— 2 2 4 lcherber, bekannten Gebärdenſpiel gehörigen aleidiet hielt und im Falle eines Donnerstag, 11. März Neuo Abend⸗Ausgabe lannhoimer Seitun Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 118 denegeyrei Nnzeigenpreiſe nach Tartz, bei Beraus o einſp Haus od ſee In Monnbeim rud U 5 6 0 Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.· Retlam. Letengelg durch die Poft menatuch N. ut. 10 1—4N. M. Kollektiv- Anzeigen werden höher berechnet Ferbzitng Dei eventl. Henderung der— Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Aus gaben Ar. 128500 Nachforderung vorhehalten. Poſtſche wird teine Verantwortung übernommen. Höhere Wewalt. Leſchäfts eele eeneee 0 Streiks. Betriebsſtörungen uſtw. derechtigen zu keinen Erſaz⸗ haße 24. M eerfeldſtraße 11.— Telegtamm Adreſſe. anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben Vnmsgsge. Mannbeim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. ech⸗Anſch Aſſe Nr. 7941. 7942 7943. 7944 u. 7945. Beuagen: Sport und Spiel · Aus Zeit und Leben. Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik peinliche Iwiſchenfälle in Genf der höhepunkt der Kriſe überſchritten! IGenf, 11. März.(Von unſerem eigenen Vertreter). Dun na cht über den Verlauf der geſtrigen Ratsbeſprechungen e ri chzutragen, daß die Herren mehrere Male ſcharf aneinan 5 5 und ihren Ausführungen durch Auffchlagen mit der FTauſt, ducke Geſten und kräftig hervorgeſtoßene D 15 ee 1 n eei us 1 aal gaben. Boncdur machte von ſeinem a eiue, weiſe waren es die Darlegungen Undens, die den ſlärkſten ruck machten und zur Folge hatten, daß ſich der Braſilianer für ſchwediſchen Vetos gegen die mbemeine Erweiterung mit einem Veto gegen Deutſchlands Auf⸗ miante drohte. Der Spanier legte wieder die Depeſche ſeines Kö⸗ auf den Tiſch, was zur Folge hatte, daß zwei kleine Staaten⸗ abtreter die Bemerkung machten, der Bund— 5 nicht zu Grunde n. wenn Spanien wirklich austreten ſollte. ſchz darf dieſe Solhe l in ihrer Tragweite nicht Rape ſehen. Im Rat iſt es ſchon ſehr oft lärmend zugegangen. da es 80 bei der Ratsſitzungsfrage um einen alten ſeit 1922 geführten ncei handelt, ſo war eine glatte Debatte nicht zu erwarten. Frei⸗ 1 iſt es angeſichts der Bedeutung dieſer au ßerordentüchen Tagung ſehr zu bedauern, daß es diesmal zu ſolch peinlichen 155 Es wird noch einiger guter Reden und geſchict er 926 nlgungen bedürfen, um den tläglichen Eindruc du eenwilgen, den 0 geſtrigen Natsbeſprechungn allgemein hervorgerufen 8 l ferner feſtgeſtellt werden, daß der Höhepunkt der Kriſe über⸗ unden zu ſein ſcheint. Wäre das nicht der Fall ſo bliebe ſa nur zuch die Sprengung des Rates übrig, was man für ausgeſchloſſen dalen kann. Andererſeits ſteht es um die deutſche Poſikion ſo gut, n von dieſer Seite wahrhaft keine Uieberraſchung zu erwarten iſt. die Franzoſen tun zwar alles mögliche, um die Situalion als ußerſt geährlich hinzuſtellen, ſie warnen die Deutſchen vor dem dezenannt ſein wollenden drei Rats⸗Mächten, die angeblich gegen uſchland ſtimmen wollen. Ihre Manöver ſind aber durchſichtig und deuten darauf hin, daß es ſich um 10 einen ſlrategiſchen Rückzug 165 üdelt. Im allgemeinen liegt eine Verknüpfung von. Rii dzuge⸗ nnmöver and Sluf bei den Fronzoſen vor. Ihre Lage iſt mee angenehm, wenn man bedenkt, daß ſie ſich für Polen 925 d wortlicher Weiſe engagierten und jetzt einzuſehen 1 1 905 die Deutſchen auf ihrem guten Schein beſtehen. e 80 Franzoſen noch immer auf einen Erfolg ihrer Dro raſfen ſenden allerlei Propagandiſten ins deutſche Lager e ben Surm gegen die deutſche Delegation blaſen. Mit den—5 bialdemokrate n, die hier anweſend ſind, halten ſie ud Geſpräche ab. 15 Zü Es iſt 15 an der Zeit, daß der Locarnomann gesel ſeiner Delegation wieder in die Hand nimmt. denn Geiſt des erte Boncour mit ſeinem ſcharf nationaliſtiſchen, 4751 fronzöſicche Rotterbundes ſo entgegengeſetzten Auffaſſungen hat die 7 oſtion weſentlich verſchlechtert. Die Engländer ſind daß t, die Situation für tragiſch zu halten, ſie 1 55 ned Chamberlain und Briand gleicherweiſe ein aür zane eſtgend⸗ wmen müſſen, um die ihnen im voraus gewiſſe chen ſe zu verdecken. Die dee engliſcher Delegierter, dis 19 15 wüßten als Locarnomacht etwas tun, um die Stellung der—— 0 uglands und Frankreichs nach außen hin wenigſtens zu ft 5 7 d. h. eine weitere Konzeſſion in der Ratsſitunga e i 5 ummer Wunſch. Für die taktiſchen Fehler 5 er 155 5 ſands Deutſchlemd zahlen zu laſſen, iſt zwar eue—5 beee gewiſſen engliſch⸗franzöſiſchen Kreiſen vorderhand 10 9 wird, aber es iſt vom Standpunkt des moraliſchen, Preſtiges Deutſch⸗ fulſch Aedinat notwendig, daß dieſe Anſicht e weiſt. 5 4 enge Geſchmacktoſigkelten, die von e derrnaliſten begangen worden ſind, ſeien hier noch heſt 35 Deputierten und Diplomaten Loucheur naheſtehende Beri Eind in für allemal ſich als l Marcel Roy ſchreibt in der hier erſcheinenden„Genévois“: dtaliens Abmachungen mit Jugoſlawien 8 Lon 11. März.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die fl Muſelm und Nintſchitſch legten bei dem Be⸗ uch de de Hauptprinzipien eines Proſekts eines es letzteren in Rom folgende jeder: 1. Aufrechterhaltun eines italieniſch⸗füdſlawiſchen Vertrages 15 Anſchluſſes unabhängigen Oeſterreichs gegen jeden B 905 ei Deulſchland. 2. gibt es auf, im Adelatiſchen Meer en Hafen anzulegen, der mit Fiume die Konkurrenz aufnehmen ſenmte. Fiume würde dadurch ein wichtiger Hatenenecalg für das Grbiſche Hinterland werden. 3. Italien unterſfützt naede furshan Güdſlewiene Anſoruch dace Anel unge leichterungen i Aankrabme ziergu 5 in Nom mit dem griechiſchen Außen⸗ und rrehrsamt beſprochen. Ne. Der projektierte Vertrag gilt bei der kleinen Erene als eine fienorkenerung Sübſlawiens, 190 die Intereſſen 325 En⸗ beref üͤtren könne. de 15 175 158 Deulf Befterreiche 05 Deutſchle da ſie geeignet iſt, den An die Unterzeich chlan indern. Man glaubt, daß zeichnung is Aaenes und Südſlawien bis elt Entſcheidung awer die Haltung Frankreichs und über ſeine eventuelle Beteiligung die dem llebereinkommen aufgeſchoben wird. Auch Spanien ſei an ſler Kombination intereſſiert, welche gewiſſe Neränderungen im mit elmeer hervorrufen könnte. Es gilt als wichtig, daß Muſſolini 15 2 2 259 2 1+ 73 t ſich beſchäftigt. Zwiſchen den intereſſierten Miniſterien fin⸗ derüher ee in Genf ſtatt. 10 Leitung einer neuen Gruppierung in der europäiſchen kelet Len 90 „Es dürfte doch den Deutſchen ſicher unangenehm ſein, daß ſie ſich ſolange im Vorraum des Völkerbundes herumdrücken. Wann wer⸗ den ſie zur Einſicht kommen, daß es beſſer wäre, ſich mit uns zu ver⸗ ſtändigen.“ Eine derartige Bemerkung iſt durchaus deplaziert und beweiſt, welche Vorſtellungen in gewiſſen franzöſiſchen Kreiſen über die hier ſich ereignenden Dinge beſtehen. Bekanntlich wurden die deutſchen Vertreter nach Genf eingeladen, um in den Völkerbund einzutreten; wenn ſie dort von den Herren m einem Vorraum gehalten werden und man ihnen erſt unzuläſſige Forderungen abzupreſſen ſucht, ſo erniedrigt das eher die im Völkerbund vertretenen Mächte, als die deutſchen Delegierten, die guten Glaubens nach Genf gekommen ſind. Briand iſt heute morgen pünktlich um 9 Uhr hier eingetroffen. Er wurde im franzöſiſchen Delegationshotel herzlich begrüßt und mit Blumen reichlich bedacht. Briand wird heute neuerdings den franzöſi⸗ ſchen Gegenvorſchlag verteidigen, der dahin lautet, daß Deutſchland vor ſeinem Eintritt in den Bund und den Rat ſich bin⸗ den ſoll, bereits in einer Ratsſitzung während der jetzigen Sonder⸗ tagung ſich zugunſten Spaniens und Polens auszuſprechen. Ein der⸗ artiger Vorſchlag iſt natürlich unannehmbar und wird ohne Zweifel unter den Tiſch fallen müſſen.— Um 10 Uhr vormittags trat die erſte politiſche Kommiſſion des Völkerbundes zu⸗ ſammen, um über die Aufnahmeßedingungen Deulſchlands zu ſprechen. Als Berichterſtatter wurde Cham berla in gewählt Gegen die Aufnahme Deutſchlands erhob ſich in dieſer Kommiſſions⸗ ſitzung nicht eine einzige Stimme. Man erkennt daraus, daß die Dinge in Wirklichkeit viel günſtiger und einfacher ſtehen, als es nach außen hin den Anſchein hat. Nachmittags findet eine Geheim⸗ ſitzung ſtatt, in der die Exgebniſſe der geſtrigen Beſprechungen innerhalb des Rates feſte Form annehmen dürften. Gerüchte, die von franzöſiſcher Seite ausgeſtreut werden, dahin lautend, daß Luther und Streſemann auf zwei Tage nach Berlin reiſen würden, um dort über die Situation ſich mit den maßgebenden Perſönlichkeiten zu un⸗ terhalten, werden von deutſcher Seite als abſolut unſinnig bezeichnet. Die deutſche Poſition iſt klar und einfach, ſie bedarf einer weiteren Diskuſſion nicht mehr. pariſer Peſſimismus V Paris, 11. März.(Von unſ. Pariſer Vertreter.)„Glauben Sie, daß die Verhandlungen in Genf eine günſtige Wendung neh⸗ men werden?“ wurde Briand gefragt, als er geſtern im Abend⸗ zug ſaß, der ihn nach Genf bringen ſollte.„Wir wollen ſehen“, antwortete der Miniſterpräſident in einem Tone, der darauf ſchließen ließ, daß der Miniſterpräſident wenig Neigung zeigt, auch nur einen Fuß breit nachzugeben. Man glaubt hier in Paris allgemein, daß Briand in Genf eine im weſentlichen unveranderte Situation vor⸗ finden wird. Der„Petit Pariſien“ erklärt, daß die Schwie⸗ rigkeiten in Genf nicht allein von Deutſchland herrühren, ſondern ein äußerſt ſchwerer Konflikt in der Organiſation des Völkerbundes ſelbſt auszubrechen drohe. Es handle ſich im Grunde genommen nicht um einen politiſchen Wettbewerb zwiſchen Frankreich und ſeinen Freunden einerſeits und Deutſchland und ſeinen Anhängern andererſeits, ſondern um eine eigentliche konſtitutionelle Kriſe im Völkerbunde, welche drohe, das Gebäude zu zerſtören. Unter dieſen Umſtänden ſcheint die Aufgabe des Mi⸗ niſterpräſidenten ſehr undankbar, weil er nicht nur die Intereſſen Frankreichs und ſeiner Verbündeten zu vertreten habe, ſondern auch unter allen Umſtänden einen Bruch verhindern müſſe, um gleichzeitig den Locarnovertrag und den Völkerbund zu retten. Man ſucht jedoch vergeblich in allen Blättern nach einem Wort der Mißbilligung gegenüber dem Auftreten des braſilianiſchen Dele⸗ gierten und den unverſönlichen ſpaniſchen Anſprüchen. Deutſch⸗tſchechiſche Geſprechungen Reichskanzler Dr. Luther hat heute vormittag den tſchechiſchen Außenminiſter Dr. Beneſch empfangen und mit ihm eine an⸗ nähernd einſtündige Unterredung gehabt, die ſich zweiſellos um die Ratsfrage drehte. das fronzöſiſche Abkommen mit der Türkei Paris, 11. März.(Von unſ. Parſer Vertterer.] Sw': Text des kürzlich zwiſchen Angora und Paris abgeſchloſſenen Vertrages iſt geſtern abend am Quai d Orſay eingetwffen, um von den juriſti⸗ ſchen Beamten des Außenamtes geprüft zi werden. Es wird darauf — hingewieſen, daß es bei dem Abkommen um einen rein lokalen Ver⸗ krag und nicht um einen generellen franko⸗türkiſchen Vertrag handele und daß er nichts anderes daſtelle, als eine Erweiterung der Konvention von 1921. Kußland zur Abrü kungs frage Leningrad, 11. Mä Spezickabeldienſt der United Preß.) Der Vorſitzende des Rates 9020 Voftkommiſfäre Rykow erklärte in einer Rede, daß Sai fells es an der Entwaffnungs⸗ konferenz teilnehmen werde, die Abſiht habe, entſcheidende Maß⸗ nahmen zur Verhinderung weiterer Kriege vorzuſchlagen Rußland würde die Einſchränkung oder ſogar die vollſtänd ge Zerſtörung aller Kriegsinduſtrien fordern. Rykow e⸗klärte des weiteren, daß die Kaufkraft des Rubels in Rußland ſinke und befürwortete Maß⸗ Stabiliſierung der Währung. Proleſt der Mächte gegen China — London, 11. März. Einer Rutermeldung aus Peking zufolge haben die diplomatiſchen Vertreter der fremden Mächte dem chine⸗ iſchen Außenminiſter einen energichen wegen der Lage bei ientſin zugehen laſſen. Sie forbern die ſofortige Einſtellung der Feindſeligkeiten den beiden ſich bekämpfenden Parteien. nahmen zur Jum Schluß wird ſelbſtändiges Vorgehen angedroht⸗ oder für verſpätete Nufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Wandern und Neiſen Geſetz und Necht And dennoch:„Liberale Einigungl“ Ankaugliche Sabokageverſuche Man wird ſich vielleicht noch des merkwürdigen Streites wäh⸗ rend der letzten badiſchen Landtagswahlkampaane erinnern, wer den echten Ring des Liberalismus beſätze, die Deutſche Volkspartei oder die Deutſche Demokratiſche Partei. Um jealicher Legendenbildung von vornherein zu ſteuern, ſei ausdrücklich hervorgehoben, daß die Auf⸗ rollung dieſer Streitfrage nicht von der Volksvartei her erfolat iſt. ſondern von den Demokraten, im beſonderen vom Aba. Dr. Dietrich,. weil ſie im Lager der Volksparteiler einen reichen Fiſchzu⸗ zu machen erhofften. Für die Volkspartei war die Frage von vorn⸗ herein dahin entſchieden, daß ſie als Nachfolgerin der nationallibera⸗ len Partei mit Fug und Recht den Charakter einer liberalen Partei in Anſpruch nehmen dürfe. Deshalb hat ſie in den Streit auch nur zum Zwecke der Abwehr eingegriffen. Aus taktiſchen Gründen. wie die Demokraten. hat ſie niemals den Liberalismus als Aqitations⸗ ſchlagwort verwendet. Das Wahlergebnis zeigte denn auch. daß die demokratiſche Spekulation falſch war. Die Volkspartei gewann und die Demokraten verloren. Der Wortſtreit war auch in Baden zu Gunſten der Deutſchen Volkspartei entſchieden. Wir würden auf dieſe alten Geſchichten garnicht mehr zurück⸗ kommen. wenn nicht ein neuerliches Keſſeltreiben. das offenſichtlich von jungdemokratiſcher Seite begonnen worden iſt, uns zur notwen⸗ digen Abwehr zwänge. Die„Neue Mannheimer Zeitung“ iſt von jeher mit beſonderer Wärme für die liberale Einiaung ein⸗ getreten, weil ſie das ethiſche Moment der liberalen Durchdringung des Staatsgedankens höher einſchätzte und auch heute noch einſtellt. als augenblickliche varteitaktiſche Vorteile zu Gunſten oder Ungunſten des anderen liberalen Partners. Im Gegenſatz zu gewiſſen demo⸗ kratiſchen Anſchauungen haben wir der Demokratiſchen Partei nie⸗ mals die liberale Herkunft abgeſprochen. Allein ſchon die perſönliche Gliederung in beiden Parteien weiſt auf die frühere gemeinſame nationalliberale Wukzel hin. Die volitiſche Entwicklung im Reich und in Baden,(wo nebenbei bemerkt 1925 zum erſten Male ſeit 1818, dem Urſprungsiahr badiſchen parlamentariſchen Lebens überhaupt. der Liberalismus aus dem ſtaatlich⸗parlamentariſchen Getriebe als ausſchlagaebend oder mitentſcheidend ausgeſchaltet wurde), zwang aeradezu zu einer Selbſtbeſinnung. damit das vielſeitige Gegen⸗ einander der beiden Parteien weniaſtens in eine Bahn des Ne⸗ beneinander⸗ und von Fall zu Fall Mi teinanderarbeiteas ge⸗ lenkt wurde. Von Liner parteilichen Verſchmelzung war nie⸗ mals die Rede und konnte es auch garnicht ſein. Dazu ſind weder die Menſchen, die die Parteien bilden, noch die volitiſchen Verhält⸗ niſſe. die die Parteien formen. reif genug. Und der Zeitpunkt, der die Parteien zwinat. iſt noch nicht gekommen. So konnte denn 10 die bekannte Veranſtaltung der Liberalen Vereiniaung in Berlin zuß Beainn dieſes Jahres, an der auch die Wirtſchaftspartei teilnahm. zunächſt nur den Charakter einer Art Tuchfübtuna tragen. Gemeſſen an den früheren Zuſtänden bedeutete aber dieſe Tagung mit den Reden Kochs, Streſemanns und Luthers einen bedeu⸗ tenden Fortſchritt. Von den Parteiorganiſationen und der Preſſe der Kontrahenten wurde er allerdinas einer Mimoſe veraleichbar behan⸗ delt. Man begrüßte ihn gewiſſermaßen nur rein akademiſch, warnte aber den befreundeten Partner, ſich nicht umgarnen und nach der anderen Seite abdrängen zu laſſen. Daß ſich dabei das„Berliner Tageblatt“ das billige Veranügen leiſtete. die Liberale Vereiniaung völlig zu ianorieren. um ſie erſt nach Wochen mit dem Spottwort „Mottenliberalismus“ abzutun. iſt bezeichnend genug. Den Schlacht⸗ ruf gegen den„überlebten mancheſterlichen Liberalismus“ erhob die demokratiſche Jugend. die in mehreren Kundgebungen, ſo auch in Heſſen und Baden bekundete, daß ſie vom Liberalismus eigentlich überhaupt nichts mehr wiſſen wolle. Die volksparteiliche Seite er⸗ blickte darin eine nicht ganz lonale Spekulation und lehnte überhaupt die liberale Fahne mit einer demokratiſchen Göſch ab. Beide Anſich⸗ ten laſſen ſich mit den bekannten Eierſchalen veraleichen. die man ab⸗ ſtreifen muß. wenn etwas neues wachſen ſoll. Sie ſind auch auf bei⸗ den Seiten nicht tragiſch genommen worden, weil der große Gedanke das Ueberſehen von Kleinlichkeiten erleichtert. Nun ſind aber neuerdings von demokratiſcher Seite in Ba⸗ den gerade im Hinblick auf die Liberale Vereinigung außer⸗ ordentlich ſchwere und, wie offen geſagt werden muß, beleidigende Angriffe auf die Deutſche Volkspartei erfolgt, zu denen nicht ge⸗ ſchwiegen werden darf. Den erſten ß feuerte die jung⸗ demokratiſche Arbeitsgemeinſchaft Nordbadens mit einer Enk⸗ ſchließung ab, in der geſagt wird, daß ſie die engere Fühkung⸗ nahme der Demokratiſchen Partei zur Deutſchen Volkspartei über die Liberale Vereinigung als Mittlerin mit wachſender Sorge verfolge. Denn, ſo heißt es wörtlich weiter: „Die deutſche Volkspartei iſt als Vertreterin vorwiegend kapitaliſtiſcher Intereſſen nicht als Bundesgenoſſin geeignet für eine Partei, die den ſozialen Ausgle.d und die Volksgemein⸗ ſchaft auf ihre Fahne geſchrieben hat. Die Deutſche Volkspartei beſitzt nicht die Erkenntnis, daß ein Unterneh⸗ mer nur Treuhänder des Volksvermögens iſt und es 5 ihr infelgede ſiſen ar Ve wantwortungs⸗ geſühl für Wie Heſamtheit. Außerdem ſteht ſie nicht auf dem Boden der Republik, die zu verteid'gen und zu einem wah⸗ ren Volksſtaat auszubauen die Jung⸗Demokratie ſich zu ihrem Ziel geſetzt hat.“ 7705 Iſt dieſe Begründung an ſich ſchon nicht ſtichhaltig, weil ſie das Weſen der Volkspartei völlig verkennt, ſo wird die Agitation gegen die liberale Einigung bedenklich, wenn ſie ſich ſolcher Argu⸗ mente bedient, wie ſie in einer Zuſchrift von demokratiſcher Seite an die„Neue Badiſche Landeszeitung“(Nr. 127) enthalten ſind. Wir zitieren wörtlich: „Heute ſoll die Kernfrage nicht mehr Bürgertum, Kon⸗ feſſionalität oder Arbeiterſchaft ſein, ſondern ſie iſt: demokra⸗ tiſche Republik nach innen und friedliche Verſtändigung nach außen einerſeits, und Reaktion, Klaſſen⸗ und Gewaltherrſchaft andererſeits. Hier liegt der große Trennungsſtrich der Par⸗ teien der Rechten und Linken, der nicht überſchritten werden darf. Hier auchtrennen ſich deutſche Volkspar⸗ tei und demokratiſche Partei. Die Deutſche demo⸗ kratiſche Partei will den ſozialen Ausgleich und die Volksgemeinſchaft, von denen beiden bei der Volkspartei nichts zu bemerken iſt. Immer wieder hat die deutſche Volkspartei gezeigt, wie gering ihr ſoziales Verſtänd⸗ nis iſt, und ſie hat bewieſen, daß ſie grundſätzlich auf der Seite der Rechten ſteht. Man denke mur daran, mit welcher Begeiſterung ſie eine Koalition mit den Deutſchnationalen ein⸗ gegangen iſt und wie ungern ſie dieſe guf Geldintereſ⸗ — ——— ——— 7 2. Seite. gir. 118 neue Maunheimer Jeitung(Abend- Ausdabe) Donnerstag, den 11. Mmätz 192— ſen beruhende Ehe aufgegeben hat, wenigſtens für eine ge⸗ wiſſe Zeit. Zwar ſagen ihre Führer, auch ſie fiünben auf 155 Boden der Republik. Aber es iſt ein Unterſchied, ob man aus Vernunftgründen augenblicklich Republikaner iſt, oder ob man aus voller Ueberzeugung für die Republik als für die einzig mögliche Staatsform Deutſchlands eintritt. Die Volksparkei iſt oft genug für die Vaterländiſchen Verbände eingetreten und Vertreter von ihr haben noch im badiſchen Landtags⸗ wahlkampf erklärt, ihr Hauptziel müſſe ſein, die So⸗ gialdemokraten aus der Regierung hinauszudrängen, eine Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen Bürgertum und Sozialdemokratie ſei un⸗ möglich. Die Volkspartei kann eben nicht von ihrem alten Klaſſen⸗ und Standesdünkel loskommen und verkennt W vollkommen die politiſchen Notwendigkeiten der Gegen⸗ art. Dazu iſt folgendes zu bemerken: Die Unterſtellung, daß die Volkspartei für Reaktion, Klaſſen⸗ und Gewaltherrſchaft eintrete, iſt ſo ſinnlos, daß ſie keiner Widerlegung bedarf. Ebenſo zwecklos iſt der Streit um die Auslegung der Republik⸗Treue. Anders dagegen ſteht es mit den Behauptungen, daß bei der Volkspartei„nichts von ozialem Ausgleich und Volksgemeinſchaft“ zu bemerken ſei und erner, daß ſie„grundſätzlich“ auf der Seite der Rechten ſtehe. Deshalb hat ſie auch wohl jahrelang und auch heute wieder die hef⸗ tigſten Angriffe der Deutſchnationalen auf ſich nehmen müſſen? Nein, gerade darin, daß ſie immer und immer wieder verſuchte, die tarken Kräfte deutſchen Volkstums, im beſonderen der Landwirt⸗ chaft, die ſich hinter die Deutſchnationalen ſtellen und ſie zur ſtärk⸗ ſten bürgerlichen Partei des Reichstages machten— faſt dreimal ſo tark wie die Demokratiſche Partei— der Volksgemeinſchaft nutz⸗ har zu machen und dadurch zu einem ſozialen Ausgleich zu kommen, der bislang durch die Politik der Sozialdemokraten und der blindlings mit ihnen durch dick und dünn gehenden Demokraten unmöglich gemacht worden war, liegt der Veweis für ihr ſoziales Verſtändnis, das ſozial für al le ſein will und nicht nur für einen beſtimmten Teil des Volkes. Die Behauptung, daß die„Ehe“ zwi⸗ ſchen Volkspartei und Deutſchnationalen„auf Geldintereſſen“ beruhe, iſt ſo perfide, daß man den Verdacht nicht los wird, wer ſolche Behauptung ausſpricht, muß wohl aus eigener Kenntnis bei der Ehe ſeiner Partei mit anderen ſchöpfen, denn man ſucht doch, wie das Sprichwort ſagt, niemanden hinter dem Ofen, wenn man nicht ſelbſt ſchon einmal dahinter geſeſſen hat. Die Behauptung der Jungdemokraten, daß die Volkspartei der Erkenntnis ermangele, daß ein Unternehmer nur„Treuhänder des Volksvermögens“ iſt, zeugt von großer Unvorſichtigkeit. Es iſt doch kein Geheimnis, daß die Demokratiſche Partei in engſten Veziehungen zur Bankwelt ſteht, deren Mitglieder zu faſt Neunzehnteln bei ihr eingeſchrieben ſind. Wie denn? Haben ſich die deutſchen Banken in den letzten Jahren, um mit den badiſchen Jungdemokraten zu reden, als Treuhänder des deuiſchen Volksvermögens betrachtet? Sind es nicht auch gerade die Herren Deſer und Dr. Schacht, die Säulenheiligen der Demo⸗ kraten, die ſich wegen ihres Bürokratismus und Fiskalismus in den Betrieben der Reichsbahn und der Reichsbank die ſchärfſte Kritik des⸗ wegen zugezogen haben, weil ſie es an„Verantwortungsgefühl für die Geſamtheit“ fehlen ließen. Steine werfen aus dem Glashaus iſt ſtets ein ſplittrige Sache, ſo auch hier. Und was heißt ſchließlich„Klaſſen⸗ und Standesdünkel“? Spricht nicht aus dieſen demokratiſchen Zuſchriften jener verderbliche Reichsbannerdünkel, der ſich als republikaniſchen Edel⸗ menſchen anſieht, jedem andern aber die Eignung zum Volksgenoſſen abſpricht? chiffer, einer der Mitbegründer der Liberalen Ver⸗ einigung, der ſelber jahrelang zu den demokratiſchen Führern gehört hat, hat unlängſt in der Zeiltſchrift„Wille und Weg“ folgende Hem⸗ mungskomplexe für die liberale Einigung feſtgeſtellt: „Politiſche Auffaſſungen, geſellſchaftliche Vorurteile und ge⸗ 55 Einſtellungen. Von ihnen dürften die politiſchen Dif⸗ erxenzen noch am leichteſten zu überbrücken und zu überwinden ein. Schroffer und gerade in ihrer Kleinlichkeit ſchwerer zu be⸗ eitigen ſind die geſellſchaftlichen Schranken, für die vielfach die engen und engherzigen Geſichtspunkte örtlich umgrenzter Zirkel ausſchlaggebend ſind. Am bedenklichſten aber ſteht es um die unwägbaren——. des tief eingewurzelten, heute beſonders reizbaren und nervöſen Empfindungslebens. Wir brauchen einen wahrhaft unabhängigen Liberalismus, der ſich möglichſt freihält von der Monotonie der Schablone und der Starr⸗ heit des Mechanismus, um auf dem feſten Boden einer großen Vergangenheit gedankenfrei und elaſtiſch mit den Problemen der Gegenwart und der Zukunft ringen zu können.“ Dieſe„Monotie der Schablone“ iſt das Kennzeichen der hier charakteriſierten demokratiſchen Polemiken. Unter die„Starrheit des Mechanismus“ fällt auch die merkwürdig unklare und zwei⸗ deutige Haltung der Demokraten in der Frage der Fürſten⸗ abhfindung. Reichstagsfraktion und Parteiausſchuß haben ſich be⸗ reits hinter das Kompromiß geſtellt, aber in der demokratiſchen Preſſe und in örtlichen Organiſationen herrſcht der Geiſt der Meuterei. Wenn immer wieder 90 5 hingewieſen wird, daß man trotz der deen Regelung 10 in die Liſten eintragen müſſe, um zu ekräftigen, daß„Volksrecht vor Fürſtenrecht“ gehe, ſo iſt dies ein törichtes Spiel mit Worten, das nur notdürftig die Tatſache verſchleiert, daß ſich die Demokraten immer noch nicht von der Nabel⸗ chnur der Sozialdemokratie haben freimachen können. Oder wollen e etwa gar abſichtlich die Geſchäfte der Sozialdemokraten und Kommuniſten beſorgen? Es iſt zwar nach Treitſchke das Vorrecht der Demokratie, ſich von der Vergangenheit zu löſen. Muß man nicht gangenheit Deutſchlands recht gründlich tun, aber von dieſem Vor⸗ recht gegenüber der Sozialdemokratie bislang nur wenig oder faſt gar keinen Gebrauch gemacht haben? Vielleicht wird aber gerade die Abſtimmung über die Fürſtenabfindung die notwendige Scheidung der Geiſter beſchleunigen, indem ſie die Halbmarxiſten zu den reinen Marxiſten hinüberführt. Was dann noch in der Demo⸗ kratiſchen Partei übrig bleibt, wird den Weg freier zur liberalen Einigung finden, als es jetzt noch der Fall ſſt. Der Gedanke der Einigung des Liberalismus iſt ſo lebendig ſtark, daß ihn auch noch ſo heftige Torpedierungsverſuche nicht mehr zum Untergang bringen können. Kurt Fischer 2 Aus der heutigen Neichstagsſitzung EBerlin, 11. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die innenpolitiſche Ausſprache im Reichstag wird heute durch das Zentrum eröffnet. Der Abg. Schneider wieder⸗ holt freilich nur eine alte Klage, wenn er ſagt, daß in Deutſchland ſobiel vom Staat und ſo wenig von der Nation geſprochen werde. Daß dadurch die außenpolitiſchen Aktionskräfte eine bedauerliche Schwächung erleiden, erfahren wir täglich aufs Neue. Beher⸗ zigenswert iſt ſeine Mahnung, wir dürften in der Innenpolitik nicht in Kleinbürgerlichkeit verfallen, ſchon mit Rückſicht auf die vielen Auslandsdeutſchen. Die Minderheitenfrage und die der kul⸗ kurellen Autonomie verknüpft der Zentrumsredner mit dem Prob⸗ lem des Reichsſchulgeſetzes, für das ſich bisher noch keine Löſung ergeben hat. Das Minderheitenrecht müßte in Deutſch⸗ land eine Anwendung finden, mit der ſich jede Weltanſchauung zufrieden geben kann. Für Aufhebung der Weinſteuer IBerlin, 11. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichstagsausſchuß, der ſich mit der Notlage der Winzer be⸗ ſchäftigt, wurde nach eingehender Debatte die Weinſteuer mit 20 gegen 1 Stimme aufgehoben. Aus dem Haushalt der Keichspoſt IBerlin, 11. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus dem neuen Poſtetat ergibt ſich, daß jetzt im ganzon 223931 pl anmäßige Beamtenſtellen vorgeſehen ſind. Mit die⸗ ſer Zahl iſt nunmehr der Stand vor dem Abbau erreicht. Der Abbau hat alſo bei der Poſt lediglich die Wirkung gehabt, den Penſionsfonds zu belaſten. Die Stellenvermehrung bei der Reichs⸗ poſt wird ſelbſtverſtändlich bei den übrigen Hoheitsverwaltungen des Reiches neue Beamtenſtellen und damit weitere Mehrkoſten berurſachen. Der Parteiſtreit über die Fürſtenabfindung ⸗1 Berlin, 11. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Kom⸗ promiß über die Fürſtenabfindung wird am kommenden Freitaa im Rechtsausſchuß zur dritten Leſung ſtehen. Man wird natürlich ver⸗ ſuchen, etwaige Unklarheiten, die ihm noch anhaften, zu beſeitigen. Wie die Dinge dann weiter laufen werden, iſt noch nicht ganz gewiß. Zentrum und Demokraten möchten. wie wir bereits andeuteten, das Kompromiß ſo ſchnell wie möalich aus dem Ausſchuß wieder an dasſ Plenum bringen. Innerhalb der Parteien hat man es jedochoffenbar nicht ſo eilig und würde wohl gern noch abwarten. welchen Verlauf die Volksentſcheidsaktion nimmt. Die Doktorfrage. ob das Geſetz ver⸗ faſſungsändernd ſei oder nicht. harrt noch immer der Löſung. Man nimmt nach wie vor an, daß das von der Regierung eingeforderte Gutachten die Zweidrittelmehrheit befürworten wird. In dieſem Falle rechnet man— und wir haben das wiederholt hier aus⸗ geſprochen— bei den Demokraten und wohl auch im Zentrum mit der Unterſtützuna der Sozialdemokratſe. Dieſe Anſicht wird indes, nicht übe rall geteilt. Daß der gemäßigte Teil der Fraktion unter Führung des Abgeordneten Landsbera dem Kompromiß zuzuſtimmen ernſtlich geſinnt iſt, darf wohl als ſicher gelten. ob aber der linke Flü⸗ gel ſich gleichfalls für den Entwurf der Regierungsvarteien einſetzen wird, begeanet ſtarken Zweifeln. Wahrſcheinlich werden ſich über⸗ haupt. alſo nicht nur bei den Sozialdemokraten, bei der Endabſtim⸗ mung Spaltungen ergeben, ſo bei der Wirtſchaftlichen Vereiniaung. deren Führer Bredt beiſpielsweiſe ein Vorkämpfer der uneingeſchränk⸗ ten Abfindung der Fürſten iſt. Auch bei der Volksvartei werden wohl nicht alle Mitalieder für das Kompromiß zu haben ſein. während von den Deutſchnationalen der eine oder andere Abgeordnete ihm ſeine Stimme geben dürfte. Unter ſolchen Umſtänden iſt kaum an⸗ daß die einzelnen Parteien Fraktionszwang anordnen werd⸗n. Die Tagung der Arbeitgeberverbände — Herlin, 10. März. Für den moraigen Freitag iſt die ordeytliche Mitaliederverſammlung der Arbeitgeberverbände nach hier einberu⸗ fen worden, der vormittaas eine aroße Ausſchußſitzung vorangeht. Während ſich die ordentliche Mitgliederverſammluna im weſentlichen mit allgemeinen Lohn⸗ und Wirtſchaftsfragen befaſſen dürfte, wird im Ausſchuß auch die in der Oeffentlichkeit viel erörterte Kredit⸗ gewährung an den in dem Fememordprozeß verwickelten Oberleut⸗ der Kampf um die Lehrerbiloͤung Die Sozlaldemokralie verbleibt in der Zentrumshörl 55 In Ergänzung des Berichtes im heutigen Mittagsblatt ger am Mittwoch begonnene Spezialberatung des geilt: dungsgeſetzes ſeien noch folgende Einzelheiten mitge 50 daraul Der Sprecher der Deutſchen Volkspartei ifierung hin, daß 1876 konſequenterweiſe auch die Simulanſti 190 Seminare hätte durchgeführt werden ſollen. Deshal trdg einge Nationalliberale Partei damals einen dahingehenden An der Erſten bracht, der aber an der Haltung des Miniſters Jolly und itdem ne Kammer geſcheitert ſei. Tatſächlich ſei es ſo, daß die ſe uch di errichteten Anſtalten ſimultan geworden ſeien. Lehrern alten Seminare ſeien bezüglich der Zuſammenſetzung vo e deshall und Schülern nicht rein konfeſſionell geweſen. Man Anftolken ge⸗ ſagen, daß de jure und de kacto wir bisher ſimultane 15 Haltun habt hätten. Mit Nachdruck betonte der Redner, daß rricht gehe, der Deutſchen Volkspartei nicht gegen den Religionsimnferrf als vielmehr die Volkspartei dem Beſtreben, den Religionsmmeſärfſten ordentliches Lehrfach aus der Schule herauszudrängen, 915 Lehtet⸗ Widerſtand entgegenſetzen werde. Da mit dem Geſetze wolle bildung auf einen ganzneuen Boden geſtellt wergenurkane, Antrag nur Klarheit ſchaffen und entſpringe keiner tebee ſtimmung. Der Redner verwies dann noch auf die Erle die alten letzten großen Zeit, die wahrlich nicht dazu angetan ſeien, Kämpfe wieder aufleben zu laſſen. 15 den Stand⸗ Der Sprecher des Zentrums verteidigte nochmals enommen punkt ſeiner Partei, den es bereits in der erſten Leſung eing hatte. klärte von Auch der Sprecher der Sozialdemokratie een ſchl der Erklärung anläßlich der erſten Leſung des Geſeber det zurücknehmen zu können. Es ſei die Frage, ſolle mege ſich gegenwärtigen Zeit kulturelle Kämpfe beraufbeſchwo ec tonte er, vertragen und ideale Ziele zurückſtellen. Im übrigen ide Syſteme daß in der Frage der Simultanität bisher in Baden bei nebeneinander beſtanden hätten. a. da⸗ Ein demokratiſcher Redner gab ſeiner Meinung die Hoch⸗ hin Ausdruck, wenn die anderen Länder ohne Rückwirkung be⸗ ſchulreife durchgeführt hätten, ſo könne es auch Baden tun. 2 Ftahe dauerte die Aeußerungen des ſozialdemokratiſchen Redners rüberen der Simultanität. Der Zentrumsſprecher wiederholte aten er⸗ Ausführungen und machte der Volkspartei und den Demokr neut den Vorwurf, den Streit verurſacht zu haben. uber die Unterrichtsminiſter Remmele erklärte, daß der Saß rift⸗ konfeſſionellen Anſtalten in der Begründung von ihm 0 rteil et lich in den Entwurf eingeſetzt ſei, und wenn von volkspa ial zut Seite darauf hingewieſen worden ſei, daß er ſpäter als Mater müſſ Auslegung des Geſetzes dahin verwendet werden könne, ebenſo ſeine Erklärung, daß er am status quo nichts ändern molle eich als Material verwendet werden, wenn es im Berichte des erſtatters niedergelegt worden ſei. einen Nach einer weiteren Kontroverſe behandelte der Ausſchuß ſat volksparteilichen Antrag, der folgenden War aun e die „In§ 44 des Abſaß 1 des Entwurfes eines Geſezes er den Aenderung des Schulgeſetzes vom 7. Juli 1910 wird hinter auch Worte„errichtet“, folgender Halbſatz eingefügt: in wel ah le Schüler der zwei oberſten Klaſſen der höheren Schulen Aufn, die finden können, wenn die Erziehungsberechtigten erklären. idenen ſich nach beſtandener Reifeprüfung dem Lehrerberufe wi ollen. Nach einer kurzen Pauſe, die die Fraktionen zu anes nn maligen Beratung benutzten, wurde zur A bſti mmung 921906 1. Der demokratiſche Antrag(Dr. Glockner⸗Hofheinz) zu 8 4⁴(S0z⸗ der das Hochſchulſtudium fordert, wurde mit 16 Bp⸗ Zentrum, bürg. Vereinigung) gegen 4 Stimmen(Dem.,.9. Der Aonmm) bei einer Enthallurg(1 d. Br) abgelehnzeh⸗ deutſch⸗volks parteilich demokraiſche Antrag der die grundeg, liche Simultanität der Lehrerbildungsanſtalten ver 10 wurde mit 12 Stimmen(Zentrum, 3 Soz., und 1 bürg. Vereine 0 gegen 5 Stimmen(Dem., D. Vp. Komm.) bei 4 Enthalkungen Soz.(), 2 bürgerl. Vereinigung) abgelehnt. hul⸗ 8 44 Abſaß 1 Satz 1 der Regierungsvorlage:„Die Volkef Er⸗ lehrer(innea) erhallen ihre Ausbildung in einem zweiahiten in ziehungswiſſenſchaftlichen Lehrgang an Lehreröildungsauſtal(Jir, denen der Unterricht unentgeltlich erteilt wird“ wurde neu 17 Kom.) Soz. bürg. Vereinigung 1 D. Bpt.) gegen 3 Stimmen(Dem. e det bei einer Enthaltung(1 D. Vpt.) Satz 2 der Regierungsvorlea del, von der Errichtung von Heimen für die Studierenden ha wurde dann einſtimmig angenommen. An⸗ Wie verlautet, wird die Sozialdemokratie einen nüber trag einbringen, in dem zur Frage der Vorbildung gege Hol⸗ der Stellungnahme in der erſten Leſung eine abgeſchwäcere! tung eingenommen werden ſoll. Jranzöſiſche Kriminalbeamten in München 45 .;Berlin, 11. März.(Von unſerem Berliner Büro. aman gierter der Bank von Frankreich und ein franzöſiſcher Polizeln E⸗ ſind von Budapeſt kommend in München eingetroffen, um 10 der verſtändnis mit der Münchener Polizei Erhebungen finden, daß die Demokraten dies hinſichtlich der monarchiſchen Ver⸗ nant Schulz zur Sprache kommen. Frankenfälſcheraffäre rorzunehmen.—— erſter, Münchner Bilder Von Richard Rieß Vor einigen Tagen iſt unſer allverehrter erſter Bürgermeiſter Stharnagl an die Mutterbruſt ſeiner teuren Heimatſtadt zurückgekehrt. nachdem er einige Wochen im ſchönen Land des Dollars und der Limonaden verbracht hatte. Ueber den Zweck ſeiner Reiſe haben die Satiriker der unterſchiedlichen Stammtiſche mancherlei Verſionen ge⸗ funden: Die einen glauben, unſer Scharngal habe die Prohibition, die manche Leute auch für Deutſchland wünſchen, an der Quelle ſtu⸗ dieren wollen, die anderen. er ſei ſchnell heimgekommen, um. da er nun ſchon den Faſching verſäumt habe. wenigſtens rechtzeitig noch an die Frühjahrs⸗Starkbier⸗Quelle zurückzukehren. Wie dem auch lei— der küchtige Scharnagl, der. als Beſitzer einer aroßen Bäckerei. auch der„conditor urbis“ genannt wird, iſt wieder im Rathauſe einpaſ⸗ ſiert. und er wird. nach der Mineralwaſſerkur im Lande der Freiheit, berus nicht fehlen. wern de Szitzen der Behörden am Tage Joſephi auf dem Nockherberge in München⸗Oft dem Könia Salpator das Hul⸗ digunasopfer darbringen werden. Und da unſer oberſter Stadtvater ein Mann von echtem Schrotbrot und Korn iſt, ſo wird ihm ganz München ein zünftiges„Wohl bekomm'!“ zurufen. Die Münchner Frühlinas⸗Heiligen ſind ſonſt bereits vollzählig eingezogen. St. Benno und St. Animator der beilige „Doppel⸗Spaten“ und St. Triumphator, und wie die Unterbeamten des bl. Gambrinus alle beißen mögen. baben ibre Altäre in den Brauerei Gaſtſtätten wieder 17 17 55 95 9. f beigeſellt, einer, der den modern⸗geſchäftlichen Namen eine S Rateneiereflbrt. went wömiich das Wer, das in ſeinem' Zeichen fleußet, auf Grund eines niegelncgelneuen und patentierten Ver⸗ ſahrens bereitet wird. Ich muß aber feſtſtellen, daß der Trank ſelber erheblich— geſchmackvoller iſt als ſein Name. Wenn man vor ſeiner vollen Maß ſitzt, läßt ſich trefflich„diſchkerieren“. und die Geſcheit: deit, die man anderswo mit Löffeln zu eſſen Weh holt man ſich hier aus Tonkrügen. Nicht nur der„fröhliche Weinberg“ erweckt die Lebensgeiſter— der fröhliche Bierherg iſt auch nicht aus Papier. mohe. Am beſten aber debattiert man dabei über die geplante Trockemegung. Sie hat für einen Münchener einen recht komiſchen Beige G. Bei der erſten Maß meint Herr Huber,„ob denen drt denn gar nix Gſcheiters einfallt“ bei der zweiten ſchreit er: Hunmiperrgofsſakrament, da ſiechts mas wieder: de Breißn! bei der dritten aber wird er energiſch: Mir laſſen uns unſane boariſchen Bräuch und Räuſch net nehma, wo doch mi, wann i ganen ſiech, der wo d Limonadn ſäuft, eh a Mordswut packat..., Nein, mein, Ihr Herren, die„Prohibiſchen“ iſt 850 München durchaus unpopulär, und wer einem Volk, das zum großen Teile aus Stammtiſchen beſteht, den Maßkrug mit Selterswaſſer füllen wollte, der könnte eine höchſt nüchterne— Revolution erleben. Daß die Gefahr nicht nur theoretiſch beſteht, beweiſt der Proteſtfeldzug, der gerade jetzt im Inſeratenteil Münchner Tageszeitungen gegen die Trockenlegung ein⸗ geleitet wird. Immerhin wirkt der Gedanke tröſtlich, daß gerade heuer, da eine der„großen“ Sommer⸗Ausſtellungen nicht fällig iſt, in München eine„Deutſche Brquerei⸗Ausſtellung“ gezeigt werden wird, mit der geheimen Deviſe:„Dene zoagn wirs!“ Aber— wir„zoagn“ es ihnen nicht nur, wenn es gilt, die heiligen Bier⸗Güter der Nation zu wahren— Bayern und München ſche immer noch und immer wieder beſtrebt, dem kulturellen Fort⸗ chritte der Menſchheit zu dienen. Wir denken hier nicht gerade an Schildbürgerſtreiche wie letzthin anläßlich der„Weinbergs⸗Affäre“— das wiegt leicht gegenüber kulturellen und ziviliſatoriſchen Taten, durch die ſich gerade München in letzter Zeit deutlich bemerkbar machte. Eine Rekordleiſtung wurde auf dem Gebiete des Rundfunks erzielt. Durch die Initiative des gerade für dieſes neueſte Mittel des geiſtigen Verkehrs begeiſterten Staatsſekretärs Dr. Schätzer, des Chefcs der Reichspoſt in Bayern, gelang der Bau eines Maſchinen⸗Rieſen ſenders, der in ſeiner Art einzig in der Welt daſteht. Seine Beſonderheit iſt nämlich die Fähigkeit, niedere Wellen unter 500 Metern) zu ſenden, eine Beſonderheit, die dem Laien zunächſt wenig ſagt, die man aber gleich zu würdigen wiſſen wird, wenn man hört, daß dadurch die Verwendbarkeit und das Rutzbarkeits⸗Bereich der billigen und einfachen Detektor⸗Aufnahme⸗ Apparate gewaltig vergrößerk wird. Rundfunt am Abend— er⸗ quickend und labend“, ſagt der Städter. Aber in welchem Maße ſteigert ſich der Nutzen des mit Recht ſo beliebten Radios für die Einſamen im und beſonders auf dem Lande. Bisher war der Empfang für abſeits gelegene Radioten auf die Vermittlung teurer Röhrenapparate beſchränkt, jezt genügen die Kriſtolle des Detektors, ouf daß die„Götterdämmerung“ es auch in Ober⸗ und Nieder⸗Hin⸗ terweltl göttlich dämmern kaſſe„Das ganze, rechtsrheiniſch; Bayern ſoll es ſein!. Someit die Reichweite des Maſchinenſender⸗ guszudehnen, ouf daß die Genüſſe der„Deutſchen Stunde“ dort mit den einſachen Detektor⸗Apparaten entgegenzunehmen ſeien, das iſt das, wie es heißt, durchaus erreichbare Ziel des neuen Sende⸗ Giganten, Funk⸗Heil! Das Radio, das doch eim höher entwickelter Bruder des Tele⸗ fons iſt, hat den einen Nachte l: es duldet nur das Zuhören und iſt taub für die enrede. Frau Ratſchen iſt natürlich ſehr entſezt darüber. Denn ſie— wie viele Leut— unterhalten ſich am beſten, wenn ſie ſelber reden. Aber das Radio gleicht durchaus nicht einem utgezogenen Ehemanne: es läßt gar nichts ſagen, ſondern agt elber. Und völlig zwecklos iſt es, wenn der Telefon⸗Fanatiker „bitte, kauter!“ oder„Blech!“ in die Hörſchale hineimruft. Auch er⸗ möglicht es nicht das Zuſtandekommen von nützlichen oder lichen Verabredungen. Da lob ich mir, am Münchner Ha trefſen hof, das neuausgelegte„Treffbuch.“ Willſt Du jemanden, chau ſo ſchreibſt Du es hinein. Vielleicht kommt er mal vorbei paal nach. Es iſt natürlich peinlich, wenn dieſe Neugierde erſt emertba Jahre nach dem beabſichtigten Termin ſich anſchaulich be ſolch⸗ macht.„Blödſinn“, ſagt der liebenswürdige Leſer.„ berabredet Treffbuch tritt doch nur dann in Tätigkeit, wenn zwei ſich veme del oder lieb haben, und der andere kann nachträglich nicht ſo, Zeichen eine gemocht hot, und er möchte nun dem anderen jenes mel her⸗ geben, das ſchon Wallenſtein und der ditterböſe Golo vom Hi derlaſſth niedergefleht haben“. Tja, auch das iſt nicht immer auder 0 Hat ſich z. B der Hans aus Bogenhauſen(Mün⸗hen.) enit 1 N0) aus Schwabing(München N) am Chineſiſchen Turm(Mün⸗! zuſammenbeſtellt, ſo iſt es durchaus nicht ſicher, ob beide den f0 5 über den Hauptbahnhof(München S) machen werden, un ſtellen, ob die Verabredung nicht eine Aenderung erfahren gicherhe vermag auch ſolches Treffbuch nicht eine 100prozen ge Trefſ em aufzubringen. Immerhin— es eignet ſich vorzüglich das geſen, literariſchen Betätigungsdrang des Volkes eine Stätte zu 4 Ni und manches Verslein dürfte dort angeſiedelt werden, das un diete in den Einlauf der Zeitungsſchriftleltungen kommt. Wer n) wahrſcheinlich mit zwef heiter⸗naſſen Augen aufnehmen weres dder Berfehlte Verabredung iſt oft der Todesſtoß der mehr aſcch⸗ minder ewigen Liebe. Was nun gerade dieſe„Ewigkeit“ der maßren lichen Beziehung betrifft, ſo haben gerade in den Nachkriegs! öcht die Zeitbegriffe einen ſtarkan Wandel durchgemacht. Daeſtioe bedauerliche Lockerung des Chegefühls hat auf die Ehe⸗Je a erſchreckend zurückgewirkt. Aber dieſe Erſcheinung iſt durchcuſt nſo auf München oder gar nur Deutſchland beſchränkt. Sie nicht eiwa eine reine Folge der Not und des verlorenen Kricen die in Amerika z.., alſo in dem eigentlichen Siegerlande, horteich Eheſcheidungen das höchſte Ziet amerikaniſchen Strebens cetriff den Welt⸗Rekord. Was nun die Scheidungen in München beigi ſo gibt es hier einen beſonderen Typ geſchiedener Paare, 05 den der efreundſckaftlic Geſckiedenen. Nan bat eingeſeheſt en man zur Ehe nicht miteinander übereinſtimme, fand— undel, zum Schein— den Scheidungsgrund und trinkt in Zukunft hiel heirateter Weiſe ſeinen Tee miteinander. Ich kenne g. t hall, einen Mann, der ſich in ſeiner Ehe ſo ungkücklich gefühl er be daß der Klub allabendlich ſein Aſtt geworden war. Seit ez ſchieden iſt, gehört jeder Abend ſeiner ehemaligen Frau. In Schwabinger Mietshaus, in das ich bisweilen komme, wahner enn zehn Parteien. Fünf davon find geſchiedene Frauen. Bei don ihnen kommen die ihnen nun ſreundſchaftlich ergebenen ner immer wieder zum Beſuch. Warum auch nicht! Der 10 TTCCCCCCCCCCCCccfccccccccccc ine wch ein ſedeuge dauſe unerstag, den 11. März 1926 neue Mannheimer Zeitung(Abend · Ausgabej 3. Seike. Nr. 118 Wie ein Einbrechertönig arbeitete und wie er gefaßt wurde Eigener Bericht von Olto Schwerin Der Frankfurter Kriminalpolizei gelang es, wie mit⸗ geteilt, nach langem, mühevollem Fahnden den gefährlichen „Mauſardenkönig“ Teubner, dem nahezu 200 Einbrüche zur Laſt gelegt wurden, feſtzunehmen.— Unſer Spezialmit⸗ arbeiter erfährt zu dem Monſtrefall nach nachſtehende hoch⸗ intereſſante Einzelheiten. Schriftleitung. Kommi är ſehhel 25 ppel und 9 Römer ſtrahlt— Das Aeußere Teubners— Gauner⸗ Der verräteriſche Frauenmantel— Die Kriminalbeamken Keller bei der Arbeit— Die Anachtſamkeit und der Leichtſinn des Publikums Das Dienſtzimmer des Vorſtehers im Frankfurter Einbruchkom⸗ miſſar mah unterſcheidet ſich in nichts von der üblichen ſtereotypen Auf⸗ fuamag aller preußiſchen Dienſträume, Die Nächternheit des ſchlanker erhält durch das ſtrahlende Geſicht des hochgewachſenen, 2Daz en, noch jugendlichen Kriminalkommiſſars ein wenig Wärme. ſunges ſar endlich einmal ein großer Erfolg für uns.— Monate⸗ Wage chwieriges Arbeiten wurde von Erfolg gekrönt.— Ganze dollen. voll Diebesgut konnten ſichergeſtellt werden, und wenn Sie drübe fügte er lächelnd hinzu,„duͤrfen Sie unſer„Warenhaus“ mit en beſichtigen.“ Ein Zimmer iſt, bis beinahe unter die Decke, furdenkchenſtänden aller Art angefüllt. Nichts ſchien dem„Man⸗ — Gute gering genug, um nicht doch mitgenommen zu werden. Fußbele und ſchlechte Wäſche, Frauenkleider vertragene Hüte und als zwer dungen. Schwämme, Spiegel, Briefbeſchwerer, Uhren, mehr bis zu ei Dutzend Handtaſchen vom talmieleganten ſog. Party Caſe dienſtn billigſten abgenützten Ledererſatztaſche, dem Stolz des armen mädchens, liegen auf Tiſchen und Stühlen. einem Nebenzimmer ſitzt der„Manſardenkönig“. Dort wird er von duetſcht⸗ riminalbeamten fachmänniſch und liebenswürdig„ausge⸗ breche Der gewiegte Beamte hat gerade dann mit Schwerver⸗ der Pre ein verhältnismäßig leichtes Spiel, wenn er ſie erſt mal in nicht reſſe hat. So auch hier. Teubner geſteht. 805 erinnere mich genau,“ höre ich ihn gerade antworten.„Ich glaube, daß in der in der Beethovenſtraße mitgenommenen Koffer an eine Frau holt Höchſterſtraße für Mk. 6 verkloppt habe.“ Der Beamte wieder⸗ dagentli Ausſage und nimmt ſie zu Protokoll. Teubners Aeußere läßt eruf ich in keiner Weiſe auf ſeinen gefährlichen und verbrecheriſchen ſagen Tgendwelche Rückſchlüſſe ſuchen.— Ein— ich möchte beinahe ſigendiie ſpmpachiſches, offenes Geſicht, bartloe dunkelhaarig. Der ich ſchlanke Körper ſteckt in beſcheidener Kleidung. Walcde Kommiſſar erzählt:„Seit Monaten erhielten wir beinahe ſtadt Anzeigen, daß Manſarden in faſt allen Gegenden der Groß⸗ arm ausgeplündert wurden. Weinend und ſchluchzend ſaßen die vurde Dienſtmädchen. denen das geſamte Hab und Gut geſtohlen Ibnen en unſeren Büros: es war ein trauriger Anblick, das kann ich derblü agen. Der Dieb arbeitete mit einer Frechheit. die geradezu un ffend genannt werden konnte. Er wurde mehrmals geſehen. och konnte ich keine einwandfreie Beſchreibung erhalten. Der ſchilderte ihn als aroß. der andere als klein, dieſer als z. jener als rot. Auch die Bekleidung. arauer Mantel und Dieſe Beſchreibung konnte auf alle in Bewohner der Großſtadt zutreffen Die Diebſtähle wurden einem der aleichen Art und Weiſe ausgeführt. Der Kerl aina, mit und 5 Kohlenſack im Arm. frech und ſicher in die Manſarden hinauf d offnete die meiſt recht unkomplizierten Schlöſſer mübelos. ent⸗ 508 mit einem Nachſchlüſſel oder einem einfachen Dietrich. Er und„ wie Sie ſa ſelbſt feſlſtellen konnten. alles mit was nicht niet⸗ werſcanelfeſt war, ſtahl ſelbſt Federbetten und aroße Spiegel, und Müz ütte, beſagte ſo aut wie nichts. chärfte“ die„'chore“(Diebesaut) in den Außenauartieren(zu. ewun. ſogenannten Kamerunviertel) zu niederen Preiſen unter zu habenabe. die Waren auf Auktionen für billiges Geld geſteigert haben dem— unſere Bemühungen ſcheiterten an der Gutgläubiakeit und anſchefzichtſinn des Publikums. Keiner der zahlreichen Käufer kam dandelnend auf den Gedanken, daß es ſich hier um geſtohlene Waren im g in könnte. Keiner dachte daran, den ihm auf der Trevpe oder Anmausflur begeanenden„Althändler mit ſeinem verdächtigen Sack Rur f, anzutbalten, oder durch einen Poliziſten feſtnehmen zu laſſen. lreihen iſt es verſtändlich, daß der Gauner monatelang ſein Unweſen keiden konnte. Ich bielt.“ führt der Kommiſſar weiter aus..Jabl⸗ nſer Konferenzen und Veſprechungen mit meinen Beamten ab. aufzuf, ganze Abteilung ſetzte ihren Ehrgeis daran. gerade dieſen Fall genoſſ ären. Vergebens! Schlleßlich brachte uns der beſte Bundes⸗ br e der Polizei, ein Helfer, den gerade der Kriminaliſt nicht ent⸗ Juf 5 lem. auf die Spur Teubners. Ich ſpreche vom Meiſter— din 4 der— wenn ich nicht irre— Neuen Mainzerſtraße, entdeckte anteuſtmädchen bei einer ihr unbelannten Frau ibren geſtohlenen ben f ſel. Sie ließ den Namen dieſer Frau durch einen Polizeibeam⸗ ein eſtſtellen und dieſe Zeuain erklärte beim Verbör. den Mantel von Juge gewiſſen Teubner erſtanden zu haben. Dieſer war trotz ſeiner ud bereits polizeibekannt. Vor allem erinnerten ſich meine bei⸗ langSvezialiſten Ruppel und Keller, Teubner bereſts ein Behand⸗ Gege gebabt zu haben. Die beiden Beamten ſuchten tagelana die miund hinter der Galluswarte ab. und eines Taces ſtellte der Kri⸗ dalbeamte Ruppel einen Hauſierer, den er kurzerhand feſtnahm. Auf der erkennungsdienſtlichen Abteilung wurde der Verhaftete durch die Fingerabdruckkartei ſofort als der geſuchte Teubner in⸗ dentifiziert. Er geſtand nach kurzem und zweckloſen Leugnen einige Dutzend Manſardendiebſtähle ein. Die ſofortige Durch⸗ ſuchung ſeiner Wohnung in der Lorsbacherſtraße, wo er ungemeldet mit ſeiner Geliebten hauſte, förderte ein ganzes„Warenhaus“ zu Tage. Ein großer Wagen war notwendig, um den Reſt noch un⸗ veräußerter Gegenſtände dem Polizeipräſidium zuzuführen, wo ſie geſichtet und ihren rechtmäßigen Eigentümern zugeſtellt werden. Ein gefährlicher Schädling dürfte auf einige Jahre„Spitz“(Zucht⸗ haus) unſchädlich ſein.“ Soweit der eigentliche intereſſante Tatbeſtand. Erfreulich iſt in erſter Linie die Tatſache, daß die Kriminalpoligei aus ihrer von uns ſchon öfters gerügten Zurückhaltung und Schweigſamkeit endlich hervorgetreten iſt und einen lehrreichen Einblick in den Gang einer Ermittelungsangelegenheit geſtattete. Es liegt ſowohl im Intereſſe des Publikums, als auch der Kriminalpolizei ſelbſt, ähnliche Monſtrefälle in ihren Urſachen und Zuſammenhängen nicht als amtliches Geheimnis zu behandeln. Die breiten Maſſen haben aus dem Fall Teubner Lehren zu ziehen. Erſtens: Vor⸗ ſicht an den Tag zu legen vor ſogenannter Gelegenheits⸗ käufen, die ihnen von unbekannten Perſonen angeboten werden. Zweitens iſt, wie von uns ſchon wiederholt ausgeführt wurde, Miß⸗ trauen gegen alle Fremden am Platze, die ſich unter irgend⸗ welchen Vorwänden als Bettler, Hauſierer uſw. Eingang in fremde Häuſer und Wohnungen zu verſchaffen ſuchen. Nur auf den Leichtſinnn und die Vertrauensſeligkeit der breiten Maſſen iſt es zurückzuführen, daß Teubner ſolange und ungeſtraft ſeine Einbrüche ausführen konnte. Städtiſche Nachrichten das Fernkabel Frankfurt-Karlsruhe⸗ Baſel In dieſen Tagen hat ſich an der deutſch⸗ſchweizeriſchen Grenze ein für die Entwicklung des europäiſchen Fernſprechverkehrs höchſt bedeutſames Ereignis vollzogen. Das Fernkabel Frankfurt—Karls⸗ ruhe—Baſel iſt fertiggeſtellt und in Betrieb genommen worden. Damit ſind zum erſten Male in Europa die Fernkabelnetze zweier Nachbarländer miteinander in Verbindung gebracht. Da, wie be⸗ kannt, ſowohl in der Schweiz als auch in Deutſchland alle Orte von einiger Verkehrsbedeutung an das Kabelnetz angeſchloſſen ſind, wird ſich künftig der Fernſprechv erkehr und ſpäter auch der Telegrammverkehr zwiſchen dieſen beiden Ländern auf unterirdiſchgeführten Leitungen abwickeln, alſo gegen Störungen durch Witterungseinflüſſe geſchützt ſein. Das Kabel Frankfurt—Baſel beſteht aus 100 Doppeladern, ermöglicht ferner, dem Verkehr viel mehr Stromwege zur Verfügung zu ſtellen, als bei einem oberirdiſchen Leitungsnetz. Da in allernächſter Zeit auch der Zuſammenſchluß des deutſchen mit dem holländiſchen Fernkabel⸗ netz bevorſteht, und das holländiſche Netz durch Seekabel mit dem engliſchen Netz in Verbindung ſteht, bildet ſich auf dieſe Weiſe ein zuſammenhängender Kabelweg von der Schweiz über Deutſchland und von Holland bis zu den britiſchen Inſeln. Die Inbetriebnahme der Kabellinie fällt mit der Tagung des Völkerbundes in Genf zu⸗ ſammen. Bei dieſer Gelegenheit ſind die erſten unterirdiſchen Lei⸗ tungen zwiſchen Berlin und Genf eröffnet worden. * 973 patienten in den ſtädliſchen Krankenanſtalten. Am 6. März befanden ſich in den ſtädtiſchen Krankenanſtalten 973 Kranke 512 männliche, 461 weibliche) und zwar im Krankenhaus 817, im Spital für Lungenkranke 129, im Geneſungsheim Neckargemünd 27 Von den im Krankenhaus befindlichen Kranken waren 275 in der mediziniſchen Abteilung, 253 in der chirurgiſchen Abteilung, 122 in der gynäkologiſchen Abteilung, 63 im Säuglingskrankenhaus, 78 in der dermatologiſchen Abteilung, 22 in der Abteilung für Hals⸗, Naſen⸗ und Ohrenkranke, 4 in der Abteilung für Augenkranke. Da am 6 März 1925 die Zahl der Kranken 960(487 männliche, 473 weibliche) betrug, waren in den Mannheimer Krankenanſtalten am 6. März d. Is. 13 Kranke mehr als am gleichen Tage des Vorjahres. „Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt, wie im Mittagsblatt mitgeteilt, in der Sofienſtraße eine 28 Jahre alte, ledige Hausange⸗ ſtellte. Die Lebensmüde, die in der Küche bewußtlos aufgefunden wurde, iſt auf dem Transport nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus ge⸗ ſtorben. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Schlauchleitung zum Gasherd entfernt war und das Gas aus der geöffneten Leitung brannte. Nach den Tatumſtänden und einem vorgefundenen Brief muß angenommen werden, daß Selbſttötung vorliegt. Geiſtige Störungen dürften die Urſache der Tat ſein. *Ständchen im Krankenhaus. Am Sonntag wurden die Kranken des Städtiſchen Krankenhauſes durch ein Ständchen des „Kuhnſchen Männerquartekts“ unter Leitung des Muſik⸗ direktors Kuhn erfreut. Der vollendete Geſang wurde mit viel Beifall und Dank von den Kranken aufgenommen. * Privaf-Realſchule Schwarz. Der ſechsklaſſigen Priva!⸗Real⸗ ſchule Schwarz wurde durch Genehmigung des Badiſchen Miniſte⸗ riums für Kultus und Unterricht vom 2. März die vorläufig probe⸗ weiſe Angliederung einer Oberſekunda von Oſtern 1926 ab ge⸗ nehmigt. Die Schule iſt nun ſiebenklaſſige Privat⸗Realſchule mit Latein und führt außerdem als Inſtitut die Stufen Sexta⸗Univerſi⸗ tätsreife.(Abitur.) * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen Freitag Metzger Friedrich Bilharz mit ſeiner Ehefrau Mina geb. Bayer. Augartenſtraße 44. Marktbericht Bei ſchönem Wetter iſt ein Gang über den Markt immer ein Genuß. Wenn wie heute die Sonne lacht, haben vor allem die Frühlingsblumen Exiſtenzberechtigung. Wenns regnet oder gar ſchneit, laſſen ſie traurig ihr Köpfchen hängen, weil ſie fühlen, daß ſie ſich zu früh eingefunden haben. Auf den Blumenſtänden war wieder reiche Auswahl. Die Führung hatten Hyazinthen und Tulpen in allen Farben. Dazwiſchen präſentierten ſich blühende Zweige, die den Frühling in die Wohnung tragen, recht dekorativ. Unter den Schnittblumen macht ſich jetzt die Primel ſtärker bemerk⸗ bar. Auf dem Gemüſemarkt überſtieg wie überall das An⸗ gebot bei weitem die Nachfrage. Wie ſich doch die Zeiten ge⸗ ändert haben. Wenn man jetzt einen Augenblick ſtillſteht und ſich die Ware betrachtet, ſpringt die Händlerin ſofort von ihrem Schemel auf und frägt, was man gern haben möchte. Der Feldſalat be⸗ herrſcht nicht nur in der näheren und weiteren Umgebung, ſondern auch auf dem Markt das Feld. Daneben Spinat, Lattich und Kopf⸗ ſalat. Man konnte auch ſchönen Blumenkohl kaufen. Die Winter⸗ gemüſe waren ebenfalls vollzählig in ſo anſehnlicher Menge ver⸗ treten, daß ſchwerlich alle Beſtände abgeſetzt worden ſind. Auf den Obſtſtänden macht ſich immer noch das ausländiſche Gewächs ſehr breit, vor allem Orangen, Bananen und amerikaniſche Aepfel. Während der Preis der Orangen als volkstümlich zu bezeichnen iſt, ſind die amerikaniſchen Aepfel nur für die zahlungsfähigſten Kreiſe beſtimmt. Die große Menge würde gern einmal das Probukt pro⸗ bieren, das in der kaliforniſchen Sonne gereift iſt, aber 70 Pfg. für das Pfund iſt denn doch ein zu hoher Preis. Schwer kann man allerdings widerſtehen, denn das Lächeln der Rotbäckigen iſt gar zu verführeriſch. Die einheimiſchen Vettern nehmen ſich daneben ſehr unanſehnlich aus. Der Eierpreis weiſt ſeit Samstag ſtark ſenkende Tendenz auf. Während am letzten Markttage das Stück 19—20 Pfg. koſtete, be⸗ wegte ſich der Preis heute zwiſchen 9 u. 18 Pfg. Das ſtädt. Preisprü⸗ fungsamt hat demnach mit Erfolg die Eierpreiſe beanſtandet. die in keinem Verhältnis zu dem großen Angebot ſtanden. Bei dem heu⸗ tigen Spitzenpreis von 18 Pfg. handelt es ſich um holländiſche Ware. Auch dieſer Preis iſt vom Preisprüfungsamt beanſtandet worden. Er wird infolgedeſſen jedenfalls auch verſchwinden. Bei den Butterpreiſen wurde das gleiche Verfahren mit dem Erfolg angewendet, daß der Preis der Süßrahmbutter von 63 auf 60 Pfg. für das Viertel zurückging. An den Fiſchbottichen war das Geſchäft eben⸗ falls nicht ſehr bedeutend. Wie überall ſo auch hier mehr Zu⸗ ſchauer als Käufer. Die Seefiſche waren in der Hauptſache mit Kabljau, Schellſiſch, Goldbarſch und grünem Hering vertreten. Auf den Geflügelſtänden lagen in der elften Vormittagsſtunde Hähne und Hühner noch in langer Reihe. Zickelfleiſch wurde zu 1,20 Mark das Pfund ausgeboten. In lebendem Geflügel war die Auswahl ebenfalls ſehr groß. Aus Spezialität für Feinſchmecker empfahlen ſich Froſchſchenkel. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig je Pfund: Kartoffeln—5: Salatkartoffeln 13—20; Bohnen dürre, weiße und bunte 25—45; Wirſing 25—28; Weißkraut 14—16; Rot⸗ kraut 16—18; Blumenkohl Stück 30—150; Karotten 18—20; Rote Rüben 14—16; Roſenkohl 55—60; Spinat 17—25; Zwiebeln 12—15: Knoblauch Stück—15; Kopfſalat Stück 30—40; Endivinſalat Stück 40; Feldſalat 60—120; Kreſſe 60—100; Lattich 100—160; Meer⸗ rettich Stück 10—100; Suppengrünes Büſchel 12—15; Schnittlauch Büſchel 10: Peterſilie Büſchel 12—15; Sellerie Stück 10—60; Trau⸗ ben 100; Aepfel 15—70; Orangen Pfund 25—35; Zitronen Stück —12; Bananen Stück 12—25; Nüſſe 50—55: Süßrayhmbutter 200 bis 252: Landbutter 180—200; Weißer Käſe 40—50; Honig m. Glas 160—220; Eier Stück—18; Aale 180; Hechte 160—180; Barben 140; Karpfen 160; Schleien 180—200; Breſem 100—140; Kabeljau 40—50; Schellfiſche 40—80; Goldbarſch 40—50; Seelachs 30—40; Seehecht 50; Stockfiſch 50; Backfiſche 60; Hahn: lebend Stück 150 bis 450; Hahn geſchlachtet Stück 250—900; Huhn lebend Stück 150 bis 600, geſchlachtet Stück 250—900; Enten: geſchlachtet Stück 500 bis 800; Tauben: geſchlachtet Stück 70—120; Gänſe: lebend Stück 800; Rindfleiſch 100; Kuhfleiſch 60; Kalbfleiſch 120—130; Schweine⸗ fleiſch 120—130; Hammlfleiſch 90—100, Gefrierfleiſch 65; Zick⸗ lein 120. *Aufnahme von Anwärkern für den mikkleren Juſtizdienſt. Im April ds. Is. wird wieder eine beſchränkte Anzahl von Anwärtern für den gehobenen mittleren Juſtizdienſt(Juſtizanwärter), und von Anwärtern für den einfachen mittleren Juſtizdienſt(Büroanwärter) aufgenommen werden. Die Aufnahmegeſuche ſind in der Zeit vom 15. März bis 7. April beim Juſtizminiſterium einzureichen. Die nähere Auskunft über die Vorausſetzungen für die Einſtellung als Anwärter für die obengenannten Dienſtzweige ſowie über die den Aufnahmegeſuchen beizulegenden Nach eange kann bei den Amts⸗ gerichten eingeholt werden. Iſt 2 la beendet. Und Fälle gibt es, die ſich dadurch kennzeichnen, dritt duvermählte. Gatten mit ihren früheren Ehepartnern nun zu gen. Ider viert höchſt vergnügte geſellſchaftliche Beziehungen pfle⸗ oll destrindberg lehrt, man haſſe ſich verheirateterweiſe. Warum e er Haß noch fortbeſtehen, wenn ihm ſozuſagen der Kampf⸗ Ainde entzogen worden iſt? Viele dieſer Eheleute haben nun auch ſcopfe aus der einen oder der anderen Ehe. Dieſe armen Ge⸗ aufbfe wachſen nun in ſehr komplizierten Familienverhältniſſen belo Sie haben einen Papa, den ſie nur hier und da zu Geſichte Onker den, aber einen„Onkel“, der immer da iſt. Denn dieſer wechf iſt der Gatte der Mama. Maache haben auch piele, oft kese Onkels. Es iſt für ſo ein bedauernswerkes Kind ſehr i Kl ſich da auszukennen. Die Maſſe machts ja nicht. Und ſie, liche leinen und Heranwachſenden, ſind donn das Opfer eines elter⸗ WWeig der meiſt nicht heilig, ſondern leider recht, recht it eeeeeeeeeeeeee Theater und Muſtk Nür, Araufführung im Düſſeldorfer Schauſpielhaus. Unter den n 5 122 e ae 94 5 an der Portaltreppe, voll⸗ ſ ſich das„S ch 1 tz e n gelſpie“ von Max Me 1 i 17500 an deruch äußerlich an die Myſterienſpiele des deutſchen 15 alters deutzenen es innerlich verwandt iſt. Ganz in dem Veſſte Hel an ſehecke Theaterſtück zu einem kultiſchen zu machen, gi 45 in deue tzengelſpiel ein großes Gleichnis davon, wie,(plaubens⸗ der Zund Nachſtenliebe ihren Lohn finden, wie dort wi ſe herrſchen, Vahr, chutzengel, des Menſchen guter Geiſt, alles zum eſten wendet, Nacht d dort, wo Hoffart und Selbſtgerechtigkeit einkehren, 115 Böſe Nichte, dewinnt, das Leid hereinbricht; weil der weicht. Jabeet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet, iſt der inn der enger in⸗ der die bis dahin fromme Jungfrau, der treu Schutz⸗ diche zur Seite tand, die uneheliche Mutter ſchmäßt un ſo Gottes duße und das Geleit des Schutzengels verlier. Rur eine ſch vere dden kann ſie retten: an dem Kergeunee ſoll ſie ſtehen und ſich zur z Nanne als Weib anbieten. Aber keiner nan. ö Reltuchegen Luſt; nur der Trunkenbold, der Seifenſieder, will auf Aun,Vorſchlag eingehen. Geduldig trägt ſie alles, bis dann die Er⸗ Feag kommti War es doch nur der Schußengef der ſe in ondener deſe le verſuchte, und der ſie für ihre Treue belohnen konnte. Um ehn Hauptgeſtalten der Jungfrau, die Eleonore Fiſcher Mendels⸗ Ueranit ergreifender Innerlichkeit ſpielte und dem Engel Pete Velt der übermenſchlich ſchön ſprach, gruppieren ſich Typen, die die Me zund die Menſchen aufzeigen, wie ſie waren und wie ſie ſind: Uunvollkommenheit, altes Leid und Not werder lebendig: nur will ſie anders als]d Peterf. wo die helfende Liebe wirkt, iſt Friede und Glück. Wuchtig den Sinn des Spieles ausdeutend mit dem ragenden Domportal im Hinter⸗ grund war Sturms Bühnenbild. Da Max Mell ſelbſt Regie führte, kann man dieſe Aufführung als von des Dichters Geiſt getragen werten; das Haus folgte mit lebhafter Anteilnahme und brachte dem Dichter und der Künſtlerſchar durch reichen, herzlichen Beifall ſeinen Dank und ſeine Anerkennung. Dr. Kar!l Lehmann Theatkerrundſchau. Im Stadttheater in Straßburg i. E. wurde durch das Baſeler Schauſpiel Leſſings„Nathan, der Weiſe“ geſpielt. Das Haus war überfüllt. Die deutſche Vor⸗ ſtellung fand ſtürmiſchen Beifall.— Paul Kornfeld hat ſoeben eine Komödie in drei Akten:„Kilian“ oder„Die gelbe Roſe“ fertiggeſtellt.— Die beiden großen Berliner Theaterdirektoren Max Reinhordt und Viktor Barnowſki ſollen wegen eine, großen Geſchäftszuſammenſchluſſes verhandeln. Die künſtleriſchen Betriebe ſollen dabei vollkommen getrennt bleiben.— Die Nordhäuſer Stadtverordneten bewilligten die nachgeforderten Zuſchüſſe für das Stadttheater van 110 000 Mark. Ebenſo wurde beſchloſſen, dem Stadttheater für die kommende Spielzeit einen Zuſchuß von minde⸗ 05 70 000 Mark zu gewähren, ſo daß die Weiterführung de⸗ für die Spielzeit 1926/7 unter ſtädtiſcher Regie geſichert erſcheint.— Die Oper„Die Läſterſchule“ von Paul von Klenau iſt vom Opernhaus in Frankfurt a. M. zur Urauf⸗ führung erworben worden.— Das Krefelder Stadttheater er⸗ warb das neueſte Werk Georg Kaiſers, das Schauſpiel„Zweimal Oliver“, zur Uraufführung. Dieſes Stück kommt Ende März oder in den erſten Tagen des April gemeinſam mit Berliner und Dresden zur Uraufführung.— Die nachgelaſſene Oper Puccinis„Tu⸗ randot“ wird vorausſichtlich ihre deutſche Uraufführung an der Wiener Staatsoper erleben. Kunſt und wiſhenſchaft ½ Ein Jehlgriff der wiener Staatsgalerie. In Poriſer Kunſt⸗ kreiſen wird jetzt viel von einem ſchweren Verluſte geſprochen, den e Wiener Staatsgalerie durch den Tauſch eines Manet gegen eine kleine Landſchaft von Corot und einen Akt von Renoir erlitten hat. Die Geſchichte ljegt zwar um zwei Jahre zurück, aber erſt jetzt läßt ſich erkennen, daß die Wiener Galerie einen ſchweren Fehlgriff be⸗ gangen hat Sie beſchloß im Jahre 1924, ein aus der ſpaniſchen ſie gune ſtammendes Werk,„Spaniſche Zigeuner“ an den Pari⸗ füt Faniende Barbazanges verkaufen Die Verhandlungen ührten zu dem Ergebnis, daß der Kunſthändler für den Meel de erwähnten Werke, einen Geſamtwert von einer halben Million Franes nach dem heutigen Kursſtand darſtellend, an die Wiener Staatsgalerie abgab. Er behielt ſich vor, innerhalb einem Jahre das Geſchäft rückgängig machen zu können. Dieſe Klauſel ſcheint aber nichts weiter zu ſein als eine Art geſchäftlicher Maskerade, denn als der Manet in Paris eintraf und von den erſten Fachleuten geprüft wurde, rief der Direktor des Louvre⸗Muſeums begeiſtert aus: „Oeſterreich hat eiren zweiten Krieg verloren, als es dieſes Meiſter⸗ werk für ein Trinkgeld hergab.“ Das Gemälde erhielt in dem Kunſthandel einen beſonderen Raum. Es wird den ausländiſchen Käufern als eine der bedeutendſten Erwerbungen der letzten Jahre gezeigt. Dieſer Tage offerierte das Loupre⸗Muſeum fünf Millionen Franes, eine amerikaniſche Firma wird vielleicht den Preis ver⸗ doppeln. Das Bombengeſchäft der Pariſer Kunſtfirma wird als Beweis dafür angeſehen, daß es noch immer Experten gibt, die gründlich danebenhauen.— Die Wiener Staatsgalerie macht auch in einer andern Bildergeſchichte von ſich reden. Vor einem Jahre wurde ihr ein Utrillo für zweitauſend Francs angeboten; ſie lehnte ab, weil das Bil) zu teuer war. Vorige Woche kam wieder eine Anfrage aus Wien; der Utrillo koſtet aber jetzt 30 000 Franes. e Der Bronzeknabe von Marathon. Vor kurzem haben Fiſcher in der Bucht von Marathon die etwa 1,30 Meter große Bronceſtatue eines Knaben aus dem Meere gezogen. Sie wurde ins Athener Nationalmuſeum gebracht. Bis ſie aufgeſtellt und abgebildet werden kann, werden allerdings noch einige Monate vergehen. Denn über der ſchönen grünen Patina ſitzen Sinter und Muſcheln, die anfangs mehr ahnen ließen, ein wie bedeutendes griechiſches Originalwerk in dem Knaben erhalten iſt. Ihre Entfernung iſt äußerſt mühſam und ſchwierig und wird unter Leitung von Prof. Kuruniotis ſorg⸗ fältig durchgeführt. Wie W. von Maſſow im„Gnomon“ ſchreiht, iſt der etwa 14 Jahre alte Knabe faſt völlig erhalten. Er gleicht im Motiv bis auf den rechten Arm dem Einſchenkenden Satyr des Praxiteles. Auf der vorgeſtreckten Linken hielt er wohl ein Käſtchen, das er vergnügt betrachtete, vielleicht einen Siegespreis und die Freude iſt bis in die Fingerhaltung ausgeſprochen Beſonderen Reiz geben dem noch unentwickelten ſchönen Knaben die eingelegten, klar erhaltenen Augen und der zarte, geöffnete Mund. Die Anmut der Erſcheinung und die Verwandtſchaft mit dem Satyr weiſen auf die Schule des Prapiteles. Später wurde die Figur verſilbert. Unweit der Fundſtelle wurde hernach ein Kandelaberfuß in Form einer Tierkralle gefunden. Daraus ſchließt man, daß dort ein Schiff mit noch mehr Schätzen geſunken iſt, oder daß Schiffsleute, um ſich im Sturme vom Ballaſt zu befreien, noch mehr Broncewerke über Bord warfen. Jedenfalls iſt eine gründliche Abſuchung des dortigen Meeresbodens für die nächſte Zukunft geplant. Ueber den Knaben hat ſich ſchon ein Gelehrtenſtreit entſponnen; man erklärte ihn füör e e oder für einen Athleten. Doch iſt weht dee odellierung ſeines Körpers nur ſo weich wegen ſeines jugendlig Alters, in dem der Knabe noch ſteht 5 175 ——— — 2 ————— ——— 4 Seite. Nr. Iis Deorpetsiag, den 1 vereinsnachrichten Die Jahreshauptverſammlung des Gewerbevereins Neckarau fand am 8. März im Vereinslokal„Adler“ unter zahlreicher Beteili⸗ —5 der Mitalieder ſtatt. Nach einem kurzen Rückblick auf das ver⸗ floſſene Geſchäftsjahr durch den Vereinsvorſitzenden. Baumeiſter Sieber, aibt der Sekretär einen einführenden Vortraa über„Die neuere Geſchichte des deutſchen Handwerks und die Bedeutung der Gewerbevereine“. Die außerordentlich intereſſanten Ausführungen. die die Eriſtenzberechtiauna und Exi⸗ ſtenzfähigkeit der Gewerbevereine überzeugend nachwieſen, ſa als für die geſunde Entwicklung des deutſchen Handwerks abſolut unentbehr⸗ lich erſcheinen ließen. wurden von der Zuhörern mit großem Beifall aufgenommen. Dder Vorſitzende ſprach dem Redner den gebührenden Dank aus und nahm hierauf die Ebruna von drei Mitaliedern vor. die dieſer Tage ihrer über 25jähriaen Zugehörigkeit zum Gewerbe⸗ verein als treue Mitkämpfer für die gute Sache ihres Standes ſich er⸗ ſreuen dürfen. Es ſind dies: Waanermeiſter Anton Schlachter. Baumeiſter Anton Effler und Schreinermeſſter Karl Germer. Als äußeres Zeichen erhielten die Jubilare Diplome in bochkünſt⸗ leriſcher Ausführung. Dem nun folgenden Jahresbericht des Sekretärs entneh⸗ men wir, daß der Gewerbeverein z. Zt. 123 Mitalieder zäbl! Drei Kollegen hat der Verein im Berichtsſahr verloren: ſeinen hochver⸗ dienten früheren 1. Vorſitzenden, der 21 Jahre lana als Gründer des Vereins an deſſen Spitze ſtand und dann als treues Mitalied und Ehrenvorſitzender noch bis zum Tod vorbildlich tätig war, Baumeiſter und Stadtverordneten⸗Vorſtand Franz Anton Noll. Tünchermeiſter Jacob Winkler und Uhrmachermeiſter Eugen Jun a. Zum ehren⸗ den Gedenken erhoben ſich die Verſammelten von ihren Sitzen. Die Tätigkeit war durch die derzeitigen mißlichen Verhältniſſe der Wirt⸗ ſchaft ſehr erſchwert. Die in den Monatsverſammlungen geübte Ausſprache brachte viel Aufklärung und Nutzen. Der Bericht ſchließt mit Worten des Dankes an die Preſſe für ihre jederzeit auch den In⸗ lexeſſen des Handwerks erwieſene Unterſtützung. Die Rechnunas⸗ ablaae des Kaſſiers Hoffmann zeiate ein Geſamtbarvermögen von 959 Mark, worunter ſich auch eine dankenswerte Zuwenduna der Süddeutſchen Diskontobank. Depoſitenkaſſe Neckarau, befindet. Die Erneuerunaswahlen zum Vorſtand brachten zum Teil neue Männer. Der 1. Vorſitzende, Franz Sieber und der Sekretär Guſtav Maner baten aus Gründen zwingender Not⸗ wendigkeit heraus um Enthebung von ihren Aemtern. die ſie 7. bezw. 26 Jahre lana innehatten. Die Verſammluna konnte ſich nur ſchwe⸗ ren Herzens dazu verſtehen. neue Männer zu bexufen. Es wurden gewählt als 1. Vorſitzender Bauingenieur Alois Noll und als Se⸗ kretär Schreinermeiſter Karl Speidel, zwei Herren, deren Väter auch im Vorſtand tätia geweſen ſind. Dieſe Wahl iſt als eine ſehr glückliche zu bezeichnen. Wir dürfen bei den Fähiakeiten der Neu⸗ newählten hoffen. daß der Verein nicht nur auf ſeiner ſeitherigen Höhe erhalten bleibt. ſondern bald zu neuen Taten und Erfolgen weiterſchreiten wird. Die ſeitherigen Vorſtandsmitalieder Anton Schlachter und Valentin Fuchs wurden durch Zuruf wieder⸗ gewählt. Wie hoch die Verdienſte der ſcheidenden Herren eingeſchätzt werden, bewies die ſofort vorgenommene Ernennung zu Ehren⸗ mitgliedern, eine Ehrung. worüber ſich alle Freunde des Hand⸗ werkerſtandes freuen werden. Als Rechnungsprüfer wurden Bau⸗ meiſter Friedrich Schlachter und Schloſſermeiſter Georg Zeil⸗ felder wieder beglaubiat. Wichtige Handwerkerfragen füllten die Zeit bis Mitternacht noch aus.* veranſtaltungen Muſik⸗ und Ankerhaltungsabend im Ballhaus Das Schülerorcheſter der ſtädtiſchen Handels⸗ ſchule veranſtaltete geſtern einen wohlgelungenen Muſik⸗ und Unterhaltungsabend im großen Saale des Ballhauſes, zu dem eine überaus zahlreiche Zuhörerſchaft erſchienen war. Das Programm, das um 8 Uhr ſeinen Anfang nahm, wies eine reichhaltige Folge guf, der alle Mitwirkenden mit großem Eifer gerecht zu werden bemüht waren. Es iſt etwas eigenartiges um jugendliche Orcheſter. Das Suchende und Drängende, das in der Jugend ſelbſt liegt, gibt ſich auch in ihrem Muſizieren kund, das, wenn auch manchmal etwas zerfahren, die ſeeliſche Beſchwingtheit und Reife des ge⸗ wiegten Muſikers mit lebensvoller und urſprünglicher Friſche zu erſetzen weiß, rein und ungekünſtelt, ſo daß doch jedermann in Bann gehalten wird. Sache des Dirigenten iſt es, ſeine Schar um die Klippen eines Werkes ſicher herumzuführen, denn die Jugend braucht einen Führer, zu dem ſie vertrauend aufblicken kann. Einen ſolchen Führer beſitzt das Schülerorcheſter der ſtädtiſchen Handels⸗ ſchule zweifellos in Herrn Lampe, der mit getreuer Umſicht ſeiner Schar den Erfolg zu ſichern wußte. Aber nicht nur als trefflichen Führer, ſondern auch als feinſinnigen Begleiter am Klavier konnte man Herrn Lampe ſpäter noch kennen und ſchätzen lernen. Die Symphonie Nr. 6 G⸗dur(mit dem Paukenſchlag) von Joſeph Haydn leitete den Abend ein, ihre Darbietung löſte ſtarken Beifall aus, wenn auch der„Paukenſchlag“ durch das Klavier erſetzt war. Das Orcheſter zeigte ſich recht wacker, wenn es auch manchmal dünken wollte, als ob das Werk doch etwas zu ſchwer für die jungen Kräfte ſei.„Dauk ſei dir Herr“ von Händel und „Rezitativ und Kavatine der Helene“ aus der Oper„Manfred“ von C. Reinecke brachte Frau Ruf(Alt) zu Gehör. Das Duett aus dem Oratorium„Saul“,„Du, den der Kranz der Jusgend krönt“, geſungen von Fräulein Pfeil(Soyran) und Frau Ruf, erntete reichen Beifall. Der Schüler Colmorgen ſpielte hier⸗ auf den Mittelſatz aus einem Konzert für Violoncello von Golter⸗ mann vortrefflich, hinſichtlich der Technik wie des Ausdrucks. Fräu⸗ lein Irmgard Köhler und die Herren Kummermehß und Kaulmann brachten ſodann die bekannte Komödie„Der fahrende Schüler im Paradeis“ von Hans Sachs zur wohlgelungenen Aufführung. Den Schluß bildete Mozarts oft geſpielte Serenade„Eine kleine Nachtmuſik“(1. und 4. Satz), wofür ebenfalls ſtarker Beifall dankte. W. R. die Haftung der Poſt und die Transportverſicherung Bei der Verſendung von Waren durch die Poſt kommt es natür⸗ lich vor. daß Pakete in Verluſt geraten oder beſchädigt werden. ſei es nun durch Diebſtahl. Brand. Eiſenbahnunalück oder ein ſonſtiges Er⸗ eignis. Noch nicht lange, in der Nacht vom.—6. Dezember 1925, iſt auf der Strecke München—Auasbura ein Bahnvoſtwagen in Brand geraten und ſein Inhalt— beinahe tauſend Pakete— voll⸗ ſtändig vernichtet worden. Auch ſei an das Eiſenbahnunglück bei Ludwiaſtadt vom 18. Februar 1924 erinnert, wo eine ſehr aroße An⸗ zahl Poſtſendungen. deren Wert in die Zehntauſende geht, zu Scha⸗ den gekommen iſt. Weiter möge ein Fall erwähnt werden. der kürz⸗ lich in einer Zeitung zu leſen ſtand: Ein Poſtpaket mit 850 000 tſche⸗ chiſchen Kronen Inhalt wurde auf der Strecke Berlin—Prag vollſtän⸗ dig ausgeraubt: ſtatt der Geldbündel fand ſich nur ein fremdes Paket mit Glasperlen vor. Wer iſt nun für derartige Schäden haftbar? Die Poſt natürlich, wird man ohne weiteres ſagen. Das iſt richtig. Es heißt darüber in 8 9 des Poſtgeſetzes von 1871 auch ſo ſchön, die Poſt erſetzt den „wirklich erlittenen Schaden“, aber—„niemals mehr als drei Mark für ſedes Pfund der ganzen Senduna“. Wir ſehen alſo, die Haf⸗ tuna der Poſt iſt erheblich beſchränkt. Auch im Welt⸗ poſtwerkehr iſt es ſo, nur daß hier die Haftungsſätze etwas anders geregelt ſind. Nach Artikel 16 des Poſtraketvertraas des Weltvoſt⸗ vereins betragen dieſe Sätze: Für ein Paket bis zu 1 Ka. 10 Gold⸗ franken, von 1 bis 5 Ka. 25 Goldfranken und von 5 bis 10 Kg. 40 Goldfranken,(1 Goldfranken M..83). Aber nicht überall gel⸗ ten dieſe Haftungsſätze. Im Verkehr mit Oeſterreich. Ungarn und der Tſchechoflowakei haftet die Poſt nur mit 2 Goldfranken für ſedes Kilo der ganzen Sendung. Nach verſchiedenen britiſchen Veſitzungen beträgt die Haftungsgrenze 1 Pfund Sterlina für jedes Paket. Bei Sendungen nach den Vereinigten Staaten von Amerika, Mexiko und einer ganzen Reihe britiſcher Beſitzungen haftet die Poſt überhaupt es ſei denn, daß der Erſatzfall ſchon in Deutſchland eingetreten 1 Dieſe Entſchädiaung der Poſt iſt berzlich wenia im Verhältnis zum Wert der meiſten Sendungen: den arößten Teil des Schadens muß daher bei dieſer Sachlaae der Kaufmann im Schadensfalle ſelbſt tragen. Es ſei nur als Beiſpiel erwähnt. daß bei dem Ludwiaſtadter Eiſenbahnunglück für drei vernichtete Pakete im Werte von 800 RM. ein Poſterſaz von 70 RM. vergütet wurde. alſo weniger als 10 7 des Wertes der Sendung. Bei einem Poſtſckaden kann alſo der Kaufmann eine oft empfindliche Einbuße erleiden. Hier areift nun die Transvortverſicheruna hbelfend ein. Durch Verſicherung ſeiner Poſtſendungen kann ſich der Kaufmann gegen derartige Ver⸗ luſte im Schadenfalle ſchüätzen. Nach den allgemeinen Verſicherunas⸗ bedingungen der Verſicherunasgeſellſchaften deckt die Verſicherung alle Schäden und Verluſte, die der verſicherte Gegenſtand, während er ſich im Gewahrſam der Poſtverwaltung befindet. erleidet. Kommt dann ein derartiger Schaden vor, ſo erhält der Kaufwann vach Vor⸗ lage der ordnungsmäßigen Paviere und der poſtamtlichen Beſcheini⸗ gaung den nach Abzua der Poſtveraütung verbleibenden Schaden⸗ betraa ſofort ausbezahlt. Wenn ſich alſo der Kaufwann vor unan⸗ genehmen Ueberraſchungen durch Schäden an Poſſendungen ſchüken will. iſt eine Verſicherung ſeiner Poſtſendungen unbedinat notwendig Nolte, Mannheim. Die Gülkigkeit der Sonntag⸗fahrkarten über Oſtern. Die er⸗ mäßigten Sonntagsrückfahrkarten gelten über Oſtern von Grün⸗ donnerstag mittags 12 Uhr bis zum Oſtermontag einſchließlich. Innerhalb dieſer Geltungsdauer können die Karten an jedem Tag zur Hin⸗ und Rückfahrt benützt werden. Die Freigabe der Schnell⸗ züge für Sonntagskarten iſt ſeinerzeit nur verſuchsweiſe bis 28. März erfolgt. Der badiſche Verkehrsverband bemüht ſich darum, daß dieſe, ſowohl im Intereſſe der Reiſenden als auch der Reichs⸗ bahnverwaltung, als ideal befundene Regelung auch weiterhin bei⸗ behalten wird. Tagungen Tagung des Pfälziſchen Verkehrsverbandes Zu Mittwoch vormittag hatte der Pfälziſche Verkehrsverband die Vertreter der Verkehrsvereine der Südpfalz und Intereſſenten nach Bergzabern eingeladen zu einer Beſprechung über die Maß⸗ nahmen zur Hebung des Fremdenverkehrs in der Pfalz, beſonders in der Südpfalz Kanzleirat Günther⸗Ludwigshafen berichtete über einige Neuaufnahmen und über ein in Vorbereitung befind⸗ liches Verkehrsbuch für die Pfalz und ging dann auf die Vor⸗ bereitungen für die Reiſe des Volksfeſtvereins in New⸗ hork noch der Pfalz ein. Man erwarte eine Reiſegeſellſchaft von 150 Köpfen für eine Zeitdauer von ungefähr einer Woche. Schließlich behandelte der Vorſitzende noch die geplante Pfalz⸗ zrti ü ter 547 reiſſe von auswärtigen Journaliſten. Bürgermeif 9* gab einen intereſſanten Ueberblick über die N beſudde keit der Hebung des Fremdenverkehrs für die Pfalz un Dienſte für die Südpfalz. Beim Punkt Poſtautofahrten im verkehrs wurde u. a. die Errichtung einer Anzahl neltiond wünſcht. Es wurde betont, daß, wenn die Nee Schwie⸗ Linien nicht einrichten wolle, den Privatunternehmern n einrichte rigkeiten gemacht werden dürften, wenn ſie dieſe wollten. Poſtrat Fries nahm zu den Anträgen ein erläuterte die Maßnahmen der Oberpoſtdirektion 1851 er wurde N1 der Pfalzreiſe auswärtiger Preſſever F Vorbereilun⸗ ein Antrag angenommen, wonach Vergzabern mit durerh ſeiner gen zu beauftragen iſt. Bürgermeiſter Popp gab a 05 der Verwunderung darüber Ausdruck, daß im bayeriſchen 5 r, Etat für den Fremdenverkehr von 40 000 auf 20 000 Ma 5 rmöch⸗ geſetzt wurde. Der Vorſitzende, Kanzleirat Günther, wu tigt, an die Regierung eine diesbezügliche Einga An 1 5 Weiter beſchloß die Verſammlung einſtimmig, den 000 bringen, daß die Pfalz von den ausgeworfenen 20⁰ gleichen Ankeil zugewieſen erhalte, wie im letzten 1 7 Vei der Beratung der Eiſenbahnwünſche, Eitenbahninſpekkor Faure, daß die Eitendahnberwanzen Wünſche und Anträge in wohlwollender Weiſe unterh uung 5 prüfen werde. Er betonte aber, daß die Eiſenbahnverwa nachdem Mittel ergreifen müſſe, um die Einnahmen zu erhöhen. dfahr⸗ Speyer. ſie Reparationsobjekt geworden ſei. die Sonntagseu fürger⸗ korten ſeien in letzter Zeit bedeutend ausgebaut wi n, brsvetel meiſter Bretz⸗Annweiler verwies darauf, daß der Ver ſto⸗ mit Unterſtützung der Stadtperwaltung am Fuße des Frſcs ſege be riſche Feſtſpiele zur Aufführung bringen werde und ich⸗⸗ hierzu die Einlegung von Sonderzügen. Der Vertreter der Re bahndirektion ſagte dies zu. Berg⸗ Zum Schluß ſtellte der Vorſithende des Handelsgremiune zabern, Fabrikant Ziegler, die Rheinbrückenſr geug Debatte. Er ſtellte den Antrog auf Annahme einer Ente⸗ Berg⸗ die auf Vorſchlag des Bezirkstages und Bürgermeiſteramde auf die zabern vom Handelsgremium verfaßt iſt. Es wird darm 4 Not der Pfalz hingewieſen und betont, daß man aus Sackgaſſe nur herauskommen könne, wenn möglichſt viele Brüce! dungen mit dem rechtsrheiniſchen Mutterlande durch eilenrterus über den Rhein hergeſtellt werden. Neben der Erwe! die El⸗ der Brücke in Ludwigshofen empfiehlt die Tagung lichſen, bauung der Brücke Maximiliansau⸗Maxau als am vordring 95 da dieſe Brücke bereits im Projekt ausgearbeitet und, en Pialh lichſten Punkt des pfälziſchen Gebietes gelegen, der ganzen zugute auch dem am Rheine ſelbſt gelegenen Städten und Gemeinden 1115 kommt. Am Nachmittag fonden ſich die Teilnehmer der Be zu einer Poſtautofahrt nach Dörrenbach zuſammen. Aus der Pfalz Bad Dürtheim 8. März. Der Wiſſenſchaftliche Vegahrtge⸗ erte geſtern im Saale der Winzergenoſſenſchaft ſein 6 Vin der Jubiläum. Der Vorſitzende, Reallehrer Strauß, gedachte + Vor⸗ Feſtanſprache der Gründer des Vereins und ſeiner Ziele Winkel ſteher des Deutſchen Vortragsverbands Direktor Joſeph Mannheim, überbrachte die Glückwüſche dieſes Verbandes. ſchlozen ſich die Vorſtände der ke männiſchen Vereine von ſtadt a. H. und Ludwigshafen a. Rh. an. „ Kalſerslaukern, 10. März. Infolge einer Kabelſtörung woch Ort noch nicht feſtgeſtellt iſt, iſt ein Teil der Stadt feit Pnbe⸗ Mittag 412 Uhr ohne elektriſchen Strom. Wann der S iſt ſtart hoben ſein wird, iſt noch nicht abzuſehen. Die Induſtrie! offenen gehemmt, die Zeitungen in dem von der Störung betr Teil des Stromnetzes können vorausſichtlich nicht erſcheinen. aele * Iweibrücken, 8. März. Das Bezirksamt Zweibrücken Bezirks an die Gendarmerieſtationen und Bürgermeiſterämter des„ die eine Aufforderung zum rückſichtsloſen Eingreifen Sammler von Blütenkätzchen. waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März 5 10.. F ſei⸗ Nel⸗ gbein-Begel 5. A I. 15. 11 NRetar-Pegel.5. 8.. 10 Schuſterinſel“].15,1.18.90.27.901. o7 annheim.40.38J.64. 10 10 Kehl...182.122 84.283.192,01 Jagſtfeld.—„266267 Matau.20.17.68.288.67 5,53 Maunheim 332.408.67.59.83492 Caud 267.5826.298308385 Füin 34647734 2483 764436 Apotheker Rich. Brandt's blutreinigende 2 Schweigerpillen das gute alte Hausmittel für milde und sichere Regslufng des Stuhlgangs. 5.0. tr. sel, pal. I, Extr. Tehill. mosch.— AloEs.— Abeynth.. 50 Extr. Trif.- Gent àa.fl. Pulv. 5 Gent. eNeif, à4 d 8. f. 51. 155 Das KRätſel von Moldenberg Roman von H. v. Blumenthal. 85(Nachdruck verboten.) Sbaunend gewahrte Elſa, wie der Mann in dem blauen Kittel davonjagte und ſeinen Raub im Stich ließ, und ehe er noch hinter einer Biegung des Weges verſchwunden war, erkennte ſie, daß er verftagt wurde. Ein Radler, der augenſcheinlich aus der Rich ung des Kreuzweges gekommen war von ſeinem Rad, das dicht hinter ihr lag, abgeſprungen, um ihr beizuſtehen, war jedoch zur a hſt ihrem Angreifer nachgeeilt. Unbeachtet ließ er die Aktentaſche am Boden liegen, auf die ſie in neuerwachter Energie zuſtürzte. Rund um den Rand der Taſche war der Weg mit Goldſtücken beſät, die Elſa, auf ihren Knien liegend. in fieberhafter Eile einſam⸗ melbe, um ſie in der Taſhe zu verſchließen, bevor ihr Retter, wer er auch ſein mochte, zurückkehrte. Er ließ ihr aber nicht die Zeit dazu. Offenbar hatte er die Verfolgung aufgegebn, denn er kehrte zurück. ⸗he ſie noch eine Handvoll des glitzernden Haufens eingeſammelt hatte. „Ich fürchtete, Sie ſeien verletzt,“ erklärte er, als er ganz außer Atem auf ſie zukam.„Der Kerl iſt durch die Hecken geſprungen, aber ich glaube ihn zu kennen. Was hatte er getan? Er wollte Sie wohl berauben? Hat er Ihnen etwas genommen?“ Sine ſympathiſche, wohlklingende Stimme erlöſte ſie von aller Furcht. Dieſer wenigſtens war kein brutaler Räuber, wie der Mann, aus deſſen Klauen er ſie gerettet hatte, und ſie machte daher gar kein vergeblichen Verſuch, ihr Tun zu verbergen Sie war noch auf ihren Knien bei der Taſche und ließ die Handvoll Gold⸗ ſtücke, die ſie eben hielt, hineinfallen.„Nein, er hat nichts genom⸗ men,“ erwiderte ſie auf ſeine letzte Frage,„aber wenn Sie nicht dazugekommen wären. hätte er mich ermordet und all mein Hab und Gut geraubt„Wie ſoll ich Ihnen danken?“ Mit zitternden Lipnen ſchaute ſie zu ihm auf, und als er zu ihr herabplickte, fracte ſich der ſunge Franz Martin. ob ihm ncht das Mondlicht und ſeine Einbildungskraft einen Streich ielten. Wenn nicht. ſo war das Pild dieſes ſungen, wunderſchönen Weiles, das im Mondiicht auf dem Boden der Landſtraße kni⸗te und Händevoll Geldſtücke aus dem Straßenſtaub auflos, viel berũcken · 97 je ſeine Phantaſie eines erſonnen oder ſein Pinſel gemalt a Eein glücklicher Zufall führte mich hier vorüber, als Sie einen Angſtſchrei ausſtießen,“ ſagte er Gleichmut heuchelnd.„Aber, iſt es nicht ſehr gewagt, ſo viel Geld herumzutragen? Ich werde meine Radlaterne holen und Ihnen ſuchen helfen.“ V. Zuflucht. Als die letzten verſtreuten Gold ſtücke geſammelt und in der Aktentaſche geborgen waren hatte Franz Martin feſtgeſtellt, daß, falls er träumte, es ein höchſt erfreulicher Traum ſei. Im Alter von vierundzwanzig iſt man ſehr empfänglich für Romantik und Schönheit, und das helle Licht ſeiner Radlaterne, die er zur Ver⸗ folgung der flüchtigen Goldfüchſe herbeigeholt hatte, zeigte ſeine Märchenprinzeſſin nicht wenizer bezaubernd, als ſie ihm im Mond⸗ berlm erſchien, und ihr rälſelhaftes Auftauchen nicht weniger wun⸗ rſam. Sie erzählte ihm, daß ſie auf dem Wege zu einem Gaſthauſe, namens„Der gefleckte Hund“, geweſen ſei, das der einzige Platz in der Gegend ſein ſollte, wo Unterkunft zu erhoffen ſei, ferner, daß der Mann in dem blauen Kittel ein Fremder ſei, der ſich erboten hatte, ihre Taſche zu tragen, und der donn einen Raubverſuch gemacht habe. Doch ſchwieg ſie beharrlich, ſowohl über ihr Vor⸗ haben. wie über ihre ſeltſame Bürde. Und ſie ſchien ſogar nicht zu wiſſen, wieviel die Taſche enthielt. „Dies iſt wohl das letzte, ſagte er, als er mit ſeiner Laterne umherleuchtend, noch ein Goldſtück fand, das etwas weiter fort⸗ gerollt war.„Aber natürlich können wir erſt ſicher ſein, nackdem Sie Ihr Geld gezählt haben. Sollte noch etwasz fehlen, ſo müſſen wir morgen bei Tageslicht danach ſuchen. Mir erſcheint nicht ratſam, es hier zu zählen.“ „Es wäre gänzlich überflüſſig“ warf ſie ſchnell ein,„da ich doch nicht zu ſagen wüßte, ob etwas fehlt.“ „Nun,„Der gefleckte Hund“ dürfte für ein Sack ungezählten Geldes kaum der richtige Ort ſein,“ ſagte er nachdenklich.„Haben Sie dort Bekannte?“ Elſa ſchüttelte verneinend den Kopf. „Ich habe das Gaſthaus nie geſehen.“ „Wenn Sie es kennten, würden Sie ſchwerlich dort einkehren llen.“ 2˙ ſichtlicher Beſtürzung fragte ſie:„Gibt es denn gar kein Haus, in dem ich Unterkunft für die Nacht finden könnte? Ich bin ja völlig fremd hier“ „Tattächlich bin ich das auch,“ erwiderte er.„Ich kom vor zehn Tägen hierher. um zu malen, und habe mich in einen Häus⸗ chen hier in der Nähe eingemietet. Leider bin ich dort dieſe Nacht ganz allein, ſonſt würde ſie meine Wirtin gewiß gerne aufge⸗ nommen haben. Sie erhielt heute die Nachricht von einer ſchweren Erkrankung ihres einzigen Sohnes, worauf ſie ſofart abreiſte und mich mir ſelbſt überließ. Es iſt ein Jammer, daß ich gar nicht weiß, wohin Sie zu dieſer Nochtzeit mit all dem vielen Geld gehen könnten. Meines Wiſſens iſt das einzige anſtändige Gaſthaus cht der Umgebung in Virloine. Aber vermutlich hatten Sie Gründe, ſich für dieſe Richtung zu entſcheiden.“ Sahr „Ich wollte ſoweit als möglich von dem Virloiner uf bie forttommen,“ geſtand ſie mit einem prüfenden Seitenblick a. klargeſchnittenen knabenhaften Züge ihres Begleiters, deſſen wart ſie von all ihrer Angſt zu erlöſen ſchien. ud ſoll, Ihre liebliche Stimme bebte ein wenig, als ſie zage, 1„ fuhr:„Ich möchte Sie um einen recht großen Gefallen dite opiel iſt ein unbeſcheidenes Verlangen, aber da Sie mir ſchon Atkten, Güte erzeigten und— und— es handelt ſich nämlich um +5 diele taſche, die mir zahlloſe Schwierigkeiten bereitet. Wenn Sargehel in Obhut nehmen wollten, könnte ich unbekümmert wei enn er⸗ Ich müßte nicht jeden Augenblick fürchten, des Geldes wendagen, mordet zu werden und könnte mich ſogar in das Gaſthaus das Ihnen etwas verdächtig zu ſein ſcheint.“ ö m Ton Sie war ſichtlich beſtrebt, die letzteren Worte in leichee lehen vorzubringen, aber ſelbſt ihr Lächeln verriet das ängſtliche das ihm zugrunde lag. ſich die Franz Martin geſchmeichelt durch ipre Bitte, rang cgrem, Frage ab: Setzen Sie nicht allzu großes Vertrauen in einen entgeß, den?“„Wenn Sie im Sinne hätten, mich zu berauben, Bewel nete Elſa lächelnd, würden Sie ſchwerlich erſt auf dieſen ſuaſten des Vertrauens gewartet haben. Ich hege nicht den gerlanhen Zweifel, aber allerdings habe ich auch kein Recht, ſolches Ve an— einen Fremden zu ſtellen.“ gch füble „Sie erweiſen wir nur Ehre, rief er mit Wärme. de nun mich ftolz. Ihr Eigentum beſchützen zu dürfen. Und nachder gie⸗ über die Aktentaſche verfügt iſt und meine Wohnung an 50 o gung des Weges liegt, wollen wir dort in Erwägung dabfragen Sie Unterkunft für die Nacht finden könnten. darf ich wohin Sie eigentlich wollen?“ Scha „Eigentlich nach Brüſſel.“ antwortete ſte ſchnell, und def teuel, ten, der dabel über ihr Geſicht alitt, ließ ihn dieſe Frage ſerte el „Es iſt genug, daß ſeder Tag ſeine eigene Plage fat, ee m und befeſtigte ihre Taſche an dem Sattel ſeines Rades, das i Bede ſeraleken nacderkuch; von Jelt zu den Len,ſe ei iegen nachdenklich; von Zeit zu Zeit eg 41 Blicke von einem zum anderen, die ſih aber nie beregge Elſa fragte ſich, wie ſie ſolch unbedingtes Vertrauen uchte Fremden ſetzen könnte Sie hatte ihm geiagt und verſu Zang ſelbſt zu ſegen daß ſie keine Wahl hatte. ſondern umter dem id der Verhältniſſe ſtand. Wie ſie es auch anfaſſen mochte, ſie et Eigentum waren in ſeiner Macht, und es kam auf e 9 15 2 158 5 955 35 f oder ſie in ihren ſchwachen Hän behielt, ma teddigen. Fortſetzung 18 l⸗ en kace APA RK.... EA n * d anl bade ertag, den 11. März 1526 S Keue Raunheimer Jeitung(Abend · Ausgadel 5. Selle. Nr. 118 poret unò Spiel Sportfahrten nach Amerika nabe m 12. Februar haben die beiden Magdeburger Schwimmer eanntea cher und Frölich in Begleitung ihres Trainers, des i denten Meiſterſpringers Behrens. Deutſchland verlaſſen. um mit di reinigten Staaten gegen die dortige beſte Klaſſe. die auch 5 le beſte der Welt iſt. zu ſtarten. Auf hoher See begeaneten ſie glürlich nur durch Funkſpruch— dem aus Amerika zurückgekehr⸗ eiſterläufer Houben⸗Krefeld. Houbens Start in Amerika alke wenia alücklich. er batte nur Niederlagen zu verzeichnen. Er kegen delleicht den großen Fehler begangen. als„Nichthallenläufer 15 allenſpezialiſten anzutreten. Auf der Aſchenbahn bätte er Keaſſen 0 diesmal wieder ſeine amerikaniſchen Bezwinger binter ſich der Start von Rademacher batte von vornherein aroße elſgte auf Erfola. da er im Bruſtſchwimmen bis 500 100 fämtliche Weltrekorde inne bat. Seine Jeiten ſind Neſde ter in 115.9 Minuten. 200 Meter in.50,4 Min. 400 ſud ze r in:05 Min. 500 Meter in.40.8 Minuten. In Amerika 1is 10 hauptſächlich Skelton, der Olympiaſieger von 1924 in Pa⸗ ügte id der ſugendliche Rekordſchwimmer Spence. Skelton benö⸗ Ope in Paris zu 200 Meter Bruſt:56,6 Minuten. Er ſowohl wie gelt ee haben nach amerikaniſchen Meldungen ſedoch ſchon Zeiten er⸗ zdie denen Rademachers ziemlich aleichkommen ſollen. mer chon der Auftakt der Amerikafahrt der beiden deutſchen Schwim⸗ delſt war perheißungsvoll. Rademacher konnte kurz vor der Ab⸗ N ltona einen neuen Weltrekord aufſtellen und Frölich Emdf cenſchwimmen eine blendende Zeit erzielen. Eine beſſere Ame ehluna hätte es für die Fahrt kaum geben können. denn für den in. aner gelten nur Rekorde. Nach der Anfunkt in Amerika wurde kr de Stille und Zurückgezogenbeit von den beiden Deuticken unter ſchn bhut von Behrens das Training aufaenommen. Sie hatten Neaan wieder ihre alte Form erreicht. aber mit Rademachers Kampf die n ſeine beiden ſtärkſten Geaner Spence und Skelton ſollte es ſcomat noch nichts werden, da die Beiden vlötlich wie e beiftt. ſich 1 enen und daher mit dem Trainina ausſetzen müſſen. Wir alauben Nade daß ſie in aller Heimlichkeit aroße Anſtrenaungen machen. um eh umachers Zeiten zu unterbieten. Vielleicht ſteckt auch ſonſt iraend unfalrer Trick dahinter. diele eber ſportliche Unfairneß der Amerikaner baben ſich ſchon VelrSvortleute beklagt. In neuerer Zeit beſonders der finniſche meiſter im Eisſchnellauf. Claes Thunberg. Er bat. wie ſchon meldet hef ſez f ihe Niederlagen erlit⸗ ſen idet. bei ſeinen Starts in Amerika eine Reihe Ni a die er auf unfaire Manöver zurückführt. Er warnt alle Sports. keute 8 vor den unreellen Manövern der Amerikaner. 1912 bei der Aade in Stockholm war das ebenfalls ſchon aufaefallen: der 100 Meter⸗Lauf wurde auf ſolche Art und Weiſe von den Ame⸗ Aanern Veim 900 Meter⸗Lauf wurde der deutſche knterläufer Hanns Braun vom Start wea von den Ameri⸗ In 2 ſo eingekeilt, daß ein Sieg von vornherein ausſichtslos war. do kriſcher Erinneruna iſt auch noch die Art und Weiſe. wie Pad⸗ iheund Murchiſon ibre in Deutſchkand erlitkenen Riederlagen (chonigen wollten. ſcledbwobl Radenachers ſtärkſte Gsaner nickt am Stark er. wi enen ſind, gelang es ihm doch aleich bei ſeinem erſten Start(wie 5895 unſerer geſtrigen Abendausgabe meldeten) über 400 Mater in ret⸗ Anuten(alter Rekord:05,5 Minuten) einen neuen Welk⸗ de ord aufzuſtellen. Nicht genua damit, verbeſſerte er auch amerikaniſchen Rekorde über 300, 400 und 450 Pards 9 N banz beträchtlich. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Glanzleiſtung pon de lich. de. Fr 5 ichden ſportbegeiſterten Zuſchauern ſtürmiſch gefeiert wurde. Frö⸗ lac r noch nicht ganz ſeine alte Form erreicht bat. mußte ſich von Nade amerikaniſchen Univerſitätsmeiſter Houſe ſchlagen laſſen er der acker bat mit dieſer Leiſtung erneut den Beweis erbracht. daß es der beſte Bruſtſchwimmer der Welt iſt. An den Amerikanern iſt ſegt. das Gegenteil zu beweiſen. uad im Bruſtſchwimmen war Pegtſcktand 1012 bel der dtom. beles in Stockholm ſchon in vorderſter Front. lleber 200 Met 1 Mbate Deutſchland mit Bathe(:018 Minuten). Lü k o w 35 lebuten) und Mal iſch(:08 Min). die dref erſten Pläte b ber 400 Meter wurde W Bathe in 620,6 Minuten eb⸗falls kn. ſter por Henning⸗Schweden(:35,6 Min.] und P. Courtman⸗ Aaland(.36,6). Maliſch⸗Deutichland wurde Vierler in 690 min dbenegen damals war Deutſchland dem Ausland in der Bruſtlage ſen Auch die deutſchen Schwimmerinnen dürften im Bruſt ⸗ ewimmen 08 Amerikanerinnen mindeſtens ebenbürtia ſein Aagennt ſeien hier nur die Weltmeiſterinnen Erna 5 105 eus u. Käte Büns⸗Hamburg und Erna Murrauege de die„Hamburger Nachrichten“ ſprechen in einem Ueberbli 5 5 wi Ausſichten des deutſchen Schwimmivortes die Anſicht 0117 § auch im Kunſtfpringen mit an der Spitze 105 Fupbelm belegte Deutſchland im Kunſtſpringen mit Günther, 8 iter von Rademacher und Frö⸗ und Behrens ldem DeageerTurmſpringen konnte rner⸗Deutſchland einen e ladie erſten brei Blähe. r vor einigen Jahren verunalückte Nüi 85 auten zweiten Platz hinter W. E. Adlerz⸗Schweden ſichern. i i tſchland ebenfaſſs ſehr dut 85 den anderen Schwimmarten ſchnitt Deu inute„Rückenſchwimmen landete O. Fahr(1: uutem und g. Kelln 9 5 Minuten)— Deutſchland auf lelz meiten unddritten Plaz binter Hebner⸗Amerika. der Minuten benötiate. Die deutſchen Meiſſer Schie le, Maade⸗ 11 und Groß e mußten in den Zwiſchenläufen 15 116 die kreichen. Im 100 Meter Freiſtilſchwimmen Han 188 in Zeutſchen geſchlanen bekennen. Kabanamoku, der auch 10 zadreris dicht birter dem Schwimmphänomen Weif 4 er wurde in.03.4 Minuten überlegenor Sieger. Be, 11 1255 a⸗ bland wurde Vierter in.05,8 Minuten. Die Nie 1 Sil der Schwimmart maa nicht zulent an dem von ten gelegen haben. Die Ausländer waren uns hier über 70 8 Neuſdie Verhältniſſe dürften ſich heute kaum geändert 5 8 m chuchwimmen und Springen balten wir die Spitze in 5 erſe zimmarten domineren— wenn man von dem ſchwe 50 tei⸗ uin wam Arno Bora. der Weißmüller kaum nachſteht. abſehen 55 die Amerikaner. ſbe, An Radewacher und Frölich iſt es nun, da⸗ n e geuk Schwimmſportes in Amerika und damit in der 125 1— Rac eu heben und zu beſefligen. Der Anfana war ſebr aut, Mabde⸗ er wird auch weiterhin nicht enttäuſchen. 10 ie beſten deutſchen Sportsleute waren in Amer 1175 Der bekannte Weltmeiſter im Radfahren. ſwnbei den amerikaniſchen Sechskagerennen ſtändiger 1 daſt dir er. Sieger. Er erfreute ſich drüben ungeheurer Belie 15 Daß Ameneder auf dem Wege iind, unferen auten ſvortligenn mauf in lehterika zurückzugewinnen, geht auch daraus bervor, 25 in itger Zeit ſunge deutſche Radfabrer zu den Secheagenengen 5 5 ius Ferpflichte dat. Golle und Miede die im enſſiendan Aün vetliner Sechstacerennen nach Awerika fubren. 80 dort Spitzend geſchlagen. Bei dem erſten Rennen waren 1 115 der legesd und im zweiten Rennen mußte die Mannſchaft. 10 920 rung d. wegen eines Sturzes von Golle das Rennen aufce 1 benrias Anfeten des deutſchen Sports in Amerita dit achſen weſſeten und nur unſere beſten Sportelente ſird im Stan es 15 den;„u beben. Leiſtungen. wie die Rademamere. en dem ſet auf Nekorde einoeſtelnten amerikaniſchn Pelt kark. n ſon⸗ dort heute ſchon für die im Kahre 1978 in Amter 85 Ide Oiumpiade. Aus allen Ländern beſtellt man ſich 45 mall sleute. um die Leiſtungen der eigenen zu Feigern und in 15 Aniſchem Fraining zu lernen. Bei genauer Einbaltung eines be, n Traininasfaſtems, wie es jetzt in Deutſchland von dem Waftzer ausgearbeitet worden iſt. werden auch für ichs sſvortwart 5 Wus i ausbleiben. Vauldes Svortsteute 1028. die Erlolge nicht aush aller. 19 L Rademacher ſlellt weiker neue Rekorde auf Wir erhalten folgende Kabelmeldung aus Newyork: Bei einem Wettſchwimmen in dem Newyorker Athletik⸗Klub ver⸗ beſſerte Rademacher gegen zwei Gegner den Weltrekord frü die 100 Meter⸗Strecke auf:15,8(alter Rekord:15,9). Rade⸗ macher erzielte weiter einen neuen amerikaniſchen Rekord über 100 Pards in:15,6. Frölich, deſſen Geſundheitszuſtand zu wün⸗ ſchen übrig läßt, ſchwamm die 100 Meter Rücken lediglich um ſeinen Stil zu zeigen. Er wird nicht imſtande ſein, in den nächſten zwei für die 100 Meter⸗Strecke auf:15:8(alter Rekord:15:). Rade⸗ der Reiſe eine ſtarke Erkältung zugezogen hat. Die Zuſchauer ſpen⸗ Wochen in einen ernſthaſten Wettbewerb zu treten, da er ſich auf einem Vertreter der„United Preß“ gegenüber daß ſich Rademacher in ausgezeichneter Form befände und eine Anzahl neue Rekorde aufzuſtellen beabſichtige. Die deutſchen Schwimmer fahren heute (Donnerstag) abend nach Boſton und nehmen darnach am 20. März an einem Wettſchwimmen in Detroit teil. Ein weiterer Weitkampf findet am 24. beim Verein chriſtlicher junger Männer in Eincinnati und ſchließlich am 30. März in Philadelphia ſtatt. Die Schwim⸗ mer werden dann bis zum 6. April, an welchem Tage die Wett⸗ ſchwimmen in Chicago beginnen, eine Ruhepauſe haben und am 15. April die Heimreiſe nach Deutſchland antreten. Sowohl Rade⸗ macher als Frölich ſind mit ihren Erfolgen außerordentlich zu⸗ frieden und über den begeiſterten Empfang, der ihnen allenthalben zuteil wurde, ſehr erfreut. Beide erklärten, daß die ganze Reiſe für ſie ein großes Vergnügen geweſen wäre. Cawn⸗Tennis „Die Enbſpiele um die füddeutſche Meiſterſchaft im Hallen⸗ Tennis. Am Sonntagnachmittag wurden in München die Eyd⸗ ſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft im Hallen⸗Tennis ausge⸗ tragen. Der Andrang des Publikums war bemerkenswert ſtark. Nachdem infolge Krankheit Kleinſchroth ausgeſchieden war, ſiegte im Herren⸗Einzelſpiel Demaſius ⸗Berlin gegen Ofan⸗ Mannheim mit:2, 620. Das Damen⸗Ei ngelſp iel gewann Frau Dr. Friedleben⸗Frankfurt gegen Frau Dürenfurth⸗Salzburg mit:1,:3. Auch im Herren⸗Doppelſpiel machte ſich durch Kleinſchroths Erkrankung, der mit Demaſius das Favoriten⸗ Paar bilden ſollte, eine Aenderung notwendig. Die Herren Ofan— Dr. Buß⸗Mannheim blieben über Reuter—Knorr⸗München mit :4,:0 erfolgreich. Das Gemiſchte Doppelſpiel war dem Paar Frau Dr. Friedleben—Demaſius nicht du nehmen. Sie ſieg⸗ ten mit:1,:1 glatt über Lenz—Knorr⸗München. Im Rahmen eines Privattreffens kam ſchließlich noch ein Dame n⸗Doppel uſtande, das Frau Dr. Friedleben—Frau Heckelmann gegen das 2 Lenz—Knorr bei 3 Sätzen mit 7·5, 36, 6˙8 als Sieger ſah. Athletik —— Baden⸗pfalz gegen Bayern:4 Sportwerbeabend vom Gau Pforzheim am 6. März im Siübt Salun Pforzheim brachte dem Veranſtalter einen vollen Erfolg. Das reichhaltige Programm verkörperte in glänzender Weiſe die vielſeitige ſportliche Betätigung und wertvolle ugenderziehung des Deutſchen Athletik. Sport⸗Verbandes. So zeigten eine Schüler⸗ abteilung des Sp. B. Dillſtein Pyramiden, eine Jugendriege der Athletik⸗Abtg. des T. V. Birkenfeld Hantel⸗Freiübungen, eine Schüler⸗ tiege der Athl.⸗Abtg. des.V. Mühlacker Rundgewichtsübungen, der T. B. 1860 Pforzheim Parterreakrobatik und deſſen Athl.⸗Abtg. Leiter⸗ ruppen, Sp.B. Würm Pyramiden und der vorbildlich gebaute Hans ühlig⸗Karlsruhe Gladiatorenſpiele. Der ſah zwei Paare des 1. Karlsruher Boxſport⸗Verein und des 1. ad. Fauſtkampf⸗Klub Pforzheim im Ring, während im 19 der ee aden⸗ Pfalz gegen Bayern einen würdigen bſchluß des Abends bildete. Die Darbietungen, wie die Kömpfe ſtanden auf hoher Stufe ſport⸗ ſichen Könnens; auch zahlreiche Vertreter der Behörden wohnten der eranſtaltung mit großem Intereſſe bei, ebenſo war der Kreisaus⸗ ſchuß durch vier Mitglieder vertreten. Hatten im Vorkampf in München die Bayern gegen die als belte dſe Kreismannſchaft angeſehenen gelelnſen Aeg Ringer einen überraſchenden, aber auch mit Glück erkämpften Sieg von 84 errungen, ſo rechtfertigte dieſesmal Baden⸗Pfalz ſeinen Ruf und be⸗ iegte trotz Erſaz im Schwergewicht für den verletzten deutſchen Meiſte e die Bayern mit dem gleichen Er⸗ gebnis. Der Kampfverlauf im Boxen 910 8 Böhm⸗Pforzheim— Kremer⸗Karlsruhe. Veide ſind aggreſiv, K. iſt 5 Schlag, hält aber auch verſchiedentlich und wird deswegen in der 2. Runde von dem ee amtierenden Ring⸗ richter F. Huck⸗Pforzheim verwarnt. Die Entſcheidung ergab ein ge⸗ rechtes Unentſchieden. W. Huck⸗Pforzheim—Mayländer⸗Karlsru e. Zwei ausgeſprochene Borergeſtalten zeigen einen techniſch hervor⸗ ragenden Kampf, wobei H. beſonders durch ſchöne Linksarbeit Treffer anbringt. Aber auch er muß dann und wann einſtecken, was jedoch nicht reichte, um ihm den ſicheren Punktſieg ſtreitig zu machen. Der Länderkampf im Ringen Bantamgewicht: Dorer⸗Kollnau—Fleck⸗München. Der her⸗ vorragende Oberländer D. führt von Beginn des feſſelnden Kampfes ab abwechſelnd eine ganze Reihe verſchiedener Griffe aus, denen F. eine ſehr gute Verteidigung entgegenſetzt. Mit Untergriff von vornen geht D. in die Brücke und wirft F. über ſich in die Brücke, die er ihm in der 4. Minute eindrückt. Sieger., der heute unſtreitbar als der beſte deutſche Ringer dieſer Gewichtsklaſſe gelten darf und am kom⸗ nienden Samstag in Stuttgart beim Länderkampf gegen Württem⸗ berg im Treffen gegen den deutſchen Meiſter Reiber⸗Musberg dies beſtätigen wird. Federgewicht: Zirkel⸗Pirmaſens—hallick⸗München. Ein⸗ mal gelingt es Zirkel durch Schulterſchwung, ein andermal durch ver⸗ ſchränkten Hüftſchwung den 65 und ſich gut verteidigenden H. auf die Schultern, aber außerhalb der Matte zu bringen. Punktſieger nach 20 Min. Zirkel. Lei 15 tgewicht: Braun⸗Oftersheim—Geier⸗München. Ein wechſelvoller ſchöner Kampf, der B. durchweg im Angriff ſieht, bringt den Gäſten weitere Verluſtpunkte. B. 1 ſeinen Gegner nach 12.30 Min. mit Untergriff von vornen und Ueberwurf nach hinten. Mittelgewicht: Hecht⸗Pforzheim—P. Bäuml⸗München. Auch dieſe Begegnung war eine Augenweide für die Zuſchauer. H. war anfänglich ſehr gut und brachte den ausgezeichneten Bäuml wiederholt in albneſfe Lagen. Bei einem Armzug des Pforzheimers faßt B. balt albnelſon nach, was H. in der 9. Minute zur Niederlage ver⸗ Halbſchwergewicht: Rupp⸗Pirmaſens—Göbel⸗München Stets im Angriff liegend, beweiſt N. ſeine Ueberlegenheit und zwingt den ſich 5 wehrenden G. durch Untergriff und Ueberwurf von vornen in der 4. Minute zur Aufgabe. Schwergewicht: Presber⸗Ludwigshafen—Baumann⸗Mün⸗ chen. Auch dieſes Treffen ließ an ſchönem Ringſport nichts zu wünſchen übrig. Der etwa 40 Pfund leichtere Erſatzmann P. war ſeinem Gegner in techniſcher Hinſicht mindeſtens gleichwextig. In der 3. Minüte wurde P. bei einem Armzug am Boden, den B. parierte als beſtegt erklärt. Das Kampfgericht mit Kreisſportwart Schopf⸗Mannheim und 2 Kampfrichtern aus München 10 mit Ausnahme der Entſcheidung im Mittel⸗ und Schwergericht, wo der bayeriſche Kampfrichter⸗Ob⸗ mann allzu früh abpfiff, eine gerechte Leitung. e Boxen 03 Ludwigshafen—.f. R. Mannheim 11:5 Die Boxabteilung des V. f. R. Mannheim trug am letzten Sonntag abend im Ludwigshafener Geſellſchaftshaus Kämpfe mit der Mannſchaft der F. Geſ. 03 Ludwigshafen aus, die ſich eines ſeyr zufriedenſtellenden Beſuches zu erfreuen hatten. Das Publikum nahm an den zum Teil ſehr ſpannenden und harten Treffen leb⸗ haften Anteil und kargte mit Beifall nicht. Die Hauptanziehungs⸗ kraft übte wohl der als Hauptkampf anzuſprechende Fight zwiſchen Kräuchi, dem Ludwigshafener Matador, und Frank, dem Stärkſten des V. f. R. aus, und alle, die nur wegen dieſes Treffens gekommien waren, kamen voll auf ihre Rechnung, denn der Kampf nahm einen äußerſt ſenſationellen Verlauf, von Anfang bis Schluß von härteſtom Schlagaustauſch In einigen anderen Begegnungen hofte man recht unglückliche Paarungen zuſammengebracht; ſo ſtellte man dem Ludwigshafener Bantamgewichtler Nicolai, der ſeinen 28. Kampf abſolvierte, einen Anfänger gegenüber. Man darf ſich daun natürlich nicht wundern, daß der„Kampf“ ſchon in der erſten Mi⸗ nute aus war. Gewiß wollen auch die Anfänger einmal in den Ning und ſollen es natürlich auch, denn nur an praktiſcher Arheit können ſie lernen, aber dann ſtelle man doch wenigſtens Gegner, die nicht haushoch überlegen ſind. Wißler⸗V. f. R. ſtoppte Endlich bereits in der zweiten Runde nach ſehr anſprechendem Kampfverlauf. Nicolai⸗Ludwigshafen machte mit Bender⸗V. f. R. kurzen Prozeß und nahm ihn ſofort nach Gongſchlag unter ein derartiges Haken⸗ Kreuzfeuer, dauernd an ihm kleben bleibend, daß der arme Junge ſchon nach der erſten Minute zur Aufgabe gezwungen wurde, um nicht k. o. zu gehen. Feder: Klöpfer⸗V. f..—Schäffner⸗Ludwigshafen. Kl. geht durch ſeine Behendigkeit bielem aus dem Wege und ſchont ſich die erſte Runde, dabei vorwiegend links arbeitend. In der zweiten Runde wird das Treffen ausgeglichen und zum Schluß holt Sch. ſtark auf, Kl. ſtark in die Defenſive treibend, der dann noch manches nehmen muß. Das Unentſchieden entſpricht dem Kampfverlauf. Leichtgewicht: Pitz⸗Ludwigshafen—Froſch⸗V. f. R. Auch Froſch leiſtet ſeinen erſten Kampf. Er iſt noch zu ſteif in den Beinen, wird aber dieſen Mangel bei fleißigem Training noch überwinden. Natür⸗ lich war er auch noch viel zu offen und hatte die Linke nicht oben. In der zweiten Nunde zwingt ihn P. durch einen halblangen linken Haken zur Aufgabe. Welter: Wohlfarth⸗V. f..—Wagner⸗Ludwigshafen. Wo., ein harter, trockener Schläger, ſetzte Wa. in ſyſtematiſcher Körperarbeit ſehr zu und führt den Kampf leicht. Wa. läßt aber in ſeinem 50. Kampf nicht locker und verliert nur nach Punkten. Mittel: Melber⸗V. f..—Thies⸗Ludwigshafen.., ebenfalls Erſtling, muß bereits in der Einleitungsrunde viermal zu Boden, dort die ihm zur Verfügung ſtehenden 10 Sekunden nicht ausnutzend. Auch die beiden Schlußrunden war Th. ſtark in Front und ließ M. ſein Offenheit verſpüren. Punktſieger: Thies. Mittel: Eckſtein⸗Ludwigshafen—Schmitz⸗V. f. R. Sch. hat wohl ein Plus an Körpergröße, aber ein Minus an Herz. Er überläßt E. dauernd die Führung und den Angriff, ſtatt ſeine Reichweite aus⸗ zunutzen und nur wenigſtens links zu ſtoppen. So muß er ſich, dauernd auf eiligem Rückzug, klar nach Punkten ſchlagen laſſen. Den härteſten Kampf, auf den man in beiden Lagern ſchon ſeit langem wartete, lieferten Kräuchi⸗Ludwigshafen und Frank⸗Mann⸗ heim. Gleich nach Gongſchlag kommt Fr. in Front und ſetzt Kr. mit einem Rechten bis 9 klar auf die Planken. Doch nicht die ganze Runde iſt ſein, denn Kr. ſetzt nun verbiſſen nach und gleicht das Ende aus. In der zweiten und beſonders dritten Runde fällt nun Fr. immer mehr ab, ſtark mit Ermüdung kämpfend, während Kr. immer wieder verhältnismäßig friſch in ſeine Ecke zurückgeht. Der Punktſieg Kr.'s fand ſtürmiſche Aufnahme. Halbſchwer: Schulz⸗Heilbronn—Harius⸗Ludwigshafen Ziemlich ausgeglichen, wobei Sch. von ſeinen langen, gut diſtanzierten Schwin⸗ gen reichlich Gebrauch macht und mit einigem Vorſprung ſiegt. Sonntag, 14. März, abends halb 8 Uhr, Rathausſaal: Phö⸗ nix⸗Mannheim—.G. 78 Heidelberg. Sch. Kadſport Der velozipediſtenverein von 1883 hielt am 28. Februar ſeine Jahres⸗Mitgliederverſammlung ab, die 135 gut beſucht war. In Ab⸗ weſenheit des erkrankten 1. Vorſitzenden Herrn Gehr begrüßte Herr Valentin Manger ſen. die Anweſenden und übertrug dem Ehren⸗ vorſitzenden Carl F. Meyer die Verſammlungsleitung. Das Pro⸗ tokoll der ſacen Jahresmitgliederverſammlung am 23. Januar 1925 im Lokal„Schneeberg“ wurde genehmigt. Der alsdann erſtattete Geſchäftsbericht wurde mit Intereſſe aufgenommen und dem Ge⸗ ſamtvorſtand nach Bericht der Rechnungsprüfer Entlaſtung erteilt. Die Neuwahl ergab, nachdem man von einer Neuwahl des Herrn Gehr ſufonge des oben Angeführten abſehen mußte: 1. Vorſitzender Carl 110 eyer, zugl. Ehrenvorſitzender, 2. Vorſitzender Richard Rieg⸗ 1 Schriftfuͤhrer: Karl Thiele, Kaſſier: Philipp Rupp, Fahr⸗ wart für Saalfahren: Curt Meiſezahl, für Wanderfahren: Guſt. 1 2 77 Zeugwart: Ernſt Münz, Beiſitzer: die Ehrenmitglieder Val. anger ſen., und Joh. Heinr. Gräber, Kaſſenführer: + Büdinger und Hans Klein. Der Vereinsbeitrag wurde für das Jahr feſtge⸗ ſetzt: für ordentl. Mitglieder RM. 6, für Jugendmitglieder RM. 2. Hierauf wurde Gräber ſen. die Ehrenurkunde anläßlich ſeiner Ernen⸗ nung zum Ehrenmitglied in der letzten Jahresmitglieder⸗Verſamm⸗ lung überreicht, die von dem Vereinsehrenmitglied Herrn Val. Manger ſen. in künſtleriſcher Weiſe ausgeführt war. Um 11 Uhr ſchloß der Vorſitzende den offiziellen Teil. Th. Dortmunder Sechslagerennen In der 18. Wertung um 6 Uhr nachmittags konnten ſich Rie⸗ ger—Knappe ihren Punktvorſprung beträchtlich vergrößern. Bei der Wertung ſiegten: Möller, Perſyn, Verſchelden, Möller, Ver⸗ ſchelden, Rieger, Knappe, Degraeve, Verſchelden und Rieger. Nach 189 Stunden waren 3399,080 Km. zurückgelegt. Der Stand war folgender: Rieger—Knappe 395, Degraeve—Buyſſe 347, Möller Lewanow 308, Perſyn—Verſchelden 13 Bauer—Krupkat 143, Lo⸗ renz—Saldow 92, Steingaß—Jenſen 61. Eine Runde zurück Louet⸗ Mühlhoff 249, Oliveri—Tonani 119, Dederichs—Hürtgen 70, Re⸗ mold.—Thiel 36 Punkte. Knappe—Rieger Sieger Das Dortmunder Sechstagerennen erreichte am Mittwoch abend um 11 Uhr ſein Ende. Um 6 Uhr nachmittags ſtellten die beiden Italiener Oliveri—Tonani die Weiterfahrt ein. Die Mannſchaft Louet—Mühlhoff brachte zweimal Stimmung in das Haus bei dem Verſuche, ihre Verluſtrunde aufzuholen; es war jedoch vergeblich. Um 9 Uhr abends traten Dederich—Hürtgen und Thiel—Remold vom Schauplatz ab. In der letzten Stunde wurde ein Spurt nach dem anderen— im ganzen 17— ausgefahren. Das Endergebnis war: 1. Knappe—Rieger 585, 2. Möller Lewanow 478, 3. Degraeve—Buyſſe 456, 4. Perſyn—Verſchelden 328, 5. Bauer—Krupkat 238, 6. Lorenz—Saldow 152, 7. Jenſen— Steingaß 66 Punkte. Eine Runde zurück: Mühlhoff—Louet 384. Nach 145 Stunden paren 3592.200 Km. zurückgelegr. Schach Das Semmeringer Sch⸗ chturyler In der am Mittwoch ausgetragenen Runde ſiegten: Gilg gegen Aljechin. Nimzowitſch gegen Roſelli. Tarraſch gegen Michel, Videnar gegen Janowski, Rubinſtein gegen Kmoch, Tartakower gegen Da⸗ vidſon. Spielmann gegen Treybal. Remis wurde die Partie Grün⸗ feld.—Vajda. Die Partie Pates—Reti blieb unbeendet. Nimzo⸗ witſch und Tartakewer führen jetzt mit ſe 3 Zählern vor Vidwar und Spielmann, die je 2/½. Zähler erreichen konnten. ...—— — J gewiſſen Zinsgenuß kommen könnten. nehmens nicht 6. Seite. Nr. 118 Neue Maunheimer Jeiſung(Abend Ausgabe) blat pfälziſche hypothekenbank in Luoͤwigshafen ee 21.9 v. 9. ie heute unter dem Vorſitz von Geh. Hofrat Franz. v. Wag⸗ ner abgehaltene GV. in der 944 900 Sdil 55 500 Bl. waren, genehmigte einſtimmig den von uns in Nr. 100 beſprochenen Abſchluß, ſowie ſämtliche Anträge der Verwaltung. Aus 332 613 ¼ Reingewinn gelangen ſomit 6 v. H. Gewinnanteil auf die BA. und .5 v. H. auf die StA. zur Ausſchüttung, während nach den bekann⸗ ten Abſchreibungen und Zuweiſungen 38 379 in Vortrag kommen. Geh. Komm.⸗Rat Dr. H. Troeltſch machte, in Ergänzung des Geſchäftsbericht, bei deſſen Abſchluß die eeoen noch nicht abgeſchloſſen waren, Mitteilungen über die Teilungs⸗ maſſe. Wenn die Berechnungen auch zu einem gewiſſen Abſchluß gekommen ſind, ſo müßten an die nachſtehenden Ziffern alle die Vorbehalte geknüpft werden, zu denen das Aufwertungsgeſetz und die DV. nötigen. Art. 60 der letzteren zwingt, ſoweit nicht ein anderer Aufwertungsbetrag durch Geſetz, rechtskräftige Entſcheidung oder durch Vereinbarung feſtgeſetzt iſt, den Aufwertungsbetrag mit 25 v. H. feſtzuſezen. Das führt zu einem ungenauen Ergebnis ſchon bei den noch beſtehenden Hypotheken, denen gegenüber die Abwertungsmöglichkeit für den Schuldner in§ 8 nur in ſehr beſchränktem Umfang eingeräumt iſt. Dagegen ergibt ſich ein vollkommen unzutreffendes Bild bei den Rückwirkungs⸗ hypotheken. Denn hier fällt eine erhebliche Anzahl ſchon des⸗ halb weg, weil der Eigentümer gewechſelt hat, ein anderer, weil vor dem 1. Juni 1925 Goldhypotheken an beſſeler Rangſtelle ein⸗ getragen worden ſind, von den Abwertungsmöglichkeiten, die§ 15 AwG. dem Schuldner gewährt, ganz abgeſehen. Aber auch die Pfandbriefmaſſe, die den Honotheken gegenüberzuſtellen iſt, ſteht noch nicht exakt feſt. Deshalb geben die nachfolgenden Ziffern noch keineswegs ein zutreffendes Bild. Sie haben bloß relativen Wert. Dies vorausgeſchickt, könne von den Vorkriegs⸗Pfandbrief⸗Beſitzern des Inſtituts heute geſagt werden, daß nach Abzug des Verwaltungskoſtenbeitrags von 8 v. H. an noch beſtehenden Hypotheken mit 25 v. H. aufgewertet am 31. Dez. 1925 zu verwalten waren 59 890 000% an Rückwirkungs⸗ hypotheken einſchl. 10 v. H. der Vorbehaltshypotheken 28 299 000 ½, hierzu kommt Barbeſtand lt. Geſchäftsbericht 1822 000 ½, ins⸗ geſamt alſo, allerdings rein theoretiſch, 90 011001 G. Dagegen umfaßt die Pfandbriefmaſſe einen G Betrag von 410 460 000, ſo daß ſich eine Aufwertungsquote von 21,9, v. H. errechnet. Die Verwaltung hofft, den Pfandbriefgläubigern baldmöglichſt 45 proz. Goldpfandbriefe im Wege des Umtauſches auf einen gewiſſen Prozentſatz auszureichen, damit dieſe endlich in einen Die umgetauſchten Gold⸗ pfandbriefe würden Börſenzulaſſung erhalten. Auf eine Anfrage, warum die neueren Serien der Aktien des Unter⸗ in den Berliner Börſenhandel ein⸗ geführt worden ſind, wurde erwidert, daß der Handel in Aktien des „Inſtituts in Berlin gleich Null war und iſt, weshalb eine weitere Einführung unzweckmäßig wäre, umſomehr, als neben Frankfürt der Hauptbörſenplatz für die Aktien des Inſtituts Mann⸗ beim iſt. Das ausſcheidende AR.⸗Mitglied Staatsminiſter a. D. Dr. R. A. Landmann wurde wiedergewählt. — 2496 am 1. Jan. 25. 2- 15 v. 9. Gewinnanteil der Heidelberger Volksbank e. G. m. b. 5. Das Inſtitut berichtet über eine recht befriedigende Weiter⸗ entwicklung. Die Bilanzſumme hat ſich von 1,6 auf 4 Mill. erhöht und der Geſamtumſatz konnte ſich von 76 auf 131 Mill. ſteigern. Desgl. ſind die Kontokorrent⸗Kreditoren um 0,5 Mill. auf 1,61 Mill. 1 geſtiegen. Die Geſchäftsguthaben betragen jetzt wieder 346 000. Ende Dezember waren von Spareinlagen 1,77 Mill. A, darunter 1,07 Mill. kurzfriſtige, vorhanden. An flüſſigen Mitteln werden einſchl. Wechſel⸗ und Scheckbeſtänden 1,67 ausgewieſen, denen an ſofort fälligen Verbindlichkeiten 1,20 Mill.„ gegenüber⸗ ſtehen. Die Kontokorrent⸗Außenſtände ſind von 0,76 auf 1,96 und Darlehen gegen Solawechſel von 0,076 auf 0,225 Mill. 4 an⸗ gewachſen. Nach vorhekigen entſprechenden Rücklagen ſtellt ſich der Reingewinn auf 84829 gegen 49 453, aus dem 15 v. H. Dividende ausgeſchüttet, 1000 der Rücklage, 20 000/ der Auf⸗ we tungsrücklage, 5000 dem Penſionsſtock und 10 000% dem Delkrederekonto zugeführt werden, ſo daß als Neuvortrag 2798. verbleiben. Der Mitgliederbeſtand war am 1. Jan. 26: 2501 gegen Kurszettel Attlen und Auslandsanleihen in Prozenten. Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe(per medio bezw. ultſmo) 10. Ugrenfod. Furtw. 23. 24 Schlußbilanz der Inkernakionalen Petroleum⸗ Anion in Zürich. Wie verlautet, zeigt die Schlußbilanz, daß von dem der⸗ zeitigen AK. von 19 Mill. ſchw. Fr. ein Betrag von 8,5 Mill. Fr. als verloren angeſehen wird. Das nach Abzug der Unterbilanz von 8,5 Mill. übrig bleibende Geſellſchaftsvermögen von 10,5 Mill. Fr., beſteht hauptſächlich aus bar ſowie aus Aktien verſchiedener Unker⸗ nehmungen, z. B. der argentiniſchen Tochterunternehmungen. Die Aufteilung des Reſtvermögens unter die Aktionäre bzw. Aktionär⸗ gruppen wird wahrſcheinlich mit einer Aufteilung dieſer Tochter⸗ aktien verbunden ſein. Die deutſche Gruppe, d. h. die Dea und ihre Banken, war ſowohl mit NA.⸗ wie mit StA. beteiligt, nämlich kapitalmäßig mit einer Minderheit, ſtimmenmäßig mit einer Mehrheit. Abſchlüſſe Handelsbank Acß., früher Viehkommiſſions⸗ und Wechſelbank in Berlin: Aus 410 677(459 572) Reingewinn wieder 10 o. Div. Die im Effektengeſchäft für 1925 erzielten Gewinne werden zu Abſchreibungen auf die Beſtände benutzt. Einnahmen aus Zinſen, Proviſionen und Wechſeln 1084 484 gegen 1 122 490 i.., Deviſen⸗ u. Sorten 139 325(160 346), Unkoſten, Steuern, Gehälter uſw. 838 683(999 571) A. HOeſterreichiſche Nationalbank: Reingewinn 18,8 Mill. Schilling. Dividendenvorſchlag wieder 10,5 v. H. Der ſtaatliche Gewinn⸗ anteil beträgt 2,387 Mill. S. Für Penſionsverpflichtungen werden 8. Mill. S. verwendet, in die o. Rücklage gelangen 1,87 Mill.., in eine ao. Rücklage 1 Mill. S. Deulſche Telephonwerke und Kabelinduſtrie AG. in Berlin: Fabrikationsgewinn 3,140(4,39) Mill. /. Unkoſten erforderten 1,48, Zinſen 0,12, Steuern 0,58, Abſchreibungen 0,27, ſo daß Ge⸗ winn von 476 222/ verbleibt, woraus 6 v. Div. verteilt werden. Bilanz: Gläubiger 3,63(1,02) Mill. /, Schuldner 3,42(1,72), Grundſtücke 3,15(), Vorräte 5,063(3,64) Mill. I. Dux- Aukomobilwerke AG., Leipzig Wahren: Wie verlautet, wird das Unternehmen, deſſen Aktienmehrheit ſich im Beſitz der Preſto⸗Werke AG., Chemnitz befindet, mit einem kleinen Verluſt abſchließen, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. R. Stkock u. Co. AG. in Berlin⸗Marienfelde: Bekanntlich aus Reingewinn von 517 522 6 v. H. Div., Rohgewinn 1,99 Mill. A, Unkoſten 0,8, Steuern 0,43, Zinſen 63 593/ und Abſchreibungen 0,16 Mill. 1. Vilanz: Maſchinenkonto iſt von 1 nach einem Zugang von 210 298 und nach Abſchreibung in Höhe von 21929, auf 189 269/ geſtiegen. Roh⸗ u. Betriebsmaterialien 0,95(1,27), Halb⸗ und Fertigfabrikat 3,48(4,0), Kaſſe und Bankguthaben 0,46 (0,15), Wechfel 0,2(16 199), Schuldner 2,00(1,03) und Gläubiger 1,52(1,25) Mill.. Skettiner Portland⸗Zemenk Acf.: 8(5) v. H. Div. Philipps AG., Frankfurt a..: Betriebsverluſt rd. 80 000 l, der ſich durch Abſchreibungen auf 300 000 Geſamtverluſt (Grundkapital 142 Mill.%) erhöht. Geſellſchaft für Markt⸗ und Kühlhallen AG. in Hamburg: Aus 1,4(1,3) Mill.„ Reingewinn 12 v. H. Div. :: Weikere Ermäßigung der Zinkblechpreiſe. Nachdem erſt am 2. März die im Februar feſtgeſetzten Preiſe der Südd. Zinkblech⸗ händler⸗Vereinigung weiter ermäßigt wurden, wurden dieſe, wie wir erfahren, heute neuerdings um weitere 1,2 v. H. herabgeſetzt. 22 J— Hörſenberichte vom 11. März 1926 Mannheim befeſtigt Auf günſtigere politiſche Nachrichten war der Aktienmarkt heute befeſtigt. Nachfrage beſtand wieder nach Verſicherungsaktien, außerdem lagen Karlsruher Maſchinen, Pfälzer Mühlenwerke und Zellſtoff Waldhof ſehr feſt. Am Markt der feſtverzinslichen Werte erfuhren Vorkriegs⸗Pfandbriefe eine erhebliche Steigerung. Rhein⸗ briefe notierten 9,42, 9,47½. Es notierten: Badiſche Bank 39,5, Rhein. Ereditbank 94, Rhein Hypotheken⸗Bank 82, Bad. Anilin 129,5, Rhenania 53, Eichbaum 60., Aſſekuranz 145., Conti⸗ nentale Verſicherung 32,5., Mannh. Verſicherung 67,5, Oberrhein. Verſicherung 85, Benz 47, Bremer Oel 35,5, Gebr. Fahr 83, Karls⸗ ruher Maſchinen 37,5, Mannh. Gummi 30, Pfalzmühle 87, Rhein⸗ elektra 85,5, Freiburger Ziegel 30., Wayß u. Freytag 94, Zell⸗ ſtoff Waldhof 110, Waghäuſel 47,5, alte Rheinbriefe 9,42., Anleihe 0,397% G. Frankfurt feſt Unter dem Eindruck der günſtigen Genfer Nachrichten ſtellten ſich heute wieder größere Kaufaufträge ein, worunter ſich auch 11 10 11. 10 11 Voigt& Häff. St. 79.— 79, Zuckerf. Heilbronn 47.50 46.50 Volthom. Seil.K. 25,— 25.—]„ Offſtein 62.— 67.— Wayß& Freytag 94.15 92,-[„ Rheingau 47.— 47.— Zellft. Waldhf St. 109.2 111.3]„ Stuttgart 47.50 40.— Zuckerf. B. Wagh 47.25 47.75 Ver. deutſch.Oelfb 33,.— 30.50 B..ch. Ind. Mainz 58.50 59.— Ver, Ultromartutk 95.— 95— Ber. Jellſt. Verlin 49,— 52.50 H. leihen fanden Glattſtellungen ſtatt, um die freiwerden 10. 11. Magtrus.⸗G. 55,78 58.— Mannesmannr. I 87,— 83,25 Mansfeld Aktiea T1.75 82,— Mech. Wed. Oind. 143.0 144,0 Mix 8 Geneſt. ausländiſche Aufträge für Schiffahrts⸗ und Montanwert f0 Nachdem 5 an der geſtrigen Abendbörſe die Schif faſt 2 v. H. gewonnen hatten, erfuhren dieſe heute a Gewinn von—3 v. H. Auf dem Montanmarkt ma ſteigerung—2 v. H. aus, während für Chemie⸗ und bei ſtillerem Geſchäft die Kursbeſſerungen ſich in Grenzen bewegten. Bauaktien vermochten auch heute 5 Aufmerkſamkeik auf ſich zu lenken. Holzmann war te d bevorzugt, aber auch Wayß u. Freytag zogen weiter Walch von Dyckerhoff etwas zurückgingen. Unter Führung Neue Mannheimer Seitungs Handels ſatl — e befan zwetle bermals eine ls Hurs⸗ ie Kurs wieder jesmal 5 rend a skuhel Maſchinen, die 2,5 v. H. feſter lagen, erfuhren auch die Kaſſanen fabrikaktien Kursbeſſerungen. Sehr feſt lag ferner der namentlich die Oelwerte erfuhren große Kursſteigerun Beſigheimer konnten nur rationiert zugeteilt werden. Rentenmarkt war das Geſchäft heute ſehr ſtill. 8el auf dem Kaſſamarkt anzulegen, der gegenwärtig ſtark Berlin anziehend Die Unternehmungsluſt erfuhr durch optimiſtiſcher der Lage eine kräftige Anregung, ſo daß ſich das gleichzeitig vorwiegenden Auslandskaufaufträgen den letzten Tagen geſtaltete. Die Folgen waren für alle ziemlich kräftige Kursſteigerungen. Dieſe beliefen ſich Gebieten durchſchnittlich auf—2 v.., teilweiſe auch bei Paketfahrt auf 5, Kosmos 7, Stöhr⸗Kammgarn 6, 5 Oſtwerke 4 v. H. Am Rentenmarkt wurden Kriegsanleihe unter entſprechendem leichtem Kursdruck, wogegen ſich die Auf denden favoriſtek i Auffaſun Geſchüf 5 ter lerhaßnete 1 auf a 3 v. den An⸗ als al. werlt n für 3 proz. Baden und Bayern erhielt, ſo daß leßke knapper werdenden Materials repartiert wurden. rändert. hypothekenbankpf. waren bei kleinem Geſchäft wenig ve Berliner Deviſen——, . Amtlich G. 10. B. 10. G. 11.— 7 Hollnd 1888 16857 i00 0 Buenos-Alres.686 1690 1,882 10,105 Sfüſfeßü 19.065 19,105 19.065 911 A 90,80 91,11 91.09 81,08 Dang 80.90 8¹1,10 80.88 109,J Kopenhagemn 108,91 100 19 19273 21.700 Liſfaben 24225 21275⁵⁶24.22512ʃ70 Stockhom 112,47 112.75 112.27 10.50% Helſingfors 10,557 10,597 10,554 16.80 Ilalen 16,83 16,87 16,85 20.44 Londen 20.395 20.447 20,393 42⁰⁵ Rew⸗Dork.195 4208.395 157 Paris 15,35 5 30 1524 30 55 Schweiz„ 80.73 80,93 80,75 69925 Spanſen„% 59.,14 59 28 59,11.906 .904 1,908 1902.105 Konſtantinove 2,185 2,195.185 0 615 Ro de Jauens 9,612 0,614.611 59,25 Wien abagng„ 59,16 59,30 39.14 12,406 Pragg 12.416[12.456 12416 140 .387.407.88 555⁰ Budapet„ 5,872.892 9,87 304 Sofi.025.035 3,03 3¹ Aihenß;;.79 5,81 5 79 Mannheimer Produktenb örſe 200 00. m- Mannheimer Produktenbörſe vom 10. März(Eig. ederun An der heutigen Produktenbörſe bewegte ſich das Geſchäft wis Nan in engen Grenzen. Die Tendenz iſt unverändert ru ig. länd. nannte im nichtoffiziellen Verkehr gegen 12.30 Uhr: Weizen 15la 26,75—27, ausländ. 30,50—32, Roggen inländ. 17—17,50% ran 22,00, Hafer inländ. 17,75.—19,25, ausländ. 18,50—210 25 f gerſte 21,50—24, Futtergerſte 16—17,50, Mais mit Sack 10, 17,50, Weizenmehl(Baſis 0) 39,75—40, Brotmehl 10 8 Roggenmehl 25,50—26,75, Kleie 8,75, Biertreber mit Sack 10, alles per 100 Kg. waggonfrei Mannheim. Mannheimer Viehmarkt wurdel Dem Viehmarkt vom 11. März waren zugetrieben un ub bezahlt(Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht in Re): nd 68—84; 26 Schafe:—; 189 Schweine(alter Vefttoerlal 76—82; 5 Ziegen. Ferkelmarkt ausgefallen.* lan ſann Mit Kälbern lebhaft, geräumt; mit Schweinen ruhig, geräumt. 10, 11. 39.50 99.50 39 75 39,75 94.—92.75 Neckarl. Fahrzg, 34. 1. iebd. Oberl glenled +. Rotscente Odrenſt à Rovp Motoeren Deut Motorb. Mann Müdideim Berz „ 58. 87.— 89, RNordd Wollkämm 97 78 97.75 Frankenth. 46,50 44 50 5 Bogtl. Maſch. St 31.— 35.— 1„ N Frankfurter Dividenden⸗Werte. VBank⸗Aktien. 10. 11. D. Hypothekend 94,27 95. „Ueberſ.⸗Bank 93.50—,— „Verelnsbank 74.— 74,50 Disent.⸗Gelellſch. 121.0 124.0 152955 3 0 5 15 tkfrt. Hyp.⸗Bl.„— Melalb.u..-G. 84,.— 85.— Mitteld. Erdit⸗B. 102,7 108.5 Nürnderg..⸗Bk. 105,0 105.0 Oeſter. Cred. Anſt..05 7,20 Pfälzer Hop.⸗Bl.—.— 7950 Bergwerk ⸗ Alklien. Harpen. Bergdau 103.7 105.0 Oberſchleſ. Gb.⸗B. 43.— 42,— Kaliw. Aſchersl. 117.0 119,0 do. Eiſenind.—— 42.— .Luxem Begw. 86,35 86,85 Kaliw. Salzdetfl.—.— 74,75.75,75 Eſchweil. Bergw. 135,5—— Kaliwerke Weſter. 122,7 126,7] Rhein Braunkohle 125,2 130.0 Gelſenk Brgwk. 05 0 ee—— w. N 98— Gußſt. 23.— 18.— Mannesmnnrög. 26,25 89. ellus Bergbau.— 35, B. K u. Gaurahütte 35.— 35— 10. 11. Reichsbank 159.0 159.0 Rhein. Creditbant 94.— 94 2 Rhein. Hyp.⸗Bk. 32.2583.— Südd. Discontog. 98,-98.— Wiener Bankver.—.—.20 Witbrg. Notenbk. 110,5 103,5 Mannh. Verſ.⸗Geſ.—.— 10. Frankf. Allg. Verſ. 77,25 77,5 Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.——.— Frkf. Rück- u. Mitv. 56.25 56,.— 10. 11. Allg. O. Creditdt 98.2598,25 Babiſcde Bank.40.—39.— Bank f, Br. Ind 104,5 107.0 Bayr..-CredW—, 5 „ Hyp. u. Wd. 95,25 85 50 dae 89.25 88.25 Verliner Handg. 0 Com. u. Priotbk. 110,0 1 0,5 Drmſt. u. Nat.⸗B. 129.0 130,2 Deutſche Bank. 128,0 129.0 D. Effekt u. Wechſ. 83.—83 75 Bechum Bh u. G. 83. 1 Buderus Eiſenn 45.— 45.25 Crausport-Alktien. Schantungbahn ddg.⸗Amk Pakeif 141.8 145,5 JHeſter.-U. St-B.———.— Induſtrie ⸗Aletlen. Bahnbed. Darmſt 26,15 27.— Bad. Elektt. Geſ.—.—— Bad. Maſch. Durl. 111.0 1110 Bad. UhrenFurtw. 19,50 19, Bayriſch. Spiegel 49,25 50,28 Beck& Henkel 42,— 41.50 Bergmann Elekn.—, Bing Metalw. 46.25 49. Brem.⸗Beſigh. Oel 35,— 38 50 Cem. Heidelberg. 87,30 89,75 Cement Karlſtadt 94.,50 94.— Chamotte Anna. 36,.——.— Cont. Nürnb. B3.—.— 47.— Dalmler Motor 47,50 49.— D. Gold⸗ u..Anſt. 93,75 93.— Eichbaum Mom. 64.— 65.— Hempf⸗Sterndr. 101,0 104.0 Mainzer Stamm—.— Schöfferh. Bindg.—.— 159,0 Schwartz⸗Storch. 81,50 83. Werger...— 91,— Abler Dopenheim—, 5 Adlerwerke Kleyet 50.50 49,50 A. G. G. Stamm 93.50 93.25 Aſchaff. Buntpap 95.50 98.— Aſchaffb Zellſtoff 90.— 89,75 2 Dinglet Zweibr. Dürrkoppwerk. St. 50,50—— Düfſſeld. Rat. Dürr 29,.— 29.— .60.— Waerl. Llog 138.1 130, Baltimor⸗& Odto—.— 82,75 Dyckerhf,& Widm. 45.— 43,.50 .— 6,50 Eiſenwerkäkalfrstt 17.80 17.50 Freiverkehrs ⸗Kurſe. Bengz 48,—50.. Mansfelber.„ 61 50 81.75 Raſtatter Wagg.—.— 17.— Elberfeld.Rupfer„—Mez Söhne—.——.-Iu 56.— 55.50 Entrapriſes. 10.— 19,.— gm. Kohlenanl—.— 12.25 —.——.— Verliner Dividenden⸗Werte. Allg. Lok. u. Ste 121.0 131.5§.⸗Amk. Paktf. k 1419 144.[Roland⸗Linie. 164 5 167.0 Süßd. Eiſenbahn 101.0 102.1H.⸗Südam.'ſch. J 108.0 108.7 Berein. Elbeſchiff 36,25 86,25 Baltimore—.— 84,—[Hanſa D. ſchiff T 145 7147,0 Bank ⸗Aletien. Bank f. el.Werte 61,28 62,.— Deutſche Bank 1127,7 1˙9,2 Reichsbank..138,0 158. Barmer Bankv. 88.— 80.—Dt. Ueberſee Bn 93.— 93,50[Rhein. Creditbank 94,.— Berl. Hand. Geſ. T 148.5 149.7 Disc. Command. II21,5 124,[Süddeutſch. Disco. 98,— 98. Com.u. Brivatb I 110,0 110 0 Dresdner Bank 1115.7 118,9 Darmſt.Nt.⸗Bk. T 128,7 130,2Mitteldk. Kreditb 1108,5 108,5 Schantungbahn.43.—.⸗Auſtral. Deſch. 115,2 e 130.1 114 Induftrie⸗Alekien. J. P. Bemberg 105,7105,0 Bergmann Elek. T 84.— 84,75 Ber.⸗Gub. Hutfbk 138,5 136,5 BerlinKarlsr Ind. 82.50 63,25 Berliner Maſchb. J 63,23 65,25 Berzellus Bergw.“ 32.— 32.— Bing Nürnderg 47,50 48,.— Seee ur 9— ochumer Gußſt.— 84, Gbr. Böhler& 10.—.——.— * Braunk. u, Brikets 95,— 95,75 Buderus Eiſenw. T 43,.254 Chem. Hyden 71.65775 Chem. Gelſent. 57,25 56,50 Chem. Albert. 380,25 93.— Aecumulat. Fabr. 104,0 104.2 Adler& Oppenh.“ 109,5 105.0 Adlerwerke. 49,50 49,85 .⸗G. f. Verkhrsw 109,0 109,0 Alexanderwerk 78,25 78,80 Allg. Elektr.⸗Geſ. T 30,.— 31.— Anglo⸗Ct. Guano 85,.——. Anball. Kohlenw 61.85.61,— Annener Gußſtahl 21.15 22,50 Aſchaffbg. Zellſt. 88.75 89,75 Augsb.⸗RbMaſch 68.25 68,— Balcke Maſchin.“. 1,70—.—: Br.⸗Beſigb. Oellb. 34.80—.— Bamag⸗Meguln——— Bremet Vulkan 50,50 53.—. Deutſche Kaliw 110 1105.0 Enzinger Filter 382,50 85.— deutſche Maſch 1 52.75 52,25 Eſchw. Bergwerk 138.0 137.0 deutſche Steinzg—, 115.0 J. G. Farbenind. 128,6 129.6 deutſche Wollw. 32,50 33.75 Feldmühle Papier 9,— 90,75 deutſch. Eiſenh. 44,— 45.25 Jelten& Guill. 110,5 113,2 c 63 Fri.. 49.— 48,59 Daimler Motor. T 46,50 Deſſauer Gas Deutſch⸗Luzemb. T 81.— 87.— D. Eiſenb.⸗Sign. 64.— 66,50 Deutſche Erdöl I 90.50 91,— Deutſch. Gußſtahl 69, Deuiſche Kabelw. 64,50 62,— Gerresheim. Glas 98,50 100.0 Gebt. Goedhardt. 36,25 J5,13 Goldſchmidt, Th. 70,— 79,25 Goerz C. P.— 39.— Gothaer Waggon 37.— 37.75 589 Clekte.Lichtu. Kru. 104 5 103.0 Holzverkohl.⸗Jd. Ell. Bad. Woll⸗ Emag Frankfur: Emaille St. Ullr. Enzinger⸗Union———. Enchager Spinn. 201.0221.0 Jader J. Bleiſtif: 72.— 73 50 J. G. Jardenind. 129.3 1296 Sa. Gebt Pirm 34—..— eli. Gulll. Carle 112 9112.0 einmech. Jetten 67.25 68— rankf. Pok.&K Wit. 38,90 38.25 Ludwigeh. Wal⸗ 43.50 49.50 Luß Maſchinen 30,.——.— Luß ſche Induſnr—.——— Malnkraſtw 86.— 87.99 Miag. Münld 93,25 95,50 Mototen Deusz— Mototf. Oderur 36.50 38. Nocarſu Jadizgg. 53.10 53 90 Nlederrd. Odb. So. 43 50 43.50 Piter Unlon Freſ 73.— 74.75 P. Nfähm. Rapſer 49,25 49.— Jase Siam.400 0, 400 8 anz Lud Malnz—.——. JungbansStamm 79.50 77.0 Goldſchmidt Ty. 69.50 72,10 Kammga Kalſersl. 89,— 80,50 Gritzner M. Durl. 98.—99—Karler. Maſchin. 36,5038,.— Irkrftw. Mhm. 6% 12,25 12.60 Kemp, Stettin.—. Grün u. Bilfinger 95,— 99,—Klein, Sch.& Beck. 36.—88, Halds Neu, Nähm 42.50—, ammet Osnabr. 79, 81.25 iwerlArmaturſb 22.— 21.65 Hirſch Kupf. u. M. 83,.— 83.— .150—.— 20.— 52.— Konſerven Braun 42.—4,— Krauß& Co., Lok. 42.— 42, Lahmeyet& Co. 87.508/90 Hoch⸗ u. Tiefbau— 45,25 Lech Augsburg 67,80 88,.— Holzmann, Phil. 67, 68,— Vederwrk. Nofbe—— Pf.Pulv. St. Ing.—.——e Schnellpr. Frant. 64.— 86. Phillepsd.-B. Jtt 16,50 16,50 Sderme⸗ Lackfb 61.50 62,75 52.— 52. Schuckert, Rürnbg. 63.90 83,25 ein. Gebb&Sch 47.15.—Schuhfabrik Herz 28.50 23,75 Rh. elet M. Stamm 84 50 86,— Seilinduſn. Wolff 34.7533.50 Rd. Maſch. Ved. 24. 24.— Sich. KJ. Mainz 5,—.— Nhenania Aachen 53.— 54.,75 Stem. AHals., Berl 103,0 103,7 Niedeck Montan 73. 84,—[Südd. Dradünd.—.—.— 2850755 98 18— 85 S. Oed. St.Ingd.—.— K 77.—Teiestw. Beſigd. 42,— 48. Schünd&&. 903..„ 52.508.505 Tnort, Heilbronn 63.23 83,0 Elektr. Oichtu. Kr. I 104.3 104,0 Geitzner Maſchin. 97,75 95, 4 Irkrftw. Mhm.6%—,— 12.55 Gebt. Großmann 70, 25 78,25 Grün& rckd. 62,— 63, Friſter Dürener Metall 77.— 77.78 Juchs N 0,425 0,4 0 Dürrkoppwerke 0 40.— 53.—[Gaggenau Urz 30,50 31,50 Dynamii Nodel 79,65 81,50 Gebhard Textil 80.—.50 Elberfeld. Kupfer—.——,[Gelſenk. Bergw. T 88,25 89,50 Elektr Lieferung 98.— 98.50 Gel ent.Gußſtabl 22.— 20,— Genſchow& do. 47,80 49,50 Germ. Portid.⸗Z. 110,0 112.3 Philipp Holzmann 88,508½0 Kola Nomweller Horchwerkte. 56,59,50 Gebr Körtin 78.50 76,50 Humboldt Maſch 36,—33,.— Koſtheimer Coll. Htw. 6. M. Kayſer T 0,600 0,580 Kyffhäuſer Hütte Ilſe Bergbau. 104 0 104,8 Lahmeyer& Co. 87,50 87 65 N. Jüdel& Co. 81,— 82,25 Laurahütte. 35.— 35,— 55 Bebr. Junghans 78, 78.50 Sinde sGismaſch aſch. 29,— 30,—Aahla Porzellan 52.—.52.—Lindenderg 671.50 65,50[Kallw. 1 880 T 116.7 119.7 Cari LindſtrömI 22.— 20.— ſ aſchin. 33,25 38,25 Lingel Schudfadr 20,— Emaille Üllrich 28.75 21.25 Hammerſ. Spinn. 73.5078,75 annov. M. Egeſt. 31.—55.— ann. Waggonfd 15,65 15.50 anſa Lloyd 45.5047,15 dg,⸗Wien Gum 59.7553.85 Harkort B zarpen. B artmann „edwigshültte ilperl Maſch. Hindr.& Aufferm. 41,50 43.— Hirſch Kupfer 84. 84.—[C. M. Hirſchberg Leder 57.50 58,—[Klöcknerwerke T 79,—71.25 Hosſch Giſ. u. St. T 83, 50 88.—C. H. Knorr. 62.25 64,50 IHohenlohe⸗Wert. 12,80 13,50 NenmN. Gourban 58,— 59,50 wrk. 45. 44 25 4 00 au 104.0 104.5 Aattowitz. Bergb 11.80 11.25 Jinke KHoffmanr 42.88 4,65 Odw. Loewes Co. I 143,3 141.0 C. Lorenz — Kemp.325 0,85 Rhein. Chamotte—.——.— Rhein. Elekteizität 82,— 858,.50 Rhein. Maſch 2 Nheinſtahl Rhenania Chem 82 50 53.25 T. —. Cransy ort⸗Alttien Unionwerk Maſch' 51.— 50.— Ver. B. Irkf. Gum. 40,25 50,75 Ver. Chm. Charl. 68.— 8 B. Diſch. Nickelmw 111.0 112.0 B. Glanzſtoff Gbf. 295.0 289,7 Adler Kall Api, Allg Petr. Jd Bergb Benz⸗Moter Deutſche Petr. Diamond Concord. Spinner. f ee Goldantethe Dollarſchäße 97.—.— Reichs——5 55% B. Reichsanl. Geſ. f. eloktr. Unter T 131 0 182,5 59% Mexikaner..95—.— 25 eee—22— 0 Ant.. 9,ſc0 f4%„ 4%„Bagd.⸗Eiſ,J 12.95 12 10% Oe.⸗H. Ste. alte 0 42,— 42,25 Dollarſchaze Goldanleihe— 120.2 133.5% 34,75 34.7,4½%%„ 1004½—, 11,7 119,20% 8t. Reichzaat 0 405.305 20, 4% do, unk. b. 1925—, .385 0,385 % do. .. 90. 91,254%..⸗Schaßzan-J— Lothr⸗ Pril.Cem— 225 2 H 4 V RNumbach.Huiten 1 29,50 86,25 Schudes T. 1 Roſitzer Braunk. 44.25 46, Roſißer Zucker 68.50 68.60 Rülgerswerk T 75.9379.— Sachſenwerl“ 56,85 5 3,— Salzdetfurth I 101.0 101.9 Sarotti 109, 1 110,0 Scheidemandel 26 50 28.— Schubert& Salz 229.7 130.0 B. Schhf Bru& W 29.15 29.15 VStahl..d. 3oy 114.0 111.0 Ver. Ultramarinf 94,25 93.— Vogtländ Maſch.. Wanderer⸗Werke 127, 128,0 Weſer Akt.⸗Geſ. 40.— 38. Woſterreg. Alkali T 124.0 228.0 donn Oergbau 175,— 75.15 athgeder Wagg. 34.50 34.50 elsholz Papier 124,0 124.0 hein. Braunkhl. T 123.0 128.5 nner.⸗G. Stettiner Bulkan Stoehr Kammgan · Stoewer Nähm Südd Immobdil. Teichgräber Wicking⸗Temem. Wiesloch Tonwar · Wittener Stahl Wittener Guhſta Wolf, Duckau. Kan Ken Berliner Freiverkehrs ⸗Kurſe. 41.—42.—JHerdb 90.— 60.,50J Stchel 8 Co. 53,.— 53,— eee.— 74.— SichannSalpeter f . Krügershall. 92.50 93,.— Südſer Bhespha „48.,— 49,.— Petersb. Int.Hand.85 4. Ufa 72,— 74.— Ronnenberg 54,—52.— 20.75 20,75 Ruſſendank. 5,00.— Berliner Feſtverzinsliche Werte. ) Reichs⸗ und Staatspapiere. 181.15 81.40 eleph. Berliner 60 25 64.— hoerl Oelfabrik 54.65 54 65 räſid.“ 99.80 99.503%„„ 500 0,460 5% Preuß-Kalian aß. IV. V.375 0,370 4% Prß. Konſols.395 0,375], „ VIN.372.3 70 8½%,„ J0.395 0,3855% Rogg 1024er 0,375 0,865%„„.295.3875% S .407 0 3974% Badiſche Ant..365.395. Landf .400 0,3858¼% Baper. Anl..380 C75 b) Ausländiſche Rentenwerke 4% Türk. untf.Anl.—.—— %[ Zollob. 1911 11.90 11.75 „00F.-Los 22.75 73,50 4½% Ul. St.⸗K1913 18,30 16.— %„1914 18.20 16.254 4% Goldrie 26.60 18,65 4½% Kronx. 1,95 170%70 18,10 18,105% Tebua I 11.5011.30% Oe⸗UIX. SrI70.——.— Goldrente 17.2517.75 .95.60 .80.65 „cond. Rte. Silberrte. Srankfurter FJeſtverzinsliche Werte. Inländiſche. 4%.20.— 4% do. do. 1914.20.— Sparprämi. 1919—.——.— 4—— 350 5 do. %½% Möm v. 1914——— 27— 2425425 4 Wüeu. l. 446 .490 0,490 3%—— . da eni28 Ku. Siemens nlelr 1050 150 75 5 5 30 75 35 . 99.J3% ½.gteichsani.295.3J85,%% B. Kahlenani oggenentd 852 ea 16 c9. Rogs 3% do. 5—— 120————5% Pr.Schganw.—%- Dlc 22550. 1. 10. .50 35 15 76 75.50 7 757 15 57.80 60% 17 12 2— 110 4305⁰ %, Baor. Gf- f 5505. — + — — 222. — 293C2K1%%———— TTTTPGCTTcTG — a].——e n. rte en + kle en die jal 75 m. tt . el k5. er eerrere i nach l ſ nach Mannheim und Stuttgart ging, 0 nes den 11. Mts- 1026 RANeue Maunheimer Zeitung(Abend Ausgabe) F. Seite. Nr. 118 Gerichtszeitung Schwurgericht Mannheim Wegen Meineids verurkeilt Heute vormi 5 erf rmittag 9 Uhr begann die 2. Tagung des Schwur⸗ len e Aeim dem Vorſiz von Landgerichts⸗ ner Baumgartner. Beiſitzer ſind die Landgerichtsräte Or. ngaller, und Dr. Arnold. Vertreter der Anklage iſt Erſter ſold nwalt Brettle. Geſchworene ſind: Adam Bech⸗ Heorg Wirt in Ladenburg, Joſef Mundhaas, Schaffner hier Zal Schneider, Obermeiſter der Bäckerinnung, Friedrich Scloſe erling, Meiſter in Seckenheim, Ludwig Brenner, er hier und Heinrich Seitz, Landwirt in Seckenheim. 0 erheklagt ſind: Weiß, Frieda, geb. Gerling von Ludwigshafen un Bent⸗ Guſtav, Schneider von Frankfurt wegen Meineide⸗ elade eihilfe dazu. Zu der Varhandiung ſind 10 Zeugen ſhworer Nach der Rechtsbelehrung und der Vereidigung der Ge⸗ er Sen wurde die Oeffentlichkeit wegen Gefährdung 10 dachteik aus geſchlolſeer. e am 13 den Perſonalien der Frieda Weiß iſt zu berichten, daß ſie Aelu.1 e geboren, nach dem Schulbeſuch in daß ſie ſchon ſehr und zwar mit 19 Jahren den Bahnarbeiter Weiß heiratete kacheh ereits im Jahre 1920 die Ehe wegen Verſchuldens der Frau undteen wurde. Von ihren beiden Kindern iſt eines bei Ver⸗ Aach der das andere in der Idiotenanſtalt in Mosbach untergebracht. ſat h er Scheidung ging die Weiß in die Fabrik, In der Zwiſchen⸗ *5 ſie ein Verhältnis. Später lernte ſie Czermak kennen, zu dran ſchließlich als Haushälterin ganz überſiedelte, obwohl der Czermak mit ihren vier Kindern noch 5 Monate in wung ehnung anweſend war. Frau Weiß bleiht bei ihrer Verneh⸗ bes—85 ihrer Behauptung, im Verkehr mit Czermak die Grenze Pohnulaubten niemals überſchritten zu haben. Als CTzermak die Fiernung räumen mußte, ging die Weiß nach Wiesbaden, wohin ſie ſe mmak nachkommen ließ. In Wiesbaden ereilte ſie das Schickſal: lahe dee unter dem 1 des Meineids in der Eheſcheidungs⸗ Czermak verhaftet. ge öeibermak, am 7. 9. 1876 geboren, hat die deutſche Staatsan⸗ bald igkeit erworben, erlernte die Schneiderei, verheiratete ſich ſehr du 5 um ſich nach zwei Jahren ſchon wieder ſcheiden zu laſſen. keutſch Schweig ging er eine neue Ehe ein, machte den Krieg auf Nan r Seite mit und ließ ſich dann mit ſeiner Familie in fihrtabeim nieder. Da ſeine Frau den Haushalt nicht richtig Strec ſie ſoll nach ſeinen Angaben den ganzen Tag auf der ſeizie geweſen ſein— ſo gab es fortgeſetzt Differenzen, die an, d ich zur Scheidung der Ehe führten. Frau Czermak gab und 15 e von ihrem Mann in roheſter Weiſe mißhandelt kchabt ſchimpft und nicht den nötigen Unterhalt zum Leben eſt d habe. ZJweimal wurde die Scheidungsklage zurückgezogen; as dritte Mal wurde die Ehe geſchieden, da die Frau die aul Ver!kaufsstellen: Heinrich hornstr. 53; Scheidungsklage auf Ehebruch ſtützte. Die Weiß hat dies unter Eid in Abrede geſtellt. Durch die Zeugenausſagen wurden die Angeklagten ſchwer belaſtet. Erſter Staatsanwalt Brettle konſtatiert, daß die Beweis⸗ aufnahme mit aller Ausführlichkeit erfolgte. Die eidlichen Aus⸗ ſagen der Weiß hätten ſich als Unwahrheit herausgeſtellt. Die Weiß habe in frivoler Weiſe objektiv einen Meineid ge⸗ ſchworen. Beide Angeklagten hätten in zyniſcher Art die Ehefrau Czermak durch die Aufnahme der Weiß als Haushälterin ſeeliſch gemartert. Mildernde Umſtände ſeien daher ausgeſchloſſen. Czermak habe die Weiß zum Meineid verleitet. Er beantrage da⸗ her eine Zuchthausſtrafe von drei Jahren, als Mindeſt⸗ ſtrafe aber 1 Jahr 6 Mongte Zuchthaus. Der Verteidiger.⸗A. Dr. Groſſart, verweiſt einleitend auf die Entſittlichung weiter Volks⸗ kreiſe. Es ſei auch ein Zeichen der Zeit, daß man im National⸗ theater ein Stück wie„Der fröhliche Weinberg“ bei dicht⸗ gefülltem Hauſe aufgeführt habe. Er plädiert auf Freiſpruch des Tzermak und auf geringe Beſtrafung der Weiß, da der junge Unter⸗ ſuchungsrichter den Meineid hätte verhindern können. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Es iſt erwieſen, daß die Angeklagte Frida Weiß den Meineid geleiſtet hat und zwar in einer ganz verwerflichen Weiſe. Wenn ſie keine Zuchthausſtrafe er⸗ hält, ſo liegt das in der Ungeſchicklichkeit des jugendlichen Verneh⸗ mungsrichters, der den Meineid hätte verhindern können, wenn er die geſetzlichen Vorſchriften genau beachtet hätte. hat das Schwurgericht große Bedeutung beigemeſſen. Der An⸗ geklagte Czermak iſt ebenſo wie die Weiß zu verurteilen. Das Ge⸗ richt hat ſowohl für die Weiß wie für Czermak auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von je einem Jahr erkannt. Zwei Monate der Unterſuchungshafte werden angerechnet. Die Verhandlung dauerte von 9 Uhr vormittags bis kurz vor halb 3 Uhr nachmittags. ch. ** Eine Reichsgerichtsenkſcheidung zum Preisabban. Der Kampf um den Preisabbau drehte ſich in letzter Zeit hauptſächlich um die Beſeitigung der Preisbeeinfluſſung durch die Kartelle, um auf dieſe Weiſe wieder den freien Wettbewerb als Preisregulator wirkſam werden zu laſſen. In dieſem Zuſammen⸗ ang iſt eine Entſcheidung des Reichsgerichts von grundlegender deutung, die auf die Beſtimmungen der Preistreiberei⸗Verord⸗ nung vom 13. Juni 1923 fußt und ſich mit der ſtrafrechtlichen Seite der Preisfeſtſetzung durch die Kartelle beſchäftigt. Das Reichsge⸗ richt ſtellt in eingehenden wirtſchaftlichen Darlegungen zunächſt die Tatſache feſt, daß ſich ein volkswirtſchaftlich wichtiger Preis für eine Warengattung in der freien Wirtſchaft nachdem unter den un⸗ günſtigen Bedingungen arbeitenden Einzelbetrieben richtet, Der günſtiger arbeitende Betrieb erhält durch dieſe Preisfeſtſetzung mehr als den durchſchnittlich angemeſſenen Nutzen für ihren Fall außerdem noch ein⸗ ſogenannte Rente, was aber innerhalb der freien Wiriſchaft zuläſſig iſt, iſt nach der Entſcheidung des Reichs⸗ gerichts für den Geltungsbereich der Preistreibereiverordnung un⸗ auschmnstzr Frns KInIn Sag2r(auf Mtg terſagt. Der einzelne günſtiger arbeitende Betrieb darf danach Dieſem Umſtand K nicht Preiſe fordern, aus denen ihm ſene Rente zufließt, da dieſe Rente als übermäßiger Gewinn im Sinne der J3 der Preistreibe⸗ rei-Verordnung angeſehen werden muß. Demzufolge darf nach Anſicht des Reichsgerichts auch ein Wirtſchaftsverband nicht Preiſe feſtſetzen, die für alle anderen nämlich die günſtig arbeitenden Be⸗ triebe, einen übermäßigen Gewinn bringen würden. Das gilt nicht nur, wie ausdrücklich betont wird, für die Preisregelung, die für die Verbandsmitglieder verbindlich iſt, ſondern auch ſonſt. Somit macht ſich eine Organiſation, die Preiſe feſtſetzt, die ein⸗ zelnen ihrer Mitglieder einen übermäßigen Gewinn ſichern, wegen Verſtoßes gegen die, noch in Geltung befindliche Preistreiberej⸗ Verordnung ſtrafbar. Ebenſo macht ſich der Einzelunternehmer ſtrafbar, der auf Grund eines derartigen Beſchluſſes übermäßig hohe Preiſe fordert. Svy. rttñ ñ;ñññß.ññ,̃.ñ Mꝙſ́mſq wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wet erſtellen(72s morgens) — Luft⸗ Tem⸗ d 2 e 1 2 See ⸗· SeS8 Wind 2 2 dahe n Ni ber eee Wene 88 m mm& S5 E4Richt. Stärke D Werihem 27 5—1 Wſleicht beſfer 6 Kön gſtuhl.625 775,4—2 3—2 NW- ſchw. bedeckt— ar sruhe 17 2759 1 9—0] Sw leicht] vedeckt 1 Baden Baden 2 3 775,8 2 5 0 0 5 bedeckt 3 Billngen 780 778,8 0 5—3 SW§I„ wolkig 3 Feldberg. Hof 1497 643,5—8—5—8 NW ſchw. Nebel 4 S Alaſten———— 75 6—— t. Blaſienn——4 44— Wleicht wolkenlos 2 Höchenſchwd.]—— Wa 20 55 55 Der Einbruch polarer Luftmaſſen, der geſtern im ganzen Land wiederholt Schneeböen brachte(Feldberg 5 1 Neuſchneey iſt vorläufig abgeſchloſſen. Durch Bodenſtrahlung iſt es in der Nacht auch in der Ebene zu leichtem Froſt gekommen. Im Hochſchwarzwald lſchen die Temperaturen bis 8 Grad unter Null. Ueber den bri⸗ tiſchen Inſeln iſt durch den Zufluß ſubtropiſcher Luft ſtarke Erwär⸗ mung eingetreten, die erneut zu Druckſtörungen Anlaß gibtl. Die morgen im Laufe des Tages oſtwärts vordringenden egenfälle treten vorausſichtlich erſt bei uns am Samstag ein. Vorausſichtliche Witterung bis Freitag, nachts 12 Ahr: Vorübergehend aufheiternd, nach kalter Nacht milder als ſpäter wieder zunehmende Bewölkung. deuß Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Oaas, Neue Mannbeimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 8, 2. Direktion: Ferdin ind Heume. Chefrebakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redaktenre: Für Politik: Haus Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. Fritz Hammes Kommunalpolitik und Lokakes: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher.— Anzeigen: Foſ. Bernharbtk. 1. Dortmunder Sechstage-Rennen 4. bis 10. März 1926 3. Plaſz. Degraeve-Buysse Mifteldeuische Fahrradwerke G. m. b.., Sangerhausen-Berlin W. 35, Am Karlisbad 6. Hertlein, Mannheim, C 2, 12; Wuhelm Gauer, Mannhelm, Landteilstraße 6; Willy Wühler, Mannheim, Kleiststraße 3/5; Jakob Knecht, Mannheim, Schwetzingerstr. 160; Wlihelm Goß, Mannhelm-Neckarau, Wald- Wühelm Mayfarth, Minnheim-Neckarau, Adlerstr. 41 nenstr. 3; Adam Weiß, Mannhelm-Rheinau, Düsseldorferstr. 22. Amtliche Bekanntmachungen ſyirmen eingetragen: Am 8. März 1926: im internatlonalen Fllegermateh Malland, den 1. März 1928 und im großen Preis der Provinz Marsellle, Paris, den 6. März 1926 3 Karl Martin, Mannheim-Feudenheim, Brun- In das Handelsregiſter wurde zu kolgenden aul Mifa 4. platz.. persyn-Verschelden Mifa ECCECCEACCrCCcCCCCCCCC 9¹ Statt besonderer Anzeige. Nach geduldig ertragenem Lelden entsenlſef heute auft Jedoeh uner nentet tasch, unsere liebe hwester, Tante und Großtante, Susanna Heckel Mannheim, Speyer a. Nh. den 1i1. März 1926, Fräulein von — Pasing, Zwelbrücken Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Doe Beisetzung Undet am Samstag. nachmitiags 3 Unr, der Leichenhälle des Friedholes àaus stalt. bueaben unsere Kanzlei zweecks er Ausubung der Praxis ict. Unsere Kanzlel befindet sich auheim O 3, 14 reieron 7071 1 Wertheimer Or. Karl Hilb Emil Heckel. gegen Möbekſicherheit, monatl. Rückz. u. hohen Zins nur von Selbſt⸗ geber zu leihen geſucht. Manſheim. Die ganbitgefellſchaft? Tceſdverkehf- Ii Bekanntmachung. Die weltliche Feier der Soun⸗ u. Feſitage betr. In der Karwoche leinſchließlich des Valm⸗ bountags] dürfen von 8 Uhr nachmittags an Aufführungen ernſter Muſik, ſowie Theater⸗ und Lichtſpielvorſteuungen ernſten Inhalts ſtattfinden. Am Karfreitad ſind nur Aufführungen ern⸗ ſter Muſik von 3 101 275 gelatet: Tbeater, Kabaretts und Lichtſpielbäuſer ſind an dieſem Tage zu ſchlieen. Sportliche Wettſpiele ſind am Karfreitat ver⸗ boten, am ſonnt —797ů55 aa von 3 Uhr nachm. 17 Mannheim den 2. März 1928. Bezirksamt.— Vellgeibireitlen B. Handelsregister. In das Handels regiſter wurde heute— 655 tragen: 1. Zur Firma„Ernſt Wailersbacher“ in Firma iſt erloſchen. „Zur ffirma„Tgereſe Nauerz“ in Mann⸗ heim. Die Firmg iſt erloſchen. 90/91 8. Zur Firma FJul Kaller Böhlerſtabl-Kom⸗ geſe veigniederlaſſun: in annheim Die Einlage des Kommanditiſten iſt in e feſtgeſetzt. 4. 3 ting„Heinrich Lanz“ in Mann⸗ Fim. Die Prokuren ſind erloſchen. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt aufgeldſt. Das Hal ene dit a iſt in die Heinkich Lanz Aktiengeſell⸗ chaft in Maunbeim eingebracht worden. deret r rmd. 19 5 Seifenſie⸗ Sg auch iſt erloſchen Ema iſt exloſchen. 6, Firma-Wilhelm Ueßel“ in Mannheim. r emet meiens Rechtsanwälte.% 5 e den a mtg 1058. 5 4 4 isgericht. 1. Sübbeutſche Textilvereinigung Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Heinrich Wiegmann iſt nicht mehr Geſchäfts⸗ führer. Rechtsanwalt Lothar Peiſach, Berlin⸗ Tempelhof iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. Am 9. März 1926: 2.„Lehnkerirg& Cie., Aktiengeſellſchaft Ab⸗ teiluna Mannheim“. Die Prokura des Kurt Schramm iſt erloſchen. 3.„J. Eicher Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Durch Geſellſchafter⸗ beſchluß vom 8. Januar 1926 iſt der Sitz der Geſellſchaft nach Heidelbers verlegt. 4.„Mannheimer Tiefbaugeſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ Mannheim. Die Geſell⸗ ſchaft wird aufarxund des§ 16 der Verordnung über Goldbilanzen vom 28. Dezember 1923 als nichtig gelöſcht. Mannheim, den 9. März 1926. 1 Amtisgericht. St. Mariiner-Berg. Weigw.. 90 Tranzös. Notweln.90 1 Gold-Malaga echt. 269233.40 Insel Samos echt 0.30* Sperxlal-Branntwein 40%8.70 Weinbrand-versim. 38%.60 Weinbrand rein 38/9%...30 Zweisdienwasser ca. 50%..13 Alrschwasser sdwanvilder tu. 50%.10 Alles per 3/ Liter mit Steuet Flaschen zum Püllen bitie mitbiingen Spezlal-Haus 1192 [Walfer Kraui Eeke E B, No. 10. Sparkasse Mannheim. 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