Anktwoch, 27. Januar Hanveprelle: In Mannheim und nggeneng lrei ins Beſten er durch die Poſt monatlich R. M..50 ohne Vekbädin Bei eventl. Aenderung der wiriſchaſlichen Ne 175900 Nach orderun vorbehalten. Poſtſchecktonto G Karisrube— Hauptgeſchäfisſtelle E 6. 2.— ruße. Nebenſtellen Waldbofſtraße 6. Schwetzinger⸗ —9— Meerfeldſtraße 11.— Telegiamm Adreſſe. — alanzeiger Mannbeim. Erſcheint möchenti zwöllmal. prech⸗Anichlüſſe Nr. 7941 7942 7943. 7944 u. 7945. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Fra 9 0 Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 44 Anzeigenpreiſe nach Tariß, bei Borauszablung pro eimip. Kolonelzeile für Allgem Anzeigen.40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollettiv⸗ Anzeigen werden höhet berechnet. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch 0 * Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben 114„„ wird leine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu teinen Erſatz⸗ n anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannbeim. uen-Seitung. Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Gegen vollsnol und Wirlſchaſtskriſe 2 Politiſche Ausſprache im KNeichstag 5 Berlin, 27. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Aus⸗ N über die Regierungserklärung hat auf die Tribünenbeſucher Picheimend eine ſtärkere Anziehungskraft ausgeübt, als geſtern die wübhrammerklärung der Regierung ſelber. Allgemein hatte man 1 erwartet, daß Müller⸗Franken als Vertreter der ürkſten Fraktion auch diesmal wieder den Vortriti haben werde. die Regierungsparteien ſind klug genug geweſen, ſich taktiſch zu 10 igen. Sie werden diesmal nicht getrennt vorſtoßen, vielmehr arſchierten ſie bereits vereint. In ihrem Namen verlas zu Beginn Si Ausſprache Herr Fehrenbach vom Zentrum eine Erklärung. üb⸗ weiſt darauf hin, daß die Parteien der Mitte ſich der von ihnen dernommenen Verantwortung bewußt ſeien und ſchließlich für ſie arauf angekommen wäre, eine Regierung zu bilden und zwar eine, e unbekümmert um Pppularität und parteipolitiſche Intereſſen den ninmpfigegen Volksnot und Wirtſchaftskriſe aufzu⸗ ſümen bereit ſei. Die Erklärung verſpricht der Regierung die Unter⸗ ütung der Parteien der Mitte bei den Richtlinien, die Dr. Luther aen für die Innen⸗ und Außenpolitik entwickelt hätte, woran Zerr. Fehrenbach die Hoffnung knüpfte, daß die Verhandlungen wer die Herabſetzung der Beſatzung in der zweiten und dritten Jone recht bald zum Ziele führen möchten. Die angekündigte Pa rabſetzung der Steuerlaſt begrüßen die vereinigten arteien der Mitte mit lebhaftem Dank. Der erſte Schritt muß hier 5 Umſa tzſteuer gelten. Auch die von der Regierung angekün⸗ igten Erleichterungen auf dem Gebiete der Sozialpolitik Aden von den Regierungsparteien gern unterſtützt werden. Eine Anheitliche Arbeitergeſetzgebung und ein Arbeikszeitgeſetz ſeien ringend vonnödten. 8225 Die Erklärung klang in dem Wunſch aus, daß ſich in der Arbeit für das Regierungsprogramm alle ſtaatsbejahenden Elemente über en Kreis der Regierungsparteien zuſammenfinden möchten. Herr ehrenbach, der Altreichskanzler, wurde dann von einem ahgelöſt, 00 ſich des gleichen Charakters erfreut, wennſchon man es meiſthin ugſt vergeſſen hat:„ 82 bei dem Abg. Hermann Müller⸗Franken. Der ſozialdemokratiſche Sprecher iſt nicht ſehr liebenswürdig. Es iſt immerhin ein kalter Waſſerguß für all die Schwärmer, die im gegen⸗ wärtigen Augenblick die große Koalition für möglich hielten. Daß üller⸗Franken an den Anfang ſeiner Ausführungen die ſehr kühle Erklärung ſetzte: Schon vom 16. Dezember ab hätten die Parteien wiſſen müſſen, daß die Sozialdemokratie ſich nicht an der großen dalition zu beteiligen gedenkt, das iſt die Auffaſſung, die an dieſer Stelle immer vertreten worden iſt. Nach ſolcher Einleitung ſprach Herr Müller⸗Franken dann von den Problemen der Außen⸗ wie 5 Innenpolitik, forderte mit lebhafter Entſchiedenheit den ſofor⸗ igen Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund und prägte im Anſchluß daran allerhand an ſich durchaus ver⸗ nünftige und ſympathiſche Sätze über die bislang nicht erfüllten Zu⸗ agen der Botſchafternote vom 16. November, auf deren Einhaltung L Regierung dringen müſſe: In den Stücken gebe es im Parlament nur eine Meinung. Schließlich reſümierte ſich Herr Müller: Die ozialdemokratie ſei bereit, in der Außenpolitik e Regierung Luther zu unterſtützen, in der An⸗ nahme, daß ſie der Politik von London und Locarno treu dleibe. l Sehr viel ſkeptiſcher klang das, was er über die innere Poli⸗ k zu ſagen hatte, u. a. ſchon dieſes: Daß die Regierung bei einer geitgemäßen Reviſion des Reichstagswahlrechtes die ozialdemokratie jedenfalls nicht an ihrer Seite finden würde. In 5 Beziehung bleibt die Sozialdemokratie nun einmal unbelehrbar rückſtändig. Die Hauptfrage: Wird die Sozialdemokratie mor⸗ gen für die Billigungserklärung ſtimmen, oder wird ſie ſich der Stimme enthalten, wurde von dem Führer der ſozialdemokratiſchen eichstagsfraktion nicht beantwortet. Das Schickſal des Kabinetts eht alſo in Zufalls Hand, umſomehr, als die Deutſchnatio⸗ nalen unter dem Druck der ſchärferen Richtung bekanntlich für ein unmotiviertes Mißtrauensvotum ſich entſchieden haben. Als dritter Redner in der Debatte ſprach dann für die Deutſch⸗ Rationalen Graf Weſtar p. Das deutſchnationale mißtrauensvotum 5 Berlin, 27. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Das eutſchnationale Mißtrauensvotum hat folgenden Wortlaut: 1„Die Regierung beſitzt nicht das Vertrauen, deſſen ſie nach Ar⸗ itel 54 der Reichsverfaſſung bedar der Beſchluß über die Dittmann-Broſchüre Der Unterſuchungsausſchuß des Reichstages über die Kriegs⸗ ſcagen nahm heute in der Frage der bekannten Broſchüre des Abg. Dittmann(Soz.) folgenden Antrag Joo's(Zentr.) an: 1I. Die Veröffentlichung der Rede des Abg. Dittmann als Bro⸗ ſchüre unter dem Titel„Die Marine⸗Juſtizmorde und die Admirals⸗ ebellion 1918, dargeſtellt nach den amtlichen Gehelmakten im Auf⸗ trag des parlamentariſchen Unterſuchungsausſchuſſes(4. Unteraus⸗ ſchuß)“ iſt ohne Vorwiſſen des 20.(Unterſuchungs)⸗Ausſchuſſes und des 4. Unterausſchuſſes erfolgt. 2. Der Ausſchuß ſpricht zum Schutze ſeiner Autorität und des rtes ſeiner der Deutſchen Verlagsgeſellſchaft für Politik und Ge⸗ ſchichte in Verlag gegebenen Veröffentlichungen die beſtimmte Erwartun g aus, daß in Zukunft Sonderveröffentlichungen ohne Geſchluß des Ausſchuſſes unterbleiben. 8 Ziffer 2 dieſes Beſchluſſes wurde mit 18 gegen 10 Stim⸗ men angenommen. Die Vertreter der Sozialdemokraten und Kom⸗ muniſten gaben ſofort die Erklärung ab, daß ſie ſich trotz dieſes Be⸗ ſchluſſes alle Rechte, die ihnen nach dem Urheberrecht für Veröffent⸗ lichungen zuſtehen, vorbehalten. Abg. Brüninghaus(D. Vp.) und Gen. hatten zu dem An⸗ trag Joos den Zuſatz beantragt:„Die Art und Weiſe, wie der Abg. Dittmann ſein Referat in Form einer Broſchüre in die Oeffentlichkeit gebracht hat, mißbilligt der Ausſchuß.“ Dieſer Zuſatz wurde mit 16 gegen 12 Stimmenabgelehnt. Einer Erklärung des Abg. Brüninghaus, daß er dem Antrag Joos deshalb beigeſtimmt habe, weil daraus die Mißbilligung des Vorgehens des Abg. Ditt⸗ mann hervorgehe, auch ohne daß dies ausdrücklich erwähnt ſei, wurde von den Vertretern der Demokraten und des Zentrums auf das Be⸗ ſtimmteſte widerſprochen. neuordnung des Beamtenrechts bei der Reichsbahn Wie bereits gemeldet, haben zwiſchen den Eiſenbahner⸗Organi⸗ ſationen und der Reichsbahnverwaltung Verhandlungen über die von der letzteren beabſichtigten Neuordnung hinſichtlich der Be⸗ amtenverhältniſſe bei der Reichsbahn ſtattgefunden. Auf Grund dieſer Beſprechungen iſt die urſprünglich geplante Einbeziehung der Gruppen 5 und 6 in die Kategorie der unteren Beamten unter⸗ blieben. Dagegen iſt trotz des Einſpruchs der Verbände die Un⸗ kündbarkeit für die Gruppen 1 bis 4 grundfätzlich abgelehnt wor⸗ den. Dieſe Maßnahme trifft beſonders die Eiſenbahner verſchie⸗ dener Freiſtaaten, wie: Württemberg, Baden und Oldenburg, wo unter den damaligen eigenen Eiſenbahnverwaltungen die Be⸗ amten dieſer unteren nach Ablauf einer Reihe von Dienſtjahren in den Beſitz der Unkündbarkeit gelangten. Wie wir hören, haben die Organiſationen in dieſer Ange⸗ legenheit weitere Schritte bei der Hauptverwaltung und beti den⸗ Genetallmektor der Reichsbahn unternommen. die Rbgeltung der Hochwuſſerſchüäbden Dder Haushalksausſchuß des Reichstages beſchäftigte ſich mit den zahlreichen Anträgen, die zur Unterſtützung und Abgeltung der Hoch⸗ waſſerſchäden vorlagen. Die Abgeordneten von Gué rard(Zentr.) und Ziegler(Dem.) wünſchten möglichſt ſchnelle Bereitſtellung und Verteilung der Entſchädigungen, ohne zeitraubende vorherige bürokratiſche Feſtſtellungen. Abg. Sollmann(Soz.) bezog ſich auf eine Denkſchrift der Kölner Induſtrie⸗ und Handelskammer zur Ent⸗ ſchädigungsfrage. Er verlange für die Geſchädigten keine Barent⸗ ſchädigung, ſondern Gewährung reichlicher Darlehen und Stundung von Steuern. Abg. Lang(B. Vp.) verlangte die Stundung der Reichs⸗ und Landesſteuern und Niederſchlagung der tückſtändigen Steuern für die Geſchädigten ſowie Bereitſtellung neuer Saatmittel. Au chin Bayern ſei die Not des Hochwaſſers durch die Wildbach⸗Ver⸗ bauungen ebenfalls ſehr groß geweſen. Abg. v. Guérard(Zir.) forderte die Regierung auf, baldigſt einen Sachverſtändigenausſchuß einzuſetzen, der die Urſachen der namentlich im Stromgebiet des Rheines ſich häufenden Hochwaſſer zu unterſuchen habe. Dieſer Aus⸗ ſchuß ſoll auch Vorſchläge zur Behebung oder wenigſtens Milderung und Eindämmung des Hochwaſſers mit tunlichſter Beſchleunigung ausarbeiten. Sämtliche vorliegenden Anträge wurden nach Abſchluß der Debatte einem Unterausſchuß zur Bearbeitung und Beſchlußfaſ⸗ ſung überwieſen. ö die Fürſtenabfindung In der Dienstag⸗Sitzung des Rechtsausſchuſſes des Reichstags wurde nach längerer Geſchäftsordnungsdebatte be⸗ ſchloſſen, zunächſt das Sperrgeſetz zu beraten, das folgenden einzi⸗ gen Artikel enthält:„Alle Rechtsſtreitigkeiten, die bei 23 deutſchen Gerichten über die Auseinanderſetzung mit den ehemals regie⸗ renden Fürſtenhäuſern ſchweben, werden bis zum Inkrafttreten einer reichsgeſetzlichen Regelung ausgeſetzt. Neue Verfahren wer⸗ den nicht eingeleitet.“ Inzwiſchen war zu dem kommuniſtiſchen Antrag ein Ergän⸗ zungsantrag des Zentrums, der Deutſchen Volkspartei und der De⸗ mokraten eingegangen, wonach das Sperrgeſetz am 30. Juni wie⸗ der außer Kraft geſetzt werden ſoll. Abg. Dr. Pfleger(Bayr. Volksp.) wandte ſich gleichfalls gegen den kommuniſtiſchen Antrag. Es fehle an einer feſten Be⸗ riffsbeſtimmung, welche Rechtsſtreitigkeiten unter das Sperrgeſetz allen würden. Mit dem Verbot der Einleitung neuer Verfahren würde unter Umſtänden ein dauernder Rechtsverluſt eintreten, wenn dadurch die Verjährungsfriſt eintritt. Im übrigen ſtimmte Dr. Pfleger den rechtlichen und ſachlichen Einwendungen der deutſchnatidnalen Redner zu. Der Antrag laſſe auch die Frage offen, ob damit auch die vor Schiedsgerichten ſchwebenden Strei⸗ tigkeiten betroffen werden ſollen, Abg. Hampe(Wirtſch. Vgg.) trat für einen inzwiſchen von ſeiner Partei, dem Zentrum, der Deutſchen Volkspartei und den Demokraten eingebrachten Antrag ein, wonach Actikel 1 des Sperr⸗ geſetzes folgende Faſſung erhalten ſoll:„Alle Rechtsſtreitigkeiten, die zwiſchen den Ländern und den ehemals regierenden Fürſten⸗ häuſern bei deutſchen Gerichten über die Auseinanderſetzung und alle damit zuſammenhängenden Fragen abhängig ſind, ſind auf Antrag einer Partei bis zum Inkrafttreten einer reichsgeſetzlichen Regelung(Geſetz oder Volksentſcheid) auszuſetzen.“ Abg. Brodauf(Dem.) betonte im Gegenſatz zu dem Abg. Dr. Pfleger, daß für das Sperrgeſetz ein außerordentliches Be⸗ dürfnis, vorhanden ſei. Abg. Dr. Bel!(Ztr.) ſprach ſich in ähnlicher Weiſe für das Sperraeſetz mit den dazu eingebrachten Aenderungsanträgen aus. Die weitere Ausſprache wurde dann vertagt. Eine Spende des Keichspräſidenten. Der Reichspröſident von Hindenburg hat der Sammlung des Bundes der Auslandsdeutſchen „Brücke ins Ausland“ den Betrag von 1000 Mark überwieſen. 4 4 Die Sabotage des Locarnogeiſtes Wenn über die Abſchaffung der Stiefeln entſchieden werden ſollte, dann dürften die Schüſter nicht mit ab⸗ ſtimmen. Sonſt wäre, das leuchtet jedem ein, die ganze Aktion von vornherein ein Schlag ins Waſſer. Ebenſo verhält es ſich mit der jetzt wieder einmal im Vordergunde der weltpolitiſchen Erörterunges ſtehenden Entwaffnungsfrage und den Vorbereitungen zu einer internationalen Abrüſtungskonferenz. Will man in dieſem, ſeiner ganzen Weſensart nach ſo höchſt ſchwierigen Probleme auch nur einen Schritt weiterkommen, ſo müſſen ſich die verantwort⸗ lichen Regierungen der einzelnen Staaten vollkommen darüber im klaren ſein, daß man die Generalſtäbe und ſonſtigen einflußreichen Militärs wohl gutachtlich hören, ſie aber keinesfalls eine irgendwie entſcheidende Rolle dabei ſpielen laſſen darf. Nach: den Abmachungen von Locarno müßte dieſe Forderung mehr als je zupor ein Gebot politiſcher Klugheit und wirtſchaftlicher Notwendigkeit ſein. Vor allem die Franzoſen müßten das ebenſo krankhafte wie lächerliche Mißtrauen und die ewige Angſt vor dem völlig entwaffneten Deutſchland nun endlich einmal beiſeite laſſen. Was hat es denn nach Locarno noch zu fürchten? Die ſtärkſten Großmächte Europas ſtehen doch hinter ihm, um es, was immer auch kommen mag, vor einem„neuen Einfall der Barbaren“,(welche Gefahr gewiſſe Pariſer Hetzblätter immer wieder am Horizonte auftauchen ſehen), zu ſchützen. Wenn jetzt ſogar die im Jungdeutſchen Orden vereinigten wehrfähigen deutſchen Männer den Franzoſen die Hand zur Verſtändigung bieten und ihnen dabei in dem Beſtreben die deutſche Aufrichtigkeit zu beweiſen in einem Maße entgegenk! en, das bei uns vielfach Erſtaunen hervorgerufen hat, ſo müßie das wahrlich geeignet ſein, auch die bisher noch Unverſöhnlichen im an⸗ drn Lager zum Nachdenken anzuregen. Doch was tut man auf der Gegenſeite? Man arbeitet trotz dem Geiſte von Locarno noch immer mit demſelben Spitzel⸗ und Kontrollſyſtem, mit dem man uns dieſe ganzen Nach⸗ kriegsjahre durch gequält und gedemütigt hat. Noch immer ſitzt in Verlin eine interollſierte Kontrolltomiſſion, die ihrem in Paxis ſizenden Auftraggeber, dem Marſchall Foch, prompt alles meldet, was„im Lande der Barbaren“ geſchieht oder nicht geſchieht. Uno ſo gut gefällt es dieſen militäriſchen Kontrollbeamten, deren lächer⸗ liche Aufgabe es iſt, überall da herumzuſchnüffeln, wo es längſt nichts mehr zu ſchnüffeln gibt, in der Reichshauptſtadt der Boches, daß ſie am liebſten überhaupt nicht mehr weggehen würden. Krampfhaft bemühen ſie ſich, ihren nach Locarno in greifbare Nähe gerückten Abſchied ſo lang als möglich hinauszuſchieben. Zu dieſem Zwecke ſind ſie um immer neue Vorwände nicht verlegen. Irgend ein paar ſachlich ganz belangloſe und die Sicherheit Frankreichs und der anderen Alliierten ganz gewiß nicht gefährdende Bean⸗ ſtandungen, die die Berliner Kontrollkommiſſion an unſerer Schutz⸗ polizei glaubte machen zu können, müſſen den Vorwand dafür ab⸗ geben, einen übel aufgebauſchten Bericht nach Paris zu ſenden und gleichzeitig die dringende Notwendigkeit einer Aufenthaltsverlänge⸗ rung für die Berliner Kontrolloffiziere zu begründen. Und wie noch jedesmal bisher, ſo ſtellt ſich auch diesmal wieder die franzö⸗ ſiſche Havasagentur den Schreiern und Hetzern gegen Deutſchland zur Verfügung. Als„Beweis für den böſen Willen Deutſchlands“ wird in alle Welt gefunkt, daß es den ihm auferlegten Pflichten in der Entwaffnungsfrage noch immer nicht in dem erforderlichen Maße nachgekommen ſei, daß man vielmehr offenſichtliche Verſtöße und Verfehlungen entdeckt habe und„teils dieſerhalb, teils außer⸗ dem“ eben nicht in der Lage ſei, auf die weitere Kontrolle zu ver⸗ zichten und die deutſche Forderung hinſichtlich einer Herabſetzung der Truppenſtärke im beſetzten Gebiete zu erfüllen. Welche erbärm⸗ liche Heuchelei in ſolcher Schlußfelgerung liegt, wiſſen Franzoſen und Engländer genau ſo gut wie wir ſelbſt. Denn wenn es in unſerer Reichswehr und Schutzpoltzei für das durch die Kraft des böſen Willens verſtärkte Auge der feindlichen Kontrolloffiziere wirk⸗ lich die eine oder andere ſachlich ganz unbedeutende Beanſtandung hinſichtlich der Entwaffnungsvorſchriften geben ſollte, ſo kann das doch nur eine lächerlich winzige Bagatelle ſein, gemeſſen an der „Großzügigkeit“, mit der die Feinde ſich über die für ſie geltenden, im Verſailler Vertrag feierlich feſtgelegten Abrüſtungsverpflich⸗ tungen hohnlachend hinwegſetzen. Das ganze Gerede von der au⸗ geblich noch immer mangelhaften deutſchen Abrüſtung iſt lediglich in die Welt geſetzt, um einen Vorwand zu haben, um den Wünſthen der Generäle entſprechend die Truppenſtärke im beſetzten deutſchen Gebiet auch weiterhin möglichſt hoch zu halten. Kein Wunder, daß unter ſolchen Umſtänden die nationale Be⸗ wegung in Deutſchland wieder lebhafte Wellen ſchlägt. Die Schwie⸗ rigkeiten, die die augenblicklich ſo ſchwer um ihren Beſtand ringende Reichsregierung hat, hängen eng zuſammen mit den Schwie⸗ rigkeiten, die uns neuerlich von den Feinden aus dem Weltkriege ge⸗ macht werden. Wäre man vor allem in Paris nicht ſo ſchrecklich miß⸗ trauiſch und kurzſichtig, dann müßte man nach Kräften dazu beitra⸗ gen, das Kabinett Luther—Streſemann, die eifrigen Befürwor⸗ ter und die perſönlichen Bürgen für den Vertrag von Locarno, mög⸗ lichſt feſt im Sattel zu halten. Durch ihr jetziges Verhalten aber ſtützen Franzoſen und Engländer lediglich die Parteiagitation der: Deutſchnationalen, die ſoeben ein Mißtrauensvotum für die „Locarnoregierung“ eingebracht haben. Gar leicht kann es geſchehen, daß die eben erſt gebildete Reichsregierung wieder geſtürzt wird. Nur über 171 Stimmen verfügen insgeſamt die Regierungsparteien. Der von Völkiſchen, Deutſchnationalen und Kommuniſten gebildete Oppoſitionsblock, zählt allein ſchon, von den Sozialdemokraten ganz zu ſchweigen, 170 Stimmen. Was aber ſoll merden, wenn das Ka⸗ binett Luther—Streſemann bei der für den morgigen Donnerstag bevorſtehenden Abſtimmung im Reichstag geſtürzt wird? Glaubt man im Lager der Alliierten, dann eine noch friedliebendere und noch mehr Entgegenkommen zeigende Reichsregierung zu finden? Man mõge ſich nicht täuſchen! Wenn das deutſche Volk erkennen muß, daß ſein ehrlicher Friedenswille und ſeine ſo opferwillige Verſtändigungs⸗ bereitſchaft von ewig haßerfüllten Feinden mißbraucht worden iſt, daß die ſo gern gehegte Hoffnung guf den ſchließlichen Sieg der Ver⸗ 2. Seiie. Mr. 44 nunft völlig ausſichtslos erſcheint,„ann muß der Rückſchlag fürchter⸗ lich ſein. Das ſoll keine Drohung ſein, zu der uns alle Machtmittel fehlen, ſondern nur eine warnende Feſtſtellung. H. A. M. Raiſer Geburtstagsrummel in Berlin Berlin, 27. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Es wird heute wieder einmal auf den Zuſammenſtoß hingearbeitet. Die Rechtsverbände haben zur Feier des Geburtstags von Wilhelm II. Mitgliederverſammlungen einberufen, deren Beſuch auf das ſtrengſte anbefohlen wird. Die Nationalſozialiſten planen die Ver⸗ anſtaltung einer öffentlichen Verſammlung in den Hohenzollern⸗ —.4 Gleichzeitig will aber auch das Reichsbanner allerx⸗ and Veranſtaltungen arrangieren, eine davon auf den im Weſten gelegenen Wittenbergplatz als große Demonſtration unter freiem Himmel; ein Verfahren, über deſſen Zweckmäßigkeit man ver⸗ ſchiedener Meinung ſein kann. Kein Wunder, daß unter ſolchen Umſtänden die Kommuniſten ſich nicht lumpen laſſen wollen und für 6 Uhr nach dem Luſtgarten ein Meeting einberufen haben, bei dem für den Volksentſcheid in Sachen Fürſtenabfindung de⸗ monſtriert werden ſoll. Von der Polizei ſind natürlich die üb⸗ lichen Vorfehrungen getroffen. Ob ſie wirklich imſtande ſein wer⸗ den, unliebſame Zwiſchen⸗ und Zufälle und ſomit auch Zuſam⸗ menſtöße zu verhindern, ſcheint uns einigermaßen unſicher, Heute nacht iſt an dem Denkmal des Kaiſer Friedrichs am Brandenburger Tor ein Tannenbaum von Demonſtrunten aufge⸗ ſtellte worden. An dem Baum hing ein Plakat, das einen Geburks⸗ tagsglückwunſch für Wilhelm II. enthielt. wu Die Tanne wurde von Schußzpoliziſten ſofort entfernt. Gäſte beim Reichspräſtdenten tag abend dem diplomatiſchen Korps gab, nahmen etwa 90 Gäſte teil. Erſchienen waren der päpſtliche Nuntius, ſowie ſämtliche Miſ⸗ ſionschefs mit ihren Damen. Von deutſchen Gäſten waren anweſend Dr. Luther, Dr. Streſemann, Staatsſekretär v. Schubert, Staats⸗ ſekretär Meißner, Reichstagspräſident Loebe, ſämtliche mit Damen. Die fremden Diplomaten erſchienen in Hofuniform. Hindenburg hatte Zivil angelegt, trug aber den Pour le merite und das Blücher⸗ kreuz des Eiſernen Kreuzes. Reden wurden bei der Veranſtaltung nicht gehalten. Nach Tiſch hielt der Reichspräſident Cercle ab. das Beamtenbeſoldungsgeſetz Wie wir hören, wird der neue Reichsfinanzminiſter als eine ſeiner erſten Aufgaben die Frage des Beamtenbeſoldungs⸗ ges vorfinden, das bekonntlich am 31. März dieſes Jahre⸗ Abfäuft. Es handelt ſich in dem beſtehenden Geſetz darum, daß mit ihm die Länder und Gemeinden gehalten ſind, ihre Beamten nicht häher zu befolden, als die Reichsbeamten. Gegen dieſes Geſetz ſind ſchon im letzten Jahre ſchwerwiegende Bedenken erhoben worden, aber der damalige Reichsfinanzminiſter von Schlieben erklärte ſich im Gegenſatz zu der ihm naheſtehenden Partei für die Notwendigkeit einer derartigen Beſtimmung. Er betonte, daß er dementſprechend auf das Sperrgeſetz nicht verzichten könne. 88 verbot der deutſchen Frakturſchriſt in der CTſchechei ee Den Stadtgemeinden Arnau und Gablonz iſt vor einger 1 Zeit von der politiſchen Behörde verboten worden, bei Bekannt⸗ 110 machungen auf den Ortstafeln die deutſche Frakturſchrift zu verwen⸗ 10 den. Eine Beſchwerde dieſer Gemeinden gegen dieſes Verbat iſt 100 vom Oherſten Verwaltungsgericht, das vor wenigen n die Ge⸗ ſetzwidrigkeit des tſchechiſchen Sprachenzwanges auf den Aufſchriften der Gafthöfe, Hotels ufr' feſtge e, den mit dem Hinweis, daß die Auſſchriften auf den Ortstafeln in labeiniſcher Schrift auszuführen ſeien, da„dieſe Schrift notor'ſch n tellt hatte, nunmehr abgewieſen wor⸗ ſei, die deulſche Sprache auszudrücken, ſondern auch all⸗ Reue Mannheimer Zelkung(Abend Ausgabe). Die Fortſetzung des türkiſchen Reſormwerkes (Von unſerem Konſtantinopeler Vertreter.) 3 d. Konſlankinopel, 18. Januar. Man muß ſchon ſagen, die türkiſche Regierung meint es ernſt mit dem im verganenen Jahre ſo energiſch, oft in einer die Kritik herausfordernden Schärfe vorwärtsgebrachten Reformwerk. Sie be⸗ ſchränkt es jedenfalls nicht auf Dinge, die ſich auf ihre parteimäßige Einſtellung beziehen, ſondern geht nunmehr auch an den neuzeit⸗ lichen Ausbau des türkiſchen Rechts. In aller Eile, die man bei größeren Geſetzesſchöpfungen in Europa nicht kennt, werden jetzt ein Bürgerliches Geſetzbuch und die dazu gehörige Zivilprozeß⸗ ordnung, endlich ein Strafgeſetzbuch und dazu eine Strafprozeß⸗ ordnung fertig geſtellt; zu der künftigen neuen Grundbuchordnung, die vorher nicht in Angriff genommen werden kann, wird wenig⸗ ſtens der Kataſter neu aufgenommen, um erſt einmal Klarheit über die beſtehenden Beſitzverhältniſſe an Immobilien zu ſchaffen. Dieſe umfaſſende Geſetzgebung wird in mehrfacher Hinſicht in der Türkei, aber auch in ihren Verhältniſſen zur Welt⸗ wirtſchaft ganz bedeutende Neuerungen ſchaffen, die alte Türkei wird nach der Inkraftſetzung des Reformwerkes ſo gut wie begraben ſein. Um das zu zeigen, kann hier natürlich nicht der geſamte por⸗ ausſichtliche Inhalt der neuen Geſetze behandelt werden, es genügt aber auch eine Auswahl aus dem Füllhorn von Neuem, das in der Bildung begriffen iſt. Der tiefe Schnitt in das innere Leben der Türkei wird haupt⸗ ſächlich durch die Neuerungen im Familien⸗ und beſonders im Ehexecht dargetan Die Vielweiberei, die aus finanziellen Gründen praktiſch ſchon längſt zu den Ausnahmen gehörte, wird ſetzt geſetzlich verboten, Grundlage der Ehe wird das Ein⸗ frauenſyſtem. Auch latſächlich neu wird die Form der Ehe⸗ iſchließung; das bisherige Primborium, das die geſetzliche Form der „An dem Eſſen, das Reichspräſident v. Hindenburg am Diens⸗ U Ehe erſetzte, wird Privatſache, das geſetzlich Maßgebende der vor der Behörde abzuſchließende Ehekrontrakt. Dementſprechend wird auch die Scheidung feſt geregelt; es wird künftig nichi mehr möglich ſein, daß ein Ehemann einfach durch einſeitige Willenserklärung ſeine Ehe ſelber ſcheidet, indem er lediglich der verlaſſenen Frau eine kleine Abfindung auszahlt und die noch nicht einmal immer. Von jetzt an wird wie in Europa die Scheidung von ganz beſtimm⸗ ten Gründen abhängig gemacht und muß durch das zuſtändige Ge⸗ richt in ganz genau vorgeſchriebenem Verfahren durchgeführt wer⸗ den. Die Kinderehe wird ganz verboten, das heiratsfähige Alter für beide Geſchlechter bedeutend heraufgeſetzt. Natürlich wird auch der Frauenkauf verſchwinden, der darin beſtand, daß der Ehemann den Eltern ſeiner Frau bei deren Ehelichung eine Abfindung zahlen mußte. Die türkiſche Ehe wird ſich alſo künftig kaum von der euro⸗ päiſchen unterſcheiden. 9 Ein Inſtitut des Eherechts bleibt jedoch vorerſt noch unper⸗ ändert, man darf ſagen, rückſtändig, das iſt die Ehe zwiſchen Mo⸗ hammedanern und Nichtmohammedanernz hat chon die Abſchaffung des Fez böſes Blut erregt, die Aenderung dieſes Ehebrauchs würde es noch Neehe tun, das weiß die Regierung, und o überläßt ſie die Reform dieſes Zuſtandes einer Zeit, in der das türkiſche Volk durch die jetzigen Neuerungen erſt mehr an den neuen Geiſt gewöhnt iſt. Es wird hier alſo bei dem bisherigen Modus noch bleiben, daß die Eheſchließung zwiſchen Mohamme⸗ danern und Nichtmohammedanern als auf keinen Fall vollwertig gilt: Der Mohammedaner kann zwar eine Nichtmohammedanerin heiraten, ohne daß ſie zum Iſlam übertritt, dieſe Ehe aber be⸗ gründet von ſich aus noch kein gegenfeitiges Erbrecht, das auch bezüglich der Kinder nur beſchränkt entſteht. Heiratet aber eine Mohammedanerin einen Nichtmohammedaner, ſo muß der Mann zum Iſlam übertreten; tut er das nicht, ſo iſt nach dem neuen Geſetz die Ehe ungültig; bisher war ſie ſchlechthin verboten; eine Mil⸗ derung in der Form der Ablehnung liegt alſo auch hier ſchon vor, denn während bisher die Frau ſogar ſtrafbar war, iſt darüber jetzt nichts geſagt, es würde eine ſolche Ehe ohne Uebertritt des Mannes zum Iſlam einfach geſetzlich als Konkubinat betrachtet werden. Das iſt noch eine Ueberheblichkeit, die mit der Zeit auch verſchwinden — ö nur geei Mee gnen Reser Spruche neben der Fratturſchriſt verwendet wird und muß. + werde.“ Der gefährliche Theaterſäbel Der HPeſitzer eines Puſtertaler Gaſthofes wurde eng geig weil in ſeinem Hauſe ein oter Polizeiſäbel gefunden wurde. Vom Tribu⸗ nal Bozen wurde der Gaſtwirt am 22. Oktober zu zwei Monaten urd 0 13 Tagen Gefängnis verurteilt. Der Wirt hatte erklärt, daz der 113 Säbel der Theatergeſellſchaft des Ortes gehore, weshalb 1 er nicht verpflichtet ſei, ihn anzumelden. Die aber 11054 habe den Säbel bei den Carabinieri angemeldet. In der kürzlich N ſtaltgehabten Verhandlung in zweiter Inſtanz beſtätigte der Appella⸗ 1100 Hionsgerichtshof Trient das erſtgerichtliche Urteil hinſichtlich Shuld und Strafe.— Beim Turnverein Brixen fand eine Hausſuchun ſtatt, ebenſo im Geſellenvereinshauſe. Gefucht wurde angeblich noch 10 braucht, was bei Waffenſuche nicht erforderlich iſt. Im Geſellenver⸗ 1 einshauſe wurden alte verroſtete Gewehre und einige Degen gefun⸗ den, die zum Theaterſpielen Verwendung fanden. Gegen den Präſes Adolf Pertramer wurde ein gerichtlſches Verfahren ein⸗ geleitet weil dieſes„Waffenlager“ nicht behördlüch angemeldet worden ſei. In der Gerichtsverhandlung wurde der Präſes zu 14 Tagen —— unter Zubilligung einer zweijährigen Bedingungsfriſt ver⸗ Wie ſich der Sonne Scheinbild in dem Dunſtkreis mäft, eh' 4 kommt, ſo ſchreiken auch den großen Geſchlcken ihre Gaiſter chon voraus, und in dem Heute wandelt ſchon das Morgen. Schiller. L Theater und Muſik D Acæoline Jagemann und Mannheim. Wir brachien dieſer Tage die Nachricht. daß die für verloren gehaltenen Lebenserin⸗ nerungen der Schauſpielerin Karoline Jagemann im Beſitz eines Nachkommens aufgefunden wurden und daß ihre Herausgabe demnächſt zu erwarten iſt. Die Memoiren der Künſtlerin werden ohne Jweifel ein wichtiger Beitraa zur deutſchen Literatur- und Theatergeſchichte ſein, denn als die reundin Karl Auguſts von Wei⸗ mat wob ſie ihre Fäden weit über den Meimarer Kreis binaus. Auf der Höbe des Lebens war ſie eine machtvolle Frau. Man weiß daß ſie Goethes ſechsundzwanziafähriger Theaterleitung ein unermünſch⸗ tes ünd demütigendes Ende bereitet bat. Wenn die Memspiren nicht nurx die Weimarer Zeit. ſondern das ganze Leben der Künſtlerin um⸗ ſaſſen, darf man gerade in Mannbeſm der Veröffentlichung mit beſonderer Spannung entgegenſehen.De ſie auch wertpolle Beiträge zur Mannheimer Theatergeſchichte und auch für bie Kenntnis des geſellſchaftlichen Lebens des vornebhmen Biedermaier⸗Mannbeim in den Jahren 1830—1840 brinden. In zwei Phaſen ihres Lebens war Mannheim Wohnſitz und Wirkungskreis der 1777 in Weimar als Tochter des Bibliothekars der Herzoain Anna Amalie geborenen Künſtlerin. 1792 debütierte die Fünf⸗ gehnjährige auf der Mannheimer Nationalbübne im „Oberon“ ſelbſtverſländlich nicht in dem von Karl Maxia von Weber. ſondern in einer Oper von Wranitzky. Herr von Dalberg engagierte ſie nach dieſem Gaſtſyiel. Karoline Jagemann war als Sängerin und Schaufvielerin am Mannheiwer Theater tätig. Die Leitung ihrer gelarglichen Ausbildung wurde Joſeſa Back übertragen. während Iffland ſie als Sckauſpielerin ausbildete. Bald war ſie der Liebling der Manabeimer. Iffland ſchrieb begeiſtert von ihrer künſtleriſchen Entwicklung: 1706 wurde ſie kontraktbrüchſa und verlien wie ihr Meiſter Jffland, Mannheim. Ihr Weg aing nach Weimax, ihrer Heimal. Zu Beainn der dreißlaer Jabre des 19 Jahrhunderts ſtedelte Kärbline Jagemann. fetzt Frau von Heyaendorff, nach dem damals von fremden als Rußeſit bevorzugten Mannhei m über und blieb acht Zahre hier anſäſſig. Von 1831 ab wohnte ſie in dem von ihr er⸗ worbenen Hauſe C 4. 1. am Theaterplatz. Hier führte ſie einen Ealon. in dem vornehme frremde und Einheimiſche gerne verkehrten. obwohl 0 der Hof der Großherzoain Stefanie ſie nicht in ſeinen Kreis auf⸗ nahm. Aber in ihrem Hauſe aingen viele Menſchen von Welt und Waffen, da man zu anderen Hausſuchungen gerichtlüche Aufträge vieſes aus Mannbeims Kunſt und Lehen enn in dieſein Fall werden Der Wert der übrigen Neuerungen liegt vor allem in der An⸗ gleichung des türkiſchen Obligationen⸗ und Sachenrechts, des faſſung. Im einzelnen braucht hierüber nicht viel geſagt zu werden. Wird auch hier noch nicht alles den Geſetzen Eurdvas voll entſprechend ſein, ſo iſt doch eine Grundlage geſchaffen, auf der meitergebaut und die Einbeziehuſg der türkiſchen Wirtſchaft in die Weltwirtſcheft intenſiver vollzogen werden kann. Bleibt der Türkei der Frieden noch eine längere Reihe von Jahren erhalten, ſo wird ſich das türkiſche Wirtſchaftsleben auf Grund der neuen Geſetz⸗ gebung ſehr bald noch energiſcher fortentwickeln und noch raſcher geſunden, als es ſchon in den letzten Jahren der Fall. Das Preisabbaugeſetz wird in der Faſſung des vorliegenden Entwurfes nicht Geſetz. Bei einer von 6000 Handwerkern beſuchten Proteſtkundgebung in Stuttgart gegen den Entwurf des Preisabbau⸗ geſetzes teilte der Reichstagsabgeordnete Bickes von der Deutſchen Volkspartei mit, daß er vom Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius zu der Erklärung ermächtigt ſei, daß er das Geſetz in der vorliegenden Faſſung nicht dem Reichstage vorlegen werde. Es iſt alſo damit zu rechnen, daß der Entwurf zürückgezogen oder aber dem Reichstag ein labgeänderter Entwurf zugehen wird. Künſtler von bobem Rana gus und ein. Ibr und Karl Auauſts Sobn. der den Ramen Karl Wolfaana trua und Offizier bei den ſächſiſchen Gardexreitern war, beiratete in Mannbeim e die Tochter eines angeſehenen, in Maninbeim privatiſterenzen Kaufmanns aus Elbing. Zwiſchen den beiden Mannheimer Lebensabſchnitten liegen gelegentliche Gaſtſpiele und Beſuche. 225 Jagemiann könnte alſo ee eeee eee baben. d— O Aus dem Heldelberger Konzerkleben. Das zweite Kammer⸗ muſik⸗Abonnementskonzert brachte zwei moderne Klavierquintette, Pfitzner: Cedur und Reger: c⸗moll, ausgeführt vom Wendling⸗ quartett(Stuttgart) mit Prof. O. Möckel am Klavier. Dos Pfitznerguintett, eines ſeiner unzugänglichſten und widerſpenſtigſten Werke, problembeſchwert und bis auf den dritten Satz auch unflüſſig und ſtark moſaikhaft geſtückelt, wirkte auch bei der vortrefflichen Wie⸗ dergabe nicht überzeugend. Leichter zugänglich der* ſehr „brahminiſch“ gefärbt, aber ebenfalls kurzalmig in den Themen, wenn auch— wie ſtets—bewunderungswürdig in der kechniſchen Verarbeitung. Ueber das Wendlingquarteit iſt nüchts neues zu ſagen. Techwiſch und muſikaliſch fauder umd geſchnackvoll— tonlich frrt⸗ unter etwas rauh— würden die beiden Werke dargeboten, u Prof. Möckel ſich wieder als ausgezeichneter Pianiſt erwies. om. Runſt und wiſſenſchaſt ODie Städtiſche Schloßbücherei Mannheim gibt ſoeben als Em ⸗ leitung zum Bücherkatalog einen„Kurzen Führer durch die Bibliothek Desbillons und die ihr angeſchloſſenen gen“ heraus, der von Profeſſor Max Oeſer, dem Vorſtand der Städtiſchen Schloßbücherei, geſchrjeben und mit 5 Tafeln und 11 Tert⸗ illuſtrationen geſchmückt iſt. Wir erfochren in einem kurzen Abiß die Entſtehungsgeſchichte der Bibliothek, um die ſich Staatsminiſter Auguſt Lamey große Verdienſte erworben hat. Einen weſentlichen Beſtandteill macht die Bibliothek Desbillons aus, eistes nach Aufhebung des Jeſuitenordens in Frankreich von Carl Dhe dor in Mannheim gufgenommenen Abbes. Der 1711 geborene +. war wiſſenſchaftlich ſehr intereſſiert, dechteriſhh tätig und ein eiſriger Bücherſammler ohne ſede einfeltige Boreingenemmenheit. 110 In⸗ b2i S0 12 70 waltoberh her Pi teller, theslogiſche Lit reiche Scem philoſophſcher iftſteller, theologiſche Litergtur, Geographie, ſeltene naturwiſſenſchaftliche Schriſten, darunter die des Mannheimer Aſtronomen Chriſtiam Meyer, Bücher der Geſchichte, der Kunſt, der Rechtslehre des 17. und 18. Jahrhunderts reihen ſich an. Am umfangreichſten aber iſt die Abteilung franzsſiſcher Lite⸗ tatur. Die Zeit Ludwigs XIV. und XV. entfaftet ſich in ihrem Handels⸗ und Wechſelrechts an die europäiſche Rechtsauf⸗ 8155 tälektdichter, ſeine Pälzer Sternſchnuppe“ auf die R chlreiche frühe Drucke, eine ganzen literariſchen Reichtum. Eine der bedeutendſten Sammlungen mmttwoch, den 27. Jaunot 1228— Badiſche politit Aus der Deutſchen volkspartei Schriesheim. Die von der Deutſchen Volkspartel om porſgen So einberufene Verſammlung in der„Roſe“ hatte ſich guten Beſuches zu erfreuen. Als Redner waren erſchienen die La* kagsabgeordneten Brixner und Haas. Bezirksrat Bauman hieß die Erſchienenen herzlich willkommen und erteilte das Wort dem erſten Redner, Herrn Brixner. Dieſer erörterte in eingehender Weiſe die Nöte der Landwirtſchaft und des Gewerbes und gab auch einige Winke zur Hilfe. 9 100 e beſprach die wichtigſten Fragen der badeſchen Politik. Beiden Rednern wurde reicher Beifall gezollt. In der ſehr lebhaften Ausſprache kam ſo recht die furchtbore Not, in der ſich die Landwirt ſchaft inſolge der Abſatztriſe befindet, um Ausdruck. Jum Schluſſe richtete Bezirksrat Moſes an die Erſchienenen warme aufmuntermde Worte und mahnte, troß aller Not, den Glauben an Volk und Vaſer land nicht zu verlieren. Letzte Meloungen Die Rheinlandreiſe des Reichspräſidenten — Berlin, 27. Jan. Entgegen anders lautenden Nachrichten Herr Haas ergänzte die Ausführungen des Bor'. wird von zuſtändiger Seite mitgeteilt, daß für die geplante Rhein⸗ landreiſe des Reichspräſidenten noch keinerlei feſte Termine feſt⸗ geſetzt worden ſind. lediglich Kombinationen. Nachklänge zum Barmalſkandal Wie eine Berliner Gerichtskorreſpondenz erfahren haben will, iſt durch Beſchluß der zuſtändigen Straftammer das Verfahren gegen den früheren Direktor der Staatsbank Dr. Rühe ſowie gegen Alle hierüber verbreiteten Nachrichten ſind Juſtizrat Dr. Werthauer und Rechtsanwalt Engelbert eingeſtellt worden. Barmat der Name des Direktors Dr. Rühe vielfach genannt wor⸗ Bekanntlich iſt in dem Verfahren gegen die Gebrüder den. Für eine Schiedsrichtertätigkeit hatte Dr. Rühe und Direkto'r Hellwig von Michael ein Honorar von 40000 Mark, von. Kutifker ein ſolches von 20 000 M. erhalten. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft erblickte hierin in Verbindung mit einer Diskontierung eines von Kutiſker für die Staatsbank angenommenen Wechſels eine berſteckte Form der Beſtechung und ſo wurde gegen Dr. Rühe der Vorunterſuchun hat die Straftaumer jedoch entſchieden, daß die er⸗ obenen Vorwürfe unhaltbar ſeien. Die Koſten des Verfahrens in den drei Unterſuchungsfällen wurden der Staatskaſſe auferlegt. Relkung aus Seenot — Berlin, 27. Jan. Nach einer Meldung der„B. deutſche Dampfer„Bremen“ ſechs Mann der dreißig ken Belegſchaft des britiſchen Dampfers„Lariſtan“ gerettel. Die Bergung der übrigen 24 Seeleute war wegen ſchwerer See bishes nicht möglich. Die„Bremen“ bleibt in der Nähe des Wrackes. Telephoniſtinnenſtreik in Warſchau — Warſchau, 27. Jan. Seit Samstag voriger Woche ſind die eingeleitet, die faſt ein Jahr gedauert hat. .“ hat der ann ſtar⸗ ſämtlichen Warſchauer Telephoniſtinnen in den Streik getreten als Proteſt gegen die Entlaſſung einer Kollegin. Die Lage in Syrien — paris, 27. Jan. Wie Havas aus Beirut meldet, ſind in Homs elf Notabeln feſtgenommen worden. Die geſtern wieder er⸗ öffneten Marktſtände ſollen auf Anordnung der Verwaltung wieder geſchloſſen worden ſein. In der Bekaa⸗Gegend ſei ein franzöſiſches Bataillon mit Aufſtändiſchen zuſammengeſtoßen. die ſich unter Zu“ rücklaſſung von zwölf Toten zurückziehen mußten. Die Zuſammenſetzung der knnden schudentommiſſen für Ruß and mit Rußland leiten. Der Delegation gehören weiter an Generalſekre⸗ tär Berthelot für die politiſche Abteiluna. Sendourx für die Finanzabteilung. Miniſterialdirektor Serruys für die wirtſchaft⸗ liche Abteilung und Fromageot für die ruſſiſche Abteilung. Rücktritt Gasparris — Paris. 27. Jan. Der Miniſter für öffentliche Arbeilen. de Monzie, wird die Delegation für die Schuldenverhandlungen E patis, 27. Jan. Nach dem römiſchen Verichterſtatter des „Petit Pariſien“ wird der wiederholt angekündigte Rücktritt des Kar⸗ dinal⸗Statsſekretärs Gäsparri von höchſten Perſönlichkeiten der römi⸗ ſchen Kurie als unmittelbar bevorſtehend bezeichnet. Gasparri ſo durch den demnächſt von ſeinem Pariſer Poſten zurücktretenden Kar⸗ dinal Ceretto erſetzt werden. Eine franzöſiſche Flugexpedikion LEParis, 27. Jan. Der franzöſiſche Flieger Calligzo be⸗ reitet eine Expedition mit dem Flugzeug über den Wount Eve⸗ re ſt vor. ſchaft eine beſondere Maſchine gebaut werden. dieſer Jahre fronzhöſif 0 heim zu finden! Aus dem Nachlaß des Jeſundenkollegium⸗ 5 wie aus der ehemals Kurfürſtlichen Böbllochek wallere wertpolle Schätze her. Et Bände unnfaſſenden Bücherei Sarmmiung philen Julius Mommelsdorf hinzu. Von deren gehören 1000 der älteren 1 am. Italdeniſche, en 1 Auellenmaterial zur Erforſchung der Sittengeſchichte vergangener Zeiten beſonders beachtenswert. u dieſem Zweck wird in den Werken der Bleriot⸗Geſell⸗ T Olteratur in Deuſſchland iſt ſo n Main! * wande und portugteſiſchen Otteratur Die Beſtände der Harmonie⸗ bibliothek, in ihrem wichtigſten Teil der Zeit der Großherzogin Stephanie entſtammend, und des Vereins für Naturkunde, vorwiegend mediziniſchen Charakters, geſellten ſich hinzu. Seit 1869, dem Gründungsfahre der Bibliotheksgeſellſchaft, wurde die Bibliothek dauernd durch Anſchaffungen und Zywendungen erwei⸗ tert und ergänzt wobei die Geſchichtswiſſenſchaft ausgiebig berück⸗ ſichtigt wurde. Im Jahre 1921 wurde die Bibliothek in die Ver⸗ waltung der Stadt Mannheim übernommen. Die Kalkalogiſierung iſt teilweiſe vollendet. Ueber den künſtleriſch übercus wertvollen Bihliotheksſaal ſpricht Dr. Willy Oeſer. Hier hleibt dauernd zum wobei Gedächtnis Schillers, der in dieſem Raum arbeitend das hiſtoriſche Material zum Don Carlos fand, eine Ausſtellung erſter und ſeltener Ausgaben ſeiner Werke eee Hochſchulnachrichten. Der außerordentliche Profeſſor Dr. Hans Gppinger von der Univerſität Wien wurde zum außer⸗ ordentlichen Profeſſor der Medizin als Nachfolger des verſtorbe⸗ nen Geheimrats De la Camp an der Univerſität Freiburg er⸗ nannt.— Rektor und Senat der Techniſchen Hochſchule zu Dar m⸗ ſtadt haben die Würde eines„Doktor⸗Ingenieurs ehrenhelber“ berliehen: dem Dipl.⸗Ing. Frang Lappe, ſtellvertretender Wirek⸗ tor der Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik in Ludwigshafen a. Rh. Literatut 3 Ludwig Harkmann: Pälzer Sternſchnuppe. Heitele 1 in Pfälzer Mu, dart. Vor len Julius Weldarch Cie. en.— Zein 5. Mal ſchickt Ludwig Ha tmann, der näl⸗ ie deutſche He matwelt. Dieſe neue Auſtade hat warbe Velceſſe⸗ rungen und Ergänzungen erfahren, die das Werk noch liebenswürdi⸗ ger machen els bisher. Wer Sinn für echten Humor und aus dem Herzen kommende Heiterkeit hat. wird ſich an der Leklüte die es Buches immer und immer wieder erfriſchen. Aus dieſen Reim⸗ erzählungen fließt ein ſtarker Strom der Freude auf den Leſer über. Die ſchmucke Aueſtattung wird die„Pälzer Sternſchnuppe zu einer 110 hübſchen Neuerwerbung jeder Walkden H ce, ——— e neue Mannheimet Zeitung(Abend-Musgabe) 3. Seite. Nr. 44 Silbernes Jubiläum der Hhandwerkskammer Mannheim der Feſtakt Lorbeer und alte Zunftfahnen ſchmücken das Podium des Haſeheute in dem heute das 25fährige Beſtehen der den Werkskammer Mannheim feſtlich begangen wird. Auf keter dderen Stuhlreihen haben die Spitzen der Behörden und Ver⸗ 1 97 Handwerkerorganifationen des Reiches, des Landes und nern, 2 Platz genommen. Wir erwähnen den Mimiſter des In⸗ ting emmele, Landeskommiſſär Geh. Regierungsrat Heb⸗ 2 Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer, Polizeidirektor Dr. Bader, die Handeſerat Dr. Müller, Handelskammerpräſident Lenel, regie andelskammerſyndici Dr. Blauſtein und Dr. Blum, Sber⸗ e agsrat Bucerius Karlsruhe, Direktor des Landesgewerbe⸗ ſident Peurg Plate, Ehrenmeiſter des deutſchen Handwerks, Prä⸗ rat Ott es Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertages, Stadt⸗ Badif o Burkhardt⸗Heidelberg. Präſident des Landesverbandes W. cher Gewerbe⸗ und Handwerker⸗Vereinigungen, Direktor obe Leiter des Verbandes unterbadiſcher und des Verbandes ruhe dilder Kreditgenoſſenſchaften, Syndikus Haußer jr.⸗Karls⸗ erheb le Vertreter des Stadtrats und der hieſigen Schulen. Die den Klänge des Largo maestoso von G. F. Händel, von ſpielt ſacel, dem Organiſten der Trinitatiskirche, meiſterhaft ge⸗ zell, leiten kurz nach 11 Uhr die Feier ein. Alsdann ergreift Rammerpraſident Stadtrat Jakob Groß ort zu folgender Begrüßungsanſprache: Herr Mintſter, meine Damen und Herren! Nahe Namen des Vorſtandes der Handwerkskammer Mannheim zur e ich Sie Alle, die heute in ſo großer Anzahl unſerer Einladung ſind Feier des 25jährigen Beſtehens der Handwerkskammer gefolgt niſte herzlich willkommen. Ich begrüße beſonders den Herrn Mi⸗ Maunten Innern und den Herrn Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt der eim, die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, Gewdandelskammern, der Aerztekammer, der Handelshochſchule, der Or erheſchulen, der beruflichen und wirtſchaftlichen Verbände, der aniſationen des Handwerks, vor allem unſerer badiſchen Dandeſterkammern, unſere Handwerkskollegen und nicht zuletzt die Freſſe und die Freunde des Handwerks, ſowie die Vertreter der 25 gun 30. Januar 1926, alſo am kommenden Samstag, ſind es Enlebiore, daß in Vollzug der geſetzlichen Beſtimmungen und nach gobigung der erforderlichen Formalitäten die konſtituierende Ver⸗ und lung der Handwerkskammer im Hauſe des Gewerbevereins⸗ Hand ndwerkerverbandes, in dem ſich die Geſchäftsräume der undwerkskammer heute noch befinden, ſtattgefunden hat. Der luß, dieſen Tag in einer Zeit der ſchwerſten wirtſchaftlichen falle durch ein Feſt beſonders zu begehen, iſt uns nicht leicht ge⸗ ſche n. 25 Jahre bedeuten in der 1000fährigen Geſchichte des deut⸗ 0 Handwerks nur eine kurze Spanne, wenn ſie auch doppelt dreifach durch die Schwere der Zeit wiegen in die ſie gefallen in Die Errichtung der Kammern bedeutet aber einen Markſtein beg r Geſchichte des neuzeitlichen Handwerks, den wir nicht un⸗ chtet laſſen dürfen. Felt die Wiederkehr dieſes Tages ſoll ſa nicht die Urſache zu einem ein im eigentlichen Sinne ſein, ſondern uns nur veranlaſſen zu vollen kurzen Verweilen auf einem Ruhepunkte an dem dornen⸗ —.— Wege, den unſer Volk gehen muß auf einem Ruhepunkte, der ſtatz einen kurzen Rückblick auf den bis jetzt zurückgelegten Weg ge⸗ ter et. auf dem wir aber auch Kraft anſammeln können für den wei⸗ Es n Kampf um unſer Recht, unſere Freiheit und unſere Exiſtenz. wnen heute nicht nur, die Handwerker zu ermutigen, * den Weg in die Zukunft zu weiſen und ſie zu ermahnen, ihren des brern auch weiterhin zu vertrauen. Dies tut beſonders halb not, weil unter dem Drucke der gegenwärtigen Lage viele Inſ derzagen wollen und ſich und das Handwerk verloren geben. den ere Feier ſoll aber auch in der öffentlichen Meinung die Ueber⸗ lichen wachrufen, daß das Handwerk als unentbehr⸗ tur elen aktor in unſerem wirtſchaftlichen, politiſchen und kul⸗ en en Leben im Intereſſe der Volksgeſamtheit erhalten wer⸗ Wi daulhb. daß es aber auch ſelbſt den ernſten Willen hat, an dem käf zeraufbau unſerer deutſchen Volkswirtſchaft zielbewußt und tat⸗ fuftig mitzuarbeiten. uge Wir feiern unſeren Gedenktag heute in einfachem und wür⸗ unſ Rahmen. Wenn wir heute abend auch noch die Kunſt zu Geſſten Gäſten ſprechen laſſen, ſo geſchieht es deshalb, um den unſer. der in dem hohen Liede des Handwerks aus den Worten Endeen unvergeßlichen Meiſters Richard Wagner ſpricht, dieſen zuhrec noch zu vertiefen. Die ſchönſte Gabe, die der Kammer die rem heutigen Ehrentage dargebracht werden kann, iſt für uns lige undgebung der Ueberzeugung, daß ſie ſich ſeither auf dem rich⸗ ihr Wege befunden hat, und daß das⸗Handwerk geſchloſſen hinter Nelh eht. Denn mehr als ſe iſt Einigkeit und Geſchloſſenheit in den Abe en des Handwerks und Vertrauen zu ihren Führern nötig. Stoc auch die Ueberzeugung, daß die anderen Berufsſtände und der — gewillt iſt, das Handwerk in ſeinem ehrlichen Schaffen zu rſtützen, und dem Handwerk zu geben, was des Handwerks iſt. mid Mit dieſem Wunſche begrüße ich Sie nochmals aufs her⸗ Wot⸗ nun dem Geſchäftsführer, Herrn Syndikus Eiermann das W das W Fbeſtrede des Geſchäſtsführers der Rammer Sondikus Elermann führte hierauf folgendes aus: In der bacicge des deutſchen Handwerks treten 2 Epochen, die ein beſon⸗ Gepräge tragen, deutlich hervor. Es iſt dies einmal die in der Zeit der ZJünfte, eine r das deutſche Handwerk eine nie wieder erreichte Blüte und lichen Einfluß auf die + des geſamten politiſchen, wirtſchaft⸗ Perun; und kulturellen Lebens des deutſchen Volkes erlangte. Der undorſtechendſte Zug der Zünftezeit war eine ſtrenge ee allercsbundenhei„die aber auch mit ein Grund war, daß die Zünfte, dungs erſt nach Jahrhunderten, erſtarrten, zerfielen und ſchließlich 5 berlebt aufgehoben wurden. n Ende des 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts hatte ein an⸗ derer Gedanke die Oberhand gewonnen, die ö Gewerbefreiheit, in JaVerkünder in Deutſchland der Freiherr v. Stein war. Auch nach den gewannen dieſe Gedanken, wenn auch nicht widerſpruchslos, ——— nach Boden. Der Gewerbeverein Mannheim verlangte im heit 1860 Gewerbe, reiheit, Freiheif der Arbeit, Frei⸗ der Niederlaſſung, Beſeitigung aller züuftigen Privilegien, die wickl rünkung der Arbeitsbefugniſſe, die mit einer gedeihlichen Ent⸗ ung der Volkswohlfahrt unverträglich erſchienen. der Der an ſich geſunde Gedanke der Gewerbefreiheit wurde ſedoch in vori Folgezeit völlig falſch verſtanden und iſt in der 2. Hälfte des gen Jahrhunderts zu einer Dadu. wilden und ſchrankenloſen Konkurrenz ausgearlet. nicht rch wurde dem Handwerk unermeßlichen Schaden unſ nur dem Handwerk. Das Handwerk iſt ein ſo wichtiges Glied unſerer Volkswirtſchaft, daß ſeine Nöte und ſein Niedergang ſich in ſpdterm wirtſchaftlichen und kulturellen Leben, wenn auch erſt viel ——59 unhedingt auswirken mußte. Er erſcheint vielleicht gewagt, deutt man darf, ohne fehl zu greifen, 1 e daß ſich unſere we 75 inneren Nöte zum Teil auf die Vernachläſſigung des Hand⸗ 55 in der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts zurückfübren läßt. s hat ſahrelanger Kämpfe bedurft, bis der Fehler den man da⸗ wurg begangen hatte, daß man die Organiſationen dee Handwerks 855 öffentlich⸗rechtlichen Funktionen entkleidcte, wenigſtens einiger das gut gemacht war, indem man es dem Handwerk durch e Handwerkergeſetz von 1897 geſtaglichte ſeine Organiſationen wieder aufzubauen. Dieſes Geſetz attete die Errichtung von Innungen, die in fachlicher Gliederung berufen waren, außerordentlich wichtige Fragen, Lehrlingsweſen, Ge⸗ ſellenweſen uſw. ſelbſtändig unter Aufſicht des Staates zu regeln. Dieſes Geſetz brachte ferner die Errichtung der Handwerks⸗ kammern, denen die Aufgabe zugewieſen wurde, die Geſamtinter⸗ eſſen des Handwerks zu vertreten. Klar und deutlich wurde in§ 103 der Gewerbeordnung dieſe Aufgabe umſchrieben. Der Herr Vorredner hat bereits ausgeführt, daß der heutige Ta wohl ein Anlaß ſein darf, auf die von den Handwerkskammern un insbeſondere pon der Handwerkskammer Mannheim in den letzten 25 Jahren geleiſtete Arbeit zurückzublicken und zwar mit berechtigtem Stolz, denn die Kammern können ohne Ueberhebung von ſich ſagen, daß die Fortſchritte, die das Handwerk im Laufe des letzten Viertel⸗ jahrhunderts erzielt hat, zum erheblichen Teil auf die unermüdliche Tätigkeit der Handwerkskammern zurückzuführen ſind. Wenn auch die wirtſchaftliche Lage des Hand⸗ werks heute ernſter iſt als je, ſo werden doch die im Handwerk ruhen⸗ Stadtrat Jakob Groß, Fleiſcherobermeiſter Mannheim, Vorſitzender des Badiſchen Handwerkskammertags und des Badiſchen Handwerkstags, Mitglied und Präſident der Hand⸗ werkskammer ſeit 1913 den ſittlichen und ethiſchen Werte, die von den Kammern ſeither ſtets gepflegt worden ſind, ſeinen Wiederaufſtieg ermöglichen. Wie ganz anders würde es um das Handwerk ſtehen, wenn die Kammern nicht vorhanden geweſen wären. Ich kann darauf verzichten, die Tätigkeitsgebiete der Handwerks⸗ kammer im letzten Vierteljahrhundert beſonders 7 ſchildern. Die Kammer hat einen ziemlich umfangreichen Feſtbericht, der ein Bild von der vielſeitigen Tätigkeit der Kammer gibt aus Anlaß des 25jährigen Beſtehens herausgegeben. Viel wichtiger erſcheint es, einen Blick in die Jukunft d0 werfen. Die Zeit, die wir jetzt durchleben, iſt unſchwer als eine r großen Umſchwungsperioden der Weltgeſchichte zu erkennen. Die Völkerwanderung, die der Herrſchaft des römiſchen Reiches ein Ende bereitete und den von Rom unterjochten Völkern die Freiheit wieder⸗ gegeben hat, die Reformation im Mittelalter, die der Geiſtesfreiheit einen Weg erſchloß, die franzöſiſche Revolution, die den Beginn der neuen Zeit darſtellt, ſind ähnliche Exeigniſſe in der Weltgeſchichte ge⸗ weſen, denen ebenfalls unzählige Menſchenleben und unſchätzbare Kulturwerte zum Opfer gefallen ſind. Aber wie damals, ſo muß auch jetzt aus den Ruinen ein neues Leben entſtehen. — J Georg Schneider, Bäckerobermeiſter, Mannheim, Vorſitzender des Badiſchen Bäckerinnungsverbandes, Mit⸗ glied der Kammer ſeit 1907, Vorſtandsmitglied ſeit 1910, Vizepräſident ſeit 1919 Nun fragt es ſich, wird es dem deutſchen Volke lingen, ſi und ſein Volkstum in dieſer neuen Ordnung der ag oder wird es politiſch und wirtſchaftlich zugrunde gehen? Wir durchleben ja jetzt eine wirtſchaftliche Kriſis von ſo ungeheuerlicher Wucht, von ſo ungeheuerlichem Ausmaße, daß es begreifli iſt, wenn viele hoffnungslos in die Zukunfk ſehen. Mit dem Hanb⸗ werk ſtehen die Handwerkskammern vor dieſer Schickſalsfrage, die das ganze deutſche Volk bewegt. Welche Aufgaben werden dabei dem Handwerk zufallen und welche Wege müſſen die Handwerks⸗ kammern als die berufene geſetzliche Vertretung des Hand⸗ werks einſchlagen, um die ihm durch Geſetz aufgelegte Aufgabe, die lebenswichtigen Intereſſen des Handwerks zu wahren und die des Artikels 164 der Reichsverfaſſung zu über⸗ achen. Es kann ſich heute nicht darum handeln, ein Handwerkerpro⸗ gramm zu entwickeln, nur Forderungen aufzuſtellen: es gilt auch den Weg der Selbſtbeſinnung zu beſchreiten. Das Handwerk war im vergangenen Jahrhundert durch die ihm jahrzehntelang aufgezwungene bürokratiſche und mili⸗ täriſche Bevormundung— bei der ſich ein Teil des Handwerks allerdings recht wohl fühlte— gelähmt und unfähig, ſein Schickſal ſelbſt zu meiſtern. Das Handwerk, das auch heute noch auf ein Wunder hofft oder nach Staatshilfe ſchreit, hat ſich ſelbſt aufgegeben, und das Rad der Geſchichte geht mitleidslos über es hinweg.„Hilf dir ſelbſt, ſo hilft dir Gott“, heißt ein Sprichwort, das in der gegen⸗ wärtigen Zeit der Not ganz beſonders zitiert werden muß. Der Staat und ſeine Einrichtungen ſind heute ſelbſt in der ſchwerſten Kriſis und müſſen froh ſein, wenn ſie ſelbſt mit ſich fertig und ſo geſtaltet werden daß ſie künftiahin ihre Aufgaben beſſer erfüllen können. Die Hilfe des Stacts allein kann darum dem Handwerk nicht helfen Selbſthilfe, Selbſtvertrauen ſind heute wichtiger als je. Dieſer Grundſatz gilt ſelbſtperſtändlich für ſeden Berufsſtand und zwar unter der Vorausſetzung, daß die berechtigten Intereſſen der übrigen Berufsſtände nicht verletzt werden. Es iſt auch nie⸗ mand damit geholfen, wenn heute ein Berufsſtand den andern für die gegenwärtigen Wirtſchaftsnöte verantwortlich macht. Einer der hervorragendſten Fachleute der Fabrikation, Prof. Dr. Schleſinger an der techniſchen Hochſchule in Charlotten⸗ burg, hat bei ſeiner Rückkehr von ſeiner Amerikareiſe kürzlich u a. ausgeführt:„Die deutſche Wirtſchaft bedarf einer Schonzeit von ca. 3 Jahren, um wieder wettbewerbsfähig ſein zu können. In dieſer Zeit haben die kleinen Werkſtätten zu ver⸗ ſchwinden, die größeren Fabriken, die ihre Einrichtungen nicht vollſtändig erneuern können, müſſen zuſammengelegt werden oder ebenfalls ſterben. Für uns Deutſche kommt eine weſentliche Er⸗ höhung der Löhne ſchwerlich in Frage, bevor wir nicht unſere Fa⸗ brikationseinrichtungen auf eine Leiſtung gebracht haben. die den amerikaniſchen ebenbürtig iſt, damit wir mehr, ſchneller und billiger mit der gleichen Arbeiterzahl herſtellen können.“ Auch von anderer Seite wird die Ausſchaltung des Klein⸗ und Handwerksbetriebs mit der Forderung der Normali⸗ ſierung, Typiſierung, Rationaliſierung erhoben. So ſchreibt die „Bauwelt“:„Man höre endlich auf, die techniſch⸗wirtſchaftlichen Dinge gefühlswäßig zu behandeln; die empfindſame Leierkaſten⸗ melodie mit dem Text: das Handwerk muß erhalten bleiben, wie es war iſt ſchon längſt unausſtehlich geworden, am allermeiſten im Baugewerbe.“ 7 2 Solange derartige Aeußerungen nur private Meinungsäuße⸗ rungen ſind, kann man darüber zur Tagesordnung übergehen. Es iſt ja die alte Melodie von dem Untergange des Handwerks die ſchon im vorigen Jahrhundert von den Kathedern der Hochſchulen als Weisheit verbreitet worden iſt und die angeſichts der wirtſchaft⸗ lichen Erfolge und des ungeheuren amerikaniſchen Reichtums bei uns jetzt auch wieder ein nur allzu williges Gehör findet. Hoffent⸗ lich bleibt unſerem kulturellen Leben das Schickſal erſpart, daß wir zur amerikaniſchen Wirtſchaftsprovinz herabſinken. Amerikaniſche Methoden laſſen ſich nicht ohne weiteres auf deutſche Verhältniſſe übertragen Die amerikaniſche Einſtellung zur Arbeit iſt der deutſchen Weſensart ſo fremd, daß wenn ſie noch weirer um ſich greift, unſere Kultur in Frage geſtellt wird. Es iſt erfreulich, daß ſich auch in Arbeiterkreiſen eimne geſunde Reaktion gegen die Aufoktroierung amerikaniſcher Methoden, die eine Entſeelung der Ar⸗ beit mit ſich bringen müſſen, geltend macht. Ein guter»Teil der Verdroſſenheit der Arbeiterſchaft iſt heute ſchon nicht in letzter Linie in der Mechaniſierung der Arbeit zu ſuchen. der der Arbeiter⸗ dichter Lerſch beredten Ausdruck gegeben hat, indem er agt: „Was ſchafft Dir Deinen Schmerz, Prolet? Daß Du Dich ganz mit Leib und Leben Dem Werk, der Arbeit hingegeben, Und daß nichts von Dir darin auferſteht, Das ſchafft Dir Deinen Schmerz, Prolet. Wie ganz anders iſt doch die Einſtellung des Handwerkers zur Arheit. Jn Nars Art liegt ein tiefer Schaffens⸗ und Tätigkeits⸗ drang, wenn auch ohne weiteres zugegeben werden muß, daß es auch im Handwerk eine träge Maſſe gibt, die keine geiſtigen Anſprüche an die Arbeit ſtellt. In dieſer geiſtigen Arbeit liegt der Keim unſeres Wiederauſbaues. Ein Volk, das ſeine Werkgedanken verloren hat, dos fremde Götzen anbetet und glaubt, im Kampfe um ſeine Exiſtenz durch Außerlich⸗ keiten ſiegen zu können, trägt das Zeichen des Vergehens an ſeimer Stirn. Es wäre aber ganz und gar verfehlt, wenn ſich das Hand⸗ werk einem ſchädlichen Idealismus hingeben und nicht auch gleichzeitig ptaktiſche Realpolitik treiben würde Die Zeit der Meiſterſinger iſt endgültig vorüber. Realpolitit treiben heißt aber nicht, Redensarten darüber zu führen. wie man die Ver⸗ hältniſſe gerne haben möchte, ſondern Realpolitik bedeutet das Ver⸗ fahren, das ſich aus der Sache ergibt, aus der Ueberlegung, was die wirklich vorliegenden Verhältniſſe notwendig machen. Darm ſtimmt das Handwerk mit Herrn Profeſſor Schleſinger und mit der„Bauwelt“ überein, daß die Rationaliſierungsbeſtrebungen in unſerer Wirkſchaft 1 mit dazu beitragen müſſen, unſere Betriebe wieder in Ganz zu ſetzen. 55 e und mit ihm die Handwerkskammer Mann⸗ heim können es alos ein ganz beſonderes Verdienſt für ſich daß ſie im Handwerk der Anregung des heute unter uns weilenden Direktors des badiſchen Londesgewerbeamts, Herrn Oberregieru ꝛgs⸗ rat Bucerius folgend dieſen Gedanken nach Kräften gefördert haben, indem ſie im Jahre 1919 das„Forſchungsi n ſt itut für rationelle Betriesführung im Handwerk in Karls⸗ ruhe errichtet haben. Erfreulicherweſſe faßt dieſer Gedanke im Hand · werk immer weiteren Boden, was daraus hervorgeht, daß das Im⸗ ſtitut vom Reichsverband des deuiſchen Handwerks als Zentrale ffür das Reich anerkannt worden iſt, und daß bei verſchiedenen Hand⸗ werkskammern bereits Abteilungen dieſes Inſtituts angegliedert wor⸗ den ſind Wichtige Aufgaben fallen auf dieſem Gebiete der kouf⸗ mänmiſchen Abteilung des Inſtituts zu, das an die betriebswiſſen⸗ ſchaftliche Abteilung der Handelshochſchube Mannheim angegliedert iſt und das unter Leitung des Dozenten, Herrn Dr. Karl Rößle, bis jetzt ſchon vortreffliches geleiſtet hat. Ich benütze dieſe Gelegen⸗ heit gerne, um ſo ihm. wie dem ebenfalls anweſenden Rektor der Handelshochſchule, Profeſſor Sommerfeld, für erfolg⸗ reiche Förderung unſerer Beſtrebungen den verbindlichſten Dank auszuſprechen. Es dorf allerdings nicht verſchwiegen werden, daß da und dort dieſen Rationaliſierungsbeſtrebungen ein gewiſſer Widerſtand ent⸗ gegengeſetzt wird, daß die Arbeiten des Inſtituts zu ſehr akademiſchen Charakter trügen und daß allein aus der Praxis heraus ſich die für das Handwerk brauchbaren Ergebniſſe ziehen laſſen. Dieſer Ein⸗ wand iſt nicht tichhaltig. Worauf iſt denn der Erfolg der deutſchen Technik in den letzten Jahrzehnten zurückzuführen? Nicht zum ge⸗ ringſten auf die planmäßige wiſſenſchaftliche Tätigkeit. die twerſtändlich durch die Praxis befruchtet worden iſt. Ohne W Hilfe iſt darum unter den heutigen Verhältniſſen auch im Handwerk ein Fortſchritt keinesfalls zu erzielen Außer der Rationaliſierung haben die Kammern in der Folgezeit noch eine Neihe anderer wichtiger Aufgaben zu löſen. auf dem Ge⸗ biete der Heranbiüdung des gewerblichen Nachwuchſes. des Keedit⸗ weſene, des Verdingungsweſens, der ſozialen Fürſorge der Förde ⸗ rung der OQualitätsarbeit uſw. Welche Wege dabei eingehalten wer⸗ den müſſen, braucht heute im einzelnen nicht weiter ausgeführt zu werden. Wer aber in der Handwerkerbewegung ſteht, finder als Kern dieſer Fragen ſtets immer wieder die Notwendigkeit, die Bildungsfrage in den Vordergrund zu rücken. Der erſte Geſchäftsführer der Kam⸗ mer, der verſtorbene Herr Syndikus Haußer ſen., hat dieſen Ge⸗ danken ſchon vor dem Kriege in die Worte gekelidet:„Die Haad⸗ werkerfrage iſt eine Bildungsfrage.“ Es wird nicht einfach ſein, dieſe Gedanken ſo raſch zu verwirk⸗ lichen und ſie zun Gemeingut des deutſchen Handwerks zu imachen. An der Spitze gar mancher Innung Waae Realpolitiker der Fauſt und der Phraſe oder ſolche, die das Handwerk, umgekehrt wie Herr Prof. Schleſinger in Berlin, nur im Spiegel der Geſchichte ſehen. Eines iſt ober unbedinat nötig: Wenn das Handwerk die ihm ge⸗ ſteckten Ziele erreichen will, iſt die Juſammenfaſſung aller Kräfte unumgänglich. Die reſtloſe Erfaſſung der Angehörigen desſelben Foches in derſelben Innung iſt in Anbetracht der beſonderen Ver⸗ hältniſſe ohne geſetzliche Regelung nicht möglich Den erſtrebten berufsſtändiſchen Zuſammenſchluß ſoll die Reichshandwerkerordnung bringen, die nun ſchon ſeit 6 Jahren die Gemüter beſchäftigt. Aber immer und immer wieder lehnt es die Regierung ab. dem Handwerk die damit geforderte Selbſtverwaltung zu geben. Eines der vielgebrauchteſten Schlagworte iſt.„nur Qualitätsarbeit kann uns ret⸗ ten“. Deutſchland iſt ohne Zweifel darauf angewieſen. den Welt⸗ —— Nen: 755 8 40 abe Nlitt.voch, den 27. Zauuar 19 markt durch die Güte der Erzeuaniſſe wieder zu gewinnen. Man muß ſich aber, wie von Peſchmann in ſeinem Buche„Die Qualitäts⸗ arbeit“, ſaat, beim Reich, in den Ländern. in den Gemeinden und in der bpreiten Oeffentlichteit darüber klar ſein. daß es ſich bej der Frage der Förderung der Qualitätsarbeit nicht nur darum handelt, ob und in welcher Höhe man Mittel zur Unterſtützung der Künſtler und ein⸗ zelner Gewerbekreiſe auswerſen kann. Es bandelt ſich um eine An⸗ gelegenheit von viel größerer Bedeutung. die nicht einzelne Perſonen oder Kreiſe angeht, fondern um das Leben der ganzen Na⸗ tion. Nach den Zerſtörungen des Krieges und der Unterwerfung des deutſchen Volkes unter das Machtaebot der Siegerſtaaten iſt es die Vorausſetzung für ein neues. lebensfäbiges Staatsgebilde, daß ein einheitlicher Formwille die ganze Nation beſeelt und in allen ihren Lebensäußerungen Geſtalt gewinnt. Was brinat das Handwerk unſerer Wirtſchaft? Wir ſehen. wie es aus dem Arbeiterſtande einen aroßen Teil der ſtrebſamen, nach ſelbſtändiger Tätigkeit ringenden Kräfte in ſich auf⸗ nimmt. Wir ſehen auch, wie ein großer Teil eben dieſer Kräfte, berangezogen in der Meiſterlehre und nach mehriähriger Tätiakeit fachlich geſchult und mit guten Kenntniſſen und Erfahrungen aus⸗ gerüſtet. hinüberwandert in die Induſtrie. So zieht auch das Hand⸗ werk wieder brauchbare Elemente an ſich und aibt ſolche wieder ab. Dieſe Befruchtung der Induſtrie und Befruchtuna des Handwerks mit Erfabrungen der Induſtrie erzeugt günſtige Wirkungen, die der Ge⸗ ſamtwirtſchaft zugute kommen. Jie Bedeutung der Lehrlingsausbil⸗ dung in Fabrikbetrieben ſoll keinesweg unterſchätzt werden. Aber ſie wird bei der zunehmenden Mechaniſterung der Arbeit mehr oder minder einſeitig bleiben und kann niemals die in einem Handwerks⸗ bekrieb gewonnene Erſahrung. Entwicklung der Gefüblsſicherheit, Ge⸗ wandtheit und Geiſtesgegenwart erſetzen. „Einer der Hauptgründe. aus dem man dem Handwerk die ſchon längſt geforderte Reichshandwerksordnung geben will. iſt die Sorge. daß das Handwerk die dadurch erworbene Geſchloſſenheit dazu ausnützen wird, ſich durch die Geſtaltung der Preiſe einſeitia auf Koſten der Geſamtheit Vorteile zu verſchaffen. Gerade im gegenwär⸗ tigen Augenblick ſchickt man ſich an, gegen das Handwerk Maßnah⸗ men zu ergreifen, die eine Verletzung der ihm durch die Reichsver · faſſung gewährleiſteten Rechte bedeutet und eine Ausnahmegeſehgebung in des Wortes ſchlimmſter Bedeutung Darſtellt. Aus einigen Einzelfällen verallgemeinert man. daß die In⸗ nungen an den gegenwärtigen hohen Preiſen die Hauptſchuld tragen und vergißt dabei ganz und gar, daß auch das Handwerk zu ſeinem arößten Teil ebenfalls Verbraucher und in ſeiner Preisgeſtaltung von Faktoren abhängig iſt, auſ die es keinen Einfluß hat. Ohne weiteres wird zugegeben, daß auch im Handwerk wie in jedem anderen Berufe ſchwarze— 0 ſind. Wird es ſich aber die Beamten⸗ oder Arbeiterſchaft Gele en laſſen, wenn man gegen ihre Organiſationen mit einer ndergeſetzgebung vorgehen würde, weil ſich unter ihren Mitgliedern ſchwarze Schafe befinden und wenn ihnen das Recht zur Aufſtellung von Gehalts⸗ und Lohn⸗ tarifen genommen würde. Wir ſind nicht in der Lage, für jeden Fall, in dem eine Ueberforderung eines Handwerkers nachgewieſen wird, 10 andere Fälle zu nennen, in denen der ſeine Leiſtungen mit einem geringen oder ohne jeden Verdienſt bewirkt hat. Unſere Erhebungen haben gezeigt, daß die Preistarife der in der überwiegenden Zahl der Fälle nur der Form n eſtehen. Mehr als geſetzliche Regeln gelten die ehernen Geſetze der Wirtſchaft. Hat man aus den vergangenen Zeiten der Zwangv⸗ wirtſchaft noch nicht gelernt, daß Zwangsmaßnahmen zwecklos ſind, und nur einſeitig einen Teil unſerer Volksgenoſſen ſchädigt, wäh⸗ kend der andere Teil nur einen fragwürdigen Vorteil davon hat? Die Handwerkskammern und die des deur⸗ ſchen Handwerks haben das ernſtliche Beſtreben und ſehen es als ihre Verpflichtung der Allgemeinheit gegenüber an, die Preisgeſtaltung im Handwerk in geſunde Bahnen zu lenken Kimmt man ihnen dieſe Möglichkeiten durch die Maßnahmen, die in dem ee zur Förderung des Preisabbaues vorgeſehen ſind, ſo wird vielleicht gerade das Gegenteil des von der Regierung erwünſchten Erfolges eintreten, denn ſo gut es der Arbeiterſchaft, der Induſtrie und den Beamten erlaubt iſt, ſich in freien Organ zuſammenzuſchließen, ſo wird auch im Falle der Schlie⸗ ung von Innungen das Handwerk von dieſem Rechte Gebrauch machen. Dann aber droht die Gefahr, daß den Führern des Handwerks die Zügel aus den Händen entgleiten und die Preis⸗ geſtaltung von radikaleren Elementen, die es in jedem Berufs⸗ bae gibt, unter Geſichtspunkten behandelt wird, die auf die ntereſſen der Allgemeinheit keine Rückſicht nimmt. Es liegt auf der Hand, daß in dem engen Raume, in dem fich der Widerſtreit um die Preisſenkung abſpielt, die Intereſſen der einzelnen Berufs ⸗ Tände ſtoßen müſſen. rfreulicherweiſe aber haben dieſe Fragen bei uns nicht wie anderwärts zu gegenfeitigen Vorwürfen geführt. Wie in vielen anderen grundlegenden Fragen hat ſich auch in die⸗ ſer Frage der Weg der gegenſeitigen Verſtändigung und vertrauens⸗ vollen Zuſammenarbeit als der zweckmäßigſte erwieſen. Dieſes Vertrauen zu ſchaffen, iſt d⸗e wichtigſte Aufgabe aller Berufsſtände. Kein Stand kann auf die Dauer nur 1— In⸗ zereſſen wahren, ſonſt wird unſere Volksgemeinſchaft zerriſſen. Nus in gemeinſamer Zuſammenarbeit kann die Ar⸗ beitsfreude und die Arbeitsleiſtung wieder ge hoben werden. Dann wird ſich Deutſchland durch den Geiſt ſeiner Arbeit in der Völkergemeinſchaft einen neuen Weg bahnen, der zur inne⸗ Toòd und Leben Ein Schickſal von Fr. W. v. Oeſteren Copyright 1925 by Fr. W. v. Oeſteren, Berlin) Nachdruck verhoten.) Sie ſtand bleich, die Züge des ſchönen Geſichts von tiefſter Er⸗ negung durchwühlte.„Aber wenn er mich erkennt? Das würde ihn doch namenlos auf und könnte ihm nur den!“ Er behielt ſein Lächeln bei.„Kind du! Er iſt doch bewußtlos und wird, wenn er, wie wir hoffen wollen, das Leben behält, vor⸗ ausſichtlich noch lange bewußtlos bleiben. Wenn es anders wäre, würde ich dich beſtimmt nicht mitnehmen. Willſt du morgen mit Doktor Schwind und mir zu ihm fahren? za, mein guter Mann,“ ſagte ſie und küßte ihn. Als Wilhelm am nächſten Morgen den Kraf en ſeines aus der Stadt ſteuerte, ſaß Herma neben ihrem Mann und ſprach mi: ihm ſowie mit dem gegenüberſitzenden erſten Aſſiſtenzarzt nur, wenn einer der beiden das Wort an ſie richtete und eine Ani⸗ wort unerläßlich war. Nach kurzer Zeit machte Bäringer dem andern heimlich ein Zeichen, und dieſer verſtand und nickte. Die Einfübigkeit und die heiſere, gewürgte Stimme hatte dem Geheim⸗ rat genugſam verrgten, in welch tiefer Erregung ſeine Frau ſich befand und wie ſehr das Sprechenmüſſen ſie quälte. Die beiden Herren überlleßen Herma während des ganzen Reſtes der Fahrt pöllig ungeſtört den eigenen Gedanken und Gefühlen. Ja, Herma war weit erregter, als ſie gedach hatte und als wollte. Vergebens kämpfte ſie dagegen an. Daß ſie Walter o wiederſehen mußte! Als einen zwiſchen der Wahrſcheinlichkeit des Todes und der Möglichkeit des Lebens leidvoll und entſtellt Schwe⸗ benden, deſſen einziges Glück das Unbewußtſein war! Damals, als er ſie am Abend angerufen und um Verzeihung gebeten 415 für ſeine maßloſe Heftigkeit, an der nur ſeine Liebe, ſeine raſende, törichte, verbrecheriſche, mit Recht von ihr verabſcheute Liebe ſchuld ſei— damals hatte ſie gedacht, es wäre alles wieder N, und ein Grund zur Beunruhigung wäre nicht mehr vorhanden. Und dann— dann hatte er das getan! So wie er ſie mit ſeinem Herzen ſähe, zeigte ſie ſich ihm nie; ſie trüge eine Maske: ſie wäre eine andere, eine, die im tiefſten Innern mit gleicher Glut und gleichem Verlangen die heiße Leidenſchaft erwidere, die ihn mit Sturmgewalt ergriffen hätte, während er ſie malte— das waren ſeine Worte geweſen, von denen ſie nur einen Teil dem Gatten wiederholt hatte, um deſſen Frieden und Glück nicht zu trüben und deſſen Freundſchaft mit Walter nicht zu zerſtören. In dieſen letzten ſechs Tagen hatte ſie ſo viele Stunden über das alles nachgedacht. Sie wußte ſich frei von jeder Schuld; als Schweſter und Spiel⸗ ren wie äußeren Verſöhnung der Menſchheit führt, und deſſen ſchöpferiſche Kraft Goethe in dem Spruch zuſammengefaßt hat: Und umzuſchaffen das Geſchaffene Damit ſichs nicht zum Starren waffne, Wirkt ewiges, lebendiges Tun, Und was nicht war, nun will es werden: Zu reinen Sonnen, farbigen Erden, JIn keinem Falle darf es ruhn. Begrüßungsanſprachen der Göſte Der mit großer Aufmerkſamkeit verfolgten und mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Feſtrede folgen die Begrüßungsanſprachen der Gäſte. Als erſter nimmt der Miniſter Remmele das Wort. Es ſei ihm ein tiefgefühltes Bedürfnis, der Handwerks⸗ kammer Mannheim die herzlichſten Glückwünſche auszuſprechen. Mögen die badiſchen Handwerkskammern weiterhin wie bisher ihre Stellung zum Staatsganzen einnehmen. In der Unterrichtsverwal⸗ tung ſei das mögliche für die Heranziehung eines guten Hand⸗ werkernachwuchſes getan worden. Die Regierung habe in den letzten Jahren ſtets in guten Beziehungen zu den leitenden Perſönlichkeiten der Handwerkskammer Mannheim geſtanden. Allerdings habe die Regierung manchmal ein ernſtes Wort mit dem Handwerkerſtand reden müſſen. Wenn es der deutſchen Wirtſchaft augenblicklich kaum möglich iſt, zu exiſtieren, ſo wollen wir uns einig ſein in dem Ge⸗ danken, daß wir nicht klagen und anklagen dürfen, ſondern voraus⸗ zuſchauen, den Pulsſchlag der Weltmirtſchaft verſtehen, wenn wir aus der Not wieder heraus wollen. Kein Staat kann beſtehen, wenn nicht die einzelnen Stände ihre Exiſtenz in ihm finden. So ſchwer das Reichsſchiff in Sturm und Wetter liegt, den Glauben an die Zukunft des deutſchen Volkes wollen wir uns nicht rauben laſſen. Vertrauen gegen Vertrauen! So wollen wir es weiter halten. (Lebhafter Beifall.) Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer führt aus, Stadtverwaltung und Handwerkskammer diene zunächſt dem allgemeinen Wohl. Der Ruf nach Gemeinſchaft, die den Ein⸗ zelnen in Dingen beſchränkt, die man ihm nicht allein überlaſſen kann, hat zur Gründung der Innungen und Handwerkskammern ge⸗ 77 Es iſt für unſet Volk notwendig, daß der deutſche Meiſter chöpferiſch wirkt. Der Handwerker müß tüchtig ſein. das ſetzt voraus, daß er die Fortſchritte der Zeit berückſichtigt, daß er wirtk⸗ denkt, dem andern durch Unterbietung nicht in die Arme fällt. Für die Gemeinden iſt es wichtig, daß der untüchtige Meiſter nicht in dieſer Weiſe den tüchtigen ausft t. Im allgemeinen haben ſich Stadtverwaltung und Handwerk im Verdingungsweſen ſtets gut verſtanden. Unſete gewerbliche Schule iſt orgäniſatoriſch nicht auf voller Höhe, äber was in unſeren Kräften ſteht, ſchaffen wir, um das Handwerk tüchtig zu machen. Redner gibt der vollen Ueberzeugung Ausdruck, daß das Handwerk uns wieder zur Blüte verhilft. Möge die Handwerkskammer Mannheim in dem Ausbau ihrer Einrich⸗ tungen wie bisher fortfahren. Er beglückwünſche die Handwerks⸗ kammer nicht nur im Namen der Stadtverwaltung Mannheim, ſon⸗ dern auch der übrigen Städte des Kammerbezirks. Oberregierungsrat Bucerius überbringt die herzlichen Glückwünſche des Landesgewerbeamts und rühmt die vorbildlichen Leiſtungen der Handwerkskammer. Er er⸗ innere nur an den vor zehn Jahren hier abgehaltenen Inſtruktions⸗ kurſus 15 rationelle Betriebsführung, aus dem das Karlsruher For⸗ ereſche uſtitut hervorgegangen ſei. Der Geiſt des Fortſchrittes rrſche in der Hanwerkskammer Mannheim. Träger des Gedankens der über ganz Deutſchland verbreiteten Notwendigkeit der Fer derung der wirtſchaftlichen Betriebsführung ſei Syndikus Haußer junior geweſen. Redner dankt den leitenden Perſönlichkeiten der Handwerkskammer und überreicht als äußeres Zeichen der Aner⸗ kennung eine Urkunde des Landesgewerbeamts. Harry Plate, Präfident des Deutſchen Hadwerks ⸗ und Gewerbekammertages beglückwünſcht die Kammer im Namen der deutſchen Spitzenorgani⸗ ſation des deutſchen Handwerks. Die Kammer ſtehe in ihren Leiſtungen mit an der Spitze des deutſchen Handwerks. Sehr er⸗ freut drückt ſich der Redner über den Optimismus aus, der aus den Ausführungen des Miniſters Remmele klang. werde ſich wieder an die Spitze aller Völker in Werken des Friedens emporſchwingen. Möge die Handwerkskammer Mannheim wie bis⸗ her weiterwirken zum Ruhme des deutſchen Volkes Landtagsabg. Henne⸗Tübingen, Präſident der Handwerks ⸗ kammer Reutlingen hofft, daß es gelingt, das Wiſſen und Können des Handwerks dem deutſchen Volke zur Verfügung zu ſtellen, aber dann müſſe man den Handwerker auch achten und ehren. Malermeiſter Iſenmann, Präſident der Handwerkskammer Karlsruhe überbringt die Glückwünſche der Karlsruher, Freiburger und Kon⸗ ſtanzer Kammern. Dank der Einſicht Keäfte wurden die Handwerkskammern geſchaffen, um den ledergang aufzuhalten. Das deutſche Handwerk habe es verſtanden, zur richtigen Stunde ſeine Elitetruppen an die Front zu ſchicken. Die Erfolge ſeien vor allem kameradin hatte ſie in junger, lebensfroher Harmloſigkeit Wal⸗ ter gegenüber gegeben, mit keinem Blick und keinem Wort je anders. Wie kam er dazu, mit Vorwürfen ſie zu überſchütten? Und wie kam es dahin, daß er plötbe anderes in ihr zu ſehen, ſie zu begehren, zu lieben begann? Liebte er ſie denn wirklich? Nein. In ſein Modell hatte er ſich als Künſtler vielleicht verliebt oder eigentlich in das Bild, in ſein Werk, das ihn erfüllte. Ja. ſo war es gekommen und hatte zu der Nervenüberreizung geführt, von der ihr Mann ſprach, und von dieſer zu dem Aufteit an jenem Nachmittag und zu der furchtbaren Tat jener Nacht. Und wenn 5 wie ſo oft in dieſen jüngſt verfloſſenen Tagen, abermals forg⸗ ſam und wahrhaft ihr eigenes Herz prüfte, dann—— Ein Ruck. Herma blickte auf. Da waren ſie am Ziele; beide Flüget des Gittertores waren geöffnet; der Wagen rollte in den Vorhof und hielt vor dem großen Portal des Schloſſes. Die junge Frau riß ſich zuſammen und ſtieg, auf Dr. Schwinds entgegen⸗ geſtreckten Arm geſtützt, eniſchloſſen zur Erde. Und als ſie die große Halle des Hauſes betrat, fühlte ſie, daß plötzlich eine große Ruhe über ſie gekommen war. Franz erſchrak faſt, als er die Geheimrätin erblickte. Für ihn war ſie nicht mehr dasſelbe wie früher: für ſeine Blicke um⸗ ſchwebte ein unheilvoller Schimmer ihre Geſtalt, als würe es die des Todesengels ſelber. Und er dachte an das Bild. Und ſeltſamer⸗ weiſe wär es, als hätte ſich ſein Empfinden dem Inſtinkt der Dogge mitgeteilt. Der Hund wurde unruhig, als er die nehende Herma witterte, erhob ſich, begann bösartig zu knurren.„Kuſch, Wotan! Schön brap, kuſch,“ mahnte Franz vergebens. Als die junge Frau das Zimmer betrat, riß Wotan wiltend an der Leine, fleiſchte die Zähne und heulte auf. Herma fuhr e zurück.„Aber Wotan, kennſt du mich denn nicht mehr?“ Sie wollte die Hand ſtrecken, um das Tier beruhigend zu ſtreicheln. Wotan aber machte Miene, zuzuſchnappen, und hätte gebiſſen, wenn der Diener ihn nicht im leßten Augenblick mit aller Kraft zurück⸗ geriſſen hätte. „Führen Sie den Hund fort,“ gehot der Geheimrat mit gefal⸗ teter Stirn und umfaßte ſeine ſunge Frau.„Doggen ſind unzuver⸗ läſſige Hunde Herma. Hoffentlich biſt du nicht z u ſehr erſchrocken.“ 0 5 5 ſchüttelte perneinend das Haupt. Leicht verſtört ſah ſie aber och aus. Der Diener ſchleifte und zerrte den widerſtrebenden Hund aus dem Zimmer, die Stiege hinab und brachte ihn nach der Küche, in deren unterem, für das Putzen von Silber und Tafelgeſchirr eingerichtetem Teil er ihn an einen Pfeiler feſtband.„Emma, gib acht, daß Wotan ſich nicht losreißt,“ mahnte er ſeine Fräu. Die Frau Geheimrätin iſt gekommen, und da iſt Wotan außer Rand der Erkenntnis zu danken, der zugleich im Namen des Badiſchen Induſtrie⸗ zwiſchen Handwerks⸗ Wunſch endlich verwirk Das deutſche VolkK greiff“ von ihrem Leib und trat wieder vor. Stimme. daß die Maſſen der Handwerker der 1. rung zu folgen haben. Die Schweſterkammer Man eim Ge 2 ſich im ganzen Reich eines hohen Anſehens. Möge die ohle leitung der Kammer noch lange Jahre zuſammenarbeiten zum des Heimatlandes. Handelskammerpräſident Lenel und Handele gaß 5 7 0 diſt i ückwünſche überbringt, weiſt auf die Weſensverwan 0 8 und Handelskammer hin. Die Hanbelanmet⸗ wiſſe infolgedeſſen am beſten zu ermeſſen, was die e Handel⸗ kammer in den vergangenen 25 Jahren geleiſtet habe. Die hoc kammer danke der Leitung der Handwerkskammer und Juſe mumen. verehrten Präſidenten Groß für die vertrauensvolle ſa eſtale arbeit. Als Feſtgabe überreicht Präſident Lenel die Bro reinſ eines deutſchen Schmiedemeiſters, die das Sinnbild eines de glücklicheren Deutſchland ſein möge. proſeſſor Dr. Sommerſeld, Reklor der Handelshochſchul⸗ Mannheim 11100 verweiſt auf die Einrichtungen der Hochſchule, die der Wellege mit des Handwerks dienen. Die Handelshochſchule wolle vor a ſſe im der Handwerkskammer bei der Verbeſſerung der Verhru chle Preiskalkulationsweſen zuſammenwirken. Die Handelsho in wolle gern ihr möglichſtes tun, damit das Handwerk wieder e ſicherter Stand in der deutſchen Wirtſchaft werde. Stadtrat Otto Burckhardt⸗Heidelberg e⸗ überbringt die Glückwünſche des Landesverbandes Badiſcher ge⸗ werbe⸗ und Handwerkervereinigungen. Die Handwerksta lalen Mannheim habe bereitwilligſt dem Verbande geholfen, ſeine ſoz Einrichtungen zu erhalten und auszubauen. Verbandsdirektor Wilſer ſpricht die Glückwünſche des Verbandes unter⸗ und berbcdiche Freditgenoſſenſchaften und der Badiſchen Landesgewerbeban iteren Mögen die Beſtrebungen und Ziele der Kammer in immer wei Kreiſen anerkannt werden. Tylograph Alberk Wolf, beglückwünſcht die Kammer in ſeiner Eigenſchaft als Vorſt Gewerbevereins und Handwerkerverbandes Mannheim un d⸗ terpfalzgaues im Landesverband der Badiſchen Gewerbe⸗ und Haeit werkervereinigungen mit folgenden Ausführungen:„Es. 10 Zufall, daß die Dienſträume der Handwerkskammer Mannbaan, dem Hauſe des Gewerbevereins und Handwerkerverbande⸗ heim untergebracht ſind; iſt doch die Geſchichte des Gewerbeve ein mit der der Kammer untrennbar verknüpft. de⸗ 5 ender des des Un Im Gewerbe Mannheim iſt ſchon am 17. Oktober 1862 die Forderung aufg u⸗ morden, daß der Gewerbeverein ſich zu einer Gewerbekammer inen dehne. Auch im Jahre 1885 iſt der Gewerbeperein mit ſe er, Vorſitzenden, dem ſpäteren 1. Präſidenten der Hondwertskan uut Herr Sattlermeiſter Aulbach, in einer Denkſchrift für die Erri dten von Gewerbekammern nach dem Vorbilde der in den Hanſeſt ieſ vorhandenen eingetreten. Vor 25 Jahren konnte D 1110 icht werden. Eine weitere Verbindung 115 der Kammer gewann der Gewerbeverein dadurch, daß ſein la 15 jähriger Geſchäftsführer, Syndikus Haußer ſen. zum Geſ en führer der Handwerkskammer ernannt wurde. Noch heute beſte dieſe guten Beziehungen fort, was ſich äußerlich ſchon 1 daß der derzeitige Geſchäftsführer der Kammer gleichzeitig Geſch 11 führer des Gewerbevereins iſt. Sämtliche Handwerker⸗Orga ſationen der Stadt Mannheim ſind dem Gewerbeverein und 12 werkerverband angeſchloſſen. Das Mannheimer Handwerk hat 10 durch, daß die Kammer an ihrem Sitze iſt, beſondere Vorteile, es raſcher Fühlung mit der Kammer nehmen kann, und die Ta 1 keit der Kammer nicht nur dem Einzelnen,—9 auch der Geſan heit in erſter Linie zugute kommt. Im en des Mannheim Handwerks bringe ich der Kammer die herzlichſten Glückwünſche! ihrem Beſtehen, mit dem Wunſche für ein ferneres 55 e uſammenarbeiten der Handwerkskammer mit dem werbeverein. Gewerbeſchuldirektor Henninger überbringt die Glückwünſche der Gewerbeſchulen des Kammerbene und verweiſt auf die ſegensreichen Erfolge der Zuſammenarbeit 0 ammer mit den Gewerbeſchulen. Nedner ſpricht den Wunſch aen daß es gelingen möge, die vom Oberbürgermeiſter an egebeng Mängel der hieſigen Gewerbeſchule bald zu beſeitigen. annhe 900 ſei die einzige Stadt in Baden, die die Gewerbeſchulpflicht dler⸗ nicht beſize. Ein herzliches Glückauf dem badiſchen Handwer ſtand für alle Zukunftl Direktor Adolf Gengenbach ſpricht im Namen der Vereinigung Mannheimer Geitung⸗verbeleh der Vereinigung Südweſtdeutſcher Zeitungsverleger und des Vere Deutſcher Zeitungsverleger. Bgumeiſter Geyer iſt der Dolmetſch der Gefühle des Badiſchen Arbeligebe! bundes für das Baugewerbe. Zum dauernden Andenke an den Ehrentag überreicht der Redner ein Bild unter Glas un Rahmen. Damit ſchließt der Reigen der Grgtulanten, denen reich Beifall zuteil wurde. und Band. Er hat— ſa, ſo ein Tier iſt ein Menſch.“ Und mü nachdenklichem Nicken ging er. In Zernaus Schlafzimmer war Herma, vom Arm ihres Man, 90 ſtützend umfaßt, mit leiſen Triften an das Lager getreſen. 11 erſten ugenblick ging beim Anblick des Todwunden ein Irßſten durch ihren Leib. Großer Herrgott, was war aus Walter gewofk In dieſer wächſernen Totenmaske mit ſchiefem Auge un ſchieſe Mund, umrahmt von blonden Bartſtoppeln, mit eingefallenen, 124 ausgehöbſten Wangen— in dieſem ſammervollen Abbild des 70 ſtak noch Leben? Erſchüttert, das Herz brechend voll von wankte die junge Frau zurück. Kemm, Hermal Ich fürchte, daß dich der Anblick zu tief el⸗ ſagte Bäringer leiſe und wollte ſie vom Fleck ziehen. 1n Doch ſie ſchüttelte ſtumm den Kopf, ſtreifte ſanft ſeinen! K und dann fank ſie an der Bettſtatt auf die Knie, legte das Haupt auf die Seidendecke, unie der ſich der Leib des Bewußtloſen ſtreckte, hob die Hände zu Haupt und verharrte ſo, ohne ſich zu regen. 8 5 n „Bete nur, Kind! Das wird dir Ruhe geben,“ ſagte ihr Man und berührte in weicher Liebkoſung ihre Schulter f. Aber Herma detete nicht. Jet, im Angeſſcht des frateenhe entſtellten Hauptes und im Empfinden der geringen Wärme be⸗ blutleeren Leibes, prüfte ſie nochmals ſorgſam und wahrhaft 10 Herz. Und ihr war, als empfände ſie ganz. ganz anders: ihr 25 als ob— cls ob— auch ſie— ſa, als ob auch ſie liebte, den Man liebte, der um ihretwillen den Tod geſucht hatte. 1 Hinter ihr prüften ihr Mann und Dr. Schwind die Notize und die Fiebertabelle, die ihnen Schweſter Beate reichte. T „Elf Uhr nachts einundvierzig drei, Schweſter?“ ſagte de Geheimrat bedenklich „Ja, Hexr Geheimrat. Etwa zwanzig Minuten lang hat e ſtark phentaſiert. Danach war er wieder ruhig: das Fieber. faſt ſofort unter neunundreißig herunter. Herr Geheimrat ſehen die maen 1 6 We „Wovon fvricht er denn am meiſten, wenn er phantaſiert?“ kundiote ſich Dr. Schwind. 15 805 Farnß der aus der Püche zurückgeehrt war und an de, Schmene der zum kleinen Nebenzmmer fübrenden Tür ſtand. vel, nahm die Frage und erſchrak. Sein Blick heflete ſich ſtorr und wi mit einer brennenden Vitte auf die Livnen der Pfle⸗erin. Dieſe ſtreiſte mit einem kurzen Blich die am Bette knieende Frau.„Von einem Bild, Herr Doktor,“ erwiderte ſie. Der Diener atmete au. Herma erhob ſich langſam von den Knjen. Eine ſeltſame Rub lag über ihre ſchönen Züce gebreitet und hallte auch aus ihte „Wo iſt mein Bild?“ fragte ſie. (Fortſetzung folgt) r eee 93 „ Mann mtwoch den 27. Januar 1925 Reue Mannheimer Jeifung ſabend · Ausgabeq 5. Seile. Nr. 44 Präãſident Groß dantt herzlich für di 0 r die Ehrungen mit der Verſicherung, daß er au Gah dn ſeine ganze Kraft in der Förderung des Handwerks 5 es geliebten deutſchen Vaterlandes einſetzen werde. Ehrungen 1 Das Mitglied des Vorſ Zi iſ 5 orſtandes, Zimmermeiſter Kalmbacher daiichtented die Ehrung der um das Handwerk verdienten Per⸗ iſt ein— mit folgenden Worten vor: Die Handwerkskammer werks, 5. eis von nunmehr 30 gewählten Vertretern des Hand⸗ iſt, die Wahrung der Intereſſen des Handwerks anvertraut Gdem er die Verantwortung dafür trägt, daß die Wege, die ſich ſoldandwerk weiſt, auch die richtigen ſind. Dieſer Kreis wird mſtänderde die Kammer beſteht, ſtets erneuern. Er wird unter dafür. D. ſein Geſicht ändern, die einen gehen, andere kommen ann, f ie 25 Jahre, auf die die Kammer nunmehr zurückblicken großer ind darum, wie ſchon der Präſident ausgeführt hat, kem eſcder Zeitraum, wenn man ihn mißt an der Geſchichte des Welt⸗ 3 8, nicht einmal in der des Händwerks, wohl aber bedeutet eben des einzelnen Menſchen eine lange Zeit, und ſo es, daß von den erſten Mitgliedern der Kammer, die bei rrichtung mitgewirkt haben, nur noch ganz wenige am Leben Ihne 85 ir können den heutigen Tag nicht vorübergehen laſſen, Aanet er derer zu gedenken, die im letzten Vierteljahrhundert der beauftra mit Rat und Tat zur Seite geſtanden ſind. Ich bin aufrichtiaſ, im Namen der Kammer allen dieſen Herren den bewu und herzlichſten Dank für ihre tatkräftige und ziel⸗ den e Mitarbeit auszuſprechen. Die Kammer hat beſchloffen, miloſel langen Jahren der Kammer angehörenden und in ihr nerle enden Herren als äußeres Zeichen des Dankes und der ennung eine Ehrenurkunde zu verleihen, die folgenden ortlaut hal: ſt„Herrn... wird aus Anlaß des 25jährigen Be⸗ keabens der Handwerkskammer für ſeine hervorragende Tätig⸗ (deit im Dienſte der Gemeinſchaftsarbeit des Handwerks dieſe Ehrenurkunde verliehen.“ gattzueſe Ehrenurkunde, eine Originaltadierung des bekannten der Aarder Künſtlers Kupferſchmid, erhalten: Die Ehrenmitglieder und Peter Burger, Schuhmachermeiſter, Schibetzingen de Suden Bardes, Drechslermeiſter, Heidelberg, der Präſident meiſ andwerkskammer: Stadtrat Jacob Groß, Fleiſcherober⸗ nler, Mannheim, die Vorſtandemitglieder: Karl Kappes MNareinermeiſter, Wertheim, Richard Veith, Buchdruckereibeſiger Nan heim⸗Adelsheim, Georg Schneider. Bäckerobermeiſter, Heibeneim, die Mitglieder: Heinr. Koch, Metzgerehrenobermeiſter Cag gerg und Frang Halk, Schreinermeifter, Mannheim, ferner⸗ und Hayßer, Geſchäftsführer des Bad. Handwerkskammertags iuſteeandwerketags, Vorſitzender des Vorſtandes des Forſchungs⸗ 5I tuts für rationelle Betriebsführung im Handwerk E.., Harry Handt o, Klempnermeiſter, Hannover, Präſident des deutſchen Geſchaftare und Gewerbekammertags, Dr. H. Meuſch, Hannover, und ftsführendes Vorſtandsmitglied des deutſchen Handwerks⸗ 198 Gewerbekammertags, Carl Hermann. Berlin, Generalſek⸗ 11 0 des deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertags, F. Der⸗ n, 361 2 ade Präſident des Reichsverbandes des deutſchen Zeig ir hoffen und wünſchen, daß dieſe Urkunde ein beredtes ichen ihrer erfolgreichen Mitarbeit ſein wird. r Wieder erklang die Orgel. Organiſt Fr. Nagel ſpielte das dnerto 1 von J. S. Bach. Damit ſchloß gegen 742 Uhr der über, aus eindrucksvolle Feſtakt. 1 An den Feſtakt ſchloß ſich ein Miltageſſen in der Wandel⸗ 3 1 des Roſengarten, an dem etwa 300 Perſonen teilnahmen. Um 8 war Feſtvorſtellung im Nationaltheater mit der Detaufführung der Meiſterſinger. Sch. * 7 Der erſte Präſident bie„das Jubilaum der Handwertstammer lenkt die Aenn auf Verſönlichkeiten zurück, die die Führer der Beſtrebungen in Mann⸗ 8 waren, die vor 25 Jahren in der Gründung der Handwerks⸗ den mer ausmündeten. In erſter Linie iſt des damaligen Füßrers 15 Mannheimer Handwerker⸗ und Gewerbeſtandes, Sattlermeiſter fra am Aulbach, zu gedenken. Adam Aulbach ſtammte aus Unter⸗ n ken und kam zu Beginn der 6Der Jahre des 19. Jahrhunderts die Mannheim, wo er ein Sattlergeſchäft gründete, das ſich durch artlichtkraft ſeines Leiters bald zu einer blühenden Fabrik von Reiſe⸗ Aulzeln entwickelte. Aber trotz dieſer del edt den Erfolge blieb wnd aeh der ſchlichte Handwerksmeiſter, der ſtolz auf ſein Handwerk Wa ſeine in der Fremde, vor allem in Paris Ausbildung Hand Seine ſchönſte Befriedigung fand er in der Tätigkeit für den ſicht werkerſtand, dem er mit Herz und Seele zugehörte. Seine Um⸗ der dein Wiſſen und 51 Beredſamkeit ſtellten ihn bald an die Spitze nati annheimer Handwerkerbewegung. 1888 trat er als Mitglied der ſeinonalliberalen Partei in den Bürgerausſchuß ein, dem er bie zu n Tode angehörte. Im damal gen Gewerbe⸗ und Induſtrie⸗ Abenn wurde er bald Vorſtandsmitglied und ſchließlich Vorſitzender. Ber ein Ziel war die Schaffung einer geſetzmäßigen Jabrtretung des Hanbwerks, wie ſie der Handel ſchon ſeit Au rzehnten in den Handwerkskammern hatte. Dieſes 912 hatte Lach vorausſchauend und zielbewußt viele Jahre verfolgf. Als vor ren die Konſtit Handwerkskammer für die Kxeiſe ihr eim, Heidelberg und Moshach erfolgte, wurde Adam Aulbach Präfident. Aber ſeine Lebenskräfte waren damals bereits 115 er ihrer& * traf ihn ein Hirnſchlag, dem im Februar 1902 Die Nachfolger Aulbachs Nachfolger wurde Spenglermeiſter Joſef Leon⸗ hard, der bis 1907 im Amt blieb. Ihm folgte Metzgerobermeiſter Daniel Groß, der im Mai 1909 im Alter von 46 Jahren ſtarb. Der vierte Prüſident war Schloſſerobermeiſter Philipp Nickolaus (1909—1915), den der jetzige Vorſitzende Metzgerobermeiſter Jakob Groß ablöſte. Daß ſich die Tätigteit dieſer Männer nicht in der Arbeit für die Organiſation und den Handwerkerſtand erſchöpfte, geht daraus hervor, daß Leonhard, Daniel Groß und Jakob Groß dem Stadtrat angehörten, während Nickolaus Stadtperordneter war. Vor allem Daniel Groß, um nur von den Verſtorbenen zu reden, war ein typiſcher Alt⸗Mannheimer, ein Mann von Pfälzer Temperament, eine ungemein populäre Erſcheinung. hanoͤwerkergeſchlechter Es gibt, oder beſſer es gab. in Mannheim ſo etwas wie ein Handwerker⸗Patriziat; Familien. deren Träger viele Generationen hauptſächlich im gleichen Handwerk tätig waren. Und die Häupter dieſer Familien hatten einen ſtarken Bürgerſinn und kümmerten ſich darum, was in ihrer Stadt voraing. Sie waren Stadträte oder ſaßen im kleinen oder großen Bürgerausſchuß und ſie waren ſtolz darauf, daß der Sohn immer wieder das Handwerk des Vaters erlernte. Es gab keine Fahnenflucht. auch wenn die wirtſchaftlichen Verhältniſſe weit über das Kleinbürgertum und den Mittelſtand hinausgingen. Das war ein ſchöner Stolz, der freilich in den letzten Jahrzehnten durch die Entwicklung der ſozialen Verhältniſſe zu ſchwinden anfing. Obenan ſteht die Metzgerfamilie Groß, in der das Gewerbe ſich ſeit vielen Generationen vererbte und denen man nachſagen kann. daß ſie Mannemer von beſtem Schrot und Korn geweſen ſind. 3 Stadträte, darunter Vater und Sohn, und die beiden oben genann⸗ ten Handwerkskammerpräſidenten haben ſie im letzten Menſchenalter geſtellt. Faſt 200 Jahre ſind es her. daß der erſte Träger des Namens Schwenzke auf der Wanderſchaft aus der Lauſitzer Heimat in die kurpfälziſche Reſidenz kam und ſich hier als Kürſchner niederließ. Schon deſſen Großvater war Kürſchner in Guben und im gleichen Beruf blieben alle Familienmitalieder mit verſchwindenden Ausnah⸗ men bis auf unſere Zeit. Bäcker waren 100 Jahre lang die Tuteins. die einer franzöſiſchen Emiarantenfamilie entſtammen und ſeit 1663 in Mannheim dauernd nachweisbar ſind. Ein Alt⸗Mannheimer Bür⸗ gergeſchlecht, aus deſſen Reihen tüchtige Handwerker. angeſehene Bürger und originelle Perſönlichkeiten hervorgingen, waren die Langeloth, deren Name heute ſeine Volkstümlichkeit faſt ver⸗ loren hat. Neben dem Drei⸗Glockenwirt waren der Poſementierer und der Schloſſermeiſter Langeloth ſtadtbekannte Erſcheinungen. Eine Handwerkerdunaſtie waren auch die Löwenhaupt, die in dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts den erſten Bürgermeiſter— man kannte damals noch keine Berufsbürgermeiſter— ſtellte. Auch der langjährige Stadtverordnete Tünchermeiſter Friedrich Löwenhaupt junior war der typiſche ſchlichte und dabei ſelbſtbewußte Alt⸗Mann⸗ heimer Handwerker, wie ſein Vetter Stadtrat Heinrich Löwenhaupt. jahrzehntelang in der Stadtverwaltung tätig. In die gleiche Reihe der um das Gemeinweſen verdienten, im Stadtparlament tüchtig mit⸗ wirkenden Handwerkerfamilien gehören die Wunder, deren Ge⸗ werbe Spenglerei und Uhrmacherei war. Bei den Gordt die ſeit 1795 in Mannheim nachweisbar ſind, löſte das Schloſſerhandwerk das durch mehrere Generationen betriebene Schuhmachergewerbe ab. Auch ihre Vertreter ſaßen im Rat der Stadt. Bei den ebenfalls alt⸗ Buß wechſelten Schuhmacher. Schneider und Tüncher ab. Es wäre eine intereſſante Aufgabe, den Werdegang dieſer boden⸗ ſtändigen Geſchlechter, über die noch nicht viel Material geſammelt iſt, einmal nachzuſpüren. Denn die genannten Namen deuten dieſen Tup Mannheimer Büraer nur an, ohne ihre Reihe auch nur einiger⸗ maßen vollſtändig anzugeben. Dr. Wk. Städoͤtiſche Nachrichten * Betriebsunfall. In einem Fabrikbetriebe zog ſich geſtern nachmittag ein 46 Jahre alter Arbeiter beim Transport eines ſchweren Gußſtückes eine Quetſchung der Zehen zu. Der Verunglückte mußte mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. Autounfall. Heute nachmittag wollte vor dem Hotel Oden⸗ heimer ein Perſonenauto vorfahren. Die Handbremſe ver⸗ ſagte jedoch und das Auto fuhr in die Deichſel eines vor dem Hotel haltenden Fuhrwerks. Die Schutzſcheibe wurde zer⸗ trümmert, der Chauffeur leicht verletzt und die Handbremſe zer⸗ ſplittert. Die Inſaſſen des Autos blieben unverletzt. “ Durch einen Radfahrer verletzt. Geſtern vormittag wurve ein 68 Jahre alter Kaufmann beim Ueberqueren der Breiteſtraße vor C 1 von einem Radfahrer angefahren, zu Boden geworfen und an der rechten Hand verletzt. Die Schuld ſoll den Radfahrer treffen, da er die nötige Vorſicht außer Acht ließ. * Zuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages vormittags an der Straßenkreuzung G 3, H 4 zwiſchen einem Perſpnenkraftwagen und einem Großktaftradfahrer und nachmtt⸗ kags Gcke Kaiſerting und Aund N 7 zwiſchen einem Perſonen⸗ kräftwagen und einem Straßenbahnwagen. In beiden Fällen enr⸗ ſtand nur Sachſchaden. oFeſtgenommen wurden 28 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Kaufmann wegen Kon⸗ kurspergehens, und 4 Perſonen, die von der Strafverfol⸗ b0 NN Fen. 15 8005 1e er 15 nochmalg von ſchwerer Krantheit, der digte. Mit der Geſchichte des Handwerks und der Hand⸗ egung iſt ſein Name unlösbar verknüpft. 1 325 N 1 gungs⸗Behörde geſucht werden. geTag. köür Ball vund Schuhe Nus dem Lande Der Flehinger Mordanſchlag Flehingen, 27. Jan. Zum Fflehinger Mordanſchlag wird uns geſchrieben: Von der Preſſe wurde dieſer Tage mit beſonderer Aner⸗ kennung hervorgehoben, daß der Täter, der den Mordanſchlag auf den verdienſtvollen Direktor der Erziehungsanſtalt Flehingen, Dr. Gregor, verübte. ſehr bald nach der Tat von einem Beamten des Sicherheitsdienſtes am Karlsruher Hauptbahnhof verhaftet wurde. Dieſe ſchnelle Feſtnahme zeigt wieder einmal mit aller Deutlichkeit, welch' große Dienſte eine gute Perſonenbeſchreibung bei der Verbrechensverfolgung zu leiſten vermag. Ohne eine genaue Perſonenbeſchreibung, die im vorliegenden Fall den beteiligten Gendarmerie⸗ und Polizeibeamten ſehr aut gelungen war, wäre dieſer Erfolg nicht möglich geweſen. Der Leiter des Ber⸗ liner Erkennnungsdienſtes und Dozent für Kriminaliſtik an der dor⸗ tigen Univerſität, Dr. Schneikert, hat eine Ueberſetzung eines grund⸗ legenden, von dem Kriminaliſten Reiß⸗Lauſanne verfaßten Werkes über das Portrait parlé herausgegeben und ſo in Deutſchland in dan⸗ kenswerter Weiſe zur Durchbildung der Sicherheitsorgane in dieſem wichtigen Zweig der Kriminaliſtik beigetragen. Man hört oft die Auffaſſung. Photographie oder Daktyloſkopie machten die Anwen⸗ dung des Signalements überflüſſig. Nichts iſt irriger als dies; denn in den zahlloſen Fällen handelt es ſich eben bei den Tätern ſtraf⸗ barer Handlungen um zunächſt unbekannte Perſonen, von denen oft keine Lichtbilder vorhanden ſind. Hier ſteht den Sicherheitsorganen. vorausgeſetzt, daß der Täter überhaupt von einem Zeugen geſehen war, nur die Perſonenbeſchreibung zu Fahndungszwecken zur Ver⸗ fügung. Sie müſſen daher darnach trachten, eine ſolche möglichſt vollſtändig zu bekommen. Beſonders wertvoll iſt es hierbei, wenn von Zeugen beſondere Kennzeichen der Geſtalt. des Ausſehens, des Ganges. der Kleider uſw. angegeben werden können. Gerade durch dieſe beſonderen Kennzeichen unterſcheiden ſich die Menſchen am ſinnfälligſten von einander, während eine allgemein gefaßte Beſchrei⸗ bung auf eine große Anzahl von Perſonen zutreffen wird. Es wäre daher zu wünſchen, daß das Publikum auf derartige Kennzeichen beſonderes Augenmerk richten würde. Der Erfolg hat ſich im Fall Mack gezeigt: denn bei Mack war ein beſonderes Kennzeichen, ein eigentümliches Zwinkern mit den Augen, mit der erſte Anlaß zu ſeiner Identifizierung. ** *Vom kleinen Odenwald, 27. Jan. An mehreren Drien wurden kleinere und größere Trupps Wildſchweine beobachtet. Es ſcheint, daß die Wildſchr ne aus dem Kraichgau herüberge⸗ ſind. Die Rudel haben manchmal eine Stärke von 2030 tück. Mosbach, 27. Jan. Ein Viehhändler pon Eicholzheim kaufte kürzlich in den badiſchen Grengorten des Odenwulds eime große Anzahl von Rindvieh— etwa 40 Stück— und verſprach in den nächſten Tagen wieder zu kommen um Zahlung zu leiſten. Als dieſe nach 14 Tagen noch nicht eingegangen war wurde auf Er⸗ kundigung der Beſcheid erteilt, der Viehhändler ſei ins Ausland durchgebrannt. Sein Haus habe er Verwandten zuſchreiben laſſen. Die Bauern haben jetzt das Nachſehen, da ſie ihr Vieh ver⸗ kauften um Schulden zu decken. *Brötzingen b. Pforzheim, 27. Jan. Ein verheirateter Land⸗ wirt ſtürzte vom Heuboden in die Toreinfahrt und trug eine Ge⸗ hirnerſchütterung davon. Er iſt, ohne daßs Bewußtſein wie⸗ der erlangt zu haben, geſtorben. Kirrlach b. Bruchſal, 27 Jan. Auf der Wildſaufagd er⸗ legte der hieſige Ochſenwirt Lrdwig Baader einen Keiler im Ge⸗ wichte von zwei Zentnern und zwei Pfund. Ein trefflicher Schuß ins linke Blatt brachte dem kapitalen Tier ein ſchnelles Ende. fHlarlstuhe, 26. Jan. Am 16. d Mts. rutſchte ein lediger 21 Jahre cͤter Schreiner, als er einen Korb mit Späyen die Treppe hinouftragen wollte, aus und zog ſich eine Quetſ hung der Wirbel⸗ ſäulre zu, an deren Folgen er nun geſtorben iſt Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wet erſtellen(728 morgens) Luft⸗ Tem⸗ 2 f 8 2 bäht beag bere. Se e s 3222 in tur Ss8 88 8 5 Wette! 28 S82 85 m mm 37ERicht. Stärke 8 eribeim——ʃ 2 9 Nd ſeichtſ N—— Aün gindt: 625 760 2%(8 ſfW9 42 Kar sruhe17 768 6 0 9 O NNO leicht 1— Baden Ba en] 2 3 768 3 1 9 0(leich! 4—4— Vill ngen 780 770,8 1 5—1] 8 leeicht 1 e Neldderg. Ho 1497 640,50 5 32 8 ſleicht heiter 1 ee———— ſtil—— 1 1 Blaſien—— 4 00—— eite— chenchwd.————————25 00* In Baden kam es am geſtrigen Vormittag zu leichten Nieder⸗ ſchlägen, ſpäter begann es langſam aufzuheitern. Das Tagesmittel war 5,5 Grad über normal. Heute früh iſt es unter Hochdruckein⸗ fluß in der Höhe heiter, in der Rheinebeme liegt bis ca. 750 Meter Höhe Nebel. Die Temperatur betrug ume 8 Uhr früh in Karls⸗ ruhe 0 Grad, Königsſtuhl 2 Grad und Feldberg 5 Grad Wärme, bei prächtiger Alpenſicht und Südwind und 63 Prozent Feuchtig⸗ keit. In der Höhe macht ſich bereits Föhn bemerkbar, der bis heute mittag noch tiefer durchdringen wird.— Der Hochdruckrücken erſtreckt ſich von den Alpen bis Skandinavien In Deutſchland herrſcht meiſt nebliges Wetler. Starker Druckfall und Eriwärmung in England berkünden das Herannaghen der neuen Depreſſion. Borausſichtliche Witterung für Donnerstag bis 12 Uhr nachts: Nach kühler Nacht am Tage mild, zunehmende Bewölkug Sfellſcheafts- ſpäter Regenfälle; auffriſchende Südwinde, Tauwetter pi böheren Schwarzwaldgipfeln. er bis zu den vom 27. Jan. bis 16. Febr. Feinfarbig Satin- Spangen- 90 schuhe, blond, grau und schwarz 6 6˙⁰ Brokat-Pumps und Spangen- schuhe, schr billig 8⁰⁰ 9⁰ Lackspangen, elegente Gesell- schaftsschuhe für alle Gelegen- heiten. 12.50, 11.90, Spangenschuhe in feinen Kom- binefionen, Lack mit Chevreſte oder Kalblederr 12.90, Strümpfe nur gute Qualitäten, passend zum Schuh und Kleid, in allen Modefarben 8320 Verkeufassſelle: Kdcie. AG. Conred Teck N Cie., G. m. b. H. Buxg bI Mannheim eeeeeeee e ee Breitestr., 8 1, 7 Tel. 232 1 — 6. Seite. Nr. 44 Reue Mannheimer Zeitung(ubend ⸗Ausgade) Mittwoch, den 27. Januar 1926 Jur Geſchichte des Ringes In den frübeſten Zeiten hatte der Fingerring nicht den Zweck, bloß zu ſchmücken. ſondern damals trua man ihn ledialich ſeiner ihm zugeſchriehenen magiſchen Kräfte halber. In den bibliſchen Büchern der Geneſis wird ſchon des Ringes Erwähnung getan, und zwar würde er damals als Siegelring gebraucht. Auch die alten Griechen verwendeten ihn zum Siegeln und ihte Geſchichte erzählt uns⸗ daß jeder freie Mann ſeinen eigenen Siegelring hatte. Ebenſo wurde es bei den Römern gebalten: es iſt wahrſcheinlich. daß dieſelben das Tragen derartiger Siegelringe von den Sabinern übernommen haben. Die älteſten römiſchen Ringe waren aus Eiſen und erſt in den lekten Tagen der Republik wurden auch ſolche aus edleren Metallen. beſonders aus Gold. angefertigt. Anfänalich durften goldene Ringe jedoch nur die Senatoren und der Adel tragen, während das Volk ſich nach wie nor mit eiſernen begnügen mußte. Später aber. als der unerhörte Luxus der Kaiſerzeit einſetzte, wurde auch mit den Finger⸗ ringen ein faſt lächerlicher Kultus getrieben. Anſtelle der einfachen Ringe, in welchen höchſtens das Bild eines Freundes oder eines ver⸗ ſtorbenen Verwandten oder wohl auch eine mythologiſche Darſtellung einaraviert war, traten mehr und mehr Ringe in prunkvoller Aus⸗ ſchmückung. Von dieſen edelſteingeſchmückten Ringen trugen ſowohl die Römer wie auch die Griechen alle Finger voll, ja ſelbſt der Dau⸗ men wurde nicht verſchont. Auch im alten Aeanpten wurden beſon⸗ ders gern viel Ringe getragen, meiſtens waren ſie aus Gold., aber Auch filberne, kupferne und eiſerne ſind bekannt. Die äayptiſchen Fingerringe ſtellen Rang⸗ und Würdezeichen dar. in ihrer Mitte tra⸗ gen ſie vier zackige oder ovale Schmuckſteine, in welche nicht ſelten Schriftzeichen eingearaben ſind. Die ärmeren Klaſſen trugen Elfen⸗ beinringe oder auch ſolche aus einer blauen gebrannten Erde. Sehr geſchätzte Ringe waren im alten Aeaypten die ſogenannten Skara⸗ bäenringe, die einen geſchnittenen Stein aus Karneol. Vernſtein uſw. in der Form eines Käfers trugen. Dieſes nachagebildete Inſekt war der heilige Pillenkäfer, der bei den Aeanptern aroße Verehrung ge⸗ noß. denn ſie ſahen in ihm das Sinnbild der Sterne, der Welt und des mutigen Kriegers. Vom Skarabäenringe wurde gealaubt, daß er ſeinem Träger zum Siege verhelfe. In Europa wurden derartige Zauberringe vom Mittelalter bis in die Renaiſſancezeit hinein überall getragen. Da gab es mit Wolfszähnen beſetzte ſogenannte Krampfringe, die vom König geſegnet werden mußten. Ferner waren Ringe mit ſogenannten Krötenſteinen ſehr begehrt; ſie ſchützten ihren Träger hauptſächlich gegen den Biß und Stich giftiger Tiere. Man brauchte mit einem ſolchen Zauberſtein nur in die Nähe von Gift zu kommen, dann fing der Stein gleich zu ſchwitzen an, ſeine Faſſung mußte aber derart ſein, daß der Stein mit der Haut in Berührung kam. In Wahrhejt waren dieſe Zauber⸗ und Wunderſteine nichts anderes als die verſteinerten Reſte längſt ausgeſtorbener Tiere. Die Krö⸗ tenſteine lernte eine ſpätere Zeit als die Steinkerne foſſiler See⸗ igel kennen. Italien ſchätzte zur damaligen Zeit Talismanringe jeglicher Art. Beſonders beliebt waren ſolche mit einer roter, Koralle. Dieſe Ringe ſchützten ihren Beſitzer gegen den böſen Blick und gegen Blitzgefahr. Im 16. und 17. Jahrhundert waren in Deutſchland Devifenringe, ſo genannt nach allerlei eingravier⸗ ten Sprüchen und myſtiſchen Inſchriften, ſehr beliebt. Namentlich wurden ſolche mit den Namenszügen der heiligen drei Könige, Kaſ⸗ par, Melchior und Balthaſar, viel getragen. Die alten römiſchen Daumenringe der Senatoren wurden im 14. bis 17. Jahrhundert wieder Mode und vielfach getragen. So rühmte ſich z. B. Falſtaff, der Kumpan des Prinzen Heinrich, er ſei in ſeiner Jugend ſo ſchlank geweſen, daß er durch den Daumen⸗ ring eines Ratsherrn habe kriechen können. Ferner gab es damald ſogenannte Dekadenringe, welche zehn Felder auf dem eigentlichen Reif trugen. Dieſe dienten ebenſo wie die Buckelringe mit ihren zehn Erhöhungen ſicherlich religiöſen Zwecken, in dem man daran in Ermangelung eines Roſenkranzes die zehn Ave abzählte. Viei⸗ fach waren in ſolchen Religions⸗ oder Paradiesringen Szenen aus der bibliſchen Geſchichte eingraviert. Die einfachſte Form des Ringes war der ſchmale Bandring, der noch bis in unſere Zeit getragen wird. Beliebte Formen waren früher auch die Schlangenringe und die ſogenannten Himmelringe, Doppelringe, die ineinander verſchlungen waren. Die Bedeutung des Ringes für die Eheſchließung iſt uralr. Wahrſcheinlich trugen ſchon die Juden in der vorchriſtlichen Aera den Ehering. 8 Für unſere Kinder Rax und Krax, die beiden Raben Schnee., blendenweißer Schnee deckt das weite Feld. Der Sturm hat freie Bahn zum Tollen und Jagen. Gräſer und Blumen ſchlafen wohlgeborgen unter der weichen Decke. Der ſtruppige Dornbuſch allein ſträubt ſich gegen die Schneelaſt. Seine ſteifen, dürren Finger ſpreizt er trotzig durch den Schnee hindurch in die kalte Winterluft hinaus, Die Pappel dort trauert um ihr ſchönes. gründes Kleid. Doch höhnend ſchüttelt der Sturm ihren ſchlanken Wipfel. Sieh da, die beiden ſchwarzen Geſellen dicht zuſammengekauert auf dem untern Aſte des Baumes. Es ſind Rax und Krax. zwei Ra⸗ ben, Traurig ſitzen ſie da und ſtecken die Köpfe ins Federkleid. Krah. krabl böſe Zeit, ſaat Rax. Ja. ja, antwortet Krax und lüpft ein wenia den Fuß. Er ſpürt die Kälte durch Mark und Bein. Und ach. wie plagt der Hunger ſo ſehr. Kein Mäuslein iſt zu ſpüren, kein Würm⸗ lein, kein Käferlein zu finden. Was war das im Sommer doch eine ſchöne Zeit! Wie im Märchen„Tiſchlein deck dich“ war alles da: Pa⸗ ſteten von jungen Lerchen. Braten von Mäuſen und Eidechſenrücken. Ragout von Käfern und Engerlingen und Pudding von feiſten Schnecken. Ja, wir ſind arm, krächzte Rax, bettelarm. Ein Weilchen ſchwiegen die beiden, pludderten die Federn auf und ſchloſſen ab und zu ſchläfrig die Augen. Plötzlich wurden ſie auf⸗ geſchreckt. Was ſpektakelte der ewig unrubige Eichelhäher wieder einmal drüben auf dem einſamen Birnbaum? Hat er mit ſemand Streit, oder hat er eine Beute entdeckt und kann ihr nicht beikommen? Siehe, da kam auch ſchon, neugierig wie immer. die Baſe Elſter wip⸗ pend bergeſtrichen. Aufl ſprach Rax, da gibts am Ende etwas für Magen. Krah, rah! Die beiden ſchwangen ſich vom Aſte. und laut ſchallte ihr Ruf über das ſchneeige Feld. Ganz aufgereat gebär⸗ dete ſich jetzt der Häher. und zäck räck! ſchimpfte die neidiſche Elſter. Sie merkten, wie Rar und Krax ſchnürſtracks herzuflogen und fürch⸗ teten, bei der Teilung der Beute zu kurz zu kommen. Richtig, dort, hinter einer Schneewehe geduckt, ſaß ein halbwüch⸗ ſiges Häslein. Armer Freund Hoopelmann, nun iſts um dich ge⸗ ſchehen. Rah! Krax ſtieß ſeinen Kamp“ruf aus und ſtürzte ſich auf den erſchrockenen Haſenmann. Für den gabs nur eins: fliehen. Das war eine Jagd. Hoprelmann legte die Ohren zurück und lief, was er nür laufen konnte. Ja freilich. wenn es nur Sommer geweſen wäre, da wollte er ſeinen Verfolgern ſchon zeigen, was er konnte. Aber ſo. jamwervoll war es! Der Schnee bemmte ſeine Flucht. Oftmals pur⸗ zelte er hin und überſchlug ſich. Matter und kürer wurden ſeine Sbrünoe und das Unheil ſchwebte über ihm. Abwechſelnd ſtießen Par und Krar auf ihr Opfer herab.“ Und jedesmal bekam der arme Flüchtling Schnabelhiebe auf den Kopf. Bald genug hatte das ermat⸗ tete Opfer ausgelitten. Die Sieger hielten eine treffliche Mahlzeit. Lange genug hatte ſie auch der Hunger gequält. Für die Elſter und den Häher blieb nur ein dürftiger Reſt übrig. Mochten ſie ſchimufen. ſolange ſie wollten. Rax und Krax waren für heute ſatt und zufrie⸗ den. Im nahen Waldaebüſch aber ſaß der Winter. der Alte, mit dem Mannheimers hend rot u „Die Uebergabe des Ringes an die Frau bedeutet offenbar, daß ſich dieſelbe unter den Schutz des Mannes ſtellt. Die Sitte, daß gerade der vierte Finger der rechten Haud gewählt wird, liegt einerſeits darin begründet, daß die Frau ihre Ergebenheit den. Maäanne zum Ausdruck zu bringen wünſcht, andernteils glaubt man, nach alter römiſcher Ueberlieferung, daß vom ſogenannten Gold⸗ finger eine direkte Ader zum Herzen gehe. Das Metall, aus dem Ringe jeglicher Art angefertigt wurden, war weitaus am meiſten das echte Gold. Die Lakedämonier ver⸗ achteten dasſelbe, ſie ſchmiedeten daher ihre Ringe aus Eiſen. Dieſe Sitte belebte ſich aufs Neue während der Befreiungskriege, die Preußen 1813 gegen Napoleon führte. Da gaben die Frauen, als Opfer für das Vaterland, ihre goldenen Ringe gegen eiſerne hin, und in dieſen eiſernen Trauringen ſtanden die Worte„Gold gab ich für Eiſen“, Man ſagt, daß die ſchönſten Dinge auch zugleich die am wenig⸗ ſten praktiſchen ſind; ſo hat denn auch— Aadere dung Welcher chöne Frauenhände ſchmücken ſoll, und den die Kunſt des Juwe⸗ liers mit verſchwenderiſcher Pracht ausſtattet, alle Bedeutung ver⸗ loren. Als Symbol gilt noch heute einzig und allein jener ſchlichte Reif, der zwei Menſchen verbinden ſoll. So ſpiegelt die Ge⸗ e des Ringes einen Teil vom täglichen Leben der Völker wieder. Die ſchlanke Frau und die Geſchichte Die moderne Frau hat vor allen Dingen das Beſtreben, ſchlank zu ſein. Dieſer Wunſch drückt ſich nicht nur in der Kleidung aus, ſondern auch in der ſportlichen Betätigung, die ſa bekanntlich unter dem weiblichen Geſchlecht zahlreiche Anhängerinnen hat. Die ſchlanke Frau hat aber in der Geſchichte der berühmten Frau ſo gut wie kein Vorbild Der neueſte Fall, in dem eine Frau in die Geſchichte ein⸗ gegriffen hat, betrifft den Kronverzicht des Prinzen Karl von Ru⸗ mänien. Hinter dieſem Streich ſteckt eine Frau Helene Lupesco, mit der der Kronprinz außer Landes gegangen iſt und mit der er in Mailand wohnt. Frau Lupesco aber entſpricht keineswegs dem Schlankheitsideal der modernen Frau, ſondern ſie iſt nach dem Augenzeugnis aller, die ſie geſehen haben, eine recht umfangreiche Dame. Deſſen aber braucht ſich Frau Lupesco keineswegs zu ſchämen, denn wenn ſie in der Geſchichte rückwärts blickt, ſo wird ſie unter den berühmtgewordenen Frauen feſt, nur ſolche finden, die es ihr an Umfang gleich tun. Eine der berühmteſten Herrſcherinnen des Altertums war Cleopatra, die Königin von Aegypten. Als der römiſche Feldherr Marcus Antonius ſie kennen lernte, hatte ſie bereits ein Alter von 40 Jahren erreicht und alle Schlankheit der Linie, wenn ſie ſie einmal beſeſſen hatte, verloren. Trotzdem übte Cleopatra auf den römiſchen Feldherrn noch einen großen Einfluß aus. Sie feſſelte ihn, wie ſie vorher Cäſar gefeſſelt hatte, und ſah ihre Verfüh⸗ rungskünſte erſt an der Sittenſtrenge des Octavianus ſcheitern. Die britanniſche Fürſtin Boudicca, die einige Jahrzehnte nach Chriſti Geburt ſich gegen die in England eindringenden Römer erhob, war äußerlich eine ähnliche Erſcheinung. Auch dieſe kriegeriſche Köni⸗ gin glich in ihrem Aeußern keineswegs dem Schlankheitsldeal der modernen Frau. Ihr Standbild ſteht in London an einer Ecke der Weſtminſterbrücke. Es ſtellt die Königin als eine kräftig ent⸗ wickelte Frauengeſtalt dar, die wohl imſtande war, kriegeriſch⸗ Rüſtung zu tragen. Auch wenn man in die mittelalterliche und moderne Geſchichte blickt, findet man unter den berühmten Frauen ſelten etwas ande⸗ res als Geſtalten, die durch ihre Fülle imponieren. Die Mediceer, jenes berühmte italieniſche Geſchlecht, das drei Jahrhunderte lang in Florenz herrſchte, zählt unter ſeinen hervorragenden Vertretern auch eine Anzahl Frauen, wie z. B. jene Katharina von Medie), die Gemahlin des Franzoſenkönigs Heinrichs II., die nach dem Tode ihres Gemahles die Staatsgeſchäfte leitete. Alle dieſe weib⸗ lichen Mediceer zeichneten ſich durch eine üppige Geſtalt aus, die von ſchlanken Linien nichts an ſich hatte. Man kann in dieſem Zuſammenhang eine andere Frau nennen, die im öffentlichen —— Leben Frankreichs eine große Rolle geſpielt hat: Die Madame, Pompadbdur. Sie war bekanntlich die Geliebte Ludwig XV. und übte ſchrankenloſen Einfluß auf die Staatsgeſchäfte aus. Ebenſo ſchön wie klug war auch ſie eine Frau, die in ihrem Aeußern keineswegs das moderne Ideal der Schlankheit verkörperte, ſondern vielmehr das Gegenteil. 1 2 vereiſten Barte und hatte alles mit angeſehen.„Wird euch auch bald ſchlecht ergehen.“ brummte er, als am Abend die beiden Raben dicht über ihm, im buſchigen Wipfel einer Fichte, ihr Nachtauartier auf⸗ ſuchten. Dann reckte ſich der Alte, winkte ſeinem Begleiter. dem Froſte und beide ſchritten langſam und bedächtia über das ſchlafende Feld. Die Bäume ſchauerten und froren bis ins Herz. das Bächlein ſchlich ängſtlich unter der knirſchenden Eisdecke dahin. Und im Walde vergruben ſich die Tiere im Schnee, verhungerten und erfroren. Und eines Tages fand der Winter unter dem Fichtenbaum die zwei Freunde Rax und Krax. 1 Sie waren tot, über Nacht erfrore. 50 1* wie das Edelweiß auf die Oerge kam Von Elſe Krauſe(Mannheim); 7 Der liebe Gott batte ſein Schöpfungswerk vollendet. Er ſtand auf bobem Berge. überſah noch einmal alles und war zufrieden mit ſich. f Ueber ihm ſpannte ſich blau der Himmel. und die Sonne ſpiegelte ſich in dem Wildwaſſer, das von den Bergen herabgeſchoſſen kam ſich unten zu einem klaren See ſammelte und dann mit anderen Wäſſer⸗ lein zuſammen als breiter, ſchöner Strom rubia weiterfloß. Ganz binten am Himmel ſtand eine araue. dicke Wolke. aus der Regen herabfiel. Die Sonnenſtrahlen drangen auch bis zu ihr hin und zauberten einen vrächtigen Regenbogen auf das eintönige Grau. Unten in den Tälern grünte und blübte es und dazwiſchen ſprana unzähliges kleines und aroßs Getier furchtlos und friedlich umher. Im Kleefeld ließ ein Häschen ſichs ſchmecken. durchs junge Korn ſchritt ſtolz der Faſan. am Waldrande laa der Fuchs, blinzelte mit ſchrägen Augen in die Sonne und ließ ſich von ihr den roten Pelz durchwärmen. Aus den Bäumen ſcholl vielſtimmiges Vogelkonzert und über den buntfarbigen Blumen gaukelten Schmetterlinge und ſchillernde Libellen. Auf den Bergabbängen arünte es auch und dazwiſchen luaten blaue Blumen wie große Augen hervor: weiter oben ſtanden grüne Büſche über und über in Rot. Der liebe Gott wandte ſich höher hinguf, nach dort. wo er die Eis⸗ und Schneerieſen hingeſetzt hatte. Sie alitzerten und aleißten in der Sonne., überzogen ſich. als ſie ſich zum Untergang neigte. alü⸗ leuchteten ſchneeig in der Sternennacht. Aber ſie aroll⸗ ten dem lieben⸗Gott, denn ſie fühlten ſich benachteiljat gegen die Tä⸗ ler und Hügel mit ihren Bäumen. Blumen und Matten. während ſie nur Schnee und Eis bedeckte.„ 8 Ratlos blickte der liebe Gott umber und ſchließlich hinauf an den Nachthimmel: der über und über von Sternlein flimmerte. Da lächelte der liebe Gott.„Du haſt zupiel“, ſagte er und winkte. Nun begannen die Sternchen herabzufallen und jedes blieb dort liegen. wohin der liebe Gott es wies. Da lagen ſie. die glänzenden Din⸗ gerchen. hier auf harter, ſteiler Felskante, dort on einer Eisſpalte, weiter drüben aleich mehrere zuſammen zu Häupten einer tiefen Schlucht. Sie froren gar ſehr, denn ſie hatten nur ihre Flitterkleid⸗ nenJeitung In dieſe Porträtgalerie geſchichtlich berühmter Frauen paßt auch Katharina JI. Kaiſerin von Rußland, eine Herrſcherin von großer Willensſtärke, aber auch von leichtfertigen Sitten. Au ſie war eine kräftige und impoſante Erſcheinung. Dasſelbe von der öſterreichiſchen Kaiſerin Maria Thereſia, die ſich aller⸗ dings im Punkte der Sittenſtrenge ſehr vorteilhaft von ihrer Kol⸗ legin auf dem ruſſiſchen Throne unterſchied. Sehr ſtattlich iſt die Zahl von Königinnen, die auf dem eng⸗ liſchen Königsthron geſeſſen haben. Soweit es ſich dabei um das Geſchlecht der Tudors handelt, machen die Königinnen eine Aus⸗ nahme von der Regel. Die Königin Eliſabeth war ebenſo dürr wie ihre Schweſter Maria und die Baſe dieſer beiden, die ſchot⸗ ſo eiferſüchtig war, war von ſchlanker und ſchmächtiger Geſtalt. Aber alle andern engliſchen Königinnen laſſen an Fülle der Ex⸗ ſcheinung nichts zu wünſchen übrig, ſodaß ein engliſcher Geſchichte ſchreiber nicht mit Unrecht geſagt hat, in der Porträtgalexie dieſer Faſhion(Fett, Ruhm und Mode). Dieſes Kapitel von den königlichen Frauen ſoll keineswegs gegen das weibliche moderne Schönheitsideal gerichtet ſein. Di⸗ ſchlanke Frau hat entſchieden das beſſere Teil erwählt und es eiſt nur von Vorteil, wenn auch die Frau ſich durch den Sport ſchlan erhält. Aber die Ideale ſind eben nach Zeit und Gelegenheit ver⸗ ſchieden und wenn man ſich die Schönheitsgalerie berühmte Frauen vor Augen hält, ſo wird man ganz gewiß nicht an die jetz ſo beliebte ſchlanke Linie erinnert. pelze Von Anne⸗Marie Mampel Es gibt wenige Frauen, die kein Stück Pelzwerk— zumindeſt einen Muff oder einen Kragen— beſitzen, und doch gibt es viele, ſehr viele, die keine Ahnung haben, von welchem Tier es ſtammt. Sie ſprechen ganz einfach die zahlloſen ausländiſchen Namen nach, ohne ſich darüber Gedanken zu machen, woher die Pelze kommen und wieviel Mühe, Arbeit und Koſten es verurſacht, ſie zu ge⸗ winnen. zuu Chinchilla, Skunks, Sealſkki, Opoſſum, Nutria Wer zählt die Tiere, kennt die Namen, die alle hier zuſammenkamen? Da iſt der Skunks zum Beiſpiel, deſſen ſchwarzbraunes, dichtes Haarkleid ſich großer Beliebtheit erfreut, während er als Tier ver⸗ haßt iſt durch den abſcheulich riechenden Saft, den er ſeinem menſch⸗ lichen oder tieriſchen Angreifer entgegenſpritzt und der kaum wieder zu entfernen iſt. Das Chinchilla hingegen, eine ſüdamerikaniſche Mausart, iſt ein harmloſes Nagetierchen, deſſen zartgraues duftiges Pelzchen zu den teuerſten und begehrteſten gerechnet werden wir Der Zobel, der König aller Pelze, kommt in ſeinen ſchönſten Spiel⸗ arten in Sibirien vor und iſt ein naher Verwandter des Hermelins, einer ſibiriſchen Wieſelart, die ſich im Winter weiß verfärbt und an dem ſchwarzen Schwänzchen erkennbar iſt. Nerze, die ebenfalls als Jacken und Mäntel gern verarbeitet werden, findet man in Japan und Sibirien; ihnen ähnlich iſt die Nutria, eine in Südamerika hei⸗ niſche Otternart. Das Opoſſum, einer der ausgeſprochenen Mode⸗ pelze der letzten Jahre, iſt ein Beuteltier, das ebenfalls in Süd⸗ amerika zu 92 8 iſt. Der koſtbare Sealſkin wird von den großen Pelzrobben des Stillen Ozeans gewonnen. Seine beſte Nachahmung, der ſogenannte Sealbiſam, ſtammt von der nordamerikaniſchen Biſamratte; eine billigere Imitation iſt der Sealkanin, den unſer braves kleines Kaninchen liefert, das beſonders während der Kriegs⸗ jahre als weſentlichſter Erſatz in verſchiedenartigſter Bearbeitung Das Schaf liefert den wertvollen Perſianer, und zwar gewinnt man ihn von den Fellen wenige Tage alter Lämmer in der Bucharel, wo es igens zu dieſem Zwecke in großen Farmen gezüchtet wird. Auch die Polarfüchſe zieht man jetzt, da ſie ſeltener im Freien vor“ kommen, auf eigenen Pelzfarmen. Selbſt junge Pferde müſſen ihr Leben laſſen, um Mäntel und Jacken für die Damenwelt zu lie⸗ ſern, und in den letzten Jahren machte man ſelbſt vor den großen Raubkatzen nicht halt, um ihre Pelze für dieſen Zweck zu erbeuten. So ſind Pelzjäger, die hauptſächlich mittels Fallen arbeiten, äuf der ganzen Welt, vornehmlich aber in Sibirien, Kanada, Lab⸗ rador und Südamerika tätig; der Pelzhandel umſpannt alle Zonen. Ein Hauptſitz der Pelzverarbeitung, der Weltruf genießt, iſt Leipzig — und Eva, die einſt mit ſchüchterner Hand ſich einen Schurz aus Feigenblättern wand, hat das ganze Tierreich ihrem Schmuck⸗ bedürfnis untertan gemacht. chen an. Das erbarmte den Schöpfer.„Ihr ſollt nicht frieren. ſagte er. Segnend hob er ſeine Hände gegen die Sternchen. 2 ward ihr Flitterkleidchen zu weichem, weißem Samt.„Nun ſeid Blumen“, ſprach der Herr. 122 Als der Menſch ſich in die Cishöhen binaufwaate und bier noch ein Blümlein fand, war er entzückt und nannte es Edelweiß. Das Rebelmännlein Von A. Weber 2 Still iſts im Winterwald. Ein feiner Dunſtſchleier hängt zwi⸗ ſchen den ſilbrigen Buchenſtämmen. Aus dem braunen Launboden ſteigt ein kühler, ſeuchter Hauch empor. Müd und ſchläfrig ſtehen Buſch und Baum. Da zitterts leiſe im Geäſt des Weißdornſtreuchs⸗ Ein Blaumeischen klettert flink von Aſt zu Aſt. Eifrig fucht es alle Riſſe und Ritzchen der Rinde ab. Aber wie ſelten ſindet es wa⸗ zu ſchnabulieren. Ziddigitt zittl Fort iſt es. Und wie ich ihm nach, ſchaue, bleibt mein Blick am Strauche haſten. Was iſt dos nut! Ein wunderſames, feingeſticktes graues Mützlein ſehe ich da hängen; das Gewebe ſo fein wie Spinnenfäden. Schon will ich darnach greifen, da war es wie durch Zauberei verſchwunden. Aber hinter mir kichert es leiſe: Ei, wie dumm! Erſchrocken fuhr ich herum. Da lugt ein Männlein hinter dem Stamme hervor. Gott, wie ſah das Kerlchen aus! Ein Dreikäſehoch mit einem dicken, runden 7 Der graue Bart reicht fſt bis zum Boden herab. Zwei liſtige Aeuglein funkeln mich ſpöttiſch an und das Käpplein,— ja, es war keln an⸗ deres,— ſaß ihm auf dem Kopf.„Du, kleiner Knirps, willſt mich 2 75 um Beſten halten? Warte, das Mützlein kriege ich doch! Kein Käpplein und kein Männlein war mehr do. Aber ein eiſig kalter Hauch fährt mir ins Geſicht. Und im Augenblick bin ich von Nebelwolken eingehüllt. Das ringelt und ſchlingt ſich um Baum und Strauch, ſteigt empor, wallt hierhin und dahin, zerteilt ſich und ballt ſich wieder zuſammen, läßt mich für einen Augenblick den Pfad er⸗ kennen und verhüllt ihn gleich wieder. Nun weiß ich genug. Do⸗ Nebelmännlein übt Zaubergewalt. Ich habe es beleidigt; nun will es ſich rächen und mich in die Irre führen. Kein Weg, kein Steg iſt mehr zu ſehen. Langſam, Schritt für Schritt nur, komme ich vor⸗ wärts. Links und rechts, über mir, vor und hinter mir ziehen die Nebelſchleier. Ich ſehe keinen Wald, keinen Vaum mehr. Schwere Tropfen klatſchen ab und zu auf ein dürres Blatt. Ich werde dch den Steg üher den Bach nicht verſehlen? Der muß bald kommen⸗ Da iſt er. Ein Windſtoß reißt den Schleier auseinander, und glück⸗ lich kamme ich henüber. Da winkt der Wieſenrand. Nun bin ſch ge⸗ borgen. Gott ſei Dank! Auf dem breiben Fahrweg kann ich nimmer verirren In ehnmächtigem Zorn dreht mir noch einmal das Männ⸗ lein. Wie ein Rieſenarm ſteigt noch einmal ein mächtiger Nebel⸗ ſtreifen vor mir auf, Fort, nur fort! Hinter mir drein aber wogen und wallen die Nebelmaſſen. Doch ich fürchte mich nicht mehr. Nun winken auch ſchon die erſten roten dächer der Stadt Alle Gefahr iſt vorüber. Ich bleibe ſtehen und wende noch einmal den Blick. Wald, Wieſe und Feld ſind in düſteres Grau gehüllt. Dem boshaften Nebelmännlein möchte ich aber nimmer begegnen. tiſche Königin Maria, auf deren perſönliche Erſcheinung Eliſaben königlichen Frauen vereinige ſich ein dreifaches F: Jat, Fame und herangezogen wurde. So kommt z. B. auch die Biberette von ihm. will ich es ihm vom Kopfe ziehen. Ich greife ins Leere. Neue Mannheimer Jeftung(ubend Ausgaben 7. Seite. Nr. 44 tvoch, den 2r. Zanudr 1028 eitung Handelsblatt Zur hauſſe in Norddeutſcher Loyd⸗Aktien Die Aktie N k üktien des Norddeutſchen Lloyd ſtehen bekanntlich ſeit Anteeſgel an den deutſchen Börſen ſtark im Vordergrunde des mehr 05 Der Kurs konnte ſeit Anfang dieſes Jabres bereits um geblieben 25 pCt. ſeines Wertes anziehen. Es iſt nicht unbekannt kändiſe daß der Anſtoß zu den Kursſteigerungen von aus⸗ medung den Käufen ausging. Nach einer New Jorker Kabei⸗ nach de des DHD gehen jetzt in Walſtreet⸗Kreiſen Gerüchte um, nehme nen die Harriman⸗Gruppe Intereſſe am Norddeutſchen Lloyd kahen der ue und dieſe Gruppe hinter den ausländiſchen Aktien⸗ waltung d letzten Tage ſtehe. Wie dem D9. hierzu von der Ver⸗ dort 125 des Norddeutſchen Lloyd auf Anfrage mitgeteilt wird, iſt (Slehe Medarkigen Abſichten der Harriman⸗Gruppe nichts bekannt. Lien di. eldung im heutigen Mittagsblatt. Die Schriftl.) Auch Aktien e in den letzten Tagen beobachteten Umfätze in Nordloyd⸗ nahme nicht ſo erheblich, daß man von einer ſofortigen Intereſſen⸗ nicht duuerbaupt ſprechen dürfte. Fraglich bleibt immerhin, ob Aiffenderrch ein allmähliches, ſoſtemalſſches Aufkaufen kleinerer Inter zeträge durch die Harriman⸗Gruppe, die bekanntlich reges wird eſſe am deutſchen Schiffahrtsgewerbe bekundet, doch verſucht gewit auch auf dem Norddeutſchen Lloyd maßgebliches Intereſſe zu nunnen. Jedenfalls müſſen die am Markt der Schiffahrtsaktien zuxüc feſtzuſtellenden Bewegungen auf derartige Abſichten ſchendcheführt werden, da die augenblickliche Geſchäftslage im deut⸗ des N0 ee ſo behauptet jedenfalls die Verwaltung alten irddeut chen Lloyd, zu einer Kursſteigekung der Schiffah ts⸗ en in einem ſolchen Ausmaße keinen Anlaß gäbe. b. 0. Akklenbrauerel Cluß, hellbronn a. N. In der geſtrigen wurde„in der elf Aktionäre mit 18 570 Stimmen vertreten waren, n die Anträge der Verwaltung einſtimmig genehmigt und die beſchloſſen einer Dividende von 8 PEt. auf die Stammaktien uung Turbomoforen.-., Stultgart. Von der Konkursverwal⸗ Hahe wird mitgeteilt, daß eine Abſchlagsverteilung in rechti don 15 pCt. der angemelde“en und feſtgeſtellten unbevor⸗ welbe in Forderungen in Vorbereitung iſt. Die Ausſchüttung füntticledoch nicht vor Ende Februar vor ſich gehen können. Die ichen bevorrechtigten Gläubiger ſeien bereits befriedigt. die 5 Jweſeltoblenſteff-vertriebs c. m. b.., Frankfurk a. M. Themiſe kob Chemiſche Fabrik G. m. b. H. in Kreuznach, die Fehritde Fabrik Julius Jakob in Ammendorf, die Chemiſche Jabenkzin Billwärder bei Hamburg und die Köln⸗Rottweil A. G. kohl ür den gemeinſamen Vertrieb ihrer Produktion an Schwefel⸗ b. Hnioff die Schwefelkohlenſtoff⸗Vertriebs⸗G. m. in Frankfurt a. M. gegründet. beſ 0 Aus em Miag-Konzern. Gegen den Generalverſammlungs⸗ uß, betr. Fuſion der Amme, Gieſecke u. Konegen.⸗G. und aſchinenfabrit und Mühlenbauanſtalt G. Luther.⸗G. mit iag“ Mühlenbau und Induſtrie.⸗G. in Frankfurt a. M. don 9 ich einen Braunſchweiger Rechtsanwalt für eine Gruppe u Aktionären Anfechtungsklage erhoben. 24 Ke⸗ 1 ga Berband rheiniſch-heſſiſcher Kohlenhändler e. B. Die am des aauar in Mainz abgehaltene Mitgliederverſammlung Nöze eande⸗ rheiniſch⸗heſſiſcher Kohlenhändler e. V. war eine Kundgebung für den Einigkeitss und Zuſammenarbeits⸗ femen zwiſchen Groß⸗ und Platzhandel. Das Ergebnis der Ver⸗ n nun war, auf der großen Kohlenhändlertagung am 29. Jan. dwi Nannheim den auf eine Arbeitsgemeinſchaft ab ſchen dem Kohlengroßhandel und dem Kohlenkleinhandel des elenden Vorſchlägen des Süddeutſchen Kohlenwielſchaftsverban⸗ dellezuſtimmen. Die umfangreichen Richtlinien, mit denen die ſehenligten die Geſundung des Kohlenhandels erreichen wollen, Plae Hegenſeitige Schutzbeſtimmungen zwiſchen Groß⸗ und biehehendel und unmiderrufliche Strafbeſtimmungen vor, um die glietelden Verſtöße gegen die Preisvereinbarungen unter den Mit⸗ der Arbeitsgemeinſchaft, aber auch durch Außenſeiter, un⸗ zu machen. wündi, Theodor Teichgraeber.-G. Wie verlautet, hat das zu⸗ neh nde Amtsgericht die beantragte Geſchäftsaufſicht ge⸗ ufft migt. Die Verwaltung hofft, unter dem Schutz der Geſchäfts⸗ icht. das vor dem Antrag auf Geſchäftsaufſicht geſcheiterte Neue Maunbeimer 8 - Schwavenocau.-., Duſſeldorf. Nach Abſchreibungen von 253053 Rel verbleibt ein Reingewinn von 811140.4, worqus 12 pet. Dividende vorgeſchlagen werden. Die Bilanz der Geſellſchaft iſt außerordentlich flüſſig. Bankguthaben und Kaſſe ſtehen mit 375603 R= zu Buche, denen Akzeptſchulden im Betrage von 58 196 Re, gegenüberſtehen. Zu Rückſtellungen für Steuern und Aufwertung und für Neubauten wurden 300 000.A ver⸗ wandt. Vurch Vergrößerung und Verbeſſerung der Betriebs⸗ einrichtungen wird eine Steigerung der Leiſtungsfähigkeit um etwa 50 pCt. erreicht. Ueber die Auswirkung der am 1. April in Kraft tretenden beträchtlichen Erhöhung der Bierſteuer läßt ſich heute noch nichts ſagen. Anorrbremſe.⸗G. Wie verlautet, haben die Ludwig Loewe.⸗G. und die Geſellſchaft für elektriſche Unter⸗ nehmungen ihren Beſitz an Aktien der Knorrbremſe.⸗G. mit gutem Nutzen gegen den Buchwert an ein Konſortium ver⸗ äußert, das dem Generaldirektor der Knorrbremſe.⸗G. Dr. Viel⸗ metter naheſteht. Wie man hierzu noch hört, handelt es ſich um einen Poſten von zuſammen über 20 Millionen Aktien, die ungefähr zum Kurſe von 80 pCt. realiſiert worden ſind. Führer des Konſortiums iſt Generaldirektor Dr. Tielmetter. Die Geſell⸗ ſchaft für elektriſche Unternehmungen und die Ludwig Loewe.⸗G., halten krotz des Verkaufs des Aktienpakets nach dem Berl. Tagebl. eine gewiſſe Intereſſengemeinſchaft mit der Knorr⸗ bremſe⸗A.⸗G. aufrecht, was auch daraus hervorgeht, daß Ver⸗ änderungen innerhalb des Aufſichtsrats nicht zu erwarten ſind. Börſenberichte Mannheimer Effeklenbörſe Ruhiger Verkehr OMannheim, 27. Jan. Der Aktienmarkt lag heute ruhig und herauskommende Material nicht leicht untergebracht werden konnte, zum Teil recht erhebliche Kursabſchwächungen, die am empfindlichſten auf dem Montanmarkt waren; dieſer wies Kurs⸗ rückgänge bis zu 4 pCt. auf. Auch die Kaliwerte erlitten ähnliche große Verluſte. In faſt gleich ſtarkem Maße ſchwächten ſich die Chemie⸗Aktien ab, während die Elektrowerte bis zur Feſtſetzung der erſten Kurſe nicht über 2 pCt. verloren. Die Schiffahrtswerte waren ſtark vernachläſſigt und kaum ge⸗ handelt; Lloyd konnten zur erſten Notiz nicht notiert werden, wie es übrigens vielen anderen führenden Werten ebenſo erging, während Hapag 2,5 pCt. niedriger exöffneten. Dder Banken⸗ markt ſchloß ſich nur zögernd der Abwärtsbewegung an. Auch auf dem Kaſſamarkt machte ſich der Einfluß der ſchwächeren Tendenz bemerkbar, wenn auch nicht in dem Maße, wie auf dem variablen Markt. Deutſche Anleihen lagen gut behauptoet. Die geſtern ſtark in Erſcheinung getretene Aufwärtsbewegung für Schutzgebiets⸗ anleihe ſetzte ſich auch heute fort. Der erſte Kurs für Schutzgebiets⸗ anleihe wurde.4273. Von den ausländiſchen Renten boten die ungariſchen und die türkiſchen alles auf, um ſich zu behaupten, was ihnen aber nicht vollkommen gelang. Der Freiverkehr war hei kleinem Geſchäft nur wenig abageſchwächt. Api 0 400, Becker Berliner Wertpapierbörſe Nachlaſſen der Geſchäftstätigkeit Berlin, 27. Jan.(Drahtb.) Da die letzten Tage mit ihren beträchtlichen Kursſteigerungen namentlich am Schiffahrtsaktien⸗ markte zu einem ſtarken Anſchwellen der Poſitionen der Hauſſe bei der Spekulation geführt haben, machte ſich heute bei dieſer Reali⸗ ſationsbedürfnis ſtärker geltend. Dies hing auch damit zuſammen, daß die für die Steigerung angeführten Gründe ſich nicht durch⸗ gängig als zutreffend herausgeſtellt haben und vaß die noch unklare parlamentariſche Lage der neuen Regierung das Aufkommen der ſchwächeren Stimmung begünſtigte. Mit dem Rückſchlag war gleichzeitig auch ein Nachlaſſen der bisherigen lebhaften Geſchäftstätigkeit verbunden. An vielen Märkten, beſon⸗ ders am Schiffahrtsaktienmarkte, waren die Abſchläge groß. Hier verloren Nordd. Lloyd rund 6 pCt., Hamburg⸗Südamerika 5 und Hanſa 10 pet., wogegen Paketfahrt mit einer Einbuße von 2 pctt. ſich verhältnismäßig widerſtandsfähig erwieſen. Auf den anderen Märkten betrugen die Kursrückgänge in der Regel—3 pCt. und vereinzelt auch darüber bis 4 pCt. Bankaktien ſchloſſen ſich in kleinerem Umfang der rückläufigen Kursbewegung mit Ein⸗ bußen bis vereinzelt 1 pCt. an. Barmer Bankverein verloren nach dem geſtrigen Auſſchwung 2 pCt. Am Renrtenmarkte waren die Anleihen der Länder gut gehalten. Goldpfandbriefe ſchwächten ſich nur geringfügig ab und Vorkriegshypotheken⸗Pfandbriefe ver⸗ zeichneten Einbußen durchſchnittlich bis zu 20 Pfg. Feſt lag Schutz⸗ gebietsanleihe, die mit 6,55 gegen geſtern 5,8 einſetzte, dann aber wieder bis 6,3 abbröckelte. Berliner Deviſen für die etwas 1 einige Amtlch D. 26. B. 26 G. 27 B. 27. Spezialwerte Intereſſe zeigte. Etwas höher waren Mannheimer Gummi, Seilinduſtrie Wolf und Knorr. Von feſtverzinslichen 255**** 756 N—9 0 Werten lagen Vorkriegs⸗Pfandbriefe ſchwächer. Alte Rheinbriefe Prüſſel ee 10.105 19.07 19.11 6,677 G. Es notierten: Rhein. Creditbank 84, Pfälz. Hypotheken⸗ Os eg 85,54 85,76 85,46 68 bank 68, Rhein. Hypothekenbank 71, Badiſche Anilin 122,25, Eich⸗[Danzig 8090 81,0 8⁰.91 81,11 baum 54, Werger 92, Schwartz⸗Storchen 75, Frankfurter Allgem. Kopendagen 104,07 104,33 104.02- 104,28 12,50, Mannheimer Verſicherung 65, Oberrheiniſche Verſicherung 70, Liſſaben.275 21.325 21.225 21,278 Württemb. Transport 22, Seilwolf 30,50, Dingler 7, Gebr. Fahr 36, Stochom r 5 Germania⸗Linoleum 120, Knorr 54,50, Mannheimer Gummi 33, 75 1 315 16 94 10915 16.005 Nähkaiſer 43,50, Zement Heidelberg 67, Rheinelektra 70, Salzwerk Londoeͤn ũl 20.398 20 450 20.397 20.449 Heilbronn 81. Weſteregeln 119, Zellſtoff Waldhof 92, Frankenthaler New⸗Dorz.195.205 4,195.205 Zucker 46, alte Rheinbriefe 6,67,50. Bait 15,52 15,56 15,665 15,705 Fraukfurter Wertpapierbörſe Semden ir 99.51 59.27 5041 3 arnf„.890 1894 1,899 1,903 Schwächere Tendenz Jonſicheeel.21.202.212 Jrankfurt a.., 27. Jan.(Drahtb.) Dos weitere Anſteigen] Ro de Janelio 0,631 0633.624.626 der Zahl der Arbeitsloſen im deutſchen Reiche machte heute 54 die] Wien abkg 5906 50.20 59,06 59.20 Börſe einen ungünſtigen Eindruck und verſtärkte die an ſich ſchon] Prag[12.413 1755 17418 1 große Abgabeneigung, die ihrerſeits wohl in der Hauptſache auf We—2 5—.—5 2 die Nähe des Ulkimo zurückzuführen iſt. Es ergaben ſich, da auch Sofa 28895.600.805 2805 die ausländiſchen Käufe heute vollſtändig ausblieben und das Aihen 5,84.80 871 881 1 Schiffahrt Frachkengeſchäft in Dulsburg⸗Ruhrork vom 28. Januar Die Nachfrage nach Kahnraum für Reiſen bergwärts war an der heutigen Schifferbörſe etwas lebhafter. Man bezahlte 45 Pfg. für den Tag und für die Tonne ab Ruhrort und 5 Pfg. ab Kanal und ab Rheinſtationen. Auch ſind noch einzelne Reiſen in Fracht ver⸗ geben worden, für die 1,40 für die Tonne ab Ruhrort berg⸗ wärts bezahlt wurden. Das Talgeſchäft war an der heutigen Börſe etwas 121. was wohl auf den nahen Monatsſchluß zurück⸗ ie Exportkohlenfracht ging durchſchnittlich um 10 Pfg. für die Tonne zurück. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Telle Hans Alfred Meißner: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes;: für Kommunalvolitik und Lokales: Richard Schönfelder! für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Mäller: für Handelsnachrichten und den Wire torium zuwege zu bringen und ihre Gläubiger ſukzeſſive zu befriedigen. Stahl 46. Becker Kohle 53, Benz 30, Brown Boveri 60, Entre⸗ nriſes 10. Growag 47, Ufa 54.50, Unterfranken 37,50. übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. ö 26. 77 26. 27 280. 27 27 J. 28. 2 0 Adren'ab, frurtw. 20.— 29.- Bofat& Hac, S. 64.— 65. icerf.Heicbronn 40.7s 40 250 maairus.-G 45 2 42— Noteren Deug 36.59 2915 Dberſchl. Eilebd. 1 4485 1250 Ur S PE 2 Ner. deutſch. Oelio—.. 28..Boltkom. Seil K.. ½,„ Sßſtein.50 44.75 Nannesmannt T 78.87 73·25 Motord. Mann 24.87 23 Eiſenind T 42.50 4170 Viich Ind. Maln⸗ 57.75 54. Wanß& repiga 7 6„ Fbeingan 40 8040. Wansfeld. Aknen 77.50 74.87] NMontdeim Ber 8. 5 86.„Kofewerke T 66.50 6478 1· ner, Ultramarin 76 28.— Zeuſt. WaldofSt. 93.5 93.[„ Stuttgart 42.— 40.—Mech. Wed. Biad. 127.0 126.0 Neckarl. Fahrzg, 40.— 88.—Odrentt à Naoo T 63.25 66— tien und Auslandsanleihen in Prozenten. Ver. Zellſt. Berlin 54. 0— 5 guckerr 0 45.—4 5 Mir Gene. 74. 74. Norddoflkämm 95,28 9 mit T verlehenen Werte ſind Terminkurſ⸗(per medio bezw. ulnmo Bogck. Maſch. St. As 88. N0 erd 05 7 e, 1 Senst⸗ 2 05 1 2— 18.87 *—.—25, er Brau—42. emen⸗..— 5 Frelverkehrs ⸗Kurſe. Reisbol Vapie, 118 8178, Nofiger Jucker 790.— 68.— Siemensg Hale 17 95.12 92,5 Stankefurter Dividenden⸗Werte. e N Adein Sraunldter 6s Kutgererk.8e 78675,] Sinner A..78 83— Bem„„. 80.— 30. Anegedder 74. Naſtatter Wagg.— dg,Ahein. Thamofte 50.— 55. Sachſen verl⸗ 59. 59, Stettiner Bultan 84.50 82.28 Bault ⸗Alctien. Elderſeld.Kupfer—..—.- Mer Söhne———. ne- 54.300Rbein. Cleftrizitä 67.30 69.90 Salzdetfurtd 133.5 130.1J Stoehr Kamman. 122.8 7220 95 e 29. 1, Puurehriſes.. 11.— 18— m. Roblenanl———. Rbein.Maſch 8 22.78 22.80 Sarott 100.597.75] Stoewer Nähm 58.12 55.— 2055 Abtt E 89 8e 300 D pppomeined 71.73 72 Neidbebonr 147.5 146 0 Rhbeinſtabl 1 89.7/68.5 S beld 25.872865 Südd Immobi! 57 8875 Janf, Ber? 283 8. üeberl.⸗Danf—.—, Nhein. Ereditbants! 84.— Berliner Dividenden⸗Werte. Rhenanſa Kdem 83.307— Sbudert& Sau 1117 208 5 Teicharäber 5. 580 ent 8 de 9„ 81.50„ Beteinsdant—80—Ahein. Hyp.⸗Bk.—.—71.— Teleph. Veriiner 7d 0. Schd Ben& 2785 24.55 Pamncemen 78 braaer. Akden een ee eeee — 111.5 110.5 onwert Maſh9“.—, er. Ultramarinf 81.— E1. Wittener Stahf 70.80 79,2 decdedee 73.75 75. Hyp.⸗Bl. 67.30 9275 e dee Santungbahn 210D.-Aufrol. Diſch. 105.) 108. JNarddtſeh Krevd'7 188 0 189.1J Ger. B. Frk Gumn. 4. 41,75 Boqtländ Maſch 33.— 39.J5 Witzener Gußtap.— 80.— Tem Janda—.— 140. alld. u..-G.. 85.75 85.Mannb. Ber.⸗Geſ. 52. Allg. Lok. u. Su. 110.0 1100 50.⸗Amk. Paklf. F 118.0 114 7JNoland⸗ B1 1578 140,00 Ner Ehm cbaul. 52.5 5, Wanderer⸗Werk, 94,65 52.75] Wolf, Buckau. 38, 32.28 Frieit ꝛci.r 101.2 Natteld. Eröft.)3 98.— 88. Frantf. Alta. Berf 78.78 78. b. Eif 825l 94.75.-Südam.'ſd öde Dich miceir 1176 118 0 Beſer At-e.—. 83. in 57.78 57, Tauß a N0 8 281.— Südd. Eiſendahn 92.5 94.75.⸗Südam. Diſch. T 1110 108.0 Verein. 0 88.68 0 m eſer Akt. Gel. 82, Zellſtof Berein 57785775 e e 8es Sete e ae 48,., Self 15 88—Jgana S ſciß 1 1800 1460%%. Olangliof C5f. 284.524.0 Weteen. Aftan 2285 117,s].Jelltef Waen 83.—81.28 Wuech 78— 28— Pfälzer H0b. Bt. 68.68 68.05 20— ank ⸗ en. 50 Bergwerke ⸗Aletien. 5 rll erke Neden en u..—%. IHatpen. Bergdau 108.0 103.3 Oberſchteſ Gb.-B. 49,— 45.25 gank f. el Werte 8780 52., deuſſche Dank 116.0 T118 5 IReicsbaur. 17711˙868 e .dunte Eiſenw 88.88 38 75 Fallm Aſchersl. 116.0 118.]. do. Eiſenind. 43.504„50 Harmer Bankv. 75.50 75.4 Ht Ueberſee Bn 88.—.94. Ahein Creditdant 54.— 8„—Adler Kal„ 44.— 43.—Heiddurg 90. 52.— Sichet& co. 8,½75.50 Lichweſe Begw 50. 87.78 Kalicw. Salzdetl.—.——, Abenn Seanng 77512, Berl.Hand Gef T 141.s 1l0[Pise. Command 111.7 1110.3 Süddeutſch. Diso. 80.— 88.— e-ochfreguenz. 28,. 75. SlomanSalpeter.28 J10 Helſent Jeräw. 1200 132,0[Kallwerke Weſter 123,, 118,7 Nhein Braunkohte 136.5 182,0]Com.u. Privatb I 101. 205 2 Dresdner Bank 1.8 T110.5 Bergb Präſid.“ 51.— 81. gershall 87½½ 63. Suadſee Whespha 31,— 83.— Wafent Frcter 07. 88. 5 Ktöckner⸗Werke—.—. Salzw. Helldronn..—(Aarauft.Rr-Bk. T 116.7 115.2 JPeitteldk. Kreditt 55.— 184.80 DenzMoter.-„75] B⸗terab. Int.Hand 50.50 Ula 50, 50.— Gußſt. 28.— 28.— Manneemnnröb. 76.— 73.50 Tellus Bergbau—58.— Deutſche Pett. 70,—73. Ronnenderg 70,— .K. u. CLaurahütte 37 50 36 25 Juduſtrie⸗Alktlen. Diamond, 2 2. Ruſſendank..70.80 Frausport.- Altien.* 118 8 Ar orke, Deeumulat. Fabr 110010½818 P. 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