Dienskag, 27. April el dezugspreiſe: In Mannbeim und Umgebun ſrei ins die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne ethäl Bei eventl. Aenderung der wiriſchaftliche⸗ Nr 17500e Nachſorderung vorbehalten. Poſtſchecklonto Ge 90 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2.— e„Nebenſtellen Waldbofſtraße 6. Schwetzinger⸗ Fe aus oder d eſtellgelo. 820 — Meerſeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. 200 alanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. prech⸗Anichlüſſe Nr. 7941. 7942 7943. 7944 u. 7945. Mitkag⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 192 MannheimerGeitung Mannheimer General Anzeiger Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei Vorausgahlung prs eimg. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet, Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Manndeim. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauen-⸗Jeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht bpCpPbPbPb)00é0TGTGTGTGTGTGTꝙTGTGTGTGTbTGTöbTbTPTPTPTPTPTPTPTGTPTùF ß pP pp der deulſche Neulralilälsverlrag mil Rußland veröffentlichung des vertragstextes der erſte widerhall des„vertrags von Berlin“ Der Wortlaut des vertrages 01 Am Monkag nachmittag wurde entſprechend der Vereinbarung ſchen der Reichs regierung und der Sowjetregierung in Berlin und 0 85 zu gleicher Zeit der Texk des zwiſchen der deulſchen und der übe ſchen Regierung zuſtande gekommenen verttages der preſſe ndergeben. Der eigenkliche vertrag hat folgenden Wortlaut: 15— deulſche Regierung und die Regierung der UAnion der aliſtiſchen Sowjelrepubliken, von dem Wunſche geleitet, alles zu er zur Aufrechterhaltung des allgemeinen Friedens beitragen 1 und in der Aeberzeugung, daß das Intereſſe des deutſchen und der Völker der Union der ſozialiſtiſchen Sowjek⸗ duc⸗ ken eine ſtetige vertrauensvolle Zuſammenarbeit erfordert, ſind Bezſe ugekommen, die zwiſchen ihnen beſiehenden freundſchaftlichen 33 durch einen beſonderen Vertrag zu bekräftigen und R zu dieſem Zwecke zu Bevollmächtigten ernannk: Die deulſche Stee ng: Den Reichsminiſter des Auswärkigen, Herrn Dr. Guſtav e ee die Regierung der Anjon der ſozialiſtiſchen Sowjet⸗ 2 en: den außerordenklichen und bevollmächtigten Bolſchafter 71 der ſozialiſtiſchen Sowjetrepubliken, Herrn Nikolaus Niko⸗ ebörtge 2 i, die nach dem Auskauſch ihrer in guter und derelnbart enen Vollmachten nachſtehende Beſtimmungen eee 1. Die Grundlage der Beziehungen zwiſchen 0 and und der Anion der ſozialiſtiſchen Sowjetrepubliken bleibt erkrag von Rapal lo. nniſchen e Regierung und die Regierung der Anion der ſozia · unde bletderepubliren werden in freundſchaftlicher Fühlung mik⸗ rühre 85 eiben, um über alle ihre beiden Länder gemeinſam be ⸗ Fragen politiſcher und wirkſchaftlicher Art eine Verſtändi⸗ gung herbeizuführen. 2. Sollte einer der vertragſchließenden Teile krotz dritten en Verhaltens von einer dritten Macht oder von mehrere⸗ ſchli e angegriffen werden, ſo wird der andere verkrag⸗ ütät beobachten während der ganzen Dauer des Konfliktes Neutra⸗ che. ikel 3. Sollte qus Anlaß eines Konfliktes der in Arkikel 2 nagſchließ Ark oder auch zu einer Zeit, in der ſich keiner der ver⸗ eßenden Teile in kriegeriſchen Verwicklungen befindet, zwi 5 ſchen dritten Mächten eine Koalition zu dem Zwecke abgeſchloſſen Uchen degen einen der vertragſchließzendenden Teile einen wirlſchaft⸗ de finanziellen Boykott zu verhängen, ſo wird ſich der ſcleßen kagſchlleßende Teil einer ſolchen Koalizon nicht an. 4. Dieſer Vertrag ſoll ratifiziert und die Ralifika⸗ kritt mit 8 en ſollen in Berlin ausgetauſcht werden. Der Verkrag r die er Auskfauſch der Ratifikationsurkunden in Kraft und gilt Teile von fünf Zahren. Die beiden verkragſchließenden Veſtaltun f ſich rechtzeitig vor Ablauf dieſer Friſt über die weitere 1 15 brer poliliſchen Beziehungen verſtändigen. rkund deſſen haben die Bevollmächkigkten dieſen Verkrag znterzeichnet. A April 1926. usgeferligt in doppelter Arſchrift in Berlin, am gez.) Dr. Streſemann,(gez.) Kreſtinski. Ein Notenaustauſch Reichent, der Unterzeichnung dieſes Vertrages wurde zwiſchen der Mutenneſere und der Botſchaft der Sowjetregierung der folgende nommen d als integrierender Beſtandteil des Vertrages vorge⸗ ſtellt. 5ie en die Interpretation dieſes Vertrages dar⸗ ſchafter de ote der deutſchen Regierung an den Bot⸗ Sowjetunion, Herrn Kr eſtinski, hat folgenden Wort⸗ den Herr Botſchafter! Mit Beziehung auf die Verhandlungen über eute unterzeichneten V i und d 5 ertrag zwiſchen der deutſchen Regierung bechre ich daich n der Union der ſozialiſtiſchen Sowjetregierung lellen: ich, namens der deutſchen Regierung folgendes feſtzu⸗ 1. Bei Lerkeag dendeheehungen ſind bei den Verhandlungen über den ſaſſung ausgsgandeſſen Unterzeichnung übereinſtimmend von der Auf⸗ errages fetgelceim daß der van ihnen in Artitel 1 Abſatz 2 des bei en egte Grundſatz der Verſtändigung über alle die ſchaftlicher Art gemeinſam berührenden Fragen politiſcher und wirt⸗ beitragen W6l5 weſentlich zur Erhaltung des allgemeinen Friedens bei ihren docbenſals werden ſich die beiden Regierungen igkeit der Erhaltur erſetzungen von dem Geſichtspunkt der Notwen⸗ n d 15 ung des allgemeinen Friedens leiten laſſen. drundtätlichen Fr Sinne haben die beiden Regierungen auch die in den Völker e erörtert, die mit dem Eintritt Deutſchlands überzeugt 998 50 zuſammenhängen. Die deutſche Regierung iſt Hindernis fü 55 ie Jugehörigkeit Deutſchlands zum Völkerbund kein ſchen Deutſcht ie freundſchaftliche Entwicklung der Beziehungen zwi⸗ bilden W 2 und der Union der ſozialiſtiſchen Sowjetrepubliken nach zur fri der Völkerbund iſt ſeiner grundlegenden Idee riedlichen und gerechten Ausgleichung internationaler Gegenſätze beſtimmt. Die deutſche Regierung iſt entſchloſſen, an der Verwirklichung dieſer Idee nach Kräften mitzuarbeiten. Sollten da⸗ gegen, was die deutſche Regierung nicht annimmt, im Rahmen des Völkerbundes irgendwann etwa Beſtrebungen hervortreten, die im Widerſpruch mit jener grundlegenden Friedensidee einſeitig gegen die Union der ſozialiſtiſchen Sowjetrepubliken gerichtet wären, ſo würde Deutſchland derartigen Beſtrebungen mit allem Nachdruck ent⸗ gegenwirken. 3. Die deutſche Regierung geht davon aus, daß dieſe Ein⸗ ſtellung der deutſchen Politik gegenüber der Union der ſozialiſtiſchen Sowjetrepubliken auch nicht durch die loyale Beobachtung der Ver⸗ pflichtungen beeinträchtigt werden kann, die ſich für Deutſchland nach ſeinem Eintritt in den Völkerbund aus den Artikeln 16 und 17 der Völkerbundsſatzung über das Sanktionsverfahren ergeben würden. Nach dieſen Artikeln käme ein Sanktionsverfahren gegen die Union der ſozialiſtiſchen Sowjetrepubliken, abgeſehen von wei⸗ teren Vorausſetzungen, nur dann in Betracht, wenn die Union der ſozialiſtiſchen Sowjetrepubliken einen Angriffskrieg gegen einen dritten Staat eröffnete. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß die Frage, o die Union der ſozialiſtiſchen Sowjetrepubliken bei einem bewaff⸗ neten Konflikt mit einem dritten Staat der Angreifer iſt, mit bindender Wirkung für Deutſchland nur mit deſſen eigener Zuſtim⸗ mung entſchieden werden könnte und daß ſomit eine in dieſer Hin⸗ ſicht etwa von anderen Mächten gegenüber der Union der ſozialiſti⸗ ſchen Sowjetrepubliken erhobene, nach Deutſchlands Anſicht nicht berechtigte Beſchuldigung Deutſchland nicht zwingen würde, an irgendwelchen auf Grund des Artikels 16 eingeleiteten Maßnahmen teilzunehmen. Wegen der Frage, oh und in welchem Maße Deutſch⸗ land im konkreten Falle überhaupt imſtande ſein würde, an einem Sanktionsverfahren teilzunehmen, verweiſt die deutſche Regierung auf die bei Gelegenheit der Unterzeichnung des Vertragswerkes von Locarno an die deutſche Delegation gerichtete Note vom 1. Dezember 1925 über die Auslegung des Artikels 16. 4. Um für die reibungsloſe Erledigung aller zwiſchen ihnen auf⸗ tauchenden Fragen eine ſichere Grundlage zu ſchaffen, halten die beiden Regierungen es für zweckmäßig, alsbald in Erörterungen über den Abſchluß eines allgemeinen Vertrages zur friedlichen Lö⸗ ſung der zwiſchen den beiden Teilen etwa entſtehenden Konflikte einzutreten, wobei insbeſondere die Möglichkeiten des ſchiedsgericht⸗ lichen Verfahrens und des Vergleichsverfahrens berückſichtigt wer⸗ den ſollen. Genehmigen Sie, Herr Botſchafter, die erneute Verſicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung.(gez.) Streſemann. Ein offizisſer Kommentar Der deutſch⸗ruſſiſche Vertrag, der wohl den Namen„Der Vertrag von Berlin“ erhalten dürfte, wird in Berliner politiſchen Kreiſen lebhaft begrüßt als das Zeichen einer unzwei⸗ felhaften Entſpannung der außenpolitiſchen Lage Deutſchlands. Rein politiſch geſehen, bedeutet der Vertrag die Angleichung des Rapallo⸗Vertrages an die durch den beabſichtigten Völkerbunds⸗ eintritt und des Locarno⸗Abkommens geſchaffene neue Lage Deutſchlands. Dieſe Angleichung war notwendig, um die ruſſi⸗ ſchen Bedenken gegenüber Locarno und Genf zu zerſtreuen und er dürfte in der Tat den ruſſiſchen Befürchtungen endgültig die Spitze abgebrochen haben. Im Grunde genommen hat Deutſch⸗ land durch die mit Rußland eingegangene Vereinbarung politiſch nichts nlues geſchaffen. Es hat nur noch einmal ſeinen Stand⸗ punkt gegenüber Rußland vertraglich feſtgelegt, jenen Standpunkt der abſoluten Freundſchaftlichkeit und Friedfertigkeit, den Deutſch⸗ land immer, faſt bis zum Ueberdruß, nach außen zum Ausdruck gebracht hat. Zwei in der ausländiſchen Preſſe aufgetauchte Auffaſſungen ſind daher völlig abwegig: 1. die Meinung, daß der Vertrag von Berlin eine Schwenkung der deutſchen Außenpolitik bedeute, 2. die Behauptung, daß der Vertrag in einem urſächlichen Zuſam⸗ menhang mit dem Ausgang von Genf ſtehe. Die deutſche Regie⸗ rung beabſichtigte urſprünglich, den deutſch⸗ruſſiſchen Vertrag erſt nach ihrem Eintritt in den Völkerbund, den ſie beſtimmt für März erwartete, abzuſchließen und zwar als ganz logiſche Folge dieſes Eintritts. Nachdem aber einerſeits der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund, nicht durch deutſche Schuld, im März verhindert wurde und es bis zur Stunde auch noch ganz zweifelhaft iſt, wenn dieſer Eintritt erfolgen kann, andererſeits aber Rußland gerade jetzt ſich zum Abſchluß des Vertrages auf der von Deutſchland vorgeſchlagenen Baſis ausdrücklich bereit erklärt hatte, war es für Deutſchland unmöglich, länger zu warten, ohne Rußland vor den Kopf zu ſtoßen. Ueber die vorgeſchichte des vertrages erfahren wir von deutſcher maßgebender Seite u. a. folgendes: Die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Rußland, die jetzt zum Abſchluß des Vertrages geführt haben, gehen zurück bis in den Dezember 1924. Die erſten Sondierungen über einen deutſch⸗ ruſſiſchen Vertrag ſind alſo ungefähr in derſelben Zeit erfolgt, in der auch die erſte Fühlungnahme diplomatiſcher Art über die⸗ jenige Politik erfolgt iſt, die über das deutſche Sicherheitspakt⸗ Memorandum zum Locarno⸗Abkommen geführt hat. Die Idee war anfangs nur, den Rapallo⸗Vertrag durch einen neuen Vertrag ganz allgemeiner Natur zu ergänzen. Erſt ſpäter wurde von ruſ⸗ ſiſcher Seite die Frage einer ſtrikten und uneingeſchränkten Neutra⸗ lität in die Debatte geworfen. Die beiderſeitigen Auffaſſungen über dieſen Punkt waren zunächſt nicht auf einen Nenner zu brin⸗ gen, da die Ruſſen an der Auffaſſung feſthielten, daß Deutſchland als Völkerbundsmitglied zu einer feindſeligen Politik gegen Ruß⸗ land gezwungen werden könnte. Um dieſe ruſſiſchen Bedenken zu zerſtreuen, legte die deutſche Regierung gerade in Locarno das größte Gewicht darauf, bei den Vertragsgegnern feſtzuſtellen, ob und inwieweit der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund verein⸗ bar ſei mit der Aufrechterhaltung der traditionel⸗ len guten deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen. Erſt, als die deutſche Regierung durch die in dem Anhang des Locarno⸗ Vertrages feſtgelegte gemeinſame Note der Alliierten bezüglich Ar⸗ tikel 16 die Gewißheit erhielt, daß ihre Auffaſſung über die Ver⸗ einbarkeit der deutſch⸗ruſſiſchen Freundſchaft mit der Mitgliedſchaft Deutſchlands im Völkerbund auch durchaus die Auffaſſung der übrigen Alliierten war, war auch der tote Punkt in den deutſch⸗ ruſſiſchen Verhandlungen überwunden; die Verhandlungen kamen wieder in Fluß. Im Dezember 1925 wurde zunächſt im privaten Austauſch vom deutſchen dem ruſſiſchen Außenminiſter ein deut⸗ ſcher Vertragsentwurf, der die Ergebniſſe von Locarno berückſich⸗ tigte, den Ruſſen überreicht. Im Februar waren auf dieſer Grund⸗ lage die Beſprechungen ſoweit gediehen, daß man eine prinzipielle Einigung bereits als gegeben anſehen und an die Formulierung des Vertrages ſchreiten konnte. Unmittelbar vor der Abreiſe der deutſchen Delegation nach Genf kam dann eine Erklärung der Ruſſen, in der die ausdrückliche Bereitſchaft zu umgehendem Ab⸗ ſchluß der Verhandlungen auf der von Deutſchland vorgeſchlagenen Grundlage ausgeſprochen wurde. Die Verhandlungen waren dann während der Genfer Tagung unterbrochen, wurden aber ſofort nach der Rückkehr der deutſchen Delegierten wieder aufgenommen und die letzte Sicherheit, daß man zu einem Abſchluß kommen würde, ergab ſich wenige Tagt vor Oſtern. In dieſer Situation (alſo nicht, wie urſprünglich angenommen wurde, ſchon früher) hat die deutſche Regierung dann es für nötig gehalten, den Locax⸗ no⸗Mächten Kenntnis von ihren Abſichten zu geben, allerdings nicht durch Ueberreichung des Wortlautes des Vertrages, ſondern durch Unterrichtung über ſeinen weſentlichen Inhalt und ſeine Ziele. Die deutſche Regierung wollte ſich damit gegen jede Miß⸗ deutung ihres Vorgehens ſichern und namentlich der unrichtigen Auffaſſung entgegentreten, als ob etwa der Ausgang von Genf der Anlaß zu dem deutſchen„Ausbrechen“ geweſen ſei. Bedauer⸗ licherweiſe ſind daraus auf noch ungeklärte Weiſe die bekannten Indiskretionen in der„Times“ erſchienen. Dieſe haben ſehr weſentlich zur Beſchleunigung der Unterzeichnung des Vertrages beigetragen, da ſowohl Deutſchland wie Rußland vor Unterzeich⸗ nung des Vertrages nicht in der Lage waren, die unrichtigen An⸗ gaben der„Times“ richtigzuſtellen. Kritik des vertrages Der Vertrag hat bekanntlich eine längere Vorgeſchichte. Die Verhandlungen gehen bis auf den Dezember 1924 zurück. Da⸗ mals wurden nur die Möglichkeiten allgemeiner Bedingungen erör⸗ tert. Es kriſtalliſiert ſich aus dieſen Beſprechungen aber die Frage der gegenſeitigen Neutralität. Die beiderſeitigen Auffaſſungen waren aber zunächſt nicht auf einen Nenner zu bringen. Die ruſſiſche Regierung war der Anſicht, daß Deutſchland durch ſeine Lo carno⸗ politik in die Gefolgſchaft der Weſtmächte und in eine feindſelige Poſition gegenüber Rußland gedrängt wurde. Die deutſche Regierung hat ſich bemüht, nachzuweiſen, daß juriſtiſch und for⸗ mal eine friedliche Verſtändigung ſowohl mit dem Weſten als mit dem Oſten möglich wäre. Auch in Locarno ſelbſt iſt dieſes Problem dann Gegenſtand mehrtägiger Beratungen geweſen. Die deutſchen Delegierten haben den Eindruck gewonnen, daß eine Ver⸗ 50 beider Geſichtspunkte von den Locarnomächten anerkannt werde. Die Verhandlungen mit Rußland, die bereits auf einen koten Punkt gelangt waren, ſind nach Locarno fortgeführt worden. Ein deutſcher Entwurf ſtieß zunächſt auf Bedenken. Bereits vor Genf waren die Beſprechungen indes ſoweit gediehen, daß nur noch die Formulierung der einzelnen Artikel offen ſtand. An dieſe Arbeit hat man ſich unmittelbar nach Genf heran gemacht. Dies war das Sta⸗ dium, in dem die deutſche Regierung den Rheinlandpaktmächten in großen Zügen von dem Inhalt des Abkommens glaubte Kenntnis geben zu müſſen. Um den genauen Wortlaut iſt bis in die letzten Tage hinein mit den Sowjetvertretern diskutiert worden. Man wird in der Würdigung des Vertrages ſehr vorſichtig ſein müſſen. Die deutſche Regierung wurde bei ſeiner Abfaſſung von dem Gedanken geleitet, ihre im Rapallovertrag gere⸗ gelten Beziehungen zu Sowjetrußland an die in Locarno getroffene Neuordnung anzugleichen. Sie faßt den Vertrag als die Beſtäti⸗ gung ihrer bisherigen Politik auf und ſieht den poſiti⸗ ven Wert des Abkommens offenbar darin, daß die von Deutſchland auch dem Völkerbund übermittelten Deklarationen zum Artikel 16 und 17 des Genfer Statuts von Rußland ohne Einſpruch ent⸗ gegengenommen wurde. Deutſchland übernimmt gleichzeitig kon⸗ krete Verpflichtungen, durch die den Befürchtungen der Sowjetregierung, daß ſich das Reich mit dem Eintritt in den Völ⸗ kerbund in die ſowjetfeindliche Phalanx eingliedere, die Spitze ab⸗ gebrochen wird. Inſofern ſcheint uns allerdings der Vorteif ——— ———— ———-— ———— ——— ohne Zahl einſtweilen verträgt. 2. Seite. Ar. 10 Reue Maunheimer Zeitung(mittag ⸗Ausgabe) Dienstag. den 27. Aptil 1028.— des Traktats ausſchließlich auf ruſſiſcher Seite zu liegen. Die Reichsregierung betont ausdrücklich, daß ſie durch den Abſchluß des Vertrags keineswegs etwa eine Schwenkung in ihrer Außenpolitik bezwecke und ſie verwahrt ſich vor allem gegen die Unterſtellung, als ob der Vertrag in einemunmittelbaren Kauſalzuſammen⸗ hang zum unglücklichen Ausgang der Genfer Tagung ſtünde. Sie gibt ſich bereits der Hoffnung hin, daß durch den Pakt der Aufnahme in den Völkerbund keinerlei Schwierigkeiten bereitet werden. Das man vielleicht zutreffen; dennoch werden wir uns darauf gefaßt machen müſſen, daß zu gegebener Zeit bei den bevorſtehenden diplo⸗ matiſchen Auseinanderſetzungen in der Studienkommiſſion, wie ſpä⸗ ter auf der September⸗Tagung die Gegenſeite den Vertrag für ihre Zwecke auszunutzen verſuchen wird. Herr Beneſch aller⸗ dings ſollte wohl der Letzte ſein, dem das Recht zu Beanſtandungen zuſteht. Man wird ihn daran erinnern müſſen, daß die Tſchechei im Jahre 1922 mit Rußland ein Abkommen geſchloſſen hat, in deſſen Präambel ſich beide Mächte in viel weitergehender Form für den Fall eines Konfliktes die Neutralität garantieren, als das in dem deutſch⸗ruſſiſchen Vertrag geſchieht. Leogiſcher wäre der Verlauf der Dinge geweſen, daß man die deutſch⸗ruſſiſchen Vereinbarungen erſt nach dem Eintritt Deutſch⸗ lands in den Völkerbung getroffen hätte. Wenn die deutſche Re⸗ rung, wie es ihr in einem Teil der ausländiſchen Preſſe vorgeworfen wird, dieſen Schritt zu„unzweckmäßiger Zeit“ getan haben ſollte, ſo iſt das letzten Endes nicht ihre Schuld. Die Hinauszögerung des Ein⸗ tritis iſt, wie die Herren Briand und Chamberlain eingeſtehen muß⸗ ten, durchaus nicht uns zur Laſt zu legen. In Berlin hatte man den Wunſch, die Locarnoverträge möglichſt bald praktiſch in Kraft treten zu ſehen. Das wäre geſchehen, wenn die Ententemächte nicht ausdrücklich den Eintritt Deutſchlands in den Pölkerbund zur Vorbedingung gemacht hätten. Verfaſſungsrechtlich iſt übrigens die Regierung nicht gehalten, die Zuſtimmung des Reichstags zum deutſch⸗ruſſiſchen Ver⸗ trag einzuholen. Das Kabinett wird aber, wie wir hören, deſſen un⸗ geachtet, ſich in einer der nächſten Sitzungen die Frage vorlegen, ob es ſich aus politiſchen Gründen nicht vielleicht doch empfiehlt, ſich das Elnverſtändnis des Parlaments zu ſichern. Billigung im Auswärtigen Ausſchuß Berlin, 27. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Aus⸗ wärtigen Ausſchuß iſt die Beſprechung des Berliner Vertrags, wie das deutſch⸗ruſſiſche Abkommen in der Diplomaten⸗ ſprache genannt wird, geſtern noch nicht beendet worden. Die Ausſprache ſoll heute weiter gehen. Es ſteht indes außer Zweifel, daß wohl alle Parteien dem Vertrag zuſtimmen werden. Dieſe Einmütigkeit iſt freilich mehr for maler Natur, denn die Hal⸗ tung der einzelnen Parteien entſpringt ſehr verſchiedenen Motiven. Berlin zu Hheloͤs Keoͤe IBerlin, 27. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Der demokratiſche Zeitungsdienſt hat berichtet, daß in der geſtrigen Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes des Reichsrats die Regens⸗ burger Rede des bayeriſchen Miniſterpräſidenten lebhaft er⸗ örtert worden iſt. Das war zu erwarten. Dieſe Rede war geſtern in allen politiſchen Kreiſen die eigentliche Senſation des Tages. Man darf wohl vermuten, daß das Reichsminiſterium, vom Kanzler angefangen, in dieſen Stücken durchaus einer Meinung iſt, daß nun⸗ mehr eine grundſätzliche Klarſtellung verſucht werden wird über die „Frage, wie und in welchem Ausmaß die Länder ihren Ein⸗ fluß in der Außenpolitik geltend machen können. Zunächſt dürfte wohl ein ſozuſagen diplomatiſcher Schritt in München erfolgen. Der„Lokalanzeiger“ iſt der Meinung, daß, was Dr. Streſemann recht ſei, auch Dr. Held billig ſein müſſe. Auch Dr. Streſemann hätte als Parteiführer ſchon die Pflichten eines Reichsaußenminiſters vergeſſen, indem er ſeine Parteifreunde über ſeine Haltung auf⸗ zuklären ſucht. Da liegt doch wohl ein gewiſſer Unterſchied vor. Die „Germania“ aber nimmt den Anlatz wahr, um Dr. Held ein Kolleg über„wahren und falſchen Föderalismus“ zu halten: einem geſunden Föderalismus legen wir allerdings nicht den Akzent auf die„Eigenſtaatlichkeit“, ſondern auf die Wahrung einer gewiſſen finanziellen Selbſtändigkeit und vor allem der kulturellen Eigenart. — Wir kennen keine andere ſelbſtbewußte Nation, bei der das Ein⸗ treten für den Beſtand mehrerer ſouveräner Staaten innerhalb des Nationalſtaates als ein beſonderes Merkmal nationaler Geſinnung gewertet würde.“ die Rommentare der Berliner preſſe über den Berliner Vertrag, ſind nach ein und derſelben Vorlage gemacht. Sie bieten darum eigentlich kaum irgend welches Intereſſe, nur, wo der Eine oder Andere aus der Reihe tanzt, oder ſein eigenes Steckenpferd tummelt, gibt es dies oder jenes Wort, das anzumerken lohnt. Stürmiſch und nach ſeiner ſonſtigen Ge⸗ cnütsveranlagung nicht ganz zu verſtehen iſt die Betrachtung des „Tags“:„Ueber die Notwendigkeit des Vertrags iſt überhaupt nicht zu ſtreiten. Rußlands Befürchtungen, daß Deutſchland durch Locarno gänzlich in das Fahrwaſſer des Weſtens kommen könnte, war nicht unbegründet Der„Tag“ ſcheint anzunehmen, daß Rußlands Trauer immer noch deutſche Trauer und Rußlands Sorgen Deutſchlands Sorgen ſind. Andere deutſchnationale Blätter, ſogar der dem„Tag“ benach⸗ barte„Lokalanzeiger beanſtandet, daß bei Gelegenheit des ruſſiſchen Paktes nicht ein völliger Bruch enit den Weſtmächten erfolgt iſt. Aus dieſem Grunde erklärt der Staatsmann des„Lokalanzeiger“ dem jetzigen deutſch⸗ruſſiſchen Pakt gegenüber„Kühl bis ans Herz hinan“ bleiben zu wollen. Noch origineller iſt der Major a.., dem von der„Deut⸗ ſchen Zeitung“ die Bedienung der außenpolitiſchen Sparte überantwortet wurde. Er ſcheint nämlich den ruſſiſchen Pakt an ſich für wertlos halten:„Wir ſehen gnäzlich ab von Werte oder Unwert eines Vertrags mit Sowjetrußland.“ Trotzdem be⸗ dauert er, daß der vorliegende Vertrag nicht ein Bruch mit der Lo⸗ carno⸗ und Völkerbundspolitik bedeute. In der„Berliner Bör⸗ ſenzeitung“ waren geſtern abend mit heißer Leidenſchaft alle „nationalen Elemente“ zum Sturz der böſen Knaben Luther und Streſemann aufgefordert worden. Die Preſſekonferenz von geſtern abend hat aber dieſe ſtarke deutche Eſche bereits entwurzelt:„Je⸗ denfalls wird eine deutſche Außenpolitik, die das Programm, ſich nicht gegen Rußland feſtlegen zu laſſen, durchhält, der Unterſtützung der überwältigenden Mehrheit des deutſchen Volkes ſicher ſein.“ Der„Vorwärts“ wünſcht, daß man nun auch in Ruß⸗ land einſehe, daß es nicht gut möglich iſt, mit den Ratsmächten des Völkerbundes Friedens⸗ und Freundſchaftsverträge zu ſchließen, zu⸗ gleich aber den Völkerbund ſelbſt zu beſchimpfen. Der„Vor wärts“ ſtellt ſich naiver als er iſt. Das eden iſt die Eigenart dieſes ruſſiſchen, ſogenannten Staatsweſens, daß es auf logiſchen Widerſprüchen ſich aufbaut und logiſche Widerſprüche Nur in der„Deutſchen Tageszeitung“ wird die Frage aufgerührt, auf die es unſeres Erachtens vornehmlich ankäme. Nämlich, was Rußland denn uns in dem Vertrag wirklich biete: Rußland hat von dem neuen Berliner Vertrag ſicherlich den größ⸗ ten Nutzen. „Bei Moskau zum vertragsabſchluß Die Zentral⸗Exekutive in Moskau nahm geſtern fpät nachts noch eine Reſolution an, in der ſie den Abſchluß des Vertrages be⸗ grüßt, der eine weitere Befeſtigung der Beziehungen zwiſchen der Sowjetunion und Deutſchland bedeute. Beſondere Befriedigung äußert die Zentral⸗Exekutive über die Erklärungen Litwinows, daß der Vertrag keinerlei Geheimklauſeln beſitze, Die„Isweſtija“ unterſtreicht die Worte Litwinows: Wenn Locarno das bedeutet, was ſeine Schöpfer behaupten, ſo widerſpricht der deutſch⸗ruſſiſche Vertrog dem Geiſte von Locarno nicht. Wenn aber die europäiſche Preſſe findet, daß der Vertrag Locarno wider⸗ ſpricht, dann ſind eben die Vermutungen Sowjetrußlands richtig und es iſt der roten Diplomatie gelungen, Locarno ſeinen anti⸗bolſche⸗ wiſtiſchen Stachel zu nehmen. der Widerhall in paris VParis, 27. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Be⸗ urteilung des deutſch⸗ruſſiſchen Vertrages in der Pariſer Preſſe kenn⸗ zeichnet ſich durch ſtarke Meinungsverſchiedenheiten. Die Boulevardblätter ſtimmen darin überein, daß ſich der Vertrag gegen den Völkerbund richtet. Sie führen als Argument für dieſe Behauptung ins Treffen, daß die Anhänge zu dem Vertrage, nämlich der Brief Streſemanns vom 24. April an den Botſchafter Kretſchinski und die Antwort des Sowjetbotſchafters als eine die Völkerbunds⸗ ſatzungen durchbrechende Verabredung anzuſehen ſeien. Artikel 16 und 17 des Völkerbundsſtatuts hält man nach dem Abſchluß des Ver⸗ trages für erledigt. Das„Echo de Paris“ ſchreibt:„Die deutſch⸗ ruſſiſche Allianz richtet ſich auf die Beſeitigung der Friedensverträge von 1919 und gleichzeitig gegen den Völkerbund.“ Im„Petit Pa⸗ riſien“ wird angedeutet, daß der Meinungsaustauſch zwiſchen Lon⸗ don, Brüſſel, Rom, Warſchau, Prag, Paris und Genf geſtern ſeinen Anfang genommen habe. Es handelt ſich darum, ſo ſchreibt„Petit Pariſien“, genau feſtzuſtellen, daß alle Punkte des Vertrages und die im Briefwechſel zum Ausdruck gebrachten Ideen nicht im Wider⸗ ſpruch mit den Stipulationen der Locarnoverträge und mit den Ar⸗ tikeln 16 und 17 der Völkerbundsſatzungen ſtehen. Das linksrepublikaniſche„Jeupre“ ſtellt ſich guf die Seite der⸗ jenigen, die in dem Vertrag nichts finden, was die Locarno⸗ und Völkerbundspolitik beeinträchtigen könnte. Das Blatt ſchreibt u..: „Ebenſowenig wie in Locarno, hat das Reich auch hier zwiſchen Oſten und Weſten gewählt. Seine geographiſche Poſition verbietet ihm eine derartige Orientierung nach der einen oder anderen Seite hin. Deutſchland iſt entſchloſſen, in den Völkerbund einzutreten. Streſemann hat ſeine ganzen Bemühungen daraufhin gexrichtet, Ruß⸗ land davon zu überzeugen, daß Deutſchland keiner antiſowjetiſtiſchen Kombination ſich anſchließen kann und daß es in den Völkerbund eintrete.“ Das Blatt hält den veröffentlichten Briefwechſel für ab⸗ ſolut einwandfrei und in vollet Uebereinſtimmung mit den Locarnoverträgen. Dem„Homme Libre“ bedeutet der Vertrag zwiſchen Deutſchland und Rußland nach Rapallo die zweite größte Etappe zur Verwirklichung der deutſch⸗ruſſiſchen Allianz. Laudier, der Chefredakteur des„Homme Libre“, erinnert daran, daß kurz vor dem Kriegsausbruch der ruſſiſche Botſchafter Iswolski mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Pichon eine Konverſation über den Ausbau der ruſſiſch⸗franzöſtſchen Allianz hatte. Pichon ſtellte die Frage, ob denn Rußland wirklich entſchloſſen ſei, ſeine Politik aus⸗ ſchließlich auf die Allianz mit Frankreich einzuſtellen. Darauf erwi⸗ derte Iswolski:„Ohne Zweifel. Aber wir dürfen nicht vergeſſen, daß Rußland eigentlich der traditionelle Freund Deutſch⸗ lands iſt.“ Auf dieſe Aeußerung kommt Laudier zurück, um nach⸗ zuweiſen, daß ſich jetzt unvermeidlich eine deutſch⸗ruſſiſche Bündnis⸗ politik entwickeln werde. Chamberlain zum deutſch⸗ ruſſiſchen vertrag Ueber den deutſch⸗ruſſiſchen Vertrag äußerte ſich geſtern Cham⸗ berlain auf einem Feſteſſen des engliſch⸗franzöſiſchen Vereins. Er erklärte u..: Wir ſind im gegenwärtigen Zeitpunkt beunruhigt worden durch diplomatiſche Verhandlungen, die anderwärts vor ſich gegangen ſind. Neue Verträge müſſen zweifellos überwacht werden, denn die Welt iſt ſo klein geworden, daß wir nicht länger ſagen können, daß England das, was anderweitig geſchieht, gleichgültig iſt. Ich glaube aber, daß wir einen ſchweren Fehler machen, wenn wir dieſe Verhandlungen mit Eiferſucht oder Mißtrauen betrachten. Während die engliſche Regierung alte Freundſchaften, die aus ge⸗ meinſamen Erinnerungen hervorgegangen ſind zu pflegen ſucht, haben wir kein eiferſüchtiges Gefühl, wenn andere Staaten ihre gegenſeiti⸗ gen Beziehungen zu verbeſſern wünſchen, vorausgeſetzt, daß die Ver⸗ träge den Frieden ſichern und nicht feindſelige Bündniſſe darſtellen. Ferner muß vorausgeſetzt werden, daß dieſe Verträge übereinſtim⸗ men mit den Verpflichtungen, die wir— und, wie ich hoffe, bald auch andere Nationen— gegenüber dem Völkerbunde und ſeinen Satzun⸗ gen zu erfüllen haben. Londoner Echo § London, 27. April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Budget⸗ und Kohlenkriſe überſchattet hier das für den deutſch⸗ruſſiſchen Vertrag vollkommen. Er wurde in den Galerien des Parlaments kaum erwähnt und keine einzige Zeitung bringt einen redaktionellen Kommentar. Sie begnügen ſich mit der Wiedergabe von Chamberlains Aeußerungen über das Ereignis bei ſeiner geſtrigen Anſprache auf der Konferenz franzöſiſcher und briti⸗ ſcher Geſellſchaften. Von den Aeußerungen der öffentlichen Meinung in Deutſchland wird faſt ausſchließlich die Rede des bayriſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Held in Regensburg hervorgehoben. Allgemein wird die Erwartung ausgeſprochen, daß die Reichsregierung ſie öffentlich desavouieren werde. Der Berliner„Times“⸗Korreſpon⸗ dent bemerkt dazu:„Der jüngſte Einſpruch Helds in die für die Reichsregierung reſervierte Außenpolitik habe in amtlichen Kreiſen einen ebenſo unangenehmen, wenn nicht noch unangenehmeren Ein⸗ druch gemacht, als ſein vorhergehender, welcher das Außenminiſte⸗ rium wegen Südtirol in Verlegenheit brachte, und es ſei zu erwar⸗ ten, daß Held binnen kurzem einen neuen Verweis erhalten werde.“ Der Korreſpondent hebt hervor, daß die Verhandlungen, die zu dem deutſch⸗ruſſiſchen Vertrag führten, von langer Dauer waren und bereits geführt wurden, nachdem die Regierung Marx ihr Memo⸗ randum über Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund im Septem⸗ ber 1924 erlaſſen hatte. Die deutſche Regierung erkläre, daß die jetzige Formulierung des Vertrages tatſächlich der kryſtalliſterte Sinn der deutſchen auswärtigen Politik ſei. wie ſie für Deutſchland auf einige Zeit allein möglich ſei. Der Vextrag ſei ſehr ſorgfältig, um nicht zu ſagen, ſpitfindig ausgearbeitet. Wie ihm verſichert werde, habe der Artikel 3 keine Veziehung zu dem Artikel 16 und 17 des Völkerbundsſtatuts. Der Artikel beabſichtige nur die ruſſi⸗ ſchen Befürchtungen zu beſeitigen, daß gewiſſe Staaten verſuchen könnten, eine finanzielle und wirtſchaftliche Koalition gegen Rußland zu bilden. Der vielbeſprochene Paragraph ſei der über die ſofortigen Verhandlungen für einen Schiedsvertrag. Ddas ſei ein großer Fortſchritt, da die Sowietregierung bisher das Schiedsverfahren als eine Bourgebiſie⸗Methede bekämpft habe. Zuſammenfaſſend läßt ſich die bisherige Stellungnahme in maß⸗ gebenden Kreiſen Englonds dahin charakteriſieren, daß man ſich notgedrungen ſo gut wie möglich mit einer umerwünſchten Ausſicht abzufinden ſyocht. die Friedenskonferenz in Aoͤſchoͤa V Paris, 27. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) aus Üdſchda berichtet wird, haben geſtern nachmittag die offigeln, Friedensverhandlungen mit den Rif⸗Delegierten ihren Anfang 90 nommen. Die Konferenz findet nicht, wie die erſten Beſprechußff, im Lager Berteaux ſtatt, ſondern in den Räumen des Ir andn ſchen Konſulats in lidſchda. Die Tagesordnung der Frie konferenz iſt ſehr reichhaltig und umfaßt folgende Punkte: euß⸗ 1. Austauſch der Gefangenen, Enkſendung einer Roten Miſſion in das Rifgebiet für die Verpflegung der franzöſiſchen ſpaniſchen Gefangenen. 8 125 und 2. Beſetzung ſtrategiſcher Punkte durch die franzöſiſchen! ſpaniſchen Truppen. 3. Die Entwaffnung der Rifarmee. 4. Errichtung einer Polizeimacht. 5. Die Anerkennung des Sultans. 179 6. Die Entfernung Abdel Krims aus dem Rifgebie 7. die Organiſation des Rifgebiets.% Vel⸗ Bei der Behandlung des letzten Punktes wird auch ein treter des Sultans von Marotto an der Konferenz teilnehmen. die Tatſache, daß die franzöſiſchen und ſpaniſchen Unterhändler auf Annahme der militäriſchen Forderungen verzichtet haben, bedege⸗ unzweifelhaft für die Rifdelegierten, die ſich weigerten, dieſe dingungen anzunehmen, einen Erfolg. Dazu wird gemeldet, daß General Simons darauf beſteh werde, die Behandlung dieſer Frage an den Beginn der Konfer, zu ſtellen und die Feindſeligkeiten anfangs Mai wieder aufzu nehmen, wenn ſich die Vertreter Abd el Krims nicht fügen wo 0 An offizieller Stelle wird zwar die Hoffnung zum Ausdruck gebre daß man in einer Woche zu einer Einigung über alle dieſe Pu 5 kommen werde. Dieſer Akkord würde dann einen Prälimen⸗ frieden darſtellen, die Ausführungsbeſtimmungen könnten ſchghes lich durch eine gemiſchte Kommiſſion feſtgeſtellt werden. Trotz dien Optimismus muß die Ausſicht auf einen Erfolg der Konferenz 1 vorſichtig beurteilt werden, umſomehr, als ſich in der Par Boulevard⸗Preſſe bereits eine ſcharfe Kritik gegen den Beſchluß Regierung geltend macht, die Verhandlungen in Udſchda ſelbſt 57 a öffnen, ohne daß die Präliminarbedingungen erfüllt wurden. weiſt mit allem Nachdruck auf eine Unterredung Hadboks, des** eines unterworfenen Stammes mit General Simons hin, der 1 General erklärte:„Wenn Sie auf die Erfüllung der Militärkla er vor Beginn der Konferenz verzichten, ſo wird ſich Abd el Krim iucche anſpruchsvoller zeigen.“ Bereits zetert man in nationaliſtiſ fen Kreiſen, das Preſtige Frankreich und Spaniens haben einen ſchwe Schlag erlitten. die Wirren in China Ein JIriedensangebot der Kuominlkchün 1 0 Wie die United Preß erfährt, hat die Kuomintchün⸗Regienn⸗ den verſchiedenen Marſchällen ein Friedensangebot un lin breitet, in dem u. a. auch der Rücktritt des Generals Li Tching ſowie anderer Heerführer und die Entfernung aller Kommunſſt aus der Nationalarmee verſprochen wird. rie⸗ Wie aus dieſen Einzelheiten erſichtlich iſt, richtet ſich das ſen densqugebot in erſter Linie an Tſchang Tſo⸗lin und beweiſt dache ſteigenden Einfluß gegenüber Wu Pei⸗fu; denn dieſer war ger 55 im Begriff, mit Li Tching⸗lin, der ſein Kommando abgeben ſoll 1 verhandeln. Die Beziehungen Li Tching⸗lins zu Wu Pei⸗fu ge ſer aus der Tatſache hervor, daß Li Tching⸗lin den Reichsverweſſ, Tſao Kun, der ein alter Freund und Lehrer Wu Pei⸗fus g aus den Händen der Widerſacher befreite und wieder in ſein Re⸗ einſetzte. Daß die Nationalregierung trotzdem Li Tching⸗ lins in ſignakion anbietet und es der Sohn Tſchang Tſo⸗lins iſt, derzen Peking verhandelt, während Wu Pei⸗fu die Stadt nicht berg hat, deutet darauf hin, daß Tſchang Tſo⸗lin die wirkliche Fu 1 115 übernommen hat, während Wu Peifus Macht im Schwinden griffen iſt. naee Wie gemeldet wird, ſind Tſchang Tſo⸗lin und ſeine Anheß 0 geneigt, das Friedensangebot anzunehmen. Zu dieſem findet augenblicklich in Peking eine Zuſammenkunft ſtatt. Aus Peking wird gemeldet, daß ein Zeitungsdirekde ſ ſchoſſen worden iſt, weil er unter der Anklage ſtand, im Dielder der Sowiet⸗Regierung zu ſtehen. Ferner wird mitgeteilt, daß Sopwjet⸗Botſchafter Karachan ſeine Regierung erſucht hat, niht nach einer anderen Hauptſtadt zu ſenden, da er in Peking mehr ſicher ſei. Badiſche Politik Arthur von Brauer 1 el Der frühere badiſche Staatsminiſter Dr. Arthur v. Br gehe badiſcher Großhofmeſſter, iſt in Baden⸗Vaden iem Alter pon 80 Glele⸗ geſtorben. Brauer war einer der markanteſten Perönt 00. während der Regierung Großherzog Friedrichs J. Er adſc 17. November 1845 in Karlsruhe geboren, trat 1866 in den bapſet Staatsdienſt ein und wurde nach dem 70er Kriege im Reichs ih derwendet, wo er unter Bismarck an verſchiedenen diptoma, 115 Stellen, u. a. in Bukareſt, Petersburg und ſpäter in Kairo In den dazwiſchen liegenden Jahren war Brauer auch im Aueh n Amt in Berlin tätig. Im Jahre 1890 wurde er zum ha + ie fandten am preußiſchen Hofe ernannt und im Johre 1803 Hu 9— des neu a. Miniſteriums des großherzoglichen iſte in Baden berufen. In ſeiner Tätigkeit als Siſenbahnm in 1000 führte von Brauer eine großzügige Reform durch. Im Ja be übertrug ihm der Großherzog das Pröſidium des Staatsminiſter eile das er bis zum Jahre 1905 innehatte, worauf ihm der Rang 1 0 Großhofmeiſters verliehen wurde. Der badiſche Sdanepenege an die Witwe des früheren Staatsminiſters ein Beileidsteſegle gerichtet. verlängerung des Rehler Hafenſtatuts 1 Nach einer in Berlin vorliegenden Meldung aus Straß! fit hat die Zentralkommiſſion für die Rheinſchiffahrt beſchloſſen, de die Häſen von Straßburg und Kehl beſtehenden ebergane ordnungen vom 10. Januor 1927 bis zum 10. Juni 1928 m un Moßgabe zu verlängern, daß Frankreich einige der auſe Oſtufer des Kehler Hafens gelegenen Grundſtücke und Lacee 7% bis zum 1. Juni 1926 räumt. Die Dienſtſtelle ber⸗ alllierten Rheinſchiffahrtskommiſſion wird am 10. Januar 102 früher aufgehoben. Letzte Meldungen Die deukſch-polniſchen Verhandlungen 10 — Berlin, 27. April. Wie wir erfahren, werden die deutlch niſchen Verhandlungen am 20. Mai in Berlin wieder aufgend 1 2 werden, nachdem Polen ſich geſtern bereit erklärt hat. die Ver lungen fortzuſetzen. Die cage in Kalkutta — London, 27. April. Trotz aller Verſicherungen der Zeitungen, daß die Lage in Kalkutta ſich beſſere, warden 9 wieder 12 Menſchen getötet und 30 verwund in die H ſpit21 geliefert. Die Polizei mußte mehrfach einfhrelten Engländer 0 10 wie Inder verlangen von der Regierurg eine vlel ſchärfere und greiſen insbeſondere den Gouverneur an, der ſich von Reſidenz auf den Höhen in die Stadt begeben ſolle, un dar nung zu ſchaffen. Die Arbeiten im Haſen haben faſt gü nalch gehört. Amerika als Frankreichs Gläubiger — Rewyork, 27. April. Die amerikaniſche aee kammiſſion lehnte geſtern den franzöſiſchen Schuldenregeleng ſeh ſchlaa ab. Die Kommiſſion beſchloß. Frankreich anheimzuſtellel — — arneutes Angebot zu repidieren. Rie len 1 ens: eul und und D ——— ——— —— — Dienstag, den 2. Ayrll 1928 neue Mannheimer Zeitung(Mittag-Ausgabez 3. Seite. Nr. 12 Das Schloß als Mannheimer Kullurzenlrum vorbeſichtigung des Schloßmuſeums 8 2 der letzten Zeit konnte man, wenn die Sprache auf das 105 ßmuſeum ram, die Bemerkung hören, das Mannheimer Schloß Stadto nach der feierlichen Eröffnung der Räumlichkeiten, die der 5 erwaltung vom badiſchen Staat zur Aufſtellung ihrer Fürſtenſe duge zur Verfügung geſtellt wurden, wie dereinſt, als es in f ulaſte war, das Mannheim Zentrum, diesmal allerdings nur ie ureller Beziehung, ſein. Elne orientierende Vorbeſichtigung, muſentern nachmittag auf Einladung des Direktors des Schloß⸗ geſſe vot Prof. Dr. Walter, von zahlreichen Vertretern der würdi vorgenommen wurde, beſtätigte, daß am 15. Mai eine Sehens⸗ — igkeit der übergeben wird, die, ſoweit der ge⸗ menic Inhalt des Muſeums in Betracht kommt, in Deutſchland nur ar Städte aufweiſen können, in mancher Einzelheit überhaupt Süle rrenzlos daſteht. Man wird beim Durchſchreiten der etwa 50 und Zimmer, in denen die Sammlungen in geſchmackvoller rade nung und überſichtlicher Gliederung untergebracht ſind, ge⸗ au überwältigt von der Fülle des Gebotenen. Und wenn man iſt— 05 zwei Stunden wieder zum Ausgangspunkt zurückgekehrl Wornen hat man lediglich einen ganz flüchtigen Ueberblick ge⸗ 0 05 der aber doch davon überzeugte, daß die Stadtverwal⸗ gege er Einweihungsfeierlichkeit in der ſicheren Erwartung ent⸗ nſehen kann, daß die Kritik nur lobenswertes und ſchmeichel⸗ bie 18 zu ſagen haben wird. Die Eröffnung des Schloßmuſeums 55 Gegenwart von Vertretern der Regierung und des Badiſchen al ags ſowie einer großen Anzahl anderer Ehrengäſte am 15. gleichgei feierlicher Wenſe vollzogen wird, gibt der Stadtverwaltung feſtſi zeitig Gelegenheit, die Uebernahme des Schloſſes ch zu begehen. Die in ſtädtiſche Verwaltung ü Die g übernommene Scleßeugeei mit ihrem großartigen Bibliothekſaal und die oßgalerie mit ihrer langen Flucht herrlicher Säle werden ebenfalls an der Feier tei i eilnehmen, durch die das Schloß als Mittel⸗ mMulkt der Mannheimer Kulturpflege hervortreten f0ll. Die früher der Großherzogli * 5 zoglichen Hofhaltung vorbehaltenen —— dienten in der Nachkriegszeit mancherlei Zwecken, die ihren dieſe n en verſchlechtert haben. Nachdem der badiſche Staat Räum le und noch andere bisher für Bürozwecke uſw. verwendeten — 11 für die Unterbringung ihrer hiſtoriſchen n 0 1 mußte zunächſt ſonſtige kulturelle Zwecke übergeben hatte gründliche bauliche Inſtandſetzung erfol Die Beſetzung des Schloſſes durch die Franzoſen(Sep⸗ des Hf 9 7 7 bis Oktober 1924) hatte den Plan der Neuaufſtellung drd. Hiſtoriſchen Muſeums für über ein Jahr in den Hintergrund ge⸗ ie erf Erſt im März 1925 konnten, nachdem der Bürgerausſchuß lichen orderlichen Mittel genehmigt hatte, die Arbeiten der bau⸗ t all“ prachtung der Räume und der Neuaufſtellung beginnen. lichen N Räume mußten vom Fußboden bis zur Decke einer gründ⸗ bäden enovierung unterzogen werden. Die verdorbenen Parkett⸗ be wieder inſtand geſetzt; Anſtrich, Tapeten und Wand⸗ ging r wurden erneuerk. Gleichzeitig mit dieſen Arbeiten bisher einnmzug der Sammlungen aus dem Erdgeſchoß, in dem ſie 22 755 Stainsucde Unterkunft gefunden hatten, und aus dem kirche 9 1 ber ſte eab dch klichen Muſeum in der Nonnen⸗ deim finden 7 wo demnächſt der Kunſtverein ein neue⸗ Den Kern des Schloßmuſeums bilden die vom Mannheimer Altertumsverein tlichen, kulturgeſchichtli ichen n e geſchichtlichen und kunſtgewerblichen Samm⸗ er im Hinblick auf das große Uinternehmen im Jahre der Stadt udorbehalt ſeines Eigentumsrechtes in die Verwaltung kurfürſtlich übergab. Dazu kommen die Beſtände des ehemaligen it den übr Antiguariums, die als jetziger ſtaatlicher Beſitz waltung d rigen hieſigen Staatsfammlungen gleichfalls in die Ver⸗ Schloßm er Stadt übergegangen 9 5 Für die Einrichtung des Sch L o bunf überließ der Staat ferner das hier noch verbliebene dem iſ ˖ iliar aus vormals großherzoglichem Beſitz. Außer⸗ großen 15 Stadt ſelbſt als Eigentümerin an den jetzt zu einem keiligt u bfang ausgeſtalteten Sammlungen des Schloßmuſeums be⸗ euankäu zwar neben früheren Erwerbungen durch umfangreiche und insbeſondere durch drei große, in ihren Beſitz über⸗ Nein Spezialſammlungen, die Porzellanſammlung und ſammlun rätſammlung Carl Baer, die Fayence⸗ und Porzel'an⸗ ermag Hans Herrmannsdörfer und die Gläſerſammlung aufſtellung n Waldeck. Es war die ſchwierige Aufgabe der Neu⸗ ebi teils archäologiſchen, keils ſtadtgeſchichtlichen, teils f erſichtlic ichen, teils kulturgeſchichtlichen Beſtandteile zu einem dabei gleich aufgebauten organiſchen Ganzen zu verſchmelzen und nehmen. chzeitig auf die wertvollen Räume gebührende Rückſicht zu Das Schl des oßmuſeum erſtreckt ſich im Erdgeſchoß vom Mittelbau 19 ff bis zur öſtlichen Durchfahrt. Hier hat die archäo⸗ bteilung, die die griechiſchen, römiſchen und heimat⸗ Fegteeclhen mühevoller Arbeit zuſammengebrachten heimat⸗ u 1 55 innerlich geklärten Mann ringt keine Macht der Erde zum Enigleiſen. De ſelber ſich nicht achten kann, r iſt nicht wert, daß ihn die Hunde beißen. E Liebe zwiſchen den Anſchlüſſen Skizze von Niki Fürſt Der Geſchäftsrei Vo eſchäftsreiſende Efrem Jonescu paſſierte ſeit Jahren jede wur pahurch en die kleine Bahnſtation, die für Tauſende allerdings punkt zweier Ba beſondere Bedeutung hatte, daß ſie am Kreuzungs⸗ Feuſend ahnlinien der im übrigen nicht ſehr lebhaften Gegend lang auf d 5 de die in dem gottverlaſſenen Bahnhof ſtunden⸗ Weſterkomme warten mußten. Denn für das ſchnelle ten die gen der Reſſenden, zumeiſt Landleute und kleine Händler, eir e Herren in Bukareſt ſchlecht geſorgt. dienſt rem Jonescu aber tobte und wetterte nicht. in dieſen Zeiten war Zwar der Ver⸗ zu gering, als daß er ſich den Lurus n konnte, zu wo 5 kum vante Doch Bahnhofs Lichtlein der Blockhäuſer und Stellwerke jenes und ſtelte ſich an die kciff er ſchon haſſig nach ſeinen Gepäcſſtiſken weilens einzubüßen. Tär, um keine Sekunde des koſtbaren Ver⸗ Efrem Jone 3 Erlebni mescus mehr an Mißerfolgen denn an aufregenden Wenenl Punzt Kommisaſein kreſſte eigentlich um dieen ver⸗ en ſeinen Kalkulaklonen ihm ein ſtiller, leuchtender Poſten in oljanowitſch. nen— der kleine, ärmliche Bahnhof von 8 Aalioren ſaß eade für die Diſtriktsbeamten und ſonſtigen Hono⸗ ſen Stunde um auf einem zerſchliſſenen Sofa neben dem Stur 0 ugen zum Schankliſch 11 verklärt und mit leuchtenden D j arbeit eig e und Flaſchen, gewöhnlich über eine Hand⸗ geit ebenſo Nude Me e Mirjam und blückte von Zeit zu müber, in deſſen blaſſen Ang zu dem ſtillen Reiſenden und lcbe eine verhaltene Sehnſucht wühlte 7 e wW j 1 2 und der 5 9 185 zwiſchen dem Reiſenden Efrem Jonescu Verhältnis daizen Mirjam. Wie ſollte auch etwas ſein! Et i gereleeſen 2255 1 15 Herren l 1775 50 Fennamen der Junale as e mögen. er de ſchon einmal in ſo einem Roman mitſpielen er Reiſende Efrem Jonescu wußte wohl, daß die lichen Funde, Steindenkmäler uſw. umfaßt, Unterkunft gefunden. Die kulturgeſchichtlichen, kunſtgewerblichen und ſtadtgeſchichtlichen Ab⸗ teilungen ſind in der langen Reihe der Säle des Hauptgeſchoſſes vom Mittelbau bis zum Bibliothekpavillon untergebracht. Das Mittel⸗ portal und das Haupttreppenhaus mit ſeinen Deckengemälden und Stuckverzierungen, eines der ſchönſten der Barockzeit, bilden der Zu⸗ gang zu dieſem weitausgedehnten Muſeum. Die Jeſtſäle, vor allem der herrliche Ritterſaal im Herzen des Rieſengebäudes, der mit den beiden angrenzenden Sälen, dem ſogenannten Tra⸗ bantenſaal und dem Konferenzſaal, auch für feſtliche Veranſtaltungen und große ſtädtiſche Empfänge verwendet werden ſoll und deshalb mit ſeinen ſieben alten Kriſtall⸗Lüſtern elektriſche Beleuchtung erhalten hat, ſind den Muſeumsbeſuchern gleichfalls zu⸗ gänglich. Die noch im Werk befindliche Neuaufſtellung der archäologiſchen Abteilung im Erdgeſchoß iſt von ihrem Direktor, Prof. Dr. Gropengießer, folgendermaßen gedacht: Von einem Vorraum mit ägyptiſchen Denk⸗ mälern gelangt der Beſucher in einen Saal mit vorgeſchichtlichen Ausgrabungsfunden aus unſerer Gegend. Es folgt ſodann ein Saal mit Funden der römiſchen Zeit und ein weiterer Saal mit Funden der Völkerwanderungszeit bis zur Epoche Karls des Großen. Der ſodann folgende Pavillonſaal enthält griechiſches Kunſtgewerbe, namentlich wertvolle Vaſen, Terraketten und Bronzen; in dem ſich anſchließenden zweiten Pavillonſaal ſind griechiſche und einheimiſche Funde aus dem Voden Italiens ausgeſtellt. Daneben befindet ſich eine etruſkiſche Grabkammer, die die von Papſt Pius VI. dem Kur⸗ fürſten Carl Theodor geſchenkten etruſkiſchen Aſchenkiſten enthält. Weitere ſechs Räume ſind zur Aufnahme der großen Sammlung von Steindenkmälern aus der Römerzeit vorgeſehen. Sie ſind geographiſch geordnet: Denkmäler vom Niederrhein, aus der Main⸗ zer Gegend, aus der Pfalz, von Ladenburg, aus der Rheinebene und vom Gebirgsrand, aus dem Kraichgau und Odenwald. Iſt der Beſucher im Haupttreppenhaus, wo es die herr · lichen Stuckreliefs von Paul Egell und die 3 großen Deckengemälde von Cosmas Damian Aſam(1730) zu bewundern gibt, zum Haupt⸗ geſchoß emporgeſtiegen, ſo gelangt er vom Veſtibül in den Haupt⸗ korridor, in dem wertvolle Holzſkulpturen aus gotiſcher und ſpäterer Zeit ausgeſtellt ſind. Von hier aus betritt man den Ritterſaal, den großen Mittelſaal des Schloſſes, der gleichfalls mit Stuckreliefs von der Meiſterhand Paul. Egells und mit einem rieſigen Decken⸗ gemälde von Aſam geſchmückt iſt. Dieſer Saal iſt eine großartige Sehenswürdigkeit und ein Ausſtellungsobjekt für ſich; er iſt deshalb von muſeumsmäßiger Verwendung freigeblieben. Weſtwärts ſchließt ſich der Trabantenſaal an, der als Vortrags⸗ un Konzertſaal verwendet werden kann. Er beſitzt eine der ſchönſten Stuckdecken des Schloſſes und hat durch drei von Profeſſor Wilhelm Süs gemalte Supraporten(Puttenſzenen) einen neuen würdigen Schmuck erhalten. In den beiden, dem Trabanten⸗ ſaal folgenden Sälen hat vorerſt die dem Muſeum als Leihgabe überlaſſene große Porzellan ⸗ und Fayence-Sammlung Hermannsdörfer Aufſtellung gefunden. Oſtwärts an den Ritterſaal ſchließt ſich eine lange Flucht prächtiger Säle an, die mit Deckengemälden geſchmückten Prunkräume des ſogenannten katſerlichen Quartiers. Es ſind die mit neuer Wandbeſpannung in verſchiedenen Tönen ver⸗ ſehenen ehemaligen Gobelinſäle. Zunächſt der ſogenannte Konferenzſaal, in dem die Stadt künflighin hervorragende Kongreſſe uſw. empfangen wird. Sodann ein Saal mit Koſtümen des 18. Jahrhunderts, der ehemalige Thronſaal mit ausgeſucht ſchönen Möbeln, ein Saal mit Porzellan(Altertumsverein, ſtädtiſche Erwerbungen aus der Sammlung Jean Wurz, Sammlung Langeloth). Weiterhin im Pavillon drei Säle mit reicher Holz⸗ ſchnitzerei, die die Frankenthaler Porzellan⸗ und Klein⸗ porträtſammlung des Herrn Carl Baer und die dem Altertumsverein als Vermächtnis übergebene Uhrenſammlung Otto Baer enthalten. Durch einen kleinen Verbindungsgang, in dem Miniaturen, Wachsbildniſſe uſw. ausgeſtellt ſind, gelangt man in einen weiteren Möbelſaal, in dem man hauptſächlich Möbel der Barockzeit ausgeſtellt findet. Es folgt nun auf der Oſt⸗ front gleichfalls wieder in langer Flucht ein Saal mit Fayencen, ein Sgal mit Münzen, Steinzeugkrügen und Gläſern, ein Empire⸗ ſaal, der an die Zeit Napoleons k. und ſeiner Adoptivtochter, der Großherzogin Stefanie, erinnert, ein Gläſerſaal, in dem die ſchon in den vorhergehenden Räumen beginnende Gläſer⸗ ſammlung Hermann Waldeck aufgeſtellt iſt. Es folgen nun auch kleinere, intimere Räume, wie zunächſt ein Biedermeierkabinett, ſo⸗ dann ein Saal, der die ruhmvolle Geſchichte des Mann⸗ heimer Nationaltheaters veranſchaulicht; ein Saal, Bäume nicht in den Himmel wachſen dürfen. Er lebte unter dem ſtändigen Schatten einer troſtloſen und ſchlimmen Jugend. Es gibt Menſchen, die ihr Leben lang geſchlagen und getreten werden und ſich darum nur ducken, ſobald jemand— mag's auch zum Streicheln ſein— zu ihnen tritt. Eine fürchterliche Ehe hatte er bei den Eltern miterlebt. Die Mutter war in den Brunnen geſprungen, der Vater hatte ſich totgeſoffen. Die düſteren Bilder aus einer bejam⸗ mernswerten Jugend waren es wohl, die ihm die Stimme ver⸗ ſchlugen, wenn nür ein Weib ihm in die Nähe kam. Er hatte, aus dem Unterbewußtſein ſeiner Kindheitseindrücke, einfach eine läh⸗ mende Angſt vor jedem Weibe. So ſtand Efrem Jonescu zu den Frauen. Doch Mirjam gegenüber wurde er ein träumender Poet. Wenn er im Warteraum ihr gegenüber ſaß, flocht er leiſe klingende, ſehn⸗ ſuchtzitternde Lieder um ihr Haupt. Ihren vollen, braunen Nacken ſchmückte ſeine Phantaſie mit gleißenden Diademen. Einmal, im Anfang, hatte er den Jungen, der die Teegläſer brachte, leiſe gefragt, wer das Mädchen ſei und ſchnell als wollte er eine Mißdeutung erſticken, dem ſchmutzigen Jungen ein leichtſinniges Trinkgeld zugeſchoben. „Das iſt die Schweſter des Wirtes“, hatte der Junge geflüſtert. Nach ihrem Namen zu fragen, fehlte dem Reiſenden der Mut. Das war auch ganz nebenſächlich. Wußte etwa das Mädchen um ihn, den ſtillen Kommis Efrem Jonescu? Und doch liebte ſie ihn mit einer verhaltenen Glut! Wenm er leiſe und wie ſich entſchul⸗ digend durch die Tür trat, dann gab ſein Erſcheinen ihrem Körper einen jähen Ruck, und ihre Blicke hingen ſich an ſeine Geſtalt, daß ihm das Blut zu Kopfe ſchoß. Es war bei dem Mädchen gewiß nicht Abſicht, ſo ſeine Aufmerk⸗ ſamkeit zu wecken: doch mit ſchweren Schritten aing er dann an ſeinen Platz, und während er den Mantel ein wenig zu umſtändlich ablegte, ſpürte er den heißen Blick ihrer immer ein wenig ſchwermütia drein⸗ ſchauenden Augen an ſich haften. Sie haben nie ein Wort gewechſelt in dieſen Jahren. Doch oft ſah ſie zu ihm hinüber. Habt Ihr ſchon rote Frauenlippen geſehen. die— ganz losgelöſt von aller Scheu— Euch durſtig entgegen keuch⸗ teten? So waren Mirjams Livpren in dieſen Augenblicken. Halb geöffnet und ein wenig erzitternd Dann übergoß es den ſtillen, demütigen Mann wie loderndes Feuer, und ſeine Blicke hingen verlangend an ihren Lippen Wenn ſie ihm den Tee bereitete, geſchah es mit erregten Bewe⸗ gungen ihrer kleinen Hände, als wolle ſie dadurch ihre ganze Leiden⸗ ſchaft zu ihm tragen. Wenn er, nach Stunden, ſich erbeb und umeſtändlich ſeinen Man⸗ tel überzog, und wenn er dann ſchleppenden Schrittes den Raum in Gaſt, der ſie wohl beſchwatzt hat. dem Bilder und andere Gegenſtände aus Mannheims Biedermeier⸗ Nach zwei weiteren Kabinetten der gleichen Stilperiode folgt ein Saal, der die politiſche Bewegung von Sand bis in die Revolutionsjahre 1848/49 illuſtriert. Schließlich noch ein den Mannheimer Zünften und dem Handwerk gewid⸗ meter Saal und ein Volkskunſt⸗ und Trachtenſaal. Von hier aus ſetzen die Beſucher ihren Rundgang durch den mit Waffen, Skulpturen, Fahnen, Eiſenſachen und vielen Kupfer⸗ ſtichen geſchmückten großen Korridor fort, in dem u. a. die Enkwicklung des Mannheimer Stadtbildes und die wichtigſten Mannheimer Monumentalbauten in zahlreichen Bildern vorgeführt werden. Dieſer langgeſtreckte, durch kle ne Kojenwände geglederte Korridor bietet ein impoſante⸗ Bild der ſ. ſchen Entwicklung. Ein weiterer Korridorraum enthält ſonſt.ge Bildniſſe, Möbel und andere Gegenſtände von Alt⸗Mannheim. So⸗ dann gelemgt man durch einen Raum, der mit Oelbeldern, Hand⸗ zeichnungen und Kupferſtichen Mannheimer Meiſter der Carl Theodorzeit geſchmückt iſt, in einen Saal, der Originalwerke des neuerdings erſt zu hohen Ehren gelangten Bildhauers Paul Egell und anderer einheimiſcher Künſtler des 18. Jahrhunderts wie van den Branden, Linck, Verſchaffelt enthalten. * So viel fürs erſte über den unerwartet vielſeitigen und wert⸗ vollen Inhalt des Muſeums, den im einzelnen genauer zu würdigen, weiteren Rundgängen und Verichten vorbehalten ble'ben muß. Dis Muſeumsleitung war in Zuſammenarbeit mit dem ſekdtiſchen Hoch⸗ bauamt bemüht, in der langen Folge von Räumen jedem einzelnen in Farbe, Alsſtattung und Muſeumsinhalt ſein beſonderes Gepräge zu geben und ſie alle zu einer organiſchen Einheit zuſammenzu⸗ ſchließen. Von der Ausdehnung dieſes Mufeums, deſſen Eröffnung mit berechtigter Spannung erwartet wird, erhält man eine unge⸗ fähre Vorſtellung, wenn mem erfährt, daß es etwa fünfz'g Aug⸗ ſtellungsräume(ohne die Verwaltungs⸗ und Magazinräume) umfaßt⸗ Mannheim wird mit ſeinem Schloßmuſeum eine großartige Sehenswürdigkeit erhalten, die ohne Zweifel auf Einheimiſche und Fremde eine ſtarke Anziehungskraft auszuüben vermaa. Die Nutz⸗ barmachunag dieſer reichen Sammlungen für die Allgemeinheit und die Neuerſchließung des Mannheimer Schloſſes in der wiederher⸗ geſtellten Schönheit ſeiner Innenräume iſt eine Tat., durch die ſich die Stadtverwaltung, vor allem der tatkräftigen Förderer des Unterneh⸗ mens, Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer ſowie die badiſche Re⸗ gierung, die die Räume überließ, ein bleibendes Verdienſt er⸗ worben haben. Nicht minder der Leiter des Muſeums, Prof. Dr. Walter, der mit unermüdlichem Eifer, unterſtützt durch ſein reiches Wiſſen, die wertvollen Schätze geordnet und arran⸗ giert ha zeit ausgeſtellt ſind. Rommunale Chronik Eine Erklärung des Edenkobener Skadtrats zum Jall Horländer“ * Edenkoben, 25. April. In der Stadtratsſitzung gab Bürger⸗ meiſter Kalluza vor Eintritt in die Tagesordnung eine offi⸗ zielle Erklärung des Geſamtkollegiums ab, die u. a. beſagt: Den in hieſiger Stadt verbreiteten Gerüchten, die auf Grund der von Bürgermeiſter Horländer in der letzten Stadtratsſitzung gemachten Ausführungen entſtanden, daß ſich unter den Mitgliedern des Stadtrates bezw. unter den ſtädtiſchen Beamten noch weiters Sonderbündler befänden, muß ſtärkſtens entgegengetreten werden. Das Kollegium beauftragte mich und den zweiten Bür⸗ germeiſter Kaufmann, bei Horländer anzufragen, wer die zwei hieſigen Verbindungsleute zwiſchen Horländer und dem in Landau amtierenden Betzirksamtmann waren. Horländer nannte uns dieſe beiden Perſonen mit Namen, ermächtigte uns jedoch nicht, ſie öffentlich zu nennen. Es ſei jedoch vor aller Oeffentlichkeit feſt⸗ geſtellt, daß dieſe Verbindungsleute weder Mitglieder des Stadt⸗ rates, noch ſtädtiſche Beamte waren. Wenn die Bürgerſchaft glauhk, dem Kollegium kein Vertrauen mehr ſchenken zu können, ſoll ſie ſich einen neuen Stadtrat wählen, es muß dann wieder Ruhe in der Gemeinde einkehren.— In der Geheimſitzung wurde ein ärzk⸗ liches Zeugnis Horlachers bekanntgegeben, das zwecks Penſio⸗ nierung an die Pfälziſche Penſionsanſtalt weitergegeben wird. Ferner wurde dem Leiter des hieſigen ſtädtiſchen Krankenhauſes Dr. Boſſung, der vor einigen Tagen wegen W einfälſchung zu einer längeren Freiheitsſtrafe verurteilt wurde, auf 1. Oktbr,⸗ 1926 gekündigt. Kleine Mitteilungen In Malſch befaßte ſich der Bürgerausſchuß mit der Auf⸗ nahme eines Kredites von 250 000 Mark für Kleinwohnun⸗ gen, Waſſerleitung, Umbau des Ortsnetzes ete. Die Badiſche Giro⸗ zentrale in Mannheim will das Geld für 6 Prozent Zinſen und 2 Prozent Amortiſatlon vorſchießen. Die Vorlage wurde einſtimmig genehmigt. Für den Poſten bei der Bezirksfparkaſſe in Bad Dürk⸗ heim, die durch das Ableben des Beamten Koblenzer frei geworden iſt, haben ſich 250 Bewerber gemeldet. 5 verließ, dann blühten ihre Lippen ihm entagegen. und ihre Augen ſahen ihm in Angſt und Trauer nach. Schüchtern wagte er dann nickend einen Gruß. Und tagelang kreiſten wieder ſeine ſtürmiſchen Gedanken um de armſeligen Bahn⸗ hof von Boljanowitſch. Fluchend verließen ein paar Bauern und Viehhändler den ein⸗ fahrenden Zug und gingen mit dröhnenden Schritten zum Warteſagl hinüber. Still und beſcheiden, wie es ſich für einen armen Schlucker geziemt, folgte Efrem Jonescu. Doch ſein Herz ſchlug ſtürmiſch, als er den Türgriff in die Hand nahm—— 8 Umſo größer war ſein Schreck, als Mirjam nicht an dem ge⸗ wohnten Platz hinterm Schanktiſch ſaß. 5 Aber vielleicht war ſie durch den Bruder gerufen worden. Ge⸗ wiß würde ſie bald kommen. Geduld. Brüderchen, bald wird ſie durch die Tür treten, dachte Efrem und ſetzte ſich in ſeiner Sofaecke zurecht. Und lauſchte auf nahende, leichte Schritte. Doch er wartete ver⸗ gebens. Eine viertel, eine halbe Stunde. 4* Dann trat der kleine, ſchmutzige Bub in den Raum Gleichgül⸗ tigkeit und die Manieren eines Weltmannes heuchelnd, fragte er ſo obenhin den Kleinen: 5 „Wo habt Ihr denn das Mädchen gelaſſen, die kleine ſchwarze Prinzeß dort drüben?“ 5 Doch, weiß Gott, das Herz ſchlug ihm bis zum Halfe vor Angſt. Der Junge ſah ihn ein wenig mißtrauiſch an und trat von einem Fuß auf den anderen. Doch er mochte wieder ein Trinkgeld wittern. So neigte er ſich flüſternd zu dem Eaſt: „Aber nicht verraten, Herr! Das Fräulein mit den ſtillen, ſchwarzen Madonnenaugen iſt geſtern Nacht ausgerückt. Mit einem aſt, d Freilich, der Doktor Bruſſoff— Sie wiſſen, ein kluger Mann— ſagte, ſie ſei vor ſich ſelbſt da⸗ vongelaufen. Weil hier alles ſo verrückt eintönig und ſchmutzia iſt und ſie eben, trotz ihrer ſanften Augen, den Teufel im Blut hatte. Den Teufel, Herr— iſt das nicht toll? Aber vorhin fiel mir ein, da hat der Herr Doktor gewiß einen Scherz machen wollen. Denn auch Sie werden zugeben, daß das Unſinn iſt. Wie kann man vor ſich ſelber davonlaufen...“ 5 Efrems Augen wurden weit und ſtarr. Mit fliegenden Händen taſtete er über den Tiſch. Mit bleichen Lippen ſtammelte er: „Nein, nein— vor ſich ſelbſt— nein, neinl Das kann man wohl nicht aut. Nur manchmal glaube ich, Vrüderchen— manchmal! Aber das iſt gewiß Wabnſinn..“ Jäh fiel ſein Kopf auf den Tiſch, und der arme Schlucker Efrem Jonescu weinte leiſe in ſich hinein eeeeeeee — ————— —ͤ̃— n Neue Maunheimer ZJenung(Minag ⸗Ausgabe) Dienstag, den 27. April 1929 4. Seite. Nr. 192 Stãoͤtiſche Nachrichten Bürgeraue ſchußvorlagen Gewährung des vollen Wohnungsgeldzuſchuſſes Der Reichsminiſter der Finanzen hat aufgrund der ihm erteilten Ermächtigung des Reichstags angeordnet, daß der Wohnungsgeld⸗ zuſchuß der Reichsbeamten mit Wirkung vom 1. April 1926 ab in voller Höhe(bisher 95 Proz.) gewährt wird und daß die vollen Sätze auch der Berechnung der vom 1. April 1926 ab zu gewährenden Wartegelder, Ruhegehälter und Hinterbliebenenbezüge zugrunde zu legen ſind. Sowohl das Land Baden wie die deutſchen Städte wer⸗ den dieſer Regelung folgen. Die Gewährung des vollen Woh⸗ nungsgeldzuſchuſſes an die Beamten der Stadt Mannheim iſt eine ſelbſtverſtändliche Folge der ſeit 1. April 1920 beſtehenden Anpaſſung an die Beamtengehälter des Reiches. Der auf den einzelnen Beamten entfallende Mehr⸗ betrag iſt gering—.25 RM. bis.09 RM. im Monat—. Der Geſamtaufwand beträgt: für die nichtwerbenden Vetriebe 60 000 RM., für die werbenden Betriebe 50 000 RM., für die Verſorgungs⸗ empfänger 13 000 RM. Dazu kommt der Anteil an dem Aufwand für die Polizei mit 10 000 RM., ſowie für die Lehrkräfte der Schulen mit 25 000 RM., insgeſamt 158 000 RM. im Jahr. Ein entſprechender Antrag liegt dem Bürgerausſchuß für ſeine heutige Sitzung vor. Beſchaffung eines 5 Tonnen-Krans für den Induſtriehafen Die 3 ſtädtiſchen Kranen im Induſtriehafen, von denen 2 aus den Jahren 1902/03 und einer aus dem Jahre 1909 ſtammen, ſind ver⸗ altet und bedürfen dringend der Erneuerung. Am dringendſten iſt dies bei Kran II am Waldhofkai, der in der Hauptſache dem Kohlen⸗ umſchlaa des Gaswerks dient, der Fall. Der Kran iſt ſoweit ver⸗ braucht, daß er wahrſcheinlich binnen Jahresfriſt außer Betrieb ge⸗ ſetzt werden müßte. Eine Reparatur wäre unwirtſchaftlich, weil das Nutzergebnis die dafür aufzuwendenden Koſten nicht lohnen würde und der Kran lange Zeit ſtilliegen müßte. Ueberdies genüat der ſchon über 20 Jahre in Betrieb befindliche Kran den Anſprüchen eines zeitgemäßen Umſchlagebetriebs nicht mehr. Nach den von ver⸗ ſchiedenen Kranfabriken eingeholten Angeboten beträgt der Preis eines den heutigen techniſchen Anforderungen voll entſprechenden 5 t⸗Krans rund 62 000 RM. Da der Kran ſchwerer und mit weſent⸗ lich ſtärkeren Motoren verſehen. daher auch leiſtunasfähiger iſt als der bisherige 4 t⸗Kran, ſind eine neue Stromzuleitung, Schleifleituna mit Endſchalter, ferner eine Verſtärkung der Pfeilerauflagen ſowie eine Verſteifung der Verladebrücke erforderlich. Daraus erwachſen weitere Koſten von rund 11000 RM., ſo daß ſich der beim Bürger⸗ ausſchuß angeforderte Geſamtaufwand auf 73 000 RM. beläuft. Die⸗ ſer Betrag ſoll darlehensweiſe dem Erneuerunasfonds entnommen und dieſem in fünf Jahresraten aus der Wirtſchaft rückerſetzt werden. Ein Erlös aus dem alten Kran(wahrſcheinlich nur als Schrott) wird dem Erneuerungsfonds überwieſen. Erſtellung eines Doppelwohnhauſes im Stadtteil Neckarau zur Ankerbringung von Berufsfeuerwehrleuten Unterm 26. Januar ds. Is. hat der Bürgerausſchuß die Errich⸗ tung einer Nebenfeuerwache im Stadtteil Neckarau beſchloſſen. Die Beſatzung dieſer Wache wird in der Hauptſache der in der Haupt⸗ ſffeuerwache ſchon vorhandenen entnommen. Im ganzen werden etwa 24 Mann nach der neuen Wache verſetzt werden. Dieſe Leute woh⸗ men jetzt alle in der Nähe der Hauptfeuerwache. Sie haben alſo von ihren bisherigen Wohnungen zu der neuen Wache einen weiten Wea Zurückzulegen. Wenn auch bei dem 24 Stundendienſt, mit der täg⸗ lichen Ablöſung um 8 Uhr vormittaas. es nicht unbedinat erforderlich ſiſt, daß die nach Neckarau zu verſetzenden Berufsfeuerwehrleute in unmittelbarer Nähe der Wache wohnen, ſo iſt dies doch aus folgenden Gründen wünſchenswert: Zunächſt haben die Leute ſelbſt zu ihrer Dienſtſtätte keinen ſo weiten Wega zurückzulegen. Vor allem ſind aber ähre Angehörigen beſſer in der Lage, ſie während des 24 Stunden⸗ dienſtes auf der Wache aufzuſuchen und mit Eſſen zu verſorgen. Schließlich ſind ſie an ihren dienſtfreien Tagen, wenn es nötia ſein ſollte, bei beſonderen Brandfällen die dienſtfreie Mannſchaft zu alar⸗ mieren, ſchneller zur Hand. Die Leute im Wege des Wohnunas⸗ tauſches in der Nähe der neuen Wache unterzubringen, iſt ſchwierig und wird auf alle Fälle eine längere Reihe von Jahren in Anſuruch mehmen. Vorgeſehen ſind 6 Zweizimmerwohnungen und 6 Drei⸗ gimmerwohnungen. Zur Errichtung des Doppelhauſes hat der Bür⸗ gerausſchuß aus Anlehensmitteln 165 000 RM. zu bewilligen. Bürgſchaft für den Katholiſchen Fürſorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder e. V. in Mannheim Mit Beſchlüſſen der Kollegien vom./26. Juni 1925 hat auf An⸗ traa des Kath. Fürſorgevereins für Mädchen, Frauen und Kinder in Mannheim die Stadt ſich bereits für 100 000 RM. verbürat. Da aber ein Darlehen von 100 000 RM., für das jene Büraſchaft übernom⸗ men war, zur Fertiaſtellung der Bauarbeiten am St. Annaheim in Neckarau nicht ausreichen wird, beabſichtiat der Fürſorgeverein mit Büraſchaft der Stadt um ein Darlehen von weiteren 20 000 RM. bei der Sparkaſſe Mannbeim nachzuſuchen. Der Stadtrat erſucht den Bürgerausſchuß um Zuſtimmung zur Uebernahme der Büraſchaft und dem weiteren Antrage, dem Verein auf die Dauer von zwei Jah⸗ ren einen Zuſchuß in Höhe der hälftigen Hypothekenzinſen aus Wirtſchaftsmitteln zu gewähren. Tagung des Badiſchen Ronditorenverbandes Vom 26. bis zum 28. April findet in Mannheim die Taguna des badiſchen Konditorenverbandes ſtatt. Die Mannheimer Konditoren rüſten ſich ſchon ſeit Wochen, um ihren badiſchen und Nachbarkollegen einen feſtlichen Empfang zu bereiten und ihnen den Aufenthalt in Mannheim ſo angenehm als möglich zu geſtalten. Neben der Arbeit, die die Erörterung aller wichtigen Tagesfragen vorſieht, werden die Mannheimer ihren Kollegen eine Füll. unterhaltender Stunden be⸗ reiten. Ein gemeinſames Abendeſſen mit feſtlichem Programm, eine Hafenrundfahrt und ein Ausflua ins ſchöne Neckartal ſind vorgeſeben. Ein herzliches Willkommen grüßte die auswärtigen Gäſte ſchon am Bahnhof. Geſtern nachmittag fand ihr Empfan) im Hotel Na⸗ tional ſtatt, woſelbſt auch die Quartier⸗ und Feſtkarten ausgegeben wurden. Um 4 Uhr nachmittaas verſammelte man ſich zur Vor⸗ ſtands⸗ und Aufſichtsratsſitzung im gleichen Hauſe. Ge⸗ ſchäfts⸗ und Reviſionsbericht, ſowie die Neuwahlen zum Aufſichtsrat waren die wichtigſten Punkte der Tagesordnung. Im Hotel National fand ebenfalls der Bearüßunasabend ſtatt, der einen harmo⸗ niſchen Verlauf nahm. Man erzählte ſich von vergangenen und noch kommenden Tagen, lauſchte den Tönen der Muſik oder den launigen Vorträgen des Herrn Gerſtels jun. in Pfälzer Mundart die gleich die rechte Stimmuna ſchufen. Allzu lange„taate“ man jedoch nicht. um dem andern Tage nichts vorzuenthalten, der neben vergnüglichen Stunden doch auch mit der Hauptarbeit aufwartete. W. R. * *Ferienſonderzüge werden in dieſem Jahre ausgeführt von Baſel Badiſcher Bahnhof und Konſtanz nach Hamburg und Bremen am 7. Juli, 1. und 3. Auguſt, nach Berlin Anh. Bahnhof am 17. Juli und 2. Auguſt, nach Duisburg am 1. Auauſt. von Mannheim (Karlsruhe) nach München am 14. und 31. Juli, von Mannheim (Heidelberg) nach Konſtanz am 1. Auauſt und von Heidelberg (Mannheim)y nach Baſel Badiſcher Bahnhof am 1. Auguſt. * Der Temperaturrückgang, der, wie zu erwarten war, nach der ſommerlichen Schwüle des Sonntags in der Nacht zum Mon⸗ tag eintrat, kommt in folgenden Lufttemperaturmeſſungen zum Ausdruck: In der verfloſſenen Nacht betrug das Minimum 8,9 Gr. C. 10,1 Gr..). Heute früh wurden 8,9 Grad C.(10,1 Grad.) feſtgeſtellt. Die Höchſttemperatur erreichte geſtern 20,2 Grad C. (27 Grad.). — veranſtaltungen Elternabend des Bundes der Kaufmannsjugend im..B. Der Bund der Kaufmannsjſugend im Deutſch ⸗ nationalen⸗Handlungsgehilfen ⸗ Verband veron⸗ ſtaltete am Samstag ſeinen diesfährigen Elternabend im großen Saale der Liedertafel. Gleichzeitig war der Abend auch als Abſchieds⸗ abend für den ſcheidenden Jugendführer Eugen Maſt gedacht. Mit dem Marſch„Unter dem Siegesbanner“, von dem Orcheſter der Kauf⸗ mannsjugend geſpielt, wurde das reiche Programm eingeleitet. Nach dem Vortrage eines Feſtgedichtes begrüßte ſodann der Vorſitzende des Bundes der Kaufmannsjugend im D. H.., Jugendführer Eugen Maſt, die Anweſenden, wobei er darauf hinwies, daß das ganze Programm nur von der Jugend beſtritten werde. Es folgten zwei Muſikſolis von Walter Niemann. Zwei Gedichte„Vom deutſchen Handel“ und Erwachendes Volk“, wurden vorgetragen. Dann ſang eine Schar des Deutſchen Wanderbundes drei Lieder, worauf das Orcheſter die ODuvertüre zu„Leichte Kavallerie“ von F. v. Suppé zum Vortrag brachte. Sodann ſprach an Stelle des verhinderten Kreisvorſtehers Drefahl⸗Ludwigshafen Herr Otto Raſt über„Jugend, Beruf und Volk“. Der Redner führte u. a. aus: Nicht Zuchtloſigkeit bringe große Männer hervor, ſondern Selbſtzucht iſt es, was die Jugend bedarf Arbeit und Zucht ſchafft'den Boden für das Gedeihen. Die Kaufmannsjugend ſoll einmal der Träger eines großen Volks⸗ ſtandes ſein. Veruf heiße, ſich zu einem Tun berufen fühlen. Der Beruf des Kaufmanns iſt ein ſchwerer Beruf, wenn er recht erfüllt werden ſoll. Der Stand des Kaufmanns erfordert Fleiß, Verſtand, Tatkraft und Pflicht. Der Kaufmann wächſt mit ſeinen Zielen und Aufgaben. Arbeit erzieht. Durch Müſſen, müſſen wir das Können lernen. In unſerer Arbeit ſind wir dem Volke verantwortlich, denn der Volksſtamm iſt der Urquell, aus dem wir alles ſchöpfen. Schreiten wir fort, ſo fördern wir auch die Entwicklung des Volkes. Nur durch treue Pflichterfüllung und treue Arbeit iſt dies zu erringen. Dieſe aber iſt es, was die deutſche Kaufmamnsjugend erſtrebt. Nach dem gemeinſamen Lied„Ich hab mich ergeben“ fand eine Pauſe ſtatt, in der man ſich eine kleine Ausſtellung. die den Werdegang des Kaufmanns veranſchaulichte, anſehen konnte. Der zweite Teil des Abends galt hauptſächlich dem ſcheidenden Jugend⸗ führer Eugen Maſt. Ortsgruppenvorſtand Böhler und ſtellver⸗ tretender Gauvorſteher L. A. Schmidt brachten in ihren Reden den Dank der Ortsgruppe zum beredten Ausdruck, der in der Ueber⸗ gabe von ſchönen Büchern greifbare Geſtalt annahm. Lieder, Muſik⸗ ſtücke und Rezitationen wechſelten dann wieder in bunter Folge ab. Als das Theaterſtück„Der Krämerskorb“, ein Schelmenſpiel von Hans Sachs, das recht gut zur Aufführung gebracht wurde, vorüber war und der Schlußmarſch ertönte, zeigte die Uhr ſchon gegen Mitter⸗ nacht. 85 W. R. » Theaternachricht.„Intermezzo“, Richard Strauß' letz⸗ tes Werk, das am Sonntag zur Erſtaufführung kommt, iſt ſeit ſeiner Dresdener Uraufführung über alle großen Bühnen ge⸗ angen. Im Roſengarten beginnt am Sonntag das auf 3 Tage Wrae Gaßfſſiel von Roſa Valetti. Sie wird die Spiritiſtin Madame Roſalie in B. Veillers Senſationsſtück„Der dre 15 zehnte Stuhl“ ſpielen, eine Rolle, der ſie bei der Verie Uraufführung des Werks im Komödienhaus zu außerordentliche Erfolg verhalf. 5 Jeßner-Gaſtſpiel im Apollotheater. Den Abſchluß und 15 den Höhepunkt der diesjährigen Frühjahrs⸗FJeſtſpiele bildet das 15 dreitägige Inſzenierungs⸗Gaſtſpiel von Intendant Prof. Jeßner 72 29 85* theaters. Zur Erſtaufführung für Mamnheim gelan 8 ſpiel von Frank Wedekind„Hidalla“. Intendant Prof. Jeßner iſt in Mannheim eingetroffen um die letzten Proben zu leiten. „Mannheimer Hausfrauenbund e. B. Die Bedeutung der 15 duſtrie für den Haushalt ſoll eine kleine Ausſtellung erläutern. aus Anlaß der Taaung der ſüddeutſchen Hausfrauenvereine Mi 5 woch nachmittag im Caſtno, R 1. 1, eröffnet wird. Den Einführunge vortraa„Neue Erfindungen und ihre Auswirbiſna auf die Haushe tung“ wird Frau Emma Kromer, Heidelberg, halten. 11 findet ebenfalls im Caſino ein Lichtbildervortrag von Nrau, Geng Dornblüth⸗Berlin über„70 Jahre deutſche Mode“ ſſan Billige Sonderzüge nach Düſſeldorf zum Beſuch der Geſolel Die Reichsbahnverwaltung wird für die Beſucher der vom Mai bi ——— Oktober ſtattfindenden Großen Ausſtellung Düſſeldorf 1926(Geſolel eine Reihe von Sonderzügen mit 33% Proz. Fahrpreisermäßigung verkehren laſſen. Solche billige Sonderzüge ſind u. a.— Karlsruhe aus vorgeſehen. Der Zeitpunkt des Verkehrs wi noch bekannt gegeben.(Weiteres Anzeige in dieſer Rummer.) ir *Eine wichtige Friſtverlängerung für Renkenempfänger. W1 haben bereits darauf hingewieſen, daß auf Grund des Artikels 2 desß 3. Geſetzes zur Abänderung des Reichsverſorgungsgeſetzes und 0 derer Verſorgungsgeſetze vom 8. Juli 1925 Beſchädigten, die 1 § 104 RVG. aus der Rentenverſorgung ausgeſchieden und nicht 1 der rentenberechtigt geworden ſind, eine einmalige Entſchädigung Höhe von 50 Mark gezahlt werden. Es handelt ſich hier im nt meinen um ſolche Kriegsbeſchädigte, die eine Rente von 20 Proßeen nach den Vorſchriften des Reichsverſorgungsgeſetzes bezogen bene und im Jahre 1923— alſo zur Zeit der Hochinflation— gegn eine einmalige Abfindung ausgeſchieden wurden. Im Hinblick 955 die kataſtrophal fortſchreitende Geldentwertung im Laufe 9 Jahres 1923 konnte die Abfindung ihren Zweck— Kapitoliſierpez der Rente— nicht erfüllen. Aus dieſem Grunde ſollte auf Grund de! erwähnten 3. Abänderung⸗geſetzes zum Reichsverſorgungsgeſetz 5 die den erwähnten Kriegsbeſchädigten zugefügte Härte bis zu enee wiſſen Grad gemildert werden. Leider iſt an die Gewährung 505 taglichen 50 Mark noch die weitere Bedingung geknüpft, daß do⸗ durchſchnittliche Monatseinkommen der ehemaligen Re. menempfänger — Mark— überſt 115 5 de trag anzuſehen iſt, der n bzug der ſozialen ſagen u Verſicherungsbeitragsanteile verblerbl Bei Todesfall des Beſchödig, ten konnte unter gewiſſen Vorausſetzungen auch der Antrag bis 10 Februar 1926 von den Hinterbliebenen geſtellt werden. Es iſt 7 freulich. daß nach einem kürzlich ergangenem Erlaſſe dieſe Friſt g. zum 31. Mai 1926 verlängert wurde, ſo daß zahlt Kriegsbeſchädigte, die die ehemals feſtgeſetzte Friſt für die Steluu des Antrages verſäumt haben, noch nachträglich den notwendie Antrag auf Gewährung der Entſchädigung von 50 Mark können. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die nunmehr bis 31. Mai laufende Friſt unbedingt innegehalten werden muß, 1 ſpäter eingehenden Anträgen auch im Wege des Härteausgleich nicht mehr entſprochen werden kann. Schlimme Lage des badiſchen Weinbaues. In der Generaleef, ſammlung des Bauernvereins Buggingen ſprach Herr von Gölen über die Lage des badiſchen Weinbaues. Seinen Ausführungen 0 zu entnehmen, daß im ganzen nördlichen Schwarzwald und im badt ſchen Hinterland faſt nur außerbadiſche Weine zum Ausſchank gel gen. So führte z. B. ein aroßes Hotel in Mannheim u f ſeinen 262 Weinſorten nicht eine einzige badiſche Marke. Erſt 5 eindrinaliche Vorſtellungen des badiſchen Winzervereins ſind ſe zwei badiſche Weinſorten eingeführt. Von den Winzern wird eln viel ſchärfere Kellerkontrolle verlangt, da ſonſt der badiſche Winzerſtand ſeinem Untergana entgegengeht. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April Ngein-Pegel J 20, 21, 22,28, 24, 27, Nedar- Pegelſ 20, 1, 22, 23, 24. 257 0 Schuſterinſel.41,1.40,1.45,1.37.85 1,20 Mannheim.,902,99 80 80 5 2˙39 Kehl 42.85 2,33.39 2,35 2,35.20 15 96 Maren 40 448448.8 4 47 358 Baſeld. 50e„8 080f 8e 10 Mannheim.802,96 2,99 3,09 8,00 2,80 Caub.9½.941.98.90.05.00 kböln:.. ,1.,1·72.82 J,5 2400 kur Sportsleute schont Herz und Nerven Canoͤſtraße im Frühling Von Wilhelm Weſtecker Kaum hat dich die Landſtraße trotz deines Widerſtrebens aus dem Dunkel des Stadttores gezerrt, ſtellt ſte dich gleich in die blinkende, vorwärtsſtrebende Kavalkade der blühenden Baum⸗ reihen. 0 gibt dir einen Ruck; hinter dir liegt die Stadt mit den wirren, zwangsläufigen, eingebauten Blicken. Hier in der end⸗ loſen Landſchaft wirſt du ein Rieſe, deſſen Sehnſucht deine Hände, Füße und Augen unermüdlich ausſchickt über das grünende Land Aund die, o Glück, nicht von Mauern, Pfeilern, endloſen Häuſer⸗ fronten abgehetzt und müde geſchleppt wird. Du wächſt mit den Bäumen hoch ins Blaue und marſchierſt, marſchierſt in die ſchimmernde Ferne. Eine große, unnennbare Hoffnung iſt in dir, ſo, als ob du das Glück erwandern müßteſt. Das gibt deinem Marſch einen fröhlichen Takt. runken von Freiheit und Licht wanderſt du mit dem Morgen ins heimliche Land, horchſt an einer Wegkreuzung erſtaunt auf das Klingen der neuen Himmelsrichtung, ſpürſt das Locken eines anderen Ziels, kletterſt vor Freude über dieſe luſtigweite Welt mit ihren vielen Möglichkeiten auf den Wegweiſer, wirfſt deine Mütze hoch und jubelſt einen Schrei. Du ſchreiteſt weiter mit wehendem Haar wie ein Liebender zur Geliebten, wie ein Feldherr in den Sieg— deine Schultern wollen ſich über die Baumkronen hinausrecken. Deine Hände ſind ſchon nicht mehr dein. Sie atmen Freiheit. Ein Wind ſpringt plötzlich vor dir her und nimmt dich ſin⸗ gend mit. Ein Wald rauſcht vorüber. Sein Schatten fällt über dich her und hüllt dich in ſeine Kühle. Tiefarmend trinkſt du des Waldes Geheimnis. Das iſt ein unbetreten Land, ſo neu und urwüchſig. Du verlangſamſt deine Sche'tte. Volle Wipfel wiegen ſich ernſthaft im Wind, von heiteren Birken umtänzelt. Aus Ehrfurcht und Schweigen trittſt du bald wieder in den goldenen Jubel der Felder und Gärten. Ein ſilbernes Band ſpannt ſich von Sonnenaufgang nach Sonnenuntergang. Es ſteilt am Horizont auf und verſprüht in Kaskaden von violettem Schimmer. Eine Brücke zerreißt ſein Klingen. Du ſtehſt wie ein mittel⸗ alterlicher Heiliger auf der Wölbung und ſammelſt in deinem Verweilen den ganzen vorbeibrauſenden Frühling. Alles mündet in deine Ruhe, der raſche, lichtdurchfunkelte Fluß, die ruheloſe, pflichtharte Landſtraße, der wegloſe, luſtige Wind und das in bunten Blüten gufwirbelnde Feld. So unermeßlich erfüllt von dieſem Duft ſchreiteſt du weiter. Berge kriechen am Horizont herauf. Ein Dorf in Hecken und Büſchen 1 5 ſich breit in den Weg. Die Landſtraße ſträubt ſich gegen dieſe Hemmung. Aber wie ſie ſie auch zu umgehen verſucht, ſie prallt immer gegen die breiten, roten Scheunen, die plötzlich unter den hohen Linden daſtehen. Nur wie unter Proteſt windet ſie ſich ſchließlich doch durch das Gewirr der von Arbeit erklingenden Höfe, blinzelt zum Gaſthausſchild hinauf und eilt wieder hinaus in die Ungebundenheit. Dann wanderſt du glückhaft mit ihr in den Abend eines Dörfleins am Gebirge. Zu deinem Empfang ſtehen alle Tore 1 Runſt und Wiſſenſchaſt Von der Aniverſität Heidelberg. Der ordentliche Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule Hannover, Dr. Otto Erdmanns⸗ dörffer, iſt zum ordentlichen Profeſſor für Mineralogie und Petrographie der Univerſität Heidelberg ernannt worden. Profeſſor Dr Erdmannsdörffer iſt gebürtiger Heidelberger, war von 1901 bis 1912 Geologe an der geologiſchen Landesanſtalt in Berlin und gleichzeitig von 1908 ab Privatdozent an der Berliner Univerſi⸗ tät. 1912 kam er als ordentlicher Profeſſor nach Hannover. Prof. Dr. Erdmannsderffer tritt an Stelle des bisherigen Direktors des Maheee ee eg Inſtituts, Geheimrat Profeſſor Dr. ing. e Das Grab der Mukter des Cheops feſtgeſtellt. Das geheim⸗ nispvolle Pharaonengrab, das von der Harvard Boſton⸗Expedition an der großen Pyramide zu Gizeh ausgegraben wurde, iſt jetzt durch den Leiter der Grabungen Dr. Reisner als das der Mutter des berühmten Phargo Cheops feſtgeſtellt worden. Man batte be⸗ reits vermutet, daß ſie in dem Alabaſterſarkophag begraden dieat, aber den Veweis lieferte erſt die ſchwierige Entzifferung einer An⸗ zahl goldener Hieroglyphen, die in das Ebenholz einez in dem Grabe gefundenen Stuhles eingelegt ſind. Die Hieroglyphen enthalten eine Inſchrift, die der hier Beſtatteten die Titel einer Königin, die eines Königs Mutter war. der Frau eines Königs und der Tochter eines Königs geben, alſo die höchſte Stellung, die eine Frau damals in Aegypten einnehmen konnte. Infolge der Beſchädi⸗ gung des Holzes konnten die letzten Worte von zwei Zeilen erſt jetzt geleſen werden; ſie geben den Namen der Herrſcherin als Königin Hetepetheres an, Tochter des Pharo Huni, des unmittelbaren Vorgängers des Pherao Snofru, den ſie heiratete und dem ſie den ſpäteren Pharao Cheops gebar. Sie entſtammte der alten Königs⸗ familie der dritten Dynaſtie, und durch die Inſchrift wird bewieſen, daß es ihr Erbrecht war, auf dem die Anſprüche der Herrſcher der 4. Dynaſtie auf den Thron beruhten. Theater und Muſik e8 die„Badiſche Bübne Karlsruhe-; die ün Herbſt des porlge Jahres vom Bühnenvolksbund unter Zuſammenfaſſung ſämtlichſ bisher in Baden beſtehenden Wanderbühnen gegründet worden und heute das offizielle gemeinnützige Wanderthealor für das Loen Baden bildet, hat ihre Winterſpielzeit erfolgreich mit mehraen, Aufführungen von Emil Goetts„Schwarzkünſtler“ und Schllung „Maria Stuart“ abgeſchloſſen. Die Bühne konnte unter der Leitt ͤh des Intendanten Egon Schmid eine künſtleriſch wie wirtſchafllie) gleich befriedigende Entwicklung nehmen. Veranſtaltet wurden 127 geſamt 120 Aufführungen, die ſich auf 23 verſchiedene Spielorte 7 teilen. Die meiſten Vorſtellungen fanden in Lahr und Offenbun ſtatt. Die Einnahmen der Bühne waren durch Garantſepertrcg mit den Stadtgemeinden, bezw. den örtlichen Theatergemeinden, 5 ſich als beſonders wertvolle Einrichtungen erwieſen haben, f zin⸗ geſtellt. Die ſtärkſten Beſucherkontingente ſtellten die Theatergenn denden Lahr, Furtwangen, Müllheim und Rheinfelden. Der wie plan umfaßte 13 Werke, darunter 4 klaſſiſche und 7 moderne, ſo 2. Kinderſtücke. Für die nächſte Spielzeit iſt die Erweiterung ſin Tätigkeit der Bühne beſonders nach dem badiſchen Unterlande 0 0 ſowie die Hereinbeziehung mehrerer Spielorte in Hohe zollern. N OAraufführung in Dresden. Der 1878 in einem Dorfe Schwe, bens geborene Dichter Hermann Eſſig, der im Weltkrieg auf Urlaubsreiſe an einer Lungenentzündung ſtarb, hat verſchi ald Dramen geſchrieben, von denen drei aufgeführt wurden, aber he von der Bühne verſchwanden. Das Dresdner Alberttheater big an⸗ ſein dreiaktiges Schauſpielʒ„es Kaiſers Soldaten“ am ug. nerstag unter Alfred Nollers geſchickter Regie zur Urauff chruge Es iſt eine Dorfkomödie, die eine Rekrutenaushebung ſchildert, m⸗ der eine Rauferei mit Meſſerſtecherei üble Folgen für einen den men, für den Soldatendienſt begeiſterten Burſchen hat, der zu den Ulanen ausgehoben wurde, und einem militärſcheuen, der ſich dae Daumen der rechten Hand abhackt, damit er frei kommt. Die Liehet einer Dorfkokette zwiſchen dieſen beiden Burſchen ſchürt den olen zwiſchen ihnen, bis das Machtwort des Militärchefs den angu löſt. Das Schauſpiel trifft den ſchwäbiſch⸗volkstümlichen Ton ſen weiſt lebensechte Dorftypen auf ſchwankt aber zwiſchen wirkli hin und leider komiſch wirkendem Ernſt, Natürlichkeit und Tenden en, und her u. macht zu ſehr den Eindruck des Flüchtigen und Unkeganl Geſpielt wurde es recht gut. Die Hauptgeſtalten wurden von und Wüſtenhagen, Paul Verhoeven und Kläre Harten überzeugen wal en ben aus innerlichem Empfinde ifall ſehr lebhaft m Empfinden heraus dargeſtellt. Der Beifch 1 SSDDeeee — rrr rr r ——— rerer **——. — den 27. Ayril 1928 Neue Maunheimer ZJeitung(Miitag ⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 182 bandes und der Regierung begrüßt. Rademacher zeigte ſich durch Nus dem Lande Gerichtszeitung die ihm dargebrachten Huldigungen außerordentlich erfreut und berichtete in ſeiner bekannten Lebendigkeit und Friſche über 1 85 8 5 8 4 t 5 18 gg deee aer feeh e per be di Hbne celadtere Serkgeſl b elen be deß En de Lichtbi— In einer Geflügelhandlung in Groß⸗Zimmern wurden in interne Begrüßungsfeier ſtattfand. uung ewar, Die Veranſtallung war aus allen Schichten der Bevölke⸗ 105 72 50 11 0 a9 Am Dienstag erfolgt die Abreiſe der beiden Schwimmer in lettend a beſucht. Bezirksarzt Dr. Schäfer⸗Mannheim wies ein man beſchloß ſchließlich Veobachtungen anzuſte len. Es gelang auch ihre Heimatſtadt Magdeburg, wo ihrer große Ehrungen harren. teilte 1 die Bedeutung der Reichsgeſundheitswoche hin, und er⸗ nez 55 0 4 in das Anweſen Am Mittwoch wird Rademacher dann wieder nach Berlin zurück⸗ ſuiſerg ftel uf das Wort Frl. Dr. vp. Müller von der Tuberkuloſe⸗ 1 1 Hüh 51 9 kehren, um hier vom Reichspräſidenten empfangen zu werden. keat aer dbereſen, Geſchen undſ deiefung ber Tuber, Man, ſand ferner ein Paur Leberichuße, die ausgezogen Curnen oſe“ 7 7 2. eltt. 3 0 il 5 2 2 2 2 5 kanteenge ich öider lluſtrre unnd inteteſſante Borkrag wurde durch—— deic orfallenen Sch deſene„Der S. B. Darmſtadt os im Allgemeinen Deutſchen Turnerhund ſührungen bewi den Fortecte der Deſal am Scheg ibeer Aus⸗ ſchwer war. Als man wieder an das Anweſen kam, hatte ein Der bekannte füddeutſche Dezirksligaverein§. V. Darmſtadt 98 iſt ruffen hatte 9 1 vierter Beteiligter bereits die Leiter verſchwinden laſſen. Sie nach einer Meldung aus Darmſtadt dem Allgemeinen Deutſchen n für ihre Arb ermeſſter Rinklef dankte den beiden Vortragen⸗ lag in einem Garten. Nun kam auch der Gendarmeriewacht⸗ Turnerbund beigetreten. Der Verein motiviert ſein Vorgehen deat, omit die der Stadtgemeinde, meiſter mit ſeinem mehrfach prämiierten Polizeihund. Die⸗ durch 55 e 3 82 N25 —05 ilshel il Die hi ie Ei ü ü 5 11„ſportausübende Jugend ſchwer geſchädigt wird un r, u e Zolähri Bef eee. ie ügelhändle f iler⸗ Deutſcher Turnerbund) angeſchloſſen hat, da dieſer z. Zt. gere gehen Beſtegens, verbunden mit Wimpelwe he, be⸗ 5 dem Pegitksſchöſſer⸗ Darmſtadt im Aufblühen ſei. Die Darmſtädter werden bereits am Ein der hieſt uftart zu der Feier bildete ein geſelliges Zuſammen⸗ elicht Darmſtadt 5 15 ee e der ſtarl be. kommenden Sonntag mit drei Monnſchaften in die Hondballkämpfe nleich Angen Mitglieder am Samstag abend im Klublokal, das— 5 d 1 Tat 10 70 ige0 0. hörten, k f 55 Ge⸗ des A. D. T. B. eingreifen, ſodaß man mit der Annahme wohl laum Herkeihung de, Aldeg anweſenden? Geander der Orksgrunpe durch A e iſbrechung aller Angeklagker wegen mangelnden fehlt geht, daß die Darmſtädter ihren Handbalfßiekern waöbrerd der m San 0 es Abzeichens für 25ührige Mitgliedſchaft auszuzeichnen. Wae 5 ſele 5 18 ee Ruhezeit Spiermöglichteit verſchoffen wollen. Weiche Focgen der dieſige Feuen ſrülg ließ die Ortsgruppe den Dubilaren durch die ie e 105 i nicht feſtzustellen 55 elnen obenerwähnte Schritt für den S. V. Darmſtadt 98 haben wird, kann ſtrömten die kapelle ein Ständchen bringen. Von 10 Uhr ab a 4 r 1 5 ˖ 5 101 5 11 ſtellt nicht vorausgeſagt werden. Feſt ſteht jedenfalls daz man in den mit ihre üügtieder von 1s defreundeten Orksgruppen herbei, da. an den Diebſtählen beteiligt geweſen war und— nicht feſtgef Kreiſen des A. D. T. B. einen ſtrengen Arierſtandpunkt vertritt und begann dewnpaldie der Bundesgruppe zeigend. Um 3 Uhr mittags werden konnte, wo die geſtohlenen Hühner abgeſetzt wurden. Wer daß ſich der S. V. Darmſtadt 98 dieſem Stendpunkt auf Grund der der hie Jeſtzug unter Teilnahme ſämtlicher Ortsgruppen und hat nun die Hühner geſtohlen? iner Mitgliedſchaft ſchlecht anſchließen kann. Ler hieſigen ö 5 e ee Zuſammenfetzung ſeiner Mitgliedſchaft nur ſchlech 5 mierderkruen bewegte ſic 8 1 5 und Beſtrafte Rauchwarendiebe HSSS————— Gi, por die Turnhalle, wo der Feſtakt 55 ſich Mit verſchloſſenen Feſſeln an den Händen wurde der 24jährige Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, 29911 Sepp ſprach den von Pfarrer Boſt a verſaßten Feſt⸗ Ludwig Ziefle aus Niefern am Freitag morgen vor die zweite Neue Mannbeimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim. E 6, 2. Dr. 09, Fräulein Erika W einmann übergab den Wimpel. Prof. Strafkammer Karlsruhe geführt, die als Berufungsinſtanz über Direktion: Ferdinand Heyme. „Meif inger⸗Heidel; ihn und den Maurer Karl Merkle, ebenfalls aus Niefern, wegen Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: 8 e des F ſchweren Diebſtahls im Rückfall zu Gericht ſitzen mußte. Für Politik: Haus Alfred Meißner— Feuilleton: Dr. Fritz Hammes. glei Gaber die der Ortsgruppen Man nheim und Bruchfal 10 ter Ziefle, dem die über dreimonatliche Unterſuchungshaft anſcheinend Kommunalvpolitik und Lokales: Richard Schönfelder. 118 Sport und eichzeitiger Ueberreichung ſchöner, gerohmter Bilder auf das Gemüt ging, verſuchte am Donnerstag im Gefängnishof Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer.— K Kaſtaff. 21. April. Am 92 970 28 ue 0 in Karlsruhe einen Fluchtverſuch, obwohl ihn das Miß⸗ Gericht und Alles Uebrize: Fr Kircher.— Anzeigen: Joſ. Bernhardt. aufmänniſche Deeln Raſtalt ſein 50 ſäbri 97 91 1 8 lingen eines im Durlacher Gefängnis unternommenen gleichen ſchem ſeiern. Die Mitalieder und 5 5550 8 Anz all Gaſte 8 Unterfangens von deſſen Ausſichtsloſigkeit hätte überzeugen ſollen. Ve zu einer Feſtlichkeit zuſammen, bei der von vielen Seiten d. Eine ganz erhebliche Vorſtrafenliſte weiſt Karl Merkle auf, darun⸗ ſanden Glückwünſche überbracht wurden. Unter den Sprecdeln 1 ter allein fünfmal wegen Diebſtahls, dann wegen Betrugs, Unter⸗ Verbar ich Dr. Hartwig aus Densbhein ats Spreder 5 Denischen ſchlagung. Urkundenfälſchung uſw. Trotz ſeiner Jugend hat auch und ndes der kaufmänniſchen Vereine, Oberbürgermeiſter Renn r Ziefle wegen Diebſtahls ſchon zwei Vorſtrafen verbüßt. Zuletzt anff Landrat Tritſchler. Aus den Begrüßungs⸗ und Glückwunſch⸗ wurden die beiden vom Amtsgericht Durlach wegen gemein⸗ Aanlt uben aing bervor, daß der Verein. der zur Zeit 160 Mitalieder[chaftlichen Einbruchdiebſtahls berurtelt. Merkle zu unter der geſchickten Leitung ſeines Vortiandes Gerſtner der einer Gefängnisſtrafe von zwei Jahren und Ziefle zu 1 Jahr Pff. Mital— in bervorragender Weiſe nachgekommen iſt. Drei Monaten. ſig der Gründerzeit waren anweſend. Es ſind dies Alt⸗ —.— e Kaufmann Moritz Weil und Auguſt Eſcher. An die Sportliche Kundoͤſch au Währige 0n ſich die Ueberreichung von Auszeichnungen für Bruderde, Atitaliedſchaft. Anweſend waren u. a. auch Vertreter der Fußball ervereine K 2105 2N 0 fand ein Val fa be und Pforzheim. Nach dem offiziellen Teil 1.C. Jdar— Sportverein Waldhof.2 Telbe MANNHAEINHHEN NENNTAeE waldbah ed, 23. Aprfl. Der Verkehr auf der Schwarz“ Sportverein Waldhef weilte am Sonntag beim 1. F. C. Idar bis auf weiteren der Bauſtelle des geſprengten Kaiſertunnels wird 17 0 Rückſpiele und erwiderte damkt deſſen Beſuch vom Vorfahre. 5 dem neu e niſtande noch eingleiſig durchgeführt. Es werden an Die Idarer Mannſchaft, die in der Bezirksliga von Rheinheſſen⸗ Die 6 ſaue ten ausgeführt nen Einſchnitte noch ausgedehnte Nachbarbau⸗ Saar beſonders auf eigenem Platze ſehr gefürchtet iſt, ließ ſich auch die vor allem der Sicherung der Geſteinshalde die⸗ von den in guter Form befindlichen Waldhöfern nicht ſchlagen. Die Hang Geſpeigenele Stützmauern zurzeit erbaut die dem mit dem ſchärfſte Waffe der Platzmannſchaft, der ſchnelle und durchſchlags⸗ wicke den Fels weiteren Halt geben ſollen. Der Verkehr kräftige Sturm, ſorgte dafür, daß die Gäſte den Sieg nicht mit nach N O 1 bis wieder normal ab. doch wird die Bauſtelle in einem] Hauſe nehmen konnten. Waldhof war allerdings nicht komplett, EHEIIs +T ilometer herabgeſetzten Tempo durchfahren. zeigte aber Leiſtungen, die von den zahlreich erſchienenen Zuſchauern — wiederholt lebhaft applaudiert wurden. Die Gäſte waren beſonders— techniſch weit überlegen. Der beſte Mann auf dem Felde war der eit 141 Aus der Pfalz Walöhef miiellnfer dchfer ober auch Brüct im Sturme zeigte Ner ¹⁰πι]iäwö e * Kandau 28. 2 daun eeee ſant ber Velanntlich 3 ſei f 3. April. Ende Februar dieſe⸗ jres war, wie ur Amerikafahrt der deutſchen Turner. Bekanntlich ent⸗ wird wieder mit gewolinter Regelmdßigkeit arer Radtelichel ein Aääbrige W bch enbes Hogenach auj ſendet die Deutſche Turnerſchaft zu dem im Juni in Louisville zu den am 2Ä, 4 und g. Mai stattſindenden unt wiour im Bienwald, die ſie in Begleitung ihres Bruders ſtattfindenden Bundesturnfeſt des Nordamerikaniſchen Turnerbun⸗ furch einen Shglte von mehreren Hinsetennten u b Falten und des eine Auswahlriege von neun Turnern, die dort an den Wett⸗ K Schuß in den Ko ſchwer verletzt worden. kämpfen teilnehmen und außerdem in einer Reihe von Städten N epertenbaus zu Karlsruhe iſt 85 Aichen 50 2— 2095 Nordamerikas Schauturnen veranſtalten wird. Die große Zahl annfieimer 5 als, düeund die Kugel entfernt worden. Dabei ſtellte ſich her- der Turner, die ſich aus allen Kreiſen Deutſchlands zur Teilnahme Tüluadaadanaadaddandaagensdanaanddandhnagdanadaadaannman war aß das G eſchoß an einer Haarnadel abgepralltſan der Fahrt gemeldet hat, veranlaßt die DT. zur Abhaltung eines 0—5 1 fallg w ei ſich ſeine Durchſchlagskraft weſentlich verminderte. Jeden⸗Ausſcheidungsturnens am Sonntag, 25. April in Leip⸗ F. TII 625. Hars- EunHen „eandſtaßf deeß Inbeßinge kö dlich geweſen. BVVVVV%Côòôç0 Tädauadtnnechnmmamdüthadacanadadnnnhmfat dud an guöftahl, 2, Apell. Drei Kinder einer hieſſgen Familte Ausſcheldungsturnen ausgewählt und zugelaſſen. Es ſind dies:] inmanmnmnane die beiden alldpptichen Augenkrankheit erkrankt. Während Hopp⸗Marienburg, Urbanezyk⸗Breslau, Gutmann⸗Guben, Sachs⸗ und außerdem zu den vom neugegründeten ſührt Sunde ſteſten Kinder nach Heidelberg in die Augenklinik über⸗ Forſt, Kirchgatter⸗Berlin, Kießlinger⸗Hohenleipiſch, Welzel⸗Wands⸗ Mannhieimer Neiterverein am S. und 6. funi »en, wird das jüngſte in Kafferlautern ärzllich behandelt. beck, Huck⸗Hamburg, Sinnewell⸗Cuxhaven, Ohms⸗Hannover, Wöl⸗ au beranstaltenden e Frankfurt a.., Nill⸗Mannheim, Kraut⸗Pforzheim, Nord⸗ 2 Nachbargebiete Göppingen, Wn enee Aeen ee e Neiter-FJurniere e Menzer⸗Dresden, Kaufmann⸗Netzſchkau, Schmenger un eingärt⸗ 5 L Sie hat„¹ sech J in Et bersbeln. 21. April. Nach dem„Beraſtr. Anzeigebl.“ wurde ⁵ ee e deee ee, Frz 5 f. iglicher und unentbehrlicher o be 3 25 Klaſſe Deutſchlands und können alle auf bedeutende Erfolge zu⸗ als voraug Fiedhoſes(Bier von Auerbach in der Nähe des raelitiſchen rückblicken. Bei det Gleichwertigkeit der Bewerber wird es keine 5 ſei be 1 7 2 gerelker der den dwer dendle aerdane ence bach e ee dae F irer 3 815 nur zu wün Zu 7 dalder der Alein ber ddotte muctlos acnsneandlen 1 50 9 5 lung 2 5 Regie eine glückliche Hand haben möge, damit auch die fur die Besucher der Rennen erwiesen. Jede ſu nde Bruder mit Nen ded e ˖ Aeei Amerikareiſe der Deutſchen Turnerſchaft ihren Teil dazu beiträgt, Mummer bringt eiue æuverlässige Starterliste jed nun die drei die Angreifer 0 5 ſie das Anſehen Deutſchlands in Amerika zu fördern. 1it Tips fur jeden Lau,, die Formen sdmt. ſir znderart mit Meſſerſtichen zugerichtet, daß ſie blutüber⸗ Schwimmen„ adeclen Herge volksedge Fagrann As lung b t ſich no in der Nacht in Zwinaenbera in Gratliche Beband⸗ 8 eingelnen Renntage und in einem Höclist iiber- egeben mußten. Der Gendarmeri e wurde Anzeige erſtatdet. Der Empfang Rademachers und Frölichs sichilichi angeordueten Anzeigenteil werlvolle u Rüain. 23. April. Bei Ginsheim wurde ein Skelett aus · Berlin, 26. April. Heute mittag gegen 12 Uhr trafen Hinweise auf das, was 5 hietet war. Jein gelandet. das vollſtändig von allen Fleiſchteilen abgelöſt die geſtern nacht in Cuxhaven gelandeten deutſchen Amerika⸗Re⸗ und wo vorteilhaft gekauſt werden kann. irgendwo nfalls muß die Leiche ſehr lange im Waſſer gelegen und kordſchwimmer Rademacher und Frölich in Berlin ein. Für ihre Fi 0 feſtgeſchwemmt worden ſei f f f Reiſe von Hamburg nach Berlin hatte die Deutſche Lufthanſa für Aben abgefrelſew perzen koönntenn die Fleſſchtele von den ie zeiden Oizwimdter ſowie für Micgtteder des Präſptums bes Die Sesqmiäftsweli 50 Sſthofen d n werden konnten. K. volen und Rhei 552 ainz, 21. April. Auf der Straße zwiſchen Oſt. Schwimmklubs Hellas ein Sonderflugzeug und zwar eine 5 79 8 nat in der hlauen Reunsport.-Ceitung das heste d0 einem eindürkheim wurden.wei Kinder, die verſuchten, motorige Junkers⸗Maſchine zur Verfügung eſtellt. Das Flug⸗ Mittel, sich vor allem auch den Fremden zu den Fahrzes rankommenden Auto die Straße zu überqueren, von zeug ſtartete in Hamburg 9,20 vormittags und traf auf dem Ber⸗ enifellen. Seso! w g erfaßt und überfahren. Das eine Kind iſt tot, liner Zentralflughafen Tempelhofer Feld gegen 11,40 Uhr ein. Hier bangg ber fe Se 1 davon. hatte ſich eine Doße 920 von Meid eee—. Ud an dein Unglück iſt eingeleitet. rölichs, ferner Dr. Diehm vom Reichsverband für Leibesübun⸗ 2 2 f 28 ſich in Donauwörth, 23. April. Keiß, der 0 Vertreter der Reichsregierung eingefunden. Die Hallen Aufträge erbittet die Geschäftsstelle E 6, 2. deranüate ſchwäbiſchen Städtchen Lauingen mit Scheibenſchießen der Lufthanſa trugen reichen Flaggenſchmuck und zwar waren die dee duung wurde plötzlich tobſüchtia und begann von ſeiner Reichsflagge, die Berliner und die Flagge der Deutſchen Luft⸗ e Str aus auf die gegenüberliegenden Häuſer und dann auf hanſa geſetzt. Kurz nach der Landung erſchien als Erſter der 2* 1 RNevdraßenvaſſant inee e deut ben in Amerika, Radem 1 01 anten zu ſchießen. Er gab aus ſeinem ſiegreiche Vertreter der deutſchen Farben in Amerika, emacher, glle ann elmer 25 III Berſonen delcht Schüſſe ab. Glücklicherweiſe wurden nur eane in der Tür des Flugzeugs, worauf ihm ein brauſendes Hurra 35 Auf Wunsch Vertreterbesuch. lanag t perletzt. Einem ſtarken Polizeiaufgebot ge⸗ als erſte Begrüßung in Berlin entgegenhallte. Zahlreiche Blumen⸗ Eit der Poll Joblüchtigen zu überwältigen. Während dez San grüße wurden ihm und ſeinem Kampfgenoſſen Frölich überreicht. Fernsprech-Mummern 7941-7945. wurde i zei gah Keiß weitere ſechs Schüſſe ab, ohne zu treffen Dann wurden die beiden Schwimmer durch Vertreter der Deutſchen * Weine Irrenanſtalt gebracht. Lufthanſa ſowie durch die Vertreter des Deutſchen Schwimmver⸗ 1* 8 Fahr' Rad! I0 Aaldge + Sper. zen D. H. 5 3 0 und Geldl Mannheim 5 4 27 1 S 4 5 2 W Rũ dcsendungsrecht bei liefere ich überallhin von eleg. Aus- mein errtel Toüfenrad Nodell 1926 zeben sfchtem g lauf und zuverlässigster Konstrukt'on. Ausgest mit Doppel- aaln Uper In alen krgatrteuen gsg nkeften Nugellager lauiudsen Ersatzteile jür Balex, Lancla i. Mallüs-Wagen 55 Arbebz-Lastwagen 1 adenusseten-Kadestaten, ate, Seerg beeeeFe g Brargner ae, a sind mit bestem fleischextreſt und uRacio, Ballerlenlede, Sgannurg TT 3 1 ſeinsten Gemũsesuszugen suf das sorgfsſtigste Webaalüt-Nerkstatte IIIEIIII ee hergestellſt.— ſiſen schte beim Einof auf den nen, Anlasser, Ma net⸗ Die Anschaffung ist ohne Kosten für Sie, wenn Sie Ferspartes für die bequeme— 175—5 e ee e ee ee ee de gelb Lole cng. — —— 6. Seike. XNr. 192 nNeue Mannheimer Jeitung(Miltag⸗Ausgade) 1 Dienstag den 27. April 1926 Neue Mannheimer Seitungs Handelsblatt Luſionsabſichten im Wintershallkonzern Auskehrung der Vorratsaktien gegen die Aktien und Kuxe der Beteiligungen „Wie verlautet, wird ſich die demnächſt ſtattfindende o. GV. der Kaliinduſtrie Ac5., der Holoinggeſellſchaft des Wintershall⸗Konzerns, u. d. mit der Verwendung der Verwertungsaktien der Geſellſchaft zu beſchäftigen haben. Ihre Einziehung, die ja ſchon in der letzten GB. angekündigt worden iſt, ſoll jedoch erſt erfolgen, nach⸗ dem die Fuſionsaktion, die bereits in den im Vorjahre mit den einzelnen Gliedern des Konzerns abgeſchloſſenen Gemeinſchafts⸗ verträgen vorgeſehen waren, durchgeführt ſein werden. Hierzu er⸗ fahren wir, daß der Umtauſch der Aktien und Kuxe der Beteili⸗ gungen in Aktien aus dem Vorratsbeſtande der Kaliinduſtrie AG. in dem gleichen Verhältnis erfolgen ſoll, das in jedem Einzelfall für die Dividendenverteilung in den Gemeinſchafts⸗ verträgen feſtgelegt iſt. Danach würden alſo zum Beiſpiel bei der Deutſchen Kaliwerke Acf. 800/ Kaliinduſtrie⸗Aktien für 1000 ¼ Deulſche Kali-⸗Aktien, bei der Gewerkſchaft Alexandershall 4400 ¼ Aktien gegen einen Kux, bei der Gewerkſchaft Glückauf⸗Sonders⸗ hauſen, für die ein entſprechendes Umtauſchangebot bereits i. V. gemacht worden war, 4000 Aktien gegen einen Kux, bei der Gewerkſchaft Sachſen⸗Weimar 2400/ Aktien gegen einen Kux und in allen anderen Fällen entſprechend getauſcht werden. Für die Beteiligungen, mit denen Intereſſengemeinſchaftsverträge noch nicht abgeſchloſſen ſind, ſollen nach dem B. T. nach Durchführung dieſer Transaktionen ähnliche Tauſchangebote gemacht werden. Hier iſt die Gewerkſcheft Hedwigsburg zu nennen, deren Syndikatsquote zurzeit nicht feſtſteht und deren Umtauſchverhältni Mran infolge⸗ deſſen noch nicht kennt. Erſt nachdem der geſamte Konzern auf dieſem Wege in der Kaliinduſtrie AG. zu einem einheit⸗ lichen Unternehmen zuſammengefaßt ſein wird, ſoll die Einziehung der Verwertungsaktien, von denen auch dann noch ein ſehr beträchtlicher Reſtbeſtand verbleiben wird, bean⸗ tragt werden. Bekanntlich beſitzt die Kaliinduſtrie AG. nach der letzten Bilanz(für Ultimo 1924) 255 458 Mill/ Verwertungs⸗ aktien bei einem Aktienkapital von 320 Mill. /, während die aller⸗ dings vorſichtig bewerteten Beteiligungen mit 85,246 Mill. zu Buche ſtehen. Als Grund für den Fuſionsplan nennt man die Abſicht, den Verwaltungsmechanismus ſoweit wie möglich zu ratio⸗ naliſieren. Damit wird endlich auch das komplizierte Ver⸗ ſchachtelungsſyſtem des Konzerns, in dem ja bekanntlich mehrere Holdinggeſellſchaften vorhanden ſind, aus der Welt geſchafft werden. Nebenher dürfte für die Verwaltung auch der Gedanke eine Rolle ſpielen, daß mit dem Zuſammenſchluß die auch in der Oeffentlich⸗ keit perſchiedentlich aufgetauchten Beſchwerden über eine zu rigordſe Behandlung von Minderheiten bei den Beteiligungen un⸗ ſichtbar gemacht werden. Bekanntlich ſchweben in einigen Fällen ſogar noch Klagen, die der Fuſion unter Umſtänden noch hinderlich ſein könnten. — die Getreidehandels-G...H. vor der Aufnahme ihrer Tätigkeit Die Verhandlungen zwiſchen dem Reichsernährungsminiſterium und der Deutſchen Getreidehandelsgeſellſchaft wegen der Flüſſig⸗ machung des vom Reichstag bewilligten Kredits in Höhe von 30 Mill. aus Mitteln der alten Reichsgetreideſtelle zu Zwecken der Jeſtlegung des Roggenpreiſes, haben in den letzten Tagen zu einem abſchließenden Ergebnis geführt. Hiernach übergibt das Neich der Getreidehandels⸗G..b. H. 20 Mill./ auf zunächſt drei Jahre zu einem Zinsſatz von 1,5 v. H. Damit verfügt die Geſellſchaft jezt über ein Kapital von 45 Mill. /, da bereits vor den Verhand⸗ tungen im Reichstage durch private Gründer 15 Mill. ſicher⸗ geſtellt waren. Außerdem waren vorher bereits 50 000% für die wiſſenſchaftliche Arbeit der mit der Getreidehandelsbank in Ver⸗ bindung ſtehenden Studiengeſellſchaft zur Ankerſuchung der Roggen⸗ preiſe zur Verfügung geſtellt worden. Da zugleich mit dem Ab⸗ ſchluß über den 30 Millionen⸗Kredit des Reichs auch der Geſchäfts⸗ führung der Geſellſchaft eine endgültige Form gegeben iſt, kann man damit rechnen, daß bereits in den nächſten Tagen die praktiſche Arbeit ihren Anfang nimmt. Insbeſondere dürften nunmehr die noch ſchwebenden Verhandlungen mit dem Gekreidehandel vor dem Abſchluß ſtehen. 21: A. Balſchari Acö. in Baden-Baden. Wie mitgeteilt wird, ſchweben zurzeit Verhandlungen üͤber eine durchgreiſenbe Um⸗ gruppierung des Unternehmens, die u. a. auch den Vertauf eines Teiles der im Familienbeſitz befindlichen Batſchari⸗Artien an ein deutſches Konſortium betreſſen, und bie in turzer Zeit zu Ende geführt ſein werben. Die Geſellſchaft hat außeroroentlich hohe Steuerbetrage im Betrage von emigen Millionen geſtunvet erhalten, die neben den ſonſtigen Verpflichtungen in keinem trag⸗ baren Verhältnis zu den Aktiven mehr ſtehen. Von ſeiten des Reichsfinanzminiſteriums iſt eine Prüfung oer Lage der Geſellſchaft vorgenommen worden. Das laufende Geſchäftsjahr hat ſich für die Firma nicht ungünſtig angelaſſen. 2: Verluſtabſchluß der Alaſchinen⸗ und Armaturenfabrik vorm. Breuer u. Co. in Hochſt a. M. Die den Buderusſchen Eiſenwerken in Wetzlar naheſtehende AG. weiſt für 1925 nach 64 389(61977). Abſchreibungen einen Verluſt von 153 005/ aus, der durch den Gewinnvortrag von 1924 in Höhe von 1426 auf 151 578 K4 vermindert wird. Durch Herabſetzung der Umſtellungsrücklagen von 146 565 ſoll der größte Teil des Verluſtes gedeckt werden. Ledig⸗ lich 5013/ Verluſt gelangen zum Vortrag auf neue Rechnung. Aus der Bilanz: 1,78(0,79) Schulden gegenüber 1,39(0,94) Roh⸗ ſtoffen u. Warenvorräten ſowie 0,61(0,23) Mill. 1 Außenſtänden. 71. Borausſichtlich 10 v. 5. Dividende im Aiag-Konzern. Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, wird der Anfang Maf'iſammen⸗ tretende AR. eine Dividende von 10 v. H. gegen 8 v. H. i. V. in Vorſchlag bringen. Es ſoll die Möglichkeit einer höheren Dividenden⸗ ausſchüttung beſtehen, wobei aber zu berückſichtigen ſei, daß der Geſchäftsgang im abgelaufenen Jahr z. T. zu wünſchen übrig ließ. Im neuen Jahre ſei dagegen eine entſchiedene Belebung des Ge⸗ ſchäftes feſtzuſtellen. Das Konzentrationsprogramm innerhalb des Konzerns iſt reſtlos zur Durchführung gelangt. Die Schadenerſatzanſprüche der Robert Boſch Ach. ab· gewieſen. Die Klage der Firma Robert Boſch gegen die ameri⸗ kaniſche Boſch Magneto Corporation auf Herausgabe oder Ent⸗ ſchädigung für die Boſch⸗Patente, die, wie wir vor einiger Zeit meldeten, vom Bundesrichter Winslow abgewieſen wurde, iſt nun auch vom Oberſten Gerichtshof in Waſhington abgewieſen worden. Der Streit drehte ſich letzten Endes um den Gebrauch des Namens „Boſch“. In der Entſcheidung erklärt der Oberſte Gerichtshof, daß keine der beiden Geſellſchaften zum ausſchließlichen Gebrauch des Namens„Boſch“ berechtigt ſei. ꝛ0: Ankauf der White Star-Linie durch die Cunard-Cinie? Wie die Blätter aus New Hork berichten, ſtehen die Verhandlungen wegen des Ankaufes der White Star⸗Linie durch britiſche Intereſſen⸗ ten kurz vor dem Abſchluß. Als ſicheres Anzeichen hierfür wird der Austritt der Direktoren Morgan und Charles Steele aus dem Direktorium der International Mercantile Marine Corporation bezeichnet. Wie jetzt bekannt wird, ſind zwei engliſche Angebote in die engere Wahl gezogen worden, nämlich das der Cunard⸗Linie und das der Fumeß and Withy⸗Geſellſchaft. Falls nicht noch in letzter Stunde ein Rückſchlag eintritt, wird die Flotte der White Star⸗Linie nunmehr zum Preis von 35 Millionen Dollars in den Beſitz der Cunard⸗Linie übergehen. —— Abſchlüſſe Emag(Elektrizitäts.Ach.) in Frankfurk a. M. Die Geſellſchaft beantragt die Verteilung von 5(0) v. H. Dividende. Grundſätzliches zur Poſt⸗Anleihe Die neuen Reichspoſtſchatzanweiſungen kommen als ein neuer Obligationstyp in den⸗ Verkeyr, da der Begriff des Schuldners nicht klar umgrenzt iſt. Was zunächſt dieſen anbetrifft, ſo darf aus der offiziellen Bezeichnung der Stücke entnommen werden, daß die Poſt als Obligationät auftritt. Hier ſtehen ſedoch die Beſtimmungen des bürgerlichen Rechts im Wege; denn die Poſt iſt nach außen kein ſelbſtändiger Betrieb und hat auch in keinem handelsregiſter eine Eintragung gefunden. Sie legt lediglich innerhalb des Reichs⸗ budgets ſelbſtſtändig Rechnung ab, da ſie in vollſtändigem Beſitz des Reiches iſt. Auch ſind keine Anteile oder dergl. ausgegeben. Des⸗ halb kann die Genehmigung zur Anleiheaufnahme nicht allein von dem Leiter der Poſt, dem Miniſter erfolgen, ſondern er bedarf dazu der Mitwirkung des Reiches in Perſon des Finanzminiſters. Daß der Verwaltungsrat der Poſt nebenher auch ſeine Zuſtimmung zu geben hat, iſt bei der Unterſuchung der Stellung der Poſt zum Reich als eine interne Angelegenheit nebenſächlich. Weſentlich iſt, daß die Ausfertigung der Titel aus oben geſchilderten Gründen mit durch das Reich zu erfolgen hat, das ſich dazu ſeiner Schulden⸗ verwaltung bedient. Damit gewinnt auch die Bezeichnung„Schatz⸗ anweiſung“ Bedeutung. Da die Poſt ihren Etat ſelbſt balanziert, kommt für eine Haftung dieſe auch nur allein in Frage. Die Reichskaſſe hat alſo weder mit den Eingängen etwas zu tun, noch Amortiſationsrückſtellungen zu bewirken. Dem ſteht natürlich nicht im Wege, daß der geſamte Anleihedienſt durch eine Reichsbehörde, die Schuldenverwaltung, für Rechnung der Poſt beſorgt wird. Es bleibt aber unter Berückſichtigung dieſer Rechtslage fraglich, ob die Be⸗ zeichnung„Schatz“⸗Anweiſung die richtige iſt, da darunter in der Regel eine Anweiſung auf den Schatz eines Staates verſtanden wird. Bei der Poſt kann man nicht gut von einem Schatz reden. Das würde beſonders deutlich zu Mißverſtändniſſen führen, wenn eine hypothekariſche Sicherheit beſtellt werden müßte, die dann zweifellos nur auf poſteigenen Beſitz eingetragen werden könnte. Es können mit dieſer Art Anleihe nicht Staatsanleihen verglichen werden, die zu einem beſtimmten Zweck aufgenommen werden, wie z. B. bei bayeriſchen Eiſenbahnen. Bei dieſen iſt Bayern der Schuldner, da die ehemals bayeriſchen Bahnen Eigentum des Staa⸗ tes waren, ohne eine ſelbſtändige Rechnung zu führen. Solche Anleihen ſind reine Staatsanleihen. Die Selbſterhaltung öffent⸗ licher Einrichtungen iſt eine Erſcheinung der Nachkriegszeit, da die kaufmänniſche Verwaltung mehr in den Vordergrund gerückt war. Verglichen werden kann die Poſtemiſſion, wenn ſie auch nicht das gleiche darſtellt, mit Anleihen ſtädtiſcher Unternehmungen, 3. B. Elektrizitätswerkanleihen einer Stadt. Hier iſt die Stadt Beſitzer und das Werk hat ſeinen eigenen Etat. Solche Anleihen ſind aber noch nicht in den Verkehr gekommen und betreffen nur minimale Beträge, bei denen meiſtens, der Anleiheweg durch Giroverbände beſchritten wird, dieſe alſo den Gläubigern für die Verbindlich⸗ keiten einſtehen. Zuſammenfaſſend ſtellen wir alſo feſt, daß die Anweiſungen auf ein dem Reich gehörendes Unternehmen mit ſelbſtändiger Verwaltung ausgeſtellt ſind, bei denen aber die Haf⸗ Alexanderwerk A. von der Nahmer A. in Remſcheid. Das Auslandgeſchäft hat ſich in den letzten Monaten erfreulich entwickelt. Dagegen läßt der Inlandabſatz noch zu wünſchen übrig. Aller Vorausſicht nach dürfte eine Dividendenausſchüttung von etwa 8(10) v. H. erfolgen. 21: Verluſtabſchluß der Waggon⸗ und Maſchinenfabrik Buſch. Rohgewinn 3,14 Mill., Unkoſten uſw. insgeſamt 2,75 Mill. A, Abſchreibungen 0,38 Mill., ſo daß, wie ſchon gemeldet, 375 565/ Verluſt ſich ergeben, der aus dem Reſervefonds gedeckt werden ſoll, der ſich hlermit von 900 700 auf 525 135 ermäßigt. Bilanz: geſamte Anlagewerte einſchl. Effekten und Beteiligungen 8,31(Gold⸗ bilanz 8,70) Mill., Lagerbeſtände 2,65(3,25), Debitoren 3,29 (1,72) Mill. 1. Paſſivſeite: Anzahlungen 0,65(2,40 Mill. I, Bank⸗ und Warenſchulden 3,50 Mill.. Die 2,007 Mill. Vorratsaktien ſollen in der GP. am 27. d. M. eingezogen werden, wodurch das Grundkapital auf 7,0 Mill. herabgemindert wird. Im laufenden Geſchäftsjahre wird der Beſchäftigungsgrad als ver⸗ hältnismäßig nicht ungünſtig bezeichnet, auch ſeien die Preiſe auskömmlicher. Deutſche Kabelwerke Ac5. in Berlin. Nach 459 738(169 080) Abſchreibungen, Reingewinn 376 472(395 952), 6.H.(wie i..) Dividende. Die Umſätze haben ſich im Vergleich zum Vorjahr ver⸗ doppelt. Bilanz: 3,75(2,18) Außenſtände, 4,36(1,9) Vorräte gegen⸗ über 2,65(0) Auslandsſchulden, 1,04(0,62) Bankſchulden und 0,51 (2,71) Mill. ſonſtigen Gläubigern, neue Rückſtellungen mit 690 301 l. Baumwollſpinnerei Erlangen. Gewinn 714ꝰ234(632 945) l, 7(7).H. Div. auf 70 000 VA. und 9().H. auf 6,5 Mill. StA. Mmechaniſche Weberei Sorau vorm. F. Martin u. Co. AGZ. in Sorau. 11(10) v. H. Dividende. Norddeutſche Wollkämmerel in Bremen. Nach der bisherigen Ueberſicht iſt anzunehmen, daß der vorjährige Dividendenſatz(6..) um eine Kleinigkeit überſchritten wird. Buntpapierfabrik AG̃. in Aſchaffenburg. Wieder 10 v. H. Div. Julius Berger Ac5., Berlin. Die Verwaltung ſchlägt eine Div. von wieder 15 v.., ferner eine Kapitalerhöhung von 3,5 auf 5 Mill. 1 vor. Dachziegelwerke Ergoldsbach Ach., Ergoldsbach. 0,38(0,15) Mill. Reingewinn. 10(4) v. H. Div. auf StA. und Genußſcheine. Bilanz: Waren 0,48(0,19), Außenſtände 0,48(0,34), Maſchinen 0,43(0,4), laufende Verpflichtungen 0,39(0,3) Mill. A. Anglo Conkinentale Guano- und Phosphatwerke AGG. in Ham. burg. Bruttogewinn 971057. Nach Abzug aller Unkoſten und der Abſchreibungen von 131833 Reingewinn von 42 203. Die StA. bleiben dividendenlos. Bilanz: Vorräte 2,6, Debitoren 0,74, Kreditoren 1,71, Akzepte 1,1 Mill. A. Riquet u. Co. Acd., Tee-Impork, fakao- und Schokoladenfabrik in Gautzſch und Leipzig. 10 v. H. Dividende. r- Exporlkreditverſicherung nach Rußland. Wie die Handels⸗ kammer Mannheim mitteilt, können Merkblätter über die Voraus⸗ ſetzungen, Bedingungen und das Verfahren der Ausfallbürgſchaft ſowie über die zu verwendenden Formulare bei der Aüßenhandels⸗ abteilung der Handelskammer Börſe E 4, 12/16, 3. Stock, Zimmer 7 eingeſehen und in den allernächſten Tagen auch bezogen werden. Eine New Yorker Anleihe des Skaates Hamburg zu 5,87 v. 9. Der Hamburger Staat nahm, wie drahtlich gemeldet wird, in New Hork ein Darlehen von 5 Millionen Dollar in Form von Schatz⸗ wechſeln auf ein Jahr zu 5,87 v. H. für werbende Zwecke auf. ꝛ: Eine 13½ Millionen-⸗Gulden⸗Anleihe der Rheinprovinz. Wie der„L. u..“ von ihrem Londoner Korreſpondenten gedrahtet wird, ſind die unter Beteiligung des Londoner Bankhauſes Japhet u. Co. geführten Verhandlungen über eine Anleihe der Landesbank der Rheinprovinz von 13¼ Mill. Gulden abgeſchloſſen worden, Die Anleihe ſoll in Amſterdam, der Schweiz und Schweden aufgelegt werden. Die Anleihe wird von der Rheinprovinz garan⸗ tiert und hat eine Laufzeit von 20 Jahren bei 7 v. H. Beronſang und einem Ausgabekurs von 97,5 v. H. 2: Ein Auslandauftrag für die deutſche Cokomotivinduſtrie. Wie dem DHꝰD. aus London gemeldet wird, hat die Verwaltung der ſüdafrikaniſchen Eiſenbahnen der deutſchen Induſtrie einen Auftrag von 20 ſchweren Schnellzuglokomotiven erteilt. k. Der engliſche Wollſtoffſchutzzoll abgelehnt. Vie dieſer Tage wieder aufgenommenen Verhandlungen des engliſchen Induſtrie⸗ Die Frage der Mündel tung des Reiches ausgeſchloſſen iſt. ̃ 0 25 Reichsanleihen ſi war deshalb beſonders zu behandeln. weiteres mündelſicher. gemeinnützigen Charakters der Poſt, Mündelgeld eignen. Wir haben ja ähnliche Fälle in de öffentlicher Verbände, deren Anteil e im Beſitze von Körperſchaften ſind. Betrag von 0 ſo geringfügig, daß wohl niemals die Möglichkeit eintritt, Papiere notleidend werden. Es ſei in dieſem Zuſammenhang daran erinnert, daß bereits vor einigen Jahren eigenen Kredit aufnahm in Jo Pfandbriefbeleihung durch die Hannoverſche jer konnte aber grundſätzlich wegen die vom Reiche konttolng wird, ausgeſprochen werden, daß ſich die Stücke zur Ange n 779— öffent Außerdem iſt der Betrag von 70 Milli ichethe ſ0 4% en 10 daß e if ..6 Vodentreditanſe Damals hatte der Vertrieb der Pfandbriefe durch die Vrieſcgah viel Lächerliches an ſich. Es ergab ſich für dieſe Papiere der üb“ Rechtsfall, nur mit dem Unterſchiede, daß den Gläubigern geget 15 ffentli die Bank haftet, ſomit die dingliche Sicherheit die Oe nicht intereſſiert. Was die Unterbringung anbetrifft, ſo ſind zunächſt 20 Mill vorweg feſt begeben mit ſechsmonatiger Sperrfriſt. Für den ſind dem Uebernahmekonſortium 1,5 v. H. Proviſion zugebillig 90% daß bei dem Zeichnungspreis von 98 v. H. eine Barauszahlung 4 96,5 v. H. ſich ergibt. Fälligkeit war der 20. April. Ver Frikae, Bankiers erhalten im Rahmen dieſer Sätze 0,5 v. H. Boniſeale Das Grundlegende an der Proviſionsfrage iſt, daß ſeit 1 mals wieder Friedensſätze erreicht werden, und damit der A zu einer grundſätzlichen Verbilligung der Kredite gemach VBis jetzt fanden ja wiederholt Beſprechungen darüber ſtatt, 190 daß Einigungen erzielt wurden, übrigens auch eine im Jnn„ Schema gelöſt w det oft diskutierte Frage, die hier nach ein em Sperrſtücke werden bei der Zeichnung bevorzugt. So Sperrvermerk bei der Kursregulierung von dieſe Einrichtung nicht wieder einbürgern. Unterbringung viel ſchwerer wurde, als wenn tägliche einen allmählichen Beſitzwechſel veranlaßt hätten. grüßen iſt jedenfalls, daß die Sperrſtücke nicht niedriger an wurden, wie das zeitweiſe bei Pfandbriefen bis zu 5 v Fall war. Die Zeitwahl war günſtig. Mit der Beſſerung der W᷑̃ lage, die ſich in Dividendenausſchüttungen zeigt, treten wie Erſcheinungen zu Tage, daß die erſte Jahreshälfte die günſ Die Statiſtik früherer Ja⸗ Dazu kommt, daß etwa 75 Miliafe Zeit für die Unterbringung iſt. beweiſt das deutlich. Dollarſchätzen zur Verfügung ſtanden. Vorteil iſt un ſc0 eine feſte Plazierung fürs erſte gewährleiſtet wird, ſo dar Abgeſehen davon, i die Feſtigung des Anleihemarktes dadurch in Zweifel geſeßt aah iſt eine Umgehung jederzeit möglich, wie wir anläßlich des 10 ſchen Zuſammenbruches geſehen haben, wo auf einmal ſele Mengen geſperrter Berliner Pfandbriefe auftauchten, deren ch Schutzkomitees, dem ein Antrag vorlag, die Einfuhr auslã treibe elſ 9ae 90 t wi 10 d m b gebcn nagceh et mi „Worſted's“(Wollſtoffe) mit einem Schutzzoll zu belegen, gl⸗ nunmehr laut Londoner Drahtbericht des„Konfektionär“ eſahe des von der engliſchen Wollinduſtrie geſtellten geführt. Ein neuer Antrag ſchlägt einen zwölfeinhalbproz ur Antrage entige dah Schutzzoll für einen ſpäteren Termin vor, falls bewieſen wird t⸗ durch die übermäßige ausländiſche Einfuhr die Arbeitsloſigten Nach zuverläſſigen engliſchen parlamenta 1 Informationen dürfte jedoch die Ablehnung endgültig blele größert wird. daß alſo die Wollſtoffeinfuhr nach England in Zukunft beſonderen Schwierigkeiten unterliegen wird. Deviſenmarkt Belgiſcher Franken auf Intervenkionen befeſtigt Die Schwankungen des franzöſiſchen Franken waren, den letzten Tagen keine größeren. früh auf 144,75(14496). Einer vorübergehenden Abſchwä 0 ke te —Pari ch heg London—pParis ſtellt 95 10 5 geſtrigen Vormittag auf 145,75 folgte eine Aufwärtsbewegung⸗ auf von Amerika ausging. Hingegen lag der belgiſche Fra nke gaſel 1 ſtarke Interventionen relativ ſtark befeſtigt, London—Brüſſeh (136,75), London—Mailand 120 (420,75), Kabel—Schweiz London—Schweiz 28,18, Paris—Schweiz 17,40, Mailand— 2080(20,85), Kabel—Schweiz 208(207 76), Kabel—Holland 20 (219), London—Holland 12,11(12,12), London—Oslo 22.85 6 London—Kopenhagen 18,60, London—Stockholm 18,15 gegen Madrid 33.70(33,65), Holland—Paris 11,95, Brüſſel⸗ 108,75(105,75), Mailand—Paris 119,75, London—Kabel 4 ./ laſſen ſich folgende Kurſe ermitteln: Paris 14,10, Zür 8050 10 81 London 20,42, Holland 168,75(168,700, Malland 16.90, Prag 4 Oslo 90,55(90,15), Kopenhagen 110(109,90), Stockholm 1 f Brüſſel 15,35(14.95), Madrid 60,55(60,70), Argenti (170,30), Japan 198,60(198,20). Mannheimer Proòuktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim zahlbar in Reichsmark nien alne b⸗ Amtliche Preisnotierungen vom 26 April 1928. Weizen inländ. neuer—.———.— Roggenmehl mit Sack 55— „ ausländ. 90.50—.— WMeizenklete mit Sack 1350—1f Noggen, inländ. neuer 20,50—20,75 Trockentreber 15 75 75 ausländ.—.——.— Rohmelaſſe 953— 95 1 Drau-⸗Gerſte(neue) 22.50—26,.— Wieſenben, loſe 9— 7000 Futter⸗- 18——10.5 Rotkleeheu 722 Hafer, inländ. 20,75 22.— Luzerne-Kleeheu loſe—46 „ausländ. 19,75—24,.— 25„ gepreßt 780- 50 Mais geldes mit Sack 18.75—19.— Preß · Stroh 2 4. Weizenmehl Spez 0 42.50—42,75 Gebundenes Stroh Weizendrotmehl Spez. 27.—— 32.50 Raps, mit Sack Berliner Metallbörſe vom 26. Npril Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 26 23 26.. 10 Elektrolgtkupfer 1,32 ½ 132,¼ Aluminium 1407 Raffinadekupfen———.— in Barren.40•.50 21 Blei—.——— inn, ausl.—.— Rohzink(Bb.⸗Pr) 6,45-.55 6,45-6,55 Hüttenzinn 27 250 30 „(tfr. Verk.)—.——— Nickel.40 8 50 40•%0 Plattenzink 5,85.5,95 5,85-5,95 Antimon 1 45•.50 88 0⸗8˙0 Aluminium.35.40.35..40[ Silber für 1 0r. 86..87.7 1 London, 26. April Metallmarkt(In Eſt. f. d. eng 1. 11 0 23 26 22 26. ple,. 3220 Kupfer Kaſſa 57.13 57.65] beſtſelect. 61 50 61.75— 145 do. 3 Monat 57.3 58 50[N ckel 2 ueckſilben 7 do. Elektol 65.— 65.50] Zinn Kaſſe 279.50 280,50] Regulus Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 17. bis 24. April 1926 ſind ang talwärts 3 beladene Dampfer mit 169,5 To., 3 leere Sch und 23 beladene mit 5176 To., bergwärts 19 beladens mit 2020 To., 76 beladene Schleppkähne mit 46 283 To. Abet 1 8 e flade ladener Dampfer mit 35 To., 21 leere Schleppkähne ſind: talwärts 19 beladene Dampfer mit 1453,5 To. Schleppkähne und 29 beladene mit 8656,4 To., bergwa mit 200 To. Auf dem Neckar ſind talwärts an 42 beladene Schleppkähne mit 5230 To., bergwärts abgefa 15 leere Schleppkähne und 8 beladene mit 681 Tonnen. komhane lepugt⸗ hren men, f Dampeg zahte ſch⸗ 17 kommez Dienstaß den 27. Aptil 1926 Neue Maunheimer Jeitung(mittag ⸗Ausgabe) 7. Seile. Nr. 192 Fteunden und Bekannten die schmerz- . Statt besonderer Anzeige, lieche Mitteilung, dal heute, nach langem mt großer Geduld etttagenem Leiden, mein lieber einziger Sohn, unser guter Todes-Anzeige. e, ege. Hubed ul eta Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, meine unvergleſchlich gute Ftau, unsere herzensgute. e Mutter Kẽ ffe 195 Als Köffee! ſen 56 Frau aohama aser beih⸗ im Alter von 27 Jahten sanſt verschieden ist. nllich geb. Feldbausch Mannhe m, den 26. Apill 1926. 6 nach kurzer schwerer Krankheit im 56. Lebensſahr in die Ewigkeit abzutufen. Heinrieh-Lanzstr. 9/11. 2212 a Emil Glaser um Namen der traueinden Hinterbliebenen: 90 Max Glaser und Frau Hanna geb Meister fö ˖ 0 1 4ů5 ie Lutz Glaser und Frau Elfriede geb, Böcker.—„ a u. die 3 Enzel Gerhard, Joachim u. Hauns · Dieter. 9 ful Aa. 1 abad Müt. an Mannheim(Luisenring 15), den 26. Apiil 1926.. Die Beerdigung findet Mittwoch, nachm. 10% Die Bestattung findet statt: Mittwoch, den 28. Aptil 1925, mittags 12 Uhr ran 15 1% in der Leichenhalle. 3572.* licee Wir biiten, von Beileidsbesuchen abzusehen.—.. 4 45 Meiallbetten Nill. Stahlmatr., Kinderb. günſt a Priv. Katal. n 1 686 frel. Eisenmübelfabf Tuhl Thar.) 15—— eibend telg 8 5** lac 6 Mannheimer Liedertafel wul nsere innigstgeli te u. 3 iebe 0 wet 2472 GSgosskAUSSTETITUNG Burg Umeier Nne 9 Anna 0 erg WVe. SoelAlk FURSORSE 0 doh ist uns nach langer, schwerer Krankheit am 25 ds. LEIBESs + BUNCEN win ist im 69. Leb · 25, April 1926 Mis. durch den Tod entrissen worden. Wir werden 0 5 a ensſahr am prl dem lieben Sangesbruder, der über 18 Jahre unserer Verbunden mit der Zu iſel do iſer gc sanft entschlafen. 19 Liedertafel in seltener Anhänglichkeit und Pllichttreue W fa M 72 5 gedient hat, ein ehrendes Oedenken bewahren. 1 b. eee 8 27. Aptil 1926. Unsere Sänger bitten wir um vollzählige Be · 2— ebolel utnorstweg 21/ teiligung am Begräbnis(Mittwoch halb 3 Uhr) 3570 Seee ee dg . end ſer lelder und Kauf-Cesüche. aft. im Namen der Heftrauernd. Hi ie: Wegen Aufgabe des Geſchäfts verſteigere am 2 5 5 Donnerstag. den 29. April, in Ffeudenheim, Di SnN0 1 Leonhard Schiffers 755 iesdenſtraße 16, nachm.4 Hör⸗ 1150 in beſt. Zuſtande, guter J 5 lpvoeerrd, meegg— nee—5 benhuere.e n gerwagen mit Lederverdeck n. Zubehör. Chal⸗ hand geg. bar zu kaufen — Die Beerdigung findet am Mittwoch nachm Amtliche ö Nerstellen e 715 1 8—— 1 0 1158 2 Uhr von der Leichenhall Straßenſperrung. eeaneen el und verſchtebenes. Geſchäftsſtelle. 11¹9 wucn n aseden Fe aen bebe Vaate ragen elnzeiner 10 Bohrmann ale tuna in der Seckenheimerlandſtraße zwiſchen gegen Ab⸗ Kilometerſtein 6,2 und Kilometerſtein 6,5 wird Inrvül der 10 ꝓU———— trage⸗ dieſe Straße zwiſchen Fluaplatz Neuoſtheim und 0 15 Seckenbeim auf die Dauer von 14 Tagen ge⸗ Inſtandſetzungskoſten. uh Ahrs-Hute daß ſperrt. Der Verkehr wird umgeleitet vom Flug. Oscar Müller, 2½ X 3½ bis pel⸗ Tauer llelert ndene T0 vlatz Neuoſtheim über Kreisweg 4, Kreisweg 8] Pohnungsherſtellungs⸗ für jeden Geschmack dait m, %%„ ie 65 Saanel uenngeker den eeee eeeee eeeee. 20. in faclen gsslell, Aug, ew 0. m. b. H. E G. 2. Badiſches Bezirkzamt Ablellung b. ½ K l en ee inerle.— b⸗ + Käufe Mosse, Mannheim Em46 Offene Stellen IIIII eee eeee einsesessene ſeisfüngstanſge Urößeres ſüddeutſches Herreu⸗Konfektions⸗ 22 Stellen ſuchen: Wan 5 1 Geſchäft ſucht auf 1. 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Lya de Putti n. Junges Blut Ufa-Theater „ 6ʃ0 Enge Planken ——— Ufa- Theater „Schauburg“— Breitestr. Gunnar Tolnaes 1: Ihre kleine Majestät In beiden J Heverte Ula-Weche schau— Deipropramm Uia-Theatem] Begian der Vorstellungen: Werkiags& Uür unn Hausfrauenbund.]. deutſcher Hausfrauendereine MHittwoch. 28. April Im Casino R 1, 1 nuachm. 4 Uhr Aussſe llung Neue Erfindungen und ihre praktische Auswirkung im Haushalt. Einführungsvortrag von Frau Emma Kromer. Abends 8 Uhr Lichtbilder- Vortrag 71 Jahre Drutschg Maude Frau Grete Dornblüth, Berlin. Gäste willkommen. K. Neumann-Hoditz LeneBlankenfeld Wilhelm Kolmar Gustl Römer-Hahn f Anläßlich der Tagung ſüd⸗ a. d. Geſchäftsſt. Vermietunge 128 15 U 11 Leschahgage Luwahaen Laden(25 qm) mit 2 Schaufenſter u. anſtoßenden Raum 25 qm.) zu vermieten. Jullus Wolft, Immobilien Mannheim 0 7. 24 1 1 0 18 4 ar 100 2 2 J8bb1 Das gioße deutsche Lustspie: kuamn ne; ſöppeedhe nach dem Roman von Paul Rosenhasn Erscheint 2. Neuen Bad. Landeszeltung. 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