rrrrr Aitkwoch, 10. März Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennio 1926— Nr. 116 dreerehe de.. Beſ oder durch t g. ae Vei und Umzgebung ſrei die Poſt monatlich.⸗M..50 oßme eventl. Uenderung der wirtſchaftliche“ 90ſe, Rachlorderung vorbehauten. Poßiſcheckonte 17590 f 5 8 arlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2. bagebe Mebenſtelen Saldbefſtrage 6, Schnhinger aeen Meerfeldſtratze 11.— Telegtamm Adeeſſe. Fernananzeiger Manndeim. Erſcheint wöchent! zwölfmal. ech⸗ Anſchrüſſe Nr. 7941 7942 7548. 744 u. 7945 Beil Eruſte Zuſpizung Frankreichs Eintreten für polen vor Genf, 10. März.(Von unf. eigenen Vertreter.) Einen Tag Je BriandsAnkunft in Genf iſt die Zuſpitzung der Kriſe br ernſt geworden. Stunden ſchwerſter Kämpfe ſtehen Frankreich kund. das durch ſeine Vertreter Boncour und Loucheur an⸗ ſicteen ließ, Polen müſſe irgendwie eine entſprechende Berück⸗ An gung finden. Wenn Briand wieder hier ſein wird, werden eine mulcengungen darauf gerichtet ſein, die ohne jeden Zweifel zu er⸗ mit enden Schritte der franzöſiſchen Diplomote zu verkleiſtern. Da⸗ 5 darf man wohl einverſtanden ſein, aber es ſteht feſt, daß der te deutſche Standpunkt keine Beeinträchtigung erfahren wird, um bal drreich in ſeiner verzwickten Situation zu helfen. Deutſchland en Kampf innerhalb des Rates nicht verſchuldet, ſondern die bundiſche Diplomatie. Es iſt beſſer, die Beſtimmungen des Völker⸗ Mabes anzuwenden, um die Kriſe zu löſen, als gewiſſe diplomatiſche eianöver. Aber Frankreich fürchtet den Nat und hofft auf irgend Bie günſtige Konſtellation. Es beſteht hierfür teine Ausſicht. Herr Foeand wird ſich wohl bald davon überzeugen, daß der Geiſt von W karnd eher durch den Rat als durch Beſchwörungsformeln lebendig draden kann. Die Konferenzkreiſe kennen die heikle Lage der dieanzoſen, daher wird die Frage diskutiert, auf welche Weiſe man fro ſrenzöſiſche Niederlage abwenden könnte. Ich hörte geſtern von Gedsöſiſchen und polniſchen Delegierten die ſchärſſte Kritir über das * Arrangement. Eine franzkſiſche Perſönlichkeit ſagte pale Wir begingen in Locarno den Fehler, daß wir de Frage der niſchen Kandidatur nicht offen erörterten. Skrzynſki machte da⸗ derte, Briand den Vorſchlag, vor der Unterzeichnung der Locarno⸗ de häge den Deutſchen zu erklären, daß im Falle des Eintritts zuerſchlands in den Bund und Rat auch Polen ein ſtändiger Sitz derkannt werden müſſe. Briand befürchtete aber, daß eine ſolch Sbele Mitteilung an die Deutſchen die Locarno-Konferenz zum lle eitern bringen würde. Skrzynſki erhielt alſo die bekannte münd⸗ — Zuſicherung, auf die er ſich jetzt ſtützt.“ Ein p olniſ cher zußerte ſich:„Die franzöſiſchen Diplomaten begingen den Mber, daß ſie die Vollverſammlung in Genf zuließen, ohne vorher Forderung ſichergeſtellt zu haben. Alles wurde beſchleunigt, 920 inge überſtürzten ſich, und die Gefahr, daß wir kleer heim⸗ Negen werden, ſcheint mir unabwendbar. Es war eine ſchlechte Nie. Deie deutſche Auffaſſung lautet dahin: Ma Berliner Auswärtige Amt verſäumte nicht, dem Pariſer Ka⸗ Dubtt bor dem Zuſammentritt in Genf reinen Wein einzuſchenken. dberd die franzöſiſche Botſchaft wurden Briand alle Informationen ermittelt, aus denen zu erſehen war, daß ſich die deutſche Regie⸗ ſpar ſtrikte an die Vereinbarungen von Locarno hielt. Auch 1 ber ſde Regierung erfuhr durch ihren Berliner Botſchafter, daß Nea dem Eintritt Deutſchlands in den Rat über irgend e Frodidatur ein Werturteil nicht ausgeſprochen werden 5 desden wurde von den Franzoſen in Genf mit aller Wucht die 850 der Ratserweiterung und der bekannten Kandidatur 9 55 erblievorfen. Deutſchlands Vertreter konnten darin eine Me hode ken. die der locarniſtiſchen diametral entgegengeſetzt iſt. glaubt annehmen zu können, daß Briand, der in der letz 5 mit der franzöſiſchen Innenpolitik ſtark beſchäftigt war, Eienpolitiſche Situation nicht gründlich genug kannte, um 7— 5 zu berufung der Genfer Verſammlung die Dinge möglichſt 85 iſt ſtelen und eine Rückzugsbewegung, wie ſie für ihn 7 ig e zu vermeiden. Bei der geſtrigen Unterredung mit 5 n⸗ r und Loucheur wurde die Löſung der Ratskriſe 2 bereits gemeldeten Vorſchlag unterſucht. Es war 1 5 lche daß die franzöſiſchen Vertreter die Stellungnahme der öff „Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs-Beilage. Aus annheimer General Anzeiger der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Nech der Kriſe in Genf zu begründen. Wer die Verhältniſſe kennt, weiß, daß in ganz Frankreich ſeit Wochen eine wi lde Propaganda für einen ſtändigen Ratsſitz für Polen betrieben wurde, wobei es an großem Koſtenaufwand für Flugſchriften und anderen Dingen nicht fehlte. Den Franzoſen iſt aber nach Abſchluß des Aheinpakte⸗ Polen ziemlich gleichgültig geworden. Das wird von den franzöſiſchen Staatsmännern nicht gerne zugegeben. Boncour machte auch den deutſchen Außenminiſter darauf aufmerkſam, wie peinlich es wäre, wenn man diesmal von Siegern und Beſiegren ſprechen würde. Die ganze Unterredung bewies, daß auf fran⸗ zöſiſcher Seite größtes Unbehagen herrſcht. Briand würde wohl die entſprechenden Konſequenzen ziehen müſſen. Heute vormittag um halb 11 Uhr begannen die Beratungen der Unterzeichner des Rheinpaktes. Chamberlain tritt, wie zu erwarten war, als Vermittler auf. Die Ronferenz der Kheinpaktmächte =Genf, 10. März.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Um 1 Uhr war die Konferenz der Rheinpaktmächte beendet. Eine enorme Men⸗ ſchenmenge wogte vor dem Hotel auf und ab und die ganze Halle war gefüllt mit Journaliſten und Völkerbundsbeamten. Zuerſt er⸗ ſchien Vandervelde auf der Treppe. Sein Geſicht war ſtark er⸗ rötet und erregt erklärte er einem Journaliſten, daß die Verhandlun⸗ gen infolge der franzöſiſchen Stellungnahme noch einen ſehr ſchwierigen Verlauf nehmen werden, daß aber eine Ver⸗ ſtändigung in Sicht ſei. Auf der Treppe erſchienen nach Van⸗ dervelde Luther, Streſemann und Scialoja in angeregtem Geſpräch. Scialoja ſprach ſehr eindringlich auf den Reichskanzler ein, der in franzöſiſcher Sprache ſagte:„Das alles wird aber doch ſehr ſchwer gehen.“ Streſemann, im Foyer von verſchiedenen Jour⸗ naliſten über den Stand der Situation befragt, ſagte folgendes:„Die Verhandlungen werden fortgeſetzt, die Situation iſt aber noch nicht geklärt und ich glaube, es wird noch ein ſtarkes Stück Arbeit geben.“ Allgemein herrſcht der Eindruck, daß der franzöſiſche Wider⸗ ſtand durch Boncoür und Loucheur ſich nach weit mehr verſtärken wird, als dies unter Briand der Fäll war. Von engliſcher Seite wurde vorläufig die Erklärung gemacht, daß Chamberlain ſich be⸗ mühe, die Parteien zuſammenzubringen. Wie ſoeben verlautet, wird heute nachmittag die Konferenz der Rheinpaktmächte fortgeſetzt unter Hinzuziehung der Vertreter Spa⸗ niens, Polens und Braſiliens, unter Ausſchluß Deutſch⸗ lands. Es heißt, daß bei dieſer Gelegenheit wichtige Mitteilungen an die Delegierten der letztgenannten drei Mächte gemacht werden ſollen, die mit dem bereits gemeldeten Plan in Zuſammenhang ſtehen. Die ſyriſche Frage vor dem Nat Der Genfer Sonderberichterſtatter der„Daily News“ erfährt, daß der Bericht der Mandatskommiſſion des Völkerbundes über die Lage in Syrien, der in der nächſten Woche dem Rat vorgelegt werden wird, vermutlich großen Eindruck machen werde. Es ſeien in ihm ſehr ſcharfe Beſchwerden über die franzöſiſche Verwaltung in Syrien enthalten, die den General Sarrail in ein ſehr ſchlechtes Licht ſtellen. Die chineſiſchen Natsſitz⸗Anſprüche Der Führer der chineſiſchen Delegation Kao Sun Kun hiell in Genf am Dienstag auf einem von der chineſiſchen Delegation ge⸗ gebenen Bankett eine längere Rede, in der er die chineſiſchen Anſprüche auf einen Ratsſitz nochmals ausdrücklich begründete. Die inneren Zwiſtigkeiten Chinas hätten mit der Außenpolitik nichts zu tun und in den Fragen, die in Genf zur Diskuſſion ſtänden, wäre die ganze chineſiſche Bevölkerung einig ſowie auch darüber, daß dem größten und älteſten Volk der Welt ein Ratsſitz nicht vorenthalten werden ihr nu Meinung in Frankreich und Polen ins Treffen führten, um 1 55 „Wer Laſzismus ſagt, ſagt Italienꝰ (Von unſerem römiſchen Vertreter.) Wer Faſzismus ſagt, ſagt Italien“,— dieſe Worte au der ungſten ge laſchen Nee be Innenminiſters Luigi 115 5 5 bebin vielleicht eine mehrfache Erklärung zu, aber 65 ee Jtalngt eine Wahrheit: daß nur noch der Faſziſt als i 1 aliener gilt. Das politiſche Monopol, das ſich die hesdeeignek hat, iſt in dieſen Tagen wieder einmal 115 die orgetreten und zwar in der Diskuſſion über die„ 1 5 1 ma Italiener, die in Folge ihrer politiſchen Anſca ei⸗ Diefverlaſſen und nun vom Exil aus antifaſziſtiſche Po 190 nachen. desle Leute— die wichtigſte Gruppe hat ihren Sitz in 7 55 an⸗ 0 en Sitze ſind London, Nizza und Lugano— 97 5 8 me micn faſziſtiſcher Seite ſo viel zu hören bekommen, de 1 0 abei Geferganz gemütlich ſein dürfte. Außerdem bedrehn ag in eigenes Nach mit Verluſt des Bürgerrechtes, Güterbeſch iſe. 0 urlich wird auch den Antifaſziſten innerhalb ani 785 er kindeuef nicht erſpart, mit dieſen„Vaterlandevennzat ganz offen an aung zu ſtehen und eine faſziſtiſche Organiſation 1 d nd offen ſic die Oppofitionsparteien die Frage gerichtet, wie e 5 gaaa, r Frage der„uoruscit!“ ſtänden Noch 95 5 ch alle drasportet. Aber die zwei Antwol len, die bisher 1 7 ind, der abteriſteren die Lage aufs deutlichſte. So 4 dution der Popolari“⸗Partei, der Linkskatholiken ſene⸗ 0 1zo, za nun auch ſchon lange ins Ausland von den Wiſſten bezichtigt wird, mit den anderen„Fuoruseiti Sacheee Nölieeroindung zu ſtehen, da ſie ungefragt ihre Meimung aiber die ſie fülche Lage nicht äußern dürfe, ſo antworte ſie auch nicht, wenn lagefragt werde. Und die Republikaner antworten, daz ſie dem Antwlande dienten, wie ſie es für richtig hielten und Niemandem —2 und Rechenſchaft ſchuldig ſeien 8— Auf ſolche Manifeſtationen beſchränkt ſi 1 knüſche e Oppoſition und Federzoni hat alſo mit 9 en in völkerechtlicher Hinſicht nicht zu verteidigenden Standpunkt dürfe. ſeinem Satze„Wer Faſzismus ſagt, ſagt Italien“ in dieſem Sinne nicht ganz Unrecht. Es iſt ihm auch nicht ſchwer gemacht, wieder einmal die endgültige Außerkampfſetzung der Oppo⸗ ſition zu konſtatieren.„Auf der einen Seite', ſo ſagte er dieſer Tage in Mailand,„waren der Wirklichkeitsſinn und der Wille einer jungen ſchöpferiſchen Bewegung, auf der anderen der Doktrinismus alter Ideologen und die verbitterte Sterilität der Parteileute. Heute iſt die Revolution vollendet, das Regime iſt Wirklichkeit, während die Bruchſtücke der alten Parteien ſich dadurch über die Niederlage tröſten, daß ſie ſich gegenwärtig die Schuld daran geben.“ Es verſteht ſich von ſelbſt, daß dieſe gänzliche Ausſchaltung der Gegner das innenpolitiſche Intereſſe auf die Borgänge inner⸗ halb des Faſzismus konzentriert. Leider iſt darüber nicht leicht etwas in Erfahrung zu bringen, denn die Methoden der Gehei mdiplomatie, die Muſſolini in der Außenpolitik liebt, ſind auch im Inneren gebräuchlich. Es hat in letzter Zeit wieder innerfaſziſtiſche Polemiken gegeben. Arnaldo Muſſolini, der Chef⸗ redakteur des„Popolo d Italia“, des„duce“ Bruder, hat ſich ein wenig mit Farinacci geſtritten; auch zwiſchen Farinacei und Feder⸗ zoni gab es dies und jenes. Immerhin hat man dieſe Streitigkeiten, die ſich auf einzelne Perſönlichkeiten und Organiſationsfragen be⸗ zogen, überſchätzt. Die Maſſen des Faſzismus gehorchen einſt⸗ weilen noch blindlings; auch in oppoſitionellen Krelſen hält man zunächſt jede Umwälzung innerhalb des Faſzismus für unwahr⸗ ſcheinlich, jede Hoffnung darauf für verfehlt. In dieſen Tagen ſind auch die offiziellen Zahlen über die gegen⸗ wärtige Stärke des Faſzismus veröffentlicht worden. Es gibt zur Zeit 425 000 eingeſchriebene Faſziſten(175 000 mehr als im Vor⸗ jahr), ferner 1 100 000 Mitglieder der faſziſtiſchen Gewerkſchaften, darunter 100 000 Frauen. Von den großen volkreichen Provinzen hat die Lombardei wit 76 105„Eingeſchriebenen“ die meiſten Schwarzhemden, es folgen die Toscana, die Emilia und Romagna und Kampanien. Ein Vergleich mit den Einwohnerzahlen der ro⸗ vinzen ergibt aber wieder, daß der Faſzismus im Norden Ita⸗ lien zweifellos ſtärker als im Süden iſt. Nnzeigenpreiſe nach Tartz bei Borauszahlung pro ein Kolonelzeile für Allgem Anzeigen.40.. M. Reklan —4 N. Wt. Kollettiv- Anzeigen werden höher derechne Für Anzeigen an beſtimmen Tagen Siellen und Ausgabe wird keine Verantwortung übecnommen. Höbere Gewal Streiks Vetriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatz anſprüchen für ausgefallene oder veſchränkte Ausgaber oder für verſpätete Auſnahme von Anzeigen. Auſträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsftand Maunheim ————————————— völkerbund und Arbeitnehmer Von Generalſekretär Wilhelm Fecht⸗Berlin Der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund ſteht bevor. Wir werden dabei ohne Zweifel, auch wenn wir im Völkerbund ſind, noch manch harte Nuß zu knacken bekommen. Der Reformations⸗ ſaal in Genf iſt für uns kein Friedenstempel, ſondern ein Kampf⸗ boden. Einen gewiſſen Vorgeſchmack dafür geben Auseinander⸗ ſetzungen, die ſchon ſeit längerer Zeit zwiſchen Deutſchland und dem⸗ jenigen Teil des Völkerbunds mit dem wir verhältnismäßig bisher am ſtärkſten in Berührung gekommen ſind, dem„Internatio⸗ nalen Arbeitsamt“, ſtattgefunden haben. Dieſe Vorgänge ſollen hier einmal beſprochen werden, zumal ſich aus der Stellung der einzelnen Arbeitnehmerrichtungen zum J. A. auch deren Stellung zu den ſpäteren Problemen des Völkerbundes herleiten läßt. Dieſer Feſtſtellung kommt aber außerdem allgemein politiſche Bedeutung zu. Zwei große gegenſätzliche Auffaſſungen zeigen ſich in der Stellung der deutſchen Arbeitnehmerbewegung zum J. A. Die ſozialiſtiſchen Gewerkſchaften im Reichstag vertreten durch die Sozial⸗ demokratie, haben bisher vielfach das Internationale Arbeitsamt, insbeſondere aber ſeinen Leiter, den Direktor Thomas, in Schutz genommen. Erfreulicherweiſe hat aber diesmal bei der Beratung des Etats des Reichsarbeitsminiſteriums der Sprecher der Sozial⸗ demokratie, gleichzeitig zweiter Vorſitzender des Allgemeinen deutſchen (ſozialiſtiſchen) Gewerkſchaftsbundes, Graßmann zunächſt eine an⸗ dere Taktik verfolgt. Er ſchloß ſich der von der Rechten des Reichs⸗ tags ſeit Jahren vertretenen Auffaſſung zunächſt an, verlangte die deutſche Sprache als Amtsſprache und führte Klage über die Zurückſetzung der deutſchen Anſprüche. Leider zerſtörte er ſpäter wieder den guten Eindruck, den ſeine Ausführungen hinter⸗ laſſen mußten. Er machte eine tiefe Verbeugung vor dem Direktor des J.., dem„Genoſſen“ Thomas und ſprach ſeine Freude darüber aus, daß immerhin große Fortſchritte erzielt worden ſeien. Es iſt bedauerlich, waßz die Sozialdemokratie auch in dieſem Fall nicht den Mut zur klaren Vertretung des deutſchen Standpunktes auf⸗ gebracht hat. Das läßt Schlüſſe darauf zu, daß ſie auch ſpäter im Reichstag bei ähnlichen Auseinanderſetzungen, die den Völkerbund ſelbſt belreffen, einen ähnlichen Standpunkt einnehmen dürfte. Das iſt umſo bedauerlicher, als die Zahlen aus dem Budget des J. A, für 1926 klar beweiſen, welch geringen Einfluß Deutſchland dort zur Zeit noch hat. Das J. A. beſchäftigt 339 Beamte. Davon enkfallen auf Deutſchland 9, auf Frankreich 90, auf England 74, auf die Schweiz 95 und auf Italien 13. Die Zahlen gewinnen aber noch mehr Bedeutung, wenn man die Verteilung der Stellen betrachtet. Der Direktor des J. A. iſt der Franzoſe Thomas. Er hat weit⸗ gehendſte Vollmachten im Rahmen der Satzungen und des Voran⸗ ſchlags. Herr Thomas hat des öfteren in Deutſchland von ſich reden machen. Im Krieg war er Munitionsminiſter in Frankreich, als die ruſſiſche Revolution ausbrach, verſuchte er dank ſeiner ſozia⸗ liſtiſchen Beziehungen Rußland bei der Entente zu halten. Er war Sozialiſt und iſt Sozialiſt geblieben. Deutſchland gegenüber hat er verſchiedentlich verſucht, für uns nachteilige internationale Regelungen durchzuſetzen. So machte er auf der internationalen Ar⸗ beitskonferenz ira Juli 1924 den Verſuch, aus dem Sachverſtändigem⸗ gutachten(Art. VIII B 1. Teil) herauszukonſtruieren, Deutſchland ſei verpflichtet, den Achtſtundentag einzuführen. Der an den Haaren herbeigezogene Verſuch mißlang zwar, gibt aber zu denken. Man gewinnt auch den Eindruck, daß die Haltung des franzöſiſchen Parlaments bei der Debatte über die Ratifikation des Waſhingtoner Abkommens ſtark durch Einflüſſe beſtimmt wurde, die auf Herrn Thomas zurückgingen. Kurz und gut, der„Genoſſe Thomas“, wie ihn der Vorwärts gelegentlich liebevoll nennt, gehört ganz gewiß nicht zu den beſonderen Freunden Deutſchlands. Der Vizedirektor wird von den Engländern geſtellt. Außerdem ſind beim J. A. drei ſogen. Diviſionschefs vorhanden, die von den Franzoſen. Engländern und Italienern geſtellt werden. Dieſe fünf Perſonen bilden die Leitung. In dieſer Leitung iſt Deutſchland alſo nicht vertreten. Dagegen iſt ihm bei den Sektionchefs ein ganzer Sitz eingeräumt. Ebenſo von den zwanzia Chefs vom Dienſt. Außer⸗ dem ſtellt Deutſchland von den 60—70 Sektionsmitaliedern der Kate⸗ gorie B vier. Zu dieſen vier wird aber ein Beamter gerechnet. der nie in Deutſchland war. Ferner wird ein Deutſchöſterreicher Deutſch⸗ land angerechnet. Außerdem ſieht der Voranſchlag einen Bürodiener, einen Stenotypiſten und eine Stenotypiſtin für Deutſchland vor. Dieſe Zahlen ſagen genug. Sie führten denn auch in den bür⸗ gerlichen Parteien zu der Erkenntnis. daß es ſo wie bisher nicht mehr weiter gehen kann. Dazu kommt. daß dank der guten Bezie⸗ hungen des Sozialiſten Thomas zu den Freien Gewerkſchaften dieſe im Verwaltungsrat des J. A. ſo ſtark vertreten ſind, daß die nicht⸗ ſozialiſtiſchen Organiſationen mit Recht auch für ſich eine Vertretung verlangen. Angeſichts der eben angeführten Tatſachen, die noch durch eine ergebnisloſe Unterredung mit Direktor Thomas verſtärkt wur⸗ den, erklärte deshalb der volksparteiliche Reichstaasaba. Thiel im Namen ſeiner Fraktion„eine Ratifizierung irgendwelcher internatio⸗ naler Abkommen könne nicht mehr in Frage kommen, bevor der deutſche Einfluß im J. A. ein angemeſſener geworden ſei.“ Um die Bedeutung dieſer Erklärung völlia zu verſteben. muß man wiſſen. daß aufarund ähnlicher Erklärungen im Reichstag vor etwa einem Jahre das Reichsarbeitsminiſterium den Verſuch gemacht hat, eine Stärkuna des deutſchen Einfluſſes herbeizuführen. ohne daß dieſer Verſuch von Erfolg begleitet war. Die von Reichstagsabg. Thiel im Reichstag feſtgeleagte Erklärung gewinnt dadurch beſondere Bedeu⸗ tung. daß in der nächſten Zeit»“ London eine Konferenz der Ar⸗ beitsminiſter abgehalten wird, die ſich mit der Ratifikation des Waſhingtoner Abkommens beſchäftigt. An der Kanferenz werden die Regierungen von Deutſchland, Frankreich. Belaien und Italien teilnehmen. Ohne Zweifel geben dieſe Verhandlungen einen leichten Vor⸗ geſchmack für die mancherlei Schwierigkeiten, die unſerer im Völker⸗ bund warten. Wir werden dabei keinesweas immer mit der Form etwas erreichen, die die ſozialiſtiſchen Arbeitnehmer beiſpielsweiſe ietzt beim J. A. angewendet haben. Wir werden gelegentlich auch einen Standpunkt. wie den vom bürgerlichen Arbeitnehmerführer Otto Thiel eingenommenen. herausſtellen müſſen. Daß ein klarer Wille. die deutſchen Wünſche durchzuſetzen. notwendig iſt, beweiſt am beſten der Kampf um die Ratsſitze, bei dem nur die deutſche Feſtig⸗ keit einen Erfolg ſichern konnte. Möglicherweiſe aibt aber die Aus⸗ einanderſetzung über das J. A. im Reichstaa ein Vorſpiel deſſen, was wir dort vielleicht ſpäter bei Völkerbundsdebatten nach dem emtri Oeutſchlands noch erleben werden. —— — —— ——. 2. Seite. Nr. 116 Reue Maunheimer Jeitung Abend ⸗ Ausgabe) Mittwoch, den 10. Man 12— Programmrede des Neichsinnenminiſters Berlin, 10. März. Im Reichstag hielt heute der Reichs⸗ mnenminiſter Dr. Külz folgende Rede: Ausgangs⸗ und Endpunkt aller Arbeit iſt das Deutſche Reich und Grundlage unſerer Arbeit iſt die Verfaſſung. Von dieſen elementaren Vorausſetzungen aus muß die richtige Einſtellung zu den Problemen genommen werden, die ginſichtlich des Verhältniſſes zwiſchen Reich und Ländern und hin⸗ ſichtlich der Aenderung der Verfaſſung uſw. aufgerollt ſind. die deutſche Republik iſt nach ihrer Verfaſſung ein Bundesſtaat. Da⸗ mit iſt die Staatlichkeit der Länder grundſätzlich bejaht. Lebhafter Meinungsaustauſch herrſcht unter den Beteiligten über Art und Maß der ſtaatlichen Betätigungen der Länder. Vor jeder Prüfung einer großen politiſchen Frage ſollen wir uns immer ſagen: Ich bin Deutſcher und nochmals Deutſcher und immer noch einmal Deutſcher und erſt dann bin ich Arbelter, oder Beamter oder Bauer, d. h. kein Partikularismus der Klaſſen, der Berufe, der Parteien, ſondern Einheitsgefühl als deutſches Volk. Es erſcheint mir wichtiger und dringender die innere Selbſtverfaſſung des Einzelnen und des Volkes zu renidieren, als die Verfaſſung von Weimar. Die Staatsform ſcheint geſichert. Anders ſteht es mit dem Staatsinhalt. Es zeigt ſich, daß der jahrzehntelange in politiſcher Unmündigkeit gehaltene Deutſche nur ſehr langſam zum Staatsbürger erwacht. Auch die⸗ jenigen, die innerlich mit der Monarchie verbunden Waren, vergeben ſich nichts, wenn ſie ſich am Ausbau der deutſchen Republik betei⸗ ligen. Nach der Verfaſſung geht die Staatsgewalt vom Volke aus und nicht von den Parteien. Deshalb muß jede Partei zu jeder Zeit ſich nicht nur der Verantwortung vor ihren eigenen Angehörigen ſondern vor dem Volke bewußt bleiben. Die notwendige enge Füh⸗ lung zwiſchen Abgeordneten und Wählerſchaft iſt bei der gegen⸗ wärtigen Liſtenwahl und der Größe der Wahlkreiſe nicht genügend gewährleiftet. Die Regierung wird beſtrebt ſein, dem Hohen Hauſe brauchbare geſetzgeberiſche Vorſchläge zur Abſtellung offenſichtlicher Mängel zugehen zu laſſen. Der Feſtigung der Staatsordnung muß auch die Tätigkeit der deutſchen Beamtenſchaft dienen. Ich be⸗ trachte mich deshalb als Miniſter für die Beamten. Ohne ein klares Bekenntnis des Beamten zum Staat und ohne ein Belkenntnig des Staates zur Beamtenſchaft iſt ein gegenſeitiges Treueverhällnis nicht zu erhalten. Die erforderlichen Geſetzentwürfe, die die perſönlichen, dienſtlichen u. materiellen Verhältniſſe der Beamtenſchaft auf eine ge⸗ ſicherte, moderne Rechtsgrundlage ſtellen ſollen, ſind dem Hohen Hauſe entweder bereits zugegangen oder werden ihm demnächſt zu⸗ geben. Zuſammenfaſſung und Vereinfachung der gegenwärtigen öf⸗ fenttichen Verwaltungsbetriebes muß in allen beteiligten Stellen als Gebot der Stunde empfunden und erfüllt werden. Ich darf an die Länder und Gemeinden die dringende Bikte richten, das Reich in ſeinem Beſtreben zu unterſtützen. Die eine große Aufgabe meines Reſſorts iſt es, Zentralſtelle für die innerſtaatliche Entwicklung des Reiches zu ſein mit dem Ziel der Feſtigung des Staatsgefühls. Die andere große nicht minder wichtige Aufgabe iſt dic Zentralſtelle der Kulturpolitik des Deutſchen Reiches zu ſein. Den Kulturminiſter des Deutſchen Reiches erwarten ganz beſtimmte Aufgaben auf großen Arbeitsgebieten: Auf dem Ge⸗ biete der Förderung der körperlichen, geiſtigen und ſittlichen Ge⸗ fundheit des deutſchen Volkes, auf dem des Erziehungsweſens, auf dem der Kunſtpflege, auf dem der Wiſſenſchaftspflge und Forſchung Ang auf dem der Pflege der kulturellen Beziehungen zum Ausland. Im Dienſte körperlicher, geiſtiger und ſittlicher Geſundheit des Volkes wenden wir von Reichs wegen nicht unbeträchtliche Mittel auf. Die für den April dieſes Jahres vorgeſehene Reichsgeſundheits⸗ woche wird die Bevölkerung auf die Wichtigkeit der Geſundheits⸗ pflege hingewieſen und der Auftakt ſein zu einer planmäßig fortge⸗ ſetzten Volksaufklärung. Eine weſentliche Beſchrünkung des Alkohol⸗ genuſſes z. B. liegt im geſundheitlichen und kulturellen Intereſſe des deutſchen Volkes. Sie zu erreichen erſcheint mir aber in erſter Linie eine Aufgabe der Volkserziehung und nicht der Geſetzgebung zu ſein. Moral kann man niemals durch Geſetze im Volke erzwingen. Die Reukonzeſſionen für den Ausſchank geiſtiger Getränke müſſen auf das äußerſte beſchränkt und der mißbräuchlichen Benutzung beſtehender Konzeſſionen muß rückſichtslos entgegengetreten werden. Dort, wo Jugendliche Gefahr laufen, Gefährdungen und Verſuchungen zu un⸗ terliegen, muß rechtzeitig die Jugendwohlfahrtspflege einſetzen. Der Ausgleich zwiſchen den verſchiedenen Intereſſenken an der Schule kann in Deutſchland mit ſeinen konfeſſionellen und weltanſchauungs⸗ müßigen Verſchiedenheiten nur unter weitgehendſter kultureller und politiſcher Toleranz gefunden werden. it müſſen die Syntheſe zwiſchen den Anſprüchen der Eltern, des Kindes, den Lehrern und der Kirche ſuchen. Dleſe Löſung zu finden iſt die ungeheuer ſchwie⸗ rige Aufgabe des Reichsſchulgeſezes. Das Reich unterſtützt eine große Zahl kulturwichtiger wiſſenſchaftlicher Einrichtungen und Un⸗ ternehmungen mit bedeutenden Mitteln. Es beſchränkt ſich aber nicht auf die Unterſtützung, Volks⸗Singakademie Mannheim Das geſtrige„Symphoniekonzert mit verſtärktem Nationaltheater⸗ Orcheſter“ hat eine beſondere Bedeutung. Die Volks⸗Singakademie Arnold Schattſchneiders ureigenſte Schöpfung, tritt in ihr ſechſtes Lebensfahr und bietet der Ausbildung ihrer Kreiſe das Bild Gizt⸗Bruckner. Eine neue Vortragsfolge zeigt uns das Zahlenbild 1886 und 1896, nämlich als die Lodesjahre dieſer Meiſter, und führt uns dann zu einer neuen Schöpfung, zu Franz Philipps Friebensmeſſe, die eine Symphonie mit Chören(in drei Sätze: Kyrie enedictus, Gloria gerundet) ergibt und um 1916 entſtanden ſein mag Hallen wir uns einmal an ſolche Zahlen! Vor ſiebzig Jahren erſchienen Liſzts beide Klavierkonzerte, das Jahr 1856 iſt das Jahr der„Graner Meſſe, der Dante⸗Symphonie, der Preludes nach Lamartine. Kaum zehn Jahre darauf wurde Liſzts„Heilige Eliſa⸗ beth“ zur Uraufführung gebracht, 1875 ſein Die „Seligpreiſungen“— ebenfalls vor ſiebzig Jahren entſtanden— ſind auch in Mannheim erklungen, der„Chriſtus“ 20 Kilometer entfernt: in Heidelberg... Bruckners 7. Symphonie We entſtanden im Anfange der achtziger Jahre, erlebte ihre Uraufführun 1884 in Leipzig unter Leitung von Artur Nikiſch. Ihre eigentliche tung datiert vom Jahre 1886, wo ſie bereits in Städten wie Maigz ur vollen Geltung kam. Der Meiſter war 62 Jahre alt, als ſein Ruhm erſcholl. Bruckner geriet— wie ic ſchon am 24. Oktober 1924 an dieſer Stelle ausgeführt habe—„zwi 1 N5 die große Wagner⸗Be⸗ wegung und die Brahminen, die ihren Johannes als e ausriefen.“ Ein anderes Ereignis kam dazu; man trieb allmählich keine mehr, hatte viel Geld, lief durch alle Konzerte und wurde von allen„Senſationen“ ſo dumm, aß man Bruckner dunkel ſand. Die Seltenheit der Aufführungen— und entſtellte Wieder⸗ gaben— vollendeten das Uebel. Ohne Klavierſpiel, vorbereitendes oder nachholendes, läßt ſich überhaupt Bruckner nicht nahe kommen, aber neuerdings haben wir Bruckner wieder beſſer und mehr aufge⸗ führt; die Zeilſolge 1921—1925 zeigt die auſſteigende Bruckner⸗Linie. Seit einem Jahrzehnt mehrt ſich die Bruckner⸗Literalur, und die zwei mächtigen Bände, die Ernſt Kurth als Bruckner⸗Biographie ſchuf, ſind das neueſte Ergebnis. Welch eine Arbeitskraſt, welch ein Denkmall Die Bedeutung de gelteigen Muſikabende iſt nun dieſe, daß die Mliglieder der Volks⸗Singakademie zum Verſtändnis von Liſzt und Bruckner herangereift ſind. Liſzts A⸗dur⸗Konzert, keine lelchtver⸗ ſtändliche 0 bietend, ſchlug mächtig ein. Frau Celeſte Chop⸗ Groenevelt iſt aber— 5 eine Pianiſtin von hohem. 0 eine Poetin am Klavier, weiß die aus deni Blüthner. Auch ſondern unterhält ſelbſt reichseigene Verbrei⸗ wiſſenſchaftliche Inſtitute. Im Intereſſe der Pflege der eigenen Kul⸗ tur liegt auch die Pflege der kulturellen Beziehungen zum Auslande. Hoffentlich wird die Aufnahme in den Völkerbund auch das kulturelle Schickſal unſerer deutſchen Minderheiten erleich⸗ tern. Die kuturelle Verbindung mit ihnen aufrecht zu erhalten iſt uns ein beſonders vornehmes Gebot. Deswegen liegt auch dem Deutſchen Reich jede kulturelle Unterdrückung der in ſeinem Staats⸗ biet lebenden Minderheiten fern. Aber wir und die deutſchen Minderheiten werden es uns nicht nehmen leſſen, uns als eine große innerlich verbundene deutſche Kulturgemeinſchaft zu fühlen. So⸗ lange ich die Ehre haben werde, an der Spitze dieſes Miniſteriums zu ſtehen, werde ich meine beſcheidenen Kräſte reſtlos in den Dienſt dieſer gemeinſamen Arbeit ſtellen und ich hoffe, daß ſie nicht ohne Nutzen ſein wird, für den deutſchen Staat und die deutſche Kultur. das Rompromiß über die Fürſtenabſindung VvVerlin, 10. März.(Von unſerem Berliner Büro.) In Kreiſen, die wir für unterrichtet zu halten Grund haben, hält man Idas Kompromiß über die Fürſtenabfindung nicht mehr für gefährdet. Man iſt hier der Ueberzeugung, daß das Zentrum unter allen Um⸗ ſtänden feſt bleibt und fühlt ſich in der Beziehung auch der Demo⸗ kraten durchaus gewiß. Die diſſentierenden Stimmen, die ſich draußen im Lande, in der Berliner Preſſe und in einem Teil der preußiſchen Landtagsfraktion vernehmen laſſen, berühren die Reichstagsfraktion nicht. Dieſe iſt durchaus einmütig gewillt, dem Kompromiß auch in den weiteren Stadien der parlamentariſchen Behandlung zuzu⸗ ſtimmen, in welcher Haltung ſie von dem zuſtändigen Miniſter, näm⸗ lich Dr. Külz, lebhaft unterſtützt wird. Am Freitag ſoll die.Leſung des Kompromißentwurfes im Ausſchuß beginnen. In—10 Tagen hofft man dann die ganze Materie abgeſchloſſen zu haben. die Rotlage der Winzer Im Anſchluß an die Interpellation über die Vorgänge im Wein⸗ baugebiet an der Moſel wurde bekanntlich die Einſetzuna eines var⸗ lamentariſchen Sonderausſchuſſes beſchloſſen, der ſich mit der Notlage der Winzer. ihren Urſachen und mit der Möbalichkeit ihrer Abhilfe befaſſen ſoll. Dieſer Ausſchuß hat ſich unter Vorſitz des yfälziſchen Abgeordneten Hofmann⸗Ludwiashafen konſti⸗ tutert und die einzelnen Beratungsvunkte feſtgeſetzt. Es wurde be⸗ ſchloſſen, möglichſt raſche Arbeit zu leiſten und das vorliegende Ma⸗ terial länaſtens innerhalb 14 Tagen zu erledigen. Es dürfte ſich da⸗ her die Notwendiakeit ergeben, wöchentlich mehrere Sitzungen ab⸗ zuhalten. Die erſte geſchäftliche Sitzung wird heute(Miltwoch) ſtatt⸗ finden und zwar wird man ſich zunächſt mit der Frage der Wein⸗ ſteuer befaſſen. Bekanntlich trägt die Regierung grundſätzliche Bedenken, die Weinſteuer gänzlich abzuſchaffen. Im übrigen ſind durch das Reichs⸗ finanzminiſterium Erhebungen im Gange, um feſtzuſtellen, wie hoch ſich die ſteuerliche Belaſtung der Winzer im Einzelnen beläuft. Die Optionsſeage im Memelgebiet Auf einer Tagung der Memelländiſchen Volksparteien in Hoydekrug machte Präſident Kraus als Fraktionsführer der Partei zur Optionsfrage die bemerkenswerte Feſtſtellung, daß die meiſten Optanten, die für das deutſche Reich optieren, keine deutſchen Namen tragen, ſondern daß es meiſt Optanten litauiſcher Abſtammung ſind. Wurde aber nicht gerade mit den litauiſchen Namen in Verſailles operlert? Mußten ſie nicht dazu herhalten, daß dieſes Gebiet vom deutſchen Reich getrennt wurde? Erfreulicherweiſe, ſo konnte Prä⸗ ſident Kraus weiter erklären, iſt in 2 Zeit eine Beruhigung unter den Optanten eingetreten und es ſei zu hoffen, daß nur eine relativ geringe Anzahl Memelländer die Heimat verlaſſen. Die über⸗ wiegende 1 wird der Heimat die Treue bewahren, auch die überwiegende Mehrheit der bewährten Veamten. Neue Eiſenbahnkonferenz in Moskau Am 20. April wird in Moskau eine deutſch⸗litauiſch⸗ruſſiſche Eiſenbahnkonferenz zuſammentreten, zu der auch Vertreter Lett⸗ lands und Eſtlands zugezogen werden ſollen. Nach der„Rigaſchen Rundſchau“ wird die Konferenz eine Reihe von Fragen über die Verbeſſerungen und Ausgeſtaltung des direkten Eiſenbahnverkehrs zwiſchen Sowjet⸗Rußland, Deutſchland und Litauen zu entſcheiden haben. Auch der Traſitverkehr über Lettland und Eſtland ſoll be⸗ raten werden. eeeeeeeeeeeeeeeee, die Rriegslage in Marokko 8 condon, 9. März.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Den „Times“ wird aus Tanger gemeldet: Die Spanier haben vor⸗ geſtern die Höhe im Süden von Tetuan beſetzt. Aber die Rifs hatten die Geſchütze entfernt mit denen Tetuan bombardiert worden war. Das Riſhauptquartier in dieſer Gegend wurde am Samstag von den Sponiern genommen. Die Spanier hatten bei dieſer Aklion faſt 400 Mann Verluſt. Badiſche politik Baden 1913— 1924 17100 Nach langjähriger Pauſe iſt wieder der G eſchäftehe Vor⸗ des badiſchen MWiniſteriums des Innern mit 5 Selten wort des Miniſters Remmele ausgeſtaltet in zwei 0 über die umfaſſenden Bänden erſchienen: Im erſten Band wir den be⸗ Organiſation und die Tätigkeit der Behn echtlichen richtet, ſodann über die Beamtengeſetzgebung, die gnungs⸗ Verhältniſſe, über das Polizeiweſen, das Bau⸗ und 1 dagß Ge⸗ weſen. Einen breiten Raum beanſprucht in dieſem Wer Währung, ſundheitsweſen. Weiter werden die Wirtſchaft und die ſowie die Kriegsleiſtungen und Kriegsſchäden behandelt. die Der zweite Band enthält Darſtellungen übenonen Kriegsanleihe, die Zwangsverwaltungen und deut feindlicher Unternehmungen, das Reichsausgleichsgeſetz, da en“ bes franzöſiſche Abkommen zum Abſchnitt„Elfaß.Lolheindez ſtell. Friedensvertrages. Ein weiterer Teil des Ban. en ba⸗ Baden im Ruhrkampf dar, in dem die Beſetzun gie A b⸗ diſchen Gebietes und ihre Auswirkungen, ſowie ſind. wehrmaßnahmen(paſſiver Widerſtand) aufgezechge gmen Dann folgt die Landwirtſchaft, die wirtſchaftlichen Maßen das während der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit, das Feterinärm ſpie Ge⸗ Jagdweſen, Vogelſchutz und Fiſcherei, das Arbeitsrecht und. cherung, werbeaufſicht. Weitere Teile behandeln die Soziale Ver ale Ver⸗ die Wohlfahrtspflege, Stiftungen, Sparkaſſen, Kommuna allenen bände uſw. Den Schluß bildet eine Ehrenkafel der Gef aus dem Bereich der inneren Staatsverwaltung. Letzte meldungen Arbeltszeil⸗Konferenz in London 4 UIJ Betlin, 10. März.(Von unſerem Berliner Vüro.) iters deutſche Delegation unter Führung des Reichsarbeitem don Brauns begibt ſich, wie wir hören, morgen abend n 8⁰* zur Teilnahme an der Arbeitszeitkonfereng. Vermutlich Reichsarbeitsminiſter Brauns noch am Samstag eine teel ſprechung mit dem engliſchen Arbeitsminiſter Sir Artur S ſöine haben. Gegenſtand der Ausſorache iſt bekanntlich das Wa 2 toner Abkommen. Es handelt ſich nicht um eine neue Be 2 barung, ſondern um den Verſuch zur Vereinheitlichung und tim⸗ näherung der ſich widerſprechenden Auslegungen gewiſſer 15 mungen des Waſhingtoner Abkommens mit dem Ziel, die glei 11 tige Ratifikation des Abkommens durch die beteiligten Mächte erleichtern. Sturmwetter an ord- und Oſtſee — Sanburg, 10. Mrärg Seit geſtern Abend derrſcht en e ganzen Nordſeeküſte wie auch an der Oſtſeeküſte ein brange 0 Sturm, der durch das plötzliche Ueberſpringen von Subwal 10 Nordweſt eine ſolche Macht erreicht hat, daß er die Meeresn gegen die Ufer prallen ließ. Von der Seewarte werden ſchwindigkeiten von über 31 Sekundenmeter feſtgeſtellt. Im der meinen wurden Böen von 22 Sekundenmeter gemeſſen. n Schleſwig⸗holſteiniſchen Küſte ſowie an der Küſte zwiſchen ſelbſt Weſer und Ems ſind Sturmfluten feſtzuſtellen. In Hamburg nhof erreichte der Sturm eine ſolche Heftigkeit, daß er am Hauptbah obei das Mitteldach in 200 Quadratmeter Ausdehnung aufriß, Glüc⸗ Glasſplitter und Balken auf die Straße geſchleudert wurden. licherweiſe kamen Menſchenleben dabei nicht zu Schaden. Däniſche Schulanträge 19 — Stensburg. 10. Mürz. Wie wir hören, ſind zwel Anteg, von der däniſchen Minderheit auf Einrichtung öffenklicher worden ſchulen mit däniſcher Unterrichtsſprache bereits eingereicht ˖ in und zwar auf Errichtung je einer Schule in Harrisbee waßen, Harrisleefeld. Die Eltern, die die Anträge unterſchrieben ha vertreten im ganzen 58 Kinder. . iſt Die Selbſtmorde in der Reichswehr. Wie wir erſahmörde im Reichswehrminiſterium eine Denkſchrift über die Seltſmente⸗ bei der Reichswehr, die ſchon verſchiedentlich Anlaß zu pant wird riſchen Anfragen gegeben haben, fertig geſtellt worden. Sie untet dem Reichstag und der parlamentariſchen Studienkommiſſion breitet werden. ſiteht * Die Arbeitszeitkonferenz. Wie nunmehr endgültig ſaferen wird die erſte Sitzung der internationalen Arbeitszei dis am 15. März in London ſtattfinden. Außer Deutſchland 75 Ein⸗ franzöſiſche, die belgiſche und die italieniſche Regierung Hungen ladung zu dieſer Konferenz angenommen. Die Veſpre werden etwa eine Woche dauern. ltn 5 „ Roſenholz anſtelle von Kraſſin. Die„Deutſche Tagesgenſolge will aus ſowjetiſtiſcher Quelle erfahren haben, daß Kraſſin be ud ernſter Erkrankung ſeine Tätigkeit in London aufgegeben 8 der ſich zur Kur nach Südfrankreich begeben werde. Die Vertreti Sowjietregierung in London wird Rofenholz übernehmen. bewährten Muſikhauſes Heckel verſteht den Im⸗ proviſator Liſzt und hat den 8 lavierton. Die große Fertig⸗ kelt, Kraft und Anmut des Klavierſpiels gehen 0 nebenher. Es war eine Hoße Freude, dieſer Muſtknatur zu folgen, und die Be⸗ feikung bes Orcheſters wie die begleitende⸗leitende Hand Arnold Schattſchneiders machten dieſe Einleitung zu einem kleinen Muſikfeſt. Nun kam Bruckners„Siebente“, und wiederum zeigte ſich der Kreis der Volks⸗Singakademie als herangereiftes Publikum. Man hat zu⸗ weilen darüber geſpottet, daß dies Publikum die Haupt⸗Themen ſolcher Werke mittels Wortunterlegungen vorſtudiert hat, daß männig⸗ lich„wie zum Examen vorbereitet“ den Nibelungenſal betrete. Man ſollte mit ſolchem Spott etwas ſein und ſich lieber freuen, wenn ein ſolch ſchwieriges Werk mit Andacht entgegenommen wird. Die Aufführung war aber auch bedeutſam genug. Unſer unter Führung von Arnold Schattſchneider ſtand auf ſtolzer Höhe, der Führer ſelbſt, offenbar ein für Bruckners Größe begeiſterter Künſtler, ſand in der Eebur⸗Symphonie eine ſeiner Begabung vor⸗ züglich liegende Aufgabe Die Wiederholung der„Friedensmeſſe“ war wiederum ein muſikaliſches Ereignis, das den prachtvollen Chor und das Zu⸗ ammenwirken von Chor, Sologeſang, Ircheſter und Orgel in hell⸗ trahlender Belichtung zeigte. Das achtſtimmige Benedickus im zar⸗ teſten Geſang ohne Begleitung, Wally Kirſamers glänzender Sopran, die Solovioline unſeres Konzertmeiſters Max Kergl wie die Orgelunterſtützung(Wilhelm Krauß) ſeien insbeſondere ge⸗ nannt. In der„Friedensmeſſe“ pon Franz Philipp beſitzen wit eines der edelſten Werke neuzeitlicher Prägung, die zweite Auffüh⸗ rung hat erſtes Urteil beſtätigt. Ein Werk, das ſo viel Er⸗ hebung ſpendet, das uns alle mit Seele und Herz ergriffen hat, ſpricht für ſich ſelbſt, aber auch für eine Volks⸗Singakademie, die zu folchen Höhen der reinſten Kunſt emporſtrebt. Der anweſende Ver⸗ faſſer(Leiter des Konſervatoriums zu Karlsruhe) wurde mit einen währen Schlußjubel aufgenommen. A. Bl. Theater und Muſik OSchubert-Kammermu 1 05 mannheim. Der Verband der Mannheim⸗Ludwigshafener Muf J peranſtaltet Ende April ein mehrtägige; ei dem eine Reihe der be⸗ deutendſten Aaaudt anheeſch und Lieder zum Vortrag kommen. 15 große Anzahl einheimiſcher Künſtler hat ihre Mitwirkung zu⸗ geſagt. Seit der erfolg 8 den · Bade 1 Erſtaufführung de Sae Wen i eeeee e eee Bedden⸗Badens auf den Konzertveranſtaltungen. Im Spielv.Siern⸗ Städtiſchen Schauſpiele verdienen Golts„Mauſerung“ und prend heims„Bürger Schippel“ zwar lobend erwähnt zu werden; Pühne für die feinſinnige Komödie des badiſchen Dichters die Großen helne aber nicht der rechte Rahmen zu ſein ſchlen, erwies ſich Sterewor⸗ „Preislzed“ auf den deutſchen Bürgergeiſt als reichlich ſchal In⸗ den. Daran vermochte auch Melchior Viſchers witzg grote Zahrer⸗ ſzenierung nichts zu ändern. Anders im Konzert,aal, wo ſeit N beginn ſchon manche Wunderblume erblühte. Dos Rückgrat ſen laufenden Konzertwinters bldet ein Veethovenzyklus, in Hau⸗ Rahmen bis auf die Neunte bereits ſämtliche Sinfonien amhaften fübrung gelangten. Jeder der Abende erhielt durch einen nau) nt⸗ Soliſten ſein beſonderes Gepräge. Auf den jungen noch i nny wicklung begriffenen ruſſiſchen Geiger Peter Catoire felgte„pel Epſtein, deren ganz im Geiſte Beethovens geformtes Klar epgten nur von Alfred unübertrefflicher Meiſterſchaft ue und werden konnte. Das Vollkommenſte, was Gegenkunſt tehniſ Ule⸗ Naite zu bieten vermag, hörten wir von der Kölnerin Rele nder⸗ ing. Außer dieſen Veethovenabenden gab es u. a. ein janiſt, konzert mit dem Ungarn Bela Bartok. Ein ſauberer Pialſ ſpielte er ſeine Rhapſodie für Klavier mit Orcheſterbegleitunc auf ſün noch nicht als Eigenen zeigt. Dann wurde die„Tanz⸗Suite jeſet vollend te Weiſe wiedergegehen. In der Inſtrumentierung die es Koempoſition fehlen nur die Schußwaffen. Mit der Feſtſtellung d ein „Mangels“ dürfte das Werk hinlänglich chara'teriſtert egh! 10 Gipfel der Konzertveranſtaltungen war die Aufführung der arl ſolemnis durch den Städtiſchen gemiſchten Chor, Nan Jn Salomon als geſchmeidiges Inſtrument feſt in der Hand hal. 27. einem der letzten Konzerte wurde erſtmals das Klavierko nehrech cemoll des Mannheimer Konſervatoriumdirektors Solo⸗ Häckel geſpielt. In der Form, im Verhältnis zwiſchen Eper inſtrument und Orcheſter, in der Zuteilung und Ausführung e Motive, geht das Werk auf die Technik Mozorts zurück, doch zu. Häckel dem Orcheſter in noch höherem Maße wichtige Aufgaben In⸗ Davon überzeugt auch die mit modernen Können durchgefücgehn, ſtrumentſerung, bor allem eine beſonders zuvorkommende eie lung der Blasinſtrumente, die vom Ideenbau des Werkes ſti ntlich gefordert werden, wofür ſie ſich durch ſtrahlenden Glanz erte gerel Enendenene dieſe ſene deeſunceen dcfüße be ahes Empfindens iſt dieſes Klavierkonzert mit Ausnahme des 2. darin nicht; dazu iſt es allzu ſorgfältig gebaut. Einen Grundfehler Aus⸗ zu erblicken, wäre verfehlt. In ſeinem Bemühen nach neuem ltchen druck muß ſich Häckel ſtärker von ernſten Gedanken als von ſin 0 hen Einfällen beſtimmen und leiten laſſen. So ſteht das Konzert 9. und den Stilen, zwiſchen den Richtungen, die ihm eine PFrrr Arsch den 10. Mätz 1626 RNeue Manngeimer Jeifung[Abend Ausgabe) 3. Seite. Nr. 116 Wirtſchaftliches und Soziales Die Lage des Arbeitlsmarktes e! V nier Arbeitsmartt zeigt in der Berichtszeit(es, Februar bis r und) noch etwa das Bild einer ähnlichen Entwickkung wie in Anzie nüttelbar vorangegangenen Periode: Noch ein weiteres auf 84 9 der Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger— 83 272 3 77—, aber wiederum auch, im weſentlichen als Folge iſchafaſteigender Nachfrage nach Kräften von ſeiten der Land⸗ gemeld f und des Baugewerbes, eine leichte Zunahme der hatzämten offenen Stellen(insgeſamt bei den badiſchen Ar⸗ dur ern von 1671 auf 1727). Im ganzen muß aber die Lage dlt das aus ungünſtig angeſprochen werden. In ſtärkſtem Maße zwähnte von der Tabakinduſtrie, auf die vornehmlich die oben ſihrenf Zunahme der Hauptunterſtützungsempfänger zurückzu⸗ wurde iſt. Die Stillegung weiterer Betriebe, mit der ja gerechnet leit, 0 bereits erfolgt oder ſteht nächſtens bevor. Die Schwierig⸗ mdurch ausſtehender Gelder einzubringen, wirkt ſich infolge der mehrte dingten Schließungen auf dem Arbeitsmarkt durch ver⸗ 0 die ZJugang Arbeitfuchender aus. In der Landwirtſchaft hat Netg Nachfrage nach Kräften weiterhin etwas belebt. In der Aierunl⸗ und Maſchinenin duſtrie iſt eine nennenswerte irduſtrie nicht eingetreten. Für die Pforzheimer Schmuckwaren⸗ ung dte hat die Leirziger Meſſe den erhofften Erfolg auf Beſſe⸗ wduſtrie Geſchäfts nicht gebracht. In der Schwarzwälder Uhren⸗ ele e haben zwar die meiſten Betriebe mit einem Teil ihrer ürzt chaft die Arbeit wieder aufgenommen, arbeiten jedoch ver⸗ Au de Teilweiſe(Neuſtadter Bezirk) hat ſich die Lage verſchlechtert. kbeite großen Mehrzahl der übrigen Berufsgruppen blieb der Holz⸗ zmarkt ungünſtig, inbeſondere in der Papier⸗, Leder⸗ und eranch Bürſten⸗) Induſtrie. In der Seideneandweberel het die ſellen Aoſigkeit noch zugenommen. Der Arbeitsmarkt der Ange⸗ Aeſſe f insbeſondere der kaufmänniſchen Berufe liegt infolge der ſchwer darnieder. 5 eeeeeereeee Städtiſche Nachrichten Konflikt zwiſchen Theater u. Orcheſter ſcheten wir von der Ortsverwaltung Mannbeim des Deut: fle 1050 uſikerpverbandes auf die Notiz der Theaterleitung 5 der„N. M. Ztg.) folgende Zuſchriſt: kundie erſte Kampfmaßnahme erfolgte von ſeiten der Bühnen⸗ ſngen durch eine Kündiaung ſämtlicher Orcheſtermitalieder, auch der⸗ gekündſ, die nach ihren klaren und unzweideutigen Verträgen garnicht ſucht iat werden konnten. Der Muſiker⸗Verband hat nichts unver⸗ ſegelurlaſſen. um Verhandlungen zu ermöalichen. die eine aütliche ſung dea bezwecken ſollten. Die Theaterleitung hat aber auf Wei⸗ dit 8* rrn Oberbürgermeiſters erklärt. daß ſie Verhandlungen Faließ Vertretern der Organiſation unter allen Umſtänden ablehne. Muſit lich hat die Intendanz es zugelaſſen, daß ein Vertreter des ſtei er⸗Verbandes den Verhandlungen beiwohnen konnte. Sofort heim italied der Zentralleitung in Berlin daraufhin nach Mann⸗ ſdoch gekommen. In einer dann ſtattgefundenen Sitzung wurde Lerbg den erſchienenen Orcheſter⸗Vertretern und dem Mitalied der oder ndsleitung nur ein Vorſchlaa zur unveränderten Annahme der S blehnung unterbveitet. ohne daß es infolae dieſes Verhallens r· kadtwerwaltung zu Verhandlungen überhaupt kommen konnte. du Ve ertreter des Muſiker⸗Verbandes verſuchte damals wiederholt, men khandlungen mit den Vertretern der Stadtverwaltung zu kom⸗ ein„Die Stadtverwaltuna ließ ſich aber auf keinerlei Verhandlungen dute t daraufhin hat der Verband in berechtiater Wahrung der ſhafellen ſeiner Mitalieder leider zu den allgemein üblichen gewerk⸗ ichen Kampfmitteln greifen müſſen. daß 1 dieſer ſachlichen Beziehuna wird mit allem Nachdruck betont. ung bes d. die Mitolieder des bieſigen Orcheſters, als auch die Lei⸗ dußt ſes Deutſchen Muſiker⸗Verbandes. ſich wohl der Tatſache be⸗ Verh, ſind. daß von beiden Seiten Opfer gebracht werden müſſen. Die laltenndsleitung und die hieſigen Mitglieder waren und ſind zu nam⸗ Vege pfern auch bereit, wollten und konnten der Stadtverwaltung ſen igen, die zu einer annehmbaren Löſuna des Streitfalls füh⸗ lelnenlunten. Die Stadtverwaltung hat ſich aber, wie geſagt. auf ſchobe Verhandlungen hierüber eingelaſſen. Es muß auch hervor⸗ de Sie werden, daß neben den Abbau⸗Maßnahmen beim Orcheſter. ſllech adtverwaltung bei dieſer Gelegenheit auch eine erhebliche Ver⸗ herbei erung der Verſorgungs⸗Verhältniſſe der Orckheſter⸗Mitalieder ſch fützren will, eine Frage, die mit den Abbau⸗Mafinahmen an den Irnichts zu tun hat. Die Stadtverwaltung verlanat allein 5 drößten ſtermitaliedern einen Verzicht auf zugeſicherte und für en been Teil des Orcheſters wohl erworbene Rechte. Von keiner 575 derla Veamten⸗ oder Angeſtelltenaruppe der Stadt wird dies 0 105 1 Der Muſiker⸗Verband ſeinerſeits verlanat nichts 1 1 Miede bielen Mialeder arei ſelenteſaallicer d⸗ Irp dum er ltalieder anderer deutſcher ſtädtiſcher und ſtaatlicher Orcheſter⸗ dabann pſelen kleineren Städlen zurzeit geſtellt ſind. Dor 5 materz d iſt in der Lage, dieſe Tatſache durch ſchlüſſiges Bewels⸗ San jederzeit zu bekräftigen.“ weſt die Zuſchrift des Muſikerverbandes, der wir Onalität Aurane gewährt haben. um auch die andare Seite ſaßerer ſeits Charakter geben. Es kann uns in dieſer Zwiſchen⸗ henag nicht gefallen und feſſelt uns doch ſung u ollens willen, das ſich kräftig und doch in 2 5 at deum geſunden muſikcliſchen Ausdruck bemüht, der Kanberſt kegden dankbaren pianiſtiſchen Port des Werkes ſelbſt in ſauberſter Das Werk hat hier, wie geſagt, ſehr intereſſiert und 175 gufgets, auch am Wohnort des Komponiſten bde Leranbrt zu werden. Aus der gedrängten Ueberſicht über 0 wulenaltungen erhellt deutlich genug das umfangreiche und, 3 295 is Nrbeitsprogramm des Städtiſchen Orcheſters und er⸗ betnl Hein, der nun 34 Jahre lang an der Sipite 8 Aicders ſteht, der ſelbſt auf mehr als 50lährige⸗ Beſtehen zurück⸗ Aahen benn. Noch in dieſem Monat foll Peiſtedraer de er el hter and treten und ſein verantwortungsreiches Amt, 5 Lr 5 5 Vewer künſtler treu verwaltet hat in jüngere Hände Wahl 6 Alen ber ſind viele, und die Spannung, auf wen die Wahl wohl dern ird iſt gufs höchſte geſttehen Zur Kopelmmeiſtergehem rhaertet die Intendantenfrage hinzu. Das Bad ſche Lande hoater ſele delt mit Dr. Waag, dem der ee Uunt Laden⸗Baden. Ein poſittwes Ergebnis dieſer kenhannlungen e ch 15 für die 165 5 0 7 5 10 2 05 t ichtlinjen nötig machen, ſon i 5 Veiterführung 35 Badener Theaters einſchneidende Aende⸗ nger Wa ſich bringen. Die Entſcheidung wird in gae 1285 in ſich warten laſſen. ch Das Tonkünſtlerfeſt des Allgemeinen Deulſchen 0 dieſem Jahre vom 25.—29. Mai in Gbemndb ſta 3 pet Auc ee rerzerte, zwei und ein Chor⸗ allen! in Ausſicht genommen,deren Programme⸗ 5 8 anen Ampro lius, 4. ee Hermann der 0ff, Vold für Orcheſter; Maxr Vukting, ammer⸗Sinfonie: Berthold don ſchmidt, Duvertüre zur„Komödie der 200 15 bendd alterzhauſen, infonie; H. H. Wetz 5 erl 15, deich fur Orcheſter; Wilhelm Maximilian Maler, Ko 5 für ſer g erchor mit obligatem Klavier; Hermann e Fiänlavier und Kommerorcheſter: Klaus Prings he 5 95 1 er⸗ Kren Guſtar Geierhaas, Streichquartett; Pau 9 er, Fleſade; Viktor Michalefyk, StreichTrio' Auguſt Reuß, gerd.Teio; Otto Siegl, Sonate für Viola und* f ann, Landsknechtslieder Motetten und Madrigale; Erwin entän e; Friedr ſeph M E 5 ner,„Das Leben Lendval, Chor⸗ 0p 99 55 eun Solo, Streichorcheſter, Harfen und Klavier; infonie für Frauenchor, Paul Müller, Karl Weigl,„Weltfeier“, Sinfoniſche Kantate. —— den e der aufgeworfenen Frage, zu Wort kommen zu laſſen. Ohne uns in die Einzelheiten ein⸗ zumiſchen, möchten wir nochmals. angeſichts der bereits eingetretenen Störungen des Theaterbetriebes, der Hoffnung Ausdruck geben. daß es baldigſt gelingen möge. bei beiderſeitigem Nachgeben zu einer befriedigenden Einigung zu gelangen. Aenderungen im Mannheimer Keckargediet Der Teil unſeres engeren Heimatgebietes, der vom linken Neckardamm aus überſchaut werden kann, hat in den letzten Jahr⸗ zehnten öfters Aenderungen erfahren. Gegenwärtig ändert ſich durch den Kanalbau das Bild. Heſtlich von der Hugsallee erblickt man ſeit einigen Tagen das Eiſengitterwerk der Kanalbrücke. Seinen hellen Anſtrich findet das Auge des Beſchauers befremdend. Ein zweiter Anſtrich wird das wohl ändern, ſodaß das neue Brückenbild zu dem benachbarten Bild der Riedbahnbrücke paßt. Es iſt noch nicht ſehr lange her, daß eine Häuſerreihe Reuoſt⸗ heims rechts von der Riedbahnbrücke über den Bahndamm auf die Rennwieſen hereinſchaut. Der rechts liegende Teil jener Häuſer⸗ reihe will, von der Ferne geſehen, dem Auge nicht gefallen. Er ſieht aus wie ein einziges rieſiges, überall vollſtändig gleichhohes Haus. Das Bootshaus am Paul Martin⸗Ufer und die Zuſchauer⸗ tribüne auf dem großen ag haben auch das frühere Bild ge⸗ ändert, ebenſo die ſchöne Leſſingſchule und die Villenreihe von der Otto Beckſtraße bis zu dieſem Bau und darüber hinaus. Der rote Sandſtein des zwanzig Jahre alten Schulhauſes bewährt ſich vor⸗ trefflich. Er hat von ſeiner urſprünglichen Schönheit nichts ver⸗ loren. In der Nähe der Leſſingſchule ärgert es den Spaziergänger, daß ſich bei ſo vielen Mannheimern trotz der Wünſche und Vitten der Behörden und der Preſſe der Sinn für Ordnung und Reinlichkeit nicht gebeſſert hat. Der ſo ſchön gepflegte Raſen des Neckarvorlandes iſt verſchandelt durch Millionen von Papier⸗ fetzen. Schmutzfinken haben ſie auf dem Damm weggeworfen und der Wind hat ſie drunten zur Schau ausgelegt. Der Neckardamm wird gegenwärtig auf der Rennwieſenſeite verbreitert. Das Bahngleiſe wird verlegt, ſodaß der äußerſt lebhaft benützte Spazierweg bedeutend breiter wird. Das Material zu dieſer Verbreiterung wird bei der Tieferlegung des Bahngleiſes, das unter die neue Neckarbrücke zu liegen kommt, gewonnen. Vom Damm aus hat man einen ſchönen Blick auf die Friedrichs⸗ brücke. Eine neue Häuſerreihe zieht bis zu dem impoſanten Kranken⸗ haus, das durch ſeine Größe auch jedem Fremden auffallen und durch ſeine ſchöne Symmetrie jedem Beſchauer gefallen muß. Schweift das Auge weiter, am Friedhof vorbei, ſo nimmt es ein geſchäftiges Treiben wahr. Man iſt mit dem Kanalbau bis in die Nähe der Kanalmündungsſtelle gekommen. Feldbahnzüge, Kranen uſw. ſind unabläſſig tätig. Der Kanal und die neue Neckarbrücke werden auch das Heimatbild wieder bedeuten! ändern. Ebenſo der Weiher im neuen Luiſenpark. Iſt einmal der Steg an der Riedhahnbrücke fertiggeſtellt, dann wird mancher Dammwanderer ſeinen Weg etwas verlängern, um von dieſem Steg aus das unvergleichlich ſchöne Bild der Vergſtraße ungehindert zu genießen. Auf dem Heimweg wird der Spaziergänger manchmal durch ein altes und doch immer wieder neues, überaus liebliches Naturbild 5 wenn die untergehende Sonne durch das Aſtgitterwerk des Luiſenparkes guckt, um das Neckartal nochmals zu grüßen. August Göller. „Jur Rheinbrückenfrage. Geſtern weilten unter Führung des Miniſterialrats Vilbig mehrere Herren der bcqeriſchen Staats⸗ und der pfälziſchen Kreisregierung in Mannheim und Ludwigshafen, um mit Vertretern der badiſchen Staatsregierung und den inter⸗ eſſierten Stadtverwaltungen in der Frage der zweiten Rheinbrücke Vormittags fand die Ausſprache eine Beſprechung herbeizuführen. in Lud⸗ in Mannheim mit den badiſchen Vertretern, nachmittags wigshafen mit den Vertretern der Städte Ludwigshafen, Franken⸗ thal, Bad Dürlheim und Deidesheim und der Handelskammer ſtatt. Ueber das Ergebnis der Ausſprachen wird Stillſchweigen bewahrt. Soviel ſcheint aber erreicht worden zu fein daß jetzt ein beſchleu⸗ nigtes Tempo in die Verhandlungen kommt und dem dringenden Bedürfnis der Schaffung einer zweiten Rheinbrücke in Bälde Rechnung getragen wird. *Todesfall. Nach längerem ſchweren Leiden iſt im Alter von 62 Jahren der Leiter des Etabliſſements Hutchinſon,. Direktor Emil Mörder verſchieden. Der Heimgegangene, dem es vergönnt war. im Mai v. Is. das Jubiläum 25ſfähriger Wirkſamkeit in dem hoch⸗ geachteten Unternehmen zu begehen, war eine echte Führernatur: ausgeſtattet mit reichem Wiſſen, kaufmänniſchem Weitblick. eiſerner. vor keinem Hindernis zurückſchreckender Eneragie und nie ermüdender Arbeitskraft. Infolgedeſſen fiel es ihm nicht ſchwer, als er vor nahezu 26 Jahren aus Minden i. Weſtf., ſeiner Vaterſtadt, als Prokuriſt hier⸗ her berufen wurde, dem Unternehmen ſchnell die gewünſchte Richtung zu geben, die zu Ausdehnung und Blüte führte. Seit 20 Jahren ſtand Emil Mörder mit wachſendem Erfolge als kaufmänniſcher Direktor an der Spitze des Unternehmens. So läßt ſein Tod eine ſchwer aus⸗ füllbare Lücke zurück. Vor einigen Wochen wurde der Verſtorbene. dem Krankſein ein unbekannter Begriff war, von einem Nierenleiden befallen, das Anfang Januar eine Operation notwendia machte. die aber keine Rettung mehr bringen konnte. Emil Mörder hat ſich im Verlaufe der Jahre einen großen Freundes⸗ und Bekanntenkreis er⸗ worben, der in tiefer Trauer mit der Witwe und dem Töchterchen, die er zurückläßt, an der Bahre des bewährten Mitbürgers ſteht, der ſich auch durch ſein liebenswürdiges. menſchenfreundliches Weſen großer Beliebtheit und Wertſchätzung erfreute. Der Rölner Dom In den Beratungen des Haushaltsausſchuſſes hat ein Antrag verſchiedener rheiniſcher Abgeordneter eine gewiſſe Rolle geſpielt, der mit Rückſicht auf die ſtarke Beſchädigung des Kölner Doms durch die Witterungseinflüſſe und hierdurch erforderlich ge⸗ wordene Hauptreparatur des Bauwerkes, für die vorausſichtlich ein Koſtenaufwand von 6,5 Millionen erforderlich wird, zunächſt einen Reichszuſchuß von 200 000 Mark für das Jahr 1926 verlangt. Dieſer Antrag löſte naturgemäß ähnliche Anträge hinſichtlich des Ulmer Münſters und der Wartburg bei Eiſenach aus, welche aus gleichen Gründen in ihrem Beſtand gefährdet ſind. Von allen Parteien Reichstags wurde grundſätzlich die Nolwendigkeit anerkannt, im Falle der Gefährdung nationaler Bauwerke von allgemeinem Wert von Reichswegen mit Mitteln einzuſpringen, inſoweit der grundſätzlich zuſtändige engere Kreis hierzu außerſtande wäre. Das Reichs⸗ min'ſterium des Innern, wie auch das Finanzminiſterium wieſen indes mit Recht darauf hin, daß die Pflege der Kulturdenkmäler grundſätzlich Aufgabe der Länder ſei, deren Hauptaufgabe ohnedies heute gerade auf dem Gebiete der Kulturpflege liegt. Von volks⸗ parteilte Seite wurde angeregt, für die Fälle ſogenannter Not⸗ unterſtützungen einen beſonderen Fonds beim Etat des Innen⸗ miniſterfums zu beſchaffen, aus dem die Pflege des Kölner Doms und anderer glichwertiger Baudenkmäler beim Nachweis des Be⸗ dürfniſſes zu erfolgen hätte. Der volksparteiliche Abgeordnete Dr. Eremer warf dabei die Frage auf, ob das Intereſſe und die Leiſtungsfähigkeit der Stadt Köln ſelbſt gkeit mit dem angeblich vorge⸗ ſehenen Jahresbeitrag von 55 000 Mark genügend zum Ausdruck komme, und ebenſo ob ein Betrag von 50 000 Mark dem beſonderen Intereſſe und der Leiſtungsfähigkeit der Rheinprovinz entſpreche, und perlangte ſchon mit Rückſicht auf die Klärung dieſer Fragen eine be⸗ londers Erörterung des Antrages und den Vorbehalt der Reichs⸗ hilfe für den Fall Unzulänglichteit der von den berufenen Seiten einzuſetzenden Mittel. Von anderer Seite wurde auch die Frage auf⸗ geworfen, in welcher Höhe die erzbiſchöfliche Behörde in Köln für die Erhaltung des dem katholiſchen Kultus gewidmeten Baudenkmals Mittel aufzubringen gedenke. Ferner wurde auf die Möglichkeit hingewieſen, durch eine große Lolterie das Intereſſe des geſamten Voltes für den Kölner Dom lebendig zu machen und die Neparatur⸗ arbeiten zu beſchleunigen. Nicht Mangel an Verſtändnfs für die Bedeutung des großen nationalen Wahrzeichens am Rhein für die deutſche Geſchichte und den deutſchen Einheitsgedanken nötigt zu einer zurückhaltenden Be⸗ ſondern die unvermeidlichen quenzen hinſichtlich einer Reihe anderer, ebenſo ehrwürdiger In einer aufgebrochenen Manſarde fanden die Beamten einen aus Geſundheitsrückſichten ihr Amt niederlegen mußte. einſtimmig zur Ehrenvorſitzenden ernannt und zu ihrer Nachfolgerin Mutter nimmt. „Drei Schüler als Manſardendiebe. In einem Hauſe der De Quadrate wurde geſtern nachmittag von einer Hausbewohnerin wahr⸗ genommen, daß ſich in den Manſarden Diebe aufhielten. 0 ſtändigte ſofort die Polizei. Das Polizeirufkommando eilte mit dem Kraftwagen an den Tatort und traf dort nah 2 Minuten 20 Sekun⸗ Sie ver⸗ den ein. Die Ausgänge wurden beſetzt und das Haus durchſucht. ter, der beim Ausräumen eines mit Kleidern gefüllten Schließkorbes ge⸗ ſtört worden war. Zwei ſeiner Mittäter waren bereits auf das Dach geflüchtet, von wo ſie heruntergeholt wurden. Es ſind drei Schüler im Alter von 10 bis 12 Jahren. Sie hatten einige Stunden vorher das Manſardenzimmer erbrochen, daraus Bücher weggeſchleppt und in der elterlichen Wohnung ver⸗ ſteckt. Beim zweiten Raubzug machten ſie ſich an Kleidungsſtücke, wovon ſie bereits einen Sack voll zum Forttragen bereit geſtellt hatten. Das Polizeirufkommando kehrte mit den Miſſetätern zur Zentralwache zurück. Die Fürſorgebehörden werden ſich mit ihnen zu beſchäftigen haben, da ſie noch ſtrafunmündig ſind. * Durch Radler verurfachke Verkehrsunfälle. Man muß gegen⸗ wärtig beim Ueberqueren der Straßen ungemein vorſichtig ſein, da der Radfahrverkehr in der letzten Zeit ſtark zugenommen hat. Ehe man ſichs verſieht, iſt man angefahren. Darum Augen auf und nach links und rechts geſchaut, wenn man den Fahrdamm verläßt. Hauptſächlich gilt dieſe Mahnung dem weiblichen Teil der Bevölke⸗ rung, die ſich nur ſchwer an die Verkehrsregeln gewöhnen kann, die im Straßenverkehr unter allen Umſtänden beachtet werden müſſen. Der heutige Polizeibericht regiſtriert wieder zwei Unfälle, die geſtern durch jugendliche Radler verſchuldet wurden. Geſtern früh fuhr auf der Breiteſtraße bei E und K 1 ein 20 Jahre alter Radfahrer eine 52 Jahre alte Frau an, ſodaß ſie zu Boden fiel und Verletzun⸗ gen on der Hand und am linken Knie davontrug.— Geſtern na mittag wurde eine 44 Jahre alte Frau von einem 16 Jahre alten 1 am Friedrichsplatz angefahren, zu Boden geworfen und verletzt. *Durch einen Laſtkraftwagen angefahren wurde geſtern frü auf der Houptſtraße in Feudenheim ein 61 Jahre alter Abrbſteger Der Mann, der zu Boden geſchleudert und am linden Unterſchenkel verletzt wurde, mußte mit dem Sanitätsauto in das Krankenhaus eingeliefert werden. Zeugen der Tat wollen ihre Angaben der Poli⸗ zei übermitteln. *Vom Hund gebiſſen. Im Hauſe Stockhornſtraße 40 wurde geſtern vormittag ein 3 Jahre altes Kind von einem Hund dermaßen in die linke Wange gebiſſen, daß das Kind ins ſtädeiſche Krankenhaus verbracht werden mußte. Partei⸗Kachrichten *Frauenausſchuß der Deutſchen Volkspartei. Der Frauenaus⸗ ſchuß der D..P. hielt am 9. März auf der Geſchäſtsſtelle eine Sitzung eib. Mit Bedauern wurde davon Kenntnis genommen, daß die langjährige verdiente Vorſitzende Frau Julie Baſſermann Sie wurde Frau Alice Hoffmann gewählt, zur ſtellvertretenden Vorſitzenden Frau Emma Schm idt, Schriftführerin Frau Eliſabeth Weickert, Kaſſierin Frau Käthe Ferſch. Frau Hoffmann berichtete über das Gemeindebeſtimmungsrecht und legte beſonders die Stellung unſerer Reichstagsfraktion und des Roichsfrauenausſchuſſes klar, woran ſich eine lebhafte Ausſprache anknüpfte. eeeee Lilm⸗Kundſchau .d. Alhambra Theaker.„Das Herz am Rhein'“ iſt der Titel des neuen, von der Georg Enders Fülm G. m. b H. hergeſtel. ten Filmſingſpiels, das die Direktion des Alhambra⸗Theaters dies⸗ mal in ihrem Beſtreben, immer etwas Gutes zu bieten, ihren Be⸗ ſuchern bietet. Sie wird damit ſicherlich viel Beifall finden, denn in wunderhübſchen Aufnahmen vom deutſchen Rheinſtrom mit ſeinen Anſiedlungen, Burgen und Ruinen, ſeinen Weinbe gen, feinen Menſchen. die dem von Hans Felſing verfaßten Libretto einen wirkungsvollen Hintergrund geben, rollt die kleine Liebesgeſchichte des rheiniſchen Mädchens zab, die ihren jungen Maler entgegen dem Willen ihrer Mutter liebt. Die Standhafte bekommt ihn aber ſchließlich doch, während der für ſie beſtimmte Schneider Fips die Dieſe einfache Handlung wird in reizvoller Weiſe umrahmt von den trauten, lieben Weiſen von rheiniſcher Liebe und rheiniſchen Wein und den vielen eingeſtreuten Geſangsnum⸗ mern, die von Berliner Opernkräften vortrefflich zu Gehör gebracht werden(Muſik von Georg Enders). Es wird getanzt und im Mondſchein geſchwärmt, ein bischen ſentimental mitunter, aber ſonſt doch im Ganzen in reizvolle Abwechslung. Vor allem Heinz Ludwig als langer, dürrer Schneider Fips iſt ganz in ſeinem Element und reißt des öfteren zur Heiterkeit hin, Mizzi Schütz iſt eine gute um das eheliche Wohl ihrer Tochter beſorgte Mutter. Die Bärbel wird von Hertha Müller⸗Arend in ſchelmiſch⸗ natürlicher Weiſe dargeſtellt, gut unterſtützt von Aler Maurer als junger Maler.— Im Beiprogrammm wirkt das amerikaniſche Luſtſpiel„Bubi als Reiter“ tüchtig auf die Lachmuskeln, während„Der fliegende Eſel! ein nettes drientaliſches Märchen verfilmt, nur daß hier die Hauptperſonen ein paar ſehr gelehrige Affen ſind, die durch ihre poſſierlichen Geſten ergötzen. und wertvoller Denkmäler deutſcher Geſchichte, die aber zum Unter⸗ ſchied vom Kölner Dom nicht den Vorzug beſitzen, an einem Mittel⸗ punkt des internationalen Reiſeverkehrs in einer Großſtadt mit ſelten günſtigen Finanzen belegen zu ſein und unter dem Schutze des großen preußiſchen Staates zu ſtehen, wie z. B. das Münſter in Ulm und die Wartburg in Eiſenach, beides nicht nur Wahrzeichen des deutſchen Proteſtantismus, ſondern darüber hinaus wertvoller ge⸗ ſchichtlicher Erinnerungen und künſtleriſchen Kulturwillens der deut⸗ ſchen Vergangenheit. Runſt und Wiſſeenſchaſt O Hochſchulnachrichten. Am 8. März feierte der Hiſtoriker und Sprachforſcher Dr. Albrecht Wirth ſeinen 60. Geburtstag. Er ſieht auf ein überaus bewegtes und unternehmungsreiches Leben zurück. 1892 ging er nach Südafrika und führte dort ein Abenteurerlehen. Das Jahr dorauf war er am Kilimandſcharo und in Mtangata. Um Amerika kennen zu lernen, wurde er kurze Zeit Privatdozent der Ge⸗ ſchichte an der Univerſität in Chikago. Ueber Mexiko reiſte er nach Japan und beſuchte als Kriegskorreſpondent die Südmandſchurei und Korea, ſodann ſieben Monate lang das wilde Formoſa. Nach vier⸗ jähriger Abweſenheit über Sibirien endlich zurück, Tauſende von Werſt zu Pferde im Winter. Kaum im Vaterlande, fuhr er wieder als Kriegskorreſpondent nach Kuba, wo er die Schlacht von Santiago mitmachte. 1899 über Armenien, Perſien und Indien zum zweiten Male nach Südafrika, in den Burenkrieg hinein, und über Mada⸗ gaskar heimwärts. Im nächſten Jahre durch Turkeſtan und die Mongolei nach Peking, wo die Boxerwirren ihrem Ende zugingen, zu den Ainu, und wiederum über Sibirien in ſeine Vaterſtadt Frankfurt. Er habilitierte ſich dann für Kolonial⸗ und Welt⸗ geſchichte an der Techniſchen Hochſchule in München. Wohl über die vierzig Bücher ſat Dr. Wirth geſchrieben. Seine jüngſten Bücher ſind„Marokko“,„Deutſche Geſchichte ſeit 1870“,„Weltgeſchichte der Gegenwart“ und„Weltenwende“.— Einer der verdienteſten deutſchen Schulmänner, der frühere Direktor des Weimarer Gymnaſiums, Geh. Hofrat Dr. Ludwig Weniger iſt dort zwei Tage vor Vollendung ſeines 85 Lebensſahres geſtorben. Der hochgeſchätzte Gelehrte, der aus Neumarkt in Schleſien ſtammte, hat während ſeiner lang⸗ jährigen Tätigkeit als Schulleiter die philoſophiſche und archäo⸗ logiſche Fachliteratur durch zahlreiche Arbeiten bereichert. Sie be⸗ Eeſhel vorwiegend die antike Symbolik und Kunſtmythologie, die Erforſchung Olympias und ſeiner Kultſtätten u. a. Der Dahin⸗ geſchiedene gehörte auch zu den Mitbegründern der„Goethe⸗Geſell⸗ 122 0 und den leitenden Männern der Deutſchen Schiller⸗Stiftung.— Nach langem ſchwerem Leiden iſt Prof, Dr. Friedr. Paul Matſchie, Kuſtos am Berliner Zoologiſchen Muſeum, im Alter von 64 Jahren geſtorben. 8 * — ——— —— —— ſeinen Vorträgen„Fantaſie“, 4. Seite. Nr. 116 Neue Maunheimer Jeitung(Abend ⸗ Ausgabe) Mittwoch den 10. Mätz— veranſtaltungen Das Frühfahrskonzert des Geſangvereins der B. A. 8. F. Lud⸗ wiashafen verlief in beſonders anregender Weiſe dadurch. daß die Vortraasfolae ausſchlleßlich ſolche Werke verzeichnete die zur Ver⸗ berrlichung unſeres Rheinſtroms mit ſeiner märchenhaften Poeſie. ſeinen ſagenumwobenen Burgen und ſeinen rebenbekränzten Ufern geſchrieben ſind. Im Hinblick auf die erſt vor kurzem erfolgte Be⸗ frejung eines Teiles der Rheinlande vom Druck der feindlichen Be⸗ ſatzung, war es ein finnjger Gedanke des verdienten Chorleiters, Herrn Richard Holzer, unter deſſen Stabführuna die Chöre in ſicherer Weiſe zu Gehör gebracht wurden. dem Konzert durch das Motto-Die Heimat am Rhein“ ein beſonderes Gepräge zu aeben. Es mögen etwa 1800 Menſchen geweſen ſein, die im aroßen Saale des Geſellſchaftshauſes der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik den Darbietungen lauſchten. Der ungefähr achtzia Mann ſtarke Chor verfügt über ein autes Stimmenmaterial, beſonders in den Bäſſen, die ſchön, rund und voll klingen. während den Tenören noch manche Aufmerkſamkeit zu ſchenken iſt, was ſich beſonders an den rein lyri⸗ ſchen Stellen bemerkbar machte. Angerers Chor„Mein Lied“ er⸗ öffnete den Reigen der Darbietungen, dem dann noch die Chöre „Dort liegt die Heimat mir am Rhein“ von Attenhofer und„Rhein⸗ gruß“ von Ullrich folgten. Dazwiſchen kam das echte deutſche Volks⸗ lied zu Wort in den mit ſtarker Begeiſterung vorgetragenen Chören „Zu Straßburg auf der langen Brück'“ und„Lorelen“. Bei letzte⸗ rem Chor hätte der ſagenumwobene, märchenhafte Zauber in klana⸗ licher wie in harmoniſcher Beziehung beſſer zum Ausdruck gebracht werden dürfen. Der mit am beſten in ſeder Hinſicht geſungene Chor „Am Rhein“ von Außlinger ſchloß den Reigen der Vorführungen. Als Soliſt wirkte Konzertſänger Georg Hennecka(Bariton), in Mannheim länaſt kein Unbekannter mehr. mit. der dem Konzert die richtige Weihe verlieh durch eine Vortragsfolge von neun Liedern, deren Zuſammenſtellung und dynamiſcher Aufbau feinſtes muſikali⸗ ſches Empfinden und ernſthafteſtes Studium verriet. Die Stimme iſt vollkommen durchgebildet, klingt rund und voll und zeiat in den Tie⸗ fen⸗ wie in den Höhenlagen die gleiche reine, klare und warme Ton⸗ färbung. Außer den drei erſten, künſtleriſch ſedenfalls wertvollſten Liedern„Daheim“ von H. Kaun.„Wie Frühlinasahnung weht es durch die Lande“ von H. Pfitzner.„Herbſt am Rhein“ von A. Liebau. die in formvollendeter Weiſe zu Gehör gebracht wurden. ſang Herr Hennecka drei Lieder mit Harfenbegleitung:„Ich ſteh' am rauſchen⸗ den Rheine“ von J. Hennina.„Am Rhein“ von E. Humperdinck. „Am Rhein“ von W. Overzier. Es war ein ſeltener Genuß, dieſen anſprechenden Liedern mit Harfenbealeitung zu lauſchen, die ſo ganz die Poeſie des Rheingaus vor unſere Augen zauberten. Im letzten Teil der Vortragasfolge löſten die Lieder„Frühling zog ein“ von C. Beines.„Herrlicher Rhein“ von W. Schievenbuſch und das beſonder; ſchön geſungene„Frühling am Rhein“ von O. Höſer einen wahren, nicht endenwollenden Beifallsſturm aus. der den Künſtler zu einer Zugabe veranlaßte. Am Flügel bealeitete in formvollendeter Weiſe Muſikdirektor A. Guggenbühler, der lanagfährige Lehrer des Herrn Hennecka. Für Kammermuſiker J. Steamann, der in letzter Stunde abſagen mußte, übernahm der Soloharfeniſt des Heidelber⸗ ger Stadttheaters, Herr Dreſſel, den Solopart und die Bealei⸗ tung der von Herrn Hennecka geſungenen Lieder. In Anbetracht des Umſtandes. daß nur eine Probe möalich war, konnte man mit den Leiſtungen vollauf zufrieden ſein. Als Soliſt zeiate der Künſtler in „Am ſchönen Rhein“ und 1— wellen“ ſein reiches Können. enee aeeeee Jolgen der Nichkablieferung von Krankenkaſſen⸗Beiträgen. Nach der Vorſchrift des§ 28 der Reichsverſicherungsordnung werden die rückſtändigen Krankenkaſſenbeiträge wie Gemeindeabgaben beigetrie⸗ ben und haben außerdem das Vorzugsrecht des§ 61 der Konkurs⸗ ordnung. Daraus iſt ſchon zu erſehen. daß die Ablieferung der Kran⸗ kenkaſſenbeiträge an die zuſtändige Krankenkaſſe ein zwingendes Muß iſt. Wenn Arbeitgeber mit ihren Beiträgen durch Zahlunasſchwie⸗ riakeiten im Rückſtande bleiben. ſo wird ſelbſtverſtändlich zunächſt jede Krankenkaſſe Rückſicht üben. da ſie mit Zwanagsmaßnahmen ſich unter Umſtänden nur ſelbſt ſchädigen kann. Sind dagegen Arbeit⸗ geber der Anſicht, daß ſie die Beiträge. ſolange es geht, nicht abzu⸗ liefern brauchen, ſo wird den Krankenkaſſen nichts weiter übrig blei⸗ ben, als die ihnen gegebenen Mittel anzuwenden, um in den Beſitz der ihnen zuſtehenden Beiträge zu gelangen. Zunächſt wird ein Verwaltungzwangsverfahren mit dem Ziele der Zwangsvollſtreckung eingeleitet, und wenn dieſe Maßnahme zu keinem Erfolge führt, da vielleicht die Pfändung fruchtlos verläuft, dann beſteht noch die wei⸗ tere Möglichkeit, die ſäumigen Arbeitgeber bei der zuſtändigen Staatsanwaltſchaft anzuzeigen. Nach der Vorſchrift des 8S 533 RVO. kann in dieſem Falle ſogar auf Gefängnisſtrafe erkannt werden wenn der Fall beſonders ſchwer lieat. In letzter Zeit iſt ſchon öfter zu verzeichnen geweſen. daß Arbeitgeber, die den Kaſſen vorſätzlich die Beiträge vorenthalten haben. zu Gefänanisſtrafen verurteilt worden ſind. Es liegt daher nur im Intereſſe der Arbeitgeber. wenn ſie die ihnen übertragenen Verpflichtungen rechtzeitig erfüllen. und ſoweit es nicht möalich iſt, ſich mit der Krankenkaſſe in Verbindung zu ſezen. Vorausſetzung dabei muß aber immer ſein, daß. ſobald irgendwelche flüſſigen Mittel zur Verfüguna ſtehen. dann in aller⸗ erſter Linie die Forderungen der Krankenkaſſen befriediat werden. da deren Exiſtenz ausſchließlich von den Beiträgen abhänaia iſt. Das Kätſel von Moldenberg Roman von H. v. Blumenthal. 7j(Nachdruck verboten.) Es war eine kleine Halteſtelle. Nur wenige Reiſende ſtanden zum Einſteigen bereit und ſie war die einzige, die den Zug verließ. Dem Packträger, der ſich erbot, ihr die Taſche zu tragen, winkte ſie ab, um, ſo ſchnell es ihre Laſt erlaubte, nach dem Ausgang zu eilen, der zu einer Landſtraße führte. Sie ging aufs Geratewohl nach rechts und kam ſo auf einen Weg, der von der kleinen Stadt Virloine, zu der der Bahnhof gehörte, abzweigte. In der Nähe des Bahnhofes lagen, hinter Gärten verſteckt, zwei oder drei kleine Häuſer, aber weiterhin war kein Zeichen von Bewohnung mehr zu ſehen. Im Dämmerlicht des Mondes ge⸗ wahrte ſie niedere Hecken, die ſich zu beiden Seiten der Straße gleichmäßig hinzogen und ſie von den freien Feldern trennten. Nach einigen Minuten fühlte ſich Elſa dermaßen erſchöpft, daß ſie es kaum vermochte, ihre ſchwere Laſt weiter zu ſchleppen. Ratlos blieb ſie vor einem Wegweſſer ſtehen der ſeine fünf Arme nach ebenſo vielen Richtungen ausſtreckte. Die Aufſchrift der ver⸗ ſchiedenen Arme war im Mondlicht ſchwer zu entziffern, und da ſie nur fremde Namen nannte, ohne die Entfernungen anzugeben, hatte ſie für Elſa kein Intereſſe. Sie wählte auf gut Glüch einen ſchmalen Weg, der nach einem Ort namens Villiers führte. aber Villiers eine Stadt oder ein Dorf war, ob es nahe oder ent⸗ fernt lag, war nicht zu erſehen. Sie hatte nicht gewagt, länger als nötig auf dem Kreuzweg zu bleiben, der in gerader Richtung Bahnhof führte, aber ſeit ſie durch den neuen Weg vor den ugen ihrer mutmaßlichen Verfolger gedeckt war, durfte ſie ſich ge⸗ ſtatten, ihre müden Arme auf einige Minuten von dem ſchweren Gewicht zu befreien. Sie fühlte ſich ſehr erſchöpft. Nachdem ſie ihre Laſt niedergeſetzt hatte, erſchien es ihr unmöglich, ſie wieder aufzunehmen oder gar noch ungezählte Meilen weiter zu tragen, bis ſich endlich ein Obdach für die Nacht zeigte. Da drang der Laut unſicherer Schritte durch die nächtliche Stille. Die Geſtalt eines Mannes ſtolperte ihr aus der Dunkelheit entgegen und als Elſa einſah, daß eine Vegegnung nicht zu ver⸗ meiden war, nahm ſie ihre Aktentaſche auf und ging weiter. Sie bot alle ihre Kräfte auf, um ſchnell und unbeachtet an ihm vorüber zu kommen. Aber dieſe ließen ſie im Stich und ſie ſah ſich wenige Schritte nach der Begegnung genßtigt„die Aktentaſche nochmals niederzuſtellen. aben da eine ſchwere Laſt, Madame,“ ſagte er trotz „Sie h ſeines abſcheulichen Rauſches in höflichem Ton.„Wohin wollen gehenz. Wäre es uicht pipchlſch Munglich zeweſen, aahedbe —————— ſetzung iſt, daß ſie von dieſen Einkommensarten ni“ mehr als 8860 RM. bezogen haben. Dieſe Steuerpflichtigen haben auch dann keine Steuererklärung abzugeben, wenn ſie neben ſteuerabzugspflichtigen Einkünften noch ſonſtiges Einkommen von nicht mehr als 500 RM. bezogen haben, vorausgeſetzt aber, daß die Geſamteinkünfte nicht den Betrag von 8860 RM. überſteigen. Abſchluſſes ihrer Bücher zu ermitteln iſt. allem Gewerbetreibenden in Betracht, die nach den Vor⸗ ſchriften des Handelsgeſetzbuches zur Führung von Handelsbüchern verpflichtet ſind oder ſolche tatſächlich führen. ſind verpflichtet: pflichtigen Körperſchaften und Vermögensmaſſen des bürgerlichen Rechtes. ſchaften des öffentlichen Rechtes, wenn ſie ſchon bisher ſteuerpflichtig waren. Vor allem kommen hier die Sparkaſſen in Frage. erklärung verpflichtet iſt, hat dieſe auch dann abzugeben, wenn er vom Finanzamt keinen Vordruck zugeſandt erhält. Alle anderen Steuerpflichtigen ſind zur Abgabe einer Erklärung verpflichtet, wenn ſie vom Finanzamt hierzu aufgefordert werden. Die Erklärung zu Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer zugeben für das Jahr 1925, machen und ihr Wirtſchaftsjahr in der 2. Hälfte des Kalenderjahre⸗ 1925 abgeſchloſſen haben, für das Wirtſchaftsjahr 1924⸗25 oder 1925. vom 11. bis 27. 3. abzugeben. drei verſchiedene Formulare abgegeben, eine Umſatzſteuererklärung für buchführende Gewerbetreibende, dann eine abgekürzte Umſatz⸗ ſteuererklärung für nicht buchführende Gewerbetreibende und ſchließ⸗ lich eine Umſatzſteuererklärung für ſelbſtändige Berufstätige. Zur Abgabe einer Umſatzſteuererklärung ſind verpflichtet · Umſatz einſchließlich der ſteuerfreien Umſätze im Kalenderjahr 1925 mehr als 6000 RM. betragen hat, im Kalenderjahr 1925 6000 RM. nicht überſtiegen hat, wenn ihnen ein Vordruck zur Erklärung übermittelt worden iſt. amtes jeder Pflichtige eine Umſatzſteuererklärung abzugeben hat. Die Berechnung der ſteuerpflichtigen Entgelte erfolgt getrennt für die Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1925 mit 1,5 v. H. und für die Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1925 mit 1 v. H. dem erwähnten Erlaß des Reichsfinanzminiſters kann im allge⸗ meinen eine Friſtverlängerung nicht gewährt werden, damit Voraus⸗ zahlungen möglichſt beſcheides geleiſtet werden können. In Ausnahmefällen können je⸗ doch Antrüge auf Friſtverlängerung aus beſonderen Gründen ge⸗ nehmigt werden, z. B. rungen bei Erwerbsgeſellſchaften, deren Generalverſammlung noch nicht ſtattgefunden hat. 18. bis 27. Februar 1926 abgehaltenen Gewerbelehrerhaupfprüfung ſind die nachgenannten Kandidaten für beſtanden erklärt worden: Adolf Bihl von Bretten, Ri⸗ Münſingen, Rudolf Brill von Sandhofen, Oskar Hattemer von Durlach, Auguſt Jacobi von ruhe, Ernſt Kaufmann von Müllheim, Kurt Neuer von Karlsruhe, Richard Quintel von Edingen, Kuno Weber von Karlsruhe, Ma 105 Mörſch, A. Ettlingen, Albert Zopf von Aglaſterhaufen, A. osbach. ſie, ohne zu antworten. fortgerannt ſein. Der Mann, ein ſtru piger Kerl in blauem Kittel, ging auf ſie zu. me beherrſchend. Bitte, wie weit iſt das?“ geben, Fräulein, will ich Ihnen die Taſche tragen.“ könnte?“ fragte zögernd Elſa und war ſich während ihrer Worte bewußt, des Mannes Neugier noch zu vermehren. einer jungen Dame, die ſich nach halb elf Uhr des Nachts auf der Landſtraße fortgeſchleppt und ihr Gepäck ſelbſt trägt, iſt doch wenig⸗ ſtens zu vermuten, daß ſie ihren Beſtimmungsort kennt und dort erwartet wird. 5 iſt nur zehn Minuten von hier, aber ich weiß jetzt noch aufnehmen wird. Sie ſchloſſen dort eben ab, als ich weg⸗ ging. alles zu Bett und ſchläft. dem blauen Kittel neugierig an. Nacht,“ entgegnete ſie,„und da es ſchon ſo ſpät iſt, möchte ich lieber in dem Gaſthauſe bleiben. Sie ſagen, es iſt nur zehn Mi⸗ nuten von hier?“ 5 bar die Taſche tragen. Sie iſt offenbar etwas zu ſchwer rSit.“ Taſche in der Hand. Des Mannes brutales Ausſehen und die un⸗ verkennbare Tatſache, daß er betrunken war, ſie durfte keine Einwendungen wagen, und ſie ſchritten nebenein⸗ ander ihres Weges. Bücher?“ und ging ſtumm weiter, bis der Mann die Taſche niederſtellte, um ſie in die andere Hand zu nehmen. reres wie Papier darin.“ mehr, aber ſie wußte nichts zu entgegnen. „Haben Sie dank für ihre Hilfe,“ und um das einzige Frankſtück, das er enthielt, herauszunehmen. Abgabe der vVermögensſteuererklärung vom 11. bis 27. März 1926 Gemäß einer Verordnung des Reichsfinanzminiſters ſind die Erklärungen zur Einkommen⸗, Körperſchafts⸗ und Umſatzſteuer für das Jahr 1925 in der Zeit vom 11. bis 27. März abzugeben. Die Formulare gehen in dieſen Tagen den Steuerpflichtigen zu. Zur Abgabe einer Einkommenſteuer⸗Erklärung ſind ver⸗ pflichtet: a) Einkommenſteuerpflichtige, deren Einkommen im Kalender⸗ jahr 1925 den Betrag von 8000 RM. überſtiegen hat. Beziehen jedoch Steuerpflichtige lediglich ſteuerabzugspflichtige Einkünfte von nicht mehr als 8860 RM., ſo brauchen ſie eine Erklärung nicht ab⸗ zugeben. Hierunter fallen alſo Steuerpflichtige, die lediglich Ar⸗ beitslohn oder abzugspflichtige Kapitalerträge, Dividenden, Zinſen, Ausbeuten und ſonſtige Gewinne, die entfallen auf Aktien, Kuxe, Genußſcheine uſw. oder Zinſen aus Anleihe etc. beziehen. Voraus⸗ b) Steuerpflichtige, bei denen der Gewinn auf Grundlage des Es kommen hier vor Zur Abgabe einer Köperſchaftsſteuer⸗Erklärung a) Steuerpflichtige Erwerbsgeſellſchaften und alle übrigen ſteuer⸗ b) Steuerpflichtige Betriebe und Verwaltungen von Körper⸗ Wer nach vorſtehenden Angaben zur Abgabe einer Steuer⸗ iſt ab⸗ a) von den Pflichtigen, die nach dem Kalenderjahre ſteuern b) von buchführenden Pflichtigen, die regelmäßig Abſchlüſſe Die Umſatzſteuererklärung iſt ebenfalls in der Zeit Zur Umſatzſteuererklärung werden 0 alle buchführenden Umſatzſteuerpflichtigen, b) die nicht buchführenden Umſatzſteuerpflichtigen, wenn ihr e) die nicht buchführenden Umſatzſteuerpflichtigen, deren Umſatz Auch hier gilt, wie oben, daß auf Aufforderung des Finanz⸗ Nach bald auf Grund eines wirklichen Steuer⸗ für die Abgabe der Körperſchaftsſteuererklä⸗ Dr. J. Deichi, München. Gewerbelehrerhauplprüfung. Aufgrund der in der Zeit vom rd Biſchoff von Laichingen,.⸗A. arlsruhe, Johann Emmerich von arls⸗ „Ich gehe nach Villiers,“ ſagte ſie, nach Möglichkeit ihre Stim⸗ „Etwa mehr als zwei Meilen. Wenn Sie mir einen Frank „Ift denn kein Gaſthaus in der Nähe. wo ich übernachten Denn von „Nun da iſt„Der gefleckte Hund“, haae er unſchlüſſig.„Der Sie nicht, ob man Und was die Bauernhäuſer betrifft. ſo liegt darin längſt Woher kommen Sie?“ „Von Brüſſel, erwiderte ſie ſchnell. Der Mondſchein fiel auf ihr Geſicht, das blichte der Mann in „Werden Sie in Villiers erwartet,“ fragte er zunächſt. Sie ſann auf eine Antwort.„Sie erwarten mich nicht in der „Ja, und Sie können es immerhin verſuchen, Fräulein. Ich Und bevor ſie zuſtimmen oder ablehnen konnte hatte er die chreckten ſie, aber „Was iſt darin? Elſa hoffte, er werde ihr Schweigen als Beſtätigung nehmen „Donnerwetter, iſt die ſchwer!“ rief er. „Es iſt etwas Schwe⸗ ängſtigte ſie mehr und „Ich kann es Ihnen ſetzt gut abnehmen,“ ſagte ſie endlich. e öffnete ihren Beutel, „Bücher klingen nicht ſo,“ bemerkte er. Seine Neugier Im Siebenmühlental zu Handſchuhshel 5 Zwiſchen rauſchenden Wäldern eilt durch ſmaracdebe naben ein geſchwätziges Bächlein. So viele Menſchen aus itte, bon Großſtadt lenken an ſonnigen Tagen hierher ihre Abhöng mit lachenden Lenz an, wenn des Füllhorns Segen die 2 hineil weißem Blütenſchnee überſchüttet hat bis in den Weee der wo der Rauhreif den glitzernden Zucker über die 1 ge⸗ Bäume und Sträucher ſtreut. Das ſchöne Tal mit ſei and⸗ ſchwätzigen Bächlein iſt das Siebenmühlental in on auz ſchuhsheim. Wer kennt es nicht? Wer hat nicht ſch ſen dem bunten Wieſenflor ſich ein Sträußlein gepflück? Nalten Augen haben ſich nicht ſchon an dem geſunden Grün be päthlel, geſtärkt? Hoch vom Walde ſpringt es herab, das eilende 1 W netzt am rauſchenden Brunnen die Lippen manches durſtige lanken derers, ſpielt mit den Blumen am Ufer, hüpft über die Steine, ſo übermütig froh, ein lachender munterer Ge dem Wanderer die Zeit verkürzt mit ſeinem ſilbernen aber Und es gab eine Zeit, da wurde der ſtärker gewordene 0 mütige Geſelle eingefangen. Arbeiten ſollte er lernen. ſchlimm wars nicht. Auch bei der Arbeit leuchtete ihm die Sonne, daß ſeine Tropfen funkelten wie glitzernde Perlen. große Räder ſprang es herab, daß dieſe ächzten und, fünf unter der ſchweren Laſt und ſich krächzend drehten. Vier, ſechs, ſiebenmal trieben es ſo die ſilbernen Kugeln der loſen il den tanzten und wirbelten in munterem Reigen und ſpielten 5 wenn ſchnellen Fiſchlein, die ſich im klaren Waſſer ſonnten. 05 dann ſich die großen Räder aus ſchwerem Eichenholg drehken ayh machte es drinnen in dem Hauſe immer klipp⸗klapp, klipb eh und herunter in den ſauberen Kaſten fiel das ſchöne, wei 4 e Sieben Mühlen ſtanden in dieſem Tal. Starke Roſeg 1 Glocken an den Geſchirren brachten die goldenen Köre n zens, fährten das feine, weiße Mehl in die Dörfer. duffen die Peitſche des Knechtes. Feſtgefügt ſtanden die Mec halte den Quaderſteinen erbaut, die der erſte Müller droben ge Lsbaftlil aus den zuſammengeſtürzten Bauwerken der alten Mi 2 hoch oben auf dem„heiligen Berg“. Alle die Einwohner hatten es vor Zeiten ſo gehalten, hatten in ſchweren Kriegs, als die flackernden Flammen Haus und and waß hatten, ſich dort oben bereichert mit fremden Gut. Nie wehren! dieſes ſoſe Geſtein zu eigen. Wer durfte der Dertte chde Durch Hunderte von Jahren drehten 1 die fleißigen eine, abläſſig, unaufhörlich. Da durfte eines Tages bald das t ging del das andere ein wenig ausruhen. Mit vergrämtem Geſich oce Müller durch ſein Haus, wartete auf das Läuten 1 Mahlgang, die ihn ſo viele Male geweckt hatte mit dem mit ſeetel ſchütten! e Doch die ſtarken Roſſe kamen er peiſſh Wagen angefahren. Hie und da verkündete das Knallen Einer gute Zeit. Doch nur kurz. Gleich dem letzten Aufflachgeiuche Muſt endenden Kerze. Nun ſtand die Mühle ſtill. Welch edünt hatte dem fleißigen Müller das 1 des Räderwerks Verſtht Unheimlich lag nun die Stille und Ruhe über dem Hauſe. uſes, ſ und bleich ſchritt der Müller durch die Räume ſeines 5 übell am rauſchenden Bächlein, ſah hinab in den tiefen Gen e pet⸗ und ſann. Der Tod war in ſein Haus eingezogen, das ſtummt, das Glück geſchwunden. Unbeirrt um all das Sterben ringsum rauſcht a6 Tag und Nacht zu Tal, ſpielt und tanzt, plaudert und ſchn ſelber im lebendige Quell kennt keinen Tod, gebiert ſich von ühen dis ewigen Kreislauf. An ſeinen Ufern grünen die Wieſen, er Blumen, trinken die Vögel. un kommt der Men becken will dies Leben bannen. Ein a geten die Garte in det ſoll errichtet werden, damit in waſſerarmen Zeiten die Gärten znen Ebene mit Waſſer geſpeiſt, die Pflanzen getränkt werden ein ge⸗ Das Siebenmühlental iſt ein Paradies der Wieſen, ſchöre heiligtes Erbe der Stadt. Kleinodien ſchützt man, auch barechechen Tal iſt ein ſolches Kleinod. lUind wenn auch dieſes Samm lleber mit 400 Kubikmeter Waſſer erſtellt iſt, ſo wird trotzdem der tik und lauf als Bächlein weiterfließen und dem Tal die alte Roma nich den alten Reiz verleihen. Zudem wird auch dieſes Stauwe heuli die oberen ſchönen Partien in Mitleidenſchaft ziehen. Die öru Technik beſitzt Mittel und Wege, um ſolche Anlagen 2 erg die des Landſchaftsbildes zu erſtellen, und die Stadt Heidel 1 wachl heute über jede geplante Verſchandelung des Sandſchaftshſde ſaſſen wird das neue Bauwerk der Landſchafk in gefälliger Weiſe anf ne Von dem geplanten Becken iſt eine einfache Leitun nahehe Ebene geplant, wo an beſtimmten Plätzen der Gärten und des regen Japffelten für die Landwirte errichtet werden. In megez ment armen Zeiten dient das aufgeſpeicherte Waſſer als willkom bal⸗ 188 für die reichen Gem beete, die die Städte der der ſchaft mit Gemüſe aller Art verſorgen. Auch in dieſes Para ter del der Städter ſeine Schritte lenken, um zu ſehen, wie uggecker 80 fleißigen Händen der Handſchuhsheimer Landwirte die iſſen de⸗ Gärten umgeſchaffen ſind, angepflanzt mit all den Erzeugg ſtelun ſtädtiſchen Marktes, dann wird jeder Einwand gegen die 1 5 ißen des melbeckens zum Tränken der 5 7 Pflanzen 5 Sommer verſtummen; denn zuletzt iſt es doch der Menſch, Mulle“ ſilbernen Tropfen des Bächleins die nötige Rahrung aus der Erde hervorzaubern. zEine Frage wird wohl erlaubt ſein,“ ſagte er mit N des Betrunkenen.„Es gibt Leute, die nicht lange fragen in wenn ſie für ſich ſelber herausbekommen könnten, u 1 3 Taſche iſt. Ein ſolches Ding zu öffnen, iſt eine Kleiniglei es nicht verſchloſſen iſt.“ dem Bei dieſen Worten beugte er ſich darüber und kappte ach⸗ Griff herum Zu ſeinem ſichtlichen Erſtaunen ſprang die auf und das Mondlicht fiel auf ihren goldig glitzernden Inhe 15 Eiſa hatte einen vergeblichen Verſuch gemacht, ihr Gigegel, zu beſchützen, aber ganz bleich im Geſicht, ſtieß er ſie zu und erhob ſich. gehül Sein Rauſch war in dieſer Aufregung verflogen.„Dae ſmm, nicht Ihnen, Sie haben es geſtohlen!“ rief er mit klarer 6⸗ „Sie ſind eine Diebin! Damen die ſoviel Geld haben, krah— nicht in der Nacht herum. Sie fahren im Wagen. lun. G. ich werde ſchon herausbekommen„ wem das Geld gehö würden ſich am beſten aus dem Staube machen, Fräulein, ich Ihnen einen Schutzmann auf den Hals ſchicke.“ un „Nein, nein, es gehört mir!“ ſchrie ſie leldenſchaftſc ze ale die Taſche zu entreißen, worauf er ſie noch 80 zurückſtieß. „Machen Sie, daß Sie weiterkommen, Fräulein, oe e werden ſehen, was ich Ihnen tue,“ rief er mit einer cetgkel Ueberlegung, die ſie mehr ängſtigte, als ſeine vorherige He „Ich werde die Taſche ſchon verſorgen.“ ſte alf, Während des Sprechens ſchloß er dieſe zu und nahm mu wghl, um damit nach der Richtung zu gehen, aus der ſie gekommel iht Elſa packte ihn am Arm. Die Gefahr alles zu verlieren 25 vel das Leben ermöglichte, hatte ihre perſönliche Furcht vor ih konnte drängt. Nach allem, was ſie durchgemacht, was ſie gewagt auben ſie ſich nicht auf ſo erbärmſiche Weiſe ihres Vermögens hesiſſe m laſſen. Mit wilden Augen ſtierte der Mann ſie an, und f einem ſeinem Blicke ias brachte ihr zum Bewußtſein, daß ſie auf alen abgelegenen Seitenweg, in fräter Nacht mit dieſem Räub⸗ wu, war. Unwillkürlich brach ein Schrei aus ihren Lippen 17 füll zum Angſtſchrei, als ſie ſeine plumpe Hand an ihrem und erkannte, daß er ſie erdroſſeln wollte. Geld um ihr Leben zu retten, würde ſie ihm bis ſetzt das Een gelaſſen haben, aber ſie konnte kein Wort hervorbringen. Geift ſchnürte ihr die Kehle zu. Sie batte keinen Atem mebe ag „Sie war halb ohnmächtig als ſeine Umklammerung mit del nachließ und ihr zum Bewußfein kam daß ihr Angreifer mihel Aktentaſche davongegangen war. Er verſuchte zu renn gles das Gewicht ſeiner Bürde hen te ihn und nach einigen, 0 ſel das ein, aber ihre ſichtliche Wifedenden fiel ihm die Taſche aus der Hand und ſprang im Fallen Hortſetung folgt! „5FFFrr. ²⁰˙·» ꝗq:::::: rrr. ͤ ——————,—— Pr iß⸗ K Fre chnen neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗ Ausgade 5. Seite. Nr. 116 Auuvac, den 10. märz 1926 Rommunale Chronik Bürgerausſchußſitzung in Heidelberg kr. Mtaek, Heidelberg. 10. März.(Eigener Bericht.) Geſtern nach⸗ die 5 fand eine dreiſtündige 2* 55 rausſchußſitzun e erke Abesd baupffächlich mit Vorlagen der ſtädtiſchen Jenilahen atte. Die Woranſchlachberctung ſin Verbindung mit der dleſenn ig der Rechnung der ſtädtiſchen Kaſſen ſoll gleichfalls noch ahne Deb Monat erfolgen. In der geſtrigen Sitzung wurde zunächſt die für die Ausführung von Rohrnetzerweiterungen ſowie ſentlich uſchaffung von neuen Gasmeſſern, für die Erweiterung der Snttiongga Beleuchtung und für die Beſchaffung eines zweiten mitteln gasmeſſers im neuen Gaswerk ein Kredit aus den Anlehens⸗ Ausfrrach Höhe von 235 500 Mark bewilligt. Eine ſehr ergiebige ſelun che rief die verhältnismäßig kleine Vorlage betr. die Er⸗ Huhes ziner Nutzwafferleitung im Stadtteil Hard⸗ Deſe Nbeim hervor, für die 17 000 Mark angefordert wurden. Saa lleil Swaſſerleitung ſoll den Gärtnern und Landwirten des hestung Handſchuhsheim die Waſſerverſorgung für die Bewirt⸗ ühle ihrer Felder und Gärten ſicherſtellen, indem im Sieben⸗ 0 48 Nedal ein offenes Staubecken errichtet wird. Nach⸗ lage ſchli edner dafür und dagegen geſprochen hatten, wurde die Vor⸗ ſebnlich inlolge ſachverſtändiger Aufttarung dunch den Leiler fummi iſchen Werke, Oberbaurat Kuckuk, unter Heiterkeit ein⸗ angenommen. de ern efalls wurde einſtimmig für die Anſchaffung von Waſſer⸗ Nark ſowie Erweiterung der Waſſermeſſerprüfungsſtation 25 000 Wecgnd für die Erweiterung des Waſſerrohrnetzee ſehen de ark aus Anlehensmitteln bewilligt. Dieſe Anlehensmitte dur efe Stadt aus der amerikaniſchen Dollaranleihe zur Verfügung, ber ffung von etwa 3000 neuen Elektrizitätszäh⸗ traß owie zur Erweiterung der elektriſchen dabe enbeleuchtung und zur Ausdehnung des 2 en netzes wurden die angeforderten 350 000 Mark gutge, aerefſ Von verſchiedenen Rednern wurde dabei begrüßt, daß im Aeuiſch der Fremdenſtadt mit der Erſetzung von Gaslaternen durch ddes Licht weiter fortgeſchritten werden ſoll. Auch war das mit einverſtanden, daß die Aufwendungen im Geſamt⸗ 130 000., die dem Elektrizitätswerke aus der Erſtel⸗ derheiner zweiten Anſchlußleltung an das Baden. Kaſchiedewachſen, aus Anlehensmitteln gedeckt werden ſollen. Von Stey enen Rednern wurden die z. Zt. in Heidelberg geltenden Haabſendreife einer ſtarken Kritik unterzogen und eine weitere Fädte dung und Anpaſſung an die Strompreiſe anderer badiſcher ſtems perlungt. Die Werke beabſichtigen dam Syſtem des gleich: dhbere I, das Syſtem des Drehſtroms überzugehen. Für dieſe und Flekt Maßnahmen zur Umgeſtaltung der ſtädtiſchen ie Suiditätsverſorgung wurde aus Mitteln der Anleihe Funnnde von 1030 600 Mark bewilligt. dorfan Schluß befaßte ſich das Haus mit einer kleinen Schul⸗ ba 1638170 Der Bürgerausſchuß erklärte ſich damit einverſtanden, lage eim Gaſtwirtſchaftsgewerbe beſchäftigten Gehilfen und Lehr⸗ wenn um Beſuche der Handelsſchule auch dann verpflichtet ſind der 1 keine kaufmänniſchen Dienſte verrichten. Zum Ausbau Aung, eren Mädchenſchule und zur Beſchaffung von Ein⸗ Nlügt ugegenſtäden wurden 28 000 Mark aus Anlehensmitteln be⸗ Nädch nftd ſchließlich wurde eine Satzungsänderung für die Höhere Ales puſchule mit Rückicht auf die Einrichtung des gymnaſialen Iin dieſer Anſtalt gutgeheißen. * L Acht Ektlingen, 8. März. Aus dem Gemeinderat iſt zu be⸗ wen: An das Miniſterum des Kullus und Unterrichts wird der ulen des erweiterten Beirates des Realgymnaſiums mit Real⸗ Legin die realgymnaſtale Abteilung der Schule zur Vollanſtalt mit legehen des neuen Schuljahres auszuüben, befürwortend weiter⸗ ah dar. Ebenſo wird an gleicher Stelle Vorſtellung erhoben, deltergt ſeit 100 Jahren beſtehende Lehrerſeminar der Stadt hin erhalten bleibt. Aehe pübl, 8 märz. Der Bürgerausſchuß genehmigte nach Nan alder Debatte die Inangriffnahme eines Bauabſchnittes der Veitertbſation mit einem Koſtenvoranſchlag von 130 000 RM. deo hin wurde die Summe von 70 000 RM. für das Bau⸗ don de m m des Jahres 1926/7 bewilligt, dagegen die Erbauung Nanlehn Reihenhäuſern mit je vier Wohnungen für 67 000 RM. — Dem Ausbau der Realſchule zu einem neunklaſſigen mnaſium wurde zugeſtimmt. ercesgece eeee ede Aus dem Lande 8— sruhe, 10. März. Am Freitag früh verſtarb im 82 Wdae Geh. Rat Miniſterialdirektor a. D. Dr Hermann Fecht, Neen des Inhaters der Verlagsdruckere. C. J. Muller die. deic rſtorbene ſtand vier Jahrzehntelang im Dienſt der ehernaligen eitdnde in Straßburg, wo er zuletzt das Amt eines Minierial⸗ für 8 begleitete. VBeſonders ſehte er ſich für die Stromregulzerung die ſſerverſorgung und Kanaliſation ein. Seine Verdienſte 110 5 bogieniſchen Verhältniſſe der Reichslande wurden im Jahre dug urch die Verleſhung des Ehrendoktors der Univerſität Straß⸗ e örkannt. 1911 zog er ſich in das Privatleben zurſic und ver⸗ Pen die letzten Jahre ſeines Lebens in Karlsruhe.— Wie in an⸗ dee Einen des Reichs, will auch die badiſche Landeshauptſtadt und 0 öſt wohnerſchaft in einer Kundgebung ihren Sympathten Eerreſchiſche Brudervolt Ausdruck geben. Jur Duachendrung undgebung hat ſich ein Arbeftsausſchucß gebüldet, der ſich ous verſchiedener Bereine zuſammenſetzt und die vorbereiten⸗ führt, ſie iſt für den 24 März im großen Feſt⸗ er die gfeplant. Im Mittelpunkt foll ein aufklärender Vortrag büdern erhältniſſe in Oeſterreich und Tirol mit zahlreichen Licht⸗ 8.'»Tuß den öſterreichiſcken Bergen ſtehen. Schwar riberg, 9. März. Die Sypartätigkeit zeigt auch im inneren ſuſf ſtiawald erfreuliche Fortſchritte. Bei der bieſigen Reeirkeſoar⸗ fuf 2270 der Einlagebeſtand vom 1. Janvar 1925 mit 86 000 Me. obeſ Sporbüchern innerhalb eines Jahres auf 408 000 Mark, dare fiar 177 000 Mack abgebeden murden. Pdag de, Kencgz Cch nahezu vervierfacht hat. Im Jahr 1925 wurden 655 dleſcharbücher ausgeſtellt und nur 19 aufgehoben. Erfreulich iſt eicem Maße das Ergebnis bei den Schulſparbüchern. n dornberg. 9. März. Im Gebiete der Schwarzwaldhahn Alerlef ſeit einiger Zeit die Maſernerknemkungen bei den Kindern dngctretergen, da in verſchiedenen Fällen Komplikationen durch 775 Ju n von Lungenentzündungen vorliegen, die auch ſebon wohl niclällen geführt haben. Die Krankheitserſcheinungen werden Umordicht ohne Zuſammenhang mit dem klimatiſch wenig günſtigen ormal mitz; alen Verlauf des Winters ſein. kangen Meersburg, 8. März. Am 25. März ſind 100 Jagre ver⸗ ſeltdem die hieſige Taubſtummenanſtalt gegrü ⸗det . Gerl Jur gleichen Zeit begeht auch die Taubſtummenanſtalt Vilrel achsheim ihr 100jähriges Jubiläum. Zum Feſtaft werden er der Regierung und des Miniſteriums anweſend ſein. ita 955 Aus der Pfalz Die Indexziffer des Skakiſtiſchen Amtes Ludwigshafen a. Rh. Ludwigshafen, 8. März. Der Monat Februar bringt weiterhin kleine Preisrückgänge. Die Reichsindexziffer geht um 0,7 Proz. auf 138.8 zurück. Auch die Großhandelsindexziffer ſinkt an jedem Stich⸗ tag um eine Kleinigkeit.(Der Monatsdurchſchnitt für Februar der Großhandelsindexziffer liegt noch nicht 5 Die Ludwigshafener Berechnungen ergeben allerdings eine unbedeutende Steigerung. Im Monatsdurchſchnitt ergibt ſich für Februar eine Ziffer von 141.5 gegenüber 141.4 im Vormonat, was eine Zunahme um 0,1 Proz. bedeutet. Djeſe geringfügige Aufwärtsbewegung iſt der Erhöhung der Miete von 95 auf 97 Proz. der Vorkriegsmiete zurück⸗ zufüthren. Obwohl bei der Gruppe Ernährung ein Rückgang von .3 Proz. zu verzeichnen iſt(es würden billiger: Fleiſch, Fiſche, Kar⸗ toffein, Eier und Obſt, teuerer dagegen: Käſe, einige Gemüſeſorten und Butter) konnte die erhöhte Miete nicht ausgeglichen werden. Die übrigen Gruppen blieben vollſtändig unverändert. :: Cudwigshafen. 8. März. Geſtern abend gegen 12 Uhr verſuchte ein angetrunkener. von ſeiner Frau getrennt lebender und arbeits⸗ loſer 35 Jahre alter Kernmacher von Mannheim ſich von der Rheinbrücke aus, in der Abſicht ſich das Leben zu nehmen. in den Rhein zu ſtürzen. Er wurde von Paſſanten zurückgehalten und der Polizei übergeben, die ihn in Schutzhaft nahm.— Die Lotterie des Hotel⸗ und Saalbauvereins weiſt als Endergebnis einen Rein⸗ gewinn von 125 000 Mark auf. Da aber noch einige kleinere Aus⸗ ſtände zu begleichen ſind. konnte die genaue Rechnunasablage noch nicht erfolgen. *Speyer, 5. März. Eine gefährliche Dienſtmagd bereitete einer hieſigen Apothekerfamilie eine unangenehme Ueberraſchung. Sie bedrohte ihre Herrſchaft ohne jede Veranlaſſung mit dem Meſſer. Die ſofort erſtattete Anzeige brachte die Klärung, daß es ſich bei der Magd um die kurz vorher aus der Anſtalt in Klingen⸗ münſter entwichene 34 Jahre alte Pauline Roth aus Eſchbach handelt. die Geiſteskranke wurde ſofort feſtgenommen und in das hieſige Krankenhaus eingeliefert.— Der von der Staatsan⸗ waltſchaft Frankenthal ſchon längere Zeit unber Steckbrief geſuchte und vor wenigen Monaten aus dem Amtsgerichtsgefängnis Kirch⸗ heimbolanden entwichene berufsmäßige Einbrecher Max Weber, geb. 1904, Laborant von hier, konnte nunmehr von Landjägern in Blochingen(Württemb.) feſtgenommen werden. Weber hat dort auch einen Einbruchsdiebſtahl verübt und lief dabei den Sicherheits⸗ beamten in die Hände. Es handelt ſich bei ihm um einen geriebenen Dieb, der ſich ſtändig unter falſchem Namen herumtrieb und auch im Verdacht ſteht, die nächtlichen Ueberfälle auf die Kaſſen⸗ in den Bahnhöfen Kandel und Oſthofen ausgeführt zu ben. * fiirchheimbolanden, 8. März. Der Kaufmann Oswald Irm⸗ ſcher, der ſich während der Separatiſtenzeit hier„rühmend“ hervor⸗ hob, befindet ſich in Frankenthal hinter Schloß und Riegel. Der ſeinerzeits hier tätig geweſene Irmſcher war vom Unterſuchungsrich⸗ ter in Frankenthal wegen einer in der Vorderpfalz begangenen ſchweren Bluttat ſteckbrieflich geſucht worden. * Klaiſerslaukern, 8. März. Der Polizeibericht meldte: Bei der geſtrigen Milchkontrolle durch die Lebensmittelpolizei wurden vier Milchfälſchungen feſtgeſtellt. Es handelt ſich dabei um erheb⸗ lichen Zuſatz von Waſſer und um Entrahmung Die betreffenden Milcherzeuger, z. T. aus Niedermieſau, werden ſich deshalb vor dem zuſtändigen Gerichte zu verantworten haben. * Pirmaſens, 5. März. Feſtgenommen und ins Amtsgerichts⸗ gefängnis eingeliefert wurde geſtern die hier bedienſtete 30 Jahre alte Kellnerin Maria Waldner von Hagenau, weil ſie in einer Wirtſchaft einem Gaſt die Brieftaſche mit 75 Mark Inhalt ge⸗ ſtohlen hatte. Nach langem Leugnen gab ſie zu, 25 Mark weg⸗ genommen zu haben. Nachbargebiete *Lorſch. 5. März. Das Gerücht, wonach ein ſunger Mann mit Namen Eberle aus Lorſch ſein 13 Monate altes außereheliches Kind vergiftet haben ſollte, hat ſich laut„Bergſtr. Anzeigebl.“ durch die Unterſuchung beſtätigt. Er beſtellte vor einigen Taagen ſeine Braut mit dem Kinde zu ſich. Er trug das Kind auf den Armen herum und begab ſich in das obere Stockwerk mit ihm. um ihm an⸗ geblich Spielſachen zu zeigen. In dem nächſten Augenblick iſt das Kind unter gräßlichen Schmerzen geſtorben. Der Leichnam wurde beſchlagnahmt und nach Gießen geſchickt, wo es ſich herausſtellte, daß das Kind an mit Blauſäure vermiſchter Milch geſtorben iſt. ſührten abend 6 Uhr wurde der Kindesmörder nach Darmſtadt über⸗ ührt. * Darmſtadt, 8. März. Im Hauptbahnhof iſt neuerdings wieder Wand verputz und zwar, wie verlautet ein Viertel Quadratmeter abgebröchelt, worauf man eine Stelle von etwa 15 Quadratmeter abgeklopft hat. Nachdem das große Unglück am Weihnachtsabend der Oeffentlichkeit gegenüber noch nicht geklärt iſt, hat ſich wieder eine neue Beunruhigung bemerkbar gemacht. Es wäre an der Zeit, daß von amtlicher Seite endlich Klarheit über den Deckeneinſturz geſchaffen würde. * Mainz, 7. März. Eine Telephoniſtin hatte vor längerer Zeit für einem hieſigen Händler einen größeren Geldbetrag geliehen. Trotz wiederholtem Drängen ließ ſich der Händler zur Rückerſtattung des Geldes nicht herbei. Als die Telephoniſtin am letzten Samstag in das Geſchäftslokal des Händlers kam und erneut um ihr Geld anhielt, ging die Ehefrau des Händlers, von ihrem Manne ange⸗ ſtiftet, mit einer Eiſenſtange auf das Mädchen los und brachte ihr mehrere Verletzungen am Kopfe bei. Die Mißhandelte hatte Anzeige erſtattet. Sk. Jugbert, 8. März. Vor einigen Togen wurde eine hieſige Wirtſchaft mit Kellnerinnenbetrieh polizeilich geſchloſſen und gegen den Inhaber ein Strafverfahren eingeleitet. Inzwiſchen haben die Zeugenvernehmungen ergeben, daß in einer ganzen Reihe anderer derartiger Wirtſchaften das Animierweſen Blüte ſteht. Es ſteht zu erwarten, daß weitere Wirtſchaften dem⸗ nächſt ebenfalls polizeilich geſchloſſen werden. In manchen Lokalen wurden zwei und noch mehr Kellnerinnen beſchäftigt, wo der Wirt und ſeine eigenen Angehörigen ſelbſt nichts zu tun hatten. * Saarbrücken, 5. März. Ein Ehepaor aus einem benachbarten Landort war zu Einkäufen nach Saarbrücken gekommen. Auf dem einen Augenblick ſeine Frau um noch eine kleine Beſorgung zu machen. Bei der Rück⸗ furchtbare Wahrnehmung 5 Laſtwagen überfohren worden wor. Er fand s. in ihrem Blute li⸗gend vor. In bedenk⸗ lichem Zuſtande wurde die Verunglückte in das herbeigerufene Rückwege zum Vahnhofe verließ der Mann für kehr mußte der entſetzte Ehegatte die machen, daß ſeine Frau von 5 Sanitätsauto verbracht; ſie ſtarb auf dem Transport nach Kinder. Fabrik Sportliche Rundſchau Kadſport Das Dorkmunder Sechskagerennen Die Nacht von Montag auf Dienstag Vor der Abendwertung um 10,30 Uhr gab es eine Reihe von kleineren und größeren Jagden; die Paare Tonani—Oliveri und Remold—Thiel verſuchten ihre Verluſtrunde aufzuholen, jedoch ſcheiterten ihre Bemühungen an der Wachſamkeit des Feldes. Bei den Wertungskämpfen um 10.30 Uhr waren die Paare Louet— Eugnot mit 34 Pluspunkten und van Nek—Thollembeck mit 82 Pluspunkten beſonders erfolgreich. Rieger—Knappe erreichten dies⸗ mal nur 16, Degraeve—Buyſſe 14 Punkte. Feldes blieb unverändert. erſten Nachtſtunden des Dienstags wurden von einigen Prämien⸗ kämpfen ausgefüllt. Im allgemeinen ſchonten ſich aber die Fahrer Die Reihenfolge des Die reſtlichen Abendſtunden und die für die Wertungskämpfe um 2 Uhr. Während des 10. Spurts erlitt der Franzoſe Cugnot einen Schwächeanfall, er hatte noch die Geiſtesgegenwart, ſich mit der Maſchine in den Innenraum zu werfen, ſodaß die übrigen Fahrer unbeſchadet vorbeikommen konnten. Immerhin erlitt er noch eine Gehirnerſchütterung und mußte ins Hoſpital gebracht werden. Das Rennen wurde für 20 Minuten neutraliſiert und nach Wieder⸗ beginn bildete Louet mit Mühlhoff eine neue Mannſchaft, die mit einer Runde Rückſtand und 177 Punkten im Rennen liegt. Nach der 2 Uhr⸗Nachwertung waren insgeſamt 2512,640 Km. zurückge⸗ legt. Die Spitzengruppe des Feldes war wie folgt: 1 Thollembeck von Nek 304 Punkte, 2. Buyſſe—Degraeve 231 Punkte, 3. Knappe Rieger 219 Punkte. Der weitere Verlauf der Nacht brachte zwar im Rennen ſelbſt keine Verändernugen mehr, jedoch ereignete ſich noch ein bemerkenswerter Vorfall. Die Rennleitung hatte von einem Verſuch des Holländers, die Franzoſen Louet—Cugnot zu unreellem Fahren zu verleiten, Kenntnis erhalten. ſogar von einer Beſtechung. Es wurde beſchloſſen, vorläufig die Gage des Holländers zu beſchlagnahmen und ihn nicht mehr zum Rennen zuzulaſſen. von dieſem Beſchluß Kenntnis erhielt, ſtieg er vom Rad und verließ die Bahn. laſſen. Man ſprach Als van Nek gegen 8 Uhr Dienstagmorgen Die Angelegenheit wird wohl noch von ſich hören Die Wertungskämpfe am Dienstagnachmittag Der Dienstagnachmittag verlief ſehr ruhig. Nur die Wer⸗ tungskämpfe brachten etwas Leben in das Rennen und auch dieſe wurden nicht beſonders ſcharf ausgetragen. ren wieder recht brayr und es gelang dem jungen deutſchen Paar, bis auf zwei Punkte an die führenden Belgier heranzukommen. Noch beſſer aber fuhren diesmal Möller—Lewanow, die nicht weni⸗ ger als vier Spurts gewannen. Lewanow, dem in den letzten Tagen eine Magenverſtimmung plagte, iſt jetzt wieder voll bei Kräften, was er denn auch gleich durch ein gutes Fahren bewies. Augenblicklich ſind Möller—Lewanow die ſtärkſten Leute im Ren⸗ nen. Knappe—Rieger fuh⸗ Sehr friſch fährt jetzt auch der Krefelder Mühlhoff. Um 5 Uhr nachmittags waren 2772,150 Km. zurückgelegt. Der Stand des Rennens iſt: 1. Buyſſe— Degraeve⸗Belgien, 259 Punkte, 2. Rieger—Knappe⸗Deutſchland, 257, 3. Möller—Lewanow⸗Deutſch⸗ land 224, 4. Perſyn—Verſchelden⸗Belgien 189, 5. Bauer—Krupp⸗ kat⸗Deutſchland 101, 6. Lorenz—Saldow⸗Deutſchland 60, 7. Stein⸗ gaß⸗Deutſchland—Jenſen⸗Dänemark 85. Mühlhoff⸗Deutſchland—Louet⸗Frankreich 199, 9. Oliveri—Tonani⸗ Italien 119, 10. Hürdgen— Vederichs⸗Deutſchland 42, 11. Thier Remold⸗Deutſchland 20 Punkte. Eine Runde zurück: 8. Schwimmen *RNeuer Weltrekord Rademachers. Bei ſelnem erſten Aufkreten in Newyork konnte der deutſche Bruſt⸗Schwimmeiſter Rade⸗ macher ſeinen eigenen Weltrekord über 400 Meter von 6 Minuten 5 Sek. auf 5 Min. 50,2 Sek. herabdrücken. Er ſtellte außer⸗ dem neue amerikaniſche Rekor de über 300, 400 und 450 Yards mit 4 Min. 0,6 Sek. bezw. 5 Min. 22,4 Sek. bezw. 5 Min. 53,2 Sek. auf. Rademacher wurde vom Publikum begeiſtert umjubelt. Frölich wurde über 200 Pards von Houſe(Cleve⸗ land⸗Ohio), dem amerikaniſchen Univerſitätsmeiſter, en. Rodemacher und Frölich ſtarten Mittwoch beim Meeting des New⸗ horker Athletic⸗Club gegen Lauffer(Eineinnati) und Glane. Schach Das Semmeringer Schachturnier In der zweiten Runde gewannen: Janowski gegen Taraſch, Tartakower gegen Treybal, Spielmann gegen Roſelli, Nimzowitſch gegen Gilg. Unentſchieden endeten die Partien: Davidſon—Reti, Aljechin—Vajda, DYates—Kmoch, Rubinſtein—Vidmar, Michel— Grünfeld. Janowski, Nimzowitſch und Tartakower führen mit je 2 Zählern. Wetternachrichten der Karlstruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetiſerſtellen(7s morgens) in hoher Die Frau hinterläßt neben dem Gatten noch vier Luft⸗ Tem⸗ 8 8 8 8 See⸗„ScsS2 Wind* cß. 0 d 32 m mm s388 Richt. Stärke 8 Wertheim 4— I 12 I Wiftiſchſ delter + Kön'gſtuhl. 625 7664]—1 8 1 NW leicht wolkenlos 0,5 Kar sruhe127 767.3 3 12 3188W.— 14 Baden Baden 2 3767,9 411 3 8 50 wolkig 0,5 Villngen 780 769,55 1 11 O NWleicht Regen 2 Neldberg. Hoff 1497 657,5—5 1=6NWmäß. Schnee 4 Doenweinerr!!f! ð— 2 St. Blaſien—— 0 7 O NW/ leicht Schnee 0,5 Höchenſchwd.——— 1————— Nach Abzug einer Störung am Südrand der ſchen Zyklone, die uns heute nacht Niederſchläge bei ſtürmiſchen Südweſt⸗ winden brachte, heiterte es heute morgen auf. Die Morgentempera⸗ turen liegen in Karlsruhe 5,6 Proz. kiefer als geſtern. Dieſer Tem⸗ peraturrückgang iſt zurückzuführen teils auf Einſtrömen alter Polar⸗ luft auf der Rückſeite der Zyklone, teils auf Ausſtrahlung infolge heiteren Himmels während der zweiten Hälfte der Nacht. Das weſtliche Hoch hat einen Keil bis Island vorgetrieben, während das ſkandinaviſche Tief ſüdöſtlich gewandert iſt. Druckſtörungen an ſeinem Südrande reichen nicht mehr in unſer Land. Vorausſichtliche Witterung für Donnerskag, bis 12 Uhr nachks: Zeitweiſe heiter, meiſt trocken, tagsüber mild. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. E 8, 2. Direktion: Ferdinind Geyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. Fritz Hammes. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer.— Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher.— Anzeigen: Joſ. Bernhardt. W Ullc unterreickk ————ů— 6. Seike. Nr. 116 Reue Maunheimer Jeifung(Abend · Ausgade) Miktwoch, den 10. märz 1928 Neue Mannheimer Seitung⸗ Handelsblatt Die Rreöitverhandlungen mit Rußland Ein endgültiger Abſchluß über den 300⸗Millionen⸗A⸗Kredit iſt noch nicht erzielt worden, doch iſt auf Grund der letzten Verhand⸗ lungen im Reichsrat damit zu rechnen, daß neben der 35 v. Ausfallbürgſchaft des Reiches auch die in Ausſicht genommene 25 v. H. Zuſatzgarantie der Länder zuſtande kommen wird, ſo daß dann im ganzen Ausfallbürgſchaften in Höhe von 60 v. H. vor⸗ handen ſind. Schwierigkeiten macht zurzeit im weſentlichen noch die Frage der Zinsſätze. Neben einem 10 v. H. Zinsſatz wird noch eine Proviſion für die finanzierenden Banken in Höhe1 von 1,75 v. H. verlangt, die aber die Ruſſen nicht zahlen wollen. Sie erklären, daß derartige Proviſionen, die in Wirk⸗ lichkeit eine Riſikoprämie darſtellen, angeſichts der heutigen wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe in Rußland und der gefeſtigten Schuldner⸗ qualität des ruſſiſchen Staates nicht zu rechtfertigen ſeien Dies um ſo weniger, als zum mindeſten für die 60 v.., hinſichtlich deren Ausfallbürgſchaften ſeitens des deutſchen Reiches und der Länder vorliegen, ein Riſiko für die finanzierenden Banken überhaupt nicht beſtehe. Möglicherweiſe werden die den Abſchluß des Kredits noch entgegenſtehenden Schwierigkeiten dadurch weſentlich gemildert, daß die Finanzierungsbeteiligung der Banken keinen ſo großen Umfang annimmt, wie ſie urſprünglich für notwendig gehalten wurde. Man glaubt nach Lage der Dinge, daß die Garantien des Reiches und der Länder in der Form gegeben werden können, daß diskontfähige Wechſel entſtehen, deren Vorhandenſein ein Dazwiſchentreten der Banken für 60 v. H. der Kreditſumme über⸗ haupt überflüſſig machen würde. Auch für den Reſt von 40 v. H. wird eine Finanzierung durch die Banken vielleicht nicht voll er⸗ forderlich werden, da manche Lieferantenfirmen in der Lage ſein dürften, die Geſchäfte ſelbſtändig zu finanzieren. Auszahlung der pfälziſchen Skädteanleihe. Die Auslands⸗ anleihe von 3,8 Millionen Dollar für die pfälziſchen Städte, welche durch die Saar⸗Handelsbank AG. in Saarbrücken vermittelt wurde, kommt heute, den 10. März, zur Auszahlung. h. Neue Beſtimmungen über die Lagerplatzmieten der Reichs⸗ bahn. Die Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahn hat dem Zentralverband dse Deutſchen Großhandels eine Entſcheidung über die Abänderung der Richtlinien für die Bewertung von Lager⸗ plätzen zugehen laſſen. Es wird zugegeben, daß in Einzelfällen ſtarke Steigerungen gegenüber den Vorkriegsmietſätzen erfolgt ſind. Die Bahn iſt bereit, in eine weitere Prüfung einer Ermäßigung einzutreten, wenn ihr nähere Angaben über die Belaſtung der einzelnen Geſchäftsbetriebe und einzelner Warengattungen durch die jetzigen Mieten auf Grund einwandfreier Unterlagen zur Ver⸗ fügung geſtellt würden. Eine Verſchärfung der Beſtimmungen über die Haftpflicht der Bahn kann nicht ſtattfinden. Bezüg⸗ lich der Kündigungsfriſten ſoll möglichſtes Entgegen⸗ kommen gezeigt werden. Mietserhöhungen mit rückwirkender Kraft werden nicht gebilligt. ⸗ho. Beſteuerung von Grundſtücksverkäufen. Die Steuer⸗ behörden erklären bei allen Grundſtücksverkäufen ſeit Jahren, daß die Kaufpreiſe weſentlich unter dem gemeinen Wert der Häuſer bleiben und beſteuern nach einem fingierten Wert des Grundſtücks. Dem tritt jetzt(II A 627/25) der Reichsfinanzhof entgegen. Er erklärt, zur Außerachtlaſſung des zwiſchen den Parteien verein⸗ barten Kaufpreiſes genüge nicht die Tatſache, daß ein Sachverſtän⸗ diger einen höheren Wert ſchätzt. Es müſſen vielmehr Umſtände ſtgeſtellt werden, welche dartun, daß hiernach der zwiſchen den Pacleien vereinbarte Preis nicht dem Wert entſprechen kann. Abſchlüſſe Sächſiſche Bank zu Dresden: Vorausſichtlich 12 v. H. Div. Rieſaer Bank AG. in Rieſa: Aus Reingewinn von 103 048 10 v. H. Div. ̃ Oldenburgiſche Spar⸗ und Leih⸗Bank, Oldenburg: 8 v. H. Div. und 30 000„ an den Beamten⸗Penſionsſtock.(GV. 12..) Bremer Kreditbank AG. in Bremen: Wieder 8 v. H. Div., wobei noch namhafte Beträge den Reſerven überwieſen werden. Credit Foncier de France, Paris: Bruttogewinn 73 667 423 (84 809 913) Fr., Reingewinn 49 954 358(43 287 636) Fr., daraus 80(70) Fr. Div. Allg. Gas- und Elektrizifätsgeſellſchaft, Bremen: Aus den H. gewinn 12 216 075(11 546 863) Fr. Friedr. Ankon Köbke u. Co. AGö. in Göppersdolf: Reingewinn von 214254 wird vorgetragen. Aluminium⸗Induſtrie Ach., Neuhauſen: Wieder 15 v. H. Div., jedoch auf das von 42 auf 50 Mill. Fr. erhöhte Kapital. Rein⸗ w 0 3,5 Mill. Fr. gehen an den Dividendenausgleichsfonds. Skanz- und Emaillierwerke vorm. Carl Thiel u. Söhne Acg. in Lübeck: Reingewinn von 45 409(197 138)& ſoll ohne Gewinn⸗ ausſchüttung(12 v..) vorgetragen werde. Oberſchleſiſche Holzinduſtrie Ac). in Beuthen.-S. Reingewinn 82 396„, 7 v. H. Div. a. d. StA. und 6,5 v. H. a. d. VA. Bremer Papier- und Wellpappenfabrik Ac).: Aus 51 442 1 (1050) Reingewinn 6(0) v. H. Div. Spinnerei AG. vorm. Joh. Friedr. Klauſer in.-Gladbach: 10(7) v. H. Div. Bremer Woll⸗Kämmerei in Blumenkhal(Hannover): Roh⸗ ertrag 2 471 154(3 170 063) A, Vortrag 18 989(), Abſchreibungen 400 097(501 789), Steuern 755 729(1 179 553), Verſicherungs⸗ gebühren uſw. 314 221(271 074), Reingewinn 1 016 890(1 182 172) Wieder 6 v. H. Div. a. d. VA. und Genußſcheine, 149 998(299 183) für Angeſtellten⸗ und Arbeiterunterſtützungen verwandt und 2900 (18 900) Neuvortrag. Bilanz: Schuldner 2 134 698(2 717 808), Kaſſe u. Wechſel 341 324(861 572), Wertpapiere 335 889(345 957), Betriebsſtoffe u. Kohlen 1 159 162(1 331 351), Rohwolle u. Erzeug⸗ niſſe 2 809 813(2 999 884), Gläubiger 3 751 809(3 387 717), Akzepke 338 350(1 145 340) A. Pefer, Cailler, Kohler, Chocolats Suiſſes, La Tour de Peilz: Nach Zuweiſung von 195 055 Fr. an die Penſionskaſſe Reingewinn 4877 296(4 055 099) Fr. wieder 8 v. H. Div., 861 613 Fr. ſind für Abſchreibungen, 750 000 Fr. für die ao., 321 568 Fr. für die o. Rück⸗ lage, 50 000 Fr. für wohltätige Zwecke beſtimmt. Neuvortrag 49 542 Fr. Elblagerhaus Acd., Dresden. 5 v. H. Div. Die Leiſtungs⸗ fähigkeit konnte 1925 noch nicht voll ausgenutzt werden. Börſenberichte vom 10. März 10920 Mannheim ruhig Das Geſchäft war auch heute wieder ruhig, die Kurſe am Aktienmarkt lagen ziemlich unverändert. Für Verſicherungsaktien beſtand wieder Nachfrage, ſo daß hier die Kurſe etwas anziehen konnten, ebenſo lagen Pfälzer Mühlenwerke und Rheinelektra feſter. Feſtverzinsliche Werte wurden bei ſehr geringen Umſätzen etwas höher notiert. Es notierten: Rhein. Creditbank 94, Südd. Dis⸗ conto 98, Bad. Anilin 129, Rhenania 52,5, Aſſekuranz 142,5, Continentale Verſicherung 32,50, Mannheimer Verſicherung 66,5 Oberrhein. Verſicherung 84, Benz 47, Bremer Oel 33, Rodberg 15., Gebr. Fahr 33, Germania Linoleum 125, Karslruher Maſchinen 34,5, Knorr 63, Mannh. Gummi 30, Mez u. Söhne 59, Pfalzmühle 83, Nähkaiſer 49, Rheinelektra 85, Salzwerk Heilbronn 85, Wayß u. Freytag 94, Zellſtoff Waldhof 108,5, Waghäuſel 47,5, alte Rheinbriefe 9,25, Kriegsanleihe 0,410. Frankfurt feſt Unter dem Eindruck der geklärten polltiſchen Lage konnte die Tendenz der Vörſe ſich weiter nach oben richten. Außerdem regte die feſte Haltung der geſtrigen New Yorker Börſe und die Erholung des franzöſiſchen Franken ziemlich ſtart an. Die an der geſtrigen Mittagsbörſe aufgetretenen Baiſſiers ſahen ſich daher heute gleich zu Beginn des offiziellen Verkehrs veranlaßt, zu Deckungen zu ſchreiten, ſoweit dies nicht ſchon an der geſtrigen Abendbörſe ge⸗ ſchehen war. Von den variablen Werten gewannen Chemie⸗, Montan⸗ und Elektrowerte—2 v.., während Schiffahrtsaktien mehr als um—3 v. H. anzogen. Beſonders bevorzugt war Rom⸗ bacher Hütte mit einem Kursgewinn von nahezu 3 v. H. Scheinbar ſind Verhandlungen wegen Verkaufs der Konkordiahütte in ein ent⸗ ſcheidendes Stadium getreten. Während ferner Zement⸗ und Bau⸗ aktien ihre Kursſteigerung fortſetzten und auch Zellſtoffaktien neue Höchſtkurſe erzielen konnten, waren die Motorenwerte nur gut be⸗ hauptet, NSU. ſogar etwas nachgebend. Auch Zuckeraktien lagen ſtiller. Berlin anfangs feſt, ſpãter luſtlos Bei feſter Grundſtimmung war der Börſenbeginn ziemlich lebhaft. Auf den führenden Marktgebieten erfuhren die Kurſe Erhöhungen um durchſchnittlich 1 v. H. und darüber. Dieſen Kurs⸗ gewinnen konnte nach den erſten Kurſen zumeiſt noch 1 v. H. Gewinnen der Jahre 1924 und 1925 eine Div. von 5 v. H. Kurszettel U 10. Udrenfab. Purtw. 23.——23. Per. deutſch.Oelfd 36.— 98.— hinzugefügt werden, dann aber wurde das Geſchäft wieder ſtill und 9. Bolthom. Seil.K. 25.— 25,—-„ Wayß& Freytag 92,50 94.15 B.ch. Ind. Mainz 58.25 58.50 5 Zellſt. Waldhf St. 106.1 108.2]„ Ver, Ultramarimt 95.— 95. o. GV. ab. beziehun ten in die luſtlos. Tagung des deutſchen Automobilhandels Der Deutſche Automobilhändlerverband E. V. für Kraftfahrzeughandel und ⸗bedarf), Sitz Berlin, hielt 1 1926 in Dresden im Hauſe der Dresdner Kaufmannſchaf äftigte 1 cheverteatz 15 16. V.(Rei ſein Nach Erledigung der üblichen Regularien belchegun Intereſſen des wirkung an ö wird, zumal Ausmaß und Richtung ſeiner wirſchaftloh ſich hier und damit ſeine eigene wirtſchaftliche Struktur durch die anbahnende Umwälzung aufs ſtärkſte beeinflußt wird. Einwirkungen ſcheinen ſich aus der beabſichtigten Automobilbank Form und Bedingungen des Kraftfahrzeugvertriebes Auch hierbei legt der Automobilhandel Wert legenheit gegeben wird, den Einfluß auf die Verhandſ⸗ nehmen, der zur Wahrung ſeiner Intereſſen notwendig alt⸗ führlich wurde ſodann die Frage der Neureg Kraftfahrzeugſteuer behandelt. Es kamen Bedenken gegen die drohende allzu ſtarke Belaſtung fahrzeugverkehrs zum Ausdruck, wenn auch willigkeit, zu den Koſten der Unterhaltung entſprechend beizutragen, ausgeſprochen wurde. der Kraftfahrzeugreparaturw wangsinnungen anderer Gewerbezwe Schließlich ſprach ſi dieſen durch die nachdrücklichſt Einſpruch erhoben. ſammlung mit aller Entſchiedenheit dagegen aus, daß gewiſſe rungsſtellen beſtrebt ſind, den Handel bei der B von Behörden auszuſchalten. 7 bracht, daß gerade angeſichts der ſtarken ſteuerlichen des Handelsgewerbes ſolche Verſuche grundſätzlich werden müſſen. Die Kurſe veränderten ſich ich die Verſammlung eingehend mit der Juſammenf 9 der deutſchen Automobilinduſtrie und den dadurch deutſchen Automobilhandels. in Ausſprache wurde in einer Reſolution zuſammengeſaß ulung mit u. a. heißt:„Als der an dieſ der Verbraucherſchaft am unmittelbarſten beteiligte erwartet der deutſche Automobilhandel, daß ehingugehohe er Verſorgung in engſter chlu berührin Ergebnis 15 Das der Fü Wirlſchaftſ Vereinheitlichungsarbeiten Es wurde zum nur unbedeutend, wobel loge Aehniche Gründung 15 deutſche Automobilinduße gehen darauf, daß ihm ee. ſege Kraft⸗ anderſeit die Bereil⸗ Eil⸗ der blfentlich Gebrwerkſtch ige wur cſe Bele Ateſernn ruck ge⸗ d ele zurückgewi e hin der und wieder eher abbröckelten. Vorkriegsanelihen der Län ch. weiter durchweg feſt, namentlich 3 proz. badiſche und baper Anleihen waren recht geſucht. Berliner Deviſen bemerkenswerte 62. 62.—[Mannesmannr. IL 64.75.— 9. 10 9 10 9. 10. Voigt& Häff. St. 77.90 79.— eeee 49.— 47.50 Ragtrus.-S. 58.50 55.,75 eln „ Rheingau 47.— 47.—[Manskelb Aftien T 81,.—81.75 Stuttgart 49,50 47.50 Mech. Wed. Oind. 8 14³.0 Motoren Deutz Motorb. Maun Neckarf. Fahrzg, 54.— Nordd Wollkämm 97.— 97 75 Marktlage hat im Februar gegenüber dem Monat Januar Aenderungen nicht In Preiſe bewegten ſich etwa auf der Höhe des Vormonats. Erzeugungsverhältniſſen ſind Beſſerung Ammoniakt: Die lebhafte Nachfrage ds. Is. angehalten. ohne Störung. 9. 10. 81,95 39.50 40,— 39 75 Mühldelm Ber 92.25 94. 51.— erfahren. en nicht zu verze in Inlande hat im Der Verſand bedeutender Mengen Der Abſatz nach dem Auslande war normal. 10 Amtlich 0 9.[. 9 G. 10.—. Holland. 168.20 168,62 168,15 10155 Buenos⸗Aires 1,801.695.680 19.105 Brüſſel„„„„„„ 1 iœy 19,055⁵ 10,095 19,065 91.11 Ssloſ3 B v49582 90.04 90,8 81,0 Danzig⸗„ 80.84 81,04 80,90 109 19, Kopenhagen 198,83 109,19 108,91 71,275 Liſſabon 23 21.,225 21.275 21,225 112.15 Stockhom„ 112.44 112.72 11².47 10,50% Helſingſors„„„„ 10,552 10 592 10.557 1681 Italien„„ 2**% 16.835 16.875 16,83 20.447 London„4„„„ 20,386 20 438 20.395.205 New⸗Yor„„„„.195.205 4, 195 13 30 Paris„„ 4%„„„„% 15,27 15,31 15,35 80,93 Schweiz 80,72 80 92 80.73 59 25 Spanien 59,13 59,27 59,14 1,905 Daef(.886.890 1,904.05 Konſtantinopel.195.205.185.61 Mo de Janeiio 0,614 9616.612 55.50 Wien abktg 59.14 59,28 59,16 12.450 Priagss 12.416 12,456 12.416.40 Jugoflavien.387.407.387.802 Budapeſt„4 5,87 5,89.872 3055 Sofia„„%%%%%%„„„%%„%õ 3,035 3,045.025 5,81 Alhen 5 89.91.79 düe 8= Marktbericht über Benzol und Ammoniak. B end 35. Nachfrage den en. riolgle 10. 9. 470 1 Oberichl.Eiſege· 42f5% Ilealas 1 805 1 4 2050 7 73425 70 Odrenſt— ader, 886 Attten und Auslandsanlelhen in Prozenten.— Maſc. E1 20.— 22 een Mir à Geneſt.— 1 50 T 751575,—[K 1 77.. Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe(per medio bezw. ultimo)„„ 19101250 gſe 2—— 45 Semene ler 55 fh. Relsholz Papier 1240124, oſißer Zucker.— 88. emens 5 Aben Bedunthl r 4280 420 Külgrrreb: 178.58 7585 Siarer N 4% Straukfurter Dididenden ⸗Werte. Bengz. 48.— 48,— Mansfelder..„ 81.— 61 50J Maſtatter Wagg.—.——Rbein. Chamotte—. Sachſenwerd 57.25 66.65 Stettiner Bulkan 10/ 10, Elderſeldupfer—.——.— Mer Söhne——, üfa.. 50.80 36.. NRbein. Glektrigitä 82,5032.— Salßzdetfurtd 103. 109.0 Stoehr Kamman⸗ 77 J5 VBaukk ⸗Aletien. Entrepriſes 10,— 10.— em. Kobtenani——— AdeinMaſch 3 24.—. Sarottt 1080 10851 Stoewer Naen 82/ 57 s 1111—— D. Kreditpt 99.75 98.25 5 etend 94.25 94 25 Neichsbank.. 157.8 19.0 Rhenania Cdem 50.252 Schudert& Sau 21297ITelchar— Sanſ en fg dc. eeen 5 8 feer Fgerige Berliner Dividenden⸗Werte. Teleph. Berliner 57.50 80 25.Schh Ben 50 70 18 Wialng-Cement, 5 111 Bank, Br. Ind 101.0 103.5 Verelnsdank 73,50 74.—Ahein. Hyp.-Bk. 92.— 8225 Crausport-Aktien. Thoerl Oelfabrit 54. 54.65 V Stahl..d. Jvp 116.0 11½0 Wieslec ang 7177J Bayr.⸗CredW—.— 0 0 e 12 1 285 Wittenen Gußtad 8 zner Bankork. 4. Scantungdahn.40 3 47.-Auſtral. Oſch. 118.2 118.7 Rordbeſch. Ltovd 1380 138. 1J Rer-2. Irkf Gum..89.55 Naaiand Wald 250 12 ener 3530 20%5 eeee eee Aen Neree 8. Hnt. el 111.211 9 Beir dle. 40. Heef ertg 0175 . 5. u..⸗G. 84. 7— 70 en ee 4 5 8 0 2 8 2 5 75 5 8. Cemes Bauef.99 110 0 ad. erdters Jage 108 Jean mig der s mrrs Salnmne ahn de= gaaa al T 14 1400 n iekae 86 78 c28 Slangef Göf. 280 0 283.5J Beleeg. Ah 1 220 8 71260 Zalltel Wawdl Drmſt u. Nal.B 127.7 129.0] Nürnberg..-Dk. 105.0 105,0] Sberrb. Berf⸗Gel. 80.—.—.———. Deutſche 98— Bilhe 0905 1 120.05] Frkf.Rück⸗ u. Mito. 57,— 56,25 Vank⸗Alttlen. WW 0 Vorllner Freiderkehrs ⸗Kurſe.— 5 — Bank f. el. Werte 60,80 67.28 Deutſche Bank 127,0 T127,7[Reichsbank 157.4 158,0 88 450.7 ee feen Zarmer Bankv. 86,28 89.—Ot. leſe Bn 98,93 93.— Ahein. Creditbanf 94. 94. Adler Kan 28.—.—Zaddurg 90.80.—Sichel Kaa 95 925 gochum Bb u. G.—.— 68.— Harpen. Bergbau 104,0 109 7] Oberſchleſ, G8.⸗B. 48,.—48.— Berl.Hand. Geſ T 14310 148.5 Pise, Command. 120.2 T121,5 Süddeutſch. Diseo. 96.— 98,— Api, Alg Pietr. Jd 88,— 53.— Hochfreguenz. 4. 5. Slomansalpete 35 7 3Ciſenw 44.— 45.— Kaliw. Aſchersl.—,— 1170], do, Eiſenind. 42.——,— ivatb T 110.0 110, 1157 71115“7 Sergb Präſtd?.- Arügershal!..— 52.50] Südſee Bheephal 56 50 Buderus Eiſenw 44. aliw. Aſchers 5.+ eCom.u. Privatb L 110.0 110, Dresdner Bank 115.T 1115,.„Moter 40.50 48.— Wetersb. Inl. Hand.10 3˙85 Uſa D. Luxem Begw 81. 8,35 Kalfw. Salzdetl.— Pbönt Bergbau 74.75 74,75 Darenſt.Ni.⸗Bk. T 127 128,[Mitteldk. Kreditb 103,0 1103,5 Benz e de Eſchweil. Bergw. 135,5 135,5 Kallwerke Weſter 121,5 122,7] Rhein Braunkohle 129,5 128,2 Deutſche Petr. 28 751 Ruſſenda 75 225 800 Gelſenk örgwk 88,— 88.—Klöckner⸗Werke—.——. Salzw. Heilbronn 86,.——.— Diamond. 21.— uſſe 00 Gelfenk Gußſt. 2850 28.— Maanesmnnröh. 84.50 06.25—75. Induſtrie ⸗Alekien. lat. Fabr. 104.0 104,0] J. P. Bemb 105,7 105,71 Buderus Elſenw. T 43,50 43,25 *Erausport- Alctien. Adler 4 fppund 109.5 Elerer 83.J 84— Chem. Joden 69, 4465 Berliner Feſtverzinsliche Werte. Adlerwerke 50,— 49,50 Ber⸗Gub. Hutfbk 136,5 138,5 Chem. Gelſenk. 86.25 55,— Schantungdahn 910.69[Nrddeutſch. Llod 1300 138.1 BaltimoreKOhio———.—.G. f. Berthrsw 103.2 709,0] Berüincarlst Ind. 62,5 82.50] Kbem. Albert 705 2 5 a) Neichs⸗ und Staatspapiere. 1271 Sbg.⸗Amk Paketf 139.5 141.9[Oeſter.-U. St.⸗B.—.—— Alexanderwerk. 78,25 ene 0 D 5 5 85 Goldanlelhe 93.50—.—J3%% O. Reichsan.392.888 5 ½ B. Kohl enanl. 9ů7 100 Induftrie-Aktlen. dafierr Gunno 57, e.= Bine Murnere 48.—470 Deleen Es ee ecn, gf 988754% Jeg aönlal, 980 9855. Aeaeenwe, 3 87. i. IV- V 0,372 0, 0 390 0, enm— Eichbaum Mhom. 67.— 64.— Bahnbed. Darmſt 27.— 26,15J Cement Karlſtabt 93,50 94.50. Anhalt. Kohlenw 61. 91.3 Biemarcthutte.⸗ 95 Heuſſdeuemb⸗r 875 1 Reichsſchaß MIX 072 075 30 1 nſols 035.88J88, Nahgenten 275 200 H. Lempf⸗Sternbr. 100,0 101,0 Bad. Elektr.- Geſ. 0,17——Chamotte Anna.—.— 36,— Annener Gußſtadl 21,1521,15 Bochumer Gußſt. T 82,25 88,— 2. Eiſenb.⸗Sign.„ 64. 10246.72.375 0.400.295,5ũ% Sch Braunk. 236 5 Moinzer Stamm—.——Dad. Maſch. Durl. 111.5 111.0 Con. Nürnb. VB;—.— Aichag Zellſt. 85, 88.25 Gbr. Böhler& Co.—.——— Deutſche Erdöl 8% F. Rel ant 9402.407 40% Badiſche Am 0395.365 and. N0gg 5. Sggaad iende z1 8e fl 0 Badenng. Seger 2 80 0lh.n S al. 31 3 5 75 Zalce Maſcin. 15.i5 Br. Beah. Seſ 28.—2769 deuſhe Kabels. 6280 ösgſe.400.400 f8½ Baber. Ant.30.8380l erger 90,——— 42,. 2 45,— 45.— 73— 5 85 Able Oopenbeim—.——.— Bergmann Eietn 84.—..— Dingler Zweibr.—.— 8.(Seutſche Nalſw I18,0 I ſ Enzinger Filer 9,— 3257 Herresbeſm. Oſlas 58 2 00 50 b) Ausländiſche Nentenwerte 3 65 Adlerwerke Kleyer 49,50 50.50 Bing Metallw 48.— 48.2 Dürtkop werk. St.* Deutſche Maſch I 51.50 52.75 Eſchw. Bergwer! 139.5133.0 Geſſelsktr Unter 139,J430 50% Mexitaner—.— 895J4% Tüxt.unif:Am.——, J4%. Golprior, 5——— A. G Stamm 92, 93.50 Brem.⸗Beſigh. Oel 31.50 35. Düſſeld.Rat. Dürr 29.— 29,—Heutſche Steinzg 1110, FJ. 6 Farbenind. 127.2 128,6 Gebr. Goedhardt! 38.80 98.25 0 e Aſchan Buntpap 95— 95.50] Cem Heidelberg 86.— 87.,50 Biſenwerkfkaiſrsli 17.10 17.60JDeutſche Wollw 31.25 32.50 Judmühle Papier 65,259 ,— Goldſchmidt, Th. 87.85 70,%%%½ Deſt Schaßa—. 4% Jolob.1911 12. 11.90.80% Südö GE.e Alchand Zelltof 86 28 90.— 8 Deutſch. Eiſeng. 2, 24.— Felten& Gulll. 115.2115,5] Hoerg E. 5 5 36557 4%% ³ Elettt. Ulchta-ue 104 2 104 5 Fuchewag Stam.400 0, 400 JHolzverkohl.⸗Jd. 6 ,75 9 85 11 Jadne Maſchle. 7 4% Subderrte. 280 4½%„ 1914 18.25.204½% Unat. Ser, 135 90 Ell Bad. Woll. le Ganz Lud Maln 0 78.,50 755 Dürrkolorwerke 48 40 ann 8 30 Grteftw. Müm 6 12.35 4%„ Papierr/———4% Goldrte 16,50 26.60 4½% 1.— 10 Tmaſus S. Ur 25* A 5 Sarlee Naſchin 34.50 36.500Dynamii Nobel 79, 79.65] Gebhard Tertii 31.—3½ Gebr. Großmann 70. 70.25 1999 11 30.Sal 10 15 3 15 3% ah* 4 24% 148881.— 9„ 2 5 9.Eil..(U. 80 azinger ⸗Union 81—-——Arkrftw. Mhm.5% 12. 12.25 Kemp. Stettin 0,310 55 5 5— 40 11.70 11 50 3% SeulIX.Sel04 zae J ellt 72 72 90lbe dben Jlähnm 48. 2950 9 de 92. 902 Elelt Sichla r 12351% Senſceon de 45.50 47.50 Jaceched Hrab 82. javee iſtt⸗ i d ei„+ 63,22„Kk. 1 108,.. 55 7 9 0 Fe enend 1277 129 8 Hammer Henabr. 77.—79. Lonſetven Braun.— 42. Smaiſle li9. 27.28 22.78] Gernn. Borlld-. 12221100 2e Mal 1250 4280 e Hee bne er emae 2 5—655 70 1 U1 Srankfurter Jeſtverzinsliche Werte 70 3 1 0 8 5 11 8 1525 1— Philipp ee 8— 65.50 570 Aore 7 7 e erte. cunarle upf. u. N. 62. 85 annov. M. Egeſt. 43 25 51—Horchwerfſte 53.[Gebr Körting„50 73, einmech. Jetten 67 50 6728] Hoch' u. Tlefbau a5., Lech Augsburg 66,70 67.8 Zaan⸗ Aaggn 15 30 15,83 Auunolt dee 33,— 38.— Koſtheimer Cel. 39.50—, Inländiſche. 10050 JCJCCTTſTſVTVVſVCCCCJCCCC 4 48.50 45 Pf. St. Ing.——.—8 Frant. 63. 64 Hbg.⸗Wien Gum 53.50 58.75 Ilſe Bergbau. 101,7 1 Lahmeyer 0 7. oldanleihe.— do. b0.— —— 8 Phileps.-B. 17.50 16,50 Jene Lacſo 60,25 61.50 5 7 5 1170 0 Judel 8 Co 7655—25 5 5 ene 0 gane 18.e 52 75 guß ſchz duſn 15.——,— llan Weſſel 52. 52 Schuckert, Nürnbg 85.— 63.8Harpen. Bergbau 5 104,0 Zebr. Junghans 50 78.— nde'sGism 127.7130.2.1902——.— 0 Pr. Schatzanw. o Bap. Pf.— 68.— 85.— 2 680 5 46.65 4715 Sugſabeit Her 23.28 28,50Hartmann Maſch. 23,50 29. Kahla Porzellan 51.8552 Lindenderg 34.75 34.75 4½%„ 1904½———,„ 4% do. do. 3½% do. 0 560 05 lag, Müdld 9250 93 25 Nh.elet.Stamn 83,40 84.50] Seilindurtr. Wol 34.30 34.75Pedwigshütt. 65.25 67.50 Kaliw Aſcherst II15 2 118.7] Carl Lindſtröm! 114,7 17,79/.. Reichsank 9,4100.4054% Preuß. Kon 40% He.89 u. 00 ototen Deug K9. Maſch. Jed. 24. 24.Si 9. KCJ. Naln;.— 5. Hilperl Maſc, 24.— 22. arlsr. Maſchin. 34.3) 33.25 Eazel s hupfas, 19.49 20, J% do unk. b. 1925%, abge. otorſ. Oderur 36. 36.50 Rhenania Aachen 51.75 53.— Siem. KHals., Bert 103,0 103.0J Hindr. e Auffer).25 41,50[Kattowitz. Berzd 11.15 118) Zinke K fman 43.25 44.,383/% D. Reichsan!.3750.3853½% 99% 19—.+ Neaee Jadrzg. 55,— 53.10] Riedec Montan 89,50 3.[Südd. Dradünd—.——. Hirſch Kupfer 64.— 84. T. N. Kemy 0,325.325] Odw. Loewesco 1 143 2 143,339/% do. 0,4900,490% 4% Säch. St.-A.— Niederrd. Oü. Zn 4 50 43 50 Rodderg Darmſt 14.50 13.,75 S. Jed. St.Ingd—,—— irichberg Leder 57,25 57.50[Alöcknerwerke T 63,35), T. Sorenz 89,25 90. 4%..⸗Schaßan—.———% Badun. 191⸗ 30 3% do. Rengig 2 eter Union Frkf 71— 73.[Rütgers⸗Werke 75.50 76,.— Tricotw. efigb.—.— 42, Hoeſch Eiſ..St. T 89.50 84,50 C. H. Knorr. 63,— 62.25 Lothr. Pril.-Cem.65—, 4½% IV. u. V. do.—.——.%% Bad Antab:.370.860 4% Württ. k. 19 Mabm. Kanfer 49.25 49.25 Schlinck& G. Hoa—.——.— Hogenlohe⸗Wert. 12.50 13.30[Nollmt.&Jourdan 54,75 53.— 4½% VI.-IX bo.. ld% do. von 1896„—— — SSS T — 2 —1 — S 7 FFF7Fw55TTTTGGGTTTT — 0 * 0 d nN. angen, d Uurhen 5 ſlde Reaſreche d Mergewölbe⸗ 5 m die ler Die gen 38 1 8 8 oblichte d r Art, den„Kintops“ vor aden und aus den fleinen primitiven Fümſtücken, von denen Vorſtellung geſpielt wur⸗ der Film, der bezüalich Es Mmingl 2 Meb dalfüm ſoll gerade dazu dienen, den erfolgreich 100 feh dal ſeine Schliche 0 10 5 L N0 0 Nr N N aen — ſend 0 2 2 105 1 Meter Aaeerf.— Mk. Verſdettere 175 Meter 010 Mk. beltethten innerhalb und außerhalb des 400„„, Scgre II: ſie ſed deter Anfe.— Mk. ſe welere 150 Mlele..75 N. diode whcleenen innerhalb und außerbalb des ſür 1r ſbomete aer eitere 150 Meter ten ein D Wbat faber d ſenſchaftliche, naturwiſſenſcha bafe In deier Zeit 15 N. Kaim nalpenne dazu über⸗ ie Unterſtüzung des Films in ihrem 0 dehmen n bei Fahndung nach Kapitalverbrechern in Anſpruch Ei Udenlen deutſchen, wirklichen Kriminalfiüm aulchand noch ſucht Pie ſehien Jahre vor die in der Stuart Webbs⸗Se 15 nach Art der SernterHower e ten geſchrieben un ann 0 zölbe“ waren wohl die bekannteſten Filme dieſer Sere⸗ benminaaſiſchen Standpunkte aus wenig derlunn machte dieſer Detektipſerie ein roſches U Forfangte ein anderes Miljeu und gelangenden Kriminalfilme ſind mit ganz geringen wahnhrung nie gang geft den nen amerikaniſchen Urſprungs und ausſchließlich Spielfilme. 8 D alfüm t 1 Aelene ner e ie d0 dackuche Geburt unserer Tochuer Ahen lell Marnde dlon der Reise zurùck: Nea iſcde 8e 95 om wirg A der.VB.⸗B. merzu und g 1843 Na N 170 1 e, Drsvefteilice Beriärtt, 5 Wichgpe, inn rbalb und außerhalb des ied meter ee * 5 5 Aurs ben 10. Marz 1028 Neue Mannheimer Jeitung(Abend Ausgabe) 7. Seile. Nr. 116 Der Kriminalfilm Von Kriminalkommiſſar Eruſt Engelbrecht⸗Berlin ie deutſche Fuminduſtri den letzten Jahren einen un⸗ 5 den Aemategtaphentheatern 20 Jahren, ſind Filmpaläſte Aufſchw ung genommen. utzend und noch mehr bei einer ſich der Koloſſalfilm entwickelt, .ufbau und künſtleriſche Leiſtung al arf. Auch Lehrzwecken hat man den mit gutem Erfolg chaſt ge rie einige chend infzeniert waren.„Der chr altiſchen Lehrfilm kennen wir e Hauptbedingungen eines guten erfüllen. 15—40 von mir gedachten ein Publikum gruſeln machen im eine Art Lehrfilm ſein icnn *. ricks kennen zulernen und m. So könnte man durch Vorführung echerſpezialltäten, wie z. B. der Ta chend chärferen Aufmerkſam nützliche Mitarbeiter ſcha Film wirken, nhandet und die ihr drohenden in einer abgeſchloſſenen Handlung pfers vor Augen führt. Beſorgnis, daß au lernen könnke, Tricks würden ſa nicht geeignet chers zu erhöhen, und ohne d chendleb, der Falſchſpielet, der leicht lcbnde Aaat der Fledderer, Klingelfahrer in eſ Statt jeder besonderen Anzeige! Durch einen Unglücksfall 27 00 schweren Leiden ist mein lieber Hermann Lod Privatmann am Samstag abend 7 Uhr sanft entschlaſen. In tiefer Trauer: Immobilien⸗Büro 7 itt, I5 58. 22 Frau Helene Ledere egbe i0 8 iIm Sinne des Entschlafenen fand die Beerdigung in aller Stille statt. Mannheim, O 7, 18. Film durch Einführung tliche und andere erſcheint wunderlich, weshalb unſere großen Filmgeſellſchaf⸗ noch nicht zur Herſtellung des deutſchen ülms als auch des Spiel⸗ baben, urd zwar ſowohl des Lehrf Hülms dürfte auch der dif mir gedachen Kein alen ten Schud. im, der durch blutrünſtige Handlung das Publikum zu er⸗ keit veranlaſſen und dadurch der ffen. Wie ſegensreich der das unerfahrene Mä das furchtbare Elend das Verbhrechertu dürfte grundlos ſſele Ladendieb und alle anderen 22 tigen wäre ferner, da ͤ vollendet angeſ hen 5 macht und hat medi⸗ andere Lehrfilme müßte ſelbſtverſtändlich weiteren Verlaufe an ampfe gegen das müßte künſtleriſch und finden wir dagegen möglichen Konſtruktion dem Kriege brachten intereſſante Detektiv⸗ merk darauf zu richten, kriminaltechniſch entnommen ſind Von großer m Keller“ und das Wert zeigte. Der Ende, das Publi⸗ Motive. Die heute in Deutſchland über⸗ Volksbelehrungs ſolchen Film wird auch ünalfilms ent⸗ deinnge eſſe entgegenbringen. möchte ich vera s⸗ oder gar dem Wr⸗ in, im Gegenteil, der Im Anklageraum durch vor Schaden ein dreiblätteriges Klee der Tricks einzelner ebe, der Falſchſpieler, u. q. das Publikum Ludwigshafen und de! Mohr aus Oggershet Urkundenfälſchu unte z. B. 1924 auf Grund gefäl kö chen über den Gefahren unterrichtel heute, nur einmal Wa Beſtellſcheinen wiſſe er m aus ſolchen Vor⸗ denn die im Film „ die Geſchicklichkeit e Geſchicklichkeit ſind halten. im würd as Pu celeg. a T eichen, Nachttiſche Glasplatten. 750.—, Speiſezimmer, 250 ar., formſchöne, erſtkl. Arb., ſpottbillig 810 verkaufen. . 2 Wöreknch 57. 7ů 6997 Wollen Sſe ein Haus, Wirtſchaft od. Geſchäft ſed. Art kaufen 7 7 7 ſic dei 1 den Sie ſich vertrauens⸗ voll an das*6935 mit bler Kindl. Ehepaar nimmt ein Hind in gute Pflege. Zu⸗ ſchriften 1100 X. M. 80 a. d. Geſchäftsſt. 6991 Liselolte Julle Dochettteul en. 70⁵³ Nufingu FreuOlgast', im, den 9. NMärz 1026 „ med. Hch. Hafner 8, 12½4 rel. 8913 7071 nden: 11 ½1 Uhr und—6 Uhr Kanntmachungen Bekanntmachung. Ortsvolizelliche Borſchrift lztehnmung des Stadtrats Nannzin⸗ ſörs ecene detz Sergehr ar annheim vom 8. blermit gemäß L8 87 und 76 der.⸗ G. 8. unte ufhebnna der licen Boricheift vom 26. Jant 120 Henütz unz der zum öffentlichen Fahr⸗ ſahklaſſenen Kraftdroſchten werben rtaxen feſtgeſetzt: 5 A. Für Tagfahrten: B. Nür Nachtfahrten: Taxe II: r Anfahrt.— Mk. .,10 Mk. rtanen innerbalb und außerhalb bes beliezt 100 bieſer: 05 ere eter. e tommen bel Tag und Naqh Rückfahrten wird bis zu den J 7 engeren Stadtbezirks ein Betrag von.60 Mk, oro Kilometer berechnet. Für leere Rückſahrten innerhalb des engeren Sgengte bere keſahet, vis zereſſe den der eere Anfahrt, A Ort des Beginns lteſtelle bis zu dem eu ee Tahrt berechnet wirb, wird die erhoben. enede 108 kleine traabare pegendande u 1 8 10 don 10.—26 Ks..40 Nr. 25 Kg..80 5 72 Kinderfahrpreiſe: 10—801N5 e 7 5 Kinder unter Fahren zahlen für 1 4 oder 5 Kinder unter 10 Jahren zahlen für 2 Perſonen, Kinder über 10 Jahren werden als volle Perſonen gerechnet. Nachtzelt vom 16. April bis 15. Oktober von 0 Uhr abends bis 6 Uhr früh. vom 10. Oktober bis 15. April von 8 Uhr abends bis 7 Uhr früh. Greußen des engeren Stadtbezirks: werden durch ſolgende Punkte feſtgelegt: Neckäran und Rheinau: die FFabrik⸗ ſtatlon, Nenoſtheim: die Eiſenbahnunterführung, 2 Feubenheim: der Ifraelitiſche Frieb⸗ 1 Kind unter 940 hof. Käſertal und Walbhof bildet folgend 9— die Grenze: Bahnübergang Wohlge⸗ „die Kaſernen, die Landwehrſtraße, Hoch⸗ Herzozenriebſtraße und Sanfaſteaßz. Im Haſengebiet bilden die Greuze: Hanfaſtraße, Kammerſchleuſe, Zentralzüter⸗ pahnbof(Reichert). und der Anſang der Frucht⸗ bahnhofſtraße. Nach Lubwinshaſen: das linke Rheinufer, Kilometerverzeichnis: Rückfahrten außerhalb de 1. Lndwigshafen: bis Bahnhof 1 km bis Dr. Raſchig 2 km e: drtetnbe 8 : Mundenzeim mm 2. Neckarau und Reinan: bis 77& Co. 1 km bis Endſtation ulſtraße heinan c km „Endſtat. Nau?„Zünbkfabr. 8 Seilinduſtrie 2„ Schmelzwerk 7 „Franzoſen⸗ Luftſchiffb. 8 ſchanze 4 ſämtliche drei Eunlichtfabr. 357 Hafenbecen 8 8. Schlachthof und Neuoſtheim: bis Neuoſtheim 1 km bis Faire e re 8 km J. Fendenheim: jedoch gar nicht hoch genug zu veranſchlagende Vorteile haben würde in die Lage verſetzt, den Verbrecher an der Art ſeines Ver⸗ haltens zu erkennen, ihn zu beobachten und ſeine Unſchädlichmachung durch ſeine Feſtnahme zu veranlaſſen. Jeder Film will eine abgeſchloſſene Handlung haben. Deshalb wären natürlich auch dieſe einzelnen belehrenden Vo führungen in eine Handlung einzugliedern. Frau nicht fehlen, ganz im Gegenteil würde es gerade im Kri⸗ minalfüm für die Frau recht dankbare Rollen geben. Zu berückſi⸗h⸗ Umſtänden die Glorifizierung des Verbrechens ver⸗ mieden werden müßte, daß gerade der Verbrecher als der un⸗ ſympathiſche Teil immer zu unterliegen hätte. Die Handlung an ſich beſonderer Wichtigkeit wäre noch, in ihm nur wirklich mög⸗ liche Situationen zu ſchaffen und von allen offenbar un⸗ Situationen fordern zum Widerſpruch und Gelächter heraus und können einon ſonſt guten Film völlig entwerten. Aus dieſem Grunde iſt es gerabe beim Kriminalfilm erforderlich, Wichtigkeit iſt ferner die Auswahl der Ha upt⸗ darſtelker. Gerade davon hängt ſa alles ab. Unſere Filminduſtrie verfügt aber über einen ſo großen Stab erſter und ollererſter Kräfte, daß hier keinerlei Schwierigkeiten entſtehen könnten. Nur dann, wenn dieſe Vorbedingungen erfüllt ſind, kann der Kriminalfülm ſeinen Zweck erfüllen und wirklich das ſein, was er 7 Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Mitgegangen, Mitgefangen, Mitgehangen Friedrich Kempf aus 0 führt wird, der 1880 geborene Zimmermann Mathias r 1896 geborene Mannheimer Firma ſich in großer Not den Leim verkauft Wert 75 Mark betrug, ſo habe er froh ſ Mehr hätte ihm der Käufer nicht gegeben. Kempf für einen tüchtigen von Kempf 1000 9 Es In dieſem Film dürfte auch die in allen derartigen Filmſpielen unter allen intereſſant geſtaltet werden und in ihrem Spannung zunehmen. Der Kriminalfilm kriminalbechniſch gut durchdacht ſein. Von en ſtrikt abzuſehen. Soſche unmöglichen ein beſonderes Augen⸗ daß ſämtliche Szenen und Bilder des Films gut durchgeführt und der Prais ſein ſoll, ein „ und Erziehungsmittel Einem das Publikum ſtets das erforderliche Inler⸗ a des erweiterten Schöffengerichts ſaß heute blatt und zwar der 1890 geborene Schreiner Ludwigshafen, der aus der Haft vorge⸗ 1 8 aus Spengler Karl Wilhelm m. Alle drei ſind wegen Betrugs und ng angeklagt. Kempf hat im Degember ſchler Liefer⸗ und Beſtellſcheine von einer Leim und Leinöl verſchafft. Er behauptet erhalten zu haben. Von den anderen Der Angeklagte Jung gibt an, zu haben. Obwohl der reelle ſein müſſen, 45 M. zu er⸗ Mohr hat Geſchäftsmann gehalten. Da die Frau 1 Lauſe erhalte, hätte er keinerlei Be⸗ hein von Ke der Mannheimer Firma ren nichts. von Kempf telep laſtet. gericht Landau 41 Jahre alten Maler Eugen einen gewiſſen Theodor Wall, Vildhauer in Karlsruhe. Das teil lautete 50 70 n; Spionage, Betrug und Paßvergehen ahre Ge dernder Umſtände auf ſechs Monate Gefängnis und 100 Mk. Geldſtrafe oder weitere ſechs Monate Gefängnis. aft wird beiden angerechnet.— In der Nachmittagsſitzun erfahren gegen zwei franzöſiſche Kaufleute namens Guilbert zur Verhandlung. Mercier hatte im Jahre 1924 für das franzöſiſche Offizierskaſino Ludwigsha Mengen Wein aus geführt, die zollfrei die Grenze paſſierten. verkaufte Mercier den Wein an deutſche Händler. Er wurde deshalb im Oktober 1924 vor das Kriegsgericht Landau geſtellt das ſich aber 9 70515 erklärte. ofes wurde nun dieſe Auffaſſung als unzutreffend itglieder den Ordonnanzen der JARK. nicht unter⸗ Im Oktober 1925 wurde Mercier vom Kriegsgericht reigeſprochen. Auf N des Kommandierenden r 32. Diviſion wurde aber nommen. Nach längerer Beratung fällte ſchlie Urteil, daß es im Hinblick auf die Entſcheidung des Kriegsgerichts ſandi 4 795 1924 zur Verhandlung dieſes Falles nicht zu⸗ n war, größere 155 nicht ionsgerich fländen. Landau Generals onſt erhalten. zu bringen. Dafür habe er einen Tagelohn von 6 Mark erhalten. Irgend eine Ware habe er weder mit Kempf noch mit Jung geteilt, noch er Vorſitzende ermahnt den Mohr, ja die Wahrheit zu ſagen, da zwiſchen ſeinen früheren und heutigen Ausſagen ſchwere Widerſprüche feſtzuſtellen ſeien. Der als A0 vernommene Geſchäftsinhaber erklärt, daß er oniſch angerufen wurde. Kempf habe Waren beſtellt, da er die Schreinerarbeiten für ein Schulhaus erhalten und ausdrücklich geſagt habe, ſofort bezahlen zu wollen. Am anderen Tag ſeien Kempf und Mohr erſchienen und hätten die Ware abgeholt, aber nicht bezahlt. daß Kempf ſehr viel Arbeit mit Möbelaufpolieren habe. ren Tage ſei wieder eine Beſtellung von Kempf erfolgt. Der Ge⸗ ſchäftsmann hat darauf Erkundigungen über aber niemand wußte etwas von Kempf und über deſſen Geſchäft. In der weiteren Zeugeneinvernahme wird der Angeklagte Mohr von dem 17jährigen Zeugen Pfeiffer aus Ludwigshafen ſchwer be⸗ Mohr wie die anderen Angeklagten ſind ſchon wiederholt vorbeſtraft. Erſter Staatsanwalt Feiler hält olle drei für über⸗ führt. Bei der zweiten Warenbeſtellung ſei allerdings der Auf⸗ traggeber nicht feſtzuſtellen. Die Vermutung liege aber nahe, daß es die Angeklagten waren. Gefängnisſtrafe von 8 Monaten. Mohr hätte dabei noch geſagt, m ande⸗ Kempf eingezogen, Er beantrage deshalb für jeden eine Das Gericht(Sc. 7, Amtsgerichtszat Schmitt) fällte fol⸗ gendes Urteil: Kempf wird wegen Betrug und ſchwerer Ur⸗ kundenfälſchung unter Aufbürdung der Koſten zu 8, Jung wegen Betrug zu 4 und Mohr zu 5 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Mohr werden 25 Tage Unterſuchungshaft angerechnet. ch. Franzöſiſches Kriegsgericht Landau Unter ſee der Oef 5 n ſeiner Vormittagsſitzung vom 5. März gegen den uf zehn 8 eichnet, daß el. verhandelte das Kriegs⸗ Keßler aus Karlsruhe und gegen r. ngnis, für Wall in Anrechnung mil⸗ ie Unterſuchungs⸗ ſtand das ercier und deſſen Verwalter er rankreich ins beſetzte Gebiet ein⸗ In Ludwigshafen aber Durch Urteil des franzöſiſchen 150 E⸗ as glehlih d wieder aufge⸗ lich das Gericht das „Käfertal: bis Marr Maier 2 km bis ganz Käfertal 8 km 6. Waldhof: 1 km bis Spiegelfabrik 2 km 2„„ ganz Walbdh. 4 „„ Gartenſtadt 5„ 7. Sandhofen: bis g. Sandhofen 6 km bis Gaswerk Luzenberg Benz bis Böhringer Söhne 8 km„ Luftſchifſh. 8„ „ Zellſtoff 4.„FLarlſtern 8 ac e„ Walſerwerk 9 ute⸗Induſtr. 5„ 8. Induſtrieſtraße: bis Bahnhof 1 kEm bis Lagerſtraße 1 km „ Endſtatiit 1 9. Frleſenheimerſtraße: bis Eſtol 2 km bis Diffensbrücke 8 km Blumenſteln 3„ 10. Güterhallen und Rheinkal: bis Neckarſpitze 1 km bis Fendel⸗Lager 1 km „ Ende Rhein⸗ kai 4 Maunheim, den 26. Februar 1926. Bezirksamt.— Politzeidirektion Abt. C Bau⸗ und Straßenfluchtenfeſtſtellung betr. Der Stadtrat Mannheim hat ble Feſtſtellunz der Bau⸗ und Straßenfluchten im Gebiet der Weœlch eln Hogetii. ncei einem onbeſts- Feichlien lſog. Hen ole MGdcle uui ingomoscons Sejſfenpuſren nUscun. g, ooum un SOix Heſcint minch sich ſir SSſneu Belt Srehs , e ehogilſen Were —— 3. und 4. Sandgewann in Käſertal unter teil⸗ 210 einiger früher genehmiaten Fluchten beantragt. Der hierlüber geſertigte Plan nebſt Bellagen liegt 14 Tage nach nochmaliger Bekanntgabe dieſes durch den Oberhürgermeiſter in dem Rathaus N 1; 8. Stock, Zimmer 140 zur Ein⸗ ſicht der Beteiligten auf. 8 Etwaige Einwendungen gegen die beabſich⸗ tiot: Anlage 11 innerhalb der obenbezeichne⸗ ten Friſt bei Ausſchlußvermelden bei dem Zwanssversleigerung. Donnerstag, den 11 März 1926, nachmitfags 2 Uhr, werde ich in Mannhem im Pfandlokal, 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſtelgern: Verschiedene seidene Lampenschirme, 2 Bronce-Kronen. Mannheim, 755 8 März 192 elbs, Geldverkehf. 3000 ark ſuchtt Geſchäftsmann gegen guten Zins und Sicherheit. Angeb. unt. W. V. 40 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 51²²⁵ 490 Mark 2112 926 Gerichtsvollzleher. Stadtrat Mannbeim geltend zu machen. Die Abſteckung der FFluchten ſoll nur ſoweit erfyl⸗ den, als ſolche von den beteiligten Grunbſtücks⸗ beſitzern verlangt wird. Maunheim den 5. März 1926. Badiſches Bezirksamt Abt. 2. Talche erdtzeathcungen der Stadlgemeinde Zahlungzanſſorderung. Die 8. Rate der Platzmiete für 19256 war am 1. März fällig. Mieter, die bis 18. d. Mts. nicht zahlen, ſind im Verzuge 83 Nationaltheater. Wegen Gleiseinzau an der Schloßgarten⸗ ſtraße müſſen am Donnergtag. den 11. März, abends von.00 Uhr bis Betriebsſchluß die Straßenbahnlinien 4 und 5 umgeleitet werden. 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