— — ——— 8 — ——————» ˖—— infol —— Allttwoch, 3. Sebruar 1 dag d. wade K. K 18 mo 0 Fabala, Ne wer. Aenberag der Siengeucde. Ar 11590% Nachlerderung vorbehaten Poſiſcheckonte Heschäfts Rebenne⸗— Hauptgeſchäftsſtelle E 6,.— kade 24 Mienſteuen Waldbofſtraße 6. Schwehinger nnheim. eint woͤchenti. zwölfma anprech- Anichlüßhe Nr. 184l. 7942 7943 7944 4. 1848 WMitkag⸗Ausgabe Neue Maunheimer 8 9 Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Aus gaben —— wird teine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streits Berriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 53 veitung abbe reiſe nach Tariz, bei Beraus 5 Allgem. Anzeigen%0 K. —4.⸗M. Kollektiv-Anzeigen werden höhet bderechnet. pev einig. Reklam. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannbeim. Dellagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Srauen-Seitung„Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht vier Todesurteile im Fememoroprozeß wWegen gemeinſchaſtlichen Mordes heſtünd Dienstag in ſiebenter Abendſtunde wurde in Berlin nach boudiger Beratung des Gerichtshofes das Urtell im Fememord⸗ Niag Pannier vom Landgerichtsdirektor Bombe verkündet. Die An⸗ 85 15 Schirrmann, Stein und Aſchenkampf wurden liche em Antrag des Staatsanwaltes wegen gemeinſchaft ⸗ Telnant ordes zum Tode verurteilt. Der Angeklagte Tebe deruttenn wurde wegen Anſtiftung zum Morde zum Igahr Angeklagte Schmid wurde wegen Beihilfe zum Mord zu ſuchun ren Zuchthaus unter Anrechnung von 4 Monaten Unter⸗ 15 gshaft verurteilt. Der Angeklagte Stetzelberg wurde nach nung„Skrafgeſebuch zu 9 Monaten Gefängnis unter Anrech⸗ Die 4 Monaten Unterſuchungshaft verurteilt. 1 e Angeklagten Gutknecht, Freiherr von Senden, Meder, Zeit⸗ nd Swethlage wurden freigeſprochen. Die Koſten wurden der atskaſſe zur Laſt gelegt. 0 In der Segründung Worn ennbgertchsdiretior Dr. Benbe u. u. aust ben 10 Verhandtung hat ergeden, daß der Bäcker Pannier von hrem Keklagten Aſchenkampf und Stein durch Beilhie be nach wann elgenen Geſtändnis getötet worden iſt. Der Angeklagte Schir⸗ bat 38 Pannier den beiden genannten Angeklagten zugeführt und Bahn veranlaßt, mit ihm den Weg vom Lager Döberitz nach dem 88 of Wuſtermarkt zurückzulegen. Dort in einem kleinen Wäld⸗ und rwarteten Aſchenkampf und Stein den Schirmann mit Pannier, Ale— haben die drei Angeklagten die Tat gemeinſam ausgeführt. aal ente den eee die wußtſein au 5 We e S nn Aeal die Leiche zu beaſce e ele Schirmann, ſen chenkam f 1 der Aampf und Stein geholfen haben. Dadurch hat ſich Schmidt Atleee des Verbrechens des Aeordes ſchuldig gemacht. Die An⸗ +. en ſollen zu der Tat durch die Mitangeklagten Gutk necht, de Au⸗ und v. Senden angeſtiftet worden ſein. Was nun Angetilltung durch Benn betrifft, ſo iſt ſie durch die Ausſage der lagten Aſchenkampf, Stein, Schirmann und Schmidt erwie⸗ dam Benn iſt es geweſen, der am Abend vor der Tat den Aſchen⸗ 1 pf in der Nähe des Lagers bei Seite genommen hat, und Aſchen⸗ a 50 hat bekundet, daß Benn ihm die Ermordung Panniers gerade er bo fohlen hat. Der Angeklagte Stetzelberg hat zugegeben, daß dabe. m Morde Kenntnis gehabt, aber eine Anzeige nicht erſtattet Er habe aus vaterländiſchen Motiven gehandelt; Aubededeſſen ſind ihm mildernde Umſtände zugebilligt worden. Den Degünf Angeklagten konnte nicht nachgewieſen werden, daß ſie in die g ſtigung des Mordes gehandelt haben, obwohl ſie wußten, daß eiche des Pannier ſpäter aus dem erſten Loch, in das man ſie den iſt„herausgenommen und an anderer Stelle vergraben wor⸗ Han Troßzdem waren dieſe Angeklagten freizuſprechen. Dem An⸗ dawaee ween iſt vom Gericht eine Bewährungsfriſt zugebil⸗ 8 Dramatiſche Szenen vordy Berlin, 3. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Feme⸗ zum rozeß kam es geſtern zu dramatiſchen Szenen. Die Frau des ode verurteilten Angeklagten Stein wollte durchaus als a vernommen werden. Das wollten einige Verteidiger unter mocht, nſtanden verhindern, da Frau Stein kein Hehl daraus Man„daß ſie den Angeklagten von Senden belaſten würde. Sie erklärte ihr, ſo erzählt ein Berichterſtatter:„Warum wollen Hindenburgreiſe ins beſetzte Sebiet lonelmulich wird mitgetellt: Nach der bisher getroffenen Dispoſt⸗ dden 8 der Herr Reichspräſident in Ausſicht genommen, dem ſo⸗ Veſn freiten Telle des Rheinlandes am 22. und 23. März einen 8 0 abzuſtatten. Der Herr Reichspräſident beabſichtigt bei dieſer nheit die Städte Köln, Bonn und Krefeld zu beſuchen. die Rechtsverhältniſſe bei der Reichsbahn der Reichstagsou die Prüfung der Nechtsverhältniſſe dande meicen, Aeſguc eſceſece ſeh an Dreneeg u Reicecheler gteiten, die durch die Ni n des bettens rbeitsmimiſtervum füür verbindlich erklärten Schiedsſpr⸗ etſtan der Haupwerwaltung der Deulſchen R ſellſchaft beſt den ſind. Er gab nach genquer Prüfung der Rechts⸗ und Tat⸗ aadenericge einmmütig der Auffaſfung Ausdruck, daß die einge⸗ bahnartzeite jerigkeiten über die Arbeitsbedingungen der Eiſen⸗ lebdgen eiter lediclich im Wege des Schli s zu er. Neſchan deien, daß die Verbindeſchceiteerklärung nich, durc die ſtan sregierung, ſondern durch den Reichsarbeitsminiſter als In⸗ Hegendes Schlichtungsweſens zu erfosgen hal, daß es ſich im vor⸗ regenden Falle alſo nicht um eimen Streilſall zwiſchen der Reichs. eine zung und der Reichsbahngeſellſchaft handele und daher auch Neich daheee des im Reirhsbahngeſetz vorgeſehenen beſonderen ngerichtes nicht gegeben ſei. von * Nahern Leichstag gegt uberi 2 ur iegt jetzt der erſte Teilbericht des Ausſchuſſes z eingehentung der Niechsverhöliniſſe bel der Reichedahr vor. Nach Nenden Beratungen beantragte der Ausſchuß, zu beſchließen, Keſeuſcc derzeſge Perſonalpolitik der deuſten Reichsbahn⸗ der ſchaft nicht die Biligung des Reſchsſags fendet, da in⸗heſon⸗ geſetes bei der Veratung des Reichsbechnund Reichsbahnperſonal⸗ dichbes im Reichstag abgegebenen Erklärungen und Zuſicherungen eingehalten werden. Ihres Mannes nicht.“ Das Gericht beſchloß indes die Vernehmung der Frau, gleichfalls unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit. Während der Beratungsvauſe des Gerichts erſchien die Frau im Verhand⸗ lungsſaal in Begleitung des kommuniſtiſchen Landtagabgeord⸗ neten und Rechtsanwalts Obach, welchen ſie aufgefordert hatte, die Verteidigung ihres Mannes anſtelle des von ihm beſtellten Ver⸗ teidigers zu übernehmen. Der Angeklagte Stein lehnte den Bei⸗ ſtand des Rechtsanwalts Obach jedoch ab. Kurz bevor das Gericht zur Urteilsverkündung erſchien, drängte ſich die völlig verzweifelte Jrau an die Anklagebank und rief ihrem Mann zu, er ſolle doch endlich alles ſagen, was er wiſſe. Der Angeklagte wies ſie jedoch von ſich und verlangte, daß ſie ſich entferne. Als das Urteil verkündet wurde und der frei⸗ geſprochene Angeklagte von Senden in Begleitung ſeines An⸗ walts und ſeiner Frau das Gerichtsgebäude verließ, ſchrie die Frau des zum Tode verurteilten Stein ihm zu:„Das iſt der Täter, das iſt der Mörder.“ Das„Berliner Tageblatt“ berichtet noch, Frau Stein glaube auf Grund von Material, das ſte beſitzt und nach Aeußerungen ihres Mannes, daß Senden der eigentliche Urheber des Mor⸗ des an dem Schützen Pannier ſei. Das, wie man bekennen müſſen wird, ungewöhnliche milde Urteil— milde, weil es ſozuſagen nur die Werkzeuge des Mordes faßt und der Frage nach den eigentlichen Urhebern aber nicht weiter nachgeht— wird hier und da in den Blättern abfällig kritiſtert. Be⸗ dauerlich bleibt unter allen Umſtänden die Ausſchließung der Oef⸗ fentlichkeit. Die Staatsanwaltſchaft hatte die Ausſchließung nicht gewünſcht, die Reichsregierung und die preußiſche Regierung legten Wert auf die Feſtſtellung. daß ſie in gemeinſamen Verhandlungen ſich für ein Verhandeln in voller Oeffentlichkeit entſchieden hätten. Die preußiſche Regierung hat, wie der„Vorwärts“ noch mitzuteilen weiß, dem Gericht ein Gutachten über die angebliche Gefährdung der Staatsſicherheit vorlegen wollen. Das Gericht aber hat dieſes Gutachten nicht entgegengenommen und hat im Gegenſatz zur Reichsregierung und zur preußiſchen Regierung entſchieden, da eeine Gefährdung der Staatksſicherheit mit der öffentlichen Führung der Verhandlungen verbunden ſein würde. 0 Damit hat unſeres Erachtens das Gericht eine Entſcheidung ge⸗ fällt, die überhaupt nicht ſeines Amtes war. Ueber die politiſchen Rückwirkungen hat das Gericht nicht zu urteilen. In dieſen Stücken, mit Verlaub zu ſagen, iſt es überhaupt nicht zuſtändig. Der„Vorwärts“ greift, und man wird ihm kaum wider⸗ ſprechen können, aus der Urteilsbegründung den Satz heraus, wo es heißt:„Dem Angeklagten Stetzelberg ſeien mildernde Umſtände zucebilligt worden, weil er aus„paterländiſchen Motiven“ gehandelt hätte Das Gericht iſt da der nämlichen unglücklichen Mentalität zum Opfer gefallen, die wir vor einigen Tagen hier in unſerem Aufſatz über die Fememorde(Nr. 42 der„N. M..“ vom 26. Januar) geſchildert hatten. Mit Recht erklärt die„Deutſche Allg. Zeitung“, die für dieſe Mentalität an ſich Verſtändnis hat:„Die Fememorde müſſen in deutſchen Landen aufhören und es mußte deshalb ein Exempel ſtatuiert werden, das ohne Härte, auch ohne Wirkung geblieben wäre. Wie viele an ſich edle Naturen haben im Lauf der Geſchichte eine keinesfalls naturwidrige Handlung mit dem Leben büßen müſſen, nur weil ſie gegen den Sinn der derzeitigen Machthaber verſtießen. Deshalb war Milde hier ein ſchlechter Dienſt am deutſchen Volke und gegenüber dem Wunſche ſeiner beſten Teile nach endlicher Wiederherſtellung der Ordnung im Innern als Vorbedingung für des Reiches Stärke nach außen. Berufung im Fememoroͤprozeß Die zum Tode verurteilten vier Angeklagten haben durch ihre Verteidiger gegen das Urteil Berufung eingelegt. Die übrigen Ange⸗ von Senden belaſten, dadurch beſſern Sie die Lage! klagten haben das Urtell angenommen. einigung der büͤrgerlichen Mittelpartelen: E Berlin, 8. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die eindrucksvolle Kundgebung der Liberalen Vereinigung bringt auch die andersgerichtete Preſſe eingehende Referate. In ſich daran anknüpfenden Betrachtungen drückt ſich ein gewiſſes Erſtaunen, ge⸗ aart mit Mißvergnügen über das unerwartet ſchnelle Anwachſen der o jungen Bewegung aus. Die„Deutſche Tageszeitung“ glaubt zwiſchen Kochs und Streſemanns Ausführung tiefgehende innere Gegenſätze entdecken zu können. Die demokratiſchen Kreiſe, meint ſie, müßten„hinſichtlich der Streſemann'ſchen Definition des Liberalismus von der Wahrung des Staatsintereſſes gegenüber un⸗ berechtigten Sonderintereſſen noch eine Menge lernen. Bis dahin aber werde vermutlich nach viel Waſſer den Rhein hinunterfließen.“ Auch der„Vorwärts“ findet in dem Gedanken Troſt, daß ein Zu⸗ ſammenſchluß„noch in weiter Ferne“ ſei. Er erklärt ſich den ihm ſichtlich unbequemen Vorgang auf ſeine Art, nämlich ſo, daß in der Demokratiſchen Partei infolge der Enttäuſchung über das Scheitern der Großen Koalition die Kräfte des alten Berliner Bezirksfreiſinns wieder lebendig würden, wozu man mit Multatuli ſagen möchte:„Nur dem Aen erſcheint die Oberfläche oberflächüch.“ emerkenswert iſt eine Auslaſſung der„D...“, die die Haupt⸗ bedeutung des vorgeſtrigen Abends darin erbliat, daß durch 55 Ve⸗ wegung der Gährungsprozeſſe des politiſchen Lebens beeinflußt wird und neue Impulſe erlebt.„Wir ſehen, ſchließt das Blatt ſeine Be⸗ trachtung, einen vielverſprechenden Anfang zum Zwecke der Eini⸗ gung der bürgerlichen Mittelparteſen. die ddeellen Grundlagen find gelegt. Vom hiſtoriſchen Standpunkt zu ihr Stel⸗ lung zu nehmen, wird eine notwendige Aufgabe ſein. Aber erſt außerhalb des Bankettſaales und außerhalb rethoriſcher Formu⸗ lierungen beginnt der eigentliche Kampf.“ * Die Konferenz der Kleinen Entente. Wie ſerbiſche Blätter melden, wird die Konferenz der Kleinen Entente am 10. Februar in Temeswar ſtattfinden.* deutſchlands berechtigte Forderungen Engliſche Betrachtungen und Jugeſtändniſſe 4 „Drei Punkte ſind es, die im Hinblich auf den bevorſtehen⸗ den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund die deutſche öffent⸗ ſiche Meinung zur Zeit bewegen,“ ſchreibt der bekannte engliſche liberale Politiker und Publiziſt Hugh. F. Spender in einem in der„Weſtminſter Gazette“ veröffentlichten,„Drei deutſche Forde⸗ rungen“ überſchriebenen Artikel. Der engliſche Publiziſt iſt vor allem berufen, über die Stimmung in Deutſchland und beſon⸗ ders im beſetzten Gebiet, vorab in der Pfalz, zu urteilen, weil er die Verhältniſſe in Deutſchland durch wiederholte Beſuche aus eige⸗ ner Anſchauung kennt. Hugh. F. Spender betrachtet natürlich die politiſche Lage Deutſchlands mit den Augen des Engländers; ihn etwa als prodeutſch bezeichnen zu wollen, wäre daher durchaus verkehrt, wenn er ſich auch ehrlich bemüht, zu einem objektiven Urteil zu kommen. Gerade aber darin liegt der Wert der Spender⸗ ſchen Ausführungen. Der erſte Punkt iſt nach Spender der, daß „ſich der Locarno⸗Geiſt im Rheinland noch nicht ausgewirkt hat, da in den nichtgeräumten Zonen ſich jetzt mehr Truppen befinden, als vor Unterzeichnung des Locarno⸗Vertrages.“ Spender erblickt alſo die„Nicht⸗Auswirkung des Locarno⸗Geiſtes“ vor allem in der Beſatzungsſtärke, während er im Gegenſatz zu der überwie⸗ genden Mehrheit der rheiniſchen Bevölkerung die Auffaſſung ver⸗ tritt, daß„die verſprochene Milderung des Rheinlandregimes und ſeine Beſchränkung auf einen rein militäriſchen Charakter im großen und ganzen durchgeführt worden ſeien.“ Dieſe ſehr optimiſtiſche Auffaſſung Spenders dürfte neben an⸗ deren auf politiſchem Gebiete liegenden Gründen— Spender iſt von jeher, um nur eines zu erwähnen, für den beſchleunigten Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund eingetreten— auch darauf zurückzuführen ſein, daß er ſeit Locarno das beſetzte Gebiet nicht mehr betreten hat und ihm infolgedeſſen die perſönlichen Ein⸗ drücke des jetzigen Zuſtandes in der zweiten und dritten Zone feh⸗ len. Was er jedoch hinſichtlich der Frage der Beſatzungsſtärke in einem anderen in der gleichen Ausgabe der„Weſtminſter Gazette“ veröffentlichten, in der deutſchen Preſſe nur im Auszug verbreiteten Arkikel ſagt, iſt von ſo weittragender Bedeutung für die engliſche Auffaſſung, daß die betreffenden Ausführungen in dieſem Zuſam menhang im Wortlaut wiedergegeben ſeien: „Es war(in Locarno) nicht vorgeſehen, daß nach Räu⸗ mung Kölns die Beſatzungstruppen im beſetztbleibenden Gebiete verſtärkt werden ſollten. Wenn dies jedoch— die Annahme iſt begründet— der Fall ſein ſollte, dann iſt der deutſche Proteſt gerechtfertigt. Briand iſt zwar ſelbſt darauf bedacht, die in Locarno gemachten Zuſicherungen in der Praxis durchzuführen. Eine Schwierigkeit beſteht jedoch darin, daß er als Haupt einer Re⸗ gierung, die täglich mit einer Finanzkriſe zu rechnen hat, keine ge⸗ nügend ſtarke Poſition beſitzt, um ſeinen Willen dem franzöſiſchen Generalſtab aufzuzwingen. Die Engländer, die ungefähr 8000 Mann in die Wiesbadener Zone ſchicken, und die Belgier, die im Rhein⸗ land 7000 Mann belaſſen, würden ihre Beſatzungstruppen noch ver⸗ ringern, wenn die Franzoſen mit gutem Beiſpiel vorangingen. Solange jedoch die Franzoſen 60 000 Mann am Rhein ſtehen haben, glaubt die engliſche Regierung ihre Beſatzungs⸗ truppen ohne Minderung ihres Preſtiges nicht verringern zu kön⸗ nen. Das iſt bedauerlich, weil die Engländer in ihren Wohnungs⸗ forderungen für Offiziere und Mannſchaften zweifellos an⸗ ſpruchsvoller ſind, da die engliſche Beſatzung viel mehr Ver⸗ heiratete aufweiſt. Die Folge davon iſt, daß die Deutſchen von Wiesbaden und Umgebung, anſtatt eine Erleichterung zu empfinden, jetzt nach Ankunft der engliſchen Truppen in einer noch viel be⸗ drängteren Lage ſind wie je zuvor und daß ſie ſich noch lauter be⸗ klagen. Es iſt zu hoffen, daß unſere Regierung die Frage einer Verringerung des engliſchen Kontingentes erneut prüft, ohne Rück⸗ ſicht darauf, was die Franzoſen tun. Es würde durchaus keinen Preſtigeverluſt bedeuten, wenn wir, in ſogiſcher Anwendung des Locarnovertrages den deutſchen Beſchwerden ſtattgäben.“ Der zweite Punkt iſt die Abrüſtungsfrage, fährt Spen⸗ der in ſeinem„Die drei deutſchen Forderungen“ überſchriebenen Ar⸗ tikel fort.„Die Deutſchen verlangen, daß die allgemeine Ab⸗ rüſtungsbeſtimmung des Verſailler Vertrages durchgeführt werde.“ Die dritte Frage,„die Deutſchlands Recht auf einen Platz an der Sonne als Kolonialmacht betrifft,“ iſt für Deutſchland von beſonderem Intereſſe, weil damit die Meinung eines Angehörigen der größten Kolonialmacht der Welt zum Ausdruck kommt und gleichzeitig dadurch, daß Spender grundſätzlich für einen deutſchen Kolonialbeſitz eintritt, die im Verſailler Vertrag für die Wegnahme der deutſchen Kolonie gegebene Vegründung von engliſcher Seite widerlegt wird, daß Deutſchland zum Koloniſieren nicht fähig und daher zum Beſitz von Kolonien nicht würdig ſei.„Die Deutſchen glauben, ſagt Spender, daß es ein großes Unrecht des Ver⸗ ſailler Vertrages war, ſie ihrer ſämtlichen Kolonialbeſitzungen zu berauben.“ Er hat darin ebenſo Recht wie mit ſeiner Auffaſſung, daß„die Deutſchen der Meinung ſind, daß ihnen, wenn ſie auf dem Fuß der Gleichberechtigung mit den anderen Mächten in den Völ⸗ kerbund eintreten, das Recht eines Kolonialmandates nicht beſtritten werden kann.“„Dieſe Frage wurde in Locarno und in London bei der Unterzeichnung des Sicherheitspaktes angeſchnitten.“ Damit beſtätigt der engliſche Politiker, daß tatſächlich ſeiner⸗ zeit in Lon don über den deutſchen Kolonialbeſitz ver handelt worden iſt. Das Ergebnis war jedoch reichlich gering: denn nach Spender wurde in London unſerem Außenminiſter Dr. Streſemann nur erklärt,„daß die Deutſchen wieder nach ihren früheren Kolonien auswan dern können. Tatſache ſei, bemerkt dazu Spender,„daß ſie im früheren Deutſch⸗Oſtafrika, jetzt Tanganyika, willkommen ſeien und gute Anſiedler abgäben. Auch in dem früheren Deutſch⸗Südweſt⸗ afrika, das jetzt zur ſüdafrikaniſchen Union gehört, hätten ſie keine Schwierigkeiten. Niemand wolle ſie zu Engländern oder Holländern machen.“ Zum Beweis dafür führt Spender einem Verichterſtatter in einer Berliner Zeitung an, der berichtet habe, daß in Windhuk die Straßennamen noch deutſch ſeien und daß die deutſche Flagge noch gefunden und auch die Deuiſche Volkspartei von dem in all den findungsfrage vettenkapitän jährlich 4830 Mark, Prinz Oskar al rughen, laufen ſeit dem 1. Dezember 1928. Weiter beziehen raldebatte. Man nahm ordneten Neubauer(Komm.) zur selle. Ar. 55⁵ 19 Neue mannheimer Zeitung(mittag⸗ Aus gabe) S e Mittwoch, den 3. Jebruar— über den deutſchen Gebäuden wehe. Innerhalb der Union würden die Deutſchen, obwohl ſie jetzt britiſche Untertanen ſeien, abſolute Freiheit genießen. Der engliſche Publiziſt ſtellt dann mit Recht feſt, daß den„Deutſchen das jedochnicht genüge.“„Sie hungern nach Kolonien, ſagt er, die von Deutſchen verwaltet werden, ſo wie ihre frühere oſtafrikaniſche Kolonie von den Engländern unter dem Mandat des Völkerbundes verwaltet wird. Die deutſche Regierung wird ſicher von der deutſchen öffentlichen Meinung gedrängt werden, ein derartiges Mandat zu verlangen; als Ventil für die deutſche Be⸗ völkerung ſowie aus Preſtigegründen.“„Vielleicht wird ſchließlich in Kamerun oder Togo oder den portugieſiſchen Kolonien, wenn Portu⸗ gal bereit iſt, gegen Vergütung mit den Deutſchen zu teilen, Raum für dieſe gefunden werden,“ meint Spender.„Afrika dürfte für uns alle groß genug ſein.“ Wenig ausſichtsreich für Deutſchland klingt es jedoch, wenn der engliſche Politiker dann fortfährt:„Für den Augenblick aber iſt nichts zu machen.“ Jedes Land erwartet vor dem andern eine generöſe Geſte und wenn Dr. Streſemann in Genf die Frage anſchneidet, wird ahm geſagt werden, daß der Völkerbund nichts machen könne.“ Auch die Schlußbemerkung Spenders, der mit ſeinen Ausführungen un⸗ ſtreitig die in engliſchen Regierungskreiſen herrſchende Auffaſſung wiedergibt, iſt nur ein ſchwacher Troſt für Deutſchland, wenn er ſagt, trotzdem werde die Frage in naher Zukunft dringlich werden, da die deutſche öffentliche Meinung immer lauter einen kleinen Teil des Platzes verlangen werde, den die anderen Großmächte an der Sonne haben.“ Dennoch iſt der Artikel Spenders zur Förderung der Er⸗ kenntnis der engliſchen Mentalität außerordentlich wertvoll. Zum Geſetzentwurf über die Fürſten⸗ abfindungen EBerlin, 3. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der neue Geſeßentwurf über die Jae ndungen trägt die Unterſchriften je einles Mitgliedes der Parteien, die an den ſeit dem 15. Januar be⸗ 85 vertraulichen Beſprechungen beteiligt waren, alſo der eutſchen Volkspartei, des Zentrums, der Demokraten, der Wirtſchaft⸗ lichen Vereinigung und der Bayeriſchen Volkspartei. Eine Bindung auf den Wortlaut des Entwurfes in allen ſeinen Einzelheiten iſt weder von den Unterzeichnern, noch von einer Fraktion beabſichtigt oder erfolgt. Dagegen haben die Grundgedanken völlige Einmütigkeit in den Einzelheiten, mit denen ſich nunmehr der Rechtsausſchuß zu befaſſen hat, iſt bereits eine weitgehende Ueber⸗ einſtimmung 5 worden. Der Hauptzweck der Arbeit war, eine geeignete Grundlage für die weiteren Verhandlungen im Ausſchuß zu gewinnen. Der Kompromißantrag in Sachen der Fürſtenabfindung iſt für bg. Wunderlich und nicht von Profeſſor Kahl unterzeichnet worden. Das hat aber einen rein äußerlichen Grund. Auch Kahl iſt durchaus für die vorgeſchlagene Regelung, wünſcht, aber als Vorſitzender eines 7 0 ſeine neu⸗ trale Haltung zu wahren. Die Kompromißparteien werden vermutlich ällen, bei welchen ſie bei der Abſtimmung in der Minder⸗ heit 55 en ſind, ihre Anträge wieder vorbringen. Inſofern iſt der Entwurf als Vorläufer und als die geeignete Grundlage für weitere Verhandlungen ir! Rechtsausſchuß zu betrachten. Der iſt, wie wir ſchon ſagten, auch nach Anſicht der An⸗ tragſteller verfaſſungsändernd und bedarf deshalb der Zweidrittel⸗ mehrheit. Es wird allez ankommen, ob die Sozialdemokraten und Kommuniſten ihre gemeinſame Front in dieſer Frage ununter⸗ brochen und lückenlos aufrechterhalten. Einſtweilen zieht die ſozial⸗ demokratiſche Preſſe finſtere Mienen. Der„Vorwärts“ ſchreibt: „Ganz dunkel iſt, woher die Regierungsparteien die Mehrheit und ſo⸗ ——2 qualifizierte Mehrheit für einen ſolchen Entwurf hernehmen wollen.“ das letzte Wort ſpricht; auch ſozialdemokratiſche Abſplitterungen müßten ſchon ein anderes Bild geben. der Rechtsausſchuß des Reichstags ſetzte am Dienstag nachmittag die Beratung der Anträge betreffend die Fürſtenabfindung fort. Eingegangen iſt der bereits mitgeteilte Kompromißantrag der Regierungsparteien. Auf der Tagesordnung ſtand die Weiterberatung des Sperrgeſetzes. Angenommen wurde ein Antrag Wegmann(.), wonach Arreſte und einſtweilige Verfügungen von dem Sperrgeſetz nicht berührt werden. Das Geſetz wird am Tage nach der Verkündung in Kraft und am Tage nach dem 30. Juni 1926 außer Kraft treten. In der Geſamtabſtimmung wurde das Sperrgeſetz(Ausſetzung aller ſchwebenden Verfahren bis Ende 1926) mit 19 gegen 6 Stimmen bei 2 Enthaltungen an⸗ genommen. Da ſich inzwiſchen Bedenken wegen der Ein⸗ beziehung der Nebenlinien ergeben hatten, wurde einſtimmig der vorige Beſchluß wieder aufgehoben und die Nebenlinien nicht aus⸗ drücklich erwähnt. Nunmehr ſollte die Generaldebatte folgen. Vorher fragte Abgeordneter Dr. Roſenfeld(Soz.) wie es mit den Penſionen der Mitglieder der ehemaligen Fürſtenhäuſer ſtände, ſoweit es ſich um Militärpenſionen handele. Der Redner fragte ferner, was die Regierung nach den Andeutungen des Reichskanzlers in der Ab⸗ zu tun gedenke. Regierungskommiſſar Künzer teilte mit, daß eine Vorlage über vermögensrechtliche Auseinander ſetzungen mit den früher regierenden zur Zeit bei der Reichsregierung nicht in Arbeit ſei. Die Reichsregierung beab⸗ ſichtige, den Gang der Verhandlungen des Ausſchuſſes und des hohen Hauſes ſelber abzuwarten. Bezüglich der Militärpenſionen bekommen laut Auskunft des Arbeitsminiſteriums vom 28. Januar insgeſamt 5 Mitglieder des früheren preußiſchen Königshauſes Militärpenſionen, 3 Söhne des Kaiſers, die in militäriſchen Stellen waren, Prinz Eitel Friedrich, Prinz Adalbert und Prinz Oskar beziehen Penſionen(der Kronprinz nicht, wie auf Zuruf ausdrücklich betonk wurde). Prinz Eitel Fried⸗ rich bezieht als früherer Diviſionskommandeur in Generalmajors⸗ ſtellung jährlich 10 674 Mark, Prinz Adalbert als fagberſt 7245 s Oberſt u Brigadekommandeur 7554 Mark, alles einſchließlich Frauen⸗ und Kinderbeihilfen. Dieſe Penſtonen, die auf geſetzlicher egſehen d8 1 rin Heinrich als Großadmiral und Generalinſpektor der Marine ſeit 25 .März 1925 jährlich 17127 Mark und Joachim Albrecht, Prinz von Preußen als Major 3013 Mark jährlich. Bei Prinz Eitel Friedrich ſind 23 Jahre, bei Prinz Oskar 18 und bei Prinz Adalbert 25 Jahre in Rechnung geſtellt(Kriegsjuhre zählen doppelt). Nach Erledigung 19 55„Vorfragen“ begann nunmehr die Gene⸗ eute noch das Referat des Abge⸗ egründung des Antrages ſeinet auf Enteignung der früheren Fürſten ohne Entſchädigung enigegen. 5 Nächſte Sitzung Donnerstag vormittag 10 Uhr. Seipels Beſuch in Berlin Berlin, 3. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der ehe⸗ malige Bundeskanzler Seipel trifft heute abend in Berlin ein. Ueber die Vorträge, die er halten will, haben wir im allgemeinen ſchon berichtet. Es bleibt noch nachzutragen, daß an der morgigen Vortrag Seipels vor den katholiſchen Studenten über die kulturel⸗ len Aufgaben der Kirche ſich ein Bierabend anſchließen wird, den Herr Marx als Führer der Zentrumspartei in ſeinem Miniſte⸗ rium veranſtaltet. Seipel wird hier vom Reichspräſidenten, vom Kanzler, vom Reichsaußenminiſter uſw. empfangen werden. Mor⸗ gen gibt der öſterreichiſche Geſandte Dr. Frank, am Freitag Miniſter Streſemann Seipel zu Ehren ein Frühſtück. Am Freitag nachmittag wird ein Empfang in der öſterreichiſchen Ge⸗ Aber es braucht ja nicht ſein, daß der„Vorwärts“ damit ſandtſchaft ſtattfinden. Samstag früh verläßt der Prälat Seipel dann wieder Berlin. die engliſche Thronrede § London, 3. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Thronrede enthält, wie in politiſchen Kreiſen betont wird, keinerlei Ueberraſchungen und erregte in oppoſitionellen Kreiſen keine beſon⸗ ders ſtarke Kritik. Sehr intereſſant ſeien die Stellen über die Ab⸗ rüſtung und das Locarnoabkommen. Die liberale„Weſtminſter Ga⸗ zette“ kann keine Sympathie für die Abrüſtung finden, falls dieſe nur von den anderen Nationen gemacht werden ſoll und in dem Budget des eigenen Landes unſichtbar bleibe.„Daily News“ erklärt, die höchſt unerwarteten Ankündigungen der internationalen Kon⸗ ferenz über die Arbeitszeit in London bildet den intereſſanteſten Teil der Thronrede. Das Blatt wundert ſich, daß Holland daran teil⸗ nimmt und erwartet ſtarken Widerſtand gegen die Regeluna der Ar⸗ beitszeit ſeitens der Arbeitgeber in Deutſchland. Belgien und in den anderen Ländern. Aus ſprache über das engliſche Kegierungsprogramm Am Dienstag nachmittag begann im Unterhaus und im Ober⸗ haus die große politiſche Ausſprache über das Regierungsprogramm. Als erſter Redner der Oppoſttion ſprach im Unterhaus der Arbeiter⸗ parteiler Clyneg. Er erklärte, daß jeder, der keine Aenderungen wünſche, mit der Thronrede äußerſt zufrieden ſein werde. Anſchei⸗ nend ſeien die Miniſter ſich aber nicht darüber klar, welche gefähr⸗ lichen Zuſpitzungen die ſoziale und die wirtſchafteiche Lage erreicht haben. In der äußeren Politik gingen die Miniſter zu ſelbſtändig vor. Sie glaubten, daß ſie befugt ſeien, Fragen von großer Trag⸗ weite von ſich aus zu entſcheiden, und daß es genüge, wenn ſie nachher mit den von ihnen getroffenen Entſcheidungen vor das Unterhaus treten und von dieſem nur noch die formale Beſtätigung forderten. Es ſei bedauerlich, daß der Völkerbund ausſchließlich zu einem Regiſtrieramt für engliſche Verträge geworden ſei. Lloyd George bemerkte in ſeiner Rede, Locarno würde völlig nußlos ſein, wenn es nicht durch eine Abrüſtung ergänzt würde. Dann kritiſierte Lloyd George die Kohlenſubventionen und die für England ſo ungünſtigen Schuldenabkommen. Schließlich ergriff Baldwin das Wort und erklärte u.., England ſei verpflichtet, dem Wunſche der Mehr⸗ heit auf Verſchiebung der vorbereitenden Abrüſtungskonferenz nach⸗ zukommen. Fünf Regierungen hätten um Aufſchub erſucht. Die Konferenz ſei auf einen Zeitpunkt zwiſchen März und Mai verſchoben worden. Rußland ſei als gleichberechtigter Teil⸗ nehmer eingeladen worden. Für Weſteuropa ſei es unmöglich, ohne die Mitwirkung Oſteuropas einen praktiſchen Fortſchritt in der Ab⸗ rüſtung zu machen. Die Konferenz ſei eine Zuſammenkunft der⸗ jenigen erungen, die entſchloſſen ſeien, nunmehr feſtzuſtellen, welche gemeinſamen Grundſätze und welche Fortſchritte in der Ab⸗ rüſtungsfrage, feſtgeſtellt und zuſtandegebracht werden könnten. Die engliſche Regierung werde zur Konferenz mit dem ernſten Willen gehen, die Verpflichtungen zu erfüllen, die ihr im Friedensvertrag auferlegt worden ſeien. Der Premierminiſter erklärte dann weiter, daß England ſtets beſtrebt ſei, ſeine Intereſſen und die außenpoliti⸗ ſchen Anſchauungen der Konſervativen Partei nicht in den Bezieh⸗ ungen zum Völkerbund zum Ausdruck zu bringen, da dieſer die Aufgabe habe, eine überparteiliche und übernationale Organiſation im vollſten Sinne des Wortes zu ſein. Für die Arbeiterſchaft der Induſtrieländer würde es ein großer Segen ſein, wenn es gelänge, eine Einigung auf der angekündigten Konferenz über eine einheit⸗ liche Handhabung des Achtſtundentages zu erzielen. Eine ſolche Einigung ſei die Vorbedingung für eine Ratifikation des Wafhing⸗ toner Abkommens durch England. Seunruhlgung über muſſolinis pläne in england 8 London, 8. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Muſ⸗ ſolinis imperialiſtiſche Pläne, beſonders die Expanſtonsgelüſte im nahen und mittleren Orient rufen in hieſigen diplomatiſchen Krei⸗ ſen ſtarke Beunruhigung hervor. Man bringt ſeinen für die näch⸗ ſten Monate angekündigten Beſuch in Tripolis mit einem dieſer Expanſionspläne in Verbindung. Faſt ein unentwirrbares Netz von diplomatiſchen Intrigien wird augenblicklich hinter den Kuliſſen zwiſchen Grijechenland, Italien, der Türkei und England über die Orientpolitik verbreitet. ben wird, fängt der Hexenkeſſel auf dem Balkan bald zu kochen an. Die Türkei ſoll abſichtlich Streit mit Griechenland ſuchen. Die Balkanſtaaten, beſonders Südſlavien, benützen den engliſch⸗türki⸗ ſchen Konflikt und Italien dränge nach dem Oſten. Serbien wünſche eine diplomatiſche Rolle im mittleren Orient zu ſpielen, falls der Völkerbund das einſtimmig billigt. Dieſes wird in eng⸗ liſchen Kreiſen als neue Bedrohung von Saloniki aufgefaßt. Der engliſche Gewährsmann des Blattes erklärte, wenn Pangatos den gehler machen ſolle, ſich defenſiv in Muſſolinis Arme zu ſtürzen, ſo würde eine Aera der intenſipſten Herrſchaftsgelüſte Italiens an der Balkanſphäre erwartet, denen England nicht gleichgültig gegen⸗ über ſtehen könne.. Berlin, 8. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der Voſſiſchen Zeitung“ aus Rom mitgeteilt wird, will Muſſolini Anfangs Märg eine Inſpektionsreiſe nach den italieniſchen Kolo⸗ nien in Nordafrika unternehmen. 1 8 der ſaſziſtiſche Terror in Nirol Aus Bozen wird gemeldet: In einem an die Unterpräfekten von Bozen, Merane, Brixen und Bruneck gerichteten Dekret wirb auf das Varhandenſein von„geheimen deutſchen Schulen“ im Ge⸗ biet zwiſchen Bozen und Salurn hingewieſen und erklärt, es ſei notwendig, die Verſuche zur Erhaltung dieſer Schulen mit der größten Entſchiedenheit niederzuſchlagen. Die Unferpräfekten ha⸗ ben daher alles zu veranlaſſen, um die Zentralen dieſer„Organi⸗ ſation des Widerſtandes ausfindig zu machen und nötigenfalls mit Beſchlagnahmungen und Hausdurchſuchungen vorzugehen. Die ent⸗ deckten Schulen müſſen nach dem Dekret ſofort geſchloſſen werden, wobei die Verantwortlichen zur Anzeige zu bringen ſind. Ehriſtlicher Parteitag in Oeſterreich In ſeiner Begrüßungsanſprache an den Chriſtlichen Partei⸗ tag in Wien ſagte der Vorſitzende der Zentrumsfraktion im Deutſchen Reichstag, Abgeordneter von Guerard:„Wir gehen jetzt auch in den Völker bund, nicht leichten Herzens, aber feſten Willens. in der feſten Abſicht hin, mitzuwirken für das Deutſchtum in der Welt und im Bunde mit Ihnen wahrzunehmen die Rechte der deutſchen Minderheiten.“ Nach den Begrüßungs⸗ anſprachen erſtattete Bundeskanzler Dr. Ramek ein mehrſtün⸗ diges Referat über die politiſche Lage. Die Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen den Chriſtlich⸗Sozialen und den Großdeutſchen ſei bon Vertrauen und Lohalität getragen. Dann behandelte Dr. Ramek die wirtſchaftspolitiſchen Fragen. Frankreich und der ungariſche Fälſcherſkandal VParis, 3. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Depu⸗ tierte Fontanier erſuchte am Schluſſe der geſtrigen Kammerſitzung die Regierung. ein Datum für ſeine Interpellation über die Banknoten⸗ fälſcher ins Auge zu faſſen. Fontanier führte aus. daß man bei die⸗ ſer Aff: ce zweifellos einem politiſchen Verbrechen gegen⸗ überſtehe, denn es handelte ſich darum. den Herzoa Albrecht auf den Thron zu bringen und weiter vor allem darum eine völkiſche Oraani⸗ ſation für einen Revanchekriea auszuſtatten und zu bewaffnen. Auf dieſe Tatſache müſſe Frankreich beſonderen Wert legen. Der ehemalige Kronprinz in Doorn Amſterdam, 2. Febr. Der ehemalige Kronprinz iſt geſtern aus Berlin zum Beſuche ſeines Vaters in Doorn eingetroffen. 1926 und den Verzicht auf Wie der„Weſtminſter Gazette“ geſchrie⸗ Suchomlinow geſtorben 1 it am Der frühere ruſſiſche Kriegsminiſter Suchomlinow iſt g Dienstag vormittag im Paulinenhaus in Berlin⸗Weſtend im ndro⸗ von 78 Jahren geſtorben. Mit dem Tode Waldemar Aleral witſch Suchomlinows wird die erſte Kriegs⸗ und Vorkriegss i1 zu der lebendig. War er es doch, der als Kriegsminiſter 19 rbel⸗ Beginn des Jahres 1914 in einer Unterredung mit dem gberel, ter der Petersburger Börſenzeitung die vollſtändige Krieg dem ſchafts Rußlands betonte. Er hatte ferner zuſammen gaten damaligen Generalſtabschef Januſchlowitſch die Abſicht des Hauf⸗ vereitelt, die begonnene Mobilmachung auf die dringenden forderungen Kaiſer Wilhelms hin rückgängig zu ma * ben Mil⸗ 1848 geboren, trat Suchomlinow als 28jähriger in tärdienſt, zeichnete ſich im ruſſiſch⸗türkiſchen Kriege aus und Juni drückte im Jahre 1905 die Revolution mit blutiger Hand. Iit b⸗ 1915 wurde Suchomlinow vom Zaren als Kriegsminiſter bor⸗ ſchiedet und unter der Beſchuldigung, den Krieg nicht genüge 3 und bereitet zu haben, wegen„Hochberrats, Vertrauensmißbrauc)) ing Betruges“ zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt.„ Suchomlinow in die Petersburger Paulsfeſtung, bis ihm das Au des Boſchewiſtenumſturzes die Freiheit brachte. Er reiſte in en land und kam ſchließlich nach Berlin, wo er an ſeinen„Erim gen ſchrieb. die Stellenbewerbung beim velkerbundsſetrete, Wie bereits gemeldet, hatte in München die deutſch⸗nal Landtagsfraktion vor kurzem eine Anfrage an die Regreru ſich richtet mit dem Erſuchen um Nennung jener Perſönlichkeiten uls n um Stellen beim Sekretariat des Völkerbundes beworben hab⸗ 0 en der nunmehr eingegemgenen Antwort der bayer iſn Staatsregierun heißt es, daß die Anfrage dem Er⸗ ſterium des Aeußern Ankaß gegeben habe, in Berlin neuerdine 19 kundungen einzuziehen. Aus den erhaltenen Ausklümften emer ſich, daß dem Auswärtigen Amt mur eine Parteiliſte von Baßz bern um Stellen beim Sekretariat des Völkerbundes vorliege, lich die Liſte des Abgeordneten Mar x. Andererſeits 6gen. de Auswärtigen Amt eine große Anzahl von Bemerbungen el mit von Kandidaten ſelbſt oder auch von Behörden und zwar men ge⸗ der Bitte um Geheimhaltung eingegongen ſeien. ämtliche 6 werber ſeien vom Auswärtigen Amt in eine Liſte eingetragen ger den. Das Auswärtige Amt habe jedoch erklärt, die Namen“ Deffentlichkeit nicht bekannt geben zu können. 4 Sadiſche politik Nus dem Zandtag ⸗ Für die am kommenden Donnerstag ſtattfindende lene ſitzung des Badiſchen Landtags iſt folgende Tagesordnung He⸗ geſehen: Beantwortung Kurzer Anfragen. Begründung un en. antwortung der Förmlichen Anfrage der Abg. Heurich unt ung über paritätiſche Wirtſchaftsvertretung und damit in Verbind ſe mündlicher Bericht des Haushaltsausſchuſſes und Beratung ung den Antrag der Abg. Marum u. Gen. über die Durchführ des des Artikels 165 der Reichsverfaffung. Münzlicher Bericht a Haushaltsausſchuſſes und Beratung über den Antrag der Glockner und Gen. über das Reichsfinanzausgleichgeſetz. Der Haushallsausſchuß berlet in ſeiner Sitzung am Dienstag zunächſt einen demotratichf Antrag über das Reichsfinanzausgleichsgeſetz vom ze Auguſt 1925. Der Aangder für die Länder und Gemeinden. Befugnis verlangt, den Anteil an der Einkommenſteuer und Körperſchaftsſteuer an ſeſtzuſetzen mit Wirkung vom 1. fit ermendung der Gebändeſonderſtele den den Finanzbedarf wurde nach längerer Debatte abgelehnt. Aus Ausführungen des Regierungsvertreters geht hervor, daß der hee Staat aus dem Einkommen aus der Gebäudeſonderſteuer im 7372 800 Reichsmark für allgemeine Finanzzwecke verwende. Am nachmittag beſuchte der Haushaltsausſchuß die it akademica der Tehnden Hahce uiß gesene ſc danu eimem ſozialdemokratiſchen Antrag über die Umgeſtaltung de⸗ eh wirtſchaftsrates. Der Begrümder des s erklärte, daß ſhen Partei umd die Gewerkſchaften den Referemenentwurf über de endgüftigen Reichswirtſchaftsrat ablehmen würden. Wöhrend mal. Bertreter der demokratfſchen und der ellicen tion der Anſicht waren, daß für den badiſchen Landtag kein en, vorliege, ſich mit dem Reichsreferentenentwurf zu beſchäftle waren die Vertreter der Sozialdemokratie und des aun gtt⸗ 15 Meinung. Am Mittwoch wird die Beratung hierüber 8⸗ die Wieren in China Shanghal, 3. Febr.(Spezialkabeldienſt der United 1175 Hieſtge Geſchäftsleute, unter denen ſich 14 verſchiedene Nationalute, befinden, haben eine„konſtitutionelle Verteldigungsliga“ gegri chet deren Aufgabe es ſein ſoll, die 3. Internationale in ſyſtemalif 01 Welſe durch Propaganda und Volkserziehung zu bekämpfen, da e befürchtet, daß China mehr und mehr dem Bürgerkrieg verfällt. ng· Liga ſoll reichlich finanziert ſein und auch über Geldmittel in G land und Amerika verfügen. Man hofft, die Internationale in 10 ganzen Welt verbreiten zu können zur Bekämpfung des Bolſchem Letzte meldungen Freiherr von Weizſäcker 1 „Stuttgart, 3. Febr. Der frühere württembergiſche Minif präſident Dr. Freiherr Karl von Weizfäcker iſt im Alter ſe 73 Jahren geſtorben. Dr. Freiherr v. Weizſäcker war 18. ſier lang württembergiſcher Kultusminiſter, 12 Jahre lang Minn der Auswärtigen Angelegenheiten und des Verlehrsweſens, fe Miniſter des früheren württembergiſchen Königshauſes un iſter⸗ 1515 555 zur Revolution zugleich württembergiſcher Min! präſident. Durch eine Löwin ſchwer verletzt hr⸗ „— München, g. Febr. Am Dienstag abend fand wie gewe⸗ lich im Zirkus Krohne eine Vorſtellung mit den erſt kürzlich ele⸗ tierten Berberlöwen ſtatt. Dabei erlitt der Löwenbändiger ihn einen ſchweren Unfall. Eine Lötwin hatte ſich plözlich auf eh⸗ geworfen, ihn zu Boden geriſſen und ihm ſchioere Biſſe und 9 an Armen und Beinen beigebracht. znem Helios erlitt erſt kürzlich einen ähnlichen Unfall mit eiſen⸗ anderen Löwen und konnte erſt vor twa 14 Tagen das Kre ihn lager verlaſſen. Die im Zirkus anweſende Sanitätswäche legte!“ die erſten Notberbände an. Eine deulſche Heldenkat 1 ERNewyork, 2. Febr. Die Heldentat des „Weſtfalta“, deren Beſatzung in der Nacht zum 7 8 Heeh, manmung des in ſchwerer Seenot befindlichen holländiſchen ü ſchiffes„Alkaiß“ unter größten Anſtrengungen rettete, hal ri⸗ der geſamten Oeffentlichkeit großes Aufſehen erregt. Die arcchen kaniſchen Zeitungen heben einſtimmig. hervor, daß die deut hen Farben durch die zweite Rettung binnen kurzer Zeit einen gege⸗ Sieg, errungen haben. Dem Kapitän und der Veſatzung der„en ſalig foll bei der Freitag eder Samstag erfolgenden Ankunſt die großer Empfang bereitet werden, woran ſich vorcnteſt tlah au⸗ eſt⸗ Stadt Rewyork bebeilſgen wird. Wehrſchein“ werden der„Wen ſalia“ Haſenfahrzeuge entgegenfahren. Die Mannſchaft ſoll 901 81 Hale begleitet werden, wo eine feierliche Begrüßung erfo Oll. ili⸗ 10 rab⸗ vol und zing lus⸗ un⸗ 2 ſtillgelegt. „ittwoch, den 3. Jebruar 1926 Reue Mannheimer Jeitung(Minag · Ausgabe) 3. Seite. Nr. 55 Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarkles ditf Der Arbeitsmarkt weiſt unter dem Druck der Abſatz⸗ und Kre⸗ elcwieriakeiten in der Berichtszeit(21. bis 27. Januar) noch die aſfeche ungünftiae Tendenz wie ſeither auf. Die Zahl der bei den ntlichen Arbeitsnachweiſen Badens gemeldeten Arbeitſuchenden ſelbenederum— und zwar von 88 991 auf 95 793— alſo etwa im Gleich,Grade wie in der vorangegangenen Berichtszeit. geſtiegen. 50 ichzeitig iſt das Angebot der offenen Stellen noch um etwas— aien780 auf 1419— geſunken. Infolgedeſſen hat ſich die Andranas⸗ Stell(das Verhältnis der Zahl der Arbeitſuchenden auf je 100 offene Ste en weiter verſchlechtert. Kamen am 20. Januar auf 100 offene — n 6114 Arbeitſuchende, ſo ſtieg dieſe Zahl bis zum 27. Januar rund 6751. Entſprechend hat die Zahl der Hauptunterſtützungs⸗ Anteringer zugenommen: Es wurden am 27. Januar 80 430 Haupt⸗ erſtützunasempfänger gezählt gegenüber 73 237 vom 20. Januar. de n den einzelnen Berufsgruppen geſtaltete ſich die Lage folgen⸗ narmaßen: In der Landwirtſchaft regte ſich einige Nachfrage 5 Perſonal, das mit Viehpflege vertraut iſt. Die Lage in der In⸗ rie der Steine und Erden blieb nach wie vor ungünſtig. In ſcröbdetall und Maſchine ninduſtrie haben die Betriebsein⸗ ränkungen ihren Fortgang gehalten. Eine Firma des Automobil⸗ us hat für 2200 Arbeiter Werksurlaub, eine Pumpenfabrik für ca. Kräfte Kurzarbeit eingeführt. In der Pforzheimer Schmuck⸗ deninduſtrie halten die Werksbeurlaubungen weiter an. In der ſic warkwälder Uhreninduſtrie ſteht eine Anzahl von Betrieben noch Wer In der chemiſchen Induſtrie kam es verſchiedentlich zu bält ebeurlaubungen und Teilentlaſſungen. In der Textil induſtrie de t die rückläufige Beweguna in der Seidenbandweberei unvermin⸗ an. In der papiererzeugenden JInduſtrie iſt der Ar⸗ tsmarkt ungünſtig geblieben. In der Kartonage fabrikation 8 ſich weitere Verſchlechterung des Beſchäftiaunasarades an ver⸗ Aatenen Plätzen bemerkbar. In der in der Hauptſache ſchlecht be⸗ ftigten Gruppe der Leder induſtrie hat eine Firma teilweiſe 0 Im Holzs⸗ und Schnitzſtoff gewerbe erfolgen zwar er Einſtellungen, im allgemeinen aber iſt die Lage ziemlich un⸗ kändert ſchlecht geblieben. In der Muſikinſtrumentenfabrikation ah ſich eine Orcheſtrionfabrik zu Werksbeurlaubungen von ca. 100 räften auf 2 Wochen genötigt. Die ſehr ſchlecht beſchäftigte Tabak induſtrie geht allmählich om Werksurlaub zur Kurzarbeit über. Im Bekleidunas⸗ dewerbe kann im ganzen von einer nennenswerten Beſſerung noch eine Rede ſein. Im Bau gewerbe blieb die in der Hauptſache noch ruhige Lage nicht ganz einheitlich. Der ſehr darniederliegende Ar⸗ itsmarkt der Angeſte llten berufe wies keine Beſſerung auf. ine gewiſſe Nachfrage beſtand noch nach Spezialkräften im Ver⸗ Tielfältigungs gewerbe und ſodann, in größerem Ausmaß, im riſe ur beruf. Städoͤtiſche Nachrichten 5 Mannheimer Notgemeinſchaſt In dieſen Tagen fand eine Sitzung des Hauptausſchuſ⸗ Geſ r Mannheimer Notgemeinſchaft ſtatt, in der ein Gelamtüberblick über die Tätigkeit der Notgemeinſchaft ſeit ihrer ˖ ründung gegeben wurde. Da unter der Schwere der Zeit die Zahl für Notleidenden und mit ihr die Bedeutung dieſer Mittelſtands⸗ kürſorge immer mehr wächſt, ſcheint es geboten, einiges über die Ar⸗ deit der Notgemeinſchaft zu berichten. i Die ſchnelle Entwicklung der Mannheimer Notgemeinſchaft ſeit brer vor 3 Jahren erfolgten Gründung läßt am deutlichſten erken⸗ Ne. wie notwendig es war, für die„Familien und Einzelperſonen, 5 durch die Zeitverhältniſſe, im beſonderen durch den Verfall er Währung, in Not gerieten,“ neue Hilfsmaßnahmen zu ſchaffen. f ch 3 Jahre hindurch konnte einem großen Kreiſe einmalig und daufend Beihilfen an Geld, Lebensmitteln und Kohlen gegeben und, m vielen Fällen Rat bei der ſchweren Aufgabe einer völligen Ver⸗ nderung der Lebensverhältniſſe erteilt werden. Die Fürſorge für kintleidende Anſtalten und Wohlfahrtseinrichtungen, die die Richt⸗ nien in zweiter Linie vorſahen, erſtreckte ſich auf die damals —2 ſelbſtändig beſtehende Kriegsfürſorge, auf die Medizinalkaſſen, e Kindererholungsfürſorge, ſowie auf verſchiedene Kinderheime, de ilenhäuſer und Altersheime, die alle durch den ſchweren Druck 9 r Inflation in Stockung zu geraten drohten und denen durch Bei⸗ llfen über eine kritiſche Zeit hinweggeholfen wurde. Die Stabiliſterung der Währung brachte Milderungen, doch Innte die Notlage der Kleinrentner keineswegs behoben werden. Als das Wirtſchaftsleben immer kritiſcher wurde, mußte f· Aufgabenkreis der Notgemeinſchaft über dieſe Gruppe hinaus weitert werden. Unter den abgebauten Angeſtellten, e teilweiſe aus mangelnden Vorausſetzungen zur Erwerbsloſen⸗ Erterſtützung nicht zugelaſſen werden, gilt es, viel Not zu lindern. ranſreulicherweiſe haben ungenannt bleiben wollende Spender ge⸗ ade für dieſe Gruppe der Notgemeinſchaft Zuwendungen gemacht dend ſie damit in die Lage verſetzt, über die immer knapper werden⸗ en Mittel hinaus vorübergehend helfend einzugreifen. Im Mittelpunkt der Diskuſſion jener Sitzung ſtand die Frage: Die wird ſich die Zukunft der Mannheimer Not⸗ gemeinſchaft geſtalten? die Gelder ſind zuſammen⸗ geſchmolzen und da manche Familie, die früher ſpenden konnte, durch eigene Noklage am Geben verhindert iſt, iſt es nicht leicht, neue Mittel zu beſchaffen. Und doch wurde einſtimmig feſtgeſtellt, daß das Wirken der Mannheimer Notgemeinſchaft noch nicht ent⸗ behrt werden könne. Eine Fürſorgeſtelle kann abbauen, wenn das Wirtſchaftsleben im Aufſtieg begriffen iſt. Solange aber dort abgebaut wird, muß ſie mit allen Kräften auf dem Plane ſein. Keiner, der dieſe Fragen ernſthaft erwägt, wird ſich ſolcher Erkennt⸗ nis verſchließen können. Es muß weiter gearbeitet werden und es gilt nun, die zur Linderung der dringendſten Not erforderlichen Mittel zu ſchaffen. Die Bepölkerung Mannheims wird herzlich ge⸗ beten, auch weiterhin mitzuhelfen an dieſer Aufgabe, denn nur mit der Hilfe Vieler kann etwas erreicht werden. 9. 8 geuerwehr ⸗Jubiläum Die Vorbereitungen für das große Feuerwehrfeſt, das unſerer Stadt an den Pfingſtfeiertagen tauſende von Landsleuten zuführen wird, ſchreiten rüſtig vorwärts. In der letzten Sitzung des Feſtausſchuſſes, die unter der Leitung des Kommandanten Schlimm abgehalten wurde. iſt ein wichtiger Beſchluß binſichtlich des Feſtzuges am Nachmittag des erſten Pfinaſttages gefaßt worden. der Katholiſche Geſellenverein feiert an Pfing⸗ ſten ſein 70. Stiftungsfeſt, mit dem ein ſüdweſtdeutſcher Ge⸗ ſellentag verbunden wird. Man rechnet mit der Teilnahme von etwa 110 Geſellenvereinen aus Baden. der Pfalz und Heſſen. Es iſt demnach auch für dieſes Feſt eine nach tauſenden zählende Beſucher⸗ zahl zu erwarten. Wie die Freiwillige Feuerwehr plant der feſt⸗ gebende Verein am erſten Pfingſtfeiertag einen Feſtzua mit hiſto⸗ riſchen Gruppen. Um nun zu verhüten, daß am aleichen Nachmittag zwei Feſtzüge die Stadt durchziehen. wurde in der Beſprechuna der Angelegenheit, zu der ein Vertreter des Katholiſchen Geſellenvereins erſchienen war, der Vorſchlag gemacht, die beiden Feſtzüge zu verſchmelzen, und zwar ſollen die Feuerwehrleute und die Ge⸗ ſellenvereine nicht hintereinander marſchieren, ſondern ſich zu einem Zuge vereinigen, der von vornherein den Eindruck der Geſchloſſen⸗ heit macht. Die hiſtoriſchen und neuzeitlichen Handwerkergruppen. die die Geſellenvereine ſtellen. werden ſich in den Feuerwehrfeſtzug ganz von ſelbſt harmoniſch einfügen, da in den Feuerwehren das Ge⸗ werbe und Handwerk noch heute ſtark vertreten iſt. Es aibt im Ober⸗ lande heute noch Feuerwehren. die ſich nur aus Handwerkern und Gewerbetreibenden zuſammenſetzen. Da in dem Feſtzuge die Ent⸗ wicklung der Feuerwehr von den primitivſten Anfängen bis zur modernen Berufsfeuerwehr dargeſtellt werden foll. iſt mit einer wirk⸗ lich großzügigen Veranſtaltung zu rechnen. Die Ausſprache gipfelte in dem einſtimmig gefaßten Beſchluß ſich mit der Verſchmelzung des Feuerwehrfeſtzuges mit dem der Geſellenvereine einverſtanden zu erklären. Die Aufſtelluna des Feſtzuges erfolgt in der Auguſta⸗Anlage. Den Feuerwehrleuten werden jedenfalls die Seitenſtraßen zur Lin⸗ ken und den Geſellenvereinen die Seitenſtraßen zur Rechten der Auguſta⸗Anlage zum Aufmarſch angewieſen. Der Zug wird unter möglichſter Vermeidung der Straßen. in denen die Elektriſche ver⸗ kehrt, die Innenſtadt durchzieben und ſich am Ballhaus auflöſen. ſo⸗ weit die Feuerwehrleute in Betracht kommen. Die Geſellenvereine marſchieren weiter bis zum Roſengarten. da ſich im Nibelungenſaal an den Feſtzug der Feſtakt anſchließt. Es iſt mit Sicherheit mit einem Feſtzug zu rechnen, wie er ſchon ſeit Jahren hier nicht mehr veranſtaltet wurde und höchſtens mit dem Schützenfeſtzug im Jahre 1914 verglichen werden kann. Sch. Neubeſetzung des Mannheimer ſchweizeriſchen Honorar- konfulals. Aus Bern wird uns felegraphiert:„Der Schweizeri ſche Bundesrat hat das ſchweizeriſche Honorarkonſulat in Mannheim neu beſetzt. Der bisherige Konſulgtsberweſer Dr. Zetter übernimmt einen anderen Konfularpoſten. An ſeiner Stelle wurde vom Bun; desrat als Honorarkonſul Dr. Max Kunz in Mannheim:wählt. — Dr. Kunz hat, wie noch erinnerlich ſein dürfte, das Berner Hilfswerk, das im Winter 1923/24 und 1924/25 viel Not ge⸗ lindert hat, orgemiſtert und geleitet. der neue ſchweizeriſche Homorarkonſul wird ſeine Stellung als Prokuriſt der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik beibe halten. 5 8 *Wekkbewerbserfolg. Bei dem von der Stadt Hannover ver⸗ anſtalteten Wettbewerb für die Erlangung von Kleinwohnungstypen wurde unter 164 eingegangenen Entwürfen der Entwurf des aus Mannheim gebürtigen Architekten Hermann Ilg mit dem 1. Preis ausgezeichnet. 8 Ehrende Anerkennung der deutſchen Aukomobilinduſtrie im Auslande. Die Firma Benz u. Cie. Rheiniſche Automobil⸗ und Motoren⸗Fabrik.⸗G., Mannheim, wurde durch den König von Schweden erneut mit der Lieferung eines Perſonenwagens be⸗ traut. Dieſe Beſtellung bezeugt wiederum die Anerkennung der Qualität und Leiſtungsfähigkeit des Benz⸗Fabrikates. * Ehrung von Angeſtellten und Arbeitern der Sunlicht-Geſell⸗ ſchaft.⸗G. Mannheim⸗Aheinau. Zum erſten Mal nach Kriegs⸗ ende fand am 30. Januar eine Auszeichnung der Angeſtellten und Arbeiter ſtatt, die auf eine fünfundzwanzigjährige bezw. fünfzehn⸗ jährige Tätigkeit in dem Unternehmen zurückblicken können. Ez erhielten hierbei das goldene Ehrenzeichen der Firma für fünfund⸗ zwanzigjährſge treugeleiſtete Dienſte ſowie eine goldene Uhr mit entſprechender Widmung die Herren: Johann Dederich, Guſtar Hüther, Georg Mattern und Wilhelm Badenbach(ſämt⸗ lich eingetreten 1899); das ſilberne Ehrenzeichen für fünfzehnjährige treue Dienſtleiſtung ſowie ebenfalls eine goldene Uhr die Herren: Wilhelm Schäfer, Ernſt Pfaff(1901), Otto Roeder, F. W. Kühn (1903), Ludwig Meixner(1904), Emil Jünger, Leonhard Heiß. Heinrich Haußer(1905), Fräulein Roſa Klingmann(1906), Wilhelm Stern, Frau Eliſe Pfeiffer, Theodor Gaa, Georg Wolff, Ludwig Sauer, Joſef Benkert, Karl Harms(1907), Hermann Weber, Hans Strunz, Jacob Pfiſter, Karl Mühlſteffen(1908), Wilh. Arz, Peter Klumb, Frau Frida Baier, Georg Scherer, Heinrich Zeh. Hermann Zunker(1909). An die Verteilung der Ehrenzeichen und Gaben, die durch die Direktoren Carl Hoeffler und Brundo v. Büren die beide auch das goldene Ehrenzeichen tragen, mit einer ent⸗ ſperchenden Anſprache vorgenommen wurde, ſchloß ſich ein Feſt⸗ eſſen zuſammen mit den leitenden Herren der Firma, das einen überaus ſchönen und anregenden Verlauf nahm. * Seinen 80. Geburkstag begeht heute Herr CEarl Leinhas, das älteſte Ehrenmitglied und Altersgenoſſe des T. V. v. 1846, dem er i. J. 1865 beitrat. Er iſt alſo noch ein Zeuge aus der Zeit, in der der T.., beſonders in den Wintermonaten, unter ganz unglaub⸗ lichen Verhältniſſen ſeine Turnſtunden abhalten mußte: z. B. in einem altenHolzſtall im Inſtitut Krebs in K 4, oder in der alten Fettviehhalle, damals am jetzigen Waſſerturm. Wenn dem Jubflar auch ſeit Jahren ein Augenleiden zwang, ſich von der aktiven Ver⸗ einsbetätigung zurückzuhalten, ſo verfolgt er doch mit regem In⸗ tereſſe alles, was mit dem Werdegang ſeines T. V zuſammenhing. Und es erfüllte ihn ſtets mit Stolz und Freude, zu beobachten, wie turneriſche Zähigkeit und echter Gemeinſchaftsſinn den Verein aus kleinen Verhältniſſen zu ſeiner jetzigen Höhe emporhob. Möge dem Jubilar, dem der T. V. M. v. 1846 ſehr viel an wertvoller Mitarbeit zu danken hat ein gütiges Geſchick noch ſo manches Jahr voll Sonne. Freude und Geſundheit im Kreiſe ſeiner Familie gewähren. Gutheill *Ein Jimmerbrand entſtand geſtern nachmittag aus unbekann⸗ ter Urſache in D 7. Ein Holzregal und einige Schaufenſtermodelle ſind verbrannt bezw. beſchädigt. Das Feuer wurde durch die um 1,16 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 100 Mark. veranſtaltungen Theakernachricht. Wegen Erkrankungen im Perſonal ſingt in der heutigen Vorſtellung„Die weiße Dame“ Elſe Straile vom Stadttheater in Augsburg die Jenny. Den George Brown ſingt Joſef Bureſch, gleichfalls vom Stadttheater Augsburg.— In der heutigen Erſtaufführung des Schwankes„Irrgarten der Liebe“ von Hans Sturm im Neuen Theater ſind beſchäf⸗ tigt die Damen Droller, Leydenius und Sanden und die Herren Aberer, Köhler, Sack und Stanchina. Sängerbeſuch im Krankenhaus. Dder Männergefang⸗ verein„Sängereinheit“ E. V. Mannheim ſtattete am ver⸗ gemgenen Sonntag vormittag dem neuen Krankenhaus einen Beſech ab. Es wurden ernſte und heitere Lieder zum Vortvag gebracht, die dankbare Aufnahme fanden. Der Chor wurde von Muſik⸗ direktor Albert Guggenbühler geleitet fiaſperl und Jilm im Turnverein Mannheim von 1846. Der hieſige T. V. bot ſeiner Jugend im Ausklang ſeines Winterfeſtes einen vergnügten Sonntagnachmittag. Zuerſt bot das Kaſperl⸗ theater mit echter„volkstümlicher“ t zwei wirkſame Lach⸗ pillen, die ſomehr wirkten, als der Kinderſchar reichliche Gelegen⸗ heit zum Mitſpielen wurde. Im Film ſelbſt nahm das poetiſche Märlein: Der Rattenfänger von Hameln, in ſeiner bil⸗ derreichen Aufmachung ſo recht die Herzen gefangen. Der tragiſche Schluß war vaſch vergeſſen bei den nachfolgenden beiden Scherz⸗ filmen, die wechre Lachſtürme auslöſten. Die Muſikriege fügte ſich mit guter paſſender Muſik an. KRommunale Chronik .. Bruchſal. 1. Febr. Aus der jüngſten Stadtratsſitzung iſt zu berichten: Die Einrichtuna der elektriſchen Lichtanlage in ver⸗ mieteten ſtädtiſchen Anweſen wird dann genehmiat, wenn die Mieter ſich verpflichten, den erwachſenden Aufwand angemeſſen zu verzinſen und in kurzer Friſt zu amortiſieren.— Gegen die Feſtſtellung des Ortsſtraßenplanes im Gewann Weißer ſind einige Einſorachen erho⸗ ben und für die Durchführung des Ortsſtraßenplanes Wünſche ge⸗ äußert worden, die dem Bauausſchuß zur Prüfung und Begut⸗ achtung überwieſen werden.— Nach Ferttaſtellung der in Angriff ge⸗ nommenen Pflichtarbeiten für Erwerbsloſe ſollen wei⸗ tere Pflichtarbeiten nicht mehr eingeführt werden.— Zur Erhöhung des Stammkapitalanteils der hieſigen Stadt aufgrund einer Aen⸗ derung der Satzung des badiſchen Gemeindeverſicherungsverbandes wird die Genehmigung erteilt.— Hinſichtlich der Ausführung von Notſtandsarbeiten im Jahre 1926 ſind die erforderlichen Un⸗ terlagen nunmehr beſchafft, ſodaß dem Bürgerausſchuß wegen Bewil⸗ ligung der Mittel in der demnächſt ſtattfindenden Sitzung Vorlage erſtattet werden kann. 7 Tabletten in allen Apotheten u. Drogerlen Ml..— bei Huſten, Heiſerkeit, Katarri 10 d Trübner⸗Anekdoten Zu ſeinem 75. Geburkskag 7 Am 3. Februar wäre der große Maler Wilhelm Trübner 75 Jahre geworden, wenn ihn nicht ſchon am 21. Dezember 1917 eine Herzlähmung dahingerafft hätte. An dieſem Tage wird man gern wieder der eigenartigen Perſönlichkeit des Meiſters gedenken, der ſo unbeirrt ſeinen Weg als Künſtler geſchritten iſt und in em ſich unbewußte Genialität ſo merkwürdig mit praktiſchem ebensſinn und ſcharfer Kritik paarten. Als er als junger Kunſt⸗ üler nach München kam, da blühte dort noch die Hiſtorienmalerei, i d auch Trübner hat ihr in großen„Schinken“ geopfert. Aber 0 geheimen zog es ihn zur Darſtellung der Wirklichkeit und be⸗ Friders gern malte er ſeine prächtige Dogge Cäſar. Mit feiner Fronie wandelte er dann dieſe Hundebilder in„Hiſtorien“ um, dem er etwa die Dogge hinter einem Tiſch zeigte, auf dem ein er mit ſeiner Wurſt ſteht, und darunter ſchrieb:„Cäſar am zubikon“ oder auch den Hund malte mit einer über die Naſe ge⸗ bangten Kette von Würſten, wozu dann die großartige Unterſchrift m:„Ave Caesar, morituri te salutant!“ Als einmal die Münchener„Allotria“ die verſchiedenen Kunſt⸗ deten durch Vorführung lebender Bilder verſpottete, überkrug man * Thema„Das deutſche Hiſtorienbild“ Trübner, der die folgenden Aüden geſchichtlichen Szenen mit Hilfe von Gliederpuppen und heaterrequiſiten darſtellte: Heinrich VIII. unterzeichnet die von einem zweiten Kanzler entworfenen ſechs Blutartikel, wodurch er — von ſeiner dritten Gemahlin ſcheiden laſſen und mit ſeiner vier⸗ en Gemahlin verheiraten konnte und wodurch mit Clemens VII. und Karl V. der erſte Bruch herbeigeführt wurde“ und„Heinrich III. gibt ſeiner zweiten Gemahlin den erſten Kuß“. Der eigentliche Meiſter des jungen Trübner wurde Leibl, der einmal zu ihm ins Atelier kam und verwundert ſagte:„Sie kön⸗ nen ja viel mehr als Ihre Lehrer!“ Unter dieſem Einfluß ent⸗ wickelte er ſich zu einer Art„Wunderkind“, ſo daß ihm ſchon, als er in den Zwanzigern war, hervorragende Meiſterwerke gelangen. ie Kritik wollte freilich von ſeiner Kunſt nicht viel wiſſen, und er rächte ſich auf ſeine Art, indem er einmal in die Ausſtellung des b ſtvereins zwei anſcheinend ſehr harmloſe, in Wirklichkeit ſehr oshafte Bilder ſchickte. Das eine Werk zeigte ein glänzend ge⸗ maltes Stilleben aus Weißkohl⸗, Blumenkohl⸗ und Rotkrautköpfen; über den Tiſch, auf dem dieſe erleſenen Gemüſe lagen, war ein Zeitungsblatt gebreitet, deſſen Kopf ſehr deutlich den Namen des ſo verewigten Blattes anzeigte. In einer andern Münchner Zei⸗ ung war ein Kritiker mit dem Pfeudonym„Juniperus“ mit Trüb⸗ nr nicht ſehr glimpflich umgegangen. Dieſer Kritiker war nicht lehr erbaut, als er unter dem andern überaus fein gemalten Bilde Trübners, das einen mit vollendetem Stumpfſinn dreinſchauenden Eſel darſtellte, die lateiniſche Benennung fand:„Asinus Juniperus communis“. Trübner befand ſich in ſo glücklichen Vermögensverhältniſſen, daß er ſeine Zeit abwarten und auf hohe Preiſe halten konnte. Er machte auch ſelbſt mit ſeinen alten Bildern gern Geſchäfte, und als die Werke ſeiner erſten Periode ſehr hoch bezahlt wurden, er⸗⸗ warb er von dem in ſchlechten Verhältniſſen befindlichen Dichter Martin Greif das Bildnis, das er von ihm 1876—5 und ihm geſchenkt hatte. Er ſetzte dafür dem Dichter eine Jahresrente von einigen 1000 Mark auf Lebzeiten aus, half ihm damit aus großer Not, und da Greif nicht lange danach ſtarb, machte er auch noch ein gutes Geſchäft, denn er konnte das Bild um einen ſehr hohen Preis an das Frankfurter Muſeum verkaufen. Der Realismus ſeiner Por⸗ träts brachte ihm manch üble Erfahrung ein und ſo ſagte er ein⸗ mal zu Thoma, als dieſer eine befreundete Dame malen wollte: „Tun Sie das ja nicht!“ Porträtmalen zerſtört die Freundſchaft!“ Theater und Muſik „dDie Klärung der Kölner Intendantenkriſe. Eine amtliche Mitteilung des Kölner ſtädtiſchen Preſſeamtes beſagt:„Die Stodt Köln hat dem Intendanten des Schauſpielhauſes, Ernſt Hardt, der den ihm nach ſeiner Wahl angebotenen Vertrag bisher nicht unter⸗ Folſſeg hatte, diejenigen Bedingungen, die er zu einer glücklichen ortſetzung ſeiner Arbeit gefordert hat, nicht gewähren zu können geglaubt. Beide Teile ſind daher übereingekommen, ihre Bezie⸗ hungen zu löſen. Es ſchweben im Augenblick Verhandlungen über den Zeitpunkt der Löſung und die Modalitäten. Der große Theater⸗ ausſchuß hat beſchloſſen, aus finanziellen Gründen den Intendanten⸗ poſten an der Kölner Bühne nicht wieder zu beſetzen. Die Gene⸗ ralintendanz übernimmt in Zukunft wieder die Leitung des Schauſpielhauſes, die ſie vor Hartung und Hardt inne⸗ hatte.“ Damit wird Fritz Remond, der nun 15 Jahre in Köln wirkt, wieder Leiter der beiden ſtädtiſchen Bühnen. Réemond als früherer Heldentenor neigt natürlich mehr zur Oper und darunter litt ohne Zweifel das Schauſpiel in Köln, das es nie zu gleicher Bedeutung brachte wie die Oper. Zu dem Weggang Ernſt Hardts macht die „Köln. Ztg.“ Anmerkungen, die auch Über Köln hinaus intereſſieren dürften. Guſtav Hartungs Nachfolger auf dem heißen Kunſtboden Kölns zu werden, war für Hardt keine leichte u. angenehme Aufgabe. Man braucht nicht zu verheblen. daß Ernſt Hardt, der auf einem Trümmerhaufen aufbauen mußte— denn was Guſtav Hartung im Schauſpielhausbetrieb hinterlaſſen hatte. war ein Trümmerhaufen—. eine Reihe von Feſlern begangen hat und nicht zuletzt auch Fehler künſtleriſcher Art. Aber dieſe Fehler, denen Vorzüge mancherlei Art Anfana ſeiner Arbeit an. hauptſächlich von Freunden Hartungs, gegen ihn in Szene geſetzt worden iſt. rechtfertigen vor allem nicht die zum Teil höchſt angreifbare Art. wie man gegen dieſen vornehmen Künſtler vorgegangen iſt. Es kam hinzu. daß von Anfang der Tätigkeit Hardts an. nicht durch ſeine Schuld, das ver⸗ trauensvolle Zuſammenarbeiten zwiſchen ihm und der zuſtändi⸗ gen ſtädtiſchen Stelle gefehlt hat. das gerade auf dieſem ſchwierigen Poſten die Vorausſetzung auch für künſtleriſche Erfolge iſt. Unſerer Meinung nach hatte die ſtädtiſche Verwaltung die Pflicht, einem Manne von der Bedeutung Hardts, dem auch ſeine Gegner Hochachtung von ſeinen künſtleriſchen und menſchlichen Eigen⸗ ſchaften nicht verſaat haben. Gelegenheit zu geben, in mindeſtens zweijähriger Tätigkeit zu zeigen, was er kann. Kein Intendant in Deutſchland würde dieſe zweijährige Bewährunafriſt nicht verlangen. Sie war in dieſem Falle ſchon deshalb geboten, weil, wie wir ſchon ſagten. Hardt einen aroßen Teil neuer ſchauſpieleriſcher Kräfte— im ganzen 35— in der Sommerzeit anwerben mußte, wo„der Markt leer“ iſt. Somit hat man Hardt, der in kurzer Zeit die ſchwere Auf⸗ gabe gelöſt hat. aus einem heilloſen Wirrwarr einen ge⸗ ordneten Theaterbetrieb in zwei Häuſern zu ſchaf⸗ fen. dadurch, daß man geglaubt hat, ihm„dieſenigen Bedingungen, die er zu einer glücklichen Fortſetzung ſeiner Arbeit gefordert hat, nicht gewähren zu können“, ein bitteres Unrecht zugefüagt. Wenn man für die neue Löſung. die keinen eigentlichen Nachfolger Hardts vorſieht, geldliche Gründe angibt, ſo iſt das ein Fehlſchuß. denn für jeden Kenner der Verhältniſſe iſt es klar, daß unſer Theater billi⸗ ger weagekommen wäre, wenn man Hardt Gelegenheit gegeben hätte, in der neuen Spielzeit mit größtenteils neuen Kräften ſein zweites Probejahr durchzuführen.“ Aus dem heidelberger Konzertleben. Das zweite Volks⸗ ſymphoniekonzert brachte unter der ſicheren, geſchmackvollen und ſauberen Leitung von Univerſitätsmuſikdirektor Dr. Poppen im ſtark beſetzten großen Saale der Stadthalle ein etwas buntes Programm zur Ausführung. Zuerſt die c⸗moll Symphonje von S chubert, die ſogenannte tragiſche, in der vor allem die ent⸗ Filigranarbeit des letzten Satzes beſonders reizvoll zur urchführung kam. Zum Schluß das Satyrſpiel der in Heidelberg erſtmals gehörten„Perkeo⸗Suite“ für Bläſerorcheſter von Her⸗ mann Grabner, ein amüſantes, zum Teil geiſtreicheß Stückchen differenzierter kontrapunktiſcher Arbeit, voll Laune und Witz, mit humorvollſter Verwendung des charakteriſtiſchen Klangs der ein⸗ zelnen Inſtrumente. Dazwiſchen and das g⸗moll Violinkonzert von Bruch, das ruhig einmal zehn Jahre Ferien haben dürfte. Her⸗ mann Diener⸗Heidelberg ſpielte das Konzert mit edlem warmem Ton und techniſch ſauber und einwandfrei, ſodaß der Veifall, der gegenüberſteben, rechtfertigen nicht das Keſſeltreiben, das vom ihm wie auch dem Dirigenten und Orcheſter reichlich gezollt wurde, wohl berechtigt war, . Seite. At. 38 neue Manuheimer Zeitung(mittag Ausgabe) Miktwoch, den 3. Februar 1020. Nus dem Lande Alreisverſammlung des fteiſes farlsruhe Karlsrube. 1. Febr. Am 30. Januar, nachmittag 2 Uhr fand im Sitzunasſaale des Landtags eine Kreisverſammluna des Kreiſes Karlsruhe ſtatt. Der Kreisvorſitzende, Oberlandesgerichts⸗ rat Stritt, erſtattete Bericht über den Ankauf des Steinabades bei Bonndorf und deſſen Einrichtung als Kindererholungsheim. Der Kreis Karlsrube befaßt ſich ſeit 1924 mit der Erholungsfürſorge für Kinder aus den Landgemeinden des Kreiſes. Dem Kreisrat iſt dafür ein Betrag von 40 000 Mark zur Verfügung geſtellt worden. Der ver⸗ einbarte Kaufpreis für Steinabad beträgt 55 000 Mark. Es ſtand der Antrag zur Debatte, die Kreisverwaltung wolle den zwiſchen dem badiſchen Heimatdank und dem Kreiſe Karlsruhe abgeſchloſſenen Kaufvertrag vom 18. Dezember 1925 genehmigen und zuſtimmen. Der Antrag wurde nach einer kurzen Diskuſſion, die keine weſent⸗ lichen Einwände hervorbrachte, einſtimmig angenommen. Sodann erſtattete der Vorſitzende des Aufſichtsrates der badiſchen Lokaleiſen⸗ bahnen⸗Aktiengeſellſchaft Bericht über die wirtſchaftliche Lage dieſes Unternehmens, von dem ein Antrag an den Kreisrat vorliegt. die Bürgſchaft für ein von ihr aufzunehmendes Anlehen von zu⸗ nächſt 50 000 Mark zu übernehmen. Der Antrag wegen Uebernahme der Büraſchaft wurde einſtimmig angenommen. Nach Berichterſtattung über die bauliche Erweiterung der landwirtſchaftlichen Kreiswinter⸗ ſchule in Graben wird die Prüfung und Verbeſcheidung der Kreis⸗ rechnung für 1924 angenommen und anſtelle des ausgeſchiedenen De⸗ kans Hermann Rechtsanwalt Schmidt⸗Bretten in den Kreisrat ählt. gewäh 15 SReulußheim. 1. Febr. Einen plötzlichen To d erlitt am Sams⸗ tag der in den ſechziger Jahren ſtehende Kleinrentner Fritz Lang⸗ Lotz. In Begleitung ſeiner Frau hatte er im Walde Kleinholz ge⸗ ſammelt. Auf dem Heimwege fiel er in der Nähe des Sportplatzes um und war tot. Wahrſcheinlich hat der alte Mann einen Schlag⸗ anfall bekommen. hHaßmersheim, 1. Febr. Der Haßmersheimer Schiffsver⸗ icherungsverein q. G. in Haßmersheim a. N. hielt im Gaſt⸗ haus„Zum Neckartal“ ſeine 43. ordentliche Mitgliederver⸗ ſammlung ab. Der Verein umfaßt 85 Mitglieder mit 85 Rhein⸗ und Neckarſchiffen. Dieſe verteilen ſich in ungefähr 40 Rheinkähne und 45 eiſerne Neckarſchiffe. Der 1. Vorſitzende des Vereins, Schiffs⸗ beſitzer und Bezirksrat Emil Klee eröffnete vormittags 9 Uhr die Verſammlung. Dieſe war von 41 ſtimmberchtigten Mitgliedern be⸗ ſucht und nahm einen ſehr guten Verlauf. Es wurden eine Anzahl wichtiger neue Beſchlüſſe gefaßt, die faſt alle einſtimmig genehmigt wurden. Die ſeitherigen regulären Prämienſätze wurden für das Jahr 1926 um 10 Proz. herabgeſett. Eine Nachzahlung für das vergangene Jahr wird nicht eingefordert. Verſchiedene Statutenänderungen mußten vorgenommen werden, die ebenfalls einſtimmig gutgeheißen wurden. Drei neue Mitglieder mit drei gro⸗ ßßen Rheinſchiffen wurden abermals in den Verſicherungsverein auf⸗ genommen; die Aufnahme erfolgte unter geheimer Abſtimmung ein⸗ ſtimmig. Dem 1. Vorſitzenden des Vereins wurde aus der Verſamm⸗ lung heraus für ſeine aufopfernde Tätigkeit und ſeine muſtergültige Verwaltung allgemeine Anerkennung und herzlicher Dank zum Aus⸗ druck gebracht. Auch dem 2. Vorſitzenden. Herrn Staubitz und dem Geſamtvorſtand wurde für die erfolgreiche Mitarbeit der Dank der Generalverſammlung ausgeſprochen. Xe« flarlsruhe. 1. Febr. Heute früh 4 Uhr wurde ein lediger 32 Jahre alter Maſchinenſchloſſer aus Kulm in bewußtloſem Zu⸗ ſtande im Sallenwäldchen liegend aufgefunden. Er hatte ſich mit einem Handtuch an einen Baum aufgehänat. das Handtuch riß jedoch, wodurch er zu Boden fiel. Nach einiger Zeit erlangte der Lebensmüde das Bewußtſein wieder. Das Motiv zur Tat iſt Schwer⸗ mut infolge Verſchüttung im Kriege. X pPforzheim. 1. Febr. Geſtern gegen 10 Uhr morgens ſprang auf der Roſenbrücke eine junge Frau in die Enz. Es handelt ſich um eine 22 Jahre alte Witwe, die in der früheren Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt wohnt und deren Mann ſich vor zwei Jahren vergiftet hat. Die Frau wurde noch im letzten Augenblick gerettet und ins hieſige Krankenhaus verbracht. Die Urſache ſoll in Schwermut zu ſuchen ſein. oberrotweil am Kalſerſtuhl, 2. Febr. Am geſtrigen Sonntag fand hier auf Veranlaſſung der iſchen Winzervereinigung in Kafferſtuhl eine Prämiierung der Rebengewächſe der Weine des Jahrgangs 1925 ſtert. Am id eine auch von Regierungsſeite beſchickte Win zerverſammlung der Kaſſerſtühler Weinbauern ſtatt, die 177 Schluſſe eine Ent⸗ ſchlleßung annahm, in der eine ſchärfere inkonkrokle ver⸗ langt würd. Von der Regierungs wird gefordert, daß ſie bei künfti⸗ gen Handelsverträgen dei den Weinzöllen nicht unter die mit Ita⸗ lien feſtgelegten Sätze heruntergeht. *Ueberlingen, 2. Febr. Geſtern abend wurde der 72 Jahre alde ledige Landwirt Donatus Neſenſohn auf dem Hofgut Pfaffenbühl, das zu Hohenbodman gehört, von einem Unbekann⸗ ten erſchoſſen. Der Bruder Ermordeten eilte auf den Schuß aus dem Stalle herbei, fand aber ſeinen Bruder ſchon ſterbend vor. Der Täter flüchtete und konnte bis jetzt nicht tellt werden. Ein Raubmord wicht vorzuliegen, denn der örder hat nichts mitgenonnnen. Aus der pfalz Gründung der pfälziſchen verkehrswacht 2: Neuſtadt a.., 1. Febr. Die Verkehrswacht Pfalz iſt am geſtri⸗ gen Sonntag in Neuſtadt endgültig aus der Taufe gehoben worden. Der Zweck der Verkehrswacht iſt, durch Mittel der Selbſtzucht und des Selbſtſchutzes an der Regelung des Verkehrs mitzuwirken und dadurch die Verkehrsſicherheit zu heben. Das Arbeitsgebiet der Ver⸗ kehrswacht umfaßt die ganze Pfalz. In ihr ſind alle Vereine. Ver⸗ bände und Körperſchaften, die mit dem Verkehr irgendwie zuſammen⸗ hängen, vereiniat. Der Gauvorſitzende des A. D. A. C. Major Ro⸗ manic(Kaiſerslautern), begrüßte die zahlreichen. aus allen Teilen der Pfalz erſchienenen Beſucher und betonte die Haupthedingung den Verkehr in die richtigen Bahnen zu leiten. Gauvertreter, Bank⸗ direktor Julius Schmidt⸗Speyner. erläuterte die näheren Ziele. Der Verkehr habe derartige Formen angenommen, daß es Pflicht ſei, Hand in Hand mit den Behörden, den Bezirkspolizeiverwaltungen und Stadtverwaltungen daran zu arbeiten, daß die erſchreckend zu⸗ nehmenden Verkehrsunfälle durch eine möglichſt reibungsloſe Abwicklung des Verkehrs auf ein Mindeſtmaß berabgedrückt würden. Eine Statiſtik zeige, daß in Deutſchland auf 20 Kraftwagen ein Un⸗ fall komme, während dies in Amerika erſt bei dem hundertſten Kraftwagen der Fall ſei. Daraus könne man ſich auch erklären, daß der A. D. A. C. den erſten Schritt zur Gründung der Verkehrswacht getan habe. Möalichſt weite Kreiſe müſſen zur Mitarbeit herangezo⸗ gen werden. Man wolle erzieheriſch auf die Kraftfahrer und die Oeffentlichkeit wirken. Im Namen der Kreisregierung der Pfalz begrüßte Ober⸗ regierungsrat Wagner⸗Neuſtadt die Verſammlung. Wie ſodann feſtgeſtellt wurde, waren 62 Vertreter aus den meiſten Verbänden und Körperſchaften der Pfalz einſchließlich des Transportgewerbes anweſend. Auch der„Bund deutſcher Radfahrer“ war vertreten. Der Antrag, die Verkehrswacht endgültig zu gründen, wurde einſtimmig angenommen. Ebenſo wurde beſchloſſen, die Beratung der Satzungen dem Vorſtand zu überlaſſen. Zum 1. Vorſitzenden wurde Bankdirektor Schmidt gewählt, 2. Vorſitzender wurde Wil⸗ helm Hoffmann⸗Zweibrücken, als Vertreter des Pfälziſchen Transport⸗ und(Arbeitgeber), zum 8. Vorſitzen⸗ den wurde Ehrhard Riedel⸗Ludwigshafen, Vertreter des Trans⸗ portgewerbes(Arbeitnehmer) beſtimmt. Hotelier Brüger⸗Zweir⸗ brücken wurde zum Schatzmeiſter berufen. Das Amt eines Schrift⸗ führers erhielt Otto Hoffmann⸗Ludwigshafen, während die Preſſeabteilung Verleger Groſſer⸗Frankenthal einſtimmig über⸗ tragen wurde. Der ſogenannte Beirat konnte in der Gründungs⸗ verſammlung nicht gewählt werden. * 2: Oudwigshafen, 2. Febr. In der Nacht von Samstaa auf Sonn⸗ tag erkletterte der 18 Jahre alte Tagner Karl Ackermann von Mundenheim, der in angeheiterter Stimmung mit Freunden von einer Hochzeit kam, einen eiſernen Maſt der Hochſpannunasleitung und griff nach der elektriſchen Leitung. Durch den ſtarken Strom wurde er ſofort getötet.— In einer Wirtſchaft in der Frieſen⸗ heimerſtraße gerieten in der Samstaa Nacht zwei Taglöhner wegen einem Mädchen in einen Streit, in deſſen Verlauf ſie ſich gegenſeitigmehrere Stiche in den Ober⸗ und Unterarm bei⸗ brachten. Die Verletzungen ſind erheblich, aber nicht gefährlich. Nachbargebiete Aß Lampertheim, 1. Febr. Die Geſangvereine geben alljährlich im Laufe des Winters Gelegenheit, die Oeffentlichkeit durch Kon⸗ zerte über ihre geſanglichen Leiſtungen zu unterrichten. So ver⸗ anſtaltete auch geſtern der Männergeſangverein Liedertafel“ im großen Saale des Gaſthauſes zum Reichsadler ein ſolches. Lange vor Beginn war der Raum ſchon durch die zahlreichen Be⸗ ſucher beſetzt. Punkt 4 Uhr betrat der rührige Dirigent, Lehrer Moos, mit ſeiner wackeren Sängerſchar die Bühne und er⸗ öffnete mit dem Chor„Maienbotſchaft“ von Alf. Spengler die Darbietungen. Dieſem folgten weiter„Nordiſches Maienfeſt“ von Max Bruch,„Seeſturm“ von Ed. Köllner,„Schön Rotraud“ von W. H. Veit und„O du dumms Hanſelein“ von W. Gompf. Aus allen, zum Teil recht ſchwierigen Chören merkte man, mit welcher Begeiſterung die Männer dem Geſange zugeneigt ſind und wie ſie der trefflichen Führung ihres Dirigenten folgen. Bei der Ver⸗ anſtaltung wirkte noch das Soloquartett des„Lieder⸗ kranz“ mit. Dieſes brachte„O bone Jeſu“ von Paleſtrina,„Veſ⸗ per“ von Joſ. Werth,„Am Ammerſee“ von Rich. Wickenhauſen, „Zu Mantua in Banden“ von L. Relbert,„Minnelied“ von de la Hale,„Die Roſe im Tale“ von Ferd. Hummel,„Die Mühle im Tal“ von A. Henſchel,„Abſchied“ von Wilh. Sturm und„Wo a klans Hüttle ſteht“ von Friedr. Silcher zum Vortrag. Was das Quartett bot, ging über alle Erwartungen. Eine Schulung, die dem Dirigenten, Lehrer Wagner⸗Worms, alle Ehre macht. Sän⸗ ger und Dirigent ernteten denn auch die nur zu berechtigte An⸗ erkennung durch rauſchenden Beifall und mußten ſich zu einigen Zugaben beqguemen. Gerne hätte man noch ſowohl dem Chor, als auch dem Quartett länger Hoffentlich iſt mit einem baldigen weiteren Konzert des Vereins unter Mitwirkung der Wormſer Sänger zu rechnen. Nationaltheater Mannheim L Neu einſtudiert:„Figaros Hochzelt“ Modzarts eigenes Lieblingswerk wird in der Gunſt des Opern⸗ publikums ſtets eine bevorzugte Stelle einnehmen, ſo daß es durch⸗ aus an der Zeit war, den„Figaro“ wieder im Spielplan erſcheinen zu laſſen. Die zentrale Geſtalt dieſer Oper iſt der Graf; um ihn dreht ſich das ganze Intrigenſpiel, er nimmt rein äußerlich, nicht nur in den Enſembleſätzen, die Mitte. Deshalb muß er repräſen⸗ eren, muß Haltung zeigen und 5 10 Haltung als der eigentliche „Held“ des Stückes, das nicht nach ſeinem Namen heißt, bewahren. Carſten DOerners Almaviva entſpricht dem in allen Teilen; das feine +25 für darſtelleriſche Einzelheiten läßt jede neue Rolle dieſes Künſtlers intereſſant erſcheinen. Bei dieſem vortrefflich ge⸗ zeichneten Grafen kam noch das geſangliche Stilempfinden hinzu, das die Finalſätze ebenſo beherrſchte wie den Zwiegeſang und in der Arie wie in den Rezitativen die Weite ſeiner Deklamationskunſt zur Ent⸗ faltung brachte. Die Gräfin hat man jetzt Aenne Geier gegeben; das iſt an ſich im Sinne des Werkes und der Rolle, die durchaus nichts mit der Marſchallin des„Roſenkavaliers“ weder an innerem noch äußerem Schickſal gemein hat, nur zu begrüßen. Allerdings braucht die Sängerin deswegen nicht dem Stimmvolumen der Hoch⸗ dramatiſchen nachzuſpüren, das ihr nicht entſpricht, zumal ſie die Partfſe mit ſopiel Anmut und echtem Gefühl durch⸗ 2 55 daß wir dieſe neue Gräfin ebenfalls in ihrer Art als eine ereicherung dieſer wertvollen Vorſtellung anſehen können. Guſſa Heiken als Suſanne iſt geblieben; ſpürbar war die Ver⸗ tiefung in der ganzen Anlage der Rolle; rein geſanglich kam dies beſonders in der mit außerordentlicher 55 und techniſcher Beherrſchung vorgetragenen Arie zum Ausdruck. Die Darſtellung ließ die dem Werk entſprechende Jronie überall durchſchimmern. Wilhelm Fentens Figaro kommt dem Stimmtypus des Sängers beſonders entgegen; ſein überlegener we im Spiel und ſeine bei⸗ ſpielhafte Wiedergabe der Seccorezitative ſichern ihm ſtets von neuem einen verdienten Erfolg. Die rt ſeines Vortrags der letzten Arie genügt zur Charakteriſierung dieſer ſchwer zu übertref⸗ fenden Leiſtung. Den Pagen ſingt, nach der Verwandlung Aenne Geiers in die Gräfin, Helene Reffert. Eine Altiſtin alſo. Auch das iſt wiederum im Sinne des Werkes nicht ſo ganz von der Hand izu weiſen. Die allererſte Sängerin des Cherubin ſoll ebenfalls eine ſtiefe Stimme gehabt haben, woraus man mit einigem Recht ſchließen kann, daß Mozart bei der muſikaliſchen Zeichnung dieſes Jünglings un eine Mezzofärbung des interpretierenden Organs gedacht hat. Die neue Vertreterin des Cherubin wußte ſich jedenfalls für die etwas ungewohnte Aufgabe mit ganzer Kraft einzuſetzen, und es wird ihr bei weiterer Vertrautheit ſicherlich gelingen, die gute Anlage der Partie in allen Teilen durchzuführen. Erna Schlüters ſtarkem Geſangstalent wurde die Marzelline überantwortet, der es nichts ſchadet, wenn ſie einmal auch einige ſympathiſche Züge geliehen bekommt. Und ſie braucht dieſe durchaus nicht wieder zu perwiſchen, indem ſie plötzlich vor„Aercher“ ſtatt vor einem regelrechten Aerger 2 ſolche Dinge muß aber vor allem der Kapellmeiſter merken! Karl Mangs geſangliche und darſtelleriſche Geſtaltungskraft gab dem Doktor Bartole wieder das von keiner alſchen Parodie verzerrte Profil. Den Baſilio ſang diesmal Bart⸗ ing mit ausgeze Inedem 1 8 der Künſtler beſißt ein unge⸗ wöhnliches Talent für Charakterſplel, das 1 16 55 Rolle heſonders zu⸗ ute kommt. Was aber in aller Welt iſt aus dem ſtotternden Richter on Curzio geworden?? Fällt er vielleicht unter den Abbau? Wenn ſtatt ſeiner der Baſilio als ſolcher in der gleichen Maske wie im erſten und zweiten Akt herinkommt, bewaffnet mit Feder und Akten⸗ papier, ſo merkt gewiß der größte Teil des Publikums nicht, daß man es, gelinde ge a9 ein wenig hinters Licht geführt hat; aber dem Niveau einer Oper, die doch immerhin auch noch einen Tenorbuffo uſw. aufzuweiſen hat, entſpricht üe vereinfachtes Verfahren denn doch nicht ganz.— Hugo Voiſin als prächtiger Gärtner und Margarethe Ziehl als Bärbchen ergänzten das Enſemble, das von der, durch vornehme Zurückhaltung ſich auszeichnenden Regie Richard Meyer⸗Waldens um einige ſeine Details in der Geſamtdar⸗ ſtellung vorteilhaft bereichert war. Dekorativ hat ſich zum Glück nichts verändert. Richard Lert hatte für eine eee Durcharbeitung geſorgt, deren intenſive Art eine ſpürbare Wirkung auslöſte. Dynamiſch war alles, zumal die Finale, aufs feinſte abgeſtuft, und an der Prä⸗ iſion der Enſembles mußte man ſeine Freude haben, beſonders da zier das in der Duvertüre befremdende Prinzip der Nivellierung Suc durchbrochen war. So konnte auch der muſikaliſche Leiter am chluß der Vorſtellung mit den umjubelten Hauptdarſtellern den Beifall des Publikums entgegennehmen, der eine Stärke erreichte, wie wir ſie nur bei prominenten Gaſtſpielen Naer 13 r. ayser. Runſt und Wiſſenſchaſt % Der Nordpolfahrer Andrs von Eskimos ermordek? Be⸗ kanntlich hat im Jahre 1897 der Forſchungsreiſende André mit zwei Gefährten den Verſuch gemacht, im Luftballon den Nordpol zu erreichen bezw. zu überfliegen. Der Flug wurde cmgetreten und dann hat man von André nichts mehr gehört und geſehen. Das Flugzeug mit den drei kühnen Forſchern iſt verſchwunden ge⸗ blieben. Zwar tauchbe wiederholt in den erſten Jahren nachher eine Mitteilung auf, derzufolge Eskimos im nördlſchen Amerika ein ihnen „unbekanntes Etwas“ in der Luft hätten dahinfliegen ſehen, doch beſtimmten Anhalt über den Verbleib hat man nicht erfahren. Jetzt weiß Dr. Knud Rasmuſſen in einem däniſchen Bhent mitzu⸗ teilen, daß im Jahre 1900 ein katholiſcher Miſſionar,, der ſich in den — Sportliche Rundſchau Die ſpaniſchen Flieger in Südamerika „ Paris, 2. Febr. Die ſpaniſchen Flieger, die, wie wi bereits meldeten, am Sonntag Südamerika erreichten, ſind um .30 Uhr abends(weſteuropäiſche Zeit) im Hafen von Pernamhuco gelandet. Nach dem hier aus Madrid eingetroffenen Funktele⸗ gramm ging die Fahrt zunächſt glatt“ von ſtatten. Das Waſſer⸗ flugzeug war am Samstag bis gegen Mittag in dauernder draht⸗ loſer Verbindung mit einem der beiden Begleitſchiffe. Ein wenig ſpäter meldete eine Depeſche des ſpaniſchen Konſuls in Pernam⸗ buco, daß die Flieger mit der Inſel Fernando des Noronda, die zwiſchen den Kap Verdiſchen Inſeln und Amerika liegt, funken⸗ kelegraphiſch in Verbindung getreten waren. Dann wurden die Nachrichten weniger günſtig. Ein Telegramm meldete, daß die Flieger gegen 8 Uhr abends bei der Inſel Fernando des Noronda auf offener See niedergegangen ſeien und daß ſie verſuchten, an die Inſel heranzukommen. Dieſe Nachricht wurde ſpäter beſtätig Major Franco hatte aus Furcht, daß ſein Benzinvorrat nicht aus reichen würde, zu landen beſchloſſen, um auf der Inſel Fernandd des Noronda dieſe Vorräte zu ergänzen. Von den Wellen hin un her geworfen verbrachte die Mannſchaft die ganze Nacht auf dem Waſſer. Auf die drahtloſen Rufe des Flugzeuges hin machte eines der Begleitſchiffe auf die Suche nach dem Flugzeug un? konnte es am Sonntag vormittag finden. Mit größten Schwieriß⸗ keiten gelang es, die Brennſtoffvorräte des Flugzeuges von dem Begleitſchiff uus zu ergänzen, ſodaß der Weiterflug ſtattfinds. konnte. Bei einem zweiten Verſuch gelang der Start gegen 3 Uhe nachmittags(weſteuropäiſche Zeit). Der Reſt des Fluges verlief regelmäßig und um.80 Uhr konnten die Flieger in Pernambuc landen. Sie gedenken zwei Tage in Pernambuco zu bleiben un dann nach Buenos Aires weiter zu fliegen. Fußball F. B. Sdarbrücken ſchlägt S. V. Mannheim-Waldhof 42 Der Meiſter des Bezirks Rheinheſſen/ Saar hatte am Sonntie die bekannte Waldhofmannſchaft bei ſich zu Gaſt. und lieferte ihr ailt in jeder Beziehung gutes Spiel. Die Waldhoſer traten zwar 5 drei Mann Crſatz an, doch mußten auch die Saarbrückener ibran beſten Mann, den Stürmer Kalkofen, erſetzen. Der Spielverlauf 3 bis zur Halbzeit bei beiderſeits guter Stürmerarbeit ausgealichen was auch durch das Halbzeitreſultat von:2 ausgedrückt iſt. 9 der Pauſe zeigten die Waldböfer ſtarke Ermüdungserſcheinungen ur mußten ſchon in den erſten 10 Minuten der zweiten Halbzeit zwe Tore durch die auten Flägelſtürmer der Saarleute hinnebmen. .G. Rohrbach—.G. Airchheim:1(:1) — Den ſplelfreien Tag benützte der A⸗Meiſter des Gaues Heidel? berg zu einem Geſellſchaftsſpiele gegen die Kreisligaelf Kirchheim. 11 Spiel brachte einen unerwarteken Sieg der Platzmannſchaft übe⸗ ihren weit unter der ſonſtigen Form ſpielenden Gegner. 10 1. Tor erzlelte Rohrbach durch einen Strafſtoß, den der Rechte, außen Schmitt verwandelte. Den Ausgleich beſorgte Kirchhene. Mittelſtürmer H. Gottfried. Doch bald darnach ſchoß Rohrbach de Führungstreffer und kurz vor Halbzeit erzielte der Mittelläufer Hummel das 3. Tor für Rohrbach. Nach der Halbzeit lieferten ſi die Mannſchaften einen ausgeglichenen Kampf, ohne aber zu Erfolgen zu kommen. Ein 4. Tor Rohrbachs wurde nicht gegeben, da der Ba die Torlinie noch nicht überſchritten haben ſoll. Beim.4⸗Ergebniſſe für Rohrbach endete der Kampf. Die Sieg hat Rohrbach ſeiner gu arbeitenden Läuferreihe, beſonders dem Mittelläufer K. Hamme 3u danken. Boxen Es. Devos ſchlägt Fraltini. Im Mailänder Sportpalo 15 langte am Sonmtag die Guropameiſterſchaft im üie gewichts boren zwiſchen Brund Frattini⸗Jtalſen und de Sieger des Ausſchei ſes, Rene Devos⸗Belgien zum Aus trag. Das über 15 Runden führende Treffen ſah den belgiſchen Meiſter Devos als den Beſſeren, der ſchließlich mit dem Pumke ſiege auch den Europameſſtertitel davontragen konnte. In den übrigen Kämpfen ſiegte Bonnel⸗Frankreich über Taſſi⸗Italien Punkten, während ſich Aſſenſio und Jean Joup nach 10 Runden um entſchleden trennten. 27 Milſionen RMark billiges Baugeld ꝛ0ur 5% Zins wurden zaum Bau von Eigenheimen im Jahtre 1928, dem ersten praktischen Geschzſtslahr der G.& P. an 180 Bouspares- diesef tein gemeinndtzigen auf Gegenseitigkeſt erbeitenden Sparvereini beren- trestell. Verfügbares Borvermögen Ende 1048 welt Uber zwei Milſionen Mor er si. ein 5 45 zcheffen, wer teure Restschuldhypotheken in billige unkündbare Tilgungz: bypotheken umwandeln will, kang dies auf dem Wege des Sparvertrugs calt der G. d. F- Beste Neferenzen. Man verlenge kostenlos Auskunft bei der bg. 19 Uemeinschaft der Freunde, Tuftfurort Wüstenrot Wuürttbg. Uebetall vo aickt vorheandeg, Ver leue von astbarem Euf geruche. ſaſt ge⸗ Strecken zwiſchen Reimder⸗ und Dubountmeer aufhielt, wo er Es⸗ fimos anfraf, die früher nie weiße Menſchen geſehen hatten, von dieſen gefraggt wurde, ob die Weißen die Gewohnweit hätten, zut fliegen. Die beiden ſchienen ein Geheimnis zu das der Miſſionar ihnen nicht zu entlocken vermochte. Drei Jahre Pahee beſuchte er den Eskimoſtamm und vernahm nun, daß einige 0 früher drei Weiße mittels„eines fliegenden Hauſes“ in ihrer Gegen erſchienen und von anderen Eskimos ermordet worden waren, wer mam ſie für Zauberer gehalten hatte. Ihre Gewehre und 9775 hat Flugkunſt waren die Urſache dieſes Eindrucks. Von anderer hat der Miſſionar gleiche Erklärungen gehört. Auch ein Däne U. a. erklärt, daß ex Eskimos geſehen habe, die Kleider trugen Stoff, wie er zuallonhülben verwandt wird. Mf. (J Hochſchulnachrichten. Die phtloſophiſche Fatultät der Uni⸗ verſität Lelpaig hat den Direktor der ſtaatlichen Akademie für graphiſche Künſte und Buchgewerbe, Prof. Walter Tiemann, aus Anfaß ſeines 50. Geburtstages zum Doktor der Philoſoph'e Nee d ernannt.— Der emeritterte ordentliche Proſeſſor der 5 de der Medizin an der Univerſtät Leipzig Geh. Med.⸗Rot rof. in London 55 Ehrenmitglied ernannt worden. Es iſt die⸗ die höchſte Auszeichnung, die dieſe angeſehene Geſellſchaft zu ver⸗ zeichnen het.— Profeſſor Albert Einſtein iſt in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Wiſſenſchaft die Goldene Medallle der Royal Aſtronomical Society verliehen worden. Literatur Das Februarheft von Velhagen u. Klaſings Monatsheften iſt nicht eine Faſchingsnummer in gewöhnlichem Sinne, dafür is dieſe Zeitſchrift zu kultiviert und ihrer künſtleriſchen und wiſſen⸗ ſchaftlichen Aufgaben zu bewußt. Wohl aber bringt ſie eine Reihe von Aufſätzen, die an Faſching und Geſelligkeit anklingen und eine 12 Lebenskunſt atmen. So der reichilluſtrierte Künſtler⸗ gufſatz über den Münchener Hugo Schimmel von Dr. G. J. Wolf, ſo den von Thönh illuſtrierten Beitrag über den Münche⸗ ner Karneva! von Kaſimir Edſchmid, ſo die ebenfalls mit far⸗ bigen Bildern geſchmückte Schilderung von Koſtümfeſten am preußiſchen 17 vor 100 Jahren von Prof. Dr. Jum⸗ pertz. Damit iſt die Zahl der illuſtrierten Aufſätze noch nicht er⸗ ſchöpft. An der Hand von entzückenden farbigen Abbildungen führt uns Prof. Dr. Schnorr von Carolsfeld in die Anfänge der Porzellankunſt und Hans Roſenhagen würdigt die neu erworbene attiſche Göttin, die hier zum erſtenmal in den Farben des Origi⸗ nals gezeigt wird. Die ſchwierige Frage der Auslandskredite be⸗ handelt Dr. Georg Tiſchert. Das ſpannende Stimmungsbild eines vulkaniſchen Ausbruchs entwirft A. Sacher⸗Woenkhaus. Das Heft eröffnet eine neue Noyelle von Jakob Schaffner:„Das mißliebige Lob.“ Den meiſterhaften Novellenkranz bon Heinrich Federer be⸗ ſchließt„Die Buchbinderin“, r. Karl Sudhoff iſt von der Noyal Sockety of Medicine „Nittwoch, den 3. Jebrnar 1928 * B. Selte. Nr. 55 Reue Maughelmet Jellung Mittag-Ausgabe) -Handelsblatt Neue Mannheimer Zeitung die Geſtaltung des deutſchen Marktes in England im vergleich mit dem Jahre 1913 Von Dr. Heinrich Hildenbrand⸗Mannheim 1. 1. Handelspolitiſche Situallon Die deutſch⸗en i m gliſchen Handelsbeziehungen gründen ſich auf den 1 1025 in Kraft getretenen deutſch⸗engliſchen 1924, in und Schiffahrtsvertrag vom 2. Degember der bede dem die grundſätzliche Meiſtbegünſtigung lich Arte Staaten feſtgelegt iſt. Eine Ausnahme ſieht ledig⸗ der beld 4 Ziffer 2 vor, wonach Begünſtigungen, die von einem Grund den vertragsſchlleßenden Teile einem dritten Staat auf ſchießendarer Jeen abgeſchloſſenen oder gegebenenfalls ſpäter abzu⸗ eiſtbe zen Zollunion eingeräumt werden, von der allgemeinen der Hehunſtigung nicht erfaßt werden. Dieſe Ausnahme dürfte in gegenübe; ache auf Englands wirtſchaftspolitiſche Beſtrebungen er ſeinen Dominions zurückzuführen ſein. ethelte Protokoll zum Vertrag Ziffer 2 iſt eine Vereinbarung treb n, die angeſichts der noch zu beſprechenden Schutzzoll⸗ dubalt ngen Englands und der deutſchen ee Mie imeg 6 alb der durch dieſe Abmachungen gezogenen Grenzen erle flichtet ſich jede Partei, keine Zölle oder Abgaben aufzu⸗ an wieder aufzuerlegen oder beizubehalten, die für den ſich 0 Teil beſonders abträglich ſind. eiterhin verpflichtet — 4 er der beiden Teile bei Abänderung des beſtehenden Zoll⸗ Intir und bei Feſtſetzung künftiger Zollſätze, ſoweit ſie die Aſſchen der anderen Partei beſonders berühren, ibe ene des 55 zu nehmen auf die Gegenſeitigkeit und die Entwicklung Bedi ndels der beiden Länder unter angemeſſenen und billigen luna ngungen, wobei die deutſche Regierung die günſtige Behand⸗ ode voll in Betracht ziehen wird, die 5 rzeugniſſen Fabrikaten bei der Einfuhr nach dem Vereinigten Königreich Jolt gewährt wird. Auſſa ollte bei einem der beiden vertragsſchließenden Teile die feſt ung entſtehen, daß einzelne der von dem anderen Teil 0 erllcten Zoleſätze mit öbigen Zuſagen nicht in Einklang ſtehen, dären ſich beide Teile bereit, darüber ſofort in mündliche Dieza ndkungen einzutreten.“ miß eſe Verabredung iſt, was beſonders deen e werden Furche einen engliſchen Wunſch zurückzuführen, der ſich auf die vor allzu weitgehenden Erhöhungen der Zollſätze in der gründet noch in Ausſicht ſtehenden deutſchen Zolltarifnovelle ſahrtente⸗ Seit Abſchluß des deutſch⸗engliſchen Handels⸗ und Schiff⸗ Jolltgavertrags iſt in deutſchland am 1, Oktober 1925 die gahl vafnorelle in Kraft getreten, welche für eine beträchtliche An⸗ hat Eh Poſitionen ins Gewicht fallende Tariferhöhungen gebracht „Eine Reihe von Handelsverträgen(Italien, Spanien, Nieder⸗ ermäß; haben einzelne Poſitionen der Zolltarifnovelle inzwiſchen duch 115 eine Erleichterung, die auf Grund der Meiſtbegünſtigung der A. ugland zufällt. In England wurde unter dem Druck euro übeteloſig eit und unter dem Einfluß der Hochſchutzpolitik der tiſchen und amerikaniſchen Wirtſchaftsmächte der Freihandels⸗ auf—5 in ſtarkem Ausmaß verlaſſen. Am 3. Februar 1925 wurde ei rund eines Weißbuchs der engliſchen Regierung die Möglich⸗ dſce de durch ſogenannte In duſtrieſchutz zölle eng⸗ u ſcnde 1 im Bedarfsfalle vor der Auslandskonkurrenz Jöuüen nduſtrien, die—— Anrecht auf Schutz durch dieſe zu haben, ſtellen einen Antrag beim Board of Trade, der diche Anträge daraufhin unkerſucht, ob a) die außerhalb des eng⸗ ſtellun Weltreichs hergeſtellten Fabrikate im Inland unter den Her⸗ Varendskoften angeboten oder verkauft werden, oder ob b) die landen auf Grund der Entwertung der Wäßrung des Herſtellungs. zu fenzu Preiſen angeboten werden, mit denen das Inland nicht onkurrteren vermag. ahen ach Vorprüfung der Anträge gibt ſie der Board of Trade an walg Sachverſtändigenausſchuß weiter, der ſie auf folgende Merk⸗ zwel zu unterſuchen hat: a) weſentliche Bedeutung des Induſtrie⸗ die 2 mit Rückſicht auf die Zahl der beſchäftigten Arbeiter oder bewentt der hergeſtellten Waren, d) ſtarker ausländiſcher Wett, wögiig in dieſer Branche und Bedrohung der Beſchäftigungs⸗ Esbüchteit von Arbeſtern, e) weſtgehende Verſchiedenheſt der gerufchungsbedingungen zwiſchen Intand und Ausland, hervor⸗ gerofen du Valufadumping, ſtaatliche Erportprämie und niedri⸗ Lohnſtandard, d) Wirtſchaftlichkeit und e wirt gſtellenden ſtriezweigs, e) keine ungünſtigen Rück⸗ ungen auf andere Branchen. Bei Geſehmgurg des daneage den Saceenſtündtgegcn ſchuß erfolgt elne eniſprechen Neledesvortage durch das Schatzamt an das Undertaus, welches Voanoflage anzunehmen oder abzulehnen hat. Bisher ſind beim hüäge of Trade 24 Anträge auf Zollſchutz geſtellt worden. 17 An⸗ wurden abgelehnt. dans ingef RAgirt wurden bis zum 1. Hamwar 102 jedtelich die 1 Jun maſchinengefertigte Spitzen und Stricwaren am ae 1925, ſowie Meſſerſchmiedewaren, Handſchuhe und Glüh · um etzt roteſte ihrem ganzen Dezember 1925. usſchüſſe zwecks Bearbeitung von Anträgen ſind ein. Ventgeder beantragt für folgende 1 Pack⸗ und Fumicelpapier, Beſen. Bürſten und Pinſet, üächengeſchirr aus Haunatteim, Gewede und Stoffe aus Wane oder Haar, Steinzeug, zhalkungsglaswaren und Glas für Beleuchtungszwecke, Radio⸗ e, Walzdraht und gegeaſte Draht, Erzeugniſſe der Tep Vorſelle Erzeugniſſe der Wollfitzinduſtrie, ſanitäres und 5 7 ches n, ausſchl. Feinporzellan, Erzeugniſſe der Leimi rie. det Fortbeſtand des zeelberg- Anternehmens geſichert benn die Mehrheit der Gläubiger der unter A e⸗ abelden.G. Seelberg(Keks⸗, Schokoladen⸗ und Waffeln⸗ ten) Mannheim⸗Induſtriehafen und Alpirsbach(Württemberg), vor Ablauf der Geſchäftsaufſicht dem Vergleichsvorſchlag zu. geſſcht hat, iſt der Fortbeſtand des Unternehmens balfchert. Die Ac, als lolche tritt ledoch in Liqui⸗ ionz das Geſchäft wird in neuer Untemnehmungsform Warbeführt werden. der Vergleich mit den Bankgläubigern] uf einer Grundlage zuſtandegekommen, die ſich zroiſchen 50 1 n e ndeg„ nehn 860 pet. 5785 orderungen bewegt. Das Unter⸗ al nen, das zuletzt 150 Arbeiter und Arbeſterinnen beſchäftigte, 2 ſoſtematiſch wieder aufgebaut werden. In Mannheim mit me großen Zahl von Arbeitsloſen wird man die Erhaltung des * rnehmens allgemein begrüßen. gh. Rußland— der größte Abnehmer deutſcher Jarben wusfuch den Angaben des Statiſtiſchen Reichsamtes hatte die in zubr Deutſchands an Farben. Hirniſſen und ca gen avon erſten 9 Monaten 1925 einen Wert von 207,7 Mill..A. Finnla cngen in die oſteuropäiſchen Staaten, d. h. Rußland, Polen, 85 dad: Fettland, Danzig, Litauen und Eſtland, Farben für für 28.„( Rußland allein nahm deutſche Farben Oſt G Mill../ auf. Nach den Berechnungen des ee uropa⸗Marktes“ erfuhr die Ausfuhr nach Geſamt⸗Oſteuropa 10 die erſten neun Monate 1924 eine Zunahme von rund 8., die nach Rußland eine Steigerung von mehr 165 Prozenk. Der Anteil der Staaten deutſchen Farbenausfuhr ſtieg daher von 14,5 PpCt. auf Et. Rußland iſt mit 20,3 Mill. der erſte Abnehme: der dor Farben. Es nahm mehr als das Doppelte des Wertes faſt deulſchen Farbenausfuhr nach den Vereinigten Staaten und zu 3 Dreifache des Ausfuhrwertes nach 0 auf. Es iſt Warewarten, daß die Bedeutung Rußlands als Abnehmer deutſcher en in nächſter Zeit noch bedeutend wachſen wird. 80 t Neben den Induſtrieſchutzzöllen in nn Ausmaß beſtehen die ſog. Mac Kenna⸗Zölle(Teil 11 des Britiſchen Induſtrie⸗ ſchutz⸗Geſetzes 1921), die während des Kriegs eingeführt und von Mac Donald am 2. Auguſt 1924 wieder aufgehoben worden waren. Dieſe Zölle wurden, wenn auch für andere Waren wie vorher, am 1. Juli 1925(finance act) wieder eingeführt. Sie helegen mit 3374 pCt. des Werts folgende Waren: Automoblle, einſchl. Motor⸗ rädern, Zubehör und Beſtandteile von Automobilen und Motor⸗ rädern ausſchließlich Radreifen, Muſikinſtrumente einſchließlich Grammophone, Pianolas und ähnliche Inſtrumente, Zubehör und Beſtandteile von Muſikinſtrumenten, ſowie Schallplatten und andere Mittel zur Muſikreproduktion, Uhren, Taſchenuhren und Beſtand⸗ teile, Filme(Rohfilme, poſitive und negative. Die Filme ſind nicht mit Wertzöllen, ſondern ſpezifiſchen Zöllen belegt. Weiter ſind ab 1. Juli 1925 reine Finanzzölle eingeführt(finance act 1925) und zwar auf Seidenkokons und Abfälle, Rohſeide, Seiden⸗ garn, Seidengewebe, Kunſtſeiden, Kunſtſeidenabfälle, Garn und Gewebe, ſowie Hopfen. Die innere einer dem Zoll entſprechenden Steuer belegt. Beim Export tritt eine Rückvergütung ein. Neben dieſen im Jahre 1925 neu eingeführten bzw. für die 28 vorgefehenen Zöllen ſtehen ſeit dem 19. Auguſt 1921 bie Zölle auf die ſogenannten Schlüſſelinduſtrien(Teil 1 des Britiſchen Induſtrieſchutzgeſetzes 1921), die, um kriegswichtige Induſtrien zu ſchützen ſeinerzeit eingeführt wurden. Sie bleiben, ſofern keine Verlängerung der Friſt eintritt, bis 1. Oktober 1926 in Kraft. Nach den vorliegenden Mitteilungen iſt eine Verlängerung des Zollſchutzes von der engliſchen Regierung beabſichtigt. Betroffen ſind folgende Waren: a) Optiſche Gläſer und optiſche Elemente, ob fertig oder nicht, Mikroſkope, Feldſtecher, Operngläſer, Theodoliten, Sextanten, Spektroſkope und andere optiſche Inſtru⸗ mente. b) Becher, Flaſchen, Buretten, Meßzylinder, Thermometer, Röhren und andere Glaswaren K1 wiſſenſchaftliche Zwecke ſowie vor der Lampe geblaſene Ware, Verdunſtungsſchalen, Schmelztiegel, Verbrennungsbehälter und anderes Laboratoriumsporzellan. c) Galvanometer, Pyrometer, Elektroſtope, Barometer, analyliſche und andere Präziſtonswagen ſowie andere wiſſenſchaftliche Geräte, Lehren und Präziſionsmeßwerkzeuge von den in Maſchinenwerk⸗ ſtätten und Prüfungsräumen gebrauchten Typen ohne Rückſicht darauf, ob ſie für den Gebrauch in ſolchen Werkſtätten oder Räumen beſtimmt ſind oder nicht. d) Klappen für drahtloſe Telegraphie und ähnliche Rektiflkationsapparate ſowie Vakuumröhren. e) Ent⸗ zündungs⸗ und Dauermagneten. 5) Kohlenſtifte für Bogenlampen. ) Schließnadeln für Wirkwaren. h) Wolframmetall, Wolfram⸗ eiſen und Erzeugniſſe aus Wolframmetall ſowie Verbindungen (Erze oder Minerale ausgenommen) pon Therium, Zerium und den übrigen ſeltenen Erdmetallen. i) Alle ſynthetiſchen Chemikalien (außer ſynthetiſchen organiſchen Farb toffen, Farbe und Färbe⸗ mitlel, die für den Gebrauch als ſolche eingeführt werden, und organiſchen Zwiſchenerzeugniſſen, die zu deren Herſtellung ein⸗ geführt werden), analytiſche Reagentien, alle ührigen Feinchemi⸗ kalien(mit Ausnahme von Chininſulfat vegetabiliſchen Urſprungs) ſowie auf dem Gärungswege hergeſtellte Chemikalien. Der Vollſtändigkeit halber müſſen an dieſer Stelle auch noch die Zölle auf Genußmittel, vor allen Dingen Bier, Wein, Kaffee, Kakao, Tee, Zucker, verſchiedene ee Tabak, kondenſierte Milch, konſervierte Früchte, Marmelade, Jeigen ſowie auf Zündhölzer, Spielkarten und verſchiedene Chemikalien erwähnt werden, die einen alten Beſtandteil der britiſchen Zollgeſetzgebung bilden. Sie ſind enthalten im Cuſtoms Tariff Act 1876, der ſpäter⸗ hin mehrfachen Abänderungen unterworfen worden iſt. Bei der Behandlung des gegenwärtigen handelspolitiſchen Syſtems Englands darf auch nicht an den beſtehenden Einfuhr⸗ berboten ohne eeee e werden. Einfuhr⸗ bewilligung iſt für folgende Waren erforderlich: Kaliſalze, Chemi⸗ kalien aller Art, elektriſche Waren und Apparate, wiſſenſchaftliche, optiſche und mathematiſche Inſtrumente, Kohlenteerfarbſtoffe, Fahr⸗ rüder, Elektrizitätszähler, Elektromotore von mehr als Pferbe⸗ ſtärke, elektriſche Handlampen und Leuchter, elektriſche Zünder für Kraftwagen, Bandmaſſe und Maßſtäbe aller Art, edern, Feder⸗ halter, Bleiſtifte und dergleichen, Teppiche und Fußdecken aller Art, Melaſfe, ſowie alle Arten von Zucker und Zuckerauszügen, Flecht⸗ waren, Wiegevorrichtungen, Benzin, Zuckerrohr, Leinſamen, Brillen, Zeitmeſſer, Taſchenuhren, Olivenöl, Zwiebeln, Schmuckfedern aller Art und anderes mehr. Dieſe Einfuhrverbote ſind zum größten Teil aus der Kriegsgeſetzgebung, an denen aber nach wie vor feſtgehalten wird. Hervorzuheben iſt an dieſer Stelle auch noch der Vorzugs⸗ tarif für Erzeugniſſe des e Weltreichs, auf Grund deſſen den engliſchen Dom nions und Kolonien die Möglichkeit gegeben iſt, Waren zu einem billigeren Zollſatz in Eng⸗ land einzuführen als andere Länder. Die den Dominions und Kolonien gewärte Jollermäßigung ſchwankt zwiſchen einem Drittel und einem Sechſtel des vollen Zollſatzes. Bei der großen Rolle, welche die auswärtigen Beſitzungen und Dominions des britiſchen Weltreichs für den engliſchen Markt ſpielen(50, pCt. der Geſamt⸗ einfuhr nach Großbrikannien) können die Gefahren dieſer politik nicht hoch genug eingeſchätzt werden. Die von England ewährte Meiſtbegünſtigung verliert infolgedeſſen einen recht beträchtlichen Teil ihres Werts, da ſie auf die Vorzugszölle inner⸗ halb des britiſchen Weltreichs keine Anwendung findet. .1 Schuhfabrik Globus.-⸗G. in Backnang verlautet, betragen die Forderungen der unter Aufſicht ſtehenden Geſellſchaft 131000.l, von denen 112 000.L nicht vorberechtigt ſind. Für dieſe ergeben ſich etwa 25 v. H. Den Gläubigern ſtehen die Außenſtände, das Warenlager und die Rohmaterlal⸗Vorräte zur. Fabrikgebäude und die Einrichtung gehören einer Bank. s Unternehmen ſoll aufgelöſt werden. „1, 10 v. 5. Gewinnanteil der Würktembergiſchen Porkland ementwerke in Lauſfen a. N. Nach 161 430 R Abſchreibungen ſchließt das Unternehmen mit 448 070.4 Reingewinn ab, aus dem auf 2,8 Mill. R Aktienkapital 10 v. H. Gewinnanteil aus⸗ geſchüttet und 125 000 R. zur Bildung einer Sonderrücklage ver⸗ wendet werden.(.⸗V. 16. Febr.) „1. Baumwoll-Feinſpinnere! Augsburg.-⸗G. Der Aufſichtsrat beantragt, auf das Aktienkapital von 1,5 Mill..„ den Betrag von 225 000„ zur Ausſchüttung einer Dividende von 120 je Aktie, d. i. 15 v. H.(. V. aus 150 000 je Aktie 80, d. i. 10 v..) 0 N 9 080 115.e 5 ee . V. ir Arbeiter⸗ und Beamten⸗Wohlfahrtszwecke u: weiſen.(.⸗V. 24. Februar.) 24: Völlige Stillegung bei der Gerb⸗ und Farbſtoffwerke 5. Renner u. Co..⸗G. in Hamburg. Infolge Unrentabilität wurden die Betriebe in Rothenburg⸗Ort geſchloſſen, nachdem die beiden Schweſterbetriebe in Willbrook und Glückſtadt bereits vor einiger Zeit ſtillgelegt worden waren. Das Rothenburg⸗Orter Werk beſchäftigte zuletzt etwa 200 Arbeiter. Wie die Zu. unft der Geſell⸗ ſchaft nach Stillegung ihrer Betriebe ſich geſtalten wird, darüber liegen zur Zeit noch keine Beſchlüſſe vor. Das Unternehmen ſteht bekanntlich ſeit 1921 wieder in Intereſſengemeinſchaft mit det Forestal Land, Timber and Rw. Co. Otd. in London, die die geſamten V. A. und 95 v. H. der St.⸗A. der Renner.⸗G. beſizt.— Die engliſche Gruppe nützt anſcheinend ihre Monopol⸗ aus, der der deulſche Markt ohnmächtig gegen⸗ Produktion iſt allerdings mit] r) Wie 7 Deviſenmarkt Europäiſche Deviſen ohne beſondere Aenderung 9 Der internationale Deviſenmarkt blieb geſtern ruhig. Die Ablehnung des Dumpingantrages wirkte ſich auf den franzöſiſchen Franken kaum aus. London—Paris notiert heute früh unverändert 129%6. Der belgiſche Franken ſowie die italieniſche Lira blieben geſtern ohne Schwankungen. London—Brüſſel unverändert 107, London—Mailand 121,25(1216), Kabel—Schweiz heute ſchwächer 51896(51876), London—Schweiz 25,23(25,20), Paris—Schweis unverändert 19,45, Mailand—Schweiz 20,80(20,75), Kabel gegen Holland etwas feſter 24076(24996), London—Holland 12,12(12,13). London—Oslo unver. 23,90, London—Kopenhagen unver. 19,70, London—Stockholm unver. 18,15, London—Madrid unver. 34,45, London—Kabel 486,50(unver.), Brüſſel—Paris 12176(unver.), Mailand—Paris 107. In Reichsmark laſſen ſich über New Pork heute Vormitlag folgende Kurſe ermitteln: London 20,43(unver.), Paris 15,75 (15,80), Zürich 80,95(81,00), Mailand 16,85(unver.), Holland 16860(1,6850), Prag 12,44(unver.), Oslo 85,50(85,45), Kopen⸗ hagen 103,70(unver.), Stockholm 112,40(unver.), Brüſſel 19,10 unver.), Madrid 59,35(unver.), Argentinien 173,80(174,10), Japan 188,40(1,88,90). Waren und Märkte Vom füddeutſchen Holzmartktk Der Holzgroßhandel iſt auch nach dem Jahreswechſel aus ſeiner Zurückhaltung, die namentlich in den Einkaufsgebieten zutagetritt, bisher nicht herausgegangen, ſo daß ſich die Sägewerke mehrfach zu Betriebseinſchränkungen veranlaßt ſahen, dies umſo mehr, als ſie über reichliche Vorräte verfügen und auch die Witte⸗ rungsverhältniſſe mitſprachen. Die Verhältniſſe am Nadel⸗ ſtammholzmarkt blieben deshalb unſicher, wenngleich ſtärkere Preisſchwankungen und Rückgänge nicht eingetreten ſind. Dabei iſt allerdings zu berückſichtigen, daß auch keine großen Verſteige⸗ rungen anſtanden. Bei kleineren Auktionen und freihändig wurden in Baden 110—122 pCt., in Bayern 89,9—120 pt. der Landesgrundpreiſe erzielt. In Württemberg erlöſte die Gemeinde Hochdorf, bei einem Stangenverkauf nur 90 pCt., die Stadtpflege Eßlingen gleichfalls bei einem Stangenverkauf 130 pEt. der Forſtepreiſe.— Etwas feſtere Haltung bekundete der Markt für Papierholz, wobei die hochgehaltenen Forderungen des tſchecho ⸗ lowakiſchen Marktes mitſprachen. Die erzielten Sätze bewegten ſich für Baden um etwa 140 pt., Schwaben bzw. Württemberg 130—148 pCt. und in Bayern um 120 bis 130 pCt. Schwellenholz hatte befriedigende Nachfrage auf⸗ zuweiſen. Bei öffentlichen Verkäufen erzielte man u. a. in der Pfalz für Schwellen 1. Kl. 31,50(Taxe 35)., 2. Kl. 27(30) R. in Baden 1. Kl. 19—24,00.4, 2. Kl. 17,00.. je Feſtmeter ab Wald. Für Grubenholz wurden 1. Kl. 16,50.A, 2. Kl. 14,00.„ je Rmtr. erzielt. Der Schnittholzmarkt verlief weiter in ſchwacher Hal⸗ tung bei nur kleinem Geſchäftsumfang. Ab bayeriſchen Verſand⸗ ſtationen wurden»bewilligt für unſortierte, ſägefallende Bretter 16˙“%—12“ 41—4/½00 Re je obm, für hobelfähige Bretter 52—56,00.v je cbm. Das Geſchäft in unſortierten Brettern läßt des ſtarken Wettbewerbes ſehr zu wünſchen übrig, was auf die gegenwärtige Lahmlegung des Baugeſchäftes zurück⸗ geführt werden muß. Mit üblicher Waldkante geſchnittenes Bau⸗ holz erzielt franko Mannheim etwa 54—56,00 Re„H je obm. Buchen⸗Brennholz, Scheiter mit 30 pCt. Roller, Fällung 1924/25 und 1925/6, wird pro Rmtr. franko ſüddeutſchen Stationen mit 22.00 R= angeboten. Möbelholz liegt im Angebot. ſrandhſche Fournier⸗Eichen, zart, ſind mit 160./, Ia Elchen⸗ ſtammholz mit garantiert 20 pCt. Fournieren mit 120., la Möbeleichen, aſtrein, abgelängt, mit 90,00 Ren frei Waggon deutſcher Grenze angeboten. Wie vom nordiſchen Markt hier vorliegende Berichte beſagen, bekundet dieſer für Bau⸗ und Möbelholz Feſtigkeit, da am Londoner Markt in der letzten Zeit ziemlich umfangreiche Verkäufe ſtattfanden, wenn dieſe auch nicht den Umfang angenommen haben, den Optimiſten glaubten erwarten zu dürfen. Für die weitere Entwicklung darf nicht über⸗ ſehen werden, daß die ruſſiſchen Cif⸗Preiſe der Saiſon noch nicht bekannt ſind und mancherlei Ueberraſchung bringen könnten. Sh. Berliner Metallbörſe ron 2. Februar Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 1. 2. Aluminium 1. 2. Elektrolytkupfer 192.75 152.75 in Barren.40.50.40..50 Raffinadekupfer-.——.— Zinn, ausl.—.——.— Blei————. Hünenzinn———.— ianee e 79,-74, 73.5⸗74,5] Nickel 3 40-.50.40 8 80 „(fr. Verk)——.— 7 45.85.190 180-.85 Plattenzink 65.-66,0 65.66 0 über für 1 Gr. 92..93.50 92.50.93.50 Aluminium.352.40 2 85.40 J Platin p. Gr. 480.— 480— London, 2. Februar. Metallmarkt.(In Oſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg. 1 1 2. Blei 34 90 34 30 Kupfer Kaſſa 58.65 58.75 68.50 63.75 Zink 37.08 37.50 beſtſelect. Mickel—— Zinn Kaſſa 279 75 279.50 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar do. 3 Monat 59 65 59.90 do. Elektol 65 50 65.75 ueckſülber 14.25 14.50 Regulus—.— nbein-Hegel I28. 2U I. 2.[8l. Neckar-Degel[ 28. 28.J 80. 1. J5. Schuſterinſel“ 100.92 103 140 195 148 Maunbeim 22.50.42.50 8, 41 8,40 Kehl 08 404 27/%2 2,J8215 eld, 1410 200.10—.82 See: e Mafnheim„. 885.27 170 9527.25 ud.39 2080 478 5780— 210 Abln.. ,18, 5, 88,4 ,868,35 8432 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefrebakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den volitiſchen Teil: Hans Alfred Meißner: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalvolitik und Lokales: Richard Schönſelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen redaktionellen Tell: Franz Kircher für Anzeigen: J. Bernhardt. Wet ein gutes Pert unn wil ſchenke den Kranken ein Jeitungs⸗Abonnement. Sie vor allen brauchen Zerſtreuung und Ablenkung. Abgeſchnitten von der Außenwelt ſind ſie für derartige Saben jederzeit herzlich dankbar. Man bezeichne das Krankenhaus oder den Kranken, dem die Seitung regelmäßig zugeſtellt werden ſoll und übergebe die Beſtellung noch heute der Trägerin, Siliale, Agentur oder Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2. VBisher erſchienene Ausgaben vom Monat Februar werden auf Wunſch nachgeliefert. 6. Seike. Nr. 55 Zeitung(Mmittag ⸗Ausgabe) tigen Eintritt. Bäckermeister Mannheim, Elfenstr. 44. Luise Gräff 2 Uhr statt. Todes-Anzeige. Nach schwerem Leſden entschlief heute mittag mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr Peter Gräff im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Georg Gräàff und Frau Oskar Ludwig und Frau Die Beerdigung findet Freitag nachm. Geſdverken Geld Baugelder, Hypothek., Geſchäftsdarlehen zu normalen Zinsſätz, von 1000 Mark aufwärts ddurch Int. 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Abänderung der früher feſtgeſtell⸗ ten Fluchten beantragt. Etwaige Einwendungen ſind bei dem Be⸗ zirksamt oder dem Stadtrat binnen 14 Tagen vorzubringen nach nochmaliger Bekanntmach⸗ ung dieſer durch den Oberbürgermeiſter wid⸗ 5 rigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als gelten. 5 Die Beſchreibungen und Pläne liegen wäh⸗ rend der Einſpruchsfriſt auf dem Rathauſe, Zimmer 140, 3. Stock zur Einſicht offen. Mannheim, den 1. Februar 1926. Badiſches Bezirksamt— Abt. VII. Banſperre über Grundſtücke in der Petten⸗ koferſtraße und am Huthorſtweg in Mannheim. Auf Antraa der Stadt Mannheim, die die Aenderung des mit Bezirksratsbeſcheid vom 6. Mai 1915 feſtgeſtellten Bau⸗ und Straßen⸗ fluchtenplanes für die Pettenkoferſtraße und Huthorſtweg beabſichtigt, wird hiermit gemäß § 6 des Ortsſtraßengeſetzes über die nachge⸗ nannten Grundſtücke der Pettenkoferſtraße und am Huthorſtwea die Bauſperre verhängt. näm⸗ lich über die Grundſtücke Lab. Nr. 424b, 424c, 424/1, 424/4, 424/5, 425, 425, 425⁵ /1 und 423. Die Bauſperre hat die Wirkung, daß bis zur endgültigen Erledigunn des eingeleiteten Ver⸗ fahrens Neubauten ſowie der Um⸗ und Aus⸗ bau beſtehender Gebäude und deren Wieder⸗ aufbau nicht genehmigt werden Mannleim. den 1. Februar 1928. Badiſches Bezirksamt— Abt. VI. Versteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— C 5, 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— fin⸗ det an folgenden Tagen die 30 öffentliche Verſteigerung verfallener Pfünder gegen Barzahlung ſtatt: 3) für Gold. Silber, uhren, Fahrräder und beral. am Miittwoch, den 10. Februar 1920, b) für Kleider, Weißzeug, Betten, Stieſel —5 dergl. am Donnerstag, den 11. Februar Die Verſteigerung beginnt jeweils um 2 Uhr(Lokalöffnung 2 Uhr). Kinder dürfen in das Verſteigerungslokal nicht mitgebracht werden. Die Auslöſung der verfallenen Scheine vom Monat Juli 1925 kann nur noch bis Montag den 8. Februar 1926 erfolgen. Städt. Leihamt. verſäumt 17 Maschinenfabrk Badenja vorm. Wm. Platz Söhne,.-G. Weinheim(BSaden) Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden hiermit zu der am Mittwoch, den 24. Febrnar d. Js., nachmittags 4 Ubr, in den Geſchäftsräumen der Geſellſchaft zu Weinheim ſtattfindenden Auberordentlichen deneralverzammlung eingeladen. 9⁵5⁰ Tagesordnung: 1 Bericht der Geſchäftsauſſicht. 2. Beſchlußfaſſuna über weitere Maßnah⸗ men. 8. Verſchiedenes. Zur Teilnahme an der Generalverſammlung ſind dieienigen Aktionäre berechtigt, welche ihre ktien oder eine mit den Nummern der Aktien verſehene Beſcheinigung über die erfolgte Hin⸗ terlegung bei der Reichsbank oder einem deut⸗ ſchen Notar bis ſpäteſtens Montag, den 22. Februar d. Is. vor 6 Uhr nachmittags, bei der Geſellſchaftskaſſe in Weinheim. der Rheini⸗ ſchen Creditbank in Mannheim und deren Zweigniederlaſſungen, der Deutſchen Bank Frankfurt in Frankfurt a. M. hinter⸗ egen. Weinbeim, den 1. Februar 1928. Der Vorstaud: fl. 8. Aradt. E. Jacobfen. Wertzuwachssteuer. Die vom Stadtrat am 4. November 1925 beſchloſſene, vom Bürgerausſchuß am 15. De⸗ zember 1925 gutgeheißene und von den badi⸗ ſchen Miniſterien des Innern und der Finanzen am 26. Januar 1926 genehmigte, am 16. Dezember 1925 in Kraft getreten: Wertzu⸗ wachsſteuerordnung iſt nunmehr durch Anſchlag an den ſtädtiſchen Verkündigungstafeln ſowie in den Geſchäftsräumen des Grundbuchamtes und den Gemeindeſekretariaten veröffentlicht. Abdrucke ſind beim Grundbuchamt und den Gemeindeſekretariaten gegen eine Vergütung von 50 Pfennia für das Stück erhältlich. Mannheim. den 1. Februar 1928. Oberbürgermeiſter. Große Versielgerung. fHeute Mittwoch, 3. Fe · bruar 1928, nachittags 2 Uhr in Mannveim, L. 11, Nr. 20 lU, Fortſ zung der Ver⸗ ſteigerung von: 966 Geſindebett weiß lack Schrank, Tiſche, Stühle, 1 amerik. Bett. Eisſchrank Waſchtiſch mit Spiegel, Dipl. 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Zum ersten Male: Irrgarten der Liebe Schwank in drel Akten von Hans Sturm 5 In Szene gesetzt von Peter Stanchina Anfang.30 Uhr. RKarl Mang Artur Heyer Gussa Heiken Ende gegen 10 Uhr. Personen: EHetrat Professor Otto Erich Aewidt Geors Kchler F. et zeine Tochter Alice Droller Frl ch Bauer Peter Stanchina Bauer, sein Stiefbruder Eugen Aberer Leonardi Helene Leydenius Banz, Diener Walter Sack Berta. Dienstmadehen Julie Sanden Spielwart: Emo Arndt dem zweiten Akt größere Pause NENVVOLEKARBUN. ſummernauftuf für die Voistellungen kräöhliche Welnberg“ 976 Nach 2 U R Der N „Der aum 4,, 8. und 7. Pebruar hat keine Gültigkeit. Weinrestaurant Gräger Das Haus der guten Küche Mittwoch, d. 3. Febr., abds.7 1 Lusuger Abend Jazz-Band Threnabend fur den Hauskapellmelster Oaverl Nander Supp. Arre Tischbestellung erbeten D 5, 6 beꝛ Tel. 865 — imas Nestaurant. u3.4 Ah neute Mntwoch erstklassige Jazz-Band-Hapelle a Johanna Biesenbach Helmut Neugebauer ſſit Wesegklog U Neue Maunheimer Zeitung(minag · Ausgabe) ieh in delen 2 Tdesbemt Ein Walzeriraum Wegen des Andranges werden die Nachmittags-Vorstellungen Anfangszeiten Wochentags: 4½% 6¼ u. 8½ Uhr in der er/ Nahe Friednchsbrũcke/ K l — 7. Februar 1920 7. Februar 1926 „FEUERIO“ Lcoße Aamepabezelgchaft fannheim.. *1OTTo: 8 erd aack widder besser! Sonntag, den 7. Februar 1926 Groge Danen-Tlemdensihuny im kfestlich dekerierten Aibelungonsaal des Rosengarten mit auserlesenem karnevalistischem Programm. Herr Kammersänger Jörn, Atlen und Lieder. Gtoge Soloszene mit Gesang und Tanz von J. B. Büttenteden— humorislische Vorttäge— Gesang — Balleti: Leitung Frau Balleitmesstetin Olga Mertens, Kalsrunme— Lieder us- Orchester: Kapelle Heisig, narlszuhe. Zu dieser Veranstaltung echt plälzischen Humors. welche steis den Glanzpunkt des Mannheimei i1 herzl willkom men. Der Elterrat. Saalöffnung: 6 Uhr 11. Beginn: 7 Uhr 11. alistisehle Lieder und Kopibedeckung im e Saal erhültlich. desgl. im Säulengang: kiatitbprelse: Reserv, Tischplätze im Saal 3 Mk. far„„„ Agl 8 5.. 4 Nk. für Nientmitgliedeg 2 E 1 1. U. 2. Reine. 5 Nk. bere F. Fes 4 N 8. h 8. feine.. z Oallerie 2 72 Mk. Vorvertauk; Im Zigarrenhaus Ernst Dreher, E 1, 18 im Karnevals bildet, ist jedel Fleund noher Stunden f 5 Anfangszeiten Wochentags: 4, 6 und 8 Uhr im Schauburg Ufa-Theater P 6/ Enge —̃ X— ULHaendiinung Uif!] besonders empfohlen. 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