— r ranti Aneematis naler Verpflichtungen beigemeſſen. 45 und den Frankre — Donnerstag, 11. Februar Neue Mannheimer Mannheimer Heneral Anzeiger deaugeprelſe: In Marmbeim und Hmgebung prel Fase durch die 1 monatlich.. M..50 ohne —. Bei eventl. Aenderung der wiriſchaſtlichen 2500 Kachlorderung borbehalten. Peſtſchetteme Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtele E 6. 2.— Fraße 2 Nebenſtellen Waldhsſſtraße 6. Schwetzinger⸗ Senerale Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. Femprach zget Mannhbeim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal, ech⸗Anichläſſe Rr. 7941. 7942. 7948. 7944 u. 7045. Nr. Veſchäfts Abend⸗ Ausgabe Preis 10 MNennig 1926— Nr. 70 Zeitung Inzeigenpreiſe nach Tarit, bei Berauszahlung prs eintp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 9. Neklam. -4K.-MN. Kollektis-Anzeigen werden döher derechnet. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Aus gaben wird keine VBerantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſaß⸗ anſyrüchem für ausgefallene oder deſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewahr.— Gerichtsſtand Mannbelm, Dellagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Zeitung- Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Der Konflikt mit Italien Streſemann wird nicht mehr antworten W Berlin, 11. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie nun⸗ ar ſeſtſteht, hat der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann dalentte Abſicht, die unerquickliche Auseinanderſetzung mit dem iſchen Miniſterpräſidenten im Reichstage fortzuſetzen. Auch er amtlichen Kundgebung, etwa in Form einer offiziellen mddebung, wird man, wie wir hören, in Berlin Abſtand nehmen. don bergen iſt in hieſigen politiſchen Kreiſen der Eindruck, den man Leöſt r Senatsrede Muſſolinis erhält, doch der, daß der Diktator nach dem Mißerfolg, den ihm ſein Gefühlsausbruch in der Aah e eingetragen hat, die Diskuſſion am liebſten als beendet te 5 Muſſolini hat in ſeinen letzten Ausführungen u. a. behaup⸗ daß Italien niemals eine Garantie der Brennergrenze durch Deutſchland erl, habe, auch nicht während der Verhandlungen in Locarno. t eine eigene Erklärung Muſſolinis vom 20. Mai vorigen löbdes gegenüber, in der er zu der bekannten Briandnote vom slelben Monats Stellung nahm. Er drückte ſich damals dahin 8 aß nicht nur die Rheingrenze, ſondern auch die Brennergrenze ntiert werden müſſe. Dieſer Satz hat dann eine kleine Korrek⸗ erfahren: Man dürfe die Grenze am Rhein nicht in der Art ga⸗ zeren, daß die Grenzlinie des Brenner geſchwächt würde. Selbſt Sheſſer Form iſt der Satz garnicht anders zu deuten, als es durch bann im Reichstag geſchehen iſt. Anregungen, die Brenner⸗ del e zu garantieren, ſind dann auch unter der Hand und nicht offi⸗ auf 20 Rom aus mehrfach ergangen. Muſſolini geht weiterhin auch deu ie Frage der Minderheiten ein, die ſa mit dem Eintritt f iſchlands in den Völkerbund beſondere Aktualität gewinnt. Es von deulſcher Seite nicht beſtritten worden, daß Itolien keine Airef 0 —— Verpflichtung zum Schutze der Minderheiten eingegangen iſt, Fegeden Erklärungen, die Italien bei der Einverleibung Südtirols Inte ben hat, wird ſelbſt in den Pariſer Blättern der— 5 m 80 iſt die Behauptung Muſſolinis, daß Deutſchland die For⸗ lchen ſeiner polniſchen und däniſchen Minderheiten nach helmat⸗ m Sprachunterricht abgelehnt haben völlig unzukreffend Flbeſchen ſowohl für die däniſchen wie für die polniſchen Minder⸗ dür u Schulen, in denen ihre Mutterſprache gelehrt wird. Demnächſt ſte in einem deutſch-däniſchen Abkommen die völlig gleichmäßige gele ndlung der Minderheiten auf beiden Seiten der Grenze feſt⸗ werden. In Oberſchleſien gibt es, wie Herrn Muſſolini ſen uſein ſollte, nicht weniger als 31 palniſche Volksſchu auf.uch die wendiſche Bevölkerung genießt bei uns das Anrecht aſo n Unterricht in der Mutterſprache. Die Südtiroler könnten ſehr damit zufrieden ſein, wenn Italien ihnen die Rechte gäbe, die; ein Deutſchland die Minderheiten genießen. Keonkreich als Schleppenträger Muſſolinis Spie Paris, 10. Februar.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ein enat des Auswärtigen Amtes wählte im Geſpräch mit Preſſe⸗ detern den Ausdruck„Das italieniſch⸗deutſche Rededuel* an ihn die Frage gerichtet wurde, ob ernſte Konflikte z. B. ein embruch der Beziehungen zwiſchen Rom und Verlin zu gib arten ſeien. Dieſer Anſicht iſt man am Ouai'Orſay nicht. Man inis war zu, daß nach Streſemanns Rede eine ſcharfe Replik Muſſo⸗ mer erwartet werden könne, aber die Ueberzeugung macht ſich im⸗ ſtärter geltend, daß die ſtreng ſachliche Klärung des Fragen⸗ llexes erſt in Genf erreicht werden könne. Dem Minderheitenproblem dendet ſich hier die Aufmerkſamkeit der diplomatiſchen Kreiſe zu. erinnert daran, daß während der letzten Völkerbundsverſamm⸗ Von die öſtlichen Kleinſtaaten mit Litauen an der Spitze einen ſtoß gegen die Minderheitenpolitik der Großmächte ausführten Antrag ſtellten, daß das Minderhei“enſchutzgeſetz auch für enlſtantopäiſchen Hauptmächte angewendet werden müſſe. Damal⸗ Velgien eine geſchloſſene Front Frankreich—England—Italien— ou ien. Lord Robert Cecil verſtändigte ſich mit dem Franzoſen einvenel und der Belgier Hymans hielt eine Rede, die man als konnt Hohn auf die Rechte der europäiſchen Minderheiten bezeichnen wirklie Hier herrſcht die Auffaſſung, daß Deutſchland, falls es der 85 zu einer Offenſive gegen die Vorrechte der Hauptmächte in ſtand ehandlung ihrer Minderheiten übergehen ſollte, auf den Wider⸗ man der bereits geſchaffenen Front ſtoßen würde. Mehr als das, nie bofft ſogar, daß durch den Eintritt Polens und Spa⸗ konsn s in den Rat ein hinreichendes ebergewicht zuſtande⸗ 0 en würde, um die deutſchen Angriffe erfolgreich abzuwehren. chterird ſchließlich auf die aus Prag hier eingetroffenen Nach⸗ Nuz hingewieſen, denen zufolge Dr. Beneſch den angeblichen Spihe chen Manövern in der Tſchechoſlowakei die rechret abbrechen werde. Auf Rumänien wird gleichfalls ge⸗ me Kurz und gut, die Sorge, daß Deutſchland mit einer den Groß⸗ en mißliebigen Minderheitenpolltik in Genf durchdringen itt in diplomatiſchen Kreiſen ſehr gering, wird aber von einme eitungen etwas üUbertrieben dargeſtellt, um den Leſern wieder ufü ein Beiſpiel ſogenannter deutſcher Intrigen vor⸗ Aic en Nach Informationen am Quai'Orſay beabſichtigt Frank⸗ d in Genf auf alle Fälle eine aktive Rolle zu ſpielen, falls eutſchland die Behandlung der Minderheiten vom Standpunkt des Abſtbeſtim mungsrechts der Völker aus aufrollen ſollte. auf ich wird ſich, ſo wird in hieſigen an hen Stellen erklärt, alle Fälle gegen jede autonomiſtiſche Propaganda erheben, da den Stand der Situation unterrichtet. es in einem ſolchen Vorgehen, möge es auch unter dem Deckmantel des Selbſtbeſtimmungsrechts erfolgen, eine gegen die Verträge ge⸗ richtete Aktion erblickt. Man gibt zwar zu, daß Streſemanns Er⸗ klärung nach dieſer Richtung hin keinerlei Beunruhigung verurſacht, aber es wird behauptet, Deutſchland bediene ſich des Minder⸗ heitenproblems, um den durch die Minderheitenverträge im Süden, Oſten und Südoſten geſchaffenen Gebietszuſtand zu untergraben. Es iſt kein Geheimnis, daß von gewiſſen Diplomaten des Quai 'Orſay Richtlinien gegeben wurden, deren Zweck es iſt, mit aller Wucht gegen die drohende deutſche Minderheiten ⸗ politikł zu proteſtieren. Der Leitartikel des„Temps“ beweiſt, wie erfolgreich dieſe Be⸗ einfluſſung gewirkt bhat. Das Blatt polemiſiert gegen Streſemann und beſchuldigt den deutſchen Reichsaußenminiſter, eine hinter⸗ hältige Politik zu betreiben und glaubt feſtſtellen zu können, daß Muſſolinis Behandlung der Minderheiten durchaus kor⸗ rekt ſei. Die Beleidigungen, die dieſer Leitartikel gegen das deutſche Volk und die Berliner Regierung enthält, hätten von einem wütenden Faſziſten nicht beſſer geſchrieben werden können. In Rom wird man den„Temps“, der Oel ins Feuer gießt, mit Genug⸗ tuung zitieren. Die Gleichgültigkeit der linksgerichteten Politiker und Blätter ſei als Beweis angeführt, daß das Mißtrauen in Frankreich gegen Deutſchland ſtärker iſt, als die Abneigung gegen den ſäbelraſſelnden Muſſolini. Ein„vernichtender hieb“ für Streſemann VParis, 11. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Den Leſern der Boulevardpreſſe wird heute mitgeteilt, daß Streſemann durch die Senatsxede Muſſolinis einen vernichtenden Hieb erhalten habe. Dieſer war, ſo wird in den Morgenblättern erklärt, imſtande, dem deutſchen Reichsaußenminiſter die ſchärfſte Replik zu verſetzen, die jemols einem Staatsmann zuteil geworden iſt. Nicht allein konnte Muſſolint ſeine früheren Erklärungen aufrechterhalten, ſondern er fügte noch eine Reihe weiterer Anklagen gegen Deutſchland hinzu. In dieſem Sinne wird die öffentliche Meinung Frankreichs über Man gibt zu, daß es ſich um eine italieniſch⸗deutſche Spannung handelt und erwartet ſelbſtver⸗ ſtändlich eine Untgegnung der deutſchen Regierung auf die in Muſſolinis geſtrigen Rede enthaltenen neuen Vorwürfe und Anſchuldigungen. Mit lebhaftem Intereſſe ſtellt man feſt, daß Muſſo⸗ lini in der Frage der Minderheitenpolitik einen Standpunkt ein⸗ nimmt, der mit dem Frankreichs identiſch iſt. Die Erklärung des Duce, dahinlautend, daß es für Italien eine Minderheitenpolitik über⸗ haupt nicht gebe, wird hier mit großem Beifall aufgenommen. Län⸗ gere Kommentare ſind in der heutigen Morgenpreſſe nicht zu bemer⸗ ken, ausſchließlich die Ueberſchriften geben Aufſchluß darüber, daß man mit der Haltung Muſſolinis gegenüber Deutſchland ſich recht einverſtanden fühlt. Englandoͤs Gegenzug V Paris, 11. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Dem Lon⸗ doner Korreſpondenten des„Echo de Paris“ wird, wie er ſchreibt, an maßgebender Regierungsſtelle mitgeteilt, daß die Pariſer Behaup⸗ tungen, zwiſchen Chamberlain und Briand ſei es bezüglich der Auf⸗ nahme von Spanien und Braſilien in den Völkerbundsrat zu einer Verſtändigung gekommen, unrichtig ſeien, ebenſo wie die, Cham⸗ berlain habe ſich in Paris über den Kopf der Beamten des Foreign Office hinweg mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten verſtändigt. Im Gegenteil, in maßgebenden engliſchen Stellen herrſcht die An⸗ ſicht, daß vorläufig die Frage des Eintritts Polens und Spaniens noch eines gründlichen Studiums bedürfen. Auf ſeden Fall aber werde England den Antrag auf einen permanenten Sitz im Völ⸗ kerbundsrat für die Dominien ſtellen. Der Korreſpondent meint, es würde jetzt eine längere ſchwierigere Auseinanderſetzung zwiſchen Paris und London geben. Vielleicht würde dadurch der Ein⸗ tritt Deutſchlands in den Rat eine kurze Verſchiebung erleiden. die amerikaniſche preſſe über Muſpolini Newyork, 11. Febr.(Spezialkabeldienſt.) Die Antwortrede Muſſolinis auf die Ausführungen des deutſchen Außenminiſters im Reichstag wird von der Preſſe eingehend beſprochen. Die Mehrzahl der Blätter kommt zu dem Schluß, daß der italieniſche Miniſter⸗ präſident, wenn er auch ſeine Ueberheblichkeit etwas zurückgeſchraubt habe, im Grunde nur ſeine erſtenmaßloſen Angriffe wieder⸗ holt habe.„Evening World“ erklärt wörtlich:„Es iſt unter dieſen Umſtänden nicht ſchwierig feſtzuſtellen, wer von den Beiden der Gentleman und wer der Rowdy iſt.“ 188 „Newyork Herald⸗Tribune“ bezeichnet Muſſolinis Herausforderung als ein gefährliches Spiel. Das Blatt rät ihm, ſeine Politik ohne ſolche Vorſtöße zu machen oder mit einem wür⸗ digen Abgang ſeinen Dienſt zu quittieren.„Newyork Times“ ſprechen von geſchwollenen Worten Muſſolinis und bezeichnen ſeine Rede als anmaßend. Wenn Deutſchland heute ſchon im Völker⸗ bund wäre, würde es dort ſeine Beſchwerde vorbringen können. Aber der Bund habe nichts mit den törichten Dingen zu tun, die Staats⸗ männer mitunter reden. Ein eigenartiges Zuſammentreffen iſt es, daß die„Newyork Times“ gleichzeitig mit der Londoner„Morning Poſt“ einen Ar⸗ tikel Muſſolinis veröffentlicht, in dem er von der Freund⸗ ſchaft zwiſchen England und Italien im Geiſte des Völkerbundes ſpricht und den Locarnovortrag den Schlüſſel zu einem neuen poli⸗ tiſchen Syſtem in Europa nennt.(5 758 1 „heiliger Wahn Einer von den vielen, denen„die Fixigkeit über die Richtigkeit“ geht(um mit Fritz Reuter zu ſprechen) iſt der Herr Zeitgenoſſe Muſſolini. Ebenſo überraſchend fix, wie„der lodernde Feuer⸗ brand“, der„hyſteriſche Feuerfreſſer“(ſo kritiſiert ihn die engliſche Preſſe), auf die Rede des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Held ge⸗ antwortet hat, reagiert er auch auf die große Reichtagsrede Streſe⸗ manns. Noch bevor in Deutſchland bekannt werden konnte, wie denn eigentlich die italieniſche Preſſe die Rede Streſemanns beurteilt, bevor wir erfuhren, daß das römiſche offiziöſe Faſziſtenblatt „Impero“ Streſemanns Andeutung, die Tiroler Frage vor den Völkerbund zu bringen, als„törichten Trick“ beſchimpft und ſich un⸗ geniert gegen eine gleichberechtigte Zulaſſung Deutſchlands zum Völkerbund ausſpricht, liegt bereits der Wortlaut einer Rede vor, mit der der Diktator höchſtderoſelbſt dem deutſchen Reichsaußen⸗ miniſter zu antworten die gütigſt ſich herablaſſende Gnade hatte. Und gleichzeitig mit der neuen Rede des Diktators, die am geſtrigen Mittwoch abend im römiſchen Senat gehalten wurde, liegen— o, wunderſame Fixigkeit—, bereits ausführliche Preſſe⸗ kommentare nicht nur aus Berlin, ſondern auch aus London vor⸗ Beim näheren Zuſehen ergibt ſich jedoch auch diesmal, daß Geſchwin⸗ digkeit keine Hexerei iſt. Es ſtellt ſich vielmehr heraus, daß Herr Muſſolini in ſeiner großen Weisheit und löblichen Vorausſicht es wohl überlegt ſo eingerichtet hatte, daß mit Hilfe der Funkentele⸗ graphie der Wortlaut ſeiner Rede noch bevor bezw. während ſie in Rom gehalten wurde, in den meiſten Hauptſtädten der Welt vorlag. Vor der Fixigkeit, mit der der ehemalige Redakteur am ſozialdemokratiſchen„Avanti“ und jetzige oberſte Herr und Fürſt aller Schwarzhemden zur Unterſtützung ſeiner politiſchen Diplomatfe auf dem ſo ungemein wichtigen Inſtrument der Weltpreſſe zu ſpielen weiß, kann man nur allerhand Hochachtung haben. Mit der Ri ch⸗ tigke it aber hapert's auch diesmal wieder ganz bedenklich. Auch in dem in gewiſſer Hinſicht ſo geſegneten Mundwerk Muſſolinis wer⸗ den Lügen nicht dadurch zur Wahrheit, daß man ſie zum zweiten⸗ und drittenmale wiederholt. Und wenn er ſich auch jetzt wieder herausnimmt, den hinſichtlich Tirols zwiſchen Deutſchland und Italien beſtehenden Konflikt als„den hiſtoriſch bereits entſchiedenen Gegen⸗ ſatz zwiſchen dem vollen Recht und den widerſinnigein deutſchen Anſprüchen“ zu kritiſieren, ſo mag er getroſt mit dieſer ſeiner allerhöchſt perſönlichen, für uns jedoch vollkommen un⸗ maßgebli chen Meinung ſelig werden. Auch daß ein großer Teil ſeiner ſo leicht entflammten Landsleute ihm zujubeln und ihm Wort für Wort glauben, was er ihnen in ſchwungvollen Reden er⸗ zählt, kann man ihnen nicht für übel nehmen. Denn woher ſollte das italieniſche Volk, das zu mindeſtens vierzig Prozent aus Leuten beſteht, die weder leſen noch ſchreiben können, auch die Geſchichts⸗ kenntnis haben, um ſelbſt zu wiſſen, daß Tirol ſeit vielen Jahrhun⸗ derten zur deutſchen Kulturgemeinſchaft gehört hat und immer gehören wird?... Jede Möglichkeit aber, das italieniſche Volk auf⸗ zuklären und ihm zu zeigen, wie man, ganz abgeſehen von Deutſch⸗ land, bei den übrigen Kulturvölkern der Welt über das italieniſche Schreckensregiment in Tirol und über Muſſolinis Anſprüche auf die⸗ ſes Land denkt, wird durch die mit größter Schärfe durchgeführke Pr e 5 zenſur des Diktators ſyſtematiſch unterdrückt. Vielleicht wären viele Italiener, die jetzt ſo begeiſtert mit in die ſchmetternde Trompete Muſſolinis bloſen, doch etwas nachdenklicher geworden, wenn ſie in ihrer Preſſe Gelegenheit gebabt hätten, z. B. einen Auf⸗ ſatz aus der bekannten und wegen ihrer Sachlichkeit weit angeſehenen engliſchen Wochenzeitſchrift„Foreigns Affairs“ kennen zu lernen, die in ihrer letzten Nummer ſich u. a. alſo vernebmen läßt: „Kein Wort iſt ſchorf genug, um die ſchrecklichen Zu⸗ ſtände, die heute in Südtirol herrſchen, zu beſchreiben, und das Problem wird dadurch verſchärft, daß Italien keinen Minderheits⸗ vertrag unterzeichnet hat. Die Südtiroler haben die ſchwache Hoff⸗ nung, daß Deutſchland, wenn es einmal Mitglied des Völkerbunds⸗ rats iſt, die Frage in Genf aufwerfen wird. Heute iſt das Land in der Gewalt einiger Ueberfaſziſten, die die politiſche Müdigkeit der Welt ausnützen und mit unerhörter Grauſamkeit regieren. Die Wünſche der Südtiroler, die keinen Gedanken an Revanche oder Revolution hegen, ſondern durchaus gewillt wären, loyal mit ihren neuen Herren zuſammenzuarbeiten, ſind ehrlich. Terror und Bedrückung jedoch ſind nicht geeignete Mittel, ein Volk von 230 000 Menſchen anzugleichen. Die Welt wird dem pein⸗ lichen Schauſpiel in Südtirol nicht immer unbeteiligt zuſchauen. Und auch der Völkerbund nicht.“ 5 Und ſo oder ähnlich wie hier von engliſcher Seite, wird die Lage in Tirol und die dieſerhalb entſtandene deutſch⸗italieniſche Spannung von allen Seiten im Auslande beurteilt, die über die erforderliche Geſchichtskenntnis und Unvoreingenommenheit ver⸗ fügen. Alle dieſe unparteiiſchen Aeußerungen aber bekommt der italieniſche Zeitungsleſer nicht zu Geſicht. Außer der amtlich abge⸗ ſtempelten Meinung der faſziſtiſchen Behörden, vernimmt er nur die von pathologiſchem Haß gegen alles Deutſchs ſtrotzenden Stim⸗ men der Pariſer Hetzyreſſe, die ſich in dem jetzigen deutſch⸗ italieniſchen Konflikt ſelbſtverſtändlich mit wahrer Wonne der Aufgabe befleißigt, den imperialiſtiſchen Inſtinkten der Italiener zu ſchmeicheln und das wutſchnaubende Mißtrauen gegen Deutſch⸗ land möglichſt bis zur Siedehitze zu ſteigern. Ein draſtiſches Bei⸗ ſpiel hierfür bietet die neueſte Nummer der Pariſer„Action frangaiſe“, in der der„berühmte“ Politiker Leon Daudet bei einer Beſprechung der Rede Muſſolinis und des bevorſtehenden Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund eine maßloſe Hetze gegen Deutſchland betreibt. Er ſtellt die lächerliche Behauptung auf, daß Deutſchland den Rhein und Südtirol nur zum Ausgangsvunkt be⸗ nutzen wolle, um über Italien und Frankreich herzu⸗ fallen. Zum Schluß erklärt Daudet nach echter Verleumdungs⸗ art: Muſſolini ſolle ſeine eigene Perſon ſowie ſeine Familie und ſeine nähere Umgebung wohl in Acht ne hmen. Die Erniedrigung, die Deutſchland durch den ſtalieniſchen Mini⸗ ſterpräſidenten habe hinnehmen müſſen, ſej von einer Art, daß eutſchland ſie nicht vergeſſen werde 2. Seite. Nr. 20 RNeue Mannheimer Jeitung(Abend Ausgabe) Dionnerskag, den 11. Zebruar 1— Dieſe Unterſtellung, uns gewiſſermaßen als eine Bande von Meuchelmördern zu brandmarken, iſt ſo perfide, daß man ſie nicht mehr tragiſch, ſondern allenfalls nur lächerlich nehmen kann. Kein Menſch in Deutſchland denkt daran, den Lebensfaden Muſſolinis, der nach allem, was man höxt, ſo wie ſo nur noch kurz ſein ſoll, Lorzeitig und gewaltſam abzuſchneiden. Sind wir doch eine Natun, über die ein prominenter Landsmann Muſſolinis, der frühere italieniſche Miniſterpräſident Nitti, ſoeben in Paris geurteilt bat, es gäbe nichts würdeloſeres auf der Welt, als die deutſche Kultur zu verhöhnen. In Italien freilich ſcheint man über den Meuchelmord an einem politiſch unbequemen Widerſacher anders zu denken, wie ſich aus folgender Begebenheit und der Stellung⸗ mahme des Leibblattes Muſſolinis dazu ergibt: In London hat der berühmte italieniſche Hiſtoriker Profeſſor Gaetano Salvemini auf Einladung des vornehmen National⸗ Clubs einen Vortrag über Italien gehalten, der das faſziſtiſche Regime ſo kennzeichnete, wie es tatſächlich iſt. Darauf ſchreibt das römiſche offitziöſe Faſziſtenblatt„Impero“ in einer Be⸗ trachtung über die Anwendung des Geſetzes gegen italieniſche Emi⸗ granten wörtlich folgendes:„In dem Falle des Profeſſors Sal⸗ bemini gibt es nur eine Löſung: einen ehrloſen Tod. Wir wünſchen uns, daß die geſegnete Hand eines vom hei⸗ ligen Wahnſinn Beſeſſenen im Ausland das Mittel finden möge, für immer dieſes ſchändliche Verrätermaul zu ſchlie⸗ ßen— durch einen Dolchſtich.. Angeſichts des pöllig zerrütteten Geiſteszuſtands, der aus ſol⸗ chen Ergüſſen„heiligen Wahnſinns“ ſpricht, der uns barbariſchen Boches freilich ſehr un heilig dünkt, erübrigt ſich jede weitere Aus⸗ einanderſetzung. Wie anders doch, als ſonſt in Menſchenköpfen, malt ſich im Hirne dieſer Schwarzhemden die Welt! Welch' völlige Weltfremdheit, welch verblüffender Wahn und Selbſtbetrug kommi dadurch zum Ausdruck, daß Muſſolini ſich auch jetzt noch als „Sieger“ im Weltkriege fühlt, wie er es erſt geſtern wieder zum Ausdruck gebracht hat! Und daß der ſeit Jahr und Tag bereits dem Fluche der Lächerlichkeit anheimgefallene italieniſche Dichter und Feldherr Gabriele'Anunzio die Tiraden ſeines Freundes Muſſolini mit 27 Böllerſchüſſen vom Balkone ſeiner Villa am Gardaſee begleitet!... Doch die Weltgeſchichte hat es oft bewieſen:„Wen Gott verderben will, ſchlägt er mit Blindheit!“ H. A. M. eeeeeeeeeeeee vanoͤervelde bei Briand M aris. 11. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der belgiſche Außenminiſter Vandervelde traf geſtern nachmittag, hegleitet von Senator de Bruckere, in Paris ein. Nach einem kleinen Frühſtück im Quai'Orſay, an dem auch der franzöſiſche Handels⸗ miniſter teilnahm, begannen die Verhandlungen mit den maßgeben⸗ den Perſönlichkeiten über eine Reihe wichtiger Fragen. Zunächſt bildete die von Frankreich geplante Zollerhöhung den Gegen⸗ ſtand der Beſprechung mit Briand und dem Handelsminiſter Vinzens. Sodann wurden in Anweſenheit von de Bruckere, dem Völkerbunds⸗ delegierten, die Probleme einer Prüfung. unterzogen, die durch den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund entſtanden ſind. Unter dieſen ſteht in erſter Reihe die Umgruppierung im Völkerbundsrat. Die Einräumung eines ſtändigen Sitzes an Deutſchland hat zur Folge, daß eine Anzahl weiterer Staaten, näm⸗ lich Spanien, Braſilien und beſonders auch Polen und Belgien auch auf der Forderung nach einem permanenten Sitz beſtehen. Nach Beendigung der Unterredung erklärte Vandervelde den Preſſevertretern:„Zwiſchen Belgien und Frankreich beſteht keine Meinungsverſchiedenheit. Wir marſchieren Hand in Hand. Was die Zollerhöhung betrifft, ſo haben wir uns gegenſeitig unſeren Standpunkt neu umſchrieben. der Aufſtellung des proviſoriſchen Handelsvertrages mitgewirkt hat, wird nächſte Woche nach Paris kommen, um ſich mit den fran⸗ zöſiſchen Experten zu beſprechen. Wir ſind überzeugt, daß dieſe Verhandlungen zu einer Regelung führen werden, die den Intereſſen beider Länder in vollem Umfange gerecht wird.“ Vandervelde hatte am Abend eine weitere Beſprechung mit dem Kabinettschef im Außenamt, Berthelot, über allgemeine politiſche Fragen. Heute morgen wird er von neuem mit Briand zuſammen⸗ kreffen. kreff Badiſcher Landtag Nachdem in der heutigen Vormittagsſitzung Vertreter der De⸗ mokratiſchen Partei, des Zentrums, der Bürgerlichen Vereinigung und der Sozialdemokratie zu der Frage der Erwerbsloſenunkerſtützung und Nolſtandsarbeiten Stellung genommen hatten, wurde über die Anforderungen der Megierungsdenkſchrift in Höhe von 4401000 M. abgeſtimmt. Der Antrag des Haushaltsausſchuſſes auf Bewilligung dieſer Forde⸗ rungen wurde einſtimmig angenommen. Ueber den Jommuniſtiſchen Antrag wurde getrennt abgeſtimmt. Hierbei wurde die Forderung auf Einführung der Kurzarbeiterunter⸗ ſtützung einſtimmig angenommen, während ihre rückwir⸗ kende Kraft mit allen gegen drei kommuniſtiſche Stimmen abgelehnt wurde. Mit Mehrheit wurde ebenfalls der Antrag guf Erhöhung der Erwerbsloſenunterſtützungsſätze abgelehnt, eben⸗ ſo die Forderung nach einem Verbot der Belriebsſtillegungen. An⸗ genommen wurde der Antrag auf geſetzliche Feſtlegung des Achtſtundentages mit 21 gegen 12 Stimmen bei 27 Enthaltungen. Abgelehnt dagegen wurde der Antrag auf Schaf⸗ ſung von Notſtandsarbeiten mit tarifliche rEntlohnung und auf Beihilfe an die Erwerbsloſen. Dann wandte ſich das Haus der Beratung des Zentrums⸗ antrages zur Bekämpfung von Duell und Menſur gu, in dem gefordert wird, daß im neuen Reichsſtrafgeſetzbuch die ſter⸗ Dentiſche Menſur mit geſchliffenen Waffen unzweideutig unter den Duellbegriff geſtellt werde. Die Debatte bewegte ſich in den glei⸗ then Geleiſen wie im Ausſchuß(ſiehe den Bericht). Zum Schluß verwies Juftizminiſter Trunk auf den Meinungsſtreit der Judi⸗ katur in dieſer Frage und betonte, es wäre Sache des Reichsg⸗ richts geweſen, dieſe Frage endgültig zu regeln. Gegen erfolgte Freiſprechungen in Prozeſſen wegen Studentenmenſuren habe das badiſche Juſtizminiſterium beim Reichsgericht Reviſion eingelegt. Bis jetzt ſei noch keine Entſcheidung gefällt worden. Die weitere Ausſprache wurde auf nachmittags 4 Uhr vertagt. E 0 Die Rheinbrückenpläne bei Speyer Die demokratiſche Fraktion hat im Landtag folgende kurze Anfrage inbezug auf die drei in der Heffentlichkeit bekannten Rheinbrückenprojekte eingebracht: 5 „Nach neueſten Mitteilungen wird von bayeriſcher Seite auf beſchleunigte Errichtung einer feſten Rheinbrücke bei Speyer hingedrängt. Es werden bereits Mittel für Erdarbei⸗ ien(als Notſtandsarbeiten) verwendet. Dabei iſt zu befürchten, daß andere Rheinbrückenpläne, die im Intereſſe des badiſchen Landes liegen, insbeſondere der von der Reichsbahn als vordring⸗ lich erkannte Brückenbau einer zweiten Rheinbrücke Mannheim—Ludwigshafen wie auch das Projekt einer feſten Rheinbrücke bei Maxau auf lange Zeit hinausgeſchoben oder gar vereitelt werden. Was gedenkt die Regierung zu tun, um die Intereſſen des badiſchen Landes in dieſer verkehrswirtſchaftlich ungemein wich⸗ ligen Angelegenheit zu wahren. 5 eeee eeeeeeeeeee 1 „ Iſlamikiſcher Kalifatskongreß. Der Grozſcheich der Moſchee El 5 e des allgemeinen iflamitiſchen Kaliſots, kongreſſes, teilt mit, daß der Kongreß am 13. Mai dieſes Jahres in Kairo ſtattfinden wird. Ein hoher belgiſcher Beamter, der bei Militärſtrafgeſetzbuch und Duell Der Reichstag hat vor ein paar Tagen eine Novelle zum Militärſtrafgeſetzbuch angenommen. Sie war urſprünglich dazu beſtimmt, das Militärſtrafrecht zu vereinfachen. Unter den Händen der in ſolcher Uebung erfahrenen Parteivertreter wandelte ſie ſich in ein(beiläufig untaugliches) Inſtrument, Weltanſchauungsfragen aus⸗ zutragen. Vom Rechtsausſchuß ward nämlich in den Regierungs⸗ entwurf ein neuer Abſchnitt eingefügt, der von dem„Zweikampf unter Kameraden“ handelt. In ihm wurde der Zweikampf, der— wenigſtens einſtweilen— dem bürgerlichen Strafrecht als Vergehen gilt, zum ſchon beim Verſuch ſtrafbaren Verbrechen, das je nachdem mit Feſtung und Gefängnis und, in jedem Fall, mit Dienſtentlaſſung zu ahnden iſt. Und neulich hat die Vollverſammlung des Reichstages das alles beſtätigt.„Beſeitigung des Duellunfugs“ jubelt es dürch die Preſſe. In Wirklichkeit handelt es ſich hier um einen beſonders unerfreulichen Fall von Gelegen⸗ heitsgeſeßgebung. In der fiebernden Haſt, das Duell zum mindeſten in der Reichswehr mit Stumpf und Stiel auszurotten, vergaß man ganz, daß bei jedem Zweikampf herkömmlicherweiſe auch noch eine Anzahl anderer Perſonen mitzuwirken pflegt, denen, als das wären: Unparteiiſche, Zeugen, Aerzte, auch Kartellträger wenn ſie„ernſtlich bemüht“ waren, den Zweikampf zu verhindern, das bisherige Recht Straffreiheit zubilligt. Sollen die nun— gleich⸗ viel ob Zipilperſonen oder Soldaten— künftig wegen Beihilfe zu dem militäriſchen Delikt des Zweikampfes beſtraft werden? Soll etwa jeden Offizier die Dienſtentlaſſung treffen, weil er an irgend einer Ehrenratsſitzung teilnahm, in der auch die Duellmöglichkeit er⸗ örtert wurde? Und wie ſteht es überhaupt um den Zweikampf zwiſchen Soldaten und Ziviliſten? Sind ſie, wenn die Duelle zwi⸗ ſchen Angehörigen der bewaffneten Macht einen ſchweren, nur mit der höchſten Strafe zu fühnenden Diſziplinbruch darſtellen, am Ende nicht auch ein Verſtoß gegen die militäriſche Diſziplin? Man ſieht, wie immer man die Dinge anfaſſen mag, was da zuſammengebraut wurde, in dem vermutlich ganz ernſthaften Vor⸗ haben, die öffentliche Moral zu heben, verſtößt gegen einen Fundamentalſatz jedes ſtaatlichen Ethos: die Rechts⸗ gleichheit aller Bürger. Der Reichswehrminiſter hat gemeint, daß dieſer neue Abſchnitt Vla nicht in das Militärſtrafgeſetzbuch gehöre. Dr. Geßler iſt der Auffaſſung, daß es ein militäriſches Delikt des Zweikampfes nicht gäbe und daß es die Aufgabe des Militärſtrafgeſetzbuches nur ſein könne, das auch für den Soldaten verbindliche bürgerliche Strafgeſetzbuch zu ergänzen. Alſo nur, wo die militäriſchen Verhältniſſe beſonders gelagert ſind oder die Auf⸗ rechterhaltung der Manneszucht es erfordert, ſtrafrechtliche Tat⸗ beſtände feſtzuſtellen und Strafandrohungen auszuſprechen. Der Soldat ſei ſtrafrechtlich den Zivilperſonen gleichzuſtellen und andere zu behandeln nur, wo militäriſche Rückſichten ein Abweichen dringend erheiſchten. Wolle man die Materie neu ordnen, ſo ſei die Reviſion des bürgerlichen Strafgeſetzbuchs die legitime Stätte. Immerhin würde, bis die vollzogen wäke, noch manches Jahr ver⸗ rinnen. Inzwiſchen die Angehörigen der bewaffneten Macht unter ein hartes Ausnahmerecht zu beugen, wäre unbillig und poli⸗ tiſch nicht einmal klug. Der Reichswehrminiſter und ſeine Räte haben mit ſolcher Argumentation auch einen gewiſſen E rfolg erſtritten: mit 216 gegen 125 Stimmen wurde eine Reſolution be⸗ ſchloſſen, die der Regierung nahelegt, die Duellparagraphen des gel⸗ tenden Strafgeſetzbuches um einen neuen zu mehren und Dienſt⸗ entlaſſung oder friſtloſe Löſung des Arbeitsverhältniſſes allen in öffentlichen Dienſten ſtehenden Perſonen anzudrohen, die ſo oder ſo wegen Duells verurteilt wurden. Damit iſt der Kreis der Sonder⸗ geſetzgebung erweitert. Aber das Ausnahmerecht für den Soldaten bleibt. Es bleibt dabei, daß für ihn ein Verbrechen iſt, was das bürgerliche Strafgeſetzbuch auch trotz ſolcher Einſchaltung nur als Vergehen anſehen würde. Bleibt vor allem bei dem entehrenden Charakter, den die Dienſtentlaſſung unter allen Umſtänden für den Offizier hat und haben muß. Was zwang die parlamentariſchen Geſetzgeber zu ihrer Härte? Der Zweikampf im Heer(wenn man unſer bißchen Reichswehr ſo nennen will) iſt tatſächlich ausgeſtorben. Er war ſchon in den letzten Jahren vor dem Krieg ſehr ſelten geworden. Seit der Staatsumwälzung vollends hat es weder zwiſchen Angehörigen der Reichswehr noch zwiſchen ihnen und Ziviliſten ein Duell mehr ge⸗ geben. Nachweislich nicht einmal mehr eine Herausforderung. Sollte etwa, an einer beſonders ſichtbaren Stelle ein Exempel ſtatuiert werden? Doch unſere paar Offiziere wurden, wie neulich erſt ein Ausländer eingeſtand,„unſichtbar“. Ihre ſoziale Vorzugsſtellung hat zudem aufgehört und mit ihr der beiſpielgebende Einfluß auf die Geſellſchaft. Die Reſerveofftziere aber, die in dieſe bürgerliche Geſellſchaft ehedem die Auffaſſungen des Offizierkorps hineintrugen und in ihr wachhielten, ſind verſchwunden. Daß unfere Reichs⸗ wehroffiziere, die ja wohl noch immer faſt ausſchließlich dem alten Heer entſtammen und in deſſen Anſchauungen erwuchſen, für ihre Perſon— rein theoretiſch— zumeiſt Anhänger des Duells ſind, mag ſtimmen. Aber Gedanken, ſcheint mir, ſoll man auch in der Republik zollfrei laſſen. Hat nicht gerade die Sozialdemokratie— und im allgemeinen gewiß mit Recht— uns immer wieder gelehrt, man dürfe geiſtige Bewegungen nicht durch Ausnahmegeſetze nieder⸗ knütteln? Oder meinte man auch da nur die eigene Weltanſchauung, nicht auch die der anderen? Wer längere Zeiträume im Zuſammenhang zu überblicken ver⸗ mag, wird gar nicht bezweifeln, daß der Zweikampf auf ſchwere Waffen in Deutſchland ſtändig abnimmt. Daß unſere Väter und Großväter noch zu den gezogenen Piſtolen griffen, wo wir Heu⸗ tigen uns mit einer gelaſſenen Handbewegung begnügen. Vielleicht wäre es noch nicht die ungeſchickteſte Art, das Duell zu befehden, wenn wir die Dinge auch weiterhin dem Abbröckelungsprozeß der Entwicklung überließen. Derſelben Entwicklung, die in den letzten zwanzig Jahren auch den Trinkkomment auf unſeren hohen Schulen eingeſchränkt und eines Tages wohl ſelbſt dem Menſurſport ein Ende ſetzen wird. Freilich, wie ich fürchte, um dafür die edle Boxerei und den Knüppel an die Stelle zu bringen. Wer aber durch⸗ aus im Eilzugstempo unſere öffentliche Geſittung zu heben wünſcht, ſollte ſich angelegen ſein laſſen, zuvor und vor allem die Geſin⸗ nungen zu beſſern, aus denen in der Vergangenheit die meiſten ernſthaften Zweikämpfe erwachſen ſind und hier und da wohl auch jetzt noch entſtehen. Der verſtorbene Falkenhayn hat, wie ich dem kürzlich erſchienenen Buch des Generals von Zwehl entnehme, als preußiſcher Kriegsminiſter noch kurz vor dem Kriegsausbruch darüber im Reichstag ein paar kluge Sätze von dauendem Wert ge⸗ prägt. Ich möchte ſie noch ergänzen: wirkſam und in beſonderer Richtung auf das Ethos wird das Duell nur zu bekämpfen ſein, in⸗ dem man gleichzeitig und von Rechts wegen für einen ſtärkeren Ehrenſchutz ſorgt. Die heutige Form der Privatbeleidigungsklage (wir ſind ja wohl alle einig, nicht wahr?) iſt Spott und Hohn. 1 Iweikampffragen in Baden Im Landtagsausſchuß für Rechtspflege und Verwaltung wurde ein Zentrumsantrag über Bekämpfung von Duell und Menſur behandelt. Der der ſozlaldemokra⸗ tiſchen Partei angehörende Berichterſtatter leitete ſeine Ausführungen mit der Darlegung der ſtrafrechllichen Regelung des Zweikampfes im geltenden Rechte ein und verwies auf die im Entwurf eines Reichsſtrafgeſetzbuches geplanten Beſtimmungen. Der Berichterſtatter ging davon aus, daß der Zweikampf ein Privile⸗ gium gewiſſer Kreiſe und Bevölkerungsſchichten ſei und ſprach ſich hinſichtlich der Studentenmenſur dahin aus, daß dieſe als Vorſtufe und Züchtung ſpäterer Duelle unter denſelben Duellbegriff zu ſtellen ſei. Aus dieſem Geſichtspunkte heraus befürwortete er auch den Antrag des Zentrums. Nach längeren Ausführungen kam namens der Antragſteller der Vertreter der Zentrumspartel gleichfalls zu dem Schluſſe, den Antrag der Regierung empfehlend zu überweiſen. Er gab be⸗ 5 keine ſonders der Meinung Ausdruck, daß die ſtudentiſche ucgeae Sonderbehandlung bei der künftigen Regelung im Reichsſerr eg buche erfahren dürfe, da es ſich bei ihr nicht um Kamfifſeien he, dern um Uebungen handle, die zur Züchtung des alten eer be⸗ ehrbegriffes und der Pflege des Duellgedankens e andle⸗ tonte außerdem, daß es ſich hier um Weltanſchauungsfrag sgemelt⸗ Unter dem Geſichtspunkt der republikaniſchen Oeſtnm aenme ſchaft müßte die bisherige Vorzugsbehandlung der 55 abruc ge⸗ ſur fallen und in der künftigen Regelung klar zum 425 Waſfe bracht werden, daß die ſtudentiſche Menſur mit geſchliffen unzweideutig unter den Duellbegriff falle. Der Vertreter der Regierung wies darauf o boß der Zweikampf an ſich etwas hiſtoriſch Gewordenes 195 ſeire der Kampfluſt entſprungen ſei, ſondern wohl in der Ta ſanzulenh Erklärung finde, daß die Ehrenſchutzbeſtimmungen 8. 3. rivilegiert lich ſeien. Daß der Zweikampf im Reichsſtrafgeſetzbuch p längeren ſei, ſei wohl nach geltendem Recht anzuerkennen. In die Auf⸗ Ausführungen ging dann der Regierungsvertreter auf, hin, daß faſſung in Literatur und Wiſſenſchaft ein und wies darauf Be⸗ die Frage, ob die ſtudentiſche Beſtimmungsmenſur e werde, griff des Duells falle, demnächſt dadurch ihre Klärung 153 Reich⸗ daß ein Fall aus Baden dem vereinigten Strafſenat 50 noch gerichts zur Entſcheidung überwieſen ſei. Er betonte 1 70 und im einzelnen die weſentlichen Unterſchiede zwiſchen Me Zweikampf. r der Der letztere Geſichtspunkt wurde dann durch den Sprecher g bürgerlichen Vereinigung weiter eeeee Mitglied der Deutſchen Volkspartei erklärte, da 5 der die Frage, ob das Duell nach dem beſtehenden Recht 8 lung ge⸗ im Entwurf zum Reichsſtrafgeſetzbuch vorgeſchlagenen Wene ſei nügend ſcharf geahndet werde, von untergeordneter 175. eſtim⸗ daß es ihm vielmehr darauf ankomme, daß die ſtudengſgtahen mungsmenſur ihrem Weſen und der ganzen Art ihrer Dageichgeſel nach nicht einem Zweikampf mit tödlichen Waffen 9 werde, ſondern als ſportliche Betätigung angeſehen Aus⸗ müſſe. Einer entgegenſtehenden Auffaſſung gegenüber, auch ſchuß laut geworden war, wies der volksparteiliche in der darauf hin, daß namhafte Aerzte angeſichts der Fortſchri icht dl⸗ aſeptiſchen Wundbehandlung eine Beſtimmungsmenſur 0 1 be⸗ einen Zweikampf mit tödlichen Waffen anſehen würden. 10 tonte weiterhin, daß die Beſtimmungsmenſur als eine Beidltgung Begriff des Waffenſportes fallende ſportliche 7 jedenfalls ungefährlicher erſcheine und keine ſtrafbare rarne im ſtelle als Ausſchreitungen des Sportes, wie ſie etwa gelegen Umſtün⸗ Fauſtkampf auftreten würden, bei dem dem Gegner an den auch die Temporalis aufgeriſſen werden könnte, währ Strafe bei ſportlichen Ausſchreitungen nicht daran denke, ſie unter zu ſtellen. daß im Ein Vertreter der Sozialdemokratie erklärte, nt ſei Ausland die in Deutſchland übliche Studentenmenſur ae alabe Er geſtand zu, daß die heutige Jugend, insbeſondere auch 1 elä⸗ miſche, als Gegengewicht gegen die geiſtige Arbeit körperli taart ge. tigung bedürfe. daß aber hierfür das Betreiben einer S die nüge. Auch dieſer Redner geiſelte im Zuſammenhang okre⸗ Auswüchſe auf ſportiichem Oebiet. der Lertreter der De madeng tiſchen Partei gab ſeiner perſönlichen Meinung dahin 5 wondle daß die ſtudentiſche Menſur ein hiſtoriſches Requiſit ſei gehes ſich gegen übertriebene ſportliche Betätigung. Zum Ausgle eenen die geiſtige Arbeit würden aber den Studenten die verſch je Be⸗ Arten der körperlichen Ertüchtigung zur Verfügung ſtehen. jerſucht ſtimmungsmenſur ſei nach ſeiner Meinung ein Teil Rene dem Dexr kommuniſtiſche Redner erklärte, ſeine Gruppe wul dentrumsantrag keine übertriebene Bedeutung beimeſſen. fraktion Bei der Abſtimmung wurde der Antrag der Zentrumeſte eet irger mit 15 Stimmen gegen 4 Stimmen der Volkspartei und der Bi Vereinigung vom Rechtspflegeausſchuß angenommen. Letzte Meloͤungen Schwere Exploſionskalaſtrophe München„11. Febr.(Von unſerem Münchener Vertreter. München ereignete ſich heute in einem Hauſe, in rplodierten Väckerei befindet, eine ſchwere Exploſion. Die Backöfen expie en vermutlich infolge von Ueberhitzung und wurden bis zum 1 ging Stock des Hauſes emporgeſchleudert, das völlig in Trümme 1 Bisher ſollen ſechs Tote und zahlreiche Verletzte Trümmern hervorgeholt worden ſein. Für die Aufhebung des Skaalsgerichtshoſes. ichstag — Berlin, 10. Febr. Im Haushaltsausſchuß des Ae leal, wurde heute der Antraa auf Streichung der Mittel für de gerichtshof mit 12 gegen 10 Stimmen angenommen. Auskauſch von Katifikationsurkunden mit Rußlal 46 — Berlin, 11. Febr. Im Auswärtigen Amt hat heute vorzf In eine n der Austauſch der Ratifikationsurkunden der am 12. Oktober wiſchen Moskau abgeſchloſſenen Rechts⸗ und Wirtſchaftsverträge 5 Der Deutſchland und der Union der Sowjetrepubliken ſtattgefu Reich⸗ Austauſch wurde vorgenommen von deutſcher Seite von em außenminiſter Dr. Streſemann und auf ruſſiſcher Seite don ger⸗ Botſchafter der Union der Sowjetrepubliken Kreſtinski. träge treten am 12. März 1926 in Kraft. Ein Aufſehen erregender Selbſtmord ter Berlin, 11. Febr.(Von unſ. Perliner Büro.) Die ee der Schaufpielerin Maria Orska, Gräfin Gaöriele Serra 86 ſchedda hat geſtern in einem Hotel unter den Linden iſt au maord verübt. Der Selbſtmord der 27lährigen Gräfin en Ge, ſeeliſche Depreſſionen zurückzuführen, die wahrſcheinlich 00 h0l ih nuß von Narkotika Narbggee ſind. Den letzten Anſto um“ ge⸗ wohl ein Vorkommnis im Schauſpielerklub„Bühne und u Tall, geben. Am Dienstag abend hatte die Gräfin Serra Seler oaſte alaſt beſucht, dort hatten ſich zwei italſenſche Schauſpielenn ſee, ſchloſſen. Die Gräfin freute ſich, Londsleute zu finden, Sboale⸗ die eine geborene Polin war, iſt durch Heirat italleniſche an jen bürgerin geworden. Mit den italieniſchen Schauſpielern 5 wenige begab ſie ſich dann in den Klub„Bühne und Film“, der nu nd Häuſer entfernt liegt. Die Gräfin Serra, die ſich den ganzen lfent⸗ über ſchon in ſelbener Aufgeregtheit zeigte, ging nach kurzem 1 Fezu halt in dem Klub zum Kapellmeiſter und verlangte, daz e, einlen Ehren Muſſolinis, auf den ſie ein Hoch gusbra en ele Tuſch ſpielen ſollte. Mit Recht, verbaten ſich die Anweſende»inen Provokation, der Schauſpieler Eugen Burg gab dem all in Aus⸗ Unmut in einer recht energiſchen Ausſprache an die Hrofeg el druck. Darauf vorließ die Gräfin fehr erregt den Klub. Ihr ſeene Schwager, Herr v. Bleichröder, der der und ehſune ſeine be cewahnt hatte, ah ſich veranlaßt, die Schweſter der Gräfe ſichen frühere Gattin, Maria Orska anzurufen, um ihr den pe ſter in Zwiſchenfall zu erzählen. Frau Orska erwartete ſhue Schwe Hotel und machte ihr ſehr heftige Vorwürfe. Die beiden 2 gaben ſich in ſichtlicher Lerſtimmung in ihre Jammer. Als de nächſten Nachmitiag die Gräfin noch nicht erſhienen nan Die Frau Orska unxuhig und wollte zu ihrer Schweſter gebten den Tüten waren jedoch von innen verſchlaſſen, ſo daß 11 6 al⸗ Schloſſer holen mußte. Frau Orska und dem Perſonal bonſen 15 ſie das Zimmer befraten ein entſetzlicher Anblick. Am Fenſtel, Zie hatte ſich die Gräfin Serra mit der Vorherigſchnur aufgehängt, trug nur ihr Nachthemd. amer ſoß ine üg⸗ ert uf⸗ aß ze⸗ de, 055 öch nd pel in hn her + ei en — 7— d. Donzerstag, den 11. Februar 1926 N man ektenſi m ſe z lich; dch, in den Maſſenſzenen ſehr lebendige Eindrücke geſchaffen. wurf iſt K neue Mannbelmer Jeitung labend- Ausgabe“ . Seile. Nr. 20 Dr. Teubert/ Deutſche Weltſtudienreiſe XIII. Nuf Land⸗ und waſſerwegen von porto Alegre nach Neu⸗Württemberg Ae deit Buenos Aires, wo ich 4 Monate vorher meine Studien⸗ erſten 5 die Welt begonnen habe, gab es in Porto Alegre den Frebigen Abſchied wieder. Denn, wenn auch in den 2 Wochen lägige keundſchaft nicht ſo wie dort reifen konnte, ſo hatte doch 14. ſche u. uſammenarbeiten Fäden geſponnen, die über das dienſt⸗ in ſachliche hinaus auch die Menſchen verbanden. So oft ich eten em Reiſeſtammbuch blättere, in dem ich nun ſchon 70 In⸗ freue 55 auf den Kilometerſteinen meiner Weltumwanderung leſe, in Bre J mich Lber den Grad von Wärme, den nicht nur ſeit langem asche en anſäſſige Deutſche, ſondern auch die echten Braſilianer Abſtammung, ja ſogar die Luſobraſilianer, d. h. die Bra⸗ bereitſch portugieſiſcher Abſtammung, der verſtändnisvollen Hilfs⸗ 150 ſchaft geben, mit der alle Kreiſe meine Aufgabe hier fördern. Freſſe auch einer für deutſche Verhältniſſe ungewöhnlich geſchickten ſett zu verdanken iſt, muß beſonders anerkannt werden. Ich habe in darbon faſt 30, zum Teil ſpaltenlange Beſprechungen geſammelt, auf nen Zeitungen verſchiedenſter Richtungen meine Arbeit Alip em Gebiet des Verkehrsweſens die ſchwierigſte den 5 in dem ſteilen Aufſtieg der Entwicklung Braſiliens— und ürch meine Vorträge unterſtützten ſachlichen und perſönlichen 6 dabantenaustauſch für die Annäherung Deutſchlands und Braſiliens 9 172 Fendſeraftlien ließ ſich in den Krieg hineinreißen und hat durch die rad loltge Behandlung Deutſcher und deutſchen Eigentums nicht ge⸗ ſügl. lutige, aber dunkle Seiten in das Buch ſeiner Geſchichte ge⸗ Ehſcht deute aber kann von deutſchfeindlicher Geſinnung in keiner und wohl auch in keinem Kreiſe dieſes bunt gemiſchten Volkes m noln geſprochen werden— dieſe Gewißheit hat mir mein vier⸗ wichti iges enges Zuſammenleben mit ihm gegeben— und wenn in dirdſchaf Fragen— und für uns ſind das ja wie für Braſilien die Dollapaftlichen— die franzöſiſche und die unter dem Druck des Dahn 5immer ſtärker werdende nordamerikaniſchen Induſtrie ſo— und Hafenbauten, Kraftwagen und Schlachthäuſer beherrſcht, ſteundl ich doch auch in dieſer Hinſicht kräftige neue Triebe deutſch⸗ mir dlicher Neigung beobachtet. Ich konnte hier und da aus den eſonders bekannten Induſtriezweigen manche neuen deutſchen ruktionen: 3. B. die kompreſſorloſen Dieſelmotoren von Benz Saut, Kreiſelkompaſſe, Selbſtſteuer und Echolot von Anſchütz. Verft chweißverfahren für Schiffe von Strelow und verſchiedene 1 ſbrnaſchinen empfehlen. Wenn nämlich auch das vom wachſenden kerung algefühl geförderte Streben, dem mit zunehmender Bevöl⸗ de gsdichte und abnehmender Bedürfnisloſigkeit ſchnell größer wer⸗ 5 Bedarf durch Schaffen einer Nationalinduſtrie im e ſelbſt zu decken, unbeſtreitbare Erfolge gezeitigt hat, ſo wird nicht och noch auf lange hinaus der Einfuͤhr deutſcher Erzeugniſſe entraten können. ſler Auch in der Landwirtſchaft ſind die Südſtaaten Bra⸗ de Pr dem Stande eines Koloniallandes entwachſen. Die„Granja ein ögreſſo“, die 2800 Hektar große Fazenda von Alberto Bins, iſt Jobenſterbeiſpiel für die Art intenſiver Wirtſchaft, alles aus dem der Quelle des heimatlichen Reichtums, herauszuholen, gegen⸗ er hier natürlich auch noch vielfach vertretenen Form der nden Wirtſchaft, die nur das Gras wachſen läßt und bei der zu 3 585 Stück Vieh 1,5 bis 2 Hektar, in ſchlechteren Gegenden bis bei Niesktar Weideland braucht. Ein Gut von dieſer Größe bringt dene iehwirtſchaft 8000 bis 9000 Goldmark, bei der von ihm betrie⸗ tetem Reis⸗, Wald⸗, Wein⸗ und Obſtwirtſchaft und mit hochgezüch⸗ Aine Jieb 40 600 bis 50 000 Goldmark jährlich ein. Der Wein, den Kaub hier baut und keltert— deutſche Traminer⸗ und Burgunder⸗ Eukalen—, läßt ſich trinken! Die Waldwirtſchaft, hauptſächlich leftptus, iſt ein beſonderes Lieblingskind Gottes, der ja nach ger Anſicht ein Braſilianer iſt. Daß nicht nur die Deutſchen und Deutſchbraſilianer, ſondern voll die Luſobrafilianer bis zu den oberſten Regierungoſtellen in 5 0 Umfang und gern die liefeinſchneidende und ſegensreiche ſilie ung anerkennen, die das durch unſere Einwanderer nach Bra⸗ und; verpflanzte Deutſchtum für die Entwicklung dieſes Landes e beſonders ſichtbarem Maße für den am meiſten mit deut⸗ 3 Blut durchſetzten Staat Rio Grande do Sul gezeitigt hat, eiſt die allgemeine Anteilnahme der ganzen Bevölkerung an deutſchen Jahrhundertfeſt. Beſonders warm kommt ſeit Ausdruck in den Worten, die Borges de Medeiros, der Anl 7 Jahren diktatoriſch herrſchende Staatspräſident, aus dieſem bübſeß den Deutſchen in ihr Goldenes Buch geſchrieben hat. Das che Erinnerungsdenkmal, das an der Furt des Rio dos Sinos Boden über d + N S 5 uc an Leopoldo errichtet wurde, habe ich gelegentlich meines Be⸗ derdes in dieſer älteſten deutſchen Kolonie, die allerdings heute von mehr induſtriell eingeſtellten, wie Hamburger Berg und Neu⸗ urg überflügelt iſt, beſichtigt und gefilmt. Der Beſuch der deutſchen Kolonien, und um einen Vergleich bagewinnen, auch der öſterreichiſchen, italieniſchen und polniſchen, n Hamb mit ein Zweck der Reiſe, die ich von Porto Alegre aus zu⸗ Wiener Theaterbrief Von D. M. Jampach füh Die Staatsoper brachte endlich die langverſprochene Auf⸗ Preung von Giordanos„André Chenier“ heraus, über deren kümiere ein Unſtern zu walten ſchien, denn zuerſt mußte ſie wegen ſolltenkung Piccavers verſchoben werden, der den André ſingen WI e, als Erſatz wurde Pattiera geholt, der ſich auf der Reiſe nach ſp zon erkältete und ebenfalls abſagen mußte, in letzter Minute Nicht a Grosavescu ein, um endlich die Vorſtellung zu ermöglichen. erru zu ſeinem Schaden, denn er hat einen großen Erfolg damit ſein ugen. Giordano gehört derſelben Generation an wie Puccini, ſelb Andre Chenier wurde 1896 in Mailand gegeben, in dem⸗ —58 Jahre, in dem die„Boheme“ in Turin zuerſt geſpielt wurde. rdanos Muſik hat viel weniger Perſönlichkeit, weniger eigenen Arakter als die Puceinis, aber ſie iſt echt italieniſch melodiös, und merkennt überall den geſchickten Theatermuſiker. Auch das Buch v —2 Illica iſt ſehr geſchickt gemacht und vereint ſpannende Revo⸗ ſtellensſzenen mit Liebesduetten und Arien und gibt ſo den Dar⸗ reichlich dankbare Aufgaben. Die Oper wurde ſchon vor dem voll in der Volksoper aufgeführt, damit mit einem neuen wunder⸗ — Stern— Maria Jeritza und mit Joſef Schwarz als André. Aufführung iſt durchweg ausgezeichnet. Die Staatsoper hatte geſt Prachtvollen Trioler Meiſter Prof. Holzmeiſter für die Aus⸗ Bugaltung der Bühne gewonnen, der eigenartige. ſehr lebendige hnenbilder ſchuf und der neue Regiſſeur Wallerſtein hat 1 8 5 ie Le Hauptpartien waren erſtklaſſig beſetzt. Die reizende Lotte Spi mann vereint eine ſchöne Stimme mit leidenſchaftlichem 8 Schipper als Gerard hat Wucht und Kraft, er iſt ein 10) eigener Künſtler großen Stils, und vor allem hatte osavescu als André einen prachtvollen Abend. Noch nie gus⸗s ſeine Stimme ſo melodiös und nie war er darſtelleriſch ſo en Jeichnet wie als André Chenier. Direktor Schalk erntete mit viel Beifall für die außerordentlich gelungene Auf⸗ Unig. Das Burgtheater brachte, wie alle deutſchen Bühnen ſeit ic benem Jahre ſeinen Pirandello heraus.„Das Le ben das 28 ir gab“, iſt vielleicht bei der Produktivität dieſes Dichters 8 8 ſeiner beſten Stücke, aber es hat für die Burg einen Vorzug. entbält eine wundervolle Rolle für Hedwig Bleibtreu. Der Vor⸗ ange derecht intereſſant. Einer Mutter kehrt ihr Sohn nach jahre⸗ 8 N Abweſenheit zurück, er iſt müd, krank, gebrochen und ſtirbt. frül aber lebt der Sohn weiter in ihrer Phantaſie, wie ſie ihn iſt ger kannte, als er jung, geſund und glücklich war. Das Thema geſchickt bearbeitet, mehr Gehirnarbeit als Herzensſache und Hed⸗ klan ettog ſammen mit dem öſterreichiſchen Geſandten durch die vier Süd⸗ ſtaaten Braſiliens machte. Schon die zu unſerem Abſchied von Porto Alegre nicht nur vom deutſchen Konſul Dr. Dähnhardt, der ſehr lebendigen und harmoniſchen Geſellſchaft„Germanfa“ und dem großen deutſchen Turnverein, ſondern auch von dem„Club de Commercio“ und dem 3000 Mitglieder zählenden kaufmänniſchen Klub„Cameral“ gebotenen Abſchiedsfeſte waren von einer Herzlich⸗ keit getragen, die die an ſich ſchon ſtark ausgeprägte braſilianiſche Gaſtfreundſchaft weit übertraf. Wo wir hinkamen, begrüßten uns die Vertreter der Kolonien, manchmal mit dem Aufgebot der ganzen Schule, ſchon wenn unſer Sonderzug in den Bahnhof einlief, Für die Fahrt im Staate Rio Grande do Sul hatte uns der Staats⸗ präſident ſeinen Salonwagen, und von Marcelino Ramos, wo der Uruguay die Grenze gegen Santa Catharina bildet, die San Paulo Rio Grandenſer Bahngeſellſchaft einen Sonderzug geſtellt. Ich ſelbſt zog es vor, erſt von Santa Cruz ab die Bahn zu benutzen, um zuvor die wichtigſte zurzeit in Betrieb befindliche Binnen⸗ ſchiffahrtsſtrecke auf dem Jacuhy und Taquary zu bereiſen, und zwar auf dem Raddampfer„Braſil“ der Reederei Jakob Arat. Dieſer Dampfer iſt, ebenſo wie ſeine beiden Schweſterſchiffe, 36 Meter lang, über Radkaſten 10 und auf Spanten 6 Meter breit und geht 0,80 Meter tief. Die Maſchine hat 50 Pferdeſtärken, der für Holzfeuerung eingerichtete Keſſel 50 Quadratmeter Heizfläche und verbraucht auf der zwölfſtündigen Fahrt 10 Quadratmeter Eucalyp⸗ tusholz. Die Schiffe ſind 20 bis 30 Jahre alt und von Sachſenberg in Roßlau geliefert. Die Schiffahrt führt von Porto Alegre etwa 60 Kilometer weit den Jacuhy, den größten der vier bei Porto Alegre in das Mündungsbecken Guahyba gehenden Flüſſe, hinauf; der ſehr breite Fluß iſt durch eine große Jahl von Inſeln teilweiſe eingeengt, die Waſſertiefe beträgt auch bei Niedrigwaſſer durchweg über 4 Meter. Der Verkehr wird hier durch Schleppdampfer und eiſerne, bezw. hölzerne Leichter bis zu 250 Tonnen Tragfähigkeit beſorgt; vielfach übernehmen auch die Fahrgaſtdampfer den Schleppdienſt. Im Ver⸗ hältnis zu den günſtigen natürlichen Bedingungen dieſer Waſſer⸗ ſtraße fand ich den Verkehr außerordentlich gering; belebt wird er etwas durch den Kohlenumſchlag in Charqueadas, wo eine kurze Stichbahn Kohlen aus einer 20 Kilometer entfernten Grube bringt. Dieſem Orte gegenüber liegt eine 10 Kilometer lange Inſel, an deren weſtlichem Endpunkt auf dem linken Ufer die Stadt Trium⸗ pho und auf dem rechten San Jeronimo liegen. Hier ver⸗ läßt die Linie der Reederei Arnt den Jacuhy und biegt in ſeinen größten linken Nebenfluß, den Taquary ein, auf dem ſie bis Eſtreſla. bei Niedriowaſſer mit einem Tiefgang von 1,50 Meter, und bei günſtigen Waſſerſtänden noch weiter, bis Lageado hinauf⸗ geführt wird. Allerdings muß man dann beim Bom Retiro die oben beſchriebenen Dampfer mit noch flachgehenderen, und bei Eſtrella auch dieſe wieder mit einem Motorboot— oder einem Autobus— vertauſchen, weil die hier befindlichen Stromſchnellen, fünf an der Zahl, nur von den kleinen, leicht beweglichen Fahr⸗ zeugen und auch nur unter der Führung ortskundiger Steuerleute überwunden werden können. Der bedeutendſte Platz zwiſchen Triumpho und Eſtrella iſt Taquary. Der achtzigjährige Gründer der Reederei zeigte mir hier in dem Lagerhaus die Marke des höchſten Waſſerſtandes, 28 Meter über dem niedrigſten Waſſerſtand, der 1 Meter unter dem augenblicklichen Waſſerſpiegel lag. Dieſe ungeheuren Waſſerſtands⸗ ſchwankungen treten bei Hochwaſſer innerhalb 24 Stunden auf. Daß ſolche Naturereigniſſe den Schiffahrts⸗ und Waſſerbaufachmann vor Aufgaben ſtellen, die auch europäiſcher Weisheit manche Nuß zu knacken geben, iſt ausreichende Erklärung dafür. daß die Bändiaung und Regeluna der braſilianiſchen Ströme noch in den Kinderſchuhen ſteckt. Die wichtiaſten Häfen ſind hier Porto Gomez, der Hafen der großen Kolonie Vernoncio Aires. Bom Retiro für die deutſche Kolonie Antonio, der eine aroße Ausfuhr an Schmalz. But⸗ ter und Bohnen hat— von Porto Aleare 130 Kilometer entfernt— und die unmittelbar am Strom liegenden Städte Eſtrella und Lageado, beides frühere deutſche Kolonien. Landſchaftlich iſt die Fahrt idylliſch, abwechſlunasreich und. z. B. in dem teraſſenförmigen Aufbau Eſtrellas, von einer mit den Rheinufern vergleichbaren Schönheit. Nachdem wir die letzten drei Stromſchnellen oberhalb Eſtrellas ſchon in einer Dunkelheit, die das Steuern durch die ſpitzen. teils dicht unter Waſſer endenden Felsriffe gefährlich machte, überwunden hatten, landeten wir gegen 7 Uhr abends nach dreizehnſtündiger Fahrt in Lageado. Auch hier iſt das Ufer, wie an den meiſten Anlegeſtellen des Taquary, über 20 Meter hoch. Der deutſchſtämmige. in der dritten Generation noch fließend deutſch ſprechende Bezirks⸗ intendant unterrichtete mich am Abend noch ſehr eingehend über die Wirtſchaftslage, die Erzeuaniſſe und die Abſatzſchwierigkeiten ſeines Municips: er klaate ſehr über die mangelhaften Verkehrsmittel und befürwortete neben dem Bau einer Bahn ſehr warm die möglichſt baldige Schiffbarmachung des Taquaryh. Um bei Santa Cruz die Abzweiaunag der Bahn zu erreichen. die von Porto Alegre über San Leopoldo geht. bei Barreto auf einer großen. auf ſchon geborſtenen. aber von Eiſenhänden gehaltenen Mauerwiderlagern ruhenden Brücke den Taquary überſchreitet. und über Rio Pardo und Cacho⸗ eira nach Santa Maria führt, nahmen wir am nächſten Moroen in Lageado zwei Autos. Das eine füllten unſere Koffer, das andere wir drei mit der Flimmerkiſte und dann ainas zwiſchen Sonnenauf⸗ gang und Monduntergang durch erwachende Kolonien hoch auf dem Steilufer des Taquary in vierſtündiger, trotz der nur eben gerade für Fordautos ganabaren Gebirgswege ſehr ſchnellen Gangart nach Santa Cruz. Vier⸗ oder fünfmal blieben die Wagen, bis tief über die Achſen eingeſunken, in den Löchern der Wege ſtecken. Kurz vor Santa Cruz, 20 Minuten vor Abgang des Zuges, iſt die Straße durch einen hochſchäumenden Bach weit überſchwemmt und ein vor uns fahrendes Auto ſteckengeblieben. Die Fahrgäſte rausgeriſſen, zwei Jungfrauen auf dem Arm durch den Bach ge⸗ tragen, das leere Auto angekurbelt' und gleich dahinter mit unſeren beiden Autos das gegenüberliegende ſteile Ufer des Baches hinauf⸗ gejagt. Mit äußerſter Fahrt durch herrlich zwiſchen Weinbergen und Kaffeeplantagen in grünen Tälern liegende Santa Cruz. deſſen breite Straßen und ſtattliche Gebäude den Ordnungs⸗ und Schön⸗ heitsſinn dieſer reichſten deutſchen Kolonie kennzeichnen und fünf Minuten vor Abgang des Zuges auf dem Bahnhof. Zur Belohnung im Zuge unverhofftes Wiederſehen mit einer Freundin von der „Sierra Cordoba“, der jüngſten und erfolgreichſten deutſch⸗hraſiliani⸗ ſchen Pianiſtin, Ilſe Woepcke aus Porto Alegre. Pünktlich trafen wir in Cachoeira ein. Hier hatte ſich die zahlreiche deutſch⸗öſterreichiſche Kolonie mit dem neuernannten Kn⸗ ſul Müller an der Spitze zur Verabſchiedung eingefunden Das Speiſezimmer unſeres großen Sonderwagens vereinigte ſpäter unſere fünfköpfige Reiſegeſellſchaft und um 10 Uhr abends erreichten wir Santa Maria, den Eiſenbahnknotenpunkt, von dem aus die große Linie durch die Republik Uruguay über Uruguayana und Concepcion de Uruguay die Verbindung mit Buenos Aires und Argentinien herſtellt. Am nächſten Tage ſetzten wir auf dieſer Hauptlinie der Sigatsbahn die Fahrt nach Norden fort, die uns über Eruz Alta nach der Halteſtelle Beliſaria brachte, die bis zum Kriegsausbruch Neu⸗Württemberg hieß. In ſechs Autos war der Kolonialdirektor Faulhaber von Neu⸗Württemborg mit acht Ver⸗ tretern der Kolonie und des Stadtplatzes Elſenau erſchienen, um mit uns das Programm der Weitereiſe zu beraten: Mein Plan war es, nach einer Beſichtigung dieſer deutſchen Muſterkolonie nach Nord⸗ weſten an den Rio Uruguay vorzuſtoßen, dart die Frage der Schiffbarkeit des Stremes zu unterſuchen und die im erſten Auf⸗ blühen begriſfenen Tochterkolonien Neu⸗Württembergs, Porto Feſiz und Porto Beato zu beſuchen. Städtiſche Nachrichten der Mannheimer Schuldturm Es ſoll hier über den Mannheimer Schuldturm berichtet werden, von deſſen Exiſtenz ich bisher nichts wußte und der auch in keiner Beſchreibung von Mannheim erwähnt iſt. Und doch exiſtiert er, ich hab ihn entdeckt und habe ſelbſt darin gebrummt, eine ganze Stunde. Nur einem glücklichen Zufall habe ich es zu daß ich aus dieſem ſchauderhaften Kerker wieder befreit wurde. Wer im Mittelalter ſeine Schulden nicht bezahlte, wurde auf Drängen des Gläubigers in den Turm geſteckt, bis die Schuld auf Heller und Pfennig bezahlt war. Die Verpflegung war natürlich nicht erſtklaſſig, Waſſer und Brot. Jeder machte deshalb ſo raſch als möglich, daß er wieder herauskam. Daß auch in Mannheim ſo ein Schuldturm noch beſteht, habe ich, wie geſagt, bisher nicht ge⸗ wußt, aber jetzt weiß ich's. Der Mannheimer Schuldturm liegt mitten im Zentrum der Stadt, ja nicht nur im Zentrum, er liegt im Rathaus ſelbſt, im neuen Rathaus. Es war ein Tag im Januar im Jahre des Heils 1926, da hatte ich in der Oberſtadt verſchiedene Beſuche zu erledigen. Auf meinem Gang war ich gerade in der Nähe des Rathauſes angelangt. Da ver⸗ ſpürte ich plötzlich eine etwas unangenehme Empfindung, auf die das Leſſing'ſche Wort, das er in Nathan dem Weiſen ſagt:„Kein Menſch muß müſſen,“ abſolut nicht paßt. Was lag da näher, als raſch die beſtens eingerichteten Oertlichkeiten des neuen Rathauſes mit dem Beſuch zu beehren. Ich betrat eiligſt den Hof.„Da, die kleine Wendeltreppe, die du jetzt gehen mußt, ſieht ſie nicht aus wie der Auf⸗ gang in ein altes Burgverließ?“. 5 Ein Drängen und Haſten auf und ab. Da verläßt eben einer ſo eine ſtille Klauſe, macht die Tür auf und ehe er ſie wieder ſchließen kann, bin ich ſchon da. Ich ſehe mit raſchem Blick noch die Türe von außen an und leſe„Automat— Wer nicht bezahlt, bleibt eingeſperrt.“ Nur raſch hinein in die Bude und die Türe feſt zu. In dem ſtillen Kämmerlein hat man Zeit zu beſchau⸗ lichen Betrachtungen. Oben entdecke ich ein feſtes Verhau aus Sta⸗ cheldraht, aute Deckung gegen Sicht und anderes. ſehr praktiſch., ſo ein Automat. Da iſt ja wieder die Tafel, die auch draußen an der Tür war. Was ſteht denn da drauf? Automat. Wer nicht zahlt⸗ bleibt eingeſperrt. Na. da brauchſt du ſa keine Anaſt zu haben. Es iſt doch ſtark, daß es Leute gibt, die ſogar den Automat anſchmieren wollen. Das gibts bei Dir nicht. lange 10 Pfennig nit, dann wirf'ſte halt 20 Pfennig in den Schlitz. Halt, ſieh doch mal nach. ob Du 10 Pfennia im Geldbeutel haſt. ohne die wärſt Du ja bös lackiert. Na Gott ſei Dank, mehr Zehn⸗ pfennigſtücke als Gold. alſo eingeſperrt bleibſt Du nicht. Wirklich praktiſch von der Stadt. ſo ein Automat. Du mußt dir die Geſchichte mal aanz genau mit dem Zwicker anaucken. Ja. Herraott, was iſt wig Bleibtreu ſetzte ihre ganze Perſönlichkeit ein, den Dichter nicht nur zu unterſtützen, ſondern um weit über ihn hinauszugehen. Das iſt eine Leiſtung, wie man ſie ſelten ſieht, ſelbſt von dieſer pracht⸗ vollen Darſtellerin unerwartet, reſtlos vollendet. Frau Pünkésdy als Geliebte des Sohnes, dann Frau Witt und Frau Meyer vor allem aber Heine als Regiſſeur gebührt ein Teil des Erfolges, den das Stück hatte.— Eine Neueinſtudierung von Wildes„Lady Win⸗ dermeres Fächer“ gab dem ausgezeichneten Darſteller Raoul Aslan Gelegenheit, ſich als Regiſſeur einzuführen. Gute Schauſpieler ſind immer gute Regiſſeure, denn ſie wiſſen, wie's gemacht wird und das iſt viel mehr wert für die Bühne, als Doktoren aus Büchern zuſammen ſuchen. Aslan ließ den Dichter ſprechen, blieb beſcheiden hinter dieſem, unauffällig, wie gute Regiſſeure es zu tun pflegen, und erzielte einen ſchönen Erfolg. Hoffentlich wird der aus⸗ gezeichnete Schauſpieler darunter nicht zu leiden haben, denn es gibt wenige in ſeinem Fach. die beſſeres leiſten. Im Alademietheater gab man„Altweiberſommer“ eine Komödie von Hermann Bahr, eine gut gezimmerte Angelegenheit, ein wenig an gute alte Zeit erinnernd Hofrätinnen, Palreneſſen und Comteſſerln tummeln ſich hier und der reizende Georg Reimers ſpielt einen alten Charmeur mit ſoviel Nobleſſe, daß man die etwas verſtaubte Komödie ſchon ſeinetwegen unterhaltend findet. Dazu wird ein vortrefflicher Einakter von Bahr,„Der Selige“ gegeben, den die Medelſky, Marr und Höbling ſehr flott ſpielen. Im Volkstheater gaſtiert Baſſermann in einem Luſtſpiel von Lonsdale„Reiner Tiſch“ gut gemachtes Theaterſtück mit alten bekannten Angelegenheiten. Da es ein Luſtſpiel iſt, geht alles gut aus, obwohl eine Ehe, die durch die Zeit in Brüche ging und ein Dritter ſich das zunutze macht, auch ein Sujet für ein Drama hätte geben können. Baſſermann iſt elegant, unmittelbar, prachtvoll als Gatte, Frau Konſtantin ſpielt die Gattin virtuos und Herr Edthofer und Frau Baſſermann vervollſtändigen das ausgezeichnete Enſemble von Gäſten, die unter Beers Regie einen Erfolg für das Volkstheater bringen. Ein Jugendwerk Georg Kaiſers,„Der mutige See⸗ fahrer“ gibt Boſſermann Gelegenheit ſeine Perſönlichkeit an eme alte abgegriffene Rolle, den Onkel aus Amerika zu verſchwenden und damit einen Erfolg zu erzielen. Man ſpürt auch hier ſchon den ſpäteren Georg Kaiſer mit all ſeiner Eigenart, trotz des altherge⸗ brachten Sujets jedenfalls war es ganz intereſſant ein Jugendwerk Kaiſers kennen zu lernen. Das Raimundtheater feiert als einzige Wiener Bühne den fünf⸗ zigſten Geburtstag Herbert Eulenbergs. Leider mit ſeinem Luſtſpiel„Wie mans macht, iſts richtig“. Vor vielen Jahren brachte das Burgthegter eine unvergeßliche Aufführung ſeiner„Belinde“, die mit der Medelfky und Treßlox in den Hauptrollen unter Heines Regie ſo ſtark als dichteriſcher Eindruck war, daß man ſie gern heute als Feier für den Dichter wieder geſehen hätte. Das Luſtſpiel, das zu den weniger guten Arbeiten gehört, fand denn auch trotz der aus⸗ gezeichneten Beſetzung nur einen Achtungserfolg. Dos Moderne Theater, das ſo lange geſchloſſen war, wurde nun doch endlich unter neuer Leitung eröffnet. Dir. Körner, der aus dem Joſef⸗ ſtädter Theater ausgeſchleden iſt, brachte Galsworthy„Senſation“, mit ſchönem Erfolg heraus. Das Stück hat Spannung. die vier Akte vorhält, obwohl man alles in einem Akt ſagen könnte, und beweiſt damit die ausgezeichnete Theatermache, daß es trotzdem nicht langweilt. Ein Selfmademan verübt Selbſtmord. Sofort bemächt gt ſich die Polizei der Sache und wühlt alle Privatangelegenheiten dieſer Familſe auf, zerrt ſie an die Oeffentlichkeit und ols glücklich alles zerſtärt iſt, findet ſich ein Brief des Selbſtmörders, der alles aufklärt. Geſpielt wurde ausgezeichnet. Neben Dir. Körner, der den Detektiv ſpielte, hatte eine für Wien neue Schauſpielerin Franziska Kinz einen großen Erfolg. Allenthalben geht noch immer das Geſchäft mäßig, man hat kein Geld und keine Zeit ſich zu zerſtreuen. Wenn man die Reper⸗ toire unſerer Theater durchſieht, ſo findet man hauptſäß hlich Ueberſetzungen. Und doch ſind die Ausländer meiſt auch nicht beſſer als unſere deutſchen Dichter. Ddas Burgtheater hat ſeinen ſtärkſten Kaſſenerfolg in dieſer Saiſon mit Alex. Engels „Der ewige Jüngling“, gewiß ein ſeichtes, aber unterhaltendes Stück und beſtimmt nicht ſchlechter als die vielen franzöſiſchen Eintags⸗ fliegen, die überall bei uns gegeben werden. Es gibt bei uns auch genug brauchbare Stücke, mam muß ſie nur ſuchen. Es iſt ſchade, daß unſere deutſchen Dichter und Schriftſteller ſo wenig zu Worte kommen und die wenigen Tantiemen, die überhaupt bezahlt wer⸗ den, ins Ausland wandern. Kunſt und Wiſſenſchaſt dDas Kurpfälziſche Muſeum in Heidelberg hat, wie uns unſer Heidelberger Vertreter meldet, einen wertvollen Z u⸗ wachs in Geſtalt eines bronzenen Schwertes erhalten das aus der Zeit um 1000 v. Chr. ſtammt. Es iſt, in zwei Teile zerbrochen, in einer Ziegelgrube bei Nußloch, tief im Lehm ſteckend, gefunden worden. Der größere untere Teil trat ſchon einige Jahre vor Kriegsbeginn zutgge und gelangte in den Beſitz des Geologiſchen Inſtituts der Univerſität. Der obere Teil, der verzierte Griff, wurde erſt 1922 in unmittelbarer Nachbarſchaft der Fundſtelle des erſten Stückes entdeckt und bisher in der Schule von Nußloch aufbewahrt. Dem Entgegenkommen ſowohl von Ge⸗ heimrat Profeſſor Dr. Salomon als Direktor des Geologiſchen In⸗ ſtituts, wie auch der durch Hauptlehrer Gehrig vertretenen Schöle Nußloch iſt es zu danken, daß beide Teile nunmehr vereinigt Line bisher ſtörend empfundene Lücke der reinen vorgeſchichtlichen Ab⸗ teilung füllen. —Neue maunßeimer Zeliung Abend Ausgabe) Donnerskag, den 11. Februar 192— den das, der Schlitz iſt ja ganzkrumm und verbogen. Da geht ja am End gar kein 10 Pfennigſtück hinein. Na, das wollen wir nachber probieren. Ja zum Donnerkiel, da gehe wirklich gar keine zehn Pfennig rein, biege mer ſe halt krumm. Die laſſe ſich aber nicht biege, die ſind ſo ſtabil wie die Währung vom Schacht. Na, was tun, mal feſt an der Tür rüttle. die iſt aber ſo feſt und maſſiv wie am Treſor vom Moragan ſeiner Bank. Da kann man rütteln, ſo piel man will, die rührt und regt ſich nicht. „Ja, was tun.“ Halt, da kommt wieder jemand, den ruf ich mal an.„Sie, Pſt, Sie, Sie, höre Sie mal.“„Keine Zeit, ich muß fort.“ Halt, da kommen wieder Leute.„Sie, Pſt, Sie, laſſen Sie mich raus.“„Keine Zeit, Sie müſſen bezahlen!“, iſt die Ant⸗ wort. Lange höre ich nichts, endlich wieder Schritte.„Pſt, Pſt! Hören Sie mal, kommen Sie mal, machen Sie auf!“ Aber alle haben's eilig, keiner kümmert ſich um den armen Gefangenen, mancher höhnt ſogar:„Hätteſt bezahlt, Du Schwindler, es geſchieht Dir recht, bleib nur drin.“ Erneutes Rütteln an der Panzertüre, aber die bleibt feſt. Wieder nahen Schritte, aber alle haben es eilig. zKeine Zeit!“—„Erſt bezahlen!“—„Es geſchieht Ihnen Recht!“ Aber keiner ſorgt, daß man wieder ans Tageslicht kommt. Schließ⸗ lich Reſignation, der Sturm auf die Baſtille hat ſich gelegt. Man überlegt, wie herauskommen aus der Falle: oben das Drahtverhau, unten die Panzertür, in den Schlitz vom Automat(D. R..) bringſt du nichts hinein. Alſo was tun. Herrgott, Du kennſt den Kutzer, kennſt de Böttger, kennſt de Walli. Wenn du dene nur rufen könnteſt. Aber kein Menſch hört dich, die ſitze daheim beim Mittag⸗ eſſen. Der Patient erwartet dich. Deine Frau erwartet dich. Sie hat noch extra beim Weggehen geſagt: Komm nur heim bei Zeit, heut hab ich deine Leibſpeiſe!„Wer nicht bezahlt, bleibt eingeſperrt!“ Horch, da kommen wieder Schritte, jetzt mal feſt rufen:„Sie, Sie, hören Sie mal, ich will da raus, kann aber nicht!“ Da, ein Wunder, die Schritte eilen nicht davon. Man bleibt ſtehen, gerade an meiner Türe.„Was iſt denn los Herr Dr., Sie ſind da drin und können nicht raus!“„Aber woher kennen Sie mich denn, Ske ſehen mich doch gar nicht.“„Woher ich Sie kenne, Sie haben mir doch neulich die Abführpillen verſchrieben, die wirken großartlg. Ich habe Sie an der Stimme er'annt, Herr Doktor.“ Ach Sie ſind's, Herr Oberhuber.“„Ja, die Pillen wirken großartig, ich Rindvieh habe ſie leider ſelber eingenommen und jetzt hab ich in das Kabinett gemußt. Sind Sie doch ſe gut und ſorgen Sie mal dafür, daß ich wieder herauskomme.“„Ja, haben Sie denn nichts bezahlt, ſie hätten dem Mann 10 oder 20 Pfg. bezahlen ſollen, dann hätte er Sie hinein⸗ und herausgelaſſen. Ich gebe dem Mann dort bei de Räder 10 Pfg., dann kommt er und laßt Sie raus.“„Was“, ſchrei ich,„gebe Sie em 20 Pfg., gebe Sie em 50 Pfg., gebe Sie em 1 Mk., gebe Sie em 10 Mk. Nur raus will ich, nix wie raus.“ Der Freund hält Wort, die Rettung naht, ſchon höre ich ſchwere Schritte im Gang üund die Schlüſſel raſſeln, die ſchwere Eiſentür öffnet ſich und der Kerkermeiſter ſteht vor mir im vollen Lichte des Tages, freundlich lächelnd Ich hätte ihn am liebſten umarmt. Sein Erſtaunen war groß.„Ja, wie kommen Sie denn da rein, wenn Sie da zumachen, kommen Sie nicht mehr heraus. Das iſt ein Automat, das hat die Stadt großartig gemacht. Früher war do eine Mordſchweinerei. Keiner hat einen Pfennig bezahlt. Sogar ge⸗ ſtohlen haben ſie, was ſie haben wegtragen können, cher jetzt kommt keiner mehr rein und keiner mehr raus, bevor er nicht bezahlt. Jetzt herrſcht Ordnung, ich ſag Ihne, der Automat iſt eine groß⸗ urtige Erfindung.“ Der Mann hätte noch eine Stunde von der großartigen Erfin⸗ dung erzählt, aber es war höchſte Zeit, daß ich mich verabſchiedete. Unterwegs fiel mir ein, deß ich vor lauter Automat vergeſſen hatte, meinen Obolus dem Kerkermeiſter zu entrichten. Doch mein Ge⸗ wiſſen beruhigte ſich raſch, es ſagte ſich: Schreibe ſie an die Türe: Wer nicht bezahlt, bleibt eingeſperrt, dann drehſt du holt den Satz einfach um und ſagſt:„Wer eingeſperrt wird, braucht nicht zu be⸗ gahlen!“ Dem Bürgerausſchuß der Hauptſtadt Mannheim möchte ich zum Schluß folgenden Vorſchlag unterbreiten: Dreht doch die Plakete einfach um Auf die Bedſürfnisanſtalten ſchreibt Ihr: Ein⸗ kritt frei— Zahlung nach Belfeben! Und an der Türe vor der Stadtkaſſe bringt Ihr den Automaten an mit der ſchauerlichen In⸗ ſchri„Wer nicht bezahlt, ſperrt ſich ein“. Die Stadtlaſſe wird bald im Geld ſchwimmen und wir können dem Morgan eine Dollar⸗ anleihe gewähren, ſtatt umgekehrt. Das iſt die Geſchichte vom Mannheimer Schuldturm! Berlequng der Paket-⸗Annahme und ⸗Ausgabe des Haupt⸗ poſtamts, Wie aus der Anzeige im Mittagsblatt hervorgeht, muß die Paket⸗Annahme und Ausgabe des Hauptpoſtamts wegen bau⸗ licher Aenderungen porübergehend zum Bahnpoſtamt verlegt werden. *ffeine alteag der Stadtverwaltung für Handwerkerforde⸗ kungen bei Privatbauten. Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt mit: Es iſt in letzter Zeit verſchiedentlich vorgekommen, daß Handwerker, deren Forderungen von einem Baunternehmer nicht befriedigt wer⸗ den konnten, die Stadt erſucht haben, ihre Bezahlung zu übernehmen mit der Begründung, die Stadt habe durch Verkauf des Bauplatzes bder Gewährung eines Bau⸗ oder Inſtandſetzungsdarlehens an den Unternehmer die rechtliche oder mindeſtens moraliſche Pflicht über⸗ nommen, die Handwerkerforderungen zu tilgen. Vor einer ſolchen Auffaſſung muß dringend gewarnt werden. Dadurch, daß die Stadt Bauplätze verkauft oder Baudarlehen hergibt, übernimmt ſie in keiner Weiſe die Haftung für die Schulden des Bauunternehmers. Eine Befriedigung ſämtlicher Handwerkerforderungen iſt aus dem Baudarlehen auch gar nicht möglich, da das Baudarlehen nur für etwa 60 Proz, der geſamten Baukoſten ausreicht; ebenſo wird das Inſtandſetzungsdarlehen regelmäßig nur in Höhe eines Teils der N Koſten gegeben. Es kann daher den Handwerkern nur geraten wer⸗ den, vor Uebernahme von Lieferungen oder Leiſtungen für Bau⸗ unternehmer ſich über die Kreditfähigkeit des Unter⸗ nehmers eingehend zu erkundigen, da ſie nicht erwarten können, für etwaige Ausfälle von der Stadt befriedigt zu werden. *Brand im Lagerraum. Vermutlich durch unvorſichtigen Um⸗ gang mit offenem Licht geriet heute früh in TJ 2, 5 in einem Lager⸗ raum etwas Holzwolle in Brand. Das Feuer war beim Eintreffen der um 8,05 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr durch den Beſitzer be⸗ reits gelöſcht. Schaden iſt nicht entſtanden. * Anaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. ent⸗ wendet: Im Roſengarten eine viereckige, glatte, goldene Herrenarm⸗ banduhr mit arabiſchen Ziffern, von denen die Zahlen 6 und 12 groß und die übrigen kleiner ſind und ein Großkraftrad, Marke Triumph, Modell 1923, Pol.⸗Erkennungszeichen J J 12 862, mit 1,7 Ps(Steuernutzleiſtung) und 3 PS Bremsleiſtung, mit grü⸗ nem Anſtrich, Boſchlicht. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht morgen Kaufmann Beſt mit ſeiner Gattin Katharina geb. Angſtenberger, Marktbericht Der heutige Donnerstagmarkt hatte eine gute Beſetzung und ſehr reiche Zufuhr in Gemüſe, Obſt und ſonſtigen Marktartikeln auf⸗ zuweiſen. Es gab alles in Hülle und Fülle. Leider ließ das Ver⸗ kaufsgeſchäft, wie ſchon ſeit Wochen, ſehr zu wünſchen übrig. Der ſchlechte Verkauf dürfte aber vor allem auf die große Arbeitsloſigkeit zurückzuführen ſein. In Gemüſe ſteht Spinat an erſter Stelle, der in großen Mengen angefahren war. Ferner ſtanden gut im Angebot Blumenkohl, Weiß⸗ und Rotkraut, Meerettich, Wirſing, gelbe Rüben und Zwiebeln. Roſenkohl gab es nur noch in kleinen Mengen. Die Zeit hierfür dürfte vorüber ſein. In Obſt haben immer noch Aepfel die Führung, die in ſchönſter Qualität, insbeſon⸗ dere in Auslandsware zu haben waren. Ein kleines Angebot hatten Trauben, Nüſſe und Maronen. In Salaten beſtand ein Ueber⸗ angebot in Feldſalat. Kopf⸗ und Endivienſalat gab es auch genug. In Südfrüchen waren Orangen, Zitronen und Bananen vorhanden, Mandarinen gab es weniger. Fluß⸗ und Seefiſche waren gut vertreten. Geflügel, lebend wie geſchlachtet, hatte gutes Angebot. Eier und Butter waren wie immer ſtark vertreten. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamtes ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig pro Pfund: Kartoffeln 4,4—5; Salatkartoffeln 13—20; Bohnen, dürre, weiße und bunte 20—45; Wirſing 20: Weißkraut 14—15; Rotkraut 15—17; Blumenkohl Stück 25—140; Karotten 12—14; Gelbe Rüben 10—12; Rote Rüben 12—15; Roſenkohl 40—60; Spinat 20—25; Zwiebeln 12—15: Knoblauch Stück—15; Kopfſalat Stück 20—40; Endivienſalat Stück 25—45: Feldſalat 80—100; Kreſſe 100—120; Lattich 240; Meerrettich Stück 20—60; Suppengrünes Büſchel 12 bis 15: Schnittlauch Büſchel 10—12; Peterſilie Büſchel 10—15; Sellerie Stück 10—60; Trauben 100; Aepfel 15—50; Aepfel ausl. 65—80; Birnen 40—65; Orangen Stück—15; Zitronen Stück 4 bis 15; Bananen Stück 10—20; Nüſſe 50; Süßrahmbutter 200—250; Landbutter 170—200; Weißer Käſe 40—45; Honig m. Glas 170 bis 220; Eier Stück 12—22; Hechte 160—180; Barben 140; Karpfen 160—180; Schleien 180—200; Breſem 80—140; Kabeljau 30—50; Schellfiſche 40—60; Goldbarſch 50; Seelachs 40—50; Stockfiſch 50; Backfiſche 60; Hahn: lebend Stück 150—400, geſchlachtet Stück 200 bis 800; Huhn: lebend Stück 150—400, geſchlachtet Stück 200—800; Enten: geſchlachtet Stück 800—1000; Tauben: geſchlachtet Stück 90 bis 100; Gänſe: geſchlachtet Stück 1000—1400; Rindfleiſch 96—100; Kuhfleiſch 60; Kalbfleiſch 120—130; Schweinefleiſch 120; Hammel⸗ fleiſch 90; Gefrierfleiſch 65—70; Haſen: Ragout 110; Braten 170. Veranſtaltungen Theaternachricht. Suppes Operette„Boccaccib“ wird in völliger Neueinſtudierung, ſzeniſch von Alfred Landory, muſikaliſch von Guſtav Mannebeck geleitet, am Samstag zur Erſtaufführung kommen. Am Sonntag und am Faſtnacht⸗Dienstag finden Wieder⸗ holungen dieſes Hauptwerks aus der Wiener Operettenglanzzeit ſtatt. Klub der Köche Mannheim⸗Cudwigshafen. Am Dienstag fand ſich in den Sälen der Bäckerinnung der Klub der Köche Mannheim⸗Ludwigshafen unter Leitung des Vorſitzenden Geh zu einem Familienfeſte zuſammen, für das eine recht gediegene Vor⸗ tragsfolge zuſammengeſtellt war. Einige Damen und Herren, die ſich beim Stiftungsfeſte durch tatkräftige Mithilfe beſonders aus⸗ gezeichnet hatten, wurden durch Ueberreichng ſehr ſchöner Geſchenke erfreut. Im Mittelpunkt der Feier ſtand die Ueberreichung von Ehrendiplomen an die Mitglieder und Ausſteller, die ſich an der am 7. Januar im Ballhauſe veranſtalteten Kochkunſt⸗ ausſtellung beteiligten und ſo zu dem überraſchenden Erfolg der Ausſtellung beigetragen haben. Es iſt noch der Prinzipalität zu gedenken, die in uneigennütziger Weiſe den Köchen die Herſtellung der Platten ermöglichte, indem ſie ihnen das dazu benötigte Roh⸗ material zur Verfügung ſtellte. Das finanzielle Ergebnis war, dank der Opferfreudigkeit Aller, ſehr erfreulich. Der Verein konnte einen größeren Betrag zurücklegen für die anläßlich des 20jährigen Stif⸗ tungsfeſtes geplante Ausſtellung. Vom Reſt des Ueberſchuſſes wur⸗ den für die Wohlfahrtskaſſen des Kochverbandes 250 Mk. und für die Wohlfahrtskaſſe der Stadt Mannheim 100 Mk. überwieſen. Leider war die Steuer für die Veranſtaltung(Ausſtellung und Ball) dermaßen hoch(über 800 Mark), daß der Verein nicht in der Lage war, für Wohlfahrtszwecke mehr zu tun. Romet Enſor am Morgenhimmel 5 0 Der vor einigen Wochen in Südafrika von Enſor 229 55 Komet tritt in den nächſten Tagen in das Veobachtungsberenſ he 9 Sternwarten der Nordhalbkugeln über. Wenn auch das en vorliegende Beobachtungsmatexial leiden lückenhaft iſt, ſo darf doch wohl annehmen, daß der Komet für das unbewaffnete einen leicht ſichtbar werden wird. Unſere Ueberſichtskarte bringt ſ 3u Lauf und den Weg der Sonne in den nächſten vier Wochen dhe Darſtellung. Am 12. Februar, dem Tage ſeiner Sonne leich mit rund 50 Millionen Kilometer, überſchreitet der Komet zuglein die Ekliptik; er dürfte etwa vom 18. an vor Morgengran ö. Oſten am beſten mit Benutzung eines lichtſtarken Feldſtecher geſucht werden. Man wird dabei von den Sternbildern an — und Adler ausgehen, deren Aufgangsrichtung ebenfalls 125 Pfeile in unſerem Kärtchen wiedergegeben iſt. Da ſich der Er Ab⸗ ſtand des Kometen vorläufig faſt gar nicht ändert, wird die nahme der Sonnenwirkung auf dem Kometen im letzten Fe* it Drittel und Anfang März deutlich zum Ausdruck kommen. leicht abnehmender Helligkeit eilt er nordwärts und wird ſpäter 1 die im Fernrohr zu beobachten ſein und zwar vom 10. März in ganze Nacht. Der Komet Enſor hat die Zeit ſeines Beſuche unſerem Sonnenreich inſofern günſtig gewählt, als nach fr ildung Erfahrungen anzunehmen iſt, baß bei ſo heftiger Fleckenb if⸗ auf der Sonne wie jetzt, auch die Kometen zu erhöhter S bildung angeregt werden. * 03 * Die Münzprägungen betrugen im Januar: RM. 1115 Mill. Einmark⸗, RM. 4,38 Mill. Zweimark⸗, RM. 29 091 und RM. 1,35 Mill. Fünfmarkſtücke ſowie RM. 64 162 Fün en 105 546 Zehnpfennigſtücke. Der Geſamtumlauf beträgt wel Silbermünzen Nm. 28408 Mill. Einmark. RM. 56.0 Mil, dark⸗ mark⸗, RM. 150,01 Mill. Dreimark⸗, RM. 5,26 Mill. Funf 26,18 ſtücke; ferner RM. 2,79 Mill. Ein⸗, RM. 5 Mill. Zwei⸗ I M. nſzi⸗ Mill. Fünf⸗, RM. 55,47 Mill. Zehn⸗ und RM. 109,84 Mil. Fi. pfennigſtücke. 2 worte Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwotl Beobachtungen badiſcher Wet erſtellen(7ꝛs morgens) 3 772 „Tuft⸗ Tem⸗ g— 5 27 37 . eee ee 5 25 e 55 82 KRicht. Stürte Weribem——: 31 10 2 ſtill!— ebe!l Kön gſtuhl 625 756 5 5 9 5 80 leicht heuer Kar sruhe. 1⸗77556 1 13 3 80 ſeich bedeckt Baden Baden 2 3 756 6 5 12 2N0(eicht wolkig Eillngen 780 758,0 3 9 2 Sw leicht Nebel 7 Neldberg. Holſ 1497 629,8 0 1 0% 5 leicht bedeckt 85 Badenweileeru q—:!:-——— 1 St. Blaſſen.—— 2 7J 1 ſtin— bedeckt Höchenſchwd.———————— z6 peiſe In Nord⸗ und Mittelbaden war geſtern das Wetter 1 o. heiter und trocken, im Südſchwarzwald meiſt bedeckt, nachts ſen hur etwas Regen. Die Temperaturen liegen heute früh im Norde zut ama 2 Grad tkeſer als geſtern da dier dolte Luft bis ememne Kinzig vordrang. Der Süden iſt unverändert oder etwas chruck⸗ Ueber Skandinavien iſt der Luftdruck ſtark gefallen, das Hoche! de⸗ gebiet iſt nach Mittelrußland verlagert. Auch das Zentrug ſen⸗ Kältegebiets iſt nordſüd gezogen. In Norddeutſchland und Pruck⸗ ders an der Oſtſeeküſte zeigt ſich Abnahme des Froſtes. Kleine 95. ſtörungen über Frankreich werden morgen bei uns Bewölkun wird nahme und ſtellenweiſe Niederſchläge bringen. Die Temperateg bi⸗ ſich vorerſt noch ncht weſentlich indern. Ein von Fran ueugen zur Oſtlee reichende Tiefdruckfurche weiſt künſtigen Druckſtörn ſſt den Weg. Die Gefahr ſtärkeren Froſtes in der nächſten Zeit nicht vorhanden. Pe⸗ Vorausſſchtliche witterung für Freitag bis 12 Uhr nachts wölkung, zeitweiſe Niederſchläge, Temperaturen wenig peränden, Die pläne der Noroͤweſtbahn Kriminalroman von Erwin Hoeffner Copyright by Greiner u. Comp., Berlin W. 30 Nachdruck und Ueberſetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten 100(Nachdruck verboten.) „Oweh, das freilich habe ich nicht geahnt, dann hätte ich Sie nicht ſo 1 geſtört, meine liebe gnädige Frau. Sie werden ſicher noch müde ſein?“ „O— es iſt nicht ſo ſchlimm. Man hat ſich an ſo Vieles ge⸗ Wöhnen müſſen. Nun, Herbertchen, ſpiele mit deinen Soldaten ruhig weiter und ſei hübſch artig. Emmi wird gleich wiederkommen, ſie iſt nur mal einen Augenblick etwas beſorgen gegangen. Hörſt du, Herbertchen— ich gehe mit dem Onkel vor nach dem Warte⸗ immer und erzähle ihm, wie es Vatel geht, ſei hübſch brap, mein unge. „Ja— Mami. Herbert folgt. Du— Onkel, komm nur bald wieder, Wir ſpielen noch zuſammen, nicht?“ „Gewiß, mein Junge, ich komme bald wieder.“ „Auf Wiederſehen, Herbert!“ Freymann und Frau Juliane verließen das Zimmer und gingen nach vorn. „Wie geht es Walter? Wie fanden Sie ihn?“ „Schlecht, lieber Freund, es iſt immer wieder dieſelbe Geſchichte. Er ſitzt in ſeiner Zelle und ſtarrt ſtundenlang vor ſich hin. Es iſt zum Verzweiſeln.“ Frau Juliane ſaß in dem tiefen Polſterſeſſel und Freymann hatte ſeinen Platz ihr gegenüber eingenommen. Ernſt und nach⸗ denklich ruhte ſein Blick jetzt auf den blaſſen und verhärmten Zügen des Antlitzes dieſer vom Schickſal ſchwer geprüften Frau. Was atten die acht Monate, die zwiſchen jener Ballnacht, in der man Ebershaus in ſeiner Mohnung verhaftet hatte, und dem heutigen Tage aus der jungen, ſtrahlend ſchönen und lebensluſtigen Frau gemacht! Eine müde, verzweifelte, das Schickſal hart an⸗ klagende Frau, die ſich namenſos um ihren Mann ſorgte, der als Strafgefangener auf einem entlegenen Schloß im.birge, das al⸗ Strafanſtalt eingerichtet war ſaß und den größten Teil des Tage⸗ im ſtumpfen Hinbrüten verbrachte. „Meine liebe gnädige Frau— immer und immer muß ich das wiederbolen, was ich Ihnen ſchon tauſendmal geſagt habe, ver⸗ zweifeln Sie nicht, haben Sie Mut. Als wir uns vor Ihrer Ab⸗ reiſe vor vier Tagen zum letzten Male ſahen, waren Sie es doch ſelbſt, die mir erzählte, daß Ihr Herr Vater alle Hebel in Bewegung geſetzt hat, um ein Gnadengeſuch einzureichen, und daß dieſes Ge⸗ ſuch begründete Ausſicht hat auf Erfolg. Ich kann Ihnen heute die Verſicherung geben, daß die bevorſtehende Amneſtie Ihrem Gatten den Reſt ſeiner Strafe ſchenken wird und daß er in ein nicht Wochen frei iſt. Haben Sie doch Mut und verzweifeln Sie nicht.“ Juliane hatte mit regungsloſem Geſichtsausdruck den Worten ihres Gegenüber zugehört. Ihr vom pielen Weinen und den bangen ſchlafloſen Nächten krübe und glanzlos blickendes Auge belebte ſich mit einem ſeltſam zuckenden Schein. Sie richtete ſich ſtarr im Seſſel empor und ſah Freymann eine Weile überlegend an. Der Ton ihrer Stimme klang gedehnt und hatte einen fremden Klang, als ſie ſagte: „Frei— das iſt es nicht. Nein, das iſt es nicht.— Das kann uns ja alles nichts mehr nützen, lieber Freund. Das nicht mehr.“ „Ja“— Juliane lachte ſchrill auf—„ja— wenn es das bloß wäre— nein, die Ehre— bitte, achten Sie genau auf dieſes Wort — die Ehre wiederherſtellen muß man meinem Mann, und den finden, den Schuft, der die Pläne verſchwinden ließ. Was ſoll ich Ihnen denn ſagen— ſoll ich denn immer und immer wieder an all das Entſetzliche und Fürchterliche erinnert werden— ſoll ich denn noch wahnſinnig werden?“ „Frau Juliane— ich bitte Sie, regen Sie ſich nicht auf. Sie wiſſen, Ihr Arzt hat Ihnen ſtreng verboten...“ „Was kann mir ein Arzt nützen— das bißchen Veronal, das ich nehme, um nur die zwet, drei Stunden in der Nacht ſchlafen zu können, kann mir wirklich nicht mehr viel ſchaden. So oder ſo — einmal muß es doch zu Ende gehen. Ich weiß ja, Sie meinen es gut, Sie, mein Vater, Lotte und auch der Aſſeſſor. Sie raten mir, ich ſoll mich nicht aufregen. Sie haben gut reden. Und wenn Sie mir täglich alle miteinander es noch einmal und immer noch einmal ſagen, ich kann nicht anders ich muß immer wieder daran denken, an dieſe Stunde, an dieſe Wochen, dieſe Monate, dieſe lange, dunkle und fürchterliche Zeit voll Tränen, Verzweiflung und Einſamkeit— und Schande Mein Gott— damals, als die Poli⸗ ziſten Walter aus dieſer Wohnung— hier aus dieſem Zimmer, in dem wir ſitzen— dort an dem Tiſch habe ich ihn zum letztenmal umarmt. wegführten, da habe ich mir wirklich eingebildet, mein Mann käme in zwei Stunden zurück. Ich habe gewartet und ge⸗ wartet. es kam niemand. Statt ſeiner kamen noch zwei Poliziſten. Man durchſuchte unſere Wohnung, man kehrte das Unterſte zu oberſt nahm die Vilder von den Wänden, ſchnitt die Ueberzübe der Polſtermöbel auf durchſuchte meine Kleider und Schuhe den Schreibtiſch, kurz alles in unſerer Wohnung— es war ſchauderhaft, das Kindermädchen kündigte mir noch am gleichen Tage. Ich düe nicht einen Schritt aus dem Hauſe tun, wir wurden tagelangeele, Verbrecher bewacht, jeder unſerer Schritte beobgchtet, jedes Mit phongeſpräch behorcht. Von meinem Manne keine Spur⸗ ſt zu Mühe und Not gelang es mir, ihn in der Unterſuchungeheeh i ſprechen, natürlich nur in Gegenwart von Beamten. Er 50 ei ft. Dann kam das Entſetzliche. Leute, die uns kannten, Aſch uns verkehrten, verleugneten mich auf der Straße. Die Geſellt, ließ uns in aller Feierlſchteit und Form fallen, es paſſierte ſten, daß ein bekannter Geſchäftsmann dem wir viel abgekauft Heſau⸗ mir höflich mitteilen ließ, ich möchte doch bei ihm nicht weiter ahn⸗ ſen, da ſich ſeine Kunden dadurch geniert fühlten. Ich glaubte wW3 ꝗ— ſinnig werden zu müſſen, doch ich wurde es nicht. Nein nein a⸗ lieber Freund, ſo leicht wird man es nicht. Und was ich bis nur mals durchgemacht hatte, das war nur der Anfang—— IIrteten der Anfang. Es ſollte noch weit ſchlimmer kommen. Wir war eder urd warteten, daß man Walter aus der Unterſuchungshaft wign entlaſſen würde, doch vergeblich. Nichts von all⸗dem geſchah. iyn Gegenteil, es wurde uns mitgeteilt, daß der Prozeß gegen ge⸗ wegen Unterſchlagung geheimer amtlicher Dokumente anhängig in⸗ macht worden ſei und daß man das Strafverfahren gegen i geteitet habe. Es kamen Wochen bangen, fürchterlichen in denen mir jede Minute zur qualvollen Ewigkeit wurde. in wurde uns verſprochen, daß mit größtmöglichſter Beſchleunigung e dem Falle verhandelt werden ſolle. Vier Wochen ſpäter waß an Schwurgerichtsperhandlung, in der die Geſchworenen meinen Men trotz der glänzenden Verteidigung dreier Rechtsanwälte verurten r, — haha— glatt verurteilten.— Zu einem Jahr Gefängniß ater⸗ urteilt wegen grober Verletzung des Dienſtgeheimniſſes und Ueine ſchlagung von Geheimpapieren. O, der Staatsanwalt hatte ſſen Anklageakte ſo ſcharf wie möglich formuliert und an ihr venfung die Plaidoyers der Anwälte wirkungsles ob. Wir legten Vef hſter ein, auch das Berufungsgericht verhandelte mit größtmögnielt Beſchleunigung— ſchon vier Wochen ſpäter lautete da⸗ 3. „Berufung verworfen. Das Urteil der erſten Inſtanz bleibt 155 aus kräftig.“ Alſo ſchuldig— unſchuldig verurteilt. Walter wur Schleß dem Unterſuchungsgefängnis als Strafgefangener nach G kör⸗ Leanberg geführt und dort ſitzt er ſeit Monaten, krank, elend aung perlich und geiſtig gebrochen, ein ſiecher Mann, dem man Ste und Ehre vernichtet und geraubt hat.“ 110 5˙ „Liebe Frau Juliane—. ich bitte Sie, ich bitte Sie here genug Ihrer heftig anklagenden Worte— Sie ſellen ſich ſa dlich aufregen. Ich bitte— ich beſchwöre Sie, laſſen Sie es doch en genug ſein.“ (Fortſetzung folgt) +1 imn 1ů Kenn⸗ und Wanderrudern Wanderrudern und Rennrudern, zwei getrennte Wege, die doch küddemeinſames Ziel haben. die Geſundung und harmoniſche Aus⸗ des Körpers und des Geiſtes, ſind wie kein anderer Sport 8 Körper⸗, Nerven⸗ und Willenskrotf, kurz die ganze Per⸗ Heeit zu ſtärfen. m Der Wanderruderer wird in vielen Rennrudervereinen nicht — für voll angeſehen und unter die zweite Klaſſe der Ruderer ſnd dnet; ſehr mit Unrecht, denn Rennrudern und Wanderrudern augfür jeden Club gleich wichtig und wertvoll und ſollen ſich nicht Velerken, fondern gegenfeitig ergänzen. Es gibt wohl beſondere kein udervereine, die nur dieſes Gebiet pflegen, aber es gibt gemen Ruderverein, der nur aus Rennruderern beſteht; erſt die En nſame Pflege beider Zweige wird einen Ruderverein zur vollen klaltung ſeiner Krüfte und zum Aufſtieg führen. 9 8e Seele des Rennruderns iſt der Wettkampf und die Apocgſtle iſt ung die eine ſtraffe Manneszucht und Unterordnung facht Aufgabe des Wanderruderns dagegen iſt es, neben Er⸗ Vebe ung des Körpers und Entwicklung der Einzelperſönlichkeit ſeht zur Natur und Heimat zu wecken und zu fördern. Wer es ver⸗ Aern d. uche der Natur zu leſen, der wird jederzeit im Wander⸗ und die größte Befried'gung finden und immer neue Schönheiten ubendunder entdecken. Der Wettkampf gehört nicht ins Wander⸗ dem de a er beeinträchtigt geradezu deſſen erzieheriſchen Wert, in⸗ Sinn geiſtloſes Kilometerſchinden züchtet, was pollſtändg dem wan und Ideal der Wanderruderei widerſpricht. Auch die Maſſen⸗ benen n mit vorher beſtimmter Dauer und genau vorgeſchrie⸗ D5 Tageskilometern, mit ihren großen Empfängen, Kommerſen r Maſenquartieren können, ohne daß dabei ihr beſanderer Wert und e. Förderung des Gemeinſchafts⸗ und Kameradſchaftsſinne⸗ keit. ie Propaganda des Ruderſports in der breiten Offentlich⸗ heiereltritten werden ſoll, doch nie die Schönheit und den Genuß der 6 ungebundenen Wanderfahrt bieten. Sugtene der größten Vorzüge des Wanderruderns iſt ſeine Viel⸗ Veite der Starke wie der Schwache, Jung und Alt, Männlein und Geiriebe kommen bei ihm zu ihrem Recht. Fren vom wogenden debchn der Sonntagsausflügler, abſeits vom Gedränge um Stra⸗ taubfde Eiſenbahn oder Dampferplätze zieht der Wanderruderer in er N0 ler, reiner Luft ſeine ſtille Straße. Wo es ihm gefällt, hält Al ſern vom Menſchengewühl der überfüllten Ausflugsorte. unter uch für den zukünftigen Rennruderer iſt die Wanderruderei amd Verfahrener Leitung eine nicht zu unterſchätzende Grundlage autla orſchule fürs Rennrudern. Wer, kaum aus der Ausbildung Nennrich, gleich ins Rennboot ſteigt, wird nicht ſo bald ein guter die erer werden, ihm fehlt die Uebung, Schulamg und Ausdauer, dbene auf zahlreichen Wanderſahrten erworben wird, de dem er die rhythmiſche und harmoniſche Bewegung in Fleiſch und dung übergehen läßt und ihn ſeine Körperkraft ohne Ueberanſtren⸗ doll und richtig ausnutzen lehrt. Daher iſt das Wemderrudern Jat eer Hauptſtützen und Gundlagen jedes Rudervereins, Die mä r Rennruderer wird ſtets nur eine beſchränkte ſein, ſie be⸗ del Rietoſt in den größten Vereimen kaum 10 v. H. der ausüben. uderer, alſo nur einen geringen Bruchteil der ganzen Mitglied⸗ ſeine g. Erſt die große Zahl der Wanderruderer gibt dem Verein duch breite Grundlage und ſeine volle Stärke. Ein Ruderklub iſt indern dazu da, möglichſt viel zahlende Mitglieder zu haben, zuzufüt um möglichſt viel ausübende Ruderer unſerm ſchönen Sport zuführen; mit der Zahl dieſer, die überwiegend Wanderruderer eiſterberden, wachſen die Leiſtumgsfähiakeit des Vereins, de Be⸗ auch diar und Opferwilligkeit ſür den Ruderſport und ſchließlich ie Erfolge des Vereins auf der Rennbahn. Regalfa-Termine 1926 Nehrs chon in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres, und noch zu Beginn des neuen Jahres mehren ſich die offiziellen Mittei⸗ felbſt der Regatta⸗Vereine und Verbände, ſowie der einzelnen, ne ändige Regatten veranſtaltenden Rudervereine, in denen ſie die geben ermine ihrer diesjährigen Renn⸗Veranſtaltungen bekannt⸗ der 5 Dieſe Eile mutet faſt wie ein Wettlauf an mit dem Ziele, der Aſte auf dem Plane zu ſein, hat aber ſeinen guten Grund. Bei und Fülle der Veranſtaltungen, die im letten Jahre über 100 betrug dur der verhältnismäßig geringen Zahl der Sonntage— es kommen es ni dei Sommermonate für die Haupt⸗iegatten in Betracht— iſt zirk icht zu vermeiden, daß mehrere Regalten, auch in demſelben Be⸗ Veren uf denſelben Sonntag fallen. Da iſt es denn für jeden Regatta⸗ wehrfe wertvoll, ſeinen Termin recht früh bekanntzugeben, damit bei gechtſacher Beſetzung eines Sonntags zwiſchen den Veranſtaltern den datig eine Verſtändigung betr. Terminverlegung getroffen wer⸗ bedenten um nicht den Beſuch beider Regatten zu ſchädigen. Die ſich ſctendſten Ruderzentralen Berlin, Frankfurt und Hamburg haben Maunpen lange über ihre Regattazeit perſtändigt, damit es den beſten zu tr. ſchaften Deutſchlands möglich iſt, ſich auf allen drei Plätzen ſich aefſen. Es gibt aber in dieſem Jahre noch zwei Regatten, die deuſſch Bedeutung mit den genannten meſſen können: die alljährliche ſindeſhe Meiſterſchafts⸗Regatta die gewöhnlich anfangs Auauſt ſtati⸗ gach dderen Ort und genauer Termin aber noch nicht feſtſteht und die Halkfindr üblichen vierzährigen Pauſe diesmal in Köln am 4. Juli Negantdende 2. Kamyfſpiel⸗Regatta. Die Reihenfolge dieſer fünf Fankfen iſt ſo daß Berlin am 19.½20. Juni ſtattfindel. 8 Tage ſpäter wejt furt a.., wieder 8 Tage ſpäter die Kampfſpiel⸗Regatta, nach afts⸗ 8 Tagen Hamburg und etwa 1 Monat ſpäter die Meiſter⸗ Aegaftegatta als Abſchluß der Haupt⸗Regattazeit folgt. Als erſte an 30 überhaunt von den größeren Plätzen eröffnet Köln bereits Vord. Mai den Reigen, es folgen am 6. Juni Magdeburg, Trier und Fonfta, am 18. Brandenburg Dresden, Frantfurt a. O, Halle, lerg auz, Mainz Mülheim. Noſtoc. WerdenEſſen, am 20. Bram⸗ Lübe Calbe a. S. Caſſel, Coblenz, Emden, Hameln, Karlsruhe, Hanno am 27. Breslau. Croſſen a. O. Danzig. Deſſau, Düſſeldarf, Maſtover, Kiel, Potsdam, am 4. Juli Leipzig, Landsberg a.., heimenheim, Memel, am 11. Bamberg, Eſſen, Heilbronn, Nüſſels⸗ berg. Zm 18. Duisburg⸗Ruhrort. Hanau, Heidelberg, Könias⸗ lch al chwerin, am 25. Ems, Offenbach und Gadesberg und ſchließ⸗ 7 letzte der Sommer⸗Regatten vor der Meiſterſchafts⸗Regatta die g. Auauſt Limburg. Zwei Wochen ſpäter beginnen dann ſchon Anfa erbſt⸗Rroatten, die ſich durch Auguſt und September bis in den ng des Oktober hinziehen. , 2 Anterkunftshütten für Waſſerwanderer ſben skanntich iſt das Wandern im leichten Kanu der vom Deut⸗ Kanu⸗Verband am meiſten geyfleate Zweig des Kanuſports. ſeine Mitſche Kanu⸗Verband hat ſich nun zur Aufaabe gemacht, für Seegebistalteder an den ſchönſten Punkten der deutſchen Fluß⸗ und derer dete Unterkunftsſtätten zu ſchaffen, an denen die Waſſerwan⸗ mm 85 ihren arößeren Fahrten mit aleichgeſinnten Gefährten zu⸗ erſte daeifen und ihren Erholunasurlaub verbringen können Die zn Steter arößeren Kanuſtationen entſtand im vergancenen Jahre Rla trand der Inſel Rügen in Form eines kleinen Lagers mit wurz n für feſte Hütten und Zelte. Dieſes ſogenannte Rügenlagg Deufseim Sommer 1925 von zahlreichen Paddlern aus allen Teilen lands aufgeſucht. der Hoeitere Unterkunftsheime werden im Laufe des Jahres 1926 an bei Hiedau bei Paſtau. in Mecklenbura bei Waren und im Spreewald bebendeben entſteten. Auch hierbe!»eigten die Behörden das weit⸗ länd⸗s Enteegenkemwen bei der Bereſtſtelluna des ceeianeten Ge⸗ 81 s cecen gerince Anerkennunascebühr vervachtet wird. „wenu, dielen groben Statjonen kommen die ⸗abllolen kleinen Sta⸗ wogtz die bereits ſeht zumeitt in oeeiareten Gefſtätten aun Ufer der ſen 5»ingerichtet ſind, in devren der Kaunfahrer ꝛn billigen Prei⸗ das erpfleaung und Unterkupft erhält. Auf dieſe Weite wird bald vg nze Fluß, und Seegebiet unſeres Heiwatlandes mit einem Netz zimen über⸗ogen ſein die im Verein mit den Jugendherborgen Landerpogelbeimen der für die Noltsgeſundung ſo ungeheuer ollen Wanderbewegung neuen Anreiz verleihen. und werty Deutſchland für Sportwagen iſ Neue ieseleleee Zeilung(Abend Ausgabe) ert und Sptel- Dhrtersort Motorſport Deulſcher Moforradfahrer ⸗Verband Am Sonntag(31. Januar) fand unter zahlreicher Beteiligung der Vertreter aus Baden, Pfalz, Württemberg und dem Saargebiet die dritte ordentliche Hauptverſammlung der Landes⸗ gruppe Südweſt des Deutſchen Motorradfahrer⸗ Verbandes ſtatt. Der Vorſitzende, Herr Manes⸗Mannheim, erſtattete den Jahresbericht. Die Landesgruppe hatte naturgemäß unter den wirtſchaftlichen Schwierigkeiten des Jahres 1925 zu leiden. Trotzdem gelang es, im Berichtsjahre ſechs neue Klubs zu gewin⸗ nen, während zwei ausſchieden. Verhandlungen mit mehreren Klubs zwecks Aufnahme ſind im Gange. Die Frage der Grenz⸗ paſſierſcheinbeſchaffung fand ihre Löſung, ebenſo wurde die Verſiche⸗ rungsabteilung ausgebaut Den Sportbericht gab der Sportleiter der Landesgruppe ab. Es konnte auf ſehr gute ſportliche Veranſtal⸗ tungen zurückgeblickt werden. Hervorgehoben ſeien das Feld⸗ bergrennen bei Freiburg, das Karlsruher Wildpark⸗ rennen ſowie das 5. Motorrad⸗Dreieckrennen bei Mannheim⸗Käfertal. Des weiteren beteiligte ſich die Landesgruppe an der Organiſation des Rennens an der Pforte de⸗ Schwarzwaldes, der Robert Batſchari⸗Fahrt ſowie der Fernfahrt Zürich—Berlin. Als Tourenwettbewerbe größeren Stils gelangten zur Durchführung die Wertungsfahrt nach Herrenalb ſowie die Pfalzwanderfahrt. An kleineren Renn⸗ veranſtaltungen wurde immer noch trotz aller Einſchränkungen zu viel geboten. Für das künftige Sportsjahr ſollen kleinere Renn⸗ veranſtaltungen ganz in den Hintergrund treten und dafür der ge⸗ ſellige Sport in Form von Touren⸗Wertungs⸗ oder Wan⸗ derfahrten, Geſchicklichkeitswettbewerben uß mehr gefördert werden. Den Ueberblick über die Kaſſenverhältniſſe gab Herr Wilhelm⸗Heidelberg. Leider ließ der Eingang der Beiträge zu wünſchen übrig. Es mußte ein nicht unerheblicher Saldo vorgetragen werden. Trotzdem gelang es, das Vermögen der Landesgruppe faſt auf dem alten Stand zu halten. Nach er⸗ folgter Entlaſtung und Niederlegung der Vorſtandsämter ergab ſich eine längere Diskuſſion über die Neubeſetzung derſelben. Herr Manes⸗Mannheim lehnte eine Wiederwahl ab, da er die Entwick⸗ iung des weſtlichen Teiles der Landesgruppe als weit genug fort⸗ geſchritten betrachtet und daher eine Verlegung des Landesgruppen⸗ teuittelpunktes in öſtlicher Richtung für dringend erforderlich hält. Die erſchienenen Delegierten konnten ſich den Ausführungen auf die Dauer nicht verſchließen und leiſteten dem Vorſchlage des ausge⸗ ſchiedenen Vorſtandes Folge, indem ſte Herrn Direktor Kemnitz⸗ Stuttgart zum 1. Vorſitzenden wählten. Die Sportsleitung wurde Herrn Kasbaum⸗Heidelberg übertragen. Die anderen Aemter fanden entſprechende Beſetzung. Es wurden noch zwei Ent⸗ ſchließungen gefaßt, die Wirtſchaftsabteilung des Deutſchen Motor⸗ radfahrer⸗Verbandes ſewie den Beitragseinzug betreffend. An⸗ ſchließend hielt Herr Dr. jur. Weitz, Syndikus des Reichswirt⸗ ſchaftsbundes der Kraftfahrzeugbeſitzer, Berlin, ein Referat über akute Steuerfragen. Es wurde folgende Reſolution gefaßt: „Die anläßlich der Hauptverſammlung der Landesgruppe Süd⸗ weſt des D. M. V. am Sonntag, den 31. Januar 1926, in Heidelberg zahlreich verſammelten Vertreter der Länder Baden⸗Württemberg, Rheinpfalz und des Saargebietes proteſtieren im Intereſſe der Erhaltung der Exiſtenzmöglichkeit des geſamten Kraftfahrtums gegen die geplante übermäßige Kraftfahrzeugſteuer, ohne daß Sonderſteuern anderer Art reſtlos beſeitigt werden. Sie fordern von der Reichsregierung e der Kleinkraftfahrer, wie ſie bisher beſtand und eine erhebliche Herabſetzung der Steuern für alle übrigen Kraftfahrzeuge unter Ausſchaltung aller Sonder⸗ ſteuern. Außerdem muß allen Steuerpflichtigen die Möglichkeit geboten werden, die Kraftfahrzeugſteuer ohne jeden Aufſchlag nach Wahl in monatlichen Raten entrichten zu können, wenn anders nicht di⸗ Exiſtenz vieler Geſchäftsleute und Induſtrieller aufs ſchwerſte beſchnoge wird.“ *HPer große Preis von Deutſchland für Sporkwagen gelongt durch den Automobil⸗Club von Deutſchland für den 11. Juli nach der Avus zur Ausſchreibung. Das Rennen iſt nur offen für Sport⸗ wagen bis 1,5 Liter, bis 2 Liter und bis 3 Liter und führt über 20 Runden gleich 391,461 Kilometer. Sieger im großen Preis von iſt der Bewerber, der die beſte Zeit aller drei Klaſſen erzielt Teilnahmeberechtigt ſind Bewerber aus allen Natzonen, ſoweit ſie ſich im Beſitze einer internationalen Lizenz befinden. Werden weniger als 20 Fahrzeuge gemeldet, ſo kann das Rennen abgeſagt werden. Eine Klaſſe kann ausfallen, wenn in ihr weniger als fünf Wagen genonnt Verfügung: für den Klaſſenſieger 6000 Mark, für den Zweiten Mark und für den Dritten jeder Klaſſe 1000 Mark. Außerdem er⸗ hält der Sieger des großen Preiſes noch einen Ehrenpreis und 10 000 Mark. Die Nennungegelder betragen für die drei Klaſſen 200, 250 bezw. 300 Mark, von welchen Beträgen die Hälfte den geſtarteten Bewerbern zurückerſtattet wird. Erſter Meldeſchluß iſt am 20. Mai bei der Sportkommiſſion des Automobilelub von Deutſch⸗ land, Berlin W. 9, Leipzigerplatz 16. Turnen 15 Jahre Roſengarten-Schaukurnen des Turnvereins Mann ⸗ heim von 1846 Als der Turnverein Mannhbeim von 1846 im Jahre 1912 ſich entſchloß ein der Größe des Vereins entſprechendes Schauturnen, an dem ſich ſämtliche Turnabteilungen gleichzeitia beteiligen konnten, ab⸗ zuhalten, erwies ſich ſeine anſehnliche Turnhalle in der Prinz⸗Wil⸗ helmſtraße als zu klein. Man mußte. um die geplante Veranſtaltung durchführen zu können, ſich nach einer entſprechenden Räumlichkeit umſehen. und fand dieſelbe in dem der Turnhalle nahe gelegenen berrlichen Nibelungenſaal des Roſengartens. Wenn auch Bedenken dagegen zum Ausdruck kamen: denn für die damaligen Verhältniſſe war das Unternehmen immerhin ein Waanis. ſo ließ ſich die Leitung jedoch in nichts beirren, ſodaß am 3. März 1912 das erſte Roſengar⸗ ten⸗Schauturnen vor ſich aina. Nach dem Eröffnunschor der 60 Mann ſtarken Sängerriege, entwickelten die 400 Mitwirkenden, darunter 112 Turnerinnen, abteilunasweiſe ein lebendiges Bild tur⸗ neriſcher Arbeit. dem die 4000 Juſchauer reichen Beifall ſvendeten. Einmütige Anerkennuna zollte die geſamte Fach⸗ und Taaesvpreſſe dieſer neuartigen Veranſtaltung, die ein voller Erfola war. Auch der Ausbau in den beiden folgenden Jahren brachte ein vollbeſetztes Haus. Sogar während der aanzen Krieasſahre war es dem Verein möglich, mit einem Roſengarten⸗Schauturnen an die Oeffentlichkeil zu treten dank ſeiner vorzüalichen Schüler⸗ Schülerinnen⸗ und Tur⸗ nerinnenabteilungen, die neben der ſtarken Männerabteilung in der Hauptſache das Proaramm der Krieasſchauturnen beſtritten. Nachdem ſich in den Nachkriegsſahren die Erkenntnis regelmäßig betriebener Leibesübungen immer mehr Bahn brach. trat dies auch durch die Vergrößeruna der einzelnen Vereinsabteilungen ſichtbar in Erſcheinung. Nicht nur die Zahl der Mitwirkenden erreichte faſt die Tauſend. auch das Intereſſe der Bevölkerung mehrte ſich, ſo daß die Roſengartenſckauturnen eine mächtige Werbekundaebuna für die Lei⸗ besübungen im Allgemeinen und für das Turnen im Beſonderen wurden. Heute gebört das Roſengartenſchauturnen des vrominente⸗ ſten Vortreters der Turnſache in Mannbeims Mauern zum öffent⸗ lichen Proaramm. Es iſt nunmehr Traditian, daß alljährlich mit dem beginnenden Frübſahr der Turnverein Mannbeim von 1846 im Nibelungenſaal der breiten Oeffenſlichkeit Jeuanis ſtiller Winter, arbeit gibt, in einem Schauturnen. das auch in Turnerkreiſen lebhafte Beachtuna findet. Aus Nah und Fern finden ſich Turnwarte und Vorturner ein. um aus dem vielſeitigen Programm in turneriſcher und organiſatoriſcher Hinſicht zu ſchöpfen. Go wird auch im 80. Ju⸗ beliahr des Turpvereins Mannheim von 1846 der Verlauf ſeines 15, Roſeroartenſchauturnens am 28. Februar ein leuchtendes Bei⸗ ſpiel der Leibesübungen geben. Gr. uſw. ſind. An Preiſen ſtehen zur ü iten 3000 5. Seite. Ar. ds Winterſport * Die Deutſche Skimeiſterſchaft verſchoben. Mit Rückſicht auf die derzeit ungünſtigen Schneeverhältniſſe in Garmiſch⸗Partenkirchen hat ſich der Deutſche Skiverband veranlaßt geſehen, die für die Zeit vom 12. bis 14. Februar vorgeſehenen Deutſchen Skimeiſterſchaften und Kampfſpielwettbewerbe um eine Woche auf den 19.—2 1. Februar zu verlegen. * Deulſch-Böhmiſche§kimeiſterſchaft. Der Hauptverband Deut⸗ ſcher Winterſportvereine in der Tſchechoſlowakei brachte am Sams⸗ tag und Sonntag ſeine Skimeiſterſchaft in Spindelmühle zur Ent⸗ ſcheidung. Während auf der deutſchen Seite des Rieſengebirges faſt kein Schnee liegt, verfügte Spindelmühle noch über gute Schnee⸗ verhältniſſe, ſodaß die Konkurrenzen glatt vonſtatten gehen konn⸗ ten. Die beſten deutſch⸗böhmiſchen Stiläufer gaben ſich ein Stell⸗ dichein und es wurde guter Sport geboten. Den Langlauf über 18 km gewann Hans Mitlöhner in:35:35 vor Joſef Adolph (Netzer):38:04, Adolar Thera(Tatra):42:01 und Walter Buch⸗ berger⸗Spindelmühle. Bei den Sprungrennen am Sonntag voll⸗ führte Willi Möhwald⸗Spindelmühle mit 36 m den weiteſten ge⸗ ſtandenen Sprung. Die genaue Plazierung des Sprunglaufes Ar: 1. Max Buchberger⸗Spindelmühle Note 19,125(31,5 und 35,5): 2. Franz Möhwald Note 18,306(29,5 und 36): 3. Heinrich Striſchek⸗Schreiberhau Note 18,354.— Den Meiſtertitel in der Geſamtwertung des Lang⸗ und Sprunglaufes ſcherte ſich Hans Mitlöhner⸗Rieſenbaude mit Note 18,888 vor Joſef Adolph Note 17,813 und Walter Buchberger Note 17,011. „ Inkernakionale Eisſchnellaufen gab es am Samstag und Sonntag in Drammen(Norwegen), die der Norweger Roald Larſen im Geſamtergebnis leicht gewann. Europameiſter Skutnabb⸗Finn⸗ land konnte ſich nur plazieren. Ueber 500 m ſiegte Larſen in 47 Sek. vor Chriſtenſen 47,1 Sek., Moen, Berntſen und Skutnabb. die alle 47,7 Sek. liefen. Ueber 10000 m war Carlſen⸗Nor⸗ wegen in 18:20,3 ſiegreich vor Moen 18:35,2, Skutnabb 18:41.8, Larſen 18:48,6 und Paul Nilſen 18:56,2. Die 1500-Strecke ſiel an Larſen in:30 vor Moen:30,8, Skutnabb:32, Halvorſen :34,3 und Carlſen:34,8. Nasleert „Breslauer Sechstage-Rennen. Nach längerer Pauſe hat nun Breslau wieder ſein Sechstagerennen, das in ſeiner Beſetzung alle bisherigen Breslauer Rennen in den Schatten ſtellt. Am Donnerstag abend um.30 begann die Vorſtellung der 14 Mannſchaften, und unter Führung des deutſchen Meiſters Saldow ging das Feld um 10 Uhr abends auf die lange Reiſe. Die erſte Wertung wurde um 11 Uhr abends ausgefahren. Im erſten Spurt ſiegte van Kempen egen Knapp, Faudet und Häußler. Den zweiten Spurt gewann Rieger gegen Tietz, Bauer und Lang. Im dritten Spurt war wie⸗ derum van Kempen gegen Hahn, Gottfried und Häußler erfolgreich, während der vierte Spurt an den Franzoſen Faudet vor Saldow, Bouyſſe und Feja fiel. Llugſport Ueber die Sport-Flugveranſtaltungen im Jahre 1926 Wie wir von unterrichteter Stelle erfahren, beabſichtigt der D..B.(Deutſcher Luftfahrt⸗Verband), zu dem ſich die wichtigſten deutſchen Luftfahrt⸗Sport⸗Vereine zuſammengeſchloſſen haben, im Jahre 1926 drei große Flugwettbewerbe auszuſchreiben: „Süddeutſchlandflug 1926“(Mai),„Seeflug⸗Wettbewerb 1926“(Juli) und„Nordweſtdeutſcher Flug 1926“(Oktober) Es iſt zu begrüßen, daß in dieſem Jahre der Schwerpunkt der fliegeriſchen Veranſtal⸗ tungen ſich nach dem induſtriellen Weſten verſchoben hat, nachdem 1925 Berlin als Zentralſtelle für den großen Deutſchlandflug fungierte. Wir ſtellen mit Genugtuung feſt, daß diesmal Mann⸗ heim den Reigen der Flugwettbewerbe eröffnen wird, ſeit 1912 die erſte Flugveranſtaltung größeren Stiles in rheiniſchen Landen. Bei dem„Süddeutſchlandflug 1926“ wird es ſich um einen Zuverläſſig⸗ keitswettbewerb handeln. Der Badiſch⸗ ſcoenden Luftfahrt⸗Verein, der gemeinſam mit dem.L. V. die Ausſchreibung für den Wett⸗ bewerb aufſtellte, hat ſich wohl insbeſondere von dem Gedanken leiten laſſen, ein Flugzeug zu züchten, das den Anforderungen, die der Sportsflieger an eine Maſchine ſtellt, gerecht wird. Es kommt bei einem ſolchen Flugzeug weniger auf Geſchwindigkeit, Steigfähig⸗ keit und ſtarken Motor an, Eigenſchaften, die für das Kriegsflugzeug zielgebend waren, ſondern lediglich auf raſche Startbereitſchaft, größte Zuverläſſigkeit bei geringem Brennſtoffverbrauch, niederen Anſchaf⸗ fungspreis und geringe Reparaturkoſten.— Der„Süddeutſchland⸗ flug 1926“ wird vorausſichtlich vom 12. bis 16. Mai ſtattfinden und von Mannheim ſeinen Ausgang nehmen. Drei Tage ſind für 8 verläſſigkeitsprüfungen nach wiſſenſchaftlichen und techniſchen Ge⸗ ſichtspunkten auf dem neuen Mannheimer Flugplatze, der mit dieſem Wettbewerb vorausſichtlich eingeweiht wird, in Ausſicht genommen. Der 15. und 16. Mai wird große Ueberlandflüge von ca. 2000 Km. Luftlinie auf dem Dreieck: Frankfurt a.., München und Bodenſee bringen. Gleichzeitig werden auf dem Neuoſtheimer Flugplatze Schau⸗ und Kunſtflüge vorgeführt werden, dasſelbe gilt von den Städten, die von dem Fluge berührt werden. Ueber den Seeflug⸗Wettbewerb, ſowie über den Nordweſtflug werden wir ſpäter berichten. Wenn die Sport⸗Flugvereine, troß der Depreſſion, unter der Induſtrie und Wirtſchaft zu ſeiden haben, das Wagnis unternehmen, derartig groß angelegte Flugwettbewerbe aus⸗ zuſchreiben, wie dies bei dem„Süddeu hlendſlug 1926“ der Fall iſt, ſo begrüßen wir ihre Unternehmunſgsluſt. Gerade die letzten Wochen, die ausgefüllt waren mit internakionalen Luftfahrt⸗Verhand⸗ lungen, haben gezeigt, welch wichtigen Platz das deutſche Flugweſen in der Welt einnimmt. Es gilt, unſere Flugzeuginduſtrie anzuregen, ihr Können zu zeigen, mit einander in Wettbewerb zu treten mit ſtetig verbeſſerten Flugzeugtypen dem deutſchen Flugzeugbau Welt⸗ geltung verſchaffen, heißt hunderten von Arbeitern Brot ſchaffen, be⸗ deutet einen Schritt heraus aus Elend und wirtſchaftlicher Armut, Kegelſport Kegler-Berband Mannheim und umgebung Beim Vorkamrf in Mainz um die Melſterſchaft des Süddeutſchen Gaues im Bezirk 4 ſiegte Mannheim mit 4890 gegen Worms mit 4878 Holg. Bensheim erreichte 4808, Heidelberg 4061 und Neuſtadt 4408 Holz. Von den beteiligten Spielern erzielte mit 100 Rugeln, bei Bahnwechſel mit der 51. Kugel Deihsler 534, Killkus 514, Blechner 504. Höfer 501, Bauer 490, Blohmann A 476, Kalt 475, Braun 474, Blobmann W. 468 und Ihrig 454 Holz. Allge⸗ mein waren höhere Zahlen erwartet worden Auffallend iſt, daß in dieſem Bezirk durchweg ſchlechte Zahlen herauskommen. Die gleiche Mannſchaft hatte anſchießend hieran in ffrankfurt ein Spiel gegen diz dortige erſte Mannſchaft auszutragen konnte aber gegen die Einheimi⸗ ſchen nicht auſkommen. Beide Spiele aingen verloren. Auf fremden Bahnen müſſen ſich die beiden hieſigen Spieler unbedingt umſtellen. Der ſtarke Wurf muß aufbören. Auf der Mannheimer Sporthalle treten ſich am 14. Februgr um die Bezirks⸗ und Verbandsmeiſterſchaft gezenüber Altmeiſter Gef„Abeinverle, Geſ„Edelweiß“, Geſ.„Bock“, Heſ„Fidele Zwölf“ ſowie Gef.„Flottweg“. Für 21. Februar ſind burch Los vexroflichtet: Geſ. Fidere Brüder“, Gef„Zähe Brüder“ Gef „Gute Gaſſe“ und Geſ. ein⸗Reckar“. Eine Vorausſage des Sie⸗ gers iſt in dieſem Bezirk unmöglich. Das Rückſpfel vom Sehuk des Sübdeutſchen Gaues gelangt ßier zum Außtrag Dieſem Bezirk ge⸗ bören an: Saarbrücken. Duxfach, Heilbronn, Edenkoben, Karlsruhe und Weinheim. Beim Vorſpiel ſetzte ſich Heilbronn an die Spitze. Bei dem Senjorkegeln haben 13 Spieler die an ſie geſtellten Bebinz⸗ 70 985 50 50 n ſei noch, daß bei einem deln Herausforderungskampf Braun die ſeltene Jahl 608 Holz erreichte und Blechner 550 Holz H. Burr u. Co. an der New Yorker Börſe wurde erklärt, daß für Erwerbes des geſamten 1 Mill. Re/ betragenden AK. der Portlandzement⸗ und Kalkwarenfabrik AG. in Ab⸗ zeug-Werke Acf. in Charloktenburg. Vermögen des Kaufmanns Auguſt Selb⸗Heidelberg wurde das —— 6. Seife. 45 DeNd 8 255 0 75 Jeifung(Abend Ausgade Noue manaheimer Neue Mannheimer Seitung Nenderung in der Kreoͤnpolitik der Reichsbank! Mit den Kreditmaßnahmen der Reichsbank befaßt ſich geſtern der trkſchaftspolitiſche Ausſchutz des Richswirtſchaftsrates Reichsbankvize⸗ präſident K auffmann agab eine ausführliche Schilderung der Krebit⸗ politik der Reichsbank in den letzten Monaten, ſowie eine Darſteuung der augenhlicklichen Lage auf dem Geld⸗ und Kapitalmarkt. Im Verlauf der Ausſchußbergtung wurde der Meinung Ausdruck gegeben, daß die Kontin gentlerungspolitik der Reichsbank durch ein Spyſtem reiner Dis kontpolitik abgelöſt werden müne, dag der Lom⸗ b ar d dis ko ut weiter auf einen Stand herabgeſetzt werden müge,, der nur 1 v. H. über dem Wechſeldiskont liege, und daß durch dieſe Maßuahme eine Herabſetzung der immer noch ungerecht hohen Spanne zwiſchen Reichs bankdiskont und Debetzinſen der Privatbanken unbe⸗ dingt beſchleunigt werden müſſe, daß ferner die Reſte der De⸗ viſenzwangswirtſchaft(Einheitsurks, . Verbot des Dexiſen⸗ terminhandels) fallen müßten und daß ſchließlich in den periodiſch erſcheinenden Ausweiſen der Reichsbank eine größere Genauigkeit Platz zu greifen habe, damit ſichere Anhaltspunkte für eine Konjunk⸗ turbeurteilung gegeben werden könnten. Zuſammenſchlußbeſtrebungen in der Berliner Mühleninduſtrie Unter Führung der Berliner Viktoriamühle, die an der Berliner Humboldtmühle und der Weizenmühle Karl Salomon u. Co., maßgebend beteiligt iſt, werden, wie uns aus Berlin gemeldet wird, Berhandlungen geführt, mit dem Zwecke, eine Konzentration der ge⸗ nannten drei Mühlen und der Berliner Dampſmühlen.⸗G. herbeizuführen, mit der die Berliner Viktoriamühle bisher bereits freundſchaftlich⸗zuſammengearbeitet hat. Der Zuſammenſchluß bezweckt eine Verbilligung der Unkoſten der genannten Mühlen und eine Ver⸗ minderung der gegebenen Reibungsflächen. Dazu iſt zu bemerken, daß der neue Konzern, in dem auf beiden Seiten die Blumenſtein gruppe vertreten iſt, etwa zwei Drittel der Leiſtungsfähigkeit aller Ber⸗ liner Großmühlen zuſammenfaſſen würde, während ſich das reſtliche Drittel auf die außerhalb des Konzerns bleibenden Mühlen der Kampfmeyer⸗Gruppe verteilt. Hierbei iſt aber zu berückſichtigen, daß die zum Kampfmeyer⸗Konzern gehörige Schütt⸗Mühle als einzige in Berlin andauernd voll beſchäftigt iſt, während die Mühlen des neuen Konzerns zur Zeit nur etwa die Hälfte ihrer Leiſtungsfähigkeit aus⸗ Rützen öknnen. Dazu kommt ferner, daß ein nicht geringer Teil des in Berlin verbrauchten Mehles von Mühlen außerhalb des Groß-Ber⸗ liner Wirtſchaftsbezirkes geliefert wird. 7ze Borausſichtlich 8 v. H9. Gewinnankeil beim Barmer Bank. verein. Anläßlich der Auflegung der Aktien des Barmer Bank⸗ vereins durch die“ Bankhäuſer Hallgarten u. Co. und George 192²⁵ mit einer Dividende von 8 v. H. gerechnet werden könne. Wie auf Anfrage von Verwaltungsſeite zu erfahren war, rechnet man, wenn nicht unvorhergeſehene Verhältniſſe eintreten allerdings damit, daß für 1925 eine Dividende von 8 v. H. vorgeſchlagen werden kann. Die Abſchlußſitzung des Aufſichtsrates iſt noch nicht einberufen. . Ausdehnung der Portland-Jemenkfabrik Karlſtadt, Ludwig Kolh Ach. in Karlſtadt. Die ao. GV. genehmigte einſtimmig die Erhöhung des AK um 155 auf 6,52 Mill. R/s zum Zwecke des bach a. d. Donau, die gegenwärtig im Beſitze der Aufbau G. m. b. H. in München iſt. Durch dieſe Transaktion rückt die Portland⸗Zementfabrik Karlſtadt in der ſüddeutſchen Zement⸗Indu⸗ ſtrie in bezug auf die Kontingentierung an die dritte Stelle. 1- Gutke finanzielle Verhältniſſe der Deutſchen Ton⸗ und Skein⸗ Wie aus Verwaltungskreiſen Perlautet, hat das Unternehmen gegenwärtig keinerlei Bank⸗ ſchulden, ſondern verfügt im Gegenteil über ein größeres Bank⸗ guthaben. Der Erlös aus dem früheren Beſitz der Geſellſchaft in den Vereinigten Staaten iſt ihr im abgelaufenen Jahre zugefloſſen, ſo daß ſie, die übrigens auch vorher keine Bankſchulden hatte, recht liquid iſt. Die vorerwähnte Forderung war auf 1 abgeſchrieben. Der Abſchluß für 1925 dürfte recht gut ausfallen. Ueber die Dividende läßt ſich aber noch keine beſtimmte Vorausſage machen. Allerdings rechnet man in den der Geſellſchaft naheſtehenden Kreiſen damit, daß die Dividende gegenüber der vorjährigen (4 v..) eine Erhöhung erfahren wird. -kr- Heidelberger Konkurſe und Geſchäftsaufſichlen. Ueber das .Verfahren eröffnet..⸗Verwalter Erich Kirſchberg, Treu⸗ händer in Heidelberg.— GA. wurde verfügt über das Vermögen der Fa. Franz Stettinger, Inhaber Joſef Stettinger, Holz⸗ zr. Abſchlüſſe. Johannes Girmes u. Co. AG. in Oedt: Vorausſichtlich wiever 8 v. H. Beſchäftigung iſt zufriedenſtellend.— C. A. Gruſchwitz AG. in Olbersdorf: Der Ueberſchuß von 119 769 ſoll ausſchließlich zu Ruckſtelungen und Vertragen verwanot werden. Bilanz(in): Kreditoren 797874(310 083), Debitoren 601 540 (461 435), Vorräte 693 885(486 375).— Eidgensoſſiſche Bank AG. in Zürich: wieder 8 v. H. aus 4,80(i. V. 4,65) Miil. Fr. Reingewinn. Kankonalbank in Bern: nach üblichen Rückſtellungen aus Rein⸗ gewinn von 3,08 Mill. Fr. 7,5 v. H. Div. auf Dotationskapital von 40 Mill. Fr.— St. Galliſche Hypothekarkaſſe: Reingewinn von 345 000(i. V. 341 000) Fr. 5,5 v. H. Div.— 9. Henniger Reifbräu Ac. in Erlangen. Nach 57 119(i. V. 27 562) R/ Abſchreibungen aus 57 697(55 176) R. Reingewinn wieder 7 v. H. auf VA. und 5(i. V. 57 p. r..) v. H. auf StA. Kreditoren und Alzeptſchulden 741013(381 647).% gegenüber 394 203(157 438) Re Außen⸗ ſtänden und gewährten Daxlehen. Abwehrkampf gegen den Bäckertruſt Amerikaniſche Regierungsmaßnahmen gegen die Vertruſtung der Nahrungsmittelinduſtrie Das amerikaniſche Juſtiz⸗Miniſterium hat gemäß den Beſtim⸗ mungen der Antitruſtgeſetzgebung bei dem Bundesgericht in Balti⸗ more ein Verfahren gegen den geplanten Rieſen⸗ truſt in der Nahrungsmittelinduſtrie eingeleitet. Der Prozeß wurde zu dem Zwecke begonnen, um eine Preiskontrolle bzw. ein Monopol im Bäckereigewerbe von vornherein zu ver⸗ hindern. Das Vorgehen der Regierung richtet ſich in erſter Linie gegen die in der Vorweſche mit einem Kapital von 2000 Mill. Dollar handelsrechtlich eingetragene Ward Food Products Co. Außerdem ſoll aber noch gegen ſechs weitere Geſellſchaften, nämlich gegen die Ward Baking Co., die Ward Baking Corporation, die General Baking Corporation, die Continental Baking Corporation, ſowie gegen eine Anzahl von Einzelperſonen, darunter gegen Mr. Howard B. Ward, welche beſchuldigt werden, geplant zu haben, die Großbäckereien in den ganzen Vereinigten Staaten unter eine einheitliche Leitung zu bringen, vorgegangen werden.— Der erneute Anti⸗Tlaſt⸗Feldzug der amerikaniſchen Regierung hat ſich weiter dahin ausgewirkt, daß u. a. die bereits bekanntgegebene Uebernahme der California Packing Co. durch die Poſtun Cereal Co. bis auf weiteres unterbleiben wird. Das Direktorium hat am 8. Februar mitgeteilt, daß die Verhandlungen abgebrochen worden ſind, und zwar, wie man annimmt, infolge des Vorgehens des Juſtizminiſteriums gegen den neuen Nahrungsmitteltruſt. -h- Teilweiſe Jollſatzermüßigung für den deutſchen Expork nach der Schweiz. Wie die Handelskammer Mannheim mitteilt, iſt am 6. Jan. 1926 in Bern ein Handelsvertrag zwiſchen der Schweiz und Oeſterreich unterzeichnet worden, der die Ermäßigung einer Reihe von Zollſätzen vorſieht. Auf Grund des Meiſtbegünſtigungs⸗Verhältniſſes zwiſchen Deutſchland und der Schweiz kommen dieſe Zollſätze auch dem deutſchen Export zugute. Wann der Austauſch der Ratiſikationsurkunden, von deſſen Termin das Inkrafttreten dieſes Vertrags und damit die Ermäßigung der Zollſätze abhängt, ſtattfindet, ſteht noch nicht feſt. In der Haupt⸗ ſache erhalten ermäßigte Sätze Packfäſſer, Wäſcheklammern, Faſer⸗ ſtoffe, Pappen, Bauſteine, Magneſit, Korkſteine und Korkſtein⸗ platten. Börſenberichte vom 11. Lebruar 1926 Mannheim ruhig Die Börſe war ruhig, die Aktienkurſe weiter leicht nachgebend. Niedriger notierten Benz, Seilinduſtrie Wolf, Chem, Goldenberg, Mannheimer Gummi und Mez u. Söhne. Geſucht waren Badiſche Bank, die auf 39 anzogen ohne Angebot. Vorkriegspfandbriefe abgeſchwächt. Es notierten: Badiſche Bank 39, Rheiniſche Credit⸗ bank 89,50, Rheiniſche Hypothekenbank 78., Badiſche Anilin 126, Goldenberg 115, Mannh. Verſicherung 67, Benz 34, Seilinduſtrie Wolf 33, Enzinger 69, Gebr. Fahr 37,5, Germania Linoleum 110, Knorr 56, Mannh. Gummi 32, Mez u. Söhne 58, Pfalzmühle 70, Rheinelektra 74,50, Wayß u. Freytag 80, Zellſtoff Waldhof 88, handlung in Wiesloch. GA.⸗Perſon Kaufmann Lothar Mager. 5 Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe(per medio bezw. ultimo) Frankfurter Dividenden⸗Werte. Baul ⸗Akkien. 11 10. 10. 8 Allg. D. Crebitd! 95.— 97.[D. Hypothetend 90.— 81.— Badiſ de Bank 39.— 39.50„ Ueberſ.⸗Bank.88. 89.50 11. Reichsbank.154 5 153.0 Ryein. Creditbank 89.50 89 50 Rhein. Hyp.⸗Bk. 77. 75,4 Waghäuſel 41,50, Rheinbriefe 8,20, Kriegsanleihe 0,37278. ———̃ͤ———půpb——— 195 11. 10 11. Uhrenfad. Furtw. 20.75 21.—[Volgt& Häß. St. 7,, 73.50 Zuckerf. Heilbronn 41.504.25 Ver. deulch.Oelfb 33.. 30.—Volthom. Seil.K. 26.—]„ Offtein 78.— 56. .ch. Ind.Malns 59.50 59.'[Waßys& Freytag 81.,50 81,50]„ Rheingau 42.50 Ver, Ultramarintt.— 85. Zellft. Waldbf St. 97,50 97.75]„ Stuttgart 42.50 43.25 Ver. Zellſt. Berlin 51.50 49.—. Zuckert. B. Wagh. 43— 43.— Vogtl. Maſch. St. 45,— 35.501„ Frankenth.%— 45,50 Sreiverkehrs⸗Kurſe. Mansfelber,„72,— 75,“ „„ 35—34.— Mez Söhne Bem. Elderfeld.Kupfer—.—— Raſtatter Waggg.— 8 Ufa Entrepriſes.. 9,50 9,.— J* Mhm. Kohlenanl 11 50 11— Berliner Dividenden⸗Werte. D. Effekt u. Wechſ⸗ Bank k. Br. Ind 96,50 96.75„ Vereinsdant 55.50 55,50 Dieent.⸗Geſellſch. 120.0 118,0 Dresdner Bank 115.5 114.2 Frkfri. Hyp.⸗Bl. 27,50 76.22 Metallb. u..⸗G. 92.— 92.25 Mitteld. Erdit⸗B. 97.25 97.50 Nürnberg..-⸗Bk. 105.0 105.0 Oeſter. Cred. Anſt. 7,45.38 Pfälzer Hop.⸗Bl. 74,75 74,— Bergwerk⸗ Aktien. Harpen. Bergbau 109.0 109,7 Kaltw. Aſchersl. 1150 115.0 Kaliw. Salzdetf.—.— Kaliwerke Weſter. 113,5 117.5 Klöckner⸗Werke—.—— Monnesmunröh. 82,— 80,40 Bayr..⸗Cred W „Hyp. u. W. Barmer Bankver. Verliner Handg. Com. u. Privtbk. Drmſt u. Nal.⸗B. Deutſche Bank 144.5142.7 105.2 105,5 126.2 125.0 123.5 124.0 81.5081.50 Bochum. Bb u. G.—.——.— Buderus Eiſenw. 41.——.— D. Luxem Begw. 83.50 86,— Eichweil. Bergw. 129.2 129.0 Gelſenk. Brgwk. 86.75 8/.50 Gelfenk. Gußſt. 24.50.75 Schantungdahn 3,50 730 Hdg.⸗Amk Pakeiſ 128 2 126 7 Eichb. Mym. Billo/ 58— 58.— .Hempf⸗Sterndr, 99 65 99.75 Mainzen Stamm 170.5 120.0 Schöfferh. Bindg. 154 5 153.0 Schwartz⸗Storch. 83.75 83.75 Werger 95.— 95,— Adler Oppenheim—.—— Adlerwerke Kleyer 36.— 35,— A G. G. Stamm 98.— 93,75 Aſchaf, Buntpap 98— 85,— AMichaffb. Zellſtoff 67,75 65,— Crausport⸗Aketien. Südd. Discontog. 90,50 90.50 Wiener Bankver. 6 45.50 Wttbrg. Notenbk. 110,0 110,0 Mannh. Verſ.⸗Geſ.——. Frankf. Allg. Verſ. 79,— 79—, Oberrh. Verſ.⸗Geſ. 70.— 70.— FIrkf. Rück⸗u. Mitv. 58,— 54,— Oberſchleſ. Eb.⸗B. 48.50 48.— do. Eiſenind. 45.50 43.75 Phönix Bergbau 77,.50 76.25 Rhein Braunkohle 132,7 132,1 Salzw. Heilbronn.— 80.— Tellus Bergbau. 54,50 5,50 V. K. u. Laurahütte 35.50 33. 5 e Llop 133.2—09 Baltimore& hio 81 50 82 80 Oeſter.⸗U. St.⸗B. Induſtrie⸗Aktien. Bahnbed Darmi 25.50 26,— Bad. Elektr.⸗Geſ. 0,27—. Bad. Maſch. Durl. 112.0— Bad.Uhren Furtw. 17.60 17,65 Bayriſch. Spiegel 48,— 48.25 Beck& Henkei 39.— 39, Bergmann Elekn. 82.50 b4, Bing Metallw 44.25 45.— Brem.⸗Beſigh. Oel—, 8 Cem. Heidelberg. 77,50 77,50 Cement Karlſtadt 90.— 89,50 Chamotte Anna. 80.——, Com. Nürnb. Bz 44.— 43.25 Daimler Motor 39,— 34. D. Gold⸗ u. S. Anſt. 95.— 97,— Dyckerhf. KWidm. 38.— 37.— Dingler Zweibr. 6,50 6,50 Dürrkoppwerk. St.—.——.— Düſſeld. Rat. Dürr 32.— 81.— EiſenwerkRaiſrsli 19,50 19,10 Flektr Lichtu. Kro 100 0 99 75 Eih Bad. Wolle 29.—25 10 Emag Frankfurn.179 0,175 Emaille S Uür. 28 50 29.— Enzinger ⸗Union 68-— Ektlinger Spinn. 200.0 2.0 Jader J Bleitin 70 71, G. Fardenind. 127.0126 6 Fahr Geor Pirm—. 375. Felt. Gutll. Carle 108 0—.— Fernmech Jerten 65. Frantf.Pof& Wit 36.50 36.50 Fuchewag Stam.400.350 Ganz Lud Main⸗—— Goldſchmidt Th. 70.— 69, Gritzner M. Durl. 90,.— 92— Arkrftw. Mhm.6%—,—, Grün u. Bilfingen 82. Haids Neu, Nähm. 39. Hammer Osnabr., 2 Hilper Armaturſb 23 50—.— Hirſch Kupf. u. M. 85 50 84 Hoch⸗ u. Tiefbau4 50 47.— Holzmann, Phil 61.50 60.75 Holzverkohl.⸗Id. 54.— 53,50 JunghansStamm 72 25—, Kammga Kalfersl. 71,J5 72.— Karlsr. Maſchin 38.28 85. Kemp. Stettin. 0,270 ,270 Klein, Sch. Beck. 34 25 34, Knort, Heilbronn 50,50 54,50 Konſerven Braunn Krauß& Co. Lok. 43,— 42 10 Lahmeyer& Co 82,— 82. Lech Augsburg 82, 82,50 Jederwik Rothr——— Ludwigeh. Wal, 49.— 49.— Luß Maſchinen 81.— 30, Luß'ſche Induſn— 15.50 Mainkraſtwerte 80.— 81— Wiag. Müdld 90.25 90,25 Motoren Deuz..— Motorf. Oderur. 39 50 36,75 Neckarſu Jabrzg 40.75.— Niedorrd. Od. Sn. 45— 45.— Poter Union Frkf 60 50 60.— P. Mähm. Kavſer 41.— 42.25 PfPuld. St, Ing. Philipps.⸗G. Frk—,— 18. Porzellan Weſſel 46. Rein. Gebb& Sch 49 25 44.25 Rg. elet M. Stamm 74 50 7,— Rö. Maſcd. Led. 28, 2 Rbenania Aachen 38.— 37.28 Riebeck Montan 65.75 88.50 Nodderg Darmſt 15,50 18.50 Rötgers⸗Werkte 62.— 83.— Schlind& C. Hog..— Schnedpt. Fran, 80 99.50 Sbramm Lackſo 65,—64, Schuckert, Nürnbg. 7,50 78. Schuhfabrit Her!—,— 28,.— Seilinduſtr. Wol 33.—, Sich. KCJ. Main;.,—.65 Siem.&Hals., Berl 93.— 99— Südd. Drahind 19.—18— S. Led. St. Ingd. Tricotw. Beſigg. 49, Schantungbahn 3 25.15 Allg. Lok, u. Str. 116,7 115,7 Südd. Eiſendahn— Baltimose Bank f. el. Werte 63.25 69.50 Barmer Bankv. 81.50 83.50 Berl. Hand. Geſ. T 145.0 143.6 Com..Privath J 205,5 105.5 Darenſt.Nt.⸗Bk. T 126,2 125.5 Accumulat. Fabr. 104.0 103.5 Adler& Oppenh.“ 31,50 31.50 Adlerwerfjſte 37, 37.75 .⸗Gif. Verkhrsw 106,0 103,0 Alexanderwerk 710,— 68,— Allg. Elektr.⸗Geſ. I 96.— 96, Anglo⸗Ci. Guano 88,— 84.25 Anhalt. Kohlenw 61.85 62 50 Annener Gußſtahl 24 85 23.15 Aſchaffbg. Zellſt.—.— 65, Auasb⸗Nb Maſch 73.— 72.— 92 45 62,15 Balcke Maſchin.“. 1,30 1,60 Bamag⸗Meguin 31.50 30.50 Cransport⸗Akktien. .⸗Auſtral. Diſch. 112.2 110. Bauk⸗Aktien. Deutſche Bank 1124 0 123.5 Dt. Ueberſee Bu.89.— 69.— Disc. Command 1118,7 418.2 Dresdner Bank 1115.,0 1.0 Mittelbk. Kreditb 197,75 98,.— Juduſtrie⸗Aktien. J. P. Bemberg 105.1 105,0 Bergmann Elek. 84,75 84.— Ber⸗Gub. Huttbk 121,0 122,5 BerlinKarlsr Ind. 6,— 69,25 Verliner Maſchb. 16„— 6,65 Berzellus Bergw.“ 30.50 29.,50 Bing Nürnberg 45, 75 45,25 Bismarckhütte— Bochumer Guß t. T 82.— 85.75 Gbr. Böhler& Co. 237.0 238,0 Braunk. u. Brikets 100,1 10% Br.⸗Beſigb. Oelib. 80.50 80.— Bremer Vulkan—,—— Hb.⸗Amk. Paktf. L 127 0 121.2 .⸗Südam.'ſch. T 104.5 105.0 Hanſa D ſchiff I 140 0 143.0 Norbdkſch. Llogd T 183.2 132,5 Roland⸗Linie. 155.0 154, Verein. Elbeſchiff 39,.— 39. Reichsbankt 159.0 153.7 Rhein Creditbank 89.50 89.50 Süddeutſch. Disco. 91.50 91.— Deutſche Erdöl I 86.— 88.— Deutſch. Gußſtahl Buderus Eiſenw. 42,2542,65 iner Noff 82 8 chen gee 7— 0050 Verliner Jeſlverzins hem. Gelſenk. 57.—55.— GMoehe N Eben 1850 91.—3— a) Reichs⸗ und 8 oncord.Spinner. 84,— 88.— Goldanlel 92.— 8% 3/%% O. Reichsan! Daimler Motor. 33,.753.50 Dallac 8 99. 5 99.18 b 0% 55 Deſſauer Gas 16,50 78.75 Reichsſchag. IV. V.342 4% Deutſch⸗Luxemb. T 63.50 85,75 VIIX.842 C,340 D. Eiſenb.⸗Sign. 60,75 59.50 66.— 65,754% Deutſche Kabelw. 62,— 61.85 eiter Eiter Deckungen t erzielt werden k auch noch über Riebeck⸗Monte auf den deut den wieder reichten wi Benz 34, Brown hall 90, Ufa 69, Unter einem neueſten N aktian blieber auf die um 2 v. hat, ſich in der großen 8 175 jenen 0 nichts geändert.— Amtlich Holland Buenos⸗Aires Brüſſel Dso„ Danzig. Kopenhagen Sfabongngn Siockholm. Helſmgfors Italie London New⸗Dork 7 Pais Schweiz Spanien Sapnn Konſtantinopel MRo de Janeno —— ‚ 5„2„„ Wien ahgg Prag„ 4 4 Jugoflavien Bud peſt Sofgs Alhen —*5 Ma m. Maunheim, Auslandsmärkten gedrah gängigen Preiſe hal beeinflußt. Die Sti Zurückhaltung nannte Verkehr: Weizen, i Roggen, inländ. 18, ausländ. 20— Mais mit Se mehl 30,50—31, Rog Biertreber mit Sack 17.50— ann Mannheim. — verkauft(Prei 58—72; 36 6 chaf e; zuſammen 274 Stück geräumt; mit Maairus.-G. Mannesmannr I 81. manslold. Aktien 7J.50 Mech. Web. Lind. 120.2 Mit& Genenl. 78. 77 Pyant Borabds 1 74.75 75,5 2 Neckarf. 8 Norddeg Rathgeber Waga 32.12 Refshols Papier 121.5 123 Rhein. Braunfh 13˙0 Rhein. Chamotte 69 Rhein. Elektrizitä:—, Rhein. Maſch L 27.— Rheinſtahl 181.—7 Rhenania Chbem 375087.17 Telepb. Berliner 45 450 Ehoerl Oelfabrik 47.25 45, 0 nionwerk Maſch'—.— Ver..Frkf. Gum. 44.50 44,259 Ber. Chm Charl. 70.— 7. V. Deſch. Nickolſp 1170130. V. Glanzſtoff Ebf. 225.0 225,0 Verliner Zreivwerkehrs ⸗K 50 955 Adler Kal 44,.—— 8 4. 47 Api, Allg Petr.JId—.—— 7 45—. Bergb Dräſid.“ 9 305 760.— Benz⸗Motor 62, Deutſche Petr. Diamond. 75 1924er— 5% D. Reichsanl. 0,387 0 77 40„ f„„ Nonfon Deutſche Kaliw 117,0 117,0 Deutſche Maſch 1 51.50 49,50 Deutſche Steinzg 95, 95.— Deutſche Wollw 36.50 85. Deutſch. Eiſenh. 38,50 38.18 Donnersmarckz. 58, 86.— Dürener Metal 77,— 75. Dürrkoppwerke 41,— 40. Dynamit Nobel 85,75 84.50 Elderfeld. Kupfer———, Elektr Lie,erung 81,.— 81.— Elektr. Lichtu. Rr. T 99,50 99.20 Emaille Ullrivdv 30.. Enzinger Filten—,— 67.50 Eſchw. Bergwert 13 2 130.2 J. G Farbenind. 127,0 126.4 Feldmühle Papier 77,— 77.13 Felten& Guill. 109.0 110.0 RN. Friſter.13.13 Fuchs Waggon 0,425 0,35 Gaggenau Vr) 31.3 ½— Gebhard Textil 86.50 87. Gelſenk. Bergw. T 87/,. 87,49 Gelſenk.Gußſtabl 25,— 24.75 Genſchowe 40 52.— 50, Germ. Portld.⸗Z. 102.0 100.0 Gerresheim Glas 102.0— Goldſchmidt, Th. 65.13 69, Goerz C. P. Gothaer Waggon 33.25 34. Gritzner Maſchin. 91.— 90,— Grkrftw. Mhm 6% 11.50—.— Gebr. Großmann 66.— 66.25 Griin& Bilfinger 81.— 82. Gruſchwiz Textil Hammer Spinn. 91. 89. Hannov. N. Egeſt. 50.—49.75 Hann. Waggonfo 15 14,75 Hanſa Llond 33.—3, Hbg.⸗Wien Gum 49,85 49.— Harkor Bergwrk.. Harpen. Bergbau 110,2109.2 Harimann Maſch. 29, 29,25 Hedwigshüne—.——.— Hilpert Maſch. 74.25 23.25 Hindr.& Aufferm. 38.—35 Hirſch Kupfer„ 81, 63 50 Hirſchberg Leder 54—54, Hoeſch Giſ. u. St.T 85.— 85.50 Phlapp Holgmang 81.5J81,2 Hͤrchwerke. 40 504.— Zumboldt Naſ h. 35,50 34.15 Ytw. 6. M. Kagſer Ilſe Bergbau I 1010 100,0 t. Jüdeſ& Co. 71.—70, Zebr. Junghans 72.8571— Kayla Porzellan 517559 50 Kallw Aſchersl. 115,7115,2 Kartsr. Maſchin. 35.59 34. Kattowitz. Bergb 10 6010,75 L. M. Keng 0 330 ,3f) Alöktnerwerke 72.75 72,50 C. H. Knorr 55.—57,— Hohenlohe⸗Werk.3 11.50 11.75 Kollmr. Jourdan 55.—55,— Hackelhal Drah. 45,— 43,5 Halleſche Naſch. 119.0 110,2 Kaln Rottweller 83.5085— geyr Körtinz 69.50 68, Kotthelmer Cell. 32.— 33 35.— 87.25 Kyfgäuſer Hätte 81.50 81 50 Zah neyer& Co Laurahätte 33.50 34.35 Viade's Sis naſh 120.0 119, Zindenderg 44, 41, Carl Lindſtröm1 108,0 107,5 Lingel S huyfadi 21. 22.— Linke&Hoffman 1 44 80 44, Judw.LoewesCo 149.0 138.2 C. Lorenz 79 25 19,7 Lothr, Pritl.⸗Cemm 2,90 2,50 Geſ..elektr. Unter T 128 0 129.1 Gebr. Goedhardt 36.75 37,85 44,0 41 75 43ů25 41 85ʃ Kenl! b) Ausländiſche 4% Mexlkaner.—.——, 4% Türk.: 27½% eſt Schatza 18.65.504% Zollob % Goldrente 17.17,13„ 4 4%„conv.Rte..10 110/½4¼% U. St. 4%„„Silberrte.— 165½4¼œ„o, 4%„ Papierr. 1,10.104% 4% Türk.Ad.⸗Anl..25[4%„„ 40%„Bagd.⸗Eiſ,1 12 50 12.133% Oe.⸗U. 9% 1. 10 10 990 3% Se⸗X. Frankfurker„„ Inete Suüche Weerte. Inländiſche. 400 570 40% D. Schgesa 50 4⁰ 1 Dollarſchätze Goldanleihe—.——.— 4½j% uym o. 1914—.— 300.180———.— 4½%„ 1904/5——, 5% Bi, Reichsant. 0,870.8804 % do. unk. b. 1925—.—.3 3 8/½% D. Reichsanl.360.3 3% do. 0 2104 4%..⸗Schagan—— 4½% IViu. Vfbo.—— 4½% VI.—IX. do.. 3½% Bal Antahg 0, 3% do. von 1096—— 6 R—— 3 Donnerstag, den 11. Februar 1926 7. Seife. Nr. 70 1 Rommunale Chronik farlsruher Wohnungsneubau 1926 85 Karlsru her Bürgerausſchuß beſchäftigte ſich. wie mitgeteilt. am Dienstag mit einer Vorlage. wonach der im nde Belgabr 1926 zur Förderung der Wohnungsnot zu verwen⸗ Fer bereitzan vorerſt auf 2 800 000 ̃tt. ſeſtaeſent wird(einſchieflich Mark 7 sam September 1925 genehmigten Summe von 1 200 000 wer 1 Baudarlehenszuſagen). Zur Deckung dieſes Aufwandes en z zur Verfügung geſtellt: a) Wirtſchaftsmittel aus dem ſtädti⸗ Mark: 375 der Gebäudeſonderſteuer in Höhe von zunächſt 950 000 deg badi Kommunoldarlehen einſchließlich Kommunalſonderdarlehen n den Staates zur Förderung des Wohnunasbaues in Höhe von 1 zunasweiſe 680 000 Mk.: e) weitere Anlehensmittel in Höhe rabme Mark(innerhalb 30 Jahren zu tilgen). Zur Auf⸗ Förder r Kommunaldarlehen wird der Stadtrat ermächtiat.„Die zu anken des Wobnungsbaues mit dieſen Mitteln hat in der Regel die Gewährung von zu 37 Prozent verzinslichen dopothel 155 Prozent zuzüglich der erſrarten Zinſen zu tilgenden zum 15 ariſch geſicherten Baudarlehen. Der Stadtrat darf die bis Nalter Avpril 1930 fällia werdenden Zinſen für Bardarlehen ſolcher der Ern die nach dem 1. Januar 1926 begonnen werden, zum Zwecke Frozent Falichung wirtſchaftlich noch vertretbarer Mieten von 3½ 208 bis auf 36 Prozent ermäßigen. Dieſe Ermächtiaung bezieht dautend auf ſolche nach dem 1. Januar 1926 begonnene Wobnunas⸗ Für mit Mitteln des Rechnungsſahres 1925 gefördert werden. 1 5 ſtand zur Förderung des Wohnunasbaues im ganzen eine 1. Apre von 4 Millionen Mark zur Verfüaung. Insgeſamt ſind ſeit den ril 1925 für rund 600 Wobnungen in 245 Gebäuden Baudar⸗ Lezogen aaat worden: 125 dieſer Wohnungen ſind fertiageſtellt und 5 wird 418 befinden ſich noch im Bau; mit dem Bau der übrigen ſtande. demnächſt begonnen. Das Karlsruber Baugewerbe iſt im⸗ dbe, im Baufahr 750 Wohnungen techniſch zu bewältigen. Nertal ermeiſter Schneider führte in ſeiner Begründung der 9 aus, daß der Mietzins ein wunder Punkt des ganzen für nemgsweſens ſei. es ſei ein Unding. daß dieſer nicht dem Preis lich die Herſtellung der Wohnungen entſpreche. Durch das unnatür⸗ uch ſuederbalten der Mieten werden viel Wohnräume verageudet. ien ini die Altwohnungen müßten die Mieten erhöht und den Mie⸗ einkom wen Neubauten angealichen werden. Wenn jeder das Real⸗ lebmmen der Friedenszeit habe, könnten auch wieder Friedens⸗ Aeen bezahlt werden. Dadurch werde der Wirtſchaft beſſer gedient. urch eine künſtliche Niederhaltung der Mieten. Daran ſchloß ſiih„ ücere längere Wohnunasdebatte. Von ſozialdemokra⸗ eeſamSdite wurde verlangt. daß der Staat und die Gemeinden da⸗ natio te Wohnunasweſen in die Hand nehmen ſollen. Von deutſch⸗ 1 Miler Seite wurde Abbau der Zwanaswirtſchaft und Erhöhuna dreif leten gefordert. Neue Häuſer koſteten freilich tatſächlich da⸗ es fure der Friedenspreiſe. Auch von demokratiſcher Seite wird Fälinzzeichtig gehalten. daß die Miete lanaſam den Vorkrieasver⸗ dug zden angepaßt wird. die aroßen Wobnungen müßten ſchon heute Sinne Iwangswirtſchaft herausgenommen werden. In ähnlichem aug aprach ſich der Vertreter der Deutſchen Volksvartei da Man ſolle ſowohl Etagenhäuſer wie Einfamilienbäuſer bauen. Man ſie hingehören. Der Vertreter des Zentrums ſtimmt dem die A Bürgermeiſters Schneider zu. nach dem die Mietvreiſe für 2 ten Häuſer den Mietpreiſen der neuen Häuſer angealichen wer⸗ bun ollen. Man werde auch nicht darum herum können, zur Bele⸗ Nenderes Wobnunasbaues etwas Auslandskapital zu ver⸗ In d n. Notwendia ſei die Ausnutzung der Zeit im Baugewerbe. dew en ſchönen Sommertaben ſollte man den Achtſtundentag im Bau⸗ jawerbe aufheben.— Bei der Abſtimmung wird die Stadtratsvor⸗ die angenommen, unter Ablehnuna von Abänderungsanträgen. * uuter⸗ Eberbach, 9. Febr. Der Gemeinderal beſchäftigte ſich er* anderem mit dem Entwurf der Vereinbarung, wonach aus ufaldsgeſonderten Gemarkung Zwingenberg Eberbach 128 Hektar en en werden. Die Mehrforderungen Eberbachs ſtießen arn Widerſtand der übrigen anteilberechtigten Gemeinden. Kleine Mifteilungen des Die Stadtverwaltung Wertheim hatte durch Vermittlung den Bezirksamtes bei der Gebäudeverſicherungsanſtalt in Karlsruhe Dcheruntrag. auf Uebernahme der Hochwaſſerſchäden an den ver⸗ ſt rten Gebäuden geſtellt. Der Verwaltungsrat dieſer Anſtalt hat Aglan einer dieſer Lage gefaßten Entſchließung grundſätzlich bereit * ürt, den durch das letzte Hochwaſſer am Neujahrstage verur⸗ ee G eeeeee den einzelnen Verſicherten im ge⸗ n Ver ſren zu erſetzen. NReue Mannheimer ZJeitung(Abend Ausgabe Aus der pfalz 59. Hauptverſammlung der pfälziſchen handwerkskammer :: Kaiſerslaukern. 10. Febr. Heute vormittag fand bier im Hauſe der Handwerkskammer die 59. Hauptverſammlun der Pfäl⸗ ziſchen Handwerkskammer unter dem Vorſitz des Gebeimen Landes⸗ gewerberats Lützel⸗Pirmaſens ſtatt. Die pfälziſche Kreisreaierung war durch Oberregierungsrat Pöderlein⸗Spener vertreten. Das Andenken des verſtorbenen Mitgliedes Gewerberat Kufterer wurde durch Erheben von den Sitzen geebrt. Der Vorſitzende ſtellte feſt, daß 33 Kammermitalieder und 18 Ausſchußvertreter anweſens waren. Die Kammer ſei alſo beſchlußfähig. Den Geſchäftsbericht erſtattete Kammerdirektor Dr. Krua. der einleitend an die Schaffung der Penſionskaſſe für ſelbſtändige Handwerker und an die Gründung des Pfälziſchen Handwerkskam⸗ mertages erinnerte, um dann das Ergebnis der Pfälziſchen Hand⸗ werksſchau 1925 bekanntzugeben. Die Ausſtellung ſei in 12 Wochen von etwa 160 000 Perſonen beſucht worden. Das Ergebnis ſei nicht nur in ideeller, ſondern auch in finanzieller Hinſicht als befriedigend zu bezeichnen. Die Einnahmen hätten 206 563 Mark betragen. Die Ausgaben hätten die gleiche Höhe erreicht. ſodaß die Handwerksſchau keinen Ueberſchuß erzielt habe, aber auch kein Defizit erleide. Unter Berückſichtigung der ſchweren wirtſchaftlichen Lage müſſe dieſes Er⸗ gebnis als gut bezeichnet werden. Weiter verbreitete ſich der Berichterſtatter über die Bayeriſche Handwerksſchau 1927, die vom pfälziſchen Handwerk den wirtſchaft⸗ lichen Schwierigkeiten entſprechend beſchickt werden ſoll, über die Neuorganiſationen im Handwerk und über die Ausbildung der jun⸗ gen Handwerker in den Berufs⸗ und Fortbildungsſchulen. Im An⸗ ſchluß an die Preisabbauaktion der Regierung betonte Direktor Dr. Krug, daß Induſtrie, Landwirtſchaft und Beamtentum ſich dem Handwerk gegenüber nicht immer loyal verhalten hätten. Beſonders groß ſei die Not in den weſtlichen Gebieten der Pfalz: in den Bezir⸗ ken Zweibrücken. Pirmaſens und Waldmohr. Schließlich ſprach ſich der Redner noch für eine Lockeruna der Zwanaswirtſchaft im Wohn ungsweſen aus. An dieſen letzteren Punkt knüpfte Oberregierungsrat Dr. Pöverlein an, um der Anſicht Ausdruck zu geben, daß die Mehrzahl der Städte und Landgemeinden in der Pfalz noch nicht auf die Wohnungszwangswirtſchaft verzichten känn⸗ ten. In einem zweiten Referat gab Kammerdirektor Dr. Krug einen Ueberblick über die Notlaae im Handwerk, wobei er in⸗ tereſſante ſtatiſtiſche Mitteilungen machte. Die Handwerkskammer hat auf eine Umfrage bei den 27 Amtsgerichten der Pfalz über die Zahl der Konkurſe und Geſchäftsaufſichten in den 13 Monaten von Januar 1925 bis einſchließlich Januar 1926 bisher von 18 Amts⸗ gerichten Antwort erhalten. Darnach ſind in dieſer Zeit von 18 Amtsgerichten in der Pfalz 153 Konkurſe und 60 Geſchäftsaufſichten verhängt worden. Von den 153 Konkurſen entfallen auf die 3 letz⸗ ten Monate November bis Januar allein 67, von den 60 Geſchäfts⸗ aufſichten allein 32, alſo über 50 Prozent. Die Zabl der Wechſel⸗ proteſte iſt nach einer Erhebung bei einer Anzahl Kreditaenoſſen⸗ ſchaften von 91 im Januar 1925 auf 195 im Januar 1926 geſtiegen. Die Regierung habe es bisher nicht vermocht, dieſes traurige Bild der Wirtſchaftslage zu verbeſſern. Der Redner übte ſcharfe Kri⸗ tik an den Preisabbaumaßnahmen der Regierung. Es ſei bedauerlich. daß ſich mancher Handwerker dazu herbeigelaſſen hätte. Preiſe herabzuſetzen, die eher zu niedrig als zu hoch geweſen ſeien. Das Handwerk brauche langfriſtige Kredite. Dieſem Zwecke ſoll auch die neue Pfälziſche Wirtſchaftsbanf die⸗ nen. Die Beratuna über eine etwaige Beteiliaung der Handwerks⸗ kammer an der Gewerbebank ſoll in ejner Geheimſituna ſtattfinden. Ferner forderte der Redner ſteuerliche Erleichterungen, Auftragsvergebung durch die Städte und Bezirksverwaltungen an das Handwerk. Er warnte die ſelbſtändigen Handwerker unter dem Beifall der Kammer. von der Einrichtung der Erwerbsloſenfürſorge Gebrauch zu machen.— Im Zuſammenhang mit der Kundgebung des Mittelſtandes in Zweibrücken bat Oberreaierungsrat Dr. Pöver⸗ lein am Schluſſe, doch auch zu berückſichtigen. was von der Reaie⸗ rung bisher ſchon zu eee Handwerks getan wor⸗ e Pieiſchweiler, 11. Febr. Im Zuſammenhang mit der Ver⸗ haftung des Vaters und Großvaters der beiden kleinen Kinder der Eheleute Stemmler iſt nun von der Strafrerſolgungsbehörde die Ausgrabung der deiden Leichen angeordnet worden. Bei der Exhumierung werden außer den Vertretern der Gerichtsbehörden von Waldmohr der bekannte Gerichtschemiker Dr. Popp⸗Frank⸗ furt a. M. und verſchiedene ärztliche Sachverſtändige zugegen ſein. Auch ſollen bei einem Lokaltermin die beiden wegen des Verdachts de⸗ tift rhafteten Stemmler vernommen werden. den ſei.— Die Rechnungsablegung ergab. daß die Einnahmen 209 922 Mark. die Ausgaben 202 655 Mark betragen haben, ſodaß ein Ueberſchuß auf neue Rechnung vorgetragen werden kann.— Der Antrag. auf ein geſetzliches Verbot des Schneeballſyſtems binzuwir⸗ ken, wurde angenommen. Die Lehrzeit für das Schneider⸗, Friſeur⸗, Tapezier-, Sattler⸗ und Küferhandwerk wird auf 3½ Jahre. für das Schmiedehandwerk auf 4 Jahre erhöht. Einige Gebühren wurden neu feſtgeſetzt.— Um 3½ Uhr war die Sitzung beendet. * „Gauersheim b. Kirchheimbelanden, 10. Febr. Offenbar qus Furcht vor einer Beſtrafung wegen Milchfälſchung hat ſich die esladrig Margareta Heck im hieſigen N251 bach ertränkt. Schem oun 3. Februar verſuchte ſie durch Einnahme von Lyſol ſich das Leben zu nehmen, bonnte aber durch ärzlliche Hilfe wieder gerettet werden. 8 Gerichtszeitung Das Ende einer Tanzdame Eine Familientragödie vor den Richtern Vor dem Schwurgericht Berlin 1 hatte ſich der 26jährige Mon⸗ teur Joch wegen Tötung ſeiner Frau zu verantworten. Mit 19 Jahren hatte er Gexirud Fiſcher, damals ein noch nicht 16jähriges, hübſches Mädchen in ihrer Heimatſtadt Magdeburg kennengelernt und gegen den Willen der Eltern mit 21 Jahren ſchon geheiratet. Um beſſere Arbeit zu finden, war er nach Berlin gekommen und hatte ſeine Frau nachkommen laſſen. Sie war ein leichtes Blut und ſuchte viel Vergnügungen auf. Während er eine Reiſeſtellung angenommen hatte, geriet ſeine Frau immer mehr auf abſchüſſige Bahn. Er aber konnte von ihr nicht laſſen und verſuchte immer wieder, ſie in Güte auf andere Wege zu bringen. Er bemühte ſich, die Frau, die inzwiſchen Tanzdame in der Libelle in Berlin geworden war, wieder zu ſich zu bekommen, als er auswärts gute Arbeit gefunden hatte, Sie erklärte ihm aber, daß ſie Pelze und Kleider haben müſſe und daß er ihr dieſe ſchönen Dinge bei ſeinem kleinen Arbeits⸗ verdienſt nicht bieten könne. Bald verſprach ſie ihm, zu ihm über⸗ zuſiedeln, bald wieder lehnte ſie es ab. Schließlich kam er nach Berlin. In einem Brief an ſeine Angehörigen hatte der Ange⸗ klagte auch geſchrieben, daß er hoffe, ſeine Frau. wenn er erſt wieder mit ihr zuſammenwohne, allmählich wieder von ihrem laſterhaften Leben swandel abzubringen. Nach einem Jahre der Trennung gelang es dem Angeklagten, ſeine Frau zu bewegen, mit ihm in einem Hotel in der Eichen⸗ dorffſtraße zuſammen zu treffen. Das Beiſammenſein endete aber mit einem böſen Auftritt, in deſſen Verfolg der Angeklagte auf ſeine Frau in der Wut mit dem Meſſer einſtach. Ob⸗ wohl er nur ein kleines Taſchenmeſſer benutzt hatte, traf der Stich ſo unglücklich, daß die Frau ſofort tot war. Er verſuchte dann vergeblich, ſich ſelbſt zu erſtechen. In tiefſter Verzweiflung warf er ſich über die Leiche ſeiner Frau und, nachdem er ſeiner Er⸗ regung Herr geworden war, ging er auf die Straße und ſtellte ſich einem Polizeibeamten. Wie es zu der unſinnigen Tat gekom⸗ men war, ſchilderte der Angeklagte in folgender Weiſe: Als ſeine Frau des Morgens angekleidet war, habe er ſie wieder gefragt, ob ſie nun ganz mit ihm zuſammenziehen wolle. Sie habe ihm geantwortet, ſie liebe ihn nicht mehr und nur Geld könne ſie glücklich machen. Da habe ihn eine maßloſe Wut gepackt, und er habe auf ſie eingeſtochen. Der Staatsanwalt war der Meinung, daß dem Angeklagten nicht nachgewieſen werden könne, daß en ſeine Frau habe töten wollen. Deshalb könne er nur wegen Kör⸗ perverletzung mit Todeserfolg verurteilt werden. Das Schwur⸗ gericht betrachtete die Motive des Angeklagten von einer für dieſen günſtigen Seite. Es nahm an, daß er, von grenzenloſer Liebe zu ſeiner Frau erfaßt geweſen ſei und beabſichtigt habe, ſie wieder auf andere Bahnen zu bringen. Aus dieſem An⸗ laß billigte das Gericht dem Angeklagten, der nach dem ärztlichen Gutachten ein Pſychovath und ein Nervenſchwächling ſei. mildernde Umſtände zu. Er erhielt zwei Jahre und eine Woche Ge⸗ fängnis. Der Angeklagte nahm das Urteil ſofort an. —..!...———————————————————————————————————ů— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung. G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den volitiſchen Teil: Fans Alfred Meißner: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolttik und Lokales: Richard Schönſelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den Übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt, Nach langem mit großer eduld ertragenem Leiden entschlief gestern abend im Alter von 60 Jahren unsere liebe, unvergeßliche Mutter, Schwieger⸗ mutter und Großmutter, Frau 4057 Luise Brimayer wue. geb. Schneider Mannheim(L. 12,), den 11. Februar 1926. Ur, Waineim Brilmayer u. Frau, Karlsruhe Amon Brülmayer u Frau, Mannhelm Riohard Muler u. Frau Marga geb Brilmayer, Mannheim .kolaus Brilmayer u. Frau Baden ·Baden Karl Weber u. Frau Anna, geb Brilmayer, Mannheim Carl Fr. Krieg jun, u. Frau Luise geb. Br Imayer. Baden-Baden Carlheinz Brilmayer u. Frau, Frankfurt a, M. Sertrude Brilmayer, Mannheim Hugo Ridder. Ludwigshafen 10 Enkel Die Beerdigung findet Samstag nachmittag %¾ Unr von der Friedhofkapelle aus statt. Von Kondolenzbesuchen bittet man absehen zu wollen. beten Abckelg It. fagz schnell G. m. b HI., E G.*. Talerdtiete ur die besſe Wäsole Todes-Anzeige. innigsige iebten Sohn und Bruder nach kurzem, abder schweren Le'den Ewigkeit sbzutufen Mannheim Schumannsti.), 11 Febiuar 1026. Heinrich Thelen Gott dem Almüächtigen hat es gefallen, unselen einzigem hoffnungsvollen. 122⁰ Hans Thelen wohwersehen mit den beilſgen gte, besakiamenten, am Donneistag büh 48 Uhr im 20. Lebensjahte, zu sich mm die In tieler Trauet: Luise Thelen geb. Heiler Maria Thelen, Schwester. Die Beerdigung kindet am Samstag. den 13 Fehtust. nachm 123 Uhr. von der Leichenballe zus stat Das eelenamt für dep Vetstordenen ist am Montag, Ist die hilligste Wäsche. Machen Sie bitie e nen Versuen im Wüsche-Spezial-Haus C. 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Der Geſell⸗ ſchaftsvertraa der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 18. Januar 1928 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtel⸗ lung und der Vertrieb von Metallwaren, be⸗ ſonders von Erzeugniſſen von der Fahrzeug⸗ branche. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, ſich an⸗ gleichen voer ühnlichen Unternehmungen zu Amtliche gekanntmachungen beteiligen, ſolche zu erwerben und ſolche zu vertreten Das Stammkapital beträgt 5000 RM. Willi Conrad, Kaufmann, Heidelberg und Heinrich Schäfer, Kaufmann, Mannheim ſind Geſchäſtsführer. Jeder derſelben iſt ge⸗ rechtigt, die Geſellſchaft ſelöſtändig zu vertre⸗ ten. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die beiden Geſellſchafter Kaufmann Willi Conrad, Heidelberg und Kaufmann Heinrich Schäfer Ehefrau. Ling geb. Kienle in Mann⸗ heim bringen die nachrerzeichneten, ihnen ge⸗ meinſchaftlich zu ſe hälktizem Mitelgentum ge⸗ börenden Gegenſtände in die Geſellſchaft ein: 50 Liſten mit Fahrradmaterial und Werkzeugen, 5 Werkzeuamaſchinen. 7 Werkzeugtiſche, 1 Büro⸗ einrichtung mit 7 Schreſbtiſchen, 3 Schränke, 1 Lederſoſa, 12 Stühlen, 1 Schreibmaſchine mit Tiſch und verſchiedenen Beleuchtungskörpen. Die Stammeinlacen der beiden Geſellſchafter mit je 2800 RM. ſind damit geleiſtet Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft er'olgen durch den Reichsanzeiger. Das Geſchäftslokal befindet ſich Rheinhäuſerſtraße 90. 78 Mannheim, den 8. Februgr 1926. Amtsgericht. delde nimmt noch Kundſchaft an außer dem Hauſe. Angeb. unt. I. F. 24 a. d. Geſchäftsſt. B713 jede Art innerhalb Com. Helde n Haenpidhneen pea! Abie 80 93ꝗ— ſeſen. Mieſheimer f.32 Braun, M2. 1. zun, Priedli. 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