ſtellen. lanengerengehe Sie hat Feinde rechts und links und ſie weder re Hand zum dauernden Bündnis und zur Verſöhnung Lilligenswerte Forderungen aufſtellt. Eine Reihe dieſer Forderungen J0 beit WMontag, 25. Jauuar dezugspreiſe: e: In Maunheim und Umgedung ſret ius Veneggen durch die Poſt monallich N K. ohne eroölünig, Bei eventl. Aenderung den wiriſchaflichen Ar 12590 5 Nachlorderung vorbehalten. Poſtſchecktonto Geſchäfts Kedeele.— Hauptgeichäftsſtelle E 6..— zabe 24 ebenſtelen Waldboſſtraße 6. Schwetzinger Seneral Meerſeldſtraße 11.— Telegtamm Adreſſe. erniptech zuder, Mannbeim, Erſchem wöchen wöllmal. cb Anichlüſhe Nr. 7041 7942 7044 7944 u. 1045 Abend⸗Ausgabe eue Mannheimer Seit 0 00 Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben 2 wird teine Veramwortung übernommen. Höhere Gewalt. 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In den Fragen der Außenpolitit kann mationg inett auf die Deutſchnationalen nicht rechnen. Die deutſch⸗ Eutſchie Reichstagsfraktion hat erſt vor ein paar Tagen eine neue bil dließung zur Völkerbundsfrage gefaßt, die an ſich durchaus Deulſch in der Tat auch erfüllt ſein müſſen, ehe die Lage für dor chlands Eintritt in den Völkerbund reif geworden iſt, darunter Dingen die vollſtändige Räumung der nördlichen Rhein⸗ fülnunte bis zum Anfang Februar, eine Forderung, deren Er⸗ un nach den letzten Meldungen geſichert iſt. In ſeiner Geſamt⸗ ——4 iſt das Völkerbundsprogramm der Deutſchnationalen nicht zuführen. Man wird alſo damit rechnen müſſen, daß die gegen hationale Reichstagsfraktion ihre ablehnende Haltung der 0 wärtigen Außenpolitik gegenüber aufrecht erhält. In den Wn der Inn enpolitik wird die Regierung von vornherein tion ſetemmenswerten Erwartungen auf die ſozialdemokratiſche Frak⸗ l können. Ganz zwangsläufig ſtellt ſich die Notwendiakeit Leiſt ie ſozialen Leiſtungen und die Steuerlaſten unbedingt mit der un ungsfähigkeit unſerer Volkswirtſchaft in Einklang zu bringen Arb von Stgatswegen wieder die Vorausſetzung für ein produktives Antt ten zu ſchaffen. Das iſt ein Ziel, dem ſich die Sozialdemo⸗ mit ihrem Verlangen nach Erhöhung der ſozialen Leiſtungen, entlich in der Erwerbsloſenfürſorge und mit ihrem einſeitigen von erprogramm in den Weg ſtellt. So muß das Kabinett ſich vornherein auf wechſelnde Mebrheiten einrichten. dos der Wechſel zwiſchen rechts und links iſt natürglich kein Schema, ſchledel jeden parlamentariſchen Einzelfall der nächſten Zeit unter⸗ liege slos angewandt werden kann. Aber im großen und ganzen pollti die Dinge zweifelsohne ſo, daß die Regierung in der Außen⸗ zuik eine andere Anlehnung ſuchen muß, als in einer ganzen innerpolitiſchen Fragen. Die Sachlichkeit ihrer Potitik edeuct dadurch nicht getrübt zu werden Das Kabinett wird in bige besmgelfalle tun. was es nach beſtem Erwägen für das Rich⸗ * und dann an die Einſicht des Reichstags appellieren. Aber fein iſt dieſe Art des Regierens nicht, da man immer gewärtig Lor muß. daß es an der nötigen Einſicht fehlt. Einen kräftigen geſchmack all dieſer Schwierigkeiten wird das Kabinett in dieſer mit d noch zu koſten haben. Es muß ſein parlamentariſches Daſein ee Vertrauens⸗ oder mindeſtens einem Billigungs⸗ kelten m beginnen. Dieſes ⸗Muß“ hat ſeine beſonderen Schwierig⸗ en, da es ſich nicht um einen praktiſchen Einzelfall, ſondern mehr Ein eine grundſägliche Frage handelt. Während in beſtimmten Lind lfragen die Rechte immer ein Intereſſe daran hat, gegen die vdt 0 zu ſtimmen und umgekehrt, findet hier bei dem Vertrauens⸗ gadn die Abneigung beider Seiten gegen das neue dte inett ein gemeinſames Betätigungsfeld. Die Mißtrauens⸗ n würden ſich ja wohl gegenſeitig aufheben, aber das köunoe Votum, auf dem die Regierung natürlich beſtehen muß, oſen unter Umſtänden rechts wie links auf die gleiche Ablehnung del zur, Liegt eine ſolche Geſahr vor? Droht dem Kabinett ſchon bel feinem erſten Auftreten ein Schiffbruche hab Wenn man den Stimmungsmalern glauben will, ſo M7n die Deutſchnationalen die ſeſte Abſicht, nicht nur ein eigenes 08 trauensvotum gegen das Kabinett Luther einzubringen, wiß ern auch ein Vertrauensvotum geſchloſſen abzulehnen. Ganz ge⸗ de ſwricht mancherlei für eine derartige Auffaſſung. Der Landbund, i. in der deutſchnationalen Reichstagsfraktion ſehr ſtark vertreten „war bereit, ſich an der Regierungsbildung zu beteiligen. Sein urlbender, der deutſchvolksparteiliche Abgeordnete Hepp, war aber das dann zur Uebernahme des Ernährungsminiſteriums bereit, wenn Die Innenminiſterium nicht mit einem Demokraten beſetzt wurde. 0 Deutſchnationalen, die durch ihren unüberlegten Austritt aus der dalition das Innenminiſterium preisgegeben haben, ſcheinen in die⸗ minit ankte noch empfindlicher zu ſein. Ein Demokrat als Innen⸗ Iu ilter ſcheint manchen unter ihnen als Brücke nach links zu gelten. de. Deſem Sinne laſſen ſich jedenfalls deutſchnationale Preſſeſtimmen ſen ebmen. Was nun die Sozialdemokraten anlangt, ſo iſt in den letzten Tagen ganz unverkennbar ein gewiſſer Ruck min links eingetreten. Die Sozialdemokratie hat ſich den Kom · uberiten angeſchloſſen, um mit ihnen gemeinfam einen Volksentſcheid Bide vermögensrechtliche Auseinanderſetzung mit den Fürſten⸗ uſern herbeizuführen. N Aber alles das ſind zunächſt nur Stimmungsmomente. Weder ent Deutſchnationalen noch die Sozialdemokraten haben ſich bisher ſchieden und es wird ſicher viel von dem Eindruck abhängen, den as erſte Auftreten der Regierung macht. Im übrigen wird ſede astei, die die Regierung ſtür zt, ſich der unvermeidlichen Kon⸗ eou enzen bewüßt ſein müſſen. Sie muß entweder ſelbſt die 110Owrung übernehmen oder mit den Mitteln einverſtanden ſein, die zur 2 bwendyng des pelitiſchen Chaos ergriffen werden. Das möge ihe von n rechts und links bedenken. eeeeeeee Die Reichstaasfiuklion der Deutſchen Volksparlei at einen 5 die Ju Erwartung der Regierungserklätung Ddas Programm des Keichskanzlers J Berlin, 25. Jan.(Von unſerem Verliner Büro.) Ueber die Regierungserklärung glaubt die„B. Z. am Mittag“ mitteilen zu kön⸗ nen, ſie werde nur kurz ſein. Sachlich wird ſich das Programm des Reichskanzlers auf ungefähr der gleichen Linie wie ſeine erſte Regie⸗ rungserklärung vor einem Jahre helten. In der Sozialpolitik werde ſpeziell der Not der Zeit Rechnung getragen werden inſofern, als der Kanzler für verſtärkten Arbeiterſchutz und einen notwendigen Aus⸗ bau der Arbeitsloſenfürſorge ſich ausſprechen werde. Die ſozialpoli⸗ tiſche Richtung des neuen Kabinetts werde es der Sozialdemokratie ermöglichen, bei der Abſtimmung über die Regierungserklärung ihr Billigungsvotum auszuſprechen. Die Außenpolitik werde un⸗ verändert fortgeführt werden. Die Erklärung werde in dieſer Verbindung auf die Notwendigkeit einer zufriedenſtellenden Rege⸗ lung der Beſatzungsfrage hinweiſen. Heute nachmittag findet, wie wir hören, eine Miniſter⸗ beſprechung ſtatt, in der der Wortlaut der Regierungserklärung endgültig formuliert werden ſoll. Demokraten und Regierungsbildung Abgeordneter Dr. Koch erſtattete vor dem demokratiſchen Partei⸗ ausſchuß in Verlin am Sonntag ein längeres Referat über die Gründe des Eintritts der Demokraten in die Regierung. Er er⸗ klärte, an der langen Dauer des regierungsloſen Zuſtandes ſei auch die falſche Handhabung des politiſchen Syſtems nicht ohne Schuld. Die Verhandlungen ſeien viel zu ſehr den Parteien überlaſſen wor⸗ den. Hätte er— Koch— ſich nicht als erſter dafür eingeſetzt, ſo hätte es niemand in der Demokratiſchen Partei gegeben, der nach dem Vorgehen der Bayeriſchen Volkspartei für die Teilnahme an einer Regierung eingetreten wäre. In einer Entſchließung wird das Fernbleiben der Sozialdemokraten lebhaftbedauert. In einet zweiten Entſchließung wurde dem Parteiführer Koch das volle Vertrauen ſolle mit größter Entſchiedenheit auf die Republikaniſierung der Ver⸗ waltung, der Juſtiz, des Unterrchtsweſens und der Reichswehr hingearbeitet werden. Schließlich proteſtiert der Parteiausſchuß gegen die im Widerſpruch zu den Locarno⸗Verſprechen geſteigerten Truppenſtärken im beſetzten Gebete.— Zu der Sitzung waren auch neuen demokratiſchen Reichsminiſter ſowie Dr. Geßler er⸗ ſchienen. Deutſchnationale Interpellation Berlin, 25. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Von deutſch⸗ nationaler Seite iſt im Reichstag folgende Interpellation eingebracht worden: Nach Zeitungsmeldungen, die vom W. T. B. beſtätigt wer⸗ den, ſind Mitte Dezember in Georgien zwei deutſche Konſu⸗ laragenten unter gleichzeitiger Beſchlagnahme ihrer Akten von den Sowjetbehörden verhaftet worden. Die Akten ſollen auf Verwendung der deutſchen Botſchaft in Moskau freigegeben ſein, während die Konſularagenten ſich immer noch in Haft befinden ſollen. Desgleichen wird mitgeteilt, daß fünf deutſche Ingenieure vor mehre⸗ ren Monaten in Sowjetrußland verhaftet und nach Sibirien depor⸗ tiert worden ſind, wo ſie ſich auch heute noch befinden. Iſt die Re⸗ gierung bereit, Auskunft über die tatſächlichen Unterlagen dieſer Preſſemeldungen zu geben, iſt ſie falls dieſe Meldungen zutreffen, bereit mitzuteilen, weshalb dieſe Tatſachen der deutſchen Oeffentlich⸗ keit vorenthalten worden ſind: iſt ſie bereit, für die Konfularagenten und die deportierten Reichsangehörigen mit aller Entſchiedenheit ein⸗ zutreten und iſt ſie entſchloſſen, den Sowjetbehören gegenüber den Standpunkt nach allen Richtungen hin Geltung zu ver⸗ ffen Keſorm des Reichswahlgeſetzes Ein Berliner Montagblatt erfährt, daß im Reichsinnenmini⸗ ſterium nunmehr ein Geſetzentwurf für die Reform des Reichstags⸗ wahlrechtes ausgearbeitet werde. Die bisherigen 35 Wahlkreiſe ſollen ſo verkleinert werden, daß der Wähler wieder in einen näheren Kontakt mit den Kandidaten kommt und deren zentraler Einfluß ge⸗ ſchwächt wird. Der neue Geſetzentwurf des Reichsinnenminiſteriums ſoll 2 50 Wahlkreiſe vorſehen. Die Heraufſetzung des Wahlalters ſcheine in dem Entwurf noch nicht berückſichtigt zu ſein. Dazu wäre bekannt⸗ lich eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. der volkstrauertag Berün. 25. Jan.(Von unſerem Berliner Bürd.) Die Reichsregierung hat beſchloſſen, den Volkstrauertag, den der Volks⸗ bund deutſcher Kriegergräberfürſorge am 28. Februar veranſtaltet, unter ihren Schutz zu nehmen. Die öffentlichen Gebäude werden halbmaſt flaggen, alle Kirchenglocken werden von 1 bis 42 ÜUhr läuten und in zahlreichen Saalfeiern wird der Toten durch Gedenk⸗ feiern und muſikaliſche Darbietungen gedacht werden. Sörresfeier im Reichstag Am Sonntag fand anläßlich des 150. Geburtstages des Rhein. länders Joſef Görres implenar ſitzungsſaale des Reichstages ein. Erinnerungsfeier ſtatt. Es ſprachen Geheimrat Schellberg, Dr. Hoeber⸗Köln und Dr. Leyhauſen von der Verliner Univerſität über das Leben und die Werke Görres. .. Domergue zum Tode Merciers. Der Präſident der fran⸗ zöſiſchen Republik hat aus Anlaß des Todes des Kardinals Mercier daletentwurf zur ſteuerlichen Erteichterung wirtſchaftlich notwen⸗ ſer Betriebszufammenſchlüfſe eingebracht. an den belgiſchen König ein Beileidstelegramm gerichtet. ausgeſprochen. In einer weiteren Entſchließung heißt es u,.: Es Chamby und Streſy Chamby und Streſy oder Der Lächelnde und der Weh⸗ mütigel.. Klingt das nicht wie der Titel eines luſtigen Kino⸗ ſtücks, etwa wie Pat und Patachon, oder eines Romans, etwa des „berühmten“: Der Demütige und die Sängerin?.. Doch weder vom Kino noch von Romanen ſoll hier, wie ſich das an dieſer durch die Tradition geheiligten Stelle von ſelbſt verſteht, die Rede ſein, ſon⸗ dern von rauher Wirklichkeit. Hohe Politik, ſehr ernſthafte Außen⸗ politik iſt es vielmehr die dem Chamby und Streſy zu Grunde liegt. Chamby iſt Chamberlain und Streſy iſt Streſemann. Doch nicht uns gebührt, um das gleich vorweg zu ſagen, das unſterb⸗ liche Verdienſt, dieſe zärtlichen Koſenamen für die beiden in der der⸗ zeitigen Weltpolitik ſchon ſeit langer Zeit eine ſo große Rolle ſpie⸗ lenden Staatsmänner erfunden zu haben. Vielmehr iſt es ein ge⸗ wiſſer Lektor Weigand aus Frankfurt am Maine, aus deſſen phantaſievollem Talente zur politiſchen Parteipolemik dieſe lieblichen Nämchen geboren ſind. Und die Berliner„Kreuzzeitung“, das hauptſtädtiſche Preſſeorgan der Deutſchnationalen iſt es, der die Ehre zuteil wurde, ihre Spalten dieſem erfindungsreichen Geiſte öffnen zu dürfen. Der in Form eines Zwiegeſprächs gekleidete Vorſtoß gegen den verantwortlichen Leiter der deutſchen Außenpolitik ſieht folgendermaßen aus: 55 Streſemann:„Unerhört“, Chamby, 75000 Mann Beſatzung nach allem, was in Locarno und London zwiſchen uns verabredet worden war! Wie iſt ſolches mit Deinem und Briands vielen Beteuerungen vor der Paraphierung des Locarnovertrages zu vereinbaren? Chamberlain(lächelnd):„Aber, Streſy, die Kölner und andere Zonen ſind doch„vertragsmäßig“ von uns geräumt worden und weitere Konzeſſionen werden beim Eintritt Deutſch⸗ lands in den Völkerbund folgen.“ Streſemann(wehmütig):„Du haſt gut reden mit Deinem Hoſenbandorden, lieber Chamby, aber man droht mir zu Hauſe mit Entlaſſung aus dem mir ſo ans Herz gewachſenen Außenamt, falls die kleine, nunmehr allgemein laut gewordene „Affaire“ des„Loping⸗Cup“⸗Trinkens meines akkredidierten Lon⸗ doner Vertreters, Botſchafter Sthamer, mit Deiner„Hoſenband⸗ dordentlichen Nitterſchaft“ nicht zu konkreten Reſultaten für mein vielgeprüftes Vaterland führen follte. Chamberlain(überlegen und ſein Monsdcle zurecht⸗ ſehend):„Nur ruhig Blut Streſy, halte nur noch einige von Deinen tüchtigen Reden im Ausſchuß und im Reichstag. Wie ich die Deinen langmütigen Landsleuten nun einmal eigene Gei⸗ ſteseinſtellung kenne, wird Dir unter meiner ehrenwortlichen Zu⸗ ſicherung, daß clles anders werden ſoll, fobald Deutſchland in den Völkerbund eingetreten iſt, kein Unrecht geſchehen, denn ein engliſcher Staatsmann„par excellenee“ und dazu noch ein Hoſenband⸗Gentleman hält immer ſein Wort— mit Ausnahme — wenn die Intereſſen ſeines Landes ihn zum Bruch desſelben veranlaſſen.“ Streſemann:„Nun gut, Chamby, ſoweit ich Dich zu beurteilen vermag, liegt kein Grund zum Anzweifeln Deines ge⸗ gebenen Hoſenband⸗Ehrenwortes vor und ich freue mich könig⸗ lich(natürlich in gemeſſener, republikaniſcher Art und Weiſe) auf unſer Wiederſehen deim Völkerbund, wobei wir dann alles beim guten Glaſe mit Freund Briand zur vollſten gegenſeitigen Zufriedenheit regeln können““. Was ſoll man zu ſolchen Kinkerlitzchen ſagen?..„Spotten ihrer ſelber und wiſſen es nichtl“, das ſcheint uns die kürzeſte und treffenſte Erwiderung zu ſein. Eben erſt wieder iſt Streſy⸗Streſe⸗ mann von Hindenburg, dem„Deutſcheſten der Deutſchen“, von dem„getreuen Ekkehard des deutſchen Volkes“, wie ihn mit Vorliebe gerade die Deutſchnationalen nennen, in ſeinem Amte als Reichsaußenminiſter ausdrücklich beſtätigt worden. Auch während der ganzen langen Regierungskriſis, bei der mit den heute auf⸗ tauchenden, morgen wieder in der Verſenkung verſchwindenden Mi⸗ niſterkandidaten nur ſo Fangball von den Parteien geſpielt wurde, iſt von einem anderen Reichsaußenminiſter als Streſemann keinen Augenblick die Rede geweſen. Und warum nicht? Weil ſich mit den drei großen Parteien, die ſich als die Tragpfeiler der neuen Reichsregierung verbunden haben, auch Hindenburg durchaus darüber im Klaren iſt, daß es in der Lage, in der wir uns befinden, keine andere Außenpolitik für uns geben kann, als der von Streſe⸗ geſchlagene Weg,„durch Opfer und Arbeit zur Freiheit“ zu kommen. Trotz dieſer überparteilichen Vertrauenskundgebung für Streſemann und ſeine Locarnopolitik, nehmen ſich die Deutſchnationalen heraus, noch nationaler ſein zu wollen als der„Deutſcheſte der Deutſchen“. Das Schlimmſte dabei aber iſt, daß viele Mitglieder dieſer Partei von„Bildung und Beſitz“, die ihre Ehre darein ſetzen ſollten, den anderen Parteien ein Vorbild von rein ſachlichem politiſchen Kampfe zu geben, ihre Polemik nur gar zu häufig mit perſönlichen Gehäſſigkeiten tränkt. Ein draſtiſches Beiſpiel dafür iſt jener „witzige“ Dialog des Herrn Weigand. Viel mehr noch als alle innerpolitiſchen Gegner Streſemanns wird ſich das Ausland darüber amüſieren, daß der deutſche Reichsaußenminiſter von ſeinen eigenen Landsleuten als ein„wehmütiger“ Einfaltspinſel hingeſtellt wird, den ſein politiſcher Gegenſpieler„überlegen lächelnd“ an der Naſe herumführt. unſere Poſition gegenüber den„am Locarnovertrage beteiligten Mächten“, wie ſich neuerdings die Alliierten zu nennen belieben, da⸗ durch ſtärken und verbeſſern zu können, daß man dem Auslande alle Tage Beweiſe der deutſchen Uneinigkeit und parteipolitiſchen Zerriſſenheit gibt, und den ohnedies ſchon ſo Stolzen immer wieder ihre Miniſter die unſrigen dreimal in die Taſche ſtecken?... Dieſe Frage ſtellen heißt ſie beantworten. Gerade angeſichts der Tatſache, daß Franzoſen und Eng⸗ länder die allen Deutſchen ſo ſehr am Herzen liegende Befreiung der beſetzten Gebiete nicht in dem Geiſte von Locarno betreiben, wie wir es erwarten müſſen, hätten wir alle Veranlaſſung, wenig⸗ * mann vor Jahr und Tag ſchon mit unzweifelhaften Erfolgen ein⸗ 7 Glaubt man im deutſchnationalen Lager vielleicht, beſtätigt, daß, was ſtaatspolitiſche Kunſt und Diplomatie angeht, rteikämpſen wie den unſc gen. Baben küune ber das ſoll doch wohl nur eime Funed nge ür wanchertei Verſäumniſſe und Vernachläſſigungen ſein. Die Geſchichte 2. Seite. Nr. 4 MNeue Mannkeimer Jeifung Abend Ausgade) Aentag. den 28. Januar 1028.—. ſtens nach außen hin, zur Exrlangung unſeres Rechtes eine ge⸗ ſchloſſene Einheitsfront zu bilden. Nur ſo hätten wir Ausſicht, mit unſeren Forderungen durchzudringen. Anders, un⸗ einig, ſind wir nach wie vor ein Spielball in den Händen unſerer Feinde. Ganz gewiß iſt Streſemann über das Ausbleiben der in Locarno verſprochenen Rückwirkungen auf die Truppenſtärke des beſetzten Gebietes genau ſo empört, wie ſeder ſich nach der Freiheit ſeines Vaterlandes ſehnende Deutſche. Aber er iſt zu viel Staat⸗ mann und ſich zu ſehr ſeiner außerordentlichen Verantwortung vot dem Volksganzen bewußt, um ſich nicht vollkommen darühe! N im Klaren zu ſein, daß nicht das mindeſte damit gewonnen wärs. wenn wir jetzt den Beſetzungsmächten„den ganzen Locarno⸗Bettel vor die Füße werfen“ würden, daß es vielmehr unſere ſchwere Aufgabe iſt, trotz aller Enttäuſchungen und Rückſchläge immer wieder bemüht zu ſein, auf dem Wege von Verhandlungen Schrit für Schritt vorwärts zu kommen und die Zeit zu gewinnen, die, wie wir hoffen dürfen, jetzt immer mehr für uns arbeiter Selbſtverſtändlich nur dann, wenn wir unſere beſten Kräfte nicht in parteipolitiſchen Kämpfen zerſplittern und üher den vielen innerpolitiſchen Auseinanderſetzungen nicht den klaren Blick ver⸗ lieren für das, was ſich draußen in der Welt abſpielt. Gerade jetzt aber ſieht es für alle Deutſchen, die ihr Vaterland„im Geiſte und in der Wahrheit“ mehr lieben als ihre Partei, ganz ſo aus, als ob viele von uns infolge ihres Kirchturmhorizontes den weiten Blick für das, worauf es in dieſer gährenden Zeit ankommt, ganz verloren haben. Wie hätte man ſonſt gerade jetzt, wo in außen⸗ politiſcher Hinſicht weltumwälzende Probleme zur Entſcheidung drängen, den häuslichen Streit über die Fürſtenabfindung und die Enthüllungen des Herrn Dittmann entfeſſeln können, mit deſſen Berichten über die Meuterei bei der Kaiſerlichen Marin ein neuer Zankapfel unter das deutſche Volk geworfen iſt. Man braucht ſich bloß einmal anzuſehen, in welcher Form die Preſſe der verſchiedenen Parteien darüber berichtet, um zu wiſſen, wu man dieſes traurige Kapitel parteiagitatoriſch auszuſchlachten ge⸗ denkt: Die eine Seite berichtet darüber unter der Ueberſchrift: „Die Angeklagten als Richter“ und die andere erdreiſtet ſich, daraus ſchon jetzt das Fazit zu ziehen:„Der Sieger von Skogarrak Admiral Scheer des Mordes überführt““ Nun fehlte bloß noch, daß die ſo mühſelig zuſammengebrachte Reichsregierung ſchon jetzt wieder geſtürzt würde und wir wiede: lange Wochen hindurch führerlos treiben. Viel gehört dann nicht mehr dazu, um unſer leckes Schiff in der Brandung der Wirt⸗ ſchaftskriſis und der rieſengroßen Arbeitso“ t elendiglich ſchei ⸗ tern zu laſſen H. A. M. Proteſtkundgebung des Handwerks In Berlin fand am Sonntag eine Proteſtkundgebung des In⸗ nungs⸗Ausſchuſſes der Vereinigten Innungen zu Berlin ſigtt. Nach einer Begrüßungsanſprache erklärte der Obermeiſter der Tapezier⸗Innung Abg. Holzammer u..:„Nach dem Zu⸗ ſammenbruch 1918 hat ſich der Handwerkerſtand nie apf den Stand⸗ punkt geſtellt, nur acht Stunden zu arbeiten, ſondern hat min aller Kraft an dem Wiederaufbau gearbeilet. Für dieſe Bemühun⸗ en hat das Handwerk aber keinen Dank gefunden. In der In⸗ gtionszeit erſchien ſogar ein Ausnahmegeſetz gegen das Hand⸗ werk mit Verordnungen über die Preistreiberei und den Leiſtungs⸗ wucher. Die wahren Wucherer aber, Truſt und Syndikate, haben ſich um dieſe Beſtimmungen nicht gekümmert. Der Handwerker⸗ ſtand erhebt gegen die Willkür der Truſts und Syndikate ſchärf⸗ ſten Proteſt und fordert eine gleichmäßige Auslegung des Geſetzes für alle Kreiſe. Die deutſchen Handwerker ſind Bürger vierte! Hleſſe geworden. Selbſt der Reichskanzier Tr. Fulhes ſteßt den Beſtrebungen dez Haändwerks feindlich gegenüber(). Der Reichs⸗ kanzler hat ſich bereit erklärt, die Preistreibereiverordliung aufzu⸗ Heben, aber ſein Verſprechen nicht gehalten.“ Der Redner wandte o ſich dann gegen das Geſetz des Preisabbaues und einzelnen Beſtimmungen einer ſcharfen Kritik. Neben der uf⸗ hebung des Geſetzes wurde eine Herabſetzung der für das Hand. werk unerträglichen Steuern gefordert. An die Regierung wur⸗ den verſchiedene Forderungen gerichtet, die ſich auf die Verein⸗ 175 der Steuergeſetzgebung in Reich, Ländern und Gemein. en, ſparſame Verwaltung, Anpaſſung der ſozialen Laſten an die Otlage, Ermäßigung der Eiſenbahn⸗ und Poſttariße ſowie eine wirtſchaftsfördernde Kreditpolitik und Beſeitigung aller Wirtſchaft und Pröduktion hemmenden Verordnungen, beſonders auf dem Ge⸗ biete des Wohnungsbaues, bezogen. 5 Tagung des Mittelſtands⸗Parteiansſchuſſes. Am Sonntag tagte in Berlin der Parteiausſchuß des deutſchen Mittelſtandes. Es ſprachen Prof. Dr. Bredt, Dr. Klamt und Drewitz. Der Preisabbau⸗ aktion wurde zugeſtimmt. Ferner wurden Maßnahmen zur Verbil⸗ lgung des Verwaltungskörpers, gegen die Geldmißwirtſchaft uſw. gefordert. die Runſt und der parteikampf Von Kurt Engelbrecht(Straßberg) Jahr und eht es nun ſchon ſo, daß der Parteikampf den 0 dgen Tee geiſtigen Intereſſen ümſeres Poldes in An⸗ ſuch nimmt. Zeitweie möchte nam ſent von einem ausf hleßlichen Vegtcen weiteſter Kreiſe mit ſprechen. Das iſt im Hiublick euf unſere bisher wohl unbeſtrenßare poliliſche Unrelie a0 wiß nur mit Freude zu begrüü Aber ndan vergißt dach allzu leicht darüber, daß es noch andere Intereſſen gibt. de nan Hicht un⸗ ſtraft aſſigen darf, und die am Ende zum Glück und Wohl⸗ en eines Volkes unbedingt gepflegt werben müſſen. Ich denke beſonders an die Kunſt, die in Togen bitter zu leiden hat, ob · wohl die Zahl derer nicht klein iſt, die ſich ernſt und eifteg bemühen, —.— künftleriſchen Kultur einen ſoliden Unterbau zu krüftiger und under Neugeſlaltung zu ſchaffen. 2 192 Man„daß d Ken in politiſch ſo aufgeregten, von 57 5 eeeee Zeiten nicht ge ch ne der Kunſt, die zugleich immer in ganz beſonders tieſem Sinne en Geſchichte der geiſtſgen Kultur iſt, zeſgt uns doch menche Bilder, die ni n einder emmten Blüße der Kumſt in Epochen deſther polliſcher Kerngſe, fendern ſegar ven der verdchketerſten uud — Moſten politiſcher Entwicklungen ſeitens der unſt 3. en 8 7 148101 333 ichzeitig der n Schar unter Künſtler, Dichter Bil ſowie der inmer⸗ und außenpolitiſchen Wirren erhmern, won denen das geitolker des größten geiechichen Slace, monnes erfüllt war, un zu verſtehen, was gemeint iſt. Die innete ſeinigteit, der Hader der Parteien konnte in einem Volke nicht en a 22925 den Athenern zut Zeit des Perikfes Es ge⸗ 12—5 ihm, dem ſein und tief ſein Volk verſtehenden Staatsmanm, ſeine Athener dadurch zur Einheit zu führen, daß er ſte vor ge · Woltige, mur unter Mithilfe des gangen Voles lösbare künſtleriſche Außgeßen ſellte. Seine Aßſicht ging dabel ſegger dn. 1 85 e. menſchluß ſämtlicher Stgaten don Hellas. Treffend ſagt Soen Lön⸗ 4 70 in ſeiner prächtigen Monog ie des Perikle ſ den, „Dile Urd Erds, Menſchen und Mächte im alten Alh .:„Es chardteriſtiſch für Peritles Politik, daß er verſuchte, in Arbe am Wiederaufbau der alhewiſchen Tem ein Miſtel zu finden, um zin ganz Hellas Zuſommenſchluß und Eſatvächt zu ſchaſſen, Sa we l. im Befreiumgskrie die Perſer verainigt ee dem deben Ndke gemeinſamen Arbeit rerbmigt werden, die Tempel aufzubauen, die die Perſer zerſtört Dittmanns Meutererbericht und das Wehrminiſterium Ein Berliner Montagblaßt will aus dem Reichswehrminiſterium erfahren haben, daß es mit Rückſicht auf die Preſſeäußerungen der Auffaſſung ſei, daß die republikaniſche Regierung keine Veranlaſſung hobe, für das einzuſtehen, was während des Weltkrieges durch das Kriegsminiſterium oder den Staatsſekretär der Reichsmarine ver⸗ anlaßt worden ſei. Dieſe Auffaſſung des Reichswehrminiſteriums werde dem Ausſchußvorſitzenden Philfpp im Laufe des heut'gen Tages zugehen. Wie das Blatt weiter meldet, werde man mit det ichtteilnahme des Korvettenkapſtäns Canaris in den Ausſchußver⸗ handlungen in centlicher Eigenſchaft rechnen können. Für eine rückſichtsloſe Sreiheitspolitik⸗ In einer Rede über die Lage der deutſchen Wirtſchaft führte am Sonmntag in Bielefeld der dautſchnationale Reichstogralgeordnete Hugenberg aus, daß die deutſche Wirtſchaft ſchon piel zu lange reime Wiriſchaſtspolitik getrieben habe. Sie könnte ſich jetzt nur noch durch eine rückſichtsloſe Freiheitspolitik retten. Huzenberg richtete weiter Angriffe gegen Streſemann und leun naßh einer Rede Dr. Hergts auf ſeine perſönliche Stellung gegenüber Dr. Streſemamn zu ſprechen, die er verteidigte. Dr. Hergt führte aus, nach den Erſohrungen der Vergangen⸗ heit wäre eine Oppoſition der Deutſchnationalen dem neuen Kabinett gegenüber eine Selbſtverſtändlichkeit. Die Deutſch⸗ Regierung zu gelegener Zeit anſtrebten. Rommuniſtiſche Agitation gegen die Fürſtenabfindung Die Kommuniſtiſche Partei veranſtaltete am Sonntag in Berlin eine unfangreiche Werbetätigkeit in der Frage der Fürſtenab⸗ findung. Einzelne Trupps beſuchten die Höfe und ſtimmten dort kommuniſtiſche Lieder an. Ein Sprecher helt eine kurze Anſpraoche, im der auf die Bedeutung des Velksentſcheids über die Fürſtenab⸗ findung hingewieſen wurde. In den nächſten Tagen ſollen in den Häuſern Sammlungen veranſtaltet werden. Bon den Antragſtellern in der Frage der Fürſtenabfindung, Sozialdemokraben und Kommuniſten, wird damit gerechnet, daß die Rechtspcuteien für ihre Anhänger die Parole au⸗ceben werden, ſich on einer Volksabſtimmung nicht zu beteiligen. Offizielle Verha d⸗ lungen mit den Demokraten und dem Zentrum über ihre Teilnahme an der ſozialdemokratiſch⸗kommuniſtiſchen Aktion.ben bis jetzt noch nicht ſtattgefunden. Die Agitation für das Volksbe⸗ Hehren hal ober ouch in deeſen Kreiſen begonnen. Heute. Monteg, nachmittag foll im Berliner Luſtgarten eine öffentliche Kundgebeung ſteatifinden, die von der Komm niſtiſchen Parbei Deutſchlands einbe⸗ rufen wurde. Atts parlamentariſchen Kreiſen erfahren wir, daß die Kompro⸗ mißverhandlungen innerhalb der Mittelparteien in der Frage der Schaffung des Sondergerichts zur Entſche dung in der Abfindungs⸗ ſrage fortgeſetzt worden ſind. Doch ſind anſcheinend die Verhaud⸗ lungen noch nicht weiter fortgeſchritden. verſchleppung der Abrüſtungskonſerenz! E Berlin, 25. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Obwohl die Nachrichten, die von einer Verſchiebung der vorbereitenden Ab⸗ rüſtungskonferenz zu erzählen wußten, erſt kürzlich von Genf aus dementiert worden ſind, werden ähnlich lautende Meldungen neuer⸗ dings von der Pariſer Preſſe verbreitet. Es ſcheint demnach, als ob die franzöſiſche Regierung ein lebhaftes Intereſſe an der Ver⸗ ſchiebung der Vorkonferenz hat, die bekanntlich auf den 15. Februüar angeſetzt iſt. An den heeſigen amtlichen Stellen wird mit um ſo größerem Nachdruck betont, daß Deutſchland dieſes Intereſſe keineswegs teilt, vielmehr dringend die Einhaltung des urſprünglichen Termins ünſcht. Ob es der franzöſiſchen Regierung gelingen wird, ihre Verſchleppungsabſichten durchzuſetzen, ſteht vorläufig dahin. 1 die Anſchlußbewegung Zuur Frage des Zuſammenſchluſſes Deutſch⸗Oeſtenreich und Deutſchland veranſtaltete die deutſch⸗öſterreichiſche Ar⸗; beitsgemeinſchaft, Sitz München, im Mün hener Gewerbe⸗ haus einen Vortragsabend, in dem nah einleitenden Begrüßzungs⸗ worten des Univerſitätsproſeſſors, Gehermrot Dr. v. Gruber⸗ München, der Ziel und Zweck der Arbeitegemeinfchaft hervorhob, als erſter Referent des Abends der Wiener Unipes ſitätspreſeſſor Gres⸗Gleiſpach üter dee deutſch⸗öſterreichſche Rechtsan⸗ Rüercherg ſprach. Der Redner ſchloß mit der Mahnung der Forde⸗ rung aler Belange der Rechtsangleichung zwif Deutf band und Oeſterreich in Schule und Haus. Nationalrat Prof. Dr. Drezel⸗ Vorarlberg, beleuchtete die Anſchleßfrage in ihrer wirtſ heutlachen Bedeutung. Von ihr hänge das Schickſal des deutſchen Volkes, aber auch das ſeies öſterreichiſchen Stammes ab. Den Abend beſchoß ein Referat des Redakteurs Guido Zernatto⸗Villach, der über nationalen würden jetzt poſitiv kraftvoll vorgehen. Hergt“ berſicherle, baß die Deulſchnationelen wieder ihren Emtrilt in die das Anſchlußproblem vom alpenländeſchen Standpunkt aus ſprah.! D Aufzewärmte Kriegsgreuelmärchen Aus Saarbrücken, 25. Jan., wird berichtet: Die 8 burger Neueſten Nachrichten“ nehmen das Ableben des Kalde nals Mereier zum Anlaß, um die alten Märchen von deutſchen Kriegsgreueln beim Einzug in Belgien wieder n wärmen. Das Blatt ſchreibt am 24. Januar u..: Die Deu verſtümmelten die Kinder unter den Augen ihrer Mütter. Kt ſchleppten die Leichen der Geiſtlichen und Prieſter durch den anſte ſie folterten Frauen und erg⸗ ben ſich im Scheine der Feuersbr 10 ſcheußlichen Orgien. Sie verbreiteten allgemeinen Terror, demn er wußte, daß* 1 55 Herz hatten wie ein Steinbre oder eine Fleiſchhackmaſchine ete. 15 Slarhebel hat men für dieſe nichtswürdige Haßvrole ganda des weitverbreiteten Straßburger Blattes kein Werſun Man erinnert ſich überdies daran, daß dasſelbe Blatt anli 75 der erhehenden ſaarländiſchen Jahrkauſendfeier zu ſchreiben— 25 die Geiſtlichen forderten die Bevölkerung auf, eine 4 u Vesper zu veranſtalten und ſämtliche Frauen im Saargebie d⸗ ermorden h. In Wirklichkeit verliefen die großen Volkstt gebungen anläßlich der Jahrtauſendfeier ſehr diſzipliniert, at nicht einwal des vertrec“widrig im Saargebiet anweſende Mi einen Vorwand fand, einzuſchreiten. 5 Letzte Meldungen Heidelberger Chronik kr. gewelberd, 25. Jan,(Ein. Bericht) Ler Sels mor der Sternwarte regiſtrierte heute nacht ein ziemlich ſtarkes e ſal beben mit einer Herdentfernung von 14000 Km. Der erſte 2046 erfolgte um.56 Uhr 15 Sekunden. die zweite Welle kam um ari⸗ Ubr 35 Set, die länaſte Welle um 2338 Ubr 12 Set. und dae, Miße mum lad bei 2,48 Ubhr 47 Sek. Die Beweaung erloſch um.30 liſt — Am Sonntag abend iſt ein Kraftwagenführer von auswärts 5 einem mit drei Perſonen beſetzten Kraftwagen über den Babnffen gang am Karlstor gefahren. Mährend die öſlliche Bahnſchranke o 110 ſtand, war die weſtliche geſchloſſen. Da in dieſem Augenblick ein 915 Hauptbahnhof kommender Perſonenzua in den Bahnhof Keadehen einlief und hierbei die Maſchine auf dem Bahnüberagna zum Sie 5 kam, wurde die Lage für den Kraftwagenführer außerordentlis fährlich. Der Kraftwagenführer behielt die Geiſtesgegenwart hat durch raſches Anhalten ſeines Wagens einen Zulammen verhindert. Drei Millionen Dollaranleihe für Tietz 5 iſt — kHöln, 25. Jan. Wie die„Kölniſche Zeitung“ erfährt, i. 0 drei Millionen Dollar betragende Obligationsanleihe für die Fi 1W. Tietz nunmehr abgeſchloſſen. Die Verzinſung beirägt 7˙6, Praöt⸗ der Ausgabekurs 97 Prozent. Die Laufzeit wurde auf 20 Jahre 1 meſſen mit dem Recht der Firma Tietz, die Anleihe nach Jahren teilwelſe oder ganz zu kündigen. Akkivität der Handelsbilanz — Berlin, 25. Jan. Im Dezember 1925 iſt die deutſche 75 delsbilanz zum erſten Male ſeit Auguſt 1924 aktiv. Der A u 3fuh überſchuß beträgt im Dezember insgeſamt 34 Millione Mark. Die Aktivität der Bilanz iſt vor allem auf die Vermindernn, 145 Einfuhr, nicht aber auf die Steigerung des Exports, zurückz ühren. Franzöſiſche Inſtrukleure für die kſchechiſche Armee — Berlin, 25. Jan. Wie aus Prag gemeldet wird, ſollen 1 5 einer amtlichen Bekanntmachung die Stellen des Vertreter⸗ i Chefs des Generalſtabs, des Kömmandanten der e e 1 Prag, des Landesmilitärkommandanten in Karſchau, des ammen, danten der Artillerieſchule in Oelmütz, des Kommandanten der⸗ ie⸗ anterieſchule in Millowitz und des Kommandanten der Kavallae, chule in Pardowitz durch franzöſiſche Offiziere beſetzt werd Außer dieſen Stellen wird auch noch eine Anzahl von Stellvertreterl und Inſtrukteurſtellen durch franzöſiſche Offiziere beſetzt bleiben. eeere — Stettin, 25. Jan. Durch ein Großfeuer auf dem Ritte, gute Renſin im Kreiſe Greifenhagen wurden drei große W ſchaftsgebäude vernichtet. 1400 Schafc verbrannten. Kundgebungen franzöſiſcher Beamten gegen die Teuerung — Paris, 25. Jan. Aus vielen Städten werden Beamtentz en gebungen gegen die Teuerung gemeldet. In Marſeille 10 über 900 Beamten eine Reſolution, in der ſie den Pariſer Beart 75 ihre Sympathie für 1150 energiſche Haltung zum Ausdruck brach! 1 Eine ähnliche Kundgebung fand in Lilke ſiatt. In beiden Städ u — ſtarke Polzelträfte aufgeboten, die aber nicht einzugrelf rauchten. ſtoß „ Reich⸗kründurgeier in Buenos Altes. Aus Buenos Afe, wird gemeldet, daß die dortige deutſche Kclante aus Aolaß de, idie weſenheit des Kreuzers„Berlin! eine große Feier veranſtaltete 0 zugleich ols Reichegründamgsſeier gedacht ware Mehr als 60) Deutſche kamen zu einer machtvollen Kundgebung für Hatten.“ 5 Der ge ige, wahrhaſt idoale Piom ſcheiberte zwar an der Sc d Neid der andern Staaten, da die gemeinſamen Arbeiten ſa ausſchließlich auf atheniſhem Gebiet zu verrichten ge⸗ weſen wären, aber er zeigt doch, wie ſehr der griechiſche Siaats⸗ mann die Kumſt für würdig und fähig orachtebe. große innerpeliniche, einigende Wirkungen zu erz elen. Und dem eigenen, engeren Volks⸗ C0 Werk wie die Atropolis konnze in einem Staate, deſſen Zücehörige nur nach Hunderttauſenden zählten, doch ällein dem durchgsfühet werden, wenn ienef elne von dem gleichen Willen beſeelt war, das vorgeſteckte che Tdeal zu verwirkſichen. Die trennenden ſeutſchtum — dern was dem innerſten Weſen unſeres Volkes. ſeiner Denkweiſe Wie Lebensanſicht, ſeiner Gefühls⸗ und Wiclenscht entpricht. 17 uhen unts darum noch nicht zur Engherzigtelt zu rerurtel Runſt anderer Völter ſoll in ihrer Größe und in ihrem Wert ⸗ enerkannt werden. um cber zu einer wirklichen unſer geiſ en Dalein durchdringenden, uns innerlich eindgenden künſt⸗ In Kultur zu gelangen, dürfen wir nicht das Weſensfremde, ſond müſſen wir das Weſenzverwandte in unſerer Kunſt hegen 170 ihder Rur ſo iſt das Jel errer bar. daß Kumſt einmal ale — über allem Parleihader ſtehender Lebenswert ane.da Kunſt und wißßenſchaßt e ünfilert n Parteigegenſütze wurden ü ückt durch den alle Staatsbürger mnerlich eiwenden gleichen künſtleriſchen Kulturwillen. Ich meine aber, daß dies Beiſpiel uns denn doch zu denken geben muß. Ich ſehe nicht, daß ein Gleiches bei uns auch nur einmal ſchüchtern verf worden wäre. Und doch haben auch wir eine Kunſt, die das ſieſſte Weſen, die eigenſte Beſonderheit unſeres Volles klar und getreu wederſpiegelt. Aber 7 0 in umerer Gegen⸗ wart will es ſcheinen, als ab die Kunſt ſich berufen fühlte, dem Parzeihader zu dienen, anſtatt ihn zu midern, ſa, ihn au zugleichen und zu üerwinden. Fent ſede Parzei hebt ihre beſondere Kunſt auf den Shild, die ſich zur Verkünderin ihrer Sonderideale ſtempeln laſſen mußz. Unter ſolchen Umſtänden iſt es natürlich ausgeſchloſſen, daß eine Volkskunſt von breiter und weiter, von zuſammenſchlie der Wirkung erſtehen kann. Die Verhältniſſe liegen bei uns ja allerdings weſentlich anders, als in dem eng migrenzten alten Athen. Wenn ein Ideal aber groß genug und von hinreißender Ueberzeugungecnacht erfüllt iſt, ſo muß es glch unſtande ſein, ein Vielmillionenvolk mit ſeinem Denken und Fühlen in die gleiche Richtung zu weiſen und ihin ſo das Empfinben der inneren Einheitlichkeſt zu vermitteln. Wenn man allerdings 9 5 und da über unſere großen Klafſiker und ihr Kunſtideal die Achſeln zuckt, wenn man Vach und Beethoven als längſt überholt und von — gtonaler Muſik überwunden erachtet, und wenn man andererſeits an Stelle der abgeſetzten Größen nichts auch nur ähnlich Großes aufzu⸗ zelfen vermag, ſo muß ſich de Kumſt gänzlich ihrer geiſtig kultuxel zuſarmnenſchließenden Macht begeben und dem Porteiweſen das Feld Das wäre aber gerade im Hinblick auf die Füille größter künſt⸗ ſeriſcher Leiſtungen, die wir— beſonders in Dichtung und Muſik— zu verzeichnen haben, und auf die wir mit Recht ſtolz ſind unendlich zu beklagen. Unſer Streben muſt olio dahin gehen, all das in der Kunſt zu fördern und zu breiteſter Wirkung und Aiierkennungz zu bringen, wäs nicht irgendeiner beſonderen Parteimeinung dient, ſon⸗ erſten Vorkämpfer des modernen Stilgedankens in der Malerei ge Perſonalpolitik, die offiziell vom preußiſchen Miniſterium in Fra Das Geheimuis ber ettuskiſchen Sprache. Der Archlen Cavallazzi von der Mailänder Techniſchen Hochſchule behaupte, das Geheimnis der etrustiſchen Sprache gelüftet zu haben. Bes ſeinem Studium über den Urſprung der italieniſchen Archite ti durchforſchte Cavallazzi auch die etröskiſchen Denkmäler und in beſondere die keltiſche Epigraphie der zweiſprachigen Inſchricten von Todi. Durch Vergleich der Ortsnamen und Perſonennam mit ſolchen auf andern Urmonumenten fand Cavallazzi, daß manch, Wortbildungen in Todi Zuſammenziehungen zweſer berſchie ene, Wortelemente ſind. Davon ausgehend konnte Cavallazzi ein volg⸗ bulares und grammatiſches Syſtem aufſtellen, das eine ſinnvoll Enträtſelung der Inſchriften ermöglicht. Ein ausführlicher“ richt iſt angekündigt. ˖ Kleine Chronik. In Paris iſt Anfang Januar der Male“ Felix Valloton im Alter von 60 Jahren geſtorben, der einer de⸗ weſen iſt und deſſen Bilder auch in Deutſchlund ſehr geſchätzt wur den. Auch auf dem Gebiet des Holzſchnittes 125 ber Oithoneahe hat Valloton beſondere Bedeutung, ähnlich wie ſein ſtandinaviſch“ Kollege Edward Munch.— In Königsberg iſt kürzlich der Poſten eines Akademiedirektors mit einem Nichtfachmann, wenn auch ſohmpathiſchen Juriſten, namens Nollau beſetzt worden, Darob ſcharfe Angriffe in der Preſſe gegen dieſe ſehe bedenklich⸗ gen moderner Kunſtpflege getätigt worden iſt. An ſich könnte ſach⸗ lich, ſo bemerkt hierzu der„Cicerone“, gegen die Wahl des M. niſterſums nichts eingewendet werden, wenn es ſich nicht gerabe um die pom Reich völlig iſolierte Oſtmark handelte, der dringend Hilfe nottut, und die gerade an jener Sdelle eine künſtleriſch altib⸗ und ſiherlegene Perſönlichkeit dankbar begrüßt haben würde, 1 zu finden bei guten Willen doch wohl nicht allzu ſchwer ge⸗ weſen wäre. rrr — MNeue Mand(heime Jeilung[Abend Ausgabe) 3. Seite. Nr. 49 —Montag, den 25. Jauuar 1026 Mannheimer Falſchmünzer vor 225 Jahren Von Domänenrat Honegger Viel ſchlauer als die ungariſchen Notenfälſcher, die ihre Tauſend⸗ ertalenſckeine teilweiſe in Frankreich ſelbſt unterbrachten und alsbald rappt wurden, machten es die Mannbeimer Falſchmünzer von 225 —= Sie waren übrigens keine eingeborenen Pfälzer. ſondern rem Namen nach franzöſiſcher Herkunft. Statt ibre ſelbſt⸗ bertertiaten holländiſchen Dukaten in Holland ſelbſt auszugeben. rachten ſie das Falſchgeld in kleinen Mengen auf Reiſen beim Wa⸗ reneinkauf an der Beraſlraße. in Frankfurt. in Mosbach. in Bruchſal. in Straßbura. in Waahäuſel. am Niederrhein. in Belaien und ſogar in Enaland unter die Leute. denn ein Golddukaten war bei der da⸗ und Jn Edelmetallnot— elf Jahre nach der Zerſtörung Heidelberg 50. Mannheims— ein begehrtes Geldſtück Nur wenige Glückliche — tten mehrere davon in Händen. um bei der Einnahme eines Duka⸗ n die echten von den gefälſchten Stücken unterſcheiden zu können. Dies machten ſich die Falſchmünzer zunutze. und ſie wären auch ſchwerlich gefaßt worden. zumal es nur vier oder fünf Mitwiſſer wenn nicht der Dukatenfabrikant Ricordon von ſeinem ochtermann, dem Helfershelfer und Mitwiſſer Bourageois. ver⸗ zaten worden wäre. Sicherlich bat in Mannheim und umaebuna die Kar aftung der beiden Verbrecher. die Flucht des Bourgeois ins apuzinerkloſter und das ſrätere Verduften Ricordons im Jahre 700 und 1701 ebenſo aroßes Aufſehen erreat. als der aegenwärtige ungariſche Notenſkandal auf dem ganzen Erdball Staub aufgewirbelt dat. Die Vorunterſuchung der Verlauf des Prozeſſes und das ſvä⸗ ere Schickſal der Falſchmünzer weiſen ſoviel Komiſches auf. daß es ich verlohnt. ſene Begebenheit wieder einmal zum Beſten zu geben. 80 Nach dem Mannheimer Ratsvprotokoll vom 19. Juli 1700 hat der oldwaſcher Jean Bourgeois taaszuvor angegeben. daß ſein Schwie⸗ gervater Jacaues Ricordon. Vorſänger in de⸗ reformierten franzöſi⸗ chen Gemeinde. Falſchmünzerei betreibe. Der Rat läßt daraufbin n letzteren fofort verhaften und bei ihm eine Hausſuchung vorneh⸗ Tatſächlich findet man in der Abortorube(im„Secret“) ver⸗ iedene verdächtige„Inſtrumente“. Ricordon. der zuerſt alles wea⸗ eugnet. aibt bei Vorzeigen der Inſtrumente— iedenfalls aus Rache— an. daß er die Falſchmünzerei von ſeinem Schwiegerſohn Bourgeois erlernt habe. Letzterer wird daraufhin ebenfalls verhaftet. Am onntag benützt er anſcheinend die Erlaubenis. zur Kirche zu gehen zu einer Flucht in das Kapuzinerkloſter, wie der Stadtrat wohl mit echt vermutete,„aus Bereuuna ſeines allzu hitzigen Vorbringens und etwas böſem Gewiſſen“. Bourqedis wird von den Kavuzinern ſt gegen einen vom Stadtrat ausgeſtellten Revers. wonach der Ver⸗ brecher nach dem Verhör wieder ins Kloſter abzuliefern war. zur rnehmuna freigegeben. Vor der Kloſterpforte mußte alſo damals der weltliche Richter umkehren. 5 im Verhör aibt VBourgeois an, vier oder fünf Tage vor de m Januar ſtattaefundenen Hochzeit mit Ricordons Tochter Suſanne. ibe ihn der Schwiegervater in die Falſchmünzerkunſt eingeweiht. Sie hätten rot Kupfer. Arſenicum und Mercurium Sublimatum in einem Tiegel zuſammengeſchmolzen und dieſe Miſchuna durch einen eſen in eine eiſerne Form. in der die Gipsabdrüre eingeſetzt waren. laufer laſſen. Seine Schwiegermutter habe von den ſo hergeſtellten bollärbbiſchen Dukaten einmal mehrere auf einer Reiſe nach Frankfurt ausgegeben, einen in Auerbach, einen zu Sprenalingen. Nachher be ſie in Mosbach— wo offenbar das Gold was ganz Seltenes war— deren zehn auscewechſelt: auch in Heiligenſtein und Waa⸗ bauſen habe ſie vor der Hochzeit ſolche falſche Dufaten ausgeoeben. emnach hat die ſchlaue Schwiegermutter den Rückwea von Frank⸗ furt nach Mannheim nicht wieder der Beraſtraße entlana, ſondern Uüber Mosbach durchs Neckartal. gemacht. da ſie befürchtete, ſie könnte. alls die Betrogenen die falſchen Stücke inzwiſchen entdeckt. auf der ſtückreiſe wieder erkannt und abgefaßt werden. Bourgeois ſelbſt habe einmal, von ſeinem Schwiegerpater in die Glashütte zu Otterbura geſchickt. um daſelbſt einige Kolben und Gläſer zum laborieren anfer⸗ tigen zu laſſen. für dieſe Reiſe bis 18 Dukaten erhalten. Außer den bolländiſchen Dukaten habe ſein Schwieoervater auch ſwpaniſche ver⸗ fartiat von jeder Sorte auf neunerlei Art. Der Fälſcher habe ihm Einmal erzählt. daß er die Falſchmünzerei von einem vertriebenen Franzoſen in der Schweiz gelernt habe. Sein Schwiegervater habe meiſt hinter verſchloſſenen Türen und nur bei Taa gearbeitet. Daß Jaurgedis auf ſeinen Schwiegervater ſehr erarimmt war und ihn offenbar aus Eiferſucht verklagt hat. geht aus ſeiner Ausſage hervor, Fer ihn angezeiat habe, weil ſener. wie Bouraeois von andern Leuten gehört, ſeine eigene Tochter, alſo die jugendliche Gattin des ourceois.„mehr als unzuläſſigerweiſe als ihr eigener Mann liebte“: ljedenfalls heißen„zuläſſigerweiſe“. Nun kommt der Schwiegervater Jacaues Ricordon vor. Er iſt 44 Jahre alt. aus Heiliakreuz im Luzerner Gebiet gebürtia. refor⸗ miert und ſeit 14 Monaten in Mannbeim anſäſſia. Er hat ein etwas unſtetes Leben hinter ſich, iſt viel in der Welt herumgekommen. war auch mal zwei Jahre in Rotterdam wohnhaft. wo er offenbar die Dukgten lieben und ſchätzen gelernt. Bevor er nach Mannheim kam. hielt er ſich in der Gegend von Kaſſel auf. wo er Beziehungen zu einem Kurheſſiſchen Kanzler hatte. Nach den ſpäteren Streichen Ri⸗ sordons zu ſchließen. hat er ſeine Falſchmünzerkunſt vielleicht vor Mannheim ſchon in andern Städten mit Erfolg ausgeübt und ſich jedesmal. wenn ihm der Boden zu heiß wurde, aus dem Staub ge⸗ macht. Zunächſt werden ihm die im Abort gefundenen. daher dop⸗ pelt„anrüchigen“ Materialien vom Stadtrat vorgeleat. Ricordon Während Dichtung und bildende Kunſt das Allgemeine indi⸗ vidualiſieren, löſt die Muſik das Beſtimmte in ein Allgemeines auf. Hebbel. pfälzer Romponiſtenabend des pfalz⸗ orcheſters Eine verdienſtvolle Tat des Pfalzorcheſters und ſeines Leiters, Prof. Boehe, war dieſes Konzert. Es ſei Prof. Boehe und ſeinem Orcheſter deshalb gedankt für dieſes bereitwillige Sicheinſetzen für as Neue und vielfach noch Unerprobte der jüngſten Pfälzer Kom⸗ poniſten. Carl Schadewitz, Kurt Gebhard, Rudolf Fetſch und Karl Guido Vocke ſtellten ſich uns vor mit Erſt⸗ und Urauf⸗ führungen, die ſich auf den mannigfachſten Gebieten kompoſitoriſchen affens bewegen. Recht ins Volle greift Rudolf Fetſch⸗Ludwigshafen von einer ſtarken muſikaliſchen Begabung und guter Beherrſchung des tech⸗ niſchen Apparates geleitet. Hier iſt ein vielvermögender Wille fühl⸗ bar, der, wohl noch ein Kampf um das beherrſchende und ſiegende diom, zum Ziel führen dürfte. Sein„Konzert für Klavier, Violine und ein Kammerorcheſter“ erhält ein beſonderes Geſicht durch die beabſichtigte Gleichſtellung von Soloinſtrumenten und Orcheſter und okumentiert des weiteren damit die kontrapunktiſche Firmheit des Komponiſten, der in geiſtreicher Verſchlingung und Auflöſung ſeine eiden gegenſätzlich charakteriſierten Themen durch die 3 konzer⸗ tierenden Faktoren zur Syntheſe führt. Nicht immer iſt die Gefahr des Ge' chten und Manierierten in der Harmonik einerſeits und eine gewiſſe Nonotonie und neugedankliche Leere andererſeits vermieden. och heben die Qualitäten des Werkes über dieſe unfehlbar auszu⸗ gleichenden Mängel glücklich hinweg und Fetſch durfte einen ſtarken Erfolg für ſich buchen, zu dem nebſt ſeſnem hochbeachtenswerten Dirigiertalent die beiden Soliſten Konzertmeiſter Joſ. Sauer(Vio⸗ line) und Franz Waldkirch(Klavier) ihr ſchönſtes Teil beitrugen. Auch das Orcheſter ſpielte mit ganzer Bereitſchaft, Karl Guido Vockes Schaffen bewegt ſich auf ganz konträrer Linle. Dort war Neuland, hier ſind alte Wege, die ein Gluck, ein Händel gegangen ſind. Die„Suite für Orcheſter“ iſt eine wohl⸗ durchdachte, ſaubere Arbeit, die aber größtenteils im vertrauten Formalismus ſtecken bleint und deren achtbare Schönheit ohne den belebenden Hauch der Perſönlichkeitsdurchdringung kelt bleiben muß. Hier muß noch eine erfriſchende Intuition einſetzen, um den beganten Muſiker zum Ziel zu führen. Ueberraſchen mußte Curt Gebhard⸗Ludwigshafen, der, erklärt aber kaltblütig, ſeine Kinder hätten ſie in alten Hausplätzen (der vor 11 Jahren zerſtörten Stadt) gefunden oder von Soldaten ge⸗ kauft und eingeſchmolzen. Die Vermutuna. als hätte Ricordon nur deshalb Bourgeois zum Tochtermann angenommen. weil dieſer der deutſchen und franzöſiſchen Sprache wohl kundig ſei und daher ihm „füalicher“ ſolche Münzen auswechſeln könne. widerlegt Ricordon mit der Verſicherung. es ſei aus lauter„Paſſion“ geſcheben. Da er hartnäckig jede Falſchmünzerei ableuanet, drobt ihm der Rat mit ſcharfen Zwanasmitteln und Torturen. alſo Foltern. wenn er nicht alles geſtehe. Das wirkt. Der Angeklaate wird„vervler“ und aibt zu. daß er die Kunſt der Falſchmünzerei von ſeinem Schwie⸗ gerſohn erlernt habe, der früher bei der franzöſiſchen Armee geweſen und nach ſeinen Erzählungen öfters im Wald den franzöſiſchen Sol⸗ daten, wenn ſie halbe franzöſiſche Taler aemünzt. Kohlen und anderes beigetragen habe. Auch habe Bourqgeois gelegentlich erklärt, daß der ein Narr ſei, der etwas gelernt und folches nicht„praktizieren“ täte. Demnach ſcheinen die Soldaten der franzöſiſchen Armee damals auf Falſchmünzerei angewieſen geweſen zu ſein. Vielleicht baben ſie ſich auch für ihre Raubzüge nach Deutſchland ihr Taſchengeld ſelbſt ae⸗ präat. Ricordon ſah ein, daß er mit ſeinem Geſtändniis. 60—80 Duka⸗ ten angefertigt zu haben. die ſchwerſte Strafe zu erwarten habe. und bat deshalb. ihn ſo abzuurteilen. wie er es verdient habe. Aber er wollte nicht allein am Galgen baumeln. ſondern ſuchte ſich als Ge⸗ ſellſchafter ausgerechnet ſeinen Schwiegerſohn aus, denn er bearündet ſeine Tat nicht etwa mit einem beſonderen wiſſenſchafklichen Intereſſe für Falſchmünzerei und Alchemie, ſondern damit. daß er von Bour⸗ gebois dazu gereizt worden ſei. Auch die aroße Kinder⸗ahl, deren er acht ſein eigen nennt, babe ihn dazu gezwungen. Um ſeinem Hand⸗ werk noch einen wiſſenſchaftlichen Beigeſchmack zu geben. ſpricht er geheimnisvoll von einem„lapis philosophicus“, dem Stein der Wei⸗ ſen, mit dem man aus allen Materialien Gold machen kann. Er kann dieſen aber unter den ihm vorgelegten Materialien nicht finden: wahrſcheinlich hätten ihn. der in einem Gläslein mit einer Schraube verwahrt ſei, ſeine Kinder hinweagetan. Die bochnotveinliche Unter⸗ ſuchung und der Anblick der Folterinſtrumente. mit denen er vielleicht ſchon einmal nähere Bekanntſchaft gemacht. ſcheinen dem armen Sün⸗ der Leibweh verurſacht zu haben, denn der Stadtrat befiehlt, das „Examen“ einzuſtellen und den Ricordon. da es ihm ſchwach werde. zu„laben“. Bei der Konfrontation mit dem beſchuldiaten Schwiegerſohn kriegt es Ricordon mit der Anaſt zu tun, weil er die belaſtenden Ausſagen ſeines Tochtermannes fürchtet, und er widerruft auf einmal alles, was er am Tage vorher vorgebracht. Bourgeois aber ſaat ihm alle Schandtaten ins Geſicht. Nun hofft man. durch Ricordons Weib Ber⸗ nette Klarheit in die Sache zu bringen. Sie iſt 43 Jahre alt, aus de la Vaux in der Schweiz ſtammend. reformiert und aibt an. ſeit 24 Jahren verheiratet zu ſein. Bernette, anſcheinend nichts ahnend von der„unzuläſſigen“ Liebe ihres Mannes zu ſeiner verheirateten Tochter, hält. wie ſichs gehört. zu ihrem Jaques und will von allen Verbrechen, die ihm vorgeworfen werden, nichts wiſſen. Sie wird deshalb wieder„ad custodiam“, d. h. hinter Schloß und Riegel ge⸗ bracht. Nun wird Bourgeois' Weib. die 23jährige Suſanne, vor⸗ geführt, die, obwohl der Storch ſeinen Beſuch für die nächſten Mo⸗ nate in Ausſicht geſtellt, behauptet, unſchuldiga zu ſein. d. h. von der Falſchmünzerei nichts zu wiſſen. Da redet ihr Jean, mit dem ſie ſeit Ablauf der Flitterwochen auf geſpanntem Fuß zu ſtehen ſcheint. zu. ſie ſolle doch alles geſtehen. auch daß ſie in Bruchſal und Waahäuſel falſche Dukaten ausgegeben und dafür Tuch gekauft. ſowie daß ſie bei einem Bäcker in Straßbura bei einem Broteinkauf ſich habe einen ſolchen wechſeln laſſen. Als er ihr nun gar mit verliebten Augen⸗ deckeln verſpricht. daß er ſie wieder als ſeine Frau anerkennen wolle. geſteht Bernette gerührt daß ſie in Straßbura acht und in Bruchſal drei Dukaten gewechſelt und 11 Schnupftücher eingekauft habe. Aber auch die treue Suſanne will nicht ohne ihren wieder⸗ gewonnenen Mann binter den ſchwediſchen Gardinen ſchmachten, denn ſie verſichert, daß Jean von den nach Lüttich mitgenommenen falſchen Dukaten 15 oder 16 Stück wieder zurückgebracht. Weiter bringt Suſanne ihren Mann mit dem Geſtändnis in Verlegenheit. daß ſie oft dabeigeſtanden. wenn Jean ſeinem müdegewordenen Schwiegervater beim Münzenprägen babe drücken helfen. Ihr Vater habe noch fünf bis ſechs aute Dukaten gehabt, die als Modell dienen ſollten: er habe dieſe aber aus Not ausgegeben und dafür Antimon zum laborieren gekauft. In der Küche habe der Vater die Dukaten efeilt. 575 Während ſo Suſannes Züngelchen, durch Jeans Liebesbeteue⸗ rungen gelöſt, munter ſprudelte, verſtummte es plötzlich, als der Vater Ricordon in das Ratszimmer geführt wird; war es Angſt oder Ehrfurcht, jedenfalls befürchtete der Rat, ſie könnte alle ihre Ausſagen widerrufen, ließ ſie raſch wieder abführen und nahm Ricordon nochmals allein ins Gebet. Da er bei der letzten Kon⸗ frontierung mit Bourgeois alles widerrufen, was er unter der An⸗ drohung von Folterqualen eingeſtanden, verſucht es der Stadtrat diesmal mit Zuckerbrot. Man ſagt ihm, die Tochter habe alles ver⸗ raten., ſeine Schuld ſei alſo erwieſen, man wolle ihn aber der Gnade des Churfürſten, der ſich ſehr für den Fall und die ſchönen„Ex⸗ perimente“ intereſſiere, empfehlen, wenn er alles eingeſtehe. Jetzt gibt Ricordon wieder alles zu; er habe 80 Dukaten hergeſtellt und die Kunſt von einem Franzoſen aus der Languedoc gelernt. Dieſer ſei im letzten September 14 Tage in Mannheim geweſen und habe ihn, 05 er mit ihm„familiär“ wurde, das Zalſchmunzen bei⸗ gebracht. Es iſt doch merkwürdig, daß ein zufällig hergelaufener Fran⸗ zoſe ſo raſch mit Ricordon familiär wurde. Vielleicht hat eine der anderen hübſchen Töchter Ricordons den Hausfreund zu feſſeln ge⸗ wußt, vielleicht wollte auch Ricordon einen andern als Anſtifter bezeichnen, um ſeinen Tochtermann, deſſen Ausſagen er fürchtete, wieder rein zu waſchen, denn er fügt ausdrücklich hinzu, daß dieſer es ihm nicht gelehrt habe, obwohl er die Kunſt ſchon von ſeiner franzöſiſchen Militärdlenſtzeit her kannte. Jean habe nur einmal zu ihm geſagt, als er ihm die Ducatons gezeigt, die er aber nicht ſelbſt gemünzet, ſondern von einem Frankfurter als Zahlung für Bettwerk erhalten habe, er getraue ſich, eine ganze Kiſte voll von dieſen Dukaten in 3 Monaten auszugeben. Beim Gießen und Feilen habe er ihm geholfen. Er(Ricordon) habe 20 ſelbſtgegoſſene Dukaten ſ. Zt. nach England mitgenommen. Als er mit dem Toch⸗ termann zerfallen, habe er noch drei Sorten übrig gehabt, ſie aber in den Rhein geworfen.(Rheingold in II. Auflage.) Der Schwieger⸗ ſohn ſei übrigens ein Faulenzer, er habe die Kleider ſeiner Frau verſetzt, ſei 9g Wochen herumgeſchlendert und habe nur von dem ge⸗ fälſchten Geld leben wollen. Auch habe er ſein Weib Suſanne über⸗ reden wollen, ihrem Vater die Form, die zum Falſchmünzen nötig, hinweg zu„praktizieren“. Am 27. Juli will Bourgeois, der offenbar die Sache verloren gibt, als reumütiger Sünder Eindruck machen und ſpiegelt dem Stadtrat vor, daß er in Köln gelegentlich ſeiner Lütticher Reiſe einem Jeſuiten und nachher ſogar einem apoſtoliſchen Nuntius von ſeinen verausgabten falſchen Dukaten gebeichtet habe und von dieſen gewarnt worden ſei. Weshalb hat Bourgeois noch dem Nuntius beichten müſſen? Wurde er vielleicht vom Jeſuitenpater nicht ab⸗ ſolviert, weil er außer der Falchmünzerei noch ſchlimmere Schand⸗ taten auf dem Gewiſſen hatte? Hat er ſich vielleicht mit den ge⸗ fälſchten Du'aten einen Zutritt beim Nuntius erſchwindelt. wenn nicht die ganze Beichtgeſchichte geſchwindelt iſt? Vielleicht hat er auch ein ihm zur Buße auferlegtes Almoſen mit falſchen Dukaten entrichtet? Weil er doch einmal am Lügen iſt, behauptet er. er habe ſeinem Schwiegervater die zur Faſlſchmünzerei nötigen Ma⸗ terialien nur deshalb wegpraktizieren wollen, um mit ſeiner Frau nach Holland zu ziehen und mit der Falſchmünzerei nichts mehr zu tun zu haben, er wüßte nicht, was er ſonſt mit dem Apparat tun ſollte. Schließlich will er darauf ſterben, daß er nur 20 Dukaten nach Lüttich mitbekommen habe. Auch der Schwiegervater will dar⸗ auf ſterben, wenn es nicht wahr ſei. daß er Baurgeois 40 Dukaten mitgegeben habe. Suſanne übertrifft ihren Mann noch mit der Bemerkung. ihr Jean habe ſich einmal geäußert, ſie wollten ihrem Vater die Materialien wegnehmen und alles der Obrigkeit anzeigen. Damit war das Verhör zu ae Wie der Richterſpruch ausgefallen, ob nicht nur die Männer Ricordon und Bourgeois, ſondern auch deren mitwiſſende Frauen, die auch falſche Dukaten unter die Leute gebracht, beſtraft wurden, darüber geben die Ratsprotokolle keinen genauen Aufſchluß. Das Ergebnis der Unterſuchung ſcheint der churfürſtlichen Regierung in Heidelberg bezw. dem Hofgericht vorgelegt worden zu ſein. Jeden⸗ falls wurden Ricordon und ſein Schwiegerſohn in Mannheim in ſicherem Gewahrſam gehalten, denn die Ratsprotokolle führen im Jahre 1701 von Zeit zu Zeit namhafte Koſten für die Verpflegung der inhaftierten Falſchmünzer auf. Auffallend iſt, das Bourgeots trotz des vom Rat ausgeſtellten Reverſes nach dem Verhör nicht ins Kloſter der Kapuziner abgeliefert, ſondern in Arreſt gebracht wurde. Vielleicht ließen ihm auch die Kapuziner gerne laufen, weil er doch nicht ganz haſenrein und überdies mit der Tochter eines Reformierten verheiratet war. Nachdem er ein Jahr abge⸗ brummt, wird er am 2. Auguſt 1701 gnadenweiſe aus dem Ge⸗ fängnis entlaſſen, da„von der hochlöblichen Regierung in punkto des allhier in Hafften Sitzenden, namens, Jean Bourgeois, gnädig⸗ ſtes Urteil dermalens eingelanget und zwar mit dieſem Befehl, daß bemeltem Bourgeois die wohlverdiente Straff zwahr gnädigſt ſolle gemildert ſein, jedoch der Statt und Landes verwieſen ſein ſolle, worauf Er Bourgeois nicht allein vor gnädigſten pardon untertänigſt bedanket, ſondern auch das gewöhnliche Urphede ab⸗ 1 d. h. eidlich verſprochen, die Pfalz nie mehr zu be⸗ reten. Wenn ſo Bourgeois nach Abſitzung eines Jabres der Reſt der Strafe nachgelaſſen wurde, ſo hat das Urteil denfalls auf 2 Jahre oder noch länger gelautet. Da aber ſein Schwiegervater Ricordon allem nach der Haupttäter war, hat er wahrſcheinlich einige Jahre mehr bekommen, ſofern ihm nicht der Rat wegen ſeines offenen Geſtändniſſes und ſeiner gelungenen„Exverimente“ mit Erfolg der Gnade des Churfürſten empfohlen hat. Aber dieſer ſchlaue Fuchs Ricordon wartete nicht, bis ihm der Churfürſt be⸗ gnadigte, ſondern er brach ſchon im Oktober 1700, alſo 3 Monate nach dem Verhör oder, wie das Protokoll vom 12. Oktober meldet, nach vierteljährlicher Haft aus dem Arreſt aus und zwar durch den Ofen, obwohl hinter und vor dem Haus Wachfpoſten ſtanden. Das Protokoll erwähnt weiter, Ricordons Frau habe nach Vor⸗ leguna einiger Torturinſtrumente endlich geſtanden, daß ihr Mann nach Gießen zu ſeinem Sohn wolle. Woher wußte dies Bernette? Sie war doch ſchwerlich in der gleichen Zelle wie ihr Mann. Oder 455 ſie— freiem Fuße und durfte ihren Mann im Gefängnis eſuchen Vage ſich verliert. Seine„6 Geſänge für eine hohe Singſtimme“ (nach Liedtexten von Werner) atmen vielfach eine ganz eig ne Schönheit, die einer zarteſten Lyrik, in herbe Melodik gebettet. Eine bewundernswerte Feinfühligkeit für klangliche und rhythmiſ Effekte zeichnen ſie des weiteren aus. Nr. 4 und 5 in ihrer ſchwer⸗ mutvollen Tiefe ſprachen ganz beſonders an. Wiederholt durfte ſich der ſunge Komponiſt bei dem ſtarken Beifall ſpendenden Publi⸗ kum bedanken, zuſammen mit der vorzüglichen Interpretin ſeiner Geſänge, Frau Maria Schleich⸗Baur, die jede Ausdrucks⸗ möglichkeit ihrer ſchönen Stimme in das geſungene Wort verwob. Karl Schadewitz hatte in letzter Stunde eine„Liedſym⸗ Großherzog Karl Friedrich von Sachſen⸗Weimar, der Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin⸗Strelitz, Varnhagen von Enſe u. a. die Memoiren während ihrer Entſtehung kapitelweiſe zur Durchſicht und Kenntnisnahme erhalten. Dieſe Tatſachen beſtimmten nun den Eigentümer der Papiere, Geheimrat von Heygendorff in Dresden, den ganzen handſchriftlichen Nachlaß ſeiner Urgroßmutter Profeſſor von Bamberg zugänglich zu machen. Außer den Erinnerungen be⸗ findet ſich darin eine Reihe unveröffentlichter Briefe und Aeuße⸗ rungen von Goethe, Karl Auguſt, Iffland, E. T. A. Hoffmann, Herder, Wieland, Devrient u. a. Die Memoiren, die im Frühjahr erſcheinen ſollen, bilden eine überaus wichtige, neuerſchloſſene Quelle phonie nach Brentano und Eichendorff“ anſtelle eines Bläſerſextet⸗ tes auf das Programm geſetzt,— der Aufführung nicht zum Vor⸗ teil; denn es haftete ihr noch etwas Unfertiges an. Troß alledem ſichtlich. Hier iſt eine wohltuende natürliche Tonſprache, trotzdem ſie auch vielfach neue Formen ſucht und glückhaft auszufüllen ver⸗ mag. Dazu kommt noch ein volles gedankliches Ausſchöpfen dieſer Liebesromantik und Naturſchwärmerei. Auch hier ergänzte Maria Schleich⸗Baur den Orcheſterpart(Flöte, Horn, Viola und Klavier) aufs glücklichſte. Alles in allem ein intereſſanter Abend, der vieles zu verheißen vermag. Das Publikum nahm alles beifallsfreudig entgegen und auch Blumen und ſogar Lorbeer fehlten nicht! B.. 52. Theater und Muſik OAKaroline Jagemanns Erinnerungen. Die bisher für ver⸗ loren gehaltenen Memoiren Karoline Jagemanns, einer der her⸗ vorragendſten tragiſchen Schauſpielerinnen und Sängerinnen ihrer Zeit(1777—41848), der Geliebten des Herzogs Karl Auguſt von Sachſen⸗Weimar, die der Fürſt 1809 zur Frau von Heygendorff erhob, ſind dank den Bemühungen des Darmſtädter Gelehrten Prof. Dr. Eduard v. Bamberg im Beſitz eines Urenkels der Künſtlerin aufgefunden worden. Pie« Paviare merden als Fe⸗ milienheiligtiun aufbewahrt und vor ſeder Einſichtnahme Dritter ſtreng behütet, denn eine Familienüberlieferung ging von der irrigen Annahme aus, daß die Erinnerungen nur für die nächſten Angehörioen beſtimmt geweſen ſeien. Der Wunſch der Verfaſſerin oing dahin. mit ihrer für die Oeffentlichkeit beſtimmten Schrift allen unmahren Nachrichten entgegenzutreten, die über das Verhält⸗ nis des Herzogs Karl Auquſt von Sachſen⸗Weimar und Goethes aber waren die klaren Schönheiten dieſer Kompoſition daraus er⸗ zur deutſchen Literatur⸗, Kultur⸗ und Theatergeſchichte und werden durch die außerordentliche Reichhaltigkeit berechtigte Aufmerkſamkeit erregen. 8 Araufführung am Stadktheaker Bamberg. Der Gott der lichten Höhen des Himalaja, der Gott der Reinheit und des Welt⸗ friedens obſiegt über den Gott der Täler, den Gott der Rache. Dieſes Grundthema hat Chriſtian Cruwell in den fünf Vildern ſeines Dreiakters„Gott Gaura“ abgehandelt, der in einer ziemlich belangloſen Inſzenierung Heinz Rudorfs am Bamberger Stadttheater zur Uraufführung gelangte und freundlichen Beifall fand. Das Stück, das auch das oft abgehandelte Thema der Frau zwiſchen zwei Männern bringt, in dem wahre Liebe und Dirnen⸗ liebe„immer mal wieder“ konfrontiert werden, iſt in das heute auch nicht mehr ſeltene exotiſche Milieu geſtellt. Sprachliche Quali⸗ täten und einige dichteriſch viſionäre Szenen vermögen mit Mängeln dramatiſcher Technik nicht ganz auszuföhnen.— Von den Dar⸗ ſtellern ſind Dr. phil. Cläre Pamperien und Erich Ernſt Berg erwähnenswert. H. N. Die ſchwere Kriſe der Dresdner Philharmonie. Das Dres⸗ dener Philharmoniſche Orcheſter befindet ſich in einer ſchweren finanziellen Kriſe, die dazu führen kann, daß ſich das Orcheſter auflöſen muß, und der Muſikerverband über Dresden eine Sperre verhängt, die auf Jahre hinaus eine Wiederbelebung und Neu⸗ gründung unmöglich macht. Der Rat zu Dresden hat bereits zwer Geſuche um Gewährung einer Beihilfe von 50 000 Mark und dann von 30 000 Mark abſchlägig beſchieden. In Anbetracht der Lage, die als ſehr ernſt angeſeben werden muß, baben die Dresdenes Chorvereinigungen ein Geſuch an Rat und Stodtverord⸗ nete gerichtet, in dem ſie darauf hinweiſen, daß obne die Pope⸗ harmonie, deren weiteres Beſtehen von der Gewährung einer ſtädti⸗ ſchen Beihilfe abbängt, auch die Chorvereinigungen ißrer Aufgabe nicht mehr gerecht werden können. Sie wären gezwungen, die Aufführungen von Paſſionen, Meſſen, Oratorien und anderen 23jährig, ſchon ein Eigenes zu geben hat. Ein Eigenes, und dazu in einer geſunden modernen Form, die nach keiner Seite hin ins zu ihr in Umlauf waren. Dementſprechend hatten ſeinerzeit mehrere Zeitgenoſſen, und zwar der König Ludwig J. von Bayern, der großen Chorwerken einzuſtellen. 4. Seife. Nr. 40 Neue mannheimer Zeitung Abend- Ausgabe) Monkag. den 25. Januar 1926 Dieſes Verſchwinden Rirordons brachte Leber in den Stadtrat wie in einen Ameiſenhaufen. Sofort wurde eine Beſchreibung von Statur und Kleidung des Flüchtlings(a,ſo eine Art Steck⸗ brief) in den verſchiedenen Straßen und Ortſchaften bekannt ge⸗ geben. Aber Ricordon iſt trotzdem„echappiert“ Den Aerger über das Entrinnen des Falſchmünzers ließen die Stadtväter an den 4 Torwächtern aus, denn ſie würden incaceriert, weil ſie nicht beſ⸗ ſer acht gegeben, ſondern ihn weglaufen ließen, da es faſt eine Unmöglichkeit geweſen ſei, daß er vor ihren Augen durchſchleichen konnte. Jedenfalls hat der ſchlaue Ricordon die Wächter vor dem für ſchwere Jungens nicht eingerichteten Arreſtlokal und die Tor⸗ wächter mit ſeinen Goldfüchſen beſtochen, iſt mit Hilfe ſeiner Du⸗ katen nach Norden gezogen und hat es vielleicht in Anerkennung ſeiner Experimente und ſeiner Verdienſte um das deutſche Münz⸗ weſen kraft ſeiner ſelbſtgefertigten Goldſtücke irgendwo zum Di. h. c. gebracht. Städtiſche Nachrichten Mannheimer Ehe⸗ und Sexualberatungsſtelle Von der M. E..⸗Stelle liegt ſetzt in Form einer knappen Statiſtik der erſte Jahresbericht vor. Die Mannheimer Be⸗ ratungsſtelle wurde, nachdem einige deutſche Städte erfolgreich mit gleichen Gründungen vorangegangen waren, vom„Verein für Mutterſchutz“ unter Mitwirkung der Geſellſcheft der Aerzte am 5. Dezember 1924 aus der Taufe gehoben. Im Betrieb der Be⸗ ratungsſtelle wirkten mit: einige Damen vom Mutterſchutzverein, eine Fürſorgerin und 12 Aerzte in wechſelnder Reihenfolge. Die Beratungsſtunden ſind in die Arbeitstage gelegt Insgeſamt wur⸗ den 106 Fälle beraten(63 männlich, 43 weiblich). Bei den Ledi⸗ gen überwogen die Männer, bei den Verheirateten die Frauen. Verlobte kamen relativ ſelten zur Beratung und zwar nur Männer. Die Haupt⸗Altersſchichtung der Beratung Wünſchen⸗ den bewegte ſich zwiſchen 21 bis 35 Jahren. Gegen 45 Jahre ſteigt dann die Häufigkeit wieder. Es kamen zumeiſt Kaufleute, Ar⸗ beiter,. Handwerker, dann Techniker und vereinzelt Lebrer, Muſiker. Angehörige freier Berufe. Die Berufsſtatiſtik der Frauen woiſt geringbezahlte Lohnarbeitsberufe auf, daneben Ehe⸗ rauen. Die Auskünfte über Sexualberarung überwooen die Eneberatungen Bei Eheberatungen bandelte es ſich neben allgemeinen Geſundheitsbelehrungen um Beurteilung von An⸗ ſteckungsgefahr, Kinderloſiokeit. Ehekonflikten. An Anfragen. Aus⸗ künften, Atteſten und anderweitice Fürſorge⸗ oder Veratungeſtellen, Gericht uſw. wurde ein ſchönes Stück Arbeit geleiſtet. Zur Behand⸗ lung wurden verwieſen an den praktiſchen Arzt: 17 Perſonen. an den Nervenarzt 12, der Hautarzt 10. den Frauenarzt 11 Unter dieſen waren eine ganze Reihe von Menſchen, die onde die=Wa⸗ ganda und Eriſtenz der Beratungsſtelle nicht den Weg zum Aret gefunden hötten, ganz abageſehen von den reinen Berahnnasfälle“ Kurz: die Eße⸗ und Sexuolberatunasſtelle hat ihre Exiſtenzberech⸗ tigung erwieſen und es wäre zu begrüßen, wenn ſie recht eifrio ausgebaut und beſucht würde. Dazu gehört vor allem, daz di⸗ Stadt die vorläufig Hrivote., ebrenomtlich funktionjerende Eiprich⸗ iung übernimmt. Die Sprechſtunden der Boratumanſtelle finden ſeden Freitag abend von 46—½7 Uhr ſtatt im alten Kran⸗ kenhaus in R 5, Zimmer 7. „Exnannt wurde Lehramtsaſſeſſor Dr. Guſtav König 11 an der Liſelotteſchule in Mannheim zum Profeſſor an der Oberreal⸗ ſchule in Offenbug. Freiwillia aus dem Leben geſchieden iſt in vergangener Nacht in Käfertal die 57 Iahre alte Witwe eines Kaufmanns. Die Lebens⸗ müde. die in ihrer Wohnuna tot aufgefunden wurde. bat vermutlich aus +5 Gaskahnen geöffnet. Die Leiche wurde auf den dortigen Friedhaf verbraßßt. 45 Lebensmüde. In der Nacht vom Samstag auf Sonnta) hat ein 26 Jahre cibes Dienſtmädchen in der Abſicht, ſich wegen Lebes⸗ kummer das Leben zu nehmen, Tabhetten eingenommen. Bewußzllos überführte man die Lebensmüde in das allgemeine Kranlenhaus Lebenedefahr beſteht nicht. * Sch'imme Stürze. Im Hauſe K 4, 25 fiel am Senntag vor⸗ mittag ein 5 Jahre alter Knabe die Treppe hinunter, wobei er einen Schädelb tuch erlitt.— In der vergangenen Naht glitt ein 39 Jahre olter Dreher carf den Schienen des Straßenbahngele'ſes vor P 1 aus und zog ſich innere Verletzungen zu. Die Verunglückten wurden ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Vorſicht beim Aeberſchreiten des Fahrdammes! Samstaa vor⸗ mittaa wurde beim Ueberſchreiten des Fahrdamms am Strohwarkt eine 43 Jahre alte Frau von einem Perſonenkraftwagen angefahren und zu Boden geworfen, alücklicherweiſe aber nicht verlett. Den Lenker des Kraftwagens ſoll keine Schuld treffen. Betriebsunfälle. In einer Glaſerei in R 7 brachte am Sams ⸗ tag vormittag ein 58 Jahre alter Fräſer ſeine rechte Hand in eine Meichine wobei ihm zwei Finger erheblich verletzt wurden.— In Neubon des Krankenhauſes fiel am Samstag vormittag einem 20 Jehr alten Maler ein Heizkörper auf den Fuß und brach ihm eine Zehe.— In einem Fobrikbetrieb brachte ein 24 Jochre afber Weber ſeine rechte Hand in eine Maſchine, wobei ihm der Dennnen ge⸗ quetſcht und der Zeigefinger abgeriſſen wurde. Die Ber⸗ unglückten fanden Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. Tod und Leben Ein Schickſal von Fr. W. v. Oeſtären (Copyright 1925 by Fr. W. v. Oeſtéren, Berlin) (Nachdruck verboten.) „Für immer?“ Der Geheimrat ſah ſeine Frau überraſcht an.„Ja, rechneſt du denn damit, daß er am Leben bleibt?“ ch weiß nicht.“ gab ſte leiſe zur Antwort.„Deine Fran 1 5 wie du und darf die Hoffnung nicht früher aufgeben a 3.“ „Du 4 5 7 ſich herab und küßte innig iebe, dul“ Sie ſchloß die Augen.„Für immer?“ wiederholte ſie dann. Bäringer zuckte die Achſeln.„Offenbar iſt der Facielis, das iſt der wichtigſte Geſichtsnerv, von der Kugel getroffen. Ob durch⸗ ſchnitten oder nui geſtreift— das weiß ich heute nicht. Ich kann ihre Lippen. deine Frage nicht beantworſen.“ „Und wo ſteckt die Kugel, Albert?“ „Das kann nur eine Röntgenaufnahme lehren.“ Wieder ſenkte ſich Schweigen.—„Wenn du— wenn Wilhelm dich morgen abholt, nimmſt du mich mit?“ nahm Herma das Wort „Nein,“ erklärte der Mann mit Ente⸗aedenboſt. „Warum? Fürchteſt du, ich werde ohnmächtig?“ „Das vielleicht nicht, Kind. Ich könnte dir überhaupt nicht erklä en, was ich fürchte, mich leitet einfach mein Gefühl. ITdch ſoll ihn alſo nie wiederſehen? Nie mehr?“ Der Arzt zögerte und überlegte lange, während die Blicke ſeiner jungen Frau nicht von ſeinen Lippen wichen.„Doch“ entſchied er endlich.„Du wirſt ihn wlederſehen Kind. Aber keine Stunde früher, als bis ich dir ſagen muß, er iſt tot, oder aber ſagen kann daß ich für ſein Leben zu hoffen beginnen darf.“ „Danke. Albert, du biſt gut. Und du retteſt ihn. Du muß es. Denn ſonſt— wie ſoll ich denn weiterleben mit dem Gedanken daß mein Pild ſein Tod geworden iſt?“ Und ſetzt ſchluchzte ſie auf warf die Hände vors Geſicht vergrub den Kopf in die Kiſſen und weinte, weinte in bitterſtem Weh Am nächſten Morgen ſtand bereits zehn Minuten vor der achten Stunde der von Wilhelm geſteuerte Kraftwagen Walter von Zernaus vor der Villa Bäringer. Die Schlafzimmer des Ehepaares lagen auf der dem Garten zugewandten Rückfront des Hauſes, die zimmer ruhenden müden Mannes und lauſchte allen Geräuſchen « Juſammenſtoß. An der Straßenkreuzung A 2 und B 3 ſtießen am vormittag zwei Perſonenkraftwagen zuſammen, wobei nur Sachſchaden entſtand 8 * Jeſigenommen wurden in den beiden letzten Tagen 25 Per⸗ ſonen wegen verſchiedener ſtraſbarer Handlungen, darunter ein Schmied wegen Konkursverbrechens, ein Reiſender wegen Betrugs⸗ und Unterſchlagung und drei Perſonen, die von Strafverfolgungs⸗ behörden geſucht werden.— Wegen Ruheſtörung gelangten in der Nacht vom Samstag auf Sonntag 15 und vom Sonntag auf Montag 16 Perſonen zur Anzeige. Diebſtähle von Firmenſchildern. Schon wieder meldet der Polizeibericht die Entwendung von Firmenſchildern. So wurde am Hauſe Lange Rötterſtraße 2 ein 1,40 Mtr. langes und 0,60 bis 0,70 Meter breites Firmenſchild mit orangegelber Grundfarbe und der Aufſchrift„Färberei Andreas Birkhahn, Chem. Reinigung, Weiß⸗ Kragenwäſcherei⸗Annahmeſtelle“ abgehängt und nachts in der Burg⸗ ſtraße 13 ein 45 zu 70 em großes, blaues Firmenſchild mit der weißen Aufſchrift„Maler⸗ und Tünchergeſchäft von Heinrich Weich⸗ mann. * Kellereinbruch. Aus einem Keller in O 6, 4 wurden 10 Flaſchen Wein ohne Etikette, ſe 7 Liter enthaltend, entwendet. * Schiffsjunge als Lebejüngling. In Gernsheim wurde in halberfrorenem Zuſtande, nachdem er zwei Nächte auf freiem Felde zugebracht hatte, ein 17jähriger Schiffsjunge aufgegrif⸗ fen. Er war von dem Kapitän eines Schiffes mit einer größeren Summe zu Einkäufen nach Mannheim geſchickt worden. Statt ſeinen Auftrag auszuführen, trieb er ſich in Animierkneipen herum, wo ihm des Geld reſtlos abgenommen wurde. Er wurde wieder auf ſein Schiff zurückgebracht. voriräge Aeber„Alte Meiſter des deutſchen Liedes“ ſprach Profeſſor Dr. Moſer in ſeinem zweiten Vortrag des Bleicher⸗ ſchen Muſikinſtituts. Er gab Proben aus der Zeit des Barok und Rokoko. Das Begleitinſtrument des Liedes jener Zeit war das Cembalo oder Klavier, deſſen Begleitung in Generalbaßſchrift ge⸗ ſchrieben war. Liedſammlungen entſtanden ſo z. B. von Thomas Selle„Monophonetika“, die ausgeſprochen Sololieder enthält; ob⸗ wohl darin ttalieniſcher Einfluß ſich zeigt, ſind ſeine Lieder voll tiefer Empfindnug. Heinrich Albert, einem Vetter von Heinrich Schütz. verdankte das Lied die feſte Stellung, die es ſeit ſener Zeit(1640) inne hat. Seine Worte entſtammen in der Hauptſache dem Königs⸗ berger Dichterkreiſe um Simon Dach. Den italieniſchen Geſangsſtil verwendete er nur als Belebungsmittel für Einzelheiten, wußte aber ſonſt den deutſchen Liedcharakter zu wahren. Von A. Hammer⸗ ſchmidt, einem echten Melodiker, hörten wir das Lied:„Kunſt des Küſſens“. Daß zu allen Zeiten über die Mode geſpottet und ge⸗ ſungen wurde, zeigt ein ſchalkhäftes Lied von Ehr. Dedekind:„Von der Modenarrheit“. Er zöhlt zu den bedeutendſten ſächſiſchen Lied⸗ komponiſte neben Adam Krieger. Er zeigt großen ſeeliſchen Reich⸗ tum von ſchwerblütiger Elegie über alle Stufen von Scherz und Neckerei bis zu ausge aſſenem Humor, was in ſejnen Liedern:„Nun ſich der Tag geendet“ und„Junggeſellenfreuden“ gut zum Ausdruck dam. Von Wolfoang Franck bot ein Weihnachtslied beſonderen Reiz durch ſeinen improviſatoriſchen Charakter. Lieddichtungen von Sperontes, von Graun und aus dem Hurlebuſch. einer Liedſamm⸗ lung. zogen vorſſber. eine Serenade von Reefe(1777), der ein phan⸗ taſtevolles Erfaſſen des Untergrundes brinot aus dem die Pichtung eofloſſen iſt, er verſucht alſo zum erſten Male durch Muſik die Stimmung des Ganzen zu geben. Zum Schluß folgen noch Neichardt und Helter, die beiden Goetbefreunde, die beſten Vorläufer für den größten Liederkomponſten Franz Schubert, der den Inhalt des dritten Vortrages bilden wird. H. Lz. Aus längſt vergangenen Jeiten Es iſt eine eigene Sache um längſt vergangene Zeiten. Man. cher Menſch denkt nicht gerne zurück an das, was und was es getan hat. Viele müſſen erröten, wenn ſie das noch können. Viele wollen auch nicht daran denken, weil ſich das Gewiſſen dabei zu ſehr beunruhigt. Deshalb machen ſie zwiſchen Vergangenhen und Gegenwart einen Strich, das heißt einen faulen Frieden. Auch über den gegenwärtigen Mammonsdienſt, die Sucht nach Geld, das doch nicht glücklich macht und über die überhandnehmende Sitten⸗ loſigkeit, die man fälſchlicherweiſe immer noch mit der Kriegs⸗ pſychoſe in Zuſammenhang bringt, wird man nach Jahren gern einen Schleier ziehen wollen. Als ob es damit getan wäre. In ſeinen geſtrigen im Hauſe Salem in K 4, 10 abgehaltenen rel!⸗ giöſen Vorträgen behandelte Miſſionsinſpektor Eckart. Marbach vor überfülltem Saale, in dem erfreulicherweiſe ſe hr viel Jugend vetſammelt war, dieſe Dinge aus längſt ver⸗ gangenen Tagen. Er ermahnte die Erwachſenen, ihren Söhnen und Töchtern gute Vorbilder zu ſein, während er an diu Söhne und Töchter den Appell richtete, die Ehre und Reinheit als höchſtes Gut und als die Krone des Lebens zu hüten. Das höchſte Gebot für die heranwachſende Jugend ſei in dem 4. Gebot „Ehre Vater und Mutter, auf daß es dir wohl gehe“ enthalten. Die geſtrigen beiden Vorträge wurden mit Gemeindegeſang und mit hexrlichen Liedervorträgen des gemiſchten Chores der Landes. kirchlichen Gemeinſchaft unter dem Dirigenten Hauptlehrer Schu⸗ belin eröffnet und beendet. Der geſtrige Abendvortrag war bon über 750 Perſonen beſucht. ch. veranſtaltungen Eeinen äußerſt humorvollen und genußreichen Abend bereitet die Männerabteilung ihren Getreuen. Ueber 100 Teilnehmer koa der Leiter des Abends, Turnwart Groß, willkommen heißen. Di Art und Weiſe, wie er die Begrüßung vornahm, ſorgte ſofort für die nötige Man freute ſich, wieder einmal auf einige A den die läſtigen Alltagsſorgen unſerer heutigen troſtloſen wirtſchaft“ lichen Zeit vergeſſen zu dürfen. Hervorragende Muſikſtücke des vol⸗ züglichen Orcheſters mit Kammermuſiker Löwecke an der Sp be, Sängers Jean de Lank mit ſeiner prächtigen Stinnne, einige klangſchöne und mit Schwung vorgetragene Männerchöre eines Halb⸗ chores unſerer Sängerriege wechſelten miteinander ab. Viel Heiter⸗ keit erweckte die von Turner Franz gedichtete und vertonte Klopf⸗ maſſage, die ſämtliche Anweſende mitſangen und mitklopften. Humcriſtiſche Vorträge der Männerturner Süß, Wieſe, Sidow und Hohnholt— Süß überreichte eine Fahne für das 80⸗ jährige Jubifüum— erzielten wohlverdienten Beiſall. Daß Turn⸗ freund Löwecke mit ſeinen ſelbſtverſaßten Vorträgen aus ſeiner Geheimmappe einen durchſchlagenden Erfolg hatte, war ganz ſell verſtändlich. Er iſt ein Meiſter auf dieſem Geb'ete Viel belacht wurde ferner ein Duett„Elefant und Mücke“ für Poſaune und Flöte von den Kammermuſikern Sander und Löwecke. Das Orcheſter unter dem ſich die erſten Kräfte unſeres Nationalorcheſters befanden, brachte Perlen vollendeter Kunſt. Ganz hervorragend ſpielten die Kammermuſiker Bachmann, Heimig und Ellinger, ſowie Turnfreund Spitzbarth ein Quartett der Beifall wollte kein Er de nehmen. Den größten Heiterkeiteerfolg erzielte ein humoriſtifches Duett des langjährigen Mitglredes Jean de Lank mii ſeinem Sohn, Emil de Lank. Während des Abends gab Turnwort Groß ſeiner beſonderen Freude über das Erſcheinen einiger lang⸗ jährigen Männerturner, darunter des früheren Leiters und Mibe⸗ gründers der Abteilung, Karl Rück. Ausdruck, worauf Turnfreund Rü ck in herzlicher Weiſe erwiderte und auf das fernere Wohlergehen des Leiters Groß und ſeiner Familie einen Turner alamarder kom⸗ mandierte. Auch der 1. Vorſitzende des Vereins, Direktor Thenau⸗ ſand herzliche Worte der Anerkennung und des Dankes Turnwart Groß gegenüber, ſowohl für die Leitung des Abends als auch für ſeine bis jetzt im Dienſte des Turnvereins geleiſtete Arbeit. Die Zerleihung der Ehrennedel an beſonders eifrige Turner der Abtei⸗ lung. die imnier eine ſchöne Programmnummer bildet, erfolgte an 31 Männerturner. Nur zu raſch waren die ſchönen Stunden da⸗ hingegangen. als man ſich nach Erreichung der Feierabendſtunde in dem Bewußtſein trennte, einen ſelten ſchönen Abend in den Reihen der Männerturner verlebt zu haben. Gr. 7 Frünſahrsprüfuna der Referendare. Die in dieſem Frühſahr abzuhaltende zweite juriſtiſche Prüfung wird Mitte April ds. Js. beainnen. Die Anmeldungen zur Prüfuna ſind im Laufe des Monats März beim Juſtisminiſterium einzureichen. *Hirkenſchreiben. Am geſtrigen Sonntag wurde aus Anlaß des von der Schulorg⸗niſation veranſtalteten Schulſonntags von den Kanzeln der katholiſchen Kirchen der Erzdiözeſe ein Hirten⸗ ſchreiben zur Verleſung gebracht. Folgende Sätze daraus ſind be⸗ achtenswert: Seit beſonders Eltern und Erziehern vor die Seele treten Sie ſind die großen Sorgen um eine erfolgreiche Erziehung der Kinder und der Jugend zu gottesfürchtigen, religiös geſinnten. ſittlich reinen und beruflich tüchtigen Menſchen Gar viele bemühen ſich um dieſe grode Aufgabe. Mit Eifer werden die Erziehungswiſſenſchaften gepflegt: das Schulweſen wird immer weiter ausgebaut, eine wahre Flut von Erziehunosliteratur wird auf den Markt geworfen. In Zeitungen und Zeitſchriften werden die Fragen der Kinder⸗ und Jugenderziebung beſprochen. Aber faſt möchte es ſcheinen, als ob die heutige Erzieherwelt jene oroße Lehre des Heilandes von Na⸗ zareth ſo wenig beachten würde, nämlich die einzig. rtige Er⸗ ziehungsmacht des guten Beiſpiels, die den Mühen der Orfer der Eltern, Lehrer und anderen Erzieher den Erfolg ſicherzuſbellon vermag. Auf dieſen Einfluß des auten Beiſpiels will am Schulſonntag die Aufmerkſamkeit der Eltern und Erzieher überhaupt hinlenken.“ * Jeſtnahme eines Barknolenſälſchers. wurden in bayeriſchen, badiſchen und würtlembergiſchen Orten ge⸗ fälſchte Reichsbanknoten zu 20 Mark. Ausgabe vom 11. Oktober 1924. in Umlauf geſetzt. Die falſchen Banknoten ſtellen eine plumve Nochahmung des echten Scheines dar. Nachdem es durch die Er⸗ hebung gelungen war, die Perſon des Augoeberz in dem Reiſenden Martin Poul Schneider aus Leipzig feſtzuſtellen, iſt dieſer nun vor einigen Tagen in Augsburg feſtgenommen worden. Pei der Feſtnahme wurde außer fertigen Falſchſtücken auch das zur Herſtellung erforderliche Material und Werkzeug vorgefunden. Lehrer und ALLENSTEI Lobe leiden., Gelh ucht werden in kürzester Zeit be eltigt mit WioERLICRHEH OLKUR. Auskunft kostenlos. Ed321 NEUREUTHER APOTAHERR MUNCHEN d 30 Neureutherstr No 13 wenn Herr von Hernaus Wagen ſich vor der Villa zeigte. Herma ſchlief nicht: ſeit dem erſten Morgendämmer lag ſie in ihtem Schlaf⸗ zimmer wach und horchte auf die tiefen Atemzüge ihres im Naben⸗ die aus dem Hauſe wer von draußen an ihr Ohr drangen. Sie hörte auch die Schritte, die ſich der Tür des arſtoßenden Schlaf⸗ zimmers näherten und richtete ſich auf. Ein Blick auf die Uhr ließ ihr Herz raſcher ſchlagen.„Er lebt,“ dachte ſie und ſandte einen e ee de Oeheimrat fuhr, vom Po „Ja as gibt es?“ Der Geheimrat fuhr, vom n an der Tür geweckt, ſäh aus dem Schlaf. 98 „„Albert, er lebt,“ rief ihm Herma durch die offene Tür zu, während gleichzeitig auf dem Flur ſeine Frage die Antwort fand: „Herr Geheimrat, Herr v. Zernaus Wagen.“ EEr lebt noch“ ſorach der Arzt leiſe vor ſich hin und ſchuttelte den Kopf.— Er kleidete ſich in Eile an, trank in Heſt eine Schale heißen Kaffee leer und nahm die belegten Frühſtücksbrote in einer deicß 1 5 Abſchleb. erma e ihn innig zum ed.„Du ha nete Hände, Albert. Rette ihn!“ 15 „Was ich vermag, geſchieht, Herma. Wenn Gott und Walters 8850 und Geſundheit helfen, dann—— Ich bin bald wieder ei dir.“ Wilhelm begrüßte mit ſo ſtrahlenden Mienen den Geheimraid. daß dieſer ihn betroffen anblickte.„Nun, Wilhelm? Sie ſehen ja aus, als ob ein Wunder geſchehen wäre,“ meinte Bäringer, als er den Wagen beſtieg. „Herr Geheimrat haben ſelbſt geſagt:„Wenn er morgen noch lebt, iſt das ein Wunder.“ Und er lebt nochl“ In raſcher Fahrt ſchoß der Wagen dahin. Erſt als die Stadt hinter ihnen 1aß und die gerade. breite, ſtaubgraue Landſtraße ſich vor ihnen dehnte, begann der Arzt zu ſprechen.„Aber der Zuſtand iſt doch wohl unverändert? Sonſt hätte Schweſter Beate mich telephoniſch verſtändigt.“ „Sehr wohl, Herr Geheimrat. Ich ſoll beſtellen: Unverändert. Uebrige wird die Schweſter dem Herrn Gehelmrat ſelbſt agen“ „Iſt ſonſt etwas Beſonderes vorgefallen?“ „Nein, Herr Geheimrat. Nur daß der Wotan viel ruhiger ge⸗ worden iſt. Wir hahen ihn im Zimmer neben dem Schlafzimmer vom gnädigen Herrn angehunden, und da kann er den Herrn ſehen und liegt ganz ruhig und ſchaut ihn immerfort an. Von der Schweſter hat er ſich ſtreicheln laſſen. Und ſeither haben wir alle ſo viel Hoffnung, Herr Geheimrat. In der Kapelle baben wir große Wachskerzen auf dem Altar angezündet. Und am Abend betet den Straßengeräuſchen entrückter war. Die Dienſtboten hatten in⸗ des den Auftrag erhalten, den Geheimrat unverzüglich zu wecken, — In der redſeligen Erzählung des Chauffeurs war eine ſo frohe Zuvperſicht, daß es das Herz der Arztes ergriff und Tränen der Rührung zu den Augen zu quellen drohten. Leute,“ meinte er mit heiſerer Stimme. ehrlich lieb.“ „Herr Geheimrat doch gerau ſo wie wir. Er verdlents aber auch— unſer anädiger Herr.“ „Ja.“— Und dann wurde bis zum Ziel kein Wort mehr gewechſelt.— „Ihr ſeid brave „Ihr habt euern Herrn ziges Mal im Laufe der verfloſſenen Nacht hatte Zernau aufgeſtöhnt und die Lippen geöffnet. als wollte er etwas ſagen. Aber nur zu war nochmals ein letzter, leichter Bluterguß erfolgt. Im übrigen hatte ihn ſeine Beſinnungsloſigkeit in ſtarrem Bann gehalten. Bäringer unterſuchte den Regungsloſen genau, maß die Tem⸗ peratur nach, ſchüttelte den Kopf. 5 „Herr Geheimrat, wie denken Sie über den Fall?“ erkundigte ſich Sckweſter Peate die'reundlich und liebevoll. dennoch aber mit der flal gleichgültigen Sachlichkeit der Pflegegewöhnten ihres Amtes waltete. Der Gefragte fuhr leicht zuſammen: das Wort„Fall“ hatte ihn verletzend berührt. Und dennoh, für ihn, den Arzt. wie auch für die Pflegerin war von Berufs wegen ſein funger Freund hier ja doch nichts anderes als ein Fall unter vielen. Das rein perfönliche Fühlen durfte gar nicht mitſprechen— dem Fall zum Heil.„Wir werden ihn nach den Vorſchriften, die ich Ihnen geſtern gab, Schwe⸗ ſter, bei Kräften zu erhalten trachten. Das Herz und alle anderen Organe ſind geſund, die Kräfte unverbraucht. Ernähren und Liegenlaſſen— mehr iſt nicht zu tun.“ „Wird er denn nicht nach der Stadt in die Klinik geſchafft und operiert, Herr Geheimrat?“ he „Nein,“ wehrte der Arzt entſchieden ab.„Der Transport würde ihn unfehlbar töten Wo die Kugel ſitzt, weiß ich noch nicht; ich ſehe nur, daß ſie ihn nicht getötet hat. Aufrütteln, daß ſie ihre Lage verändert, auf keinen Fall. Vielleicht verkapſelt ſie ſich.“ Die Schwoſter ſah ihn groß an.„Herr Geheimrat denken nicht ans Operieren?“ Er zuckte die Achſeln.„Fragen Sie mich in fünf oder ſechs Tagen wieder, wenn er dann noch lebt! Von der Operation ſelbſt, Schweſter, erwarte ich, daß ſie vielleicht gelingt, den Patienten ſelbſt aber das Leben koſtet.“ Ohne daß er es wollte, wurde ſein die Schweſter uns vor, und wir beten alle mit.“ Ton bitter, als er die Worte ſprach. (Fortſetzung folgt) herrenabend der Männerabteilung des T. v. M. v. 184j6 allgemeine Lieder, anſprechende Baritonlieder unſeres belannten „Er ziehungsragen ſind es, die in der jetzigen ich derhalb In der lekten Zeit CHOLESANOL. SOE. AUTHRHN DrR KOLINANFATLE. KEINE Schweſter Beabe erſtatt⸗te dem Geheimrat Vericht. Ein ein⸗ einem Lallen, einem kurzen Röchellaut war es gekommen: dann E. err — „Wontag. den 25. Zanuar 1926 Film⸗KNundſch au Mülf Wbambraeichtppele„Pat und Patachon als mors ißren Wieder haben dieſe unvergleichlichen Könige des Hu⸗ lichteit und Ferdung gehalten und wieder wecken ſie herzlichſte Fröh⸗ er Schauhplosfkecdendes Lachen Eime idoliſche Müßle iſt diesmal prüchtige Jusz ihrer luſtigen Erlebniſſe, die ſich heute als eine ganz —985 tellptelkandlung in denkbar feinſtem Rahmen präſen⸗ ur 1 eicht liegt darin eine nicht zu unterſchätzende Bedeu⸗ alachon.* ſich immer mehr ſteigernden Erfolg der Pat und unter der duſtſpele, daß ſich die Danft⸗Film⸗A⸗G. die diefe Filme auritz vorzüglichen Regie des däniſchen Meiſterregiſſeurs Lau darſteller en herſtellt, ernſtlich bemüht, die Komik ihrer Haupt⸗ Luſtſpielh 708 Selbſtzweck werden zu laſſen. ſondern in eine ſchöne Unter de andlung einzuflechten, ſie einer ſolchen nutzbar zu machen. ragiſ che ſtrelſgene allen trefflichen Darſtellern dieſer teilweiſe das liebrelzend reffenden Müllergeſchichte erwähnen wir beſonders die e Agnes Peterſen, die aus der Geſtalt der Müllers⸗ verhelfen ne höchſt achtbare Leiſtung zu geſtalten vermochte. So urchweg eine ergötzliche, der Tiefe nicht entbehrende Handlung, eine im Nerenn t Darſtellung, ſchöne Photographie und geſchickte Regie Wetten mit den unnachahmlichen Komikern dieſem Filmluſtſpiel * Erfolg.— Die heitere Linſle des Programms ſett mit der d ige Luſtſpiel„Lach dich geſund“ beſtens fort, das 800 geeſhn 8 105 15 1 5 ch e ee 115 e bildet und „mit dem Hauptfilm zuſammen frohe Stunden den Deſuchern des Alhambra⸗Theaters zu bieten. 5 muß ſſe' Aa Theater Schauburg. Frauen und Pferde. Man n in Zügel halten, weil man zu leicht die Gewalt über ſie ver⸗ Beſtimmm r die allermeiſten Frauen wollen nicht dienen. nach ibrer riaſten Aae ſondern berrſchen. Um jeden Preis. auch in den ſchwie⸗ ren kann Daß aber der Eigenſinn in die ſchlimmſte Lage füh⸗ werden w zeveiſt als Warnuna für alle Frauen und ſolche, die es 1.— ſichn der neue FTilm. Miß Eleanor will mit Gewalt die färder al ich reißen. Alle Verſuche ſchlagen fehl. Das Schickſal iſt füägt ſte 1 ihr Herrſcherwille. Nach niederſchmetternden Erlebniſſen n ich dem alten Geſet: er ſoll dein Herr ſein!— Der zweite geſchicht erſtumme Anklä aer“ iſt eine ausge⸗eichnete Hunde⸗ brdes fg Weolf. der treue Geföhrte ſeines Herrn. iſt Zeuge eines mittelt ür den fälſchlich ſein Herr ins Zuchtbaus kommt. Er ver⸗ Mörder riefe zwichen dieſem und ſeiner Braut. Und als er den dis er 3 erblickt. nimmt er die Verfolauna auf. Er ruht nicht. ein Geſtar„kat“ Die Anaſt vor dem Hund erpreßt den Schodiaen — Filmndnis. demeufolge ihn die gerechte Strafe ereilt.— In bei⸗ Künftlaren ſpielt Eleanor Boardman die Hauptrolle. Die ſchöne Naece in wird beiden Arfaaben— der heſteren. wie der ernſten— lion Paleich ſie im erſten Fülm weit beſſer gefällt. Die Senſa⸗ keiſtet. ſt Programms aber iſt„Peter der Grose“. Was dieſer Hund eht einzig da. Er iſt ein erneuter Bewels gegen die Be⸗ ſchau an. das Tier babe keinen Verſtand.— Die Ufa⸗Wochen⸗ bezeichnerane durch ibre aktuelle Bildberichtserſtatiung das aus⸗ die vor ete Proaramm.— Beſonders erwähnt zu werden verdient ſeickt iuuctde Hauskavelle der Schaubura. die beide Filme ge⸗ Muſter uſtriert und in der Neklamevanſe durch einen beſonderen vortrag erfreut. dem gebührender Beifall zuteil wird. Liel der iu.cheatet P 6. 23/½4.„Die Frau im Feuer“ ſſt der der ſch ͤ neuen künſtleriſch hochwertigen Bavaria⸗Films, der unter dm 5 ſo oft hervorragend bewährten Reaie Carl Boeſes nach dieerdonten Roman von Geora Hirſchfeld gedreht wurde. Wierg ie Liebes⸗ und Leidensgeſchichte der kleinen Fabrikarbeiterin mne. die nach einem Leben voller Oual und Leid furchtbare kann nimmt an dem Manne. der mit ihrer Liebe ſpielte und ſie wehr wekararf, wie man ein Sbielsena weawirft, das einem nicht ſierte Wenn man dem Manuſkript auch nicht gerade begei⸗ das mn ſnerkennuna zollen kann. ſo muß man doch beſtätigen. daß lung aoiſterliche Spiel der Hauptdarſteller die Schwächen der Hand⸗ tkung ſen vergeſſen läßt. ja ſogar dem Ffilm eine künſtleriſche Beden⸗ das ſchert Aſta Nielſe n die immer noch Erfolagekrönte, aibt erſchüt ichte Arbeitermädel mit einer bewundernswerten Echtheit und oſer ternden Lebenswahrheit. Alfred Abel(Fabrikbeſitzer Fenn⸗ dewertennd Lia Sibenſchütz(Frau Fennhofer) bieten gleichfalls meofefentswerte Leiſtungen und ſichern durch ihr vorzüaliches Zuiam⸗ — ei el mit der Hauotdarkellerin dieſer Fümſchöpfung den Erfola. Defen zwefter Großfilm aibt dann Amerika wieder das Wort. Er Schiche n der Grenze des Geſetes“ und behandelt das ſccör ſal der kloinen Marn Turner. eines Warenkausmädchens. Niel geſte 5 Einselheiten beſitzt der unter der Reaie Frank Llonds her⸗ ſt lte Film zweifellos, wenn es ihm auch nicht oerade gelungen iſt. keiht pnn aſſem Kitſckhieen canz frei zu machen. Nora Talmadae 8—855 tapferen Mädel ihre ſchäne Darſtellungskunſt und ſöhnt ſo beſchliegtaver bald wieder aus. Die neu⸗ſte Ufa⸗Wochenſchau ießt mit prächtigen Winterbildern das reichhaltige Programm. Mordtat in Frieorichsfeld Ermordung einer 14jährigen Schülerin (Von unſerem ch⸗Sonderberichterſtatter) Friedrichtsfeld, 25. Jan. in—1 ein Lauffeuer verbreitete ſich in den geſtrigen Abendſtunden dun ſonſt ſo ruhigen Friedrichsfeld die Nachricht von der Ermor⸗ Maur er 14Jährigen Chriſtine Großmann, Tochter des a0 ab5f Groß mann in der Neckarhäuſer Landſtraße unweit des Geblet Friedrichsfeld Nord auf einem Feldweg auf Edinger eine Dieſes ſchaurige Verbrechen hat in der ganzen Gemeinde der, ungeheuere Erregung hervorgerufen. Der Täter, der mit leide Eppinger Mord in Verbindung gebracht wird, konnte bis jetzt noch nicht verhaftet werden. Stelu ber die Mordtat können wir aufgrund der an Ort und e eingezogenen Erkundigungen folgendes berichten: geſtriebriſtine Großmann ging in den Nachmittagsſtunden des Sonntags mit einigen Mitſchülerinnen ſpazieren. Sie 58 e ſich ſpäter von ihnen, um nach Haufe zu gehen. Zuletzt ſehen das Mädchen noch in dem Vorraum von einem Kino ge⸗ 5 5 Als Chriſtine um? Uhr noch nicht zu Hauſe war, ſchickte der m gſeinen 25jährigen Sohn, einen Schmied, auf die Suche nach er inde. Dieſer hatte ſich kaum recht auf den Weg gemacht, als Wahn Verlaufe einiger Minuten ganz in der Nähe der elterlichen nung auf dem nach Friedrichsfeld führenden Feldwe; ſeine Hüferufeſter tot auf dem Voden liegend vorfand. Auf die Abe ufe des Sohnes eilte der Vater mit einer Taſchenlaterne herbei. r Beide vor Schreck faſt erſtarrte Männer fanden keinerlei anfühlte de ich en mehr an dem armen Kinde, das ſich ſchon kalt Oend te, und in einer großen Blutlache lag. Sofort wurde die meiſter nerie in Friedrichsfeld benachrichtigt, worauf der Oberwacht⸗ wäh er und der Polizeidiener nach dem Tatort des Verbrechens eilten, Tüter id ſich die übrigen Gendarmen auf die Suche nach dem urch begaben. Die Nachforſchungen wurden die ganze Nacht hin⸗ geſte fortgeſetzt. Staatsanwalt Feiler von Mannheim war noch Polſze abend am Tatort. Weiter kamen noch Gendarmen und Folſgeibeamte aus Mannheim und Seckenheim. 0 N heutigen Montag vormittag begab ſich die Gerichts⸗ auf der ten aus Mannheim an den Tatort. Die Leiche lag wertdem Bauche, die grüne Strickjacke war dem bedauerns. 15 ten Opfer über den Kopf gezogen und die Strümpfe Naſe i den Schuhen heruntergeriſſen. Aus Mund und wäh iſt Blut gefloſſen. Die Schädeldecke iſt zertrümmert, am Halſe Strangulationsmerkmale feſtzuſtellen muß„Iwiſchen dem betlagenswerten Mädchen und dem Mörder 5 nach den Spuren auf dem Feldweg zu urteilen, ein harter ampf ſtattgefunden haben. * Die Leiche des Kindes iſt im Laufe des heutigen Vormittags mit in Leichenwagen der Gemeinde Edingen nach dem Leichenhaus auf neue Maunheimer Jeſtung(ubend · Ausgaben ein Slic über die welt 8. Seite. Nt. 0 Eine Frau in Orand geſteckt— Siedenlinge— Ein loſes Maul— Eine ſchaurige Entdeckung— Wieviels vulkane gibt es!— Eine Reute von Sooo Dollar für einige Tropfen Waſſer Die 50jährige Frau Gabel in Neuendorf(Oſtprignitz) war kürzlich, wie täglich, mit dem Viehfüttern beſchäftigt. Als ſie ſich über den Schweinetrog beugte, erbielt ſie plötzlich einen Stoß von hinten und wurde aus einer Schüſſel mit Spiritus über⸗ goſſen. Gleich darauf brannten ihre Kleider lichterloh. Frau G. konnte noch erkennen, daß ſie von einer Frau., ihrer einzigen „Jeindin“ im Orte, auf dieſe gemeine Art überfallen worden war. Der Ehemann verſuchte, U in das Haus geflüchtete bren ⸗ nende Frau dadurch zu retten, daß er ſie mit Betten bedeckte. Es gelang auch, die Flammen zu erſticken; die Brandwunden waren jedoch ſo ſchwer, daß die Frao ihren Verletzungen im Krankenhaus erlag. Auf dem Sterbelager teilt die Ueberfallene ihrer Tochter mit, daß die Frau R. dieſe unmenſchliche Tat begangen habe. Frau N. wurde verhaftet. 5 1* Vor einiger Zeit ging durch alle illuſtrierten Blätter das Bild von den Vierlingen aus Werl in Weſtfalen. Die kleinen, ſtram⸗ men Kerlchen ſind bereits fünf Jahre und für dieſes Alter außer⸗ ordentlich gut entwickelt. Es iſt als wahres Wunder anzuſehen, daß die Kinder in dieſes Alter hineingebracht wurden. Die Ge⸗ burt von Zwillingen iſt häufiger zu verzeichnen. Auch Drillinge kommen bisweilen zur Welt. Aber ſelten bringt man ſie durch. Vierlinge und Fünflinge ſind ſchon äußerſte Seltenheiten. Nur einmal hören wir, daß Siebenlinge zur Welt gebracht wurden. Das geſchah im Jahre 1600 in der Stadt Hameln. Eine Inſchrift an einem alten Hauſe, die unter einem Relief angebracht iſt, be⸗ richtet, daß in dieſem Hauſe am 11. Januar 1600 ſieben Kinder auf einmal von einer Mutter geboren wurden, daß aber alle Kin⸗ der bereits am 20. Januar nach dem Empfang der Taufe geſtorben ſeien. Auf dem Relief hefindet ſich ein Kreuzesbild und die ſieben Kinder ſind am Fußbalken des Kreuzes niedergelegt. Seit jener Zeit iſt nie wieder bekannt geworden, daß Siebenlinge geboren worden ſind. 1* In der„Geislinger Zeitung“ finden wir folgende originelle Entſchuldigung:„In der Samstagsnummer der„Geislinger Zei⸗ tung“ hat Oberlehrer Weber in Deggingen um Angabe der ordina⸗ ren Perſon gebeten, die ein Gerücht über ihn ausgeſtreut hat. Ich geſtehe hierdurch vor der Oeffentlichkeit, daß ich die Ehrabſchneide⸗ rin bin und möchte in jedes Haus(zumal Gosbach), wo dieſe bösartige Aeußerung Eingang und Verbreitung gefunden hat, hin. einrufen: Meine in der Arbeitsſtätte über Oberlehrer Weber ge⸗ tane Aeußerung iſt von mir rein erfunden, völlig unwahr und nehme ſie mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück. Ich habe feſten Vorſatz gefaßt, mein loſes Maul zeitlebens im Zaume zu halten. Auch verſpreche ich, dieſe Abbitte im Fabrikſaal. worin ich beſchäf⸗ tigt bin, vor ſämtlichen Arbeitern und Arbeiterinnen zur Ver⸗ leſung zu bringen. Deggingen, Amalie Luithard.“ 2 Seit mehreren Jahren wohnte im vierten Stockwerk eines be⸗ ſcheidenen Hauſes in einer kleinen Straße von Paris die Witwe eines Polizeibeamten, Frau Bernard. Seit dem 1. Januar 1926 war ſie von den Hausbewohnern nicht mehr geſehen worden. Anfänglich legte man dieſem Umſtand keine große Bedeutung ber den Friedhof in Mannheim verbracht worden, wo ſie heute nachmittag ſeziert wurde. Auf dem Tatort fand man einige Anhaltspunkte, die vielleicht zur Entdeckung des Täters führen. Bis jetzt wurden fünf Verhaftungen vorgenommen. Unter den Verhafteten befindet ſich auch der Knecht eines Landwirts, bei dem das Mädchen öfters Milch holte. Er wie auch die anderen wollen von der Mordtat jedoch nichts wiſſen. Ueber den Leumund der ermordeten Chriſtine Großmann konnten wir nur Gutes erfahren. Einer ihrer Lehrer ſchildert uns die Chriſtine, die ein ſauberes, hellblondes und gut entwickeltes Mädchen war, als ein aufgewecktes, lebensfrohes und lebensluſtiges Kind. Hoffentlich kann die Feſtnahme des Täters bald erfolgen. Nus dem Lande Alllußheim. 25. Jan. In unſerem Ort hat die Arbeits⸗ loſigkeit einen beſonders großen Umfana andenommen. Von 2492 Einwohnern ſind 406 obne Beſchäftiaung. Das bedeutet. daß jeder ſechſte Einwohnererwerbslos iſt. In dieſen Zah⸗ len ſpiegelt ſich die ganze traurige Wirtſchaftslage der jetzigen Zeit. UU Weinheim. 24. Jan. Von drei jungen Weinheimern, die im Januar 1921 infolge Arbeitsloſtakeit ſich von der Fremden⸗ lealon anwerben ließen, war es einem. nämlich dem Arbeiter Wil⸗ helm Riecker, bereits vor längerer Zeit gelungen, ſich durch Deſer⸗ tion dem ihm in Afrika drohenden Schickſale zu entrinnen, und nach großen Mühſalen in die Heimat zurückzukehren. Riecker hat kür⸗lich infolge von Familienzerwürfniſſen im Bürgerpark einen Selbſt⸗ mordperſuch unternommen. indem er ſich mit einem Revolver in die Schultergegend ſchoß. Er wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus überführt und iſt jent wieder als gebeilt entlaſſen worden. Die ande⸗ ſeines ren beiden Fremdenlegionäfe aus Weinheim. näwlich die Arbeiter Mickael Apfel und Hans Pfläſterer, ſind in dieſen Tagen nach Ablauf ihrer fünffährigen Dienſteeit infolge wunderbarer Schickſals⸗ füguna nach Weinbeim zurückgekehrt. dchre Schiſderungen von un⸗ ſäglicken Leiden. Kriegsſtrarazen, entſetzlichen Wüſtenmärſchen und anderen traurigen Erfahruncen ſind dazu angetan. die deutſche Ju⸗ gend auf das allereindrinclichſte vor den gefährlichen Lockunden der Werber für die Fremdenlegion zu warnen! Mickael Apfel laa in Syrien monateſang an Malaria darnieder. Im Juli 1925 erhielt er in einem Gefecht in Marokko einen Streiſſchum am Kopfe. wurde dann wieder beraeeſtilt und geriet ſpäter beim Waſſer⸗ holen mit noch 180 Kameraden in einen Hinterßalt der Rifkabylen. Von 500 bis 600 Feinden umrinat. verteidiate ſich die umſtellte Ko⸗ lonne. ſolange ſie Munition batte. Ctwa 90 Mann blieben verwun⸗ det oder tot liecen. Der Reſt. darunter auch Apfel. geriet in Gefan⸗ denſchaft. Die Gefangenen wurden als Niftabnlen eingekleidet und dezwungen aegen die Franzoſen zu kämrfen. Eines Tages lief Avfel mit 10 anderen Kameraden zu ſeinem alten Bataillon über. Am 6. Ja⸗ er 117 7— 080 Dienſtzeit entlaſſen, energiſch geweiger tte. e ele neuen Revers zu unterſchreiben. e I. Sulzfeld. 24. Jan. Geſtern nacht gegen ½ Uhr wurde die Anmobnerſckaft durch Feueralarm aus dem Schlafe geſchreckt. Blutigrol ſtiegen an dem ſüdöftlichen Ende des Ortes die flammen zum nächtlichen Himmel emvor: in der Scheuer des Steuereinneh⸗ wers Ludwig Pfefferle wat auf noch nicht aufaeklärte Weiſe Feuer ausgebrochen, das ſich mit ungeheurer Geſchwindiateit. durch die Holz und Strohvorräte genährt, verbreitete. Bevor noch an eine wirkſame Bekämpfung aedacht werden konnte, hatte auch ſcon das Wohntaus des Ludwig Pfefferle und die Nachbarſcheune des Land⸗ wirts Karl Nonnenmacher Neuer gefangen. Trotz aller Be⸗ mühungen gelang es nicht, eines der drel Gebäude zu retten: man mußzte ſehr damit zufrieden ſein. daß nicht auch noch das Wobn⸗ gebäude des Nonnenmacher, das an die abgebrannte Scheune an⸗ gebaut war, und weſtere Hetonomiegebäude dem wüfenden Element zum Opfer ſielen. Die Windſtille unterſtützte die Bekämpfung des Brandes ſebr, wenn auch der Waſfermangel ſich oft fühlbar be⸗ merkbar machte. Bei dieſer Gelegenteit zeiate ſich wieder die Not⸗ wendiakeit der baldigen Erſtellung einer Waſſerleitung und wäre auch die Schaffung einer feſtoroaniſterten Freiw. Fe uer⸗ wehr am Platze. Der entſtandene Schaden, durch Verſicherung ge⸗ deckt. geht in die Tauſende. Vieh und verſchiedenes Mobiliar konn⸗ ten gerettet werden. da Frau B. häufig mehrere Tage auf Reiſen ging, um Verwandte und Freunde zu beſuchen. Als ſie jedoch am 15. nicht erſchien, um, wie ſie es ſonſt pünktlich tat, ihre Miete zu zahlen, holte man die Polizei, die durch einen Schloſſer die Wohnungstür auf⸗ brechen ließ. Den Eintretenden bot ſich em grauſiger Anblick. Frau B. lag tot auf dem Fußboden, und ihr kleiner Pudel lag in dem Bruſtkorb der Frau, den er vollkommen ausgefreſſen hatte. Das Geſicht, die Schultern, den rechten Arm. den Magen und einen großen Teil der Eingeweide hatte der Hund bereits angenagt oder aufgefreſſen. Nach dem Befund muß die Frau ſchon vor vierzehn Tagen geſtorben ſein. Die Zahl der Vulkane auf der Erde muß früher einmal außer⸗ ordentlich hoch geweſen ſein. Kann man doch heute noch von ekwa 100 000 Erhebungen mit ziemlicher Sicherheit nachweiſen, daß ſie früher einmal vulkaniſchen Charakter gehabt haden. Ob freilich alle zur gleichen Zeit, das iſt natürlich eine große Frage. Heut⸗ zutage dagegen zählt man nur noch etwwa 300 Vulkane. Der vut⸗ kanärmſte Erdteil iſt Europa. Auf dem europäiſchen Feſtland gibt es überhaupt nur noch einen Vulkan, den Veſuv. Es iſt ein⸗ bemerkenswerte Tatſache, daß die meiſten Vulkane ſich auf Inſeln oder an der Meeresküſte befinden. Der Stille Ozean iſt von ganzen Vulkanreihen förmlich umrandet. Ein Mann in San Franzisko, Friedrich Clough, kam plötzlich in den Beſitz einer jährlichen Leſbrente von 5000 Dollar für ein Geſchehnis, das ſchon 40 Jahre zurückliegt. Er befand ſich damals auf einem Schiff, das von Newyork nach San Fran⸗ zisko unterwegs in Brand geriet und völlig zerſtört wurde. 15 Mann der Beſatzung, darunter auch Clough und ein Student, retteten ſich in einem Boote. Sie trieben 43 Tage und Nächte auf dem Meere umher mit einem Vorrat an Lebensmitteln, der nur für einige Tage reichte. Vier Mann ſtarben denn auch aus Man⸗ gel an hinreichender Nahrung. Ihre Leichen wurden ein Raub der dem Bobt folgenden Haie Clough, der ein beſonders kräftiger Mann war, wurde der Waſſervorrat anvertraut. Die Not wurde immer größer und die vom Durſt geplagte Mannſchaft verſuchte mit Gewalt an den geringen Waſſervorrat zu kommen. Clough verteidigte dieſen mit einem Hammer in der Hand, mit dem er jeden niederzuſchlagen drohte, der ſich des Waſſers bemächtigen wollte. Niemand bekam mehr als die zugedachte Ration. Der⸗ beſcheidene Vörrat wurde immer geringer und ſo ſparſam Clough auch einteilte und verbrauchte, ſchließlich war der Vorrat zu Ende⸗ Feder hatte redlich ſein Teil erhalten und verbraucht. Auch der Student Ferguſſon. Nur Clough hatte von ſeiner Ration etwas aufbewahrt. Als nun Ferauſſon vor Durſt faſt verſchmachtere, gab ibm Clough von ſeiner Ration die Hälfte. Kurz darauf wurde das Boot von einem Schiffe geſichtet und die Schiffbrüchigen wur⸗ den gerettet. Die Folge der Ueberlaſſung weniger Troyfen Waſſer war, daß zwiſchen Ferauſſon und Clough eine dauernde Freund⸗ ſchaft entſtand. Als Ferguſſon kürzlich ſtarb, ſente er ſeinem Freunde zum Danke eine jährliche Leibrente von 5000 Dollar aus. Merchingen b. Adeleheim, 24. Jem. Bei der letzten Fichten⸗ ſtanum⸗Verſteigerung im Gemeindewald wurden folgende Preiſe er⸗ zielt: Schnittholz 35—40 Mk., Bauhelz 25—30 Mk. pro Kubikmeter, Bauſtangen—4 Mk., Hwfenſtangen 0,30—0,70 Mk. und Reb⸗ und Gerüſtſtangen 0,15—0,30 Mk. pro Stück. X Bofrheim. 21. Jan. Der Führer der Berzernhochſchulbewe⸗ gung in Baden, Gewerbelehrer Schweizer aus Bruchſal, hielt hler eine zweitägige Bauernhochſchultagung ab. Schweizer behandelte am erſten Tag die Beſiedlungsgeſchichte unſeres Heimatlandes im be⸗ ſonderen des Frankenlandes. Seine Ausführungen über Eigenwirt⸗ ſchaft, Stadt⸗, Volks⸗ und Weltwirtſchaft erweckten beſonderes Inter⸗ eſſe. Gutsverwalter Martin aus Schleſten führte einen inter⸗ eſſanten Vergleich der landwirtſchaftlichen hältniſſe des Nerdens und Südens durch Am zweiten Tag behandelte Hauptlehrer Seiler den Bauernkrieg, Dr. Bellem Agrar⸗ und Siedlunos⸗ ogen. Als Abſchluß der— hielt Werner Panzer einen Vortrog über das deutſche Volkslied. Wandervöge gruppen brach!en verſchiedene Soldaten⸗, Landsknachts⸗, Liebes⸗ und Studentenlieder zu Gehör. Die rege Anteflnahme der Bevölkerung on dieſer Tagung, zeigte, daß die Vewegung, die erſt im Anfang begriffen iſt, für unſe Landbevölkerung ein Bebürfnis darſtellt. » Offenburg, 24. Jan. In der Ausſtellung der Denkmalsent⸗ würfe hat von den preisgekrönten Entwürfon der 2. Preis die meiſten Stimmen auf ſich 4 Dieſer Entwurf ſtellt einen Obelisk vor, von ungeführ 6 Meter Höhe oben mit einem Lowen aus Bronce. Als Platz zur Aufſtellung wurde die Terraſſe vor dem Gebäude der Krankenkaſſe Offenburg⸗Stadt(ehemalge Sparke ſſe) beſtimmt. Die Abſtimmung hat gezeigt, ein grocßer Teil der Beſucher nicht von der heute ſo modernen Säule eingenommen iſt. Das nam vorgeſchehene Denkmal ſoll aus Granit aus der hieſigen Gegend erſtellt werden. 5 aueene 24. Jan. Die Leiche des bei dem Brand⸗ 5 ſens 1i den Feee W wartes Hum me im opf aufgefu worden. Der Rumpf des Verunglückten war vollſtändig verkohlt. 18 Staufen 24. Jan. Geſtern ſtarb der über 70 Jahre alte Bürgermeiſter Albert Hugard, der von 1889 bis 1928 im Amt war. „Grießen b. Waldehut, 24. Jan. Dem Pächer der hieſigen Ge⸗ meindejcegd ſind fünf Wildſchweine zur Veute dar⸗ unter ein Keiler über drei Zentmer ſchwer. Schwandorf(b. Ueberlingen). 23. Jan. Bei dem Holzhauerei⸗ betrieb in den Statswaldungen ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Der Holzhauer Johann Biller wurde von einem abſtürzenden A ſt ſo ſchwer auf den Kopf getroffen, daß er umſank und bewußtlos liegen blieb. Er iſt beute ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Er binterläßt eine Frau mit zwei unmündigen Kindern. Nachbargebiete a Campertheim, 23. Jan. Der hieſige emure Kon⸗ ſumperein unterhielt ſeither bei zwei ſeiner Mitglieder ein Lager verſchiedener landwirtſchaftlicher Artitel. Mit Veginn des neuen 7 0 res hat der Verein das zur Konkursmaſſe der Lampertheimer Möblfabrit gehörige Strauß ſche Anweſen in der Römerſtraße käuflich erworben und darin ein Jentral⸗ lager mit Verkaufsraum üe Die Müs Lagerhalter wurden nach Prozenten ihres Umſatzes für ihre Arbeit vergütet. Nunmehr iſt der Verein dazu übergegangen, eine kaufmänniſch vor⸗ gebildete Kraft 700 die Verkaufsſtelle mit feſtem Gehalt anzuſtellen. Er hatte den Poſten zur Bewerbung ausgeſchrieben. Daraufhin liefen etliche zwanzig Geſuche bei der Vereinsleitung ein. Die zur Wahl angeſeßte orbentliche Generalverſammlung wählte nun den Kaufmann Ludwig Hartmann zum Lagerhalter. Der Verein, 11 20 1 2. 1 20. Düngemitteln nun auch noch andere Artikel, als Maſchinen, wirtſchaftliche Geräte uſw. zulegen. „Wiesbaden, 22. Jan. Der he Pol izei iſt es gelungen, einer weit a pn Schie begefelkſchft die ſich mit dem Vertrieb von Salparſan beſaßte, auf die Spur zu kommen. In die Angelegenheit ſollen auch Mittelsperſ wickelt ſein. heit ſ uch! kittelsperſonen von Aerzten ver 6. Seite. Nr. 40 ——— Neue Manutzeinte. Zeiung Abend— Montag, den 28. Jauuet 1925 Neue Mannheimer Seitung« Handelsblatt Geſchaftsaufſchten und Konkurſe im gandeiskummerbezirt Mannheim Die Handelskammer für den Kreis Manngzim, teilt in Ergänzung ihrer bisherigen ee der Liſte der unter Geſchaſtsaufſicht geſtelten bzw. in türs geralenen Firmen foigendes mit: Angeordnete Geſchäftsaufſichten: Carl Wilhelm Heß, Motor⸗ räder, Fahrräder u. Maſchinengroßhandlung in Mannheim, B 6, 6. Aſſenheim, Damenbetleidungsgeſchäft in Mannheim, E 2—3. Arthur Weil u. Co., Webwarengroßhandlung in Mannheim, Q 1, 2. Franz Grzonwski, Reform⸗Schuhhaus in Mannheim, G 3, 10. Lang u. Adam, Eiſenwarengroßhandlung in Mannheim, U 1, 8. Allgemeine Werkzeug⸗Maſchi⸗ nen⸗Geſellſch..⸗G., Berlin, Zweigniederlaſſung, Mannheim. Abgelehnte Geſchäftsaufſichten: Leopold Götz, Grenzacher Heil⸗ waſſer⸗Verſand in Schwetzingen, Wildemannſtr. 2. Abgelehnt. Beſchluß vom 14. 1. 26., da die geſetzlichen Vorausſetzungen für Anordnung der Geſchã ſtsaufſicht nicht gegeben. Induſtrielle Schornſtein⸗ u. Feuerungsbaugeſellſchaft m. b. H. in Mannheim,§ 6, 6. Abgelehnt, da die geſetzlichen Voraus⸗ ſetzungen für Nordnung der Geſchäftsaufſicht nicht gegeben. Aufgehobene Geſchäftsaufſichten: Aktiengeſellſchaft für Eiſen⸗ und Bronce⸗Gießerei vorm. Carl Flink i. Lig. in Mannheim, nachdem Schuldnerin ſich mit ihren Gläubigern außer⸗ gerichtlich geeinigt hat. Adolf Waſſermann, Schuhgroßhand⸗ jung in Mannheim, Schwetzingerſtr. 53, nachdem Zwangsvergleich die Rechtskraft beſchritten hat. Verlängerte Geſchäftsaufſichten: Bad. Flußſpat⸗ Geſell. m. b. H. in Mannheim, B. 6, 32. Geſchäftsaufſicht verlängert bis 12. März 1926. Heinrich Müllecker, Schuhwarenhändler in Mannheim, Waldhofſtr. 17(Einreichungsfriſt für Antrag auf Er⸗ höhung des Vergleichs⸗Verfahrens vom 15. 1. bis 15. 2. 26 ver⸗ längert.) Suberitfabrik.⸗G., Mannheim⸗Rheinau, Düſſel⸗ dorferſtr.—7(verlängert bis 26. 8. 26). Maeſchinenfabrik Badenia vorm. Wm. Platz Söhne.⸗G., Weinheim i. B.(ver⸗ längert bis 1. 3. 26). Konkurſe: Sigmund Mantel, Wäſchegeſchäft in Mannheim, O 5, 2. Greifelds u. Stern G. m. b. H. in Mannheim, P 4, 16. Induſtrielle Schornſtein⸗ u. Feuerungsbau⸗ geſellſchaft m. b. H. in Mannheim, 8S 6, 6. Abgelehnte Konkurſe: Schiffahrts⸗G. m. b. H. in Mannheim(Konkursantrag mangels Maſſe zurückgewieſen). Metallbank und Metallurgiſche Geſellſchaft.⸗G., Frankfurk a. M. Die weiterverarbeitende Metallinduſtrie litt, ſo wird im Ge⸗ ſchäftsbericht der Geſellſchaft ausgeführt, in ſteigendem Maß an Mangel an Aufträgen. Hierbei ſpielt die ſchwierige Lage der deutſchen Automobilinduſtrie, die ſonſt ein großer Auftraggeber für Metallerzeugniſſe war, eine nicht unbedeutende Rolle. Immerhin konnten die eigenen Anlagen in Heddernheim, Mannheim, Guſtavsburg und Köln auf manchen Spezialgebieten noch verhältnismäßig gut beſchäftigt werden. Die der Geſellſchaft naheſtehenden Hüttenwerke ſind nach der Natur ihrer Erzeugniſſe von der Abſatzkriſe weniger betroffen. Die Zinkhütten litten weiter ſtark unter der ungeſunden Konkurrenz der durch die Inflation begünſtigten belgiſchen und franzöſiſchen Werke. In der letzten Zeit ſcheinen ſich die Verhältniſſe zu beſſern, da die in erſter Reihe ſtehende belgiſche Zinkhütteninduſtrie nach der Währungs⸗Stabili⸗ ſierung in ihrem Land bei den bisher bewilligten Einkaufspreiſen für Erze ihre Rechnung wohl nicht mehr finden kann. In der Bilanz erſcheint eine Anzahl Poſten infolge der Fuſion mit d. Heddernheimer Kupferwerk und Süddeutſche Kabelwerke.⸗G. zum erſten Mal, während andere ſich natur⸗ gemäß dadurch verſchoben haben. Die Abſchreibungen beziehen ſich faſt durchweg auf einen Zejtraum von neun Monaten, da Heddern⸗ heim erſt ab 1. Januar 1925 übernommen wurde. Der Bruttoertrag des Berichtsjahrs einſchl. vorjägeger Vortrag belief ſich auf 8 524 432.4. Die Unkoſten einſchl. Steuern erfor⸗ derten 5 364 963 R1. Für Abſchreibungen waren 624443.1 aufzuwenden, ſo daß ein Reingewinn von 2535 027=4 ver⸗ bleibt. Davon erhalten die Vorzugsaktien Serie J eine Divi⸗ dende von 6 pCt.= 63 600.I, die der Serie II eine ſolche „Concordia“ Kohlen⸗Vertriebs⸗ und von ½ pet.= 600000.„4 und die Stammaktionäre eine Divibende von 7 pCt.= 1632 713=ι bei 25,6 Mill..4 Stammkapital. Die Tantieme des Aufſichtsrats beträgt 93 493.I. Für Penſionszwecke werden 75000 R. zurückgeſtellt und auf neue Rechnung 70 219 R= vorgetragen. In der Bilanz ſtehen: Büro⸗ und Wohn⸗Gebäude mil 4, Mill. I, Fabrik⸗Grundſtücke mit 1,64 Mill., Fabrik⸗ Gebäude mit 4,13. Mill..4, Maſchinen, ODefen und Geräte mit 2,779 Mill. 4, Einrichtung mit 1 ½, Kaſſe mit 0,40 Mill. I, Wechſel, Sorten und Deviſen mit 2,589 Mill. 4, Bankguthaben und auf kurze Termine ausgeliehen mit 17,03 Mill. I, Schuldner mit 23,25 Mill. 4, Waren mit 7,912 Mill. 4, Ak tien, Anteile, Kuxe und Schuldverſchreibungen mit 18,342 Mill. 1, Kommandit⸗ und Konſortial⸗Beteiligungen mit 6,596 Mill. 1. Unter den Paſſiven ſtehen: Anleiheſchuld der früheren Heddernheimer Kupferwerk.⸗G. mit 373 287„ zu Buch; ferner Gelder auf Termine mit 25,723 Mill., ſonſtige Gläubiger mit 43,372 Mill. und verſchiedene Verrechnungskonten mit 1,067 Mill. A. O Börſenberichte Mannheimer Produflenbörſe em- Mannheim, 25. Jan.(Eigener Bericht.) Die Stimmung am hieſigen Markt war unverändert ruhig infolge des größeren Angebots in Plataweizen zu ermäßigten Preiſen. Man nannte gegen 12,30 Uhr: Weizen, inländ. 26,25—27,25, ausländ. 33—34, Roggen, inländ. 18,50—19,00, ausländ. 22—22,25, Hafer, inländ. 17,75—19,50, ausländ. 20—23, Braugerſte 22,25.—25,0, Futter⸗ gerſte 18,50—19,50, Mais mit Sack 19,75—20,00, Weizenmehl (Baſis 0) 40,50—41, Brotmehl 30,50—31, Roggenmehl 26,50—27, Kleie 11, Viertreber mit Sack 18—18, 25 4 alles per 100 Kg. bahnfrei Mannheim. folonialwarenbörſe. Teneng ruhig. Kaffee Santos 4,10 bis 4,50, gewaſchen 4,70—6,20, Tee gut—8, mittel—10, fein 10—11, Kakao, inländ.—1,20, holländ. 1,40—1,60, Reis Rangoon 0,41, Weizengrieß 0,55, 0,60, Zucker(riſtall.) 0,62/ per 1 Kg. bahnfrei Mannhein eeee Effeklenbörſe Elwas abgeſchwächt O Mannheim, 25. Jan. Die Börſe war bei Beginn ruhig aber feſt, zum Schluß ſchwächte ſich die Tendenz etwas ab. Geſucht waren Germania⸗Linoleum, Mannheimer Gummi, Neckarſulmer Fahrzeuge und Großkraft Mannheim, Vorzüge. Zuckerwerte lagen dagegen ſchwächer. Feſtverzinsliche Werte unverändert. Es notier⸗ ten: Rheiniſche Creditbank 83, Südd. Disconto 87, Badiſche Anilin 125, Rheiniſche Hypothekenbank 70, Durlacher Hof 90., Schwartz⸗ Storchen 75, Mannheimer Verſicherung 65, Benz 32,50, Gebr. Fahr 37, Dingler 7, Fuchs 0,21, Germania⸗Linoleum 112, 10 proz. Groß⸗ kraft, Vorzüge 90, Neckarfulmer Fahrzeug 40, Mannh. Gummi 32, Zement Heidelberg 72, Freiburger Ziegel 35, Weſteregeln 123,50, Zellſtoff Waldhof 93, Frankenthaler Zucker 52, Waghäuſel 42, alte Rheinbriefe 6,90. Frankfurker—— Jeſt Frankfurt a. m. 25. Jan.(Drahtb.) Die Börſe verkehrte bel der Eröffnung auch heute wieder in feſter Haltung, ohne daß es allerdings zu weiteren Kursgewinnen gekommen wäre. Nur die Schiffahrtswerte waren für ausländiſche Rechnung wieder geſuch und zum erſten Kurs gegen die amtlichen Kurſe vom Samstag um 2 pCt. erhöht. Auf keinem Gebiet konnten allerdings die nachbörs⸗ lichen Kurſe vom Samstag ganz erreicht werden. Das Geſchäft war wieder ziemlich lebhaft, doch hielten ſich die Kar und Verkauf⸗ aufträge ziemlich das Gleichgewicht. Im Verlaufe verſtärkten ſich die Abgaben, aber der gute Eindruck, der dadurch hervorgerufen wurde, daß ſeit 15 Monaten zum erſtenmal die deutſche Handels⸗ bilanz im Dezember mit etwas über 30 Millionen aktiv geblieben war, verhinderte bis gegen 12.30 Uhr Kurseinbußen Beachtenswert waren auch die Kursſteigerungen für die Werte des Metallbank⸗ Konzerns um durchweg 2 pCt. Auf dem Montanmarkt waren Mansfelder und Phönix feſt, während Deutſch⸗Luxemburger eher zum Nachgeben neigten. Die chemiſchen Werte lagen durch⸗ meg 0,5 pCt. über der Samstagnotiz, während Elektrowerte 25. 28. 28 23. 25. 27 285 23. 9 de Furtw. 13 15 Volgt& Häff St. 65,.— 64.— Seitbronn—. 40.0 Magtrus.- 46.50 43.50 Moteren Deuß 35.50 275 N Oberſchl Ghebd. 1 5 55 Urs 2 2 Aer.deutſch Oalts 3 28.— Bolidom. Seil. K.—. 20. Oßſtein 51.28 48.50 Wanntemannr T 78. 74.30 Moerb. Mans 28. denad T 116 Vch. Ind. Mains 7 75 58.25 Wayß& Freytag 76— 78,50]„ Rheingau 48.—-—..MNansfeld, Aktien 1 76. Mädideſm Ber! 66.— 87.25 Kofeweske I 25 5 606 Ner, Ultramarimf 60.— 60.— Zellſt. Waldhf St. 93.— 93.—[„ Stuttgart 47..—[Mech. Web. Lind. 7788 Neckarſ. Fahrzg, 37.50 38.75, Obrenſt& Nopo T 70. Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. Berc l Berlin Zuckert B. Waab Mii& Gene. 74.5037 Nordd Wolt. 97.78 98 0 17 Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe(pet medio bezw. ulnmo) Vogtl. Maſch. St ee Neineee, Pbonn Besdbdt T 8 50 omdd Huue 1 1f. 17Schnun 10760 64 Rathgeber Wagg 20——,Noſiger Deaunk 42— 45.— Siemens Elakw 684.7 90.7 N Freiverkehrs⸗Kurſe. Reisdols Papier 1150114.0 Noſizer Zucer 33.—70.— Stemensa Hals 1 Irankfurter Dipidenden⸗Werte. Adein, Brauntdu T 1375 136.5 Kütgerererr ᷑ 72.25 70.— Sinner.-G. 5 Bem 31.— 32.Mansfelder 78.— 77.25 Raſtatter Wagg—— Nhein. Chamotte 90.— 49. Sachſenwert⸗ 68.— 64.50 Stettiner Bulkan 27 6 Vanke⸗Akktien. Rerſciz Augfer e, Nen Sübae,,, ie 57.— 55.(Abein. Alektrtid. d. 20.— Salzdefurd lal9 1899öSteehr Kanman. 11f 2 28, 28 23. 28. 23. 25, Entrepriſes 10.— 20.— Mhm. Rohlenani—.— 10.100Rhein. Maſch O 23.— 89 12•[Satotii 109,2 102.8 Stoemei Nähm 34.75 99 Allg. D. Creditd! 85.75 85,25 D e e 72.— 70, Neichsbank 1498.2 14,4 E Rheinſtahl T 70.-68.87 Scheidemande! 28 75 27—Südd Jmmobil. +4 47 Badiſ de Bank 34, 35,50, Ueberſ.⸗Bank—,— 89.0] Rhein. Crebitdunt833 83.50 Berliner Dividenden⸗Werte Nhenania Gdem 33.50 22 80 Schudert& Salz 113.7 111.2J Teicharäber— Bank— 520 SunG geng 22 55 75 9 8 42 K 2 227017— Ben d W 2 75. Niaing⸗Tement. 55 0 Baur. B⸗Cred sent.⸗Geſe!.Discontog. 88..— oerl Oelfa tagl..d- 108, Wiesloch Tonwar. 63,— e Harmer Bankder. 69.50 69.—Irkfri. Hyp.⸗Bt.— rg. Notenbk.— 80 50„ 20 22.70 Ber irkf. Gum. 4, ogtländ Maſch.— Wittener Gu TCC0CCC0CCCCC(((((//(((%/ ᷣ tf ,,]“,/],«. J,, Com. u. Pridtdt 101.5 101,5] Mitteld. Erdit-5 96.— 95. Frankf. Allg. Berſ. 73,50 72.5 5 Eiſenbahn 98. 95—.Südam. D ſch. T 110.s 409.5Berein. Elbeſchiff 20.25 40. B. Deſch Nichelm 1147117 7 Weſer Akt.⸗Geſ. ellſtoff Verein 15 8105 Drmſt u. Nan.⸗B 116,5 113.2 Nürnderg..-Bk. 1089 100 Oberrh. Berſ.⸗Geſ. 51.— 51,——IHanſa D ſchif T 154.0 150 2. Glanzſtoff Gbf. 235,0 237.0 Weſterreg. Alkalt 25 1237 ellſtof Waldöl 88,508 tſche Bank 116.2 115.7 Oeſter. Cred. Anſt. 6,55 6. .ſe a. Bach 70.— 70— Pfälzet Hop.⸗Bl. 69.— 6365 Vergwerk ⸗Aletien. 5 Vorliner Sreloerkehts · Autſe. 1 .G.—.——.— Ha Bergbau 11 1038.0 Oderſchleſ. Gd.⸗B. 2 Bank f. el. Werte 61,.— eutſche Bank eichsdantk J. 2J%u Babeus Olſenw 40.50 39.75 Zelte Aſchenn 1215 1185 do. Eſſenind. 41,—[Barmer Bankv. 69.78 69.50Dt. eberſee Bn 88 8(Ahein Etedirbant 83.— 88,50 Au Aug Bens 8 555. 2 72— 8105 da, 5 40 D. Luxem Begw 89,8J 85, Kalfw. Salzdelſ Abann ergbau 8 90 76. 900 Berl. Hand. Geſ. T 142.1 142,20 Disc. Command 11255 5 14117 Süddeutſch. Discv. 86.— 68,.— Ber⸗ b Bräſtd.s 7 50. grüge— 67 275 4 3¹. Eſchweil Bergw. 325 128.0 AKallwerte Weſter 1230 12200 25 raunkohle 107 0136,0 Com. u. Privatb T 101.5 101,5 Dresdner Bank 1 22 T111.5 Bei* 178.75 Bele 12 Jnt g. 160 755 12 ſee Bhosphat 95. Gelſenk. Urgwk 92, 89.—— 16.— 75— Lalle 8228 79.— Dar nſt.Nt.⸗Bk. T 117.0 116.5 Mitteldk. Kreditb 95.50 195.— Deuiſ der Pen 71. 5 77. 20—— ſan 1 8 Gelſenk. Gußſt. 26,.— 24.— nnasmnnröh.— s Bergbau—. 20 0 i een, de 8 19.Oaurahütte 2780 30 30 Induſtrie⸗Aktien. iamo 20 uſſe 78 2. ransport-Aletien. 1 1 lat. Fabr. 111.7110,81 3. P. Bemberg 105,0 1070 Buderus Eiſenw. 40.— 89,80 Schantungdahn Bae Llog 123,0 123.5 Baltimobe Addio 63.—83.— Abler& 5 7 30.— 0 VBergmann Elet. T 85. 30 84, Chem. 50 63, 15 63. 725 Berliner Seſtverzinsliche Werke. Sbg.⸗Amt Pakeiſ 112011 Oeſtor. U. St.⸗B.— Adlerwerkte 30.78 0,50] Ber ⸗Gub. Hutfbk 123,0 1200 Chem. Geiſent. 897,75 71.50 a) Neichs⸗ ind Staat .⸗G. f. Verkhrow 1026 1057 Berlinſtarlsr Ind. 68,5007. Chem. Albert 77. 70,— 1 alspapiere. Induſtrie- Alttlen. Alexanderwert.25 89.50 Berliner Maſchd. T 6) 1576 Concord. Spinner... 79. geneneen, 2 8555J% b naten 975 erJ8 g.ge 905x ö Eichd Mom. Biſlo% 54.— 54 50 Bad. Antlu Soda 128.5 12ʃ.2 CThem. Wek. Albert 78.— 77 f„Elektr.⸗Gel. T 99 50 99.— Berzellus Bergw. 24. Daimler Motor. 0 45 21.35 Dollarſchäßze 88.80 98 190 30%.3 0.352%% euß Kallon.85 0 H. Aempl⸗Sterndi 98.——.Bad. Elektr.- Geſ. Goldenderg 120.0 1229 Anglo⸗Ci. Guano 88,—90. Bing 33103680 Deſſauer Gas 176 45 75,0 We. IV. V 0,212 0 205 55 25 gonſole 0.*5.250 Aagasawer. 8 Marazer Stamm 1130 1160 8 38 da 11 f5 1110 3 2Jundalt, 8 150 7 5.0 1 75 5 2——5 205.207. 47.28J.25285% SchſeSreum 27 775 10 rub. 85 er.5—— 02 8 eee 75.— 128— 5——CTont. Rürnd. Bz.—.— 43.— ee Zellſt. + 25 Gbr. Böhler& Co. 237,0 237.0] Deutſche Erdöl 1 87.50 87.25 8% 6 0 235 0. 135 4% 8500 che Ant 5 1%.S Wee 00 d 350 50 erger 92, 91.—Beck& Henkel!—.— 2 Daimler Moior 32. 15 32.—Augsb ⸗NbMaſch Braunk. u. Brikets 99. 81 Deutſch. Gußſtahl 65, 15 65.— 4% 1 0260—, ½% Bager. Anl. 0 245—— Adier Dopengeim Di- 80.— Bergmann Eletu. 88,75..Goldeu.S. Anſt. 88,75 87.5Balge Melchne. 170 170 Br.⸗Beftab- Dellb. 20.—.— che Kabelww. 62.— 80.— Adierwerke Klever 31.— 31 50 A. G. G. Stamm 9 35 97.75 Aſchaß Buntpap 31.—.— Ke Aſchaffb. Zellſtoß 85.75 68,.— 19.50 19.50 39.,50 3025 Chamotte Anna.—.——, Baltimore 83,50 83 aktien. Der Kaſſ Deutſche Benz 31, Brown Bo vorbörslich höhere K Fortſetzung 3 pCt., über 6 PpCt. bis auf Lahmener etwas leichter waren. unveraändert, ebenſo der größde Teil der Motoren⸗ und Maf war überwiegend Geſchl. Anleihen blieben unverändert bei kleinem Geſg Bon den ausländiſchen Renten waren Ungarn ſehr feſt, 7 aber unverändert, Mexikaner anfänglich vernaczäſſigt. Der 1 50 Becker Stahl 46, Backer Koht 90* „Entrepriſes 10, Growag 48, Krul hall 88, Kabel-Heyodt 110, Ufa 57 und Unterfrank 58. Berliner Wertpapierbörſe BVerſchiedentlich Befeſtigungen Berlin,.. Jan.(Drahtb.) Obwohl für die führenden Pofie 1 urſe genannt worden waren, Eröffnung und auch der Verlauf der Börſe den Grwaßemſe 10 aln einer Aufwärtsbewegung nicht. Nach ‚ Steigerungen der letzten Zeit hielt die Börſe wegen dder 10 ſtehenden Ultimo⸗Liquidation es für angebracht, Entlaſtungsvee vorzunehmen, ſo daß die bei unregelmäßiger und im Verlauf, e ausgeſprochen nach unten neigende Kursbildung ein unſichere überwiegend ſchwächeres Aueſe innere feſte Grundſtimmung erhalten zu können, zumal 1 Ausfuhrziffern des deutſchen Außenhandels erſtmals heube 1924 infolge Droſſelung der Einfuhr einen kleinen zeigen und der Geldmarkt trotz der bevorſtehenden 0 95 dation ſeine außerordentliche Flüſſigkeit beibehielt. vermochten ſich die Befeſtigungen fortzuſetzen, ſo bei Canada bei Ilſe Bergbau und verſchiedenen anderen Montan Elektro⸗ und Nebenpapieren um 2 pCt. und bei Ludwig Loeme 151% Zumeiſt aber bröckelten die Kurſe auf den bi führenden Montangebieten um 1 bis 2 pt. ab und dieſe Ei erhöhten ſich bei durchweg ſtiller gewordenem Geſchäft ne 1 bei Montanwerten verſchiedentlich auf 3 pCt. und etwas höhe Berliner Deviſen verkehr war etwas 92—— a martt veri 55 ſehen zeigte. Zuckerwert Trotzdem hofften . entſ pen Verſchiedenig 11 pferde: ſtand; mit Pferden 2795 G. 2809.; 1 Gramm Platin Marktverlauf: mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mittelmäßig. Manuheimer VBiehmarkt Dem Viehmarkt am 25. Januar waren zugetrieben und wulbe bezahlt für 50 Kg. Lebendgewicht(in=): 57 Bullen(Farren): 36—49; 592 Kühe u. Fär zuſammen 837 Stück Großvieh; ferner 590 Kälber: 61 Schafe: 24—35; 2553 Schweine: 64—77; 172 Ar für das Stück 600—1200; 45 Schlachtpferde. bis 120; 3 Ziegen: 10—18; zuſammen 4261 Stück. Mit Großvieh ruhig, langſam, geräl mit Schweinen ruhig, 188 Och 2·: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 23. Jan. 1 Kg. 905 1 Kg. Silber 92,40—92,80 G. 94,30 14,40 G. 14.90 B. Dyckerht.& Widm. 32, 75 33.90 25 Dingler Zweibr.—.—.— Dürkkoppwert. S.—— 55 Düſſeld. Rat Dürr— 34. Eiſenwerkſtaiſrelt 15.10 18 M D Steinzg 9.—91.— J0 Bamag⸗Meguin 30. 31.— Bremet Bultan 57.2557¼25 Deutſche Kaliw 126,1144,2 Enzinger Filtei 79.50 70,25 Gerresheim. Vlas 98. 85,0 aſch T 46.50 46.— Eſchw. Bergwert 12½.0140.2] Geſ felektr. Hinter T 135.0 37U arbenind. 125,5 124,7 Gebr. Goedgardi. 39, 39, Deutſche Wollw 34.18 88.30] Jeldm 890,. 79,— Goldſchmidt, Th..— Ecdert. Jarb. v. B 125 5 174 Wlekn. Ae. Kra 103 5 101 5 01——5—— mag Frankfur— Amafle St. Ullr. 29 75 25 5⁰ Enzingen Union 69— 69— Enüngen Spinn. 209, 205 0 FJader J. Bieiſtti,—.——— Fardwert Mühid 83.— 88.— ahr Geds Pirm 37.— 37.— elt. Guill. e e 117.0—.— einme⸗ Jrantt Pok.& Wit. 2075 80 5019 Jace 2 Siam 0,50.2/0 Geldiemdr.— 8475 0—.— Sil—50 Hurl. 51,— 2125 + E 70—— Grün u. Bſrger 84,75 8490 Halds Neu, Nähm. 35.—— Homme Osnabz. 85.— 83.— Hilpen Armaturb. 21.50 41 17 Hirſch Kupf. u. M.—. 80. u.. Fleſban N, 80 45.— Höchter 2250 55 124.2 olgverkohl.⸗Id. 57,.—58. 5—85 ſammga Kaiſersl. Korler. Maſchin. Kemp. Stettin..3 Konſerven Braun La et& Lach An sburg 810 81.— Vudwiged., Wal! 48,50 4J. 50 Uuz— W— 28.0 20. Lug! ndu—— Aabederte 79— 78.50 Miaa Maädld 283,— 83, Motoren Deug Notor. Oderun—,— 34.— Nockariu Hadtzg.—.— 39 75 Medorrd. Okh. En 2. 5 1 5 Peter Unlon Frkf V. Niabm. Kager 43.,50 43 50 41 Pulv. 85 ng. 12 hilipps.⸗G. Frk Potzellun Weſſel 45.— 40. Nein. Gebd S 9 45.— +15 Ng. elet M. 5 70.— Nö. Maſch. Ded.— Rhenania Aacden—.— 31.580 Niedeck Monian 82. 50 81.75 Nodbera Darmt 11.5% 11.50 Rütgers⸗Werke 7275 70, Schün K. H50.——.— 7 68,— 88.———— Metal 78.—.— 4 Klein, Sch. K Beck. 92782825 — 521 lbronn 52,— 52,.— Krauß& 12 80l 560 —— Nolhe—.——.— Eiſenh. 39.1537,50 ee 11.511808 Goerz C. P. donnersmarckd. 56,50 56,...25.45 Gothaer Wagaon 22—9 7 7 Wa 9r 98500800 1—— Nm Ae pürrkoppwerks 38.—33.25 Gaggenau 35,5088. Irkrftw. Mhm.6%„ 50 donamit— 88.3055. 18Gebhard Techi 88.—83.-Gebr. Großmann 61.25 62, Gelſenk. Bergw. T 9; e Orſin& llänge er.5 88.500 lektr 85 88 88.25 Gelſenk. Gußſtabl 28.50 27, Gruſchmiz Textil. 43.50 48,— Elektr. Oichtu.Kr. T 102.) 102.0 Genſchows 60, 50, Hachea 210 43.25 84,75 Emaille Üllrich 28.—24.75——85 Portld.⸗. 94,63 95.— Halleſche Raſch. 101. 2101.5 Spinn. 85.50 85, 0 blupp Holzmand 55.795J.—J Roin Nofiweller 89, 25 Hannov. M. Egeſt. 4175 48.— werke. 35.50 34,75 Gebr. Körtin 65.25 8575 ann.Waggonſd 1I 6518. Humboldt Maſ h.—25834.55 ell. 21.50 25, Hanſa Vlogd—, 28.25 ODtw.u. M. Kagſer RNyſfhäuſer Hütte 30,85 31. Dodarſchaz⸗.„, D. Schgtsa. 0s.65 3681% Ba 95„Anl. n, 7 Shaelpt. Frant 88 8ʃ.20 9 ödg.⸗Wien Gum 50.—47.—Ilie ee + 103. 13103.0 445& Co 83,— 62,85]Goldanleihe. 55 do. 82. 1011 5,85.65 37 5—el Sdramn Lackob 64—61 Bakſor. Bergwre. 40.25 41 50 K. Jädel& Co. 58,—33.35 Jauragütte. 37, 31.84%½% Mym v. 1910———Sparprami. 1819—.——.—3% 12. S guckert,Nürnbg. N 76.50 Parpen. B 15* 1117109,[Gebr. Junghans 34. 584 15 inde sdiemaſch 119.2 115, 35 10 Pr. Schaganw.———4% Bab. Gl. e⸗ 0. 74 uhfadrit Her. 20, Harimann Maſch. 29,19 2½[Kahla Porzellan 50 1543.— Aindenderg 98. 87, 133 4% do. do.—.— 3½%%, do. 1 Zellindu tr. Bol 23 25 20-edwigsdaünn⸗ 52.25 4 0anc Aſcherel. 120,5 11 20 Cart Andſtröm! 104,4 104.7 15 tU. 12925.ã5 80435 4970 Oeeub. Non 8205 7250%½ He.. 60 u. 00—.— Naing.—.— al 21.50 21 15[Karlsr. Maſchin. 40,— 28.50 e 23.— 22,—4% do. unk..1923—.———½ 8 6,250.2 200 1— abaeft. 2* Stem. AHale., Berl 95,75 935, Findr. Aufferin. 98 37 50lKattomitz. Bergd.25 9. KHofman IL 4175 47.5. 405 en 00.4⁵⁰ 3½%%—.—.— 2 Sidd. Dradtlad..—— 9 Kupfat 81.[F. R. Kemp.3590,350 Zudw. Loewe Fo 14⁵ U 5% d 0.—.355%—.—— 40 Säch..A. 19· 72 2* .Ued. St.Ingd—— 38 80— ieh den. 8 1563, 45—— W 165 11. 10 95 8 9N7—.——.— ee Nüs; 1 4 8 do. Nente „ 2—=50. 0 u. St—58—.—*. 0 0 IV.——.— 0 al Wact. k. 1913. e ee Haßenlahe-Werk..68 0,35Jdofatr d Jourban 80.)5 30.50 Wss Il, de ni 0 wale e 15 nel etwas feſ 1 ſe.5 15 2 10 * 5 40 10 . — Amtlich. 23. B. 23 G. 25.— Holland 165,51 168,93 168.30 167f0 Buenos⸗Aires 1,735.739.737 91 Brüſſe!!!!1906 19.,i0 19.06 10d6 85,50 85,44 W Deie er 81,09 80.80 54% Kopenhagen 103,87 104,3 103,32 191% Lſſaboe 21,275 21,225 1200 Siocholm1120 112.48 1121,] 1103% Helſingiors„ 10,545 10˙585 10,547 100 Jialle 16.928 109751.95%% Londoen 2039220447 20508 24% Neweortkt 4,195.25 4,195 15ö00 Fü 15.735 15.675 115 Schweizz899 31.10 8098 80% Spanienn 59, 59,54 59,33 15 Nrn.871 1875 1,867 2200 Konſtantnoßei 2,215.225.195 0650 Ro de Janeno 0,632 0 634 0,631 016 Wien abkg[5905 59,19 59.04 72465 Prag 12,416 12,456 17 416 174 Jugoſlavlen.42 7,44 42 5800 Bud peſtt.587 5,89 807% 290 e.525.935 276 Aihen 1 874.•76 374 2 Waren und Märkte 92. 51 be 0 9 b) Ausländiſche Nentenwerte. 655 2% M.—— 4% Turttang. Anl.—. G0 rior. 1 8 4% He ahe 18.8 180% Jeog 4011 1280 24280 Tapssdds a. B„ 4% oldrente—,. 17,60„.Los 24.80 24.25.50%„ neue Pr.—5 4% eond. Jtte..87s.650 1%84101 1711 10%„ Odligat./ 9 4% Süderrte. 1. 0 1254%%% 1014 1780 17.75 4% WesEi 1 40 %, Papiert—.—.880% SGuoldrte 14.40 28,.—%½% 40 20 rdet.-Anl—.—.504% rcn. 420 1707 1l 5 15 49„Bag 1 800.50% peu. Stb. alte 17.50 17,305 U A—.%%De-UIX. SrI7d 17 35—.— Fraulefurter Seſtoerzinsliche Werte. Inländiſche. 5% Taduanlepec 22.— DSNNIN — NN 8 5 Wentaz den 25. Januax 1926 Sbeelen auf Rennplätzen und Antauf von Rennpferden. In kürzeſter Böt Arbei Stabira ex, den Leiter des Arbeitsamts, enthelt um Souſmanf Wilhelm Kern von hier berwerflichen Mittel der Alrtunde fle und des Betru zJoſef Schafer⸗ perſehenen Brief zu ſchick Das RNeue Mannheimer Jei'ung([Abend Ausgabe) 7. Seite. Nr. 40 Serichtszeitung Schöffengericht Mannheim Maunheim, 22. Jan. Vorſitzender: Amtsgerichtsdirettar Dr. Aben. Schoͤffen: Böder Alois 15 rugger hier; Arbeiter Jakob ngert in Käfertal Vertreter der Antlagebehorde: Oberſtaats⸗ bf Mickel und der Erſte Stadesanwalt Brettle und Dr. e r. Jurücknahme einer Beleidigung Wie erinnerlich, wurden im November 1924 die aufſehen⸗ erbegenden Unterſchleife des Kaſſierers Günther beim hieſigen Edelſchen Arbeitsamt aufgedeckt. Mit Günther war weiter deſſen gwager Karlinger, ein leichtſinniger ſunger Herr, der große Gue im Kopfe hatbe, angeklagt. Karlinger verlanngte Geld von ünther, der leider dem ungeſtümen Drängen nachgab. Karlinger vergeudete das Geld in Berlin durch noble Paſſionen, unſinniges e alles verloren. Günther hatte keinen Mut, die Sache ein⸗ pekulaktonen, die wiederum fehlſchlugen, bis di ife di ren, ö chlugen, bis die Unterſchleife die Summe von über 80 000 Mart erreicht hatten. 5 19 In Nr. 301 der„Mannheimer Arbeiterzeitung“ vom 12. Nov. ben erſchten nun über die Angelegenheit Günther⸗Karlinger ein ge⸗ niſchter Artikel, der die unechörteſten age le geden, Stadtrat *— 5 JeGbtrat Anſccz gab, gegen den damaligen verantwortli nift⸗ aer der Arbeiterzeitung, den Heizer Friedrich Boumgärtner sDelkirchen, wohnhaft in Ludwigshafen a. Rh., Strafantrag wegen Beleidigung zu ſteilen. Nach Eintritt in die Verhandlung, zu der auch Stadtrat Bött⸗ Ner erſchienen wor, verſuchte der Vorſitzende die Erledigung der da e auf dem Wege des e onzuregen. Nach langan⸗ kltkrndem Hin⸗ und Herrreden liet ſich der Angellagte zu einer Er⸗ Bon ng des Inhalts herbei, daß er mit dem Artikel Stadtrat Sbeader nicht habe perſönlich beleid gen wollen. Welker ſehe ein, daz A0 dtrat Böttger für die Kaſſenführung nicht verontwortlich war. ſich, 117 Geldbuße 125 300 Mark an das 011 eſpinſtift zu zahlen. ier verſpricht Welker Aetanntgabe ſeiger Ertläcung in ber hieſigen Arbeiterzertung, in der ſü Sterleitung für die Pfalz urd Rheinheſſen, in der Arbeiterzoitun 855 Oberbaden und in der„Volksſtinune und in der„Pfälzer Poſt“. Enſtger will wegen Rücknahme des Strafentrags das forderlſche veranleſſen, ſobald der Angeklagte die übern mme ien JVerpflichungen erfüllt habe.— Verteidiger:.A Pr. Weil oz wigehafen a. Rh. Um ſich in den Beſitz von Geld zu ſehen, grifff der geſchiede ne perſchiedene Male zu dermn 050 5 d des Betrugs. Unge⸗ odtet der hierwegen erhaltenen Freiheitsſtrafen, die ihn bei ein ger⸗ .— gutem Willen auf eine beſſere Lebensbahn hätte bringen b n, Heß er ſich am 17. Nov. 1925 dazu hinreißen, an'e Lager⸗ Stromeyer hier einen mit der gefälſchten Underſchrift en, in dem um eine Geld⸗ ber ienunz gebeten wunde. Die Firma ſandte 10 Mk. on Schäfer, 205 früher bei ihr in Arbeit ſtand, ab, das Geld tan aber, da die kgſe nicht ſtenmte als urbeſtellbor zurück. Der Angeklagte er⸗ ir becheute. dogs er ſich in bitterer Natzage befunden 5Be, wechel Feubitte, größte Milde wolfen zu ſoſſen. Das Gericht berurteilte —— zu der geſetzlichen Mindeſtſtraſe von 3 Monaten 10 In die Zeit der polktiſchen Unruhen im Herbſt 193 und Früh⸗ 1024 fällt dos Spremof 2 das dem Megee eſer toffvergehen, Nelden Johemn Welker von hier heute zur Laſt gelegt ift. Weller t in ſeiner Wohnung S 4, 8 eine Anzahl Granaten verſteckt. e ihm in einer verbotenen Verſammlung, die am 19. Febr. 1924 A Seckenheimer Malde ſbattzand, von einem Kommumiſten eirge⸗ 1 eot wurden. Welker beſtritt heute, ſich irgendwe ſtraſbar gemacht . haben. Er betont beſonders, don die bei ihm vergeßhdenen A ehbüchſen leer geweſen ſeen. Seine widerſprechenden früheren Ae wiirden auf einem Mißverſtändnis beruhen. Im des Verhörs der beiden Zeugen von Berg — Vorfälle aus der Wit des Nerbzts der kommuniſtiſse.) Pintei 8 chmals in reiccem Maße beleuhtet dech wurdt van PeetNν Uur Jeugen. da ſie als frühere Hauptbeteiligte in Betracht kamen, P Der Staatsonwalt hält den Naeklagten im Sinne der ſtalede ker wberſhet. Mit klegden Mitn dade Welſer d Tefeindliken Ziele der Partef zu erreichen geſucht. Der Stoals⸗ beantraate eine Zuchthausſtrafe von 1 Johr 6 Mon. 1— +5 1 cb . angte Uyterſuchunshaft.— Als eidiger ie de .⸗A. Dr. 4—5 a. Nh. A 3 1 ch u h gus Seckenheim war Proviſiongreiſen⸗ der, bei rerf hederen Buchhandlungen u. dergl., b 5 id tunn von Beſtellf beinen und miderrechtlichen hen und macht neue Eingriffe. Karlinger trieb neue Privat⸗ umd Hanf wurden bersgepühren mü dem S des unreblichen Gebarens Neuerdings perfiel Schuh wieder in ſeinen alten Fehler und fälſchte eine Reihe Beſtellſcheine, wodurch es ihm . ſich auf ſchwindelhafteflrt in den Beſitz von 782 Mk. zu ſetzen. er Staatsanwalt betonte, daß der Angeklagte ſich ſeit lan gem auf einer gonz bedenklichen Bahn befinde und, ſalls er ſo fortfahre, noch ins Fuch a komme. Diesmal befürwortet der Staatsan⸗ walt nochmals, mildernde Umſtände. Entſprechend dem Antrag des Staatsanwelt. wurde der Angetlagte zu 10 Monaten n1s abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaſt, verurteilt. Schöſfengericht Frankenthal Das Schöffengericht Frankentbal befaßte ſich mit dem Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen Kraftwagen und Motorrad auf der Heßbeimer Straße am Wurſtmarktſonntaa 1925. Angeklagt war der Kraft⸗ wagenführer Anton Maſckazek, der an dieſem Tage von Dalsbeim eine Fahrt nach Mannheim machte. Auf der Heßheimer Straße fubhr der junge Alfred Keller vor dem Kraftwagen auf der Straße gegen die Stadt zu. Als er eine Kurve beſchrieb, um die Straße wieder zurückzufahren, konnte M. den den Motorradfahrer über⸗ holenden Wagen nicht mehr ſchnell genug zum Stehen bringen und der Zuſammenſtoß ließ ſich nicht mehr vermeiden. Der junge Keller blieb ſofort tot liegen. Das Gericht verurteilte Maſchazek wegen Vergebens gegen Paraaraph 20 des Kraftfahrgeſetzes an Stelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von 2 Monaten zu einer Geldſtrafe von 500 Mark. 5 Die erſte Sitzung des britiſchen Militärgerichts Wiesbaden. Das britiſche Militärgericht hat am 24. Januar ſeine erſte Sitzung adgehalten. Zwei Gaſtwirte, die Alkdhol an engliſche Soldaten ver⸗ abreicht hatten, erhielten jſe 30 Mark Geldſtrafe Die Näherin Melchior, die einem Sergeanten, der das Veihüältnis mit ihr löſen wollte, Lyſol ins Geſlcht gegoſſen hatte, wurde zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Sportliche Runoſchau Winterſport Europameiſterſchaften im Eis-Schnellaufen Die 400 m⸗Rundbahn in Chamonigz, auf der am Samstag die Europameiſterſchaften im Eis⸗Schnellaüfen ihren Anfang nah⸗ men, war in beſter Verfaſſung. Es kamen zunüchſt die Strecken e. 50% m und 5000 m zum Austrag. Der Verteidiger des Titels, der vorjährige Ueberraſchungsſieger Polaczek, irat entgegen anders lautender Mitteilungen dennoch an, muͤßte ſich aber knäpp geſchlagen bekennen: Ergebniſſe: D 300 Metef: 1. S1afn 0 innfand 44,8 Sek.; 2. Pie; tild⸗Finnland 46 Sek,; 3. Haßler⸗Fran 755 4. Polaczek⸗Oeſterreich 5000 Meter 1. Sfutfnabhbe⸗Finnkand 944 in.; 2. Polaczek⸗Oeſterkeich 8,44,3 Min.; 3. Jungbluth⸗Oeſterreich; 4. Roumba⸗Lettland. hockey Bundesausſchußſitzung des Deulſchen Hockeybundes Die Bundesausſchußſitzung des Deutſchen im „Ruſſiſchen Leſ in Berkin war qus allen Landesteilen gut bee ſücht. Von den auf der Tagesordnung ſtehenden Anträgen ſinnd beſonders diejenigen intereſſant, die das herwallungstechniſche Ge⸗ biet hetreffen. Im Vordergrund dee Intereſſes ſtand der mittel⸗ zeutſche Antrag, den Deutſchen Hockeybund nicht mehr aus der Zu⸗ ſammenfaſſung der einzelnen Vereine zu bilden, ſondern jediglich aus den einzelnen Landesverbänden. Der An. trag wurde in dieſer Form nicht angenommen. Man einigte ſich auf ein Kompromiß, dergeſtalt, daß die Landesverbände in Zu⸗ kunft autoriſtert ſind, Ankräge ihrer Mitglieder ſelbſt zu entſcher⸗ den. Oberſte Inſtanz bleibt in allen den Fällen, in denen eine der Parteien glaubt, ſich nicht mit der Entſcheidung des Landed. verbandes beruhigen zu können, der Bundes⸗Ausſchuß, bei dem in derartigen Jällen ein„Dringlichkeitsankrag“ eingebracht wer⸗ den kann. Eine allgemejine Unfall⸗Verſicherung ſeiner Mitglieder glaubt der Bundes⸗Ausſchuß z. Zt. ablehnen zy müſſen. Der Amateur. begriff für Sportlehrer und Trainer wurde genau feſtgelegt. Zur Prüfung von werbekräftigen Plakäten wurde eine Kommiſſion 68. bildet.— Die geplanten Spiele begen Oeſterreich und Holland wur. den von dem Ausſchuß gebilligt. Als Termia für das Spiel gegei Holland wurde der 28. Februar und für das Spiel gegen Oeſter⸗ 25 der 2. Mai feſtgelegt. Die Teilnahme engliſcher Mannſchaften en dem Hamburger Oſterturnier wuürde gleichfalls genehmigt. Es werden nunmehr drei engliſche Herren⸗Senioren und je eine Da⸗ men⸗ und eine Herren⸗Junioren⸗Mannſchaft erwartet. Man plant bei dieſer Gelegenheit und im Anſchluß an das Oſterturnier der engliſchen Damenmannſchaft eine Städke⸗ oder Ländermannf A — Drn entgegenzuſtellen. Die Sitzung wurde erſt ſehr ſpär aufgehoben. ſcinzugs der Proviſt m ſcharfenf Konflitt. Verſchiedene erhebliche Freiheitsſtraſen waren die Folgen Kegler-erband Mannheim und Umgebung 5 Im hieſigen erſten Bezirk mußte das Vorſpiel eingegangener, bexechtigter Proteſte wegen wiederholt werden. Hierbei ergal en ſich weſentlich andere Zahlen, als beim erſten Spiel. Es erreich⸗ ten:„Gaſſenhauer“ 1965, K. G.„Waldhof“ 1953,„um e Hoor“ 1848 und Geſ.„1908 Sandhofen“ 1818 Holz. Ob Geſellſchaft Gaſſehauer wirklich in Führung bleibt, kann nicht mit Beſtimmt⸗ heit geſagt werden.— Auf der hieſigen Verbandsbahn nimmt Be⸗ zirk 2 am 24. Januar die Kämpfe auf. Gegenüber treten ſich: Kugelroll, Rheingold und Grottehoor. Jeder Klub hat 8 Mann à 50 celn zu ſtellen. Bei 25 Kugeln erfolgt Vahnwechſel.— Durch Neueinteilung des Süddeutſchen Gaues werden nach der hieſigen Verbandsbahn verſchiedene auswärtige Verbände beſtimmt. Begirk 1 umfaßt Frankfurt, Riederwald, Bad Homburg, Neu⸗Yſenburg, Schwanheim und Griesheim. Vor⸗ piel in Bad⸗Homburg, Rückſpiel in Höchſt. Zu Bezirk 2 ge⸗ ez Mainz, Wiesbaden, Alzey und Höchſt. Vorſpiel in Frank⸗ furt, Rückſpiel in Schwanheim. Bezirk 3: Hanau, Fechenheim, Offenbach, Darmſtadt und Aſchaffenburg. Vorſpiel in Riederwald, Rückſpiel in Bad Homburg. Bezirk 4: Mannheim, Bens⸗ heim, Heidelberg, Worms. Vorſpiel in Worms, Rückſpiel in Alzey. Bezirk 5: Saarbrücken, Durlach, Heilbronn, Weinheim, Eden⸗ koben und Karlsruhe. Vorſpiel in Heidelberg. Rückſpiel in Mann⸗ heim. Bezirk 6: Kaſſel, Bad Nauheim, Limburg, Gießen und Ransbach. Vorſpiel in Frankfurt, Rückſpiel in Offenbach. Die⸗ Stärtzeiten und Termine wurden ausgeloſt. Alle Kämpfe ſind aur Aſphaltbahnen auszutragen. Beim nächſtjährigen Treffen ſollen Bohlen⸗Schere und Amerika⸗Bahnen mit eingeſchaltet werden. Im Stadtteil Lindenhof erſteht bis März ebenfalls eine Sporthalle mit 3 Aſphaltbahnen. Die Ausſcheidungs⸗Kämpfe ſind nunmehr ganz durchgeführs. Zur erſten Kampfmannſchaft gehören: Bauer mit 2772 Holz, zu⸗ gleich Einzelmeiſter, ferner Blechner mit 2761t, Blſohmann A. 2709, Dießler 2699, Höfer 2695, Blohmann W. 2670. Kalt 2659, Braun 2649, Ihrig 2646, Karg mit 2641 Holz. Erſatzleute: Schmitt mit 2640 und Behler mit 2633 Holz. Dieſe Mannſchafts⸗Aufſtellung iſt für die Kämpfe in Mainz und Alzey maßgebend. Schach Oberrheiniſcher Schachbund. Der Schachkongreß Mannheim 1925 hatte geſtern Sonntag ein Nachſpiel hier in Mannheim im Kaffee Apollo, wo zwiſchen den drei Siegern die Entſcheidung über den Wanderpreis fallen mußte. In der erſten Runde in Karlsruhe hatte Heinrich Weißinger gegen Baron Tereſchenko eine Partie temis gemacht und die zweite perloren. In der zweiten Runde in Kartsruhe hatie Heinrich Weißinger gegen Theo Weißinger beide Partien perloren. Am geſtrigen Sonntag fiel hier in Mannheim die Entſcheidungsrunde zwiſchen Tereſchenko und Theo Weißinger. Die Vormittagspartie wurde von Theo Weifinger durch Zeit⸗ ſüberſchreſtung des Geaners gewonnen, womit bereits die Entſchei⸗ dung gefällt war, da Tereſchenko durch die zweite Partie im beſten Fälſe 2½ Punkte erzielen konnte, während Theo Weißinger bereits drei Punkte ſicher hatte. Der Wander⸗Ehrenpreis fällt demna⸗h bis auf weiteres dem Schachklub Karlsruhe zu. Boxen Amateurboxkämpfe in Fran'furt⸗Byckenheim. Die Bocken⸗ heimer Turngemeinde hrachte am Sonntag abend Amateur⸗(en⸗ kadungsboxkämpfe zur Durchführung, die ſich ſowohl durch einen guten Beſuch wie auch durch anſprechenden Sport auszeichneten. Leider mußte in letzter Stunde noch eine Umſtellung des Pro⸗ gramms vorgenommen werden, da einige Leute aus Darmſtadr ihre Startzuſage nicht einhiekten. Die einzelnen Ergebniſſe laute⸗ ten: Fliegengewicht: Erler⸗Bockenheim ſchlägt Rügamer⸗Ein⸗ tracht Frankfurt in der 3. Runde durch Aufgabe. Federge⸗ wicht: Bruder⸗Darmſtadt(Heſſ. Pol⸗S..) gewinnt gegen San⸗ der 2⸗Bockenheim durch Anfgabe.— Ruhland⸗Bockenbeim fertigt Förtſch-Germania Gymnaſtik nach Punkten ab. Leichtgewicht: Das Erſatzpaar Kle⸗mann und Schreiner 1, beide Bockenbeim, liefert einen flotten Kampf, den Kl. knayp nach Punkten gewinnt. Weltergewicht: Eckert 1. Mainzer B. C. ſchlägt Gemmerich⸗ Bockenheim in einem techniſch intereſſanten und wertvoſſen Kamof knapv nach Punkten. Mittelgewicht: Fürſtenau⸗Barenßeim erzwingt gegen Schmidt⸗Darmſtadt einen Punktſſeg.— Moßdorf⸗ Herausdeber. Drucer und Verleger: Druckeres Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeltung. G. m. b.., Mannbeim. E 6,. 2. Direktion: Ferdinand Henme. Chefredokteur: Kurt Fiſcher. Verantmortlich für den volitiſchen Lell: Hans Alfred Meißner: ſſſr das Feuilleten; Dr. Fritz Hammes; für Dommunalpolifik und Lrkaſes. Richard Schönfelder: für Sport und Nenes aug aller Weft. Willn Muüller; für Handelsnachrichten und den bhyigen vebaktionellen Teit: Fronz Kircher: für Anzeſcen K. Bernborst dem Konkurbverwalter bis zum 25. Februgk 1920 Anzeige zu machen 15⁰0 Todes-Anzeige. 74 Herr Prokurist Wi! im Alter von nahezu 39 lahren. Mit seinem Tod verlieren wir in ihm einen bie Oirekction und das Personal. Am 23. januar 1926 verschied plõtalich und unerwartet helm Maier atheiter, der in Treue während 21 Jahren unserem Unternehmen angehörte. In seinem unermũdl chen Fleiß und seiner Gewissen-· haitigkeit war er allen denen, diè mit ihm zusammen arbeiteten, ein leuchtendes Vorbild. Wir betrauern sein Ableben aufs tiefste Das ehrenvollste Andenken an ihn wird bei uns nie erlöschen. Verein Creditreform E. V. lieben heizensguten Mann, unseren zu sich in de Ewikke.t abzurufen. 7³⁴ lieben Mit- Frau Kath. Maier Langsttabe 390 b Gott dem Allmäch'igen hat es gefallen, meinen Vater, Schwiegeivater, Bruder, Schwager und Onkel ſen Wilhelm Maier im Aſter von 581, Jahren, plötzlich und unerwartet in tiefem Sehmerr: mit Kindern. Maubeim, den 2l. Januar 1926. Die Beerdigung findet am Olenstag, den 26. lahus 1026 naehm tiags 2% Unt von der Fritdho kapeile aus statt. Mannbeim, den 22. Jannar 1920. Bad. Amtsgericht Abt. B. G. 13 1. Ueder das Vermögen des Kaufmanns Wilberm Friedlin, Alleininhaber der Firma Sickelbindenſabrik Wilhelm Friedin in Mannbelm. Lanaſtr. 6 wird Geſchäftsaufſicht N 2. Zur Ceſchäftsauſſichtsperſon wird der Diplom⸗Kaufmann Alfred Pliſterer in Mannheim Kieiſtſtr. 6 beſtellt. 3. Axxeſte und Zwangsvollſtreckunzen in das Vermögen des Schulbners finden zugunſten der Gläu⸗ 11 die von dem Verſahren betroffen ſind, ne, den 22. Januaz 1028. Baz. Amibgericht B. G. 13. treuso genden 1⁵⁰0 geb. Staudt 7³5 Aahte lielert schnel Amtſiche — Am 54. ds Mis. vetrschied nach lüngétem Lelden unsere ſiebe, gute, neubesogte Mulier 2174 Pilppine Unger, 22b. Hennngri im 58 Lebensſaht. 850 1 5 Mannhe m.(8 6. 10), 28 Januar 1926. bie trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdſgung iindet am Mutwoch, den 27., um 3 Uhi vou dér Er edholkapelle aus glatt. Bekanntmachungen Konkursverfahren. Das Köſtritzer iſt in der Tat ein Dr. Haas Ueber das Vermögen bes Kaufmanns Chri⸗ ſtof Feldermann in Mannheim 1 6, 26 wird 1N es, malzreiches i . 0* 4 N 7 .n. eute nacheittag 4 uhr das Konkursverfahren ſeit en 5f e 1 die E 8 2 erb e Konkurgztermalter iit ernannt:] icgrd 5 Malz ‚ 75 Rechtsanwalt De, Vae, Konkardior] a ice hneen gt waſde Aanlache lerdt antcungen dar Sadgemeinde epgen Jtd Juit 25. Nebuer J be. acee eee e e eeee bem Gerichte e e Aagleich wird 1 nens meinen ür mel Herd⸗ und eee Beſchlußſaſfung über die Wahl eines defini⸗ 4 Ofenlieferung Notwohnungen. Nähere Auskunft im ſtäbdt.—— Hochbauamt. Rathaus N 1 mmer 134, 1 7785 ntre Rafthez derel 2577 ſheaeg deſte Kiuten Wedenſnze enf 2 der Selbſtroſſen erhältlich. 195. ftebr. nachm 4 Uior 5 t⸗ baus N 1. Zimmer 124. Amtszericht Abt. B. ceenent. le ar en e 99935 828 a pder zu 10 etm Afelier Huldſe ſimd, wißh anſgegeden, nicdes 1 Gemeinſchu im Dachſiock der Neubauten Nien e e. ſtraße zu vermieten. Anzebote erbeten bis ſpä teſtens 10. 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