A— donnerstag, 4. März daun o reiſe: In Manndeim und unugee; grei ins Aehengel durch die Poſt monatlich N⸗M..50 obn⸗ Aen wi liche e ee derung der wiriſchaftlich⸗ eſcha risruhe.— dahe Feneral, Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. Jern manzeiger Mannbeim. Erſcheint wöchenti zwölfmal. Peech Amſch üſſe Nr. 14l 7842 7948. 794d u. 7945 Abend⸗Ausgabe eue MannheimerSeitung Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 106 Anzei ſe nach Tartz. bet Boraus zahlung pro ei Kolonelz für Allgem. Anzeigen 040.- Neflan —4N.-M. Kollektiv-Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzelgen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Berantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streits. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu teinen Erſaß⸗ anſprüchen für ausgeſallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Unzeigen. Aufträge burch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim elagen: Sport und Spiel Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht der Standpunkt der deutſchen volkspartei 9 ttesnalbonallt. Korr.“ das Organ der Deutſchen Volks⸗ Uon veröffentlicht folgende parteiamtliche Kundgebung. wag n ſozialdemokratiſcher und kommuniſtiſcher Seite iſt der An⸗ anſchl t, daß im Wege des Volksbegehrens und des ſich daran hnucßenden Volksentſcheides die entſchädig ungs lof e Ent⸗ apran der früher in Deutſchland regierenden Fürſtenhäuſer aus⸗ de 5 wird. Dieſe entſchädigungsloſe Enteignung verſtößt gegen ſfen nentalſten Grundſäte der Verfafſung und widerſpricht allen Aeltelſen von Gerechtigkeit und Billigkeit. Es iſt daher für jeden Feung wier ſelbſwerſtändlich, daß er ſich an einer ſolchen Be⸗ liege nicht beteiligt. Kein er darf ſich daher in die auf⸗ ** Liſten eintragen laſſen. üigt acles Verhalten von unſerer Seite iſt um ſo mehr gerechtfer⸗ datun die Regierungsparteien in eingehendſten und ſorgfältigſten Iſten zden beſtrebt ſind, eine Möglichkeit zu ſchaffen, um die berech beinge Wünſche nach einem gerechten Ausgleich zur Geltung zu chde Ein auf Vorſchlag des Reichspräſidenten zu bildendes lehenden dergericht ſoll nach den Grundſätzen der Billigkeit die be⸗ dung Differenzen entſcheiden, und es ſollen bei dieſer Entſchei⸗ duf de uf der einen Seite die finanzielle Leiſtungskraft des Landes, waſch andern Seite die perſönlichen Verhältniſſe der Fürſten be⸗ de z igt werden, wobei gleichzeitig die allgemeine Verarmung ulrd eutſchen Volkes mit in Nechnung gezogen dem Dieſer Geſetzentwurf, der in erſter Leſung beendet und von welen erwarten iſt, daß auch über die noch ftrittigen Punkte in 9 ſung eine Einigung herbeigeführt wird, trägt der Forde⸗ Wieretach billigem Ausgleich der Intereſſen der Fürſten und der eſſen der Länder in vollem Umfange Rechnung. 8 0 0 0 Zur Nuf klärung dultbedie Volksabſtimmuna im Reiche zerfällt in zwei Teile: das gehren und den eptl. Volksentſcheid. 5 Aler 9 Für das Volksbegehren ſind mindeſtens 10 Prozent ien Watlberechtiaten eerforderlich. Dieſe ſollen ſich in amtlich auf⸗ en Liſten eintragen. 8 kerltanach den letten Wabliiffern ind alſo rund 4 Millonen unten. len dien, Rotwendig. Bringen die Sozialdemokraten und Kommuni⸗ Nichee 4 Millionen Unterſchriften auf, dann iſt die Reaieruna ver⸗ der.„den Geſetzentwurf dem Reichstag vorzulegen. Lehnt dann Neotdnichstag den Entwurf ab, ſo wird der Volk sentſcheid an⸗ dler We an dem ſich mindeſtens 20 Millionen Wähler(die Hälfte afun ahlberechtigten) beteiligen müſſen. Iſt der Geſetzentwurf ver⸗ kehmgsandernd, dann muß mehr als die Hälſte aller Wabſberechtia⸗ it Ja ſtimmen er 15 s Volksbegehren über die entſchädigungsloſe Enteignung dom ürſtenhäuſer geht von den Sozialdemokraten und ſliche uniſten aus. Dieſe mögen ibrerſeits verſuchen. die erfor⸗ mit 5 Unterſchriften zu erhalten. Unſere Freunde baben r der Sache nichts zu tun.(Eine Abſtimmung ob„ia“ Aenmein“ iſt mit dieſer Eintraauna nicht verbunden. Dieſe Ab⸗ Aaſcederfalde Jun in ſonteren Keikrint bei dem etwaigen Volks⸗ olgen. den, Wir erhlicken in dieſen lozialiſtiſch-kommuniſtiſchen Beſtrebun⸗ — völlige Mißachtuna des Grundſatzes des Privat; dird ſotums. Was ſetzt geaen die Fürſtenbäufer geſchehen ſoll, den Water auch gegen andere Formen des Pripatbeſitzes auf 6. age der Maſſenabſtimmuna verſucht werden. deſer Jür alle Anhänger der Deutſchen Volksvartei eraibt ſich aus achlage das ſelbſtverſtändliche Gebot: Fernbleiben vom Volksbegehren! 15 Nuf der Suche nach einem Rompromiß uechted parlamentariſchen Lage wird uns aus Berlin die der Reichsausſchuß hat zu Ausgang der vorigen Woche weiſte Löſung des e über die Abfindung der beihang beendet. Mit dem Ergebnis, daß nun neue Kompromiß⸗ i dudlungen ſtattzufinden haben. Optimiſten glauben, daß die auhehen heutigen Donnerstag, da die zweite Leſung im Ausſchutz ſonel 4 ſoll, abgeſchloſſen ſein könnten. Und daß die Dinge nun ſo ferien ſich fördern ließen, daß, wenn der Reichstag in die Oſter⸗ furteſſedt das Geſetz fix und fertig vorliegt. Von ſkeptiſcheren ld eilern, denen wir in dieſem Fall uns anſchließen möchten, der Lis bezweifelt. Es ſcheint ihnen unmöglich, binnen drei bis einen Agen alle einſtweilen noch ſehr eigenwilligen Köpfe unter ec, dut zu zwängen. Die Zeit zwiſchen dem 6. und 17. März wir 0 den Kanzler vorausſichtlich von Berlin fernhalten betianzunkt ihnen zur Weiterberatung der Angelegenheit nicht even er heiß Es iſt nachgerade ein offenes Geheimnis, daß über die⸗ enandben Materie die Regierungsparteien faſt Tag für Tag an⸗ des ger geraten ſind. Faſt immer hat es dann der Autorität und fulen decs des Dr. Luther bedurft, um die zum Auseinander⸗ duführ ereiten durch Zureden und zarten Druck wieder zuſammen⸗ Mittern. Dieſe milde Aufſichtsinſtanz— Aufſichtsinſtanz und dugleich—, wünſcht man den Veratungen erhalten zu lieben Und alſo, da vor Oſtern dann nur noch etwa acht Tage Abngt ſieht man nicht recht ein, wie vor dem wunderſchönen ai das Geſetz zu verabſchieden wäre. 5 Lefahr Grunde liegt in einer ſolchen Verzögerung ja crich keine ſceid: Die würde nur heraufziehen, wenn vor dem Volksem⸗ kein dem wir nun einmal nicht entrinnen können, überhaupi! mende eſetz zuſtande käme. Oder nur eines, das, unter beſtim⸗ dunge r Mitwirkung der Deutſchnationalen beſchloſſen, den Empfin⸗ geine Beleiligung am Vollsbegehren! Es wird mithin darauf ankommen, den Volksentſcherd, bevor ſeine Stunde anbricht, zu entgiften. Das aber wird am beſten und am eheſten zu erreichen ſein, wenn man einen Kompromiß⸗ entwurf zuſtande bringt, dem auch die Sozialdemokraten ſchließ⸗ lich ſich nicht verſagen. Die Meinungsverſchiedenheiten drehten ſich in den letzten Wochen(und drehen ſich noch) vornehmlich um drei Punkte. Um den Paragr. 5, der von den ſogenannten„Richt⸗ linien“ für die Scheidung von ſtaatlichem und Privatbeſitz handelt. Um den Paragr. 7, bei dem es um die„Rückwirkungen“ geht. Und vor allem um die im Art. 1 feſtgelegte Zuſammenſetzung des Reichsſondergerichts. Ueber die Rückwirkungen wird man vermutlich am leichteſten ſich einig werden. Die Staaten, die mit ihren einſtigen Fürſten ein Abkommen bereits trafen, haben, ſoviel uns bekannt iſt, auf die telegraphiſche Anfrage einer wie der andere erklärt, daß ſie auf jede Reviſion verzichteten. Bleiben im weſentlichen nur die Fälle, wo irgend ein Agnat ſeinen An⸗ ſpruch ſchon im Prozeßwege durchfocht, indes die vornehmer ge⸗ artete Hauptlinie einſtweilen ihr Heil in mehr oder weniger ami⸗ cablen Verhandlungen ſuchte. Schwieriger ſchon ſteht es um die Abgrenzung von Staats⸗ und fürſtlichem Privateigentum. Bis⸗ weilen freilich ſcheinen die Dinge auch hier ganz einfach zu liegen. Es widerſtreitet den Empfindungen des natürlichen Menſchen, daß, wie das in Thüringen zum Teil vorgekommen iſt, vier Fünftel des Landes ſich als Domänialgut im Beſitz eines Herrſchers befan⸗ den. Auch wo es ſich um in Wahrheit längſt obſolet gewordene Be⸗ ſitzrechte handelt wie beim ehemals„königlichen“ Tiergarten in Berlin oder bei der Schackgalerie in München wäre die Verſtändigung wohl unſchwer zu erzielen. Immerhin gibt es Grenzfälle. Auch Güter, die zwar der Oeffentlichkeit zum Nießbrauch überlaſſen wur⸗ den, doch trotzdem ſo oder ſo dem fürſtlichen Eigentümer Zinſen trugen.„In dem fürſtlichen Beſitz“, hat Hans Delbrück neulich in einem klugen und ſorgfältig abgewogenen Aufſatz gemeint,„ſteckt von vornherein das Moment des Privateigentums“. Gerade um ſolcher Grenzfälle willen iſt die Frage der Zuſammenſetzung des Sondergerichts ſo wichtig und zugleich ſo kritiſch. Es gibt Leute(und es gibt auch politiſche Parteien), die erklären: entweder— oder. Entweder ſitzen in dieſem Schiedsgericht lauter Berufsrichter oder wir ſpielen nicht mehr mit. Wieder andere ſehen die Rettung in einer Konſtruktion nach Art und Vorbild des Staatsgerichtshofs: alſo Parlamentarier oder Vertrauensmänner der politiſchen Parteien, hier und da von einem Juriſten unterbrochen. Die Regierung würde ſich, wenn wir recht berichtet ſind, mit einer Formulierung befreunden können, die neben fünf Berufsrichtern vier vom Reichspräſidenten ernannten Vertretern der Parteien in dieſem Sondergerichtshof Platz gewährte. 5 Vielleicht aber liegt die Wahrheit in einer ganz anderen Richtung. Nicht bei den Parlamentariern und nicht bei den Juriſten, ſelbſt wenn ſie der Verwaltungsgerichtsbarkeit entſtammen. Kann ſein, daß beiden, wennſchon aus verſchiedenen Gründen. die rechte Be⸗ fähigung für das ius aequum abgeht. Die einen werden von ihrer parteimäßigen Einſtellung nicht ganz frei kommen. Die anderen nicht von den Kategorien des ſtrengen Rechts. Leicht möglich, daß die berufenſten Richter in dieſen Dingen, wo, mit Delbrück zu reden, alles von dem„richtigen hiſtoriſchen Ausgangspunkt“ abhängt, Ge⸗ lehrte wären, Rechts⸗ und politiſche Hiſtoriker. Mit ihrer Be⸗ ſtallung iſt natürlich bei dem geringen Kurswert, deſſen gelehrte Bildung in Deutſchland von heute und auf dem politiſchen Markt ſich erfreut, nicht zu rechnen. Und da das Beſſere der Feind des Guten zu ſein pflegt, ſollte man nehmen, was zu bekommen iſt. Will ſagen, man ſollte über ein tragbares Kompromiß ſich einigen. Ohne Opfer wird das ſelbſtverſtändlich nicht zu haben ſein. Aber es ſcheint uns dem Gemeinwohl zuträglicher, jetzt ein paar Löcher zurückzuſtecken, als bei einem Volksentſcheid ohne geſetz⸗ liche Regelung das Land einer zügelloſen, alle Leidenſchaften auf⸗ peitſchenden Demagogie zu überliefern. R. B. der Neichstag über die Notlage der Winzer Berlin. 4. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach dem preußiſchen Landtaa beſchäftigte ſich nun auch der Reichstaa mit der Notlage der Winzer. Der Deutſchnationale Haaa wünſcht ſtatt vieler Worte endlich Taten zu ſehen. Der Zentrumsabgeordnete Neuſes ſtimmte mit ihm darin überein. daß der hemmunasloſen Weineinfuhr aus dem Auslande geſteuert werden müßte. Sollte es nicht möglich ſein. die Weinſteuer mit einem Schlage zu beſeitigen. ſo müßte dafür geſorat werden. daß der Cctraa den Winzern voll zu⸗ gute kommt. Die Revolte der Weinbauern in Berncaſtel führte der Redner insbeſondere auf den furchtbaren Steuerdruck und die rückſichtsloſe Steuereintreibung zurück. Der Sozialdemokrat Kirſch⸗ mann unterſtreicht den rein wirtſchaftlichen Charakter der Bewe⸗ auna und ſtellt feſt. daß ſie mit irgendwelchen ſeparatiſtiſchen Moti⸗ ven nicht das geringſte zu tun hat. Für die Winzer des Moſelgebie⸗ tes tritt vor allem der Volksparteiler Dr. Becker⸗Heſſen ein. Der Miniſter für die beſetzten Gebiete, Marx, verli i Vertretung des Reichsernährungsminiſters eine Euklärung der Regierung in der anerkannt wird, daß der Weinbau ſich in einer ſchweren Lriſe befinde, deren Urſache insbeſondere darauf zurückgeht, daß der Wein⸗ bau den Auslandsabſatz verloren hat und der Inlandsverbrauch ſtark zurückgegangen iſt. Die Erklärung weiſt weiter auf die Mittel hin, die die Reateruna bereits zur Verfüguna geſtellt tabe. Sie ſei ſedoch bereit. in Eemeinſchaft mit der Volksvertretung weitere Hilfsmaß⸗ nabmen in den Ausſchüſſen zu beraten. Der Miniſter betonte, daß ich die Reaieruna durch die Vorgänge im Moſelgebiet in ihrem Vor⸗ baben nicht werde beeinfluſſen laſſen. unterſtreicht aber aleichzeitia. daß derartige gewaltſame Aktionen der Bevölkerung das denkbar unqünſtigſte Mittel ſeien. um die ſtaatliche Unterſtützung zu erhalten. Naſen weiter Wählerſchichten— nicht nur der ſogenannten breiten Tnicht entſpräche. Sobald die Unterſuchung über die Revolte abgeſchloſſen ſei. würde dem Hauſe das Ergebnis mitgeteilt werden. Saden und die Fürſtenabfindung Von Erich Obkircher, M. d. L. ö Angeſichts der ungehemmten Agitation in Preſſe und Ver⸗ ſammlungen aus Anlaß des von der Sozialdemokratiſchen Partei und der Kommuniſtiſchen Partei eingereichten Geſetzentwurfs unter dem Titel„Enteignung der Fürſtenvermögen“, für den zwecks Durch⸗ führung eines ſogen. Volksbegehrens das Eintragungsverfahren ein⸗ geleitet und die Eintragungsfriſt auf die Zeit vom 4. bis 17. Mäsz 1926 feſtgeſetzt iſt, bedarf es einer kurzen leidenſchaftsloſen Betrach⸗ tung unter beſonderer Berückſichtigung der badiſchen Verhältniſſe. Die Beſeitigung der Monarchien durch den Novemberſturz 1918 machte eine Vermögensauseinanderſetzung zwiſchen Ländern und Fürſten nötig. Staats, als die Begriffe Staat und Fürſt zuſammenfielen, vielfach auf Grund des Völker⸗ und Staatsrechts Eigentum erworben, das nach den Anſchauungen des konſtitutionellen und modernen Rechtsſtaats dem Staat, nicht dem Fürſten zukam. Solange der Fürſt Inhaber der Staatsgewalt war, führte dies zu keinen Unzu⸗ träglichkeiten, weil der Beſitz dem Staat zu Gute kam oder der Nutzen der Allgemeinheit nutzbar gemacht wurde. zung war indeſſen eine Auseinanderſetzung zwiſchen Fürſt und Staat erforderlich, die aber bei Anwendung rein privatrechtlicher Geſichts⸗ punkte angeſichts der ungeheuren Schwierigkeiten, die Herkunft der Vermögenswerte feſtzuſtellen, niſſen führen konnte. Die Fürſten haben in Zeiten des abſoluten Mit der Staatsumwäl⸗ zu unbilligen Ergeb⸗ Da, wo die Frage nicht ſchnell und in beiderſeitigem Entgegenkommen wie in Baden durch Vertrag oder Ver⸗ gleich entſchieden wurde, wo die bürgerlichen Gerichte angerufen wurden, die lediglich nach privatrechtlichen Geſichtspunkten entſcheiden dürfen, erregten einzelne Urteile ohne Schuld der Gerichte lebhaftes Befremden, neu erhobene Klagen einzelner Fürſten gegen die Län⸗ der verletzten das Empfinden weiter Volksſchichten, der Vergleich zwiſchen Preußen und Haus Hohenzollern mit ſeinen hohen Ziffern ſtößt alle jene vor die Köpfe, die nicht in der Lage oder willens waren, die ſchwierige Sach⸗ und Rechtslage richtig zu verſtehen und zu werten. Dazu kamen tadelnswerte überſpannte Anſprüche einzelner Fürſten, deren Erfüllung für die Finanzlage der Länder ſchädlich und deren Geltendmachung in der mit Not und Elend kämpfenden Bevölkerung lebhafte Erbitterung hervorriefen. Aus dieſer Lage entſtand einmal der demokratiſche Initiatip⸗ geſetzentwurf, der die Länder ermächtigen wollte, die Fragen durch Landesgeſetz unter Ausſchluß des Rechtswegs zu regeln, und der kommuniſtiſche, der die Fürſtenhäuſer ohne Entſchädigung enteignen wollte. Der demokratiſche Vorſchlag war ſchon deshalb nicht gang⸗ bar, weil dadurch die eine Partei(das Land) zum Richter über die andere Partei(die Fürſten) gemacht wurden. Antrag, der ſich ja nicht etwa nur auf die ſtrittigen Vermögenswerte (Domäne) ſondern auch auf unbeſtreitbares Privateigentum der Fürſten bezieht, verſtößt gegen den Artikel 153 Reichsverfaſſung und Artikel 14 der Bad. Verfaſſung, die beide das Eigentum gewähr⸗ leiſten und eine Enteignung nur auf geſetzlicher Grundlage gegen Der kommuniſtiſche Entſchädigung zu laſſen. Einen gangbaren Mittelweg begeht der z. Zt. im Rechts⸗ ausſchuß des Reichstags zur Verhandlung ſtehende Geſetzesantrag der Regierungsparteien, der die ganzen Auseinanderſetzungsfragen einem beim Reichsgericht zu bildenden Reichsſondergericht von 9 Mitgliedern zuweiſen will) der nicht nur nach ſtarren Privpatrechts⸗ normen, ſondern auch nach Billigkeitsgründen unter Be⸗ rückſichtigung der Wirtſchaftslage der deutſchen Fürſten und Länder und der allgemeinen Not des deutſchen Volkes entſcheiden ſoll. Es iſt zu erwarten und zu hoffen, daß die Beratungen zu einem bal⸗ digen und guten Ziel führen. An den Beratungen beteiligen ſich auch ſehr lebhaft die Vertreter der Sozialdemokratie. Trotzdem hat die Sozialdemokratiſche Partei gemeinſam mit der Kommunſtiſchen Partei den eingangs erwähnten Geſetzentwurf mit dem Ziel eines Volksbegehrens und Volksentſcheids eingereicht, deſſen grundlegender Artikel 1 lautet:„Das geſamte Vermögen der Fürſten, die bis zur Staatsumwälzung im Jahre 1918 in einem der deutſchen Länder regiert haben, ſowie das geſamte Vermögen der Fürſtenhäuſer, ihrer Familien und Familienangehörigen wird zum Wohle der Allgemeinheit ohne Entſchädigung enteignet“. Nach Artikel 3 ſind alle ſeit dem 1. November 1918 getroffenen Ver⸗ fügungen, Vergleiche, Urteile ete. nichtig. Dieſer Vorſchlag iſt geradezu ungeheuerlich und ſchlägt jedem Begriffe von Billigkeit und Gerechtigkeit und jedem ſittlichen Empfinden ins Geſicht. unſere b adiſchen Verhältniſſe in Betracht zieht. In Baden iſt zwiſchen dem Land und dem Großherzog der durch das Geſetz vom 25. März 1919 von der verfaſſunggebenden Nationalverſamm⸗ lung einſtimmig angenommene Eigentum an dem Domänenvermögen zuſtande gekommen, über den die damalige Regierungsbegründung am Schluß ſagt: ö Das wird beſonders deutlich, wenn man Vertrag über das „So haben die gepflogenen Verhandlungen auf allen Gebieten zu einer erfreulichen Uebereinſtimmung geführt. Wenn dieſes Er⸗ gebnis namentlich bei der Auseinanderſetzung über die Staats⸗ domänen mit einer auch bei der jetzigen Finanzlage erträglichen Belaſtung für den badiſchen Staat erreicht worden iſt, ſo iſt dies vor allem dem verſtändnisvollen Entgegenkommen des Großher⸗ zogs und ſeiner Familienangehörigen zu verdanken, die ſich in ihren Anſprüchen erhebliche Beſchränkungen auferlegt und damit perſönliche Opfer gebracht haben, die dem badiſchen Staat und Volke zu Gute kommen. Die vorläufige Volksregierung hält es deshalb für ihre Pflicht, für dieſen Beweis der Treue und An⸗ hänglichkeit an das Land bei dieſem Anlaß dem früheren Landes⸗ herrn und ſeinen Familienangehörigen den Dank des badiſchen Volkes auszuſprechen.“ In dem Berichte des Berichterſtatters wurde im Namen der Kommiſſion dieſer Auffaſſung zugeſtimmt und zahlenmäßig belegt, in welchem Ausmaß die Auseinanderſetzung für das Land„finanziell überaus günſtig“ iſt. Es wurde noch beſonders hervorgehoben, daß — dens durch die Fortſetzung des Locarno⸗Werkes betont. Aufgaben Deutſchlands im Völkerbund betont v. Kühlmann die durch 2. Seite. Ar. 16 Donnerstag, den 4. März.— es ſich nicht etwa um eine Abfindung für den Thronverzicht, noch viel weniger um ein Geſchenk aus Staatsmitteln an den früheren Landesherrn und ſeine Familie handelt. Auch die So zialdemo⸗ kratie hat dieſem Antrag zugeſtimmt und dieſe Zuſtimmung durch ihren Sprecher, den Abgeordneten Dr. Dietz in einer 10 Punkte umfaſſenden Erklärung begründet. Ich kann leider in dieſem Rahmen nicht alle Punkte wiedergeben. In Punkt 3 wird beſtätigt, daß es ſich weder um eine Abfindung, noch um ein Geſchenk aus Landes⸗ mitteln handelt. Punkt 4 zitiere ich wörtlich: Er lautet: r„4. weil die vorgeſchlagene Auseinanderſetzung angeſichts des nachgewieſenen Geſamtwerts des Domänenvermögens mit einem Grundbeſitzwert von ca. 165 Millionen Mark und einem Kapital⸗ forderungsbeſitz von ca. 25 Millionen Mark, zuſammen alſo ca. 190 Millionen Mark eine für das Land günſtige erſcheint, da die ſämt⸗ lichen, der Großherzoglichen Familie zuzuſcheidenden Objekte aus dem Domänenvermögen ſelber entnommen werden können, ſoweit ſie liegenſchaftlicher Beſitz, namentlich auch Waldbeſitz ſind und, ſoweit ſie überhaupt nutzbares Vermögen ſind, nur einen verhält⸗ nismäßig beſcheidenen Prozentſatz des auseinanderzuſetzenden Ge⸗ ſamtvermögens von 190 Millionen Mark darſtellen.“ Wenn aber der Enteignungsgeſetzentwurf Geſetz werden ſollte, was Gott verhüte, dann wäre nicht nur die ſo gekennzeichnete Aus⸗ Linanderſetzung über das Domänenvermögen hinfällig, ſondern auch das übrigens m. W. recht unerhebliche und durch die Infla⸗ tion zum großen Teil in Verluſt geratene Privatvermögen des ehe⸗ maligen Großherzogs und des Prinzen Max und ihrer Angehöri⸗ gen würde ihnen„enteignet“. Das wäre dann der„Dank des badiſchen Volkes“ an das ehemals Großherzogliche Haus, deſſen große Verdienſte um Land und Volk auch der größte Fürſtenfeind nicht beſtreiten kann und wird, wenn er überhaupt eines ruhigen Urteiles fähig iſt, der Dank an den letztem Inhaber der Krone, der durch die Art ſeines Thronverzichtes und ſeine opfervolle Zu⸗ rückhaltung ſo hervorragend zur ſchnellen Beruhigung des Landes und Feſtigung der neuen Staatsform beigetragen hat, der Dank an den Prinzem Max, den letzten Reichskanzler des Kaiſerreiches. Für ſie ein Ausnahmerecht, das ſie hinter den letzten und ärmſten Volksgenoſſen ſtellt! Das wäre der von der vorläufigen Volksregierung ausgeſprochene Dank des badiſchen Volkes„für den Beweis der Treue und Anhänglichkeit an das Land“. Mögen in andern Ländern von einzelnen Fürſten und ihren Angehörigen Forderungen erhoben worden ſein, die angeſichts der Not des Volkes unerträglich ſind, nun dann ſoll das Reichsſonder⸗ gericht die Regelung treffen, die der Billigkeit entſpricht und es „kann ſich dabei die Grundſätze ruhig zum Muſter nehmen, die in Baden angewendet wurden. Der Enteignungsgeſetzentwurf, der zur Abſtimmung im Volksbegehrensverfahren gelangt, iſt eines Rechtsſtaates unwürdig, unſittlich und insbeſondere in Baden unerträglich. Ich habe deshalb die Zuverſicht, daß in Baden ſich niemand in die Liſten eintragen läßt, der ſich noch Sinn für Gerechtigkeit und Billigkeit be⸗ wahrt hat! Deutſchland braucht wieder Kolonien Newyork, 3. März.(Spezialkabeldienſt der United Preß.) Die Preſſe ſetzte heute die Veröffentlichungen von Aeußerungen führender deutſcher Perſönlichkeiten über den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund fort. Als erſter kommt Staatsſekretär a. D. v Kühlmann zu Wort, der den Eintritt Deutſchlands begründet und die deutſchen Hoffnungen auf Erhaltung und Befeſtigung des Frie⸗ Unter den die wirtſchaftliche Lage des Kontinents dringend verlangte Forderung aller Abrüſtungsbeſtrebungen, des Verſtändniſſes für den Schutz der Minderheiten und Aufwerfung der Beſatzungs⸗ und der Saarfrage. Zum Schluß ſeiner Ausführungen ſetzt ſich v. Kühlmann für olonialmandate ein.„Wiedererlangung kolonialen Beſitzes iſt ein Wunſch, auf den die deutſche öffentliche Meinung in keinem Augenblick verzichten kann. Die Wiederaufnahme Deutſchlands in den Kreis der Mächte, die die ehrenvolle Bürde kolonialer Betätigung auf ſich genommen haben, würde viel dazu beitragen alte Gegenſätze zu mildern.“ Weiter kommen zu Wort der ehemaſige Gouverneur von Deutſch⸗ Oſtafrika Dr. Heinrich Schnee. der ſich ebenfalls für Kolonial⸗ mandate einſetzt und Graf Reventlow, der Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund rundweg ablehnt. eeeeeereeeeeee Ankritksbeſuch bei Streſemann Berlin, 4. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, beſuchte heute der neue italieniſche Botſchafter Mares⸗ cotti den Reichsaußenminiſter. Die Ausſprache, die er mit Dr. Streſemann hatte, ging beträchtlich über die übliche Dauer einer An⸗ trittsviſite hinaus. Es wurde in der Unterredung der geſamte „Komplex der deutſch⸗italieniſchen Beziehungen eingehend beſprochen. Neue Rannheimer Jeifung(Abend⸗Nusgabe) Die deutſche Aboroͤnung für Genf ¶Berlin, 4. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſche Delegation wird, wie wir hören, morgen abend 10 Uhr Berlin verlaſſen und am Samstag abend in Genf eintreffen. Der Reichskanzler und der Außenminiſter werden von dem Staatsſekretär v. Schubert, dem Miniſterialdirektor Dr. Gauß und von dem Spezialiſten für Völkerbundsfragen Herrn v. Bül o w begleitet ſein. Es iſt möglich, daß vor der Abreiſe noch eine kurze Kabinettsſitzung ſtattfindet, notwendig iſt ſie nicht, da ja das Kabi⸗ nett bereits einſtimmig über die in Genf zu verfolgenden Ziele Be⸗ ſchluß gefaßt und der Reichskanzler ja erſt den Standpunkt der deutſchen Regierung in ſeiner Hamburger Rede weitgehend erläutert hat. Am Sonntag wird vorausſichtlich eine Beſprechung zwiſchen Briand, Chamberlain, Vandervelde, ſowie dem Reichskanzler und dem Außenminiſter ſtattfinden. Man wird in dieſer Konferenz verſuchen, einen Weg aus der Situation zu finden, wie ſie durch die Erörterung über die Ratsſitze entſtanden iſt. Die Beratungen dürf⸗ ten wahrſcheinlich auf die Löſung herauskommen, daß eine Verſtär⸗ kung der Ratsſitze in dieſer Seſſion nicht mehr erfolgen wird. Die Zuteilung eines Ratsſitzes an Polen, Spanien, oder andere Nationen kommt praktiſch nach der Auffaſſung hieſiger maßgebender Stellen ohnehin nicht mehr in Betracht, nachdem Schweden unzweideutig und mit größter Beſtimmtheit erklärt hat, daß es unter allen Um⸗ ſtänden gegen die Hinzuziehung neuer Mitglieder ſtimmen würde. Damit wäre die Angelegenheit denn erledigt, es ſei deng, daß höch⸗ ſtens eine gütliche Aenderung beſchloſſen wird. Dafür aber dürfte, ſoweit wir unterrichtet ſind, wenig Neigung vorhanden ſein. Man wird ſich natürlich bemühen, bei der zu treffenden Entſcheidung äußerſte Rückſicht gegen Spanien zu nehmen. die engliſche Diplo⸗ matie iſt jedenfalls noch im gegenwärtigen Augenblick eifrig bemüht, einen Weg des Kompromiſſes vorzubereiten, beſonders auch inſofern, als ſie auf die Mächte, die auf einen ſtändigen Ratsſitz reflektieren in dem Sinne einzuwirken verſucht, ſich der oben ange⸗ deuteten Löſung nicht zu widerſetzen. Im engliſchen Kabinett ſoll es, wie uns verſichert wird, zu einem ziemlich ſcharfen Disput ge⸗ kommen ſeni. Die Formel, die man Herrn Chamberlain mit auf den Weg nach Genf geben wird, dürfte dahin lauten, daß er un⸗ gebunden durch Abmachungen mit anderen Staaten in die Beſpre⸗ chung eintreten kann. Die franzöſiſche Interpretation, daß der Reichskanzler in ſeiner Hamburger Rede die Bereitſchaft zu wei⸗ teren Verhandlungen über die Ratsſitzfrage zugeſtanden hat, iſt nur inſoweit richtig, als Dr. Luther die Mitarbeit an der organiſchen Ausgeſtaltung des Völkerbundes zuſagte. Darüber hinausgehende Bindungen iſt er jedoch nicht eingegangen. Sobald die Frage der Ratsſitze bereinigt worden iſt, beginnen die Verhandlungen des Völkerbundsrales. Das Programm umfaßt nicht weniger als 26 Punkte, ſo daß man immerhin mit einer Dauer von—10 Tagen rechnet. Ob Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann während dieſer ganzen Zeit Deutſch⸗ land in Genf vertreten wird, ſteht noch dahin. Reichskanzler Dr. Luther wird ſich jedenfalls nach vollzogener Aufnahme Deutſchlands in einen kurzen Erholungsurlaub begeben. Das Programm der Tagung bietet für Deutſchland eine Reihe ſehr weſentlicher Punkte. Im Vordergrund ſteht der Bericht über die Verwaltung des Saar⸗ gebiets. Beſonderes Intereſſe beanſprucht auch die Frage der Minoritäten in Oberſchleſien und eine Petion der Union der Polen in Deutſchland. Das Inveſtigationsproblem ſoll in einer der nächſten Sitzungen aufgerollt werden. Ueber die Perſonal⸗ frage iſt zwiſchen Deutſchland und dem Völkerbundsſekretariat ſeit dem Beſuch Drummonds in Berlin nicht mehr verhandelt worden. Es verbot ſich das vom deutſchen Standpunkt aus dem Grunde, weil ja immerhin mit einer Zurückziehung des deutſchen An⸗ trags gerechnet werden mußte. Reuer Schulerlaß gegen die hultſchiner deutſchen Auf Anweiſung von Prag hatten bekanntlich die Hultſchiner Lokalbehörden die Schließung ſämtlicher deutſchen Sulen des Hultſchiner Ländchens angeordnet, weshalb die Bevölkerung des Landes ſich gezwungen ſah, ihre Kinder in die Schulen Troppaus zu ſchicken. Jetzt hat der bevollmächtigte Kommiſſar für das Hult⸗ ſchiner Ländchen, in einem neuen, Erlaß den Eltern derjenigen Kinder des Hultſchiner Ländchens, die deutſche Schulen in Troppau beſuchen, mitgeteilt, daß in Zukunft die deutſchen Schu⸗ len Troppaus von Kindern des Hultſchiner Ländchens nicht be⸗ ſucht werden dürfen. Es geht alſo aus dieſen verſchiedenen Schul⸗ erlaſſen mit aller Deutlichkeit hervor, daß die tſchechiſchen Behörden durch Unterbindung jeder Möglichkeit, der heranwachſenden deut⸗ ſchen Jugend deutſchen Unterricht zukommen zu laſſen, das Deutſch⸗ tum im Hultſchiner Ländchen erdroſſeln wollen. „Deukſche Bücher an Ikalien. Das Deutſche Reich hat zum zwei⸗ ten Male auf Reparationskonto Böcher und Zeitſchriften an Italien geliefert. Es handelt ſich um 5160 wiſſenſchaftliche Werke in 18 000 Bänden im Geſamtwerte von 250 710 Goldmark. und zwar ſind es Werke. die alle aus den Krieasjahren ſtammen. aufgefunden und Hahn, wurde wegen Beihilfe mit einem Jahr Gefängnis der Steuerſtreik in Paris leule Während des geſtrigen Steuerſtreiks der Pariſer 4 und Gewerbetreibenden wurden zahlreiche Verſammlu den Vor⸗ halten, die zum Teil recht ſtürmiſch verliefen. In. pier⸗ ten wurde gefordert, daß der Streik nicht nur zwei, b undzwanzig Stunden und nötigenfalls unbegrenzt en Ver⸗ wenn der Ueberſteuerung kein Ende bereitet werde. In enommen, ſammlungenm wurde eine gemeinſame Entſchließung angg ſcheur⸗ worin die Kaufleute aufgefordert werden, die ſogenengzieteingtege Steuer nicht zu bezahlen, ſich dem Geſetz über die Mi i8tzinger lung der Handelslokale zu widerſetzen und nur er, igulaſſen höhung von 100 Prozent gegenüber der Vorkriegszel Srpährüng Weiter wird gefordert, daß trotz der unſicheren Faeſchloſſen wer⸗ Mietsverträge bis auf die Dauer von 12 Jahren abgeſchlon iſter den müſſen. Mehrere Delegationen ſind zum 4 entſandt worden, um ihm dieſe Entſchließung mitzu wobei beſon⸗ kam es noch in einigen Straßen zu Kundgebungee en hatten. ders vor den Läden gelärmt wurde, die nicht geſch 11 5 In einem Viertel zogen einige Metzgermeiſter 7 11 leumkannen vor die nichtgeſchloſſenen Fleiſcherla e goſſen das ausgeſtellte Fleiſch mit dem übelriechenden ſich Während die Pariſer Kaufleute geſtern ſtreikten, auch die Steuerbeamten. In einer Eingabe berbeamten in rung forderten die Verbände der franzöſiſchen ziemlich ſcharfen Worten eine allgemeine Gehaltserköhiten ſollten, Sofern eines Tages auch die Steuerbeamten ſtrei elsſt. wäre allerdings für die Steuerzahler die Steuerfrage 9 wo ſind die Barmats: Berlin, 4. März.(Von unſerem Berliner Büro nage in ſonſt zuverläſſiger hieſiger Berichterſtatter meldet, iſt die unſeb, Falle Barmat bisher immer noch nicht feſtgeſtellt. Ausarbeinun läufig auch nicht daran zu denken, daß es zu einer twaigen ⸗ kommen würde, deshalb ſei auch der Termin eines 2 5 del fahrens gegen Barmat und Genoſſen noch nicht abzuſehe her f00 „Deutſchen Zeitung“ wird noch dazu geſchrieben: Au die de 0 nicht aufgeklärte Weiſe ſei es Barmat gelungen, über ſäßen ſie il Grenze nach Holland zu entkommen. Nun Korru lion Amſterdam und ſchnaubten gegen die Kreiſe, die ihre deres r0 aufgedeckt hätten, Rache. Dort ſei von ihnen ein bee ſull eingerichtet, das den Rachefeldzug führen ſoll. An lei 0 trautige ein Mann, der aus rheiniſcher Separatiſtenzeit e ‚ erühmtheit erhalten hätte. tommur Das Barmat⸗Büro ſoll die ſozialdemokratiſche und rmat ſtiſche Preſſe in Deutſchland und Holland bearbeiten, der Ge⸗ immer noch Mitglied der deutſchen Sozialdemokratie. Aus franzö paratiſtenzeit hätte das Barmat⸗Büro Beziehungen zu die ſoge ſiſchen Propagandaſtellen die damals im beſetzten gebne rſtüste, nannte Ita(Internationales Telegraphenagentur) Fel⸗ Barmat ſuche auch wieder Geſchäfte in Deutſchland zu machen. el⸗ ner will er gegen den preußiſchen Staat Entſchädigungsklag 1 ben. i Die Deutſche Zeitung“ darf in dieſem Sukenmgengengnfe nicht den Anſpruch beſonderer Zuverläßigkeit gen Bar maſ Immerhin iſt die Frage wohl verſtattet: Woſind die man m⸗ Hatte man wirklich kein Intereſſe mehr daran, ſie bis 8 ſchluß der Unterſuchung in Deutſchland zu behalten? Letzte Meloͤungen Heidelberger Chronik rz Mi⸗ kKkr. Heidelberg, 4. März.(Eigener Bericht.) Die am,! 15 von der Statiſtiſchen Abteilung für Heidelberg errechnete Ner eh ziffer beträgt ohne Bekleidung 131,56 und mit Bekleidung r dem uſd. 180,5(1014 100). Die Meßziſſer weiſt gegengermuh 1. Februar einen Rückgang um 1,45 bezw..08 auf. Dus in de gus Unachtfamteit eleb im Zimmer eines Dienſtmadet hen do, Altſtadt in der Nacht zum Dienstag ein Gashahn offen ſt bewuß ⸗ Mädchen wurde am Dienstag vormittog in ſeinem Bett bereit ins Krankenhaus verbracht, wo Polizez 05 geſtorben iſt.— Ein guter Fang gelang der hieſigen iz fohren ſie zwei Motorradfahrer, die durch die geſperrte Hauptſtra eſtſtelle zur Namensfeſtſtellung auf die Wache brachten und dabe, chag doß ſie ihrem Arbeitgeber in Gelſenkirchen 8700 Mark un und di haben. Ein großer Teil des Geldes wurde beigebt beiden Ausreißer ins Gefängnis eingeliefert. Liebesdrama 0 16%r, der f — München, 4. März. Ein 20jähriger Automechaniker⸗ 105 ſon, in den nächſten Tagen nach Spanien begeben wollte. uum d eien 0 niſche Fremdenlegion einzutreten. feuerte bei einer Abichiger Aach ſeiner Wohnung auf ein Buffetmädchen wegen verſchma tzten. mehrere Revolverſchüſſe ab, die das Mädchen erheblich verle entleibte ſich dann ſelbſt durch einen Schuß. len 5 Jahre Juchthaus für einen betrügeriſchen Beun — Breslau, 3. März. Der frühere Stad tinſ N10 Mayer, der den Breslauer Gemeinderat um faſteine 9a chädit lion Goldmark durch Unterſchlagung ge Pea 500 hatte, wurde in der zweiten Inſtanz zu der verſchärften ine 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Seine Geliebte, beſtral Eine neue Liſzt- Biographie Von unſerem Pariſer Vertreter Im Muſikleben der franzöſiſchen Hauptſtadt vollzieht ſich eine merkwürdige Entwickelung: die Werke von Franz Liſzt, jahvelang aus den Programmen der großen Orcheſtervereinigungen verbannt, von den führenden Kritikern beiſeite geſchoben, rücken allmählich in den Brennpunkt muſikaliſchen Intereſſes. Laſſen wir die wohl nicht un⸗ berechtigte Vermutung außer acht, kratie für den großen Meiſter Liſzt der hier ſtets die Salons be⸗ herrſchte, ſtarte Neigung beſteht, ſo muß das intenſive Verlangen nach den religiös⸗myſtiſchen Schöpfungen des„Abbsé“ ſeſtgeſtellt werden. Die Werke eines Claudel und Francis Jammes weiſen ſeeliſche Affinitäten mit den muſikaliſchen Geſtaltungen Liſzts auf: wir finden im„König David“ Honneggers ſtarke Anklänge an Kirchenkompoſi⸗ tionen des Weimarer Meiſters. Vielleicht wird durch die Wieder⸗ belebung dieſer Werke der lebenden Generation franzöſiſcher Kom⸗ poniſten ein neuer Weg gewieſen werden, denn— ich zitiere ein Wort Alfred Bruneaus, des beſten franzöſiſchen Mufikſchriftſtellers —„Liſzt ſteht der Frankreichs näher als Richard Wagner... Im Frühling dieſes Jahres wird Paris wieder einmal die„Graner Meſſe“ hören. Ein Komitee, dem die hervor⸗ ragendſten Mitglieder des franzöſiſchen Adels angehören, ermög⸗ licht die Aufführung in der Kirche von Saint⸗Fuſtache, wo Franz Liſtzt dieſe Meſſe— das erſtemal mit mäßigem Erfolge, das zweite⸗ mal unter begeiſtertem Beifall— ſelbſt dirigierte. Dann wird ſein„Chriſtus im Champs⸗Elyſses⸗Theater mit den beſten hier verfügbaren Kräften von dem Kapellmeiſter Straram aufgeführt werden, und daran ſoll ſich die„Heilige Eliſabeth“ ſchließen. All das ſoll aber nur einen Anfang bilden.„Liſzt wird zu unſerem Apoſtel,“ ſchrieb ein fvanzöſiſcher Komponiſt,„er erfüllt uns mit herrlichen Ideen.“ N So kommt es, daß das Buch des Grafen Guyde Pour⸗ ktalss:„La Vie de Franz Liszt“ das muſikliterariſche Ereignis in Frankreich geworden iſt. Pourtalès ſchrieb es nach langen und eingehenden Studien in Weimar, Bayreuh(wo ihm die Witwe des Profeſſors Thode und Siegfried Wagner wertvolle Auf⸗ ſchlüſſe lieferten) und München. In Paris ſelbſt konnte er im Kreiſe der Familien Ollivier und d Agoult biographiſches Material ſammeln. Die Familie Olliwier beſitzt noch den umfangreichen, im Sekretär des Advokaten Daniel Ollivier ſchlummernden intimen Briefwechſel zwiſchen Franz Liſzt und der Comteſſe'Agoult; Graf Pourtalès erhielt zwar nicht die Ermächtigung, dieſe Blätter zu daß in der franzöſiſchen Ariſto⸗ leſen, aber er wurde mit einigen wichtigen Fingerzeigen verſehen, die es ihm ermöglichten, das Verhältnis zwiſchen der nach lite⸗ rariſchem und politiſchem Ruhm ſtrebenden Gräfin(ihr Schriftſteller⸗ name war Daniel Stern) und der ekſtatiſchen Künſtlernatur Liſzts tiefer zu erkennen. Daniel Ollivier behält ſich die Veröffentlichung des Briefwechſels vor. Sicherlich wird man daraus erfahren, wie ſich die Beziehungen Franz Liſzts zu den geiſtigen Führern Frank⸗ reichs in der Mitte des vorigen Jahrhunderts geſtalteten. Begreif⸗ licherweiſe enthält das Buch des Grafen Pourtalès wenig Neues über Liſzts Verhältnis zu Lammenais, Saint Simon. Ergiebiger waren die Forſchungen rein biographiſcher Art. Wir erfahren zum erſten Male Genaues über Liſzts erſte und ewige Liebe. Der ſiebzehnjährige Künſtler lernte, unmittelbar nach dem Tode ſeines Vaters, ein Fräulein Saint Crique kennen, der er Klavierunterricht erteilte. Zwiſchen dem jungen Mädchen und dem ungeſtümen Franz ſpannen ſich bald zarte Fäden. Die Mutter Karolinens hätte ihren Segen zur Verheiratung erteilt, aber der Vater, ein ehrgeiziger Mi⸗ niſter, wollte ſeine Tochter zur Ariſtokratin machen. Der arme Liſzt erhielt den Abſchied, aber bis an ſein Lebensende ſtand er Karo⸗ line nahe. Sie bedeutete ihm mehr als die Komteſſe'Agoult, die ihn zum Vater dreier Kinder machte. Das Buch des Grafen Pourtalés will nicht als muſikkritiſches Werk betrachtet werden. Es entſtammt einem romantiſchen Geiſte, der die packenden Epiſoden Liſztſchen Lebens in glühenden Farben zu ſchildern ſucht. Alle Mädchen⸗ und Frauengeſtalten, die in dem Leben des Klavier⸗Paganini, wie des Komponiſten emportauchen, von Carolin Saint⸗Cruque, der Gräfin d Agoult und der Fürſtin Sayn⸗Wittgenſtein angefangen bis zur geheimnisvollen MarieKalergi und der wilden Olga Janina, ſind glänzend gezeichnet, in ihrem geiſtigen und erotiſchen Verhältnis zu dend Liſzt ſcharf charakteri⸗ ſiert. Schade, daß es dem Buche an Bildern fehlt... Eine vollen⸗ dete Darſtellung iſt Liſzts Aufenthalt in Genf mit ſeiner Geliebten, der Komteſſe d Agoult. Künſtleriſch war die Genfer— für Liſzt wohl nicht ſehr fruchtbringend, aber die an Rouſſeaus Ideenwelt er⸗ innernde Ungebundenheit des Lebens wirkt wundervoll. Rein gegen⸗ ſätzlich iſt das Verhältnis Liſzt zur myſtiſch veranlagten, unabläſſig ſchreibenden Fürſtin Wittgenſtein Irdiſche und himm⸗ olen— der Komteſſe d Agoult liſche Liebe. Zwiſchen den beiden und der Fürſtin Wittgenſtein— entwickeln ſich die„Liebesaffären“ des von Frauen und Mädchen verfolten, mit wildeſten Schwüren und Gelübden überſchütteten Franz Liſzt. Mit großer Geſchicklichkeit verſteht es Pourtales, den Künſtler zu zeichnen— trotz Liehes⸗ abenteuern und Erlebniſſen, die an und für ſich einer Biographie den Publikumserfolg ſichern. 155 8 71 7 oli⸗ Deror ich mein Duch beendete, piͤgerte ich nach ige ſchreibt Graf Pourtales;„am Fuße der tiburtiniſchen Ve baul hebt ſich neben der Feſtung die im ſechzehnten Jahrhunder cuſte, Villa des Kardinals dEſte. Kaskadenartig herapfallende Pee ſ Zyperalleen. Dieſe Kathedrale in Grün mußte Liſszts Seem ſich geiſtern; man kann den Spaziergang durch den Garten ale machen, ohne daß das Keiſtige Auge— 11 5 magere ere erblickt. Vier kleine Zimmer bewohnte Liſzt in einem 5„ Stockwerk des Landhauſes. Ein Wächter führt uns unter en wo zwei alte Frauen uns mißtrauiſch empfangen. Vor 1 Jahren waren ſie die Dienerinnen Liſzts. Sie zeigen fien ein⸗ Bett, ſein Arbeitszimmer, den Tiſch, wo er ſeine Mahlze gun, nahm, eine Photographie, die neben dem Bildnis der heiliger meilt frau angebracht iſt.“„Deine letzte Freundinn Aul. ſung⸗ Fragen erwidern ſie:„Er war ſtets als Abbs gekleidet; depet Rock war mit einem Knopf geſchloſſen; er trug als Kopſeſbö, die Bomba. Seine Freigebigkeit war grenzenlos; die. warel kam nicht aus ſeiner Hand. Er liebte es, zu küſſen. Wir iim, damals noch jung und klein. Die ſchönſten Damen kamen 5 K0 Eine von ihnen ſchickte jeden Tag dem Meiſter einen Stuht ftül, nelien. Er arbeitete, ſpielte den ganzen Tag. Um fünf 15 die Lampe in der Hand, ging er zur Meſſe. In der Wel Berbel woche, wenn die Pifferari mit ihren Herden von den Mäne herunterkommen und den Dudelſack ſpielen, ließ er die der zu ſich kommen, bewixtete ſie und ſchrieb ihre Weiſen nie ewehunn In dieſem Augenblick ſetzten ſich die Kloſterglocken in Verte, Ich erinnere mich an das„Excelſior“, das Liſzt kompomi doß er dieſe Glocken härke; Wagner ſchöpfte aus dieſem Mung de Glockenthema im„Parſifal“ Hier iſt alſo der Urſprünſg de myſtiſchen Mahls von Montſalvat. Uebernatürliches lag, Lach, ganzen Perſönlichkeit des heiligen Franz von Titoli. Seben leute beugten ſich vor ihm, küßten ihm die Hände, berühr pehan, Kleid. Die Böswilligen ſprachen von Satanismus; ander. durc delten ihn auch als Abenkeurer. Doch wir, die ihn beſſe, amen, drungen haben, wir wiſſen, daß in dieſem ſtarken Ten in di die belle Leuchtkraft des Hergens abſiegte. Fra Becte iſ un Stadt der Päpſte geſtorben, und ſeine irdiſchen Reſte ließ Kloſle einem Stein bon Santa⸗Maria⸗Minerva. Aber in einene 75 von Florenz ſucht man ihn im Geiſte. Das gleiche gilt büßterge Angeliſe der Muſftr, ſein Grabſtein hefindet ſich anter denge de Himmel Bayerns. doch von der höchſten Terraſſe der Vi aus fühlt man ſeine Muſikſeelle eeeeeeeeeeeeeereeee le de Wonterstag- den 4. März 1926 3. Seite. Nr. 106 Was willſt ARneue Maunheimer Zeitung(Abend-Ausgabe) Du werden? Ver findet den richtigen Beruf?— Poſitive und Zative Eignungsprüfung— Die ungeſtillte Sehnſucht— Tätigkeif der Berufsämlar— Das ſchädliche Amſalleln Nenſcges willſt du werden? Die ewige Frage, die an alle jungen Mittel* herantritt, ſobald ſie die Lernzeit, ſei es nun Volksſchule, u lö ſchule oder Gymnaſtum, beendet haben, und die ſo ſelten jemand bwn vermag, die ſo häufig falſch beantwortet wird. Warum ſind er alled Eltern in der Lage, ihrem Kinde den Beruf auszuſuchen, würde ein für es paßt, in dem allein es ſich wohl und glücklich fühlen lande warum ſind die allerwenigſten jungen Menſchen nicht im⸗ indenz lich ſelbſt den Beruf zu wählen, in dem ſie ihre Befriedigung all Man hat ſtatiſtiſch nachzuweiſen verſucht, 5 80 Prozen! aben Menſchen einen falſchen Beruf ergriffen ieße Oin dem ſie nicht das höchſte Ziel erreichten, was ſie erſtrebten. die iw dtatiſtit iſt zweifellos falſch. Es gibt nämlich gar nicht ſo viele, uwie man zu ſagen pflegt, ihren Beruf verfehlt haben. Wodurch agriff ſie das Etwa, weil ſie in dem Beruf, den ſie Dewels nichts geleiſtet oder wenig erreicht haben? Das iſt kein er daß ſie es in einem anderen weiter gebracht hätten. Nur mehr Be Beruf gewechſelt hat und im zweiten mehr Erfolg und Alle a efriedigung fand, kann behaupten, daß der erſte verfehlt war. borden eren bilden es ſich nur ein, daß ſie ein bedeutender Kopf ge⸗ agrifſe wären, wenn ſie nicht dummerweiſe gerade 7 Beruf“ hätten. Andererſeits gibt es weder einen Beruf, der nur nur ſürſtimmte Menſchen paßt, noch einen Menſchen, der ür ſeinen einzigen Beruf geſchaffen wäre. kiin Ein arbeitsfreudiger tüchtiger Kerl wird es überall zu etwas alſc a Von dieſem Geſichtspunkt aus gehen die allermeiſten ganz ilte an Berufswahl und Berufsberatung heran. Die große unge⸗ eſte und unſtillbare Sehnſucht des Menſchen, ſtets das Schönſte und rufe zu haben und zu finden, wirkt ſich auch in der Wahl der Be⸗ Leſchaft Wie geht ſie meiſt vor ſich? Entweder der Vater hat ein Fol ft, eine ärztliche Praxis, ein Antwaltsbüro uſw., natürliche kſte⸗ daß einer der Söhne(meiſt der ältere) den Vater hierin ab⸗ Migurſeht Oder aber der Junge hat von früh an eine beſtimmte benſens. ſpielt nur mit Eiſenbahnen, ſchon ſteht feſt, daß er In⸗ bder ur werden muß. Vielleicht wäre er ein viel beſſerer Oberlehrer Paſtor geworden. Falſch iſt es, auf kleine Liebhabereien des Ki 5 ——5 einzugehen, falſch auch, ihm einer geringfügigen Abneigung Der n einen Beruf zu verbieten.„Der Junge will Arzt werden? ein Hann ja kein Blut ſehen!“ Als ob das ein Hinderungsgrund und mſtand ſei, der ſich nicht abſtellen ließe oder ändern könne. Doch das ſind i 4 e nd in der großen Maſſe der Berufsunſchlüſſigen die upen Fälle. Meiſt Eltern noch Kinder was Rechtes dalen ann geht plötzlich acht Tage vor Toresſchluß das große Rätſel⸗ er S5b Vater iſt Bankbeamter, hat es aber nicht weit gebracht, utt ohn ſoll natürlich„was Beſſeres“ werden. Oberlehrer, ſagt die byzeur denn ſie hat in ihrer Jugend mal einen Kandidaten vom 89 ſterblich geliebt. Aber Vater will davon nichts wiſſen. entſcheidet er. Da kommt Onkel Theodor, iſt entſetzt. Medi⸗ Aber der Beruf iſt ja derart überfüllt, erſt neulich hat er ge⸗ Wer„„ Zwiſchendurch wird der Sohn wohl hundert Mal gefragt, enßer kann ſich nicht entſcheiden. Was kennt er vom Leben! Nur hat erlichkeiten. Von der Tätigkeit eines Arztes, eines Oberlehrers wohl Aa unklare Vorſtellungen wie von der eines Bankbeamten, ob⸗ di ater manches aus dem Büro erzählt hat. Schließlich einigt e ganze Familie und Verwandtſchaft auf Oberförſter oder wordermeiſter, obwohl der Junge doch am liebſten Poſtbeamter ge⸗ dacht wäre und es als Muſiker vielleicht zu Weltberühmtheit ge⸗ ohne hätte. Und leider werden ſo die meiſten Berufe ergriffen, der kluge Erwägung, überſtürzt und nach Beratung mit Menſchen verſchiedenſten Berufe, die natürlich alle verſchiedener Anſicht ſind. welſtie Frage:„Was willſt du werden?“, iſt überhaupt in den werd n Fällen falſch geſtellt, ſie müßte lauten:„Was kannſt du 1 Und anfangen müßte man mit der Frage:„Was kannſt dem iicht werden?“, denn das iſt ſchließlich das Entſcheidende. Bei es meinen Beruf iſt das Studium zu teuer, bei dem anderen dauert vns dange, für den dritten iſt mancher körperlich nicht e Und Verufeergleichen Gründe mehr ſind. Das gilt natürlich von allen Daß fen, nicht nur den akademiſchen, auch ſämtlichen Handwerkern. deme man einem Menſchen mit ungewöhnlichen Körperktäften ein Faduch ae doß Handwerk ausſuchen wird, iſt ebenſo ſelbſtver. 5 ich, wie daß man einen ſchwächlichen bruſtkranken Jungen nicht deremann werden läßt. Hier greifen die Berufsämter ein, geſch egensreiche Tätigkeit man nicht unterſchätzen ſoll. Sie ſind und dilen worden, um in gemeinſamer Arbeit mit Lehrern, Aerzten prüf en Pfychologen die jungen Menſchen auf ihre Eignung hin zu gusfen und ihnen Wege zu weiſen. Selbſtredend wird kein Zwang dienerübt, ebenſowenig wie es Pflicht iſt, ſich der Berufsämter 55 be⸗ kurch di Aber die ſtändig wachſende Inanſpruchnahme dieſer Aemter ohne die Jugend(1925 waren es faſt 300 000) beweiſt, daß ſie nicht Lahreserfolg zu arbeiten ſcheinen. Nachdem der Pſychologe, der Menſe und der Arzt ihr Urteil und ihre Meinung über den jungen uufahſchen abgegeben haben, der ins Leben treten ſoll, fragt der Be⸗ 5 erhauter ihn wa⸗ er werden kann und möchte, d. h. welche Verufe keoff aupt in Frage kommen. Dann wird eine engere Auswahl ge⸗ Der ſu unter Berückſichtigung der negativen und poſitiven Eignung. Gewlänge Menſch geht dann nach Hauſe in dem Bewußtſein und der dgulel du eigneſt dich nur für dieſe zwei oder drei Berufe. Die ltige Entſcheidung bleibt ihm natürlich überlaſſen. 5 b. Ob jeder trotzdem das Richtige trifft, darf bezweifelt werden. Von 100 Abiturienten 70 mehrere Semeſter, ohne ſich für einen beſtimmten Beruf zu entſcheiden und 20 davon ſatteln ſpäter noch einmal um. Ich muß noch einmal auf die Sehnſucht zurück⸗ kommen, die im Menſchen ſteckt und die ſo viele glauben macht, ſie hätten den falſchen Beruf ergriffen, ohne daß es der Fall zu ſein braucht. Die Eltern möchten, daß ihre Söhne mindeſtens eine Stel⸗ lung erreichen, der des Vaters ebenbürtig, die Jugend möchte einen Beruf ergreifen, in dem ſie es raſch zu etwas bringt, der angenehm iſt und in dem man ſich wohl fühlt. Dann kommen die Enttäu⸗ ſchungen, die Rückſchläge, die keinem Menſchen erſpart bleiben. An⸗ dere Berufe ſehen ſich plötzlich viel günſtiger, angenehmer und zweck⸗ entſprechender an und faſt keinem wird irgend einmal der Seufzer erſpart:„Wär' ich doch was anderes geworden. Ganz falſch. Wer in einem Veruf gar nichts leiſtet, taugt auch für den anderen nicht viel. Gewiß, das eine liegt einem mehr als das andere, aber ein tüchtiger arbeitſamer Menſch, der mit Liebe an die Sache geht, wird es überall zu etwas bringen.(Wobei der Ton auf„etwas“ liegt.) Man ſoll keinen Beruf blindlings ergreifen, ſoll ſich lange und aus⸗ führlich mit vernünftigen Menſchen beſprechen, die im Leben ſtehen. Wenn man ſich aber mal entſchieden hat, dann ſoll man bei der Stange bleiben, auch wenn's ſchwer fällt, denn die meiſten Unzufrie⸗ denen entſtehen durch das ewige Umſatteln. Dadurch aber, daß man dauernd wechſelt, findet man beſtimmt nicht den richtigen Städtiſche Nachrichten Mannheimer Berufe um das Jahr 1700 Von Domänenrat L. Honegger Bei den mannigfachen Streitigkeiten, die ſo oft wegen Darlehen, Gaulshandel, Mietzinſen, Erbſchaften und Beleidigungen mündlicher und handgreiflicher Art vor dem Mannheimer Stadtrat, und dem Hofgericht vor 200 Jahren auszufechten waren, gab es für Advokaten und Anwälte genug Arbeit. Das Studium der Rechts⸗ wiſſenſchaften ſcheint aber nicht für jede Anwaltstätigkeit vorgeſchrieben geweſen zu ſein, ſondern, wer ein gutes Mundſtück und eine ge⸗ wandte Feder hatte, konnte ſich als ſogen. Winkeladvokat niederlaſſen. Da es aber unter den letzteren auch Elemente gab, die ſich kein Gewiſſen daraus machten, die Leute zum prozeſſieren in ſolchen Fällen anzureizen, die ein Rechtlich⸗Denkender ſchon von vornherein für ausſichtlos und verloren halten mußte, ſo bedurfte die Niederlaſſung als Anwalt der Genehmigung des Stadtrats. Im Jahre 1700 wurde dieſe dem Sergeanten Johann Piſtorius, der von ſeinem Regiment den Abſchied nahm, um dem Soldatenleben zu ent⸗ und um die Erlaubnis zum advocieren nachſuchte, unter der edingung erteilt, daß er„in ſeinen Schriften keine Partei mit Injurien und nachzüglichen(anzüglichen) Worten angriffe und ſo dieſelben mit Prozeſſen aneinander hetze.“ Aber auch ohne ſoſche Hetzereien gab es genug Arbeit für die Anwälle und genug Anlaß zu ſtrafendem Einſchreiten für den Stadtrat, denn es gab auch ſchon damals Uebervorteilungen aller Art in Handel und Gewerbe. Der Mannheimer Bürger hielt von jeher viel auf einen friſchen Fiſch, ein ſchönes Stück Fleiſch, ein gut durchgebackenes Brot, ein Glas echten Weines oder gut abgelagerten Bieres. Dies alles ſollte zu einem annehmbaren Preiſe abgegeben werden. Um dieſen möglichſt niederzuhalten, mußten die Lebens⸗ mittel tunlichſt auf dem Markt feilgeboten werden, auch wurde der Zwiſch enhandel ſoviel wie möglich ausgeſchaltet. Es wurde deshalb im Jahre 1703 den Händlern verboten, den vor 10 Uhr morgens auf den Markt kommenden Landleuten, Fiſchern und dergl. entgegenzulaufen,„da durch dieſen Zwiſchenhandel der ge⸗ meine Bürger recht leiden müſſe“. Die Aufkäufer liebten es natür⸗ lich nicht, daß auch die Gärtner ihre Erzeugniſſe auf dem Markt ſelbſt zum Verkauf anboten, und ſuchten ſolche Verkäufer zu ver⸗ treiben, ſo daß ſich im Jahre 1686 der Stadtrat veranlaßt ſah, den Gärtnern auf dem Markte beſondere Plätze ein⸗ zuräumen. de Meßger durften nur in den Schranten(Ver⸗ kaufsbuden) Fleiſch abgeben. Den Schäfereipächtern wurde einmal bei Strafe befohlen, den Metzgern Hämmel zu liefern, da es an Hammelfleiſch fehle. Dden Fiſchern von Altrip wurde der Streit verkündet, weil die Schlauberger ihre Fiſche nur im Sommer, wo ſie ſie anderwärts nicht leicht unterbringen konnten, auf den Mannheimer Markt brachten. Man ließ ſie deshalb wiſſen, wenn ſie im Winter nicht kommen wollten, bräuchten ſie auch nicht im Sommer ihre Fiſche zu bringen. Daß der Fiſchfana vor 200 Jahren noch einträalicher war als heute, geht aus den häufigen Streitigkeiten zwiſchen den Mann⸗ heimer und den bengchbarten Fiſchern hervor. Ueber die Wormſer Fiſcher beſchwerten ſich erſtere darüber⸗ daß ſie bei Tag und bei Nacht im Waſſer lägen, obwohl man ſonſt bei Nacht nicht fiſchen durfte, und daß ſie ſo den Gana der Fiſche ſtörten. Damals gab es noch in unſerer Gegend den wertvollen Salm und die begehrten Schneeglöckchen Von Robert Walſer. Eben ſchrieb ich einen Brief, worin ich kundgab, einen Roma m mit oder Katiche Manuſkript liege eineh ſet bereits aufgeſeßt und dauſtbacken und abz wenn den ich aber vorläufig nur an Sonntagen uch zu mir kommt. fertiggebracht 5 ohne Müh und No SHhublade ſchbereit in meiner ckpapier vorhon tragen will, oden Kürzlich deſuchte mich ein Pfarrer. Ich fand es aa We zichtig. da 1 ß er garnicht nach ſeiner Amtsauzübun Aer erzählte mir von einem lyriſch begabten gehrer. endorgenommen, nächſthin zu Fuß durchs Frühlingsland zu del ſchen hinzugehen, der Dorſſchultinder uner erleh ichbe Daß ein Lehrer ſich mit Höherm mie de finde ich ſchön und natürlich. Er hal h hab⸗ ege eine Art—55 5 ein Bu waßzich ſchon, ich weiß nicht, wie oft mi mberſcheinlich inumner wieder leſen werde. Hauptf n wieder zu frühlinge! innt. ird wohl da und dort ein er zu frühlingeln beginnt. Da wi dte, wie man ſeßzt Dicke der wird froh ſein, 12 Gottlob gibt ch Dinge, womit alle einig gehen und hübſch miteinander über · arnngender Frühlingsvers gelingen. Herrlich rdeht mehr ans Einheizen zu denken braucht. wen n. ihre Rolle bald ausgeſpielt haben. n er unbemäntelt umherſtehen und ⸗gehen kann. es no Lnſtimmen. 38 Wo, Ich habe Schneeglöckchen geſehen; agen einer Bäuerin, die zu Markt fuhr. ſind ende ich bin, necht recht, nach ſo zartem Aller Werden will. Die 5 da Nat hr? 55 bom vom Neuen. ich hätte Das Der den, um das Werk uſchicken. Ferner habe ich einen neuen Hut ge⸗ dem richtet und neben⸗ abgibt und Tieferes ja ſchon berufshalber dundern Ernſtem zu tun: mit daterten Marte Wugz in A e„Leben des vergnügten Schulmei 5 e h Genuß geleſen un aup ache i daß ez in Gärten und auf dem 1 Ich f⸗ einen 800 ſchern kauf ö ür einen ſtämmigen Men⸗ ſcher. en, dachte aber, es ſchicke ſich ſür au gn 155 8, dieſe ſchüchternen erſten Ankündiger von etden das von lüner Welt gelfbt wird. Alle lieben za den Gedanken, daß es Früh⸗ Das iſt ein Voltsſchauſpi er Eintritt koſtet teinen Rappen. hauſpiel und der Eintritt ke en Rappen s Jatur, der Himmel über uns treibt nicht üble Politik, daß er defert böne allen, ohne Unterſchied, ſchenkt, und nicht etwa alt und redet endern feiſch und wahiſchmeckend: Schneeglöckchen, wovon ihr? Sie reden noch vom Winter; dabei aber noch auch ſch ron Früßäng: ſie reden vom Vergangenen, doch dabei ſchon kech und Sie reden vom Kalten und dabei doch ſchon keime ärmern; Sie reden vom Schnee und zugleich vom Grün, von menden Wachstum. Sie reden von dieſem und jenem; ſie ſagen: Roch liegt im Schatten und auf Höhen ziemlich viel Schnee, aber an der Sonne iſt er bereits geſchmolzen. Nach kann allerlei Rauhes daherfahren. Dem April iſt nicht recht zu trauen Aber das Er⸗ wünſchte wird krotzdem ſiegen. Wärme wird ſich überall geltend machen. liſpeln allerlei. Sie erinnern an Schneewittchen, das in den Bergen, bei den Zwergen freundliche Aufnahme fand. Sie erinnern an Roſen, darum, weil ſie anders ſind. Alles erinnert ſtets an ſein Gegenteil. Nur hübſch ausharren. Das Gute kommt ſchon. Gutes iſt uns immer näher als wir glauben. Geduld bringt Roſen. Dieſer alte, zute Spruch fiel mir ein, als ich letzthin Schneeglöckchen ſah. Theater und Muſik OHändel-Uraufführung in Münſter. Obwohl Händel das Oratorium„Theodora“ als das beſte ſeiner Oratorien bezeichnet hat, 825 es auch in den deuiſchen Konzertſälen bisher kaum zu hören. 7 s mag daher kommen, daß es innerlicher und weniger glangvoll 0 5 andere Händelſcher Oratorien. Umſo größere iſt das Ver⸗ 7770 des Münſterſchen Intendanten Dr. Niedecken⸗Geb⸗ hard, dieſes Werk in Münſter zur ſzeniſchen Urauffüh⸗ der 2 gebracht zu haben. Das Oratorium behandelt die Geſchichte die um ihres Chriſtentums willen von dem römiſchen 8 gefangen geietzt, und zum Vennsdienſt perurteilt wird. 86 0 Chriſtentum ergebener Verlobter Didimus befreit ſie, indem er ſich ſelbſt in die Hand der Feinde gibt. Theodora, be⸗ von ſeinem Opfermut, ſtirbt mit ihm gemeinſam den N Die beiden Welten des Heidentums und des Chriſten⸗ werden von der Muſif eingehendſt geſchildert. Weiche, innige umgeden das Auftreten der Chriſten, grell, hart, leuchtend wer⸗ den die Szenen der heidgiſchen Römer umſpielt. Niedecken⸗Gebhend in ſeiner eindringlichen ſzeniſchen Geſtaltungskraft war dem Werke 1 Mittler: er glänzte ebenſo in den tollen, Bacchana⸗ dde Werden, wie er das Auftreten der Kriſcicden Chire und der beiden rlobten verinnerlichte. Den tiefergreifenden Höhepunkt der Aufführung bildete die Schlußſzene, in der Theodora und Did mus am Kreuze hängen. umgeben von dem Chor der betenden Glaubens⸗ genoſſen. Die. muſikaliſche Leitung des Abends lag in den Händen Generalmuſikdirektors Schulz⸗Dornburg, der das Werk auch in dieſer Hinſicht ergreifend herausbrachte. Die Uraufführung, die ſtärkſten Erfolg hatte bedeutet einen neuen, intereſſonten Schritt auf dem Wege der deutſchen Händel⸗Renaiſſance. Theaterrundſchau. Der Düſſeldorfer Theaterausſchuß hat den bisberigen Direktor der Vereinigten ſtädtiſchen Bühnen, Heinz Hille. der vom badiſchen Miniſterium zum Intendanten in Karlsrube aus · Maifiſche. Im Jahre 1692 verehrte der Stadtrat namens der Stadt dem General von Heddesdorf einen 18pfündigen Salm. der hier gefangen wurde. Die Mannheimer Fiſcher gerieten mit der Heidelberger Fiſcherzunft in Streit,. weil ſie mit ihren Garnen den ganzen Neckar abſperrten. ſodaß es oberhalb Mannheims nichts zu fiſchen gäbe. Für Fiſche und Fleiſch wurden vom Stadtrat von Zeit zu Zeit Höchſtpreiſe feſtgeſetzt. deren Ueberſchreitung ſchart geſtraft wurde. So koſtete um das Jahr 1700 das Pfund Hechte 8 Kreuzer(etwa 25 Pfg.). Karvfen und Barſche 7 Kreuzer(21 Pfa.). Breſem 3 Kreuzer(etwa 10 Pfa.). Naſen(Weißfiſcher) 2 Kreuzer (6 Pfg.). Ein Pfund Ochſenfleiſch koſtete damals 5% bis 6 Kreuzer(etwa 20 Pfg.), Rindfleiſch 5 Kreuzer(15 Pfa.),. Kalb⸗ und Schweinefleiſch 6 Kr.(ettda 20 Pfg.). Hammelfleiſch 57 Kreuzer (16—18 10 65 0 4⸗, 5 und 6mal ſo billig wie heute, oder, was auf eines herauskommt, das Geld hatt damals die—bfache Kauffräft. Der Mannheimer wollte aber damals nicht nur preiswertes, ſondern auch vollwertiges Fleiſch. Ein Viebhändler, der 1665 einem andern eine Kuh. die„innen ganz faul“ war. in Tauſch gab, mußte die Kuh. wie verſprochen. liefern. mußte die Koſten des Verfahrens tragen, dem Betrogenen einen Gulden geben und ein Maß Branntwein liefern; außerdem wurde er ſolange in die Pfetzen⸗ kammer geſetzt, bis der Kläger befriedigt war. Eine originelle Strafe wurde im ſelben Jahre einem Menger zudiktiert. der ein Stück Vieh geſchlachtet hatte,„das zwar geſund aber ſo mager und dürr war, daß es billigerweiſe von Menſchen nicht verſreiſtt werden ſollte“. Dieſer Metzger mußte zu ſeinem eigenen Spott und andern zum Ab⸗ ſcheu ein Viertel dieſes geſchlachteten Tieres über den Markt an den Neckar tragen und es in Gegenwart der Stadtknechte und der anwe⸗ ſenden Bevölkerung ins Waſſer werfen. Wer den Schaden bat. braucht für den Spott nicht zu ſorgen. Da in Mannheim, als es noch ein Städtchen von einigen 1000 Einwohnern war, viele Bürger ihr Schweinchen mäſteten und auf den Winter ſchlachteten, ſo wurden die ſtädtiſchen Voyſch riften über den Umfang und die Länge der Bratwürſte auch auf die Hausſchlachtungen ausgedehnt. Dich eine Verfügung des Stadtrats vom 9. Dezember 1882 wurde ein Plakat ausgefertigt,„welcher Geſtalten die„ſembdlichen Bürger⸗ und Chriſtenmetzger“ allhier künftig die Bratwürſte machen ſollen. Offenbar ſchickten die Bürger vom Schlachtfeſt ihren Freunden und Gönnern, die teilweiſe auch im Rathaus ſaßen, zu kleine Bratwürſte. Auch die Butter, die auf dem Markte zum Ver⸗ kauf kam, ſchien nicht immer das richtige Gewicht gehabt zu haben, denn es wurde im Jahre 1700 dem Marktmeiſter befohlen, die Butter nachzuwiegen und, falls im Gewicht etwas manquieren (fehlen) ſollte, dieſe entzwei zu ſchneiden. Wie den Fiſchhändlern und den Metzgern waren auch den Bäckern Preis und Gewicht vorgeſchrieben. Ein Kreuzerweck ſollte im Jahre 1700 mindeſtens 15 Lot, alſo etwa ein halbes Pfund. und ein Batzenbrot 2 Pfund 12 Lot wiegen. Einem Bäcker, der im Jahre 1686 zu leichtes Brot gebacken, wurde zur Strafe das Brot weggenommen und unter die Armen verteilt; 1703 mußten die Bäcker außerdem noch 3 Gulden Strafe bezahlen. Demnach war der Mannheimer Stadtrat ſchon vor Jahrhunderten mit„ſozialem Oel“ geſalbt. Daß das Brot wohl ausgebacken ſei, wurde 1685 den Bäckern bei einem Reichstaler Strafe mit dem Zuſatz aus⸗ drücklich befohlen, daß jeder Bäcker ſein Brot nur an dem ihm gebührenden Platz und Stand feilhalten ſollte. Der Wein der nahen Pfalz und der Bergſtraße ſcheint in manchen Jahrgängen den trinkbaren Mannheimern nicht ausge⸗ reicht zu haben. Da mußte der Kaiſerſtühler herhalten. Der Wein, den ein Weinbauer von Leiſelheim lieferte, ſcheint aber den verwöhnten Pfälzer Zungen nicht zugeſagt zu haben; er wurde für vertragswidrig erklärt und mußte vom Lieferanten zurückgenommen werden. Wer heimlich Wein einlegte, um ſich vom Umgeld zu drücken, büßte dies mit 8 Reichstalern. Auch das Bier war mit hohem Umgeld belegt; die Umgeldeinnehmer mußten 1670 in der Stadt herumlaufen und wachſehen, ob von den Bierſiedern, deren es ſcheints damals in dem kleinen Mannheim mehrere gab, kein zu junges Bier verkauft und von den Wirten kein ſolches verzapft würde. Im Jahre 1700 ließ man 2 Bier⸗ ſiedern auf dem Marktplatz 2 Ohm Bier auslaufen, weil dieſe „wider das Gebot ein ſehr ſchlechtes Bier gebräuet und verkauft haben“. Mit Bier oder Wein konnte man ſich in jener alücklichen Zeit ſchon für wenig Geld ein nettes Räuſchlein antrinken. Gegen den Katzenjammer ſcheint auch damals der Hering ein probates Mittel geweſen zu ſein. Dieſe Fiſche unterlagen aber dem Zoll; als daher im November 1696 der Bürger Stauden⸗ berger„wider das Verbot 6 Tonnen Häring über Rhein aus fran⸗ zöſiſcher Bottmäßigkeit verführen“ wollte und dabei erwiſcht wurde, wurde er vor dem Rat zitiert, um mit der„wohlverdienten Straff angefahren“ zu werden. Um nach Frankreich zu kommen, brauchte man von hier nur über den Rhein zu fahren, da auch damals die linksrheiniſche Pfalz in den Händen der Franzoſen war. * *Abzeichen für Schwerhörige, Taube und Blinde. Die Preſſe⸗ ſtelle des Bürgermeiſteramtes Ludwigshafen am Rhein teilt uns mit: Für Schwerhörige, Taube und Blinde iſt ein beſonderes Ab⸗ zeichen vorgeſehen, drei ſchwarze Punkte auf gelbem Grunde, das je nach Wunſch als Nadel, Broſche oder Armbinde von den Ge⸗ brechlichen getragen werden kann. Die Bevölkerung wird gebeten, gegenüber Perſonen, die ein ſolches Abzeichen tragen und ſich damit als Schwerbörige, Taube oder Blinde ausweiſen, im öffent⸗ lichen Verkehr entſprechende Rückſicht zu üben und gegebenenfalls ihnen Hilfe angedeihen zu laſſen. erſehen war. einſtimmia auf drei Jahre zum Intendanten des Stadttheaters Düſfeldorf gewählt.— Hans Esdras Mutzen⸗ becher wurde von der Generalintendanz der Vereinigten Stadt⸗ theater in Köln eingeladen, die Uraufführuna des neuen Werkes von Egon Wellesz„Die Opferung des Gefan⸗ genen“ im dortigen Opernhaus zu inſzenieren. Wellesz nennt ſein Werk:„ein kultiſches Drama für Tanz. Sologeſang und Chöre“. Die Premiere iſt für Ende März angeſetzt.— Im Berliner Großen Schauſpielhaus findet demnächſt die Urauffübrung der Oper Die Krone“ des däniſchen Komvoniſten Henning RechnitzMöl⸗ ler unter Mitwirkung von Mitgliedern der Berliner Staats⸗ und Städtiſchen Oper ſtatt.— Unter dem Vorſitz des Präſidenten des Kulturbundes wurde in Wien die Gründung einer Theater⸗ gemeinde der Zebntauſend beſchloſſen. und ein Komitee. dem Direktoren. Reaiſſeure. Schriftſteller, ſowie die Vertreter der verſchiedenen Kunſtſtellen angehören. eingeſetzt. das die notwendigen Vorarbeiten zu treffen hat. Dieſe Theatergemeinde iſt ausſckließlich für zehn bedeutſame Neuaufführungen öſterreichiſcher unddeutſcher Dichter, ſedoch auch geiſtia bedeutender Schrift⸗ ſteller des übrigen Curova beſtimmt. Für die Darſtelluna ſollen nur allererſte Schauſpielkräfte herangezogen werden.— Im Prager Neuen Deulſchen Tbealer fand die Uraufführung von Hellmuth Ungers Schauſpiel Der Affe“ ſtatt. Das Stück iſt die Ge⸗ ſchichte einer Dollarprinzeſſin, die ſich nach dem Leben der Urmen⸗ ſchen ſehnt und dieſes auf der Südſeeinſel einmal„ausprobieren“ möchte. Das Stück. das im Dialog etwas mager iſt, fand trotzdem beim Publikum eine ſehr beifällige Aufnahme.— Elſe Tuſchkau, das ehemalige Mitalied des Mannheimer Nationaltheaters. ſang jünaſt unter Bruno Walter in der„Entführung aus dem Serail“ mit großem Erfolg. Intendant Tietjen von der Städtiſchen Oper Berlin ſchloß daraufhin mit der Künſtlerin auf ein weiteres Spiel⸗ jahr ab. 4 Runſt und Wiſſenſchaſt die kommenden Ausſtellungen in der Mannheimer Hunfl⸗ halle. Nach Schluß der Ausſtellung„Fafmacht in der Kunſt“ wird Ende März als nächſte arößere Veranſtaltung im Mai eine neue Schau unter dem Titel„Die Blume in Kunſt und Natur“ eröffnet. Während der Sommermonate folgt eine Schau„Der ſapvaniſche Farbenholzſchnitt“ und im Herbſt ſoll ſodann, als Gegenſtück zu der Ausſtellung des Vorſahres„Die neue Sachſſch⸗ keit“, eine umfangreiche internationale Ausſtelluna unter dem Fitel „Abſtrakte Malerei“(Expreſſionismus. Kubismus, Konſtruk⸗ tivismus) ſtattfinden. eeer eneeeeereeeeree, —— 4. Seile. Nr. 106 Reue Mannheimer Zeitung(Abend · Ausgaben Donnerskag, den 4. Marz 192—— verbilligung der Jahrt nach Wiesbaden. Auf Antrag eines Wiesbadener Leſer unſeres Blattes iſt es gelungen, die Fahrt von Mannheim nach Wiesbaden über Ludwigshafen oder über Lampert⸗ heim—Groß⸗Gerau dadurch verbilligen, daß die 104 Tarif⸗ kilometer, die ſeither der Errechnung des Preiſes zugrunde lagen, auf 72 bezw. 82 km ermäßigt wurden. Die Preisermäßigung iſt vorigen Monat in Kraft getreten. Der Hauptgewinn der Arbeiterwohlfahrts⸗Lotterie, eine Vier⸗ zimmerwohnung, iſt einer älteren Frau zugefallen, die heute vor⸗ mittag auf dem Wochenmarkt ahnungslos das Glückslos aus der Taſche zog, als ſie in den Händen einer andern Frau die Ziehungs⸗ liſte ſah. Kaum hatte die Bekannte einen Blick auf das Los geworfen, als ſie ausrief:„Sie hawwe ja die Vierzimmereinrichtung ge⸗ wunne; nach Ihne hawwe mer ſchun vier Dag geſucht!“ Im Nu hatte ſich um die glückliche Gewinnerin eine große Menſchenmenge verſammelt, da ſich die Kunde von der Entdeckung mit Blitzes⸗ ſchnelle auf dem Markte verbreitete. Die Frau, die vor Erſtaunen und Freude völlig die Sprache verloren hatte, wurde von der be⸗ geiſterten Menge auf die Schultern gehoben und zum Ausſtel⸗ lungslokal im Kaſino getragen. Dort ſtand die Frau, bei der die Glücksgöttin offenbar an die richtige Adreſſe gekommen iſt, ebenſo ſprachlos vor ihrem wertvollen Gewinn. * Zuſammenſtöße. Geſtern nachmittag ſtieß an der Straßen⸗ kreuzung C 7/D 6 ein Perſonenkraftwagen mit einem Radfahrer zuſammen. Es entſtand nur Sachſchaden.— In der Waldpark⸗ ſtraße ſtießen geſtern nachmittag 2 Radfahrer zuſammen, wobei ſich der eine durch den Sturz Hautabſchürfungen im Geſicht zu⸗ zog.— Geſtern abend fuhr auf der Mannheimerſtraße in Käfer⸗ kal eine Radfahrerin gegen ein Zweiſpännerfuhrwerk, ſtürzte zu Boden und verletzte ſich am Kopfe. Die Verunglückte wurde mit einem Auto nach ihrer Wohnung verbracht. * Die falſchen Gutſel. Am Dienstag nachmittag nahm ein 4 Jahre alter Knabe, von Erwachſenen unbemerkt, Tabletten ein, die er im Schlafzimmer ſeiner elterlichen Wohnung fand. Beim Abendeſſen fiel das Kind plötzlich vom Stuhl. Man verbrachte den Kleinen in das Allgemeine Krankenhaus. Nachträglich konnte feſt⸗ geſtellt werden, daß das Kind Adalin⸗Tabletten verſchluckt hatte. Lebensgefahr beſteht nicht. „Vermißt. Seit dem 18. Februar wird der am 22. 10. 1907 in Mannheim geborene Gymnaſiaſt Georg Michael Schück, zuletzt UB5, 1 bei den Eltern wohnhaft, vermißt. Er iſt 1,75 groß, hat braunes Haar, längliches Geſicht, ſpricht Mannheimer Mundart und trägt einen blauen einreihigen Rock, dunkle lange Hoſe, graue Weſte und ſchwarze ſpitze Halbſchuhe mit braunem Ledereinſatz. Perſonen, die ſachdienliche Mitteilungen machen können, werden gebeten, dies bei der nächſten Polizei⸗ oder Gendarmerieſtation zu tun. * Einbrecher ſuchten nachts das Verkaufshäuschen heim, das an der Ecke der Otto Beck⸗ und Waa beb⸗ ſteht. Entwendet wur⸗ den: 6 Tafeln Schokolade, Marke Waldbauer, 4 Tafeln, Marke Gala⸗ Feier, Zigaretten, Orangen, Zuckerbrezeln, Bruchwaffeln, Zucker⸗ waren, Pfeffermünz und Zuckereier. * Meſſingdiebe ſind an der Arbeit. Während der Nacht wurden in der Breiteſtraße eine 3 Meter lange Meſſingſtange, die ſich vor einem Modengeſchäft befand, und an einem Hauſe in der Oſtſtadt ein Meſſingaufſatz mit vier Drückern entwendet. *Sein 40jähriges Arbeitsſubiläum begeht heute der Obmann Chriſtian Zimmer bei der amtlichen Gepäck⸗ und Expreßgut⸗ beſtätterei Max Hoffmann. Dem Jubilar wurde durch Herrn Hoffmann ein Geldgeſchenk überreicht. Ebenſo erfreuten ihn die Mitarbeiter mit Geſchenken. Marktbericht Diaass erfreuliche Bild, das der Hauptmarkt in den letzten Tagen und Wochen durch die lebhafte Beſchickung, durch zahlreichen Beſuch und durch die Fülle der in allen Farben variierenden Blüten⸗ und Blumenpracht der Kinder der Göttin Flora aufwies, machte ſich heute in noch intenſiverem Maße bemerkbar. Daß der Frühling nicht mehr weit entfernt, kündigt nicht nur die Natur in Feld und Garten, ſondern auch der Hauptmarkt an, denn die erſt in den letzten Wochen wieder einſetzende Zufuhr in landwirtſchaftlichen und gärt⸗ neriſchen Erzeugniſſen beginnt jetzt calmählich wieder lebhaft zu werden. So erfreulich das für den Stadtſäckel iſt, umſo unhaltbarer werden andererſeits die auf dem für Mannheim vpiel zukleinen Marktplatz. Als der Großvater die Großmutter nahm und Mannheim noch durch ſeinen Feſtungsgraben von der Außenwelt hermetiſch abgeſchloſſen war, genügte der Marktolatz vollauf für die damalige Zeit. Heute aber reicht der Marktplatz für die ſich ſeit zwei Jahrzehnten reckende und ſtreckende Großſtadt Mannheim nicht mehr aus. Geld für die ſcho lange gewünſchte Markthalle iſt keines vorhanden und der Fonds iſt für dieſe noch ſo klein, daß der Vau einer ſolchen Halle vorläufig noch für lange, lange Zeit zurückgeſtellt werden muß. Die beabſichtigte Ver⸗ legung des Großmarktes nach dem Materialplatz beim Straßenbahndepot wird durch den Bau des Neckarkanals anſcheinend verzögert. Und doch wäre gerade die Verlegung des Großmarktes das Ideal für eine Entlaſtung des Detail⸗Morktverkehrs auf Gan, dem Hauptmarkt. Was nun die heutige Zufuhr anbelangt, ſo gap es Spinat in großen Mengen: ferner waren Blumenkchl, Weiß⸗ und Rotkraut, Das Kätſel von Moldenberg Roman von H. v. Blumenthal. (Nachdruck verboten.) Zornig herrſchte er den alten Hausmeiſter an, der noch unter der offenen Haustür ſtend.„Favre, ich habe Ihnen doch geſagt, daß ich heute nicht geſtört ſein will. Warum beſtellten Sie nicht dieſe junge Perſon auf morgen?“ „Ich teilte ihr mit, daß Sie beſchäftigt ſind, mein Herr,“ er⸗ widerte der Hausmeiſter,„aber, da die ſunge Dame eigens von Brüſſel gekommen war und noch heute nacht dorthin zurückkehren wollte, dachte ich, Sie würden ſich vielleicht dazu verſtehen, ihr ein paar Minuten zu ſchenken.“ Es lag ein Mitgefühl in des alten Mannes Stimme, das ſeiner Erklärung den Ton einer Fürbitte gab und dem Mädchen Tränen in die Augen trieb. Jetzt aber durfte ſie nicht weinen, durfte ſie ihrer Verzweiflung nicht Ausdruck geben. Sie mühte ſich ab, einen Grund zu erſinnen, der ſelbſt Nicolas Greniers Gerechtigkeits⸗ gefühl rühren konnte, aber ehe ſie imſtande war, einen einzigen ken in Worte zu faſſen, wurde die Tür des Studierzimmers zugeſchlagen und der Schlüſſel umgedreht. Ohne die Erwiderung des Hausmeiſters anzuhören, war deſſen Herr zu ſeiner Arboit zu⸗ rückgekehrt. Für Elſa Arnould bedeutete das Geräuſch des umge⸗ drehten Schlüſſels mehr als das Ende einer Unterredung!— es be⸗ deutete das Ende aller Hoffnung. Sie kloffte an die verſchloſſene Türe. Sie war ja gar nicht dazu gekommen, alles vorzubringen, was Herrn Greniers Gewiſſen bewegen mußte. Sie hatte nicht von den alten Zeiten der Freundſchaft mit ihrem ſeligen Vater geſpro⸗ chen und ſie hatte ihm nicht geſagt, daß ſie verhungern müſſe. Er, der ſo reich war, konnte ſie doch nicht umkommen laſſen, indem er die Berechtigung ihres Anſpruches ableugnete. Der alte Diener unterbrach dieſe Erwägungen. „Ich fürchte, Sie werden heute abend Herrn Grenier nicht mehr zu ſehen bekommen, Fräufein. Wollen Sie es morgen verſuchen, ſo iſt die beſte Zeit dazu kurz nach 10 Uhr. Aber, wenn ich mir einen Nat erlauben darf, ſo laſſen Sie ſich nicht durch trügeriſche Ausſichten hinhalten. Sie würden gut tun, die Angelegenheit zu Hauſe mit Ihren Freunden zu heſprechen.“ Sie vermachte es kaum, den Sinn ſeiner Worte zu erfaſſen. Mit wehem Herzen wandte ſie ſich ab, um fortzugehen,— ins ungewiſſe, einer trüben, troſtſoſen Zukunft engegen. In der Nähe des Bahnhofes verzögerten ſich ihre Schritte Beim Anblick der beleuchteten Schienen blieb ſie unwillfürlich ſtehen und fragte ſich. was nun werden ſolle. Durch eine Rückkehr nach Brüſſel würde nur die kritiſche Frage um ein paar Stunden hinaus⸗ gerückt. Ohne Geld durfte ſie ihrer hartherzigen Wirtin nicht unter 2 Wirſing, Sellerie und Zwiebeln gut angeboten. In Obſt war haupt⸗ ſächlich ausländiſche Ware vertreten. So verlockend und ſo rot⸗ wangig die amerikaniſchen Aepfel ausſahen, ſo ſchreckte doch der Preis von 70 Pfg. die Marktbeſucher vom Ankauf zurück. 70 Pfg. für ein Pfund Aepfel iſt eben doch ein unerſchwinglich hoher Preis für den größten Teil der hieſigen Bevölkerung. In Salaten gab es große Mengen von Feldſalat und Kreſſe. Aber auch in Kopf⸗ und Endivienſalat meihte ſich Nachfrage bemerkbar. Unter den Frübjahrsgemüſen wurde Lattich bevorzugt. Das Pfund ſtellte ſich auf.20—.60 Mk. Speiſe⸗ und Salatkartoffeln waren in üb⸗ licher Weiſe genügend vorhanden; das gleiche läßt ſich von Fluß⸗ und Seefiſchen und von lebendem und geſchlachtetem Geflügel berichten. Die Eier⸗ und Butterverkaufsſtände waren ſtets von Kaufluſtigen umlagert; oft war es aber nur Neugierde nach dem Preiſe. Heute intereſſierte ſich aber auch das Preisprüfungsamt für den Eierpreis. Seit etwa—10 Tagen wieſen dieſe einee ſinkende Tendenz auf, indem die Eier von 10—18 Pfg. verkauft wurden. Trotz überaus große Zufuhr werden an einzelnen Verkaufsſtanden die Eier aber doch wieder um 20 Pfg. angeboten, was das Preis⸗ prüfungsamt als zu hoch beanſtandete. Es wird den Verkäufern nahegelegt, die Pr eiſe zu reduzieren. Die Verkäufer er⸗ wederten, daß dies die letzte Ware ſei, die zu erhöhten Preiſen ein⸗ gekauft wurde. Obwohl den ganzen Vormittag über ein reger Be⸗ trieb auf dem Markte ſich bemerkbar machte, ſo ſind die Verkäufer über die Geſchäfte doch nicht befriedigt, da ſich zuviel Spazier⸗ gänger, aber zu wenig Käufer einſtellten. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennigen pro Pfund: Kartoffeln—5: Salatkartoffeln 13—20: Bohnen, dürre, weiße und bunte 25—50; Wirſing 25—26: Weißkraut 14—15: Rotkraut 15—16: Blumenkohl,. Stück 30—150: Karotten 15—16: Gelbe Rüben 10: Rote Rüben 14—15: Rofſenkohl 50—60: Spinat 20—25: Zwiebeln 12—15; Knoblauch, Stück—15: Kopfſalat. Stück 20—40: Endivienſalat. Stück 15—45: Feldſalat 60—100: Kreſſe 60 bis 100: Lattich 120—160: Meerrettich, Stück 30—60: Suppengrünes. Büſchel 12—15; Schnittlauch, Büſchel 10: Peterſilie. Büſchel 10—15: Sellerie, Stück 10—60;: Trauben 100—120: Aepfel 15—75: Orangen, Pfund 25—35: Zitronen, Stück—12: Bananen. Stück 12—25: Nüſſe 50—.55: Süßrahmbutter 200—250: Landbutter 180—200: Weißer Käſe 45—50; Honig mit Glas 160—220;: Eier. Stück 10—20; Hechte 160—180: Barben 140: Karpfen 150—160: Sleien 180 bis 200; Breſem 80—100: Kabeljau 30—40: Schellfiſche 40—60: Gold⸗ barſch 40: Seelachs 40: Seehecht 70: Stockfiſch 50: Backfiſche 60: Hahn, lebend. Stück 150—500: Hahn, geſchlachtet. Stück 230—1000: Huhn, lebend. Stück 150—600: Huhn, geſchlachtet. Stück 230—1000: Enten, geſchlachtet, Stück 900—1100: Tauben, lebend, Paar 160: Tauben, geſchlachtet, Stück 100—150: Gänſe, lebend. Stück 570—900: Rindfleiſch 100: Kuhfleiſch 60: Kalbfleiſch 120—130: Schweinefleiſch 120—130: Hammelfleiſch 90—100: Gefrierfleiſch 65. ch. vorlräge Das rechte Verſtändnis der Bibel nach Luthers Vorreden zum Neuen Teſtament Dieſes Thema behandelte Pfarrer Kraſtel von Lahr in einem von der Kirchlich⸗liberalen und Volkskirchlichen Ve reiniguna veranſtalteten Vortraasabend am Dienstaa in den Konfirmandenſälen der Chriſtuskirche. Der freigerichtete Proteſtan⸗ tismus fordert das Recht der freien Bibelforſchung. Mit dieſer For⸗ derung kann er ſich, wie der Redner darleate, auf Luther ſelbſt be⸗ rufen. Dem Reformator war die Bibel, ſeit er ſie beim Eintrit“ ins Kloſter erhielt(1503), ein Kleinod. in dem er fleißia las, ein Buch des Lebens aus Gott. Auf die brennendſte Frage des reliafös auf⸗ gewachten Menſchen, auf die Frage nach Schuld und Erlöſung, fand Luther bier die Antwort: ſie kündete ihm das Evangelium in der doppelten Weiſe vom Gericht Gottes und von der Vergebung Gottes. Zeitlebens trat Luther dafür ein. daß man dieſe zwei Grundwahr⸗ heiten vom Gericht und von der Vergebuna völlia ernſt nehmen ſolle. Dieſen Grundtatſachen der Bibel gegenüber erſcheinen alle einzelnen Ausſagen, auf die die Sekten oft in ihrer Abſonderuna ſich verren⸗ nen, als belangloſe Nebenſachen. Auch die wiſſenſchaftliche Kälte, mit der die Humaniſten den Bibeltext bearbeiteten, z. B. Erasmus von Rotterdam. hat Luther ſtehts als ganz verkehrt verworfen. Mit⸗ erleben muß man den Bibeltert. So ſagte auch Luther einmal von einer Bibelſtelle beſcheiden:„Dieſen Text vermag ich nicht voll aus⸗ zuſchöpf n, weil ich noch nicht in dieſer Lage geweſen bin.“ Und wie modern klingt ſein Ausſpruch:„Das Evangelium will nicht gewußt werden, ſondern gelebt. gefühlt.“ Solches Miterleben des Bibel⸗ geiſtes bewahrt vor dem verhänanisvollen Feſtfahren auf einselnen Bibelworten und vor dem zerſplitternden Streit um dieſe Einzel⸗ ſtellen. So darf man alſo auch nach Luthers Sinn nicht ſagen: Die Bibel iſt Gottes Wort. Es muß heißen: In der Bibel iſt Gottes Wort. Das Bibelwort darf kein Geſetz und Lehrzwang werden. „Siehe nur darauf, daß du nicht aus Chriſtus einen Moſes machſt.“ Kein Lehrbuch. ſondern Speiſe und Trank für die nach Gott hun⸗ gernde Seele ſoll die Bibel ſein. In dieſer von Wortlaut abſehenden und auf den Sinn des en drüngenden Freiheit iſt Luther auch fähig, in der Beurkei⸗ lung oder einzelnen Bibelbücher Unterſchiede zu machen oder, wie es mit dem griechiſchen Wort heißt: zu kritiſteren. Hier zeigt Luther ſogar eine erſtaunliche Freiheit. Bekannt und doch nicht ge⸗ Habſeligkeiten mit Beſchlag belegt hatte. Als ſich aber gleich darauf Nicclas Greniers Schuldſchein vorgefunden, konnte ſie mit voller Zuverſicht Zahlung verſprechen. Sie war im feſten Glauben, in dem Papier eine Banknote über 100 000 Franks zu entdecken, die eingelöſt werden mußte, ſobald ſie vorgezeigt wurde. „Mein, mein Geld iſt das Geld und er muß mir alles geben!“ ſagte ſie auf ihrem Wege durch die dunkle, verlaſſene Landſtraße laut vor ſich hin. ö Jetzt erſt kam ihr das Bewußtſein, daß ſie matt und hungrig wor. Sie wollte in das Dorf gehen und etwas eſſen, ehe ſie be⸗ züglich der Nacht eine Entſcheidung traf. Aber in Moldenbergs Hauptſtrace zeigte ſich daß alle Geſchäfte geſchloſſen waren. Es mußte ſchon ſehr ſpät ſein, dachte ſie mil Schrecken. Wo ſollte ſie die Nacht verbringen? Da weckte ein neuer Entſchluß ihre geſunkenen Kräfte und trieb ſie zur Eile an, und nochmals ſchlug ſie die Richtung nach dem hohen ziegelroten Turm ein, der ſich grell vom Mondhimmel abzeichnete. Nicolas Grenier ſollte erfahren, daß ſie in Brüſſel dem Hungertod entgegenging. Es wäre eine Feigheit geweſen, kampflos ſeine gemeinen Betrügereien hinzunehmen. Während ſie den Weg zur Villa zum zweiten Male machte, ſann ſie in fieber⸗ darauf, ihre Beweisgründe in wirkungsvolle Worte zu kleiden. Ausgenommen in der Dorfſtraße war kein Menſch unterwegs, doch als ſie ſich der Villa Bonheur näherte, wurden Schritte ver⸗ nehmbar, vor denen ſie voll Angſt auf die Schattenſeite der Straße wich. Ihre unwillkürliche Regung der Furcht— der Furcht eines in der Großſtadt aufgewachſenen Mädchens, das ſich zum erſten⸗ mal bei Nacht allein auf dem Lande ſieht— verwinderte ſich bel der Entdeckung, daß die nahende Geſtalt die einer Frau war, einer hochgewachſenen, gut gekleideten Frau. Aus der Richtung der Villa kommend, haſtete ſie eiligen Schrittes inmitten der Straße voran. Ihr Geſicht und ihre Geſtalt waren im Mondſchein deutlich zu erkennen, und da ſie offenbar nicht mehr zu den Jungen zählte, mußte ihr atemloſes Jagen guffallen. Elſa die keine Angſt mehr hatte, ging ruhig weiter und wurde erſt von der Fremden ge⸗ merkt. als ſie dickt par ibn tand. Die krau bielt eſertchen iene und im ſelben Augenblick entfiel etwag ihrer Hand oder ihrem Man⸗ tel und rollte vor Elſas Füße. Unwilleürlich bückt⸗ ſie ſich. hab den Gegenſtand auf und reichte ihr der Fremden zurück. Sie war bei dieſer Begeanung aus dem Schatten herausgetreten und ge⸗ mahrte nun im Mondlicht ein kleines Ringetui aus rotem Saffian. Als die Fremde mit ungeſchickter Bewegung ihre Hand danach aus⸗ ſtreckte, ſay Elſa, wie ſie unter ihrem langen Mantel ein Körbchen 1 Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher.— Anzeigen: Joſ. Sernba die Augen treten, nachdem dieſe ſchon heute morgen ihre geringen trug, das bis zum Rand angefüllt war mit größeren Etuis vort ver⸗ ſchiedener Form, aber alle mit demſelben roten Saffian bezogen.“ nügend gewürdigt ſind ſeine Urteile über den Hebräer— 45 den Judashrief und die Offenbarung, die er 57 50 mit Nummern aufgezählten Schriften des Neuen Teſtam⸗ nbacung Nummern wie ein Anhängſels behandelt Von der 215 ſagt er z..:„Mein Geiſt kann ſich in das Buch nicht relärt, daß er,„nicht ſpüren kann, daß es vom Heilige nden geſtellt ſei“. Dabei will er aber ſein freies Urteil wieder aclaulcgen:„Hier laſſe ich jedermann ſeines Sinnes wand Beul⸗ hat er jeder neuen Zeit das Recht eigener Auffaſfunge manches teilung zugeſprochen. Wie denn auch unſer Urteil übe Als Prüf⸗ bibliſche Buch anders ausfallen wird als das Luthers, Aber wos ſtein ſoll gelten,„ob die Schriften Chriſtum treiben. 1 dem bleibt bei ſolcher Freiheit dann noch Feſtes? Die ang uffaſung Subjektivismus darf uns nicht⸗ſchrecken. Die ſubjektive Bibelwort zu der Luther führt, hat ja eben der Vorteil, daß das anlichen zur ſubjektiven Erfahrung geworden iſt. Und ſolchem perſönlichs Erleben darf man ruhig trauen, denn es iſt mehr als Bibel in Lernen„objektiver“ Sätze und Lehren. Luther mit der Evange⸗ der Hand, ſo lebt er fort in den Herzen ſeiner deutſchen n Goltes liſchen, der Mann, der in Worm ſagte, daß ſein Gewiſſen ng der Wort gefangen ſei, der ſeinem Volk eine herrliche Verdeu 105 Bibel Bibel geſchaffen hat. In Luthers Siun ſollen wir qus deſgauen immer nur ein Wort heraushören: Chriſtus; ſie ſoll uns laſſen das große Feuer der Liebe Gottes zu uns. 4 nach Den Dank der in tiefer Stille lauſchenden Zuhörer. 0 flr dem Vortrag Stadtpfarrer Maler aus und forderte benſteie die Gegenwart zum beherzten Eintreten für eine buchſta Bibelauffaſſung auf. veranſtaltungen g im Klavierabend Biktor Dinand. Viktor Dinand wird 119 kommenden Freitag. den 5. März in einem eigenen Klavle⸗ mit Werken von Bach Mozart. Brahms. Liſzt der breiteren lichkeit vorſtellen. henden Der Hausfrauenbund hatte in Anbetracht der bevceſe einen Oſterfeiertage geſtern in den Geſchäftslokalitäten in P6 wied⸗ immer Süßſpeiſe⸗Nachmittag. Der Raum erwies ſich. Vor⸗ bei dieſen praktiſchen Vorführungen. als viel zu klein. potaus ſtandsdame Fräulein Pohl, ſchickte eine kleine Anſprade iſe in der ſie darauf verwies, daß ſich Dr. Wolf liebenswürdigahre der bereit erklärt hat, demnächſt einen Vortrag über die Wechſelſa üben auen zu halten. Der Vorſtand werde ſich auch ferner ber, ſeſ⸗ ſolche belehrende Vorträge in den Kreis des für die Hausrag ezel her Gebotenen einzuſchalten. Sie diktierte dann eine Reihe A1f für Zubereituna von Süßfveiſen. ebenſo noch eine andere ieſraven einem Tiſche prangte eine Füll⸗ von leckeren Sachen, die Hau cunt, ſelbſt bereitet hatten. teilweiſe in wirklich künſtleriſcker Aufma ud⸗ meiſtens kalte und warme Puddinas: Früchtereis. dreifarbteg der⸗ dings, Ananas⸗Puddina. Bisquittorten. Spiekigel. Schokolade dahe biſſen uſw. und eine reizende Oſterplatte. auf der natürlich au wie⸗ gebackene Haſe nicht fehlte. Die geretichten Koſtproben fanden der volle Anerkennung. eeeeeeeeee Aus dem Lande * Unferowisheim b. Bruchſal, 3. März. Der älteſte de ſchen evangeliſchen Geiſtlichen, Kirchenrat Hermann K vollendet am 8. März ſein 90. Lebensſahr. Er ſtammt ondzenſ Schwelz und war im Jahre 1850 in den badiſchen er. Kircheeſorge⸗ eingetreten. Im Jahre 1906 trat er in den Ruheſtand nach ſ fluh riſcher Tätigkeit in Tennenbronn, St. Georgen, Ellmendingen, heim, Unteröwisheim und Bretten. Pli * Raſtatt, 3. März. Die Grippe wütet hier ktarte g⸗ Frau des Gülerinſpektors Ernſt Stier erlag einem Erſti piet anfall. Im nahen Eberſteinburg ſtarben innerhalb 8 Tagen ſſen ee an der Grippe. Die Schulen mußten geſchlofſ werden. 5 3 * Baden-Baden, 3. März. Zu der Verhaftung der A ng 178 ten der Stadtſparkaſſe wird noch mitgeteilt, daß die g und Verhafteten ſeit zwei Jahren die Geſchäfte der Effektenabteilun eig⸗ der Effektenbuchhaltung verſahen. Sie begannen ihre Unregel aetten keiten damit, daß ſie ſich bei vermeintlichen Ueberſchüſſen uben, auf den betreffenden Kontehlättern ſelbſt ols Eigentümer eintri aufgrund dieſer fingierten Eigentumsverhälniſſe die Stücke 123 auswärtigen Depots der Sparkaſſe hierher kommen ließen igter dann bei hieſigen Vankinſtituten zur Einlöſung brachten. 1 1924 verſchafften ſie ſich zu eigenen Spekulationszwecken im Auguf er⸗ einen größeren Poſten Wertpapiere. Soweit ſich bis heute he⸗ ſehen läßt wird der veruntreute Betrag 20 bis 25 000.— il die tragen. Die Unterſchlagungen waren deshalb möglich, me Hand beiden Angeſtellten, die ſich gegenſeitig kontrollierten ſollten in Hand arbeiteten.— di⸗ 191, Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei 6 Neue Mannheimer Zeitung. G. m. b.., Mannheim, E 6, Direktlon: Ferdinand Henme re: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redaßtge umgh .Haas, 2. eir r Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. Fritz 0 1 Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sbone ⸗ Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmeardil, ———.——p Mühſam nach Atem ringend, dankte die Dame und eilte Pute Von fernher verkündete der Schlag einer Uhr das dritte Unter⸗ vor zehn, und immer drohender pochte die Frage nach einer 5. kunft für die Nacht in Elſas Herzen an und drängte ſie troß Mut Zagens der ſchönen, ziegelroten Einfahrt zu. Aber all ihr oßen, wollte ſie verlaſſen, als ſie zum zweiten Male vor dem g1 g. dunklen regelrecht gebauten Hauſe ſtand. Selbſt wenn ſich der lan⸗ herzige Diener nochmals überreden ließe, ſie bei ſeinem Herreen. zumelden, würde Herr Grenier jedenfalls ihren Beſuch a übeige Noch immer brannte Licht in ſeinem Zimmer und ließ das rhen Haus um ſo dunkler erſcheinen. Mit ängſtlich klopfendem 99 10 kuſchte Elſa durch das Gebüſch und, die Haustür vermeidend, oben ſie zum Fenſter der Studierſtube. Wenn ſie ſich dem Manne ören, bemerkbar machen könnte und er gezwungen wäre, ſie angube, dann mußte er endlich begreifen, wie verzweifelt ihre Lage e, und müßte ihr wenigſtens einen Teil des Geldes geben, als ihres Vaters Stellvertreter, ihr tatſächlich ſchuldete. 18 zu Aber das Fenſter lag zu hoch. Ihr Kopf reichte nicht ſineil, 5— Schwelle, und daher konnte ſie, ohne zu klettern, weder 5 des chauen, noch an die Scheiben klopfen, um die Aufmerkſamke bein⸗ Mannes drinnen zu erwecken. Ein ſchmaler Sims von Barſſſeen ornamentik, die unter dem Fenſter binlief, bot ihrenm Fus beſe ſich Halt und ermöglichte ihr, durch Feſtklammern an die Schwe 4 eu gleicher Höhe mit dem Fenſterglas aufzuſchwingen und adine vom Innern des Zimmers zu ſehen. Die ſpitzenbeſetzte 1 d n war ein wenig zu kurz und ließ daher einen Spalt frei, dur ihre Elſas Augen eindringen konnten. Was ſie hier ſah, mußte höchſte Aufmerkſamkeit und ihr größtes Erſtaunen erregen. 25 5 Die Aktentaſche. en So viel Geld hotte die Lauſcherin am Fenſter in ihrem 5 ſen, Leben noch nicht beiſammen geſehen. Bündel von Bar 0 f Leinenbeutel mit Ziffern bezeichnet, die, wie ſie wußte, die⸗ enge der darin enthaltenen Goldſtücke angab, und eine glitzernde Nuaal loſer Goldſtücke, älles lag in ungeordneten Haufen zwiſche“ 5 ihr ten und Briefen auf dem Voden, gerade an der Stelle, auf die Auge fiel. derne Offenbar hatte Nicolas Grenier ſoeben die oroße, den diere Aktentaſche in ſeiner Hand ausgeleert. Er ſchien ihr noch Pae zu entnehmen. nvon denen er ſedes einzelne ſorgſam beten,etet, ſſe er es zu den übrigen fallen ließ. In ſichtlich großer Eile wie er hierauf die Taſche wieder ein, zu unterſt Papier legend, di Geld⸗ Bündel alter Briefe ausſahen, dann kamen die Banknoten und und ſäckchen, und zuletzt griff er in die Haufen loſer Goldſrüce gein ſchüttete eine Handvoll davon in die Taſche, die er zwiſchenh rüttelte, um Raum zu ſchaffen und ſie ſchließen zu können. 0 FFortſetzung folgt) — 7˙ ̃ ee me engſter. ſeen Karhältntsmäßig leicht, ihrer Gegner Vennerstag, den 4 März 1926 Neue Mannheimer Jeifung(ubend Ausgabe) 8. Selte. Ntr. 16 ort unò Spiel Aund um Sübddeutſchlands Leichtathletik II Die maßgebenden Stellen der Deutſchen Sportbehörde bezeichnen heule die Anſtellung von Verbandsſporklehrern Verba us ausſchlaggebend für die geſunde Weiterentwicklung des nani te Auch im Süddeutſchen Verband für Leichtathletik hat ier e bereits wiederholt eingehend mit dieſer Fraae beſchäftiat. londer aeben ſich wegen des räumlich ſebr ausgedehnten Gebietes be⸗ Anſord. chwierigkeiten. Eine einzige Kraft reicht nicht aus. um allen ſelnerderungen gerecht zu werden. Man empfahl deshalb den ein⸗ Anfan, ndesperbänden die Anſtellung eigener Sportslehrer. Den Neler damit machten die Südbanern, die aber ibren bewährten rechenmacher ſehr bald an Frankfurt verloren, wo er zwar Linie als Stadionſportlehrer wirkt aber auch dem Frank⸗ Mart dand von graßem Nutzen iſt In Württemberq iſt es frig. Vabenart. der ſchon ſeit längerer Zeit erfolareich tätia iſt. Win in unſere aben in A. Reinau einen Sportlehrer gefunden. der für weilte Weiterentwicklung pon arößtem Nutzen ſein wird. Derſelbe Frabe auch in der letzten Woche in Mannheim und gab alänzende für 90 ſeines aroßen Könnens bei dem Ulebungsabend des Vereins noch aſenſpiele ab. Nordbayern und Rhein—Main—Saar ſtehen r Hamſic. Zwar fehlt es auch dort nicht an Leuten, die ſich auf diegen chſchule für Leibesübungen oder in Waitzer⸗Kurſen ein ge⸗ uiſpo Svortwiſſen angeeianet baben. die aber doch nicht einen die Tatortlebrer vollwertig abgeben können. Das beweiſt am beſten tſache, daß dieſe beiden Landesverbände den fportlichen Lei ⸗ n nach unter den ſechs Landesverbänden die letzten Plätze ein⸗ Vielleicht ließe ſich die Anſtelluna von Sportlehrern in kug uammerarbelt wit dem Süddeulſchen Jußbal-Berband daß ſ durchfüren. Denn auch die Fußballer baben beute erkannt. der ge abne körverbüdende Gumnaſtit und obne intenſwen Berrteb Vörkräcgatbletit nicht mehr auskommen können. und baben tüchtige ſcon üäfte mindeſtens ebenſo notwendig wie die Leichtathleten. Die Acht eies öfteren aufgeworſene Frage. ob denn in Süddeutſchland Wguch ähnliches Zuſammengehen der beiden großen Verbände wachſt lel. wie in den anderen Teilen Deutſchlands. wird ſa dem⸗ Klediaründlich geprüft werden. Beide Verbände haben bereits zur Jem gung der notwendigen Vorarbeiten Kommiſſionen gewählt. Porms, B. ſind die Herren Flierl⸗Nürnberg. Schindel⸗ Futis und Gebbard' Ofſenbach. vom S. B. f. L. die Herxen defimanrube. Stichter⸗Worms und Becker⸗Wiesbaden m 2 ſden 9 arößte Intereſſe in dieſem Jahr nehmen zweifellos die Deut. ſoede ampfſpiele in Köln in Anſpruch. In nicht weniger als 20 ver⸗ den Deen Sportarten wird in der erſten Juliwoche dieſes Jahres bei — n Kampfſpielen in Köln um den Siea gerungen. Den gen Abſchluß dieſer vielſeitigen Kampfſpielwoche bilden de a die leichtathletiſchen Wetttämpfe, zum Auden beiden letzten Tagen. am 10. und 11. Jull, im Stadion ustrag kommen. Meler Austags finden die Kömpfe der Männer im 1500 und 5000 beten Fauf, im Hochſprung. Weitſprung und Kugelſtoßen ſtatt. Die zmal 10ereinsmannſchaften tragen Staffelläufe über Amal 100 und uun Gidd0 Meter aus. Eine weitere amal 100 Meter Staffel wird Klom üdtemannſchaften beſtritten. Die Geher baben in einem 100 die Kuter⸗Gehen eine gewaltige Ausdauerprüfuna zu beſteben. Auch weſſen ſen. areifen an diefem Tage ſchon in die Kämpfe ein. Sie Ann im 100 Meter⸗Lauf, Weitſprung und Kugelſtoßen. u0 Mu, Sonntag kommen die Läufe über 100. 400. 800 Meier. Uber weter eter Hürden und über die lange Marathonſtrecke(42 200 Kilo⸗ don d zum Austrag. Ein 3000 Meter⸗Mannſchaftslaufen, bei dem Tunkt vierköpfigen Mannſchaft die drei erſtkommenden Läufer nach dine ven gewertet werden, und eine 2mal 200 Meter⸗Staffel für Ver⸗ ls warvollſtändigen das Laufprogramm. Daneben treten die His. 100 Niad Sveerwerfer auf den Plan. Für Frauen ilt eine mal eler⸗Vereinsſtaffel und Speerwurf als Einzelkampf ee dei hervorragendſte und umfaſſendſte Leiſtungsprüfung der ſubeallleten. der Zehnkampf, iſt wegen der hohen törverlichen An⸗ Fit. 100agen. die er en die Bewerber ſtellt. auf die beiden Taae deid Nagef Meter⸗Lauf, 400 Meter⸗Lauf, Hochſprung, Weitſprung 11 ler ahen werden Sametag ausgetragen. 1500 Meter⸗Lauf, 05 Sme eſdgg Diskus⸗, Speerwerfen und Stabhochſprung finden Hees Intereſſe werden die Olympiſche Staffel über 800,. 2 an de ter und die Deutſche Staffel. über 25mal 230 Meter. 1 2 10 ſich Landesverbände der Deutſchen Sportbehörde, 0 den Wuneen Turnerſchaft, ſowie andere deutſche Verbände beteili⸗ Der Süd 5 ͤ ſeiner Stutt⸗ barter deutſche Verband für Leichtathletit bat auf ſeiner Nannſchaaung beſchloſſen. zu dieſen beiden Weitkämrſen e ae 88en zu entfenden. Mit Enaelbardt— Sy. P. 1 800, CortsStuttaarter Kickers(200 Mtr.). v. Rav 98 Netair Karlsrube(200 Meter) und Faiſt⸗ Bhönir Karlarube kenbe eiſt er in der Lage, eine aus vier jüddeuiſchen Meiſtern beſte. lumpiſche Staffel zuſammenzuſtellen, die die 1600 Meter in S deni beulſger als.90 Minuten durchläuft und damit bedeutend unter der ban Hoöchſteſtung von 334.0 Minuten bleibt. die die Vereins⸗ aun ſchalt der Mannheimer Turnſportaeſellſchaft aufſtellte. Und wer Leiſtn agen. ob nicht dieſes Jahr ein Nachwuchs auftaucht. 1 die ngen dieſer bewährten Kämpen noch in den Schatten ſellt. be dumte e 1 ffel ee itreckler für die aroße Deutſche Staffel zu naen, eeltarch 250 Meler Strecke ſind, die neben Schnelliakeit geine gewiſſe Zähigkeit verlangt. Naltdter die verlockende Ausſicht in die Auswablmannicacßt—— Sprinzands für die Deutſchen Kampfsſpiele zu kommen. ward udtre londe tergarde auch veranlaſſen. ihr Training in dieſem Jahr mit be⸗ wäbrue Sorgfalt zu betreiben, und die Hoffnung. nach auter Be⸗ beſundan im Wettkampf der deuiſchen Stämme in Köln. auch würdig n zu werden, zur Vertretung Deutſchlands wird im Wettkampf der Nationen in Amſterdom 0 ggeeen Ernſt in untadeligem Lebenswandel nach dem 80 kder pporllche iehung der deut⸗ ſaen Wn ſporiliche Wettkampf mit an der Erz 27 * B. f. R. Mannheim ſchlägt A. C. Ziegelhauſen 11:8 Son Die Rin er aft des V. f. R. Mannheim weilte am letzten aalang in en hier 17 Kampfe mit dem A. C. Jichle daie 9715 Verein feſtzuſtellen, der aus der dane 15 en erwähnte Reſultat 11:3 ergibt, 5 5 e lunder Ka Abſtieg noch nicht fe hadern erſt 1 89—— Sonntag, den ſindended vormittags 10 Uhr, in der Friedrichsſchule(2) ſtatt⸗ kitonde Rückampf an den B. f. R. fälll. Mit dem Rückampf wird ſechendne zweite Mannſchaft des V. f. R. gegen einen noch nicht feſt ⸗ Mehr den, aber guten Gegner ſtarten, wozu der B. f. R. nun umſo. dwel f der Lage iſt, als er durch Zuwachs guter Leute nummehr Feubetomplette Kampfmannſchaften ſiehen hat. Die Mannſchoften Nnkzergänzt durch den aus Ludwigshafen hinzugetretenen F. J. danm d,, der eine ſehr erfolgreiche Ringerlaufbahn hinter ſich hat, gewi durch den Leichtgewichtler Schnäbele und den Schwer⸗ kmndler Geſſel, ſo daß die B. f..⸗Ringer nunmehr allen Aunden nationalen Kämpfen mit Ruhe 5 55 . anpfverlauf in Ziegelhauſen; Fliegengewicht: Herbig⸗ da nt iſt von vornherein durch Kopfverletzung ſtark benachteiligt, aber bis zur Schuß gut 88575 und läßt Scheurer⸗Z. nur einen Punktſieg.— Bantam: Thomas⸗V. f. R. hatte den beſten Mann der Ziegelhauſer in Rittmüller vor ſich. Trotzdem konnte er ihn nach 18 Minuten zu Fall und ſeinem V. f. R. den Ausglei bringen.— Feder: Hahl⸗V. f. R. hatte M. Stadler ſchon nach Minuten für einen Moment auf beide Schultern gebracht, was je⸗ doch dem Kampfgericht entging. Der weitere ſehr intereſſante und wechſelvolle Kampf brachte dann über die Diſtanz ein Unentſchieden. — Leichtgewicht: Lehmann⸗V. f. R. errang über H. Stadler⸗ Ziegelhauſen einen wohlverdienten Punktſieg 8. einer Ringzeit über 20 Minuten.— Leichtmittel: Spatz⸗V. f. R. nahm dies⸗ mal wieder die kürzeſte Ringzeit für ſich in Anſpruch. Nach einer Minute bereits war Brunner⸗Z. aus dem Kampffeld durch Schleu⸗ dergriff ausgeſchieden.— Schwermittel: Nicht viel beſſer ging es Rück⸗Z., der von Karl Biedermann⸗V. f. R. in drei Minuten eine Schulterniederlage ebenfalls durch Schleuderari hinnehmen mußte. Biedermann 1 Gründungsmitglied der V. f..⸗Ringer und kann auf manchen ſchönen Erfolg zurückblicken.— Schwergewicht: Der eigentlich für den Start im Schwermittel vorgeſehene Webe ſprang im Schwergewicht ein. Wie nicht anders zu erwarten war, ri« Weber auch dieſen Sieg klar und ſicher an ſich. Nach 5 Min. 3 Sekunden brachte er Heidt⸗Z. durch Ueberroller zur Strecke. Geſchichte und Entwicklung des Kugbyſports in Deutſchland Auch unter den Freunden des Sports wird es viele geben, die das Rugby, einen Sport, der in England als„König der Laufſpiele“ gewertet wird, ſbereugt nicht, oder nur dem Namen nach kennen. Dabei iſt gerade das Rugby kein neues Spiel, ſondern kann auf ein ſtattliches Alter zurückblicken. Schon die Griechen⸗Römer beſchüf⸗ tigten ſich in ihren Mußeſtunden mit Ballſpielen, die dem Rugby⸗ ſpiel ähnlich, wenn auch nicht ſo kompliziert waren. Das Mutterland des Rugbyſports iſt England, nach deſſen Univerſität Rugby das Spiel benannt iſt. Rugby iſt die Urform der Ballſpiele, die ſoele gebräuchlich ſend⸗ und ihm verdankt das heute überragende Aſſociation⸗Fußballſpiel ſeine Entſtehung. In den Jahren 1820/ũ3 wurden an der Schule in Rugby dem damals be⸗ triebenen Ballſpiel feſte Regeln gegeben. Es nahm dann in Eng⸗ land einen rieſigen Aufſchwung und faßte bald auch in den engliſchen Kolonien Fuß. Heute haben dieſe zum Teil beſſere Mannſchaften als das Mutterland. Man erinnere ſich nur an die Sportreiſen der füdafrikaniſchen„Springböcke“ und an den Siegezug der„All Blacks von Neu⸗Seeland im vergangenen Jahre. Kein anderer in Aee betriebener Sport iſt in ſeiner Ent ⸗ wicklungsgeſchichte ſo in Dunkel ſcen Keinerlei Aufzeichnungen geben einen einigermaßen, zuverläſſigen Aufſchluß, in welchen Jahren das Rugbyſpiel von ae nach Deutſchland kam. Allgemein wird als erſter 97 Rugbyklub der 1871 gegründete Heidelberger laggenklub angeſehen, der 1875 in den in dieſem Jahre 51 ahre beſtehenden Heidelberger Ruderklub umgewandelt wurde. Außerdem dürfte aus alten Aufzeichnungen zu ſchließen, wahrſcheinlich Cannſtatt, als Einführungsſtätie in Betracht kommen. 55 Nur ſehr langſam bürgerte ſich der Rugbyſport in der deutſchen Sacdde ein. Erſt nach dem Kriege 1870071 wurde ihm in vielen Städten gehuldigt, bis er in den achtziger Jahren von dem einfacheren, leichter zu erlernenden und beſſer verſtändlichen Aſſo⸗ ciation⸗Fußball verdrängt wurde. Als Pflegeſtätte des Rugby blieben nur die Städte Heidelberg, Hannover, Bremen, Frankfurt und Stutt⸗ gart übrig. Während in Heidelberg⸗Hannover ſich der Rugbyſport Hochburgen ſchuf, war der Fußballklub Frankfurt der Franfff„Sport⸗ klub 1880“ der einzige Rugby treibende Verein in Frankfurt. In den Jahren vor und nach dem Kriege faßte Rugby auch in anderen Städten feſten Fuß(Pforzheim, Worms, Karlsruhe, München, Ham⸗ burg, Berlin, Leipzig uſw.) vorübergehend auch in unſerer Vater⸗ ſtadt. ‚ ‚ Wenn auch noch heute die großen Maſſen den Fußballſpielen zu⸗ ſtrömen, ſo haben gerade die lezten großen Spiele dusländiſcher Ver⸗ treter, insbeſondere die Begegnungen der Oxford Greyhounds in Heidelberg und Frankfurt und die Kämpfe der erſten deutſchen Rugby- und Ländermannſchaften(Norddeutſchland—Süddeutſchland) —5—8 daß das Rugbyſpiel, das auch von einigen deutſchen Mann⸗ ſchaften ſchon in ſeltener Vollkommenheit Aad wird, auch bei uns anfängt, in den weiteſten Sportkreiſen lebhaftes Intereſſe hervor⸗ zurufen. eeee in einem Rugby⸗Verband, tragen ſchon ſeit Jahren die einzelnen Vereine Verbandsſpiele aus und erade im letzten Frühſahr hat es 10 ezeigt, daß auch bei uns 5 einer techniſ 9 chon das Rugbyſpiel auf einer ohen Stufe ſteht und die ereine in äußerſt hartem Kampf um die Erringung der deutſchen Meiſterwürde kämpfen. In Kreſſen, die dem Rugbyſport nicht nahe ſteen iſt vielfach die Anſicht verbreitet, dieſes Spiel ſei mehr als rgend ein anderes roh und gefährlich. Wer aber das Spiel und ſeine allerdings ſchwierigen Regeln richtig verſteht, weiß, daß hiervon gar keine Rede ſein kann. Es iſt natürlich klar, daß es durch Nicht⸗ beachten der Spielregeln, gerade wie bei jedem anderen Sport zu Un⸗ Hufgahen kommen kann, aber dann iſt ja der Schiedsrichter da, deſſen ufgabe es iſt, ſolche Vorkommniſſe im Keime zu erſticken. Zur Ehre unſerer deutſchen Rugbyſpieler aber ſei hervorgehoben, daß ihre Spiele, was Fairneß und Vornehmheit verlangt, wenig zu wünſchen übrig laſſen. Jede Sportart birgt gewiſſe Gefahren in ſich. Darauf achten, daß Unglücksfälle ſich nen, muß jeder Spieler durch hartes, regelmäßiges Training, durch Zuſammenfaſſen ſeiner ganzen körper⸗ lichen und geiſtigen Energie zu erreichen ſuchen, Dann erfüllt auch das Rugbyſpiel ſeinen wirklich gewollten Zweck: Stählung des Kör⸗ pers und des Geiſtes, Erhaltung der Geſundheit, Heranziehen von Männern mit eiſerner Energie und feſter Willenskraft. Um den Uneingeweihten, vorausgeſetzt, daß ſie das bei uns bekannte Fußballſpiel kennen, das Rugby einigermaßen verſtändlich zu 950 nachſtehend die wichtigſten Punkte wiedergegeben: Das Rugby unterſcheidet ſich vom Aſſociation⸗Fußball haupt⸗ ſächlich dadurch, daß der VBall, der hier eine eirunde Form hat, auch getragen werden darf. Das Spielfeld hat die gleichen Maße wie ein Fußballfeld. Es iſt in i Lager eingeteilt, an deren Enden ſich die Mal elder mit den Malſtangen befinden, die die Form eines ſenkrecht ſtehenden H haben. Eine Rugby⸗Mannſchaft beſteht aus 15 Spielern und zwar aus dem Schlußſpieler, vier oder fünf Drei⸗ piertelſpielern zwei Halbſpielern und ſieben oder acht Stürmern, je Zahl der Dreiviertelſpieler. Das Angriffsſpiel iſt hier 1 beim Fußball das Tor, ſondern das Malfeld, das ſich an den 0 en Enden des Spielfeldes über deſſen ganze. Breite erſtreckt. Die Monnſchaften ſind beſtrebt, den Ball ſo durch die Gegner zu anz, daß er im feindlichen Malfeld niedergelegt werden kann. Die +5 re Partei muß beſtrebt ſein, dies zu verhindern. Iſt es nun doch einer Partei gelungen, den Ball in das Malfeld zu ſchaffen. ſo wird dieſer Verſuch mit 3 Punkten bewertef, die ſich auf 5 erhöhen, wenn es dem Bezwinger gelingt, den Verſuch durch einen Kick üder die obere Hälfte der Malſtangen zu einem„Treffer“ zu erhöhen. Eine weitere Möglichkeit iſt der Sprungtritt. Hat ein Spieler wäh⸗ rend des Kampfes Gelegenheit, den Ball, der fallen gelaſſen und in dem Augenblick getreten werden muß, wo er den Boden berührt, über die obere offene Hälfte der Malſtangen zu bringen, ſo wird das mit vier Punkten gewertet. Ebenſo bringen in diefer Weiſe getretene Straftritte drei Punkte ein. Der Ball darf von jedem Spieler, der ihn erreicht, geſpielt werden. Ein Vorwerfen des Balles iſt nicht geſtattet und wird mit Gedränge geahndet. Eine der merk⸗ würdigſten Szenen des Spieles iſt das vorerwähnte„Gedränge“. Es erſetzt den Freiſtoß des Fußballſpiels. Die Stürmer drücken gebückt gegeneinander und verſuchen den in die Mitte eingerollten Ball durch gegenſeitiges Wegdrücken in den Beſitz zu bekommen, um ihn durch die Halbſpieler ſchnell an die Dreiviertel weiterzugeben. Der Schlußmann hat einen reinen Verteidigungspoſten. Die Dreiviertel ſollen einen feindlichen Einbruch verhindern und bei Gelegenheit ſelbſt zum Angriffe überzugehen. Unbedingt notwendig für eine gute Mannſchaft iſt gegenſeitiges Verſtändnis und Zuſammenſpiel, das ſich mit Kraft, Gewandheit und Raffineſſe paaren muß, um den Erfolg zu ſichern. Der Spielplatz ſelbſt muß einwandfrei, d. h. er muß mit Grab bewachſen, weich und frei von für den Körper ge⸗ fährlichen Gegenſtänden, Scherben und dergl., ſein. W. Leonhardt. die Beſeitigung der Auspuffklappen Ab 1. März müſſen die Auspuffklappen beſeitigt ſein, ſonſt hagelt es Strafbefehle, gegen die keine Proteſte und kein Schutz⸗ verband helfen kann. Ob allerdings die Beſeitigung der Aus⸗ puffklappe den erwünſchten Zweck haben wird, ſteht auf einem anderen Blatt. Denn man wird ſich zu helfen wiſſen und dafür die Schalldämpfer immer kleiner machen, bis ſie ohne jeden prak⸗ tiſchen Wert ſind. Vorhanden müſſen ſie natürlich ſein, das iſt Geſetz. Der Lärm aber, dem man mit dem Geſetz zu Leibe will, wird viel größer als vorher, wie in einem Artikel des Berliner Tageblatts vom 25. ds. ſehr treffend ausgeführt wird. Es iſt jedem Fahrer bekannt, daß die Auspuffklappe bisher das einzige Mittel war, um die Entwicklung von Rauch und Geruch zu regulieren. Jeder vernünftige Jahrer hat wohl auch in der Stadt ſeine Auspuffklappe geſchloſſen. Damit hat er aber auch auf einen weſentlichen Teil ſeiner Motorleiſtung berzichtet. Denn die ver⸗ brannten Gaſe müſſen abziehen können, wenn die Zylinder davon frei ſein ſollen. Können Sie aber durch das Fehlen der Auspuff⸗ klappe nicht abziehen, ſo bleiben ſie teilweiſe im Zylinder, ſie ver⸗ hindern alſo den Zylinder weſentlich, neues Brenngemiſch aufzu⸗ nehmen. Die volle Motorleiſtung kann nicht mehr ausgenützt wer⸗ den, man erzielt mit anderen Worten auch nicht mehr die vollen Geſchwindigkeiten. In der Stadt nun muß ſowieſo ein beſtimmtes Tempo eingehalten werden, ſodaß die bisher geſchloſſene, jetzt aber fehlende Auspuffklappe** allzu ſehr ins Gewicht fiel. Bei freier Fahrt aber auf der Landſtraße wird ſich dieſe Behinderung des Motors ſehr merklich auswirken. Stellen Sie ſich bitte einen Ofen vor, der keinen bezw. nur einen ungenügenden Abzug hatz er wird nicht brennen wollen. Der Fall liegt hier ganz ähnlich. Was riecht denn nun eigentlich beim Motorfahrzeug? Dig kleinen weißen oder blauen Wolken am Auspuff, denen man den Krieg erklärt, riechen höchſtens mach der heißen Maſchine; und die riecht immer. Das Oel? Ein gut geſchmierter Wagen riecht kaum nach Oel, nur ein neuer oder friſch überholter Wagen tut es, weil er ſtärker geſchmiert werden muß, das läßt ſich alſo nie vermeiden, iſt auch lange nicht ſo ſchlimmm. Viel unangenehmer kitzelten die halbverbrannten Gaſe, die man nicht einmal ſehen kann, die Naſe des armen Fußgängers. Mit Hilfe der Auspuffklappe konnte man nun ſeinen Vergaſer auf den gerade benutztem Brennſtoff und nach der Witterung regulieren. Jetzt müßte man immer erſt den Schalldämpfer regulieren bezw. ausbauen, was nicht ſo mühelos und einfach iſt, was überhaupt nicht gut möglich iſt. Man wird alſo den Vergaſer etwas regulieren, was ohne Auspuffklappe höchſt ungenügend iſt, der Geruch wird nicht abnehmen, ſondern zuneh⸗ men! Uebrigens liegt es in der Natur einer Maſchine, daß die halb⸗ oder ganz verbrannten Gaſe ſich eien Weg ins Freie bahnen müſſen, womit immer etwas Geruch verbunden iſt, allen Geſetzen zum Trotz. Ganz vergeſſen hat man bei dem neuen Verkehrsgeſetz aber die Zugmaſchinen. Die rattern immer noch mit betäubendem Krach und unter Entwicklung zweifelhafter Wohlgerüche durch die Stra⸗ ßen, ohne Auspuffklappe, ohne Schalldämpfer, wobei man vermöge ihrer Langſamkeit dieſe Annehmlichkeiten wenigſtens eine Zeit länger aushalten darf, wenn das Auto längſt verſchwunden wäre. Hoffen wir, daß dieſe ſeltſame Verordnung bald wieder verſchwin⸗ det. Wenn die Herren Geſetzgeber erſt einmal von Berlin nach Dresden oder ſonſt wohin fahren und der Motor läuft langſamer, als wie ſie es bisher gewohnt waren, ſo daß ſie zu ſpät zu einer großen Finanzkonferenz kommen, dann wird auch die volizeilich verbotene Auspuffklappe wieder zu Ehren kommen. Bis dahin warten wir der Dinge und fahren halt langſamer! Der Schutzverband der Kraftfahrzeugbeſitzer, Mannheim, O 2, J7a, hofft aber, daß ſich bald alle Fahrzeugbeſitzer Mannheims und Ludwigshafens in ſeinen Reihen einfinden werden, damit auch gegen dieſes Geſetz zuſammen mit den Schutz⸗ und Wirtſchafts⸗ verbänden in allen anderen großen Städten Proteſt erhoben wer⸗ den kann. Kleine Sportnachrichten Lawntennis Die Schlußrunden des Tenniskurnſers in Monte Carlo. Er⸗ wartungsgemäß gewann Heſen Wills die Schlußrunde des Damen⸗ einzelſpiels und damit den Goldpokal des Herzogs von Connaught, indem ſie Senorita de Alvarez:2,:3 ſchlug. Das Herrenſingle brachte dem deutſchen Exmeiſter von Kehrling einen verdienten Erfolg: mit:4, 611,:3 fertigte er C. H. Kingsley, den bekannten engliſchen Davisſpieler, im Endkampf ab. In der Schlußrunde des Herrendoppels trafen Kehrling⸗Morpurgo auf Timmer⸗va,, Alen und ſiegten nach hartem Kampf mit:5,:6,:6,:7:1. Das gemiſchte Doppelſpiel ſah den Ungarn zum dritten Male ſiegreich. Die Kombination Kehrling⸗Frau Neppach er⸗ wies ſich dem Paar korvurgo⸗Vraſto überlegen und ſiegte mit :7,:0,:4. Offenbar hat alſo Frau Neppach, die dieſes Spiel am Montag austrug, das Spielverbot des D. T. B. bis jetzt noch nicht beachtet. Sie foll auch für Mentone gemeldet haben. Das Damendoppel gewannen Wills⸗Contoſtlavos gegen Alvarez⸗Vlaſto.— Die Pokalſpiele ergaben im Herrendoppel um den Butlercup einen intereſſanten Endkampf zwiſchen den Titelhaltern Turnbull⸗ Kingsley und den Italienern Morpurgo⸗ Gaslin i. Die Eng⸗ länder führten bereits mit zwei Sätzen zu einem, als Morpurgo aufkam und durch ſein blendendes Spiel die wertvolle Trophäe mit :6,:8,:6,:8,:4 für Italien ſicherte. Der Beaumont⸗ pokal ſiel wie exwartet an Mlle. Lenglen⸗Vlaſto die das engliſche Paar Salterthwaite⸗Benett:4,:6 ſchlugen. Es foll dies das bisher ſchwächſte Spiel der Weltmeiſterin geweſen ſein, deren Ge⸗ ſundheit doch ſtärker gelitten haben muß, als man anfangs an⸗ genommen hat. Mlle. Lenglen hat ſich in zwiſchen zu mehrmona⸗ tigem Kuraufenthalt nach Italien begeben und es erſcheint nener⸗ dings zweifelhaft, ob ſie im Juni bei den franzöſiſchen Meiſter⸗ ſchaften in Paris ſchon wieder ſtarten kann. Vielleicht wird ſie erſt in Wimbledon, im Juli, ihren Weltmeiſtertitel verteidigen. Schwimmen Spence verbeſſert Rademachers Jeiten. Einer der ſchärfſten Gegner des deutſchen Meiſterſchwimmers Erich Rademacher in Amerika iſt der ſunge Amerikaner Walter Spenee, der erſt in dieſen Tagen wieder einige ganz hervorragende Leiſtungen erzielte. Bei einem Schwimmfeſt der Bronx⸗Union in der Nähe von New⸗ ork gelang es Spence, Rademachers Weltrekord im 200 Meter⸗ ruſtſchwimmen von:50,5 auf:47,6 zu verbeſſern. Ueber 200 Pards erzielte der Amerikaner eine Zeit von:32,6, die zwar beſſer iſt als der offzielle Weltrekord, aber Rademachers kurz vor ſeiner Abreiſe nach Amerika in Hamburg erzielte Zeit von 2281,1 nicht ganz erreicht. Zugleich mit dem 200 Meter⸗Weltrekord fiel auch Rademachers Welthöchſtleiſtung im 220 PDards⸗Bruſtſchwim⸗ men, die Spence von:52,6 auf:48,8 herabdrückte. Das Baſſin hatte eine Länge von 75 Fuß, püeſen alſo nicht den internationalen Vorſchriften. Demzufolge dürften die von Spence erzielten Leiſtungen keine Anerkennung als Weltrekords finden. —— ———.— —— — ————— —.— — ——— — papiere und Beteiligungen 24 132 670 R⸗l. Seite. Nr. 16 Aueue maungeimer Jelund Gtbens-Siusaaben: Neue Mannheimer Seitung« Handelsblaff Jur Exportkreöitverſicherung 25 Tätigkeitsaufnahme in—3 Wochen achdem der Reichsrat geſtern ausführlich von den Plänen der Exportkreditverſicherung in Kenntnis wuhe ſeht be Reali⸗ ſierung der Pläne kein Hemmnis mehr entgegen. Es wird zunächſt eine Kommiſſion eingeſetzt werden, in der die vier beteilig⸗ ten Verſicherungs⸗Geſellſchaften— die Hermes⸗ Kreditverſicherungs AG., die Frankfurter Allgemeine Verſicherungs⸗ geſellſchaft, die Münchener Rückverſicherungsgeſellſchaft und Fran⸗ kano Rück⸗ und Mitverſicherungsgeſellſchaft Berlin, vertreten ſind, die ſodann die Exporttreditverſicherungsſtelle ein⸗ richtet und die nötigen Vorarbeiten beſorgt. Es iſt anzunehmen, daß die direkte Tätigkeit in zwei bis drei Wochen aufgenommen werden kann. BVon zuſtändiger Regierungsſtelle wird zu der Nichtbeteiligung der Vaterländiſchen Kreditverſicherung mitgeteilt: Nachdem vier große Verſicherungsgeſellſchaften, und zwar die Her⸗ mes Kredit⸗Verſicherungsbank AG., Berlin, die Frankfurter All⸗ gemeine Verſicherungsgeſellſchaft, Frankfurt a. M. die Münchener Rückverſicherungsgeſellſchaft, München, und die Frankonia Rück⸗ und Mitverſicherungsgeſellſchaft AG. ſich an der Einrichtung einer Exportkreditverſicherungsſtelle beteiligen, vermag die Tatſache, daß die Vaterländiſche Kreditverſicherungs⸗AG. und ihre Rückverſiche⸗ rungsgeſellſchaft in Zürich ſich dem Plan nicht anſchließen, an deſſen Durchführbarkeit und der Durchführung nichts zu ändern und zwar um ſo weniger, als dieſe Geſellſchaften den Gedanken ſelbſt durchaus zu dem ihrigen gemacht bahen. Dieſe Geſellſchaften gehen ſogar noch weiter, indem ſie ohne Unterſtützung der öffentlichen Hand die Durchführung übernehmen und glauben, den Verſicherten noch niedrigere Sätze bieten zu können. Es kann nur begrüßt werden, daß der Gedanke der Exportverſicherung auf früchtbaren Boden gefallen iſt, und es iſt zu erwarten, daß gerade durch die Konkurrenz der an der Frage nunmehr ſelbſtändig arbeitenden Gruppen ſich die zweckmäßigſte Löſungsform alsbald herausſtellen wird. 1. Harpener Bergbau Acß. Die Bilanzarbeiten bei der Geſell⸗ ſchaft ſind jetzt, wie die Fr. Z. mitteilt, abgeſchloſſen. Es wird ſich awar ein Ueberſchuß ergeben, der an ſich vielleicht die Aus⸗ ſchüttung einer Dividende geſtatten würde doch neigt man in Ver⸗ waltungskreiſen dazu, angeſichts der derzeitigen ſchwierigen Lage des Kohlenmarktes und der Ungewißheit über die weitere Geſtal⸗ tung der Markt⸗ und Abſatzverhältniſſe, wobei man eher mit einer Verſchlechterung als mit einer Beſſerung rechnet, von einer Dividende abzuſehen. Die Abſchlußſitzung des AR., in der über die Frage eines Dividendenvorſchlags die Entſcheidung fallen wird, iſt noch nicht anberaumt. Als Reflektant auf die Zeche „Loncordia“ der Rombacher Hüttenwerke für deren Erwerb ſich nach früheren Gerüchten u. a. auch die Gutehoffnungshütte intereſſieren ſollte, wird uns jetzt von gutunterrichteter Seite die Harpener Bergbau Ac. genannt. Die Verhandlungen wegen einer Uebernahme der Zeche„Concordia“ durch Harpen ſollen allerdings über das einleitende Stadium noch nicht hinaus⸗ gekommen ſem. „ Pfälziſche Nähmaſchinen⸗ und Jahrräderfabrik vorm Gebr. Kayſer in Kaiſerslautern. Wie wir hören, dürfte f. das abgelaufene Geſchäftsjſahr mit einer Dividende von—6(i. V. 7) v. H. zu rechnen ſein. 21: Erwerbung des FJabrikanweſens der Ludwig Ganz Ach. darch Michelin. Der franzöſiſche Großinduſtrielle Michelin hat das umfaängreiche Fabrikgebäude der Ludwig Ganz AG., Mainz für 400 000 Rel käuflich erworben. Er beabſichtigt, hier eine Ffliale zu errichten, um ſeine Gummireifen von hier aus in Deutſch⸗ ſand zu vertreiben. In den letzten Tagen ſind bereits mehrere Waggons Ware in Mainz eingetroffen. Das heſſiſche Miniſterium hat angeblich den Kauf bereits genehmigt. Abſchlüſſe Sächſiſche Bodenkreditanſtalk in Dresden: 495 123(279 432) Reingewinn, 12(10) v. H. Div. Elektriſche Licht⸗ und Krafkanlagen Ach. in Berlin: Roh⸗ getzinn 2 240 197 ¼, Unkoſten 214832 R, Steuern 477 660 l, Anleihezinſen 12 519/ Reingewinn 1 535 186„. 6 v. H. Div. für VA. und 8 v. H. für StA. Bilanz: Gläubiger mit 3 526 637, Schuldner 4 769 791, Kaſſe und Bankguthaben 911 129, Wert⸗ Kurszettel Attien und Auslandsanleihen in Prozenten. Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe(per medio bezw. ullimo) Dager. Elektriziafs⸗Lieferungs⸗Geſeüſchaft Ach, in Bahreulh: wieder 6 v. H. Div. Thüringer Eleklrizitäts-Lieferungs-Geſellſchaft Ach. in Gotha: Aus 1,37(i. V. 1,57) Mill..4 Reingewinn 7(8) v. H. Div. Elektrizitätswerk Unterelbe Ach., Altong: 10(7) v. H. Div. Hannoverſche Schrauben⸗ und Mutternfabrik Ach., Vunstorf: Verluſt von 30 000„ von dem 15 000 aus den Reſerven gedeckt werden ſollen, während der Reſt vorgetragen wird. Mech. Trikotweberei Mattes u. Luß Ach. in Beſigheim: Be⸗ kanntlich wird das mit 78 425 aufgeführte Kapitalentwertungs⸗ konto vollſtändig getilgt, der verbleibende Gewinnüberſchuß von 7563 für Abſchreibungen verwendet. Bilanz: Grundſtücke 54 993, (unv.), Gebäude 408 352(unv.), Maſchinen 114139(93 081), elek⸗ triſche Anlagen 16 353(16 840), Einrichtungen 8361(8100), Vorräte 296 761(222 868), Kaſſe 2999(5401), Bank 16 649(10 287), Schuld⸗ ner 351 899(309 948). Dagegen werden auf der Paſſivſeite aus⸗ gewieſen: AK. 1 200 000, Gläubiger 79 926(8274).A. Zuckerfabrik Fröbeln: Infolge der ungünſtigen Entwicklung der Zuckerinduſtrie wieder dividendenlos. Per 1. Auguſt 1925 ergibt ſich nach 233 000 Abſchreibungen bei einem Kapital von 4,07 Mill. ein Reingewinn von 32 600, der vorgetragen werden ſoll. Die Geſellſchaft beſchloß, ſich an der Ausfuhrvereini⸗ gung der deutſchen Zuckerfabriken zu beteiligen. Aklienziegelei Augsburg: 26 425/ Verluſt, ſo daß der Geſamt⸗ verluſt von 1924 und 1925 bei 550 000% AK. 61857. beträgt. M. Niedermayer Papierwarenfabrik AGZ., Roſenheim: Aus 60 533 Reingewinn 8 v. H. Div. G. Veſter Speditions⸗Acf. in Halle: 6 v. H. Div. Deꝛulſche Jurgenswerke Acd., Hamburg: 6 v. H. auf die VA. und 10 v. H. auf die StA.(i. V. StA. und VWA. je 6 v..). Skarker Jeichnungserfolg der 7 proz. Thüringiſchen Slaals⸗ anleihe. Die Zeichung auf die 7 proz. Thüringiſche Staatsanleihe von 1926, die von einem Konſortium unter Führung des Bank⸗ hauſes Mendelsſohn u. Co. und der Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft AG. übernommen worden iſt, wurde nach Ueberzeichnung durch Sperrſtücke vorzeitig geſchloſſen. Borſenberichte vom 4. März 1920 Mannheim weiter feſt „Die Befeſtigung der Kurſe machte heute am Aktienmarkt weitere Fortſchritte. Auf günſtige Dividendenſchätzung lagen Näh⸗ kaiſer ſehr feſt, außerdem waren Bauwerte geſucht. Von feſtver⸗ zinslichen Werten notierten Vorkriegs⸗Pfandbriefe wieder höher, die Umſätze waren allerdings geringer als an den Vortagen. Es notierten: Badiſche Bank 39 G. ex. Div., Rhein. Creditbank 94, Rhein. Hypothekenbank 80, Südd. Disconto 98, Bad, Anilin 126, Ludwigshafener Aktienbrauerei 110, Frankfurter Allgemeine 80., Aſſekuranz 125., Continentale Verſicherung 28,5., Mannheimer Verſicherung 64., Benz 43, Seilinduſtrie Wolf 31, Gebr. Fahr 33, Karlsruher Maſchinen 32, Konſerven Braun 43, Neckarſulmer 45, Pfalzmahle 78, Nähkaiſer 50, Zement Heidelberg 86, Rhein⸗ elektra 79,5, Rheinmüb. werke 65, Salzwerk 83, Wayß u. Freytag 89, Frankenthaler Zucker 43,5, alte Rheinbriefe 9,2775, Kriegs⸗ anleihe 0,380. Frankfurt feſt „Nachdem die vorbörsliche Stimmung etwas ſchwächer war eröffnete der offizielle Verkehr ganz unerwartet in ſehr feſter Hal⸗ tung, die in erſter Linie wieder von den Schiffahrtswerten aus⸗ ging und die wieder ſtürmiſch über Berlin für Hamburger Rech⸗ nung verlangt, weitere Kursbeſſerungen von—4 v. H. aufwieſen. Auch der Montanmarkt ſchloß ſich der Aufwärtsbewegung kräftig an, der durchſchnittlich 2 v. H. gewann. Auch die Chemiewerte leb⸗ hafter gefragt, bei Kürsgewinnen von annähernd 2 v. H. Elektro⸗ markt folgte jedoch nur zögernd. Die in den letzten Tagen bevor⸗ zugten Zellſtoffaktien, Zucker⸗ und Bauaktien, ſetzten ihre Kurs⸗ ſteigerung kräftig fort. Von ausländiſchen Renten waren Türken etwas gedrückt, dagegen Ungarn ſehr feſt auf die Einigung der ungariſchen mit der rumäniſchen Regierung über die Innsbrucker Verhandlungen. Mexikaner weiter vernachläſſigt. Berlin ſteigend Die Unternehmungsluſt war rege. Paketfahrt gewannen 176, Nordd. Llod 2,75, Hanſa 2,50 v. H. Deutſch⸗ auſtraliſche Dampfſchiffahrt ſtellen ſich um 476 v. H. gegen geſtern höher. An den Induſtrieaktienmärkten bewegten ſich die Beſſe⸗ rungen meiſt zwiſchen 1 und 2. v. H. Geſtüllt wurde die Aufwärts⸗ Hamburger bewegung durch amerikaniſche Kaufaufträge. 3. 4. Udrenfab. Furtw.—., Ner. deutſch.Oelfd 88.50 37.— B..ch. Ind. Mains 38.50 58.— .„, litramarimt 91.— 94 Vet. Jeliſt. Berlin 48.— 46.— 8 4 Voigt& Hak. St. 78.— 78.50 Bolkbom. Seil.K. 24, 24.50]„ Offſtein 9 86.—57. Wayß& Freytag 86.50 69.13]„ Jellſt. WalddfSt. 106.5 117.0 Zuckexf. B. Magh. 45.15 46.45 Rheingau 3 Zuckerf Heilbronn 44.-— 48,5 Magtrus.⸗ 58. e. 44.[manslelb Aktter T 76,25 78.— „ Stuttgart 45.50 45.—[Mech. Wed. Oind. 142.4 142.0 Mit& Geneſt. 767 E Fuſammenbruch der Rewyorker öre, Die Börſe ein Tollhaus/ Umſatzrekord/ Kurseinbuße in 2 1I Milliarde Dollar der Börſe new Vork, 3. März.(Spezialkabel.) Die Unruhe an geſlen in ſetzte ſich heut? weiter fort. Die geſtrigen Kursſtürge 5 baben, den Kreiſen des Publikums eine Panikſtimmung ausgelb Vertauſ⸗ denn es lagen heute früh eine ungewöhnliche Menge vrnen orders vor, ſo daß der Markt zeitweiſe überflutet ſch e in der Angebot wurde jedoch glatt aufgenommen. Die Um N ekorde erſten Stunde brachen alle bisherigen, umgeſebt, Innerhalb der erſten 15 Minuten wurden 325 00 Aktien geſttige innerhalb der erſten Stunde 956 000 Stück, währenn ue errel Stundenrekord 556 000 Stück betrug. Im ſpäteren Verla 3 837.700 ten die Aktienverkäufe an der Börſe die Rekordziffer von während die bisher höchſte Ziffer, die an dem ſchwarzen 1 ganzen erreichte, nur 3 427 000 betrug. Die Baiſſe iſt au lich einem Linie ſiegreich. Vor Schluß glich die Vörſe buchſtäblich uchn Tollhaus. Vor den Maklerſtänden wurden Beſucher Füßen Fällen handgemein, Kleider wurden zerriſſen, Hüte mit bahnwerte zertrampelt. Der Hauptangriff richtete ſich gegen Eiſen stag ud Von den Banken wird die Kurseinbuße am. Hieſerding Mittwoch auf eine Milliarde Dollar geſchäzt. 14 Tage fügen die Bankiers hinzu, daß ſie, nachdem in den letzten ſin un⸗ die Kurſe um durchſchnittlich 15 Punkte zurückgegangen 15 del mehr die Liquidation für ziemlich beendet anſehen un befinde. Markt ſich jetzt in einer geſunden techniſchen Verfaſſung z en Sachverſtändige des Schatzamtes und des Handelsnanſtennenbn klären, daß ſie keinen Zuſammenhang zwiſchen dem Zuſam Dieſe ſei an der Börſe und der allgemeinen Geſchäftslage ſeheneg che Folge durchaus geſund. Der Kursſturz ſei nur die ganz natür ungeſunde der überſpannten Hauſſe, die durch das weitverbreitete Spekulationsfieber hervorgerufen ſei. Berliner Deviſen— Amllich G. 3. B. 3 8. 4 75 Holland. 17,94 18 i 116 Buenos⸗Aires.691 1,695.685 10,10 Brüſſel„ 19,055 19,095 19.06 80.26 FFVFTTETVTTT 90,20 800% 105 Danzigg.84 81.04 80.85 100.40 Kopendagen 10891 10919 198.94 2½205 Liſfſaboen„ 21,125 21,175 21.205J12009 Siockholnn 112.41 112,69 112.41 10.506 Helſingſors 10.56 10,60 10,558 16585 VE 16,84 16,88 16,82 20 400 Londn 20.380 20.452 20.388 4 200 New. orrkn 4,195.205 4,195 15,605 Paris„„„„„ 6%„„% 15,68 15 72 15.625 80 94 Schweizdz„ 80.73 80,93 80,74 59,21 Spanlen 9,12.89.26 50,18 1000 .913 1917 1909.20 Konſtantinopel„.185 2,105.19 00ʃ1 Rio de Janeſto.616.618.609 90.2% Wien abgg. 59,11 59.25 59.10 12.400 Piag 12.416 12.456 12,416 14ʃ2 Jugoſlavien 7,395 7,415.,392 5500 Budopeſt.875 5,895 5,875.030 ee ee 3˙035 304⁴⁵.025 690 N.99.01 5 9⁴ Mannhe'mer Produktenb örſe uheen m⸗ Mannheim, 4. März.(Eigener Bericht.) Bei keit abel Verkehr iſt die Stimmung behauptet, die Geſchäftstärg gehel weiter klein. Man nannte im nichtoffiziellen Bertez 12.30 Uhr: Weizen inländ. 26,50—27, ausländ. 41% 1½% Roggen inland. 17.—17,50, ausfänd, nominell. Hafer inken ge bis 19,25, ausländ. 19,50—22,50, Braugerſte 22—25, 8 ezial, 10,25—17,50, Mais mit Sack 18.—18,25, Weizenmehl(5, Ke 40—40,50, Brotmehl 30—30,50, Roggenmehl 25,50—20,, —9,25, Biertreber mit Sack 16,50 Rel, alles per 100 Kg. Mannheimer Viehmarkt wutden Dem Viehmarkt am 4. März waren zugetrieben und ä10 6, bezahlt(Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht in R/): 94 15 192) 60—75; 24 Schafe:—: 66 Schweine(alter Beſte ehnat 75—81; 3 Ziegen: 10—18; zuſammen 319 Stück. aßig ausgefallen. Marktverlauf: Mit Kälbern mittelma räumt; mit Schweinen ruhig langſam geräumt. 3. b 3 3 1660 50 58,— Noteten- Heuß.28 38,75 Oberſch, herd.f 15 17 Manneemanmt T f1.0 84 15 Motord. Mann 30.5 80,50 Lnenind 25 Mübldeim Ber 82,— 52. Neckarl. Kahrzg, 44.75 0 Aolswertz T. 40— fl Obrentt& Kovb T 10 Norddapolftämm 97— 94.— f 92.50 89.50 4 Vogtl. Maſch. St. 29.10 21 ol„ Frankenth. 42.— 42 75 Srankfurter Dividenden⸗Werte. Vank⸗Aktien. 39. 4. 92.25 91,50 78.— 73,50 11855 110,7 8. 4. Reichsbank 155.2 155.0 Ryein. Creditbant 94. 94— Rhein. Hyp.⸗Bk. 81 80 81,50 Südd. Discontog. 98, 96.— Wlener Bankver..95 895 Wulbrg. Notendk. 110,5 110,5 Mannhß. Verſ.⸗Geſ.—.— D. Hypotdetend „ Ueberſ.⸗Bank „Vereinsdank Disent.⸗Geſellſch. Dresdner Bank 114.5 115.2 Irkfri. Hyp.⸗Bl. 74.50 74,75 Metalld. u..⸗G..82.— 82.— Mitteld. Erdit⸗B. 101,7 102.0 Demft u. Nat.⸗B 125,7 127. Nürnderg..Bk. 105.0 105.0 Deutſche Bank 124.5 127,0] Oeſter. Cred. Anft..63.55 D. Effekt u. Wechſ. 80.50 80.75 Pfälzer Hyp.⸗Bk. 76.— 78.— Bergwerk ⸗Aketien. Bochum. Bb u. G. 80,— 81,50] Harpen. Bergdau 104,0 108.5 Buderus Eiſenw. 48 25 43.— Kaliw. Aſchersl.—,— 114.2 D. Luxem Begw 85. 80.Kaliw. Salzdetſ. Eſchweil Bergw. 138.0 137,7] Kallwerte Weſter. Gelſenk Urgwk. 86,50 87-Klöckner⸗Werke Gelſenk. Gußſt. 24.— 24.— Mannesmnnröh. 38. 4. Allg. D. Creditok 99.8 98.25 Pabi de Bank 41.50 39,50 Bank, Br. Ind 100,5—.— Bayr..⸗CredW——— Hyp. u. WD 102,0 85 50 Barmen Bankver 85.50 86,.50 Verliner Hanbdg 144.1145.7 CTom. u. Priotbl. 108.0 108.0 Oberrh. Berf.⸗Geſ.—.——.— Frkf.Rück⸗ u. Mitv. 58.25 57.— 1 1165 1158 W„—Salzw. Heilbronns„50 8,.— 62.— 84.— Tellus Bergbau. 53.— 53, VB. K. u. Baurahütte 33.— 83— CrausportAketien. Schantungbahn.10 3,—Nrddeutſch. Olod 123.0 131,1J Baltimore&Ohto—.— 79.— Hbg.⸗Amk Paketl. 132,3 196.0 Oeſtor.⸗U. St.⸗B.——.— Induſtrie⸗Akllen. Bahnbed Darmſt 25.30 25.50 Bad. Elektr.⸗Geſ..175 0,17 Bad. Maſch. Durl. 111,5 111.5 Bad.Uhrencfurtrp. 19,— 19,— Eichbaum Myhm. 60.— 64.— H. Kompf⸗Sterndr. 100,0 100.0 Mainzer Stamm—— 124. Schofferh. Bindg. 1505 151.5 Chamotte Anna,—.—J — Dyckerhf.& Widm. 35,50 38, Beck& Henkel 39,50 39.— Dingler Zweihr. Bergmann Elektr.—.— 80, Bing Metalw 45.— 47.— Brem.⸗Beſigh. Oel 31.50 32.— Cem Heidelderg 85.— 86,15 Werger 90.— 91.— Adlet Oppenheim—.—— Adlerwerte Klever 41.25 42,50 A. G. G. Sramm 89.— 90,15 Aſchaſ. Buntpag 92—— Aſchalfb Zellſtoß 77.25 82.15 eee leſ. Ib.⸗ Barmer Bankv. 87.— 87.75 eee 7 80 4450 Verl. Hand. Geſ T 144.5 145.2 Dise. Command. I113.5 119,5 önix Bergd 74.580 74.75 Com.u. Brivatb T 208,) 108 5 Dresdner Bank 1115.5 115.5 Abein Braunoble 180 131.00Dar nſt Ni.-B. T 125 0 127½0 Midtldk. Aredtto T101.7 10. Cement Karlſtadt 95,— 95,500Anbalt. Koblenw 58.— 60. Cont. Nürnd. BVz.——Aſchaffdg. Daimler Motor 35,25 30,.—Augsb ⸗Nö Schwarz'⸗Storch. 8. 8085 Vageiſc Swegel 48.— Saoideu ut. 3 aoſalce Maſchin.e. 0 Lss Dürrkoppwerk. St.—.——— Deutſche Kaliw 11,7 118,5 Düſſeld. Rat. Dürr 28,50 28.50 5 Srelverkehrs ⸗Knueſe. Mansfelder. 77 79. 42,— 42.— Mez Södne—.— 50.— Enhrer e, 10.—.80 Berliner Dividenden⸗Werte. CrausportAlktien. „ Mhm. Kohlen Schantungbdahn Allg. Vok. u. St 125,0 152.7 156. „5 Hb.⸗Amk. Paktf. I 132,5 134.5 Roland⸗Oinie. Baltimore 79,50 79,70J Hanſa D. ſchiff. 138 5 140.0 Bank ⸗Aketien. Bank f. el. Werte 38.— 38.—Deutſche Bank 1125,5 127.0 75Dt. Ueberſee Bn 93.— 93. Reichsbank 133,0 154.8 Rbein. Creditbank 94, 84. Süddeutſch. Disco. 99,— 98. Induſtrie⸗Akkien. J. P. Bemberg 101.0 104,7 Bergmann Elek. T 89.1581. Ber⸗Gub.Hurfdk 124.0 124.9 BerlinKarlsr Ind. 69.25 62,5) Berliner Maſchb. T 63,65 64,50 Berzellus Bergw.“ 92.—32,— Bing Nürnberg 45.—45,50 Bismarckhütte—.—— Bochumer Gußg. T 81 50 84,25 Gbr. Böhler& Co.—.—— Braunk. u. Brikets 98.—96.— Br.⸗Beſigh. Oellb. 30.75 39 85 Bremer Bulkan 45.—45.— Buderus Giſenw. T 42,— 48,88 Chem. Hoden 62.35 65.— Chem., Gelſent. 52.— 83,50 Chem. Albert. 16,— 78,— Concord.Spinner 78,.— 79.— Dalmler Motor. T 35,— 38,— Deſſauer Gas 14.— 78.50 Deutſch⸗Zuxemb. T 83.— 85,50 D. Eiſend.⸗Sign. 63.—87, Deantuaend 975 99 1 eutſch. Gußſta 68,— Deuiſche Kabelw. 59,65 60,25 Aceumulat. Fabr.—.— 96.— Adler& Oppenh.“ 28.. 28.2 Adlerwerke 40,75 42,— .⸗G. f. Verkhrsw 107,2 109.7 Alexanderwerk 76,—76,39 Allg. Glektr.⸗Geſ. T 88.38.9,75 Anglo-t. Guano 31.50 81.50 Annener Gußſtahl—.—21.15 ellſt. 79.— 82.— aſch 68,— 66.— Bamag⸗Meguin 29.——.— Pponn Bbegba 173.63 75. Nathgeber Reisbolt Papler 121.91230 2 9 655 Naſtatter Magg.—.——. Ahein. Chamotte,— 0 1 10 53.50 54.-Nhein. Elektrizttä 79.25 75,75 anl 12 50 11,½75 5 Maſch Rhenanſa Edem 42 50 450 Teleph. Veriſner 50 1552.75 Thoeri Oelfabelt 57. 528 .Jrf Gum. 53.— 45. 278 2951.-Aaftrel..ſch 1075 J1l.gHRorddgeh Stendr 122 9 133.0lBer- Cüm Kbarl. 9280 33.— Verſ. 77.8 77, 55 187 kcchJB. Huch, cled 105 11080 Verk Allg. Berſ. 77½28 77, 5Sühd. Eiſenbahn 100.8 150.5. Südam. Diſch. T 108.5 104.2 BereinElbeſ viff 35.50 38.75 B. Glanzſtoff Göf. 228.0 425.0 Adler Kaſt Aol, A Bergb Benz⸗Motor Deutſche Petr. Diamond. Goldanlelde Dollarſchäge Reichsſchaß. IV-V.337.340 1 5. Neichanl..47 0877 4⁰. Verresheim. Glas 95.— 93,25 Geſ. f. elektr.Untet T 126 0 127.7 Gebr. Goedhardt 85,75 38, Goldſchmidt, Th. 65.25 67, 0 0,75 40 Enzinger Filter 79,5) 80.50 Maſch 1 46.3 43.75 Eſchtw. Bergwert 128.2 185,0 0 Far enind. 124,0 125.3 Deutſch. Elſenh. elten& Gu Clektr. Wichtu. Kra. 97.— 101.0 Siam.40l0,405 Ell Bad. Wolle——. anz Lud Main;:——. Emag Frantfuri.148 0,155 Goldſchmid Thy. 65.— 68,25 Emaille St. Uur. 20. 28.—Gritznet M. Durl. 95.—92 0 Deutf eSteinzg 103,0 105.5 Eibenwer kaſſeelt 18.— 17,800 Seuſche Wolts 28, 2839 5 U. 158 15 Holzverkogl.⸗Jo. 58,/ 58,29 Donnersmarckh. JunghansStamm 73.50 78,50 Durener Metall Kammga Kaiſersl. 8.—88,750 Dürrkoppwerke. Karlst. Maſchin 32.78 92.25 Donamit Nobel 79,15 79,25 Enzinger ⸗Union 79—19 Eulinger Spinn. 200 0 200.0 Fader J. Blelſttr. 69 68 G. farbenind. 124.7125 5 ahr Gebr. Pirm 34— 84— elt. Guill. Carls 109 9 109.0 eiumech. Jeter 65.—65 Frankf. Pok.& Wit. 34.25 35.50 Srkrftw. Mhm.% 11,63 12.50 Grün u. Bilfinger 69,25 88.50 HaldReu, Nähm. 38 25 30,25 Hammer Osnabr. 81.258,25 HilpertArmaturib. 23. 21.— Hirſch Kupf. u. M. 83.— 83.— Hoch: u. Tlefbau 44.—44,— Holzmann, Phil. 63.50 65.25 Kemp. Stettin Klein, Sch. Beck 30.30 32,— Konſerven Braun 43.— 46.— Krauß& Co, Lok. 42.12 42, Lech Augsburg Lederwrk. Rotb:—.—— Luowigen. Wal!—, 47,50 Luß Maſchinenn— Luß'ſche Induſtt 16, Mainkraſtwerke 83.— 85.— Miag, Müdld Motoren Deuß Motorſ. Oderur Neckarſu Jabrzg. 43.10 48 25 Nleberrd. Od. Sp. 43— 43,— Peter Unton Frktf 62.— 62 75 P. Nlähm. Kayſer 47,.— 50. 34.— 84.— PVorzellan Weſſel 51—81. Pi.Pulo. St. Ing..——. Philipps.⸗G. Irt 17.— 17.50 Rein. Gebd KSch 45 15 46.50 Nh. elek M. Stamm 79.45 79,50 Rb. Maſch. Led. 23,50 24,— Rhdenania Hachen 41.75 41. Rledeck Montan 51.— 80,— Nodderg Darmii 14.50 15.— Schnellpr. Frant. 60 Schuhfadrik Her! 23,—27,— Sellindultr. Wolg 31.—82. Sich. KC. Mainz Südd. Drahund.—— S. Led. St. Ingd.—.— te 72.50 73,50 Sch ncd& K. H5g.—.——— Tricotw. Beſigd. .305 0,3000Elberfeld. Kupfer Knort Heilbronn 69.— 69.60Elektr. Lichtu. Kr. I 99. gabmeoer at do.083.25Hannod. M.&geſt. 2347.75 84.50 88,25 l eg 15.95 15.75 Humboldt Maſch 33,—33.— 60.50 53.7555.— Schromm Lacktb 60,25 62,85 SHuckert, Nürndg. 80,28 61,50 103.5 103.5 5,.—.25[Hilpert Maſch. Slem.& Hale., Berl 99, 100,0[Hindr.& Aufferm. 39.—89 25 Rattowltz. Bergb 10.75 10.00 109,2 109,5 Goerz C. P. „Friſter. 48.-48, Gude Waggon.400 0,400 Gritzner Maſchin. 90, 40, 40.13] Gaggenau Ur; 30,— 29, Gebhard Textit 84.25 84.— Gelſenk. Bergw. T 85.25 86,50 Elektr Lieferung 93. 96.—Gelfenk. Gußſtabi 24.— 28. 10½ Genſchowd do, 43, 27. 28.50 1 Germ. Portid.-⸗. 105,0 109.0 Gbilſpo Halzmang 62,—85,75 Gruſchwis Textil 4. Hackethal drah 42.25 47,13 Halleſche Naſch. 23.2 127.7 Nül RNonweller 78,15 80.50 Gebr Körtin— 71.50 Koſtheimer Cell. Kyfdäuſer Hütte 8 Emaille Ullrich Hammerf.Spinn. 81. 31.50 ——.— 34.50 35.3[Htw. a. M. Kanſer T—, Ilſe Bergdau 102 0 101.5 Zahmeyer& Co N. Jüdel& Co, 79,— 81, Laurahünne Hebr. Jungdans 78,—78,25 Sinde sGismaf orzellan 52.—.51 25 Qindenderg ersl. T 112,5 116 5 Carl LindſteömI aſchin. J1.35 32,85 LingelS gupfadr Hanſa Lloyd arkort Bergwrl. 49.— 41.— arimann Maſch. 29.50 26.7 Rahla edwigshlittt 67.50 69,50Kaliw A 23.75 23. Karlsr. Hirſch Kupfer..7881,—[C. M. Kemp J3250,325 Hirſchderg Jeder 538.75——Alöcknerwerke T 87,5J88,25 C. Lorenz Hoeſch Gif. u. St. T 81,75 83.25 C. H. Knorr. 60.— 60,50 Lothr. Pril.-Cem Hodentode⸗Wert. 11.80 12,— IAolimr.& Jourdan 52,— 50,50, %%e .—44— Gothaer Waggon 31,25 31,254% 9 90.504%. Sitderkte.—.—.95 5% 8 0 29, Grkrftw. Mhm.6% 12,80 12.5004% errt—. 5 Gebt. Gro maan 68.2 bg. 4% Tükt. Ad.-Aal. 15.3010.7o 4e% Kro 0—— Gelin& Biiinger 87.50 88.50f4%„ Bagd.-Eif,! 12.— 12 503% Oer.Stb. alte 17.7s 17.18 dstd Uurdt 479 4745 4% ad.ili 11. 11 03%½..S81—.——.— 375 8[pouersch „75 34.-[Dollarſchäge—.— 82,25 83,15J[Goldanleihe 38,— 33.854%½% Möm.19145— 1290 121.0% 1 30,75 8,754½%„ fodeis— 11500 112,05%% 81. Neichsanl. O. 362 0,362 18,75 0. 4% bo. unk. 5. 1945——— Binke KHofman T 43.78 44.1503/½% d. Reichsani.50 0,389 Odw. Ooeweglſo. 1 143.0 141.503% do. 86.25 90, 254%..⸗Schagan—.——.— .70 2,7.J4½%% IV. u. V, do.. 4½% VI.X. — 70 5 Nomdd.Hütte 1 76.28 10. 5 Noſizer Braunk. 44 25 47,— Stemene Elefn 057 öne 7 tgerswerk—.. Sachfenwert“ 53.2558.50 Stettiner Bulfan 1040 Salzdetfurtd T 136.7142.0 Stoehr Kamman. Sarottt 108.0 108.7] Stoewer Nühm 84— Scheidemande 25 75 26.55 Südd Immobil. 35 Schubert& Sall 220.5128.7 Tageden B. Schöſ Brn 78. 29. ſcking⸗Tement. 15557 B Stadl..d. 30 110.0—.— Wiesloch Tenmar⸗ 1 27 Der Uitramarin 129.00— Mittener Stadt VBogtländ Maſch. 31.80.— Wittener Gußſtad 34.50 15 Wanderer⸗Werk⸗ 115,0 115,0] Wolf. Buckau. 46.— Weſer Akt.⸗Geſ. 39.00—, ellſtoff Bereln 105, Woſterreg. Alkal-T 115.5 220.5] Zellſtoff Waldol 0 aga. 31.50 32 Sinner 24.— 24.— beinſtahl 177.75 80.— Berliner Freiverltehrs ⸗Kurſ e. 1 — 40.— 39.—Henddurg 61.— 60.— JStchel& Co. 5 53.—. 69.— 70,— Sichnangelgeter 87. .— Keügershall 67.— 67, Südſer Bheephan 83, 42,—41,[Betersb. Int.Hand.—.45Ufa 69.———.— Rontenderg 30.———.— 20,85 20,50 Ruſſendank.95.73 Berliner Feſtvernnsliche Werte. a) Neichs⸗ und Staatspapiere. 95.— J3/%%.Reichsanl.850.35 5% B. Aeblenan 06.88.5 3%. an.479.480 8% Preuß. Aalan 4% Prß. Konſols 0,355.357], Roggen VIII 9350 9845% 929.5 8% Negnen 102der.332.3400%„.281.340 5ũ¼ Schi. Breunt 4% Badiſche An 0470 0 80. Landſch. Ne 3½% Baver, Anl..360 C 385 Ausländiſche Neutenwerte. 8 1% Türk.untf. Anl.—.— Schaßba.85 18.85 4% Zolo.1911 11.28 12. oldrente 17.50— 400,f⸗804 28.75 23,30 cond. Kte..20.254¼% U. St.⸗R1913 16.15—. 80 4½%½ 1911 18.86 18.80 Goldrte 155 1140 1077 95— 928 Ar. 1, 2 21 4 5% Tebuaniept- — Petr. Jd räſtd.“ 5 2 2 2 .257 0 365 b. —— —.—.— * „Papi.% — eeeeee, Srankfurter Seſtverzinsliche Werte. 4 Juländiſche. 0 90%.Schgtee:0s 855 g2gC% Pabr. Gr. un 32065 4% do. do. 1914 6,58 6,5 3½% do. Sparprämi. 1919—.———% do. 5 7ſ de. dce.——.— 5% Pao. Pl. · + 5 4 7 8. don 905 0360 4%.3000 987% reu„„0. 3,%0 0,370 0,365 97 ab lt. 0, * 0o— .460 0,480% 90580—— 4% Si. S⸗.0 % BabAm,01015 6,5——% do.—.252— .——.— ———.— 37/%% Bad Ant.adg—.—.,350 4% Müttt. k. do.——% do. don — S — 77 NNNN rrcN „ eee e — platz Föche anzeige, auf — benes Leiſter —bSem entau-, von eαοᷓ αν,,ꝛ Sent nue ma“ gElais den Donnetst⸗g, den 4. März 1026 Kene Maunheimer Jeifung Abend · Ausgadel T. Seiie. Nr. 1ͤ Ein Blick über die Welt Enn harmloſet Scherzl a — Ein 72jähriger auf Freiersfüßen— Was iſt ein Handſchuh— Todes⸗ und Heiratsanzeige zu lleicher 36l— Kerſte— Vubitöpfe werden nicht konfirmiert— Das elektriſche Auge am Jernrohr— Tanz⸗ Deutſchland Ein eigenartiger Vorfall trug ſich kürzlich in der Lützelſtraße Resildesbeim zu. 85 Hausgang machten ſich zwei zu ſchaffen. Da man Einbrecher vermutete, rief man 5 Fatrcuille der Schutzpolizei herbei. Als dieſe auf dem Schau⸗ ſtehe erſchien, flüchteten die Männer. Auf Anruf blieben ſie nicht u00 n, daher machte die Streife von ihrer Waffe Gebrauch und erheb den Flüchtlingen nach. Einer von denen wurde anſcheinend ſobeblich verletzt. Jetzt erſt ſtellt ſich, der„Hild. Allg. Itg.“ zu⸗ de, heraus, daß die vermeintlichen Einbrecher dienſtfreie har utzpoligeibeamte waren, die ſich— ſo heißt es— einen ſen Scherz(1) erlauben wollten. Der verletzte Be⸗ ſtorbe it am Samsrag an den Folgen der Verwundung ge⸗ n. 255 Weſeine heitere Ehegeſchichte wird dem Koblenger G⸗A. aus dem geſberwald mitgeteilt: Ein 72jähriger Schwerenöter, der bei ſeinen fühenratsten Kindern lebt, ging ohne deren Wiſſen auf Freiers⸗ geſunz Auf dieſem Wege hatte er eine jugendliche Fünfzigerin Ma nden, die ſogar unter Verzicht auf eine ihr von ihrem erſten 0 un her zuſtehende Rente bereit war, in den ſpäten Glücks⸗ lü en einzuſegeln. Alles war in beſter Ordnung, bis das amt⸗ maß Aufgebot dieſe heimliche Liebesgeſchichte ausplauderte. Einiger⸗ wi en überraſcht erkundigten ſich die Kinder bei der Mama in ſpe, dent ſie 15 denn ein Leben zu zweien von 50 Mark Invaliden⸗ awue dächte. Da zeigte ſich dann, daß der alte Don Juan ihr Glüc von 200 Mark Penſion vorgeſchwindelt hatte. Das kurze telück fand einen jähen Abſchluß, die Braut packte ihre Koffer und ie Heimreiſe an. Ob der Alte nun auf eine neue Partie * Was iſt ein Handſchuh? Nun, ein Schuh natürlich, dachte ein junges Midchen, bas—— Zeugin vor dem Schöffengericht in nsburg erſcheinen mußte. Und als der Richter ſie aufforderte, Zweck der Eidesleiſtung ihren Handſchuh auszuziehen, ſie gehorſam nach ihrem Schuh und begann die Schnürſenkel ſinnt? zum 700 bis nlöſen. Niemand wußte recht, was der Akt bedeuten ſollte, — dann endli durch Befragen das Mißverſtändnis auf⸗ Es gibt allerdings ländliche Gegenden, wo die Bezeichnung Kabosen ungebräuchlich iſt. So konnte das Mißverſtändnis ſchon men. + 10 Frankreich dabed me ungewöhnlich tüchtige Mutter heiratsfähiger Töchter und itel eine ame Geſchäftsfrau ſcheint die franzöſiſche Bäckers⸗ gaiwe Neng lero—28 ſein, der der Chegemahl vor einiger it ſtarb, wenn man auch dieſen ſo betätigten Tugenden wenig ſchmack wird abgewinnen können. Sie verſtand es nämlich, die der ſie das Ableben ihres Gatten ankündigte, in nich ſinnreicher Weiſe mit einem Heiratsgeſuch für eine noch derehelichte Tochter zu verbinden. Damit aber noch nicht empfahl ſie in derſelben Anzeige aufs wärmſte ihr Geſchäft nängeehrten Kunden und teilte zugleich mit, daß ſie es vom erſten buß ten Monats ab verlegen werde, da ſie in der Miete geſteigert ſche e. Dieſe vielſeitige Todesanzeige, die in mehreren franzöſi⸗ Blättern erſchien, lautet folgendermaßen: Heute morgen rde mein Gatte, unſer treuer und liebevoller Vater, der Bäcker⸗ Henrz Valerois, nach ſchwerer Krankheit in ein heſſeres Eidechſen in London— Der Prinz von Wales verlobt Jenſeits abberufen. Er hinterläßt außer einer trauernden Witwe noch zwei Töchter, von denen die.tere, Helene, verheiratet iſt, während die jüngere, Hortenſe, im beſten, heiratsfähigen Alter ſteht und durch die Fürſorge ihres Vaters ſich im Beſitz einer guten Ausſtattung befindet, die für jeden Mann zu einer begehrens⸗ werten Gattin macht. Die Beerdigung findet am Sonntag ſtatt. Die untröſtliche Witwe Renée Valerois und die beiden Töchter Heleme Dupont und Hortenſe Valerois. P. S. Das Geſchäft wird von der Witwe ohne Unterbrechung fortgeführt werden, da durch tüchtige Hilfskräfte dafür geſorgt iſt, daß die geehrten Kunden auch weiterhin zu ihrer größten Zufriedenheit bedient werden. Doch wird es am Erſten nächſten Monats vom Boulevard des Plantes Nr. 19 nach Rue de Midi 12 verlegt werden, da der Hauswirt die Miete ohne jeden Grund beträchtlich erhöht hat. Ein franzöſiſcher Offizier, der kürzlich in amtlicher Eigen⸗ ſchaft Korſika aufſuchte, machte die erſtaunliche Mitteilung, daß die Inſel ſich bewegt. Er konnte feſtſtellen, daß in dem vergangenen Jahrhundert die Inſel ſich über 10 Meter öſtlich bewegt hat. Ein italieniſcher Humoriſt ſchließt daraus, daß die Bevölkerung von Korſika anſcheinend mehr Italien als Frankreich zuneigt, da ſich ihr Land der erſten Nation zugeneigt hat. Schweden und Dänemark In Malms hat der Hilfsgeiſtliche der Karoli⸗Gemeinde eine 14jährige Konfirmandin von der weiteren Teilnahme am Konfir⸗ mandenunterricht ausgeſchloſſen und ihr die Konfir⸗ matton verweigert, wenn ſie nicht während des Konfirmandenunter⸗ richtes das kurzgeſchnittene Haar wachſen laſſe. Bereits bei Beginn des Konfirmandenunterrichts hatte der Geiſtliche den Konfirman⸗ dinnen erklärt, daß er„nicht wünſche, Bubiköpfe unter ſeinen Konfir⸗ mandinnen zu haben und daß diejenigen, die das Haar früher ge⸗ ſchnitten trügen, es während des Konfirmandenunterrichts in jedem Falle wachſen zu laſſen haben“. Da die Eltern der jetzt ausgeſchloſ⸗ ſenen Konfirmandin jedoch erklärten, daß das Haar ihrer Tochter vollkommen verwildern würde, hat der Geiſtliche jetzt den Ausſchluß des Mädchens vom Konfirmandenunterricht verfügt, wobei er er⸗ klärte, es ſpiele bei einer Konfirmandin gar keine Rolle, wenn deren Friſur durch das Wachſenlaſſen des Haaxes unordentlich werde und verwildere, in jedem Falle hätte den Eltern 1 klar ausgeſprochener Wunſch höher 19 müſſen, als das Anſehen ihrer Tochter. Das Vorgehen des Geiſtlichen hat in Malmö und ganz Schweden großes Aufſehen erregt. Wir berichteten vor kurzem über den Erfolg des jungen däniſchen Aſtronomen Bengt Strömgren, der durch die Verbindung einer Photozelle mit einem Spannungsverſtärker⸗Syſtem einen Stern direkt zur Auslöſung von Regiſtriereinrichtungen benutzt hatte. Wie Dr. Paul Duckert in den„Aſtronomiſchen Nachrichten“ mitteilt, hat er derartige Verſuche bereits im Frühjahr 1924 im Laboratorium der Askaniawerke für künſtliche Sterne von der ſcheinbaren Helligkeit der fünften Größe mit Erfolg durchgeführt. Schon im Mai 1924 war hier weſentliche Arbeit geleiſtet, und nur wegen Ueberlaſtung der Werkſtätten konnte die Herſtellung eines ſolchen Gerätes für ein Obſervatoxium nicht ſogleich in Angriff genommen werden. Paul Duckert ging inzwiſchen an das Aeronautiſche Obſervatorium in Lin⸗ denberg über. Es liegt alſo hier ein Fall vor, wo an einer wichtigen Aufgabe gleichzeitig an faen obar Stellen gearbeitet wird, und es nux von bhängt —* 061 Znulaten und Koſten: 1 Pfd.„friſche Reſi“.. 23 Pfg. 200 f Meh! 10 Ausgezgichnet, ½ Taſſe ſaurer Kahm„3 200 f Pflaumenmus 60 Reſi⸗Mustuchen für 60 Pfennige! Hoß Sparen durchaus nicht darben heizt, beweiſl ſolgendes Nezeyt, das die Hangfran in Elund lehl ſü 500 Pfa. 60 bönlic, falearte Muskuchen berzuſlellen. Salz werden verlnetet, auf einem dünn ausgewaflt und mit einem Krapfen⸗ 20.— ausſtecher runde Platten davon herausge⸗ 00 Ffg. ſſochen. Jede plalte belegt man mit einem Häufchen Pflaumenmus, beſtreſcht die Rander mit Elwelß, Happt eine Halſte über die andere, ſodaß eine Halbmondform eniſteht, drückt die Nänder zuſam ⸗ men, befireicht ſie nochmals mit zerlaſſener„Reſi“, beſtreut ſie mit zerſtogenem Zucler, legt ſie auf ein Blech und bädl ſie in einem ſehr heißen Ofen ſchnell hellgelb. neueden bud det Kesi-riausbüent ei— CLeneral-Vertreter det V. M. W „Reſi“, Mebl, Nabm und eine pPrile 75 reit* Nürnberg: Georg Otio Hirsch, Mannheim, Dammstr 32.— Tel. 2294 lung des greifbaren Exfolges an die Oeffentlichkeit gelangt. Hiernach hat Duckert zuerſt mit einem künſtlichen Stern und Bengt Ström⸗ gren zuerſt mit einem Fixſtern am Himmel ſelbſt das elektriſche Auge am r verwirklicht. Der merkwürdige Ausbruck„Tanz⸗Eidechſen“ ſtammt von den großen Riviera⸗Zentren, vornehmlich aus Monte Carlo. Einer jeden Dame, deren Leben darin beſteht, daß ſie von einer Tanz⸗ gelegenheit auf die andere wartet, bei der die Faſzinierung der Spielſäle durch den Fanatismus für Foxtrott, Jazz und ähnliche Niggertänze übertroffen wird, und welche die merkwürdige Eigen⸗ ſchaft beſitzt, das raffiniert mißtönige Gelärme der Muſikbanden lange Stunden aushalten zu können, ja ſich durch dasſelbe geradezu berauſchen zu laſſen, fehlt oft nur eines zu ihrem Zweck, ein an⸗ paſſungsfähiger Tänzer. Mit einer Banknote iſt dem jedoch ab⸗ geholfen und ſolche verdienſtvolle„Herren“ nennt man„Eidechſen.“ Damen mit gleichem Tanzfanatismus iſt jetzt auch in London ge⸗ holfen. Es gibt auch hier ſetzt überall Herren, die zu dieſem Ritter⸗ dienſt bereit ſind— gegen angemeſſene Entſchädigung. Dies wird ſchon ganz geſchäftsmäßig betrieben, einfach auf dem Annoncen⸗ wege. Und die Würde wird durch das erſte Wort der Anzeige gewahrt. Der Tuyp iſt etwa wie folgt:„Gentleman, 36 Jahre alt, 5 Fuß 11 Zoll groß, ausgezeichneter Tänzer, iſt bereit, Damen zu Tänzen gegen Auslagen und enceeg zu begleiten. Nach⸗ mittags von 5 sh abends von 12 sh 6 d ab.“— Das iſt ein völlig fairer Geſchäftsvorſchlag. Das Wort„Gentleman“ ſichert die beiderſeitige geſellſchaftliche Würde.—„Wenn das feſtgeſtellt iſt“, plaudert ein Korreſpondent des„Expreß“,„wirft ſie einen Blick auf die techniſche Befähigung. Alter 36?— Gut! Er wird in diskreter Weiſe lebhaft ſein. Nicht zu jung, nicht zu reif.— Die Größe iſt ideal.— Seine Gebühr? Zweifelsohne mäßig. 12/6, mit ſeinem Diner, ſeinen Zigaretten und ſeiner Autotaxe zur Heim⸗ fahrt, iſt nicht zuviel für einen Abend„gentilen“ Vergnügens.“— Vielleicht legt die Dame aber Wert darauf, mit einem Herrn von militäriſchem Aeußeren geſehen zu werden. Sie braucht nur auf eine Anonce folgenden Typs zu anworten:„Briefkaſten——— Feldoffizier, früher regulär—— würde eine Dame begleiten——“ Dieſer Herr würde für 8 sh pro Stunde mit ihr tanzen. * Gerüchtweiſe ſoll die Verlobung des Prinzen von Wales bevorſtehen. Als Braut wird die ſchwediſche Prin⸗ .e 5 Aſtrid genannt. Sie iſt als dritte Tochter des Prinzen Karl 5 des Königs von Schweden und gilt als große önheit. SSSS—————BBBBBrrr——ZZ——————— Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen hadiſcher Wet'erſtellen(7ꝛs morgens) —— Luft⸗ 7 See duft. Tein- Sg Sg Wind 328 öhe druck vera- f 88 388 höhe 28 8 8 8 Wetten S m n E S8 1 Stür 8 8 Werſbeim— TI UITſterrſ wöng Kön'gſtuhl. 625 762.0 8 7 3 SW lacht woltig— Kar sruhe17 762 6 11 12 7SW ſchw.] heiter— Baden Baden 2 3763,4 71 12 6 SY/) mäß Regen— Villingen 780 765,6 44J 13 4JSW ſleicht halbbed 0,5 Feldberg. Hoff 1497 635,6—2 4—2 SW ſſtart Nebe!l— —-— 2———4———— t. Blaſien—— 12 3 NW Gaileicht lti— Höchenſchwd.]————1—— 5 2— Die nördliche Zyklone dehnt ſich raſch über ganz Europa aus. Auf ihrer Rückſeite über den britiſchen Inſeln ſind kalte Polarluft⸗ maſſen eingebrochen. die oſtwäris fortſchreiten und in den nächſten Tagen einen empfindlichen Temperaturrückgang bringen werden, in deſſen Verlauf auch Nachtfröſte. auch in ſie⸗ feren Lagen, möglich ſind. e für Freitag bis 12 Uhr nachts: Re⸗ 12 Nebix ächſt kü larke melſtli Wi Zuruckgekehrt vom Grabe unserer lieben unvergeßlichen Entschlafenen 3926 frau Elise Faas geb. Arnold ist es unser Herzensbedürfnis, für die vielen Kranzspenden und große Teilnahme an der Begleitung zur letzten Ruhestatte allen auf- richtig zu danken; besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Fehn für seine trostspendende Worte, Herrn Dr. Drescher fur seine Be · mühungen, den evangelischen Schwestern fur ihre liebevolle Pilege, dem Quartett „Sangerbund Harmonie“ fur den schönen Gesang und den Kollegen des Fleischer · gewerbes für ihre Kranzspenden und große Teilnahme. Mannheim-Meckarau, Friedrichstr. 19. Dle trauernd Hinterbliedenen. — IIIIIIIIIIInnnnn Das beste deutsche Schrifttum Altest r, neuerer und neuester Zeit, das Klasslsche der Weitliterat r in künstletisch und buchtechnisch Lern-hmer Ausstattung zeigt dle AUuSsSSsSTETTLUN e s ämtlleher Verlagsetrschelnung ſen des voLKSVERBANDES DER BUCHERFFREUNDE Wegwelser-Verlag G. m b H, Berlin-Charlottenourg, Berliner Strage 42·43 im„ark-otel am.,., 9. unei 10. März Ge'ffnet von 10 bis 3 Uhr und von 4 ris 7 Uhr. 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