ein 0 in 14 in 10 1 — gehr Samstag, 24. April 8 Habz gopreiſe: In Manndeim und Umgebung ſrei ins Abend⸗Ausgabe Neue Mannheimer Preis 100 eunig 1926— Nr. 189 Seilun Anzeigenpreiſe nach Tarit, del Borauszaglung pre einſp der durch di Beſteng urch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Reklam. abſ Vel evenl. Aenderung der mirischaſniche.—4.. N. Kollettiv-Anzeigen werden döher derechnel Nr Nachſorderung vorbehalten. Poſiſcheckkonto Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Siellen und Aus gaben Be Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6,. 2. raße 94. Mebenftellen Waldbefſtrge Schweehine Fenndanage Reundee brg 0 eint wöchentl. zwölf ermprech⸗Anſchlüße Nr. 7041. 7542. 71943 704 u. 845 Bei ellagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs⸗B Mlannheimer General Anzeiger Aneinigkeit in Aojda 5 2 2 2 die franzöſiſch⸗ſpaniſchen differenzen wif 24. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Um die ketenen und Paris in der Marokko⸗Angelegenheit aufge⸗ Narokto beizulegen, begibt ſich der Zivilgouverneur von e te eg, nach Madrid. Er wird dort mit Primo de ſich die König Alfons konferieren. Es verlautet, daß geben zwiſchen Spanien und Frankreich deswegen er⸗ März weil die franzöſiſche Regierung ihr Verſprechen, im Arim einſchaftlich mit Spanien eine Offenſive gegen Abd el unternehmen, nicht eingehalten hat. Im Februar bde 15 der franzöſiſche Marſchall Petain in Madrid und es Kontin Offenſivplan der franzöſiſchen und ſpaniſchen Marokko⸗ Fiſſchen feſtgelegt. Es ſollte mit Hilfe eines Teiles der fran⸗ paniſch Truppen die Wiedergewinnung wichtiger Punkte in der hoffte 51 Einflußſphäre im Rifgebiet durchgeführt werden. Man Dieſes urch bei den Friedensverhandlungen beſſer abzuſchneiden. und inf kalpeeen iſt, wie bereits erwähnt, nicht eingehalten worden, günſti 0 gedeſſen zögern die Spanier, unter den für ſie nicht gerade e die Friedensverhandlungen mit Abd el Krim Nach dem„Echo de Paris“ iſt S i m„ 0 Spanien der Anſicht, daß die nd bog dcge Abd el Krims nicht berückſichtigt— 2— 5 die Unterhandlungen abgebrochen werden ſollten. Abd el Krims Mißtrauen ſehe Nach einer Meldung des„Journal“ aus Udjda hat ein ange⸗ ner Franzoſe mit Abd el Krim in Targſit r di nt 5 argſit geſprochen. Ueber dieſe beißt: 8 veröffentlicht das Blatt einen Bericht, in dem es u. a. „Alle Friedensangebote ſo habe Abd el Krim erklärt, di 20 9 die ich Aen und General Primo de Rivera und dem General⸗ Van wollte Leg gemacht habe, wurden nicht beantwortet. mal Stee mich nicht kennen. Jetzt habe ich den Eindruck, daß dies⸗ geinen aufrichtigen Friedenswillen hat. Unglücklicherweiſe der deutſch⸗ruſſiſche vertrag Jauſlimmung des Reichskabinetts neſ Berlin, 24. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Das dees deninatt iſt heute zuſammengetreten und hat. wie wit keag em inzwiſchen im Text vorliegenedn deulſch ruſſiſchen ver ⸗ einmütig zugeſtimmt. Der Reichspräſident hat dem Rei ug haußenminiſter die Ermächtigung erkeilt, das Abkommen zu ukerzeichnen. die 92 nen wird noch im Verlauf des heutigen Tages terri cht eiführer über den Verlauf der Verhandlungen un⸗ Ausſchuß Zum Montag vormittag iſt der Auswärtige Aubenmim des Reichsrats einberufen worden, um den Bericht des uawürt entgegenzunehmen. Anſchließend daran tritt der der Ber ge Ausſchuß des Reichstags zuſammen. Nach dem Abſchluß atungen der beiden Ausſchüſſe wird dann die Veröffentlichung des Vertrags erfol g daen, die nach Vereinbarungen zwiſchen Deutſchland und der eitfgedterung anfangs kommender Woche, und zwar gleich ⸗ g in den Hauptſtädten erfolgen wird. 8 5 den Inhalt des Vertrags wird noch Stillſchweigen be⸗ enthält gewiſſe iſt längerer Anhang beigefügt. Er rationen über ig ie mi Vertrags zuſammenhängen. Fragen, die mit dem Inhalt des das Lürſter kompromiß zusf etn, 24. April.(Von unſ. Berliner Büro) Der Rechs⸗ Furſtenzerb des Reichstages ſetzte heute die Beratungen über das eich ſuſtiemimtſe fort Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärte Dr. Marg, daß die Frage des Volksbe⸗ binete vorli egen Neuregelung der Aufwertung noch dem ktergeleibe liege. aber jedenfalls unverzüglich an den Reichsrat eld S806) ee Neubauer(Kom.), Dr. Rofen⸗ Nah die Vorlage d öcer(Komh beſtritten die Notwend'gkeit, ie Stellungnahme überwieſen werde. Dem Reichsrat ſel die Stelube kediglich zur Kenntnisnahene zu üterweiſen, ohne daß Der N 0 ee Nelchsrates erſt aogewartet werden müßte. zuleiten 80 rg gte zu, daß r Ne Wünſche dem Kabinett Der Ausſch den. Ii Ausſchuß wollte ſich dann der eigentlichen Beratung zuwen⸗ die a Gegenſtand nicht auf—— ſtand, dorſah wwſderf usſprache über die Geſchäftsſage des Ausſchuſſes lchen Beral die Kommuniſten der Fortführung der ſach⸗ raumte daraufhmn ei Vorſitzende, Abg. Dr. Kahl(S. Vp.) be⸗ ratung des Ko eme neue Sitzung an mit der Tagesordaung„Be⸗ wurde die Brris über die Fürſtenabfindung“. In dieder ſürt Abſaz 1 905 des§ 2 des Kompromißgeſetzenzwurſes fortge⸗ immung wurde 18 2 iſt bekanntlich abgelehnt worden. Dieſe Ab. ſfene g f 50 ſl cht wiederholt. Die dagarch im Geſetz ge⸗ werden Na c Abl. 8 einer dritten Lefung im Ausſchuß ausgefüllt demokratzſ cher Anträ mung verſchiedener deuiſchnationaler und ſozial⸗ .2 entſpre 5 ge, wurde Abſatz—7 des erſten Abſchnittes des ſtimmten die No der Kompromißvorlage angenommen. Dafür nationale trotz mißparteien. Es ſtienmten auch die Deutſch⸗ mit Ausnahme N45d vorheriger Ablehnung ihrer Anträge dafür, miſten, we ne, f 5 3 Everl! Dagegen ſtimmten die Kommu⸗ N, ſh die Soſa katen der Abſtimmung enthielten. wiheend der Abſtimmung nicht an⸗ tar Lelſiſchen ne über das Volksbegehren wegen Aufwertung dem Varzab befürchte ich, daß die neue Militärpartei ihn zwingt, den Krieg fortzuſetzen. Ich möchte ihn beendet ſehen. Aber wenn man weiterkämpfen muß, dann werde ich weiter kämpfen. Ich befürchte, daß die Friedensverhandlungen zu keinem Ziel führen. Ich bin mißtrauiſch, denn jedesmal, wenn die offiziellen Verhandlun⸗ gen eingeleitet werden, habe ich Enttäuſchungen erlebt. Ihr verlangt beiſpielsweiſe die Anerkennung der geiſtigen Macht des Sultans und Befeſtigung des Rifgebietes. Man ſetzte einen Zeitpunkt feſt, um zu diskutieren und wenn man nach ſeinem Ablauf ſich nicht verſtändigt hat, dann nehme man den Krieg wieder auf, dann kann das Pulver wieder herrſchen. Hinſichtlich der Kriegskonterbande. Ihr bildet Euch immer ein, daß ich von den Deutſchen und Ruſſen verproviantiert werde; Ihr vergeßt, daß ich ſämtliche Waffen, die ich beſitze, in den Kämpfenerbeutet habe und daß die Munition, deren ich mich bemächtigen konnte, noch nicht verbraucht iſt. Schließlich erklärte Abd el Krim: Ich wünſche den Frieden, das beſtätige ich. Aber ich bin mißtrauiſch, denn ich befürchte, daß die Friedensverhandlungen, die jetzt geführt werden, irgend etwas verbergen.“ Die Auslieferung der Gefangenen Wie der„Matin“ berichtet, wurde geſtern die Frage der Aus⸗ lieferung der Gefangenen durch Abd el Krim in nega⸗ tivem Sinne erledigt. Von den Unterhändlern des Emirs wurde den ſpaniſchen und franzöſiſchen Delegierten mitgeteilt, daß die Auslieferung der Gefangenen erſt nach Unterzeichnung des Frie⸗ dens ſtattfinden werde. Die Präliminarverhandlungen werden heute Samstag um 3 Uhr wieder aufgenommen. Entſcheidende Phaſe in den Verhandlungen? Wie Havas aus Udſchda meldet, hofft man, daß nach der Rück⸗ kehr der beiden Rif⸗Unterhändler die Verhandlungen in eine ent⸗ ſcheidende Phaſe treten würden. Sobald die offiziellen Verhand⸗ ee würde der Sultan durch einen Delegierten ver⸗ reten ſein. 5 5 weſend. Nunmehr ſollte der letzte Abſatz des 8 2 zur Abſtirnmung gelangen. Er lautet: „Iſt zwiſchen einem Lande und dem vormals regierenden Für⸗ ſtenhaus und ſeinen Mitgliedern nach der Staatsumwälzung des Jahres 1918 aber vor dem Inkrafttreten dieſes Geſetzes eine Ge⸗ ſamtauseinanderſetzung Sigee hat das Reichsſonder⸗ gericht auf übereinſtimmenden Antrag der Parteien eine neue Geſamtauseinanderſetzung nach den Vorſchriften dieſes Geſetze⸗ vorzunehmen.“ „Die Vertreter der Deutſchnationalen beantragten. daß die Ab⸗ ſtimmung über diefen Abſatz ausgeſetzt werde. Dem widerſprachen die Kommuniſten. Es mußte alſo zunächſt darüber abgeſtimmt wer⸗ den, ob der Ausſchuß mit einer Ausfetzung der Abſtimmung über den Paragraphen einverſtanden iſt. Für die Ausſetzung der Ab⸗ ſtimmung ſtimmten die Deutſchnationalen und die Kompromiß⸗ parteien, die Kommumiſten ſtimmten dagegen, während die Sozial⸗ demokraten ſich der Stimme enthielten. Die Abſtimmung wuede hierauf ausgeſetzt. Darauf gab der preußiſche Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff eine ausführliche Darlegung des Standunktes der preußiſchen Regierung zu dem Kompromiß über die Fürſtenabfindung und den dazu vor⸗ liegenden Anträgen. Bevor der preußiſche Finangminiſter mit ſeinen Darlegungen beginnen kann, becatragt Abg. Schulte⸗Breslau (Ztr.), daß zunächſt einmal dem Ausſchuß loyalerweiſe die Anträge dekanntgegeben werden ſollen, die wohl dem preußiſchen Finanz⸗ miniſter bekannt ſind und die Grundlage ſeiner Ausführungen bilden, die aber nicht dem Ausſchuß mitgetellt worden ſeien. Hierauf verlas der Vorſitzende, Abg. Dr. Kahl(D. Pp.) die neuen Anträge, deren einer von den Kompromiſtparteien unterzeichnet iſt, während der andere nur die Unterſchriften der Abg. Schulte⸗Breslau(Ztr.) und Freiherr v. Richthofen(Dem.) trgt.(Wir haben den Inhalt der Abänderung⸗anträge bereits kurz wiedergegeben.) Der preußiſche Finonzminiſter führte dann aus, daß die Faſſung des 8§ 5, wie ſie nach Maßgabe des neuerdings eingebrachden Abänderungsantrages in Ausſicht genommen ſei, dem preußiſchen Staat geſicherte An⸗ ſprüche auf Grundbeſitz gebe, die infolge des Vergleichs vom Oktober 1925 dem früheren Königshauſe hätten zuerkannt werden müſſen. Mit Annahme des Kompromiſſes würde der Staat darauf rechnen können, rund 347 000 Morgen Land und Forſten zu erhelten, wäh⸗ rend dem Königshaus nur 280 000 Morgen zufallen würden. An lungen ſeien dem Königshaus in dem Vergleich vom Oktober 1925 30 Millionen zugeſagt worden, während nunmehr etwa 12 Millionen in Frage kommen. Angeſichts des Ergebniſſes und mit Rückſicht darauf, daß durch die Annahme des Geſetzentwurfes eine Beruhigung der Heffentlichkeit zu erhoffen ſei. könne er namens der preußiſchen Staatsregierung erklären, daß Preußen ſich mit dem Geſetzentwurf bei Annahme der neuen Abänderungsonträge cöfinden könne. der neue Sturz des Floty hat in Polen eine ungeheure Aufreaung hervorgerufen. Die niederſchmetternden Meldungen kommen aus Paris. wo ein ſolches Angebot in Klotn iſt. daß auf der Börſe der Kurs wegen des ſtarken Schwankens aar nicht notiert wurde. Die ausländiſchen Blätter. u. a. auch die„Times“, fordern eine Finanzkontrolle für Polen.„Kurjer Warſzawska“ ſpricht von einem Untergraben des Vertrauens der aroßen Auslandsbanken. Der Dollar hat jetzt die Grenze der 10 Zloty bereits überſchritten. » Ausſchluß aus der K. P. D. Der kommuniſtiſche Abgeordnete des preußiſchen Landtages, Max Dörr, iſt wegen krimineller Ver⸗ fehlungen aus der Kommuniſtiſchen Partei ausgeſchloſſen worden. Es handelt ſich um Unterſchlagungen, die bei der Staatsanwaltſchaft anhängig gemacht ſind⸗ VVFCC wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder deſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. eilage.Aus der Welt der Technik Wandern und Reiſen · Geſetz und Nech! KRückblick und vorſchau Innerpolitiſche Spannungen— Fürſtenabfindung und Aufwerkung — Immer wieder Reich und Länder— Die Bütokratie der wahre Herrſcher— Der außenpolitiſche Iwang Wir ſind in den letzten Jahren mit Regierungskriſen reich ge⸗ ſegnet worden, ſo reich, daß gewiſſen Parteihubern und ſenſations⸗· hungrigen Großſtadtzeitungen etwas fehlte und faſt unbehaglich zu Mute wurde, wenn zufälligerweiſe einmal von keinen Kriſen die Rede war. Stellt enan einmal eine Art graphiſcher Kurve ihrer Gründe auf, kommt man zu dem freilich nicht gerade überraſchenden Ergebnis, daß ſie entweder außenpolitiſcher Natur waren oder in wirtſchaftlichen Nöten zu finden waren. Das neue Geraune von kriſenbedrohlichen Zuſtänden, das wieder einmal durch die Oeffentlich⸗ keit geht, hat zum erſten Mal innenpolitiſche Spannungen zur Urſache. Man braucht ſich nicht der bekannten Berliner Ver⸗ größerungsgläſer zu bedienen, um nicht doch bereits ſoviel zu er⸗ kennen, daß auf dem Wege der Regierung Luther und der ſie tra⸗ genden Regierungskoalition Schwierigkeiten liegen, die zu ernſten Konflikten führen können. Auch wollen wir darüber im Klaren ſein, daß im letzten Hintergrund eine Präſidentſchafts⸗ kriſis droht, weil der von ſtarkem Rechtsſinn geleitete Reichs⸗ präſident niemals ſeine Unterſchrift unter ein Geſetz geben wird, das nicht eine gerechte und billige Löſung der durch dieſes zu regelnden Frage enthält. Das hat ſich ſchon bei dem ſogenannten Duellgeſetz gezeigt und wird ſich von neuem erweiſen in der Frage der Fürſtenabfindung und des neuerſtrebten Volksentſcheides über die Aufwertung. So verſchieden von einander und hete⸗ rogen alle dieſe Dinge zunächſt erſcheinen, ſo haben ſie doch einen gemeinſamen Generalnenner, der diesmal in einer Differenz beſteht: Reich und Länder. Im ſiebenten Jahre der Weimarer Ver⸗ faſſung erweiſt es ſich, daß die Politik enit der Präambel eben der⸗ ſelben Verfaſſung nicht in Einklang zu bringen iſt, obwohl doch dar⸗ nach das deutſche Volk„einig in ſeinen Stämmen und von dem Willen beſeelt iſt, ſein Reich in Freiheit und Gerechtigkeit zu er⸗ neuern und zu feſtigen.“ Der Kampf um das Volksbegehren und ſein Ergebnis hat den Blickpunkt derartig verſchoben, daß man faſt völlig vergeſſen hat, wie wenig die Fürſtenabfindung Reichsſache iſt und wie ſehr eine urſprüngliche Landesſache aus reinen Agitationsgründen zu einer cause celebre umgefälſcht worden iſt. Jahrelang hat enan in Deutſchland von den Verhandlungen zwiſchen den Ländern und den ehemaligen Fürſtenhäuſern nichts gehört. Ein ſozialdemokratiſcher Agitationsantrag blieb in den Akten des Reichstagsbüros liegen. Dann ſchloß Preußen mit dem Hauſe Hohenzollern einen Ver⸗ gleich ab. Dieſer Vergleich war für Preußen günſtiger als für die Hohenzollern. Der preußiſche Finanzminiſter hatte in dieſem Ver⸗ gleich nur einen Wunſch, nämlich die Herabdrückung einer Bar⸗ entſchädigung von 30 Millionen auf 20 Millionen. Um 10 Millionen Mark wurde die demokratiſche Reichstagsfraktion zu einem vorläufig nur als Druckmittel gedachten Antrag auf reichgeſetzliche Regelung der Fürſtenabſindung veranlaßt. Das brachte die Sozialdemokratie auf die Beine. Sicher zum Mißfallen des preußiſchen Finanz⸗ miniſters war plötzlich der Gedanke eines Volksentſcheides da. Hätte die demokratiſche Reichstagsfraktion etwas mehr ſtaatspolitiſch und etwa weniger im Stil der Leitartikel ihrer großen Berliner Preſſe gedacht, dann hätte ſie dem Volksentſcheid rechtzeitig den Ge⸗ danken eines vorſichtigen und im Rahmen der Verfaſſung ſich hal⸗ tenden Reichsgeſetzes entgegengeſtellt. Die Demokraten aber wollten auf zwei Seiten ſpielen. Sie verſuchten im Rechtsausſchuß des Reichstages ein Geſetz durchzudrücken, das die innerpolitiſchen Grundlagen einer Regierung der Großen Koalition geben ſollte, und verſuchten gleichzeitig, ſich mit fünfzig Prozent Kraft am Volks⸗ beghren zu beteilen. Deshalb iſt der Rechtsausſchuß des Reichs⸗ tages mit ſeinem Kompromißgeſetz nicht fertig geworden, und da⸗ durch iſt jene aufs äußerſte zugeſpitzte innerpolitiſche Lage entſtanden, die jetzt durchgekämpft werden muß. Die Ablehnung des erſten Abſatzes des zweiten Paragraphen de⸗ neuen Kompromißentwurfes ließ eine Lücke entſtehen, durch die der ganze Aufbau der Entſchädigungsregelung zuſammenzubrechen droht. Denn wenn man die Zuſtändigkeit des Reichsſondergerichts verneint, iſt es überflüſſig,— wie dies durch die Annahme des Pa⸗ ragraphen 1 bereits geſchehen war— das Sondergericht überhaupt zu beſtellen. Nun ſcheint allerdings die Möglichkeit des Foetſchrittes für die weiteren Verhandlungen dadurch gewährleiſtet zu ſein, daß eine Einigung mit der preußiſchen Regierung erzielt werden konnte. Gewiß, die preußiſche Staatsregierung iſt nicht die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion. Aber ſie iſt eine Regierung der Weimarer Koalition, an deren Spitze ſeit einer Reihe von Jah⸗ ren ununterbrochen der Sozialdemokrat Braun ſteht und zu deſſen Kabinett der Sozialdemokrat Severing und der Demokrat Höpker⸗ Aſchoff, der Finanzminiſter, gehören. Wenn dieſe drei allein in Frage kommenden Miniſter ſich im Namen der Staatsregierung mit der nunmehr gefundenen Einigung einverſtanden erklären, können doch die Sozialdemokraten als Befürworter einer den Intereſſen des Staates nützenden Regelung und die Demokraten als die urſprüng⸗ lichen Initianten der ganzen Bewegung ihre Parteigenoſſen nicht gut desavouieren. Denn ſchließlich geraten wir immer tiefer in die Sack⸗ gaſſe, aus der es keinen Ausweg mehr zu geben ſcheint. Man wird dem Abg. Dr. Scholz, dem Vorſitzenden der volksparteilichen Reichstagsfraktion zuſtimmen müſſen, wenn er unlängſt die Aufrol⸗ lung und demagogiſche Behandlung dieſer Dinge als„eine wahrhaft ſataniſche Boshaft der Kommuniſten“ bezeichnete. Faſt wie Hohn mutet die Unlogik an, die ſich darin offenbart, daß die revolutionären Parteien bei der Staatsumwälzung die Privatrechte der Fürſten un⸗ angetaſtet ließen, ja den Grundſatz der Unverletzlichkeit des Privat⸗ eigentums in der Weimarer Verfaſſung erneut feierlich ausſprachen, um jetzt, nach ſieben Jahren, im weſentlichen des Agitationsſtoffes willen, dieſe Frage plötzlich auszugraben. Die Gefahr, daß das politiſche Schwergewicht ſtark nach links verlagert wird, beſteht nach wie vor. Man braucht nicht einmal zunächſt an die — e Er gab eine gründliche 2. Seite. Nr. 189 Reue Maunheimer Jeiung(Abend⸗ Nusgabe) Samslag, den 24. April 1926 große Koalition zu denken, die ſehließlich ſa noch nicht der Uebel größtes wäre, wohl aber nach dem erſten Erfolg des Volksbegehrens an eine Weiterbetreibung dieſer Politik mit allen Mitteln der ge⸗ werkſchaftlichen Taktik und Technik, die letzten Endes einen unheil⸗ vollen Einfluß der Maſſe auf die Geſetzgebung bezweckt. Ob dabei die Kommuniſten nun den Erfolg davon tragen oder aber, was garnicht außer dem Bereich der Möglichkeit ſteht, die Sozialdemo⸗ kratiſche Partei ſich wieder einmal ſpaltet, iſt für den Augenblick ohne Belang. Fragen des Eigentums und des damit in engſtem Zuſammnenhang ſtehenden Erbrechtes können nun einmal nicht durch Maſſenentſcheidungen gelöſt werden. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius traf auf dem Mannheimer Parteitag der Deutſchen Volks⸗ partei den Nagel auf den Kopf, als er eine Geſetzgebung ablehnte, bei der die Gläubiger beſtimmten, was ſie zu fordern, und die Schuldner feſtſetzen, was ſie zu zahlen hätten. Damit ſind wir wieder mitten im Problem„Reich und Länder“. Fürſtenabfindug und Aufwertungsfrage laſſen ſich weder einſeitig vom Reich, noch einſeitig von den Ländern regeln. Die Konflikte in dieſen Dingen rühren immer wieder aus den immer noch nicht geregelten Verhältnis zwiſchen Reich und Lärdern her, ſowohl finan⸗ ziell, als rein politiſch. Weil nun auch noch dieſe Differenz die deutſche Innenpolitik ſchwer belaſtend bedrückt, können wir daran nicht mehr mit geſchloſſenen Augen vorübergehen. Man kann, wenn der neue Finanzausgleich geſchaffen wird, entweder dem Reich alles geben und die Länder zu Provinzen herabdrücken oder den Ländern wieder ein größeres Maß finanzieller Selbſtändigkeit verleihen. Die letzte Antitheſe gipfelt freilich in dem Widerſtreit zwiſchen dem Reich und Preußen. Es ſind nicht die föderaliſtiſchen Beſtre⸗ bungen Bayerns, die das unitariſche Reich gefährden, ſondern die parteimachtpolitiſchen Beſtrebungen der Sozialdemokratie in Preußen, zu denen ſich in einigen Fällen auch das Zentrum geſellt (neuerdings auch in Baden). Durch das Hineinpumpen ihrer An⸗ hänger in die Miniſterien und die höheren Verwaltungsſtellen im Lande ſchaffen ſie die ſtärkſten Widerſtandszentren gegen die vernünftige und geſunde unitariſche Entwicklung, die durchaus die Eigenart der Stämme und der Länder Deutſchlands wahren kann und die eine geſunde Dezentraliſation der Verwaltung mit den beeſthenden Grenzen garnicht ausſchließt. Der ſchlimmſte Feind aber iſt und bleibt die partikulariſtiſche Bürokratie, die den Wandel und Wechſel der Zeiten nicht nur überdauert hat, ſondern trotz Par⸗ lamentarismus und Demokratie der in Wahrheit regierende Herrſcher in Deutſchland geworden iſt. Es mag kraß klingen, iſt aber in Wahrheit doch ſo, daß in den Augen der Bürokratie das Reich der Feind der Länder geworden iſt. Geht man den Dingen nach bis auf den letzten Grund, ſo kommt man zu dem nun nicht mehr überraſchenden Ergebnis, daß die augenblicklichen innerpolitiſche Belaſtungen ſtets wieder auf das noch nicht geklärte Verhältnis zwiſchen Reich und Länder ausmünden. Die gegenwärtigen Beſchwerniſſe werden nach der Gewohnheit des poli⸗ liſchen Ablaufes ſelbſtverſtändlich mit einer Kompromißlöſung enden Selbſt wenn ſie, was wohl heute nicht mehr anzunehmen iſt, keine Regierungskriſe herbeiführen, bleibt doch eine Lücke beſtehen, die ausgefüllt werden muß und zwar, und darin zeigt ſich wieder unſere Abhängigkeit von dem anderen Brennpunkt der deutſchen politiſchen Elipſe, aus außenpolitiſchen Gründen. Oft genug iſt an dieſer Stelle dieſe unſere Linie vorgezeichnet worden. Bevor wir zu dem erſehnten und notwendigen Großdeutſchland gelangen, muß erſt die kleindeutſche Befreiung durchgeführt worden ſein. Dabei handelt es ſich aber nicht um die Freiheit Preußens, Bayerns, Oldenburgs oder Waldecks, ſondern um die des ganzen deutſchen Reiches. Wie will man aber das Haus bewahren, wenn zwiſchen den Familienmitgliedern Zwiſt herrſcht über die Räume? Von den notwendigen Reformen, die zur Reviſion der Weimarer Ver⸗ faffung führen, iſt der Ausgleich der wichtigſte, weil er die Voraus⸗ etzu ür alle übrigen bildet. ier 2 Kurt Fischer Feldgrau auch in Oeſterreich E. Berlin, 24. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Das öſter⸗ reichiſche Bundesheer wird, wie der„Voſſ. Ztg.“ aus Wien ge. meldet wird, in ſeinen Uniformen der reichsdeutſchen Heeresmach noch ähnlicher werden als bisher. Die neuen Uniformen werden ſtatn im bisherigen Feldgrün im einfachen reichsdeutſchen Feldgrau ge⸗ halten ſein. Nur im Schnitt wird man den deutſchen Feldrock, weil er zu teuer iſt, noch nicht nachmachen. Dagegen wird bei den Bluſen, den Mantelkragen und Tellerklappen der Umlaufſtreifen wie bei den Soldaten im Reich zu ſehen ſein. Den Offtzieren iſt es freigeſtellt, auch im Schnitt den deutſchen Waffenrock zu tragen. Die neue Uniform ſoll bis Ende 1927 in allen Truppengattungen ein⸗ geführt werden. Die Kämpfe in Syrien. Nach einer Meldung aus Beirut haben geſtern die franzöſiſchen Kolonnen ihren Vormarſch gegen Sueida begonnen. Eine von Esra vorgehende Abteilung hat Charie erreicht. 8 Shakeſpeare⸗Tag in Weimar (Von unſerm Sonderberichterſtatter) Die Deutſche Shake peare⸗Geſellſchaft trat am 22. April zu ihrer diesjährigen Hecptacſamelung in We imar im dtehrwürdigen Hauſe der„Erhelung“ zuſammen. In großer Jahl ſind die Univerſitätslehrer der engliſchen Literatur und Shake peace⸗ Forſchung, die Lertreter des Schriſttums und Theaters und 9 5 0 Pendprer Shakeſpeares erſchienen. Der Präſident der Geſellſcha Prof Dr. Deetjen, Weimar, hob in ſeiner Begrüßungsanſprache hervor, daß die geiſtigen Beziehungen der beiden Shakeſpeare⸗⸗ Nationen England und Deutſchland ſich zu beſſern ſcheinen: ſo hat der Shakeſpeare⸗Club in Strakford zur Geburtstagsfeier des Dichters(23. April) das Dichters das Deutſche Reich ein⸗ eladen und als deſſen Vertreter wird der Bizepröſident der Ebateſpeare⸗Geſelſchaft Prof. Dr. Schick, München, der Feier bei⸗ Wohnen, eine Anſprache halten und die Deutſche Flagge über⸗ rel die in der Stratforder Gedächtn'skirche aufbewahrt werden wird.— Durch den Tod verlor die Geſellſchaft im letzten Jahre den Weimarer Generalintendanten Hippolyt von Vignau und Dr. Eugen Kllian, der noch auf der vorjährigen Verſammlung die Feſtrede ge⸗ halten hat Prof. Deetjen gedachte ihrer mit ehrenden Worten und würdigte ebenſo die Verdienſte des kürzlich gefeierten Herzogs Geo von mingen um die Shakeſpeare⸗Aufführungen. Die Stadt Bochum richtete durch—.5 Bürgermeiſter eine Einladung an die Geſellſchaft, zu einer beſonder ihr zu Ehren veranſtalteten Feier nach Bochum zu kommen, in deren Verlauf unter Leitung des Intendanten Dr. Saladin Schmitt die Königsdramen Shakeſpeares auf⸗ eführt werden ſollen. In den Vorſtand der Geſe lſchaft wurde der Lerühante Leipziger Sprachſorſcher und Phonetiker Prof. Dr. Eduard Sievers genählt, von deſſen rhythmiſchen Studien man ſich viel für die Shakeſpeare⸗Forſchung verſpricht. Ebenſo wurde der Leip⸗ ziger Angliſt Prof. Dr. Schü cking in den Vorſtand gewählt. Den hielt Prof. Dr. Friedrich Gundolf⸗Heidel⸗ berg über„Antonius und Cleopatra“. Gundolf hat ſchon durch ſeine Shakeſpeare⸗Ueberſetzung und ſeine Schrift über„Shake⸗ ſpeare und der deutſche Geiſt“, gezeigt, daß er zu den Berufenen der Shakeſpeare⸗Forſchung gehört, das beſtätigt ſein umfaſſender ein⸗ dringlicher Vortreg. ee 1 N 8 77 „ und eine vollendete rt⸗ un kun 1— Analyſe des Dramas, betrachtete jede Perſon aus ſich hera: 3 und in ihren Wirkungen auf die anderen und zeigte, daß der Erdball der Welthorrſchaft und Weltkriege handelt. ie, Sh Schauplatz des Werkes iſt, in dem es ſich um Das Ziel ſeiner Darſtellung teſpecres unerſchöpfliche Größe und Genialität aufzuzeigen. 55 bef Nietez Drama in häherem Lerengalle.„ aſſen Die Neparationsleiſtungen Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, ſind im März mit Frankreich 179 Reparations⸗Sachlieferungs⸗Verträge mit einem Werte von 26,9 Millionen Reichsmark abgeſchloſſen worden. Gegenüber dem Vormonat, auf den 406 Verträge entfielen, bedeutet dies einen ganz erheblichen Rückgang. Der Rückgang hat ſeinen Grund darin, daß am Ende des Vormonats die große Maſſe der genehmigten Verträge Abſchlüſſe mit Kriegsbeſchädigten betrafen. da die von der franzöſiſchen Regierung bisher hierfür zur Verfügung geſtellten Mittel voll in Anſpruch genommen waren. Die Er⸗ ſchöpfung dieſer Mittel hat dazu geführt, daß das franzöſiſche Unter⸗ ſekretariat der befreiten Gebiete am 20. März die Präfekturen an⸗ gewieſen hat, keine neuen Verträge Kriegsbeſchädigter mehr an⸗ zunehmen, So iſt die Anzahl der im Monat März genehmigten Ver⸗ träge weit geringer als in den Vormonaten. Für Belgien ſind im Vormonat 234 Verträge im Werte von 10,2 Millionen Mark genehmigt worden. Hier liegt gegenüber dem Vormonat eine erhebliche Steigerung vor. Um den KNeparations kohlenpreis Wie die„Köln. Zta.“ erfährt, iſt der zwiſchen dem Kohlenſundikat und der Reichsreaierung entſtandene Meinungsſtreit über die Höhe des für Reparationskohle zu erſtattenden Preiſes dem Reichs⸗ wirtſchaftsgericht zur Entſcheidung übertragen worden. Der Vorgang ſteht nun mittelbar im Zuſammenhana mit den bekann⸗ ten vor einiger Zeit gepflogenen Verhandlungen über eine dem Ruhr⸗ kohlenberabau zu gewährende finanzielle Hilfe wegen ſeiner durch die Auswirkungen der engliſchen Politik in der ſtaatlichen Unter⸗ ſtützung des Bergbaues hervorgerufenen Einbuße. Dieſe Verhand⸗ lungen ſind zunächſt aufgegeben worden, da mit dem 1. Mai in Eng⸗ land eine neue Lage eintritt. Die Frage. welchen Preis die Reaie⸗ rung fün Reparationskohle bezahlen muß. iſt eine innerdeutſche Rechtsfrage, die keineswegs mit entſchieden iſt durch Beſtimmungen des Verſailler Vertrages. Letzte Meloungen Heidelberger Chronik kr. Heidelberg, 24. April.(Eigener Bericht.) Der Verkehrs⸗ verein hat beſchloſſen, der Stadt 10 Bänke zur Aufſtellung auf der neuhergerichteten Neuenheimer Landſtraße und in den Niſchen am Leinpfad zu ſtiften. Eine Bank erhält der Verkehrsverein Neckargemünd als Geſchenk. Weiter wurde beſchloſſen, der Stadt mehrere Bänke zwecks eines„Meyer⸗Förſter⸗Blick“ nach Fertigſtellung des Dillſchen Gartens oberhalb der alten Brücke zu ſchenken.— Die zweite Beleuchtung des Heidelberger Schloßhofes verbunden mit Feuerwerk und anſchließendem Keller⸗ feſt findet in weit größerem Maße als am Oſterſonntag am Sonn⸗ tag, den 2. Mai bei Eintritt der Dunkelheit ſtatt.— In der Nacht zum Dienstag wurden im Wolfsbrunnenweg 8 Gaslaternen zertrümmert. Die Täter wurden in der Perſon von 5 Mit⸗ gliedern einer ſtudentiſchen Verbindung ermittelt. Verhaftung eines Hungerkünſtlers [ Berlin, 24. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Der im Lehrervereinshaus aufgetretene Ventego iſt heute nacht aufgrund eines Haftbefehls verhaftet worden. Er wurde nach dem Polizeikrankenhaus gebracht. Ventego hat den Hunger⸗ rekord gebrochen und volle 48 Tage mit ſeiner Hungerkur aus⸗ gehalten. Der Hungerkünſtler iſt heute nacht, als er nach 48 Tagen ſeinen Glaskaſten verließ, auf Antrag des Oberſtaatsanwaltes Han⸗ nover wegen Rückfallbetrugs verhaftet und nach dem Polizeikrankenhaus gebracht worden. Ventego iſt überhaupt den Strafbehörden kein fremder Gaſt, er hat ſchon jahrelang in Ge⸗ fängniſſen und Zuchthäuſern zugebracht, er war auch der Haupt⸗ anſtifter bei einer Meuterei im Görlitzer Zuchthaus. Hochſchullehrer⸗Tagung in Weimar el Berlin, 24. April.(Von unſ. Verliner Büro.) In Weimar begann geſtern eine Tagung der deutſchen Hochſchullehrer. Haupt⸗ gegenſtand der Beratung iſt die Stellung der Studentenſchaft zum heutigen Staat. In der geſtrigen Sitzung ſprachen nach einer Drah⸗ tung des„B..“ der greiſe Wilhelm Kahl, Friedrich Meinecke und der frühere Reichsjuſtizminiſter Prof. Radbruch aus Kiel. Unter den ſonſt Anweſenden werden genannt, Harnack, Hellpach, Hans Dellbrück. Hochwaſſergefahr in Moskau (Speziolkabeldienſt der United Preß) Moskau, 24. April. Durch den plötzlichen Eisgang auf der Moskwa ſind zwei Moskauer Brücken ſchwer bedroht. Die nieder gelegenen Stadtteile ſüdlich des Kremel ſtehen unter Waf⸗ ſer. Man befürchtet den Einſturz zahlreicher Häuſer. Tauſende von Flüchtlingen aus den Dörfern unterhalb der Sperlingsberge ſind in der Havptſtadt eingetroffen. * Die Unruhen in Kalkutta. Nach einer Meldung aus Kal⸗ kutta ſind die Unruhen zum Stillſtand gekommen. Man zählt 5 Tote und 583 Verletzte. Badiſche Politik die Grund- und Sewerbeſteuerreſorm Der Haushaltsausſchuß des Landtags beene einer Doppelſitzung am Freitag die Beratung des Geſetzentwurſ⸗ über die Aenderung des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes. 5 der Vormittagsſitzung wurde eingehend ein Geſuch der eme Bad Dürrheim beraten in Zuſammenhang mit der Beſtimmm, der Regierungsvorlage, daß Betriebe, die ausſchließlich der 9 kenpflege dienen, nur dann ſteuerfrei ſind, wenn ſie in erhebliche Maße den Intereſſen der Angehörigen der Steuergemei ade dienen oder nach Art und Umfang ihres Betriebes nicht eine erhebli Steigerung des Gemeindeaufwandes verurſachen. In der ſprache wurde u. a. verlangt, daß derartige Betriebe nur inſom von der Gemeindeſteuer zu befreien ſeien, als durch ſie der die meinde Koſten erwächſen, während ein kommuniſtiſcher Redner völlige Steuerbefreiung verlangte. Da der Ausſchuß ſich in Frage nicht einigen konnte, ſoll dieſe von den Fraktionen vor endgültigen Stellungnahme nochmals beraten werden. Ebenfalls eine längere Ausſprache veranlaßte die Feſtſeta der Steuergrundbeträge für die Gemeinde⸗ und Kre ſteuer, die für je 100 Mark Steuerwert beim Grundvermögen Pfg., beim Betriebsvermögen 16 Pfg. und von je 100 Mark. trag beim Gewerbeertrag 3 Mark betragen. Ein Regierungsber⸗ treter führte u. a. aus, daß für die Gemeindeumlage Zuſchlag von 60 vom Hundert in Frage komme und eine Staffe lung der Steuergrundbeträge, wie ſie von verſchiedenen Wenn gewünſcht wurde, aus kechniſchen Gründen nicht in den Enimin aufgenommen worden ſei. Vielfach umſtritten war die Beſtt mung des Geſetzentwurfes, wonach die Gemeinden das Recht ha 55 durch Gemeindebeſchluß den Steuergrundbetrag für das Grun der und Betriebsvermögen ſowie den Gewerbeertrag bis zu 50 Pro“ zent zu erhöhen, wobei bei einer Erhöhung von mehr als 25„ zent die Genehmigung des Miniſteriums des Innern und des 5 nanzminiſteriums eingeholt werden muß. Ein demokratiſcher 79 ner verlangte bei der Erhöhung der Steuergrundbeträge für Ertragsbeſteuerung eine Staffelung einzuführen, um die 7 ſtungsfähigkeit der Steuerpflichtigen berückſichtigen zu können. bder bolksparteilicher Redner zweifelte die Berechtigung des Rechtes 5 Gemeinden auf Erhöhung der Steuergrundbeträge, während in Vertreter der Regierung auf die Möglichkeit des Ausgleichs 95 wies der bei der Verſchiedenheit der Steuergrundbeträge für Staatsſteuer notwendig ſei. ge⸗ Nach längerer Ausſprache wurde die Beſtimmung des 1 gierungsentwurfes, wonach bei Anträgen auf Nachlaß oder Erſt 75 kung der Gemeinde⸗ oder Kreisſteuer die vom Finanzminiſterin aufgeſtellten Grundſätze tunlichſt zu berückſichtigen ſind, dahin geändert, daß dieſe Grundſätze berückſichtigt werden ſollen. 1 von Handwerkskammern und Landwirtſchaftskammer, ſowie 5 tretern der Wirtſchaft verlangte Anhörungsrecht bei der ge ſetzung der Gemeinde⸗, Grund und Gewerbeſteuer wurde 11% Ausſchuß abgelehnt und die übrigen Paragraphen des Geſetz ohne nennenswerte Aenderungen angenommen. 100 Der Ausſchuß vertagte ſich auf nächſten Dienstag, um ſi der Beratung des Staatsvoranſchlags zuzuwenden.— Nachtrag zum lokalen Teil * Bon der Weltreiſe zurück. Regierungs⸗ und Baurot dr i Wilhelm Teubert kehrt heute abend von ſeiner Weltreiſe wi 7 nach Mannheim zurück. Unſere Leſer kennen den Ver 15 dieſer Fahrt, die ihn nach Süd⸗ und Nordamerika und über A nach Europa zurückgeführt hat aus den Artikeln, die wer fortlaufe 40 veröffentlicht haben. Der Abdruck einiger weiteren Berichte f noch bevor. Indem wir Dr. Teubert herzlichſt in der Heimat 00 grüßen, möchten wir der Hoffnung Ausdruck geben, daß eine über ein Jahr ſich erſtreckende Weltreiſe reiche Ausbeute an wi ſchaftlichen Ergebniſſen zeitigen möge. 01f * Anfälle. Infolge Gabelbruchs ſtürzte geſtern vormittog 9e⸗ der Schwetzingerſtraße hier ein 17 Jahre alter Schloſſerle 1 ling vom Rad und blieb bewußtlos liegen. Paſſanten verbracht ihn in das nächſtgelegene Haus, von wo aus er mit dem San! ſich wagen in das ſtädtiſche Krankenhaus überführt wurde. Da er er⸗ olsbald wieder erholt hatte, konnte er ſofort entlaſſen werden. 32 letzungen trug er keine davon.— Vor dem Hauſe Kepplerſtraße und brach geſtern vormittag ein 35 Jahre alter Mann zuſammen ö ne blieb bewußtlos liegen. An der rechten Kopfſeite zog er ſich eim Verletzung zu. Man verbrachte ihn in ſeine Wohnung.— 2 Spielen ſprang geſtern abend auf der Straße zwiſchen S und hier ein 5 Jahre alter Knabe gegen einen Radfahrer, wurde ine fahren und am Kopfe leicht verletzt. den Radfahrer ſoll kei Schuld treffen. 1 „JZufammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tag 1 vormittags auf der Friedrichsbrücke hier zwiſchen einem Nadfageg und einer Pferdedroſchke; nachmittags auf der Breitenſtraße oſ⸗ Planken zwiſchen zwei Radfahrern und abends auf dem Lindenh platz zwiſchen einer Radfahrerin und einem Radfahrer. „Jeſtgenommen wurden 25 Perſonen wegen verſchiedener ſtral⸗ barer Handlungen.— und ſo ſpiegelt es ſeine errungene Weisheit und die unverſchleierte Einſicht in das Weſen der Welt und der Menſchen wieder.— Der mit ſtärkſtem Beifall aufgenommene Feſtvortrag wird im nächſten Jaher buch der Geſellſchaft gedruckt erſcheinen. In das London der Shakeſpeare⸗Zeit führte ein Vortrag, den Prof. Dr. Hans 1 4 en, am Vorabend der Hauptoer⸗ ſammlung über„Thomas Platters des Jünge ren Eng⸗ landsfahrt im Jahre 1599“ hielt. Themas Mlatter iſt ein Sohn des berühmten Themas Platter aus Baſel und füngerer Bru⸗ der des großen Gelehrten Felix Platter, deren Denkwürdigkeiten Guſtav Freytag in den Bildern aus der deutſchen Vergangenheit behandelt hat. Die Reiſebeſchreibung des jüngeren Platter liegt heute noch ungedruckt in zwei großen Foliobänden auf de Univerſitätsbibliothek zu Baſel. Ihre Beziehungen zur Shakeſpeare⸗ Geſellſchaft ergeben ſich daraus, daß wir Platter den erſten Bericht über eine Aufführung des„Julius Ceſar“ im Globe⸗Theater verdanken. Das Theater lag ganz nahe ſeinem Gaſthof, und am 21 Sept. ging Platter nach dem Imbiß etwa um 2 Uhr dorthin, um die Wagödie„Julius Cäſar“ zu ſehen. die„gar artiglich tragier wurde. Den Namen des Dichters nennt und kennt er nicht. Während der Aufführung wurden Speiſen und Getränke verkauft. An die Tragödie ſchloß ſich ein luſtiges Tänzchen an. Platter ſchildert das Theatergebäude und berichtet über die Plätze und ihre Preiſe. Im übrigen gibt die Reiſebeſchreibung ein ſehr lebendiges und anſchau⸗ liches Bild von dem London damaliger Zeit mit ſeiner ganzen Macht⸗ und Prachtentfaltung. Er ſcheldert eine Audienz bei der Königin Eliſabeth, die Vergnügungen des Volkes, die Läger der Buchhändler, das Tabakrauchen, das damals eben erſt cufkam, und über den Rund⸗ blick auf das gewaltige London, den er von der Höhe der St. Pauls⸗ Kathedrale genießt, ſpricht er mit wirklicher Ergriffenheit. Zu Ehren der in Weimar tagenden Deutſchen Shake⸗ ſpeare⸗Geſellſchaft brachte doas Deutſche National⸗ 4% Shakeſpeares Zauber⸗Luſtſpiel„Der Sturm“ zur Auf⸗ führung. Ueber die Bühnengeſchichte des„Sturm“ machte rof. in der Verſammlung am Vormittag einige intere ante Mitteilungen. Deetjen hat feſtgeſtellt, daß die deutſche Ura uf. führung des„Sturm“ von dem jungen Wieland in Biberach in Württemberg veranſtaltet wurde: er ließ dos Werk unter dem Ttel „Der erſtaunliche Schiffbruch“ im Komödienhaus zur Aufführung bringen. In der Goethezeit wurde der„Sturm“ als Oper unter⸗ dem Titel„Die Geiſterinſel“ am Weimarer Hofthegter gegeben, zu der den Text Friedrich Hildebrand von Einſiedel ſchrieb.— Für die jetzige Weimarer Aufführung wurde die Schlegelſche Ueberſetzung benutzt; die Spielleitung lag in den Händen des Generalintendanten Dr. Franz Ulbrich. Die Aufführung war Hervorragend zut. Die bei⸗ Den Ceegent: der Dichtung: tlefer Ernſt und te Poeſie auf der einen Seite, derbe Komit und unbändige Luſtigkeit auf der 17 deren ſtanden gleichwertig nebeneinander und wurden zu ſta ach Eindrücken herausgearbeitet. Dazu wurden neue Bühnenbilder ines Entwürfen von Alf Björn verwendet, in denen die Fantaſie ein, von dem Märchenzauber der Dichtung ergriffenen Malers in tra⸗ ult haften Formen und Farben auswirkte. Reizvoll war auch die M 2 von Heinz Tieſſen, die auf der Zauberinſel in Lüften klang, 5 Menſchen entzückte oder erſchreckte Die Darſtellung zeigte ein abgewogenes Zuſammenſpiel und hervorrogende Einzelleiſ in Carl Schreiner(der frühere Mannheimer Heldenvater) 1 dee Proſpero, der mit Recht in leſpeares Maske erſchien unt den geiſtige Höhe des Meiſters mit Güte und Strenge zu verbin wußte. Die Reinheit und Anmut des jungen Paares wurden 2 gicl Lotti Mosbacher und Otto Graf ſympathiſch verkörpert. Vel⸗ fand in Eliſabeth Gerhardt eine beſchwingte, übermütige ein treterin. Aus dem Hexenſohn Caliban ſchuf Mox Br fantaſtiſch⸗groteskes Naturweſen eigener Prägung. Die beiden 30 wurden von Grtner und Holtz ſehr luſtig gegeben. Das bis letzten Platz gefüllte Haus ſpendete reichen Beffall. Die Einladung der Stadt Bochum wurde von der Spoteſpeaft Geſellſchaft dankend angenommen. Dieſer Beſuch Bochums durch 5u. Geſellſchaft ſoll Pfingſten 1927 ſtattfinden. Intendand Salan Schmitt wird alle wel bringen. Dieſer Plan verdient auch deswegen große Veachtung, trie⸗ er das ſtarke Kulturſtreben unſeres rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induf reviers in helles Licht rückt. Dr. L. St. önigsdramen Shakeſpeores zur Auffüh * den Kleine Chronik. Im 65. Lebersjahr ſtarb in Baden bines Dr. d Lenz, früher Profeſſor an der Höheren Mädche doſelbſt. Der Dahingegangene genoß nicht nur den Ruf al⸗ tüchtigen und gewiſſenhafien Lehrers, ſondern auch den eines m. ten Forſchers und Gelehrten. In vier Programmbeilagen 9. delte er den pfälziſchen Dialekt ſeines Geburtsortes Haren die Herkunft einer Unmenge von Dialerwe ſchließend. Er war der erſte, der ein„vergleichendes Wörtern einer der Handſchuhsheimer und der neuh ithel⸗ ſchen Sprache ſchuf, Schließlich war er Mitbegrün der und mich ausgeber der Zeitſchriften für„hochdeutſche“ und für„deukct Mundarten Er hat ſich durch ſeine Dialektſtudien um dos im Gge⸗ ſtehen begriffene Badiſche Wörterbuch in hohem Grade verdient 05 macht.— Prof,. Dr. Hans Drieſch⸗Leipzig, wurde von der„oh ſellſchaft für Ploch ſhe Forſchung“ in Alhen, als Nachfolge n iß Profeſſor Charles Richet⸗Paris, zum Präſidenten für 1926 erſchun forſchiig Dieſe griech ſche Geſellſchaft verfolgt dieſelben Ziele(Er okkultiſtiſcher Probleme) wie die„Society for PſyHical Reſearch London, von der Prof. Drieſch z. Zt. gleichfalls Präſident iſt,“ dieſer ben, he⸗ n— — — b ichs gelt iſe ae Bedacht auf die Zuführung der Milch in appetitlichen NMeut tneeschettmet Jeneng oens Meicgase 3. Selie 1089 Soutstug, den 24. A, 1926 Zweiter Tag Maßnahmen zur Förderung des Milchverbrauchs Noſenem heutigen Vormittag wurde im Verſammlungsſaal des n der letzte Vortrag gehalten. Geh. Regierungsrat Dr. 5 805 Miniſterialrat im Reichsminiſterium für Ernährung und des Mhaft ſprach über„Maßnahmen zur Färderung üge d ilchverbrauchs“. Der Redner führte über dieſes wich⸗ e Thema u. a. folgendes aus: zu 1555 Herr Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft, der der Mand Bedauern durch anderweite Dienſtgeſchäfte verhindert iſt, 555 andeimer milchwirtſchaftlichen Tagung beizuwohnen, hat mich naßragt, der Verſammlung ſeine Gruͤße zu entbieten und zum 75 zu bringen, daß er in der Veranſtaltung des tütz ſchen Städtetages eine wirkſame Unter⸗ 5 85 ung ſeiner Beſtrebungen erblickt, Mittel und Wege zu einer ier Friſchmilchverſorgung der Städte be und den Milchperbrauch der Bepölkerung zu Lichte n. Dabei zeichnet ſich dieſe Tagung, wie bereits Prof. Dr. enf bicerger Fiel ausgeführt hat, beſonders dadurch aus, daß die kritif ägigen Probleme nicht nur theoretiſch erörtert, daß nicht nur 105 ſpek wird, ſondern daß gleichzeitig hervor⸗ nd gute Beiſpiele als Demonſtrationsobjekte 5 Art und Weiſe, wie heim die Milchverſorgungsfrage gelöſt hat, biPo verſchiedenen Richtungen hin Fe 0 lich bezeichnet werden. Der Stadt Mann⸗ es gelungen, eine qualitativ hoch⸗ die Misden aileh in den Verkehr zu bringen, auf Nilchfälſchungen und Milchverunreinigungen eine äußerſt geringe Zahl zurückzuführen und Mil u erneuter Beweis dafür, daß Qualität und 50 konſum in einem ſtarken inneren Zuſammen⸗ 8ölte ſtehen— den Milchverbrauch der Be⸗ e ſo zu ſteigern, daß es an der Spitze 0 eutſchen Großſtädte in dieſer Rich⸗ mild marſchiert. Ich hoffe, daß die Mannheimer müchwirtſchaftliche Tagung des Deutſchen Städte⸗ 775 dazu beitragen wird, die große Bedeu⸗ 4 8 der Milchfrage r unſer ge⸗ haache 8 Leben weiten Kreiſen erkenntlich zu 1 5 2 1 . Nach den Berechnungen, die im Frleden ange⸗ .ut worden ſind, betrug der Verbrauch der an: kerung auf den Kopf und den Tag Gre Friſcher Milch 383 Gramm, Butter 21,3 Gramm, Fale aus Vollmich und Rahm 8,64 879 Käſe aus Magermilch 1,80 Gramm. Das 10 tet, 5 durch die Milch und Milcherzeugniſſe 1 12155 im Durchſchnitt 32,09 Gramm Fett und 14.13 Gramm Eiweiß worden ſind. Rechnet Tage— niedrig— mit einem durchſchnittlichen El gesbedarf von 50 Gramm Fett und 80 Gramm 5 weiß, ſo würden durch Milch, Butter und Käſe Proz. des Fettbedarfs und 17 Proz. des Ei⸗ weißbedarfs der Bevölkerung gedeckt worden ur eemet Prof. Dr. Rubner hat kürzlich zeiner Beſprechung mit führenden Aerzten im ſcea mineum ſir Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft die Bedeutung der Milch als Nahrungsmittel ſtrich die Erinnerung an die Blockadezeit unter⸗ in der die Sterblichkeit und der Kräfte⸗ der Kinder und Jugendlichen von jenem ee an begann, in dem die Milch dls Nah⸗ andeimittel ſozufagen ausgefallen war. Ir dieſen —5— der Milch in phyſiologiſcher Beziehung 8ge wie aus der nachſtehenden Aufſtellung her⸗ re ihr verhältnismäßig geringer 927—05 1000 Kalorien koſten in: Magermilch 914 Mk. bel einem Kilopreiſe von etwa 55., Vollmilch 0,50 Mk. bei einem Kilopreiſe Kllovetma 0,30 Mk. Butter 0,53 Mk. bei einem ei breiſe von etwa 4— Mk., Fettkäſe 0,66 Mk. wurſt.0 Kilopreiſe von etwa 2,50 Mk., Leber⸗ 3,20—. Mk. bei einem Kilopreiſe von etwa von et., Rindfleiſch 150 Mk. beſ einem Kilopreiſe einem dda.40 Mk., Schweinefleiſch 1,65 Mk. bei Kilopreiſe von etwa 2,80 Mk. Trotz dieſer großen Vorzüge der Milch als Wfndemitel hat der Berbrauch der 10 609 gegenüber der Vorkriegszeit erheblich durchſchni aſſen. Die Zahlen, die für den ˖ chwalgznittlichen Milchverbrauch in den Städten angegeben werden, Über 9955 zwiſchen 6 und 8 Liter. Eine eingehende Unterſuchung Städte e Urſachen des Rückganges des Milchverbrauches in den zu 8855 will ich hier nicht anſtellen. Die Gründe liegen zweifellos beeit m erheblichen Teile in der wirtſchaftlichen Not ferner er Volksmaſſen. Ein weiterer wichtiger Grund iſt Zu dieſer dem ſtarken Rüggang der Geburten zu ſuchen. Fu nieſen Gründen kommt die Entwöhnung der Bepölke⸗ — 9— Milchgenuß als Folge der Mangelwirtſchaft des zu der erſten Nachkriegs⸗ ſowſe Inflationsſahre. Ein nicht in den 5 1 den Rückgang des Milchverbrauchs IN N ei 0 berhältnfſſen zu 8l t endlich in den unzureichenden Wohnungs riſchmilchkon⸗ Als Mittel ſu el zur Steigerung des Kacht: 5 0 vorwiegend 4 Gruppen von Maßnahmen in Be⸗ Stelgerun eine geeignete Aufklärungs- und Werbetätigkeit, 2) die heit zum e Qualität der Milch, 3) die Vermehrung der Gelegen⸗ Milch⸗ und Milch und 4) eine vielſeitigere Geſtaltung des Doghurt, R. ahmgenuſſes durch erhöhte Verwendung von Kefirmilch, iſchen ahmeis u. a. Zur Durchführung einer ſy ſtema⸗ tätigt und nachhaltigen Aufllärungs⸗ und Werbe⸗ ezogen alle Mittel der modernen Propaganda heran⸗ e 60 Dazu gehört vor allem die Inanſpruchnahme der ſponben Loſer defan gedacht ein beſonderes Milchkorre⸗ populär-wi* oder ein Nachrichtenblatt als Beilage zu reitſtellun iſſenſchaftlichen Zeitſchriften herauszugeben, für die Be⸗ ochbücher von Werbeplakaten, Bilderbögen, insbeſond und Milchkochrezepten uſw. Sorge zu tragen und Filme, i nefra ſogen. Trickfilme, herſtellen zu laſſen. Ferner ſollen ausnorganiſationen, Gewerkſchaften, Krankenkaſſen, ſowie die ſon ti 8 2 + Wbabenpen Lerſuchr nd ganſalignen um Veranſtaltung von Vor⸗ AHufmar erden. Beſonderer Wert ihnen Material hierfür bereit geſtellt elſes der Jugend 4 die Weckung des Inter⸗ Frwachfenen laſſen ſich wei en. Die Ernährungsſitten der 1 chwerer beeinfluſſen, als die der Vergkungsſalen 1 7. unter Heranziehung Aerzten, Mütter⸗ ohlfahrtspflegerinnen, Säuglingspflegerinnen, ehrern, Schulpflegerinn. i ati Arheit en, ſowie der Organiſationen der Jugend, haltiger Hleſcgrhen die ueladn dn ind der Konſumenten in nach⸗ ugend dahin beeinflußt werden, in Haus, Erholungsſtätten, Sportpinhen uſw. 7 viel artſgſten dies bisher geſchieht, Milch in ihren verſchieden⸗ Ein erwendungsformen zu genießen. een Förderung werden die Beſtrebungen auf Er⸗ le Gte der paſune aber ferner erfahren, wenn es gelingt, urch Bereitftel n den Verkehr gebrachten Milch zu heben. Nur A e e dae Aie e der deg öhu eien wird das Problem d ua des Trinkmilchverbrauchs gelöſt werden können. Jabel aird Mi 9 n gelegt werden müſſen. Die Beeinfluſſung der Qualität der rungdaß ſchon bei der Auswaß! und der Aufbewah⸗ Milchwirtſchaſtliche Tagung in Mannheim ſauber gehaltenen Kühen durch gut geſchultes Melkperſonal ge⸗ wonnen werden. aber ſodann auf dem ſchnellſten und kürzeſten Wege in einwand⸗ freien Gefäßen in die Hände des Verbrauchers gelangen. der organiſierten Aufklärungs⸗ und Werbetätigkeit gewonnen werden. Ein beſonders wirkſames Mittel zur Erhöhung der Qualität erſcheint mir ſodann darin zu liegen, daß höhere Leiſtungen auch 5 Milch nach der Qualität zu bezahlen und zwar unter Berückſichtigung nicht nur des Fettgehalts, ſondern auch des Säure⸗ und des zahlung nach der Qualität iſt ſchon verſchiedentlich eingeführt worden, auch im Auslande. Beſonders zweckmäßig erſcheint daneben die Ge⸗ währung von Geldprämien an das Melkerperſonal. Auch der Ausbildung eines tüchtigen Melkerper⸗ Daneben wird der Ehrgeiz als Triebfeder für die Lieferung einer beſonders hochwertigen Milch anzuſpannen ſein. Als Mittel hierfür kommt die Erteilung von Prämien, Belobigungen, Diplomen, die Eine derartig ſorgfältig gewonnene Milch muß Die Landwirte müſſen zu freudiger Mitarbefſt bei her bezahlt werden. Daher erſcheint es zweckmäßig, die Sauberkeitsgrades. Eine derartige Be⸗ onals wird ein erhöhtes Augenmerk gewidmet werden müſſen. eranſtaltung von Milchſchauen uſw. in Frage. Daß 22 ſch der Berliner Ruder⸗Verbände vor dem Dom als Kuftakt zur Reichsgeſundheitswoche außerdem bei Abſchließung von Milchlieferungsverträgen, wie dies in Mannheim der Fall iſt, vertragliche Rechte auf Durchführung ge⸗ wiſſer Kontrollmaßnahmen vorgeſehen werden, wird ſich als durch⸗ aus zweckmäßig erweiſen. Wenn dieſe Mittel und Wege, die ich hier ſkizziert habe, beſchrit⸗ ten werden, ſo wird und muß meines Erachtens eine Behebung der oft noch beklagten Qualitätsmängel eintreten. Subſidiär wird auch die Anwendung und der Erlaß geſetzlicher Vorſchrif⸗ ten in Frage kommen. Ich möchte aber davor warnen, von einer Ferigdewaner geſetzlichen Maßnahmen ſoweit die Lieferung einwandfreier Milch durch die Erzeuger in Frage kommt, alles Hei! zuerwarten. Die Zwangswirtſchaft hat zur Ge⸗ nüge gelehrt, wie der deutſche Bauer auf geſetzlichen Zwang xeagiert. Daß gegen Milchfälſcher und Milchpantſcher mit der erforderlichen geſetzlichen Strenge eingeſchritten wird und daß Maßnahmen gegen die Uebertragung anſteckender Krankheiten wie Typhus uſw. getrof⸗ ſen werden, verſteht ſich dagegen von ſelbſt. Zu einer allgemeinen Hebung der Qualität der Milch gehören weiter eine Reihe organi⸗ ſatoriſcher und betriebstechniſcher Maßnahmen. Hier haben bereits verſchiedene Städte, voran Mannheim, Muſtergültiges geſchafffen. Namentlich möchte ich hinweiſen auf die Wichtigkeit der Errichtung von Tiefkühlſtationen in den Er⸗ zeugergebieten und auf die Errichtung von Aus gleichsmol⸗ kereien, wie ſie Mannheim ebenfalls vorgeſehen hat. Die Er⸗ richtung derartiger Stationen und Ausgleichsmolkereien iſt meines Erachtens der Schlüſſel für die Abſtellung erheblicher Mängel in der neuzeitlichen Milchverſorgung. Nicht Stelluna nehmen möchte ich zu der Frage des Paſteuri⸗ ſierungszwanges. Die Kinderärzte ſteben in ihrer überwie⸗ genden Mehrzahl auf dem Standpunkt, daß die Milch ſo wenia wie möglich behandelt werden ſoll. Das Ideal der Milchverſorguna iſt die Bereitſtellung einer von ſachgemäß gefütterten ſauberen und ae⸗ ſunden Kühen in ſauberen hellen Ställen einwandfrei von ſauberen, gefunden Menſchen gewonnenen, alsbald tiefgekühlten Rohmilch. Für die Milchverſoraung der arößeren Städte wird dieſes Ideal wohl nur ausnahmsweiſe erreichbar ſein. Nach allem. was darüber be⸗ kannt geworden iſt, iſt die Dauerpaſteuriſierung auf 63 Gr. während einer halben Stunde ein recht autes Verfahren zur Herſtellung einer brauchbaren Milch. Die die Mileh ſo wertvoll machenden Vitamine werden allerdinas auch bei dieſer Art der Paſteuriſterung nicht un⸗ weſentlich beeinträchtiat. Es wird daher Aufqgabe der Wiſſenſchaft. insbeſondere unſerer milchwirtſchaftlichen Forſchunasanſtakten ſein. dieſer Frage weiter ihre Aufmerkſamkeit zu widmen und an der Ver⸗ vollkommnuna der Verfahren zu arbeiten. Eine einſchneidende Rolle ſpielt bei den Maßnahmen zur Hebung des Milchverbrauchs die Organiſierung der Milchvertei⸗ lung unmittelbar an den Konſumenten. Ich trete Bürgermeiſter Dr. Walli in der Auffaſſung bei. daß die Konzeſſionierung des Milchhandels vicht zu entbehren ſein wird. Eine Geſun⸗ dung der großſtädtiſch. Milchverſorauna wird ohne eine gewiſſe Konzentration der Bett: de nicht zu erreichen ſein. Bei allen organi⸗ ſatoriſchen und betriebslechniſchen Maßnahmen darf nicht außer Acht Milas;des Futt 11 ilch kers beginnen. Maßgebend für d M 12 5 die Gewinnungeu 69 Au, 1 ere Milch kann nur in einem 3 Kuhſtall von 7 gelaſſen werden, daß der Preis der Milch für den Milchver⸗ brauch eine erbeblſche Rolle ſpielt. Eine Verringeruna der landwirt⸗ 5 nlichen Produktlonskoſten 17 dur weſentlich geſteiger!: w1 her allt es. nicht nur den Bedarf an Milch. ſondern auch— einbeimiſchen Milcherzeuaniſſen. wie Butter un welter durch eine Vermeh 0 1 Bezuge friſcher Milch erreicht werden können. ſolche Vermehrung weder dem dort aufgeſtellt wird, wo gerade wird eintreten, wenn die e Käſe, zu ſteigern. Eine wirkſame Förderung des rung Verbrauchs von Milch wird der Gelegenheit zum nen, Laee deutet nicht, daß ich einer Vermehrung der Milchläden das Wor ill. bin vielmehr durchaus der Auffaſſung, daß eine ee Ziel der Bereitſtellung hochwertiger Milch, noch den Beſtrebungen auf allmählichen Abbau der hohen Kleinhandelsſpannen, noch letzten Endes der Erhöhung des Milch⸗ konſums dienlich iſt. Die Milch muß aber trotzdem gewiſſermaßen 992 in 75 Oeffentlichkeit gebracht werden. Daher müſſen an allen Verkehrsknotenpunkten, an Ausflugsplätzen, Sport⸗ plätzen, Schulen, Univerſitäten, Fabriken und anderen Arbeitsſtätten. auf Ausſtellungen uſw. Milchabg abeſtellen(Milchhäuschen) in entſprechender Form errichtet werden; auch muß Sorge dafür ge⸗ tragen werden, daß außer der unentgeltlich an bedürftige Schul⸗ kinder verabreichten Milch auch an andere Schulkinder Milch verteilt wird, und daß friſche Trinkmilch auch an Beamte, Angeſtellte und Arbeiter der Behörden, der kauf nänniſchen und gewerblichen Unter⸗ nehmungen uſw. abgegeben wird. 8 Eine Frage von untergeordneter Bedeutung iſt, wer dieſe Ein⸗ richtungen ſchafft. In verſchiedenen Teilen des Reichs haben früher ſogen. Gemeinnützige Vereine für Milchausſchank beſtanden und be⸗ ſtehen teilweiſe noch jetzt, die recht gute Erfolge erzielt haben. Er⸗ wünſcht wäre es, wenn alle gemeinnützigen Organiſationen, die Wohlfahrtsämter, die charitativen Vereine, die Schulverwaltungs⸗ behörden, die Hausfrauen⸗ und ſonſtigen Konſumentenorgantſationen, insbeſondere die Organiſationen der Arbeiterſchaft ſich für dieſe Frage intereſſieren würden. Erfreulicher Weiſe iſt die Reichsbahn⸗ verwaltung hier bereits mit gutem Beiſpiele vorangegangen und hat die Bahnhofswirtſchaften zur Bereithaltung von friſcher Trinkmilch verpflichtet. Aufmerkſam möchte ich in dieſem Zuſammenhang noch auf ein von Direktor Reuter konſtruiertes Milchver kehrsauto machen, das in Geſtalt eines ambulanten Straßenverkaufsſtandes beſonderer Verkehr und beſon⸗ derer Bedarf für Milch herrſcht. Zu einer Vermehrung des Milch⸗ konſums gehört weiter die Vermehrung der Gebrauchs⸗ formen von Milch durch Abſatz von Kefir, Noghurt, Eiskrem ufſw. Ebenfo enuß in ſtärkerem Maße als dies bisher geſchieht, die Bevölkerung auf den Wert der Magermilch, Buttermilch und Sauer⸗ milch als Nahrungsmittel hingewieſen und für eine Bereitſtellung dieſer Milcharten in guter und ſchmackhafter Form Sorge getragen werden. Beſonders zu begrüßen wäre es, wenn in Gaſtſtätten, ins⸗ beſondere an Ausflugsorten, Milch zu angemeſſenen Preiſen in reichlichem Maße abgegeben würde. Endlich empfehle ich noch die Errichtung von Milchſpeiſehallen, wie ſie z. B. in der Schweiz und in Wien mit ausgezeichnetem Erfolge betrieben werden. Das Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft hat einen beſonderen Reichsausſchuß zur Förderung des Milchverbrauchs(Reichsmilchausſchuß) ins Leben ge⸗ rufen, um die Vereinheitlichung der genannten Arbeit in einer Reichsorganiſation zu gewährleiſten. Dieſem Reichsmilchausſchuß liegt es ob, alle die Maßnahmen. die hier nur kurz angedeutet wer⸗ den konnten, zu fördern und zuſammenzufaſſen. Selbſtverſtändlich kann dieſe überwältigende Arbeit von der Reichsſtelle allein nicht geleiſtet werden. Vielmehr iſt eine weitgehendſte Dezen⸗ traliſierung der geſanten Arbeit notwendig. Daher er⸗ ſcheint es zweckmäßig, daß in den einzelnen Ländern und Provinzen in gleicher Weiſe, wie ſeinerzeit vom Reichsminiſterium für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft, an alle in Frage kommenden Gruppen der Erzeuger, des Handels, der Verbraucher, der Aerzteſchaft uſw. heran⸗ gegangen wird, um in gemeinſamer Bergtung die Bildung von Landes⸗ bezw. Provinzialausſchüſſen, ſowie ſe nach den örtlichen Bedürfniſſen auch die Errichtung von Ortsaus⸗ ſchüſſen vorzunehmen. Ich darf an den Deutſchen Städtetag und die Vertreter der einzelnen Städte die Bitte richten, an der Löſung dieſer großen Aufgabe mitzuwirken, im Intereſſe der Volks⸗ ernährung, der Volksgeſundheit und der Volkswirtſchaft!(Starker Beifall.) 5 len Die Ausſprache In der ausgedehnten Ausſprache, die dem hochintereſſanten Vor⸗ trage folgte, ergriff als Erſter Prof. Heß⸗Mannheim das Wort, der die Mannheimer Milchverſorgung als vorbildlich für die Ver⸗ ſorgung der Bepölkerung mit ſchmutzfreier, bakterienarmer Milch be⸗ zeichnete. eit 1922 ſei kein Skorbutfall mehr in Mannheim vor⸗ gekonmmen. Er halte es für ſehr wichtig, daß wie in Mannheim Milchzentrale und Kinderkrankenhaus zuſammenarbeiten. Prof. Dr. Gotſchlich⸗Heidelberg, Direktor des Hygieniſchen Univerſitäts⸗ Inſtituts, tritt zur Tötung der in der Milch enthaltenen Bakterien für die Paſteuriſierung und den Verkauf der Milch in geſchloſſenen Flaſchen ein. Für die Milchverkaufsſtellen müßten ſtrenge hygieniſche Vorſchriften erlaſſen werden. Er warne vor Uebertreibungen in der Vitaminefrage. Nennenswerte Schädigungen infolge der Milch⸗ paſteuriſierung ſeien ihm nicht bekannt geworden.(Starker Beifall.) Landwirtſchaftsrat Scherer⸗Stuttgart iſt der Meinung, daß das Syſtem der Mannheimer Milchverſorgung nicht auf alle Verhältniſſe angewendet werden kann. Die Milch ſei auch gegen parteipolitiſche Behandlung empfindlich. Alle Maßnahmen einer beſſeren Verſor⸗ gung müßten verſagen, wenn man den Erzeugerpreis als zu hoch bezeichnet. Hochwertige Milch müſſe gut bezahlt werden. Das ſei der Grundſtein, auf dem man weiterbauen könne. Die Milch⸗ hygiene habe im Stall einzuſetzen. Eine gute Stallhygiene werde nach ſeiner Anſicht zweckmäßiger ſein als der Paſteuriſierungszwang. Den Vitaminen in der Milch müſſe die größte Wichtigkeit beigemeſſen werden. Es gebe in Württemberg Stadtverwaltungen, die die Milchhandelskonzeſſionierung als Schutz für die Milchzentrale be⸗ trachteten.(Widerſpruch.) Sachgenäße Zuſammenarbeit zwiſchen Erzeuger, Tierarzt und Stadtverwaltung ſei die Vorausſetzung für eine einwandfreie und billige Verbrauchermilch, die nicht durch un⸗ bedingt notwendige Behandlungsmaßnahmen verteuert werden dürfe. Standpunkt, daß die Milch behandelt werden muß, ehe ſie an die Stadtbevölkerung abgegeben wird. Es komme darauf an, daß die Landwirte in die Organe der ſtädtiſchen Milchbewirtſchaftung hinein⸗ Preisſpanne zwiſchen Erzeuger und Verbraucher zuſtande kommt. In den Städten könne die Milchverſorgung nicht parteipolitiſch auf⸗ gezogen werden. Dafür würden ſchon die einzelnen Fraktionen ſorgen.(Stürmiſcher Beifall.) Miniſterialrat Dr. v. Oſtertag⸗Stuttgart iſt ebenfalls für Differenzierung bei der Schaffung der ſtädtiſchen Milchverſoraung. Für die Gewinnung ſauberer Milch müſſe der Wea gezeigt werden. Wie in Amerika und Holland ſollte der Kurzſtall allgemein eingeführt werden. Peterſen⸗Bütum vertritt die Anſicht. daß der Rückaana des Milchverbrauchs in der Preishöhe liege. Die Spanne zwiſchen Erzeuger und Verbraucher ſei überall zu aroß. Die Zwiſchenhandels⸗ koſten müßten verringert werden. Nur enge Zuſammenarbeit von Erzeuger. Handel und Stadt könne eine Beſſerung bringen. Stadt⸗ rat Dr. Merkel⸗Nürnbera betont die Notwendiakeit des Konzeſ⸗ ſionszwanges im Milchhandel, aleichzeitia aber auch die Schwieria⸗ beiten der Durchführung. Es ſei durchaus verfehlt. die Flaſchenmilch. wie durch das Reichsernährungsminiſterium beabſichtiat ſei, frei⸗ zugeben. Für die Milchbandelskonzeſſſonſerung müſſe eine einwand⸗ freie Rechtsarundſage geſchaffen werden. Reichsbahnoberrat Lau⸗ benheimer⸗Berlin weiſt darauf hin daß die Kſihlwagen der Reichsbahn den Veraleich mit den beſten Kübſwagen der Welt aus⸗ halten Leider ſeien die Erfahrunden mit der Behandlung der Kühl⸗ wagen durch die norddeutſchen Städte ſehr ſchlecht, im Gegenſatz zu überall da die modernen Kühlwagen wieder weanehmen. wo ſie nicht ſachgemäß angewendet würden. Direktor Kaas⸗Karlsruhe vertritt die Auffaſſung. daß in der Frage der Milchverſorauna noch keine Zielklarheit erreicht werden konnte Die Stadt Mannheim habe durch die Abwehrwaffe der volizeilichen Verordnung die Milchverſoraung zu ihrer beutigen Vollkommenheit entwickelt. Oherbürgermeiſter Dr. Eichhoff⸗Dortmund iſt der Anſicht, daß die Milch nicht einwand⸗ frei ſein wird, ſolane; nicht zwingende Vorſchriften über die Gewin⸗ nuna und Behandluna der Milta erlaſten uerden. Die Städte müß⸗ Beigeordneter Krolik⸗Eſſen vertritt unter ſtürmiſchem Beifall den genommen werden, damit ſie darüber aufgeklärt werden wie die Mannheim und Pforzheim. Die Reichsbahn werde rückſichtslos ————— —— ————— —— er 4. Seite. Nr. 189 Neue Mannheimer Jeitung(Abend Ausgqabel Samstag. den 24. April 1925 zen ein Rabmengeſetz erhalten. Die Vorſchriften über die Behand⸗ lung der Milch ſeien für die aroßen Städte unentbehrlich. In vielen Städten werde es ſich um eine Einiauna zwiſchen Erzeuger. Händler und Verbraucher handeln.(Starker Beifall.) 5 Landtaasaba. M ü lHler-⸗Franken⸗Charlottenburg weiſt auf die Tatſache bin daß in Berlin und Dresden die Privatwirtſchaft für einen billigen Milchpreis geſorgt hat. Der Milchverteiler müſſe in erſter Linie Milchhändler ſein. Generalſekretär Hummel⸗Stutt⸗ gart iſt der Anſicht, daß in das im Entſtehen beariffene Lebensmittel⸗ geſetz polizeiliche Beſtimmungen über die Kontrolle hineingearbeitet werden, die die Konzeſſionierung des Milchhandels überflüſſig mach⸗ ten. Direktor Schnepf⸗Frankfurt tritt für die kommunale Milch⸗ verſoraung aus hugieniſchen Gründen ein. Bürgermeiſter Dr. Dol⸗ linger⸗Stuttgart ſteht auf dem Standpunkt, daß eine aroß⸗ ſtädtiſche Milchverſoraung heute ohne Milchzentrale nicht mehr mög⸗ lich iſt. Aſſeſſor Ramper⸗Krefeld wundert ſich darüber, daß in der Frage der Konzeſſionierung noch Meinunasverſchiedenheiten be⸗ ſtehen. Die niederrheiniſchen Erzeuger ſeien für den Konzeſſionie⸗ rungszwang. Vor einem Jahre ſei ſogar die Kontrollaenoſſenſchaft der niederrheiniſchen Molkereien ins Leben gerufen worden. Die Erzeuger hätten ſich alſo ihr Kontrollorgan ſelbſt geſchaffen.(Starker Beifall.) Gutsbeſitzer Hoerig⸗Dresden ſtellt als Vertreter der ſächſiſchen Landwirtſchaftskammer feſt, daß die ſächſiſchen Genoſſen⸗ ſchaftsmolkereien die Städte hervorragend mit Milch verſorgen. Man 5 dafür ſorgen. daß der Schmutz überhaupt nicht in die Milch omme. prof. Sommerfeld⸗Berlin bemerkte, die Gefahr der des Typhus durch die Milch würde bei weitem unter⸗ ſchätzt.— Ruſtemeier⸗Dortmund trat für Zuſammenwirken von Wirtſchaft, Handel und Stadt ein und forderte Umwandlung der Konzeſſionsverordnung in eine Mußverordnung. Zur Ausbil⸗ dung des Handels ſollen Milchſchulen gegründet werden.— Molkereidirektor Reuter⸗Dresden bittet den Städtetag um Mit⸗ wirkung in der Frage der Milchwirtſchaft, ſtellte die Mannheimer Verhältniſſe als vorbildlich hin und bemerkte, der freie Weti⸗ bewerb dürfte geeignet ſein, eine Beſſerung herbeizuführen. Zum Schluß machte er praktiſche Vorſchläge zur Verſorgung der Schulen mit Milch. Kurz nach 1 Uhr ergriff Präſident Dr. Mulert das Wort zur Schlußanſprache. Er dankte der Stadt Mannheim für die gaſtfreundliche Aufnahme und faßte das Er⸗ gebnis der Beratungen in folgenden Richtlinien zuſammen: 1. Die Verſorgung der Bevölkerung mit einwandfreier Milch in ausreichenden Mengen zu angemeſſenen Preiſen iſt eine der wichtigſten Aufgaben der Geſundheitspflege. 2. Unter Berückſichtigung der örtlichen Verhältniſſe müſſen daher die nötigen rechtlichen Vorausſetzungen als Rahmenbeſtim⸗ mungen geſchaffen und Maßnahmen getroffen werden, um eine geeignete Gewinnung, Behandlung und Kontrolle der Milch vom Erzeuger bis zum Verbraucher zu gewährleiſten. 3. Zuſammenwirken der Behörden(Staat und Gemeinden), der Wiſſenſchaft, der Erzeuger und des Handels iſt geboten. 4. Der Verkehr mit Milch in den größeren Städten ſoll wie bisher von einer beſonderen Erlaubnis der Gemeinden ab⸗ hängig ſein. An die Vormittagsverhandlungen ſchloß ſich im Parkhotel ein bon den badiſchen Milchbedarfsgemeinden gegebens Frühſtück. Sch. Stäoͤtiſche Nachrichten 40 Jahre Fiſcher-Kiegel Das weit über die Grenzen unſeres Landes hinaus als tonangebend in der Branche bekannte Damenkonfektionshaus L. Fiſcher⸗Riegel kann am Montag, 26. April auf ſein 40ihriges Beſtehen zurückblicken. Aus kleinſten Anfängen hat ſich die Firma zu ihrer heutigen Größe entwickelt. Im Jahre 1886 gründete Irl. Riegel mit Herrn Louis Fiſcher, ihrem ſpäteren Gatten, in B 1 ein Damenkonfektionsgeſchäft, das nach einigen Jahren nach P 1 verlegt wurde. Im Jahre 1899 erwarb die auf⸗ blühende Firma die Altenannheimer Häuſer E 1, 3,4. an deren Stelle ein modernes Geſchäftshaus errichtet wurde. Die neue Aera, die raſch zu imponierender Höhe führte, begann im Jahre 1907 mit der Uebernahme der Firma durch den derzeitigen Inhaber, Herrn Albert Wolff, dein es in Gemeinſchaft mit ſeiner ungemein geſchäftstüchtigen, branchekundigen Gemahlin gelang, die führende Stellung, zu der die Vorgänger den Grund gelegt hatten, ſo zu feſtigen, daß die Firma heute jeder Konkurrenz die Spitze bieten kann. Hierzu haben in erſter Linie die ſtreng reellen, ſoliden Ge⸗ ſchäftsprinzipien beigetragen, die ſtets Leitſtern für den Firmen⸗ inhaber waren, von denen er ſich auch in den ſchweren Kriegs⸗ und Nachkriegsjahren nicht ablenken ließ. Vor allem aber hat zu der glänzenden Entwicklung der Firma der Umſtand beigetragen, daß Herr Wolff ſtets mit der Zeit ging, daß er ſich den Verhältniſſen, die von einem Tag zum andern ein verändertes Geſicht zeigten, mit der ſchnellen Entſchlußfähigkeit des großſtädtiſchen Kaufmannes anzu⸗ paſſen verſtand. Erweiterungsbauten, die ſich bald als notwendig erwieſen, ſchu⸗ fen ſchließlich das bis in die Planken ſich ausdehnende ſtolze Ge⸗ ſchäftshaus, das mit ſeinen mächtigen, ſtets mit erleſenem künſt⸗ leriſchen Geſchmack ausgeſtatteten Schaufenſtern eine Zierde unſerer City bildet. enn wir betonten, daß Herr Wolff dem enodernen Zeitgeiſt ſtets gern Konzeſſionen machte, ſoweit es ſich mit ſeinem ſtrengen kaufmänniſchen Prinzipien vertrug, ſo gedenken wir auch mit ganz beſonderer Anerkennung der odeſchauen, die er als einer der erſten in Deutſchland und als erſter in Mannheim ein⸗ führte. Wir hatten dabei Gelegenheit, den vornehmen Geſchmack zu bewundern, der bei dem Arrangement und der Durchführung dieſer Veranſtaltungen zum Ausdruck kam und der ſich vor allem auch au die individuelle Ausſtattung der Schaufenſter erſtreckte. Heute ſpielt ſich die Repue der Göttin Mode vor einem vielhundertköpfigen er⸗ wartungsvollen Publikum gleichzeitig in drei Etagen ab. In neueſter Zeit hat die Firma in der Oberſtadt feſten Fuß gefaßt. In dem Eckladen in CO1 wurde die Firma A. H. Wolff& Co. ins Leben gerufen, die, nach den bewährten Prinzipien des Stammhauſes ge⸗ leitet, ſich in der ausgeprägt individuellen Behandlung ihrer Kund⸗ ſchaft auf das erfolgreichſte betätigt. Ein treuer Stamm von Mit⸗ arbeitern hat weſentlich zu dem raſchen Emporblühen der Firma Fiſcher⸗Riegel beigetragen. Verſchiedene Angeſtellte zählen zu den e Der größte Teil iſt ſchon 15—20 Jahre im Hauſe ätig. Unſer Jubiläumsartikel würde unvollſtändig ſein, wenn wir nicht des gemeinnützigen Wirkens des Herrn Albert Wolff ge⸗ denken wollten, der zu den populärſten Mannheimer Perſönlich⸗ keiten zählt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß man auf Herrn Wolffs bewährten Rat rechnet, wenn es gilt, eine humanitäre Veranſtaltung zu arrangieren; er iſt aber auch ſtets hilfsbereit, wenn pekuniäre Opfer gebracht werden müſſen. Es gibt wohl keine maßgebende Vereinigung, die nicht Herrn Wolff zu ihrem Mitglied zählt. So hat er als weit vorausſchauender Geſchäftsmann ſchon frühzeitig die Bedeutung der Luftfahrt für unſer Wirtſchaftsleben erkannt und infolgedeſſen auf das tatkräftigſte die Beſtrebungen des hieſigen Vereins für Flugweſen unterſtützt, deſſen Vorſitzender er bis zur Verſchmelzung mit dem Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrt⸗Verein e.., Mannheim, war. Es iſt unſer herzlicher Wunſch, daß Herrn Wolff in Gemeinſchaft mit ſeiner treubeforgten Lebensgefährtin, die ihm die geſchäftliche Bürde durch ihre tatkräftige Mitarbeit weſentlich er⸗ leichtert, noch recht viele Jahre erfolgreichen Wirkens beſchieden ſein mögen, zum Beſten der Firma und der Stadt Mannheim, die Herrn Wolff zu ihren angeſehenſten und beliebteſten Mitbürgern ch. Sportliche Rundſchau die morgigen Fußballwettkämpfe im Rheinbezirk Nach der Unterbrechung durch das Länderſpiel am vorigen Sonntag werden morgen die Kämpfe um die ſüddeutſche Meiſterſchaft fortgeſetzt. Der Rheinbezirksmeiſter, V. f. R. Mannheicm, er⸗ wartet auf ſeinem Kampfgelände bei den Brauereien den Gegen⸗ beſuch des neuen ſüddeutſchen Meiſters Bayern München. Obwohl der Sieg der Gäſte nicht in Frage ſtehen wird, wird das Spiel eine Zuſchauermenge auf den V. f..⸗Platz bringen, wie noch nie ein Fußballſpiel in Mannheim. Beſonders die Mün⸗ chener Stürmerreihe wird im Mittelpunkt des Intereſſes ſtehen. Denn was dieſe in den bisherigen Spielen um Süddeutſchlands Meiſterſchaft leiſtete, ſteht einzig da in der Deutſchen Fußball⸗ geſchichte. Von der Hintermannſchaft unſeres Meiſters erwarten wir 5 daß ſie eine ähnliche Kataſtrophe wie in München vermeiden ann. Die Aufſtiegkämpfe der Kreisligameiſter zur Er⸗ ringung der Bezirksliga, finden beide auf pfälziſchem Boden ſtatt. Das Hauptintereſſe beanſprucht das Spiel in Kaiſerslautern, wo ſich der dortige V. f. R. und Phönix Mannheim gegen⸗ überſtehen. Beide Mannſchaften konnten am Vorſonntage knapp ſiegreich bleiben. Die Mannheimer werden, wenn ſie von Beginn anf auf Sieg ſpielen, nicht ausſichtslos in den Kampf gehen. Zwiſchen Fußballverein Speyer und Spielvg. Sandhofen wird ſich der 2. Kampf abſpielen. Auch hier iſt der Sieg der Pfälzer keineswegs ſicher. Die Privatſpiele des morgigen Sonntags werden wegen dem großen Kampfe in Mannheim meiſt vormittags ausgetragen. Um den.S..⸗Pokal treffen ſich am Vormittage Phönix Ludwigshafen und Arminia Rheingönheim, wo die Bezirks⸗ ligaleute ſicher ſiegreich bleiben werden. Zur ſelben Stupde empfängt 03 Ludwigshafen den Fy. Frankenthal, dem er ſchun manchen harten Kampf geliefert hat. Ebenfalls für vormittags hat ſich die Spielvereinigung Mundenheim den V. f. R. Bürſtadt ver⸗ pflichtet. Bereits heute gaſtiert beim V. f. L. Neckarau ein Vertreter von Rheinheſſen⸗Saar, der Sportverein Wiesbaden. 1908 Mann⸗ heim iſt für morgen vom Sportklub 05 Pirmaſens zum Gaſtſpiele verpflichtet. Der F. C. Pirmaſens weilt bei den Frankfurter Ger⸗ manen zum Rückſpiel, während der Sportverein Darmſtadt von Wormatia Worms verpflichtet iſt. 85 NUeues aus aller Welt *Ein neuer ſolider, billiger Stoff,„Gminder⸗Linnen“ benannk. Gminder⸗Linnen iſt aus einer ſogenannten Baſtwolle hergeſtellt, die nach einen von Dr.⸗Ing. e. h. Emil Gminder in Reutlingen aus⸗ gearbeiteten Verfahren durch Kotoniſieren, d. h. durch Entfernen des Pflanzenleims von der Flachs⸗ und Hanffaſer und damit durch deren Zerlegung in die baumwollähnlichen Einzelfaſern gewonnen wird. Während bisher nur die Flachsfaſer von einer gewiſſen Länge ab in der Leinenweberei für Gewebe, die kürzere Faſer aber nur für untergeordnete Zwecke verarbeitet wurde und eine Verwen⸗ fhergeſtellte Gewebe, dung der Hanffaſer eigentlich nur in der Seilerwaren⸗ und Bind⸗ fadeninduſtrie erfolgte, ermöglicht es das Verfahren der Kotoniſte⸗ rung, ſowohl die kürzere Flachsfaſer als auch die Hanffaſer ſo 6¹¹ veredeln, daß ſie unter Beimiſchung eines gewiſſen Prozentſatze⸗ 12 Baumwolle verſponnen werden kann. as aus dieſem Geſpinſt das„Gminder⸗Linnen“, vereinigt die guten Eigenſchaften des Leinen⸗ und Baumwollgewebes in jeder Weiſe. volkswirtſchaftlicher Beziehung iſt das neue Verfahren für das dalt tige Deutſchland ebenfalls von größter Bedeutung; es hat desha weit über das ⸗Gebiet der Textilinduſtrie hinaus Intereſſe erweckt Es iſt dazu berufen, den Hanfbau für den Landwirt wieder lohnend zu geſtalten und darnit zu heben. Die Vorbedingungen für gent ſtigen Hanfbau in Deutſchland ſind gegeben, unzählige Flächen jetz noch brachliegenden Moorbodens eignen ſich gleichfalls zum Anbau und wir können uns damit in großem Maße unabhängig von der aus dem Ausland kommenden Baumwolle machen. Der Samen des Hanfes ergibt ein wertvolles Oel für die enenſchliche Nahrung, die zurückbleibenden Reſte ein Kraftfutter und die bei der Aufbereitung der Stengel abfallenden Scheben und Blätter werden von der Land⸗ wirtſchaft, nachdem ſie als Streumittel gute Verwendung gefunden haben, dem Boden wieder in Düngerform zugeführt. Gminder⸗ Linnen wird in etwa 30 Farben hergeſtellt. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7ꝛs morgens) — Luft⸗ Tem⸗ SeE 282 5 2 86 22 See⸗ 23 Wind 8323 . ee 8 m wm C 588 8888 Richt. Stärke 838—— Wertheim!—— 51 15 0 ſtill— dedeckt 05 Königſtuhl. 625 760.8 7 12 6NO ſchw. bedeckt 0,5 Kar sruhe 127 2605 8 16 6 ONoO leicht 1— Baden Baden] 21ʃ3 769,8 9 15 4NO leicht 155 3 Villingen 780 761,0 5 9 4] N leicht 8 2 Feldberg. Hoff 1497 631,8 0 2 0NO ſteif Nebel 2 Badenweile[—————————4 St. Blaſien———————— Höchenſchwd.]————— 1——1 Das geſtern über der Biskaya liegende Tief befindet ſich heute ſüdlich der Alpen. Einzelne Ausläufer reichen bis Süddeutſchland und bewirken bei uns neue Wolkenbildung Im Nordweſten rückt ein ſtärkerer Tiefdruckwirbel gegen England vor und drückt das dort befindliche Hoch nach Oſten. Hierdurch wird morgen in Baden wie⸗ der Aufheiterung bei nordöſtlichen Winden eintreten. 82 Vorausſichtlche Witterung für Sonntag bis 12 Uhr nachts? Aufheiternd, meiſt trocken, tags über etwas wärmer als Vortage. Montags: Zunehmende Bewölkung. Moderne Gardinen ditekt aus eigenef Pabtik D ohne zwischenhandel Eugen Kentner.-G. Mech. Weberei Plauen Gardinenfabrik Stuttgar Spezialflrma für moderne Fensterdekoration Nverkaufshäuset Mannheim nur P 4, 1 Stuttgart, Heilbronn, Ulm, Karlsiuhe, 8333 Frankfurt a.., Köin, Berlin, Basel Wir haben für güte Qualitäten die billigsten Prelse. Bitte Firma nicht verwechseln ——— —— D Auf dem Nilfa-Rade sind Rote Radler wie der Wind Miff bekommt durch seinen Pleig Bald den größten Kundenkreis. Doch Flapps enttäuscht uns alle sehr, Denn sein Rad läult viel zu schwer. 891 Gortsetzung lolgt) Mitteldeutsche Fahrradwerke G. m b H. Sangerhausen-Berlin W35. Am Karlsbad 6. Das Kätſel von Moldenberg Roman von H. v. Blumenthal. 44(Nachdruck verboten.) All das ſtand Franz klar vor Augen. Er wußte, daß er zwi⸗ ſchen zwei ſchmerzlichen Möglichkeiten zu wählen hatte und wußte auch, wie er wählen werde. Die Vorſtellung, Elſa vergeblich warten zu laſſen, war geradezu unerträglich. Er zündete eine Lampe an, um nach der Uhr und dem Fahrplan zu ſehen. Vielleicht konnte er noch den Zug erreichen, der in zehn Minuten abging. Da um zehn Uhr der letzte Zug von dem Bahnhofe nach Virloine abging, könnte er möglicherweiſe nach der Vegegnung mit Elſa noch rechtzeitig im Häuschen eintreffen. Und nachdem er haſtig die Türe auf⸗ und wieder zugeſchloſſen hatte, rannte er nach dem Bahnhof und gab ſich unterwegs der Hoffnung hin, bei ſeiner Rück⸗ kehr Elſa mitzubringen, die 5 525 ihm Wache halten könne. 155 Verhaftung. Das Gewitter, das eine vorzeitige Nacht über Virloine gebracht und Franz bei ſeiner Rennjagd nach dem Bahnhof bis auf die Haut durchnäßt hatte, verzog ſich langſam nach Brüſſel, um dort erſt einige Stunden ſpäter loszubrechen. Der Abend war drückend ſchwül. Eine Verkündung kommenden Aufruhrs wehte aus der bangen Luft. Elſa aber empfand auf ihrem Weg zum Atelier dieſes dumpfe Vor⸗ gefühl nur als Ausdruck ihrer eigenen Stimmung. Sie wußte nichts von dem wolkendunklen Himmel, und erſt als die erſten ſchweren Regentropfen fielen, erkannte ſie mit Beſtürzung, daß eine veitere umvorhergeſehene Schwierigkeit ſich dem zugeſellt hatte, die ohnehin ihren Weg umlagerten. Sie war voll fieberhafter Ungeduld, Franz wiederzuſehen, einer Ungeduld, die noch geſteigert wurde durch den Zweifel, ob er ihre Bolſchaft erhalten habe und in der Lage ſei, ihrem Ruf zu folgen. Und neben ihrem Verlangen,„den beſten Menſchen auf der ganzen weiten Welt“ wiederzuſehen, empfand ſie eine große Furcht vor dieſe Begegnung. Sie war voll ſchüchterner Bedenken, er könne die Unterredung für überflüſſig halten. Bei der Frage 1ie er es auffaſſen werde, daß ſie nochmals ſeine Hilfe und ſeinen Rat in Anſpruch nehmen wolle, ſtieg, obſchon ſie allein war, immer wieder die Röte in ihre durchſichtigen Wangen. Sie konnte ſich ſelbſt nicht oft genug beteuern, daß ſie das Telegramm abgeſchickt hätte, wenn nicht Franz' Intereſſen ebenſo auf dem Splele ſtünden wie die ihrigen und ſogar ſeine Sicherheit bedroht wäre. Aber das Bewußtſein, wie ſehr ihr innerſtes Herz nach ihm verlangte, machte ſie ſchüchtern und unſicher in ihrem Ent⸗ ſchluß. Ihr war, als müſſe ſie vor Scham ſterben, wenn Franz ſie bei ihrem Zuſammentreffen fühlen ließe, daß ihre Nachricht für ihn keine große Bedeutung habe. Wenn ſie ſich vergegenwärtigte, mit welch kühler Zurückhaltung er ſie bei ihrer letzten Begegnung be⸗ handelt hatte, mußte ſie faſt wünſchen, ihr Telegramm ſei nicht in ſeine Hände gelangt und ihr dadurch eine peinliche Demütigung erſpart geblieben. Der Wechſel von Hoffnung und Furcht ließ keine Ermüdung in ihr aufkommen, und während ſie auf ihrem Weg ſorgſam darauf bedacht war, dem Atelier, in deſſen Nachbarſchaft die Polizei auf ſie fahnden konnte, nicht zu nahe zu kommen, wollte ſie doch anderer⸗ ſeits um keinen Preis ihren Ritter verfehlen. Das Aufklatſchen der großen Regentropfen auf dem Pflaſter ſchreckte ſie aus ihrem Sinnen auf und brachte ihr zum Bewußtſein, daß ihre Lage noch ſchwieriger geworden war. Da ſie keinen Schirm hatte, mußte ſie ſich entſchließen, entweder am Eingang des Atelierz unterzuſtehen oder ein anderes Obdach zu ſuchen, das ihr keine Mög⸗ lichkeit böte, Franz kommen zu ſehen. Ihre lange bewahrte Tapferkeit wich dieſem neuen Schlag, der neue Anforderungen an ſie ſtellte. Es war, als habe ſich ſelbſt die Natur gegen ſie verſchworen, und die ſanften Augen mit Tränen gefüllt, ſuchte ſie Schutz unter einem Torweg. In dieſem Augenblick wurde ſie von Franz entdeckt. Sie hatte das Auto nicht geſehen, das ihn in raſender Eile⸗zu ſeinem Atelier gebracht hatte. Er ſtieg hier aus und ließ es warten, während er in Angſt, ſchon zu ſpät gekommen zu ſein, nach Elſa ſuchte. Er quälte ſich mit Vorſtellungen ſchlimmer Ereigniſſe, die ihre Begegnung vereitelt haben könnten. Und dann ſtand ſie unter dem erſten Tor und wartete auf ihn. 1 85 „Gott ſei Lob und Dank!“ rief er inbrünſtig und faßte ihre beiden Hände und ſchien in dieſer Umklammerung völlig Beſitz von ihr nehmen zu wollen. Und Elſa war es, als ſei ein Wunder ge⸗ ſchehen. Ja. ihr Ritter glaubte an ſie. Er war noch derſelbe, wie an dem unvergeßlichen Tage, da ſie zuſammen nach Brüſſel fuhren. Es bedurfte keiner Worte, um ſie deſſen zu verſichern. Der Druck ſeiner Hände, das Leuchten ſeiner Augen machten jeden Zwecfel zu⸗ nichte, und mit großen Augen ſchaute ſie zu ihm auf.„O, dieſes Glück!“ rief ſie unter Tränen. Als wolle er ſich ihres Beſitzes ver⸗ ſichern, zog er ihren Arm unter den ſeinen.„Wie ſchrecklich muß das lange Warten für Sie geweſen ſein,“ ſagte er mit einer Stimme, die faſt wie eine Liebkoſung klang. „Und ich wußte Sie noch dazu im Regen. Zum Glück beginnt er erſt und wir wollen zum Atelier eilen, ehe der Sturm ausbricht.“ „Glauben Sie, wir ſind dort ſicher?“ fragte Elſa, nachdem ſie mit Mühe ihre Faſſung wieder erlangt hatte. „Der ſchreckliche Menſch,— der mich berauben wollte, ſagte: Er werde der Polizei anzeigen, daß ich in Brüſſel bin und daß Sie mir beiſtehen. Deshalb telegraphierte ich Ihnen. Wenn er Wort hielte“ ee ee e ee de eee e — ̃———— FFFCC „Das Atelier iſt ganz ſicher,“ unterbrach er ſie.„Ich wa vor einem Augenblick dort. Und wir werden nicht lange bleiben. Ich habe ein Auto bereitſtehen, über das wir nach Belieben verfügen können. Aber zunächſt habe ich Ihnen etwas mitzuteilen, Couſine Martha, und auch Sie haben ſa Nachrichten für mich. Wollen wir es wagen?“„ Die großen Regentropfen ſtrömten immer heftiger herah, als die beiden in die friedliche Sackgaſſe einbogen und Hand in Hand. wie Kinder, nach dem Atelier rannten. Wohlwollend lächelte der Chauffeur des bereitſtehenden Autos auf ſie herab. Sichtlich hatte ſich hier ein Liebespärchen glücklich zuſammengefunden, und e konnte jetzt verſtehen, warum ihn ſein Fahrgaſt ſo energiſch zur Eile angetrieben hatte. „Und nun, was iſt vorgefallen?“ fragte Franz, nachdem ſie noch atemlos vom ſchnellen Laufen, das ſtille Atelier betreten atten. 2 5 „Sie ſagen, der Mann in dem blauen Kittel habe Sie entdeckt und bedroht?“ „Elſa nickte ſtumm. Sie mußte zu ihrer Antwort erſt Atem ſchöpfen. Er konnte, nachdem das Licht angedreht war, ſeine Augel nicht von ihr wenden, denn noch nie hatte ihn ihre außergewöhnliche Schönheit ſo tief ergriffen. Mit ihrem zarten, vom Laufen ro überzauchten Geſicht und der widerſpenſtigen Locke, die immer wie der auf ihre Stirn herabfiel, und den Freudentränen, die in ihren leuchtenden Augen ſchimmerten, ſchien ſie eher ein himmliſches Weſez zu ſein, als ein lebendes irdiſches Weib— und doch lebte ſie un war voll treuer Zuverſicht n ihm. Sein ganzes Herz erglühte 55 Lie'be und zärtlicher Fürſorge. 1 Es wurde ihm ſchwer, die Worte zurückzuhalten, die ſich au ſeine Lippen drängen wollten, aber ſichtlich hielt Elſa wichtige N keilungen für ihn in Bereitſchaft, die vor dem Aufenthalt in ſeinem Atelier warnen mochten. 3 4 „Ja er lauerte mir auf, als ich heute nachmittag nach meine neuen Wohnung ging,“ ſprudelte ſie haſtig hervor.„Ich weiß nicht, wie er mich aüfgeſpürt hat und glaube auch nicht, daß er me eigentlicher Verfolger iſt. Ich glaube, daß er im Bunde ſteht mi einem anderen, einem großen Mann, der mir vermummt zu ſein ſchien und der mich vom Penſionat aus verfolgte. Der nſch der mit mir ſprach— ich exkannte ihn ſofort, obwohl ich ihn Virloine nur bei Nacht geſehen hatte,— ſchien eine eingelernk⸗ Rede vorzubringen, und zwar in ungeſchickter Weiſe. Er ſagte, Sie und ich hätten Herrn Grenier umgebracht und ſein Gold ſtohlen, und falls ich ihm nicht die Aktentaſche einhändige oder 5 ſage, wo ſie ſei. welle er mich der Polizei angeben. Aber, als“ das abſchlug, geſchah nichts, als daß er mich nochmals bedrohte. raſcht ſah ſie guf⸗ „Sie baben es abgeſchlagen?“ rief Franz erleichtert. Uebes“ Gortſezung ſelgh * — den 24. Aprll 1928 Reue Maunbyeimer Zeituna ſubend · Ausgade) B. Seite. Nr. 189 r Seitu blatt der 15 5.: Frankfurter Hypothekenbank. Wie ſchon kurz mitgeteilt, an n vo llzug der ſüddeutſchen erzielte das ebenfalls der Arbeitsgemeinſchaft ſüddeutſcher 91 Tehabau Tief⸗ und Hochbau N.., Eudwigshn ſe Fuckerverſchmelzung kenbanken angehörende Inſtitut einen Reingewinn von 362 118 Bei einem Betriebsergebnis von 59 926 erzielte das Unter⸗ n⸗ Auch di—(86 433), aus dem wie in der Gemeinſchaft 475 v. 9. Dividende nehmen nach Abzug der Unkoſten und nach 7619„. Abſchreibungen — e Gv. der Juckerfabrik Frankenthal AGG. genehmigt auf die Stzl. und 6 v. H. auf die BA. verteilt und nach eniſprechen⸗ einen Reingewinn von 4727 4. Die heute untef den. Vorſitz die Verſchmelzung den Rückſtellungen und Abzug der Vergütungen ein Reſt von von Bankdirektor Dr. H. Bernheim abgehaltene GB. ee er Die heutige o. GV von Frankenthal, in der 48 Aktionä i 54 218(45 993)/ vorgetragen werden ſollen. Zinſen erbrachten waren 45 600 StA. und 4032 VA., genehmigte die Bilanz un 5 4430 160„ SA-Kapital u Stir 18 mit 566 304„, Darlehensproviſtonen 196 865, Verwaltungskoſten⸗ beschloß von dem Reingewinn 1205 der Rücklage zur Abrundung aktionär mit 161 280 Stimm' tret Wi 1 beiträge 26 217 4 und ſonſtige Einnahmen 383 639, während auf 5000 zu überweiſen und den Reſt auf neue Rechnung vor⸗ 0 ſümmig den Geſchäftsbericht We e en pan 807% Goldpfandbriefzinſen 410 973„, Verwaltungskoſten 355 711 und zutragen. 3 d⸗ in Uebereinſtimmung mit de 15 i Fabeike e ˖ Steuern und Stempel 90 218 beanſpruchten. Aus der Dilanz: Die Bautätigkeit war im Berichtsjahr ſehr gering. Zur emeinſchaft ohne Dividendenausſchltkung auf neue Re ntereſſen⸗ 8,52(.02) Mill.„ Goldhypotheken. Fällige Zinſen 170 673(6201),] Vergebung kommende Bauten ween nerbal infolge ſcharfer Kon⸗ 1 getragen wird. Um den 1 i 1 20 25 bee vor:]Kaſſe und Giroguthaben 123 014(35 784) 1, Wertpapiere einſchl. kurrenz— zu ſehr gedrückten Preiſen zu erhalten. In der Zeit vom nicht zu ſtören, trat der t 21 ſſt 1 Farge ſchaft 10 795., eigener Goldpfandbriefe 196 585(201 218), Bank- 17. Juni bis 30. Auguſt 1925 war die geſamte Bautätigkeit infolge timmig wiedergewählt 5 Pun 10 0 579. 5 ie 21 guthaben 67 562(253 461), Lombardforderungen 223 918(111 760% Streiks der Bauarbeiter im Bezirk Mannheim⸗Ludwigshafen a. Nh. des Geſellſchaftsvertrags ene e b Geſellſchalt 1 und ſonſtige Forderungen 6,53(6,36) Mill. I. Andererſeits— dem Hauptarbeitsgebiet der Geſellſchaft— ſtillgelegt. Die er Vorſitende Geheimrat Dr. 3 nd Sitz der 0 calt df lon Kreditoren)04(0,83) Mill., Zinſen 157 613(12 202) und Sonderabteilung: Entroſtungen von Eiſenkonſtruktionen nach dem hinein. r. Zapf, er führe bereits in die Fuſion Depoſiten 0,17(0,21) Mill.. Sandſtrahlgebläſeverfahren war befriedigend beſchäftigt. In der Ueber die Fuſio sverhaudlu 24: Salzwerk Heilbronn Ach. Die geſtrige GV. genehmigte den Bilanz ſtehen u. g, 91 685% Grundſtücken und Gebäuden, teilte der V Abſchluß. Der Gewinn von 53 335 verminderk den Verluſt. 45 882 ¼ Geräten, Maſchinen aſw, und 81922 Außenſtänden Feamtenthal eſn cns mit, daß um die Verlegung des Sitzes von vortrag aus 1924 von 200 957 auf 147 622 44. Dieſer Verluſtſaldo einſchl. angefangener Bauten bei 75 900%½ Ad 47 760„ Hypo⸗ egenſeite erbitterter Kampf geführt worden ſei. Von der wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die ſatzungsgemäß aus⸗ thekenſchuld, 5921„ Bankverpflichtungen und 91 946 Ifd. Ver⸗ punkt der entgegengehalten worden, daß ſich der Schwer⸗ ſcheidenden AR. Mitglieder der Finanzminiſter Dr. Dehlinger⸗ bindlichkeiten einſchl. Akzepte, die allerdings inzwiſchen ſtark ab⸗ Elſaß Lothrin, utſchen Zuckerinduſtrie infolge des Verluſtes von Stuttgart, Bankdirektor F. Mücck⸗Heilbronn, Bankdirektor Georg gebaut wurden, gegenüber. Der AR. wurde entſprechend der Größe einiſchen Gebie und des Saarlandes erheblich nach dem rechts⸗Rümelin und Bankdirektor Max Najork⸗Frankfurt a.., des Unternehmens von 6 auf 4 Mitglieder verkleinert und ſetzt ſich pünkt geſcha ebiet verſchoben habe, weiter, daß ein zentraler Mittel⸗] werden wiedergewählt. An Stelle von Bankdirektor Dr. F. Baus⸗ nunmehr zuſammen aus: Bankdirektor Dr. H. Bernheim, Ausdruck g 55 werden müſſe. Ferner wurde der Befürchtung back⸗Berlin wurde Bankdir. Dr. Schneider⸗Stuttgart gewählt. Martin Kallmann, RA. Dr. S. Weingart in Mannheim gegeben, daß Zeiten wie 1923 wiederkehren könnten und„o- Jortführung des Betriebes der Radolfwerke in Radolfzell. und Dr. Ing. Friz Bürklein⸗Berlin. Die Zweigniederlaſſung da. 5 b dann die rechtsrheiniſchen Fabriken, die in der Mehrzahl ſind, Der Vergleichsvorſchlag vom 23. Febr. wurde nunmehr vom Amts⸗ Stuktgart ſoll gelöſcht werden. von 5 8 ſei abgeſchloſſen ſeien. Die Aenderung der Firma gericht Radolfzell beſtätigt und das GA.⸗Verfahren für beendigt rrrr=m te Frantenthal beſone wegen des großen Rufes der Zuckerfabrit erklärt. Die Vorausſezungen für den gedeihlichen Waiterbeſtand 82 G. Seilinduſtrie woll as., Benz 70., Germania-Linoleum 15 wegen ſeines 15 ers ſchmerzlich geweſen e⸗ ſei Frankenthal aber des Betriebes ſeien geſchaffen. Bekanntlich wurde das Werk ſeiner⸗ 154,50, Karlsruher Maſchinen 59, Braun Konſerven 42, Neckar⸗ dt aufnehmende Sabrſe das Zugeſ ändnis gemacht worden, daß es die zeit durch den Juſammenbruch der Jirma meinmuth u. Co, Mann⸗ ſolmen 9 Senieg Hraneerg 99, Rheinelektra 92,3, Verein Deutſher rt a 527 heim ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen. Delfabriken 50., Wayß u. Freytag 102,., Weſteregeln 184. ——— Jucers, ſonde ſellſchaft umfaſſe nicht nur die Erzeugung des.: Kapitalzuſammenlegung bei der Schwäb. Uhrenfabrik Acz. Zellſtoff Waldhof 126, Waghäuſel 60, alte Rheinbriefe 10,70, Kriegs ⸗· duklion, Iön e de e 9 15 in e 815 Zwangsvergleich 15 der G a wurde anleihe 0,410. ‚ orgehe, daß in der Bilanz der neuen Geſelle vom Amtsgericht Böblingen beſtängt. ie ao. GV. am 15. Mai wächer erholt 5 wudden fe e Gundbeſt vorſchlig wit 7 Mil..4 uund nie 205 Shun u l b6 00 a 80 cg rnſſ 125 icberz e 5 75 un iedererhöhung um bis zu 30 Beſchluß zu faſſen haben. p gf die 10* e arde 15 115 möglichen Verpachtung des ee Siitenenen er in der Zuckerfabrit Frankenthal und gedachte geſamken Belriebes zu befaſſen haben, der Gründer und Leiter der Firma: Karcher, Scipio, A. Schradin u. Co., AG. in Reuklingen(Baumwollzwirnerei). een b ee 7 0 ſich 940 Nareno Amleden ds ahla und der jetzigen Mitglieder des AR. und des Vor⸗ 696 645(567 630) Rohgewinn, Unkoſten 587173(455 5790) ½ a ee erholen auf Wochenſchlußdeckungen und die ſehr daß ſee— und 75 der 11 20000 4 000„e 66 772 feſte Tendenz der New Porker Börſe. Bald aber o55 der Verkehr wül isher auch der neuen Firma widmen 5). Reingewinn 6 046). e würden. der Vorſihende machte dann eingehende Ausführungen! r. Finanzanzelgen in der vogiegenden nummer dte Areh. faſt dlech Nul W oif dein ne dn über die Gründe ziffern der Commerz⸗ und Privatbank und der Sal z⸗ war die Stimmung etwas ſchwächer und ſehr ſtil. Der Geldmarkt die zur Fuſion geführt und die Zuckerfabrik Frankenthal bewogen werk Heilbronn Ac. werden in der vorliegenden Nummer, ßlieb leicht. Neue Mannhbeimer Seitung⸗Handels ——— eeree ——— DrrSKAAn bde — ———— — — 1 4 Berlin anfangs makt, ſpäter befeſtigt Die heutige Vörſe verlief ſehr ruhig. Zu Beginn trat etwas haben, der Fuſion i 5 i zuzuſtimmen. Der Hauptgrund ſei der Verluſt veröffentlicht. abendge und im Sockgebies die die 1 Rücgang der 3 1070 llen Aytllwoche ne von Frankenthal geweſen ſeien, 5 0 E 21: Kut nſolvenzen auch in zwe 771;„33 Tac daß jeder Export abheſchen 11 20 die Der für die erſte Aprilwoche feſtzuſtellende Kückgang der Infol⸗ Realiſationsneigung hervor, wodurch der Kursſtand bei 1 bis ver⸗ in polllit der Keichsbahn, welche eine Ausfuhr nach der Schweiz penzen hat ſich in der zweiten Woche des Monats April weiter eee ieene bee f dieſem Jahr völlig unmöglich gemacht habe. der tſchecho⸗ fortgeſetzt. Während noch in der erſten Woche insgeſamt 383 wurde. Kursbeſſerungen blieben in der Minderheit. Die zu Einheits⸗ owakiſche Zucker ſei von der Reichsbahn ſo billig durch Deutſchland Konkursfälle zu verzeichnen waren, ſind für die zweite Woche nun⸗ kurſen gehandelten Induſtriewerte zeigten bei kleinem Geſchäft gut pach der Schweiz befördert worden, daß es möglich geweſen ſei mehr 310 Konkurſe feſtzuſtellen. In noch ſtärkerem Maße ſind behauptete Haltung. Sonſt⸗ ſchloß die Börſe in zwar ſtiller, aber den Konſtanz aus ihn billiger nach der Schweiz zu bringen als den] die Geſchäftsausſichten zurückgegangen, nämlich von 317 auf 228 in überwiegend befeſtigter Haltng. 8 Nanen ſe der 75 von den Ausfuhrhäfen Hamburg und— ꝗ 1 5 1 55 1250 19 0 feaauf 77 Berliner Deviſen er er billi ſch f wieder der Hauptteil der Konkurſe und Geſchäftsaufſichten auf das 85 Zucker billiger nach der Schweiz von der Reichsbahn 1—5 ſchä g f Oiskonkſätze: Neichebauk 7, Lombard 8, Privat 4½ v. H. befördert Texti dert worden, als von Deutſchland aus. Der Verſuch, die ver⸗ Textilgewerbe. Von den Konkurſen wurden 19 G..b.., 7 AG., —— Abſatzgebiete im rahteheiniſchen Bayern 15 15 Abſatz 4. Komm.⸗Geſ. und 2 eing. Genoſſenſchaften betroffen, von den Ndldch prtt enr e e uhn zagenmen ſelen sbenfalls an der Tarifpolitik der Reichs⸗ Geſchäftsaafſichten 14 Gmb.., 4., 2 Komm⸗Geſ und 2 eing. TT— ware seſcheitert. Frankenthal ergeuge zwar noch immer Hualttäts. Genoſſenſchaften. Auch die Zahl der mangels Maſſe eingeſtellten Zenend 100 Gugef 16. 70/ 10 101 168)4,8 85 e, aber das Publikum habe heute kein Geld mehr, obwohl es Konkursverfahren weiſt einen leichten Rückgang auf. A 1 Peſ. 1—55—— 5 57 ch herte nach nach Wööglichkei Ouakltätsware bevorzuge. wwge 7o- Die deulſchen Genoſſenſchaften im Zahre 1926. Nach einer Dlel J00% Keonen.54 29582024 8054 1150 8 fi aus hervorgehe, daß die Würfelzuckerfabrikation in dieſem Jahr Aufſtellung des deutſchen Genoſſenſchafts⸗Verbandes über den Stochom 400 Kronen 112,24 112.52 112,20 112,481,—[88 ich wieder ſtark gehoben hat. Trotzdem ſei es nicht möglich einen zahlenmäßigen Stand der deutſchen Genoſſenſchaften zu Beginn Kepenbagen.100 Krenen 150,5 119.57 180.6 80 112% 28 Aeusscteich daſte u ſchelſen, daz Franterihal 20.—ts o. cz ſeiges ſcaean n eil0 Meillonen Mügrded In enge Genoſſen. diten: 18 Eedene fue kuee N 5 ſatgebiekes verloren habe. Während früher rund 1,5 Mill. Dz.] ſchaften mit etwa 10 Millionen Mitglieder. Im einzelnen ergibt Jelſingfors.... 100 flgn- u. 10,545 10.585 19.548 10,888 81— 75 N Es bcbeitet worden ſeien, ſeien es heute nur mehr—600 000 Dz.] ſich folgende Verteilung: Kredit⸗Genoſſenſchaften 22 533, landwirkſch. Lendan 40 15. 20853 2045 2000 20.450 2055 2 ſei vielleicht möglich, den nötigen Rohzucker zu beſchaffen, aber Genoſſenſchaften 17968, Bau⸗Genoſſenſchaften 3834, Konſum⸗ New⸗Dork, 1 Dollar 4,195] 4,205 4,185.205 4,188 4 völlig unmögli ür ̃ Kien Genoſf ten 2117, Handwerker⸗Gen. 2027, Händler⸗Eink Paris 100 Franken] 13,94[ 13,98] 14.10 144 81—8 ſtände öglich, dafür Abſatzgebiete zu finden. Unter dieſen Um⸗ enoſſenſchaften„Handwerker⸗Gen. 2027, Händler Ein aufs⸗ S ge:: 2 2: 100 Nranten 2805] 80s 90.0 8440—33 08 habe man die Fuſion annehmen müſſen, trotzdem eine Zu⸗ Genoſſenſch. 1315, Produkfiv⸗Genoſſenſch. 558, Arbeiter Produktiv⸗] Spanen. 100 Peſelen 69.2, 600 60.52 60,68 81,8. ee des AK. im Verhältnis:4 nicht zu vermeiden Genoſſenſch. 210, zuſammen 50 562. Die Handwerker Genoſſenſch.] Japan..„ en 887] 1,891J.888 1 77 10 770 Na e 915 z daß durch die Fuſion die Akkien. eeee 5 folgt: 11 1 7 6 56 601 9257 0250 1851*5 rden, habe ſich bereits erfüllt. Die Blfferenzierung des Bäcker 702, Schneider 356, Metallgewerbe„2 ondrorzer 214.] Wen 100 Schiling 59.185 89.2058 5,47 Sc e„ 55 nach unten trete daher nur im Verhältnis zu der Fuſion ein:] Holzgewerbe 171, Sattler und Tapezierer 162, Bauhandr'erker 159, Brag.. 400 dmen.12,4212,4123 8— 7 einzelnen Aktionäre hätten jedoch nichts verloren, weil die AklſenMaler und Lackierer 141, Fleiſcher 132, Korbmacher 62, Dachdecker] Sudapet. 105 100 Dinar] 288, Ja 2885 er Juckerfabrit Frankenthal bereits höher geſtiegen ſeien, als die] 32, Töpfer 31 und Gärtner 28 Soſa 00 debs 20 30 2 9 1„ ofia„„„5 eva„„ 702 5 * Die ſich ergebende Differenz ausmache. Athen.. 100 Drachmen] 5,29[ 5,81] 5,20 5,81 81.— 10 dDie Aenderung des Geſellſchaftsverkra r in e Wadnencene Die ſch euſchleßende 0 g, in der da⸗ Sörſenberichte vom 24. April Herausgeber, Drucker und Berleger: Druckerel Dr. Haas, basrertgag, Daugch te der n8 175 W e ſtill ee Neue Mannbeimer Zeitung. G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. U ag. eilte der.⸗Vorſitzende mit, daß ſämt⸗ er Wochenſchluß ge ſich an der Börſe ſehr ſtill, die Direktion: Ferdinand Heumm: der Fuſions⸗Fabriken in den Aufſichtsrat der Kurſe waren faſt unverändert. Höher notierten Schwartz⸗Storchen, Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Zahl von 3 ſchaft übernommen würden. Die verhältnismäßig große] Aſſekuranz und Neckarſulmer Fahrzeuge. Feſtverzinsliche Werte Fur Politik: Hans Alfred Meißner— Fenilleton: Dr. Fris Hammet Durch 4 37 Aufsſichtsratsmintgliedern werde mit der Zeit reduziert. lagen etwas ſchwächer. Es notierten: Pfälz Hypothekenbank 84, Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und 9 Juckerer werde die neue Firma die ganze füddeulſche Rhein. Hypothekenbank 85, Anilin 147,5., Rhenania 60., Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer.— n zeugung in die Hände bekommen. G. H. ISchwartz⸗Storchen 103., Aſſekuranz 170, Mannheimer Verſicher.] Gericht und Alles Uebriꝛe: Fr Kircher.— Anzeigen: Joſ. Bernhardt. e————,——883 24 Rurszeit 25.J 24. 28. 24. 28.J 24. 28. 24. 28. 24. 5 28. 24. Rhenania Aachen 61,—60.25 Hellſt. Waldhof St 125,7 126, 203% D. Reichsanl. O, 490 0, 480 Grkrftw Mhm. 6%——.— TOberſchl. E. Bed. 53,25 53,— Heldburg 69.— 68.— Aaten und Ausland. el der Neuen Mannhelmer Zoltung Nbebet—— 54, 5003,50 Zu le B, r 59,85079,85 20e 6 9.⸗Sch.—.——.— Gebl 60,—[TSberſchl. Eiſen.. 58,.—56,.— Hochfreg.. 88.— 85.— 5 Die mit T reeſchee A8 in Prozenten, bei Stückenotzerungen in Mark ſe Stück. Rodberg Darmſt. 19,.— 18.— Zucke 53,5052,504% 3. Schuzg, 06 5,70—.— Grün& Bilfinger 108,0102,9 Sberſchl Koksw. 78.28 79,— Krügershall Hand 1000ſ88,50 n Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit +. verſehenen 1Rüttgerswerke. 82,2880, 5 Juckerf. Heilbronn 61,.— 61,50 S dchnd 14.70—.—] Gruſchwit Teßtil 45.— 48,15 Lrenſt.& Koppel.287,78 Petereb Int.„.03.— 0, noch in Bi⸗/ verſtehen. 13 Schlinck& C. Hbg.——. Zuckerf. Offſtein.—,— 75,.— Sparprämie. 1919—.——.— Hackethal Draht. 69,— 68.— IPhönix Bergb.. 79,25 78,65 Ronnenberg. 65,— 69,—. ö* 7 Schnellpr. Frank. 89, 87.— Juckerf.Rheingau 58.50——5% Pr. Schatzanw.———.— Halleſche Maſch. 136,8135,2 Rathgeber Wagg. 57.—52,— Ruſſenbdant. 405 4,20 0 2 Iranlefurter Börſe vom 24. April. FSande g. 5 200 Sc. Suueert dn e 80 3ng, J0nl.— Hannd.. e. 80.880 0 Fibehndn 1305 1380 Stenen Seigedt—8— ucke„91, 7 2 reuß. Konſ.—.——:— annov. M. Egeſt. 7„ ein Braunkhl.„„ man Sa 87.—99.— 1 anlt. Alttien. Crausport- Aletien..J% Saezteee de Fee bertehrs⸗-fer⸗ 8„ 31%%„.5392 ö,355 Hann. Waggon. 10,—f0.50 ghen. Ge— 51.— Südſee Phosphat 38.—88.— — Aug. 5 28. 24. 28 94.—95.— Seilinduſtr. Wolff 425042,50 eee eeeeee—.——.—] Hanſa Lloyd.. 84,5054,15 Nhein. Elettrizität 29.— 98,.— Ufa. 56,—54.—. Sagid. eebtror. 94, 78ſeo Tnbein greu 9 5585 dien,. 207.5 201.0J TeSlemenat Hals 1228 128.2 Cigeeheee e. 10.— 10.— f, Wannteiid 9409—.—,JHagtont Bergr.50 88— Nhennta 82.— 50,—4] Neichs⸗u.S ſcde Bank. 40.— 40,25 raunk.. 136,5 196,0 pinn, 202,081. 22,/,Entreprſſes. 10, 10.—3% 5 5 5950d88.— f..—38˙75 a) Neichs⸗ u. Staatspap. Dant ank.. Salzw. Heilbr 45 Blei 86,—86,— Südd. Draht⸗.—. 3¼½% do. abgeſt. 0,405—, arkort Bergwrk. 59,50 1Rheinſtahl... 94,—88, f 2 — Jaat Saen dng 255 l47.0 ellts ergbeu 89.—c. eeSd e ert e dabe e v0n clg.——, arpen. Bergbau 170.0109 Taant. ren..2 88 u 2 100 161.(S K..Caurahütte 87,50 88, 140.0ſ145,3 Tricotw. Beſigh..——.—ffatetter 09 87.— 54.50ſ4, Payr.Eil-Anl. 0,395 0,390 951 aſch, 41,— 62— TRomb. Hütten. 28.25 88.65 Reichsſchaß..V— 8070 er ee ee. ffff.. t Temn Peidag 1500 108J rddevggc edd 122J.f88,l—.— 8. le n 1ö0 1000 Petenaarbe Werte. 4% Bay. Pf. E. P..88.38 Hindr. Aufferm. 21.—80,.— fRütgerswerke.81.8 84. 285 8. Beabsenl. O417 0 DDermſ. 100,198,2 Oeſter.⸗U. St...—— 40.— 45.— Ber. liltramarinf. 160,0106,0 7¼% Nhim v. 1914—.——.—%%%, de 1,85 1,85 3110 Kupfer.87,— 88,— Sachſenwerk.. 64,50 88,38%,„ e 1 S derde 8———— Baltimore& Ohio 84,— 84, 8525 93575 955 D 85—.— 4350 1 35—.—.— e 0,4200, 480 9 11 581— 75—— 8 5 15%%50 Reichsanl.895.808 83, Maſch.——.——.———8. abgeſt.———.— oe iſ. u. St. 95,.—98, arotti. 381, 9 1 1 Ae 98 5— 1285 i Durl. 104,0 103,0 20 80— 90— 2 8425 0,41500,425%850 2 50 790—.— 800. Halhnem. 775—770 Sue Ser 935052— 21 pch. Anſe 2 955 985 Mannh.—.——.— Volthom. Seil u—36.— 4% do unk. b.—.—..— äch. St.⸗A.18—.——1— Holzmann. 77.—f1, uber alz. 93, g 5 2 eee—5— a 102,2102,7 80& Freytag Wii 20½% b. Reichsanl ö,885 0, 410]4o% Württ..1518 0,480,0, 485 89 cg Senens e 918.50%%„%.00 088 sconto-Geſ. 122,8122,2 Schö indg. 18 4 1 108.7110.5 122277%½% Bayer. Anl.— Sace e 55 10 ee Aueag. 50,80 25 Berliner Börſe vom 24. April. 28 dader e Ce. 16 e Siner C fd goßtenent 28 9255 n Aeu u. 92 20 52—Ant eh..—] Baule-Alctien. JAug-Elettr-Geſ. 104,8.108.8 Peutſche Kal.. 122 8121,7 Sebt. Junghans. 178½1.— Stoeingammen 1285127.0 8% Urß. WMitteld. Cred. A 105—Adt, Gebr.... 36,—60.— Anglo⸗Ct. Guano 82,—88,50 TDeutſche Maſch. 61,5061,.— Kahla Porzellan 71,2571.— Stoehr Kammgrn 126,51270% Rog 5 teld. Cred.⸗B 104, 0 104, 00Ae 6 Bank f. el. Werte 74,7575,25 0„ Roggenwert. 6/55 6,0 d Venderg. Be. B. 101.0101,0A cumulatoren.—, J8,25 78,75] Barmer Bankver. 86,50 86,50 Anpalt. Kohlenw. 63,15(62.50 Oeutſche Steinzg. 120,7 121,0 Kallw. Aſchersl.. 4309 480,5 Stoewer Nähm 88.— 92.50 7, Rocnenrentd. 8,39.19 n 18 Cbad. Aast. 7 39 7908 dler Oppenheim— 68,75066,.— TBerl. Handelsg. 150,2 150, Annener Gußſtabl 36,8530,—0 Wollw. 43,— 43,— Karlsr. Maſchin.. 50,2850,—Südd. Immobil. 69. 62.—5,ᷣ Sic Braunf.60.80 0 8. e 0— 5 5 Stam. 80 TCom.u Pripalg. 105,0 105,8 Alged aſ—.— 5 ch.— 25— 5—— Bergb. 975— 1 72 Landſch⸗Rogg. 6,28 6,20 * 5 4412145 5. Sꝗt. 75088,75 uſt. u..-B. 125,2128,.⸗NRbMaſch 81,00 81,25 Donnersmarckh. 90,—81,.— C. M. Kemp. 02888½% eleph. Berliner.74.—24.— 971 97. Aſchafl. Zurtpep. 8945 50,— 2 Balcke Maſchin..— Pürener Metall. 28.50 78.— Kiöcknerwerke. 78,88 73, 75 Thoerl Oelfabrit- 80,.—.25ſb) Ansl. Neutenwerte. . en. Hop.⸗Bant 87.20f87,— Baßaßer daoff. 3..0,350—.— IDk. lleberſee Bt. 25,25 9835 Damag: Mecnin. 100115 Durtopfwzaze 89.75 59.— C. H. Knorr..—J8 Untonwerke Maſch 88,— 88,.2% Meeritener. 88.88 8. ee 10 8 96.50 9850 Bahnbed Darmſt. 46,.— 46,.— T5i cCommand. 122,7 122,0 J. P. Bemberg 118,0 1178 Dynamft Nobel. 84,—83,15 Kollm& Jourdan 67,5086,25 Ber. B. Fref Gum. 35.—52,50 4% eene⸗ 17.15 16,.— 1 Wiener Bankor⸗ 18N 80 Bab. Clettr..., 79.— 70.—15 259 Bank 111.0 110,2 J Bergmann Eltt. 99,— 88,25 Elberfeld. Kupfer———.— Köln Rottweiler. 86,25 85,25 Ver. Chem. Charl. 107,5 108.0 4%„Goldrente 19.0 17.15 e nd Verſ.⸗Geſ. 22,——.— Baſt.G.. 78.— 81.— 56,—,55,75 Reichsbank... 141,2 140,0 Pelingarpdd 75,—78, Licht u. Kr. 132,0föl. eimer cun..35—50.— B Schuſ Meng W 41.78 41.75 4/½ 8 errte.—.—2, Allg. Ver. 95,50 94.75 Ba biſch Spieael 7· 94,15 54,— Rhein Credüdank 91.—87.— JBerlin. Maſchb. 75,—75,— Emaille Ullrich 39,— 39.— Kyffhäuſer Hütte. 50,—50,— B,Schuhf rns W 41,7541.754½ e—.——.— 8 Spiegel——8— Berzelius Bergw. 97,257,— Enzinger⸗Union. 94,.—84.— Lahmeyer& Co. 93,50 85 BStahlw.d. Zyp 125,0 124,04%/% Türk. Ad.⸗Anl. 9,75 8,28 e e 88. THentel— 85.75 eort Aen 66 Bing Nürnberg 58,78“85.—Ef. Bergwert 14,5142,2 Labrahlltke.. 37,80 35.50 Der. Miramarinf. 108.0 108.0ſ4⸗, Bagd.-Eißf 1,5 4 F Walzm 60,— 80,— Cranspo en. Biemarchütle:—,— ,— J. G. Farbenind. 148.9044:3 Lindes Eismaſch. 1757801962 Pagtgeng Muche 45,— 4%%„ 11 11,80 11.30 7 dechwerte Aletien Zing Metallwerke—.——.— Schantungbahn 15 5 JBBochum. Gußſt. 52,28 51,25 FeldmühlePapier 108,7 109,0] Jndenderg...4½18— Wefrdeer Ge 121,0 121,74% urkunif Ant.— Bab. mer Guß. 22—gl.— Creim-Beltgd el 8d. 57.—85,.— Aüg Lete. Sn. 222124 0 Hebr Böhlerae. e Fetene Lull. 119,0119,2 TCarl Lindſtröm 126.0 8885 85 Att.⸗Geſ..———4%„ Jollob. 1811 18,.—12,59 IWen Eiſen 60,50f60,— Cement Heidelb. 96,—89,— Hüßd. Eiſenbahn—— 114,0 Braunk. u. Britets 105,0 1070 R. Friſter... 55— 55—, Lingel Schugfabr. 89.2588.80 wetereg. Altan. 134,2 134,2„209-.-Los 21.— 11,10 Luremb. Berg 98,—94.50 Tement Kaelſtadt Miag,„ 104,0 105,0 Balttmore.82.— Br.⸗Beſigh. Oelf. 50,30 49,85 Fuchs Waggon 0,625 0,627 TLinte& Hoffm. 57,—50,50 Wicking Cement. J050 407,4½% St.⸗Rlele— 48,%,55 Bergwri 142.0142,0 Chamotte Annaw. Söhne——] Deutſch⸗Auſtral.. 133,01„J Bremer Vulkan. 48,50 50,— Gaggenau.A. 48,25(48,50] Cudw. LoeweseCco——149,J Wiesloch Tonwar. 24,75 4,75,4,%%%n„ 1814 18.—18.— Helf ſent, Bergw. 28,7807,— Cent. Nürnb. Bzg. 62, eutz.—.——.— IHapag 188,7184,2 Buderus Eiſenw. 60,— 89,50 Jebhard Textil..—81.50 C. Lorenz.. 1050 102,7 Wittener Stahl.87,.—87,.— 4%„„ Goldrte 18,30 18,88 Tolen Dußftahi 0,— 30.— Daimler Motor. Sberürſ..78 48.50 1. 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Oeud, 52,—— Alexanderwerk.80,25060,80 Deuiſche Kab elcd, 64,8079,1Oritzner Maſchin. 101,2 112,0 Rordd Wolltämm 101,0102,7“Diamend.. 20,28 20,2504% Tehuanteßee. 24,25—.— —— e ——— 6. Seite. Nr. 189 Reue Maunheimer Zeitung ſaibeud · Ausgabe) 12 — 7— Briefe an die„Neue Mamheimer 1 Rheinkaffee · Reſtaurant und Angrenzer 5 Wer ſich an der Peripherie der Stadt ein Einfamilienhäus⸗ 55 exbauen läßt, tut es in der Abſicht, aus dem immer größer erdenden Getriebe der Innenſtadt nach getaner Arbeit zu flüch⸗ zen. Wie wohltuend wirkt auf die abgeſpannten Nerven die Ruhe. Und wie beſorgt iſt die Stadtverwaltung um dieſe Bewohner der Einfamilienhäuſer— aber nur auf dem Papier. Der Paragr. 10 des Kaufvertrags lautet:„Der Bauplatz darf nicht als Gewerbe⸗ Der Lagerplatz und auch nicht für Reklamezwecke benützt werden. In dem zu errichtenden Gebäude dürfen keinerlei Gewerbebetriebe und insbeſondere keine Wirtſchaften eingerichtet, ſowie keine regel⸗ mäßigen, die Ruhe ſtörenden Klub⸗ oder Vereinsveranſtaltungen abgehalten werden.“ Nun ſollte man doch annehmen, daß die Stadtverwaltung, wenn ſie dem Bebauer eines ſolchen Platzes derartige Bedingungen auferlegt, ſich ebenfalls darnach richtet. Wenn aber zwei dasſelbe tun, iſt es immer noch nicht dasſelbe. Das mußten die Angrenzer des Rheinkaffee⸗Reſtaurantes zu füh⸗ len bekommen, denn was die Stadt auf der einen Seite verbietet, heißt ſie auf der anderen Seite gut und ſetzt den Bewohnern des neu erſchloſſenen Lindenhof⸗Baugeländes ein Reſtaurant von nicht geringem Ausmaße vor die Naſe. Damit hat man ſich ohne Wer⸗ leres viel berſcherzt. Nicht allein, daß den Angrenzern Unrecht ge ſchah, es wird ſich nun mancher, der vielleicht auch in dortiger Gegend ſich ein Heim erſtellt hätte und auf deſſen Steuerquelle die Stadt ein Auge hat, abwandern und lieber in der näheren Um⸗ gebung von Mannheim(Heidelberg) ſein Domizil aufſchlagen. Was man ſich hier geleiſtet hat, widerſpricht dem Sinn und dem Zweck der Erſchließung von Baugelände für Einfamilienhäuſer. Hätte man die Käufer der dortigen Plätze früher von dem Vor⸗ baben der Stadtverwaltung verſtändigt, dann würden jedenfalls die bebauten Plätze heute noch brach liegen. Die den Käufern beim Kaufe vorgelegten Bebauungspläne ſahen jedenfalls ganz enders aus, wie ſie nun nach Fertigſtellung ſich ausnehmen. Wo heute ein über 100 Meter langer Wirlſchaftsgarten mit Auk⸗ ſchankhäuschen ſich befindet, pflanzte man beim Vertragsabſchluß dem Käufer der dortigen Plätze eine grünende Anlage, umſäumt mit Bäumen, vor ihre Häuſer. Aber auch nur auf dem Papier. Ganz abgeſehen von dieſer Schädigung der dortigen Bewohner hat die Stadtverwaltung auch eine finanzielle Schädigung der An⸗ grenzer herbeigeführt, was ſich darin dokumentiert, daß dort noch freiliegende Plätze zu einem viel billigeren Preiſe zu haben ſind. Es trifft alſo nicht zu, was der Herr Oberbürger⸗ meiſter auf eine frühere Beſchwerde der Anarenzer ſagte, indem er glaubhaft machen wollte, daß„eine Beeinträchtigung der Grund⸗ ſtſücke der Nachbarn des geplanten Reſtaurants nicht zu beſorgen ſei“. Den Beſitzer des Reſtaurants kann kein Vorwurf treffen, aber umſomehr die Stellen der Stadtverwaltung, die für den Be⸗ Fauunasvplan verantwortlich ſind. Die dortigen Bewahner haben dis Recht, eine Wahruna ihrer bexechtigten Intereſſen zu ver⸗ Ionden, was bis jetzt nicht geſchehen iſt. Auf die weitere Eut⸗ cklung der Dinge darf man geſpannt ſein, aber man täuſche ſich en maßgebender Stelle nicht über die Folgen„einer nicht muſter⸗ gültig gelieferten Sache“, wie man im kaufmänniſchen Leben ſagt. Ein Intereſſent. Nach unſeren Informationen kann den Angrenzern des Rhein⸗ kaffee⸗Reſtaurants nicht unbekannt geblieben ſein, daß im Bebau⸗ ungsplan des Lindenhoferweiterungsgebietes von vornherein an dex Stelle, an der heute das Gebäude ſteht, ein Reſtaurant vorge⸗ ſebhan war. Etwas anderes iſt es mit dem Wirtſchaftsgarten, der aber, wenn wir recht unterrichtet ſind, wieder aufgegeben werden ſoll, wenn die ſüdliche Terraſſe des Reſtaurants völlig ausgebaut iſt. Den Beſitzern des Rheinkaffee⸗Reſtaurants iſt der Wirtſchafts⸗ garten auch nur für zwei Jahre pachtweiſe von der Stadtverwal⸗ tung überlaſſen worden. Nach Ablauf dieſer Friſt wird von der Stadtverwaltung jedenfalls die gärtneriſche Anlage geſchaffen, von der in der Zuſchrift die Rede iſt. Man darf ferner damit rechnen, daß der Wirtſchaftsgarten in Bälde noch die Peränderungen er⸗ fährt, die von der Stadtverwaltung im Intereſſe der nächſten Um⸗ gebung für wünſchenswert gehalten werden. Schriftleitung. zeden Sonnlag vier Arbeilsſtunden! „Im Reichstag iſt ein Antrag eingebracht, der Einführung regel⸗ mäßiger vierſtündiger Sonntagsarbeit fordert„mit Ausnahme der erſten Feiertage“ an den hohen chriſtlichen Feſten. Nach den Ferien hat ſich der Reichstag mit dieſem Antrag zu beſchäftigen. Es erſcheint angebracht, in aller Oeffentlichleit zu betonen, daß die Abſchaffung der Sonntagsruhe weder im Inlereſſe des deur⸗ ſchen Volkes, noch der Wirtſchaft, noch des Staates liegt. Sonn⸗ tagsarbeit hält den ſelbſtändigen Kaufmann von der Familie fern und untergräbt Familienleben und Familienglück. Wenn kleine Einnahmen am Sonntag erzielt werden, ſo geſchieht das nur auf Koſten des Werktagsgeſchäftes. In Wirklichkeit erfolgt nur eine Verſchiebung der Einnahmen, aber keine Mehreinnahme. Die geringe Kaufkraft des deutſchen Volkes beſchränkt ſchon die An⸗ ſchaffung auf das äußerſte und die vorher reiflich überlegten not⸗ wendigen Einkäufe werden von den Käufern getätigt, wenn eben die, Geſchäfte geöffnet ſind. Das ſonntägliche Offenhalten der Läden kann den Käufer nicht zu außergewöhnlichen Anſchaffungen gerlocken, weil ihm ja die Anſchaffungsgelder fehlen. Zudem lehnt es die Mehrzahl der Käufer ab, daß der Gedankenloſigkeit und ſchlechten Zeiteinteilung einiger weniger Käufer die Kauf⸗ leute und Angeſtellten karge Erholungsſtunden opfern müſſen. Gern wird das Verlangen zur Einführung der Sonntagsarbeit auch damit begründet, daß die Bewohner der ländlichen Gebiete nur Sonntags die Möglichkeit zum Einkauf hätten. Es muß aber auch hier zugegeben werden, daß bei richtiger Zeiteinteilung und Ausnutzung der Markttage der Bedarf an den Wochentagen ge⸗ deckt werden kann. Es wird alſo mit Durchführung der Sonn⸗ tagsarbeit nicht der Wirtſchaft gedient, weil tatſächlich eine Mehr⸗ einnahme für die Geſchäfte nicht erzielt wird. Es wird aber die Volksgeſundheit geſchädigt, weil vielen Kreiſen die Möglichkeit genommen wird, Körper und Geiſt in der erforderlichen Weiſe am Sonntag zu erholen. Sonntagsarbeit dient auch nicht dem Staats⸗ intereſſe, da durch ſie die Keimzelle des Staates, die Familie, erſchüttert, Unzufriedenheit in ſie hineingetragen wird dadurch, daß viele dem Familienleben am Sonntag entzogen werden. Des⸗ halb lehnen Vernunft und Ehrfurcht vor der Heilighaltung des Sonntaas das unbillige Verlangen nach Sonntagsarbeit mit Ent⸗ ſchiedenheit ab. Ein Angeſtellter. Wer verleuert das kägliche Brol? In gewiſſen Zeitungen wird immer von den nimmerſatten Großagrariern geſprochen, die durch die hohen Roggenpreiſe zur Brotverteuerung beitragen. Die Unterſuchung der Frage: Wer verteuert das Brot? iſt deshalb ſehr wichtig. Nach der Statiſtik koſtete im Dezember 1913 der Zentner Roggen 7,94 Mk., Roggen⸗ mehl 10,00 Mk., Brot 14,00 Mk., 1925 der Zentner Roggen 7,58 Mk., Roggenmehl 14,00 Mk., Brot 17,70 Mk. Es war demnach teurer: Roggenmehl gegenüber Roggen 1913: 26 Proz., 1925: 92 Proz., Brot gegenüber Roggenmehl 1913: 40 Proz., 1925: 26 Proz. In den Vor⸗ monaten Oktober und November liegen die Verhältniſſe ähnlich. Die vorſtehenden Zahlen zeigen, daß der größte Teil der gegenüber der Vorkriegszeit geſteigerten Spanne zwiſchen Roggen und Brot auf dem Wege zwiſchen dem Verkauf des Roggens an der Börſe und dem Verkauf des Roggenmehls im Großbezug zu ſuchen iſt. Die Verteuerung iſt hier dreimal ſo hoch als vor dem Krieg. Obwohl greitag. den 23. Aptil 1928 eitung“ Verbraucher für ſein tägliches Brot Preiſe bezahlen, die im Gegen⸗ ſatz 00n Sbehlne höber ſind, als die der Vorkriegszeit. Gibt es für die Regierung nicht Mittel und Wege, um dieſes Mißverhältnis 1170 der Welt zu ſchaffen? Angeſichts der Reichsgeſundheitswoche dürte die Aufrollung dieſer Angelegenheit nicht überflüſſig ſein. Denn e billiges tägliches Brot iſt eine der wichtigſten Bedingungen 6 ein geſundes Volk. A..⸗M. Marſchmuſik, Flölenfreuden und Paukenſchla! Wie iſt es ſchön, wenn ein wanderluſtiges Völkchen ſich der rhythmiſchen Führung einer flotten Marſchmuſik anvertrauen kann. Nach einmal ſo leicht bewegen ſich die Beine. Reicht es nicht zu einer Kapelle, nun, dann iſt man auch mit einer beſche!“ denen Trommlergarde zufrieden; wenn nur für richtigen Takt ge ſorgt iſt. Kein Wunder, daß unſere jungen Vaterlandsfreunde ſo oft es nur angängig iſt, ihrer kleinen Kapelle hinaus ins Freik folgen. Wirklich, es klappt alles tipptopp! 5 ſchen ihr Inſtrument und die Trommler ſtehen auch nicht nach. Jeder Außenſtehende würde ſich daran erfreuen, wenn ein vorhanden wäre. Und das iſt die Harmonie der Muſik. Glaubt man wirklich, daß es ohne das ſtete, monotone Bumbum 75 Pauke nicht geht? Hat man keine Erinnerung mehr für die Ar der früheren Trommelmuſik? Dann aber, und das iſt das Wich⸗ tigſte, glaubt der Dirigent einer ſolchen Muſik wirklich, daß die Be⸗ wohner der engen Straßen Sehnſucht nach einem ſolchen Radau haben? Wie ſtellt man ſich zu den Kranken, Bettlägerigen, deren es doch heute unzählige gibt. Iſt es wirklich nicht möglich, ſich ohne Radau durch die Straßen zu bewegen?. Wie ſtellt ſich die olizei hierzu?, ee Giner im Namen Vielen Unhaltbare Juſtände in den Perſonenwagen der O..G.. Die Zuſtände in den Perſonenwagen Mannhelm—Weinhelm der O..G. ſind unhaltbar. Den Paſſagier, der halbwegs au Sauberkeit und Reinlichkeit hält, befällt beim Beſteigen der Wagen 1 eſu 1 ein Gefühl des Ekels. fällt ihm auf, daß anſcheinend den Boden der Wagen ſchon wochenlang nicht mehr richtig gereinigt worden iſt. Der Schmutz liegt bisweilen millimeterſtark in den Ecken. Auf dem Boden ſind die ſchönſten Landkarten zu beobachten⸗ Hierzu kommt die übelhafte Verunreinigung durch die Tabakkauer⸗ Wie es an dieſen Plätzen ausſieht, ſpottet bald jeder Beſchreibung⸗ Nachdem verſchiedene Reklamationen ohne Erfolg geblieben ſind, nahm ich vor einiger Zeit Gelegenheit, mich mit einem ſtaatlichen höheren Verwaltungsbeamten privat auszuſprechen. Dieſer Herr gab mir den Beſcheid, daß bezüglich der Verunreinigung das Bezirks⸗ 0 amt nicht zuſtändig ſei, da die Bahn ihre eigene Polizei hätte. Kann mir nun vielleicht ein Leſer Beſcheid geben, wer eigentlich maßgeben iſt, wenn die Bahnpolizei der..G. verſagt. Vielleicht genügen dieſe Zeilen, um die Direktion der..G. zu veranlaſſen, beſſere Verhältniſſe zu ſchaffen. Kauft deulſche Waren! „Es kommen mir im Geſchäft häufig engliſche Briefe in die Hände, die unter dem Briefkopf einen Stempel„Buy Britiſh good⸗ and help reduce unemplohment“(zu deutſch: Kauft britiſche Wa⸗ ren und helft die Arbeitsloſigkeit verringern!) tragen. Es wäre zweifellos angebracht, wenn auch von den deutſchen Behörden und Firmen dem deutſchen Publikum in eindringlicher Weiſe empfoh⸗ len, würde, nach Möglichkeit nur deutſche Ware zu kaufen, um dadurch die deutſche Arbeitsloſigkeit niederdrücken zu helfen. Jeder Vernünftigdenkende weiß, daß es für ein Wiederaufblühen der deutſchen Wirtſchaft unerläßlich iſt, daß Waren, die durch deutſche Erzeugniſſe— vielleicht ſogar in noch beſſerer Qualität— er⸗ der Landwirt trotz der geſteigerten Produktlonsunkoſten Preſſe er⸗ ſetzt werden können, vom deutſchen Markt verſchwinden begw. 55 gehalten werden müſſen. hält, die ſich ganz erheblich unter Friedensſtand bewegen, muß der Kaufen Sie Aascer Suppen und Sie werden zufrieden ſein! 1 Wäͤrfel für 2 Teller 13 Pfennig.— Würfel Reiche Sorklenauswahl.— Standard Touring 11½6.8. KM. 5333.— Tourin 0.8. 1. 3000.— 5 wenig kostet. Litts.s. Kbl. c225.— 820 8 Autorisierter Vertreter: Frledrich-Karlstr. 2 Mannhelm GENERAL MOTORS G. M. B. H. * 5 Versuchen Sie es einmal— und fahren Sie in einem Chevrolet⸗Wagen! 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Polizeid Die Frühi idirektion erkehrs bei den Pferde⸗ ai 1926 wird hiermit Rennplatz. rzeuge benützen 5 Rennplatz uhrwerke benſi Au; enützen zum mauſta⸗Anlage. Otto Wealree 5 zur Pappel⸗Allee, biegen Luiſenparks. beim Germania⸗Sportplatz links ein, ſetzen ihre Fahrgäſte hinter den häuschen ab und fahren durch Pappel⸗ Allee und Fahrſtraße des oberen Luiſen⸗ varks zur Stadt zurück. Die Auſſtellung der Pferdefuhrwerke ſelbſt während der 5 1 870 erfolgt auf dem Germania⸗Sport⸗ platz. 1 . Fahrräder benützen zum Rennplatz ab Otto Beckſtraße die Fahrſtraße des oberen Kaſſen⸗ B. Abfahrt vom Mennylasß. lung des Verkehrs eraehen der Polizei iſt unweigerlich insbeſondere iſt. den von den dienſttuenden Polizeibeamten gegebenen Zeichen unbedingt nachzukommen. Kraftfahrzeuge benützen zur Abfahrt de neuen Wez hinter Seckenheimerſtrage. . Pferdefuhrwerke benützen zur Abfahrt den Wea Pappel⸗Allee und Fahrſtraße des boberen Luiſenpark 3. Fahrräder benütze zur Anfabrt. der Stadtgärtnerei zur 8 1 n denſelben Weg wie Das Aufſtellen von Fahrzeugen aller Art auf den Zufahrtsſtraßen zum Rennplatz iſt verboten, ebenſo iſt das Mitbringen von Hun⸗ 29den auf den Rennplatz verboten. Vorſtehenden und den zur Rege⸗ „Anordnungen olge zu leiſten: ee Am., 4. u. 9. Mai 1926 wird die dem Renn⸗ platz gegenüberllegende Strecke des Neckar⸗ damms von 1 Uhr mittaas ab für den allge⸗ meinen Verkehr geſperrt. Ulebertretungen werden an Geld bis zu 150 Mark oder mit Haft beſtraft. Maunbeim den 20. April 1928. »Bezirksamt— Polizeibirektion C. Aufla ferfenflcmnpen ber auwenande Arbeitsvergebung. Erb⸗ Maurer⸗ für Umbau der Friebhofhalle Fendeuheim. „Auskunft Rathaus N 1. Zimmer Nr. 1341, wo Ausſchreibungsbedingungen, ſo⸗ weit vorrätig, gegen Erſtattung der Selbſt⸗ koſten erhältlict. 20 Einreichungermin für die Angebote: Dienstag. den 1. Mai 1926, vorm 10 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. 5 Hochbauamt. Die Erd-, Beton⸗, Eiſenbeton⸗ und Maurer⸗ arbeiten für ein Maſchinenhaus im Städt. Waſſerwerk Mannheim⸗Rheinau ſollen ver⸗ geben werden. 46 Verdingungsunterlagen können bef unſerer Bauabteilung. K 7. Zimmer 313, eingeſehen u. ſolange der Vorrat reicht. gegen Erſtattuna der Selbſtkoſten bezogen werden. ——————— Angebote ſind verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis Samstag, den 8. Mai 1926, vormittags 11 Uhr einzureichen. Eröffnung Zimmer 201. 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