher Soldaten verant⸗ wortlich gemacht wird. 5 22 Unter-Unterſuchungs ausſchuß über den Weltkrieg EBerlin, 22. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) In dem Münchener Dolchſtoßprozeß ſind, wie man ſich erinnern wird, be⸗ ſonders auch die Vorgänge in der kaiſerlichen Marine während der Jahre 1917 und 18 eingehend beſprochen worden. Der ſozialdemo⸗ kratiſche Abgeordnete Dittmann, dem neben dem verſtorbenen Abgeordneten Haaſe die intellektuelle Urheberſchaft an der Marinerevolte zugeſchoben wird, hat bei ſeiner Zeugen⸗ vernehmung damals angekündigt, daß er mit neuem umfangreichem Matericl über jene Exeigniſſe hervortreten werde. Das ſoll nun morgen in der um 10. Uhr beginnenden Sitzung des 4. Unteraus⸗ ſchuſſes des parlamentariſchen Unterſuchungsausſchuſſes über den Weltkrieg geſchehen. Das Referat des Abgeordneten Dittmann wird, ſo teilte der„Vorwärts“ geſtern mit,„manche überraſchend wirkende Aufklärung“ beſonders unbekannten Aktenmaterials nheimer Mannheimer Heneral Anzeiger Jeitung Unterhaltungs⸗Beilage„Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Abgeordnet betroffen werden, die dadurch ihr Mandat ver⸗ rdnung verlangt wird. Rußland Preis 19 Pfennig 1926 Nr. 35 eitung Anzeigenpreiſe nach Tarit, bei Vorauszahlung pro eimſp. Kolonelzeile ür Allgem Anzeigen.40.⸗M. Reklam. —4R.⸗MKollettiv-Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an deſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Veramwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks Beiriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen ſür ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge duich Fernſprecher obne Gewähr— Gerichtsſtand Mannheim. Moskau— Amſterdam Der Kampf um die Arbeikerinternakionale Von Generalſekretär Wilhelm Jecht⸗Berlin Der letzte ruſſiſch⸗kommuniſtiſche Parteitag hat ein in ſeiner Nachwirkung beachtliches Ergebnis gezeitigt. Sinowjew, der Fuhrer der Kommintern, iſt als Führer einer neuen bisher in Ruß⸗ land unbekannten Oppoſition unterlegen. Die Kommintern iſt be⸗ kanntlich jene Organiſation, die die kommuniſtiſche Propaganda in anderen Ländern leitet. Vor drei Jahren iſt ſchon einmal ein Führer der Kommuniſten und zwar Trotzki unterlegen. Sinowſem wird nun vorausſichtlich genau den gleichen Weg gehen, den damals Trotzki, der jetzt wieder in Gnaden Aufgenommenen, beſchritt. Er wird zu beweiſen ſuchen, daß er unentbehrlich iſt. Weiter iſt zu beachten, daß die Gegenſätze, die zu Sinowjews Oppoſition und Niederlage führten, in ſeiner rein perſönlich⸗revolutionäxen Auffaſſung zu ſuchen ſind, während die anderen ruſſiſchen Führer den natürlich nur ſehr ſchüchternen Verſuch machen, ſich in manchem etwas ſtaatsmänniſcher einzuſtellen. Sinowjew kann ſich unentbehrlich machen, wenn er Erfolge auf international⸗gewerkſchaftlichem Gebiet erringt. Denn dort wird zur Zeit von den ruſſiſchen Kommuniſten am ſtärkſten gearbeitet. Wir haben bekanntlich mehrere„Internationalen“. Die Amſterdamer und die Moskauer Internationale ſind aber die bedeutungsvollſten. In der Amſterdamer Internationale ſind die freien ſozialiſtiſchen Ge⸗ werkſchaften zuſammengefaßt, in der Moskauer die Kommuniſten. Beide haben naturgemäß das Beſtreben, ſich auf möglichſt viele Länder auszudehnen und ihren Machtbereich zu vergrößern. Des⸗ halb ſuchen die Moskauer neuerdings Eingang in die Amſterdamer Internationale. Darüber ſchweben ſchon ſeit etwa einem Jahr Verhandlungen. Ueber dieſe Verhandlungen, ihr Für und Wider in der ſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Preſſe eingehend geſchrieben. Aber auch in den freien(ſozialiſtiſchen) Ge⸗ werkſchaften wird die Frage behandelt. Man hat hier von kommu⸗ niſtiſcher Seite eine ſehr zugkräftige Parole ausgegeben, eine Parole, die ſchon einmal, wenn auch in anderem Sinne, in den erſten Jahren nach der Revolution viel in Angeſtelltenkreiſen abgehandelt wurde. Man ſprach von einer Einheitsfront. Dieſe, Einheitsfront ſoll alle Arbeiter der Welt umfaſſen. Bei gewiſſen Eigenheiten deutſchen Denkens iſt die Parole nicht ſchlecht gewählt. In Deutſchland gibt es auch in der Arbeiterſchft mancherlei Phantaſten, die auf folche Schlagworte hereinfallen. f Die Kommuniſten haben ſeit etwa einem Jahr eine Aenderung ihrer Taktik vorgenommen. Zunächſt hatten ſie es mit eigenen Ge⸗ werkſchaften verſucht. Dann kamen ſie zu der Erkenntnis, daß es viel einträglicher ſei, wenn ſie verſuchten, friedlich in die ſozia⸗ liſtiſchen Gewerkſchaften einzudringen. Sie laſſen ſich dabei auch durch Mißerfolge nicht unterkriegen. Immer wieder werden ihre Vertrauensmänner dazu angewieſen; mit Zähgikeit wird das Ziel verfolgt und— der Erfolg bleibt auch nicht aus. Zweifellos haben die Kommuniſten bereits heute in Deutſchland manche Erfolge in den freien Gewerkſchaften erzielt. Naturgemäß trägt die gegenwärtige Wirtſchaftslage mit dazu bei, ihnen ihre Arbeit zu erleichtern. Auf ganz ähnliche Weiſe wollten nun auch die ruſſiſchen Führer den Eintritt in die Amſterdamer Intern ationale erzwingen. Man möchte ſich in ihr ſo recht bequem machen und damit die kommuni⸗ ſtiſch⸗ruſſiſchen Ziele zweifellos um ein großes Stück fördern. Aber bei der Amſterdamer Internationale fand man bisher keine Gegen⸗ liebe. Die Moskowiter hatten Vorſchläge gemacht, eine Weltkon⸗ ferenz der Internationalen einzuberufen. Die Amſter⸗ damer reagierten hierauf ſehr ſauer. Für die Moskauer wäre eine ſolche Konferenz auf jeden Fall ein Erfolg geweſen. Schlug ſie fehl, dann hatten ſie ein Forum zur Verfügung, ihre Propaganda zu ver⸗ breiten. Kam aber eine Einigung zuſtande, dann hatten ſie eben ihr Ziel erreicht. Da aber die Amſterdamer den Braten gerochen haben, ſchrieben ſie nun ihrerſeits einen ſchönen Brief an die Moskowiler und erklärten ihnen, wenn ſie als Mitglieder in die Amſterdamer In⸗ ternationale eintreten wollten, ſo ſei das ſchön und gut. Dazu brauche man aber keine Weltkonferenz, auf der bedingungsloſe Ver⸗ handlungen ſtattfinden ſollten. Die Moskauer ſollten doch einfach um ihre Aufnahme unter den ſatzungsmäßigen Bedingun⸗ gen nachſuchen. Es war ganz kar, daß dieſe Antwort nur eine Aus⸗ rede war, denn das konnten und wollten die Moskauer doch nicht. So ſchien denn der öſtliche Anſturm zunächſt abgeſchlagen; aber ruſſiſche Zähigkeit und Findigkeit gaben ſich nicht geſchlagen. Ging es nicht auf dem geraden Wege, nun gut, dann ſuchte man eben auf krummen Wegen vorwärts zu kommen. So ſetzten denn in Deutſchland gerade in dem Augenblick beſonders ſtarke Beſtrebungen ein, wieder Fuß in den Freien Gewerkſchaften zu faſſen. Da dieſe mit der ſtärkſte Teil der Amſterdamer Internationale ſind, lag der Zweck der Uebung auf der Hand. Gleichzeitig ſuchte man aber einen neuen Weg über England zu gehen. Auf dem Gewerkſchafts⸗ kongreß in Scarborough wurde die Verbrüderung der Ruſſen und Engländer zu einer Arbeitsgemeinſchaft verkündet. Das Organ der engliſchen Gewerkſchaftsbewegung, der„Daily Hexald“, ſah ſchon die Amſterdamer Internationale zu Füßen der vereinigten Engländer und Ruſſen. Ein Verſuch der engliſchen Arbeiterpartei, dieſem Vor⸗ gehen der Gewerkſchaften gegenüber hemmend einzugreifen, ſcheiterte. Macdonald behielt zwar auf dem Kongreß der engliſchen Arbeiter⸗ partei in Liverpool mit ſeinen Freunden die Oberhand. Er erkannte die Gefahren, die ſich aus einer ſolchen Entwicklung für das engliſche Weltreich ergeben würden. Da jedoch die engliſche Arbeiterpartei von den Gewerkſchaften finanziert wird, iſt ihr Einfluß auf dieſe nicht groß, ſodaß der Verſuch praktiſch mißlang. Umſo ſtärker wurde da⸗ für aus Rußland auf ſie gedrückt und ſo begannen die engliſchen Ge⸗ werkſchaften ihre Hilfsarbeit für die ruſſiſchen Ziele in der Amſter⸗ damer Internationale ſelbſt, zu der ſie bekanntlich gehören. Am 1. Dezember fand in Amſterdam eine Beſprechung ſtatt, durch welche die kommende Konferenz der Internationalen vorbereitet werden ſollte. Dabei erlitten die Engländer eine Niederlage. Der General⸗ rat der Amſterdamer Internationale lehnte die engliſchen Anträge — 2. Seite. Nr. 35 Heue Mannheimer Je'tung[Mittag⸗Nus zabe! auf bedingungsloſe Verhandlungen über die Aufnahme der Nuſſen ab. Damit konnte man glauben, der ruſſiſche Vorſtoß wäre erledigt, aber die Ruſſen gaben ſich noch nicht geſchlagen. In Berlin fand Mitte Dezember eine Beſprechung mit den Engländern ſtatt, in der verabredet wurde, daß dieſe nun von ſich aus eine internationale Einigungskonferenz einberufen ſollten, mit der die Auf⸗ nahme der Moskauer in die Amſterdamer Internationale im Sinne der kommuniſtiſchen Wünſche weiter gefördert werden ſollte. Was aus dieſer Konferenz herauskommt, kann beute noch nicht geſagt werden. Nur ſo viel iſt ſicher: Sie würde den Ruſſen erneut Ce⸗ legenheit geben, kommuniſtiſche Propaganda zu treiben. Aber auch Sinowſew wird nach den Vorgängen auf dem Mos⸗ kauer Parteitag hier ſeine nächſte große Aufgabe ſehen. Rückwir⸗ kungen werden ſich daraus ohne Zweifel auch in Deutſchland bemerk⸗ bar machen. Ueberhaupt ſollten wir angeſichts der gegenwärtigen Wirtſchaftsverhältniſſe dieſe Zuſammenhänge doch ſehr genau be⸗ obachten. Die kommuniſtiſche Gefahr iſt für manche Gebietsteile des Reichs doch ernſter, als vielfach angenommen wird. 0 9 Pofemkinſche Dörfer für deutſche Arbeiter Man weiß, daß die Kommuniſten mit den Studienreiſen deutſcher Arbeiter nach Rußland großes Aufheben machn, weil dieſe „unvoreingenommenen“ Genoſſen die„Wahrheit“ über Rußland verkündeten. Wie ſich die Dinge in Wirklichkeit verhalten, geht aus einem Bericht eines gegenwärlig in Deutſchland weilenden Ruſſen hervor, der in der„Köln. Itg.“ folgendes enthüllt: „Als erſtes Büchlein über unſer Heimatland fiel mir in Berlin eine Schrift in die Hand:„Was ſahen 58 Arbeiter in Rußland?“ Man kann beim Leſen dieſes Büchleins wirklich aus dem Staunen nicht herauskommen, was es alles in Rußland geben ſoll, und was uns Ruſſen tatſächlich völlig verborgen geblieben iſt— oder aber, und ſo iſt es tatſächlich, was den naiven Spießern deutſch⸗ſozial⸗ demokratiſcher Herkunft an Potemkinſchen Dörfern aufgebaut, an blauem Dunſt vorgemacht morden iſt. Nehmen wir als Beiſpiel den Beſuch Petersburgs. Ueber die luxuriöſe Unterbringung der Arhbeiter in geſtohlenen Prachthotels will ich kein Wort verlieren. aber weiß, daß kein einziger der 58 deutſchen Arbeiter auch nur ein einziges Mal das deutſche Konſulat betreten hat. Ja mehr, daß das Betreten des deutſchen Konſulats verboten war. Ein Schwarm von Agenten, Propagandiſten und Tſchekiſten war auf Schritt und Tritt um die deutſchen Arbeiter herum. Weie ſollen 10 deutſche Arbeiter, die kein Wort Ruſſiſch ſprechen und nur amt⸗ lich geſtellte Dolmetſcher erhalten, überhaupt über die Lage auch nur ihrer Genoſſen unterrichten können? Mir iſt als Augenzeuge bekannt, wie ſich zum Beiſpiel der Beſuch einer Fabrik abſpielte. Zunächſt einmal hat die Räteregierung ein ganzes Programm von Paradefabriken, das jedesmal, wenn fremde Beſucher kom⸗ men, abgewickelt wird. Warum geht man nicht einmal in die Arbeiterwohnungen in den wirklichen Arbeiterviertein kin⸗ ſer der Narwaſchen oder Moskauer Pforte? Warum ſieht man ſich Richt einmal an, was dort und ſonſtwo die Mittags⸗ und Abend⸗ maßlzeit bildet? Wir Ruſſen wiſſen freilich, warum. Weil nur ſolche Gäſte willkommen ſind, die ſich genau mit dem, was ihnen gezeigt wird, zufrieden geben. Eein ganz ſchlagendes Beiſpiel dafür, wie man ſchnell die Ini⸗ Hative, die ſich ſelbſt unterrichten will, zum Schweigen bringt, hat ſich vor meinen Augen und Ohren abgeſpielt. Ein deutſcher Arbeiter zeam in unſerer Metallwarenfabrik auf den Gedanken, mit einem Arbeiter ein Geſpräch anzuknüpfen. Die erſte Frage war die für Oenoſſen nächſiſiegende: Welchen Lohn bekommſt du monatlichd? Der Ruſſe antwortete natürlich ruſſiſch: 40 Rubel. Wie aus der Piſtole geſchoſſen antwartete der Fremdenführer auf deutſch dem Ausfrager: 200 Rubel. Dieſer war ſichtlich zufrieden damit, wie weit es der Proletarier brincen kann. wenn erſt einmal ſeine Klaſſe alle Andern niedergebort hakt. Wir Deutſch Sprechenden, die wir in der Nähe ſtanden. haben uns wohl gehütet. auch nur mit einem Wort oder einer Miene zu verraten, daß wir üßer dieſe Frechheit der Lige einfach paff waren. Denn vor dem Eintreffen der Beſucher War allen Deuiſch Verſtehenden einoeſchärft worden, daß ſie kein Wort Deutſch ſprechen dürften und nur amtlich geſtellte Dolmetſcher mit den frremden verkebren dürfen. 7 Es bedarf keiner Ayführurg weiterer Einzelbeiten. Es kommt auf das Syſtem an. Möchten doch in Zukunft Reiſende recht ſorg⸗ fättig an ibre verantworfungsvolle Aufaabe berantreten, nicht alles ſondern nur das, was ſie verſtehen, ſehen wollen. — Nus dem RNeichstag DBerſin, 22. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die geſtrige Reichstagsſitzung währte nur zwei Stunden. Es wurde wit der Leſung des Reichshaushaltsplanes von 1925 fort⸗ gefahren. Die Beteiligung an der Debalte war noch geringer als am Mittwoch. Man verabſchledete ohne viel Federleſens die Etats des Reichsfuſtizminiſterium, des Reichspoſtminiſterluns. des Reichs⸗ arbeitsminiſteriums und des Miniſteriums für Ernährung und Landwirtſchaft, das übrigens noch immer herrenlos iſt. Bis auf einige unweſentliche Anträge wurden vom Hauſe keinerlei Einwen⸗ dungen erhoben. Infolgedeſſen hatten die Fraktionen Zeit und Muße, ſich während der Nachmittagsſtunden mit ihrer Stellung zu der neuen Regierung zu beſchäftigen. Keinholòs Finanzpolitik Im Sächſiſchen Landtag hielt der neue Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold noch in ſeiner Eigenſchaft als ſächſiſcher Finanzminiſter ſeine Etat⸗ und zugleich ſeine Abſchiedsrede. Dr. Reinhold führte den Nachweis, daß der ſächſiſche Etat ohne Fehlbetrag ab⸗ ſchließe und alle Ausgaben gedeckt ſeien. Die ſächſiſche Regierung habe Induſtrie und Landwirtſchaft in ihrer Grundlage durch Dar⸗ lehen und Steuerſtundungen nach Kräften unterſtützt. Auch die Er⸗ werbsloſenfürſorge ſei in Sachſen durchaus produktivo geartet, wäh⸗ rend die neugegründete Sächſiſche Landespfandbriefanſtalt bereits für Handel und Induſtrie Erfolge gezeitigt habe. Dr. Reinhold ging dann auf die heutige Wirtſchaftslage ein und bemerkte, daß der Hauptgrund der Schwierigkeiten in einer Geldkriſe liege, die durch Verarmung infolge Krieg und Inflation hervorgerufen ſei. Es müſſe zugegeben werden, daß die zu ſtarken Steuererhe⸗ bungen des Neiches, der Länder und der Gemeinden weſentlich zu der Verſchärfung der Kriſe beigetragen hätten. Deshalb müſſe auf dem Wege der Senkung der Steuern, ſobald es die Iffentliche Finanzlage irgendwie zulaſſe, fortgefahren werden. . Sͤchſiſche Amneſlie⸗Erweikerung Der Sã e Landtag nahm mit 49 Stimmen der Sozialdemo · kraten und Aanen 255 39 bürgerliche Stimmen gegen den Widerſpruch der Regierung einen ſozialdemokratiſchen Antrag auf Erweiterung der Amneſtie an, die ſich in den bekannten Grenzen der letzlen Reichsamneſtie hält. Reichsreglerung und vatikan 22. Jan.(Bon unſ. Berl. Bürd.] Der„Baperiſ e 558 der deutſche B9ſſ ar dei Heiligen Stuhl begäbe ſich nach Berlin. Seiner Reiſe würde we. ſondere Bedeutung beigemeſſen, da ſie mit den Vorarbeiten für en Konkordat des deutſchen Reichs mit dem Heiligen Stuhl zu. ange. Wenn das Neich ſetzt ein Konkordat nach baneriſck Muſter abſchließen wollte, möchte das mit Recht lechafte Veunruhi⸗ gung orrufen. Herr v. Bergens Reiſe hat indes, wie verſichert wird, Nae Bedeutung nicht. Er kommt lediglich zur Berichterſtattung vah Berlin, wie dzs auch ſenſt de Mſionshefs zu tun pflegen die Fürſtenabfindung Berlin, 22. Jan.(Von umſ. Verliner Büro) Die ſozialdemo⸗ kratiſch⸗kemmuniſtiſche Altion für den Volksentſcheid in Sachen der Fürſtenabfindung hat, wie die„Tägliche Rundſchau“ ausrech zet, keine Ausficht auf Erfolg. Die Sozla demokraten haben bei den letzten Reichstagswahlen am 7. Dezember 1924 rund.8 Mellionen Stienmen aufgebracht, die Kommunzſten 2,7 Millionen, das ſind insgeſamt 10,5 Millionen. Die beiden Parteien müßten aber beim Volksentſcheid rund 20 Millionen Jaſtimmen auſbrengen. Eine Verdoppelung ihrer Stimmen aber wird den So⸗ zialdemokraten wie den Kommuniſten ſo gut wie unmöglich ſein, umſomehr, de ja wahl Auseſicht vorhanden iſt, daß eine befriedigende Liſung der ganzen Streitfrore durch das im Rechtsausſchuß vorbe⸗ reitete Kompromiß herbeigeführt wird. Nus dem RNechtsausſchuß des Keichstages Der Rechtrausſchuß des Reichstoages ſetzte am Donnerstag nach⸗ mitteg ſeine Verhandlungen über die Fürſtenabfündung fort. Mini⸗ ſterialdirektor Dr. Neumayer gec über die vermögensrechtliche Auseinorderſetzung des bayeriſchen Staates mit dem vormals rezie⸗ renden Königshauſe Auskunſt. Zur Durchführung der Auseinander⸗ ſetzung wurde auf Grund gütlichen Uebereinkommens und darch Lan⸗ desgeſetz ein Fonds mit der Bezeichnung„Wittelsbacher Ausgleichs⸗ fends“ errichtet. Die Nutzunden des Fonds fließen ſeweils ſenen Mitgliedern des vorwaligen Königehauſes zu, die bei fortdauernder Geltung der vor dem 8. November 1918 maßgedenden Beſtimmungen An pruch auf Leiſtungen des Stantes hanten. Das Haus Wittels⸗ bach verzichtet in dem Vergleich endgültig auf alle Rechte an dem ausgedehnten Eigentum des früheren Hausfedeikommiſſes, das zwar ſeit der bareriſchen Verſaſſung dem Staate zugefallen iſt, deſſen ſtaat⸗ liche Eigentumsrechte aber vom Hcuſe Wittelsbach beſtritten worden waren. Abgeordneter von Richthofen(Dem) ſegte dagegen Ver⸗ wahrung ein, daß von dem bayeriſchen Geſandten betont worden war, daß die Auskunftserteilung lediglich eine freiwillige ſei und leine Verpflchtung für Bayern beſtehe, dem Reichstag über ſeine internen Angelegenheiten Rede und Antwort zu ſtehen. Hierauf ver · tagte ſich der Ausſchuß. Die Außenpolitik des Jungdo J Berlin, 22. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu den Vorwürfen des Landes⸗ und Hochverrats, die gegen die Herren Mahraun und Bornemann vom fungdeutſchen Orden erhoben wor⸗ den ſind, äußert ſich Mahraun jetzt in dem Berliner Organ des Or⸗ dens.— Den Inhalt ſeiner Beſprechung mit Franzoſen regiſtriert er wie folgt: Induſtrielles, militäriſches und politiſches Bündnis zwiſchen Frankreich und Deutſchland, Anſchluß Belgiens an dieſes Bundnis. Aufhebung des Frledenspertrags von VBerſailles, ſoweit er die Beziehungen zwiſchen Tank⸗ teich und Deutſchland angeht, Neuregelung der deutſch⸗polniſchen Grenzen, insbeſondere Rückgabe des Danziger Korridors an Deutſch⸗ land. Polen erhält als Erſatz den Hafen von Memel. Gleich⸗ berechtigung der Deutſchen in Polen, dagegen Sicherſtellung Polens durch das franzöſiſch⸗deutſche Bündnis. Der Damesplan bleibt fort⸗ beſtehen, Aende rungen dieſes Zlanes, ſoweit ſie ſich auf Frankreich und Deutſchland beziehen, bleiben der Vereinbarung zwiſchen beiden Ländern vorbehalten. Aufnahme Deutſch⸗Oeſterreichs in das Deutſche Reich. Bei Anſchluß Deutſch⸗Oeſterreichs an Deutſchland Auf⸗ e ndnis. umung aller beſetzten Gebiete innerhalb 2 Jahren, Beſeitigung der Krlegsſchuldfrage⸗ 90 99 5 Mahraun fügt hinzu, daß ſeine Verhandlungen mit den Fran⸗ zoſen von einer Gegnerſchaft gegen das bolſchewiſtiſche Rußland diktiert worden ſeien, während die anderen vaterländiſchen Ver⸗ bände fortwährend mit dem Gedanken eines Bündniſſes mit Sow⸗ jetroßland gegen den Weſten ſpielten. Dle Behauptung, er habe auch über die Errichtung einer deutſchen Diktatur verhandelt, weiſt Mahraun entrüſtet zurück. Die Ziele, die Mahraun ſich geſteckt hat, wären an ſich ſo un⸗ eben nicht. Fraglich bleibt nur, oh die Franzoſen, die die Herren Mahraun und Bornemann ſich für ihre Unterkandlungen ausgeſucht haben, überhaupt über irgend welchen Einfluß verfügten, oder ob ſie nicht gar die beiden Herrn lediglich aushorchen wollten. Da die bejden Lekter des jungdeutſchen Ordens von unlauteren Motiven bewegt worden ſein könnten, glaubt übrigens nie i 5„ 9 9 niemand, nicht der Kheinlandbeſuch Hindendurgs Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, iſt die Mitteilung in Bonner Blättern, daß der Veſuch des Reichspräſidenten bis zum Sommer verſchoben werden müſſe, völlig unzutreffend und entbehrt jeder Grundlage. Es iſt infolgedeſſen durchaus unzutreffend, daß der Reichspräſident in dieſer Angelegenheit irgendwelche Mittei⸗ lungen der Bonner Stadtverwaltung hat zugehen laſſen. Weſent⸗ lich richtiger iſt die Darſtellung der„Kölniſchen Volkszeitung“, wo⸗ nat) der VBeſuch des Reichspräſidenten wahrſcheinlich im März erfalgen werde. Urſprünglich war ja der Februar in Ausſicht ge⸗ nemmen, doch dürfte der Beſuch eine kurze Verſchiebung erfahren. Ein beſtimmtes Detum iſt bisher allerdings noch nicht feſtgeſetzt, doch wird in Berliner Kreiſen damit gerechnet, daß der Beſuch des Reichspräſidenten in den Rheinlanden um Ende Februar oder An⸗ kang März ſtattfinden roird. Deutſch⸗Oeſterreicher beim Reichskanzler D Berlin. 22. Jan.(Bon unſerem Berliner Büro) Reichskanz⸗ ler Dr. Luther gab geſtern ein Frühſtück, zu dem u. a. der zweite Präſident des öſterreichiſchen Nationalrats Dr. Dinghofer, ſo⸗ wie der Vizepräſident des öſterreichiſchen Bundesrats Profeſſor Dr. Hugelmann, der z. Zt. in Berlin weilt, um im Rahmen eines Vortragskurſes der Berliner Univerſität über die Lage des Deutſchtums in Mitteleuropa zu berichten, eingeladen waren. Beide Herren ſind Vorkämpfer des Anſchlußgedankens, der nach der Ausſchiffung Mataſas in immer weiteren Kreiſen Wurzel faßt. An der Diplomatie des Reiches iſt es nun, dieſe Stimmungen aus⸗ zunutzen. Die Entſchädigung der Ruslands⸗, Rolonial⸗ u. Abſtimmungs⸗Deutſchen Der Rei sſchuß für die Entſchsd gungsgeſetze nahm am Donnerstag den Bericht des Präſidenten des Reichsentſchäd'gungs⸗ aentes über den bisherigen Verlauf der Zwiſchenaktion enigegen. Es handelt ſich dabei um Nachentſchädigungen und Wieder⸗ aufbauzuſchuß für Auslands⸗, Kolonial⸗ und ſolche Deutſchen, die in den abgetretenen Gebieten Elſaß⸗Lothringens und Oſtdeulf h⸗ lards wahnen. Am 1. Januar 1926 lagen noh 165 243 Geſuche um Nackentſchedigung vor. Die Zahl der zukünftig zu erwartenden Neueingänge ſſt unbekcant. Das Finanzminitertum iſt auch bereit, noch 100 Millionen für dizſe Zwecke auszuwerfen, die auch woch 122 dꝛe Nachentſchad gungsaktion aufgebracht werden dürfen Zur Zeit iſt das Finanzmimiſterium aber nicht in der Lage, noch mehr Mitdel zu geben. Churchill will am Budget ſparen. Der engliſche Schatzkanz⸗ ler Churchill kündigte in einer Rede zur Vermeidung der Erhöhung der direkten und indirekten Steuern eine Anzahl von Budgeterſpar⸗ niſſen an. die er dem Parlament vorzuſchlagen beabſichtigt. Ehur⸗ chl ſchätzt die Geſamtausgaben für die Kohlenſubſidien auf 21 Millionen Pfund und vertritt die Auffaſſung, daß die Lage Ende April leichter zu bewältigen ſein werde, da dann die Subſidien ablaufen. S Neulſge Voltsporte Wir machen hiermit nochmals auf den heute abend 8 Uhr im kleinen Liedertafelſaal, K 2, 32, ſtattfindenden 250 Lichlbildervorkrag von Herrn Stadtrat Dr. Wittſac aufmerkſam. 94 Der Vorſtand. Badiſche Politik Der Ausſchuß für Rechtspflege und Verwalkung nahm in ſeiner Sitzung am Donnerstag zunächſt Kenntnis von det Verordnung des Juſtizminiſteriums vom 7. 12. 1925 über die wandel zaren Bezüge der Notare. Auf Anfrage erklärte ein Regieriingsvertreter, daß eine Aenderung der Organiſation des badiſchen Notariatsweſens nicht beabſichtigt ſei, ſolange die jetzige Grundbuchverfaſſung beſtehe. Auch an die Wiedereinführung einer Söchſtgrenze für die wandelbaren Bezüge der Notare werde nicht gedacht. Sodann wurde beſchloſſen, das Geſuch des Epvangeliſchen Frauenverbandes für Innere Miſſion auf Abänderung des Paragr. 184 des Strafgeſetzbuches(Maßnahmen gegen die Ver⸗ breitüng unzüchtiger Darſtellungen und Schriften) der Regierunz zur Kenntnisnahme zu überweiſen. Der Berichterſtatter 2 59⸗ Obkircher(Dt. Volksp.) und der Regierungsvertreter wieſen darauf hin, daß ſich eine Teiländerung des Strafgeſetzbuches jetzt nicht mehr empfehle, da das neue Strafgeſetzbuch in abſehbarer Zeit in Kraft treten könne. Jetzt noch Teiländerunden vorzuneh⸗ men, gefährde das baldige Zuſtandekommen dieſes großen Werkes. Auch das vor der Verabſchiedung durch den Reichstag ſtehende Geſetz zur Bewahrung der Jugend vor Schund⸗ und Schmutzlite⸗ ratur gebe genügende Handhaben zum Einſchrejten im Sinne det Petenten. Zu einer Eingabe der Vereinfgung der Lichtſpieltheg⸗ terbeſitzer Badens und der Pfalz gegen die zu hohe Feſt⸗ ſetzung der Luſtbarkeitsſteuer durch die Gemeinden beantragt der Ausſchuß ebenfalls Ueberweiſung an die Regierung zur Kennt⸗ nisnahme. Schließlich behandelte der Ausſchuß noch den Antrag der demo⸗ kratiſchen Abg. Dr. Glockner und Gen., der Landtag wolle die Regierung um Vorlage eines Geſetzentwurfes erſuchen, wodur die wegen Geiſteskrankheit oder Geiſtesſchwäche in Heil⸗ oder Pflegeanſtalten untergebrachten Perſonen entſprechend det für die Reichstags⸗ und Landtagswaßhlen getroffenen Regelung⸗ auch für die Gemeindewahlen als in der Ausüßung ihres Wabl⸗ rechtes behindert erklärt werden. Der Berichterſtafter Jg. Gündert(Ot. Volksp.) wies darauf hin. daß man geteilter Mer⸗ nuna darfber ſein könne. ob die Perſonen. von denen im Antraßz die Rede ſei, nach dem bad. Wablgeſetz tetſächlich in der Ausſbunz ikres Waßlrechts bebindert wären. Er beantraate desbalß, den Antrag Glockner in der Faſſung anzunebmen, daß ſowoßl in das bad. Landtagsweßlaeſetz, als auch in die Gemeindeordnung. eine entſprechende Beſtimmung aufgenommen wird. Der Antrag wurds angenommen. 25 der Fwiſchenfall an der Friderickana Im Einverſtändnis und mit der ausdrücklichen Zuſtimmung von Rektor und Senat gibt die Kñarlsruher Studenten⸗ ſchaft eine Erklärung ab, in der es heißt: Die Reichsgründungsfeier in der Aulo der Techniſchen Hoch⸗ ſchule war von der Stuͤdentenſchaft nur ſchwass beſucht. Es war von ihr der 1. Vorſitzende der Studentenſchaft anweſend, weiter⸗ hin Angehörige des Studentenausſchuſſes, ſowie eine Angahl von Vertreter der farbentragenden und nichtforbentragenden Verbin⸗ ce und Freiſtudenten, vor allem aber auch Angehörige ver⸗ ſchiedener Corps, dieſe in Couleur. Daß eine große Maſſe der 5Studierenden der Feier fern blieb, lag, außer an einer Reihe un⸗ günſtiger äußerer Umſtände, an einer gewiſſen Mißſtimmung eines aroßen Teils der Studentenſchaft, die ſich im weſentlichen guf di⸗ Form ihrer Zuziehung gur Veranſtaltung bezog. Dieſe Mißſtim⸗ mung hat ſich ſofort als auf Mißverſtändniſſen beruhend heraus⸗ geſtellt, ſobald ſie nach der Feier zur Sprache kam. Daß keiner⸗ lei Abmachung dieſem Fernbleiben zu Grunde lag, ergibt ſich ſchon daraus, daß ſogar der Vorſitzende der Studentenſchaft da⸗ durch völlig überraſcht wurde. Von einer nationaliſtiſchen Kundgebung. wie ſie in einem Teil der Preſſe unterſtellt wurde, kann keine Rede ſein; es iſt auch nach Zweck und Form der Feier garnicht einzuſehen, gegen was oder wen ſich eiye ſolche Kund⸗ gebung hätte richten ſollen. Die Karlsruher Studentenſchaft be⸗ dauert, daß der Beſuch der Feier ſo ſchwach war und dadurch die hervorragende Rede von Herrn Prof. Dr. Hall nicht in der Weiſe den Studierenden zugänglich wurde, wie es ihrer Bedeutung ent⸗ ſprochen hätte. die Rämpfe in marokto § London. 22. Jan.(Von unſ. Lendener Vertreier) Dem „Diily Telegraph“ wind aus. Tanger gemeldet: In erne en [Kämpfen zwiſchen Franzoaſen und Riſtruppen an der Uergha⸗ Front heben de franzöſiſchen Truppen ſhre früheren Poſten auf dem 1 und dem Dar⸗Remfk wieder beſetzt. Nan Pe⸗ richten der Eingeborenen ſind Kärnpfe auf einem weiten Gelände der öſtiichen Uer⸗ha⸗Frant im Gange Einzelheiten fhlen. Es vertamet⸗ daß Abd el Krim Anſtrengungen macht Amar Hammdos der de ſrun⸗ zoſenfreundlichen Stämme beſehligt, zu umzingeln. Die Friedensver⸗ handluncen Spamniens mit den Vertretern der Amarar ſchweben noch, da die Amara ſehr unzuverläſſig ſind. Letzte Meloͤungen Noch kein Tauwekter? — Berlin, 21. Jan. Die warme Zone, die über dem Rhein liegt, hat ſich dort ſtabiliſtert und es beſtehen keine Anzeichen mehr, daß ſie nach Oſten fortſchreiten wird. Nachdem in Berlin die Temperatur in der Nacht etwas milder geworden war, ſetzee am Donnerstag morgen wieder ſtärkerer Froſt ein und bei 5 Grad unter Null hält der Wniter ſeine Herrſchaft aufrecht. Für die nächſten Tage gilt im Gegenſatz zu der geſtrigen Vorausfage die Parole: Kein Tauwekter. Weitere Schneefälle ſind nicht zu erwarten. Die Kälte in Italien „— Mailand, 21. Jan. In Turin ſunk geſtern im Verlauf der Kältewelle, die Italien heimſucht, die Temperatur bis zu 14 Grad. In Mailand wurden die Schulen geſchloſfen. teils, weil ſie nicht beizbar ſind, teils wegen Kohlenmangels infolge der Verkehrs⸗ ſtörungen in den letzten Tagen. In Mailand ſind zwei Perſonen, in Turin eine Perſon erfroren. BSrn Nachtrag zum lokalen Teil Eitenbahnunſall. Amtlich wird gemeldet: Donnerstag abend gegen 7 Uhr entaleiſten beim Stationsmanöver im Bahnhbe⸗ Rheinsheim(A Bruchſal) zwelleere Perſonenwaden. wopurch die beiden Haupigleiſe acſperrt wurden. Verlekt wurde nie⸗ maltd. Der Scluchaden iſt gering. Zug 1087(Rbeinsheim ab.17 Ubr) erlitt eine kalbe Stunde Verſpätung. Sonſt keine arößere Bo⸗ triebsſtöruna. Die Eleiſe wurden am aleichen Abend wieder kant or, ie * rr 1 „* el N * Aene Manndelmer Jeſtung mnttag⸗Ruesgabe! 3. Seite. Nr. 35 Fbettag, ben 22. Jantat 1926 Städtiſche Nachrichten heimer Reuigkeiten vor hundert Jahren 1 Mannheim, 9. Ja i „ 0. Jannar 1826: Wegen ſtarken Eis⸗ angs ſind beide Schiffsbrücten hier abgeführt worden. Das ſtand heute 9 Grad unter Mull. 18. Jannat: Die ſeit einigen Ta 8 5 9 gen nach ihrem Fallen 955 auf 6 und vergangene Nacht auf 11 Grad geſtiegene Kälte ber die Eisdeckes des Rheines immer mehr, ſadaß der „bergang übercll ohne Gefahr bewerkſtelligt werden kann. Beladenem Führwerk aber wird die Ueberfahrt noch nicht geſtattet. 20. Januar: Der Unterzeichnete beehrt ſich hiermit anzu⸗ ſig d daß er bis nächſten Samstag auf dem Rheineiſe 2— der Rheinſchanze(Ludwigshafenh) eine Wirtſchaft eröffnen Drt zualeich auf den Tag, wenn es die Witterung erlaubt, an 1 und Stelle ein lebendiges Schwein ſchlachten wird. 1 Zuſicherung guter Bedienung mit großen Schoppen⸗ läſern empfehle ich mich dem verehrlichen Publikum zu geneig⸗ m Zuſpruch. Mundenheim, den 28. Jauuar 1826. Jakob Gundelfinger. 28. Sn Bei günſtiger Witterung wird bis Sonntag, den 29. Januar, auf dem Rhein ein chineſiſches Feuer⸗ 2 abgebrannt, wazu man ein geehrtes Publikum einladet;: auch erde ich mit geiſtreichen(1 D..) Getränken bereit ſein und bitte uum geneigten Zuſpruch. Der Anfang iſt ½ auf 6 Uhr. Karl S hmidt. ben 5. Februar: Bel günſtiger Witterung wird bis Sonntag zen 5 auf dem Rbein ein Hahnenſchlag gebalten und dann gezeigt, wie man die Sechskreuzerſtücklein auf komiſche Art qus Abe Mehl bekommt. Der Anfang iſt um nachmittags 3 Uhr. uds um 14 auf 6 Uhr wird auf franzöſiſche Art ein Feuer⸗ Da es bei der grpßen Kälte wohl auch erfrorene Gliedmaßen uſw. gab. ſo nohm Herr Covefant in R 3 Nr. 7 die Gelegenheit Fabr und versffentlichte folgendes Inſerat:„Wahlerſcher Froſtbalſam.“ Dieſer ſam hat die Kraft, die erfrorenen Leibesteile ſchnell, ſanft, dauerhaft zu heilen. 25. Februar: Es wird biermit bekannt gemacht, daß die Nedarbrücke wieder hergeſtellt iſt. 8 Was ſaaen die Erſtkommunkkanken zu folqender An⸗ Vige, die am 19. März zu leſen iſt: In Lit. N 4 No. 3. der alten Sonne gegenüber, iſt ein feiner Frac für einen Kammunikanten zu verkaufen. Die Kleidung der Mädchen zur Konfir⸗ matſon ſcheint damals einheitlich aeweſen zu ſein. weniaſtens weiſt die Anzeige des Job. Pet. Rüttinger in F 1 No. 7 darauf bin: Weißer zngliſcher Perkal, wie ſolcher zur Kleidung für die Kinder vorgeſchrie⸗ n iſt. welche dieſes Jahr zum erſtenmal das deilige Abendmahl empfangen. iſt bei mir in aroßer Auswabl um den billiaſten Preis àu baben. 2. Seßr Idolliſch leſt ſich folgende Wohnunasanzelge: Das Haus Lit. N 4. 16, in einer ganz frelen angenehmen von wel⸗ bem man die Ausſicht nach Heidelberg und dem Gebirge genſeßk. iſt aus freier Hand zu verkaufen.“ Ehrlicher wie heute muß es damals Zugegangen ſein.„Die 4 erſten Teile von„Welt und Zeit“ hat man kinem Betannten adlieben und erſucht um deren gefl. Rückaabe.“ offentlich hat ſie der Verfeiher richtig erbalten. Cine heute nicht br gebräuchliche Art der Namensänderung eines Kindes durch die ſtern finden wir in folgender Bekanntmachung:„Es wird bierburch bekannt gemacht. daß die Anwünſchung der Barbara Knörzer rch die Mehlwagmeiſter Meßlerſchen Ebeleute vom Stadtamt ae⸗ iat iſt. Die Damenhüte im Parterre Faſt keine Unſitte iſt noch ſo oft und ſo nachdrücklich gerſigt Worden, als die böſe Gewohnheit der— im Theater die üte nufzuhalten; des ungeachtet ſieht man noch immer gange Voll⸗ werke von Strohköpfen, die ohne alle Scheu auf eine unbarm⸗ Zerzige Weiſe die Ausſicht ſperren und daburch den unglücklichen Hintermann, der aus zu feinem Zartgefühl ſich ſo etwas gefar⸗ len läßt, einen großen Teil ſeines erkauften Rechts entziehen. Die Regenſenten ſchimpfen umſonſt in allen Zeitungen über dieſe Aaperſchämtheitz es bleibt ein r allemal beim alten. Warum: Weil man noch nicht recht auf den wahren Grund des Uebels ge · rommen iſt. Der eine nennts Eitelkeit, der andere Sparſamkeit, ber dritte Bequemlichkeit, und es iſt doch weiter nichts als ein keeneelicher Mangel an geſundem Menſchenberſtand. Ich ſaß neu⸗ ich im Parterre; vor mir zwei Grazien mit Strohdächern, unter denen eine halbe Eskadron Dragoner recht bequem hätte ihr Win. terlager aufſchlagen können. Vor dieſen ſaßen wieder ein paur dito weibliche Unweſen mit ähnlichen Kreditmachern auf dem— Kopfe?? Der Vorhang ging auf. Nun hätte jemand das Raiſon⸗ nement hören ſollen, das über die Lippen der vor mir Sitzenden wie ein Strom herunterfloß, und das ſo lange, bis die vorderen Roigebrungen die Hüte abnahmen. Nun war Friede. Aber die Vereinſamung iſt das Opfer, mit dem der Menſch ſich das Glück Leiner Perſnlichtel erkauft. Das KRuſſenkreuz am Haarlaß in Heidelberg Eine geſchichtliche Skudie Die Jiegelhauſer Landſtraße gegen die Stiftsmühle iſt durch das 2 Autounglück der le 2 Wochen das 5 ſo vieler Wanderer aus nah und fern geweſen. Bei dieſer Gelegenheit fan⸗ den auch öfter Gruppen von Neugierigen um ein 15 fce niederes Kreuz am Waldestand in der Nähe des Haarlaß und ſtudierten die Huf dem Stein verwiſchte Inſchrift. Sie lautet: Hier ſtarb im Dienſte ſeines Herrn, Der mit der Ruſſen Heeresbann Gezogen war aus weiter Fern, Ein treuer Knecht, jetzt ſtiller Mann! er ds ee Kutſcher des Großfürſten Michgel, Ertrank im Reckar am 22. Juni 1815 in ſeinem Berufe. Das Kreuz auf 2— Grabe ſpricht: Wie's bdraußen ſtürmet, raſt und treibt Bei mir iſt Liebe, Stärke, Licht, Zum Kreugze blickt, beim Kreuze bleibt! Vollſtändig iſt der Text der Strophe nicht mehr zu erkennen. namentlich iſt die erſte Strophe zlemlich undeutlich geworden. Sie gibt uns aber zu dem Maxterl, wie es im Gebirge genannt werden würde, die nötige Erklärung. Alſo auch ein treuer Ruſſe fand hier in den Fluten des Fluſſes ſeinen Tod. Wie das Unglück geſchehen iſt, weiß die Hiſtorie nicht zu berichten. Wie aber kam der brave echt hierher? Dazu ſoll uns ein kleiner Gang durch die bewegren ge des damaligen Jahrzehnts verhelfen. Die Oktobertage 18183 ſehen die Völkerſchlacht bei Leipzig, das gewaltige Ringen der iſchen Söhne um ihre Freiheit. Wrede beſitzt nicht das Feld⸗ herrntalent, dem geſchlagenen franzöſiſchen Heere am Main den Weg zu verſperren; er wird ſr eite gedrückt und erhält dafüür ſpäter vom bayeriſchen Staat ein Standbild aus Erz, das die Stadt Heldelberg annehmen muß, heute noch auf dem Wredepla.5 wundern läßt, da das geringe Erzgehalt des Denkmals den Wegtransvort zum Einſchmelzen in den Tagen unſerer lenten Krieasveriode nicht lohnte. Doch weiter. Blücher drängt mit dem Heere nach. Bei Mannbeim Kaub und Koblenz beainnt am 1. Jannar 1814 das ſchleſiſche Korps den Ueber ganaũber den dein. Die Mannbeimer Cbronik ſchreibt darunter.„Der Ueberoang ei Mannbei“n untex dem ruſſiſchen Ganeral Boron von Sachſen chab unter den Augen des Kronvrinzen Friedrich Wilbelm III. von Preuken. Die beiden Prinzen, der nachmaliae König Friedrich! Württemberg. Großherzog Kart von Baden. Fü beiden vor mir ſitzenden Schönen dachten wahrlich nicht daran, daß ſie auch Köpfe oder Hüte auf den Köpfen hätten, durch die ſie ihren Hintermann in eben dieſelbe unangenehme Lage ver⸗ ſesten, deren ſie ſich jetzt enthoben ſahen, und behielten ihre Mannswinker in bong pace auf dem lieblichen Rumpfe. O ihr armen Stroh⸗Kopf⸗Hüte. Maskenverleihanſtalk unter Diskrelion Madame Bronner, Putzmacherin, B 5, 18, in der Jeſuiter⸗ ſtraße, empfiehlt ſich einem hohen Adel und auch einem verehrungs⸗ würdigen Publikum mit einem vollſtändigen Aſſortiment reichge⸗ Jierter Maskenkleider für Herren und Damen, nämlich Tiroler und Tirolerinnen, ſchwarze Dominos, Flor, Bajoden, Maltheſer⸗ und Eremitenkleider und vollſtändige Kleider mit Terzerolen für einen Räuberhauptmann und ſeine Spießgeſellen, auch weiße Wiener Mäntel mit weißen Hüten und Federn, ſpaniſche und ſchwäbiſche Bauerntracht, wie auch Fiſchermädchen mit Netzen und Fiſchgarn verſehen, auch neue weiße Perkalkutten, nach dem neueſten Ge⸗ ſchmack geziert, mit rotem Kreuz und Gürtel verſehen, die ſoge⸗ nannten Kreuznonnen, wie auch Schäfer und Schäfermädchen, reſch mit Silber geſchmückt, mit Schäfertaſchen und Schaufeln, nebſt Blashorn, und auch Kleider für Türken und Türrinnen. Sie bittet um gütiges Zutrauen und geneigten Zuſpruch und ver⸗ ſpricht Verſchwiegenheit der Masken, was auch ſeit den 10 Jahren geſchehen iſt, wodurch ſie ſich das Vertrauen erworben hat. Die Nummer der„Neuen Mannheimer Zeitung“ vom 19. Janmar 1926 meldet üßer die Koſten des Schneefalls vom 18. Oktober d. Mis.: Sie belaufen ſich für die zwei Tage der Be⸗ ſeitigung des Schnees auf 28 000 Mark. Lieber Herr Oberbürger⸗ meiſter, wiſſen Sie auch, was nach einer Aufſtellung vom 17. Jan. 1826 die Straßenbeleuchtung für ein ganzes Jahr gemacht hat: 7642 Gulden 88 Kreuzer 7 Heller! Intereſſant iſt, wie ſich dieſe Summe zuſammenſetzt: Der Aufſaher der Beleuchtungsan⸗ ſtalt, die Laternenberſorger und Anzünder bekamen 1812 Gulden, 6185 Maß Repsdl koſteten 2509 Gulden, 20 Päcke Docht 240 Gur⸗ den, 47 Rieß Makulaturpapier zum Reinigen der Laternen waren mit 39 Gulden berechnet uſww. Den Ausgaben von 7649 Gulden ſtand eine Einnahme von 6717 Gulden gegenſtber, mithin„hehält der Rechner zu gut“ 925 Gulden. Mannheim, 17. Januar 1826. Großherzogliches Stadtamt: v. Jagemann. Kunkelmann Gund. 4 80. Geburtstag. Am morgigen Samstag unſey Mik⸗ bürger, Herr degz akob Zahn, Baumeiſter a.., Rheinhäuſer⸗ ſtraße 80, ſeinen 80. Geburtstag. Herr Zahn gehört zu den Men. ſchen, die in ſtillem, zielbewußken Arbeilen innerhalb des beruf⸗ lichen Rahmens ihre Lebensaufgabe erblicken. Herr Zahn, von deſſen Schaffen mancher größere Bau(u. a. Hotel National) in unſerer Stadt und außerhalb zeugt, war bis gum Weltkriege noch beruflich tätig. Am morgigen Tage wird ein großer Freundes⸗ und Bekanntenkreis dem ſympathiſchen Manne die herzlichſten Glückwünſche darbringen. Am Tage Tauwekker, nachts Froſt. So iſt kurz der Witte⸗ tungscharakter gekennzeichnet. Bei einer Höchſttemperatur von + 28˙ C. wurde mit den Schneereſten in den Straßen weiter gründlich aufgeräumt. Es bleibt aber noch viel zu tun übrig, bis auch die Seitenſtraßen in der Jnnenſtodt wieder ſauber ſind. Breiteſtraße, Planken und Kunſtſtraße, in denen zuerſt die Schnee⸗ haufen abgefahren wurden, waren geſtern ſchon gut abgetrocknet. In der vergangenen Nacht betrug die niedrigſte Temperatur— 5,5“ Celſius. Heite früh wurden nocrh—39 C. feſto⸗ſtellt. ·Ein Kaminbrand brach geſtern abend infolge Glanzrußbildung im alten Feudenheimer Rathaus in der Hauptſtraße aus. Die Gefahr wurde durch die um.21 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzeug beſeitigt. veranſtaltungen Orgelkonzerte in der Chriſtuskirche. In dem dieſen Sonn⸗ tag, 24. Januar, ſtattfindendn Orgelkonzert wird Arno Landmann ausſchließlich Werke alter italieniſcher, franzöſiſcher, engliſcher und deutſcher Meiſter des 16. bis 18. Jahrhunderts zur Aufführung bringen. Werke von Frescobaldi, Byrd, Clerambault, Zipoli, Pes⸗ cetti, Padre Martini, Pachelbel, Lübeck, Scheidt, Walther, Kuhnau Burxtehude und Bach. Den geſanglichen Teil hat das Mannheſmer Vokalquartett übernommen, das unter Leitung van Edgar Hanſen Werke von Paleſtrina, Arcadelt und Iſaak zum Vortrag bringen wird. Eintritt frei. Der Willy RNenner⸗Abend verlegt. Der Klapierabend Willy Renner, der heute Freitag abend ſtattfinden ſollte, muß leider wegen Erkrankung des Künſtlers verlegt werden. Gelöſte Karien behalten Gültigkeit. „ Der Mannemer Mewelwage hielt, ſo wird uns geſchrieben, am Samstag in der Liedertafel ſeine erſte Damenfremden⸗ in größerem Stile ab. Präzis.11 Uhr betrat das 1 5 iniſterlum unter den Klängen des Narrhalleſenmarſches den feſtlich Wilbelm IV. und Prinz Wilebm. der ſpätere Kaiſer Wülbelm., be⸗ aleiten ihren Vater. Am Moren waren ſte von Heidelbe ra ge⸗ kommen und ließen ſich alsbald auf das linke Ufer überſetzen, wo ſie mit Sackens Neufahrswunſch die Meldung von dem erfolgreichen Uebergana entgegennahmen. Dieſe hiſtorlſche Szene hat Wühelm Kobell nach Skizzen des Ingenſeurs J. F. Dickerhoff im Bilde feſt⸗ gehalten, In Profeſſor Walters„Mannheim in Vergangenbeit und Gegenwart“ finden wir Seite 104 eine Abbildung dieſes Gemäldes und auf dem hinteren Reliefſockel des Mannheimer Kaiſerdenkmals iſt dieſer biſtoriſche Moment cleichfalls im Bilde feſtaebolten. Wir wiſſen aber, während nach erfolatem Einzug der Verbün⸗ deien in Paxis in Wien die Regekung der Angelegenbeiten Europas vor ſich geben ſoll. erſcheint Napoleon aufs neue. Doch die Schlacht bei Waterloo oder Belle Alliance am 18. Juni 1815 dedeuket das Ende ſeiner Tage. Am 5. Juni 1815 waren Kalſer Franz von Oeſterreich und Kal⸗ ſer Alexander von Rußland. über Heilbronn kommend. in Heidelberg eingezogen. das damals von Sternen und Ordensbändern wimmelte. Könia Friedrich Wilbelm III. von Preußen bafte ſich aleichfalls zur „heiligen Allianz“ eingefunden. Auch die Könige von Bauern und 0 rſt Schwargenbera mit ſeinem Hauptauartier. der Freiherr von Stein und Ernſt Moritz Arndt gebörten zu den Heidelberger Gäſten. Kaiſer Alexander von Rußland bewohnte damals das vor dem Karlstor gelegene Pick⸗ fordſche Haus. das als ſpäteres Haus Preſtinari mit den Säulen vor dem Hauſe noch in vieler Gedächtnis iſt,. bei Verarößerung des Karls⸗ eeg. + werden fN 05 Säulen ſchmücken ute die ite eines Fln 8 Sti eubur Mit dem ruſſiſchen Kaſſer ae 0 8 deſſen beide füngere Brüder, die Großfürſten Michgel und Nikolaf Pawlowitſch in Hodel⸗ berg eingefunden und den ſchön gelegenen Haarlaß als Quartier ugeteilt erhalten. Im Rohrbacher Schlößchen, der Markgräfin lie 155 von Baden gehörig, wohnte die Kaiſerin Eliſabeth. In Heidelberg wimmelte es damals von fürſtlichen Gäſten, det —1 5— auf Feſt, die Geſchichte erzählt uns von Huldigungen der rcen ea der Studenten und der Profeſſoren, und einen Tag vor der ſne bun von Waterlod, fand eine Beleuchtung der Schloßruine und der Neckarbrücke ſtatt, die erſte ge Schloß⸗ beleuchtung mit Holzfeuer. Bis zum 25. Junl dauerte die Anweſen⸗ heit der„heiligen Allianz“, und drei Tage vorher geſchah das Un⸗ lück am Haarlaß, das dem treuen Knecht des ru ſchen Großfürſten en Tod brachte. Wie es geſchah? Wer weiß es! Landſtra Flußlauf hatten damals noch keine Regelung gefunden. Kam er in der Nacht vom Wege ab, ſcheuten die Pferde oder warf ihn eln Windſtoß vom Wagen, wie gemeldet wird, hinein in den gehen⸗ den Strom? Er„ortrank in ſeinem Berufe“, meldet dae Steinkreuz. Doch die Liabe und Anhänglichteit zum Hauſe des Jaxen und ſeiner Familie blieb nicht ohne Erwiderung. Die tückiſchen Wogen des e und dekorierten Saal. Der 1. Präſes Ph. Reiſcher begrüßte die zahl⸗ reich erſchienenen Närrinnen und Narren. Gleich darauf erſchien „Eulenſpiegel“(der ein Programm für ſich war) und meldete den Prinzen Karneval an. Nach einem kurzen Rüablick auf ſein bis⸗ heriges Verbleiben beſtieg Franz I. den„Thron“, unter dem ſtür⸗ miſchen Applaus des Narrenauditoriums. Der Ae geleitete die Prinzengarde auf ihren Sitz, worauf an chließend der „Eisbrecher“,„en Schuſter vun Feidene(Adolf Kempf in die Bütte ſtieg. Er wußte allerlei zu erzählen über Familte und ſeinen „ſchweren Beruf. Alsdann kam„s Kätche vun Amerike Frau Hahn) zum Wort, deren Mann in Amerikg den„Chimmyfimmel bekommen hat. Einen weiteren Vortrag ſpendete Karl Soyes, deren über„Einſt und Jetzt“ unter ſtürmiſcher Heiterkeit phllo⸗ ſophierte. Das Präſidium begrüßte hierauf die Vertreter der „Ulkergilde“ und dekorierte den Sprecher(Herrn Mezelden) mit dem Orden des Hauſes. Auch die„Ulker“ zeichneten das Präſidium mit ihrem höchſten Orden aus. Alsdann erzählte die„kleine Hahn, „vun Ebbel“ und der„Menagerie“, wofür ſie auf„Rollſchuhen den Saal verließ. Erwähnen möchten wir beſenders, daß die Ko⸗ ſtüme Sr. Tollität und ſeines Hofnarren im Atelier Johann Adler, 5 3, 11, entworfen und angefertigt wurden. Als der 11er Rat ebenfalls ſeine Auszeichnung durch den Prinzen erhalten hatte, trat man in die Pauſe ein. Der Reigen des zweiten Teils de⸗ Abends wurde eröffnet durch Rob. Wagner von der„Ulkergilde“. Frl. Kempf und Herr Kempf fübrten.ſchwerde über ihre eigene Perſon und löſten, da keines mit ſich zufrieden, ſtürmiſche keit aus. Nun kam der„Radiodienſtmann“(Herr Veith) an⸗ gerückt. Wahre Lachſalpen belohnten ihn für ſeine gelungenen Ein⸗ fälle. Das rümhlichſt bekannte„Duo“(Fegbeutel—-Käm⸗ meret) katte mit ſeinen urwüchſigen bayeriſchen Tupen einen großen Erfolg. Nicht unerwähnt möchten wir unſere Trompeter⸗ Kanonen laſſen, die durch Einlagen den Abend verſchönern halfen. ———————— Rommunale Chronſe Die neue Stadthalle in Mülheim⸗Nuhr Nach zweifähriger Bauzeit iſt die neue Stadthalſe in Mülheim an der Ruhr eröffnet worden. Als monumentaler Bau und Höbe⸗ punkt des Stadtbildes fügt ſie ſich. an der Schloßbrücke über der Ruhr gelegen. trefflich in die Uferlandſchaft ein. Die Außenarchſtek⸗ tur in Muſchelkalk aus den Mainbrüchen bei Würzbura iſt das Werk der bei dem Wettbewerb von 1922 mit dem dritten Preis bedachten Architekten Pfeifer und Großmann⸗Karlsrube. denen auch der ſchöne Rathausbau von Mülheim aus dem Jahre 1911 zu verdan⸗ ken iſt. Neben dieſen füddeutſchen Architekten hat der Düſſeldarfer Emil Fahrenkamp die Innenarchitektur des Baues geſtoltet. Dieſe künſtleriſche Zweiteilung bat ſich in dem Seſamtwerke vorzüglich er⸗ gänzt. Der Bau enthält einen in den Abmeſſungen von 64 zu 27 Me⸗ tern gekalteren, 22 Meter hohen Feſtſaal für aroße Konzerte, Schau⸗ ſpiele und Feſte. WV. L. Eberbach, 20. Jan. In einer Eingabe an den Reichstag hat der hieſige Bürgermeiſter Dr. Weiß darum erſucht, die im Haushalt für das laufende Rechnungsſahr eingeſtellte Summe von .5 Millionen Mark als Beitrag zu den Koſten des Weiter⸗ baues an der Neckarkanaliſation zu bewilligen. In der Cingabe, der ſich 25 Gemeinden anſchließen, deren bedeutendſte neben Eberbach, Hirſchhorn, Neckarſteinach, Neckargemünd, Ziegel⸗ hauſen, Sinsheim, Michelſtadt, Schönau ſind, wird auf die Vorteile; ſchäftigung der Arbeitsloſen, Hebung der Wirtſchaft in dem ckartal und den anſchließenden Tälern, Anſiedlung von Groß⸗ induſtrie uſw. hingewieſen. Auch wird darin ausgeffihrt, daß der Aufſchub des Weiterbaues nur unter dem Geſichtspunkt bexechtigt wäre, wenn alle derartigen Projekte zurückgeſtellt würden, nicht aber gerade die Neckarkanaliſſerung. Wie man daraus erkennen kann, iſt die Partei der Kanalfreunde im Hinterlande ziemlich groß und einflußreich, erklären ſich doch ausnahmslos beinahe alle Ge⸗ meinden am Neckar u. in der Umgebung für die Neckarkanaliſation. Wertheim, 20. Jan. In der jüngſten Bezirksratſitzung wur⸗ den eine Anzahl der Voranſchläge 1925/6 der Gemeinden des hieſigen Amtisbezirkes und die Kapitalaufnahme der Ge⸗ meinden Wertheim und Bettingen genehmigt. Zugeſtimmt wurde der Abhör der Ortsviehverſicherungsrechnung der Gemeinde Bettingen, dagegen wurde die Herabſetzung des Bürgernutzens dieſer Gemeinde abgelehnt. Der Voranſchlag 1925/½6 für die Feldbereinigungsunter⸗ nehmen der Gemeinde Sonderviet, ſowie die Laubſtreunußung in den Gemeindewaldungen erhielten die bezirksrätliche Zuſtimmung I. Adelsheim. 20. Jan. Im Mittelpunkt der jüngſten Bür⸗ gerausſchußſitzung ſtand die Beratung des Gemeinde⸗ poranſchlages für 19256. Der Fehlbetrag wurde durch die Kürzung des Anteils an der Reichseinkommen⸗ und Körperſchafts⸗ ſteuer von 13 000 Mk. auf 6600 Mk. ganz erheblich in die Höhe getrieben. Der ungedeckte Aufwand beträgt 25 155 Mk. Darau⸗ berechnet ſich ein Umlagefuß von 30 Pfg. auf 100 Mk. Steuer⸗ wert. Die Vorlage wurde angenommen. Daneben wurde die Be⸗ 7 aller über 50 Jahren alten Männer von den Uebungen ber Feuerwehr ausgeſprochen. Die Verpflichtung zum Feuer⸗ löſchdienſt kann nur durch Zahlung von 5 Mk. für ein Kalender ahr aufgehoben werden. Aus dem ſo zu bildenden Fonds foll die heſſere Ausrüſtung der Feuerwehr beirleben werden. fremden Stromes hatten ihn fortgeriſſen, ihm ſein Grab bereitet; ein Kreuz aber ward errichtet an dem Platze, wo ihm das naſſe Grab geworden war, und manches ſtille Gebel für ſeine arme Seele ſtieg auf zum Throne des Ewigen. d. Runſt und Wiſſeenſchaſt CTolſtojs 100. Geburtstag als ruſſiſche Naljonalfeter. Tof⸗ ſtojs 100. Geburtstag, der auf den 28. Aug. 1928 fällt, wurde bereits jetzt von der ee zur Nationalfeler beſtimmt. Dazu en wird ſeitens des kuſſi taatsverlags in Moskau auch eine 9751 geſichtete Geſamtausgabe des vollſtändigen chrift⸗ ſtelleriſchen Werkes Tolſtoſs herausgegeben werden, deren Vor⸗ arbeiten ſchon ſelt Jahren im Gange ſind und für die die Sowſet⸗ regierung eine Unterſtützung von 500 000 Rubel zugeſichert hat. Die Geſamtapsgabe 5 in zwel Serien 91 Bände umfaſſent. Sst. Ein wertvoller Jund. In einem Urkundenband des Bens⸗ in Stadtarchips wurden im letzten Jahre durch einen Zufall Bruchſtücke einer handſchriftlichen deutſchen Ueberſetzung des Neuen Teſtaments aus dem 14. Jahrhundert gefunden, die als Heft⸗ ſtreifen zum Aufkeften der ſtädtiſchen Urkunden benutzt worden waren. Es handelte ſich um elnen Abſchnitt aus dem Lukas⸗ evangellum. Unter den bisher bekannten Evangellenüberſetzungen des 14. Jahrhunderts ſtellt das Bensheimer Ne die älteſte dar. Man nimmt an, daß die Ueberſetzung im Kloſter Lorſch enk⸗ ſtanden iſt. Literatur Hans Meuyer: Hochtouren imtropiſchen Ameriko. Neiſen und Abenteuer, Band 32. Berlag F. A. Brockbaus, Ceſpzig.— Der Kolonialgedarapb Hans Meyer batte ſich ſchon als erſter Erſtei⸗ der des Kilimandiaro. des böchſten Berges Afriſas, einen Namen ge, macht. Außer dieſer nicht nur wiſſenſchaftlichen. ſondern auch berg⸗ ſteigeriſchen Großtat kann Hans Mener noch auf eine ſtattliche Reihe der höchſten Berge Afrikas und Südamerikas zurückſchauen, die er ebenfalls bezwungen hat. Es iſt von großem Reiz, den weitgerelſten Geographen üÜber ſeine Forſchunasreiſe im vulkaniſchen Hauptgebſet des tropiſchen Amerikas. in Eeuador, berichten zu hbören. Er ersählt uns von der ſchwierigen Beſteigung des Chimborazd(6310 Meterz, des Cerro Altar(5400 Meter), des Antiſana(5760 Meter) und des Cotopaxi(6000 Metet), alle vier oefahrbrohende Vulkane, die ihrer Umaebuna in weitem Umkreis vielfach Vernichtung gebracht haben⸗ Land und Leute werden in ihrer Eigenart, oft vecht humorvoll, ge⸗ ſchildert. Von baſonderem Intereſſe iſt es, daß ein ſo erfahrener Kenner der bedeutendſten Gebirge der Erde in einem Bercleich zwi⸗ ſchen dar) Berawelt Ecuadors und den Alven dieſen in der Schönbeit der Foruten den Vorrang gibt, obwohl die alpinen Höhen beſcheiden ſind aegenüber den Rieſengeſtalten der ſüdamerikaniſchen Vulkane. 4. Seite. Ar. 35 nene Mannbeimer Jeitung[mittas⸗Nusgabe) reitag. den 22. Jamuar 1928 Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſ. Ernaunnt wurde Oberſtaatsanwalt Wilhelm Krauß in Walds⸗ zut zum Amtsgerichtsdirektor in Pforzheim. Gerichtsaſſeſſor Dr. Richard Schiruska zum Staatsanwalt in Offenbura. Direktor An⸗ ton Fiſcher in Furtwangen zum Handelsrichter bei der Kammer für Handelsſachen am Landgericht Konſtanz. Unterlehrer Otto Graf beim Knabenheim Mariahof in Hüfingen zum Hauptlehrer. Kanzlei⸗ ſekretär Leonhardt Recknagel beim Notariat Walldürn zum Ju⸗ ſtizaſſiſtenten. Finanzoberſekretär Karl Büchler beim Domänenamt Bruchſal zum Finanzinſpektor. Verſet wurden die Staatsanwälte Dr. Albert Wößner in Mos bach nach Offenburg. Otto Albie z in Karlsruhe nach Mosbach. Karl Eiſemann in Offenbura nach Karlsrube und Theodor Bie⸗ Ler in Offenburg nach Freiburg: die Juſtizoberſekretäre Friedrich Eiſenmann beim Notariat Rickenbach zum Amtsgericht Lahr und Hermann Henninger beim Amtsgericht Bruchſal zur Direktion der Strafanſtalten in Bruchſal: Kanzleiaſſiſtent Karl Lehmann beim Notariat Wolfach zum Amtsgericht Ueberlingen. YBrühl, 21. Jan. Zwei ſchon längſt geſuchte Vogel⸗ fänger, die auf der Gemarkung Brühl, 25 beſe auf der Kellerinſel, den Singvögeln nachſtellen, konnten geſtern auf friſcher Tat ertappt werden. Die beiden Männer gelangten zur Anzeige. Schwetzingen, 21. Jan. Wir haben hier 620 unterſtüßungs⸗ berechtigte und ſchon ausgeſteuerte Erwerbsloſe. Hiernach iſt jeder 16. Einwohner Schwetzingens arbeitslos. Die Arbeitsloſigkeit in Schwetzingen iſt verhältnismäßig größer wie in Berlin, wo jeder 21. Berliner erwerbslos iſt. Hockenheim, 21. Jan. Auf dem benachbarten Hofgut Inſultheim wurde ein Knecht wegen Unterſchlagung eines größeren Geldbetrags zum Nachteil der Gutsverwaltung von der Gendarmerie feſtgenommen. 5 Reilingen, 21. Jan. Ein Geſchäftsmann von hier 178 von der Gendarmerie wegen Wechſelfälſchung ver⸗ aftet. Z. Doſſenheim. 21. Jan. Geſtern wurde dahier von der Firma Hirſch aus Mannheim der 1928er Tabak für den Preis von 22 Mark für den Zentner aufgekauft und verwogen. Für die Sand⸗ blätter wurden beim Verkauf 45 Mark bezahlt. Da der Preis für den Tabak gegen ſonſtigen Jahren ein ausnahmsweiſe geringer iſt, ſo wird in dieſem Jahre weit weniger angebaut werden. L. Eppingen. 21. Jan. Unter Anteilnahme der ganzen Stadt fand hier die Beiſetzung des unalücklichen Opfers Frieda Hecker ſtatt. Als die Glocken zum Begräbnis läuteten, beweate ſich ein nicht endenwollender Trauerzug durch die Straßen der Stadt. Selbſt von der Umgebung waren viele hergekommen. die Anteil nehmen wollten an dem erſchütternden Ereianis. Nach einer Anſprache des Fort⸗ bildungsſchulhauptlehrers Kluge, der noch einmal das Bild der Verſtorbenen in all ſeiner Lieblichkeit zeichnete, nach einem erheben⸗ den Trauergottesdienſt, den Pfarrverweſer Stupp leitete. ſchloß ſich das Grab. Noch einmal ſpürte man die furchtbare Gewalt des Ereigniſſes wirken, umſo furchtbarer, als es immer noch nicht gelun⸗ gen iſt, den Mordbuben zu faſſen. der das Elend verſchuldet hat. * Hohnhurſt(Amt Kehl), 20. Jan. Im Rinderbeſtand des Ga. Lutz iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. Das Beobachtungsgebiet umfaßt die Gemeinden Marlen. Heſſelhurſt und GEckartsweier. flork. 21. Jan. Der Jahresbericht der hieſigen Heil⸗ und Pflegeanſtalt für Epileptiſche für das Jahr 1925 iſt erſckhtenen. Das vergangene Anſtaltsjahr ſtand unter dem Zeichen der Krankheit und des Todes des Anſtaltsdirektors Kirchenrat Hein⸗ rich Wiederkehr, der ſeit Gründung der Anſtalt im Jahre 1892 ihr verdienſtvoller Leiter war. Die wirtſchaftliche Lage der Anſtalt bildet ein Spiegelbild der allgemeinen Wirtſchaftslage. Wenn auch größere Schulden nicht vorhanden ſind. ſo fehlt doch ſealiches Be⸗ triebskapital zur Unterhaltung der Gebäude und des Inventars das immer noch nicht in dem notwendigen Umfange ergänzt werden konnte. Dabei ſollte dringend eine Wohnuna für verheiratetes Perſonal erſtellt werden, ohne daß man bis ſetzt Mittel und Wege zur Finanzierung eines ſolchen Projektes gefunden hätte. Wenn daher der Anſtaltsbetrieb in dem bisherigen Umfange aufrecht erhalten werden ſoll.— und die Zahl der Anmeldungen von Kranken fordert dies direkt— ſo muß die Anſtalt durch mildtätige Stiftungen und Unterſtützungen dazu inſtand geſetzt werden. Sie bittet daher auch diesmal herzlich darum. Schönau i.., 20. Jan. Dieſer Tage wurden die beiden Söhne der Frau Kappeler, deren Anweſen kürzlich niedergebrannt iſt, und die ledige Mina Schäuble unter dem Verdacht der Brand⸗ ſtiftuna verhaftet. Tengen bei Engen. 20. Jan. Heute früb brach in dem Anweſen des Kaufmanns Eiſele ein Brand aus, der raſch um ſich ariff ſodaß das ganze Anweſen niederbrannte und ſämtliche Waren ver⸗ brannten. Der Schaden beträat etwa 40 000 Mark. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht bekannt. 1 F 90 10 leß Buchholz(Amt Emmendingen), 18. Sams lie ſich unterhalb der Station ein 16—17 Jahre alter Burſche von Sexau vom Elztäler Zug überfahren. Dem Unglücklichen würde der Kopf vom Rumpfe getrennt. Was den jungen Mann zur Tat veranlaßte, iſt unbekannt. Theater und Muſik Vviolin-Abend Leo Gueita. Dieſer Geiger von Rang, der ſich e dem mheimer Publikum vorgeſtellt hat, ſpielte geſtern abend vor einem ſehr gut beſuchten Kaſinoſaal. Der Künſtler iſt zwar Italiener, aber er hat ausſchließlich in Deutſchland ſeine Ausbildung zum Konzertſpieler genoſſen; aus des Müncheners Felix Berbers Schule iſt er hervorgegangen. Dem entſpricht die akademifhe Art ſeines Spiels, die Vornehmheit ſeines Muſtzierens. Eine Sonote von Corelli leitete den Abend ein, bildete jedoch noch ein gew.ſſes Vorſpiel, durch das allerdings bereits die volle und gerundete Ton⸗ gebung des Geigers trotz einiger Schärfen hindurchſchimmerte. Es folgte eine Sonate in h⸗moll von Ottorino Reſpighi, einem fruchtbarſten unter den zeibgenöſſiſchen italdenſſchen Komponiſten, der ebenſo wie der dem deutſchen Muſikleben ſehr viel ver⸗ dankt. Das Werk iſt in einem ſtreng klaſſiſchen Stil geſchrieben, hält ſich mit der, dem Lehrer am Liceo zu Bologna alle Ehre machenden, Korrektheit durchaus an die herkömmliche Sonatenform beſonders in dem uns am wertvollſten erſcheinenden erſten Satz. Die durch⸗ ſichtige Thematik iſt nicht ſonderlich eigen, aber die Kompoſition offenbart tiefen Ernſt und einen Willen zu höheren Sphären. Sehr keizvoll iſt der Klavierpart gehalten, für den der ungewöhnlich ge⸗ ſchickte und talentierte Begleiter Sandro Fuga⸗Gallino ein ſtilvoller Vermittler war. Der zweite Satz hält nicht, was er am nfang verſpricht und auch der dritte, eine Paſſacaglia, kann nicht mehr ſonderlich intereſſieren. Der Geiger ſetzte ſich mit dem ganzen Rüſtzeug ſeines kultivierten Spieles für den Land⸗mann ein, wenn man auch wünſchen kann, daß er dem deutſchen Publikum nicht nur Mendelsſohn und Dittersdorf in zwei kleinen Stücken von deutſchen Komponiſten an einem ganzen Abend vorſetzt. Immerhin war es intereſſant, ein ſo ſauber geſchriebenes Stück wie Poeme“ von Ernſt Thauſſon kennen zu lernen, deſſen Oper„König Arthus“ einſt Mottl in Korlsruhe aufgefüht hat. Hier zeigte ſich der Geiger in der vollen Entfaltung ſeiner gepflegten Mittel, denen die Forenſchönheit des Werkes in dem Wechſel des Stimmungsgehaltes ſehr entgegen]über kom. Die ſatte Fülle der kam hier zu voller Wirkung, in den Steigerungen, wie in den lyriſchen Partien herrſchte unver⸗ kennbares künſtleriſches Temperament der Vermittlung. Das ſehr gufnahmefreudig geſtimmte Publikum kargte nicht mit dem Beifall Dr. K. Aus dem Heidelberger Muſikleben. Mit einer Veranſtaltung beſonderer Art trat ein neues Vokal⸗Quart ett vor die Oeffent⸗ lichkeit. Die Damen Liane Müllegger(Sopran) vom Heidel⸗ berger Stadttheater, Frau Eliſabeth Schlotterbeck(Alt) und die tungen ſind in Ausſicht genommen: Karfrei nd. der in ihm Verzierung. der Tendr. Julius Krämers Aus der Pfalz Statiſtiſcher Vierteljahrsbericht der Stadt Ludwigshafen »Ludwigshafen, 22. Jan. Dem ſoeben erſchienenen dritten Heft 1925(Juli⸗Sept. 1925) der Statiſtiſchen Vierteljahresberichte des Amtes für Wirtſchaft und Statiſtik entnehmen wir folgendes: Die Einwohnerzahl Ludwigshafens betrug am 30. Sept. 1925 102 210. Die Zunahme um 335 Perſonen im Laufe des 3. Vierteljahres 1925 ergibt ſich aus einem Wanderungsüberſchuß von 72 Perſonen(1363 Perſonen zogen zu, 1291 zogen fort) und einem Ueberſchuß der Lebendgeborenen über die Geſtorbenen von 263. Lebendgeboren wurden 254 Knaben und 228 Mädchen, alſo insge⸗ ſamt 482 Kinder. Geſtorben ſind 219 Perſonen, darunter 35 Kinder unter einem Jahre. Ehen wurden 264 geſchloſſen, während 25 Ehen geſchieden wurden. Der Schiffs⸗ und Hafenverkehr erleidet gegenüber dem oorausgegangenen Jahresviertel eine kleine Einbuße, während in der Zeit von April bis mit Juni der geſamte Schiffsverkehr 724341 To. betrug, geht dieſe Zahl im 3. Jahresviertel auf 715 538 Tonnen zurück. 18 7 Der Perſonenverkehr der Eiſenbahn läßt ſich im 3. Jahresviertel nicht beurteilen, denn die Reichsbahn muß ihre Ab⸗ rechnungen dem Reparationsjahr angkeichen, das am 31. Auguſt ab⸗ chließt. Es konnten daher für den Perſonenverkehr, bei dem früher vierteljährlich abgerechnet wurde, nur die Monate Juli und Auguſt nachgewieſen werden. 7 Der Güterverkehr hat ſich etwas verſchlechtert. Zwar ſtieg die Tonnenzahl der nach der Pfalz verſandten Güter von 104 345 im 2. Viertel auf 114 221,52; dagegen ſinkt die Zahl der aus der Pfalz nach Ludwigshafen verſchickten Gütermengen von 37·843,64 auf 33 947,26 Tonnen. Auch die Tonnenzahl der nach außerpfälziſchen Stationen rollenden Güter geht von 149 950,85 auf 134 329,61 zurück. Hingegen hat ſich der Verkehr auf der Straßen⸗ bahn gehoben; es wurden im 3. Vierteljahr auf den Ludwigshafener Linien 4151723 Perſonen befördert gegenüber 3 934 869 im vorausgegangenen Jahresviertel. Auch der Fremdenverkehr hat etwas zugenommen, während im 2. Jahresviertel 3716 Fremde in Ludwigshafener Gaſthäuſern übernachteten, ſtieg dieſe Zahl im 3. Viertel auf 3840. Die Zahlen der ſtädt. Werke weiſen einen erhöhten Ver⸗ brauch der Bevölkerung an Gas, Waſſer und insbeſondere Elektri⸗ zität auf. Die Zahl der Eintragungen im Handelsregiſter fiel von 19 im 2. Jahresviertel auf 10. Löſchungen wurden 17 feſt⸗ geſtellt gegenüber 5 in der Zeit von April bis mit Juni; 3 Konkurſe wurden angemeldet(ſeit Jahresbeginn 7; im gleichen Zeitraum des Vorjahres). Günſtiger als das 1. Halbjahr iſt der Bericht über die Bautätigkeit: es wurden insgeſamt 87 Wohngebäude neu er⸗ 1 2 Wohnungen ſind als Vermehrung des Wohnungsbeſtandes zu buchen. Im Laufe des Viertelſahres kamen 398 wohnungsſuchende Famlien beimWohnungsamt in Zugang. 304 Familien ſchieden als Wohnungsſuchende aus, ſodaß ſich der Stand an Wohnungs⸗ ſuchenden am Ende Sept. um 94 auf 6674 erhöhte. Beim Wohl⸗ ſen Petel ift eine weſentliche Zunahme der einmalig unter⸗ tützten Parteien feſtzuſtellen, die Zahl erhöhte ſich auf 764 gegenüber 316 im 2. Jahresviertel. 5 Wegen Kleinfeuer wurde die Berufsfeuerwehr Fällen, wegen Mittelfeuer in 2 Fällen alarmiert. Eine Genoſſenſchaft hoffnungsvoller Erben Ludwigshafen, 21. Jan. In der Angelegenheit der bekannten Theobald Metzger'ſchen Erbſchaft, die vor 40 und mehr Jahren in der Pfalz, Heſſen und Baden lange Zeit die Gemüter bewegte, hat jetzt hier eine Familienverſammlung ſtattge⸗ funden, die von etwa 400 Perſonen aus der Pfalz, Baden und Heſſen beſucht war. Es wurde beſchloſſen, für die Pfalz eine Bezirks⸗ vereinigung mit dem Sitz in Ludwigshafen zu bilden. Gleich⸗ zeitig wird die Pfalz in Bezirksgruppen eingeteilt, die je zwei Leiter wählten, um die Verbindung mit der Zentrale aufrecht zu erhalten. Die Leiter der Zentrale in Ludwigshafen ſind beauftragt, ſich mit allen Bezirksgruppen und mit den beſtehenden Bezirfsvereinigungen in—.— Heſſen, Württemberg, Bayern, Elſaß uſw. in Verbindung zu ſezen. 0 — in 18 * *Ludwigshafen, 21. Jan. Nach den Berechnungen des Sta⸗ tiſtiſchen Amtes Ludwigshafen a. Rh. beträgt die Ludwigshafener Indexziffer am Mittwoch, den 20. Januar 1926 141, 3. Sie iſt gegenüber der Vorwoche vollſtändig unverändert. Frankenthal, 20. Jan. Der Feldſchütze Karl Amann von Großniedesheim ſtieß bei einem Rundgange mit zwei Wilderern zuſammen, von denen einer einen Schuß auf Amann abgab. Als dieſer dann ebenfalls von ſeiner Waffe Gebrauch machte, wandten ſich die Wilderer zur Flucht. Sie wurden verfolgt und konnten alsdann feſtgenommen werden. Es handelt ſich bei den Ver⸗ hafteten um die Arbeiter Wilhelm Webel und Otto Becker. Bad Dürrheim, 19. Jan. Ein 29 Jahre alter Hoteldie⸗ ner im hieſigen Kurhaus durchſchnitt ſich am letzten Sams⸗ tag die Pulsader. Zur rechten Zeit konnte jedoch noch Hilfe gebracht werden. Dem Vernehmen nach ſoll der Verunglückte die Tat in einem Zuſtand höchſter Nervoſität, deren Urſache eine Liebesgeſchichte iſt, begangen haben. W. Herren Julius Krämer(Tenor) und Dr. Eduard Weiß(Baß), früher am Stadttheater tätig, haben ſich zuſananengefunden, um jene Schätze der Muſikliteratur zu heben, die leider in Vielen ungang⸗ baren Schächten verborgen liegen. Viele Edelſteine befinden ſich darunter. Man braucht nur an Schumanns„Spaniſches Lie⸗ derſpie!“(Op, 74) zu denken, um nicht ſofort das Bedauern aus⸗ zuſprechen, daß derartige Herrlichkeiten leider nur dann erſtrahlen können, wenn vier weſensverwandte Künſtler ſich dezu verei ꝛen, Das neue Quartett ſtimmt im Grunde bereits vortrefflich überein. Liane Mülleggers kletterfertiger Sopran iſt zur Führung durchaus geeignet, wenn auch ihrer Stimme des öftern eine ſtärkere Unter⸗ malung zu wünſchen wäre. Eliſabeth Schlotterbecks Alt gleicht einer doriſchen Säule, ernſt,„ eine Stütze und dennoch prangend führt von den beiden Männerſtimen in einer namentlich in Ausſprache und Atern⸗ technik vorbildlichen Weiſe. Dr. Eduard Weiß ſtellt gewiſſermaßen einen ins vokaliſche überſetzten Kontrabaß dar. Der letzte Ausgleich iſt allerdings noch nicht gefunden. Er wird in einer Stärkung des Soprans und Abſchattierung des Tenors zu ſuchen ſein. Man darf jedoch nach den Darbietungen dieſes Konzertabends die berechtigte Erwartung ausſprechen, daß es gelingen wird, den muſikaliſchen und klanglichen Generalnenner zu finden, auch ohne nachhelfende Dirigier⸗ verſuche. Das Urteil iſt nücht ganz leicht, welcher von den beiden Liederreihen, dem Spaniſchen Liederſpiel oder den Zigeuner⸗ liedern von Brahms der Vorrang zuzuſprechen iſt Muſikaliſch wertvoller iſt das Liederſpiel, obwohl es in der Technik und Ve⸗ handlung der Singſtimmen noch verhältnismäßig primitive Mittel verwendet. Die Zigeunerlieder dagegen greifen mehrſach in das Gebiet der Artiſtik hinüber, wirken aber infolge des Tempos und der Rhythmik mehr, als die in der Hauptſache auf das innere Empfin⸗ den eingeſtellten Schumanm⸗Lieder. An beiden Liederfolgen mußte man ſeine aufrichtige Freude haben, die ſich auch in dem überaus herzlichen Beifall der zahlreichen Hörerſchar ſichtlich au⸗drückte. Die Ausführenden hatten in Stephanje Pelliſier om Flüsdel eine ge⸗ radezu idegle Helferin, die ſich auch ſoliſtiſch mit den Variationen über ein ⸗Thema von Brahms betätigte, velleicht ein wenig zu weich. aber bei aller Schwärmerei doch nicht ſüßlich⸗ſenti⸗ mental. Dieſes Werk bildete im übrigen eine vorbildliche Programm⸗ brücke zwiſchen den Liederſp'elen, ſodaß auch in dieſer Hinſicht die Vortragsfolge als muſtergültig für ſtiliſtiſche Einheit angeſehen wer⸗ kann. Hoffentlich wird man dern neuen Vokalquartett noch öfters begegnen.=r. Oſterfeſtwoche in Weimar. Auch in dieſem Jahre wird eine Oſterfeſtwoche in Weimar ſtattfinden. Folgende Veranſtal⸗ tag, 2. April: Feſtvor⸗ ꝛ: Neuſtadt a.., 19. Jan. Anläßlich der Eröffnung der Rund⸗ funkausſtellung in Neuſtadt hat der Verband deutſche Elektro⸗ inſtallationsfirmen. Bezirksverein Rheinpfalz, ſeine Mit⸗ alieder zu einer außerordentlichen Mitaliederverſammlung in den Saalbau einberufen. Den Vorſitz führte Ingenieur Auaguſt Moltz⸗Pirmaſens. Es wurde in ſcharfer Weiſe gegen die Art Stel⸗ ſtallateuren Konkurrenz gemacht wird. Im Anſchluß an eine B ſprechung des Geſetzentwurfes über die Preisabbauaktion der Reaie⸗ rung und der darin enthaltenen Sonderbeſtimmungen gegen die Handwerkerorganiſationen wurde von der Verſammluna eine ent⸗ rechend tſchli g einſtimmig angenommen. 5 Aenafſerslacheen, f. Jan. Gegen den 1897 zu Kaiſerslautern geborenen Reiſenden Robert Künſtler, verheiratet, wurde Haft⸗ befehl wegen mehrfachen Betrugs erlaſſen. Künſtler iſt ſeit November v. J. flüchtig. Er treibt ſich ſeitdem in der Weſt⸗ und Nordpfalz und den angrenzenden Landesgebieten herum, wo er hauptſächlich als Reiſender zum Vertrieb landwirtſchaftlicher Maſchinen auftritt, mit Vorliebe ſich ländlichen Kreiſen nähert fund Vorſchüſſe auf zu liefernde Maſchinen zu erlangen ſucht. Auch zu Zechprellereien iſt Künſtler geneigt; er tritt auch unter dem Namen Nikolaus Steinbach auf. : Pirmaſens. 19. Jan. Die Polizei hat in dieſen Tagen eine Statiſtik herausgegeben, die eine Ueberſicht über die im Laufe des Jahres 1925 erſtatteten Anzeigen und vorgenommenen Ver⸗ haftungen aibt. Insgeſamt ſind danach im Laufe des veraan⸗ genen Jahres 171 Feſtnahmen und 3 989 Anzeigen erfolat.— Der Zentralverband der Kriea'sbeſchädiaten hat in einer am Sonntag abaehaltenen Generalverſammlung einſtimmia den Beſchluß gefaßt. an die Stadtverwaltung den Antraa zu ſtellen. eine Win⸗ terbeihilfe zu gewähren. Da die Not hauptſächlich bei den Krieasbeſchädigten und Hinterbliebenen groß iſt. hat man die Hoff⸗ nung, daß dem Antraa ſtattgegeben wird. 5 :: Saalſtadt bei Pirmaſens. 19. Jan. Am Montaa ereianete ſich hier ein eigenartiger doppelter Todesfall. Der 68jöbrige Land⸗ wirt Adam Brügel J. war bereits ſeit 14 Tagen krank und bett⸗ lägerig. In der Zeit wurde er von ſeiner 5 Jahre jüngeren Frau ge⸗ pflegt. Schließſich erkrankte die Frau und zwar derart, daß ſie be⸗ reits am Montaa, nachts 1 Uhr ſtarb. Der Mann lebte noch bis um 4 Uhr nachmittaas und ſtarb gleichfalls. Aus dem Kechtsleben Gültigkeit der Repartierungsklauſel Eine neue Entſcheidung des Reichsgerichts von grundſätzlicher Bedeutung. Der Währungsverfall der deutſchen Mark und die durch ihn veranlaßten Deviſenverordnungen hatten dem deutſchen Großhandel in den Jahren 1922 und 1923 erhebliche Sorgen bereitet. Der Ein⸗ kauf vom Auslande war nur gegen Deviſen möglich, der Ver⸗ kauf nur gegen deutſche Mark. In der ſogenannten Repartie⸗ rungsklauſel wurde deshalb bei Großhandelsgeſchäften verein⸗ bart, daß die Zahlung in deutſcher Mark ſtattzufinden habe daß aber ſoviel deutſche Mark gezahlt werden ſollten, als zum Kaufe der ausländiſchen Zahlungsmittel nötio ſeien, in denen die Ware berechnet wurde. Wurden die Deviſen repartiert und reichte bei der nächſten Deviſenzuteilung dre ſchon gezahlte Mark⸗ betrag zur Anſchaffung der neuen Deviſen nicht aus, ſo hatte der Käufer die Pflicht, die erneut nötig gewordene Markſumme nachzu⸗ zahlen. Dieſe in der gegenwärtigen Streitſache von einer Firma in Neudamm(bei Küſtrin) vertretene Anſicht iſt ſetzt vom Reichsgericht oebilligt worden, obgleich die Käuferin behauptet, daß die Repartierungsklsuſel eine Umgehung der Deviſenvorſchriften darſtelle. Die Verkäuferin macht geltend, daß ſie auf Grund der Repar⸗ tierungsklauſel ein Recht habe, für gelieferte Waren noch 2187 hor⸗ ländiſche Gulden oder den dieſer Summe entſprechenden Mark⸗ betrag nachzufordern. Das Landgericht Berlan erklärte die auf Zahlung gerichtete Klage ohne weiteres für begründet, das Kam⸗ gergericht nur ſoweit Zahlung in deutſcher Mark verlangt iſt. Das Reichsgericht hat ſich dem Kammergericht angeſchloſſen und unter anderem folgendes aus⸗geführt: Eine Preisſtellung bei Großhandelsgeſchäften in inländiſchen Zahlungsmitteln auf der Grundlage einer ausländiſchen Ware war nicht ver⸗ boten. Es fragt ſich nur, ob das gemäߧ 244 Abſ. 2 BGB. an ſich den Verkäufer treffende Repartierungsriſiko durch Vereinbarung der Repartierungsklauſel ohne Verſtoß gegen jene Vorſchriften auf den Käufer abgewälzt werden konnte. Dieſe Frage wird vom Reichs⸗ gericht bejaht in Hinſicht auf die Notwendigkeit der Klauſel für die Wirtſchaft und den rationellen Großhandelsbetrieb zu jener Zeit. Den Bedenken der Reviſion gegenüber müſſe darauf hingewieſen werden, daß für die mit gusländiſchen Rohſtoffen arbeitende Induſtrie und für die Verſorger des inländiſchen Marktes mit den unentbehrlichen ausländiſchen Lebensmitteln die Vereinbarung der Repartierungs⸗ klauſel unerläßlich war. Eine derartige Vereinbarung konnte da⸗ 8 unmöglich gegen Sinn und Geiſt der Deviſengeſetzgebung ver⸗ oßen. 4. Tabletten in allen Apothelen u. 2 Orogerſen Mt..— indernd, erfriſchend löſend, — 5 im Deutſchen Nationalthecter: Parſifal; für Samstag, 3. pril: Empfangsabend im Saale der Armbruſtſchützen⸗Geſellſchaf mit einem Vortrag von Prof. Dr. Hans Wahl über„Tiefurt“. Den von muſikaliſchen Feſtvorträgen umrahmten Feſtvortrag am Oſterſonntag, 4. April, hält Dr. Heinrich Lilienfein über „Schiller und die deutſche Nationaltheater: Goethes„Fauſt“, 1. Teil. Am Oſtermontag, 5. April vormittags, findet eine„Wieland⸗Feier“ ſtatt, wobei Prof. Dr. Werner Deetjen über„Wieland in Weimar“ reden wird; nach⸗ mittags im Nationaltheater: Geethes„Fauſt“, 2. Teil. Am Diens⸗ tag, 7. April im Nationaltheater:,„Paleſtrina“ von Pfitzner; Mitt⸗ woch„Fiesko“ von Schiller; Donnerstag, 8. April:„Don Giovanni“ von Mozart; Freitag, 9. April,„Gottfried von Straßburg“ von Fr. Lienhard; Samstag 10. April, Feſtkonzert, Sonntag vormittag im Nationaltheater Kammermuſik, nachmittags Kirchenkonzert in der Die Konzerte bringen hauptſächlich Werke von Max eger. st. Theaterrundſchau. Dr. Alwin Kronacher bringt im Alten Theater zu Leipzig das Schauſpiel Triumph der Jugend“ von Henry Marx und Paul Zech zur Uraufführung.— Intendant Oscar Ludwig Brandt hat ſoeben mit ſeinem Enſemble des Deutſchen Schauſpiels in Riga die zweite Gaſtſpielreiſe nach Reval(Eſtland) beendet: die Aufführungen fanden in Gegenwart des deutſ⸗n Ge⸗ ſandten in Reval begeiſterte Aufnabme.— Infolge eines Konfliktes iſt Werner Krauß aus dem Verbande der ſtaatlichen Bühnen in Verlin ausgeſchieden. Intendant Jeßner hat ſich mit der ſofortigen gegenſeitigen Löſung des Vertrages einverſtanden erklärt.— Gegen den Direktor der Berliner Komiſchen Oper James Klein iſt ein Haftbefehlerlaſſen worden. Der Antrag wurde geſtellt von dem Kavellmeiſter Dr. Adolf Wohlauer. der Klein mehrmals fruchtlos hatte pfänden laſſen. Klein war auch einer Aufforderung. den Offen⸗ barunaseid zu leiſten. nicht nachgekommen. Die Mitalieder de- James Klein⸗Bühnen. denen in letzter Zeit nur ganz kleine Beträge aus⸗ gezahlt wurden, werden ſich dieſem Schritt anſchließen. Auch die Exiſtenz des Neuen Operettentheaters in Leipzia unter der Direkton von Klein dürfte in Frage geſtellt ſein. Auch in Leiv⸗ zia hat Klein trotz auten Geſchäftsganges erhebliche Schulden. Weder Steuern. noch Perſonal. noch Lieferanten ſind bezahlt. da die geſam⸗ ten Einnahmen des Neuen Overettentheaters ſofort nach Berlin ge⸗ bracht worden ſind.— Kavellmeiſter Leo Blech iſt wieder an die Berliner Staatsoper verpflichtet worden.— Die Bayeriſche Landesbühne bat jetzt noch ihr Tätiakeitsfeld zu verbreitern Es iſt ihr von der Vorarlberger Landesregierung die Jahre 1926 auch in Vorarlbera verſtanden. Bewilliauna erteilt worden, im Bühnenvorſtellungen zu geben. lung genommen. wie durch die Pfalzwerke den ortsanſäſſigen In⸗ Gegenwart“. Am Nachmittag im Deutſchen 1 Jrettag, den 22. Jaunar 1926 8. Selte. Nr. 38 Sportliche Rund ſchau 75 Die letzten Stunden des 15. Berliner Sechslagerennens In den Abendſtunden am Mittwoch füllte ſich die weite Arena des Sportpalaſtes bis auf den letzten Platz. Das Publikum befand teighiſſe br Stimmung“ und erwartete noch immer umſtürzende dur chwen aber abgeſehen von einigen klemeren Vorſtößen, die Stu ere von Möller/ Lewanow inſzeniert wurden, verliefen die Vertune ruhig. Die Fahrer ſchonten ſich ſichtlich für die großen Stunde piwaffe der letzten Stunde. Die 24 Spurts der letzten Per brachten folgende Ergebniſſe: 1. Spurt: Tietz, Stockelynck, 3 Spurt: Dewolf, Horan, Sawall. 3. Spurt: Mac Na⸗ . 5 torgetti, Stockelynck. 4. Spurt: Vandenhove, Horan, Rie⸗ Spurt: Stockelynck, Tietz, Giorgetti. 6. Spurt: Horan, Gottfri Dewolf. 7. Spurt: Giorgetti, Tietz, Bauer. 8 Spurt: lund ried, Rieger, Horan. 9. Spurt: Mac Namara, Krupkat, Stocke⸗ e Spurt: Dewolf, Hahn, Horan. 11. Spurt: Giorgetti, amara Tietz. 12. Spurt: Vandenhove, Horan, Lorenz. 13. Borer Mac Namara, Bauer, Perſyn. 14. Spurt: Rieger, Dewolf, 15. Spurt: Giorgetti, Mac Namara, Bauer 16. Spurt: ierſ enhove, Sawall, Hahn. 17. Spurt: Mac Namara, Lewanow, Ma Yn. 18. Spurt: Lewanow, Gottfried, Rieger. 19. Spurt: 5 Namara, Bauer, Perſyn. 20. Spurt: Giorgetti, Horoen, Van⸗ 21. Spurt: Mac Namara, Giorgetti, Krupkat. 22. Spurt: 5 elynck, Rieger, Horan 23. Spurt: Giorgetti, Mac Namara, nani. 24. Spurt: Perſyn, Horan, Hahn.— Zwiſchen der 11. und 50 Wertung verſuchte das Paar Möller/ Lewanow noch einmal, e Verluſtrunde aufzuholen und diesmal glückte der Verſuch auch, a das Feld keinen ernſthaften Widerſtand leiſtete. Das Geſamtergebnis des 145⸗Stundenrennens war: 1. amara-Horan⸗Amerika 569 Punkte, 2. Rieger⸗Gior⸗ 190 Peutſchland⸗Italien 509 Punkte, 3. Hahn⸗Tietz⸗Deutſchland Ei Punkte, 4. Sawall⸗Tonani⸗Deutſchland⸗Italſen 170 Punkte. ime Runde zurück: 5. Dewolf⸗Stockelynck⸗Belgien 350 Punkte, b. f˖ erſyn⸗Vandenhove⸗Belgien⸗Frankreich 251 Punkte, 7. Bauer⸗Gott⸗ ried⸗Deutſchland 218 Punkte, 8. Möller⸗Lewanow 208 Punkte, 9. weng⸗Krupkat 107 Punkte. ab Die Sieger wurden lebhaft gefeiert, noch. größerer Beifall er begrüßte das zweite Paar Rieger⸗Tonani; auch Hahn⸗Tietz die fleißigen Möller⸗Lewanow konnten ſich für herzlichen Ber⸗ bedanken.— Zu bemerken iſt noch, daß das Renngericht zu, ächſt bekanntgegeben hatte, daß während der letzten Stunde das nicht neutraliſiert würde, ſpäter wurde dieſe Beſtimmung Win abgeändert, daß nur bei einem Sturz von mindeſtens drei Jahrern das Rennen neutraliſiert würde und zwar höchſtens für ſunf Minuten. In den 145 Stunden des an Spannung reichen 5. Berkiner Sechstage⸗Rennens wurden inegeſamt 3304,640 Km. zurückgelegt. Winter port 4 Sonderzug Frankfurt—Mannheim—Schwarzwald zu den amofſpielen in Triberg. Für den kommenden Samstag nachmit⸗ zag iſt durch den Badiſchen Verkehrsverband bei der Reichsbahn⸗ derwaltung beantragt worden, den ſonſt als Wochenendwinterſport⸗ onderzug von Mannheim.15 nachmittags nach Offenburg lätt, Anſchluß nach Triberg und Freiburg verkehrenden Zug an⸗ Aßlich der in Triberg bevorſtehenden Winterkampfſpiele(28.—26. anuar und 30. Januar bis 1. Februar) bereits ab Frankfurt a. M. laufen zu laſſen. Der Zug ſoll dann auch über Offenburg ſüdwärts direkt bis Triberg, alſo ohne den ſonſtigen Zugswechſel in Offenburg, durchgefahren werden. Die Abfahrt würde in Frank⸗ furt ungefähr um halb 1 Uhr, die Ankunft in Triberg gegen r erfolgen. * Süddeutſche Gaumeiſterſchaft im Fünferbob in Triberg. Die dem Bobklub Taunus in Frankfurt a. M. übertragene Süddeutſche Gaumeiſterſchaft im Fünferbob, die am 17. Januar nicht ausge⸗ ahren werden kannte, ſoll nun auf der Bobbahn Triberg am 2. ebruar ausgetragen werden. Das Rennen wird unmittelbar an den Abſchluß der Bobrennen der Winterkampfſpiele in Triberg (81. Jan. und 1. Febr.) angeſchloſſen, um den anweſenden Fahrern die Teilnahme zu ermöglichen und um bei einem ſpäteren Termin die Kolliſion mit der Deutſchen Fünferbobmeiſterſchaft am 7. Febr. in Krur mhübel zu vermeiden. Die Teilnehmer an den Kampf⸗ ſpielen können alſo noch ſich um die erwähnte Gaumeiſterſchaft in riberg bewerben und alsdann mit genügender Zeitſpanne ſich nach Krummhübel begeben. Ringen. eänderringkampf Deulſchland— Dänemark. Im vollbeſetzten Idrottshaus zu am Sonntag die Amateurmann⸗ ten von Dänemark und Deutſchland zum Länderringkampf zu⸗ mmen. Es gab ausgezeichnete Leiſtungen, die das Publtkum fort⸗ während zu ſpontanen Beifalskundgebungen hinriſſen. Wenn ſchließ⸗ lich Dänemark im Geſamtergebnis mit:3 den Sieg davontrug. ſo iſt dies mehr Glücksſache, denn beide Mannſchaften hielten ſich de Wage. Am meiſten intereſſierte der Kampf zwiſchen dem Europa⸗ meiſter Bräun⸗Kreuznach und dem däniſchen Meiſter Jacob⸗ ſen. Es war ein ſelten ſchneller und dechniſch hochwertiger Kampf. Beide Kämpfer grifſen beherzt an, ſodaß die Situationen fortwährend wechſelten. Nah drei Minuten hatte der Däne ſeinen Gegner in der Brücke die er nach weiteren drei Minuten heftiger Gegenwehr ſchließlich eindrückte. Einen Blitzſieg errang im Leichtgewecht Stuwe⸗Berlin, der ſchon nach 20 Sekunden durch verkehrten Hüft⸗ ſchwung den Dänen Boeſen auf beide Schultern legte. Steinig⸗ Dortmund ſiegte im Federgewicht gegen A. Thorgenſen nach 12 Minuten mit Schulterſchwung. Im Halbſchwergewicht behielt der Däne Spen Nielſſon nach 772 Minuten gegen Rupp⸗ Pirmaſens durch verkehrten Hüftſchwung die Oberhand Paul Madſen(Flie⸗ gengewicht) erhielt über Gerſtäcker⸗Nürnberg einen Punktſieg zugeſprochen, ebenſo Zirkel⸗Pirmaſens gegen Ander ſen nach der Zuſatzrunde. Nicht ganz dem Kampfverlauf entſprechend wor der Punklſieg des däniſchen Schwergewichtsmeiſters E. Larſen gegen Rieger⸗Berlin. Hier wäre eine Fortſetzung des Kampfes am Platze geweſen. eg tliche General Fauſtkämpfer-Berſammlung. Die außerorden eneral⸗ 12 Verbandes Deulſcher Fauſttämpfer fand am Sams⸗ teg und Sonntag in Berlin unter guter Beteiligung auch aus dem Reiche ſtatt. Sie erbrachte als wichtigſte Neuerung die Schaffung einer neuen Box⸗Sportbehörde für Deulſchland(B5.), die als autonome Aufſichtsbehörde über dem ganzen Berufsboxſport ſteht. Die BBd. ſetzt ſich zuſommen aus fünf Mitgliedern des VDF. und ſieben neutralen, d. h. nur ideell intereſſierten Sportsleuten zuſam⸗ men. Die fünf VDF.⸗Mitglieder ſind Major Medding, M. F. Erbs. J. Burda, Erich Joſky und Born, die die weitere erforderlichen Sportsleute kooptieren. Für die führende Stelle wird der bekannte Berliner Sportsnann Rund bisherige Vorſitzende der OSB.. Richard Mueck⸗Berlin genannt. Auch für die BBD. wurde der„Vorſport als Amtliches Organ anerkannt. Die Entwürfe der Satzungen und ſportlichen Regeln wurden nach langen Debatten angenommen: als wichtigfte Neuerung iſt die Schaffung von Landesmeiſterſchaften (Mitteldeutſchland, Bayern uwf.) vorgeſehen, die beſonders die Ent⸗ wicklung des Bopſports im Reiche fördern ſoll. Durch dieſe Neu⸗ ſchaffung der Regeln iſt nach Konſtituierung der BBD. der Anſchluß des deulſchen Boxſports an die Weltbehörde, die Internationale Boxing⸗Uinion der Weg geebnet. * Internationaler Boxring. Der Mittelgewichtsweltmeiſter Harrh Greb trat in Toronto(Amerika) in einem 12 Runden⸗ kampfe gegen den engliſchen Exeuropameiſter Roland Todd an, den er überlegen nach Punkten abfertigte. Am 26. Januar tritt Harry Greb in Vernon(Californien) gegen einen anderen guten Eng⸗ länder, und zwar gegen den Mittelgewichtler Ted Moore in die Schranken. Der franzöſiſche Mittelgewichtsmeiſter Moling, in Deutſchland durch ſeinen unentſchiedenen Kampf mit Meiſter Dom⸗ görgen bekannt, ſchlug in Barcelona Tamas, den kataloniſchen Meiſter dieſer Gewichksklaſſe, bereits in der 1 Runde k. o. Die Internationale Box Union hat den Holländer Van tHoff, der lürzlich im Haag den Schweizer Clsment zur Aufgabe zwang, unter dem Datum des 12. Januar 1926 ols neuen Europameiſter m Halbſchwergewicht offiziell beſtätigt. 1 KNene Mannhefmer Jeitung[mttag⸗Nstabe! Ein Slick über die welt Blinder Alarm— Die guh mit dem eiſernen Kreuz— Gefährliche Pfefferminztabletten— Ach. wenn ich doch Müller lings— Eine Erbſchaft von 4 Milliarden Mark— Ein Ein Opfer religiöſen Wahnfinns— Ein Straßenraub in Aus dem rheinheſſiſchen Orte Appenheim berichtet die „Rhein⸗ und Nahe⸗Zeitung“ eine aufgeregte Geſchichte. Am letzten Sonntag hatten ſich zwei auswärtige Pferdehändler und ein Schmied von Gaualgesheim nach der Boller ſchen Mühle in der Nähe von Appenheim begeben, um dort einen Pferdehandel abzuſchließen. Wegen des ſchlechten Weges mußte das Auto einige hundert Meter vor der Mühle halten, worauf ſich die Inſaſſen zur Mühle begaben, während der Chauffeur bei dem Wagen blieb. Der Sohn des Mühlenbeſitzers, der inzwiſchen von einer Reiſe ſah das Auto und vermutete einen Ueberfall auf die Mühle. Er eilte nach dem Ort, alarmierte die Feuerwehr und die ganze Einwohner⸗ ſchaft und, während die Sturmglocken von beiden Kirchen läuteten, zog die geſamte männliche Einwohnerſchaft mit Miſtgabeln, Senſen und Dreſchflegeln zu der Mühle, um den Räubern den Garaus zu machen, nachdem man durch eine Barrikade ihnen zuvor den Rück⸗ weg von der Mühle verſperrt hatte. Bei der Ankunft an der Mühle klärte ſich ſelbſtverſtändlich das Mißverſtändnis auf. Der Leidtragende war aber der Chauffeur, an dem ſich die Wut der Appenheimer zu⸗ erſt trotz ſeiner Proteſte nachdrücklichſt ausgelaſſen hatte. In Niederaula fand ein Metzger beim Auseinandernehmen des Magens einer geſchlachteten Kuh eine goldene Broſche, ein Stück Granatring mit Eichenlaub und einem anhängenden eiſernen Kreuz mit Kettchen. Dabei fand man weiter eine Anzahl Nägel. 2. In einem Vorort von Duisburg wurde eines Abends von einem Herrn und einer Dame ein Dienſtmädchen angeſprochen und gefragt, ob es eine angenehme und dauernde Stellung annehmen wolle. Gleichzeitig bot die Ffesfermir Herrſchaft dem Mädchen aus einer Bonbonniere einige Pfefferminztabletten an. Das Mädchen ſteckte eine von ihnen in den Mund. Als es jedoch verſpürte, daß ihm un⸗ wohl wurbe, ſpie es den Reſt ſchnell aus. In dieſem Augenblick wurde es von den beiden gepackt und in ein bereitſtehendes Auto geſchleppt. Es hatte jedoch noch die Kraft, um Hilfe zu rufen. Als daraufhin Paſſanten ſichtbar wurden, ließen die beiden ihr Opfer los und fuhren ſchnell mit dem Auto davon. Man nimmt an, daß es ſich um Mädchenhändler gehandelt hat. * Eine ganz eigentümliche Statiſtit kann ein Standesamt in einem kleinen. eichsfelbiſchen Ort aufweiſen. Sämtliche Bräute, die ſich vor dieſem Standesamt im Jahre 1925 in Ehefrauen verwandeln ließen, mit einer einzigen Ausnahme, haben den Namen„Müller“ geführt. So daß die eichsfeldiſchen Damen, wenn ſich kein Freier finden will, den Seufzer ausſtoßen:„Ach, wenn ich doch Müller hießel“ Nun, vielleicht kommt im Jahre 1926 ein anderer Name heran, etwo Schulze oder Meier. Eine reizende junge Dame als Fremdenführerin zugewieſen er⸗ halten— für wen wäre das nicht verlockend! Die Stadt Köln, die ſich ſo vorzüglich auf alles verſteht, was den Fremdenverkehr heben könnte, hat zwölf Damen zu Fremdenführerinnen ausbilden laſſen und ſtellt ſie auf Anſordern beim ſtädtiſchen Verkehrsamt zur Verfügung. Die Damen ſprechen mehrere Sprachen und kennen Köln natürlich aus dem ff, wie man ſagt. Eine feſte Veſoldung durch die Stadt erhalten ſie nicht, ſondern ſie erwerben ihren Lebensunterhalt durch die Gebühren, die für ihre Inanſpruchnahme zu zahlen ſind. 4 In Paris iſt ein Teppich angelangt, der allgemein als der koſtbarſte Teppich der Welt betrachtet wird. Er ſoll in dem Louvre ausgeſtellt werden. Die franzöſiſche Zollbehörde hat ihn mit einem Betrage von rund%½ Millionen Mark bewertet. Falls der Teppich in Frankreich bleibt, müßten dafür 400 000 Mk. Soll bezahlt wer⸗ den. Er iſt aber nur vorübergehend in Paris und wird im nächſten Monat nach London weiter befördert, wo er in dem Beſitz ſeines Käufers, eines Sammlers namens Behar, verbleibt. Der Teppich iſt das koſtbarſt Stück aus der Sammlung des Habsburger Kaiſershauſes. Er wurde mit Zuſtimmung der Reparatjonskom⸗ miſſion an den genannten Engländer verkauft. Das Stück iſt unt er dem Namen Jagdteppich bekannt. Sein Muſter zeigt eine Reihe von Tiergeſtalten wie Löwen, Tiger, Panter und Hirſche neben Blumen von wunderbarer Färbung. Der Teppich war früher ein⸗ mal Eigentum eines perſiſchen Schahs. Er wurde ihm auf Reiſen von Sklaven nachgetragen und überall ausgebreitet, wo der Schah einmal ruhte. Später ging der Teppich in ruſſiſchen Beſitz über und wurde im Jahre 1698 von Peter dem Großen dem öſter⸗ reichiſchen Kaiſer Leopold zum Geſchenk gemacht. Vor mehr als vier Jahrzehnten ging aus Frankreich ein Ge⸗ fangenentransport nach einer der überſeeiſchen Strafkolonien ab, ein Schiff voll bunt zuſammengewürfelter Sträflinge, die, von der Ge⸗ ſellſchaft geächtet, auf den troſtloſen Inſeln im Ozean ihre Un⸗ taten büßen ſollten. Mitten unter dieſen gewohnheitsmäßigen Ver⸗ brechern befand ſich ein blutjunger Burſche, kaum zwanzig Jahre alt, deſſen tragiſches Geſchick einizigartig in der Geſchichte der fran⸗ zöſiſchen Strafkolonien daſteht. In jugendlichem Leichtſinn hatte der Burſche, ein Bäckergeſelle namens Chantecaille, einen Diebſtahl begangen und war deshalb zu fünf Jahren Zwangsarbeit mit nachfolgender fünfjähriger Verbannung verurteilt worden. Ohne ſich den geringſten Fehler zuſchulden kommen zu laſſen, leiſtete er ſeine Zwangsarbeit und verbrachte auch vier Jahre ſeiner Verbannungszeit in den Nickelminen der„Fichteninſel.“ Im Laufe der Zeit war aber der Wunſch zu entfliehen immer ſtärker ge⸗ worden und als ihm eines Tages die Gelegenheit günſtig erſchien, brach er aus. Es gelang ihm, auf einem engliſchen Schiff als Ma⸗ troſe, Bäcker und Koch unterzukommen. Drei Jahre lang lebte er ſo unter engliſchen Seeleuten. Schließlich kehrte er, vom Heimweh getrieben, nach Frankreich zurück. Wenige Monate ſpäter wurde er jedoch erkannt, von neuem verhaftet und in die Strafkolonie zurück⸗ geführt. Von jetzt an war ſein ganzes Sinnen auf die Flucht gerichtet. Zweimal gelang es ihm, nach Holländiſch Guyang zu entkommen, aber ſtets fiel er wieder in die Hände der Häſcher. Bei einem neuen Fluchtverſuch ſchien er mehr Glück zu haben. Unter tauſend Gefahren irrte er zehn Tage lang im Urwald herum, dann konnte er ein Schiff erreichen, das ihn nach Venezuela brachte, wo er auf dem Gute eines Generals Arbeit fand. Seine Geſundheit ertrug jedoch das ungewohnte Klima nicht. 1909 wagte er ſich des⸗ halb von neuem in die Heimat. Ein Jahr lang blieb Chantecaille bei ſeinen Eltern, dann aber zog ihm ein unvorſichtiges Wort, das ſeine Mutter fallen ließ, die Polizei von neuem auf den Hals. Abermals wurde er in die Strafkolonie zurückgeführt. Er zählte damals 44 Jahre. Schon auf der Ueberfahrt dachte er ſich einen Fluchtplan aus, und noch ehe das Schiff in Guyana angekommen war, hatte er ſich wiederum geflüchtet und nach Venezuela begeben. Zebhn Jahre lang arbeitete er dort und erwarb ſich durch ſeinen Fleiß das Zutrauen und Wohlwollen ſeiner Mitmenſchen. Dann aber kehrte er von neuem nach Frankreich zurück, mit der Hoff⸗ nung, den Reſt ſeines Lebens ungeſtört in ſeiner Heimat verbringen zu können. Er zeigte ſich als geſchickler, vorbjldlicher Arbeiter, konnte ſich ein kleines Vermögen erſparen und verheiratete ſich vor wenigen Jahren. Ein beſcheidenes Glück ſchien ihm endlich be⸗ ſchieden zu ſein. Mit rührender Liebe hing er an ſeiner Frau und ſeinen beiden Kindern. In Puymoyen, wo er. ſich ein kleines Häuschen gebaut hatte, galt er als fleißiger, ordentlicher Familien⸗ vater und erfreute ſich allgemeiner Achtung. Trotzdem zeigte er oft eine nerborgene Unruhe. Ein geheimer Kummer, den er ſeinen An⸗ gehörigen nicht anvertrauen wollte, ſchien ihn zu quälen. Da ver⸗ breitete ſich eines Tages in Puymoyen die Nachricht, Chantechille hieße!“— Weibliche Fremdenführerinnen in Köln— Der koſtbarſte Teppich auf Reiſen— Die Tragödie eines Sträf⸗ Hexenprozeß in England— Ein geiſtliches Wunderkind— Newyork— 114 Menſchen von einem Leoparden gelötel habe ſich der Polizei geſtellt und ſich als Sträfling denunziert. In einem Fieberanfall, von Angſt und Gewiſſensbiſſen gepeinigt, war der Unglückliche zur Polizei gelaufen und hatte ſein ganzes Leben enthüllt. Chantecaille, der heute 61 Jahre zählt, ſitzt wiederum hin⸗ ter Kerkermauern und wartet darauf, von neuem ins Bagno geführt zu werden. Er iſt abgearbeitet, ſein Lebenswille, der ihn funfmal zur Flucht aus der Hölle von Guyana trieb, iſt ermattet. Diesmal wird er keinen Fluchtverſuch mehr unternehmen. Es gibt für ihn kein Zurück mehr. Seine Mitbürger in Puymoyen können es nicht faſſen, daß die ihnen vertraut gewordene Geſtalt des Papa Chantecaille verſchwinden, daß er ſeine alten Tage unter Mördern und Räubern im Bagno beenden ſoll. Bereits ſind zahlreiche Gna⸗ dengeſuche zu Gunſten Chantecailles geſchrieben worden. Die Ligg für Menſchenrechte hat ſich der Sache angenommen. Sie ſammelt dieſe Geſuche und wird den Präſidenten der Republik um Be⸗ gnadigung Chantecailles bitten. Es gilt, einen Familienvater, der für ſeinen leichtſinnigen Jugendſtreich ſchwer hat büßen müſſen, den Seinen zu erhalten. 73 8 1* Aus Warſchau wird über eine Erbſchaft berichtet. die vier Milliarden Franks betragen und einer Reihe von vpolniſchen Fami⸗ lien zuſtehen ſoll. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts war Paul Moſes Samuel Stern aus Dombrowa nach Südafrika ausgewan⸗ dert, wo er einen ſo aroßen Reichtum zuſammenbrachte, daß ſein Vermögen bei ſeinem Ableben 1909 auf 200 Millionen Pfund Ster⸗ ling geſchätzt wurde. Stern ſtarb ohne direkte Nachkommen. Kaum war dieſe Tatſache in Polen bekannt geworden, da fanden ſich bald rund 600 Perſonen, die Anſpruch auf die Hinterlaſſenſchaft erhoben. In einer Verſammluna wurde beſchloſſen, einen Vertreter nach Süd⸗ afrika zu entſenden, um den Schwager des Verſtorbenen. einem ge⸗ wiſſen Hirſch. der die Erbſchaft für ſich in Anſpruch genommen hat, dieſe ſtreitia zu machen.* In der enaliſchen Stadt Tipton in Staffordſhire ſtanden zwef Männer vor Gericht. die gewalttätia gegen eine Jahrmarktsgauklerin vorgegangen waren. Der eine hatte den Wagen von Frau Jeſſie zer⸗ ſchlagen. der andere die Gauklerin mit dem Tode bedroht. Frau Jeſſie trat auf den JFahrmärkten als Weisſagerin auf. Der eine der Ange⸗ klagten bekaurtete. ſie habe ſeine Frau verhert. Als ſie an ſeinem Hauſe vorübergezogen ſei, habe ſeine Frau geſchrien:„Dort iſt ſie“ und ſei dann aus dem Fenſter geſprungen Man bhabe ſie noch an demſelben Tage ins Irrenhaus bringen müſſen. Verſchiedene weib⸗ liche Zeugen ſaaten aus, ſie ſeien ebenfalls davon über»eugt. daß Frau Jeſſie hexen könne. Der Richter hielt den Aberaläubiſchen eine Strafpredigt und legte den beiden Angeklagten eine empfindliche Geldſtrafe auf. In der nordamerikaniſchen Stadt Cleveland iſt in dem 12fäh⸗ rigen Mädchen Dolores Dudley ein Wunderkind in die Oeffentlichkeit getreten, das die Menſchen durch die Gewalt ſeiner Predigten in Er⸗ ſtaunen ſetzt. Das Mädchen hat während einer Miſſionswoche in einer Kirche von Cleveland täalich geprediat und unter den Zohörern, die ihm lauſchten, befanden ſich auch zahlreiche eraraute Geiſtliche. Es wird verſichert. daß das Kind die Prediaten. die oft länger als eine Stunde dauerten. ohne jede Vorbereitung gebalten hat. X Die Polizei hat in dem Newyorker Stadtteil Brooklyn ein Ehepaar verhaftet, das in einem Anfall von religiöſem Wahnſinn eine Frau lebensgefährlich mit Meſſerſtichen verletzt hat. Es han⸗ delt ſich um den ſogenannten Voodoo⸗Kult, der zuweilen von Ne⸗ gern geübt wird. Im vorliegenden Falle handelk es ſich aber um Weiße. Die Täter ſind das Ehepaar Joſeph Musca, die in ihrem verdunkelten Zimmer einen Altar errichtet hatten. Sie lauerten hinter ihrer Tür, bis eine Frau Parello ahnungslos die Treppe hinaufſtieg. Als ſie an dem Zimmer vorbeikam, wurde ſie in die Wohnung gezogen, in das Zimmer geſchleppt und dort von dem Mann auf dem Altar feſtgehalten, während die Frau blindlings mit Meſſern auf das Opfer einſtach. Die mißhandelte Frau machte durch ihre Schreie die Nachbarſchaft aufmerkſam, die die Polizei alarmierte. Dieſe ſchlug die Eingangstür ein und konnte Frau Parello in ein Krankenhaus bringen, wo ſie wahr⸗ ſcheinlich ihren Wunden erliegen wird. Das Ehepaar wurde ver⸗ haftet und ſoll auf ſeinen geiſtigen Zuſtand unterſucht werden. 1* Vier mit Revolvern bewaffnete Banditen verübten in unmit⸗ telbarer Nähe der Hauptgeſchäftsſtraße während der verkehrs⸗ reichſten Vormittagsſtunden in Newyork einen Raubüberfall auf zwei Diamantenhändler. Der eine, Albert Goudvis, iſt der Be⸗ ſitzer einer bekannten Newyorker Juwelenfirma, der andere, Emz⸗ nuel Veermann, ſein Vertreter in Amſterdam. Die beiden kamen von einer Bank, wo ſie eine Anzahl von Rohdiamanten im Werte von einer halben Million Mark vorübergehend in Verwahrung ge⸗ geben hatten. Der Diamantenhändler ktrug die Steine in einem kleinen Handkoffer. Die Banditen ſchlugen die Beiden mit Knüp⸗ peln nieder, riſſen den Handkoffer an ſich und ſprangen in ein bereitſtehendes Auto, das raſch um die Ecke in die Hauptverkehrs⸗ ſtraße einbog und dort bald in dem Verkehr untertauchte. Mehrers hündert Perſonen waren Zuſchauer des Verbrechens. Sie wurden aber trotz ihrer wilden Schreie von den Banditen durch die Re⸗ volber in Schach gehalten. Einige in der Näbe befindliche Ver⸗ kehrspoliziſten feuerten ihre Revolver auf das flüchtende Auto. Ste trafen wohl den Wagen, aber keinen von den Inſaſſen. Jedenfalls entkamen die Banditen unverfolgt. * Aus Alahad(Bengalien) wird berichtet, daß ein Leopard in kurzer Zeit nicht weniger als 114 Menſchen getötet hat. Die Behörden haben nunmehr umfaſſende Maßnahmen getroffen, um das Untier unſchädlich zu machen. Sechzehn Männer bemühten ſich bis jetzt vergebens, das Untier in einen Hinterhalt zu locken, um es dann zu töten. Auch hat man bis jetzt vergebliche Verſuche gemacht, den Menſchenmörder durch vergiftete Tierkadaver un⸗ ſchädlich zu machen. Nunmehr hat ſich ein erprobter Wildjäger zur Verfügung geſtellt, und man hofft, daß es dieſem gelingen wird, den ſchrecklichen Leopard zu erlegen. 1 — eeeeeeeeeeeeeee Tagungen Landesverſammlung der Kirchlich-liberalen Bereinigung Am 27. Januar ſoll in Karlsruhe eine Landesverſammlun der Kirchlich⸗liberalen Vereiniaung ſtattfinden. Eröffnet ſuik den durch eine Andacht in der„Kleinen Kirche“: vormittaas 10 Uhr wird ſie von Pfarrer Bregenzer⸗Marmnach gebalten werden. Parauf ſoll um 11 Ubr im aroßen Saal der Wirtſchaft„Zum Krokodil“ ein Vortraa von Pfarrer Hauß⸗Stockach foloen: er wird über„Die reli⸗ aißſe Bedeutung des heutigen kirchlichen Liberalismus“ ſprechen. Eine weitere Verſammluna um 3 Uhr wird ſich mit einem Bericht über die kirchliche Lage und mit geſchäftlichen Gegenſtänden befaſſen. Um 6 Uhr wird eine Sitzuna der Bezirksvertreter die Taaung abſchließen. Eine günſtige Einkaufsmöglichkeit bietet die neue Doppel⸗ packung von„Schäumpon mit dem ſchwarzen Kopf“. Sie enthält 2 Beutel, für zweimalige Kopfwäſehe ausreichend, und koſtet 35 Pfg.— Die bekaunte Einzelpackung iſt auch weiterhin für 20 Pfg. erhältli Achten Sie aber in jedem Fall auf die Schutzmarke cmeee — — Nene Mannheimer Zeſtung(ittas ⸗Rusgabe) Freitag, den 22. Jauuar 1928 M r —— aunbeimer? Handelsblatt [Nou kanlathe bis 285 Wie wir gemeldet haben, iſt dem badiſchen Landtag ein Geſetzentwurf über den weiteren gemeinſam mit dem Burbach⸗Konzern betrie⸗ benen Ausbau der zwei badiſchen Kaligewerk⸗ ſchaften„Baden“ und„Markgräfler“ zugegangen. Der badiſche Finanzminiſter Dr. Köhler hatte die Freundlichkeit unſerem Mitarbeiter eine ausführli Unterredung über die für ganz Süddeutſchland wichtige, wirtſchaftliche Bedeu⸗ tung dieſer Kaligewerkſchaſten und der damit zuſammenhängenden Vorlage zu gewähren, die wir nachſtehend wiedergeben. Frage unſeres Mitarbeiters: Herr Miniſter, wie Hoch ſtellen ſich die Geſamtaufwendungen für den Schachtbau und die Chlorkaliumfabrik der badiſchen Gewerkſchaften„Baden“ und „Maxkgräfler“? Antwort des Miniſters: Auf rund 15 Millionen Reichsmark, wovon durch Zubußen 8,4 Millionen und durch geihen der Gewerkſchaften 6,6 Millionen aufzubringen ſind. Der Frößere Teil iſt—— durch das Kapital der Gewerkſchaften gedeckt. Frage: Wieviel iſt von dieſen Beträgen ſchon aufgebracht? Antwort: Durch Zubußen rund 5,35 Millionen.A4, es Ergibt ſich alſo noch ein Reſtbedarf von 9,63 Millionen. .: Wie verteilt ſich die Aufbringung auf den* adiſchen rn Staat und den Mitgewerken, den Burbach⸗Konze .: Auf Baden entfallen 4,19, auf Burbach 3,46 Millionen. Den Gew rkſchaften wird von uns ein Darlehen gewährt werden, woraus ſie 6,65 Millionen decken, nämlich Burbach 3,76 Millionen, Baden als Gewerke 2,89 Millionen; reſtliche 3 Millionen werden als Zubuße eingezogen, davon 1,7 Millionen von Burbach und 1,3 Millionen von Baden. .: Iſt damit der Geſamtaufwand endgültig gedeckt? .: Um die Doppelſchachtanlage voll ausnutzen zu können, werden die Gewerkſchaften noch Quoten ſtillgelegter Werke aus dem Burbach⸗Konzern in Höhe von 5 Millionen Re%ν aufkaufen. Dem Prozentſatz unſerer Beteiligung entſprechend ſind davon 2,17 Mill. von Baden, 2,83 Millionen von Burbach aufzubringen. Es handelt ſich dabei um Dauerguoten bis zum Jahre 1953 und um ſogenannte Zeitquoten, welch letztere eventuell wieder ver⸗ Außert werden könnten. Bei dem Koſtenanteil Badens iſt jeweils zu herückſichtigen, daß der badiſche Staat bisher 33,4 pt. der Kuxe Heider Gewerkſchaften beſaß, daß er aber jetzt in Ausübung eines Optionsrechtes weitere ſe 100 Kuxe der Gewerkſchaften Baden und rkgräfter gegen Zahlung von 1 038 000.4 übernimmt, wo⸗ durch ſein Anteil auf 43,4 pCt. des Kuxen⸗Kapitals ſteigt. Frage: Warum erfolgt die Quotenübernahme im jetzigen Zeitpunkt! Antwort: Sie war nicht früher möglich. Die Kali⸗ Prüfungsſtelle hat im Oktober und Anfang November die beiden Grubenbaue befahren und 5 Proben entnommen, die bei der amt⸗ lichen Analyſe einen Reinkaligehalt von 23 pt., 23,3 pkt., 23,4 pCt., 25,8 pCt. und ſogar von 26,7 pCt. ergaben. Das zeigt von der außerordentlichen Hochwertigkeit unſerer Salze und die Hewerkſchaften haben daraufhin eine vorläufige 2 giffer von 1,71 Taufendſtel zugeteilt erhalten. Als vorläufige Be⸗ Leifigungsziffer am Geſamtabſaß des Syndikates iſt diefe Quote die A+⁵— die nach dem Jahre 1913 überhaupt je bewilligt worden Aſt. der Kaliberufungsſtelle werden wir ſedoch von unſerem Recht Gebrauch machen und ſſe eine der geſetzlich zuläſſigen Grenze entſprechende Beteiligungs⸗ ziffer beantragen. Für uns ſteht ſomit feſt, daß die Erwerbung Der Kuxe vorteilhaft iſt, deshalb wurde die Option ausgeübt. Eine Jehernahme von Quoten ſtillgelegter Werke konnte nicht erfolgen, hevor durch Feſtfetzung der vörläufigen Beteiligungsziffer die Möglichteit hierzu 99 en war. .: Wie hoch ſtellt ſich danach der Darlehensbedarf des Staates? Wohl gegen 14 Millionen?.: Stimmt; mämlich für Darlehen an die Gewerkſchaften zum Schachtausbau, Justenkauf, Zubuße und für die Erwerbung von jſe weiteren 100 Kuxen für den badiſchen Staat ſelbſt auf 7,4 Mfllionen RH und Zzugunſten des Burbach⸗Konzerns für den Schachtausbau und den Duotenkauf auf 6,6 Millionen. Wenn Sie den Staatsanteil an den — mit 1,3 Millionen und den Preis für den Erwerb der mit 1,06 Millionen von den 14,01 Millionen abziehen, ſo ergibt ſich der den Gewerkſchaften zu überlaſſende Darlegens. Hetrag von 11,65 Millionen. Dieſes Darlehen iſt auch deshalb u gewähren, weil ſich nur ſo die Möglichkeit bietet, eine Aus⸗ kandsankeihe unter erträglichen Bedingungen zu erhalten. .-G. Jarbeninduſtrie.-., Fraukfurt a. M. Ddie Deutſche Bank iale N die Darmſtädter und Natipnalbank Fitale Frankfurt a.., die Direktion der Dis⸗ Filiale Frankfurt a.., die Dresdner Bank in Frankfurt a.., die Meta .G. und die Bankfirmen Gebrüder Bethmann und Georg He . Sohn in Franefurt a. M. beantragen N Zulaſſung von 468,60 Mill..4 neuen Stammaktien der.⸗G. Farben⸗ induſtrie.⸗G. in Frankfurt a. M.(früher Vadiſche Anklin⸗ und Sodafabrik in Ludwigshafen a. Rh.) zur Frankkurter Börſe. Beantragt ſind: 176 Mill. R4 Stammakfien der Farben⸗ fahriken vorm. Friedr. Bayer u. Co. in Leverkufen(Nr.—889 000), 176 Mill. R Stammaktien der Farbwerke vorm. ſter Lucius u. Brüning in machſt a. M.(Nr.—400 000 und 480 0 576 Mill. Stammaftien der.⸗G. für Anilinfabrikation in Bertin (Nr.-133 600 und 143 601—200 600), 44 Mill..4 Stammaktien der Chemiſchen Fabrik Griesheim Elektron in Frankfurt a. M. (Nr.—220 000), 12 Mill. Stammaktien der vorm. Weiler⸗ter Meer in Uerdingen(Nr..—600), ͤ Rückgang der Großhandelsindexziſſer indexziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt gegenüber dem Stande dom 13. Januar(120,6) um 0, pet. auf 120,1 650n. Von den Hauptgruppen haben die Agrarerzeugniſſe von. 115,2 144,7 oder 11 04 pEt., die Induſtrieſtoffe von 130,7 auf 130,3 oder um 0,3 pCt. nachgegeben. Schacht hatte bei einer Tiefe von 17—50 Meter ſtarke aufgrund der Güte der Aufſchlüſſe werden für Baden von größtem volkswirtſchaftlichen e ran und wananurgiſche weſelzga kaſſen. Bei ver Beſprechung der Wirtſchaftslage wurde überein. ſtimmend betont, uolg dean geiſtungen nicht in Einktan ſer Ni hin Chemiſchen FJabriten 85 e davon ab, ob die neue Regierung ihre meiſters Joſef Schwer in aen Trunk in dberfahren eröffvet. .: Wie ſteht es mit der Sicherheit dieſer Darlehen? .: Das Darlehen für Burbach hat eine dreifache Sicherheit, die erfüllt wird durch eine erſte Hypothek, durch Bürgſchaftsleiſtung der Mitgewerken und noch eine weitergehende Sicherheit interner Natur..: Wie wird ſich der badiſche Staat das Geld beſchaf⸗ fen?.: Durch eine Amerika⸗Anleihe von 11. Nillionen Dollars. Ob die Anleihe in dieſer vollen Höhe aufgenommen werden wird, ſteht noch nicht feſt. Die Ermächtigung dam iſt nur als Maximal⸗Exmächtigung gedacht. Es iſt an unehmen, daß auch eim geringerer Betrag genügen werde..: Wie weit ſind die Verhandlungen dafür gediehen?.: Bis ſetzt ſind lediglich unver⸗ bindliche Vorverhandlungen geführt worden. .: Herr Miniſter, wenn ſich Baden ſo weit gemiſchtwirtſchaft⸗ lich engagiert, wie ſind da die Ausſichten des Unter⸗ nehmens zu beurteilen?.: Nür. Kalt Der erſte hal aſſerführung zu bewältigen; er wurde als Senkſchacht niedergebracht. Beim zweiten Schacht haben wir uns die Erfahrungen zunutze gemacht und ſeine Niederbringung geht ſchnell und normal vor ſich. Nach Durchſtoßung eines Steinſalzlagers von 300 Meter Höhe wurde bei 793 Meter das Kaliſalz angefahren, das in 4 Meter Mächtigkeit flach gelagert iſt. Der zweite Schacht befindet ſich 60 Meter vom erſten entfernt und iſt zur Zeit auf 330 Meter niedergebracht. Seine Fertigſtellung wird Ende 1926 erwartet. Im erſten Schacht ſind nach Norden und Süden verlaufende Strecken über 700 Meter Ausdehnung angefahren. .: Wie ſteht es mit der Förderung aus dem erſten Schacht und wann wird die Geſamtanlage fertig ſein?.: Die Geſapitförderung aus dem Doppelſchacht und der Betrieb der Chlor⸗ kaliumfabrik wird 1928 aufgenommen werden können. Aus dem erſten Schacht wird bereits gefördert und der Landabſatz hat ſogar ſchon einen recht großen Umfang angenommen. In einer Woche haben wir rund 10 000 Doppelzentner verſandt. In der letzten Zeit hat das Kaliſyndikat ſich bereits unſerer Gewerkſchaften für Auslandsſendungen bedient. Die Schweiz intereſſiert ſich beſonders ſtark für unſer Werk. Vom Burbach⸗Konzern, bei dem ich ſoeben geweſen bin, iſt beabſichtigt, die badiſchen Werke angeſichts der guten Qualität unſerer Salze außerordent⸗ lich ſtark auszunützen..: Werden die Schächte mehr liefern ale dem Bedarf der badiſchen Landwirtſchaft entſpricht?.: Der Bedarf Badens liegt weit unter dem, was die beiden Schächte leiſten können. Es iſt deshalb mit einer ſtarken Verſand⸗ möglichkeit, insbeſondere nach Württemberg und Bayern zu rechnen. Dieſe beiden Schächte im Süden Deutſchlands ſind tatſächlich dazu beſtimmt, nicht nur den Kalihedarf der füddeutſchen Land⸗ wirtſchaft zu decken, ſie können auch für den Auslands⸗ abſaßz in beträchtlichem Umfange herangezogen werden, ſoweit ſie frachtgünſtig liegen. Durch den Ouotenzukauf kann die Gite des badiſchen Kalivorkommens volle Ausnutzung erfahren. Die Abfuhrverfältniſſe ſind gut, weil das Werk unmittelbar am Bahnhof Buggingen liegt und durch eine eigene Gleisanlage direkt mit der Hauptſtrecke verbunden iſt. .: Wie ſteht es um die Arbefterverhältniſſe? .: Qegenwärtig 15 270 Mann beſchäftigt; wenn die Anlagen ausgebaut ſind, wird für 300 bis 400 Mann Beſchäftigung gegeben ſein. Wir wollen in weitem Umfange Arbeiterwohnungen erſtellen, um uns einen tüchtigen Stamm von Facharbeitern zu⸗ erhalten, die aber nicht auf dem Werke ſelbſt, ſondern in den um⸗ liegenden Gemeinden in unſeren eigenen Häuſern untergebracht werden ſollen. Hierauf kege ich beſonderes Gewicht. Unſere Wohwungsbauten ſind in der Ausführung begriffen und wir haben die Koſten für dieſe gediegen auszuführenden Arbeiter⸗ und Beamtenwohnungen auf über eine halbe Million Reichs⸗ miarf deer 84 5 .: Herr Miniſter, wie beurteilen Sie die Ausſichten Ihrer Vorlage im Landtag!.: Daß ſie beſtimmt durch⸗ gehen wird. Die bisherigen Vorlagen der Regierung immer einſtimmig angenommen worden. Das Intereſſe des Land⸗ tages für die Vorlage iſt ein ſehr großes, wie ſich auch darin zeigt, daß die Verhandlungen im Haushaltsausſchuß ſehr eingehend ge⸗ führt werden. Auch iſt mir bekannt, daß ſich bereits alle Fraktionen in beſonderen Sitzungen ausführlich mit der Vorlage beſchüftigt haben. Zuſammenfaſſend darf ich ſagen, daß die Angebegenheil zwar frei von ſedem Ueberſchwang beurteile, daß ich aäber nicht den geringſten Zweifel daran hege, die Kaliwerke von Buggingen N, weil mit ihnen in Baden ein neues Zentrum des deutſchen Kali⸗ bergbaues erſchloſſen wird. Im Frühjahr, etwa im Mai, hofſe ich, den führenden Intereſſenten und der Preſſe die Schachtanlagen und das geſamte Werk zeigen zu können. 8eorg Haller. Unveränderte Einſchränkung in der Rohſtahlerzengoung die Deutſche Rohſtahlgemeinſchaft beſchloß im der vorgeſtrigen Sitzung, die hisherige Einſchränkung der Rohſtahlerzeugung mit 35 pCt. auch für den Monat Februar unperändert beſtehen zu Stillſtand in daß zwar blicklich ein der Verſchlechterung der Lage feſtzuſtellen ſej, doch werde die Wirt⸗ ſchaft bei einem Fortheſtehen der jetzigen Verhältniſſe noch ſchwerern en und weiterer Arbeitsloſigkeit Die Arſfachen ö in ae fir den Verfall der Wirtſchaft ſeien nicht in Konjunkturſchwankun⸗ 45 Peerſegenden a ſten lange der Staat, die L ndern in den Leiſtungsfähigkeit der Wirtſchaft und ſozialem Gebiet. So⸗ jänder und die Gemeinden die verlangten en mit der Sene eantz der Wirtſchaft, ſei keine dauernde Beſſerung zu erwarben, Ob und in⸗ wieweit nach die Aufgabe auch darin grundtegende Abnderungen bezüglich der bisher eingeſchlagenen ge auf dem Gebzet der Steuern und der Sozialpolitit einkreten u den Slichtag des 20. Danuar berechnete Großhandels 6. Konturſe in Poben, Ucher dez Vermögen Donaueſchin SIE SIND deitung« Ein neues Ralizentrum in Süddeutſchland Proz. Reinkuligehalt— Quotenübertragung vom Burbach-Konzern— Belleferung ganz Suüddentſchlands und des Auslandes— Jinanzierung durch den badiſchen Staat Eine Unterredung mit dem badiſchen Finanzminiſter Aktienkapital von 1,72 Richtung hin eine ae 0 eintreben werde, Suüddeulſche Karoſſeriewerke Scheberg.⸗G., Heilbronu⸗ Die Geſellſchaft hat noch, wie verlautet, einen Auftragsbeſtand von etwa 800 Wagen. Es wird mit einem befriedigenden Ergebnig für das laufende Geſchäftsjahr gerechnet. „ Kunſtbaumwallwerke Juffenhauſen.-., Juffenhauſen⸗ In dem am 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsjahr 1924%25 wurds ein Rohgewinn von 788899 R erzielt. Demgegenüber erforder⸗ ten die Geſamtunkoſten 793 106 R⸗, ſo daß ein Verluſt von 4206 Rel entſtanden iſt. In der Bilanz erſcheinen bei einem Mill. R1 Vorräte mit 953 458 Ral, Debitoren mit 324 635., Kreditoren mit 207 099.4, Wechſel⸗ une Bankſchulden mit 698 581.. 5 German Credit and Inveſtmenk Corporatlon. Wie auz New Dork gemeldet wird, gibt die German Eredit and Inveſtment Corpokation zu pari 10 Mill. 7 proz. kumulativer Firſt pref. Stocks aus. Die Aktien können von der Geſellſchaft jederzeit mit 30 tägiger Friſt gekündigt werden. Deutſche Kreiſe haben Einfluß auf die Prüfung und Betreuung der Anleihen und Inveſtierung, da nach der Frkf. Zig. außer dem Präſidenten der Geſellſchaft Geh. Rat Dr. Kreutzer noch G. J. M. Kempner und G. G. Eberts zu Vize⸗ präſidenten gewählt wurden. Deviſenmarkt Die franzöſiſche Währung lag auch am geſtrigen Tage ohn⸗ beſondere eee Erſt in den Nachmittagsſtunden ſetzte ſich eine leichte Abſchwächung durch und notierte London—Paris zum Schluß 130,25 gegenüber 129,75 als Anfangskurs, wo einem Reichsmarkfurs von 15,70(15,30) Pfg. entſpricht. Das engliſche Pfund blieb unverändert 20,42,50„ gegen Reichsmark, ent⸗ ſprechend einem Kurſe von 486,25 gegen Kabel. Der ſchweizer Franken und der holländiſche Gulden notierten unveräldert 81,15 Pfg. bzw. 1,68,85, was einem Kurs gegen Kabel von 517% bzw. 248,75 entſpricht. Die anderen Weſtdeviſen ſtellten ſich unverändert. London—Brüſſel 107, London—Mailand 120785, London—Schweiz 25,17, Holland—Schweiz 208%, Paris—Schweig etwas ſchwächer 19,30(19,45), Mailand—Schweiz 20,90, London egen Holland 12,10. Nordiſche Depiſen ohne beſondere Anregung: ondon—Oslo 23,90(23,95), London—Kopenhagen 19,60, London gegen Stockhoalm 18,15, Londen—Madrid 34,35, Brüſſel—Paris 121,75(121), Mailand—Paris 108,25. In Reichsmark laſſen ſich noch folgende Kurſe feſtſtellen: Prag 12,44 Pfg., Mailand 16,95 Pfg., Oslo 85,40(85,30) Pfg., Kopenhagen 1,04.25(1,04,30), Stockholm 1,12,45, Brüſſe 19,10 Pfg.; Madrid 59,45 Pfg., Argentinien 1,74(.74,0) und der japaniſche Yen, der international ſeine Steigerung fortſetzen kommte, 1,08,80(1,08,35). Berliner Metallbsrſe vom 21. Jannar Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 20. 2¹ Aluminium 20. 2¹. Elektrolytkupfer 133— 132 75 in Barren 240.50.40.50 Raffinadekupfer———.— inn. ausl.—.——.— Blet—— Uttenzinn——— Rohzink(Bb.⸗Pr) 78.-7C0 0 74,575,5 Nickel 3 40-.50.40 8 50 „(tx. Verk.)—.——— Antimon.90-195 190-.85 Plattenzink 66.0670 66.67 Suber für 1 Gr. 93.50 94.50 93.25.94.28 Aluminium 2 35.40 2 35.40[ Platen p. Gr.—.——— London, 21. Januar. Metallmarkt.(In Lſt f. d. eng. t v. 1016 Kg. 0. 21. 2⁰ 21 Blei 34.55 34 68 Kupfer Kaſſa 58 90 59.— beſtſelect. 54.25 6425 Jur⸗ 37.80 37 90 Do. 3 Monat.— 60 18 N cel——.— ueckſüber 14.25 14.25 Zinn Kaſſa 279.25 279 65 Schiffahrt Irachienmarkt vom 21. Januar Das Geſchäft zu Berg an der heutigen Börſe war weiterhin ſtill. Es ſind nur einzelne Reiſen zu Berg an den Markt ge⸗ kommen, die in Fracht J worden find. Sie notierten mit 1,40 M. für die Tonne ab Ruhrort und 1,80 M. ab Rhein⸗Herne⸗ Kanal nach Rheinſtgtionen. Der Zuſchlag nach dem aĩ u beträgt 15—20 Pfg. für die Tonne. Das Erportkohlengeſchäft wa⸗ dagegen wieder ziemlich rege. Die Fracht blieb im Großen und do. Glettol 65.50 65.75 Regulus —.——.— ſind Ganzen unverändert. Nur wurde der Schlepplohnſatz von 40 auf 80 Pfg. für die Tonne von Ruhrort nach Rotterdam ermäßigt⸗ Es wurden alſo 17 5 180 M. begw. 1,90 M. für die Tonne ab Ruhrort und.95 bezw. 2,25 M. für die Tonne ab Kanal nach Rotterdam. Die Fracht nach Antwerpen⸗Gent erfuhr mit 2,90 bezw. 3,25 M. für die Tonne inkl. Schleppen keine — dé——̃̃————— ͤt— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Neue Manuheimer Zeitung, G. m. b.§., Maunhelm. E 6, 2 Bixektion: Ferdinand Heyme. e Kurt Fiſcher. Berantwortlich ür ben volitiſchen Teil⸗ ans Alfred Meißner: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönſelder: kür Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müber: für Hanbelsnachrichten und ben übrigen redaktiopnelten Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt, Viele neue Gedanlen und Anrezungen erhält man durch eingehendes Studium der Cages · preſſe. Die„Neue Mannheimer Seitung“ bringt in den täglichen Ausgaben, beſonders aber am Wochenſchluß, eine Fülle alctuellen Stoffes aus dem Lebon und für das Leben. 25 Machen Sie ſich dieſen Vorteil zu Nutz, indem Sie Ihre Beſtellung für den Monat Seoebruar unſerer Crägerin, Siliale, Agentur oder Hauptgeſchäftsſtelle aufgeben. Wir liefern öhnen alsdann ſchon vom 25. Januar ab bis Monats⸗ ende die täglichen Ausgaben koſtenfrei. 8400 2 Noch gestern Sklave ſhres Bartes— heute haben Sie ihn bezwungen durchPeri-·Raslererme.v. Milder als jedes andete Raslermittel, weicht sie auch die widerspenstigsten Barthaare dureg den wunderbar sshnigen Schaum bis in die Haarwurzeln hinein überraschend schnell— ver- ursacht weder Brennen noth Spannen der Haut und ist sparzam im OGebrauch. Die Klingen ceethalten doppelte Lebensdauer. Tube N. 14 Uberall erhältlich. Hauterdme Peri N.—.43,—.0 J. Pefi. Tultpuder.. 00 Crèms Peri-Seiſe H. 1. AlBERSHEM, FRANKFURT A. N. Hergteiler der weltbehannten K HASANA“. Erseutgulene. e,,,, 25, 7 , ,,,,,,. 2,,. 17 renag. den 22. Jauuar 1926 neut Mannbelmer Jeftung[Mittac⸗nusgabe) 7. Seile. Nr. 95 Gerichtszeitung Blitzlichter aus Moabit silberne böffel de Diesmal ſind ſie nicht geſtohlen, ſondern verſchenkt wor⸗ n. Da war ein ann, der beſaß viele, viele Tauſende von 8195. tetten, eine ganz minderwertige Sorte, Miſchung zwiſchen Pferde⸗ futter und Bettmatratze, die er irgendwo erſtanden hatte, um ſie anderen Menſchen aufzuhängen. Leider wurde er ſie nicht los, nicht mal für einen Pfennig das Stück. Daraufhin erhöhte er den Preis auf ſechs Pfennig und verſprach in Annoncen und Briefen kdem Abnehmer von 1000 Stück ein 75 Dutzend ſilberner 88 el. Im Handumdrehen war er ſeine Ware los und keiner der aufer erhob Proteſt, obwohl die ſilbernen Löffel aus— Alpaka waren. Entweder halten viele Alpaka für Silber, oder die Ziga⸗ haben ihnen ſo gut geſchmeckt, kurzum, der Mann wäre ſtraf⸗ ret ausgegangen, wenn nicht der Verband zur Bekämpfung un⸗ zuteren Wettbewerbs Anzeige erſtattet hätte. Der Angellagte er⸗ lelt zehn Tage Haft oder 500 Mk. Geldſtrafe. Man darf an⸗ zehmen, daß er mit ſeinen verſchenkten echt ſilbernen Löffeln er⸗ beblich mehr verdient hat. Der Geldmann Die Geldknappheit iſt groß, aber ſo groß, wie ſie oft geſchildert word, ſcheint ſie doch noch nicht zu ſein. Eine Firma, die ſich feſt⸗ ſulnren hatte und ihre erheblichen Außenſtände nicht hereinbekam, uchte einen Geldmann, es meldete ſich Herr von Kamorowſki, ein kaſſiſcher Flüchtling und Freund des aus der Kutiskeraffäre be⸗ en Herrn Holzmann. Der hatte ihn empfohlen, ferner eine er Firma beſtens bekannte reiche Dame, die Kamorowſki bereits— degepumpt hatte. Grund genug, ihn zu empfehlen. Die Firma, er der Ruſſe etwas von 44 000 Danziger Gulden und 50 000 Mark erzählt hatte, freute ſich über dieſe Beträge ſchon derart, daß ſie errn von Kamorowfki mit Vergnügen aus der bekannten mo⸗ deentanen Verlegenheit half. Dies Vergnügen koſtete ſie 15 000 Mk., d auch die reiche Dame 12 000 Mark zu beklagen hatte, der Ruſſe aber plötzlich unter Hinterlaſfung eines Zettels mit der„geheimnis⸗ vollen Aufſchrift:„Geſchäft iſt Geſchäft“ verſchwunden war. Es wurde Anzeige erſtattet, weshalb jetzt Herr v. K. zwei Jahre ins Gefängnis wandert. Uebrigens haben ſchon die alten Römer gewußt, daß es beſſer iſt, ſich von einem Geldmann Money geben zu laſſen, als ihm ſelbſt welches zu pumpen. Pallenbera und Baſſermann Mitalieder des Theaters haben bekanntlich das Recht. Steuerkarten einzureichen, ſie bekommen daraufhin aute Plätze für einen geringen Preis. Ein ſolcher Steuerzettel hat den Wortlaut: Zur beutigen Abendvorſtellung bitte ich höflichſt um zwei Steuerkarten. Dieſen Wortlaut kannten die beiden Knaben Ernſt und Joſef und benußzten dieſe Kenntnis zu einer koſtenloſen Erwerbsquelle. Das Deutſche Theater und die Kammerſpiele wurden nun mit ſolchen Briefen über⸗ ſchwemmt. zwar fiel es dem Rendanten auf, daß Pallenberg mir und mich verwechſelte und daß Baſſermann andere orthoaraphiſche Schnitzer machte, aber er dachte ſich nichts dabei. Einem Lehrling, der die Briefe regiſtrierte, blieb es vorbehalten, die gewiß intereſſante Entdeckung zu machen, daß alle prominenten Schauſpieler Berlins die galeiche Schrift haben. Das war die Urſache, der Sache auf den Grund zu gehen. und ſo entdeckte man die beiden Knaben. die mit den Karken vor dem Eingang der beiden Theater einen ſchwunahaften Handel trieben und mit einem Monat Gefänagnis nebſt Be⸗ währunasfriſt reichlich günſtig weggekommen ſind. E Vor der Tat erwiſcht Daß man Einbrecher nach der Tat nicht erwiſcht, ſoll vorkommen. daß ſie vor der Tat aber ſchon feſtgenommen werden, dürfte zu den Seltenheiten gebören. Einem Berliner Kriminalbeamten fielen zwei Leute auf, die er als berüchtigte Geldſchrankknacker kannte und die Mappen unter dem Arme trugen. Er aing ihnen nach und nahm ſie ſchließlich in einer Wirtſchaft feſt. Und ſiehe da, in den Aktentaſchen befanden ſich funkelnagelneue Werkzeuge, und am Abend hatten die beiden einen beſſeren Gana vor, um einen Geldſchrank auf ſeine„Innenpolſterung“ zu prüfen. Durch das entſchloſſene Eingrei⸗ fen des Kriminalbeamten iſt alſo ein Einbruch ſchon vor ſeinem Ge⸗ lingen verhütet worden. Die beiden Knaben mit den Aktentaschen ſollen ſich ſehr darüber geärgert haben. J M 8 Schöffengericht Karlsruhe. Der Kraftwagenführer Martin Hönig aus Aglaſterhauſen halte am 9. Juli v. Is. auf der Strecht Leopoldshafen⸗Eggenſtein mit ſeinem Wazen, an den ein Anhänges angehängt war, zwei Mädchen überholt, die ſich mit dem Noß unterwegs befanden. Dabei wurde das eine der Mädchen, das auf einem Herrenrad fuhr, von dem Anhänger überfahren. Ein junger Mann, der ſich auf dem Anhänger befand, hat geſehen, wie daz Mädchen beim Herannahen des Kraſtwagens auf den Gehweg fuhr und plötlich die linke Hand ausſtreckte,— vielleicht um ſich infolge Unſicherheit an dem vorbeifahrenden Wagen zu halten— und demn zu Boden ſtürzte. Der fahrtechniſche Sachverſtändige beſtätigt die Möglichkeit, daß ſich der Vorgang in dieſer Art zugetragen hat. Das Gericht ſprach daher den Angeklagten frei. § Schwurgericht Waldshut. Das Schwurgericht Waldshut ver⸗ urteilte die Witwe Ganter geb. Nägele, Händlerin aus Wittbſe⸗ kofen bei Neuſtadt im Schwarzwald, wegen B randſtiftung in zwei Fällen zu einer Zuchthausſtrafe von 3 Jahren und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dawer non 5 Jachren.— Wegen Meineids wurde Konrad Matt aus Beit⸗ maringen zu einer Gefängnisſtrafe von g Monaten verurteſt. Wegen des gleichen Vergehens erhielt die Fabrikarbeiterin Johanna Kretſch aus Jettkofen eine Gefängnisſtrafe von 2 Jahren 6 Monaten.— Der Vorarbeiter Heinrich Haßler aus Berwangen wurde wegen Anſtiftung zum Melneid zu einem Jahr Gefängnis verurteift Den beiden letzteren wurden guf 3 Jahre dis bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt. RNeues aus aller Welt —Großfeuer. Einem Großfeuer fielen in Aich a bei Ke die Gehöfte des Bürgermeiſters und Landwirts Alfred Faber un des Landwirts Alwin Faber mit Wohnhäuſern Scheunen, Stallun⸗ gen und Nebenräumen vollſtänd'g zum Opfer. Der Bürgermeiſter Faber und ein Pferd wurden durch Starkſtrom von einer ab⸗ geriſſenen Hochſpannungsleitung getötet. Die Frau des Bürger⸗ meiſters wurde betäubt und verletzt. Die Urſache des Brandes iſt unbekannt. Mia Horuſluu Nia uoluilals Muiuun ſũu ꝓauuun ud Unsere besten Qualitäten zu sen- satlonell herabgesetzten Preisen! 2300 und jetzt 0 5o⁰ in bester Qualität. 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Beerdigung Samstag nachmittag 2½ Uhr. Lebensmitiel: Norddentsche Hartwurst. PId. 2. 10 Prima Butter, Pid. 1. 5 5, Schwelzerkäse. St. 18 h, Brombeeren W Speck m. Bohnen Do: e I 5. Romadur, 18 u35 — breite Nudeln Pfd. 48 Schinken-Blerwurst 8 1 3 ree Junge Schnitt-, 88. J0. 95. 1. 18 KI henkontfitüre, Zwetschgen- 22 r Eimer.80 Ibe Pfirsiche. Preiselbeer, d 8 Apfelkraut, Dos 65, Gurken, Mx-Piekles 20 Aplelxeſes„„ Eimer.28 Erdbeer-, Himbeermarmelade.. Emer.85 Mirabellen, Heidelbeeren. 88 u.65 trischer Bohnenkaffee ½ Pld. 75, 95 Malzkalfee eeeid 22 Grünkern.. Pid. 38, krische Orangen Ht. Krakauer pid 1, 15 Nangenkäs. Pid. 68 Erbsen IPid-· Dos 32 Dürrtleisch ½ Pid. 98 Nugschmalz Pd. 73 ————— Ochsenmauisalat 1 Pid.-Dose 68 Ap'elmus 2 Pid-Dose 68 Let er-· u. Rotwurst Pid 58 Zwetschen 2 Pl.Ds 78 Selierie l. Sene den 7 2 Parxel 2pd.25. 2. 45 1. Karotten 35, 68, 95 Weilge Bohnen Pid 15 Haferfiocken, f. Pfd. 3 5 Zitronen, 10 Stck 65 u. 35 ———— Erbsen Pid. 2 1 Ren. Fpid. 25 d. 88 Llnbese. Fid. 38 Feigen 15 Pid. 7 B— un 225 1 5 okosnlisse an —— W EN Birnen, Aprikosen ½ Pid. 7 5. Plälz. Rotweln, Weißwein Liter.10 banziger Goldwasser A. 7 5, Kümmel/ EI 2. 5 Delsardinen B. 55. Nabben 75 H. T 35 arekherlage Hollmöpse, Bism 70id Dess 128 Tarragona Uuer.65 Räucherlachs Dose 90 Dellkateß Serdinen 2 Pid. Dos.1807777 555555 6„ 6„ Deli—— Gelecherlnge. 2 Pid-Dose.25 0 n 78 Weinbrandt.„%%%„ 0 451 1 1 2 Laylar, Sardeli., Capern] Fischpaste u bilig 1 Zwetschen Wasser.. 2 40. 4. 20 — 1f. Senokoladen MAllchbonbous 3 Tat 51 323 ½ bid 80 Spelse Chokoladen vonmlichschokoladen .Lat 300 f. 85 3 Tal., 300 fi..10 lehscholfe3 Tee. Gebäck bil. Kakao. Pid. 5⁵⁵ Fraline ½ Pid. 48 Bonbons ½PId.38 Bis 7 Uhr abends geöffuet. Druckknöpfe gute Qualitat. weiß u. schwarz, Karte à 6 Dtz Obergarn 3. weiß und schwarz Perlmuttknôpfe Obergarn Rüschengummi für Wäsche. 4—15 4% Diz 13 Pl. weil—— 7 +5 Rolle 13 Pl. N11 vlelen Falben.... Meter 38. Porzellanknöpfe in verschied. Reihgarn 20. Meter 1 3 5l. 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