1 N Aintnten⸗ 2 Neue M 8 Nebenſtellen Waldhoſſtraße 6. Schwetzinger⸗ und Mittwoch, 27. Januar Sarr tapreile: In Mannbeim und Umgebung jrei ms Senene el durch die Poſt monatlich.. M. ohne — Der eventl. Aenderung der wiriſchafiliche⸗ Ar miſſe Nachlorderung vorbehalten. Poſiſchecktonto -rlsruhe— Hauptgeichäftsnelſe E 6. 2. Meerfeldſtraße 11.— Tefegiamm Adreſſe. Seneralanzelget Mannheim. Er'chein wöchentl zwölfmal. Gemprech⸗Anichlüſe Nr. 1941 7542 1048 204 u. 1845 an umterſcheidet ſch— ſo wenig das rein äußerlich in die Erſchei⸗ — tritt— ſeiner inneren Struktur nach ſehr beträchtlich von dem, 5 or einem Jahr die Regierungseſtrade einnahm. Dem Um⸗ „Dr. Luther erwähnt ihn nicht ohne einen leiſen Unterton der Loßmut. daß die gegenwärtige Regierung im Gegenſatz zu ihrer Lorgängerin ſich nur auf eine Minderheit ſtützt, hatte die Pro⸗ geammerklärung in weitgehendem Maße Rechnung zu tragen. Das erben um die Gunſt der außerhalb des Kabinetts ſtehenden Par⸗ ſchien dem Kanzler nicht ganz leicht zu fallen, da er aber nun inmal darauf angewieſen iſt, ſich von Fall zu Fall eine Mehrheit zulammenzuſuchen, mußte er ſich hüten, nach der einen oder der anderen Seite hin Anſtoß zu erregen, mußte er vielmehr darnach 7 ten, möglichſt überall Zufriedenheit zu erwecken. Unter den ugenblicklichen Verhältniſſen eine verzweifelt ſchwierige Aufgabe, e reſtlos zu löſen Herrn Dr. Luther natürlich nicht beſchieden war. bei ſolchen Bemühungen die Darlegungen des Kanzlers an gewiſſen Farbloſigkeit krankten, über die der völkiſche Herr äfe gut ſpotten hatten, läßt ſich begreifen. Immerhin: ein etwas einer bebhafterer Pulsſchlag, etwas mehr Farbe und Blut wäre der Kanz⸗ * errede zu wünſchen geweſen. Sie war in ihrem Hauptteil, wie es in der Natur der Sache ag, der inneren Politik gewidmet, den wirtſchaftlichen, finanziellen ſozialen Fragen. Was ſie auf dieſem Gebiet als Richtſchnur les, kann den Parteien zu Beanſtandungen nicht viel Anlaß ſor en. Allen Berufsſchichten wurde aus dem Füllhorn der Ver⸗ prechungen ihr Teil zugewieſen. Der Landwirtſchaft verheißt die egierungserklärung Kredit und andere noch näher zu beſtimmende Rülfsmaßnahmen, den Konſumenten weiteren Preisabbau, der Ar⸗ beiterſchaft Verbeſſerung der Erwerbsloſenfürſorge und der Geſamt⸗ wrſchaft, Neduzterung der Steuern auf ein vernünftiges Maß. muading⸗ handelt es ſich bei all dem um Epentualverſprechungen, e von der Entwicklung der wirtſchaftlichen Lage abhängig gemacht witden. Eine Programmrede, noch dazu eine ſo knapp gehaltene zie dieſe, verpflichtet nicht, über das„wie“ eingehend zu unter⸗ richten. Von den Spezialreſſorts, von den alten und neuen Män⸗ den. die an der Spitze ſtehen, und unter denen mancher iſt, der zu ˖ u beſten Hoffnungen berechtigt, wird es abhängen, die Praxis mit 55 Theorie in Einklang zu bringen. Daß in der Frage der Uur kſtenabfindung Dr. Luther, wie er es zart ausdrückte, dem „die Unruhen eines Volksentſcheids“ erſparen möchte, kam er Linken, insbeſondere den Sozialdemokraten, nach der Ankün⸗ iung der Regierungsparteien, eine reichsgeſetzliche Regelung an⸗ zuſtreden, nicht unerwartet. Erſichtlich verſtimmt aber waren ſie kermber. daß der Kanzler in ſeinem kurzen außenpolitiſchen Expoſee inen feſten Termin für den Eintritt Deutſchlands in den Bölkerbund Seh da die Verhandlungen über die Rückwirkungen noch in der ſtd webe ſind. Da namentlich in der Angelegenheit der Beſatzungs⸗ ürke der 2. und 3. Zone die Regierung noch um die Durchſetzung an Standpunktes ringt, iſt ihr im gegenwärtigen Augenblick eine mdere Stellung einzunehmen kaum möglich. Es lag ihr daran, zaß der deutſchnationale Antrag über die Ausſetzung des Eintritts den Völkerbund bis zur Regelung der Vorfragen vertagt würde. mgt leler Logik haben ſich die Sozialdemokraten leider nicht ge⸗ , ſie ſehen offenbar in der Einſtellung der Regierung eine Kon⸗ zeſſion an die Deutſchnationalen und ſie machten ihrem Unwillen debares Luft, daß ſie in der nächfolgenden Geſchäftsordnungs⸗ Nec tte ſich für den deutſchnationalen Antrag einſetzten, ſo daß die kurdlerungsparteien, die auf dieſe Ueberraſchung nicht gefaßt ſein unten, ſich unverfehens in die Minderheit gedrängt ſahen. 0 Es wird, zumal im deutſchnationalen Blätterwald ob dieſer zelederlage“ der Regierung vermutlich ein großes Jubilieren an⸗ — Wir möchten meinen, daß man den an ſich gewiß unerfreu⸗ S n Schlußeffekt der Kabinettspremiere nicht überſchätzen ſollte. chlimmſtenfalls handelt es ſich um eine Schlappe, die bei ge⸗ beuttterer Regie ſich vielleicht häte vermeiden laſſen; denn, ob der der üchnationale Antrag auf der Tagesordnung ſteht oder nicht, r Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund läßt ſich ja doch nicht us der Debatte ausſchalten. Die Regierung aber kann ſich jeder⸗ ſpit auf die Ertlärung zurüchziehen, daß ihr die Sache noch nicht krauchreif erſcheint. Aus dem Zuſammengehen der Sozialdemo⸗ 70 mit den Deutſchnationalen aber nun gleich die Folgerung zu ſiden, daß des neuen Kabinetts Schickſal ſo gut wie beſiegelt ſei, durchaus abwegig. Die Sozialdemokraten namentlich haben ein ereſſe daran, der Regierung die Fortexiſtenz zu erleichtern, da ſie ts beſſeres an ihre Stelle zu ſetzen haben. die meinung der Berliner parteipreſſe Berlin, 27. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Mittel⸗ dent der Erörterungen über die Regierungserklärung ſteht, wie ſich enken läßt, der Vorgang am Schluß der Sitzung. Auch * der Regierung nahe ſtehende Preſſe iſt ſich des Ernſtes der Lage ſülntommen bewußt. Trotzdem hält ſie übertriebenen Peſſimismus ür unangebracht. Dr. Luther, ſo ſchreibt das„B..“, müßte nicht 8 r energiſche Mann ſein, der ſich ſchon ſo oft durchgeſetzt hat, wenn ſich dadurch ins Boxhorn jagen ließe. Immerhin war unverſtänd⸗ G daß die Sozialdemokraten hilfsbereit den Deutſchnationalen die teigbüggel hielten; denn letzten Endes läuft der deutſchnationale All⸗ rag auf eine Verhinderung des Eintritts Deutſchlands in den Völ⸗ derbund hinaus und das liegt doch wohl nicht in der Abſicht der ozialdemokratie. Die„Voſſiſche Ztg.“, die ſich nicht in allen tücken mit der Kanzlerrede einverſtanden erklären vermag, warnt Millag⸗Ausgabe annheimer öe Mannheimer General Anzeige Vellagen: Sport und Spie!l Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Zeitung Unterhattungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Die kritiſche Lage des Reichskabinetts die Rabinettspremiere und ihr Schlußeffekt Berln, 27. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern bet Dr. Luther dem Reichstag ſein zweites Kabinett vorgeführt. Dr. Luther, die parlamentariſche Klugheit zu überſpitzen und ſich der Gefahr auszuſetzen, eines Tages gar keine Mehrheit zu haben und zwiſchen den zwei großen Flügelparteien wie zwiſchen zwei Stühlen ſitzen zu bleiben. Die geſtrige klei ne Schlappe ſoll als Warnungs⸗ zeichen immerhin nicht unterſchätzt werden. Die„Germania“, die gleichfalls eingeſtehen muß, daß die geſtrige erſte Probe aufs Exempel nicht gerade ermutigend war, weiſt den Vorwurf der Farbloſigkeit zurück. Das Kabinett ſei auf die Un⸗ terſtützung der Nachbarparteien angewieſen. Wollte es ſich nicht von vornherein die Gunſt einer der beiden Flügelparteien verſcherzen, ſo war es gezwungen, ſeine Aufgaben mehr andeutend als ausführlich zu behandeln. Die„Tägliche Rundſchau“ ſchließt aus der Abſicht, die Debatte ſo kurz wie möglich zu halten und ſchon am Donnerstag die Entſcheidung herbeizuführen, daß man gleichgültig aufgrund welcher Motive doch das Fortbeſtehen des neuen Kabinetts letzten Endes nicht hindern will. 176 So rechte Freude über das Mißgeſchick, das der Regierung gleich bei ihrem erſten Auftreten widerfuhr, will in den deutſchnatio⸗ nalen Blättern nicht aufkommen, wenn man ſich nach außen hin auch noch ſo oppoſitionswütig gebärdet; ſchließlich ſcheut man doch die Verantwortung eines Kabinettsſturzes, der zwangsläufig ins Chaos führen müßte. Die deutſchnationale Kritik hält daher bei aller ſach⸗ lichen Ablehnung doch ein gewiſſes Maß ein. Der„Deutſche Tageszeitung'“ urteilt, daß die Schwäche der Regierungserklärung das Abbild der Schwäche dieſer Regierung ſelbſt ſei. Die„Kreuzzeitung“ nennt Dr. Luthers Programm⸗ rede ausweichend und nichtsſagend und ganz dazu angetan, ihm den berühmten Platz zwiſchen zwei Stühlen zu verſchaffen. „Deutſche Zeitung“ glaubt,„allſeitige und ganz einhellige Un⸗ zufriedenheit“ feſtſtellen zu dürfen. n ee Auch das ſozialdemokratiſche Zentralorgan vermeidet allzu ſtar le Worfe. Zahlenmäßige Schwäche, ſo meint der„BVorwärts, lößt ſich unter Umſtänden erſeßen durch innere Stärke. Innere Stärke 5 mit fort und ſetzt ſich durch. aher eben weil die innere Stärke fehlt, wird ſich die Regierung gleich 100 der erſten Abſtimmung nicht n durchſetzen. Die„Rote Fahne“ antwortet auf- die Kabinettserklä⸗ rung mit einem Aufruf zu einer Maſſendemonſtration, die heute abend im Luſtgarten ſtattfinden und gegen die Regierung proteſtieren ſoll. Mißtrauensvotum der Deutſchnationalen Berlin, 27. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Zweifellos geht das Kabinett einem ſchweren Abſtimmungskampf entgegen. Nachdem geſtern zu ſpäter Stunde die Deutſchnationalen beſchloſſen haben, heute ein glattes Mißtrauensvotum ohne jede Einſchränkung einzubringen, könnte ſich das Kabinett nur mit Hilfe der Sozialdemokraten halten. Aus der Bemerkung des„Vorwärts“, Hermann Müller werde Dr. Lu⸗ ther heute Gelegenheit geben, ſeine dürftige Erklärung zu ergänzen und dann werde man ſehen, ob die neue Regierung Ausſicht habe, auch nur die erſte Reichstagsdbatte zu überleben, läßt ſich anneh⸗ men, daß die Sozialdemokraten eine etwaige Unterſtützung nicht ohne gewiſſe Konzeſſionen gewähren wollen. Man vermutet, daß ſie in der Völkerbundsfrage eine weitergehende Erklärung ver⸗ langen. Darauf würde ſich die Regierung indes ſchwerlich ein⸗ laſſen. Jedenfalls haben die Sozialdemokraten ſich bisher ihre Ent⸗ ſcheidung offengehalten. 6 Der Beſchluß der Deutſchnationalen wurde nicht ohne ein⸗ gehende Debatte gefaßt. In der Sſtündigen Sitzung der Fraktion ſoll ſich ein harter Kampf abgeſpielt haben, da ein nicht geringer Teil der Fraktion urſprünglich dafür war, daß ſie ſich vorläufig paſ⸗ ſiv gegenüber der neuen Regierung verhalten ſolle. Der völkiſche und intranſigente Teil bekam aber eine knappe Mehrheit für ſich. Bemerkenswert iſt übrigens, daß auch die Wirtſchaftliche Vereinigung geſtern geſchloſſen für den deutſchnationalen Antrag ſtimmte, obwohl ſie bisher erklärt hatte, daß ſie ſich ab⸗ wartend verhalten wolle. Inzwiſchen hat aber der Reichsausſchuß der Wirtſchaftlichen Vereinigung getagt, und dort ſoll, wie das „B..“ zu berichten weiß, eine ſehr ſtarke Strömung für eine ſtarke Rechtsoppoſitionsſtellung ſich durchgeſetzt haben. Es wurde im Reichstag behauptet, daß bereits beſtimmte Abmachungen zwi⸗ ſchen der deutſchnationalen Fraktion und der Fraktion der Wirt⸗ ſchaftlichen Vereinigung getroffen ſein ſollen, damit dieſe geſchloſſen mit den Deutſchnationalen ſtimme. Trotz all dem rechnet man nach wie vor damit, daß das Ka⸗ binett noch gerade eben durchkomme, zumal wahrſcheinlich die Ab⸗ ſtimmung über eine Billigungsformel an die erſte Stelle kommen wird. Schlimmſtenſalls würde ſich, wie wir bereits an⸗ deuteten, das Kabinett unter Verzicht auf die Billigungsformel auch mit der Ablehnung der Mißtrauensvoten begnügen. In der heute beginnenden Ausſprache wird, wie die„Tägliche Rund⸗ ſchau“ mitteilt, auch der Reichsaußenminiſter das Wort ergreifen, jedoch vorausſichtlich nicht vor Donnerstag. Das ſozialiſtiſch-kommuniſtiſche Juſammengehen ſel Berlin, 27. Jan.(Von unſ. Berliner Büro.) Vertreter det Sozialdemokraten und der Kommuniſten haben ſich geſtern in Berlin über die organiſatoriſchen Vorbereitungen für die Aktion in der An⸗ gelegenheit der Fürſtenenteignung geeinigt. In die Koſten will man ſich teilen. Die Propaganda foll ſelbſtändig geführt werden. In einer Verſammlung der ſozialdemokratiſchen Funktionäre warnte Dittmann vor Iluſionen und ſtellte die Schwierigkeiten der Aufgabe, 20 Millionen Stimmen aufzubringen, ins rechte Licht. Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 43 itung geigenpreiſe nach Tarit bei Vorauszahlung pro eung auggal, ſür Allgem. Anzeigen 0,40 N. N Reklam. —4RN.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Verantwortung übernommen. Höbere Gewalz Streits Betriebsſtörungen uſw. berechligen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr— Gerichtsſtand Mannheim das programm der Sachlichkeit Das eigentümliche Merkmal der Regierungserklärungen im Reichstag beſteht darin, daß ſie nach jeder Kriſis fatbloſer werden. Sachlich gehalten waren ſie im Grunde alle, von Scheidemann bis Luther, aber der Ton iſt reſignierter und die Zahl der Programm⸗ punkte geringer geworden. Auch die Einzelheiten der innexen und der Sozialpolitik wiederholen ſich— drückt uns doch ſtets derſelbe Schuh! Lediglich in der Außenpolitik wechſeln die Bilder zwar ab⸗ wechſlungsweiſen aber nicht erfreulichen Anblicks. Dennoch unterſchied ſich die geſtrige Erklärung des Kanzlers von ſeiner Rede im Januar 1925 in einem weſentlichen Punkte. An der außenpolitiſchen Linie hat ſich ſeit damals nicht das geringſte geändert. Hier kann und wird das zweite Kabinett Luther ſeine alte Poſition behaupten, aber die parlamentariſche Front, die vor einem Jahre hinter der Regierung ſtand, weiſt heute nicht mehr die alte Zuſam⸗ menſetzung auf. Die Deutſchnationalen ſind inzwiſchen in die Oppv⸗ ſition übergegangen und wenn man z. B. nach der Rede urteilt, die Herr Hergt am Sonntag in Bielefeld gehalten hat, ſo wird man den Eindruck haben, daß der Wind von rechts ziemlich ſcharf weht. Aber alles dies ändert nichts daran, daß nicht die Außenpolitik der Regie⸗ rung ſich gewandelt hat, ſondern die der Deutſchnationalen. Hergt hat behauptet, daß im verfloſſenen Jahre die beſten Gelegenheiten der Außenpolitik verpaßt worden ſind, ein offenbar beliebtes aber auch ſehr dunkles Schlagwort der Deutſchnatidalen ohne gleichzeitig zu er⸗ klären, warum ſeine Partei dieſe angeblich verfehlte Außenpolltik bis Ende Oktober als Regierungspartei verantwortlich mitgemacht hat. Ehe heute der parlamentariſche Kampf um die neue Regierung be⸗ ginnt, wird man noch einmal feſtſtellen müſſen, daß der Weſtpakt ganz folgerichtig der Außenpolitik entwachſen iſt, deren Erbſchaft das erſte Kabinett Luther angetreten hat, und daß die Namen Luther und Streſemann die beſte Bürgſchaft für die Einhaltung der alten Linie bieten. Die Die Kernfrage der äußeren Politik iſt und bleibt zunüchſt die Erfüllung der Locarnoverſprechungen, alſo in erſter Linie die Min⸗ derung der Beſatzungsſtärke. Der Kanzler hat ſich nicht geſcheut, offen an die„am Locarnopertrag beteiligten Mächte“ die Mah nung zu rugten, den Begriff der„Normalziffern“ nicht anders auszulegen. als der klare Sinn der Botſchafternote vom 16. November zu verſtehen ſit. Zwiſchen den Zeilen iſt deutlich zu leſen, daß⸗Deutſchland die Sonderwünſche der franzöſiſchen Militärs als nicht maß⸗ und aus⸗ ſchlaggebend anſehen kann, wenn anders von einem Kurswechſel im Rheinlande die Rede ſein ſoll. Deshalb bleibt die Forderung einer Truppenverminderung in dem verſprochenen Ausmaße unbedingt be⸗ ſtehen, woran die Regierung keinen Zweifel gelaſſen hat. Ob Deutſch⸗ lands Eintritt in den Völkerbund an dieſer Frage ſcheitern wird, muß die Zukunft lehren. Wir ſind der Ueberzeugung, daß wir zu dem Völkerbunde kein Vertrauen haben können, wenn ſich zeigen ſollte, daß die franzöſiſchen Strategen mit ihrem Verlangen nach „Sicherheiten“ auch heute noch die Lage im Rheinland beherrſchen und dadurch eine wirkliche Auswirkung des Vertrages von Locarno ver⸗ hindern. Dieſer Anſicht iſt ſicher auch die Regierung. Eine andere Frage aber iſt es, ob ſie es für richtig hält, ſich jetzt ſchon im Sinne der deutſchnationalen Programmforderungen feſtlegen zu laſſen. Sie hat etwas derartiges bei den Reichstagsverhandlungen über die Rati⸗ fizierung des Vertrages abgelehnt und ſie wird ihre Auffaſſung ſeit⸗ dem wohl nicht geändert haben. Die Regierung hat damals Ver⸗ trauen verlangt und wird es wohl auch heute bei den Parteien finden, die hinter ihr ſtehen. Sie vertritt die deutſche Forderung mit allem Nachdruck und glaubt auch ein Recht zu der Annahme zu haben, daß ihre Vorſtellungen nicht ohne Erfolg bleiben werden. Man wird ab⸗ warten müſſen, wie ſich die deutſchnationale Oppoſition mit dieſer Lage abfindet. Die innerpolitiſchen Programmpunkte haben nicht nur verhält⸗ nismäßig, ſondern auch zahlenmäßig diesmal einen größeren Umfang. Die Dinge ſprechen auch zu ſehr von ſelbſt und für ſich. Die Not brennt uns auf den Nägeln, und wenn auch die erſte aktive Han⸗ delsbilanz für den Dezember einen kleinen Lichtblick gewährt, ſo ſind doch der Wirtſchaftsſchwierigkeiten gar ſo viele, daß die Regie⸗ rung die Siſyphusarbeit garnicht bezwingen könnte, wenn ſie nicht anders als ſachlich, d. h. ohne parteipolitiſche Cinſtellung oder Vorein⸗ genommenheit an die Dinge herangeht. Ebenſowenig wie die Re⸗ gierung außenpolitiſch den Deutſchnationalen zuljebe von der bis⸗ herigen Linie abweichen wird, ebenſowenig wird ſie innenpolitiſch um die Gunſt der Sozialdemokraten buhlen. Ausdrücklich hat Dr. Luther betont, daß die Regierung ihre Fürſorge beſonders den Bevöl⸗ kerungsſchichten zuwenden wird, die durch die Arbeitsloſigkeit von der Not der Zeit ſchwer betroffen ſind. Aber ſie wird dabei nicht den Weg der Sozialdemokraten gehen, die die Arbeitsloſenfrage partei⸗ politiſch ausbeuten und dabei vollkommen aus dem Auge verlieren, daß man den Erwerbsloſen auf die Dauer nur helfen kann, wenn man die allgemeinen Wirtſchaftsnöte mildert und behebt. Auf dieſem Gebiete aber liegen die Maßnahmen wirtſchaftlicher und ſteuerlicher Natur, von denen die ſozialdemokratiſche Partei nichts wiſſen will. Ganz beſonders aber begrüßen wir die Ankündigung der Wahlreform, die wirklich nicht länger aufgeſchoben werden kann, und die Betonung des Standpunktes, bei der Auseinander⸗ ſetzung mit den Fürſten eine reichsgeſetzliche Regelung zu ſchaffen, um unſerem Volke die unvermeidlich mit einem Volksentſcheid ver⸗ bundene Unruhe und Aufpeitſchung der Leidenſchaften zu erſparen. Nach den Verſtimmungen der letzten Wochen berührt es beſonders angenehm, daß bei aller Feſtigkeit der allgemeinen Linie die Re⸗ gierungserklärung es vermieden hat, auf außen⸗ und innenpoli⸗ tiſchem Gebiete einen ſcharfen, polemiſchen Ton anzuſchlagen. Sachlichkeit iſt auf die Dauer immer das beſte Mittel der Ueberzeugung. Von dieſem Geſichtspunkte aus wird man hoffen dürfen, daß der Reichstag der neuen Regierung die Möglich⸗ keit gibt, das deutſche Volk von ihrem guten Willen und Können zu überzeugen. Dr. Luther hat ſich auch nicht geſcheut, gerade um des Programms der Sachlichkit willen, die nicht in der Regierung be⸗ findlichen Parteien um ihre Mithilfe zu bitten. Werden ſie ſich angeſichts der außenpoltiſchen Lage und der wirtſchaftspolitiſchen — —5 Amtliche deutſche Erklärung zur Entwaffnungsfrage waffnungsfrage zwiſchen der deutſchen Regierung und der Botſchaf⸗ zumal es ſich hierbel zum großen Teile nicht um materielle Differen⸗ zen, ſondern kediglich um Erörterungen über formelle Fragen handelt. 3 gen Jahres getroffenen Abmachungen ſind von den Reglerungen der der Erledigung der die Polizei betreffenden Fragen eine gewiſſe lich darauf zurückzuführen, daß die noch ſchwebenden Beſprechungen mit der Botſchafterkonferenz über die Polizeibeamten im beſeßten Gebiet noch nicht ganz zum Abſchluß gelangt ſind. In dieſen Ver⸗ da die Nichteinrechnung der Polizeiſtärte des beſetzten Gebietes in vorgeſehen iſt. Die Behauptung, daß die deutſche Regierung an den Grenzen eine umverhältnismäßig ſtarke polizeiliche Belegung Durchführen wolle, iſt völlig unbegründet. Die Verteilung der Po⸗ Bediet an ſich eine grundſätzliche Einigung mit der Bolſchafterkon⸗ hats zum Abſchluß bringen kann. ene, ner Vertreter) d bevorſtehende Unterredung Ehamberlains mit Briand wird in hieſigen Diplomatiſchen Kreiſen lebhaft erörtert. Man hofft, daß ſie wichtige Stabe begleitet zu ſein, zu der Unterredung eilt und daß dieſe 1 5 t von ihm joß gegen die erblickt man den Hauptgrund ihrer Wichtigkeit. Ob das Ergebnis ein für Deutſchland günſ 0 ſein wird, hängt, wie man hier ſagt, allein dDern könnte. ——— zeigt. weder Begeiſterung noch daiht Oppoſition erregt zu haben. Das iſt Bexlin und den Alliierten. An erſter beſonderem Nachdruck vertreten. Mit aller Energie weiſt man das e fe Mann zurück. Ein Verglei Situation u man nicht zu. Der dau es ſeit dem Abſchluß des Verſailler Vertrags an den Tag gelegt mungen ſucht man die Forderungen der Alliierten zu bekräftigen. 1 einer unter den heutigen Umſtänden durchaus ungerechtfer Neue Mannheimer Jeitung(Mitkag-Ausgabe) (Mittwoch. den 2T. Junudt 1828— Nöte verſagen? Wenv die Oppoſition es ernſt meint mit der Ver⸗ antwortlichkeit, gerade als Oppoſition ſachlich zu bleiben, werden dem zweiten Kabinett Luther größere Erfolge beſchieden ſein als dem erſten. Das deutſche Volk iſt der ewigen Kriſen müde — an der Bereitwilligkeit, der Regierung in den Dingen die alle angehen, mitzuhelfen, wird es gewißlich nicht fehlen. K. Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: Der vort Londoner Be⸗ vichterſtatter der Agentur Hapas veröffentlichte Bericht über den Stand der Entwaffnungsfrage, der ſich an einen angeblichen Bericht des Generals Walch anlehnt, iſt in dieſer Form nicht zutreffend. Die Durchführung der im Herbſt vorigen Jahres zur Regelung der Ent⸗ terkonferenz getroffenen Abmachungen iſt vielmehr in der Zwiſchen⸗ geit von der deutſchen Regierung ſo energiſch gefordert worden, daß die Regelung des größten Teiles aller Punkte bereits abgeſchloſſen iſt oder doch vor dem Abſchluß ſteht. Insbeſondere iſt auch die Durch⸗ führung der hinſichtlich der fünf beſonders ſchwierigen Punkte getrof⸗ fenen Vereinbarung von der deutſchen Regierung in die Wege geleitet worden. Wenn tatſächlich auf dem Gebiete der eigentlichen Entwaff⸗ nung über die Regelung einiger weniger Fragen eine Einigkeit noch Richt erzielt werden konnte, ſo iſt zu betonen, daß bei Anwendung des zin der Note vom 16. November vorigen Jahres zugeſagten Entgegen⸗ kommens eine befriedigende Regelung mit Sicherheit zu erwarten iſt, „Die hinſichtlich der Umorganiſation der Polizei im Herbſt vori⸗ Länder gebilligt worden. Dieſe ſind unverzüglich daran gegangen, die für den Aufbau der neuen Organiſationen erforderlich werden⸗ den umfangreichen Maßnahmen vorzubereiten. Wenn trotzdem in Verzögerung eingetreten iſt, ſo trifft die Verantwortung hierfür nicht die deutſche Regierung. Dieſe Verzögerung iſt vielmehr ledig⸗ handlungen werden von der deutſchen Regierung keine über die getroffenen Vereinbarungen hinausgehenden Forderungen erhoben, die Zahl von 150 000 Mann bereits in der Note von Boulogne mit ligei erfolgt lediglich nach polizeilichen Geſichtspunkten. Uebrigens iſt über die Zahl der Polizeibeamten im beſetzten ſerenz bereits erzielt. Zur Erörterung ſteht lediglich die Frage der Einrechnung in die Geſamtſtärke von 150 000 Köpfen. Nach Klärung dieſer Frage wird auch die endgültige Regelung aller die Polizei betreffenden Fragen mit ſolcher Beſchleunigung erfolgen können, daß die interalliierte Militärkommiſſion nach Anſicht der deutſchen Regierung ihre Tätigkeit noch im Laufe des nächſten Mo⸗ 0 Seſuch chamdberlajns in paris n. 27. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die E Ergebniſſe haben wird. Gerade in der Tatſache, daß der britiſche Außenminiſter nach wochenlanger Kränkheit und ohne von ſeinem ort nach Empfang des deutſchen Proteſte⸗ tärke der Beſatzungsarmee im Rheinland geſucht wurde, von Frankreich ab. Die engliſchen Behörden wären nur 15 froh, wenn ſie die 1 4 05 0 Truppen auf ein Minimum reduzieren könnten, beſonders da ihre Wiesbaden die größten Schwierig⸗ keiten verurſacht. Man hofft daher in diplomatiſchen Kreiſen, da die Zuſammenkunft eine Löſung der Beſatzungsfrage in dem vom Reichskanzler in ſeiner Reichstagserklärung angedeutetem Sinne för⸗ Die„Times“ beſprechen die Lage des deuſſchen Kabinetts mit Bezug auf die ſchwebenden 5 5 Locarnofragen in einem Leitarükel, der in hochfahrender Welſe 15 iſt und wenig Verſtändnis für die deutſche Stimmung bezüglich der Rückwir⸗ Das Blatt ſchreibt: Die vom Reichskanzler verleſene arung war in äußerſt vorſichtigem Tone gehalten und ſcheint kein ungünſtiges Zeichen. Nichts in der deutſchen iſt für den Augenblick von wahrer Wichtigkeit als das Datum des Eintritts des Reiches in den Völkerbund, das Deutſchland bekannt geben muß. Die Frage der Rheinlandbeſetzung, auf welche Luther Bezug nahm, iſt nebenſächlich. Es iſt Zeitvergeudung, über—15 Einzelheiten zu ſprechen, bis Deutſchland den Schritt getan hat, welcher ſeine auf⸗ ———5 Abſicht dartut, bei den gemeinſamen Aufgaben Europas mit⸗ zuwirken. pariſer preßhetze 26. Jan. Von unſerem Pariſer Vertreter) Der An ⸗ M Paris, 2 kunft Chamberlains in n und ſeiner Unterredung mit Briand ſieht man in politiſchen Kreiſen mit lebhafter Spannung entgegen. Man erwartet, daß die Zuſammenkunft der beiden Außenminiſter viel 180 Klärung der Fragen beitragen werden, die J zwiſchen telle dieſer Probleme 17 die Meinungsverſchiedenheiten in Bezug auf die Stärke der —— im Rheinland. Der franzöſiſche S nkt wird am Vorabend der Zuſammenkunft in den maßgebenden Kreiſen mit Verlangen Deutſchlands nach einer Reduzierung der Truppenſtärke u der 30 nd derjenigen, wie ſie vor 1914 im Rheinland beſtand, läßt emps“ behauptet ſogar, daß Deuiſchlands böſer Wile, babe, die von den Alliierten ins Auge gefaßte Truppenſtärke von 75 000 Mann vollkommen rechtfertige. Mit dem Bericht der Militär⸗ kontrollkommiſſion über die Ausführung der Entwaffnungsbeſtim⸗ Weder in Bezug auf die Sicherheitspolizei noch bezüglich der ſchweren Artilkerde, 25 Feſtung Königsberg und der watecld iſchen Verbände ſei Deuiſchland den eingegangenen Verpflichtungen nach⸗ gekommen. Der„Temps“ warnt vor einem Schwäche⸗ anfallgegenüber Deutſchland und glaubt Briand darauf aufmerkſam n zu müſſen, daß die Locarnoverträge nicht zum tigten Nachgiebigkeit gegenüber Deutſchland dienen dürfe. e 555 e erweckt hier die bevorſtehende Auseinander ⸗ über die Abrüſtungskonferenz. Es iſt zur Genüge bekannt, die Auffaſſung Englands von derſenigen Frankreichs erheblich ab⸗ ger zwiſchen London und Paris geführten Ver⸗ weicht und daß die bis ei worden und wird Koloniekauf mit Falſchgeld! Franzöſiſche Verleumdungen Deutſchlands V. Paris, 27. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die portugieſiſche Banknotenfälſchungsaffäre tritt gleichfalls in ein po⸗ litiſches Stadium.„Der„Matin“ veröffentlicht einen Artikel, in dem er ſich hauptſächlich gegen die angeblichen deutſchen Ma⸗ növer bei dieſer Banknotenfälſcheraffäre wendet. Das Blati glaubt beweiſen zu können, daß die elſen portugieſiſcher Banknoten auf den Einfluß eines myſterißſen Deutſchen na⸗ mens Hennis zurückzuführen ſind. Hennis befand ſich im Juli vorigen Jahres in Paris und hatte hier mit zwei Portugieſen eine Beſprechung, in der beſchloſſen wurde, daß die Angola und Metropol Bank zum Zwecke der Gewinnung portugieſiſcher Kolonien für Deutſchland gegründet werden ſoll. Hannis ſtellte den beiden Portugieſen 400 Pfund Sterling zur Verfügung. Mit dieſem Geld ſollten hauptſächlich Kolonialaktien an der Liſſaboner Börſe gekauft wer⸗ den. Die von Hennis zur Verfügung geſtellten Geldmittel reichten jedoch nicht zur Durchführung dieſes großzügigen Planes. Die Geſellſchaft geriet bald in Zahlungsſchwierigkeiten und ſo kam man auf den Gedanken, falſches Geld herſtellen zu laſſen mit Hilfe einiger Agenten der portugieſiſchen Staatsbank ſowie durch die Unterſtützung engliſcher Konſulatsbeamten und mehrerer portu⸗ gieſiſcher Diplomaten im Auslande, namentlich des portugieſiſchen Gefandten im Haag, deſſen Verhaftung unmittelbar bevorſtehe. Das Manöver wurde in außerordentlich geſchickter Weieſ durchge⸗ führt. Die portugieſiſche Regierung war nicht imſtande, die An⸗ ſtifter der A ee herauszufinden. Erſt nach längeren durch die franzöſiſche Geheimpolizei unterſtützten Recher⸗ chen glückte es, die Fäden dieſes weiverzweigten Komplotts in dr⸗ Hand zu nehmen. Die kürzlich zur Unterſuchung der ungariſchen Banknotenfälſchungsaffäre nach dem Haag entſandten franzöſiſchen Detektive arbeiteten an der Aufdeckung des portugieſiſchen Bank⸗ notenſkandals erfolgreich mit. Inzwiſchen ſind aber in Portugal durch die Manöver der Anglobank bedeutende Mengen von Kolo⸗ niglaktien in die Hände der Fälſcher und ihrer Hintermänner übergegangen. Es handelt ſich jetzt darum, dieſe im November durchgeführten Aktienkäufe an der Liſſaboner Börſe zu unterſuchen. Zahlreiche portugieſiſche Bankiers haben ſich auch in ungewöhnlich ſchneller Weiſe bereichert. Ein Liſſaboner Blatt veröffentlicht ein: Liſte von dunklen Finanzmännern, deren Vermögen ſich bedeutend hat. Hennis befinde ſich, wie der„Matin mitteilt, in erlin. die Wirtſchaſisverhandlungen Frankreich VParis, 26. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie im 5 Hom terium belaumtgegeben wird, teilte der Handelsminiſter Bincent im heutigen Miniſterrat mit, daß die Spezialbeſprechungen zwiſchen den deutſchen und franzöſiſchen Wirt⸗ ſchaſtsdelegierten einen befriedigenden Verlauf nehmen. Die Per⸗ handlungen werden, wie ſich der Handelsminiſter ausdrückte, auf 9209 7 mit 15 1 6 97 57 e en de ge.Es zeigen ſich zwar ierigkeiten, aber ſowo an⸗ auch guf deulſcher Seite wird alles getan, um wenn mög⸗ lich noch bis Mitte Februar den Handelsvertrag unter Dach und Fach zu bringen. Es verlautet, daß von franzöſiſcher Seite die Feſtlegung von Jollſätzen auf Goldfranken⸗Baſis ins Auge gefaßt worden 15 da die Beibehallung des Papierfronken finanztechniſche Schwierigkeiten bei den Wirtſchaftsbeſprechungen ergeben hat. CTardleu wieder Rammermitglied? VParis, 27. Jan.(Von ümf. Pariſer Verkreter.) Clemenceaus ſtiger Mitarbeiter“ bei den Verſailler Friedensverhandlungen, Tardie u, der bei den letzten Wahlen durchgefallen iſt, aßff von neunem als Kandidat für eine Erſatzwahl im 1Keiſe Belfort aufſtellen laſſen. Der„Petit Pariſien“ wi addatur Tardieu Ke widmet dieſer Aen Naeer deanddch ker dud ken Bargh auee daß dieſer Mann ſobald wie möglich wieder in der Deputiertenkam⸗ mer ſeine Stimme erheben möge. Das Blatt deilt noch mit, daß Herriot kürzlüch in einer Lyoner Rede auf die Perſönkichkeit Tardieus hingewieſen und die Hoffnung ausgeſprochen habe, ihn bald wieder im Parlament zu ſehen. 55 Franzöſiſche verhandlungen mit Rußland VParis, 27. Jan.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Die franzöſiſche zon, die beauftragt iſt. Verhandlungen übder ende Fra⸗ gen mit Som zu führen, iſt endgültig zuſammengeſtellt heute morgen im Auswärtigen Amt zum erſten Male verſammeln. Die Debegierten ſtehen umter dem Vorſiß des Ver⸗ kehrsmmiſters de Monzie. Eine große Anzahl Experden ſind ihr ſtehend aus Beamten der in Froge kommenden beig⸗geben worden,. Mimiſterien, aus Vertretern der Induſtrie, des Handels und des nüchſten Tagen in eine entf die Rursãnderung Italiens Auch der„Meſſchgero“ beſchäft⸗ mit der Frage der Kurs⸗ ande der zuelen Aepe ge heißt darin u. a: Der deutſchen Waffe, ſoweit ſie wirtſchaftlicher Natum ſei, müßte die Spitze abgebrochen werden. Italien müſſe ſich ſo wunſtellen, ee n eſſalien 1 P von ſammen⸗ brachen, ſei doch der Reiſebagkott nichts anderes dis ein Borwond, e e reu 15 ie deu Ausdruck gegeben werde 1 0 80 Der„Temps“ haite erklärt, die faſziſtiſchen M⸗ ti aßnahmen in Südtirel wären Jwpar zu hart aber„es handl da um eine Minderheit? es handle ſich da doch nur Unterredung mit cãſar Muſſolini Paris, 26. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreler.) Das natio⸗ naliſtiſche Blatt„Avenir“ veröffentlicht ein Geſpräch ſeines Son⸗ derberichterſtatters mit Muſſolini. Die Erklärungen Muſſolinis ſind ausgeſprochen deutſchfeindlich und charakteriſteren ſich durch einen Antrag des Duce an Frankreich, intime franzöſiſch⸗italieniſche Beziehungen zu ſchaffen und ſowohl in Europa gegenüber Deutſch⸗ land, wie auch in Aſien gemeinſchaftliche Wege zu verfolgen. Muſſo⸗ lini erklärte dem Berichterſtatter des„Avenir“: Ich habe in den letz⸗ ten Tagen oft Julius Cäſars Buch über den galliſchen Krieg geleſen und erinnere mich babei, daß heute ſo wie damals die Deulſchen die Jeinde Italiens waren. Es iſt die Aufgabe Italiens und Frankreichs, ſich gegenüber einem gemeinſamen Gegner zu verſtändigen. Vor dem Lo⸗ carnovertrag waren die Deutſchen beſcheiden und wären mit einer Verminderung der Effektivſtärke der alliierten Truppen im Rhein⸗ land zufrieden geweſen. Heute verlangen ſie die Beſeetigung der Okkupation. Er halte es für notwendig, gegenüber den Deutſchen eine ſchärfere Sprache zu führen. Es iſt auch unrichtig, daß von Italien Nizza, Savoyen und Korſika von Frankreich verlangt werden. Für uns iſt es wichtig, gemeinſchaftlich mit Frankreich im nahen Orient zuſammenzuarbeiten und die Beziehungen zwiſchen der franzöſiſchen Republik und dem künftigen Kaiſerreich Italien ſo eng wie möglich zu geſtalten. Das Interview Muſſolinis verfolgt die Tendenz, den faſziſtiſchen Gedanken in Frankreich zu fördern und als Ergebnis guter Bezie⸗ hungen zwiſchen Frankreſch und Italien eine Allianz zwiſchen den mit Rußloamd, die ſi wiriſchaft⸗ * 6— e 5 Phaſe eintreten. ee eine endgültige Verſtändigung noch nicht zuſtande gebracht en. beiden ſogenannten lateiniſchen Hauptmächten zuſtande zu bringen. 242 Badiſche Politik Die Kalivorlage im Haushaltsausſchuß 4 Am Dienstag vormittag beſchäftigte ſich der Haushallenn ſchuß des Landtags mit der Kalivorlage der badiſchen Reg rung. 1 Zu Beginn der Sitzung gab der Abgeordnete von Au GGürzen Vereinigg.) eine Erklärung über die Gründe ab, weshalb er ſe anf Abbau beantragt habe. Es ſei dies bereits im Sommer 1924 10 Anraten des Juſtizminiſteriums geſchehen. Im Herbſt 1925 ihm die Nachprüfung dieſer Frage vom Kultusminiſterium fu ſagt worden. Eine Erörterung des Falles fand im Ausſchuß n mehr ſtatt. 5 4 Der Berichterſtatter der Vorlage, der Vorſitzende des Hacch haltsausſchuſſes erklärte die Sitzung als vertraulich, da es ſich n 10 nur um eine Angelegenheit des badiſchen Staates, ſondern 10 um Privatunternehmungen berührende Wirtſchaftsfragen handee Er gab in großen Zügen einen Ueberblick über die Lage in Kalünduſtrie vor und nach dem Kriege. Er teilte u. a. mit, 160 von den 224 beſtehenden Schächten 153 ſtillgelegt ſeien, davon die bis 1953 und 35 nur vorübergehend. Er behandelte weiter deb Entwickelung der Produktion des In⸗ und Auslandes ünd„ Abſatzes vor und nach dem Kriege und kam dann auf die Auslan die Frage der Frachtbaſis und gab ſeiner Meinung dahin dae daß die der ſüddeutſchen Landwirtſchaft, wien eine ſüddeutſche Frachtbaſis, etwa Buggingen, zu bekommen, wend ausſichtsreich ſeien. In der Nachmittagsſitzung erklärte ein Regierungsv rüreze daß das Buggingerwerk bei der Anleiheſtelle in Berlin und in 10 an ihm intereſſierten Wirtſchaftskreiſen außerordentlich günſ, Beurteilung finde. Der Berichterſtatter über die Vorlage beiden nete das Verhältnis zwiſchen Anleihe und Eigenkapital bei Buggingerwerk als geſund. 7 85 b In der Ausſprache nahmen die Parteien Stellung zu verſchiedenen Fragen. Hierbei wurde u. a. auch vom Standß der Rentabilität aus die Zweckmäßigkeit der Erwerbung w Kuxe angezweifelt. un Die Weiterberatung findet am Mittwoch vormittag ſtatt. 15 3 Uhr hält vor Beginn der Plenarſitzung der Ausſchuß für Rech pflege und Verwaltung noch eine Sitzung ab. Aus der Deutſchen volkspartei Caudenbach. Eine am Sonntag von der Deutſhen Volkspor in die Krone“ einberufene Verſammlung hatte ſich eines 5 lichen Beſuches zu erfreuen. Herr Oberlehrer Baier 11 die. ſchienenen, beſonders die Abgeordneten Brixner und Wege kommen. Herr Brixner behandelte als erſter Redner die wicht 15 Sraade aus Landwirtſchaft und Gewerbe, wobei er ausführli ründe der Not darlegte und angab, was zur Lin derung derſelben bereits geſchah und noch vorgeſehen iſt. Nach einer regen Aus preh, ergriff Herr Haas das Wort, um in eindringlicher, feſſelnder De, ſtellung die wichtigſten politiſchen Tagesfragen zu erörtern Reig, Beifall wurde den Rednern gezollt, dem ſich der Verſcamlung ch in beredten Worten anſchloß. Eine Anzahl Freunde fand ſich der Verſammlung zur gemütlichen Ausſprache zuſammen. — Kaiſergeburtstagsfelern in potsdam 7el Berüin, 27. Jan.(Von unſ. Bertiner Bürn) Die reut nationgle Preſſe weiſt in zumeiſt kurzen Gedenkartizeln auf den h 15 gen Geburtetag des früheren Kaifers Wüthenm II. bin. Das motiv iſt:„Dem monarchiſtiſchen Gedanken gehört die Zukunft“ ben der Friedenskipche zu Potsdam fand eine Feier ſtatt, an der nec der Kronprinzeſſion fämtliche Hohenzollernprinzen teilnohmen. 7 vaterländiſchen Verbände waren mit den Regimentsfahnen 95 marſchiert. Der ehemalige Hofprediger Or. Bogel hielt die Rag in der die Sue, geprieſen und gegen die Weimarer Verfaſſun polemiſiert wurde. In Weimat ſei der Schwamm it eingebe, worden und im Unterfuchungsausf huß in Berlin rieche es noch Fa nis. Die pelitiſche Predigt ſchoß mit den Worten:„Segne, ſehl unſeren König.“ Letzte Meldungen — Aölu, 27. Jan. Nach einer Meldung aus Koblenz iſt der 400 min für die Reife des Reichspräſidenten Hindenburg in die demnäch! freiwerdende erſte Zone auf den 2 2. Februar feſtgeſe t worden. Der Oberpräſident der Rheinprovinz iſt zur Zeit mit der ufſtellung eines Reiſeplanes beſchäftigt. Der Beſuch wird den ac⸗alen zuerſt nach Köln führen. Ferner iſt ein kurzer Beſuch in Koblenz Zu Ehren des diylomatiſchen Aotys vorgeſehen. — Berlin, 27. Jan. Beim Reichspräſidenten fand geſtern 15 Ehren des Korps ein Abendeſſen ſtatt, an dem u. a. d5 hier anweſenden fremden Miſſionschefs, der Reichskanzler, der Reichf tagspräſident und der Reichsminiſter des Auswärtigen, ſämtliche m ihren Damen, teilnahmen. Maßnahmen zur Behebung des Arbelts- und Abſatzmangel⸗ Berlin. 27. Jan. Wie die Blätter berichten, finden zur J0, zwiſchen den beteiligten Reſſorts der Reichsregierung über die Fran der Schaffung von Abſatz⸗ und Arbeitsmöglichkeiten Verhandlunge, 0 nfangs Februar werde das Problem der Kredityen icherung mit den beteiligten Verbänden wieder erörterk wer m Etatfahr 1926 notwendig werdende Aufträge ſollen teilweiſe ſcho jetzt zur Ausſchreibung gelangen. Es handelt ſich dabei beſonder⸗ um Teile des Bauprogramms der Reichsbahn. 134 Millionen Erwerbsloſe — Berlin, 26. Jan. In der Zeit vom 1. bis 15. Januar 1926 1 die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Erxwerbsloſenfül, ſorge von 1 497 516 auf 1 762 305 geſtiegen. Die Steigerung beträ 17,7 vom Hundert. Die Zahl der männlichen Hauptunterſtützung“ empfänger hat ſich von 1 935 943 auf 1 550 706 und die der weiblichen Hauptunterſtützungsempfänger von 161 573 auf 211 599 erhöht. Die Zahl der Zuſchlagsempfänger(unterſtützungsberechtigte Angehötg iſt von 1 821 590 auf 2 092 958 geſtiegen. Die Steigerung der 3 der unterſtützten Erwerbsloſen in der zweiten Hälfte des Dezembel 1925 hatte rund 435 000 oder 40 Prozent betragen. Die Unkerſuchung des Juſammenbruchs von 1918 — Berlin, 26. Jan. Der 4. Unterausſchuß des Unterſuchungsaus ſchuſſes für die Kriegsfragen im Reichstag beſchloß in ſeiner heutigen Sitzung, den Weenene v. Trotha zu den weiteren Verhand lungen über die Marinemeuterei zur Auskunftserteilung heranzu⸗ 12 8—5 Dem Abg. Joos(Itr.) wurde der Auftrag erteilt, das bis her vorliegende und das noch eingehende Material durchzuarbeiten zu klären, welche weiteren Vernehmungen etwa noch in Betra ommen. llachtrag zum lokalen Teil Anfall mit Todesfolge. Geſtern nachmittag verunglückte an, Hauptbabnhof bei der Maſchinenhalle 2 ein verbeirateter. 53 Jah alter Lokomotivfübrer dadurch daß er auf dem Wege zum Dienſt ein Gleis zwiſchen zwel Wagenaruppen UÜberſchritk und int gleichen Augenblick die eine Gruppe durch eine Rangierabteilung an die andere geſtoßen wurde. wobei der Beamte zwiſchen die Puffel kam und ſo den ſofortigen Tod ſand. 1 anleihe der Kaliinduſtrie zu ſprechen. Zum Schluß behandel Zur Rheinlandreiſe Hindenburgs S r — rr A 8 3. Seite. Nr. 43 Ailtwoch, den 27. Zannar 1926 Sitzun der Bürgerausſchuß bewilligt mit 51 gegen 46 Stimme Neue Manaheimer zeijung(mutag: Ausgabe) gades Bürgeraus am Dienstag, 26. Januar 1020 chufſes n einen Betriebszuſchuß von einer halben Million für das Nationaltheater— Genehmigung der Neu⸗ zuſammenſetzung des Staotrats mit vier Bürgermeiſtern unter Vorbehalt wichtigſte zuerſt! Der Bürgerausſchuß hat geſtern mit 51 entee Stimmen den Voranſchlag des National⸗ ladträtlicher für das Spieljahr 1926/27 im Sinne des nahm ichen Antrages genehmigt. Die geſamte Rechte, mit Aus⸗ ellen des Sty. Perrey ſtimmte geſchloſſen dagegen. Dazu ge⸗ heit ſich Zentrum und Kommuniſten. Trotzdem kam keine Mehr⸗ trete gegen den ſtadträtlichen Antrag zuſtande, weil die ſtark ver⸗ einen Sozialdemokraten in ihrer Bewilligungsfreudigkeit von den 5 raten mierſtützt murden. Stv. Dr. Jeſelſohn meinte, Alnen müſſe konſequent ſein. Es gehe nicht an, dem Intendanten zehnjährigen Vertrag zu bewilligen und ihm dann die Mittel r enn, die er naa ſeiner Ueberzeugung braucht, um das andlür auf der bisherigen künſtleriſchen Höhe zu erhalten. Die Ver⸗ 2 19 hätten eine weſentliche Abkürzung erfahren, wenn man ſchon 1 anuar die demokratiſche Anregung aufgegriffen und damals 5 ie 500 000 Betriebszuſchuß bewillfgt hätte. Die Rechte und S1 Zentrum ließen ſich durch dieſen Angriff nicht irre machen. ner ßß oſes präziſierte nochmals den bekannten Standpunkt ſei⸗ der es nicht zuläßt, daß über einen Betriebszuſchuß 5 000 Mk. hinausgegangen wird. Auch Stv. Dr. Moekel dolla e auf dem Standpunkt, daß bei der heutigen wirtſchaftlichen werden über den Zuſchuß von 400 000 Mk. nicht hinausgegangen r e Wenn er bei dieſer Gelegenheit die Auffaſſung ver⸗ Theat 5 nur ein Theaterneubau uns endgültig aus dem mert erdefizit herausbringen könne, ſo möchten wir hinter dieſe Be⸗ dems ein großes Fragezeichen machen. Es kann aber nichts n de wenn jetzt ſchon an die Projektbearbeitung gedacht wird, —5 aß wir einmal ein neues Theater bauen müſſen, ſteht außer 1 ge. Die Sozialdemokraten ſtimmten der ſtadträtlichen Vorlage Mark Hauptſache zu, weil mit dem Betriebszuſchuß von 500 000 Nr der bonaleinſparungen vermieden werden. Stv. Dr. Hirſch⸗ enen er wieder den Standpunkt ſeiner Fraktion präziſierte, rief i5f recht heiteren Zwiſchenfall hervor. Stv. Dr. Moekel hatte ſein 5 allen über die zu geringe Bekleidung des Chors in den 15 fangantinnen ausgeſprochen. Mit nackten Beinen habe es an⸗ freili gen, dann kamen die geſchlitzten Röcke, die das ganze Bein b eßen und nun ſeien die Chordamen bis zur Stirne dekolletiert. —5 Arlchler, der dieſe Bemerkung aufgriff, meinte, er habe an Moer hor nichts auffälliges wahrgenommen, vielleicht habe Dr. batle 1 eine ſchärfere Brille. Es iſt bemerkenswert, daß die De⸗ f urchweg in ruhigen Bal nen ſich bewegte. Lediglich Sto. Dr. meillohn ſchlug einen ſcharfen Ton an, als er ſich gegen die Sta Diende verwahrte, daß ſeine Fraktion aus Verärgerung eines werordneten— gemeint iſt Dr. Wolfhard— den Inten⸗ Farte, dagn 88 K 9 5; e 5 er⸗ e, er auf das Wort verzichte, un er Intendant ſchwieg ſich völlig aus. 12425 die N ganz unerwarteten Ausgang nahm die Debatte über vorſ orlage, die eine Aenderung der Gemeindeſatzung in der Weiſe meicchlug, daß der Stadtrat künftig aus einem Oberbürger⸗ eiſter, aus vier Bürgermeiſtern, von denen mindeſtens zwei die in Aabigung zum höheren Verwaltungsdienſt oder zum Richteramt eee der deutſchen Länder erworben haben ſollten, und aus 24 bangemtlich tätigen Stadlräten beſtehen ſoll. Hierzu lagen drei ei iderungsanträge vor Das Zentrum ſchlug, wie mitgeteilt, vor, 4055 vier Bürgermeiſtern den Nachſatz zu ſtreichen. Die Demo⸗ — n wollten nur drei Bürgermeiſter genehmigen und die Kom⸗ wemiſten erklärten ſich mit der Vorlage nur dann einverſtanden, beſchg damit keine Perſonalvermehrung verbunden ſei. Die Debatte chäftigte ſich in der Hauptſache mit der Frage, ob bei der Ueber⸗ Bunne der Baupolizei die Anſtellung eines weiteren juriſtiſchen ürgermeiſters notwendig ſei. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer ver⸗ — mit Entſchiedenheit dieſen Standpunkt. Er konnte ſich dabei 91 den§ 23 der Gemeindeordnung berufen, der ausdrücklich vor⸗ reibt, daß Polizeiſachen nur ein Juriſt leiten darf. Die Rechte trat mit Nachdruck für die Schaffung ei i ü g einer techniſchen Bür⸗ fordnelſterſtelle ein. Sty. Dr. Moekel zog den Kreß weiter und erte einen Mann der Wirtſchaft, der in einer Stadt wie Mann⸗ ein dringend notwendig ſei. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer Be nte, man werde für einen techniſchen Bürgermeiſter nicht genug tecſchäftigung haben. Die Abneigung gegen die Anſtellung eines esdhniſchen Bürgermeiſters iſt wohl aber mehr darin zu ſuchen, daß de nach den eingegangenen Verträgen nicht möglich iſt, die Leiter Die techniſchen Aemter dem techniſchen Bürgermeiſter zu unterſtellen. und Abſtimmung ergab die Ablehnung der ſtadträtlichen Vorlage Da die Annahme des Zentrums⸗ und kommuniſtiſchen Antrages. hat die Mehrheit des Bürgerausſchuſſes bekundet, daß ſie —— weiteren Juriſten als Bürgermeiſter und daß ſie keine ntere, Perſonalvermehrung will. Da Stadtrat Boettger, deſſen 5 sdeit abläuft, dritter Bürgermeiſter wird, hätte der Oberbürger⸗ — 13 75 5— der vorhandenen 18 uszuſuchen. an darf darauf geſpannt, zu welcher Löſun der Stadtrat kommt..B 0 Sch. S tzungsberi ht Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer eröffnete um.20 Uhr die be⸗ ſchlußfähige Sitzung. Die Galerie iſt gut beſetzt. Es wird ſofor' in die Tagesorönung eingetreten. Errichtung einer Nebenfeuerwache mik Alarmanlage im Stadit⸗il Neckarau Stadtratsbeſchluß: Auf dem ſtädtiſchen Materiallager⸗ platz an der Neckarauerlandſtraße nördlich des Bahnhofs Neckarau iſt eine Feuerwache mit Feuermeldeanlage mit einem Geſamtkoſtenauf⸗ wand von 440 000 RM.(330.000 RM. für die Wache und 110 000 RM. für die Feuermeldeanlage) zu erſtellen, die den Feuerſchutz des Lindenhofes, von Neckarau und Rheinau zu übernehmen hat. Die Koſtendeckung hat wie folgt zu geſchehen: a) Für den Bau der Feuerwache ſind die vom Miniſter des Innern am 18. Juni 1925 aus Reichsmitteln zur Beſeitigung und Milderung von Härten, die ſich aus den der Stadt Mannheim aus Anlaß des Ruhreinbruches er⸗ wachſenen Schäden aller Art ergeben haben, überwieſenen 300 000 RM. und außerdem die von der Arbeitsgemeinſchaft der Induſtrie⸗ und Hafengebiete von Mannheim und Umgebung zur Verfügung ge⸗ ſtellten rund 30 000 RM. zu verwenden. b) Die Feuermeldeanlage iſt etappenweiſe nach Maßgabe der vorhandenen Mittel auszuführen. Dabei wird erwartet, daß die F„ zu den Koſten einen Beitrag von mindeſtens 50 Prozent leiſtet. Der da⸗ nach verbleibende reſtliche Aufwand iſt in 2 Raten in die Voran⸗ ſchläge 1927 und 1928 einzuſtellen. Mit dem Zeitpunkt der Inbe⸗ triebnahme der neuen Wache tritt bei der Berufsfeuerwehr eine Per⸗ ſonalvermehrung um 2 Brandmeiſter und 4 Feuerwehrleute ein. Stv.⸗V. Hahn(Soz.) hält die Errichtung einer Feuerwache zum Schutze der Vororte Rheinau, Neckarau und Lindenhof für unbedingt notwendig. Der Stadtverordnetenvorſtand empfiehlt dem Bürgeraus⸗ ſchuß die Annahme der Vorlage mit dem beſonderen Wunſch, daß die Arbeiten möglichſt raſch in Angriff genommen werden, wodurch Arbeitsmöglichkeiten geſc en würden.— Stv. Kleine(3tr.) be⸗ grüßt ebenfalls die Erril, ung der Feuerwache und ſtimmt namens der Zentrumsfraktion der Vorlage zu.— Sto. Köhler(Wirtſch. Vergg.) wünſcht bei der Zuſtimmung zur Vorlage in Zukunft ſchnel⸗ lere Beſeitigung des Schnees auf den Straßen nach dem Schlachthof, nach Neckarau und Sandhofen, damit die Tiere nicht zu ſehr abge⸗ quält werden. Der Redner wird vom Oberbürgermeiſter mit dem Bemerken unterbrochen:„Die Feuerwehr fährt aber doch mit Auto⸗ mobilen“ und beendet darauf ſeine Ausführungen.— Stv. Frau Schenk(Komm.) wünſcht die Bereitſtellung eines Raumes in der neuen Wache zur Errichtung einer Volksküche, damit die Arbeits⸗ loſen in den Vororten ihre Eſſenmarken verwerten können.— Stv. Stotz(D. Vp.): Wir begrüßen die Vorlage im Intereſſe der Neckarauer und Rheinauer Induſtrie und wünſchen, daß das Projekt ſo raſch wie möglich zur Durchführung kommt. Unſer Wunſch geht ferner dahin, daß bei der Vergebung der Arbeiten in erſter Linie ein⸗ heimiſche Unternehmungen bevorzugt werden. In der darauffolgen⸗ den Abſtimmung wird die Vorlage einſtimmigangenommen. Gemeindeſatzung über die Juſammenſetzung des Stadtrats Stadtratsbeſchluß: Die Gemeindeſatzung über die Zu⸗ ſammenſetzung des Stadtrats wird dahin geändert, daߧ 1 folgen⸗ den Wortlaut erhält:„Der Stadtrat Mannheim beſteht a) aus einem Oberbürgermeiſter, b) aus 4 Bürgermeiſtern, von welchen min⸗ deſtens zwei die Befähigung zum höheren Verwaltungsdienſt oder zum Richteramt in einem der deutſchen Länder erworben haben ſollen, c) aus 24 ehrenamtlich tätigen Stdträten.“ Stv.⸗V. Ihrig(Dem.) weiſt darauf hin, daß ſich das Inſtitut der beſoldeten Stadträte nicht bewährt habe. Deshalb ſolle es be⸗ ſeitigt werden. Der Stadtverordnetenvorſtand habe nur zu dem Zentrumsantrag Stellung nehmen können. Er ſei der Meinung, man ſolle es beim Stadtratsantrag belaſſen. Dafür hätte ſich der Stadtverordnetenvorſtand mit allen gegen 2 Stimmen entſchieden. — Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer bemerkt, es ſehe zunächſt ſo aus, als ob das Hauptgewicht darauf gelegt werde, einen weiteren Herrn in der inneren Verwaltung anzuſtellen. Das ſei ſelbſtverſtändlich nicht der Fall. Die Schaffung einer weiteren Bürgermeiſterſtelle ſtehe nur in Zuſammenhang mit der Uebernahme der Baupolizei. Bei der Studienreife durch Rheinland und Weſtfalen habe er Veranlaſſung genommen, in jeder Stadt das Oberhaupt zu fragen, ob man ſich vor⸗ ſtellen könne, daß die Baupolizei wie in Mannheim nicht von der Stadt verwaltet werde. In allen Städten in Preußen ſei die Bau⸗ polizei ſtädtiſch. Man ſei nur im Zweifel, ob man die Sicherheits⸗ polizei und was damit zuſammenhänge, in ſtädtiſche Leitung über⸗ nehmen ſolle. Aber daß die Baupolizei zur Stadt gehöre, darüber ſeien ſich in Preußen die Städte und die e einig. Die Baupolizei ſei eine ganz weſentliche ſtädtiſche Angelegenheit, denn es handle ſich nicht bloß um die Polizei im engeren Sinne, ſondern um die Geſtaltung des Stadtäußern. Es ſei reiner Zufall, wenn die Einſtellung des Staatsbeamten der Baupolizei ſo ſei, daß er ſich den Gedantengängen der Statverwaltung anſchließe. Es komme vor allem auf die Fluchtlinien und die Stadterweiterung an. Mit der Uebertragung der Baupolizei würde die Stadtverwaltung allerdings das Recht nicht erhalten, darüber ſelbſtändig zu entſcheiden. Wenn man aber nicht damit anfange, die Baupolizei zu übernehmen, ſo er⸗ halte man natürlich auch die Fortſetzung nicht. Das ſcheine ihm klar zu ſein. Er habe ſich nicht genug wundern können, als er hierher kam, daß die Baupolizei nicht ſtädtiſch ſei. Aber noch mehr müſſe er ſich wundern, daß es Jemand geben könne, der der Verwaltung der Stadt nahe ſtehe und wiſſe, mas in der Vergangenheit geſündigt worden ſei und kroßdem behaupte, daß man auf die Ulebernahme der Bau⸗ polizei verzichten könne. Nun ſage man, die Baupolizei könne doch auch ohne eine weitere juriſtiſche Kraft übernommen werden. Dem⸗ gegenüber ſei darauf hinzuweiſen, daß nach§ 23 der Gemeindeord⸗ nung die Bearbeitung der polizeilichen Angelegenheiten einem beſon⸗ ders vorgebildeten Mitglied des Gemeinderats zu übertragen ſei. Es werde ein Geſetz verlangt, daß jedenfalls ein Mitglied des Stadtrats die Verwaltung der Polizei führt. Es ſei ausgeſchloſſen, daß in einer Großſtadt wie Mannheim bei den vielen Baugeſuchen, den zahlreichen Baudispenſen, den Monumentalbauplänen und den äſthetiſchen Bau⸗ fragen der Bürgermeiſter nur das Werkzeug zum Unterſchreiben ſei. Solange er Oberbürgermeiſter ſei, würde er dies unter allen Um⸗ ſtänden ablehnen. Es ſei auch ganz undenkbar, daß Dr. Walli dieſen Dienſt auf ſich nehmen könne. Da es ein hauptamtlicher Beamter des Gemeinderats ſein müſſe, könne es eben nur ein Bürgermeiſter ſein. Der Oberbürgermeiſter könne nicht ſelbſt die Baupolizei ausüben und Dr. Walli möchte er aus ſeinem ſchwierigen Arbeitgebiet nicht heraus⸗ genommen ſehen. Wenn die nicht übernommen werde, ſo würde er perſönlich auf den vierten Bürgermeiſter gar keinen Wert legen, denn eine Vermehrung der Kräfte wünſche man garnicht. Es ſei ſeines Erachtens ſogar möglich, daß man aus den vorhandenen Kräften die Stelle beſetze. Es ſei ihm im Augenblick nicht klar, welchen Wirkungskreis der geforderte techniſche Bürgermeiſter haben ſolle. Die Direktoren des Hoch⸗ und Tiefbauamts würden unmittelbar vortragen. Es beſtehe keine Möglichkeit, dieſe Herren unter einen techniſchen Bürgermeiſter zu ſtellen. Bei den Direktoren der ſtädtiſchen Werke wäre die Sachlage nicht anders. Er würde jedenfalls ſelne Zuſtimmung nicht dazu geben und ohne ſeine Zuſtimmung ſei dies nicht möglich. Ein techniſcher Bürgermeiſter wäre ohne Subſtanz. Der Antrag der Kommuniſten, daß die Zahl der Beamten in Gruppe 13 durch die vier Bürgermeiſter nicht erhöht werden dürfe, ſcheine ihm eine ausdrückliche Beſchränkung der Wahlfreiheit zu ſein. Stv. Perrey(Deutſchnatl.) führt aus: Wir werden gegen die Vorlage ſtimmen aus folg den Gründen: In einer Zeit, in der mit Recht von allen Seiten eine Vereinfachung der Verwaltungen in Reich, Ländern und Gemeinden verlangt wird, können wir nicht einer Vorlage zuſtimmen, die eine Vermehrung der Stellen vorſieht, zumal es ja mit dieſen beiden Stellen nicht abgetan iſt, denn jede der Stellen braucht natürlich einen ganzen Stab von Beamten. Ferner vermiſſen wir in der Vorlage den guten Willen, das zu tun, was andere Städte ſchon längſt getan haben, nämlich eine der beiden Stellen für einen Techniker vorzuſehen, im Gegenteil es wird behauptet, die Baupolizei verlange die ganze Tätigkeit eines Juriſten. Mir iſt wohl bekannt, daß in der Ge⸗ meindeordnung für die Polizei im allgemeinen ein Juriſt vorge⸗ ſchrieben iſt. Dieſer Fehler in der Gemeindeordnung muß eben beſeitigt werden. Daß es bezüglich der Baupolizei ein Fehler iſt, will ich beweiſen. Die Prüfung und Erledigung der Baugeſuche iſt eine rein techniſche Angelegenheit und wird jetzt von den techniſchen Beamten der Baukontrolle und dem Hochbauamt erledigt, ſie machen die Baugeſuche vollſtändig fertig und dann gehen ſie an das Be⸗ zirksamt und werden dort unterſchrieben. Der Juriſt des Bezirks⸗ amtes übt dieſe Tätigkeit aber nicht immer ſelbſt aus, ſondern über⸗ trägt ſie einem jungen Hilfsarbeiter, ja— und dies wird vielleicht auch dem Herrn Oberbürgermeiſter nicht bekannt ſein— die Tätig⸗ keit des zuſtändigen Beamten des Bezirksamts wurde zeitweiſe von einer jungen Dame ausgeübt, einem Frl. Dr. ſur. Es iſt alſo nicht ſo, daß die volle Arbeitskraft eines Bürgermeiſters hierfür er⸗ forderlich iſt, denn es iſt eine reine Unterſchrifttätigkeit. Die Ueber⸗ nahme der Baupolizei hängt von der Bewilligung dieſer Stellen nicht ab, denn was der Beamte des Bezirksamts tut, der einen Hilfsarbeiter damit beauftragt, kann der Herr Oberbürgermeiſter auch tun, er braucht dabei nicht ſoweit zu gehn, daß er dieſe Tätig⸗ keit einer ſungen Dame überträgt. Nun wird vielleicht geſagt, daß auch juriſtiſche Fragen zu erledigen ſeien. Das iſt nicht der Fall, denn ſolche Fragen, z. B. Streitigkeiten über die Koſten gemein⸗ ſamer Brandmauern, gehen die Zivilgerichte an. Zur Entſcheidung ſolcher Fragen hat der juriſtiſche Leiter der Baupolizei nicht die geſetzliche Befugnis. Und nun noch einige Beiſpiele, daß es bei gutem Willen wohl möglich iſt, den Technikern in der Verwaltung die Stellung zuzuweiſen, die ihnen im ureigenſten Intereſſe der Sechſtes Akademiekonzert Soliſt: Eduard Erdmann(Berlin)— Leitung: Richard Lert Den Komponiſten der„Widerſpenſtigen Zähmung“, die man in dewiſſem Sinn zu Unrecht ſeiner Oper„Francesca von Remini“ Stader noch vorzieht, verknüpft die Geſchichte ſeines Werkes mit der 5 adt Mannheim und dem Mannheimer Nationaltheater ſehr atdeutungsvoll: beide Opernwerke von Hermann Goetz, das zweite dem Nachlaß, wurden in Mannheim uraufgeführt, und er war wenig ſtolz darauf, ſeine erſte Oper an der„Schillerbühne“ geführt zu wiſſen. Goetz gehört zu denen, deren Andenken ſtets 8 rknüpft wird mit der Klage über den allzufrühen Tod, der ge⸗ ade im Reiche der Muſik die reichſten Begabungen ſo oft zum chweigen brachte. Im Alter von 36 Jahren ſtarb der immerdar mit Achtung vor ſeinem ſchönen und reichen Talent zu begegnende omponiſt am 3. Dezember 1876 in Hottingen bei Zürich; bei der otenfeier in der dortigen Neumünſterkirche leitete Hegar die Chöre. diel fünfzigſte Wiederkehr ſeines Todestages fällt alſo auf des Ende ieſes Jahres; die Pietät Mannheims erſcheint deshalb beſonders Aed; nachdem man bereits geſtern durch die Aufführung ſeines lovierkonzerts ausdrücklich auf den bevorſtehenden Gedenktag Be⸗ zug genommen hat. Es iſt zu hoffen, daß dieſe Pietät auch bis zu dem eigentlichen Zeitpunkt anhält. Dias geſtern geſpielte Werk als„das“ Klavierkonzert von Goetz zu ehercdnen, geht eigentlich nicht an; es iſt ſein zweites dieſer Art, wenngleich das erſte, in Es⸗dur, bisher Manuſeript bleiben mußte. Das.dur⸗Konzert(op. 18) das die Mitte des geſtrigen Akademieabends einnahm, wurde in Baſel bei ſeiner Ur⸗ aufführung vom Komponiſten ſelbſt geſpielt. Es ſtammt aus der Zeit vor der Kompoſition der„Zähmung der Widerſpenſtigen“, deulet aber in ſeiner wundervollen Melodit bereits mit aller Deutlichkeit auf'eſes Werk hin. Die drei auf dem Progromm vergeſſenen Sätze unterſcheiden ſich in Grunde nicht weſentlich voneinender; das Romantiſche, Schwärmeriſche haben ſie gemeinſam; zuweilen erhebt es ſich zur Ueberſchwänglichkeit. Nie tiefe Innigkeit decſer Muſik ver⸗ agt eine beſonders liebevolle Interpretalon, die von vornherein durch den Pianſſten Eduard Erdmann gewährleiſtet war. Er iſt u. a. ein Schöler Arthur Schnabels und macht ſeinem Meſſter alle Ehre. Seine Kompoſitionen offenbaren den madernen Geiſt, der in zeſem Baſten lebt und ihn auch zum berufenen Vertreter zeitge⸗ nöſiſcher Werke macht. Seine urmuſikeiſch“ Art kom in dem herr⸗ lichen Werk zu vollern Ausdruck. Goetz ſablt hat üder die Art. wie er ſich die Interpretatien des Konzertas d. te. in einem Brief he⸗ merkt, er habe die mittlere Chopintechnik dabei im Auge gehaßt. Erd⸗ mann gab mehr, er gab die reiche Seele des armen Hermann Goetz ſelbſt! Der Wechſel der Themen, der Reichtum an Lyrik und Glut lebte unter ſeinen, das romantiſche Empſinden aus der Klaviatur gleichſam hervorzaubernden Händen mit genzer Eindruckskraft auf. Das Orcheſter, dem ein ebenſo dankbarer, aber auch ebenſo gediegener Teil gehört, zeigte ſich ſichtlich von der ſtarken Muſikalität dieſes ee Pianiſten inſpiriert, der begeiſterten Beifall erntete. Die Don Juan⸗Variationen von Walter Braunfels waren urſprünglich für das Klavier gedacht, aber offenbar haben die geiſt⸗ vollen„Phantaſtiſchen über ein Thema von Berlioz“ und ihr Erfolg die gleiche Form auch für dies Stück angeregt. Das Werk tritt nicht mit hohen Anſprüchen auf, vermag auf alle Fälle ſolchen nicht zu genügen, obwohl ſie bei Braunſels nicht unangebracht erſcheinen. Der Charakter des Unterhaltenden iſt nirgends verlaſſen, und daß die Behandlung des Orcheſters von der bei Braunfels ge⸗ wohnten Vixtuoſität ſei, trifft nur zum Teil zu. Die dritte Vartation iſt in der Art ihrer Stimmführung ein Meiſter⸗ ſtück. Aber außer dieſer Dellkateſſe hrete man wenig Freude an dem Werk. Die ſieben Variationen haben es ſich zur Allfgabe ge⸗ macht, die Champagnerarie, die deshalb ſo heißt, weil das Wort Champagner darin nicht vorkommt, bei den ungeraden Nummern der einzelnen Stücke zum Ausgangspunkt der zuweilen ſehr hand⸗ greiſlichen Veränderung zu machen; das geſchieht nach dem„wört⸗ lichen“ Zitat mit den Erinnerungen an die Ouvertüre in der erſten Variation natürlich nicht ohne Laune, iſt aber nicht durchweg erfreu⸗ lich, zumal der dritten Variation und ihrem echt muſikaliſchen Eſprit nichts mehr an die Seite geſtellt werden kann. Die Veränderungen mit den geraden Zahlen, alſo 2, 4 und 6 entziehen ſich trotz einiger thematiſcher Andlänge der näheren Beſtimmung. Wir konnten nicht eneſcheiden, ob eine heroiſche oder elegiſche Linje in dieſen Zwiſchen⸗ ſpielen aufgenommen werden ſollte. Im übrigen will uns die von ellen Sängern zu Tade gehetzte Arie nicht als beſonders geeignet für ein vom großen Orcheſter vorgetragenes Stück erſcheinen. Der Schluß mit ſeinem von der Trompete höchſt ungalant und plötzlich hereingeſchmetterten„Reich mir die Hand mein Leben. bonn uns nicht veranlaſſen, bei aller Anerkennung der hohen Verdienſte des Meiſters Braunfels, dieſer Handreichung zun Opfer zu fallen. Das Orcheſter gab ſich unter der anfezuernden Leitung von Richard ert alle Mühe. dieſe Scherzoreyne von Beethoven bis Bruckner, die ſich eine kloſſiſch⸗romantiſche Phantasmogorte nennt. zur Wir⸗ kung zu bringen:—. dafür gebührt ihm durchaus Anerkennung, zu⸗ mal die Durcharbeitung des Klanglichen von ſpürbarem Fleiß ge⸗ kragen war. Dieſem Werk ver Braundels fehlt der, deſſen Narne om Anang des Precvamms ſtand: der Geiſt Haydns! Auth die den Abend eröſſnende Sinfonie, die ſiebte in O⸗dur enthält ebenfalls Variationen, deren wundervolle melodiſche Führung und ewig vorbildlicher Auf⸗ bau dieſe Partien zu den ſtärkſten Eingebungen die klingende Kunſt kennt. Und deshalb wollen wir lieber von deſer Bewähr unſeres trefflichen Orcheſters als von dem den Abend be⸗ ſchließenden Werk dankbar Abſchied nehmen. Dr. Kayser. Theater und Muſik Ehrungen Herbert Eulenbergs in Düſſeldorf. Die Herzlich⸗ keit und allgemeine Anteilnahme an Eulenbergs 50. Geburtsfeſte zei⸗ gen dem Dichter, daß er das Wort vom Propheten, der in ſeiner Hei⸗ mat nichts gilt, in Zukunft nicht mehr ſprechen darf. Bis auf den letzten Platz war das Schauſpielhaus bei der Morgenfeier ge⸗ füllt, die ihm zu Ehren veranſtaltet wurde. der ſa der Begründer der Theatermorgenfeiern in feſtlicher Abſtimmung war. Der Epiker und Lyriker wurde hier vor Augen geſtellt. und er ſelbſt plauderte, geiſt⸗ reich und formſchön wie immer. über rheiniſche Menſchen und über den Dichter! Die Kunſtakademie ernannte ihn am Geburts⸗ tagsmorgen in offiziellem Feſtakte zum Ehrenmitglied. Wie Direk⸗ tor Kalsbach ausführte. will ſo die rheiniſche Kunſtakademie den rhei⸗ niſchen Dichter ehren, Herbert Eulenberg. der von der Würde des Dichters ſprach, nahiſ die Ehrung als Ebrung ſeines Standes an. „Romantiſch“ war, daß beide offiziellen Redner, Miniſterialrat Waetzold und Ernſt Hardt⸗Köln verhindert waren. Temperamentvoll brachte Joſerb Winckler den Gruß der rheiniſchen Poeten. wobel er treffend auf die verpaßten Gelegenheiten bei den Jahrtauſend⸗ feiern hinwies. Die Bühnen bringen in den nächſten Tagen: Mäch⸗ tiger als der Tod“ und„Frauentauſch“. Dr. K. L. Kunſt und wWiſſenſchaſt Ein 5900 Jahre alter Papurus gefunden. Aus Kairo berichtet Reuter, daß ein prächtiger Säulengang von 85 Meter Länge, der zurückzuführen ſei auf die dritte äanptiſche Dynaſtie, d. i. 4000 Jahre vor dieſer Zeitrechnung. im Oſten der die Pyramide von Saquara umgebenen Fläche aufgedeckt worden iſt. Von der ganzen Säulen⸗ 5 ſind noch 48 Säulenſchäfte von einem Meter Durchſchnitt an der Bafis übria, die volſe Höhe muß mehr als 5 Meter gemeſen ſein. In den Kellern fanden die Forſcher einen Papprus von arößtem Belang. Es iſt ein an den Großvezier gerichteter Brief eines Offiziers im äayptiſchen Heere. Beim Leſen des Briefes muß man ſich wundern über die Klagen, die der Offizier vor 5900 Jahren führte. Die Be⸗ ſchwerden aleichen nur zu ſehr denen die man heute noch käalich böron kann. Der Offizier ſchrieb u.., daß er ſechs Tage lang auf Kleidungsſtücke warten mußte, die er für ſeine Mannſchaften beſtellt hätte. . Seite. Nr. 43 Neue Maunheimer Jeiluna Miſtag⸗Ausgabe) mittwoch, den 27. Januar 1928 Stadtgemeinde zukommt. Karlsruhe hat als Bürgermeiſter zwei Juriſten: einen Gewerkſchaftler und einen Techniker. Her 11 0 Bürgermeiſter Drach in Heidelberg war ein Techniker. In beiden Städten gilt dieſelbe Gemeindeordnung wie in Mannheim. Und nun die Nachbarländer. In Mainz, Gießen, Offenbach, Darmſtadt, Saarbrücken ſind Techniker Bürgermeiſter. In Preußen ſind ſie es ſchon ſeit 100 Jahren. Dort ſitzt der Techniker, der e der Arzt im Magiſtrat und der Oberbürgermeiſter iſt Primus inter pares. Der Dienſtälteſte vertritt den Oberbürgermeiſter, ganz gleich, ob es der Schulmann oder Techniker iſt. Die Bevor⸗ mundung der Spezialfachleute durch die Juriſten iſt unerträglich und nicht im Intereſſe der Städte. Nun ſollen in Mannheim beſondere Schwierigkeiten beſtehen, einen Techniker zum Bürgermeiſter zu wählen und ihm die geſamte Technik der Stadt zu übertragen, weil mit den vorhandenen Technikern vertragliche Sonderabmachungen beſtehen. Man verfuche es doch einmal und man wird ſehen, daß es geht. Die Eiferſucht unter den Technikern iſt nicht ſo groß, wie man ſie hinzuſtellen ſucht. In unſerer Ver⸗ waltung ſind Techniker, die wohl geeignet ſind, dieſen Poſten ein⸗ zunehmen, vorhanden, man brauchte alſo gar keine Perſonal⸗ vermehrung. Ueber eins beſteht unter den Technikern jedenfalls Uebereinſtimmung, daß es zweckmäßiger iſt, über techniſche Fragen mit einem Fachmann ſich zu unterhalten, als mit einem Laien, dem natürlich die Materie fremd ſein muß. Ich möchte noch nachtragen, daß in Heilbronn ſogar der Ob erbürgermeiſter Techniker und zwar Architekt iſt. Wir werden die Vorlage in dieſer Form ablehnen. Stv. Ehrle Gomm.) lehnt die Vorlage ab. Die Uebernahme der Baupolizei ſei nur ein Vorwand, um neue höhere Verwaltungs⸗ ſtellen zu ſchaffen. Die Kommuniſten ſeien dafür, daß nicht nur die Baupolizei, ſondern die geſamte Polizei von der Stadt übernommen werde. damit ſie vom Bürgerausſchuß kontrolliert werden könne. Die Kommuniſten verlangen nicht einen Ausbau, ſondern einen Abbau auch der höheren Verwaltungsſtellen. Es müſſe verſucht merden, mit den vorhandenen Kräften auszukommen. Es ſeien noch zu viel Juriſten da und es könnten noch welche abgebaut werden.— Stv. Dr. Moekel(Ztr.) bezeichnet die Vorlage als von voranſchlag des Nationaltheaters für das Spieljahr 1026—27 1. Beſchluß des Stadtrats: a) Dem Beſchluß des Bürgerausſchuſſes, die Ausgaben des Theaterbetriebs für 1926—27 auf 2014000 RM. feſtzuſetzen, wird nicht beigetreten. b) Dte Ausgaben des Theaterbetriebs für 1928/7 werden auf 2 114 000 M. feſtgeſetzt. 2. Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung zum Beſchluß unter b) erſucht. Stv.⸗V. Fuhs(Soz.) bemerkt, der Stadtverordnetenvorſtand habe ſich eingehend mit der Vorlage befaßt und ſie mit 4 gegen 2 Stimmen, wobei der Obmann den Ausſchlag gegeben habe, gut⸗ geheißen. Da in der Sitzung am 4. Januar mit großer Mehrheit beſchloſſen worden ſei, daß das Nationaltheater auf der bisheri⸗ gen künſtleriſchen Höhe erhalten werden müſſe und da der Juten⸗ dant erklärt habe, daß er den Beſchluß nur durchführen könne, wenn der Zuſchuß auf 500 000 M. feſtgeſetzt werde, empfehle er die Annahme des ſtadträtlichen Antrags.— Sto. Dr. Moeke! (Ztr.) erklärt, ſeine Fraktion könne ihren früheren Stadtpunkt nicht aufgeben. Es müſſe zum mindeſtens der Verſuch gemacht werden, mit dem Zuſchuß von 400 000 M. auszukommen. Der Intendant habe erklärt, er könne das Theater auf der bisherigen Höhe nicht halten, wenn er nicht einen Zuſchuß von einer halben Million bekomme. Seine Fraktion habe ein großes Vertrauen zum Intendanten, als dieſer zu ſich ſelbſt. Das geſamte Perſonal müſſe in dem Beſtreben, das Theater zu erhalten, Solidarität zeigen. Er ſei perſönlich der Ueberzeugung, daß man aus dem Theaterdefizit überhaupt nicht herauskomme, ſolange man ken. neues Theater baue. Redner wendet ſich gegen die mangelhafte Bekleidung des Chors in den Bacchantinnen. Die Damen ſeien bis an die Stirn dekolletiert. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer ſtellt entgegen einer Aeuße⸗ rung des Vorredners feſt, daß die Stuttgarter Theater im Spiel⸗ jahr 1924—25 einen Betriebszuſchuß von 1,1 Mill. M. brauchten. Im Spieljahr 1925—26 werde der Zuſchuß auf 1 Million ge⸗ ätzt. erheblicher Tragweite. Wir können uns nicht ſchon jetzt auf lange ſchätz Zeit feſtlegen, daß zwei Bürgermeiſter Juriſten ſein müſſen, daß ſie im höheren Verwaltungsdienſt tätig ſind oder die Qualifikation dazu beſitzen und bitten deshalb, dieſen Paſſus zu ſtreichen. Als der Redner die Jurisprudenz als eine der ſchwierigſten Wiſſen⸗ ſchaften bezeichnet, die das rechtliche Leben und das Denkvermögen des Volkes bheherrſcht, ruft er dadurch ſchallende Heiterkeit hexvor, daß er auf einen Zwiſchenruf des Kömmuniſten Ehrle antwortet: wenigſtens bei einem Teil der Bevölkerung. Es bedarf nur einer Reſſorteinteilung, um die Baupolizei einem Juriſten zuzuteilen. Wir ſind der Anſicht, daß auch ein Techniker wohl imſtande iſt, dieſe Aufgabe unter Leitung eines juriſtiſchen Bürgermeiſters zu erfüllen. 505 e e 99 ſſc ab e gewählt ird. ie oberſte Stelle der Wirtſchafts im gehd ein Mann der Wirtſcha weickeeen wanhene dee ft. Stadtv. Dr. Stol!(D. Vp.) führt aus: Die Volksvariei wird gegen den Antrag ſtimmen und zwar aus rein ſachlichen Grün⸗ den. Die Stadt möchte die Baupolizei an ſich ziehen. Früher war die Baupolizei im Bezirksamtsgebäude untergebracht, ſodaß ſich der Gang der Amtsgeſchäfte vollkommen reibungslos vollziehen konnte. Der Geſchäftskreis des Bezirksamtes hat ſich ſeither außer⸗ ordentlich vermehrt, ſpeziell einmal durch die Eingliederung des Bezirkzamtes Schwetzingen, dann beiſpielsweiſe durch die außer. odentliche Entwicklung des Verkehrsweſens, bedingt durch den ſtaän· dig wachſenden Automobilverkehr. Wegen Raummangels war es nötig, einen Teil der Baupolizeibehörde nach R 5 zu verlegen. Hierdurch hat ſich freilich eine gewiſſe Unbequemlichkeit für die Geſuchſteller und für den betreffenden Regierungsrat des Bezirkd. amtes, der die Baupolizei unter ſich hat, entwickeklt. Es kann aber geſagt werden, daß der Geſchäftsgang der Baupolizei im allge⸗ meinen ſich in zufriedenſtellender Weiſe abwickelt. Die Raumfrag⸗ muß eben gelöſt werden. Es müſſen dem Bezirksamt in der Nähe entſprechende Räumlichkeiten zur Verfügung geſtellt werden. Der Zeitpunkt für die Uebernahme der Baupolizei auf die Stadt iſt noch nicht gekommen. Bei der heutigen Finanzlage der Stadt und den großen Aufgaben, die ſie jetzt zur Zeit in Angriff genommen hat, namentlich dem Bau der Ebertbrücke, bei den Mehrausgaben für das Nationaltheater und der Erneuerung des Straßenbahn ⸗ netzes, iſt äußerſte Sparſamkeit am Platze. Es kann nicht gebil⸗ ligt werden, daß neue Bürgermeiſterpoſten und neue beſoldete Stadtratspoſten geſchaffen werden. Bei Uebernahme der Baupoli⸗ zei auf die Stadt müßte auch der Regierungsrat, der die Bau⸗ polizei unter ſich hat, mit übernommen werden. Dieſer würd⸗ dann nicht voll beſchäftigt ſein. Das gleiche würde gelten von einen Bürgermeiſter, dem die Aufgabe der Baupolizei übertragen würde. Die ſtädtiſchen Finanzen würden hier unnötiger Weiſe belaſtet werden. An ſich wäre es ja zu begrüßen, wenn die Stadt die Aufgabe der Baupolizei übernehmen würde, aber nur im Rah⸗ men einer badiſchen Verwaltungsreform bei Errichtung eines Stadtmagiſtrats. Wenn heute die Stadt die Baupolizei überneh⸗ men würde, ſo hätte der Stabtrat die ausſchlaggebende Bedeutung. Der Stadtrat, aus der Wahl der Bürgerſchaft hervorgegangen und von zeitlich beſchränkter Amtsdauer, iſt aber keine unabhängige Behörde, weil zu viel perſönliche Beziehungen hier zwiſchen Bür⸗ gerſchaft und dem Stadtrat beſtehen. Es liegt hier die Gefahr politiſcher und ſonſtiger Beeinfluſſung nahe. Auch werden bei un⸗ bequemen Entſcheidungen ſicherlich derartige Motive dem Stadt⸗ rat unterſchoben werden. Bei der derzeitigen Organiſation er. ſcheint es der Volkspartei viel zweckmäßiger, wenn die Entſchet⸗ dung in den Händen eines unabhängigen, auf Lebensdauer an⸗ geſtellten Regjerungsbeamten liegt Dieſes Bedenken iſt der Haupt⸗ grund für die Stellungnahme der Volkspartei, abgeſehen davon, daß die Stadt jetzt nicht neue Aufgaben und damit neue finan. zielle Laſten auf ſich nehmen ſollte. Beiläufig ſoll noch bemerkt werden, daß die Volkspartei durchaus nichts dagegen hat, wenn auch ein Techniker zum Bürgermeiſter gewählt wird. Aus den angegebenen Gründen werden wir gegen den Antrag ſtimmen. Stv. Scheel(Dem.) kann dem Stadtratsbeſchluß nicht zu⸗ ſtimmen, weil ein vierter Bürgermeiſter angefordert werde. Die Wirtſchaftslage geſtatte nicht die Schaffung neuer Beamtenſtellen. Die Geſchäfte ſollten unter die vorhandenen Beamten verteilt wer⸗ den. An ſich wäre die Uebernahme der Baupolizei erwünſcht, aber der jebige Zuſtand ſei nicht unerträglich. Man könne noch zu⸗ warten.— Stb. Schneider(Wirtſch. Vgg.) ſpricht ſich ebenfalls gegen die vier Bürgermeiſterſtellen aus. Seine Freunde lehnten im Intereſſe der Sparſamkeit die Vorlage ob.— Stv. Dreifuß (Soz.) meint, wenn man den Paragr. 23 der Gemeindeordnung nicht übergehen könne, müſſe man für die Baupolizei einen Ju⸗ riſten verpflichten. Seine Fraktion ſtimme der Vorlage zu.— Sty. Dr. Moekel(Zentr.) beſtreitet. daß er den Kernpunkt der Frage umgangen habe. Es ſei nicht zweckmäßig, daß man ſich in der vom Stadtrat beantragten Weiſe feſtlege. Die Frage des Ba⸗ dürfniſſes, baß ein Mann der Wirtſchaft an die Spitze der Stadt⸗ verwaltung komme, ſei akut und laſſe ſich nicht mehr länger hin⸗ ausſchieben.— Stv. Moſes(D. Vp): Wir köanen noch imme: nicht der ſtadträtlichen Vorlage zuſtimmen. Wir möchten beſon⸗ ders betonen, daß bei der Ablehnung nur ſachliche Gründ⸗ maßgebend ſind. In der darauffolgenden Abſtimmung wird der ſtadträr⸗ liche Antrag mit Mehrheit abgelehnt(dafür ſtimmen nu⸗ die Sozialdemokraten) und der Zentrumsantrag, in dem ſtadträtlichen Antrag die Worte„von welchen mindeſtens zwei die⸗ Befähigung zum böheren Verwaltungsdienſt oder zum Richteram: in einem der deutſchen Länder erworben haben ſollen“, mit Mehr⸗ heit angenommen. Dafür ſtimmen auch die Sozialdemokra⸗ ten. Ueber die Berechtigung, jetzt noch über den kommuniſtiſchen Antrag abſtimmen zu laſſen. entſpinnt ſich eine kurze Geſchäfts⸗ ordnungsdebatte, die mit der Annahme des Antrags endigt. Stv. Moſes(D. Vyp.): Nachdem der Bürgerausſchuß das letzte Mal ſeinen Beſchluß gefaßt hat, können wir uns heute nicht auf einen andern umſtellen. Wir ſind das letzte Mal bereits mit 80 000 Mark über das urſprünglich vorgeſehene hinausgegangen und wir haben dabei die Hoffnung gebabt. daß ſowohl von der Tbeaterleitung. als auch von der Theaterkommiſſton und der Stadtverwaltung nun das ernſte Wollen zur Sparſamkeit einſetzen werde. Dabei haben wir uns nicht der Exwaxtung hingegeben, daß wir einen abgeänderten Voranſchlag bekommen. Es iſt uns aleichgültig, wie das Theater den Zuſchuß verwendet. Es iſt uns gleichgültia, wie die Ausgaben ein⸗ geieilt werden. Das intereſſiert uns nicht. Wir wollen ung auf den Boden ſtellen, daß wir dem Theater einen Zuſchuß geben. und das Theater auch die Einnapmen und Ausgaben ausaleichen muß. Wir lehnen es daher ab, irgendwie auf die neue Budgetaufſtellung ein, zugehen und zwar darum nicht. weil es nicht unſere Aufgabe ſein kann, bei einem Inſtitut, das Kunſt darbietet oder das ethiſche Fertia⸗ keiten uns darbieten ſoll. darüber abzuſtimmen, wieviel das Orcheſter. der Chor und die Darſteller an Gage bekommen. Unſere Pflicht iſt es nur, eine ſolche Summe an ſie zu gewähren und wenn dann vor⸗ geleſen wird, daß den Theakern anderswo ſo und ſoviel gewährt wird, ſo berührt uns das nicht. darum weil wir der Auffaſſung ſind, daß auch dort irgendwie einmal abgeblaſen werden muß. Und wenn wir in Mannheim einmal zuerſt müſſen abblaſen. haben wir vielleicht der Kunſt einen großen Dienſt erwieſen. indem ſie zur rechten Zeit ſich umſtellen muß und krotzdem vielleicht ihre Leiſtungen nicht nur auf der gegenwärtigen Höbe halten, ſondern ſogar verheſſern kann. Und darum bringen wir hier zum Aüsdruck. daß wir dieſem ſtadt⸗ rätlichen Beſchluß nicht zuſtimmen, ſondern die Beibehaltung des in der erſten Sitzung vom 4. Januar beſckloſſenen Zuſchuſſes von 345 000 Mk. beſchloſſen haben. Wir ſind der Auffaſſung, daß viel⸗ leicht das kleine Faſſungsvermögen des Theaters mit Schuld daran iſt. daß der Zuſchuß überhaupt erforderlich iſt. Aber wenn das nicht der Fall wäre, wären wir überhaupt nicht bereit. einen Zuſchuß zu gewähren, ſondern wir gewähren ihn nur, weil das Theater zu klein iſt. Es iſt ſchon früher vorgeſchlagen worden. die Errichtung eines neuen Theaters ins Aüge zu faſſen mit allen techniſchen Vollkommen⸗ heiten und mit mehr Faſſungsvermögen von 1800—2000 Juſchauer, doch iſt dieſes Projekt beute noch nicht ſpruchreif. Wir können nicht mehr und dürſen nicht mehr bewilligen und das Theater muß ſeine raft darein ſetzen, mit den Mitteln, die wir ihm gewähren. ſich zu ehaupten. Stv. Schnelder(Wirtſch. Vag.) beharrt auf dem Standpunkt der letzten Sitzung und lehnt die Vorlage ab— Sto.⸗V. Schnel! (Komm.) lehnt die Vorlage ab und erneuert den kommuniſtiſchen An⸗ trag aus der Sitzung vom 4. Jaauar, die Summe zur Deckuna des Defizits durch eine Umlage von 3 Proz. von den Betriebevermögen über 30 000 Mk. aufzubringen.— Stv. Dr. Hirſchler(Soz.) be⸗ merkt, daß man heute zum zweiten Male hier über dieſe Frage bera⸗ ten müſſe, ſei dem unmöalichen Beſchluß zuzuſchreiben. einerſeits die bisherige Höhe der künſtleriſchen Darbietungen einzuhalten. anderer⸗ ſeits aber das Budget zu kürzen. Opferfreudiakeit, von der immer geſprocken werde. könne nur dann vorhanden ſein, wenn die Ge⸗ ſamheit in Frage käme, nicht aber, wenn nur ein kleiner Teil Oyſer bringen ſoll. Es ſei nicht angängia, daß dem Orcheſter und Chor 15 Prozent der Bezüge geſtrichen werden. Die in Betracht kommen⸗ den 100 000 Mark ſpielten gar keine aroße Rolle. wenn es ſich um die Erbaltuna des bisherigen Perſonals bandle. denn eine ziemlich gleiche Summe müßte gegebenenfalls für Penſionen und Arbeitsloſenunter⸗ bützung ausdegeben werden, ſodaß der Stadt kaum Erſvarniſſe ver⸗ bleiben würden. Mit den Chormitgliedern und dem Orcheſter müßte, da Tarifverträge beſtehen, erſt neoen Kürzung der Bezüge verhan⸗ delt werden. Wir ſtimmen der Erhöhung des Zuſchuſſes um 100 000 Mark zu. erwarten aber, daß die wirtſchaftlich Schwächeren nicht allein die Laſten zu tragen haben. Wenn der Kolteoe Moekel die Auffübrung der„Bacchankinnen“ als nicht der bisherigen künſt⸗ leriſchen Höhe des Theaters entſprechend bezeichnet und die Beklei⸗ dung der Ehordamen beanſtandet kat. ſo müſſe er bemerken. daß die Aufführung auf ihn aroßen Eindrock gemacht und er nicht geſehen habe, daß der Cbor nötdürftia bekleidet war. Auf dieſe Bemerkung antwortete Stv. Moekel:„Sie ſind wohl noch kurzſichtiger wi⸗ ſch,“ morauf Dr. Hirſchler reylisjerte:„Sie haben ſcheinbar eine ſchärfere Brille als ich,“ was allgemeine Heiterkeit hervorrief.— Stv. Perrey(Dntl. Vy.) ſpricht für ſich ſelbſt. man könnte der Mei⸗ nung ſein, es müßte doch gehen. Aber wenn der verantwortliche Lei⸗ ter erklärt. es geht nicht. ſo müſſen wir das Vertrauen zu ihm haben. daß das nach reiflicher Ueberleguna ſeine Anſicht iſt. Ich ſtimme der heutigen Vorlage zu. 1 Stp. Dr. Jeſelſohn(Dem.) polemiſiert gegen eine hieſige Zeitung(gemeint iſt die„Volksſtimme“), in der die demokratiſche Fraktion wegen ihrer Ablehnung des Vertrages des Intendanten in der Geheimſitzung angegriffen worden war. Es hätte bisher die Gepflogenheit beſtanden, ſich gegenſeitig zu reſpektieren. Er müſſe den Vorwurf energiſch zurückweiſen, daß ſeine Fraktion aus angeb⸗ lich verärgerter Stimmung eines einzelnen Menſchen ſich dazu habe beſtimmen laſſen, gegen den Vertrag des Intendanten zu ſtimmen. Sty. Dr. Wolfhard(der mit dem einzelnen Menſchen gemeint iſt) ſei der geweſen, der für den 500 000 Mark⸗Zuſchuß in der Sitzung vom 4. Januar eingetreten ſei. Im Sitzunasprotokoll ſtehe wört⸗ lich, daß die Anregung der deutſchdemokratiſchen Fraktion, die Aus⸗ gaben auf 2 140 000 Mark, alſo auf einen Betriebszuſchuß von 500 000 Mark feſtzulegen, ſich nicht zu einem Antrag verdichtet hätte. Nachden der Intendant auf zehn Jahre feſt engagiert ſei, habe man vor allem jetzt die Verpflichtung, dafür zu ſorgen, daß dem Intendanten der Rücken geſtärkt werde, damit er in der Lage ſei, das zu erfüllen, was man von ſeiner Perſon erwarte. Die Rechte hätte die Verpflichtung, dem ſtodträtlichen Antrag ebenfalls zuzuſtimmen. Seine Fraktion leoe groben Mert darauf, daß keine Entlaſſungen beim Theater erfolgten. Vor allen Dingen lege ſeine Fraktion Wert darauf, daß vom Orcheſter ſo wenig wie möolich entlaſſen werden, weil man die außerordentlich verdienſtvolle Tätig⸗ keit des Orcheſters anerkenne. Stvo. Moſes(D. Vy.): Stv. Dr. Jeſelſohn führte unſere Ab⸗ ſtimmung bei dem vorhergehenden Punkt an, um auf etwas Außer⸗ ordentliches aufmerkſam zu machen. Der Zweck der Rede des Herrn 7 5 ĩ 5; ir Dr. Stoll iſt in der Bürgermeiſterfrage erreicht worden. W haben das, 1 wir erreichen wollten, erreicht. Man muß uns überlaſſen, ſo abzuſtimmen, wie wir es für notwendig halten. 95 glaube nicht, daß Kollege Schnell recht hat, wenn er meint, 95 Piſt zeit der Theaterbeſucher ſeien nicht Arbeiter. Ich glaube, es 1 durch die Theatergemeinden und andere Dinge 9e d auch ein roße Anzahl Arbeiter ins Theater zu bringen. Die usführungen, 9 Hirſchler, daß unſer Beſchluß wahrſcheinlich für 90 endgültige Defizit nicht entſcheidend ſei, lehnen wir ab. Wir hab 15 bereits im vorigen Jahre in der Sitzung vom 4. Januaxr erklã daß wir nicht bereit ſind, einen Pfennig mehr zu bewilligen, von vornherein dem Thegter zur Verfügung ſtellt wird. me ungedeckte Mehrausgaben, die nolens volens bewilligt meſg müſſen, akzeptieren wir nicht. Wenn geſagt wird, wir hätten Intendanten in der nichtöffentlichen Sitzung das Vertrauen 1 geſprochen, ſo ſtimmt das, aber wir haben hinzugefügt: wir wolle ihm das Vertrauen dadurch ausſprechen, daß der Vertrag genehme⸗ wird, ſind aber davon überzeugt, daß wir weder ſagen können, 5 ſchaffts oder er ſchaffts nicht. Wir halten es für einen Ve rſu Wenn er glückt, ſo wird es uns freuen, und wenn er nicht geling zeigt er, daß an dem organiſatoriſchen Aufbau des Theaters nicht ſtimmt. Wir ſind nicht bereit, dem Intendanten ſo den Rücke 5 zu decken, daß wir Vertrauen auf Vertrauen wälzen, wenn es um materielle Dinge handelt, ſondern wir ſind nur bereit, in 55 Bewilligung der Mittel ſo weit zu gehen, daß der Intendant 1 75 Das letztemal habt Ihr mir Vertrauen geſchenkt; Ihr behauptet jeß 0 Ihr könnt nicht mehr weiter gehen, ſo will ichs wagen und 65 mit allem Ernſt verſuchen, das ga ſchaffen was man von mir 15 langt. Das Theater muß die Laſt gemeinſam tragen. Wenn 15 Laſt verteilt wird, leidet keiner. Wenn dieſer Geiſt das Thea 5 durchflutet, dann 05 5 5 9 5 etwas ſchaffen, das erba und es uns lieb und wert ma Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer: Das Wort iſt nicht mehr ver⸗ langt. Ich verzichte auf das Wort. Die Abſtimmung n der darauffolgenden Abſtimmung wird der ſtadträtliche 2 mit 51 946 Stimmen angenommen. Daogegen timmen geſchloſſen die Rechte mit Ausnahme des Stv. Fens 05 Zentrum und die Kommuniſten, dafür die Sozialdemokrate und die Dempkraten. Schluß der öffentlichen Sitzung.35 Uhr. Auf der Tagesang nung der ſich anſchließenden geheimen Sitzung ſteht nur ein Punkk⸗ Veräußerung von Grundſtücken. Stäoͤtiſche Nachrichten Reichsgeſundheitswoche Vom Reichsminiſterium des Innern iſt für April 1926 die 2 haltung einer eplant. In Baden wurde 35 urchführung der Woche der badiſchen Geſellſchaft tiche ozlale Hygiene bezw. deren Ausſchuß für hygieni 435 VBolksbelehrung übertragen. Am Samstag vormittag a auf Erſuchen der badiſchen Geſellſchaft für ſoziale 1 im 15 ſterium des Innern eine Beſprechung in größerem reiſe ſtatt, di von Miniſterialdirektor Dr. Leers geleitet wurde. Dr. Leers wies auf den Zweck der Reichsgeſundheitswoche hin, der darin beſtehn die allgemeine Aufmerkſamikeit in Deutſchland auf die Wichtigkei der Geſundheitspflege hinzuweiſen, die e Auflklärung auf wi Grundlage zu vertiefen und das perſönliche Verantworllichkeitsgefühl eines jeden Einzelnen gegenüber ſeinen geſundheitlichen Pflichten zu ſtärken. Trotzdem die wietſchaftlichen Verhältniſſe ſich ſeit Aufſtellung des Planes ſo ungünſtig entwickel haben, daß die vorgeſehene Aufwendung größerer Mittel nicht mög⸗ lich iſt, ſoll die Reichsgeſundheitswoche 1555 in Baden durchgeführt werden. Obermedizinalrat Dr. Römer ſprach als Vertreter des Miniſters des Innern, nachdem er den gepflogenen Verhandlungen in Berlin beigewohnt hat und erklärte, daß die Aerzteſchaft den Plan begrüße und auch die mediziniſchen Fakultäten ſich in. den Dienſt der Sache ſtellen wollten. Nicht zu verkennen ſei die Bedeutung der Geſundheitspflege und Geſundheitsfürſorge auch für 1 and. Dem vom Reichsminiſterium propagierten Gedanken müſſe auch in Baden nach 56 K Rechnung getragen werden für eine zweckmäßige e über Geſundheitspflege ſei vor allem die Jugendbelehrung, die durch einen hyögieniſchen Un⸗ terricht an die Lehrer gefördert werden ſoll. Anſchließend ſprach det Vorſitzende der badiſchen Geſellſchaft für ſcher Hygiene Dr. Baa⸗ und im Namen der Aerzteſchaft Dr. Fiſcher. Aufgrund der Aus⸗ 1 dieſer Herren entwickelte ſich eine lange Ausſprache, an er ſich die Vertreter all der intereſſierten Verbände, Vereine und Organiſationen, der Cäritasverband, die innere Miſſion, der Städte⸗ bund, die Freie Vereinigung badiſcher Krankenkaſſen, Induſtrie⸗ und Handelsverband, die chriſtlichen und anderen Gewerkſchaften, der Padiſche Frauenverein, der Verein badiſcher Sozialbeamtinnen und Wohlfahrtsyflegerinnen, der Verein katholiſcher Lehrerinnen und der badiſche Lehrerverein beteiligten. * „25jähriges Geſchäftsjubiläum. Am morgigen Donnerstag begeht der Steinbruchbeſitzer und Bauunternehmer Leonh. Han⸗ buch ſein 25jähriges Geſchäftsjubiläum und zugleich 50. Geburtstag. Der in Mannheimer und Pfälzer Kreiſen wohr⸗ bekannten und geſchätzte Jubilar kam 1898 nach Mannheim und gründete hier im Jahre 1901 ein Steinmetzgeſchäft. Durch hervor⸗ ragende praktiſche Kenntniſſe und unermüßlichen Geſchäftseifer hat es Herr Hanbuch verſtanden, ſein Unternehmen ſtetig zu erweitern und auszubauen. Zahlreiche ſtaatliche, ſtädtiſche und Privatbauten in Mannheim und anderen größeren Städten Süddeutſchlands zeu⸗ gen von der Güte der geleiſteten Arbeiten. Unter deren großen Zahl ſeien hier angeführt: Die ſtädt. Feuerwehrkaſerne, Herſchel⸗ bad, Oberbau der Jungbuſchbrücke, große Teile des Neuen ſtäßt⸗ Krankenhauſes, Bankgebäude der Süddeulſchen Diskonto⸗Geſ..⸗ ., ferner 12 Schulhäuſer, darunter die Kurfürſt Friedrich⸗Schule, Liſelotte⸗Schule und Leſſingſchule. Weiter ſei noch die Teilliefe⸗ rung der Steinmetzarbeiten an der Chriſtuskirche beſonders her⸗ vorgehoben. Vor mehreren Jahren wurde das Geſchäft in die Firma Leonh. Hanbuch u. Söhne umgewandelt und als Bauunter⸗ nehmung weitergeführt. Auch unter dieſer Firma ſind zahlreiche öffentliche und Privatbauten ausgefüyrt worden, die ſich beſon⸗ ders durch ſolide Bauweiſe auszeichnen. Das Unternehmen zählt heute zu den führenden Firmen des Mannheimer Bauhandwerk⸗ und kann durch das allgemein geſchenkte Vertrauen der beſten Zu⸗ kunft entgegengehen. „kKleine Kinder nicht unbewacht laſſen! Sonntaa nachmittaa ließ eine Frau im Hauſe Alphornſtraße 45 ihr 10 Mopate altes Kind einen kuür-en Augenblick unbewacht auf dem Tiſch liegen, ſodaß es guf den Baden fiel urd einen Bluterauß im Hopfe davontrua. Das Kind fand Aufnahme im Allgemeinen Krankenhaus. veranſtaltungen Theaternachricht. In der heutigen Aufführung von Wagners „Meiſterſinger von Nürnbera“ zum Jubiläum der Handwerkskammer ſinat den„David“ Richard Riedel vom Overnhaus Köln.— Die Erſtaufführung der mit dem Kleiſtpreis gekrönten rheinheſſiſchen Winzerkomödie Derfröbliche Weinbera“ iſt auf 4. Nebruar angeſekt.— Die erſte Aufführung der neueinſtudierten„Hochzeit des Figaro“ von Mosart findet am kommeyden Dienstaa ſtatt. Wegen Erkrankung von Lilln Eiſenlohr wird morgen. Donnerstaa. beilige Johanna“„Flachsmann als Erzieher“ ge⸗ geben. *Alk⸗Katholiſche Gemeinde. Am Sonntag abend fard im Saale des Kinzinger Hofes ein ſehr gut beſuchter alt⸗kathaliſcher Gemeindeabend ſtatt. Stadtpfarrer Keußen⸗Heidelberg führte au Hand ꝛahlreſcher, ſolbſt aufgenommener Lichtbilder von ſel⸗ terer Schönheit in die Eisregjonen der Schweizer Alpen. Lieder des Kirchenchores umrahmten den Vortrag. „Aiwoch, den 27. Zanner 1982 Nnene mannheimer Jeitung(minag-Ausgabe) Neue Alannheimer Zeitungs . Lelte. ANr. 33 Handelsblatt Die Erträgniſſe der engliſchen Induſtrie im Jahre 1924ſ/5 Von Georg Haller⸗Mannheim 5 J. In dieſem als 7 55 0 haben 97 5 7 zer mit England ſchloſſ. 0 1 ſch⸗[einen höheren Gewinn erzielt, manche einen niedrigeren, ſo da en leinerzeit die Ergebniſſe nicht ohne weiteres als ungünſtig angeſprochen Enttau Induſtrie und dem Ausfuhrhandel eine ſtarte werden können. geht uschung gebracht. England, das Freihandelsland par excellence, Gehen wir nun zu den einzelnen Induſtriegruppen über, — 1 50 ſeiner konſervativen Regierung immer mehr dazu über, ſo zeigt ſich, daß 18 Kohlen-, Eiſen und Stahl-Firmen mit einem „Saf nduſtrie nach der andern durch Schutzzölle unter dem eingezahlten Kapital von 73 316 000 Lſtrl. im Durchſchnitt der bewerg arding of Induſtries Act“ gegen den ausländiſchen Wett⸗ Jahre 1920—23, 74 459 000 im Jahre 1923—24 und 76 450 000 im andl zu ſichern. Das hat bekanntlich dazu geführt, daß Ver⸗ Jahre 1924—25, im Durchſchnitt 1920—23 an Gewinn erzielten ungen über die Auslegung des e und des 3 742 000 Lſtrl., 1923—24 3559 000 und 1924—25 2 001 000 Lſtrl. digeneberigen Protokolls aufgenommen wurden, ohne daß die zu] Die Relation zwiſchen Gewinn und Kapital betrug danach im ſolge Zweck in London weilende Abordnung nennenswerte Er⸗ Durchſchnitt 1920—23 5,1 pCt., 1923—24 4,8 pCt. und 1924—25 under eröielen konnte, weil ſich die engliſche Regierung gegen eine 2,6 pct. In gleicher Reihenfolge ſtellen ſich die Ziffern für 15 ausdenden beiderſeitigen Sachverſtändigen vereinbarte Abmachung Maſchinenbau⸗ Firmen: 35 632 000 Ltrl. 38 751 000, 38 934 000, Juteeprochen hat. Unter dieſen Umſtänden iſt es von beſonderem 3 766 000, 2 508 000, 2 152 000, bzw. 10,6, 6,5 und 5,5 pet.; für in dae zu verfolgen, wie ſich die engliſche Induſtrie11 Elektrizitäts⸗Firmen, die ſich mit Fabrikation wice, ezten Jahren nach ihren Erträgniſſen ent⸗ 16878000 Lſtrl. 17 688 000, 17 850 000, baw. 1 482000 Lſtri, Zalſccut hat und dabei zu unterſcheiden, in welcher Weiſe der] 1,205 000, 1,770 000 bzw. 8,8, 6,8 und 9,9 pCt.; für 10 Elektrizitäts⸗ ſtellünub auf dieſe Erträgniſſe einwirtt. Die nachſtehende Dar⸗ Firmen, die ſich mit der Lieferung von Kraft und der Verſorgung feloſt zbei der wir uns der Sicherheit halber auf engliſche Quellen] beſchäftigen: 12 95 500 Eſtrl., 12 766 000, 14 291 000 bzw. 1 127 000, eaiſtüzen, mag dies dartun. Sie umfaßt die Hauptvertreter1771 000, 1830 000 bzw. 9,1, 13,9 und 128 pt. für 7 Baumwoll⸗ aufre 91 aden Induſtriezweige, von denen viele ihre Erträgniſſe Firmen: 21 568 000 Eſtrl. 21 594 000, 21 597 000 bzw. 1 750 600, ein zu erhalten verſtanden haben, während mehrere Gruppen 2634000, 2 731000 bzw. 8,1, 12,2 und 12,6 pCt; für 7 Textil⸗ Kohle bemerkenswerten Rückgang aufweiſen, der beſonders in der Firmen der Wollbranche: 8,735 000 Lſtrl. 8 735 000, 8 781 000 bzw. tritt Ftſen⸗ und Stahl⸗, Maſchinen⸗ und Textil⸗Induſtrie zutage 698 000 Eſtrl., 880 000, 535 000 bzw. 8,0, 10, und 6,1 pCt.; für Serechnme der Aufſtellung iſt eine gemeinſame Grundlage für die 10 Schiffahrts⸗Linien: 44 582 000 Eſtrl., 48 042 000, 48 392 900 verſteht ung des Reingewinnes geſucht; der verteilbare Reingewinn bzw. 3 847 000 Lſtrl. 2 699 000, 3 029 000 bzw. 86, 5,5 und 6,3 pt.: alte lich nach Abzug der Abſchreibungen, Steuerlaſten, Beamten⸗ für 3 8005 Fabriken: 13 469 000 Lſtrl. 14 375 000, 14 424 000 ſer. Drektoren⸗ und Bücherreviſoren⸗Bezüge, Verzinfung der bzw. 1 263 Eſtrl. 1612 000,.612 000 bzw. 9,4, 11,2 und nach Jurichreidungen und der geliehenen Betriehskapitalien ſowie 11,2 pct.; für 4 Seifenfabriken: 54013 000 Eſtrl., 58 145 000, uſw uweiſung an die Speziakreſerve für Steuern, Amortiſgtion 63 298 000 bzw. 4569 000 Eſtrl., 5 660 000, 6 114000 bzw..4, 9,7 2J Furczedahlenmäßigen Angaben erſtrecken ſich auf drei Perioden: und 9,7 pCt. für 6 Oel. und Petroleumfirmen: 42 807 000 Sitrl. de dcſchritt für die Jahre 1920—1923, die ſowohl Hochtonjunktur 52 067 000, 51 697 000 bzw. 11 812 000 Eſtrl., 5 159 000, 7232 000 9 102 Zeiten ſchlechten Geſchäftsganges umfaſſen; b) 1923/4; bzw. 27,6, 9,9 und 14,0 pt.; für 15 Gummiplantagen⸗Gefellſchaften: Apitet 25, Der Reingewinn würd gegen das arzeitende Geſamt. 3912 000 Lſtrt,.103 000, 410 900 ozw. 62900 eſtrl. 2e coc, Ailerdesduns gemieſen und ſeine Zuteflung für Dividendenzahlungen, 343 000 bzm. 2, 5,5 und 8,3 pct:„für 10 Teeplontagen⸗Geſell⸗ iſt füir beilüngen uſw. wird beſonders Unterſucht. Der Durchſchnütt]ſchaften: 2049 000 Lſtrl. 2 935 000, 2161000 bzw. 336 000 Eſtrt, „Deumn die unzelnen Induſtrien derart errechnet, daß z. B. unter 676 000. 827 000 bzw, 16,4. 33.2 und 38.2 pEt.; für 14 Brauerei⸗ Wegewelle nicht nur Spinnereien und Webereien, ſondern auch u. Deſtillationsgeſellſchaften: 32 331 000 Lſtrl. 30 150 000, 39 893 000 brite Lien, Färbereien und Zwirnereien etc., unter„Maſchinen“ bzw. 5 075 000 Lſtrl., 5 974000 und 7761 bzw. 15,7, 15,2 aſchnn die Fabrikation von Textilmaſchinen, landwirtſchaftlichen und 19,5 pCt. maleriaf und Lokomotiven, Keſſelfabrikation, Konſtruktions⸗ Von dieſen in Gruppen zuſammengefaßten Firmen wurden in den K uſw., einbegriffen iſt. Im allgemeinen zeigt ſich, daß für Prozent des Aktlenkapitals verteilt im Durchſchnitt der Jahre Uberſtandel u m arbeitende Induſtrien die Zeit der Bepreſſton beſſer 1920.—23 bzw. 1923—24 baw. 1924—25: Kohlenbergbau, Eiſen und n haben, als für die Produktion arbeitende Unter⸗ Stahl 48, 3,8 und 3 pt., Maſchinenbau 5,8, 6 und 5,8 pCt., Gewerhgen, deren Fertigprodukte das Rohmaterial für andere Elektrizilätsfirmen(Fabritaltion) 69, 8 und 60 pet; desgl. und dbe Kefern. Die beſten Reſultate erzielten die Brauereien(Kraft⸗ und Verſorgung) 5,8, 7,9 und 7,7 pctt.; Textilgewerbe und S-Firmen, die ungünſtigſten dagegen die Eiſen⸗(Baumwolle).3, 8,9 und 9,1 pt.: desgl.(Wolle) 6,2, 6,7 und elettrif tahlwerke, die Maſchinenfabriten und die Schiffahrt. die 3,9 pEt.; Schiffatrt 78, 5,9 und 62 pet.; Ehemiſche Duduſtrie den Aide Induſtrie machte im ganzen ſtetige Forſſchritte. unter 8,5, 9 und 9,4 pet.; Seifenfabrikation 8,1, 9,3 und 9,2 pet: Del Lage ertilgewerben hat die Baumwolle verarbeitende Induſtrie ihre und Petroleum 23,6, 12,3 und 12,2 pCt.; Gummiplantagen⸗ Wolli in den letzten zwei Jahren bemerkenswert verbeſſert, die Geſellſchaften 135, 4,9 und 7,1 pCt.; Auduſteltrie hat dagegen an Boden verloren. Die chemiſchen13,4, 27.8 und 32,6 pCt.; Brauereien und Deſtillations⸗Geſellſchaften zwiſchenen nehmen eine Lage ein, die ſich ſozuſagen in der Mitte 12,3, 12,3 und 150 pEt. Im ganzen ſind die Dividenden danach den guten Ergebniſſen und Depreſſionsreſultaten hält. Unter während der letzten zwei Jahre ziemlich ſtabil geblieben. Er⸗ Felehpetulativeren Gruppen hat die Oel⸗Induſtrie viel von der höhungen in gewiſſen Gruppen(Brauerei⸗ und Deſtillationsgewerbe, fütands eingebüßt, die den Zeitabſchnitt nach dem Waffen⸗ Gummi⸗ und Teeplantagen) ſtehen Ermäßigungen in anderen werte 15 auszeichnete, wogegen die Gummiinduſtrie eine nennens⸗ Gruppen(Kohlenbergbau, Eiſen⸗ und Stahl⸗Induſtrie, Maſchinen⸗ cholung aufweiſt. bau und Wolleninduſtrie) gegenüber. Nimmt man die 13 Gruppen ene„geſchützker“ und„ungeſchützler“ Induſtrien. als ein Ganzes, 137 ſic für das 192 Ja e e s liegt auf der Hand, daß die der Schutzzölle ſich erfreuenden dividende von 8,3 pCt. des eingezahlten rttenkapitals Zege ge Eu ee een an Pen e dende eee deek eee Fleg, und Sfiſe ellanen Schifdabon, Sliſan aerltalon und daß ſih auf 97 pet. errechnen Ha in der lehten Jeit mehrſach be⸗ ſe c, und Stahlherſtellung, Schiffsbau, Seifenfabrikation und da t. 0 5 Kluft dleſen ee, die hat, ſich zu 151 hauptet worden iſt, die britiſche Induſtrie zahle Dividenden, die in niſe, Andererſeits iſt nicht zu überſehen, daß hinſichtlich der Ergeb⸗ der Hauptſache aus Reſerven entnommen ſeien, iſt hier ſeſtzuſtellen 10 natürlich auch eine Reihe anderer Umſtände mitſpricht, ſo daß daß die bezahlten Dividenden den Reingewinn bei nur 2 der 13 rungeſchützt“ nicht notwendigerweiſe auch gleichbedeutend mit„un⸗ Gruppen, nämlich bei der Montaninduſtrie und der Maſchinen⸗ — iſt, wie dies z. B. bei der Baumwoll⸗Induſtrie ſich zeigt. fabrikation, überſtiegen haben. „o- Um die Verle des Sitzes des Aeh ten or. Die der deutſche Außenhandel im dezember 1925⁵ eee, uber Verlegung des Sitzes des Wir haben ſchon im vorgeſtrigen Abendblatt unter letzten Mel⸗ Kohlenkontors von Mülheim⸗Ruhr nach Mannheim oder Magen davon baß die im deutſchen Außenhandel eit Duisburg⸗Ruhrort beſchließen ſoll, iſt auf den 5. Februar ein⸗ Honderen. wieder deutlich erkennbare Tendenz der Beſſerung der berufen. Das Kohlenkontor gibt ſeinen Mitgliedern bekannt, daß de gelsbilanz auch im Dezember angehalten und daß im Dezember die Buchhaltung und die Kaſſe am 1. Februar nach Mann⸗ iſt. Ler Aue 0 erſten Male ſeit Auguſt heim verlegt werden. Millionen N in zie Werenverlhr 35 Mil... m Jahrel.: Konkurſe in Baden. Ueber das Vermögen des Blechners im beträgt ſomit der Einfuhrüberſchuß rund 4,3 Milliarden., Joſeph Reief in. Reilingen, der Maſch—5 reinen Warenverkehr 3,6 Milliarden.l. uno Elektro-Induſtrie in Karlsruhe und der Jirma Jako Di Dorn, Zigarrenſabrik in Hockenheim wurde am 23. Januar Aber de reine Wareneinfuhr weiſt im Dezember Paran das Konkursverfahren eröffnet. der dem f 1 auf. Daran ſind all ee oic Soeg el—7 halb⸗ O Helſabrik Groß⸗Gerau. In der in Bremen abgehaltenen 1 e Mile 2 1 nd ztigwaren(mit 30.⸗V. wurde feſtgeſtellt, daß der frühere Vorſtand der Geſellſchaft ill..0. Die e zeigt im Dezember gegenüber Berichte erſtattet hatte, die den Tatſachen nicht ent⸗ Aen Vormonat eine unweſentliche Zunahme(um 3 Mill..).[prachen. Eine Prüfung und eine Zwiſchenbilanz von Ende ch di ingfügig November 1925 ergibt einen Verluſt von etwa 3,6 Mill. R. derändert Zufammenſezung der Aüsfuhr bat ſich wur geringfügie Zur Deckung dieſes Verluſtes wurde eine Zuſammenlegung der Im ei uhr an] Aktien von:1 vorgeſchlagen, was einer Reduzierung des Aktien⸗ debensmitfel Ne— 4 e kapitals von.8 auf 1,2 Mill.& gleichtommt. Nundedan Benmegat are ndlean 975 We 5 0 115 O deft. Nährmittelwerke.-., München. In der geſtrigen dleſch Se—9 dalehe ſte 1e Gel e u. a. Eine o..⸗B. wurde beſchloſſen, den Verluſt des abgelaufenen Ferächtliche Saalgen be Einfuhr u 2(21,4 Mill..0. Geſchäſtsſahres von 35 157 1 auf neuc Rechnung vorzutragen. erner zeigen Zunahmen Südfrüchte, Schmalz, Weizen..Allgemeine Elektrizitäts-Geſellſchaft, Berlin. Wie die Geſell⸗ Die Einfuhr an Rohſtoffen und halbfertigenſſchaft mitteilt. ſind die abgerechneten Umſätze um 50 pot. 50 50n weiſt gegenüber dem Vormonat einen Rückgang um geſtiegen. Auch liegen um 30 pct. mehr Aufträge vor Nid..4 auf. Einer Steigerung der Einfuhr bei Wolle um als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Nach 3,06 Mill. R. für Ab⸗ 18.1 il. R⸗, ſtehen Abnahmen gegenüber beim Baumwolle(um ſchreibungen und einer Tilgungsqubte von 957 506.A auf Dis⸗ und Auu.ic), Baun, und Nutzholz(14,4 Mill..), Kalbfellen agio für amerikaniſche Anleihen verbleibt für den 8 indshäuten, Fluchs, Hanf, Jute und Zink u. a. 30. September ein Reingewinn von 8,36 Mill. R⸗AI. Die zur gegenuuch die Einfuhr an Fertigwaren zeigt im Dezember Verteilung gelangende Dividende beträgt 6 pCt. gegenüber Mill über dem Vormonat einen beträchtlichen Rückgang(um 29,6 5 pt. im Borjahre. Bauj.Jc). Einen Rückgang weiſen auf: Leder, Baumwollgarne, N Stab⸗ und Formeiſen u. a. 1 ee ie im 4 91 Die Au Getränkendie Ge m Richard Kahn⸗Konzern verlängert wird, iſt 149˙ um 5„ ne um 1990 ee ſch 1 85 fel 3, Mill...„5 und Roggen 3,9 zunã ie zwiſchen den eſell⸗ Mel...—0 eee gegen Einfaß Hein ſchaften des en durch Vertrag und Bürgſchaften beſtehenden 7259009 worden an Roggen 782 000 Doppelzentner und Weizen e und e 0 e W 8 re„ zu erlangen. as die ge ten Gläubiger dalbfderpeldentner. Die Ausfuhr an Rohſtoffen anbelangt, ſo erhalten dieſe einſtweilen 50 pCt. und für den Reſt t über dem armenat ee Nun. 1 Ausfuhrein Anrecht auf die Aktienpakete des Konzerns. 0 6,2 Mi. 9 zeigt im Dezember eine Abnahme um O weel u. Freytag Komm.-Geſ. d.., hamburg. In der de de„ Die Ausfuhr an Fertillertig waren aat geſtrigen.⸗B. wurde der Vorſchlag auf Abſchluß eines Fuſions De gulber dem Vormanat um 3 Millionen geſtiegen, ebenſo zeigt vertrages mit der eee rft Ausfuhr eine leichte Junahme angenommen und mitgeteilt, daß auf Grund der günſtigen Ueber⸗ ſerngden leicht zurückgegangen(um.5 Mill..). Abnahmen zeigt nahmebetingungen eine angemeſſene Rentabilität erhofft — die Ausfuhr an Waren aus Edelmetall(um 3,2 Mill..4) werden könne. Ueber die Verteilung einer Dividende könne jedoch inderſpielzeug(um 5,4 Mill..). nichts geſagt werden. Die.⸗V. beſchloß ſodann die Erhöhung Not 8 Einfuhr an Gold und Silber weiſt gegenüber dem]des Aktienkapitals um 0,6 auf 1,8 Mill. 4. Wie verlautet, gelang ſſt 8 einen Rückgang um 30,7 Mill. R„ auf; die Ausfuhr les der Geſellſchaft, das große Schwimmdock der Reiherſtiegwerft falls leicht zurückgegangen. an eine holländiſche Firma um 2 Mill. bar zu verkaufen. ONorddeutſcher Lloyd. Nach einer Meldung aus New Pork kurſieren dort Gerüchte, nach denen der Harriman⸗Konzern ſich um die Kontrolle über den Norddeutſchen Lloyd bemühe, Wise, verlautet, iſt weder bei der Verwaltung des Nordd. Llond noch bei der Hapag über die Abſichten des Harriman⸗Konzerns etwas bekannt. „g9. Gerling ⸗Konzern, Lebensverſicherungs-.-., Köln. Wie uns die Verwaltung mitteilt, war auch im Jahre 1925 das Neu⸗ geſchäft ſehr gut. Beantragt wurden Lebensverſicherungen über 214 Mill. R= Verſicherungsſumme und Invaliditäts⸗, Penſions⸗ und Leibrenten⸗Verſicherungen über 1 741 000=4 Jahresrente. Von dem Verſicherungsbeſtand entfallen rund 50 Mill. ReA auf Kollektivverträge mit großen Firmen und Verbänden. Die Prämieneinnahme betrug über 19 Mill. RI4. Die noch nicht ganz fertig geſtellten Abſchlußzahlen laſſen, dank einem noch höheren Sterblichkeitsgewinn als im Vorjahr, gutem Zinsertrag und norma⸗ lem Storno⸗ und Unkoſtenverlauf, ein ſehr günſtiges Divi⸗ [denden⸗Ergebnis für die Verſicherten erhoffen. Bei der Geſamtheit der Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaften des Gerling⸗ Konzerns ſind im Jahre 1925 Lebensverſicherungsanträge über 291 Millionen und ſeit der Umſtellung der Reichswährung bis Ende 1925 insgeſamt über 678 Mill.=A eingereicht worden. Deviſenmarkt Der europäiſche Deviſenmarkt war, was die franzöſiſche Währung anbelangt, geſtern lebhafter. Infolge des ungeklärten Ausgangs der Kammerdebatte verlor der franzöſiſche Franken in den geſtrigen Vormittagsſtunden erneut an Wert und ſtellte ſich vorübergehend auf 131,50 gegen London. In den Abendſtunden konnte ſich eine leichte Befeſtigung durchſetzen. Der Kurs wird heute vormittag mit 130/ gegen London aus New Pork gemeldet. Der belgiſche Franken und die italieniſche Lira blieben gegenüber dem engliſchen Pfund unverändert 107 bzw. 120,50, Kabel gegen weiz 51836, London—Schweiz 25,21, Paris—Schweiz 19,25 19,30), Mailand—Schweiz 20,90, Kabel—Holland 249(249%), ondon—Holland 12,10, London—Oslo 23,85(23,90), London gegen Kopenhagen 19,60, London—Stockholm 18,15, London—Madrid 34,35, Brüſſel—Paris 122,25(122), Mailand—Paris 108,50(108.25). Das Pfund liegt unverändert feſt und ſtellt ſich gegen Kabel auf 48678. In Reichsmark laſſen ſich e Kurſe feſtſtellen: Paris 15,60(15,65), Schweiz 81,00, Pfg., London 20,42,, Mailand 16,95 Pfg., Holland.68,60, Prag 12,44, Oslo 85,80(85,55) Pfg., Kopenhagen 1,04,10, Stockholm 1,12,40, a 19,10 Pfg., Madrid 39,45 Pfg., Argentinien 1,74,10(1,74) 41 und der japanif Hen, der ſich nach einem vorübergehenden Rückſchlag am geſtrigen Tage wieder kräftig erholen konnte, 1,88,90(1,87,30) A. O Schiffahrt Vereinigung der deutſchen Hafenverbände Unter der Leitung des Oberbürgermeiſters Dr. Kül b, Mainz, des Vorſitzenden des Rheinhafenverbandes, wurde die Vereinigung deutſcher Hafenverbände gegründet. Sie beſteht aus dem Hafen⸗ verband des Rheinſtromgebietes und ſeiner Anſchlußwaſſerſtraßen (ſämtliche Waſſerſtraßen weſtlich des Elbgebietes), aus dem Hafen⸗ verband des Elbſtromgebietes und aus dem Verband der öſtlichen Binnenhäfen. Die neugegründete Vereinigung bezweckt die gemein⸗ ſame Vertretung der Intereſſen der bezeichneten Ver⸗ bände an der Ordnung und Entwicklung des deutſchen Hafenweſens. Vorſitz und Geſchäftsführung bleiben bis auf weiteres in der Hand des Rheinhafenverbandes, der ſchon ſeit Jahren die gleichen Ziele für ſein Gebiet verfolgt. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 26. Januar Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 25. 20 Aluminium 25. 20. Elektrolytfupfer 133— 132 75 im Barren.40.50.40.50 Raffinadekupſer.——.— unn. ausl.—.——— Blei———— üttenzinn———.— Rohzink(Bb.⸗Pr) 74.-75,5 738,5-74.5 Nickel 8 40-.50.40 3 50 5 Verk.)———— IAr timon.90.195 100-.95 (ſt. Platienzink 63.5 665 66.67[Stiber für 1 Gr. 92.80 93.50 93.25 94.25 Elum nſum 235 240.35.40 J Platn p. Gr. 500.— 480— London. 26. Januar Metallmarkt.(In Iſt f d. eng. t v. 1016 Kg. 25. 20 25 20 Blei 34.25 34.25 Kupfer Kaſſa k8 50 58 50 beſtſelect. 63.25 63.75 33 37.—37— do. 3 Monat 59.05 59 75 Nael———.— ueckſilber 14.25 14.25 do. Elettol 65.50 65 50[ Zinn Kaſſa 279.75 279 65] Regulus—.— 2: Nürnberger Hopfenmarkibericht vom 26. Jan. Zufuhr 30 Ballen, Umſatz 20 Ballen. Tendenz unverändert. Preiſe für roten und geringen Markthopfen 320—430, württemb. 530 A. 2: Pforzheimer Edelmekallpreiſe vom 26. Jan. 1 Kg. Gold 2795 G. 2809.; 1 Kg. Silber 92,50—93,00 G. 94,50.; 1 Gramm Platin 14,50 G. 14,90 B. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Abein-B ge. J24..22. 26.a. Z. Ne ar. Beg- 20. 2l. 2r 25 J20J 7f. Schuferinſel“.22.251, 7.201 90 105 Wannhem.38 3,29.4 3,5 808.29 „bl. 224 224 2. 90205 2,08 Offenan 154— 762 130 1462 50 .27 arau..18 470 4,61.49 408 4,13 Mannheim 140.40 40.488%0“1 eund 40 2 3104 Ain.. 2J1, 641 46,84 286 Neue Mannheimer Zeitung. G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Dixektion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kuxt Fiſcher. Vergntwortlich für den volitiſchen Teil⸗ Hans Alfred Meißner: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder für Sport und Neues aus aller Welt: 17 Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. ee Die Frauen haben ein ganz beſonderes Intereſſe am Anzeigenteil der Jeitung, weil ihnen der Ein⸗ kauf für die Familie obliegt und ſie deshalb ihr Augenmerk beſonders auf vorteilhafte Angebote richten. Die„Neue Mannheimer ZJeitung“ wird von allen einſchlägigen Geſchäften zur Anpreiſung ihrer Waren benitzt, ſo daß die Hausfrau hierin für ihren geſamten Bedarf gute Bezugsquellen findet. Sofern Sie Ihre Beſtellung für Februar der Crägerin, Siliale, Agentur oder Hauptgeſchäfts⸗ ſtelle übergeben, werden wir Ihnen die täglichen Ausgaben unſerer Seitung bis Ende dieſes Monats koſtenlos liefern. Se4 U 8. Selte. Nr. 43 neue maunheimer Jellung(mitiag · Aus gabe) mitweg ben 2r. Jener 2 2 Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen In der Trierer Stadtverordnetenſitzung teilte die Verwaltung mit, daß der Hausholtsplan einen Fehlbetrag von 481 000 Mark aufweiſe, ein Beweis dafür, daß die zu Beginn des Rechnungsjahres von ihr vorgeſchlagene Erhöhung der Steuern auf 200 v. H. der Grundvermögensſteuer und 350 v. H. der Gewerbe⸗ ſteuer nicht nur unumgänglich nötig, ſondern noch zu niedrig geweſen ſei. Dieſe Erhöhung hätte eine hreinnahme von 350 000 Mark gebracht, und Trier hätte nach der Höhe der Steuerſätze unter 25 weſtdeutſchen Städten dennoch erſt an drittletzter Stelle geſtanden. Die Deckung des Fehlbetrags ſoll erſt erfolgen durch eine Nach⸗ tragsumlage für die beiden letztenMongte in Form der Er⸗ höhung der Grundvermögensſteuer um 50 v. H. auf 200 v. H. und durch Wiedereinführung der Gebühren für Abwäſſer⸗ und Aofallbe⸗ ſeitigung: der dann noch verbbeibende Reſt in Höhe von 389 000 Mk. wird aus dem Betriebs⸗ und Ausgleichsfonds, der dann auf 123 000 Mark zuſammenſchmilzt, gedeckt Weiter beſchloß die Verſcenmlung die Gründung eines Siedlungsverbandes des Stadt⸗ und Landkreiſes Trier zur Auſſtellung eines Siedlungs plans für das Moſeltal von Conz bis Schweich, der nach den Vorarbeiten des Bei⸗ geordneten Dr. Keiih und des Profeſſors Schumacher von Profeſſor Muesmann ausgeführt werden ſoll. Die Bonner Stadtverordnetenverſammlung be⸗ willigte wiederum eine Nachforderung des Wohlfahrtsamts, nahezu 100 000 Mark, die notwendig wurde infolge der ſtarken Zunahme der Unterſtützungsempfänger, insbeſondere der ausgeſteuerten Er⸗ werbsloſen. Der Dezernent des Wohlfahrteomts teilte mit, daß in Bonn 5070 hilfsbedürftige Familien mit 19⸗ bis 20 000 Perſonen unterſtützt werden, daß alſo jeder fünfte Einwohner Unterſtützungs⸗ empfänger iſt. Die Hochwaſſerſchäden in Bonn werden auff 330 000 Mark geſchätzt. Zur Beſeitigung der wichtigſten Schäden be⸗ willigte die Stadtverordnetenverſanunlung 40 000 Mark. Auf Grund der neuen Richtlinzen der Regierung über Zuſchüſſe und Darlehen zu Notſtandsarbeiten hat die Verwaltung mehrere große Ar⸗ beiten in Ausſicht genommen: eine Verbeſſerung der Kanaliſation, die 1074 000 Mark koſtet, Straßenbauten mit 828 000 Merk Kaſten, Sportplatz⸗ und andre Anlagen, Wiederaufforſtungen, Einrichtung eines Strandbades uſw. mit 850 000 Mark Koſten. Sobald die Regierung die dafür notwendigen Zuſchüſſe und Darlehen bewill'gr, tann mit den Arbeiten begonnen werden. Ueber 600 Erwerbslofe erhalten dadurch Beſchäftigung. 1* .. Bruchſal, 23. Jan. Das Stadtbauamt beabſichtigt, di früher genehmigten Pflaſterarbeiten in der Wee im Laufe der nächſten Wochen bei Eintritt von milder Witterung durchzuführen. In der jüngſten Stadtratsſitzung wurde die Ge⸗ nehmigung hierzu erteilt.— Zur Abhaltung eines Kurſes für Holz⸗ und Marmormalerei wird der hieſigen Malerinnung ein ge⸗ eigneter Raum der Gewerbeſchule unter den üblichen Bedingungen überlaſſen.— Der ſtadträtliche Vergebungsausſchuß wird ermaͤch⸗ tigt, die Glaſerarbeiten für die Schulhausbauten in der Kaſerne zu vergeben. L. Bretten, 23. Jan. In der jüngſten Gemeinderatsſitzun wurde mit Ermächtigung des e Bruchſal nach ben. ſtimmungen der Verordnung über Erwerbsloſenfürſorge und den Ausführungsbeſtimmungen dazu die zu leiſtendd Pflichtarbeit auf 16 Stunden in der Woche feſtgeſetzt. Der Antrag. für die Tage der Pflichtarbeit aus der Gemeindekaſſe einen Zuſchuß zu leiſten, wurde verbeſchieden, bis nähere Erkundigungen vorliegen, wie der Fall anderwärts behandelt wird.— Zur. Ver⸗ beſſerung der Waſſerverſorgung des Pfarrhauſes der Oſtpfarrei wird von der Gölshauſerſtraße aus eine direkte Leitung zu dem Gebäude geführt. Gott dem Allmfehtigen hat es gelallen, meinen lieben Oatten, unseren lieben gulen Vater 2378 am Halon Mader im Alter von 39 Jahien, nach langem schweren mit gioßel Geduld entragenen Ueiden zu sich in de Ewigkeit abzurufen. Die trauernden Hinterbliebenen: aSS Frau Christiane Wacker geb. Frech Anni Wacker Heinz Wacker. Mannheim, den 26. Januar 1926. Lindenhofstr. 762. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 28 Januar, nachmittags 2½ Uht von dei hiesigen Leichenhalle aus statt. Statt Karten Danksagung. Für die vielen Beweise wohltuender Anteilnahme beim Hinscheiden meines unvergeßlichen Mannes JosSef Mäller sage ich allen innigsten Dank. Besonderen Dank Heirn Dr. Fritz Kaufmann für de liebevolle Pflege, der Direktion, sowie Oe- samtpersonal der Firma Brown Boveri& Cie., be · sonders herzlichen Dank dem Mannheimer Ruderklub, sowie für die zahlreichen Blumenspenden. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Frau Apollonia Müller —31³ geb. Hoffmann 4 Traucrbrietez nhr ANus dem Lande Kr. Heidelberg, 27. Jan. Ueber die Bevölkerungs⸗ bewegung in Heidelberg wird uns von der ſtädt. Nachrichten⸗ ſtelle berichtet: Die Zahl der Lebendgeborenen betrug im Jahre 1925 im Standesamtsbezirk Heidelberg, einſchließlich der Vor⸗ orte, insgeſamt 2027(im Jahre 1924= 1850); davon ſind 1463 (1409) ehelich und 564(441) unehelich. In der Geſamtzahl ſind 690(533) Kinder ortsfremder Mütter eingerechnet. Totgebur⸗ ten waren im vergangenen Jahre 90(87) zu verzeichnen, davon 16(20) unehelich. Auf ortsfremde Mütter entfollen 50(51) Tot⸗ geburten. Die Zahl der Sterbefälle betrug insgeſamt 1261 (1200); davon ſind 167(152) Säuglinge. Der Anteil der Octs⸗ fremden beträgt 44,3 Prozent aller Geſtorbenen: es ſind 1925 509 Sterbefälle Ortsfremder gegenüber 498(41.5 Prozent) im Vor⸗ jahre. Auch das Jahr 1925 ſchließt für die Geſamtſtadt, wenn man di⸗ ortsfremden Fälle außer Betracht läßt, wiederum mit einem Eeburtenüberſchuß ab und zwar von 645 Geburten gegenüber 605 im Vorfahre. Eheſchließungen fanden im abgelaufenen Jahre 745(639) ſtatt, Eheſcheidungen wurden in die Stendes⸗ regiſter 87(61) eingetragen. I. Wiesloch, 26. Jan. Am Montaa. den 25. ds. Mts, fand die Gründung des hieſigen Verkehrsvereins ſtatt. Für die kon⸗ ſtituſerende Generalverſammlung wurde folgender proviſoriſcher Vor⸗ ſtand gewählt: 1. Vorſtand. Oberverwaltungsiuſtizſekretär Weis. 2. Vorſtand Rechtsanwalt Speckert, Rechner Photograph Landes und Schriftführer Zutavern jun. L. Walldorf, 26. Jan: Nachdem ſetzt die Arbeiten im poſteigenen Gebäude der Hauptſtraße erledigt ſind und die Umſtellung des Fernverkehrs auf Selbſtanſchlußbetrieb erfolgt iſt. wird ab 27. ds. Mts. der Poſtdienſtbetrieb in das neue Poſtgebäude verlegt werden.— Bei einem Streit ſtach ein zwölfjähriger Junae einen andern unweit des Herzens in die Bru ſt ſodaß dadurch ernſt⸗ Aüre e bervorgerufen wurden. Aerztliche Hilfe war ſofort zur Stelle. LI Weinheim, 26. Jan. Auf dem Altenbacher Jagbgelände der Gemarkung Urſenbach wurden geſtern abermals drei Wilderer feſtgenommen, die Rehe und Haſen erbeutet hatten. In letzter Zeit waren in dem dortigen wildreichen Jagdgebiet. das ein Wein⸗ heimer Fabrikant gepachtet hat. wiederholt Schlingenſteller erwiſcht und ihrer Beſtrafung zugeführt. Mosbach, 25. Jan. Der Recar⸗Verkehrsverband hatte nach Mosbach eine Verſammlung einberufen. um die Frage der Neckarkanaliſieruna zu klären. Der Hauptredner. Strombaudirektor Konz aus Stuttgart. wies in ſeinen ſehr in⸗ tereſſanten Ausführungen darauf hin. daß jetzt auf einmal Geaner des Profektes auftauchen, die man aber 1920 nicht ſah. Damals wurde von den Ingenieuren die Rentabilität des Neckarkanalprojektes berechnet, aufgrund deſſen das Reich dieſe Waſſerſtraße übernahm und mit dem Bau wurde begonnen. Damals war man in Nordbaden und Württembera froh. Arbeit für die vielen Arbeitsloſen zu haben. auch in Heidelberg. Jetzt iſt das alles vergeſſen. Der Kanal iſt an⸗ gefangen und ſoll nun im Anfang ſtecken bleiben, weil man heraus⸗ fand, daß der Kanal ſich nicht rentiere. Vor hundert Jahren war der Schiffbetrieb auf dem Neckar einfach: er wurde durch die Ketten⸗ ſchleppſchiffahrt verbeſſert und jetzt ſoll der Kanal als weitere Ver⸗ beſſerung für 1200 Schiffe gebaut werden, die eine.5 Meter tiefe Waſſerſtraße verlangen. Das iſt das Verbrechen, das am Neckar be⸗ gangen wird. Freilich hat ſich die Rentabilitätsrechnung ſeit 1920 ungünſtig verſchoben, weil einmal die Löhne und der Zinsfuß ſehr in die Höhe gegangen ſind und weil die Kohle im Preis geſunken iſt. Das konnte 1920 niemand vorausſehen, ſo wenig wie ſemand ſagen kann, ob ſich der Kanal einmal rentiere. Er iſt angefangen und muß durchgeführt werden, weil das Kanalſtück. bis Heidelbera gar keinen Wert hat, im Gegenteil für die Schiffahrt binderlich iſt. Der Vor⸗ ſitzende des Kanalvereins. Geheimrat Bruckmann aus Neckar⸗ ff ſüdweſtdentſc Eck ſulm, betonte in der Ausſpxache, dg für da nn es ſc (Baden. Heſſen und Württemberg) eine Schande ſei. we des ſelbſt herunterſetze. Der Nachbarſtaat Bayern plant den uecen Donau⸗Mainkanals, der Frankfurt zum Umſchla macht und Mannheim verliert an Induſtrie. ſobald der Ka Gege Neckartal nicht ausgeführt wird. Banern ſtreitet nicht. Im Maln. teil, das will von Berlin Geld zum Ausbau des Donan, kanals. Es ſprachen noch Bürgermeiſter Dr. Weiß aus E ders und Dr. Boulanger aus Mosbach. Die Einwände. belenehe⸗ aus Heidelberg, wurden als nichtia erklärt. Der Necar. Berkfa⸗ verband nahm eine im obigen Sinne abgefaßte Entſchließuna ein 1 Aus der Pfalz e gudwigsharen, 26. Jan. Der frühere Kommandeur Landwehrbezirks Ludwigshafen und bis zu ſeiner Penſt irſch Vorſtand des hieſigen Verſorgungsamtes, Oberſt Edaord Hirſger mann, iſt im Alter von 61 Jahren aus dem Leben geſchleden eg⸗ kam als Hauptmann und Kompagniechef zum 18. Infantetle⸗ ment in Landau und arancierte zum Mayor und Bataillonsrom er deur des 22. Infanterie⸗Regiments in Zweibrücken. Nach* Penſionjerung wurde er im Jahre 1913 zum Kommandeur des zirkskommandos Ludwigshafen ernannt.. den * Altrip, 27. Jan. Seit einigen Tagen iſt das hier i. ach⸗ Baracken an der Altriper Rheinfähre gelegene franzöſiſche Wcde kommando unter Mitnahme der Geſemteinrichtungsgegenf war nach Ludwigshafen abgerückt Das Wachtommande uue ſeit dem 18. Dezember 1918 dahier zur Schiffskontrolle m 1l. Ueberwachung des Rheinübergangverkehrs in die Pfalz ſranen 10n * Gleishorweiler, 26. Jan. Die älteſte Frau der Pfalz 87 Veroniko Vogt, iſt her im 101. Lebensjahr geſtorben. ihren Juni 1925 hatte ſie im Kreiſe zechlreicher Entel und Urenkel 100. Geburtstag feiern können und nahm beim Beſuch des Lon Nie⸗ im Oktober den Beſuch einer Deputation unter Führung des präſidenten Dörfler mit lebhafter Freude entgegen. Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim 8 Mannheim. 25. Jan.(Sitzung des Amtsgerichts Abt. eae⸗ Vorſitzender: Amisgerichtsrat Dr. Leſer. Vertreter der Antim behörde: Staatsanwalt Kloos. reb⸗ Freiaeſprochen von der Anklage der fabrläſſigen Köri verletzung wurde Architekt WilhelmMöll aus Seckenheim. mt 6. Auguſt 1925, morgens zwiſchen 7 und 8 Uhr. ſtieß Möll. der ſe, ſeinem Motorrade von Seckenheim nach Mannbeim fapren we ruſ mit dem nach Heidelberg fahrenden Motorrad des Kaufmanns 5 Rommeis zuſammen. Der Anvprall war ſo heftia. daß. außber da⸗ ſchädigung der Räder, Rommeis ſchwere Verletzungen am Kooß e pontrug, zu deren Heilung er ſich zwei Monate lang im Krankenhe 11 befand. Noch heute leidet Rommeis an den Folgen des Unfalls. ſee. beſtritt beute, daß ihn ein Verſchulden an dem Zuſammenſtoß uuee denn er habe nach Vorſchrift die rechte Fahrtrichtung eingebagge Auch der verletzte Rommeis hielt die rechte Straßenſeite ein. 97 den Ausſagen der Zeugen und dem Gutachten des Sachverſtändi ſteht indeſſen unzweifelkaft ſeſt daß der ſchlechte Ober da h⸗ fraglichen Straße die Schuld daran trage, daß die beiden 5U% fahrer keine ausreichende Spannung beobachten konnten. Dielſ Umſtande iſt es nach Sachlage zuzuſchreiben. daß die Räder auen ander vrallten. Ein Verſchulden des Anoeklaoten war biernach f geſchloſſen. Verteidiger:.⸗A. Dr. Gerhard. 1* § Berufung im Grans⸗Prozeß. Am Samstag hat Grens gerg das Urteil des Schwurgerichts Hannover durch das er Beihilfe zum Mord in zwei Fällen zu 12 Jahr en Zuchthe verurteilt wurde, Reviſion eingelegt. 23 Danksagung Für die anlzslich des Hinscheidens meines lieben Mannes, unsetes unver- gezlichen Vaters, Herin 234 Georg Adelmann eiwiesene Leilnahme sa-en wi Allen aut diesem Wege unseren herzlichsten Dank. insbesondere danken wir den Herten Aerzten, Schwestenn und Wä-tein des 'Adt. Krankenhauses füi ihie lievevoile Behandlung und Pilege, Hleun Efartei Luger idi seine tiostteſchen Wolte gowie für die im Namen des sifdt. Beamten- veleins. Mi itäivereins und der Haus angestellten und Arbeier des städt Wankenhauses niedeigelegten Kranz: spenden Frau Adelmann u. Kinder. Machlaßg-Verstelgerung. Im Auftrage der Erben verſteigere ich aus dem Nachlaß der Frau Narl Pfeffer Wwłẽ˖e. am Freitag, 29 Januar. nachm. ½3 Uhr in I 3, 46 11. Stock: 1 ſchöne Bettſtelle mit Drahtroſt und Zteiliger Wollmatratze. 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Fritz Kothner, Bäàcker thasar Zorn, Zinngieſßler ich Eillinger, Würzkräm. eustin Moser, Schneid r ermann Ortel, Seifensieder ans Schwarz, Strumpfwirk. ans Foltz, Kupferschmied Walther von Stolzing, ein Ritter Aus Franken Karl Mang Hugo Voisin Carsten Oerner Alfred Landory Willi Kölsch Adolf Karlinger Herm. Trembich * Alfred Färbach Richard Riedel vom Opernhaus in Köln a. G. Pogners Tochter Aenne Geier lena, in Pogners Diensten Emilia Poſlzert 5 Nachtwächter Karl Zöller und Frauen aller Zünfte, Gesellen, Lehr- en. Volk, Mäadchen.— 1. Aufzug: Im Innern — Katharinenkirche. 2. Aufzug: In den Straſlen or den Hausern Pogners und Sachsen's. 3. Auf- —) Sachsen's Werkstatt: b) Ein freier Wiesen — an der Pegnitz. Das Stück spielt in Nürn- berg, um die Ritte des 18. Jahrhanderts. Spiel. Anton Schrammel.— Besinn des II. Aktes: Aur, Beginn des III. Aktes.15 Uhr. Neues Theatar im Rosengarten Vorstellung Nr. 71 Antwech. deu 27. Jan. 1026 8. Nr 901—917-900, 1061. 1809. 1481—18850. FU6 22— 50, 136—168, Prs, 1 451—487 813.—851, 1002—1047. 2504—2548. 7803—2332. 2880—2601. Das weiße Kätzchen — Lustspiel der Ekfersucht in einem Vorspiel d Alten von F. Walter IIises.— In Szene gesetzt von Peter Stanchina. beee 20 m Ende gegen 10 Uhr. dge tt. Personem Kaiserin von en erteor ertwerlewitch e Generaladiutant der * Kaiserin Fort Panin, Grophanzler 1 det Stauislaus Poniatowskl Urstin Sofls(Ssonja) Dasch- V, Hofdame und Freundin Kalserin der Geheimsekretar der Elvira Erdmann Joseph Renkert Hans Godeck Albert Parten Lene Blankenteld Fabr Frita Linn glel. Täanzerin an der kal- N beerüch, italienischen Oper Lilly Eisenlohr Der Polizeimeister von Peters- · Georg Köhler 81 4 Hoffriseur Gustav Rud. Sellner Aeseha, ee der Helene Leydenius ba Kutscher von Teplow Anton Gaugl Soldat Hans Joschu Lakai Walter Sack ILILLLD 8. V. Man m Heute aar J U, Casino, ffl,! Zika-Guartett lanscek: Streich-Ouartett, Smeiana; Stt · Quarieti e· moll. Aus. me nem Leben“ Dvorak Stiecbquarteit op J 5. As-dur Kart 8. d. bek voi veikauisst. u.d Abendk len andhn alt ein daag Champazper in dut- hat Bismarcœk gemeint. Oddenbar het das Schicksal uns den Fllmschöpfer Lud wig Berger gesandt, um uns das Fehlende nachträglich zu besclieren. Stichworte aus der Kritik der Vossischen Zei· tung vom 20. Dezember 1925 ũber den Film: Ein Malzertraum Ludwig Berzer ist der Schöpfer dieses Fums und wird durch den- zelben 827⁴ un Naubun in ie Aukpelassenste Faählmielt versetzen! Hünttlerstubelzandhaufler 88.—1 Teleohon 794 8 6, 1 Aun bonnerstag. den 25 Januar 192 abends 8 Unr Lieder-Abend 5 Lendhzguferquerietis —— kapelle mit Kapellmeister Karl Härzer ma Weine! Anerkanm gute Küche Samstag und Sonnta⸗ branzeigel.J1 Uhr kuteillstischer Usterhaltangsrzane! Joseph Gerharts Franz Bartenstein Enge Planken 9 uur noch heute und morgen das Doppelprogramm: Die Frau Iim Feuer! 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