Donnerstag, 4 Februar Abend⸗Ausgabe pr eis 10 Pfenuig 1926— Nr. 58 Neue Mannheimer Geikung Feie agen Ia Nanndelm und Unigeb ſteugela durch die Poſt monatlich.. M. ohne Vervälmiſ Dei eventl. Aenderung der wiriſchaſiliche. Ar 17 Ichachlorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Veichäfts Nedatide.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. ſaße 24 edenſtellen Weldbofftrage b. Schwetzinger Sanneee Namngen 2— 5 7 165 annbheim. Erſcheint wöchentl zwöllma krech⸗ Anichlühe Nr. 1941 7942 7948. 7944 u. 1945 ſrei ins MannheimerGeneral Anzeiger Anzeigenpreiſe nach Tarit. bei Vorauszahlung pro einſn. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.-⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höhet berechnet. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird leine Verantwortung übernommen. Höbere Gewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgeſallene oder beſchränkte Ausgaben oder für vertpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge dutch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Manndeim. Dellagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Zeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Jperrgeſetz über die Jürſtenabfindung ANus der heutigen Neichstagsſitzung Berlin, den 4. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) u zeichstag, der bereits um ein Uhr zuſammengetreten 7. die zweite und dritte Leſung des ſogenannten alle Rerch ele.e s über die Fürſtenabfindung, nach dem der e chtsſteitigkeiten zwiſchen den Ländern und den Mitgliedern deichs emals regierenden Fürſtenhäuſer bis zum Inkrafttreten einer Zach etlichen Regelung auszuſetzen ſind, auf der Pfle Entgegennahme des Ausſchußberichtes, den der bgeordnete wurßer von der Bayeriſchen Volkspartei erſtattete, wird der Ent⸗ Sttmer erforderlichen Zweidrittelmehrheit gegen di N 10 men der Deutſchnationalen und der Völ⸗ e ki orbeangenommen. trau rher hatten die Kommuniſten gegen die Regierung ein Miß⸗ werbsloftsvotum eingebracht, weil ſie die Erledigung der Er⸗ aumal enfürſorge verſchleppt habe. Der Antrag fand aber nicht beben pei den Sozialdemokraten Anklang, zumal die Regierung heſetz—5 ſozialpolitiſchen Ausſchuß hatte erklären laſſen, daß die kanmten wſtde Arbeiten morgen oder übermorgen zum Abſchluß rden. N Mülitdann wandte ſich das Haus zu dem Geſetzentwurf über die märgerichte und das Militärgerichtsverfahren. Im Rechtsausſchuß des Reichskages heute die Generaldebatte über die Anträge zur Fürſtenabfin⸗ treter ortaeſetzt. Vor Eintritt in die Tagesordnuna erklärte ein Ver⸗ Bebaupes Reichsfinanzminiſteriums gegenüber ſozialdemokratiſchen Hobenptungen über die Steuerzahlungen der Hohenzollern, daß die gahlt batlernſche Hofkammer bisher die Steuer ordnungsgemäß be⸗ be. In der Fortſetzung der Generaldebatte nimmt zunächſt darhuf or, Roſenfeld(Soz.) das Wort. Der Ausſchuß vertaat ſich auf Dienstag nächſter Woche. wurde Im Auswärkigen Ausſchuß des Reichsklages in 55 mit allen gegen 1 Stimme eine Entſchließung angenommen, Fanblader Ausſchud den went eene d in den Pariſer Ber⸗ Lerſaile über den Luftverkehr, die über die Beſtimmemgen des ſchifſagter Vertrages hinausgehende Beſchränkung der deutſchen Luft⸗ für Dort beſeitigt werde. Die Gunſt der geographiſchen Lage gäbe die ſ. eutſchland die Möglichkeit, ſowohl für die wirtſchaftliche als für langen ortliche und wiſſenſchaftliche Luftfahrt volle Freiheit zu ver⸗ ben. Der Auswärtige Ausſchuß erſucht die Regierung, die Ver⸗ keiche dgen in dieſem Sinne zu führen. Es erfolgte eine umfang⸗ däne,Debatte über das Minderheitenrecht und die damit zuſammen⸗ henden Schiedsgerichtsverträge, ohne daß es zu Beſchlüſſen kam. Oeamtenfragen Watl Berlin. 4. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Haus⸗ d. Aut cbuß des Reichstages wurde beute ein Antraa Morath und Lar zangenommen. wonach die nach den früheren Grundſäben infolg⸗Aufbahnbeſtimmungen angenommenen und beförderten, aber geltelle Heeresdienſt erſt nach dem 31. März 1920 planmäßia an⸗ ur die Beſoldungsaruppe VII zuzulaſſen ſind, ferner ein Zen⸗ ng— Die Reichsregieruna ſoll erſucht werden. r Verhilli⸗ lellen r Verwaltung Beamtenanwärter nur bis zu 2 v. H. einzu⸗ und im Ueberſchreitungsfalle dem Ausſchuß Mitteilung zu nende Von der Regierung wurde verlanat, daß ſie eine zuſtim⸗ Vorde,Erklärung abgebe. wie ſie ſchon im Sparausſchuß zugeſaat an iſt. Ein Reaierungsvertreter ſaate zu. daß die Reaierung n Sekretäre(Aſſiſtenten aller Ordnung) zur Eraänzunasvrü⸗ Rechtsradikale Angriffe auf hindenburg Berlin, 4. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber einen Angriff aus Kreiſen der„Notgemeinſchaft auf Hin den⸗ burg wird der„Voſſiſchen Zeitung“ u. a. berichtet: In einer Ver⸗ ſammlung, die am 21. Januqr im Landbundhaus tagte, nahm der Referent, ein Graf Brockdorff, der auch als Führer der Deutſchen Notgemeinſchaft fungiert, zum Reichspräfidenten Hinden⸗ burg Stellung. Er meinte, bei aller Verehrung und Hochachtung des Feldmarſchalls hätten die nationalen Kreiſe und insbeſondere der Alldeutſche Verband ein Recht darauf, an der augenblicklichen Geſchäftsführung des Reichspräſidenten Kritik zu üben, vornehmlich, daß Hindenburg veranlaßt habe, daß ein Mann, wie der Staats⸗ ſekretär Meißner, der politiſche Adlatus des„geweſenen Herrn Ebert“ weiter als politiſcher Berater fungiere. In der nachfolgen⸗ den Diskuſſion ſind nach dieſem Bericht dann noch kräftigere Töne angeſchlagen worden. Ein Redner erzählte u..: Die Wahl Hinden⸗ burgs hätte im Auslande allgemein Kopfſchütteln erregt. Es war die„typiſch ſentimental kurzſichtige und unpoli⸗ tiſche Wahl des deutſchen Kleinbürgers“. Nachdem Hindenburg, von den Rechtsparteien getragen, die Wahl angenom⸗ men habe, ſteure er jetzt einen ſeinen Wählern entgegengeſetzten Kurs, für den in der Hauptſache Reichskanzler Dr. Luther verant⸗ wortlich zu machen ſei. Hindenburg habe übrigens ſchon im Jahre 1917 eine gewiſſe Unentſchloſſenheit gezeigt, als von den Rechts⸗ parteien der Abgang Bethmann⸗Hollwegs gefordert wurde. Damals ſei der verſtorbene Kapp zu Hindenburg gefahren, um ihn zu be⸗ wegen, Stellung gegen Bethmann⸗Hollweg zu nehmen und dieſen zum Rücktritt zu zwingen. Als Kanzlerkandidaten ſeien dem Feld⸗ marſchall der alte Graf von der Goltz, General Gallwitz, Tirpiß, von Bülow und ſchließlich Kapp ſelbſt bezeichnet worden(was für den politiſchen Scharfſinn dieſer Kanzlerſtürzler einen geradezu ſchla⸗ genden Beweis liefert). Hindenburg ſei einer Entſcheidung aus⸗ gewichen mit dem Hinweis, daß die Heeresleitung auf den Kurs der Bethmann⸗Hollweg'ſchen Regierung Einfluß genommen habe und mit ihm zufrieden ſei. Als Gewährsmann für dieſe Mitteflungen bezeichnete der Redner den Oberſten Bauer, der mit ſeinem Ehrenwort für die Wahrheit der Darſtellung eingetreten ſei(Oberſt Bauer iſt be⸗⸗ kanntlich einer der unheilvollſten Erſcheinungen des Weltkrieges. Er hatte im Stabe Ludendorffs das ſogenannte politiſche Referat. Die unheilvollſten Entſcheidungen Ludendorffs ſind auf ſeinen Rat zurückzuführen.). Ueber Hindenburg„als nationale Hoffnung“, ſo hätte der Redner in jener. Verſammlung der Notgemeinſchaft geſchloſſen, ſei kein Wort mehr zu verlieren. Ein Mann, der 1918 an der Spitze eines 4 Millionen⸗Heeres ſland, von welchem neun Zehntel zweifellos diſzipliniert geweſen wären und der trotzdem nicht die Initiative gefunden häbe, dem Novemberſpuk ein Ende zu bereiten, könnte ebenſowenig eine nationale Hoffnung bedeuten, wie ein Feldmarſchall, welcher vor ſeiner Wahl zum Reichspräſidenten einen franzöſiſchen Offizier empfangen und ihm ein längeres Interview gegeben habe. * Arme„Notgemeinſchaft“! Spottet ihrer ſelber und weiß es nicht. Unter Notgemeinſchaft verſteht mon doch eine Gemein⸗ ſchaft von Menſchen, die ſich unter dem Drucke und zur Abwehr gemeinſamer Not feſt und einmütig Spannpeln en Statt deſſen gehen dieſe Herrſchaften hin und rempeln den bom ganzen deutſchen Volke aufrichtig verehrten oberſten Führer der deutſchen Notgemeinſchaft auf das übelſte an. Mit Leuten, die die Notgemeinſchaft ſo auffaſſen, werden wir's ganz gewiß 5 2. — Dafeneinſteflungen den Hausbaltsausſchuß befragen werde. nicht weit bringen.(D. Schriftlig.) Eine Entſchließung der hultſchiner Reichsverband heimattreuer Hultſchiner hat zum lechs⸗ 8 9 Beſetzungstage des Hultſchiner Länd⸗ n den 0 nach der Abtret hat die Bevölkerung 0 en btretung wahren Leidensweg und Kämpfe um die Erhaltung der deut⸗ Waden ulkurgüter zurückgelegt. Trotz des bereits 6 Jaßhre on⸗ hrernden politiſchen Ausnahenezuftandes, durch den die Hultſchmer Feulſcrolitiſchen Freieit beraubt worden ſind kraß Schließung der Auftazen Schulen und Ausrottung der deutſchen Amtsſprache, krotz der ſelbſtgewählten Gemeindevertretungen, haben ſich die chen Hultſchiner durch die brutale Unterdrückungspolitik der Behörden nicht mundtot machen laſſen. der Volkszählung am 15. Februar 1921 entſchied ſich die Hultſchiner für die deutſche Nationalität, Nur g von Zwangsmaßnohmen wurde die Zahl rang dalſchen auf 7707 herabgedrückt. Am 16, September 1928 er. Fenden e Deutſche Partei dei den Gemeindewahlen einen überwäc, den Sieg. VBei den Parlamentswahlen am 15. November 1925 kenmhnd e Huuichiner in aller Heffentkchten ein krendetaſches de⸗ Partefes abgelegt. über 8073 Stimmen der ſchechiſchen ſtegrsten ging die Deutſche Partei mit 14900 Stimmen Auf 1 dem Wachlkampf hervor. baßten„ Grund ihres opferfreudigen Bekenntniſſes und ihres ſieg. nationalen Willens bleiben unſere Huliſchiner Brüder und Schichr tern ſeſt und treu eingealiedert in die deutſche Kultur⸗ und Volt ſalsgemeinſchaft. Am heutigen Tage gedenkt das ganze deutſche gen 95 it Bewunderung und Treue der ſbandhaften und opferfrendi⸗ Beiſ ohurg der deutgſirnten Hultſchiner, die ein leberdiges ind Vel Dlür ſind, des der Garee an Deutfchro-de Wiedarerifeg Sawer Treue zum deutf hen Volee den geinechteten Prüdern und aeern in den bgetretenen Gebzeten tro Dieſſelung der eine Wasfreheit und ſroß Urterdrückung des'utſchen Külturleten⸗ unüberwindliche Kraft und glaubensſbarke Zuverſicht verleiher . 2 0 „Die Arbeitsloſigkeit der kaufmänniſchen Angeſtellten. Die un⸗ es Lage des kaufmänniſchen Stellenmarktes hat ſich nach dem ſcha Monatsbericht der Reichsſtellenvermittlung des Gewerk⸗ St ſtsbundes der Angeſtellten noch verſchlechtert. Die Zahl der dabe llenloſen im ganzen Reich dürfte 2000.00 überſchritten männz Unter ihnen werden ſich ewa 65 000 weibliche kauf⸗ Angeſtellte befinden. 4. Februar durch die Tſchechen eine Entſchliaßung ge⸗ geweſ pariſer drutſchenhetze im ungariſchen Fälſcherſkandal ſel Berlin, 4. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Der franzöſiſche Kriminalbeamte Bennoit iſt in der letzten Woche in Deutſchland ſen, um Erhebungen in Sachen der Frankenfälſchungen anzu⸗ ſtellen, die ſich auf den Urſprung der Papiere und der Maſch'men bezogen. Bennoit iſt wieder in Budapeſt eingetroffen und eine der franzöſiſchen Geſandtſchaft naheſtehende Perſönlichkeit teilt einem Budapeſter Blatt mit, daß angeblich in Köln die Zentrale der in allen europäiſchen Staaten verbreiteten Vanknotenfälſcherbomden wäre. In einer Stadt bei Köln würden die notwendigen Maſchi⸗ nen und das Banknotenpapier hergeſtellt. Dieſe angebliche Fabrik wäre mit den Banknotenpapier fämtlicher Staaten der Welt aus⸗ geſtattet und beliefere die verſchiedenen Fälſcherbanden. Die Fabrik ſei derartig verſteckt gelegen, daß es noch nicht gelungen ſei, ſie aufzufinden(). In franzöſiſchen Kreiſen hält man es nicht für ausgeſchloſſen, daß das Papier aus den fkandinaviſchen Stagten bezogen werde, die Teilnahme deutſcher Fabriken hält man jedoch für ziemlich ſicher Natürlich, die Deutſchen müſſen im⸗ mer dabei ſein. Der Pariſer Korreſpondent der„Voſſ. Ztg.“ will dann noch von unterrichteter Seite erfahren haben, die franzöſiſche Regierung hätte eine Reihe wichtiger Dokumente in der Hand welche die umgariſche Fälſcheraffäre als weit ausgedehnter erſcheinen laſſen als bisher bekannt wäre. Aus dieſen Dokumenten ſoll vor allem die enge Zuſammenarbeit zwiſchen ungariſchen und deut⸗ ſchen völkiſchen Kreiſen hervorgehen. Die Fäden dieſer Zuſammen⸗ arbeit laufen von Budapeſt nach Berlin und nach München. rch des der franzöſiſchen Regierung vorliegende Material wür⸗ den angeblich auch Angehörige der deutſchen äußerſten Rechten aufs 3„kompromittiert. Das Beweismaterial ſei„abſolut und zrdrückend“. dr. Seipels Seſuch in Berlin Berlin, 4. Febr.(Von unſ. Berliner Büro.) Prälat Seipel iſt geſtern fahrplanmäßig in Berlin eingetroffen. Der Empfeng Seipels beim Reichspräſidenten findet morgen ſtatt. Zu dem heuti⸗ m Frühſtück in der öſterreichiſchen Geſandtſchaft waren vor allem inladungen an katholiſche Würdenträger und katholiſche Polit'ker ergangen, ſerner an die führenden Zentrumsabgeordneten, an die Führer der Bayeriſchen Volkspartei und die Mitglieder des gegen⸗ wärtigen Kabinetts, weſche der Zentrums⸗ und der Bageriſchen Volkspartei angehören. Danehen waren auch der Kanzler, Dr. Streſemann, der Reichstagspräſident Löbe und aus den einzelnen Fraktionen die Referenten für die Anſchlüßfrage anweſend. Dder Mord auf Beſehl An die finſteerſtn Zeiten des Mittelalters wird man erinnert, wenn man das ebenſo aktuelle wie dunkle Kapitel der Feme⸗ morde und des Mordes auf Befehl betrachtet, das durch die Urteilsſprüche des Moabiter Schwurgerichts keineswegs geklärt iſt, ſondern vielmehr durch das ganze Drum und Dran des Prozeß⸗ verlaufs und die erſt jetzt ans Tageslicht kommenden Enthüllungen zur Vorgeſchichte der Mordtaten noch geheimnisvoller und ſkan⸗ dalöſer wird. An jene Zeiten des 14. und 15. Jahrhunderts muß man dabei denken, wo das geheime Femgericht ſeine blutige Schreckensherrſchaft ausübte und nicht nur auf Weſtfalens„roter Erde“, ſondern auch in anderen Gegenden des Reiches der friedliche Wanderer häufig mitten in Wald und Feld auf einen Leichnam ſtieß, der als Opfer der geheimen Feme ſofort dadurch erkennbar war, daß neben dem Toten ein Dolch mit den Buchſtaben S. S. G. G.(Strick, Stein, Gras, Grein), der Loſung der Femeſchöffen, in der Erde ſteckte. Gott behüte uns vor der Rückkehr ſolcher Schreckenszeiten, wo vor dieſen geheimen Mächten keiner ſeines Lebens ſicher war. Der Schutz von Leben und Eigentum des friedlichen Staatsbürgers iſt die erſte Aufgabe des Staates. Mit den ſchärfſten Mitteln muß er gegen jeden vorgehen, der hiergegen frevelt. Schon der elementarſte Selbſterhaltungstrieb zwingt ihn gebieteriſch hierzu. Würde der Staat gelegentlich aus irgendwelchen noch ſo gut gemeinten Mo⸗ tiven heraus Verſtöße gegen ſeine Autorität ſtillſchweigend hin⸗ nehmen, ſo begäbe er ſich damit in die Gefahr, daß ſolche Duldung Schule machen und die Spieße übermütig und ſelbſtherrlich gewor⸗ dener Elemente ſich eines Tages gegen den Staat ſelbſt richten würden. Und was für den Staat als ſolchen gilt, gilt in allererſter Linie auch für das wichtigſte und empfindlichſte Inſtrument der Staatsautorität, die Rechtspflege und ihre abſolut einwandfreie Unantaſtbar⸗ keit. Nachdem wir durch die Revolution und die von der vielfachen Uebermacht der Feinde erzwungene Abrüſtung das Machtinſtrument des Staates eingebüßt haben, müſſen wir das andere Fundament des Staates, die völlig unparteiiſche, vollkommen ſachliche Pflege von Recht und Gerechtigkeit, mit um ſo größerer Sorgfalt hegen und pflegen. 90 0 Ob dieſer ſittlichen Forderung bei dem Moabiter Fememord⸗ prozeß von dem Gericht ſo unbedingt und rückhaltslos genügt worden iſt, wie wir es im Intereſſe des Staates ſelbſt, im Hinblick auf das unanfechtbare Anſehen der deutſchen Rechtspflege, auf die wir ſtets bisher ſo ſtolz waren und vor der auch das Ausland Achtung haben ſoll und muß, ob, ſagen wir, allen dieſen im Intereſſe des geſamten deutſchen Volkes, unſeres Wiederaufbaus und unſerer Weltgeltung liegenden Forderungen, in dieſem Falle genügt worden iſt, müſſen wir leider für höchſt fraglich halten. Und wir meinen, daß allein dieſe Tatſache des Anzweifelns, die hierbei keineswegs irgendeine Partei⸗ und Agitationsſache, ſondern eine unbefangene Kritik iſt, die man bei Erörterung des Fememordprozeſſes jetzt alle Tage auch in Kreiſen begegnet, die gewohnt ſind, vorſichtig und ſachlich zu urteilen, daß allein dieſe Tatſache geeignet iſt, das uns allen in jeder Hinſicht ſo notwendige und nützliche Vertrauen in die deutſche Rechtsſpre⸗ chung mehr oder minder zu erſchüttern. Schuld daran iſt die unver⸗ ſtändliche Geheimniskrämerei, die das Moabiter Gericht in dieſer Affäre getrieben hat. Bekanntlich hatten ſich ſowohl die Reichs⸗ regierung, wie die Preußiſche Staatsregierung, der Reichswehrmini⸗ ſter ſowohl wie der öffentliche Ankläger in dieſem Prozeß, der Staatsanwalt, dem die Wahrung des Staatsintereſſes ſchon kraft ſeines Namens obliegt, dahin erklärt, daß durch die volle Deffent⸗ lichkeit des Prozeßverfahrens eine Gefährdung des Staats⸗ intereſſes keinesfalls als vorliegend zu erachten ſei. Die preußiſche Staatsregierung hatte ſogar ein übriges getan und dem Mypabiter Gericht ein Rechtsgutachten aus dem Juſtizminiſterium angeboten, in dem ſich mit aller Beſtimmtheit für eine Verhandlung in voller Oeffentlichkeit ausgeſprochen wird. Die Gerichtsherren hörten jedoch nicht auf die Miniſter des Reiches und des größten Bundesſtaates, nicht auf den Staatsanwalt, auch nicht auf den erſten Verteidi⸗ gerder Angeklagten, der ſich dem Antrag des Staatsanwalts auf volle Oeffentlichkeit des Prozeßverfahrens angeſchloſſen hatte, hörten nicht auf alle dieſe Inſtanzen und Perſönlichkeiten, die, wie man wahrhaftig annehmen ſoll, ſchließlich doch auch wiſſen, was los iſt und was auf dem Spiele ſteht, ſondern folgten dem zweiten Verteidiger, der den Antrag auf geheime Verhandlung ſtellt,dabei aber erklärt, die Begründung zu dieſem Antrag nur in geheimer Sitzung geben zu können. Man tappt alſo völlig im Dunkeln und iſt daher geneigt, den täglich neuen Enthüllungen, die durch die Berliner Preſſe ins Land geſandt werden, mehr Glauben zu ſchenken und mehr Bedeu⸗ tung beizumeſſen, als ſie bei Lichte beſehen vielleicht verdienen. Auf eine amtliche Richtigſtellung der geſtern und heute von der demokra⸗ tiſchen Berliner Preſſe ausgegrabenen ſkandalöſen Enthüllungen haben wir freilich bis jetzt vergeblich gewartet. Zur noch größeren Beunruhigung der Bevölkerung und weiteren Verwirrung der Lage trägt vielmehr das Gericht ſelbſt dadurch noch weſentlich bei, daß es ſich die Begründung des Urteils ſo befremdend leicht macht. Grade im Hinblick darauf, daß der Prozeß ſelbſt, an dem die Oeffent⸗ lichkeit mit Recht ein ſo lebhaftes Intereſſe nahm, hinter geſchloſſenen Türen in geheimer Verhandlung ſtattfand, hätte die Begründung des Urteils einwandfrei, klar und ausführlich ſein müſſen. Statt deſſen ſteht in der ſogenannten Begründung des Urteils die myſteriöſe Angabe, daß der Angeklagte Stetzelberg, der um den Mord ge⸗ wußt, ihn jedoch weder verhindert noch Anzeige erſtattet hat, aus „daterländiſchen Motiven“ gehandelt habe. Daraufhin werden ihm mildernde Umſtände und damit Bewährungsfriſt und ſofortige Haftentlaſſung gewährt... Was ſind das für mildernde Umſtände, ſo fragen wir und ſo fragen alle denkfähigen Kreiſe, die Stetzelbergs Schuld ſo verklären, daß ſie die für jeden Uneingeweihten zweifellos höchſt erſtaunliche Nachſicht des Gerichts rechtfertigen? Im Hinblick auf die Beunruhigung, die durch dieſe Geheim⸗ niskrämerei entſtanden iſt und die parteſpolitiſche Hetze, die darauf⸗ hin bereits eingeſetzt hat, haben wir ein Recht, um ſchleunite Bes Mebsbelees Letens benb-Assdebes Nn · Donnerstag, den 4. Jebruar 12— Aufhellung dieſer juriſtiſchen Dunkelkammer zu erſuchen. Andern⸗ falls hraucht man ſich nicht zu wundern, wenn die Meinung des „Vorwärts“ zu dieſer leidigen Affäre auch in ſolchen Kreiſen An⸗ klang findet, die ſonſt mit den dort verzapften Welsheiten nichts zu tun haben wollen. Oder kann ein Unvoreingenommener dem Vorwärts viel widerſprechen, wenn er zu der Urtellsbegründung mit„vaterländiſchen Motiven“ ſchreibt:„Dieſer Satz der Urteils⸗ begründung wirkt wie eine Rechtfertigung und Anerkennung jener verworrenen und gefährlichen Geſinnung, die Betätigung von Fatristismus durch Verbrechen für möglich hält. Weit entfernt davpen, der Zerſtörung des verhängnisvollen Geiſtes zu dienen, der zu dem ſcheußlichen Syſtem der Fememorde geführt hat, wirs, dieſer Satz in den Kreiſen, die dieſes Syſtem für vaterländiſch halten, als eine Belxäftigung empfunden werden.“ Daß dieſe Giefahr, die gewiß die ſchlimmſte geiſtige Zetrüttung wäre, die uns zugefügt werden könnte, durchaus nicht ſo ganz von der Hand gewieſen werden kann, wie man wohl gern möchte, beweiſen gewiſſe Erfahrungen und Besobachtungen der letzten Monate. Man denke nux an den„Raubmörder Streſe⸗ mann“, an die Aeußerungen des bayeriſchen Landtagsabgeordne⸗ zten Wagner und den in gewiſſen Zirkeln auf Verſtändnis ſtoßen⸗ den Schlachtruf:„Das Schwein muß gekillt werden“... Auch die Rückſicht auf unfere Freunde im Ausland erheiſcht ge⸗ bieteriſch eine möglichſt reſtloſe Klärung dieſes geheimnisvollen Fememordprozeſſes. Andernfalls wird man den gewohnheits⸗ und berufsmäßigen Hetzern im Auslande neue Waffen und Dreck⸗ ſchleudern gegen uns in die Hände ſpielen:„Seht,“ ſo werden jene immer bereiten Giftmiſcher voll heuchleriſcher Entrüſtung mit einem trüben Scheine von Betechligung ſagen,„ſeht, hatten wir nicht Recht, als wir die Deutſchen als Hunnnen und Barbaren brandmarkten?“ Kein Wort werden jene verleumderiſchen Heuch⸗ ler davon ſagen, daß die dieſem Fememordprozeß zu Grunde liegenden Mordtaten bereits zwei bis drei Jahre zurück⸗ eigen, um ſo eifriger werden ſie jedoch in alle Welt hinau⸗⸗ ſchreien, daß wir„angeblich“ röllig Entwaffneten noch immer eine illegale ſchwarze Reichswehr hätten, bei der alle, die des Verratz verdächtig oder ſonſt irgendwie mißliebig geworden ſind, auf Be⸗ fehlbvon Offizieren hingemordet werden, daß deutſche „Gerichte bei Aufklärung und Aburteilung ſolcher Jememorde ver⸗ dächtige Geheimnistuerei üben und Leuten, die als Mitwiſſer in „Hetiracht lommen„vaterländiſche Motive“ und zur Be⸗ lohnung dafür, mildernde Umſtände und Bewährungsfriſt zu⸗ Billigen beugt werden? Iſt vorbeugen nichts ſtets Muß es erſt ſoweit kommen, kann da nicht rechtzeitig vorge⸗ beſſer als heilen? 5 H. A. Meinner. die Nnklagen der Frau Stein 75 DBerlin, 4. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Ver⸗ kleidiger des im Fememordprozeß zum Tode verurteilten Feld⸗ mebels Stein, Rechtsanwalt Rettkowski, ſchreibt der„B. Z. am Mittag“ zu den geſtrigen Erklärungen der Frau Stein u..: Frau Stein iſt im Weſen an ſich ſchon ſehr erregt. Es iſt daher natürlich, daß ihre Erregung in den letzten Tagen vor der Aburteilung ihres Mannes bis zum äußerſten geſtiegen war. Am Morgen des zweiten Verhandlungstages, nachdem tagszuvor der Angeklagte von Sen⸗ den aüs der Haft entlaſſen war, kam Frau Stein in völliger Auf⸗ löſung zu mir und erſuchte mich, zu beantragen, daß ſie unter allen Umſtänden als Zeugin vernommen werden wollte. Sie wollte den Beweis liefern, daß ihr Ehemann nür aufäusdrüdlichen Be⸗ Frau. fehl der Offiziere gehandelt habe. Nähere Angaben konnte ſie mir ſelbſt nicht machen. Ich habe ſofort mit dem von mir ver⸗ teidigten Angeklagten Rückſprache genommen. 0 Dieſer erklärte mir verſönlich, er wünſche unter keinen Umſtänden die Vernehmung ſeiner Reichsgeſnaohellewoche im Npeil DBeerlin, 4. Febr,(Von unſerem Berliner Bülro.) In allen zzweſten Hälfte des April, eine Reichs angeregt worden iſt und beim Reichsminiſterium de⸗z größeren Städten Deutſchlands ſollen im an jahr 1926, etwa in der eſundheitswoche abgehalten en Krankenkaſſenverbänden Die Veranſtaltung, die von⸗ nnern weit⸗ werden,. gehende Unterſtützung findet, würde während einer Woche gleichzeitig in möglichſt zahlreichen Orten des Reiches mit allen Mitteln der Propaganda die Aufmerkſamkeit auf die Notwendigkeiten der Ge⸗ die ſundheitspflege hinlenken. Gedacht iſt an Umzüge der Schuljugend, felure orträge, Familien⸗ und Elternabende, Filme und Aus⸗ ellungen. Von Hermann Kienzl lang gingen nicht Sonderbarkeiten voraus.„Dybuk“, 15 che Legende von An⸗Ski, wurde vor ein paar Jahren vom Wlidaer iddiſchen Theater in Berlin gegehen. Damals ver⸗ ſtanden nur einige aus dem Hareltg Wgedesddenlſh⸗ Siagiſche der ldicen Sprace. det, Heßpräiſch⸗Mittelhochdeutſch⸗Slam er j en ache. Jeßt, ue as Stück in unſerem kam, der Ausdeut nur dürch Jargon gefärbt, hatte es ein gut Teil ſeines e Zaubers Realismus des Myſtiſ ſpricht mit ſeiner männlichen Und er, dem der Brautvater um einer reichen verloren,— obwohl die Regie Berthold VBierte 6 die Schau⸗ ſpieler und die Kompaxſerie erſtaunlich dem Fremdvölkiſchen einver⸗ leibte. Er entwickelte, ſo paradox es klingt, einen uns einſpinnenden iſchen. Wenn ein 1+ 5 mit einem ihm zuge⸗ ſügten, ungeſühnten Unrecht ſtirbt, nimmt ſeine Seele Beſitz—65 es von dem Uebeltäter, ſei es von deſſen Kind oder Kindeskind. So ſteht der Glaube bei den weltabgeſchloſſenen jüdiſchen Gemeinden des Oſtens. Die ſchöne Leg iſt von dem Dämon ihres plötzlich ge⸗ ſtorbenen Geliebten in Beſitz genommen. Dleſer Dämon almudſchülerſtimme aus ihrer Bruſt, eirat ſeiner Tochter willen das Eheverſprechen gebrochen hat, wehrt ſich mit Worten und Ghiedern der Beſeſſenen gegen den unredlichen Ehebund. Zum Schluſſe, wenn das vom Wunderrabbi gequälte Mädchen ſtirbt, macht der Dichter ſchüchtern eine andere Deutung; ſie heißt: Liebe. Die angebliche Geheilte nimmt, erlöſchend, den Namen des Toten auf ihre Lippen. Von der des Dramas und der Schuld bes aters erführen wir und die handelnden Perſonen überhaupt nichts, würde nicht vor dem heiligen Gericht— d. h. hinter einem Linnen! — der Geiſt eines Verſtorbenen erſcheinen und die Geſchichte zu Protokoll geben.... Es bleibt, mitten im manches an dem Stück zu ſchätzen: Farbe und eines fernen Volkes. Dieſen typiſchen Charakter traf Jung und Alt der Darſteller. Be⸗ ſonders merkwürdig war der 4 Rabbi Wladimir Sokoloffs; und Gerda üllers Lea von erſchreckender Wücht des Wahnſinns. 3 Der 22jährige Wiener Friedrich Lichtneker hat die fünf⸗ ktige Tragödie t“ geſchrieben, die eine—. Stunde dallert. Dieſe ſkizzenhafte Dramatik Aaaſt ſich— ein Widerſpruch in ihrem Weſen!— des alten naturaliſtiſchen Stils. Das wird ihr möglich, indem ſie ſich auf ein knappes Thema be⸗ ſchrünkt und indem ſie ferner von aller Charakterentwicklung und 10 en Uebergängen der Situgtionen radikal abſteht. Ich glaube nicht, daß hinter ſolcher Reheit der Tatſachen ein beſonderer Stilwille ſteckt, nehme vielmehr an, daß das Talent des Verfaſſers noch zu jugendlich war, um Fleiſch anzuſetzen. Aber Talent hat er, das be⸗ weiſt doch wiederum das Lapidere der Ausbrüche!l Die Handlung: keichtun ſeiner deutſchland und der völkerbund Berlin, 4. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Mini⸗ ſterpräſidenten der Länder ſind auf kommenden Sams⸗ tag nach Berlin geladen worden zu der angekündigten Erörterung über den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund. Dann wird erſt die entſcheidende Kabinettsſitzung ſtattfinden. Vor Montag iſt alſo kaum mit einem Beſchluß der Reichsregierung zu rechnen. Die„Deutſche Zeitung“ hatte dem Reichskanzler vorgeworfen, daß er die verbindliche Zuſage, den Reichstag noch vor dem end⸗ gültigen Beſchluß zu hören, nicht eingehalten habe. Demgegenüber wird an maßgebender Stelle darauf hingewieſen, daß die Regierung wohl den Wunſch gehabt habe, dem Reichstag noch einmal Gelegen⸗ heit zur Stellungnahme zu geben, daß aber ihre Bitte, die deutſch⸗ nationale Interpellation über dieſe Angelegenheit bel der Beratung des Etats des Auswärtigen Amtes zu beſprechen, im Hauſe ſelbſt keine Mehrheit gefunden habe. Es läge alſo nicht an ihr, wenn eine ausführliche Beſprechung im Plenum unterblieben wäre. Wendiſche Aboroͤnung in Genf 85 der Nachricht, daß die Wenden in der Lauſitz ſich zuſammen⸗ geſchloſſen und einen Wendiſchen Volksrat gebildet haben, teilt die „Dresdener Volkszeitung“ mit, daß es bei dieſer Gründung eines wendiſchen Parlaments, deſſen Mitglieder nicht gewählt, ſondern er⸗ nannt worden ſind, nicht geblieben iſt, ſondern daß der Volksrat bereits eine eigene Abordnung und Vertretun 110 Genf geſchickt 75 um dort die Wünſche der wendiſchen Vevb ben 1 ringen. Die Abordnung ſetzte ſich zuſammen aus dem bekannten radikalen Führer Ernſt Barth aus Brieſing, dem Juſtizrat Dr. Her⸗ mann aus Bautzen und Kaufmann Lorentz aus Weißwaſſer. Dr. Hermann ſoll ſich in Genf keineswegs als aus Bautzen kommend vorgeſtellt haben, ſondern ex wählte dafür die wendiſche Form „Budiſchun“, um auf dieſe Weiſe den flawiſchen Chargkter ſeines Wohnortes zu betonen. Es iſt nicht das erſte Mal, daß ſich die radikalen Wenden un⸗ mittelbar an ausländiſche Mächte bezw, an den Völkerbund wenden. Bereits im Frühjahr 1919, zurzeit der erſten wendiſchen Autonomie⸗ beſtrebungen, reiſte der Wendenführer Ernſt Barth nach Paris und meldete auf der Friedenskonfexenz Anſprüche der hinter dem wendiſchen Nationalausſchuß ſtehenden Bepölkerungskreiſe an. Die wendiſchen Forderungen ſind damals jedoch wie jederzeit von den zuſtändigen Inſtanzen für Minderheitsfragen abgelehnt worden. .* Berlin. 4. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Exekutiokomité der„Internationalen akademiſchen Vereinigung für Völkerbundsarbeit“ iſt heute in Berlin zuſammengetreten. Das Thema für die diesjährige Verſammlung lautet„Verträge von Lo⸗ carno und ihre Bedeutung für die nationale und internationale Politik“. Zu dieſem Thema ſollen Vertreter aller in der Ver⸗ einigung vertretenen 20 Natlonen Stellung nehmen. Die Mitglie⸗ der des Exekutipkomitees wurden geſtern vom Reichsjuſtizminiſter Marx empfangen. 5 beſteuetung der Kraſtfahrzeuge Die Deutſche Volkspartel hat im Preußiſchen Landtag e Dr. Neumann, Dr. Pinkerneil und Fraktion ein⸗ racht: 1. Dahin zu wirken, daß die in Vorbereitung befindliche Neu⸗ regelung der Beſteuerung der Kraftfahrzeuge unter folgenden Ge⸗ ſichtspunkten zum Abſchluß gebracht wird: a) die Steuer muß in lbrer Hbhe auf die wirtſchaftliche Leiſtungsfähiakeit der auf den Kraftwagenverkehr angewieſenen Wirtſchaftszweige gebührend Rück⸗ ſicht nehmen und vor allem einfach in der Erhebung ſein: b) neben dieſer Steuer dürfen andere Abaaben auf den Kraftwagenverkehn nicht weiter erhoben werden.„„. 2. Weiter wird gefordert. auf die Kreſſe elnzuwirken. daß ſie bei der Erhebung der Vorausleiſtungen für den Wegebau die wirtſchaft⸗ liche Lage der Fahrzeughalter gebührend berückſichtigen, insbeſondere im Regelfalle 15— der tonnenkilometriſchen Gebühren mäßige Pau * I Berlin. 4. Febr,(Von unſerem Berliner Büro.) Zum Proteſt gegen die geplante Berliner Autoſteuer haben ſich heute vormittaa die Berliner Automobiliſten in einer großen Proteſtkundgebung in der Philharmonie zuſammengefunden. ſchalbeträge erheben. Sleuerſtreik in Paris — Paris. 4. Febr. In einem Streikaufruf der Kaufleute im Stadtpiertel St. Honoré wird erklärt, der Kaufmannsſtand ſei zwar zu allen Opfern bereit, ſedoch müſſe die Landwirtſchaft ebenſo ſtark belaſtet werden wie Induſtrie und Handel. Zum Zeichen des Pro⸗ teſtes gegen die Entrichtung der neuen Steuern wurde beſchloſſen, die Geſchäfte heute nachmittag zu ſchließen. Badiſche Politik Rus dem Landtag SGlüdwunſch zur Befreiung Kölns ſ u Beginn der heutigen Land riff Landtagef 5 bent.. 8 umga Nag e Waeſ e „Bevor wir in die Tagesordenung eintreten. glaube Siod Ihrer aller Namen zu handeln, wenn ich der Bevölkerung der des Köln und der ganzen nörzlichen Rheinlandgone, die im arſe 31. Januar von Beſatzung frei geworden iſt, die berzlichge n wärmſten Glüdwünſche des badiſchen Landtages und 5 des ganzen badiſchen Volzes ausſpreche. Ich knüpfe darnn Wunſch und die heiße Hoffnung des ganzen deutſchen Volk es der Bevölkerung des noch beſetzten Gebietes auch möge, ihre Befreiungsſtunde zu feiern. Das gilt auch ſeie⸗ unſeres badiſchen Gebietes. Möchte bald die Friedensgloche 55 licher Stunde auch dieſem Gebiete läuten. Das walte Gott ſp⸗ Darauf trat das Haus in die Ausſprache über die förmchgeſte⸗ froge des Zentruns über die paritätiſche Wirtſch 5 vertretung und einen ſozlaldemokraliſchen Antrag Ein Reſerentenentwurf zum Reichswirtſchaftsrat e ungen Regierungsvertreter wies darauf hin, daß nach den Aeußggggheh der Reichsregierung in nächſter Zeit eine dementſprechende zaldene⸗ den geſeßgebenden Körperſchaften zugehen werde. Der ſ bend ſih kratiſche Sprecher lehnte den Referentenentwurf ab, und der Vertreter des Zentrums mit dem Problem der geiſtigen ſeeliſchen Vertiefung des Arbeitsbegriffes beſchäftigte. Die Sitzung würde darauf auf nachmittags 44 Uhr vertagt 0 5* Die Bekämpfung der Erwerbsloſigkeit z „Dem Landtag iſt eme Denkſcheift der Regierug ſer be⸗ Bekämpfung der Erwerbsloſigkeit zugegangen. Der Miniſtez ghe Innern hat ſie am 28. Januar dem Kabinett unterbreitet und J5t ſchloß ſich einmütig dem Antrage des Innenminiſters an, in 17 Jur dom 18. Januar bis 31. März 1926 noch folgende Geldmigcſen Verfügung zu ſtellen: für unterſtützende Erwerbsloſenf 15 000 2786 000 Mark und für produftive Erwerbsloſenfürſorge 16 Mark, zuſammen alſo 4 401 000 Mark. Letzte Meldungenn Die Deutſche.rnerſchaft beim Reichsprüͤſidenlen 8 — Vertin, 4. ebr. Relchspräſident von Hindenbung ene den erſten Vorſitzenden der Deutſchen Turnerſchaft. Dr. WBerein nahm von ihm die beiden Sammelbände der am Hermann⸗ 1 10 in Detmold von 180 000 Turnern und Turnerinnen überbrachte Tur Urkunden entgegen und ließ ſich über den Stand der Deutſchen zn nerſchaft, ihr Verhältnis zu anderen Verbänden. ihre Stellunanaehe zu ausländiſchen Veranſtaltungen und ihre Bemühungen u Stütuna des Auslandsdeutſchtums ausfübrlichen Vortraa balten. Die Schlußſitzung des Internationalen Arbeitsamles — Genf, 3. Febr. Der Verwaltungsrat des Internalon ge· Arbeltsamtes hat mit ſeiner heutigen Sißung ſeine 30, Seſteng ſchloſſen und ſic auf den 24. April bertaft. Der britiſche Reglerünn b bekannt 8 vertreter ga„daß ſeine Reglerung auf Grund en Deutſchland, Belgien und Frankrei Amanh⸗ aller vier Ar der Arbeitsminiſter in Kürze eine Konſeren, 3 miniſter in Sachen des Achſtundeniages + beabſichtige die Kriegslage in Marokko 8˙ — Paris, 4. Febr. Der geſtern in Bordeaux eingetr been ſehlshaber der 35. Marokko⸗Dipiſton, General Pruneou, hat ſich! ertreter des„Echo de Paris“ gegenüber über die Lage in 10 dahin geäußert, daß die zahlreichen Unterwerfungen und die we nöl Verhandlungen große militäriſche Operationen im Frühjahr un zd machten. Wenn die Unterwerfungen 1 wie in den leßten ſtan⸗ Monaten weitergingen, würden alle aufſtändiſchen Stämme der tten, zöſiſchen Marolfo,Jon, die 5 im vorigen Jahre erhoben 9 zum Gehorſam zurückgekehrt ſein. Die Cage in Syrien 15 — Paris, 4. Febr. Die der„Humanité“, daß in 05 it Kampfe bei Rachaya in Syrien zwei franzöſiſche Bataillone ſ fi den Druſen perbrüdert hätten, wird 12 vom Ariegsminiſegſon dementiert. Es heißt in der Erklärung, die letzte wichtige Oper bei Rachaya ſei im November vorigen Jahres erfolgt. „Die Auswanderung aus Württemberg. In den Foheemen bis 1924 ſind aus Würktemberg insgeſamt rund 34000 P ausgewandert, davon der hauptſächlichſte Tell nach Ueberſee. Der Bahnwärter führt am Tag var der Hochzell die Braut in⸗ 4 Berliner ur⸗ und erſt· Rufführungen Wöchterhaus. Die Mufter, mit der er bisher einſam gehauftt, ſtößt das Mädchen mit eiſerſüchtigem Groll zurück, reißt den Sohn an ſich, 17 in den e jedoch im ick di e um, und ſich enbah Exeigniſſe von literariſchem oder 1 theatraliſchem Be⸗ 987 ie Taſe üm, ſrd ſich nor den 91 ene n dem Mädchen aus dem Polke iſt der raſche Wechſel von und Heiterkeit und wiederum 5 nicht übel beobac hiet. aelſte den lehten Szenen fand das Stück Belfall.(Im Renalſſance⸗ heater. 9 Reinhardt⸗Erfolg hatte das Deulſche Theater mit Einen echten Re e Th 5 Werfels(enderwärts ſchon geplelten und hier be⸗ rochener) dramallſcher Hiſtorie„Magimilian und Jugrez“. Unkundiger ünd gleichgüttiger, aſs dos Wiener, ſteht das Verliner Publikum dem geſchichllichen Maxmilian, Bruder Oeſterreich⸗ ſchen ſers Franz Joſef, gegenüber, der 1854 von Napoleon III zum Kaiſer von o gemacht, dann von ihm im Stiche ge⸗ laſſen und 1867 von den ſtegreſchen Republifanern hingerichtet würde, Werfel hat ihm dichteriſchen Inhalt Die Schön⸗ heiten der Dichtung wurden von der Darſtellumg außerordentlich gehoben. Sibylle Binder(ihre Lieblichkeit glich den Jugendoild⸗ niſſen der Kalſerin von Oeſterreich) und in* nervöſen Innigleit wurde ein beſonderer Wert eingeſetzt. Paul Zart⸗ mann war etwas mehr als ein Kaiſer, war der wahrhafte ſchlicht und groß; und Ernſt Deutſch, als Sprecher der beſte Ziel⸗ ſchüße der deutſchen Bühne, riß; mit dem Feuer des Empbrers die Herzen hin. Max Reinhardt gab dem Schauſpiel den FJarben⸗ eſte und die pielen Vollkommenheiten ſeiner mſigen Menſchenbildnerſchaft. Es war ein geoßer Erfolg des— älteren Thegters zu dem Werſel von Irr⸗ und Zukunftswegen zu⸗ rückgekehrt iſt, als Dichter zurüchgekehrt iſt. * 8 An die ſeine Formkunſt vergangener Zeiten, an ſein eigenes, nun iwanziajähriges Drama„Niu“ gemahnt Oſſia Dumoms neues Schauſpiel„Dieletzte Geliebte“. Ein alternder Mann hänat mit Sesle und Leben an der Jugend des ſchönen Weibes. Seine kranke Frau ſtirbt. ſeine Tochter kehrt ſich von ihm ab, et hat nie⸗ mand und nichts— nur ſie! Es iſt nur Zufall, aber die Selbſtper⸗ ſtändlichkeit eines Naturgeſetzes. daß der Geliebten des Alternden der junge Mann begegnet. daß er ſie exobert und der Alternde ver⸗ laſſen zurückbleibt. Naturgeſetz? Wofern man des Dichters verzich⸗ tende Nachſicht im Urteil über die weibliche Seele teilt. Der Alternde richtet die Piſtole gegen ſich ſelbſt. Was noch folat. iſt ſentimentale Verſöhnung: Der Schuß ging fehl, zu dem Halbgeneſenen kommt die Mutter. An der Bruſt dieſer„letzten Geliebten“ bixat er ſein grau⸗ gewordenes Haupt.— Bis zu dieſer Wenduna iſt Zug für Zug ein immer neues Erleben. Und wie zart und fein dieſe Züge! Neben der Traaik hat der Humor ſeine Rechte: er teilt ſie mit ihr. Ihm ge⸗ höpt der höchſt originelle erſte Akt in der Theaterloge, wo die ſchöne Frau und ein ſunger fremder Gaſt ſitzen und Amor den Ball wirft. In den Kammerſpielen wird das ganze Stück leiſe geſprochen. Eugen 9 enſch, 1 Klöpfer entwickelt eine neue Meiſterſchaft, eine ganz nach aue gekehrte Intenſitältt. 4 5— , Nun lehren wie zu den Kurioſttaten zurgcl Die abſteuſehe ſeit Menſchengedenken— bot das Staatsſchauſvielhaus mit A iael ronnens Oftvolzug“. Nicht ſowoßl weil ein ein! Schauſpieler das Publikum zwei Stunden lang zu unterbalten eß hatte. Monodramen. wenn auch van erträglicherem Umfang. be gt⸗ ſeit Rouſſeaus„Pnamalien“ ſchan wiederbolt gegeben. Aber dinald ſan für Schauſpiel und Pichtung war bler ein fabelbafter Aulſegh an architektoniſchen Künſten. Licht. und Farbenwirkungen. uſſend nismen. Dieſes Wunder der Technit. wenn auch pielſach verblhe neu, ſind nicht neuartig. Bis ans Ende des achtzehnten Jabrbureſ⸗ waren die deutſchen Duodezboftbeater berüchtiat mit ibrem Baß n und Opernprunk und der Entfaltung maſchineller Wunder, ugud⸗ dem Wiederaufblühen dieſes Ausſtattungskults erblickte der alte ſel⸗ wig Tieck(„Dramaturqaiſche Blätter“) den Ruin des Scaulnng⸗ Nun wird Leopold Jeßner, der Intendant und erfindugz l. reiche Regiſſeur, elbſtverſtändlich geltend machen, daß ſein Zau ſtab den ernſten Iwecken einer dichtung geborchte. den a n lichen Zwecken iſt entgegenzubalten: Was denn bliebe von a Bronnens Drama übria, wenn es auf Sinn und Wort ablein gele, würde? Die am Schluſſe applaudierten(andere pflffen). taten weil ibre ſaszinterten Augen die Worte zu hören vergaßen Ende ringt ſich ein Ende durch das Labyrinth: nicht die Indin big⸗ lität. aber die Menſchbeit und der Siegerwille iſt in Vererbung irde ſterblich. Mich dünkt. das hörte ich ſchon iraendwo?.. Hier e exemplifigziert durch eine einzige Schauſpielflaur. die Alexander Großen und zugleich den modernen Ueberwinder darſtellt, del gie Oſtpol erreicht. nämlich die Spitze des Mount Evereſt erklettert, ſeln Szenen des Mazedoniers und des Mannes im Sporttleid weain immer wieder, die Jahrtauſende der Zwiſchenakte ſollen nicht iſſt Gewicht fallen. Dieſer Gedanke, ein ſchrullenhafter Gedanke, 1n Original. Unter den äußerſten Lebensgefahren des Siegers der a und des Sisgers der neuen Zeit ſind einige. die ein bſßchen ſchmige⸗ machen. und das Tempo beklemmt nach den lanaweiligen erſten f, nen. den Atem das aber iſt auch alles! Kein Ffitiſg bebt zur Even höhe des Gefühls. Das Monodrama wird mit Eigenſinn ſeſtaele ten. Cs kommt vor, daß der„Einziae“ mit einer zweiten Perſon. Geſoräch fübrt, aber der andere iſt nur mit einem Arm und em⸗ Rauch ſeiner Zigarren ſichtbar und macht bloß ſtumme Handreichu gen— eine keineswegs natürliche Verödung des Dialogs. bl Jeßner hat das Tempo in ſeinen Nerven. In der Automo 1 hetzfahrt durch die Wüſte ſchlägt er einen— dramaturgiſchen Rerel, Fri Kartner. der Alleinige, iſt ein Schauſpieler von außerore licher körrerlicher Leiſtungsfähiakeit. Geiſtia beherrſcht er nicht biog⸗ londern überflügelt er den Dichter. Ein Held Alexander iſt er 75 delhe et und ein Herz hatte er nicht vorrätia, es dem Dichter Bronnen, der Dichter des ewigen Willens zur Ewigkeit, iſt il lensſchwach: er will nicht können lernen * r e lab ſanden — Zeitung zu dieſer oder jener 3 Donnerstag, den 4. Jebruat 1926 Neue Mannheimer Jeitung(Abend: Ausgabe“ 3. Seite. Ar. 58 Wirtſchaſtliches und Soziales Der Mannheimer Generallarif Wir brachten vor einigen Wochen die Mitteilung, daß die frei Silge Schlichtungsſtelle des Mannheimer Generaltarifs gegen die 5 ummen der Arbeitnehmer einen Schiedsſpruch dahin gefällt hatte, onach die tariflichen Gehälter für den Monat Januar gegenüber dem bis dahin beſtandenen Zuſtand um 5 Prozent herabgeſetzt e ſollen Die Arbeitgeberverbände hakten die Verbindlich⸗ ſtelrtlärung des Schiedsſpruches beantragt, während die An⸗ 92 elltenorganiſationen in einer längeren Denkſchrift den Schlichter Dluchten, dem Schiedsſpruch die Verbindlichkeit zu verſagen. lüchrauſzin hat der Schlichter die beiden Parteſen zu einer münd⸗ ichen Verhandlung nach Karlsruhe geladen und im An⸗ e daran den Parteien einen Vermittlungsvorſchlag nterhreitet, der von beiden Parteien abgelehnt wurde. Nunmehr 5— Schlichter unter dem 3. Februar folgende Entſcheidung en: A1405 bä„Dem Antrag des Kartells der Mannheimer Arbeitgeberver⸗ onde, den Schiedsſpruch der freiwilligen Schlichtungsſtelle für An⸗ geſtelte vom 12. v. Mts. für verbindlich zu erklären, kann nicht reutſprochen werden. Der Schiedsſpruch ſchlägt eine Gehalts⸗ tebelung nur für einen einzigen Monat(Januar) vor. Ein In⸗ ereſſe der Allgemeinheit, eine Gehaltsregelung, wenn ſie nur für eine ſo kurze Zeit gelten ſoll, im Wege ſtaatlichen Zwanges durch⸗ liniühren, beſteht im vorliegenden Fall auch unter den gegenwär⸗ Maa Verhältniſſen nicht. Bei dieſer Sachlage konnte eine nähere denufung der Frage, ob auf dieſe Regelung die Vorausſetzungen bie Ark. I§ 6 Abſ. 1 der Schlichtungsordnung zutreffen, unter⸗ Scben. In formeller Hinſicht wäre noch zu bemerken, daß der chiedsſpruch die Parteien genau bezeichnen ſollte.“ Städtiſche Nachrichten neuigkeiten aus Mannheim im Jahre 1826 Wie anläßlich der Handwerkerfeſte vor einigen Tagen zu leſen hielten die ſtrengen Innungsſatzungen früherer Zeiten die Zu⸗ 1 brigen des Handwerkes in beengenden Feſſeln. Als Beiſpiel Sbe, Klage der Schloſferzunft gegen die Schreinerzunft. Das dadtamt erläßt folgende Warnung wegen Gewerbsbeeinträchtigung: Der Schreinerzunft iſt die Lieferung von Roſetten, Henken und dauben zu den Totenſärgen, überhaupt der Verkauf von Schloſſer⸗ ebenen zu den Sargbeſchlägen, bei Strafe von fünf Reichstalern, 1 enſo unter gleicher Strafe das Beſchlagen von Schränken, Bett⸗ aden und ſonſtigen Möbeln verboten.“ Demnach durfte alſo ein war, ſechreirer ein Schloß in einen fertigen Schrank nicht ſelbſt ein⸗ n, ſondern mußte dazu einen Schloſſer holen. Ohne den Zu⸗ gehörigen der Schloſſerzunft zu nahe zu treten, muß man doch die 1 rage aufwerfen, wie oft der Schreinermeiſter mit dem Schloſſer n Konflikt kam, wenn der letztere ein ſchön gearbeitetes Möbel as derb anfaßte und feine Ausſchmückungen beſchädigt wurden. Eini nter den Zugehörigen der einzelnen Zünfte hat nicht immer inigkeit geherrſcht Hierüber klärt uns eine Anzeige des Schreiner⸗ meiſters Ewerts in G 5, 3 auf, der ſich Toten und Lebendigen zu⸗ Pach empfiehlt. Er ſchreibt:„Ich mache einem verehrungswürdigen ublikum bekannt, daß ich aus dem Verein des e eee ausgetreten bin und nunmehr alle Sorten Totenſärge und Kreuze 55 mir zu haben ſind, ebenſo auch fertige garnierte Kanapes.“ ie Innungsvorſchriften früherer Zeiten geſtatteten keine Seiten⸗ E nge. Ein Verbot lautet: Durch Beſchluß vom heutigen unter tneuerung der Perückenmacherzunftordnung vom 26. Juli 1747 iſt en unzünftigen Perſonen bei einer Geldſtrafe von ſechs Gulden unterſagt ſich durch Friſieren, Haarſchneiden oder ſonſtige Eingriffe ſchaffe Geſchäfte der Perückenmacherzunft einen Erwerb zu ver⸗ en.“ Auch die Knopfmacherzunft verwahrt ſich energiſch negen Eingriffe in ihr Handwerk und bringt es zu folgender amt⸗ icher Entſcheidung, daß„maßgeblich der Knopfmacherzunftartikel außer den bürgerlichen Knopfmachermeiſtern niemand, wer es auch ſe, geſponnene Knöpfe oder andere in das Knopfmachergewerbe einſchlagende Arbeiten, weder verfertigen, noch feilhalten dürfe, und die zur Anzeige kommenden Uebertreter dieſes Verbots nicht nur mit der Konfiskation ihrer Ware, ſondern nach Befund auch weiter geſtraft werden.“ Um ſolche Angelgenheiten brauchte ſich er trinkfeſte Perkeo auf dem Schloß zu Heidelberg nicht mehr küm⸗ mern. Der war nämlich auch Knopfmacher von Beruf im ſchönen Tirolerland, hatte ſich aber 1718 von Karl Philipp„abbauen“ laſſen. ürden wir heute ſagen, und erhielt dafür eine viel ſchönere Stelle 0f kurfürſtlichen Hof. Doch konnten eben nicht alle Knopfmacher * narren werden. Torfſtich in Heddesheim. Nachdem der Torf in den neuen Torfgruben zu Heddesheim während des Sommers gehörig getrocknet und zu baldigem Gebrauch verkäuflich iſt, ſo wird bekannt gemacht, daß dieſer Torf bei den damit angeſtellten Verſuchen als vorzüglich gut befunden wurde. Mit den Heddesheimer Fuhr⸗ zeuten wurde für dieſes Jahr eine Uebereinkunft getroffen, daß dieſe, ledoch ohne Uebernahme der Entrichtung des Chauſſee⸗ Brücken⸗ und Pflaſtergeldes, das Maß Torf um den nachſtehenden regu⸗ 8 Fuhrlohn führen und zwar nach Mannheim d6 Kreuzer, Ladenburg 36 Kreuzer, nach Weinheim 45, nach Heidelberg der„empöorte“ Leſer an ſeine Jeitung „Briefe, die ihn nicht erreichten“, der bekannte Roman Eli⸗ v. Heykings, der nunmehr auch zu einem Film Pate ge⸗ hat— das Motto gilt für die Redaktionen nicht. D. 0. ſüch mit einer Einſchränkung. Briefe, die ihr Anerkennung, Zu⸗ timmung oder gar ein Lob über die Haltung oder Stellungnahme rage ausſprechen, erreichen die danung niemals.(Damit kein Mißverſtändnis entſteht: Wir 9 25 arin, wie der Juriſt ſagt, eine konkludente Handlung, indem wir chweigen bzw. Nichtſchreiben als Zuſtimmung auslegen. Manch⸗ mal wird ja dieſe Regel auch durchbrochen. Aber dann geſchieht es nur telephoniſch.) Aber, aber, aber, aber— ſteht einmal auch nur Lin Satz oder vielleicht auch nur ein Wort in der Zeitung, das dieſem oder jenem mißfällt, dann kommt der empörte Brief, in dem er empörte Leſer ſeinem empörten Herzen Luft macht. Und dieſer rief erreicht uns ſicher! 48 Wenſch ſollte garnicht glauben, wie viel Empörung mancher ſch aufzubringen verſteht. Iſt er dazu noch ein Mannheimer, geſellen ſich die Feinheiten der Pfälzer Sprache dazu, kann man es allerdings verſtehen, wenn man von Mannheim als dem Handel⸗ vempör“ium ſpricht. Die Wirkung derartiger Briefe auf uns iſt allerdings entgegengeſetzter Art, als der Schreiber annimmt. Wir regen uns garnicht auf, ſondern ziehen uns auf die Empöre philo⸗ beeiſcher Betrachtungsweiſe zurück(es muß natürlich Empore eißen, aber vor lauter Empörung verſchieben ſich ſogar ſchon die Vokale), weil wir immer wieder dieſelbe Merglgſeit feſtſtellen onnen, daß nur in den allerſeltenſten Fällen ein maßlos Empörter o viel deutſchen Mut aufbringt, auch ſeinen Namen zu nen⸗ nen! Angeſichs der Tatſache, daß doch die Zeitung, durch die ſie vor der Oeffentlichkeit vertretenden Perſonen jeden Tag mit offenem Viſzer ficht, iſt der anon ähbri ich eine Krä yme Schmähbrief eigentlich eine Kränkung, weil ſie an die Methoden der Wegelagerer und Strauchdiebe er⸗ vmnert. Aber das Groteske und ungewollt Komiſche der Zuſchriften korhbnen wieder— und Anonymes verfällt ſowieſo. dem Papier; Was ärgert nun eigentlich den Empörten? Man ſollte kaum Gauben, was für Nichtigkeiten einen friedlichen Mitmenſchen in Farniſc bringen können. Da beſchwert ſich ein„Schuhmacher“, weil er Ausdruck„Schuſter“ gebraucht worden iſt. Ein Anderer droht mit Abbeſtellung der Zeitung, weil wir ſeine Gedichte nicht auf⸗ genommen haben. Dabei waren die Eraüſſe dieſes verhinderten bethe nur 22 Seiten lang. Dieſer empört ſich, weil wir über ein Fubiläum berichten, jener ſchäumt vor Wut, weil wir ſein Jubi⸗ um überſehen haben. Er ſei doch aber— na, uſw. Daß wir der 1 Gulden 20 Kreuzer. Der Torf koſtet das Ladenburger Maß zu 25 Schuh hoch, 5 Schuh weit und 4 Schuh lang 2 Gulden 24 reuzer. Die Straßenbeleuchtungskoſten der Stadt Mannheim wurden vor 100 Jahren auf die Miete um⸗ gelegt und von den Mietern erhoben. Eine Bekanntmachung ſagt:„Der Koſtenbeitrag der Mietleute für die Straßenbeleuchtung iſt auf einen halben Kreuzer von jedem Gulden jährlicher Miete für das Jahr 1826/27 zum Voraus feſtgeſetzt.“ Wilhelm van Ocken, wohnhaft in Rotterdam, macht bekannt: Mit obrigkeitlicher Bewilligung hat Unterzeichneter die Ehre, einem verehrungswürdigen Publikum anzuzeigen, daß er mit ſeiner großen, weitberühmten königlichen Menagerie aus den Niederlanden hier angekommen iſt, welche er während der Meſſe zur Schau ſtellt. Dieſelbe beſteht aus 4 Abteilungen. Erſte Ab⸗ teilung: Große vierfüßige Tiere. Zweite Abteilung: Kleine vier⸗ füßige und kriechende Tiere. Dritte Abteilung: Große Arten von Vögeln. Vierte Abteilung: Kleine Arten von Zimmervögeln aus Aſia, Afrika und Amerika. Die Beſchreibung aller dieſer Tiere be⸗ ſagt der Anſchlagezettel. Der Schauplatz iſt auf dem Speiſemarkt in der großen Bude. Die Tiere werden an Theatertagen um 24 Uhr gefüttert, außerdem aber um 7 Uhr. Der Eigentümer ſchmeichelt ſich, daß kein Zuſchauer den Schauplatz unbefriedigt verlaſſen wird. Der Beſitzer kauft, verkauft und vertauſcht alle Sorten von Tieren und Vögeln. Auch nimmt er Beſtellungen auf alle fremden Tiere und Land⸗ und Waſſervögel. Ueber die Sauberkeit in der Stadt erfahren wir: Donnerstag, den 13. d. Mts. wird das wöchentliche Wegführen der Scherben aus der Stadt verſteigert. Das Verbot, pa⸗ pierene Drachen in den Straßen der Stadt, auf den Chauſſeen, ſowie in deren Umkreis fliegen zu laſſen, wird mit dem Anhange bekannt gegeben, daß man die„Zuwiderhandelnden arretieren laſſen und nachdruckſamſt beſtrafen“ werde.— Sollte bei dieſem Verbot die Furcht vor elektriſchen Entladungen, wie ſie Franklin tatſächlich bei aufſteigenden Gewittern beobachtet hatte, mit maß⸗ gebend geweſen ſein? Im Schloßgarten befand ſich während der guten Jahres⸗ zeit eine Sommerwirtſchaft. Ludwig Goffrie bittet um geneigten Zuſpruch. Die nachſtehende Anzeige bringt uns wieder in Erinnerung, daß in der Gegend des Quardrats K 2 der katho⸗ liſche Friedhof lag: Das ſeither von den Totengräbern be⸗ wohnte Haus, Litra K 2 Nr. 14, vom katholiſchen Kirchhof wird verſteigert. Eine Kirchenſteuer gabs damals nicht. Die Koſten zur Herſtellung des katholiſchen Friedhofs wurden durch Sammlung aufgebracht.„Wir dürfen uns auf die allgemeine An⸗ erkennung berufen, daß die Herſtellung notwendig war und daß dieſer Ort der Ruhe eine ſeinem Zweck angemeſſene Geſtalt ge⸗ nommen hat. Jeder, der in dieſem heiligen Ort die Heimat eines oder mehrerer, die ihm lieb und teuer waren, findet, wird gerne einen kleinen Beitrag leiſten. Ueber das Beſchreiben der Häuſer, Denkmäler uſw. mit Kreide durch die Kinder wird heute allenthalben Klage ge⸗ führt und die Zuchtloſigkeit der heutigen Jugend bedauert. Sehr richtig! Doch man höre und ſtaune. Eure Großväter und Urgroß⸗ väter übten dieſe verpönte Kunſt genau ſo und wählten ſich dazu die Häuſer, Brunnen und Monumente aus. Das Stadtamt des Jahres 1826 droht mit energiſchen Strafen und wird den Schaden auf Koſten der Eltern herſtellen laſſen, wenn Kinder die Täter ſind. Kaum glaublich, aber wahr iſt die nachſtehende Verfügung des Oberpoſtamtis: Man ſieht ſich veranlaßt, dem Publikum den Paruagraph 5 der früher mehrmals öffentlich bekannt gemachten Verordnung über die Einrichtung der Brieflade in Erinnerung zu bringen, welche beſtimmt:„Briefe, welche an Perſonen und Stellen in hieſiger Stadt adreſſiert ſind, dürfen weder am Schalter aufgegeben, noch in die Brieflade gelegt werden. Finden ſich dennoch dergleichen Briefe in der Lade vor, ſo werden ſie nicht beſtellt, ſondern uneröffnetverbrannt.“ Der kaufmänniſche Betrieb des Poſtamts lag alſo damals noch ſehr im argen. Dazu iſt noch zu berückſichtigen, daß die Anzahl der nach Mannheim adreſſierten Stadtbriefe unglaublich gering geweſen ſein muß, denn die Stadt zählte nicht ganz 20 000 Einwohner. Eine Vermehrung des Briefträgerperſonals hätte alſo wohl nicht ein⸗ treten müſſen, wohl aber wäre die Poſtkaſſe um einige Gulden be⸗ reichert worden. Wie ſcharf die Geſetze vor 100 Jahren waren, erſehen wir aus der Bekanntmachung über eine Todesſtrafe wegen Mor⸗ des. Zwei aus der Kenſtanzen Garniſon deſertierte Soldaten aus dem Oberland hatten zwiſchen Thiengen und Lenzkirch einen Stu⸗ denten ermordet, ſich in deſſen Kleider geſteckt und dem Toten alles deraubt.„Wegen der Abſcheulichkeit dieſer Miſſetat hatte das Oberhofgericht gegen den einen in gar ſchlimmem Rufe ſtehenden und gefährlichen Inquiſiten einſtimmig die Strafe des Schwerts und die Aufſteckung des abgeſchlagenen Koyfes auf einem Pfahl durch Urteil erkannt.“ Das vollzogene Urteil wurde zur mar⸗ nenden Belehrung amtlich bekanntgegeben. * »Lebensmüde. Wegen Streitigkeiten mit ihrem Liebhaber ſprang geſtern abend eine 35 Jahre alte Frau unter der Friedrichsbrücke in den Neckar, wurde aber von ihrem Liebhaber wieder ans Land gebracht. Das herbeigerufene Sanitätsauto verbrachte die Lebeng⸗ müde in das allgemeine Krankenhaus. *Durch Kaffee verbrannt. Im Betriebe der Firma Marx Maier zog ſich geſtern vormittag eine 33 Jahre alte Arbeiterin beim Aufwärmen von Kaffee Brandwunden im Geſicht und am Silbernen Hochzeiten unſerer Mitbürger gedenken, regt den einen auf— der andere findet es ſehr merkwürdig, daß man ſeine Sil⸗ berne Hochzeit, die er in voller geiſtiger Friſche gefeiert habe, nicht veröfentliche. Er ſei doch aber— na, uſw. Und nun erſt die Ge⸗ burtstage! Früher kam man nur in die Zeitung, wenn man 70. Jahre alt geworden war. Die Dichter und Politiker haben den alten Brauch gebrochen, ſo daß man ihrer heute ſchon zum 60. Ge⸗ burtstag gedenkt. Wie wir hören, ſind aber Beſtrebungen im Gange, einen Reichsverband mit untergeordneten Landesverbänden zu er e zwecks Erwähnung des 50. Geburtstages in der Preſſe. Da ja der erſte Geburtstag eines jeden Menſchen ſchon von Amtswegen in der Zeitung veröffentlicht wird— im Standesregiſter— iſt alſo garnicht einzuſehen, warum nicht auch ſämtliche Zwiſchengeburtstage beſonders erwähnt werden ſollen. Wir ſind gern dazu bereit und werden, allerdings erſt wenn der neue Kalender gekommen iſt, den wir ja nun als erſte Arbeit des Völkerbundes bis zum 1. Januar 1928 erhalten ſollen, eine genauer Regiſtratur aller unſerer Abon⸗ nenten nebſt werten Familienangehörigen bis zur Stiefurgroßmutter väterlicherſeits einſchließlich anlegen und in der Zeitung eine ſtändige Rubrik mit der Ueberſchrift einführen„Heute feiern Geburtstag“. GHinſichtlich der Namenstage ſind Erwägungen im Gange.) Sollte dann noch etwa Platz für Politik, Feuilleton, Lokales und Handel übrig bleiben, was wir aber bezweifeln, würde deren Umfang ſo gering ſein, daß er die Familiennachrichten weiter nicht ſtört. Wieder andere empören ſich über die Berichte in der Mon⸗ tagsausgabe, die den Verlauf des vergangenen Sonntags ſchil⸗ dern. Namentlich ſeien die Mitteilungen über das Wetter vom Sonntag überflüſſig, da dieſes doch jeder miterlebe. Welch' be⸗ dauerliche Weltfremdheit! Gewiß, wenn es regnet oder ſchneit, hagelt oder gewittert, ſpricht ſich dieſes verhältnismäßig raſch herum. Aber wer„ B. am letzten Sonntag erſt um 6 Uhr mor⸗ gens von den verſchiedenen Karnevalsveranſtaltungen nach Hauſe kam und von den Anſtrengungen der Nacht erſchöpft bis zum Nach⸗ mittagskaffee durchſchlief, hat doch ſicher ein Intereſſe daran zu erfahren, wie ſich das Wetter während ſeiner Schnarchzeit geſtaltet habe. Welche ſeeliſche Beruhigung gewährt es doch, wenn man weiß, daß während des Katers die Sonne geſchienen hat. Wir ſehen die Empörten greifbar vor unſeren Augen, wie ſie beſchämt durch dieſe Argumentaiton es lebhaft bedauern, von Papierver⸗ ſchwendung geſprochen zu haben.— 5 was murmeln Sie? „Zeitberaubung!“ Aber, lieber Freund, Sie brauchen es ja gar⸗ nicht zu leſen! Das tun Sie nebenbei bemerkt auch ſowieſo nicht, denn auch Sie gehören zu jenen, die wir Zeitungsleyte als die „Ueberſeeer“ bezeichnen(d. h. ein Blick auf die Ueherſchrift, noch ein Blick auf den Inhalt, der wie eine Partitur vertikal überflogen wird— und die Lektzire iſt zu Ende!). Oberarm zu, ſodaß ihre Verbringung in das allgemeine Kranken⸗ haus notwendig wurde. 522 »Juſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen ages, vormittags, auf der Neclarauerſtraße zwiſchen einem Straßenbahn⸗ wagen der Linie 16 und einem Transportzug(Zugmaſchine mit 2 Anhängern) und nachmittags Ecke Sandhoferſtrade und Wein⸗ heimerweg in Sandhofen zwiſchen einem Laſtkraftwagen und einem Perſonenkraftwagen. Es entſtand nur Sachſchaden. 5 Marktbericht Auf dem heutigen Donnerstagmorkt waren wohl viele Konſu⸗ menten, aber wenig Kaufliebhaber. Die Geldtnapphet, die Arbeitsloſigteit machen ſich aüf den Märkten in ganz enep,erd.her Weiſe bemerkbar. Obwohl in der Warenzufuhr kein Mangel herſchte, ſo wurde doch verhätmismäßig wenig gekauft. Es gab ſogar amerikaniſche Lepfel von 70 Pfg. bis 1 Mark, und gutes inländiſches Opſt von 15—50 Pig. Ueberhaupt ſah man heute viel ausländiſche Jo frangoſiſchen Kopf⸗ falat von 20—35 Pfg. pro Kopf und Endivienſalat von 35—55 Pfg. Unter Gemüſe fielen vor allem die großen Zu⸗ fuhren in Spinat auf, der von 25—35 Pfg. je nach Quclitüt zu haben war. In vorzüglicher Qualität ſah man auch Blumen⸗ kohl von 20 Pfg. bis 1 Mark und Weiß⸗ und RNotkraut von 16 bezw. 10—15 Pfg. an. Roſenkohl, der eine Kleinigkeit billiger geworden iſt, koſtete 45—50 Pfg., war ebenſo reichlich zu haden els Wirſing, Seilerie, Meerrettig und Zwiebeln. Liebhaber von Trauben konnten ſolche um 1 Mark erſtehen; Nüſſe koſteten 50 bis 70 Pfg und Maronen 30—35 Pfg. In Salaten fiel por allem die große Menge Feldſalgt auf. Für das Viertel wurde 20 Pfg. verlangt. Fluß⸗ und Seefiſche und lebendes und ge⸗ ſchlachtetes Geflügel waren genügend vorhanden, desgleichen Kar⸗ toffeln, Butter(.70—.40) und Eier(11—22 Pfg.) Der Verkauf war anfangs ſchleppend, ſpäterhin etwas beſſer, konnte aber bed weitem nicht befriedigen. 1 Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamt ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig pro Pfund. Kartoffeln.—5, Salatkartoffeln 20, Bohnen, dürre, weiße und bunte 25—40, Mirſing 20—25, Weißkraut 10—15, Rot⸗ kraut 16, Blumenkohl, Stück 20—100, Karotten 14, Gelbe Rüben 10—12, Rote Rüben 12—15, Roſenkohl 45—60, Spinat 20—30, Zwiebeln 12—15, Knoblauch, St.—15 Kopfſalat St. 20—35, Endivienſalat, Stück 30—55, Feldſalat 100—120, Suppengrünes, Büſchel 12—15, Schnittlauch, Büſchel 10—15, Peterſilie, Büſchel 12 bis 15, Sellerie, St. 10—50, Trauben 100, Aepfel 15—50, Aepfeß, ausländiſche 70—100; Orangen, St—20, Zitronen, St.—15, Bananen, St. 10—20, Nüſſe 50—70, Süß: r 200—250; Landbutter 170—200; Honig m. Glas 170—220, Eier, St. 11—22, Hechte 160—180, Karpfen 160—180, Schleien 180—200, Breſem 100—140, Parben 140—160, Kabelſau 50—60, Schellfiſche 50—80, Geldbarſch 50, Seelachs 40—50, Stockfiſche 50, Vackfiſche 60, Hahn, lebend, St. 150—450, Hahn, geſchlachtet, St. 250—800, Huhn, leb. St. 150—500, Huhn, geſchlachtet, St. 250—800, Enten, geſchlarhtet, St. 600—1000, Tauben, lebend, Paar 200—250, Tauben, geſchlachtet, St. 100—140, Gänſe, lebend, St. 700—750, Gänſe, geſchlachtet, St. 1000—1400, Rindfleiſch 96—100, Kuhfleiſch 60, Kalbfleiſch 120—130, 120, frierfleiſch 70, Ragout 110, Braten ch. Aus dem Evangl. Kirchendlenſt. Die Fürſtlich⸗Veinigenſche Standesherrſchaft hat als Inhaberin der Patronate über die Pfarr⸗ eien Mittelſchefflenz, Schollbrunn und Uiffingen den Pfarrvikar Friedrich Junker in Karlsruhe⸗Rintheim zum Pfarrer in Mittel⸗ ſchefflenz, den Pfarrverwalter Friedrich Brand in Schollbrunn zum Pfarrer daſelbſt und ebenſo den Pfarrverwalter Kuno Schimmelbuſch in Uiffingen zum Pfarrer daſelbſt ernannt. 225 Ernennungen ſind von der Evang. Kirchenregierung beſtätigt worden. Wann werden die Sommerſenberzüge bekannt getzeben? Wiederholt iſt von dem reiſenden Publikum die Frage geſtellt worden, warum der Fahrplan der Sommerſonderzüge erſt im Mai bekannt gegeben wird, da mit Rückſicht auf die, die ihren Urlaup bereits im Frühjahr verbringen wollen, eine frühere Bekannr⸗ gabe ſehr erwünſcht ſei. Wie wir hierzu von zuſtändiger Stelle erfahren, iſt die Bekanntgabe des genauen Fahrplans der Som⸗ merſonderzüge abhängig von der endgültigen Feſtlegung des am 15. Mai in Kraft tretenden neuen Fahrplans. Erſt wenjge Wo⸗ chen vor dem Fahrplanwechſel laſſen ſich die fahrplantechniſchen Möglichkeiten zur Einlegung von Sommerſonderzügen mit Sicher⸗ heit überſehen. RDV. * Beleuchkung der Jahrzeuge. Die Preſſeſtelle des Bürger⸗ meiſteramtes Ludwigshafen teilt uns folgenden Auszug aus einer Bekanntmachung mit: In fetziger Jahreszeit iſt das vorſchrifts⸗ widrige Fahren ohne Licht während der Dunkelheit namentlich auf dem Lande bei Radfahrern und Fuhrwerken wieder häufig zu beob⸗ achten. Bei dem ſtarken Straßenverkehr erwachſen aus dieſer Un⸗ ſitte ſchwere Gefahren für die beteiligten Perſonen. Die Bezirks⸗ polizeibehörden werden daher angewieſen, der Bevölkerung wiederholt die einſchlägigen Vorſchriften einzuſchärfen. Die polizei⸗ lichen Vollzugsbeamten haben die Einhaltung der Beleuchtungsvor⸗ ſchriften beſonders zu überwachen und gegen Zuwiderhandelnde Strafanzeige zu erſtatten. Auch das Straßenwärterperſonal hat hierbei entſprechend mitzuwirken. Dieſe Bekanntmachung iſt guch im Rechtsrheiniſchen zu beachten. ö „Noch eine Kategorie der Empörten gibt es: Die Beſchwerde⸗ führer über angeblich nicht veröffentlichte Dinge. Ihnen mag ein⸗ mal generell folgendes geſagt werden: 1. Nicht alles, was der Einſender für unbedingt wichtig hält, iſt in Wirklichkeit ſo wichtig, daß er veröffentlicht werden muß. 2. Hat es in der Regel in der Zeitung ſchon geſtanden. 3. Enthält die Tatſache, daß jemand Abonnent iſt, nicht die Berechtigung, auf die Redaktion einen Zwang auszuüben, daß ſie eine Dummheit macht. 4. Eine Zeitung iſteef ürde lie dahn ln 881 Aus dieſem Grund iſt es ganz ſelbſtverſtändlich, daß in jeder Nummer irgend etwas enthalten iſt, was 79999 Leſern gefällt und einem einzigen mißfällt. Und wenn je, dann hat das platt⸗ deutſche Sprichwort auf den Inhalt der Zeitung Geltung, daß dem einen ſin Ul, dem andern ſin Nachtigall is. Aber wir ſind heute alle ſo ſchrecklich nervös und leben eigent⸗ lich im Zuſtand fortgeſetzter Exploſionen. Wie ſchützen wir uns davor? Machen wir es, wie es in dem alten Studentenlied heißt: 1 pg zu Hilf die Poeſei!“ Auf, mein Pegaſus, und tummle ich: „Nein, was die Zeitung heute brachte, Find' ich einfach unerhört, Das war ganz anders, wie ich's dachte, Ich bin empört, ich bin empört! Weil jemand nun mal jubilierte,— Muß das gleich in die Zeitung rein? Dem Redakteur es imponierte!! Er muß weiß Gott ein Eſel ſein! Und wie das Wetter iſt geweſen? Mich hat der Regen nicht geſtört. Doch muß man's in der Zeitung leſen? Ich bin empört, ich bin empört!“ * Die Redaktion, die Vielgeplagte, Die lieſt den Brief und lächelt leis: Wenn doch der Mann, der hier ſo klagte Nur eines zu beherz'gen weiß: Hak Dir mal wieder was mißfallen, Brichſt über uns„empört“ den Stab— Recht machen können wirs nicht allen! Empör' Dich ab, empör' Dich ab!“ 1 10 1 Selte. Mt. 58 neue Maunbeimer Zeitung(ubend-Musgabel eeeretag, Den I. Jebrucr 122—, Kommunale Chronik Die Stadt Kehl zur Befretung der erſten Rheinlandzone Kehl. 3. Febr. Im Bürgerausſchuß mies Bürgermeiſter Dr. Kraus auf die denkwürdiae Stunde der Befreiung der erſten Rheinlandzone von der Beſatzung hin und ſchlug unfer Zuſtimmung der Bürgerausſchußmitalieder vor. einen Brief an den Kölner Oberbürgermeiſter zu richten, worin der Glückwunſch der beſetzten Stadt Kehl den Brüdern und Schweſtern im Rheinlandd gur Befreiung von fremder Beſatzung ausgeſprochen und der Hoff⸗ nung Ausdruck gegeben wird. daß auch für die Stadt Kehl und das Hanauer Land am Oberrhein bald die Stunde der Befreiuna ſchlagen möge. Bis dahin werden die Hanauer die ihnen aufgebürdeten Laſten, ſo gut es irgend geht, mit der aleichen mannhaften Treue und Opfer ⸗ willigkeit wie das Rheinland tragen. Der Glückwunſch der Stadt Neuſtadti a. 9. an das befreite Gebiet Reuſtadt a.., 3. Febr. Zu Beginn der heutigen Stadt⸗ ratsſitzung gab Bürgermeiſter Dr. Forthuber unter dem Beifall des Kollegiums nachſtehende Erklärung ab:„Wir können die heutige Stadtratsſitzung nicht eröffnen. ohne mit dem Gefühl des Dankes gegenüber der Reichsreglerung unſeren von der Beſatzung hefreſten Landsleuten der erſten Rheinlandzone den herzlichſten Glückwunſch zuzurufen. In unſere Freude miſcht ſich aber die bitterſte Empfindung: Seit ſieben Jahren iſt die Stadt Neuſtadt beletzt, Wir haben ganz beſonders unter der Laſt der Wohnungsbeſcnaanahme zu leiden gehabt. Auch heute noch ſind 127 Wohnungen für Familien und 24 Ledigenwohnungen beſchlagnahmt. Man darf ruhig ſagen. daß die geſamte, mit Einquartierung belegte Bepölkerung den Tag ihrer Befreiuna mit ſchmerzlichſter Ungeduld entgegenſieht. Auch die Stadt im ganzen muß nach und nach den Laſten erliegen. Zu der regulären Wohnungsnot und ihrer Beſeitiaung obliegt ihr die Ver⸗ pflichtung, Erſatz für die erwähnten 150 Wohnungen zu beſchafſen. Könnte ſie über dieſe Wohnungen verfügen. ſo würde nicht nur eine fühlbare Erleichteruna der Wohnunasnot eintreten, ſondern auch eine Einſparung von rund zwei Millionen Mark für die Erſatzbeſchaffung. eine gewaltige Summe für eine Stadt pon 20 000 Einwohnern. Wir hören von der beporſtehenden Zuſammenkunft der Herren Außen⸗ ulniſter Dr. Streſemann und Briand. Wir möchten für dieſe Be⸗ gegnung der beiden Staatsmänner, von deren auten Willen wir ÜUberzeugt ſind, namens unſerer geſamten Beyölkerung den heißen Wunſch äußern, für eine baldige Einiauna über die Befreiung unſe⸗ rex gellebten Pfalz. Die Befreiung würde als eine Wohltat ohne⸗ gleichen empfunden werden. Ihre Dankbarkeit wäre ein nicht zu unterſchätzendes Moment der Völkerperſöhnung.“ Des weiteren wurde beſchloſſen, die ortsvolizeilichen Vorſchriften. ſo die Errichtung von Hochantennen für private Funkanlagen. zu ge⸗ nehmigen. Für die Weiterführuna der Kanaliſation geneh⸗ miate der Stadtrat 115000 Mark Es wurde beſchloſſen. im frrü⸗ jahr, wenn die Häuſerneubautätiakeit eintritt und hoffentlich der arößte Teil der Arbeitsloſen beſchäftigt werden kann, mit dem Wei⸗ erbau der Kanaliſationsſtränge aufzuhören. Statt deſſen ſollen dann die Hausanſcklüſſe an den bereits gelegten Stranaſtrecken ausgeführt woerden, damit die Kanoliſation in Betrieb genommen werden kaun. Dann ſollen durch die Kanaliſationsaebühren weitere Mittel für die ſpätere Weiterführung des Kanalbaues flüfſia gemacht werden. * I. Brühl, 3. Febr. Aus der füngſten Gemeinderars⸗ ſizung iſt zu berichten: Das Geſuch des Domäneamtes Heidel⸗ berg, das um Ermäßigung der Waldſteuerwerte eingekommen war, wurde abgelehnt.— Die Regelung und Nachprüfung des Ge⸗ meindehauptbuches ſoll einer noch zu beſtimmenden, dazu geeig⸗ neten Perſon übertragen werden.— Letztmalig wird für rückſtän⸗ dige Gemeindemieten und Umlagen eine Friſt von bier Wochen gewährt.— Nach dem 1926—27 hat die Ge⸗ mMeinde die Hälfte von 15 246., alſo 7628., aufzubringen. Das Walzen der Schwetzingerſtraße ſoll daher vorläufig zurück⸗ geſtellt werden, um den Betrag zu reduzieren.— Von dem Ein⸗ ang der Bewerbungsliſten für die beiden freien Hauptlehrerſtel⸗ en wurde Kenntnis genommen und daraus ein Lehrer und eine Lehrerin vorgeſchlagen. I. Sinshelm, 1. Febr. Aus der füngſten Gemeinderats⸗ [ibung iſt zu berichten: Die Veteranen von 1866—70 und 71 erhlelten anläßlich des Gedenktages der Schlacht von Nuits ein Geldgeſchenk aus der Stadtkaſſe bewilligt.— Der Vertrieb der Fohlenmarktloſe wird in ſtädtiſche Regie übernommen. Bis durch Lertauf von Loſen die zur Beſtreitung der Lotterieſteuer notwen⸗ dige Summe aufgebracht werden kann, wird der Aufnahme eines uxzfriſtigen Darlehens zugeſtimmt.— Die Gemeinde bewilligt ur Prämiierung von Fohlen bei dem diesjährigen Frühjahrs⸗ ohlenmarkt einen Beitrag aus der Stadtkaſſe.— Die Anſchaffung einer Motorfeuerſpritze wird als Notwendigleit erkannt und daher dem Ankauf einer ſolchen bei den Pfalz⸗Flugzeugwerken in Speyer zugeſtimmt.— Um karnevaliſtiſchen kräftig ent⸗ gegen zu treten, wird für jede derartige Veranſtaltung mit Tanz eine Luſtbarkeitsſteuer von 30 M. erhoben.— Dem Entwurf einer begirkspolizeilichen Vorſchrift über das polizei iche Melde⸗ weſen wird zugeſtimmt. die pläne der noroͤweſtbahn Kriminalroman von Erwin Hoeffner Copyright by Greiner u. Comp., Berlin W. 30 Nachdruck und Ueberſetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten 45 MNachdruck verboten.) Müde und zuſammengeſunken ſaß er ſetzt ſchon eine ganze Weile in ſeinem Schreibtiſchſeſſel und ſtarrte auf das Löſchpapier einer Schreibtiſchunterlage. Leiſe bewegten ſich ſeine Lippen im loſtgeſpräch, „Wie ſagte doch vorhin der gute Woldow.. Er wird ſeinen Weg machen.. ihm ſchwebt ein beſtimmtes Ziel vor, das er zu exreichen hofft.. haha— mein verehrter Herr Ebershaus, Ihr iel kenne ich, Sie möchten gern an meiner Stelle in dieſem Seſſel ſitzen und das Geſchick der eneneee in Ihren Hän⸗ d den hahen... das hat ſo mancher gewünſcht, aber es kam nicht dazu. Ich gedenke noch eine Weile zu bleiben, und auch Sie wer⸗ den mich nicht verdrängen. Und wenn Sie ſamt ihrem Herrn Schwiegerpapa und Aufſichtsrat noch ſo ſehr mein Sparſuſtem be⸗ kämpfen mögen, ich ſitze vorderhand noch immer feſt im Sattel alſo ſchön, dann Kampf, wenn es ſein muß. Ich nehme ihn auf Ha— hatte ich nicht..“ Mit einem Ruck beugte ſich der Präſtdent nach vorn und haſtig riſſen die Finger ſeiner rechten Hand pon ſeinem Notizkalender die nächſten Blätter in die Höhe. Er ſuchte anſcheinend eine wichtige Notiz auf ſeinem Kalender. Aha— da iſt es, Ffür Donnerstag abend eine Abendein⸗ ſadung bei Kommerzienrat Thormälen, Ich werde hingehen. Thor⸗ mälen ſoll nicht denken, daß ſch vor ihm Anaſt habe— außerdem ſtehen wir uns ja faan leene brillant. Warum ſoll ich ihm alſo nicht das Vergnügen machen, ſein Gaſt zu ſein? Man muß bei⸗ zeiten beginnen, das Terrain im feindlichen Lager zu ſondieren Eilig kritzelte er mit dem Bleiſtift noch etwas auf das Ka⸗ lenderblatt. Dann nahm er ein in ſeiner Nähe liegendes Akten⸗ bündel auf, ſchlug es auf und begann ſich darein zu vertiefen. 2. „Lotte— Lottchen— mein Fräulein— mein gnädiges Fräu⸗ lein— Blondchen— Goldblondchen— Fürſtin.. in Jukunft— hoffentlich in baldiger Zukunft— Frau Finanzaſſeſſor Dr. Göring.“ Die Gerufene, eine ſchlanke, anmutige Blondine mit pracht⸗ pollen blauen Augen, ließ das Zeitungsblatt ſinken und lehnte ſich ANus dem Lande § Schwetzingen, 8. Jebr. Die 42 Jahre alte Kakharina Schweitzer Wwe. hat ſich im Walde kechis der Bahnſtrecke Schwetzingen—Hockenheim mit dem Gürtel ihnes Mannes an einem Baume erhängt. Der Verſuch, ſich erſt vom Zuge überfahren zu laſſen, iſt ihr mißlungen. Als Grund der traurigen Tat dürften Wechſelverbindlichkeiten anzuſehen ſein. Die Frau betrieb in letzter Zeit einen Stoffhandel. Die Lieferanten, die ir zwiſchen ſelbſt geſchäftsunfähig geworden ſind, verſtanden es, er Frau immer neue Verpflichtungen aufzubürden. Durch die geſchäftlichen Aufregungen und durch nervöſe Ueberreizung wird die Frau, die allgemein beliebt und geachtet war, in den Tod ge⸗ trieben worden ſein. 5 Icchd Neulußheim, 3. Febr. Von der Gendarmexrie wurden hier fünf Perſanen feſtgenommen, Sie ſollen im Zuſammen⸗ hang mit größeren Lederdiebſtählen ſtehen, die vor etwa drei Jahren verübt worden ſind. Neckarzimmern, 4. Febr. Die abgeſonderten Bemarkun⸗ gen Hornberg und Stockbronn wurden in die beiden Gemeinden Sulzbach und Neckarzimmern aufgeteilt. Die ſtaatliche Geneh⸗ migung iſt bereits erteilt. * Karlsruhe, 4. Febr. Der noch von 2000 Mark flüchtig gegangene Leiter der Wormſer 10 tiſchen Milchver⸗ ſorgung hat ſich in Karlsruhe der Polizer geſtellt. * Eppingen, 4. Febr. Da der Mord an der 16jährigen Lemd⸗ wirtstochter Hecker immer noch unaufgeklärt iſt, hat die Staats⸗ anwaltſchaft erneut eine Aufforderung erlaſſen, in der die Perſonen aufgefordert werden. ſich zu melden, dee am Abend des 17. Januar die Mordſtelle paſſiert haben oder ſonſtige Angoben machen können. * Baden⸗Badon, 4. Febr. Geſtern früh brach in den Stall⸗ gebäuden der Firma J. G. Devant in Oosſcheuern Feuer aus, das ſich durch die aufgeſpeicherten Heu⸗ und Futtervorräte ungemein raſch verbreitete, Die in den Ställen untergebrachten Pferde konn en mit großer Mühe in Sicherheit gebracht werden. Ueber die Urſache des Brandes konnten bis jetzt keine Feſtſtel lungen gemacht werden. à Pforzheim, 1. Febr. Wie der„Pforz. Anz.“ berichtet, wurde auf Anzeige des Vorſtandes der Ortsgruppe Pforzheim der Deutſch⸗ nationalen Volkspartel der Parteiangeſtellte Alfred„ mann wegen Unterſchlagung und Urkundenfälſchung verhaftet Freiburg, 4. Febr. Freiburger Tageszeitungen veröffent⸗ lichen kler die Behandlung des Unberlehrers Ernſt Degen in der Pfychiatriſchen Klinik in Freiburg und in der Heil⸗ und balt Reichenau eine Sach darſtellung. Unterlehrer Degen 1 von 3. bis 18. Dezember 1924 und vom 20. Dezember bis 22. März 1925 in der Anſtalt Reichenau, Die gegen ſeine Behandlung in der An; ſtalt geführten Veſchwerden würden eingehend unterſucht. Das ſeinem Anwalt bekanntgegebene U chungsergebnis wurde weder von dieſem noch von Degen ſelbſt aun Freg.— Unterlehrer Ernſt Degen hefand ſich dann vom 25. April bis 16. Jum 1925 und vom 19.'tober bis 23. Oktober 1925 in der Univerſitätzkinik Frei⸗ durg. Auf die gegen die Aerzte dieſer Klin'k in der Heffentlichkeit verbreiteten Beſchwerden hot heute der Unterrichtsmüniſter die Dienſtpolizeiliche Vernehmung angeordnet, pon deren Ergrbeis die Frage, ein förmliches Disz pllnarverfahren geführt werden! abhängig gemacht wird.— Die mediziniſche Fakultät der Univerſität hat geſtern dem Kultueminiſterium ein Telegramm zugeſandt, dos die Haltung der gegen die pfychzatriſche Kümif erhobenen Vorwürfe will und um ſchleunigften Schutz für die Angriffe E ‚ ucht. Müllheim, 4. Febr. Beim Arbeitsamt Müllheim haben ſich im Laufe des Januar 594 Wanderer gemeldet, die um Ar⸗ beit nachſuchten, 35 Prozent daron waren ungelernte Arbeiter Der größte Teil ſetzte ſich aus Bauhandwerkern zuſammen. Aus der pfalz Wieder ein Großfeuer in Kalſerslautern Kaiſerslautern, 4, Febr. Geſtern abend gegen 9 Uhr brach in einem etwa 60—70 Meter langen Holzſchuppen der fran⸗ zöſiſchen Beſatzungsbehörde im Güterbahahofe, der mit Heu, Stroh, Hafer und Holz angefüllt war, ein Feuer aus, das durch die lagernden Materialien reiche Nahrung— Der Schuppen brannte binnen kurzer Zeit vollſtändig nieder. Die Feuerpehr mußte ſich darauf beſchränken. die Nachborgebäude bor einen⸗ Uebergreifen des verheerenden Elementes zu ſchützen. Ein wei terer Schuppen, in dem Rotwein in reicher Menge lagerte, ge⸗ riet in Gefechr. Die über den Schuppen führenden Telephonlei⸗ tungen ſind zerſtört worden, da ein Leitungsmaſt vom Feuer er⸗ griffen wur de, Bis zur zehnten Abendſtunde war das Feuer noch nicht gelöſcht. 1 Zweibrücken, 4. Febr. Wie der Pfälz. Merk. zu dem Brand⸗ unglück in Dietſchweiler mitteilt, wo bekanntlich zwei Kinder im Alter von 2½ Jahren bezw. 9 Monaten in Abweſenheit der Eltern verbrannt ſind, kommt nach dem Ergebnis der bisherigen Feſt⸗ ſtellungen anſcheinend Brandſtiftung nach einem vorher⸗ ehenden Einbruchsdiebſtahl in Frage, Ein geringer Geldbetrag in dem Schrank war nach dem Brand verſchwunden. Ebenſo ſtand ein Fenſter des Schlafzimmers offen, das vor dem Weggehen der Eltern verſchloſſen war. Bei dem Verſuch, die Kinder zu retten hat der Vater ſehr ſchwere Brandwunden erlitten. lachend im Schaukelſtuhl zurück. Dann richtete ſie ſich blitzſchnell zmpor, ſo daß der Stuhl ünter ihr eine ſchnellende Bewegung nach vorn machte und ſchlug neckiſch mit der ausgebreiteten Zeitung ihrem Bräutigam, dem Finanzaſſeſſor Dr. Göring, ins Geſicht. „Nun höre bloß auf, Dickerchen., Du haſt heute wohl wieder einmal deinen geiſtreichen Tag?“ 2 „Rein, gar nicht. Aber ich ärgere mich, daß du dich durchaus nicht von deiner dummen Zeitung trennen kanfſt. Da ſitzen wir kler in dem wundervollen molligen Wintergarten vom guten Papa Thormälen und könnten jetzt das ſchönſte Plauderſtündchen mitein⸗ ander halten, wenn ſich mein Fräulein Braut ſtatt für die neueſten Kinofilms lieber für ihren Bräutigam intereſſieren wollie.“ „Ach— daß du nur ſchon wieder auf das Kind wettern mußt. Du biſt eben ein unmoderner Menſch. Erich. Natürlich habe ich eben in der Zeitung nachgeſehen, was für ein neuer Detektiofüm übermorgen in den Kaiſer Wilhelm⸗Lichtſpielen vergeführt wird. Selbſtverſtändlich werde ich mir den anſehen. Am geſcholteften täteſt u, du würdeſt mich dorthin begleiten und dir ihn mitanſehen, was ſich eigentlich für einen artigen Bräutigam geziemt.“ „Füllt mir nicht im Traume ein, Blondchen. Ich ſehe mir lieber„Die Räuber“ oder„Maria Stuart“ auf irgendeiner Schmiere an, anſtatt daß ich mich in einen ſolchen Dunkelkaſten ſetze und mir da unter Muſikbegleitung einen Filmunſinn auf der Leinwand ver⸗ hampeln laſſe.“ „Unſinn nennſt du das? Erlaube mal gütigſt. Unſere berühm⸗ teſten Schriftſteller arbeiten für den Film.“ „Liebes Kind, das iſt Geſchmacksſache. Du, Loltchen, wenn du ganz reinen Mund halten kannſt, will ich dir ein Geheimnis an⸗ pertrauen, da wir gerade vom Kino reden. Das wird dich unge⸗ heuer intereſſieren. „So— ein Gehelmnis, das mich intexeſſteren ſoll? Kinoſache, Da bin ich aber geſpannt, Dickchen, ich höre,— ſchieß los.“ „Na— du denkſt, es iſt wunder was für ein Geheimnis. Du kennſt dach Herrn Freymann, den Hauptſchriftlelter„Der Wacht“, Er kommt übrigens heute abend auch, vermutlich aber ſpöter denn er hat noch e zu tun. Weißt du, was der mir neulich im „Bierſtall“ erzählt hat? Er ſchreibt auch fürs Kino,. Natürlich unter einem Decknamen, meiſtens Luſtſpiele. Deren Ideen werden jett glänzend bezahlt Was er mir aber nicht geſagt hat, was ich von anderer Seite— übrigens einwandfrei— erfahren habe, iſt, daß er das Honorar, was er mit ſeinen Filmideen verdient, an unterſtützungsbedürftige Kollegen verteilt. Hochanſtändig— wie?“— „Was— Rolf Freymann, politiſcher Schriftſteller und großes Kirchenlicht vor dem Herrn, daß Steckenpferd vom Onkel Thor⸗ Gerichtszeitung Amtisgericht Mannheim 2 „Mannheim, 1. Febr.(Sitzung des Amtsgerichts, Abt. 86 2. Vorſitzender: Gerichtsaſſeſſor Haas.— Vertreter der Anklage behörde: Staatsanwalt Kloos. au Der verheiratete Kaufmonn Alfred Ludwig aus Neckar 15 war Außenbeamter einer Darmſtädter Krankenkaſſe und hat 175 ſolcher hauptſächlich neue Kaſſenmitglieder zu werben. Er kaſſte 5 hierbei auch Aufnahmegebühren und Monatsbeiträge ein, die en in angemeſſenen Zeitabſchnitten an die Kaſſe in Darmſtadt aßtieſen mußte. Vom 1. September an war Ludwig der Einzug der Kaſe 1 gelder unterſagt. Trotzdem fühlte er ſich berechtigt, noch weitergin Kaſſenbeiträge zu erheben. Er hat es aber unterlaſſen, einen en trag von 84 Mark, den er in kleineren Veträgen von verſchieden Perſonen vereinnahmt hatte, nach Darmſtadt einzuſenden. 70 fortgeſetzter Betrügereien iſt nun heute gegen Ludwig Anklage e hoben. Auf die Beſchuldigung erwiderte Ludwig, daß er 91 Gegenforderungen habe. Im übrigen entſchuldigte Ludwig Straftat mit der bitteren Notlage, in der er ſich befunden Be⸗ Nach dem Ergebniſſe der Beweisaufnahmen kommt aber nicht 9 trug, ſondern lediglich Unterſchlagung in Frage. Unter Einrechnum der am 4. November 1925 vom Schöffengericht hier wegen Beteße im ſtrafrechtlichen Rückfalle erkannten fünfmonatlichen Strafe, wur heute eine Geſamtgefängnisſtrafe von 7 Monaten ausgeſprochen⸗ Die ledige Verkäuferin Märia Klein aus Neunkirchen. Saar ſtiehlt wie eine Elſter. Mehreren Familien, denen ſie eſhe ſchwindelte, ſie komme aus einer Lungenheilanſtalt, gewährten 5 Unterkunft, ohne zu wiſſen, daß eine gefährliche Diebin 2155 Schwindlerin vor ihnen ſtehe. Bei einem älteren Fräulein Heidelberg, wo ſie zweimal Aufnahme gefunden hatte, lieh die Klei 45 Mark und ſtattete am nächſten Tagen ihren„Dank“ dabn ab, daß ſie aus einem Schranke die Summe von 250 Mk. und 717 Granakkette wegnahm. Einer Frau in Käfertal, die großes 1 leid mit ihr hatte, ſchwindelte ſie mehrere Kleidungsſtücke, N Hut und eine Broſche ab und ging, nachdem ihr die Wohltä. noch 4 Mark Taſchengeld eingehändigt hatte, flüchtig. Mit 5 Behauptung, daß ſie eine verſtoßene Saarländerin ſei, fand Klein bei weiteren Perſonen große Teilnahme. Die Leute mußte; aber einſehen, daß ſie einer Schwindlerin zum 55 ge⸗ fallen ſind. Auch im hieſigen Marthabaus machte die Klein che ſuch, verſchwand aber wieder unter Mitnahme einer Handtaſ 5 im Werte von 29 Mark. Der Staatsanwalt ſtellte feſt, daß Angeklagte erſt am 15. Oktober 1925 nach Verbüßung einer a geren Strafe aus der Strafanſtalt enklaſſen worden ſei und alsba h wieder die Verbrecherlaufbahn beſchritten hahe. Um die Klein no guf einen rechten Lebensweg zu bringen, erklärte der Staatsannte⸗ ſein Einverſtändnis zur Bewilligung mildernder Umſtände und antragte drei Jahre Gefängnis, Es erging Urteil 1 Jahr 8 Mo nc e Gefängnis, abzüglich 6 Wochen Unterſuchungshaft. Aus⸗ weislich ſhrer Strafliſte kat die Angeklagte eine Reihe Vorſtrafen wegen Diebſtahls und Betrugs, Der lepige Kaufmann Loſeph Latz aus Stachenburg in der Ukraine war Buchhalter in einer Mehigroßhandlung in Hepper. heim. Seine Hauptaufgabe beſtand im Einzug der Aüßenſtände 7 i„ Er bezog einen monatlicken feſten Gehalt von 100 M. ne 14 Propiſion. In der Zeit vom Oktoher 1924 bis M5ez 19. hat Katz die Summe von 2900 Mark unkerſchlagen, die abe⸗ pon befreundeter Seite gedeckt wurde. In wohlwollender Weiſe ließ ihn die ffirma weiter arbeiten. Gleichwohl verübte Katz weiter Unterſchleife in 005 von 2270 Mark. Katz führte ein leichtſinniges Leben und wollte heute nicht wiſſen, wohin das Geld getomten ſei. In Kaffees und Kinos verbrauchte er niel Oe, wozu ein Gehalt nicht ausreichte. Das Urteil lautet: Wegen Unterſchlac ug in zwei Fällen ouf 7 Monate Gefängnis, abzüglich 2 Wachen Unterſuchungshaft.(Verk.;.⸗A. Dr. Oppenheſmer.. ———— ͤ———— 2 milen, Kinoſchriftſteller. Das will zunächſt mein Kopf nicht faſſen. Dickchen. Iſt es möglich, dieſer Mann, der wie die nüchterne Proſa des Alltags in Perſon ausſieht, ſoll Phantaſſe und die Gabe haben. um KLuſtſpielideen fürs King zu erfinden? Na, wenn du es mit erzählſt, dann muß ichs ſchon glauben.“ a, ſa, Blondchen, glaube es mir nur. Du ſtellſt dir natik lich ſon Kinodſchter ganz anders vor, Lockenmulſt und Künſtler⸗ krawatte, Dachſtubentoheme und möglichſt viele Zigaretten— wie? Ach, weißt du, iſt Uberhaupt ein kieſig intereſſanter Mann. Wenn ich den mal zufkllig im Vierſtall erwiſche— er kemmt übrigens ſelten genug hin— dann kneipen wir uns im ſeſt. Was der Mann bloß alles weiß und wo der überall geweſen ſt. Soen Jaurnaliſtenberuf muß kieſig intereſſant ſein. Sein Verleger hält mächtige Stücke auf ihn. Wenn den nur nicht eine⸗ ſchönen Tages ein Berliner Blatt wegangelt.“ „Erich— ich werde eiferſüchtig. Schon neulich haſt du maf recht verdächtig nur von delnem Herrn Fregmann vorgeſchwärre Es wird höchſte Zeit, daß wir heiraten. Du verkehrſt mir vie 1 viel mit Junggeſelien. Dadurch wird deine Familientauglichkeit . abgemindert. Ich erhebe Widerſpruch dagegen.“ „Alſe, das gönnſt du mir nicht, daß ich mit Herrn Freumann hie und da einmal ein Glas Bier trinke. Das ſind ja nette Aus⸗ ſichten für unſere EThe, Na— das Gute iſt nur, wir haben über⸗ haupt noch leine Wohnung. Ach, wenn das deine Sorge iſt, da verlaſſe ich mich gans auf Tante Jane. Die wird ſchon das Richtige finden.“ „Es iſt auch beſſer, wenn Tante Ebershaus uns die Wohnung ausſücht. Die iſt wenigſtens neutral. Wenn ſch es tue, dann haf du ſchon allerhand wieder auszuſetzen, Ich denke noch mit Schrechen an die ſechs Wohnungen, die ich mir angeſehen hatte. An ſeder hatteſt du etwaz auozuſetzen.“ 9 „Jawohl, mein guter Erich. Hatte ich auch. Ich ziehe ni nach dem Dobrauer Platz, wo einem die Haars auf ben Korf herumwirbeln, wenn man zux Haustür heraustritt. Ich ziehe gicht auf die Kantſtraße ins Muſikviertel, wo über einem und uner einem Klavier gepaukt wird oder gefledelt wird. In der Goethe⸗ ſtraße wahnen die gröbſten Hauswirte der ganzen Stadt, in der Renterſtraße war im Nachbarhauſe eine Eigendetne in der Brün⸗ ner Straße ſtehen die dünnſten Häuſer. Wenn du dort im dritten Stock einen Spazlerſtock in der Ecke umfallen läßt, bört man es unten im Erdgeſchoß. Und ſo weiter, mein guter Erſch. Nein, nein, laß uns nur Tante Jane die Woßnung ausſuchen. Weſßt du. wir können die Angelegenheit heute gleich aufs Tapet bringen. Tante kommt ja auch.“ 13 (gortſetzung foloh)— ˖ Dauerslag, den 4. Jebruar 1926 neue Mannheimer Zeitung lubend Aus gabe) — — die Weltmeiſterin WMinterſportliche Plauderei von vera Weiß Ein breuter Wall von Zuſchauern ſteht um den kleinen Bergſee dio, beobachtet die Schliti ahh 1 omem ſich zu wärmen, kleine Uebungen machen, und ſo auf den Nen warten, wo auch ſie an die Reihe kommen, ihr Können zu G nüge Aende vor mix ſtehen mehrere Jungens, die, wie ich mit Ver⸗ bemerke, mich ſicherem Inſtinkt das komiſche an jedem dieſer at Anden, und f ihrerſeits das Warten auf den Beginn der Ja. es iſt ſch Urzen. es iſt ſchon viel komiſch, ſie haben ganz recht. Der zum Bei⸗ ſpiel bort, in dem blauen Ane 55— 5 Abzeichen darauf, ohne Unterlaß faft auf einer Stelle ſeine Uebungen und kaut in 10 der Regeſnnh keit eines Motors, ſodaß ſich ſein Kiefer nach auernder kreiſenden Bewegung befindet. Als ihn mein Blick einer Stunde nochmals ſtreift, iſt er immer noch am kauen. 1285 dort, ein märchenhaft langer und dünner Menſch, ſteht eſtgenagelt am Rande des Eiſes, und ſchreibt mit ſeinem egweiſerarm wieder und wieder die Figuren, die er nach⸗ mnachen gedachte, in die Luft. in und da, dieſe kleine, rundliche Figur, die ſich We vor ftekenuf das Eis ſtell, nein, was hat ſie für drollige Beine. Sie dem 9 in ſchwarzen Strümpfen, die ein wenig Falten ziehen üder deren delten Knie, denn der Nock iſt kurz, viel kürzer wie bei den an⸗ der Teilne merinnen, und die Strümpfe wieder ſind bis zur Mitte gharten ade, feſt in ſchwarze Lederſchuhe eingeſchnürt. Der Fuß ſuntzauffallend klein und zierſich, als ob er nichts mit dem übrſgen Nor hätte. Unter der weißen Pelzjacke ſieht ein Iddakee Röckchen und auf dem Kopfe hat ſie ein weißes Pelzbarret. wd Die Jungens und i 11 70 uns ſo weit geäußert, indem wir ab u in ein ſautez elächter ausbrachen, als ein dicker, breiter dwſel er bis ſetzt unbeachtet neben uns geſtanden hatte, ohne une Bünſeben laut und verwelſend ſagte„Es iſt die Weltmeiſterin!“ Aun da ſtehen wir und aſten ihn an, der jetzt, zufrieden mit der wlen einer Worte, uns überlegen Dann wenden ſich die e und ſtarren auf ſie dort, die ſich eben auf eine Bank nde über die breiten Knie geſchlungen, den Kopf ſeitwärt⸗ 11 Raauferd mit einem Herrn. Verfte Umeiſterin! Weltmelſterint geht es in meinem Kopf, und die große lung von etwas unendlich weitem, unendlich fernem und gemaan durchſtrömt mich, Hätte pielleicht ſemand in dieſem Momen nur andee Gott, was hat ſie komiſche Beine, den hätte ich leidet. dale erſten Nummern ſind gelaufen worden, ohne daß mein lenkt eſſe onderlich von der kleinen molligen Erſcheinung dort abge⸗ und über en iſt. Sie hat ſi inzwiſchen ihrer Pelzjacke entledigt, üben t ruhig und ſicher am Rande des Elſes, wohl weniger um zu Khele zunm ſich die Jeit zu verrelben. Ihr blaſſes rundlſches Ge. lle 2 le 5 Typus. Die Augen ſtehen ein menig ſchräg, ein⸗ ſcauen erliche Naſe, ein breiter Mund. Zu beiden Seiten und vorne En aus dex weißen Pelzkappe blonde, weiche Haare heraus. Velrarlich wird auch ſie aufgerufen.„Frau Jaroß⸗Sſabo, Wien, Nauf eiſterin.“ Weltmeiſterin— Weltmeſſterin! Ein Naunen und warſchen, ein 22585 und Antworten läuft um den See. Die Er⸗ Und iſt aufs hoͤchſte geſpannt. dber und nun kommt ſie.— Eine ungeheure Stille ſcheint plötzlich * allem zu liegen. Die Umgebung verſinkt. Man ſieht nur ſie, 9 biberg in der Mitte des Eſſes fanzt, ſpringt, ſchwebt— ſa deſto 1 länger er da vor üns gaukelt, der kleine Schmetterling, dem Ruhe verlieren wir uns in ſeine Bewegungen, die hingegeben ſehen Khothmus der Muſik auch unſere Seelen in Schwingung ver⸗ ir ſe ort ſcheint das Eis, fort die harten, elſernen Schlitiſchuhe— ſcher hen nur dieſen ſchwebenden, weichen Körper, der ſo unendlich 1 dand elegant die ſchwierigſten Stellungen einnimmt, ſich irgend⸗ derſ raus löſt, andere findet, ſi a und entſpannt, in immer angen. Wir ſehen und ſehen, r dei ff un Werioe 1 egriff iſt uns verloren ge 15 dibendwo n unſerm Innern 15 t der ſe 1 915 Wunſch, Lon! les kein Ende nehmen möge. Doch wir ſind ja bei einer ernſten urrenz, einem Kampf, und ſchon reißt uns die knarrende Ae des Jeltmeſſers minute zurück in die Wifklichkeſt lennen ner unſagbar 11715 Art ſteht ſie dort in der Mitte des N 2 uns au Siim Sees ſtill, richtet ſich langſam, ganz langſam gleitend in die bis ſie 40 1 ſ der Schüiteſchuhe ſteht, hebt einen Arm und großartig, wirſt die Hand ein wenig 1 15 lehnt den ſubier dieſen erhobenen Arm, ein weiches Lächeln durchſonnt den 5 107 Geſicht, und ſo perharxt ſie eine Sekunde, zwei Sekun⸗ un der die Muſik in einem ſähen, ſchmerzenden Akkord abbricht— r toſende Beifall ſie einhüllt. Der wiedergekehrte Seländelauf bei den Felöbergſeiwettläuſen t ein alter Grun die Entwicklung bis zu An——.— ee mag, dam aber Gegen⸗ leicht genthlägt, und das llebermaß, in das ſie diel⸗ diraten ſein mog, ouf eine richtige Narm zurückführt. Vielfach Ueberkfugelu raſch, manchmal braucht es längerer 30 fe e woar dem Gelände⸗ Saemen de beſchieden. erinnert ſich an den alten „ den Stillauf. Es wurde dann der Hindernislauf, dem ich mit einem Lächeln das Wörtchen ſogenannt vor · 8 de mochte, ine⸗ in inderniserfindungs⸗ ſaße dochte, der ab ſeiner Ueberhitzung der 1 ſeiner Abſtecker ſchließlich zemli Leabn 8. mel das Jeine 5 ſein wolltden und Zeine Prüfung in der Technit des Geländefahrens, erwähnte Kiamination in der Kurne wurde erreſcht, alg dr ſeee end eeeee eeeeeee Sport, lant 110 8 K auf den ng⸗ kauf urd Zeit frißt, N weſhand den Sparglenf. Aen jann degen Scheuh nit der all, 7 iſes Sport in der Nochkriegszeſt 850 gen und— 1 755 2 udegt ce daran, daß es ein chluß war, und daß dieſer Weg ſchlleßlich in eine Gaſſe ſtarrer die nicht in dem Maße befruchtend 255 e e 0 1 er U 7 band un de fe en Nuß e N dle reſſen, Schar A mit einem in der Bruſt Kilometer um hatten, als Zugehöriger der leung 0 ee über dun eerr, Hügel zum Geſe 0 0 die aber dafllr orzug ausge⸗ gan läufer und Weed ehe Technik zu ſportliches Unrecht, dieſe rzahl einſach ktremſ Hage hat nich mum ein err manm der B an angl non 11 erd. in ſich und nahm das ousgeſezte orme Kind Oihe eländ dauſes wieder an die Naterbruſt. Es bedunfte kräftiger iutan ößhing Geländelauf, in dem der andere Teil des zmufes, die Skiturſſtitk, ſhren Ausdruck findet, ſchleunigſt auf die Leibenz belſen, Mian zzel ion fieder in die enaucte Aeng, da müds⸗ und M swetlläufe ſich ein Stelldichein geben, Leg geht daran, ſegar einen ganzen balben Tag zur Ver⸗ ſu ſtellen, ubwohl mon ihn ſo ein bißchen als zeitlichen ſed betrachten zu müſſen glaubte. Indeſſen warten wir ein⸗ er wird ſich wohl ganz gut in das Famjilienbild der Ski⸗ einfügen, die ſa mit dem Langlauf und Sprunglauf allein nicht dem Jweibinderſyſtem zu huldigen brauchen, ſon⸗ 28 unò S läufer, die vor der Tribüne ſtehen, ſ der läufig noch recht unaufgeklärten wo mochte, während das dern ruhig das dritte willkommen en können, Sie werden es auch ernähren. Und wahrſcheinlich an d der alten Startziffern ig nicht ſchlecht wahr 8 r Skittub Schwarzwald bat das wledergekehrte Kind gleich in die mdsrennen dieſes Jubiläumswinters auf dem el aufgenommen und ihm am erſten ag, dem kommen⸗ den Samstag, den Nachmittag zugeſtanden. Der ſich kein ſchöneres Jub'itäumsgeſchenk für weite Sreiſe ſeiner Mitglieber und Freunde ausdenken könnnen. Und es darf angenommen wer⸗ den, daß das neue Grün am alten Sproß des Gelündelaufes ein kräftiger Baum wird. W. Romberg(Triberg). Der Nennungsſchluß zu den Jirbilckumswettläufen des Skiklub Schwarzwald(80 Jahre) auf dem Feldberg im Schwarzwald aumn 6. und 7. Februar ergab eine n von rund 150 Teil⸗ nehmern. Dieſe verteilen ſich bisher auf die Länder Deutſchland, Oeſterreich und Südtirol(Italten) Innerhalb vertreten der zwald, der Schwäbiſche Schneelaufbund und Boyern. Die Oeſterreicher und Südtiroler werden vorausſichtlich für deutſche Verbände ſtarten, Vei der Verteilung der Nennungen auf die deutſchenm Gebiete kommen die geſpannten wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſichtlich darin zum Ausdruck, die ferner liegenden Gebiete wie Sach Schleſien und Vöhmen nicht gemeldet haben Auch die fortgeſetzt in allen deutſchen Gebirgen wenig günſtige Witterung, auch im Oſten fortgeſetzt Tauwetter und Sturm, dürfte dazu beitragen, daß die Verbände und Läufer die hohen Koſten einer Ketendeng 150 1— 75 eee—— ennungen, die heuer e gufgrund euorganiſation dar die Gaue zu erfolgen haben, ſind die beſten Namen der bekenmten guten Läufer und Springer aus dem Schwarzwald. aus Württem⸗ berg und Bayern vertrefen. Die Geſamtzahl umfaßt alle drei Läufe, Langlauf, Geländelauf und Sprunglcurf. Für den Sprung⸗ lauf ſind etwa 80 Mel eingegangen. Mog die Zahl der Nen⸗ nungen dieſes Jahr auch hinter der früherer Jahre zurückbleiben, wird umgekehrt die Sichtung des Materſols durch die Auss⸗ cheidungsrennen der Gaue eine beſſere Qualitätsſtufe bringen. was 50 eee— 100 f0 ige 1 8 nenmungen mehr t ſind, wird ſi nungsergebnis kaum weſentlich nerändern. 0 * der Fußballſport und die olympiſchen Spiele in Amſterdam 1928 Eine Thema, das im allgemeinen heute wohl kaum als aktuell angeſehen werden dürfte unß das doch von größter Bedeutung iſt. Schon die Formulierung und Vorausſetzungen zur Teilnahme an der Olympiade ſeitens des Olympiſchen Kongreſſes in Prag waren derart, daßz 115 geſamte internationale Fußballſport von ber ſport⸗ lichen Weltzuſammenkunft in Amſterdam ausgeſchloſſen ſein mußte. Der auf dem Olympiſchen Kongreß lautete:„Die Amateurbeſtimmun kände ſind für die Teilnahme an den Olympiſchen Spielen maß⸗ gebend; jedoch muß jeder Teilnehmer mindeſtens den folgenden . Minimalbeſtimmungen entſprechen. Nicht Zuelihen für die Spiele iſt: 1. derjenige, der in ſeinem oder einem anderen Sporf Profeſſional iſt oder bewußt geworden 15 2. derſenige, der Geld als Erſatz für„Lohnausfall“ exhalten hat.— Gegen dieſe For⸗ mulierung ſtemmte ſich enne das durch den Mund von Profeſſor Hefner erklären ließ, daß in Deutſchland Lohnausfall bergütet werde, ohne damit Eindruck zu eiwecken, Auf dem, dem Olympiſchen Kon 85 porangegangenen Kongreß der„Fifa“, der interngtienglen 175 all⸗Organiſation, wurde dagzegen ein Antrag er der dis Vergütung von Lohnausfall gewährt. Ein voll⸗ ſtändiger Gegenſatz züiſchen deiden Kongreſſen, der dſe merk⸗ würdigſten Folgen zeitigen mußte. Man ging damals auffaſlen, der Weiſe ziemlich gleichgültig über dieſen eßtremen Dualismus hinweg. Vielleicht nahm man an, daß in der kommenden Zeit die Amateur⸗Auffaſſung eine Verſchiebung exleiden könnte. Die „Fifa“, der Fußball,Weltverband, ſchob nün in den jüngſten Ta⸗ gen dieſe äußerſt wichtige Frage inſofern ſcharf in den aktuellen Vordergrund, als ſie eine Mitteilung in die Oeffentlichkeit brachte, wonach alle Amateure, die bis zum 1. Oktober 1925 die Erklärung abgeben konnten, daß ſie den Fußballſport als reinen Amateur⸗ ſport betreiben und demnach keine materiellen Vorteile daraus ziehen, für die Olympiſchen Spiele 1928 in Amſterdam als quali⸗ fiziert gelten. Dieſe überraſchende neue Formulierung ſchafft ohne Zweifel Unklarheiten. Ter vdom Olvmpiſchen Kongreß auß⸗ drücklich firierte Begriff„Lohnausfall“ iſt in dieſer Mitteilung der„Fifa“ verſchwunden, es erſcheint die Wendung„materielle Vorteile“. Da nun logiſcher Weiſe das Erſtatten von„Lohnaus⸗ fall“ nur einen Erſatz ü entgangenen Verdienſt darſtellt und keineswegs unter„Materielle Vortefte“ xubriziert werden kann, ſo könnte ohne jegliche Einſchränkung der internationale Fußballſport bei den Olympiſchen Spielen vertreten ſein. Auf einem weſentlich andexen⸗Blatte ſteht es, wer die ver⸗ langte Erklärung bis zum 1. Oktober ds, Is. abgegeben hat. Viel⸗ leicht haben dies die internatſonglen Verbände ſummariſch be⸗ ſorgt, eine andere Möglichleit iſt laum denkbar.— Wie ſtellt ſich nun das Olympiſche Komitee zu dieſer neuen Faſſung der„Fifa“? Iſt das Komitee bon ſeinem urfprünolichen feſten Grurdſaß des „Lohnausfolles“ abgewichen und hat ſich den etwas verſchleſerten Gedankengängen der„Fifa“ angepaßt, dann darf man wohl an⸗ nehmen, daß man erſtens einen Eelat vermeiden wollte, zweitenz aber die großen Kämpfe der ffußball⸗Nationen nicht miſſen konnte, wenn man die finanzielle Seite der Olympiſchen Spiele nicht ganz ſtark gefährden wollte. Ein abſchließendes Urtell in dieſem vor⸗ 15 Fragenlomplex iſt nicht möglich, Hat das Olympiſche Komitee den Begriff„Lohnausfall“ fallen laſſen und was verſteht die„Fifa“ unter„materielle Vorteile“/ Haben ſich beide Weltverbände auf dem Kompromißwege geeinigt oder hat die„Jifa“ aus eigener Initiative gehandelt?— Die nächſte Zeit muß ja Klarheit bringen und erſt dann vermag man dieſe ganz wichtige Frage kritſſch zu beleuchten. Rugby ein Rückblick im Rugbyſport Der Rugbygedanke marſchiert Wobl lieſt man immer noch auf⸗ fallend wenſa in deutſchen Tageszeitungen von dieſem ölteſten Raſen⸗ ſport. der allerdings bisber meiſt nur von Nichtſachleuſen propaalert wurde und ſe binter der Ausbreſtung anderer Sporis zurückhlieb In den weſſichen Sportländern ſiegen die Dinae andersi Ena, land. die Wiege des Ruabnſporis, ſit ſchlechtpin als Sportnatſon 335 übervacgender Bedeutung. denn beute iſt eben Arheitslolen bis binauf zum Könſa, in gleſcher Weſſe gei Lüht wird Mit Beranſigen barf man dabef regiſtrieren, daß ſich die Ausdetznung des Rugbnſports nicht eiwa in der Weiſe pollzog, wie es einſt der deutſche Maſſenſport Fußball te. Wenn der klaſſiſche Unſperſſtate⸗ wettſtreit Orford—Combridae in dieſer Salſon, wie wir kürzlich berichteten, 11 10 000 Fufballzuſchauer anzulocken ver⸗ uabnmaich 40 000 Menſchen in ſeinen Bann in Prag angenommene Antrag en der internationalen Ver⸗ nſ zog, wenn man gegenwärtia in offlziellen enaliſchen Fußſballtreiſen den Abfall der Publie Schgols vom Aſfoeſation⸗Aiußball zum Nuaby⸗ Fußball befürchtet, ſo muß ſchließlich auch der aröbſte Fußballfanali⸗ ker zugeben. daß dem Ruabnſvorf eine viel geſündere Triebkraft innewohnt, Und erſt dieſer Tage erſebten wir es wieder, daß der Ruabyländertampf Enaland— Wales in Cardiff, den der Berichterſtatter eines Berliner Mattes als„arößte Senſa⸗ ——————— ßßßßßßßßßßß ß———ßß——— ort in Enaland, der in allen Valksſchichten, vom ſen B. Seite. Ar. 56 ort — ů ů— tion des öffentlichen Lebens Englands“ bezeichneie. 80 000 Zuſchauer brachte, wobei noch Tauſenden und Abertauſen⸗ den der Eintritt zum Spielfeld verweigert werden mußte. Bereits vor Wochen waren die Karten ausverkauft und Zeitungsannoncen keine Seltenheit, die vielfach über 100 Mark für eine einzige Karte anboten. Der erſte jener Länderkämpfe, an denen ſich die repräſen⸗ tativen Mannſchaften von Schottland, England. Wales, Irland und Frankreich beteiligten und die gewöhnlich kurz nach Neufahr ihren Anfang nehmen, führte Frankreich mit Schottland zufam⸗ men. Erwartungsgemäß ſiegten die routinierten Schotten vor nahe⸗ zu 40 000 Zuſchauern mit 20:6 Punkten. Die Tribünen des Stade de Colombes ſollen damals ſtärker gefüllt geweſen ſein, als an den beſten Tagen der olympiſchen Spiele vor zwei Jahren, Ein weiteres bemerkenswertes Länderſpiel fand am 24. Januar in Belfaſt ſtatt. wo die Jren einen glänzenden Sieg über die franzöſiſche Na⸗ tionalmannſchaft davontrugen. Reſultat 11:0 für Irland. Wie man ſieht, ſind die Franzoſen, obaleich der ovale Ball den Fuß⸗ ball nach dem Kriege raſch überflügelte und heute in Frankreich als „Nationalſport“ ailt, ſpieleriſch länaſt noch nicht auf inter⸗ natinaler Höhe. Dieſe Tatſache erhärten u. a. auch die beiden Nie⸗ derlagen des mehrfachen franzöſiſchen Meiſters Racina Club de Franee in Enaland. wo Blackheath 18:6 gewann und die bekannte —55 Mannſchaft von Newport mit 13:0 über ilve Gäſte trium⸗ phierte. Und nun zurück nach Deutſchland! Hier blickt man neidiſch nach jenen ausländiſchen Plätzen. wo man— zwar auch nicht gegen die Witterungsunbilden der letzten Monale gefeit— ſich jedoch zu den helfen wußte. Wochenlanges Abdecken der Plätze mit Stroh aab dort Gewähr für planmäßige Durchführung der Spielel) Im Gegenſatz hierzu haben ſich die deutſchen Ruabyſvieler von Sonntaa zu Sonn⸗ tag neu überrumpeln laſſen, manchmal wurden ſoaar Wettſpiele bei gerinafügigen Anläſſen verſchoben ſodaß auch der Verbandsſyiel⸗ Terminkalender eine fortwährende Korrektur erfahren mußte, Allein ein größeres Meiſterſchaftsſviel kam zur Abwicklung. Der letztiährige deutſche Meiſter. Sportklub Heidelbera⸗Neuenheim, konnte ſich agegen die allerdinas ſtark erſatgeſchwüchte Ryder⸗ geſellſchaft Heidelbera, vom Pech verfolat nicht durch⸗ ſetzen und unterlag 678. Sonſt liegen aus dem Reiche nennenswerte Meldungen nicht vor. Ruderſport Warum 2000 Meter: Eine ruderſportliche plaudetef Die Erfahrung lehrt, daß das Geſetz der Beharrung ſich auch im Sport Neuerungen automatiſch entgeßenſtemmt. Wenn ich daher das Wagnis unternehme, einen Vorſtoß in das Gebiet des Rennruderſports zu inſzenieren, ſo tue ich es nur im Vertrauen auf den geſunden Menſchenverſtand derer, die es angeht und in der Ueberzeugung, der Verbreitungsmöglichkeit des Ruder⸗ ſportg den Weg zu bereſten, Dereinſt möglichſt erfolgreicher Rennruderer zu werden, iſt jeden ſungen Mannes Ideal, der ſich einem Ruderverein anſchließt. Dieſen Wunſch diktieren ihm die jedem geſunden Jüngling inne⸗ wohnende Luſt am Kampf, die Freude am Meſſen der Kräfte mit ſeinesgleichen, der geſunde Ehrgeiz, beſſer zu ſein wie andere und — An ganz klein wenig die Hoffnung auf das Einheimſen ſport⸗ licher Ehren.(Term. techn. Ratteldattelitig.) Feſt entſchloſſen, ſich für die kommende Rennſaiſon verpflichten zu laſſen, begibt ſich die große Schar der Anfünger daran, ſich mit den Tücken der Riemen⸗Handhabung vertraut zu machen. Auf dem Wege über Rudermaſchine, feſten Sitz und Rollſitz im Gigboot, ſind ſchon einige Teilnehmer abhanden gekommen, In der Technik einißermaßen fortgeſchritten, naht vor der Ver⸗ pflichtung die ärztliche Unterſuchung.— Lunge, 3, kurz alle wichtigen Organe werden in beſter Ordnung befunden.„Der kräf⸗ 09 e läßt keine Bedenken aufkommen, daß— ete, ete.“ Die ſeierliche Vervflichtung auf Handſchlag und Ehrenwort geht vonſtatten, das ſcharfe Training beginnt.— Langſam werden unter den Argusaugen des Ruderlehrers im⸗ mer länger werdende Strecken in flottem Tempo genommen, Bald —92 der ſcharf üngende Mann mit dem Sprachrohr feſt, daß bei n— nehmen wir mal an— Nummern 7, 4 und 1 merkwürdig regelmäßig nach Zurücklegen von einigen hundert Metern der „Bruc vor dem Blatt“ bedenklich nachlüt, der„erſgang des Bootes“ ſich verringert und eine Seite glatt„überzieht“.— „Nummer 7, 4 und 1 ans Ruder!“ muß immer öfter ſein Ruf übers Waſſer erſchallen.— 2 Die Angerufenen fallen ſtets nach kurzer Zeit wieder in ihe ſcheinbares„Faulenzen“ zurück, bemüben ſich indeſſen ebenſo helden⸗ ben mie»wicklos. disten ihnen ſelbſt unbegreiflichen Zuſtand dee „Schlappheit“ zu verbergen. Fruchtloſes Bemühen, ſie ſind„erkannt“ Beim Zuſammenſetzen des Achters werden ſie günſtigſten Fatles als Erſatzleute im Training behalten, ſind aber bald auch dieſen Anſtrengungen nicht mehr gewachſen— und ſcheiden aus. Wenn dann etwa 4 Wcchen vor der erſten Regatta der Achter endgültig ſitzt, ſind von den urſprünglich verfügbaren, von Ehrseiz beſeelſen geſunden ſungen Leuten, 75 oder mehr Prozent in des Verſenkung verſchwunden, 94 055 Jahr wiederholt ſich das gleiche Schauſpiel! ggrum Die Frage iſt nicht ſchwer zu beontworten. Das Durchhalten einer ſtarken körperlichen Anſtrengung wäh⸗ rend eines Zeitraumes von—8 Minuten, iſt in nur gang geringem Maße Sache der Geſundheit, Energie und Vorbereitung, ſondern im weſenflichen Sache der Veranlagung, Das Vermögen des Durch⸗ ſtebens einer ſolch langen Zeitſpanne bei größter Kraffleiſtung iſt durch entſprechendes Training wohl bedeutend zu erhöhen, nie⸗ mals aber zu erwerben. Iſt dieſer Saß richtig, ſo bleibt den für längere ſtarke Anſtrengungen nicht disponierten jungen Leuten der Rennruder⸗ lleitt ſolange verſchloſſen, als er in ſeiner heutigen Form beſtehen bleibt. Die Praxis hat dies auch beſtätigt. Ich beſtreite nun die Notwendigkeit des Verzichtes der Renn⸗ kudere! guf die Maſſe der nur zu kurzen heſiſgen Leiſtungen prädeſtinierten prächſigen jungen Menſchen. Man fſoll uich deren Peranlaqung Rechnung krogen und ihnen Aufgaben ſtellen, denen ſie gewachſen ſind. Wie alle Sporis, deren Eigenart es zuläßt, ſejen es Leicht⸗ athletik, Schmimmnen oder Radfahren, der Individualſtät Rechnung tragen und Rennen über kurze, mittlere und lange Strecken aus⸗ tragen, ſo 1 der Ruderſrort dazu übergehen, kurze(800 Meſer), mittlere(1000 Meter) Strecken neben den ſchon beſteßenden Strecken er 2000 und mehr Meter auszuſchreiben. Viel weitere Kreite der porttreibenden 42 würden in einer ihr zufagenden und be⸗ 1—7* 1* ene Rennruderſport huldigen können. en wir auch den Ruderſport vom Ausland übernoemmen, ſe beſteht doch keine Verpflichtung, errztend ſeinen 1910. zu 1 achen wir uns ruhig frei von internaftonalen lleberlieſerungen, ſoweit ſie uns veraltet und zweckundlenlich erſcheſnen! Man wende nicht ein, ſolche Neuerungen ſeien aus reagtiatechni⸗ 970 Gründen uneinführbar, Der gute Wille wird aller ſchein⸗ ren Schwierigkeiten Herr werden. Und guch das Publikum wird bel Rennen, denen es mit unbe⸗ waffnetem Auge vom Start bis zum Kiel folgen kann, dle in poll⸗ ſtem Spurttempo in 48er Schlag an ihm vorüberziehen, voll auf ſeine Rechnung kommen. Die Popularität des Ruderſports ann nur gewinnen. Otto Vöer⸗Frankfurt a. M. 10 0 6. Seite. Nr. 58 RNeue Mannheimer Jeitung(ubend Ausgade) Dioonnerskag, den 4. Febtuar 182. Neue Mannheimer! Stand der Reichsbank vom 30. Januar 1926 Der Ausweis der Reichsbank vom 30. Januar zeigt, daß die Zunahme der Kapitalanlage der Bank in der letzten Januar⸗ woche geringer iſt als in den ſämtlichen letzten Monatswochen des Vorjahres. Die Anlage in Wechſeln Lombard und Effekten ſtieg in der Zeit vom 24.—30. Januar um 120,8 auf 1708,9 Mill. R4 an. Die Wechſelanlage erhöhte ſich um 113,8 auf 1464,4 Mill..4. Dieſe Vermehrung iſt zum Teil da⸗ durch verurſacht, daß 65,3 Mill..1, die rediskontiert waren, in das Portefeuille der Bank zurückgefloſſen ſind. Die Summe der rediskontierten Wechſel verringerte ſich entſprechend auf 520,5 Mill..„4. Die Lombardanlage nahm um 6,2 auf 10,9 Mill. R⸗I. der Effektenbeſtand um 0,8 auf 233,6 Mill. R= zu. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen ſind in der letzten Januarwoche 519,2 Mill. R„ mehr in den Verkehr gefloſſen. De Banknotenumlauf erhöhte ſich um 307,8 auf 2648,8 Mill. Rel, der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 211,4 auf 1450 Mill. R⸗„4. Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen verringerten ſich um 215,9 auf 139,1 Mill. R, 4,5 Mill. R c ſolchen Scheinen wurden vernichtet. Der geſamte Zahlungs⸗ mittelumlauf ſtellt ſich unter Einrechnung von rd. 185 Mill. Privatbanknoten und rd. 582 Mill. Re Scheidemünzen auf 4866 Mill. R⸗4 gegen 5209 Mill. R4 am 31. Dezember. Die fremden Gelder nahmen um 343,5 auf 578,7 Mill Reichsmark ab. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen wieſen eine Vermehrung um 44,5 auf 1673,3 Mill. R. auf, die deckungsfähigen Deviſen allein nahmen um 39,3 auf 418,3 Mill../% zu. Die umlaufenden Noten waren durch Gold allein mit 47,4 v. H. gegen 53,4 v. H. am 23. Januar und 40,8 v. H. am Ende des Vormonats gedeckt; die Deckung durch Gold und deckungs⸗ fähige Deviſen betrug 63,2 v. H. gegen 69,6 v. H. am Ende det Vorwoche und 54,4 v. H. Ende Dezember. Die Handelskammer Schopfheim gegen die Iinanz⸗ und Skeuerpolilik Die Handelskammer Schopfheim für die Kreiſe Lörrach und Waldshut macht die Gemeindeverwaltungen und Wirtſchaftskreiſe darauf aufmerkſam, daß die Finanz⸗ und Steuerpolitik der letzten Jahre dazu geführt haben, das Fundament der meiſten Unternehmungen zu untergraben und dadurch die Vorausſetzung für ein wirtſchaftliches Gedeihen zu zerſtören. Die Wirtſchaft müſſe ſchnellſtens eine Erholungspauſe erhalten. Reich, Länder und Gemeinden müßten durch Verminderung der Geſamtſteuererlöſe um 20 v. H. und durch Herabſetzung ihrer eigenen Ausgaben eine Art Notſtandsaktion durchführen. Auch das Kreditweſen bedürfe dringend einer Neuordnung, müſfer langfriſtige Kredite zu billigen Zinſen gewährt werden müſſen. .: Konkurſe in Baden. Ueber das Vermögen der Firma Holz u. Kelb G. m. b. H. in Mühlbach und der Firma Fritz Schneider in Gernsbach wurde am 2. Februar das Konkurs⸗ verfahren eröffnet. 5 12 v. 5. Gewinnankeil der Baumwollſpinnerei Alt⸗Stadl⸗ bach in Augsburg. Der.⸗R. ſchlägt die Ausſchüttung von 12 v. H. (wie i..) Gewinnanteil aus einem Reingewinn von 504000 vor. 200 000(150 358) ſollen den Wohlfahrtseinrichtungen, 300 000(0)„ der Rücklage für die Errichtung weiterer Arbeiter⸗ wohnungen zugeführt und 257 457(0)„ als Abſchreibungen auf Maſchinen und Einrichtungen verwendet werden. Das.⸗K. beträgt 4 208 400.(O..⸗V. 4. März.) 21: Ausdehnung der neuen Baumwollſpinnerei und Weberei in 30(Bayern). Die Mechaniſche Zwirnerei Friß Koch in of mit 21000 Spindeln iſt auf die Geſellſchaft über⸗ gegangen. Die Geſellſchaft arbeitete bisher mit 168 000 Spindeln und 1180 Webſtühlen. Mansfeld.-⸗G. für Bergbau und Hüttenbetrieb in Eisleben. Wie verlautet, wird das Unternehmen wie auch die ihr gehörige Halleſche Pfännerſchaft einen angemeſſenen Gewinnanteil in Vor⸗ ſchlag bringen. Bei Mansfeld dürfte es ſich um einen Anteil von etwa—8 v. H. handeln. c- Germania-Verſicherung, Stetkin. In der Lebensverſicherung heit ung»Han delsb latt! Das Ergebnis des Vorjahres mit 124 Millionen iſt damit noch erheblich überſchritten. Die Prämieneinnahme in der Lebens⸗ veiſicherung beläuft ſich auf rund 9,5 Mill.=4. Der Vertauf der Sterblichkeit iſt günſtig, ſo daß der Abſchluß der Jahresrechnung vorausſichtlich einen beträchtlichen Ueberſchuß ergeben und eine ent⸗ ſprechend erhebliche Ueberweiſung an den Dividendenfonds der Ver⸗ ſicherten ermöglichen wird.— Auch die Geſchäftsentwicklung der beiden anderen Germania⸗Geſellſchaften im Jahre 1925 verlief ſicherungs.⸗G. erzielte eine Prämieneinnahme von rund 3,1 Mill. R, die Germania⸗Union eine Prämieneinnahme von rund 2 Mill. R⸗4. Die Schadensquote der Feuerverſicherung betrug für eigene Rechnung 22,4 v. H. der Prämien. n- Verſchlechterte Finanzlage der 33 Nach der Dezember⸗Ueberſicht betrugen bei der Deutſchen Reichspoſt (in Mill. 14) die Geſamteinnahmen 145,6, wovon 81 auf die Poſt und 46,5 auf das Fernſprechweſen entfallen. Demgegen⸗ über betragen die Ausgaben 163,1, wovon der größte Poſten, und zwar 98, auf perſönliche Ausgaben entfallen. Der Zinſendienſt, Abſchreibungen uſw. erforderten 20,5. Hierzu wird erläuternd bemerkt, daß die Einnahmen hinter den Erxwartungen zurück⸗ geblieben ſind und nicht einmal den Stand vom Dezember 1924 erreicht haben. Der Grund liegt offenbar in der allgemeinen Wirt⸗ ſchaftskriſe. Die Iſteinnahmen in den abgelaufenen neuen Monaten des Wirtſchaftsjahres blieben gegen das Durchſchnittseinnahmen⸗Soll um insgeſamt 19 Mill. zurück. Die Ausgaben haben ſich im all⸗ gemeinen planmäßig entwickelt. Hiernach iſt die Finanz⸗ und Wirtſchaftslage der Reichspoſt zurzeit außerordentlich ge⸗ panunt. Ob es möglich ſein wird, einen Fehlbetrag am Schlüſſe des Wirtſchaftsfahres zu vermeiden, muß abgewartet werden. — Börſenberichte vom 4. Februar 1920 Mannheim weiter befeſtigt Bei großem Geſchäft machte heute die Befeſtigung der Kurſe am Aktienmarkt weitere Fortſchritte. Anilin⸗Aktien zogen bis auf 135,25 an. Feſt lagen Benz, Rheinelektra, Wayß u. Sue und Weſt regeln Alkali. Von Vorkriegspfandbriefen zogen alte Rhein⸗ briefe bis auf 8/½6 an. Es notierten: Rheiniſche Creditbank 85, Badiſche Anilin 134,75, Schwartz⸗Storchen 82., Aſſekuranz 115, Seilinduſtrie Wolf 35, Benz 38, Dingler 6,5, Fuchs Waggon 0,½4, Germania Linoleum 130, Mannheimer Verſicherung 34, Knorr 57, Neckarſulmer 41, Rheinelektra 74,50, Freiburger Ziegel 33, Wayß u. Freytag 80,75, Weſteregeln 128, Frankenthaler Zuckerfabrik 47, Waghäuſel 47, alte Rheinbriefe 8,027 G. Frankfurk ſehr feſt Die Hauſſebewegung an der Börſe machte weiter Fortſchritte. In Börſenkreiſen iſt man geneigt, die fortgeſetzten Käufe, die jetzt faſt ausſchließlich vom einheimiſchen Publikum und der Spekulation vorgenommen werden, in gewiſſer Beziehung mit der ſehr ſtarken Kursſteigerung auf dem Vorkriegspfandbriefmarkt in Einklang zu bringen, wobei darauf hingewieſen wird, daß durch die Wert⸗ ſteigerung der Pfandbriefe erhebliche Gewinne erzielt wurden, die zur Befeſtigung der allgemeinen Börſenlage weſentlich mit bei⸗ trugen. Heute fanden beſonders Farbwerte größte Beachtung mit Kursſteigerungen von 4 v. H. Daneben erzielten Montan⸗ werte, Kaliwerte und auch Elektroaktien faſt ähnliche Gewinne, Schiffahrtswerte dagegen nur—3 v. H Im Vordergrund lagen heute auch Bankwerte, wo beſonders Deutſche Bank 5 v. H. gewinnen konnte. Deutſche Anleihen und teilweiſe auch die ausländiſchen Renten ſchloſſen ſich mit mäßigen Kursbeſſerungen der allgemeinen Haltung an. Am Vorkriegspfandbriefmarkte, der wieder ſehr lebhaft war, konnte der ſtarken Nachfrage kaum entſprochen werden und wieder ergaben ſich Kursſteigerungen von 40—60 Pfg. Berlin angeregt und feſt Zu Beginn des heutigen Verkehrs herrſchte in den Börſenkreiſen eine recht angeregte Stimmung. Für Induſtriewerte waren meiſt —2 v. H. Beſſerungen zu verzeichnen. Kaliwerte gingen zumteil auf die günſtigen Abſatzziffern darüber hinaus. Für Elektrowerte zeigte ſich gute Kaufluſt. Von chemiſchen Werten zogen Rütgers⸗ werke weiter an. Riedel gewannen weiter 2,5 v. H. Recht feſt ſind 141 Mill.=/ Antragsſumme im Jahre 1925 erzielt worden. war auch der Markt in Maſchinenfabrikaktien. Schiffahrtsaktien ——— günſtig. Ddie Germania Unfall⸗ und Haftpflicht⸗Ver⸗ erhöht. Es wurden nur einzelne Reiſen zu 1,40 für die Tonne a Das Exporttohlengeſchäf he ut ſetzten meiſt um—2 v.., Deutſch⸗Auſtraliſche Dompfſchſsohn ben 3,5 v. H. höher ein. Der Bankatltienmarkt war belebter 1oge Vortagen. Darmſtädter Bank, Deutſche Bank und Discont ſeſer ſchaft ſtiegen um—3 v. H. Vorkriegspfandbriefe zogen aten Haltung bis„25 Pfg. an. Landſchaftliche Goldpfandbriefe 9* ſtark gefragt, mußten teilweiſe ſcharf repartiert werden 8 bi⸗ wannen meift—4 v. H. Tagesgeld—8, Monatsgeld zu 9 v. H. angeboten. Berliner Deviſen 4. Amulich G.. 22[. 4 5 Holland 1868,33 168,77 169.26 107 Buenos⸗Atres 0.735 1,730 1,731 10.1ʃ Drasfei! 19.07 19,11 10,07 8556 DS 0 85,34 85,56 8⁵,34 81,2 Donziggg 80.91 81,11 80 92 103,05 Kopenhagen 103,64 103,90 103,59 21,75 Liſſaboen 2245 23½20%]21.2 200 Siockhom 112,31 112.59 112.31 10 58 Helſinglors 10,548 10,588 10,548.9 Jtalſe 41684 16,9 16.0 120450 Londen 20.402 20 454 20.404 42˙5 Ahee.195 4205.,195 15.755 15,77 15,81 15.745 810ʃ eeee 80.88 81.06 80,84 50,0 Spaniem 59,23 59.37 59,35 1802 ienn 1,879 1,883.888 22ʃ5 Konſtantinopel.205 2,215 2,205 0˙620 Ro de Janeio 0,616.618 0,618 5020 Wien abg 59.08 59.22 59.06 12450 V 12.415 12,455 12,419 1706 Jugoſlavien.38.,40 7,393 5505 Büdepeſtt„.873 5 893 5,873 2965 Sofa.945.955.955 501 Athen„%%% ⁰ 5,89.91.89 waren und märkte Mannheimer Produttenbörſe m. Mannheim, 4. Febr.(Eigener Bericht.) Trotz erſe Auslandsforderungen bleibt die Stimmung am hieſigen lf ruhig. Der Handel wie auch die Mühlen verhalten ſich im Krteh reſerviert. Man nannte gegen 12.30 Uhr im nichtoffiziellen Baſanh Weizen inländ. 272730, ausländ. 33.—34,25, Roggen iung 18,50—19,00, ausländ. 22,00, Hafer inlönd. 17.75—19,25, aug 20.—23, Braugerſte 21,75—24,50, Futtergerſte 18,25—19,50, gih mit Sack 19,50—19,75, Weizenmehl(Spezial 0) 41—41,50 Biel⸗ mehl 31—31,50, Roggenmehl 27—27,50 Kleie 16,75—11,00, treber mit Sack 18,00 RI, alles per 100 Mannheimer VDiehmarkt 1 Am Viehmarkt vom 4. Februar waren zugetrieben und wurg verkauft für 50 Kg. Lebendgewicht(in.): 31 Kälber: 7 f 40 Schafe:— 43 Schweine: 74—79. Der Ferkelmare ausgefallen. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, lang geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, geräumt. el „b. Tabakverkauf. Philippsburg. Bei dem in den Kehn Tagen verwogenen Tabak ſtellte ſich der Preis im Durchſchnitt 23,— 1 pro Zentner. Schiffahrt Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrort vom 3. Jebruat 1 Das Geſchäft an der heutigen Schifferbörſe war ziemlich hiel nach den Rheinſtationen vergeben. Rotterdam war gleichfalls ziemlich ti i ten unverändert. 2 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas Neue ee m. b.., Mannbeim. E 6. 5 irektion: Ferdinand Heyme. ell⸗ Chefredakteur: Kuxt Fiſcher. Verantwortlich für den volitſcen Hans Alfred Meißner: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes! unh Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport zeg genes aus aller elt. Willg Müller: für Handelsnachrichtem unparh übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: J. Bernh⸗ 4 Kg. bahnfrei Mannhel Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe(per medio bezw. ultimo) Sranlelu 8. 4. Alg. D. Crsditot 89.—95. Dadiſ de Bank.78 33,75 Bank, Br. Ind 87,—.— „ Hop. u. WD 91.—92— Barmer Bankder. 79.50 79.25 Verliner Handg. 1415 141, Som. u. Pridtbt 10,0 105.0 Drmſt u. Nat.⸗B 120.2 124.0 Deutſche Bank 119.5 128.7 D. Effekt u. Wechſ. 80.50 81.— Bochum Bb u. O.—.— 94.— Duderus Eiſenw 47.50 475 .⸗Luxem Begw. 84.50 05.50 Eſchweil. Bergw. 131 0.00 Gelſenk Brgwe 94.75 98,50 Gelſenk. Gußſt. 29.— 29,— Baul ⸗Akctien. 4. 4. d Sppotdetend 20 75 80•f5 BDank 87 Vereinsdank 60— 60, Hiecnt.⸗Gelellſc 1142 110 Dresdner Bank 112.0 114.5 .Hyp.⸗Bt. 73.89 74. lld. u..-G.. 86,50 89.— Mitteld. Erdit⸗B 96, 96.25 Nürnberg..⸗Bk. 103.0 10.0 Oeſter. Cred. Anſt..35.80 Pfälzer Hyp.⸗Bk. 71,65 77,75 Bergwerk⸗Aletien. 2 Bergdau 112.0 116˙8 allw. Aſchersl. 1186 0 120.0 Kaliw. Salzdetl.—.—— Kaliwerte Weſter. 123,7 126,2 82.25 65.50 Mannesmnnröh. Klöckner⸗Werke Crausport- Aletien. 4. d190 1570 1367J BaumorekObte 6n.—65 50J.-.. Berthesw 110 4476 Schantungdahn.35——Nrdd SAm Bae 123,1 124 E St.⸗B.——.— Eichd Mom. Bill½ 84.— 58.— H. empf⸗Sternbi 99.— 99.75 Maingen Stamm 117.0 117.2 „Schoſßerd⸗ Bmog. 155.2 156, Schwarz⸗Storch. 82.— 64.— Werger. ,— 95, Adler Oppenheim—.—— Adlerwerke Klever 38 50 40,50 A. G. G. Stamm 97.75 98.— Aſchafß Buntpap 90— 98.— Aſchaſßb Zeuſtoff 67.75 68. Induſtrie⸗Aletlen. Bahnbed Darmſt 24.50 28.50 Bad. Elektr.⸗Geſ. 0,20 0, Bad. Maſch. Durl. 112.0 112.0 Bad. Uhren Furtw. 17,25 17,80 Bayriſch. Spiegel—.— Beck& Henkel 87.50 40.— Bergmann Elekt. 85,— 89, Bing Metallw 48,50 50.— Brem.⸗Beſigh. Oel—.— 30,— Cem. Heidelberg. 72,75 78, 5 Divldenden ⸗Werte. Nhein Creditbont 85.5188 Rhein. Hyp. Südd. Discontog. 87.— 87.— Mannb. Verſ.⸗Gel. 65.25 67. erxh. 5 Frkf.Rück⸗u. Mitv. 58, 58,— Oderſchleſ. Gb.⸗B. 89.— 88.— d Chennd. 45.75 35.— Nhein Braunkoh 1 ſw. Hellbronn—— Tellus Bergbau. 56, 28 58 Cement Karliſtadt 99,— 88,— Chamotte Anna. 1 Cont. Nürnb. Bz Dalmier Motor 36.78 37,7 D. Gold⸗u. S. Anſt. 90.75 95,— —.— Dyckerhf, EWidm. 53.75 3390 Bamag⸗Meguin 31,— 32, 5⁰ Jallw I4T 1447 Dingler Zwelbr. Sorgteneneg 8 Düſſeld. etir. Mu.N 10 5 I00 U Ell Bad. Wolle 21.—24— Emag Frankfum.178—.— Emallle S. Ullr. 29. 30.— Enzingen ⸗Union 71—2 Enlünger Spinn. 20502.0 Fader 3 Bleiſtin 71 72.— J G. Fardenind. 12991345 Fahr Gedt 2998 39. 389— elt. Guill. Carie 112 0 116.0 einmech. Jetter 54. 60— rankf. Pot.&K Wii. 35,— 87.75 Juchswag Siam.45.45 Ganz Lud Main)—.——. Goldſchmidt Ty. 74.50 78,.— Gritznet M. Durl. 90.— 88— Srkrftw. Mhm.8% 10.10 10.10 Grün u. Bilfinger 70. 80. Hal d Neu, Nähm. 31.— 33.— Hammer Osnahr 80,25 81.75 HilpertArmaturfb 22—25. Hirſch Kupf. u. M. 88,- 91.75 Hoch- u. Tiefbau 43.— 49,.— Holzmann, Phil. 57,50 53.25 Holberr0bl.-55. 88.58 15 Donnersmarckh JungdansStamm 66.50 70.— Kammga Kaiſersl. 68,— 68.5 Karlor. Maſchin 35.— 30, Kemp, Stettiin..30 ,„ Klein, Sch.& Beck. 30, 30.— norr Heildronn 58, 58,— onſerven Braun—.— Krauß& Co. L Lech Augsdurg Lederwrf Nothe— Ludwigeh. Wat! 47,50 48.— Luß Maſchinen—„ 31.7 Lußſche Induſn 15,50 19 50 Mainkraftwerke 81.— 81 75 TMiag. Müdld 87.50 90.— Motoren Deußz. Motorf. Oderur 38.— 30.75 Nockarſu Jabrsg. 43.— 41.50 berrb Uh. En. 45.— 45. eter Union Frt! 88.— 87 50 E Pf. Pulo. St. Ing.—-.——.— Philippan.⸗G. Irk 19.— 17.— Vorzellan Weſſel 50.— 50. Rein. Gedb&Sch 50.— 51.25 Ry. elet M. Stamm 74.— 73.75 Röd. Maſch. Oed. 22, 25,— Nhenonio Aachen 33.— 33. Niedeck Montan 90.— 94.75 Kodderg Darmt 11.50 12. Nütgers⸗Werke 60.— 83 25 Scnellpt. N ackib 63,— 64, 35. 85.— Schuckert, Nürndg. 7,— 77,50 Beae au 111.5 1185.5 Schudfabrit Her!—.——. Seilinduckr. Wol f 28. 38, Sich.&J. Maln; Südd. Dradund. 14.—14. S. Bed. St. Ingd——„ Tricotw. Beſigb. 48.——,— B. Niabm. auſer 40,— 38.— Schlinc& C. 9og.-.— ſentrepriſes 5 Neicdbenf. 148.21870 Hyp.⸗Bf. 80.— 80.— Witbrg. Notenbk. 109.5 109,5 Südd. Eiſenbahn nkf. Allg. Verſ. 78,50 80,25 bent Wene. 70— Phönit Bergbau 81.— 84,500. 2 5 9 1 138.8 1305 Aar aft. Nt..T 120. VB.K. u. Saurahütte 38 50 3425 27— lsAſchaſſdg, Jellt. 37.75 750 5 . — 30Elderſeld. Kupfer—.——, 0l. 41.75 48.50 1 Lahmeget K co 83.— 315 rant. 60.50 62.50 8,50.90 2 Stem.& ale., Berl 192.0 105,0Hindt.& Aufferm.—.— 41, 8. 4 Uhrenfab. Furtw.—.— 19.50 Ver. deuͤtſch.Oelfb.—.— 29.— Vſ.ch. Ind. Malnz 57.— 58.50 Beryllitramanmmt 82.— 82. Vyr. Zellſt. Berlin 50.— 29.—. Vogtl. Maſch. 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T 138.0 138.5 K 189.— 85 1 Wage eAdein. Coamotte 70.- 68.— Sachſenwerl⸗ Nen Söbne.— Berſiner Dioldenden-Werte. 5 Crausport-Aklien. Mieger Bankoer 5ös8.878JScaneungbazn.—.10 P,-Auftrol. 7 ſch. 11 5 114 sJRorbbeſch Etedd T 138 5 128. Sogd. Eſendabn 10l.3 geCuban. 86,1 400 0 1080 Sereinatdeſh 55 „Südam. Diſch. er. e 25 41.85B. D Nicfalt 1.8JHene Bl. 1440 4580l eſchiff 41.2 Diſch Nicelw 119 2118 0 Baule ⸗Alelien. Deutſche Bank Dt. Ueberſee Bu.88.— 88.— Aisc. Command II44. 116.0 ge enh.“ 31.— Adlerwerke Alexanderwerk 68,75 69.— Allg. Glektr.⸗Gel. T 98,— 98,7. Anglo⸗Ct. Guano—, 81,30 Andalt. Kohlenw 635.50 65 50 Annener en 24.— 817.— 68, Augeb ⸗Re Maſch 72,— 72.25 Balcke Maſch. 168.60 Bank 1112.21 0 1 123.2Mitteldk. Kreditb 195.75 96.50 Zuduſtrie-Alttien. J P. Bemberg 100,2 99,.— Bergmann Elek. T 85,28 89, Der Gub.Hurſde 121.0 1210 BerlinKKarlsr Ind. 71.— 74.50 Berliner Maſchb. T 65,55 88. Berzellus Bergw.“ 30,— 31.— ———— 47,75 50,50 ma e—. Bußſt. T 92.— 93.— br. Böhler& Co. 288,0 283,0 Braunk. u. Brikets 98. Br.⸗Beſigd. Oellb. 50.— 228 Bremer Bulkan 57,—54. 93.— 37.78 88. 41.— 41.50 61,—.75 Dürener Metall 84,— 80.— Dürrtoppwerke 44.— 42. Dynamu Nodel 90,28 91, e Wollw. Deutſch. Eiſenh. Eleltr Oleerung 88,50 85725 Elektt. Ochtu.Rr. I 100,0 102.0 Deuiſche Maſch T 65.58—Eſ 1. Dürr 38 50.50 Peuti Eiſenwerkkalfrsli 18.30 16, 10 Heuſche Wolln 3. „G. 725 nd. 1300 e e Papien 78—760 gaſer e.* 6 345 uchs on ,5 0,3 ul. Bergm. T 84.— F 53.80 Emaille Uürich 6—82. 8I6 erm. Portid.-3. 103.7 105,0 120 0 128,5 Iteichsbant 50 Chem. Hyden —1012 inger Illſer 88.78 88 15 Gotbaer aggenau Brz 82.28 32,25 U 00 d Texut 86. a.—88.-Ahein. Elektrizitd 74. 75.— Salzbe Aöm. Koitereni 18— 18. Abein- Meſch B. 259.— Satent 0 Rheinſtah! 782.50 84 75 Scheidemande Rhenania Cdem 33 50 34.20 Schubert& Sal 1110 118.0 — 1 4,7 T 72 —15 2. 8500 e0 55 6 50 427 Schuder U 75 00 Siemens Elekn inner.-G. Stettiner Vulkan Stoehr Kamman. Stoemwer Nähm Südd Immobil Teichgräber Teleph. 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Reichsanl. d. 200 0 2804% Badiſche Anl + e 1½ Baxer, Anl. d. 190 C. 298 Deuiſche Kabelm. 63.28 65.—ff0 Verresdem Gids 1028 107.5 b) Ausländiſche Nenteuwe 4% Türt. unif. Ant,—— Geſ.lelettr. Unter T 134 0 184. Schaßa 1575.754% Jollob.1911.88.12 2 — Gebr, Goedhardt.87.— 36,508% Mexikaner. Soldſchmidt Th. 73.80 75,5/4½% deſt Soerz E... 48. 48784% Goldreue— 00·F.-L0— 28. ggon 29. 36.504% ô.....104½/ l. St.-R1918 13 80 13.70 Oritzner Maſchin. 90. 90.„Sllberrte..50 4/%½.„1914 17.85 17.3 rkrttw, Mym 6% 10 90 19,404%„ Papierrt.10—.— 4% % Tüfrt.Ad.⸗An. 7,80 8. 4%.„ Kronr.—— 113 er 20 0% Oe.-U. Stb. alte 17.68 17.70 Debt. Großmann 66.— 66. Grün& Bilfinger 78.— 81.— 880I8% Oe⸗UIX. SrI74)——— — Gruſchwizz Textil 47. Hackethal Drah Halleſche Maſch. 101 2 101, anſa Oloyd 39.80 40.25 dg.⸗Wien Gum 46.25 49.— Harkort Bergwrt. ae b 16.— 18— artmann edmigshün⸗ ilperi ſch. aſch. 51,80 93— 82780 63.— 255— 24.— Hirſch Kupfer 90.—. 90.— Bhilipp Holgmann 57/, dd, Horchwerte 42.)9 41.— umboldt Maſch. 54.25 38,75 tw. u. M. Kauſer—— Ilſe Bergbau I 107,5 103.0 N. ZJüdel& Co, 64.— 61. Zebr. Junghans 66.75 87.50 Kahla Porzellan 80,50 53 25 Raliw Aſchersl. 117.0 122,0 Karlor. Maſchin. 33.50 35,25 Kattomitz. Bergb 12.75 13 90 +. M. Kemp 0,375 0 31⁰ Nlöcknerwerke 78.— 79.85 Hoeſch Giſ. u. St. I 89.50 93 50 Hohenlode⸗Werk. 14.25 13.75 Hürſchderg Loder 5/.50 57 50 L. H. Knorr. 81,50 58.— allmr.& Sourdan 53,50 54.50 Köln Rottweller Gebr. Körting Aebeer Han Ss8d deggeep: ſhäuſer Hütte 89.95 94,— Dollar e 1% D. Schgisg. 00 6,75.80 Sabmeger& d4 2238 06.8 Jolbealeze——Ce, de. 89.4644 878.60 Gaurgbüme.. 29,504 ,25%½ ½ Möm v. 1814————8 Ainde sdismaſch. 122,0 122,7%—— 5% Pr. Schatzanw.——J Vindend—37,—39,—4½¼½%„ 5—.—— 4% do. do.—.—— Cart Andſtrömr 57 Meicaal 0287.302%e Preub. fonl..289 0250 Lingel Schuhfab: 22.35 22.—14% do. unk. 5. 1925—— 1769%0.300 0,29. Linke&Hoffman T 47, 49, 3½% D. Reichsanl 0,295.2903½%—.——.— JZubw. LocwenCo, 150.0 150.7% do..350 0,3953%—.——.— C. Lorenz. 84.50 85,754% l. KA.⸗Schagan—.———4% Bad Ant. 51919—, Lothr. Pril.⸗Fem 1,75 18.4½% IV. u. V. do.—.———3½% Bad Anl,abg.253— %% VI.-IX do.—... 3% 0. von 19908—. Inländiſche. —89, .—.25 Petersb Int. Hand.80.75 Ufa Los—, 23,502.800 Golbrte 24.25 14.65 4% parprämi. 1919—.——.—3 119, Siemeneg Hals T 1— 3% 110 0 4 1 61.2 517 Wicking⸗Cemem. 90.—., 64.30 1% Wiesloch Tonwar 69.50 32.45 309, Jall Berein 81, ellſtoif Waldhl 86, Wi tener Stahl Wittener Gußſtab Wolf, Buckau. Verlluer Freiverkehrs ⸗Kurſe. 6 Siche 8 co.. 45 25 ſü⸗ SlomanSalpeter 3 Vhosphal Verliner Feſtverzinsliche Werte. exe. 5% B. Kohlenanl. 3005% Preuß.Kaltan „Roggenwert. 5% Roggenrent 50% S00 rke. 4%„ Golprlor. .860% Südö E. a. 5 5% 8—5 at. 40/ 0 Anal Ser, U 25%— 11 4½%%% 30% Tehuantepec Frankeurter Seſtverzinsliche Werte. 4% Bayr. EIſ,-Anl. 9/½80% do. % do. 4% Bad. Pf. an..5 30% do. 40% Heu. o. 89 u. 08 3½% abgeſt 3˙ 4% Süch. Sl.-A. 19 9% do. Rente 4% Würti. t. 1015 .Braunt. 6 „Landſch. Roga 87. 7 %0 22— 15 71% —17 117 5 50 K. 14 5. 400 95 .5 30 05% 550 5 75 65 44 15 2 + 11—— 9. 7 —„ 2. —4 777 97500 91550 97700, 0 e — — 90 20 300 705 III 2* 6 a50 2 2 —+ — * — — 42 8F eeee buel 5 alſ ehl. aß 10l ie“ ein. del b⸗ 1 alll⸗ ztel 1 —. Ser — 88* N NNrreee Dennerstag. ben 4 Jebrudt 1926 Aeue Manabeimer Jeilung(ubend-Ausgabe) 7. Selle. Nr. 88 Ein Blick über die welt Lin neuer Spukfall.— Das verräteriſche Monagramm.— Seiden gewinnung aus der Meerestieſe.— Wie heiß iſt fläſſige cava?— Nördlich vo euri m m Starnberger See in Neuried(Oberbayern) alardem por, einigen Wochen die Bewehner durch einen Spukfall 12 lert, bei dem die 15jährige Tochter des Bergarbeiters n bren aus Peißenberg die Hauptrolle ſpiekt. Die Bevöl⸗ oße benahm ſich gegen das geſunde, blühende Mädchen mit ſähige dunklen, etwas verträumten Augen wie gegen eine Aus⸗ ihr be; ging ihr aus dem Wege und rückte in der Kirche von datnf Der dortige Pfarrherr verſuchte ſie mit dem Hinweis ſtorde zu tröſten, es handele ſich hier nicht um Geiſter und Ver⸗ ſondern lediglich um Aeußerungen noch unerforſchter 225 iſcher Kräfte. Eln bortiger prakliſcher Arzt wandte ſich nach ſchaſt worcufhin die Spuk⸗Kommiſſino der Münchner Geſell⸗ 5* metapſychiſche Forſchung unter Führung des Baron von ned beaah NRigg und Prof. Karl Grüber ſich nach Neu⸗ 1 gah. Die Kommiſſion beſtätigte die(ypiſchen Spukerſchei.⸗ ſtängen⸗ die hinſichtlich verſchlebener Ortsperänderungen von Gegen⸗ kr en beobachtet wurden, z. B. des Transportes von Steingut⸗ 30 n aus ihren Bolzen heraus, vom Rahmen herunter, auf den Hellſeh und in die tten. Dr. von Schrenk⸗Notzing hatte als 5 aher das bekannte Medium Willy Schneider mitgenommen, ene Weler beobachtete bei einer Prüfungsſitzung, er ſähe am Boden Tiſch wegliche graue Nebelmaſſe, die ſchlangengleich zur inneren 1 platte aufſteige. Unmittelbar darauf traten dann Klopftöne Pau Seine Angaben ſtimmten weiterhin genau überein mit den Ane und den Wiederguftreten der Der bekannte pſo e Arzt ſchlteßt ſeinen Bericht in der„Zeitſchrift für Para⸗ geſolggle, Att der Feſtſtelung,„daß Anng Grö 5 prachene Dispoſitlon zur phnſikliſchen Mediumſchaft beſitzt, die verdient, im Intereſſe der Wiſſenſchaft ausgebildet zu werden.“ borteen, Bürger eines weſtdeutſchen Induſtrieortes wurde im geſfon Winter bei einer Feſtlichkeit ein faſt neuer Ueberzieher fel ahlen. Alle Nachforſchungen nach dem Verbleib des Man⸗ Lol waren vergeblich. Welches Erſtaunen aber, als ihm in einem Maal das er dieſer Tage betrat, mit einemmal ſein wohlbekanntes leb amm auf einem ihm gleichfells bekannt vorkoemmenden an erdleber am dalencee Er ſah ſich das Kleidungsſtück näher geſtahnd erkannte darin ſeinen Mantel, der ihm im vorigen Jahr uhlen worden war, wieder. Sofort verſtändigte er den Wir a wurde durch öffentlichen Ausruf nach dem„Eigentümer“ die tels gefragt. Niemand meldete ſich! Run durchſuchte man ein, Taſchen, fand äber nichtg barin als eine Tafel Schokolade und zuſte Zweimarkſchein. Damit war nun freilich der Dieb nicht feſt⸗ erlenten, und ſo mußte der Eigentümer ſich ſchon mit der Wieder, * kaung ſeines Eigentums zufriedengeben, ohne den Dieb faſſen 15 unen. Ein Dieb, der ein fremdes Monogramm in einem ge⸗ lel ſan Ueherzieher läßt, das muß allerdings ein ſeltſames Sub⸗ 1* die Tratz der großen Ausdehnung in der Kunſtſeideninduſtrie iſt Le Nachfrage nach echter Seide nicht zurückgegangen, ſo daß die dlßſuche, die Gewinnung bei anderen Inſekten zu ſuchen, nicht ſhae Nun hört man von einer ſeltſamen„Bezugsquelle Eine mit elart des Mittelländiſchen Meeres hat die Angewohnheit, ſich den feinen aßer doch ſtarſen— 5 die ſich zu einem 1 16 5 Sei⸗ Nuss webe ſpinnen laſſen, an den Felſen unter Waſſer feſtzuhalten. en iſt aber die kaufmänniſche Seite dieſer Getwinnung ſehr un⸗ undſtis, denn die Fäden ſind ſehr kurz, kaum 10 Zentimeter lang, gußerdem braucht man mindeſtens 3000 dieſer Muſcheln 925 zünd Seide. In verſchiedenen Dörfern an der ſizilianiſchen e wird dieſe Gewinnung als Heimarbeit betrieben. rönauer eine aus⸗ Küſt — Rissen moqetne Zelchn. 25 95 Mitteldecken . mit Einz. u. Spitzen bin Durch drel Minuten Aufenlhalt dem ſicheren Tod enlgangen. — Die älteſte Jrau der Well— Ein Opfer der K⸗Strahlen. Daß die aus einem feuerſpeienden Berge ausſtrömende Lava ſehr heiß iſt, 15 0 man ohne weiteres vorausſetzen; wie hoch aber die Temperatur derſelben im allgemeinen wirklich iſt, davon kann man ſich keinen Begriff machen. Vielleicht denkt man dabet un den Wärmegrad von kochendem Waſſer, das iſt aber noch weit von Wirklichleit. Genaue ae ee der Lava zu machen, das iſt mit außergewöhnlichen Schwierigkeiten verknüpft. Den Italiener Adalfo Bartoldi iſt es ſetzt gelungen, dieſe Schwierim⸗ keiten zu überwinden. Er hat, um ſeiner Ceche ſicher zu ſein, die Lavawärme auf zwei perſchiedene Axten gemeſſen, die in ihrem Endreſultate übereinſtimmten. Nach dieſen Feſtſtellungen beträgt die Temperatur der Lova in dem Augenblicke, da ſie aus dem Krater hervortritt, 980 bis 1080 Grad Celſius. Bei ſolch gewaltiger Temperatur können die alles zerſtörenden Auswirkun⸗ zen der Lava nicht mehr überraſchen. Wie durch eine engliſche Wochenſchrift bekannt wird, iſt kurz⸗ lich bei einer Autofahrt in Norwegen eine den vornehmſten Krei⸗ ſen der ie Hauptſtadt angehörige Geſellſchaft durch einen zufälligen uUfenthalt bon wenigen inuten von dem ſicheren Tode gerettet worden. Mährend der Fahrt ſahen die Inſaſſen des Autos plötzlich am Wege ein Kreuz und davor ein betendes Kind. Das Ausſehen des Kindes, ſeine ſaubere Kleidung und ſeine edle Haltung feſſelten die Blicke der im Autg befindlichen Perſonen ſo, daß ſie dem Chauffeur befahlen, anzuhalten und ſich mit dem Kinde in ein kurzes Geſpräch einließen, Darauf ſtiegen ſie wie⸗ der in das Auto ein und fuhren weiter. An einer Straßen⸗ wendung, die bald darauf kam, ſchrie der Chauffeur mit einem Mal auf und bremſte dann ſo fiark, daß der Wagen quer zur Straße zu ſtehen klam. Gleichzeitig vernahm man ein donner⸗ artiges Getsſe. Als bie Inſaſſen zur Beſinnung lamen, merkten ſie, daß ſie unmitielbar vor einer„ſchwebenden“ Brücke ſtanden, die über einen ſchmalen Fjordarm führte und die ſich ſoeben aus dem Geſtein gelöſt hatte und in den Fiord geſunken war, Der Chauffeur 200 die Uhr vor und erklärte ihnen, daß ſie ohne den zufälligen Aufenthalt ſicherlich gerade im Augenblick des Einſturges die Brücks paſſiert bätten oder— daß ihre Fahrt über die Brücke den Einſturz ſicherlich hervorgerufen hätte. Man kann ſich die Gefühle, mit der die Geſellſchaft vor dem Fjord ſtand, lebhaft vorſtellen. 4 In Perſten hat ſeit Menſchengedenken zum erſten Male eine Volkszählung ſtattgefunden. Sie erfolgie auf Wunſch des ameri⸗ kaniſchen Perwalters der perſiſchen Finanzen, um die Unteriage für eine genaue Steuerberechnung zu ſchaffen. Bei dieſer Ge⸗ legenheit iſt man einer Perſierin auf die Spur gekommen, die ſicher die älteſte Frau der Erde iſt. Sie leht in dem Dorfe Machin am Fuße des e und zählt 146 Kahre. Ihr ebenfalls noch am Leben befindlicher Sabn iſt 9 55 Nahre alt. Die Frau erxeicht beinahe das Alter des älteſten Mannes, d. b. des Türken Zaroagha, der ein Alter von 150 Jahren er⸗ reicht hat. Als Opfer der X⸗Strahlen liegt der amerikaniſche Arzt Dr. Day im Krankenbaus in Vaſten ohne große Ausſicht au Erhaltung ſeines Lebens. Er hat den rechten Unterarm und drei Finger der linken Hand bereits verloren. ſind entſtan⸗ den, weil Pe, Dan bei den Verſuchen mit X⸗Strahlen ſeine Hände nicht durch Handſchuhe geſchützt hat. Echte ehwelzer Archere en Badetücher ue Bademäntel leicht angestaubt, weit unter regulärem Preis. — Handarbeiten Ovale Decken mit Eins. u. Spitzen Aus Strümpfe 28 Pl. 8 und Einsätne in Stücken von.60 Vllt....48, 98, 79, 80, 45. Wneene und Spitze... 1 Pf, beste Gualität.... Herren-Artikel Trlkotagen Schürzen Naigerenle kersendesten, kabigr U tertai 9 Kunstz, viele Farb. Boppelschle, fioch- muee 25.90 Penzr, er e 95 7. e ene, 66 7. Eer Feden 5i v, kete. 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Richtiger iſt es zeifellos, die Frage zu behandeln, wie das Produkt des einheimiſchen Tabakbaues den Anforderungen der Fabrikation in genügendem Maße entſprechen kann, denn der Qualitätsbau iſt und bleibt trotz den, im weſentlichen durch falſche Preisſtaffelung in den letzten Jahren gemachten ſchlechlen Erfahrungen die Zukunft des einhelmiſchen Tabalbaues, an der in gleicher Weiſe die Landwirtſchaſt, der Handel und die Fabrlikation Intereſſe haben muß.— Zu den Qualitätsanforderungen gehört vor allem auch, daß der einheimiſche Tabak eine größers Glelch“ mänßigkeit der äußeren Form bekommt, als er bis jetzt beſithe, daß, mit anderen Worten, der Sortenechtheit und ⸗Rheinheit ein größeres Gewicht beigemeſſen werden muß als bisher. im Gegenſatz zum Getreide⸗ oder Kartoffelbauen unterſchätzt der Tabaßz⸗ pöbanzer heute noch die Herkunft des Tabaknamens zu ſehr, und iſt ein großes Verdienſt der Badiſchen Landwirtſchaftskammer, daß ſie durch Schaffung von Tabakſaatbauſtellen die Erzeugung beſten Tabakfſaatgutes fördert. Die Hercmzucht von Tabalſamen erfolgt hier zur Verhinderung der Fremdbefruchtung in Gazebeuteln auf Tabalfeldern, deren Sortenreinheit durch die Saatzuchtanſtalt der Badiſchen Landwirtſchaftskammer in Raſtatt geprüft wird Der ſo gewonnene Samen wird auf Spezialnaſchmen gereinigt, auf ſeine Keimfähigkeit unterſucht, und als hochwertiger anerkannter Tabakſamen von der Saatzuchtanſtalt Raſtatt aus verkauft— Wenn einmal auf ſolche Weiſe die einwandfreie Grundlage des ein⸗ heimiſchen Dewalbaues geſchaffen iſt und darauf aufgebaut aus den beſtehenden Sorten durch Züchtung beſten Saaigutmateriol aguf den Markt kommt, dann kann auch weiterhin gleichmäßiger Qualitäts⸗ tabal gebaut werden. Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswenle; warte Beohbachtungen badiſcher Wet erſtellen(726 morgens) ——— Tuft- Tem⸗ 222 +2 Ses · Wind 2122 druck vera⸗ 4 32 höhe— 2——— Wetes 2 40, ec a8 88 Weribene: UD ſeicht Peßedf Kon gſiubl. 625 750.] 4% 86] 1/ SW maß Regen— Kar sruhe17250 2 8 11 6 SWmäß bedegt—- Baden da enſ 2 37511 81 11 710 0 leia wolfig—- eill ngen780 753,7 2 80 28 8 leſcht halbbed. Neldberg. Ho 1407— 2 6 1i[Wleicht woltig— Badenwenlerf—-—————.— e St. Blaſſen]— 625,2 8 7 48w/ ſtark Schneeſal— Höchenchwd.«— Der geſtrige 120 brachte in der e Mittags Tempera⸗ turen von 11 Grad(7 Grad auf dem Feldberg). Zeitweſſe ſchlen kurz die Sonne. Heute früh iſt im Gebirge die erwartete Abkühlung ein⸗ etreten. Der Fenberg hat bei— 3 Grad Schneefall. Die Ebene 1 8 Grad Wärme. Der tiefe Druck über dem Feſtlande nimmt .igſam ab, obwohl ſich noch über Holland, Oſtſes, Schleſien und Ungarn 2 N. 4 haben. Ueber Skandinavien ſteigt der Druck ſehr ſtark an bei teſlweiſe erheblichem Froſt. Nordöſtliche Winder haben in Norddeutſchland bie zur Linie Aachen—Dresden Abkühlung um—3 Grad gebracht. Da auch in Frankreſch Abküh⸗ lung zu beobachten iſt, wir 70 unſer Gebiet morgen eine leſchte Temperaturabnahme erfahren. Die Niederſchläge laſen nach. Wetterausſichten für Freitag. 5. Jebruar, bis 12 Uhr nachts: Ergeæeasb Angebote in allen Abteſlungen, insbesonders Weisse Waren Eine Riesenaus wahl in guten Qualtäten masche, mod. Farb 1 95 * —2* 2* Beslentigen Sle unsere Auslagen In den Fenstern und Abteilungen eeeeeee ee noch Niederſchläge(Hoch⸗ ſchwarzwald Schnee), etwas kühler, ſübweſtliche bis weſtliche Winde. Hemdentuche aind desonders gepflegte Spezlalitäten unseres Hauses. Wir führen die besten Erzeugnisse. Croisé Finette 69 voll geblelente Wate. Mtt, Pl. Rein Macco 80 em breit 79 leines Gewede, lür elegante Wäsche Pl. Linon 130 en breit—1 + lüt Beitbezüge Mtr 4. 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Vormünder, elterliche Gewäkthaber und Ber⸗ mögenspfleger werden hierauf unter Hinwelz auf ihre Haftung beſonders aufmerkſam ge⸗ wird nochmals daxauf hinge⸗ wieſen, daß die Friſt zur Anmeldung aufzu⸗ der mit dem 28. Februar abläu Mannheim, den 2. Februax 1926. Amtsgericht— Vormundſchaftsgericht. Weinuirtschaft, Mohrenkopf“ u. 16 Telef, 1937 Preitag, 5. Febr., abends 7. 1 1 Srober närrischer Kappenabend nuch Alt,Maunener Art wozu ergebenſt einladet 1004 der Län⸗ t. 151 lermann Haumesser. ſd berichügsund! Diälzer Hornbrot fder Laib 2u 29 und 58 Pig. zu haben bei 3288 I. Eisinger. Bäckerel B 2, 16 Telef. 1347. Seltene—4 Kaufgelegenheit! Eleheae Sch afzimmer mit Spiegelschiank, echl. weiben Marmot, Hand ſuehhalter ü. Rohlstühle von Mk. 4083.— an Adolf Freinkel J2 Nr. 4. das liebe einzige Kind entrissen wurde. Gottes unerforschlicher Ratschluß hat es geéwollt, daß an ihrem heui gen Geburtstage, mir meine liebe Frau, uns Ruth Müller geb. Mecher nach kurzem schweren Leiden durch einen sanften Tod In tiefem Schmerz: Willy Müller Franz Mechler und Frau nebst Angehörigen Mannheim, 3. Februar 1926. Die Beerdigung findet in der Stille statt, von Beile dsbe zeugungen und Blumenspenden bittet man abzusehen. 23280 HAIIIIII Konkurrenzlo-er Artikel(D R.]) an Tuhrige Jerireter und Hauslerer zu vergeben. Höchſte Berdien. Vorzuſtellen von—12 Uhr bei ariggh Ganiſonſtraße 3, II Treppen 4327 Kaufmann zum Beſuch der Mannheimer Kundſchaft, von aut einge ührtem Unternehmen bei feſtem Ge⸗ balt bei Stell. e. Intereſſeneinlage v.—10 000 R⸗Mark, die ſicher geſtellt wird, per ſofort ge⸗ ſucht. Angebote unter M. M. B. 1151 an Ala⸗ Haalenſtein& Vogler Maunheim. Eat85 Existenzl Zur Ablöſung des ins Ausland gehenden Inhabers wird Teilhaber für ein ſchulden⸗ freies, mit Aufträgen verſehenes Geſchäft ge⸗ ſucht. Vollſtändia riſikolos, gutes Einkommen garantiert. Einlage wird auf Wunſch noch ſichergeſtellt. Erforderlich 25 000.— RM. 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