8 — 2 2 Times“ hervor. Das Blatt ſagt, der Abſchluß dieſes Paktes an WMittwoch, 28. April Habrdeprele: In Mannheim und Umgebung ſrei ins durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne ellgeld. Bei eventl. Aenderung der wiriſchaftliche: eralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl zwölfmal. Fanprech⸗Anſchlüßße Nr. 7941. 7942 7943. 7044 u. 7945 annhei Derhältnifſe Nachforderun behalt · ckt ee Aannheimer General-An eiger nſtellen Wa. 25 daße 24. Meerſeldſtraße 11. ee ee Alittag⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 194 eitung Anzeigenpreiſe nach Tartl. bei Vorauszahlung pro emin Kolonelzeile füür Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Reklam. 14.⸗M. Kollektio⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen ſür ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Wewähr.— Gerichtsſtand Mannbeim. Veilagen: Sport und Spiel Aus Jeit und Leben. Mannheimer Frauen-Jeitung- Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Flteſemann über den Berliner Verlrag die logiſche Ergänzung von Locarno Alutzer Berliner Korreſpondent der Hearſt⸗Preſſe kabelt ſeinen 18 eine Unterredung mit Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann ſch 9 n eben abgeſchloſſenen Vertrag mit Rußland. Darin äußert r. Streſemann auf beſtimmt formulierte Fragen des Korre⸗ er daß nach ſeiner Auffaſſung die polemiſchen Ausführungen hdätte reſſe gewiſſer Länder, die den Locarno⸗Vertrag unterſchrieben eführ zum größten Teil auf innerpolitiſche Beweggründe zurück⸗ laſu rt werden könnten. Polen insbeſondere habe keine Veran⸗ G2— durch dieſe Verſtändigung bedroht zu fühlen. Im eil, die von Berlin nach Moskau durch den Vertrag geſchlagene 0 15 dürfte ſich als beſſere Sicherung des Friedens für Europa 0 mit auch für Polen erweiſen, als die polniſchen Truppen, die ufſſ an der ruſſiſchen Grenze Wacht hielten. Im übrigen ſei die 85 Regierung gern bereit, einen gleichen Vertrag mit Polen chließen. Die Auslegung des Artikels 16 ſei auch innerhalb Pu e eneene des Völkerbundes noch in manchen ce Gegenſtand der Erörterung. Die deutſch⸗ruſſiſchen Ab⸗ Ainmen erſchienen Dr. Streſemann als die logiſche Er⸗ 1 nzung von Locarno, und er würde es begrüßen, wenn der bleiche Gedanke weiteren Widerhall in der Welt finden werde. Engliſche Oeunruhigung über den vertrag von Berlin heut London. 28. April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Nern vorliegenden Aeußerungen führender engliſcher Blätter der Re⸗ lerungspartei beſtätigen den Eindruck in diplomatiſchen Kreiſen, daß la bei den alliierten Regierungen, einſchließlich Eng⸗ rotz der deutſchen Verſicherungen ſchwere Beunruhi⸗ liegt 10 hervorruft. Der veröffentlichte Tert mit dem Notenwechſel guta 115 den juriſtiſchen Ratgebern der britiſchen Regierung zur Be⸗ kiggeſtelt vor. Wahrſcheinlich werden, wenn dieſes Gutachten fer⸗ einzel t iſt, gemeinſame Schritte der Alliierten erfolgen, die über 785 ne Punkte Aufklärung verlangen werden. Erſt nach deren Be⸗ beſchloſſend wird vorausſichtlich über weitere Schritte der Alliierten loſſen werden. 16 92 man ſich in britiſchen Kreiſen wohl den Bedenken Frank⸗ Leit 85 Polens und der Kleinen Entente aiſchließt, geht aus einem artikel des führenden Organs der Regierungspartei, der kein Grund zu Vorwürfen, aber nur eine lange und ſehr ſorg⸗ * 8 Prüfung könne ergeben, ob er mit der loyalen Ausführung vereinbar ſei. Weiter fragt es ſich, ob das Wort Rußt n in der Einführung das Aufhören des Klaſſenkampfes in and bedeutet. Das Blatt findet es ſchwer verſtändlich, warum Vaſis rtrag von Rapallo, der rein wirtſchaftlichen Charakter trug, als Dn. politiſchen Vertrages von viel weiterem Umfang werden klauſel Man könne die Verſicherung annehmen, daß keine Geheim⸗ 8 8 mit dem Rußlandpakt verbunden ſei. Es ſei aber an der Zeit, ſi ar deutſche Regierung klar darlege, ob der Rapallovertrag Ver⸗ 1 politiſcher Art enthielt, welche im veröffentlichten Text Außla h werden. Ohne eine ſolche Erklärung ſei Artikel 1 des lalt n paktes unverſtändlich. Bezüglich des Artikels 2 erklärt das ußert m bewaffneter Angriff auf Rußland oder Deutſchland ſei eN Artikel 3 werfe große Streitfragen auf. entſpre r biplomatiſchen Sprache nicht übliche Ausdruck Voykott wülſchaft der Mentalität der Sowjetregierung. Eine Koalition zum ftlichen und finanziellen Boykott Rußlands ſei äußerſt un⸗ gegen Die Bolſchewiſten aber bereiten einen ſolchen Boykott vor 85 ca loene aller Länder einſchließlich Deutſchlands Rafler eicht wolle Deutſchland im Völkerbund als auftreie r für eine in Schwierigkeiten befindliche Sowjetregierung wenn 25 Der Rußlandpakt ſchaffe eine neue Lage in Oſteuropa und — Nenichand es für nötig befunden habe, ſeine Verpflichtungen mußten di Locarnovertrag dem Vertrage von Rapallo anzupaſſen, ſo 50 ie Weſtmächte es erwägen, wie weit es für ſie nötig ſei, ihre Apaſſen en von Locarno dieſer offenſichtlich veränderten Lage an⸗ die Agrarkriſe vor dem preußenparlament tag 28. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Land⸗ usſprache auch geſtern noch die Agrarkriſe den Gegenſtand der on dem 85 Landwirtſchaftsminiſter Dr. Steiger entwarf ein Vild ſchaft Al 12 der Dinge in den einzelnen Zweigen der Landwirt⸗ der, da d s beſonders bedroht ſchilderte er den Kartoffelbau, 9. die A Markt ſeine Erzeugniſſe nicht aufzunehmen ver⸗ auf di ie Ausfuhr angewieſen ſei. Der Miniſter ging weiter ſchuldun e verſchiedenen Vorſchläge ein, die der zunehmenden Ver⸗ gleichen dem Lande einen Riegel vorſchieben ſollen. Was zum tragen batte, degte flen t parteller Kaiſer an Anregungen vorzu⸗ faſfung der Re 15 15 in ſeiner Tendenz ſo ziemlich mit der Auf⸗ kraliſcher r die Lage der Landarbeiter wurde von ſozialdemo⸗ Seite lebhafte Klage gefü ich; geführt und nachzuweiſen verſucht, ſmäde herr 75 in Oſtpreußen und Schleſien geradezu traurige Zu⸗ e, hätten 4 000 Deutſchnaionalen, denen der Redner vorwarf, füttert ließ 00 ausländiſche Landarbeiter über Winter durchge⸗ bolten, wase ſich auf ſolche Einzelheiten nicht ein, ſondern wieder⸗ ab durch den 3 im Reichstag nicht müde werden, Ruin ausgehändigt würden. euergeſetzgebung die Landwirte dem D Vorbild. ſchleswiger Demokrat Heeſch empfahl das amerikaniſche Dem diplomatiſchen Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ zufolge ſchließt man aus der Faſſung des Vertrages auf eine ver⸗ hüllte Verpflichtung Berlins, das Stimmrecht im Völkerbundsrat nicht zu Ungunſten Moskaus auszuüben. Das Stimmrecht ſollte aber ein gänzlich ungebundenes ſein. Artikel 1 könne nur bedeuten, daß Deutſchland, wenn es Mitglied des Völkerbundes ſei, mit Rußland über ſeine Haltung im Völkerbund Rat pflegen werde. Weiter ſei zu fragen, ob Deutſchland ſich im Falle eines Konflikts zwiſchen Deutſch⸗ land und Rußland und zwiſchen Polen und Deutſchland dem Schieds⸗ erlaß des Völkerbundes ſich fügen werde. poriſer Rommentare zum Berliner vertrag Die Pariſer Dienstag⸗Nachmittagspreſſe nimmt weiterhin Stel⸗ lung zu dem deutſch⸗ruſſiſchen Vertrag. In der„Lib erté“ er⸗ klärt Bainville: Während die Alliierten ihre Guthaben und Schul⸗ den regelten und die Gläubiger Frankreichs mit dieſem Lande das wiederholten, was ſich ſchon in der Reparolionsfrage ereignet habe, werde die Lage mehr und mehr für Deutſchland günſtiger und erträglicher, ſodaß ſchließlich Deutſchland der ge⸗ winnende Teil in dieſem abſcheulichen Prozeß unter den ehe⸗ maligen Freunden ſein werde. Beſonders ſcharfe Kritik übt der„‚Temps“ an den veröffent⸗ lichten Vertragstext. Der Wortlaut der beiden angehefteten Briefe rechtfertige durchaus das Mißtrauen, das die Verhandlungen zwiſchen Berlin und Moskau erweckt hätten. Nach den bekannten Verdächtigungen wegen der Doppelzüngigkeit Deutſchlands kommt der„Temps“ zu dem Schluß, daß Deutſchland ſich durch die auf⸗ einanderfolgende Unterzeichnung des Locarno⸗Vertrages und des deutſch⸗ruſſiſchen Abkommens die Möglichkeit habe vorbehalten wol⸗ len, in der Schickſalsſtunde zwiſchen dem Weſten und dem Oſten zu wählen.— An anderer Stelle bezeichnet das Blatt den Vertrag als eine internationale Drohung. Etwas ruhiger äußert ſich das„Journal des Débats“. Es hält das deutſch⸗ruſſiſche Abkommen cnit dem Locarno⸗Vertrag für vereinbar, nicht aber mit dem Völkerbundspakt, weil ſich Deutſchland nicht das Recht vorbehalten könne, darüber zu urteilen, ob Rußland im Falle eines Konfliktes der Angreifer ſei oder nicht. Trotzdem zeige das Abkommen einen Geiſt, der die Mitunterzeich⸗ ner von. Locarno und alle anderen Mitglieder des Völkerbundes zum Nachdenken veranlaſſen dürfte. Man müſſe ſich ſogar die Frage vorlegen, ob das Genfer Sekretariat den Berliner Vertrag auf Grund des Artikels 18 des Völkerbundspakts regiſtrieren dürfe, ohne den Artikel 20 zu verletzen. Franzöſiſche Stimmungsmache von Berlin und London aus V Paris, 28. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie „Petit Pariſien“ von beſonderer Seite aus London mitge⸗ teilt wird, vertritt man im Foreign Office die Meinung, daß es im Grunde genommen nicht nötig wäre, den als Wirtſchaftsvertrag zu betrachtenden Rapallovertrag zwiſchen Deutſchland und der Sowjet⸗ regierung durch eine Vereinbarung politiſcher Natur, wie es der Rückverſicherungsvertrag iſt, zu ergänzen. Eine derartige Ergänzung ſei nur dann zu erklären, wenn der Rapallovertrag geheime Ab⸗ machungen enthalten haben ſollte. Hierüber werden im engliſchen Außenamt genaue Unterſuchungen eingeleitet. Hinſichtlich der Neu⸗ tralitätsklauſel, die in dem deutſch⸗ruſſiſchen Vertrag enthalten iſt, zeigt man ſich, dem„Petit Pariſien“ zufolge, im engliſchen Außen⸗ amt ſehr verſtimmt. Artikel 3 des Vertrages flöße Beunruhigung ein. Der Berliner Berichterſtatter desſelben Blattes meldet, man be⸗ zweifle in einflußreichen deutſchen Kreiſen die Möglichkeit, den Ver⸗ trag zwiſchen Deutſchland und Rußland mit der Völkerbundsſatzung in vollem Einklnag zu bringen und glaubt, daß eine ruſſiſch⸗deutſche Politik die Aktion des Völkerbundes in einem kritiſchen Falle voll⸗ kommen unterbinden würde. Als eigene Information gibt der Ber⸗ liner Korreſpondent des„Petit Pariſien“ die Nachricht, daß die Sowjetregierung und Litauen ſoeben einen Korelatvertrag zu dem deutſch⸗ruſſiſchen Vertrag geſchloſſen hätten. Ferner verbreitet man heute in der Boulevardpreſſe das Gerücht von einer bevor⸗ ſtehenden Reiſe Streſemanns nach Moskau und von einer Erwiderung dieſes Beſuches des deutſchen Außenminiſters durch Tſchitſcherin im Monat Oktober in Berlin. Letzte Meldungen Rückgang der Arbeitsloſigkeit — Berlin, 28. April. Die Geſamtzahl der Hauptunter⸗ ſtützungsampfänger in der Erwerbsloſenfürſorge iſt von 1942 000 am 1. April auf 1884 000 am 15. April, mithin um 3 Prozent, zurückgegangen. Verurkeilte Kommuniſten — Leipzig, 28. April. Der frühere kommuniſtiſche Reichstags⸗ abgeordnete und Schriftſteller Maſlowſki wurde vom Reichs⸗ gericht wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 9 Monaten Gefäng⸗ nis und 300 Mark Geldſtrafe, ferner der Redakteur Willi Gäbler aus Hamburg wegen Verbreitung von Artikeln, die zum bewaffneten Aufſtand aufforderten, zu einem Jahr Gefängnis und 300 Mark Geldſtrafe verurteilt.— 29910 „Die deutſch-däniſchen Paßverhandlungen. In Kopenhagen nahmen die deutſch⸗däniſchen Verhandlungen über die Beſejtigung des Paßviſumzwanges zwiſchen Deutſchland und Dänemark am Dienstag ihren Anfang. Zwei Vertreter der deutſchen Reichsregie⸗ rung ſind zu den Verhandlungen eingetroffen. * Die franzöſiſchen Schulden an England. Nach dem„Ma⸗ tin“ hat ſich Frankreich verpflichtet, in dieſem Jahre an England vor neuen Entſcheidungen in Polen (Von unſerem Warſchauer Vertreter.) Politiſche Vorausſagen ſind wie Wetterprogno ſen, d. h. ob ſie eintreffen, das iſt eine Sache für ſich. Die jüngſte pol⸗ niſche Kriſe machte da eine Ausnahme. Ihr Eintritt war ſeit langem angekündigt wie eine Feſtſpielwoche; nur allenfalls das Programm konute Ueberraſchungen bringen; und ſo geſchah es auch. Das ſeit November im Amt befindliche Kabinett Skrzynski beruhte auf der Koalition von fünf Parteien. Dazu gehörten zwei Parteien der Rechten: die Nationaldemokratie und die Chriſtlichen Demokraten; eine Partei der Mitte: die Bauernpartei Piaſt, geführt von Witos, dem weſtgaliziſchen Dorfvogt, der bereits zweimal zur Würde des Miniſterpräſidenten emporgeſchritten iſt; und zwei Linksparteien: die Nationale Arbeiterpartei und die Sozia⸗ liſtiſche Partei. Die Letztgenannten nun, die Sozialiſten, zeigten längſt unzweideutig, daß ſie die Reiſe nicht mehr mitmachen wollten un dnur die geeignete Station abwarteten, um auszuſteigen. Der Zeitpunkt dafür war durch ein Nicht⸗zu⸗früh und ein Nicht⸗zu⸗ſpät beiderſeits ſo deutlich begrenzt, daß eben, wie seſagt, die Wetter⸗ kunde leicht fiel. Das Nicht⸗zu⸗früh traf auf die erſten Tage des März. Bis dahin nämlich lief die Option einer amerikaniſchen Finanzgruppe, des Bankers Truſt, mit dem der Finanzminiſter Zdziechowski über eine 100 Millionen⸗Anleihe gegen Pfandpacht des ſtaatlichen Tabakmonopols verhandelte. Dieſe Anleiheverhandlungen aber berührten den Daſeinszweck der Koalitionsregierung in der Wurzel, ja ſie waren mehr oder minder identiſch mit dieſem Zweck. Aber dieſer Zweck blieb unerreicht Die Optionsfriſt lief er⸗ gebnislos ab, und ſo befand man ſich nach vier Monaten genau an der gleichen Stelle, an der man begonnen hatte. Es iſt der ſozialiſtiſchen Partei vom polniſchen Stand⸗ punkt aus nachzurühmen, daß ſie auch noch auf andere Staatsinter⸗ eſſen Rückſicht genommen hat. Man ſtand im März gerade vor Genf. Und hatte die P. P. S.(die Polniſche Sozialiſtiſche Partei) den Finanzminiſter für ſeine Anleihezwecke unterſtützt, ſo wurde nun auch der Chef der Regierung, Skrzynski ſelbſt, in ſeiner Eigenſchaft als Außenminiſter in ſeinen politiſchen Abſichten im Völkerbund von der Partei gefördert. Danach verging noch ein Monat. Das„Nicht⸗ ſpäter!“ war da. Es iſt dies der Monat Mai mit ſeiner Maifeier und ſeinen Straßenbegebniſſen, die ſich in ihrem Ausmaße noch nicht recht abſehen laſſen; die Sozialiſten aber wollen in dieſem Zeitpunkt die verantwortlichen Mitchefs der blauen Miliz mit ihren ſcharf geladenen Karabinern durchaus nicht mehr ſein, denn ohnehin tat ihre Gouvernementalität ihnen ſtändig zugunſten des Kommu⸗ nismus Abbruch. Damit war alſo das Ende der Koalition oder doch ihr Abbröckeln vom äußerſten linken Flügel her zeitlich fixiert. Am 20. April war es ſo weit. Die P..S. zog ihre beiden Miniſter aus dem Kabinett zurück, die Kriſe war friſtmäßig eröffnet. Aber, wie ſchon geſagt, ihr programmatiſcher Verlauf konnte Ueber⸗ raſchungen bringen und brachte ſie. Die N. P. S. rechnete feſt darauf, daß nach dem Abfall einer Gruppe der Koaliierten ſofort die ganze Regierung zurücktreten würde. Hierüber aber waren die Zurück⸗ gebliebenen unter ſich anderer Meinung geworden. Zwei Paſſagiere ſind ausgeſtiegen,— nun gut, ſo fährt der Kutſcher eben mitſamt den andern ohne ſie weiter. Das wurde techniſch in folgender Art gemacht. Da Serzynski nämlich, infolge ſeiner politiſchen Vergan⸗ genheit, gemäß ſeinem deklarierten Pazifismus und ſomit auch in ſeinen Berechnungen für die Zukunft zu beſonderen Rückſichten gegenüber der..S. gezwungen iſt, ſo zog er, höflich und korrekt, aus dem Rücktritt ſeier linken Genoſſen alsbald die Konſequenz: er bot ſeinen eigenen Rücktritt und damit die Geſamtdemiſſion des Ka⸗ binetts an. Aber eine erbetene Demiſſion muß ja auch bewilligt werden. Und da war vorgeſorgt, daß es nicht geſchah. Der Staats⸗ präſident lehnte die Demiſſion ab. Große Enttäuſchung bei den Ausgeſchiedenen, die ſich die Folge ihres Abgangs pompöſer gedacht hatten. Aebr vorderhand gedenkt man nun ohne ſie fertig zu werden. 7717 Dies ſind die Begebniſſe des Augenblicks und des Vordergrundes. Das Rumpfkabinett Skrzynski bleibt als Uebergangsregie⸗ rung, zur Erledigung der Staatsnotwendigkeiten, zur Ueberwin⸗ dung der Maitage. Aber was dann weiter? Aller Augen richten ſich auf dieſe ſo nahe Zukunft, und wenn das Verfahren des Staatspräſi⸗ denten im Lande zumeiſt Billigung erfährt, ſo hauptſächlich unter dem Geſichtspunkt, daß es wirklich überflüſſig geweſen wäre, die Ge⸗ burtswehen einer Regierungsneubildung ſchon jetzt heraufzubeſchwö⸗ ren, da ſie in ernſterer Art doch ohnehin demnächſt bevorſtehen müſſen. Wäre Skrzynskf mit ſeinem Kabinett jetzt von der Bild⸗ fläche verſchwunden, ſo hätte man, ſchon weil tiefergrei⸗ fende Entſchlüſſe noch nichtreif ſind, irgendein Not⸗ gebilde, ein Beamtenminiſterium oder dergleichen zuſammen⸗ flicken müſſen. Es ſcheint verſtändig, daß man dieſes Ueberflüſſige ſich nun erſpart. eine Anzahlung von 5 Millionen Pfund für die franzöſiſchen Kriegsſchulden an England zu leiſten. 0 eute will mar ans Abſtimmungsgeſchäft gehen. Zasaſo alſ Daino cgllunq —r— ———— 8 — 2. Seite. Ar. 194 Mittwoch, den 28. April 1928 Denn was jene weitergehenden Pläne anlangt, ſo treibt man ihnen in jenem Tempo entgegen, in dem die Not des Landes wächſt. Vielleicht ſind die Beſorgniſſe vor den Maitagen übertrieben; man kann wohl allenfalls mal, wie im vorliegenden Fall, eine Regie⸗ rungskriſe nach dem Terminkalender anſetzen, aber revolutionäre Er⸗ ſchütterungen richten ſich gemeinhin nicht nach dem Fahrplan. Immer⸗ hin iſt mit zunehmenden Spannungen als dauernder Erſcheinung zu rechnen, wobei denn unerwartet der Funke ins Pulver fallen kann. Und da ertönt denn, wie in aller Welt üblich, der Ruf nach der „ſtarken Hand“. Ein Parlament iſt ſolchenfalls nur im Wege. Zwar fehlt eine einzelne überragende Perſönlichkeit, der es gelingen könnte, ſich die ausſchlaggebende Gewalt übertragen zu laſſen. Statt ihrer ſoll es darum ein Triumvirat ſein: Rechte, Mitte und Linke wären darin durch je eine führende Perſönlichkeit vertreten. Man denkt an die Nationaldemokraten Dmowski oder Stanislaw Grabski, für die Mitte an den oben erwähnten Witos, für die Linke an den Marſchall Pilſudski. Ein der Form nach reguläres Geſamtminiſte⸗ rium wäre damit nicht unvereinbar, nur würde die Entſcheidung eben allein bei dem Direktorium der Drei liegen. So ſieht man, oder ſo ſehen doch jedenfalls viele die nächſte Ent⸗ wicklung hinter den Augenblickslöſungen des Tags. Gewiß wird man dabei nicht vergeſſen dürfen, daß erfahrungsgemäß alles anders kommt als es Abreden, Plänen, Konſpirationen zufolge kommen ſoll. So wird man vermutlich gut tun, auch dieſe Konzeption einer mehr oder minder offenen, mehr oder minder verhüllten Diktatur nur als eine der Energien, wenn auch der ſtärkſten, anzuſehen, die die hieſige Entwicklung geſtaltend beeinfluſſen können. An Gegenkräften kann und wird es nicht fehlen, und erſt auf der Mittellinie werden wir der Wirklichkeit begegnen. Eines iſt freilich deutlich, das bisherige Sich⸗treiben⸗ laſſen von Woche zu Woche, von Monat zu Monat kommt an ſein Ende. Vor allem aus Geldgründen! die Staats⸗ kaſſen ſind geleert, die Steuerquellen verſiegen, die Inflatfon ſteht vor der Tür. Denn es iſt ja jetzt bereits Inflation, was Zdziechowski in dieſer Woche ankündigen mußte: die Neuemiſſion von 80 Millionen ungedeckter Kleingeldſcheine und die Herabſetzung der ſtatutenmäßigen Deckung in der Bank Polski für die Staats⸗ banknoten. Die noch im November verkündete Loſung:„Polen hilft ſich finanziell ſelbſt!“ muß damit wohl als geſcheitert erſcheinen. Ver⸗ handlungen mit der Auslandsfinanz auf neuer Baſis, und zwar ver⸗ mutlich über Genf, ſtehen damit demnächſt bevor. Dieſer Schritt aber, der nach den bisherigen Erfahrungen und Informationen nur dann Erfolg verſprechen könnte, wenn dem Auslande eine Finanz⸗ kontrolle eingeräumt wird, iſt zur Zeit noch innerpolitiſch ſehr erſchwert. Denn er iſt als mit dem Staatspreſtige unverträglich zu lange und zu ſehr verketzert worden. Daher in der Tat bedürfte es nun wohl einer gewiſſen Stärke nach innen, um einen ſolchen Kurs nach außen wagen zu können. Auch unter dieſem Geſichtspunkt aber ſind jene Pläne direktorialer Art unzweifelhaft intereſſant. Vor wichtigen Entſcheidungen! Das iſt unverkennbar die Signa⸗ tur des Augenblicks. 2 die geſtrige Keichstagsſitzung Berlin, 28. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Nun iſt guch, nachdem die Ausſchüſſe eine Woche harten Kampfes hinter ſich brachten, die öſterliche Pauſe für das Reichstagsplenum zu Ende ge⸗ gangen. Geſtern, da man zum erſten Mal wieder verſammelt war, herrſchte jene trügeriſche Stille, die nur zu oft dem Sturm voran⸗ zugehen pflegt. Der kann womöglich heute ſchon losbrechen. Neben dem Duellgeſetz, das geſtern nicht zur Beratung kam, da die Fraktionen ſich noch über Einzelheiten unterhalten wollen, ſteht nämlich das aus dem Volksbegehren hervorgegangene Enteig⸗ nungsgeſetz auf der Tagesordnung. Es dürfte bei der Be⸗ ſprechung kaum ohne lärmende Begleitmuſik abgehen. Sicherlich werden die Kommuniſten die Situation nach der agitatoriſchen Seite hin weidlich ausnutzen. Aber auch von den Sozialdemokraten ſind ſcharfe Angriffe auf die Regierung zu erwarten, die in dem Kom⸗ mentar zu dem Geſetzentwurf ſich in nicht mißzuverſtehender Weiſe gegen deſſen Tendenz gewandt haben. In parlamentariſchen Kreiſen nimmt man indes an, daß die Debatte vielleicht ſchon in zwei Tagen erledigt werden kann. Die Kompromißparteien dürften kaum das Bedürfnis zu längeren Auseinanderſetzungen verſpüren. Sie werden vermutlich in einer gemeinſamen Erklärung ihren Stand⸗ punkt wahren und im übrigen der Oppoſition das Feld überlaſſen. Optimiſten ſind ſogar der Auffaſſung, daß es gar nicht erſt zur Ueberweiſung des Entwurfs an den Rechtsausſchuß komme, ſondern daß der erſten Leſung gleich die zweite ſich anſchließen wird und daß, da die Ablehnung der Vorlage einſchließlich ihres Titels ſo gut wie gewiß iſt, eine dritte Leſung ſich erübrigen werde. Eine umfangreiche Diskuſſion im Rechtsausſchuß, wie ſie Sozial⸗ demokraten und Kommuniſten wohl herbe wünſchen, wäre ja auch unnötige Zeitvergeudung, da man die Materie eingehend genug durchgeſprochen hat, und auf der anderen Seite ja gerade auch den Veranſtaltern des Volksbegehrens an einer Beſchleunigung der An⸗ gelegenheit gelegen ſein muß. Sobald nämlich das Enteignungs⸗ geſetz im Plenum abgelehnt iſt, wird die Bahn für den Volksent⸗ ſcheid frei. Es heißt, daß der zweite Juniſonniag zum Abſtimmungstag auserſehen ſei. Die geſtrige Sitzung ſelbſt war der Kritik der Arbeits⸗ geſetze gewidmet. Die Vorlagen, die nur eine Etappe auf dem Wege der Ausgeſtaltung des Arbeitsrechts darſtellen, wurden von Miniſter Brauns kurz erläutert und erfuhren allgemein eine wohl⸗ wollende Beurteilung. Das Geſetz ging nach mehrſtündiger Debatte an den ſozialpolitiſchen Ausſchuß. Bereits geſtern ſtieß man im Reichstag, als die erſten Gerüchte über die demokratiſche Abſicht durch die Wandelhalle flatterten, auf allerlei Achſelzjucken und Bedenken. Die heutige Morgenpreſſe bringt dann Abſage auf Abſage. Das fängt ſchon bei der Sozial⸗ demokratie an.— Der„Vorwärts“ meint knapp und kühl:„Es wäre notwendig, daß der Enteignungsentwurf mit dem dempkra⸗ tiſchen Abnäderungsantrag vom Reichstag angenommen würde. Für eine ſolche Annahme beſteht aber keine Ausſicht.“ Die„Täg⸗ liche Rundſchau“, die in den Stücken wohl die Auffaſſung der Deutſchen Volkspartei, wenigſtens eines beträchtlichen Teils von ihr widergibt, meint:„Tatſächlich ſtellt der demokra⸗ tiſche Antrag eine Begünſtigung des Voltsentſcheids dar, da der Zuſatzparagraph nur allzu geeignet iſt, verwirrend auf da slrteil der Abſtimmenden einzuwirken. Bringen die Demokra⸗ ten tatſächlich einen ſolchen Zuſatzparagraphen ein, ſo wird ſich dar⸗ aus eine politiſche Komplikatlon ernſter Art ergeben. Praktſche Be⸗ deutung kommt dem Antrag nicht zu. Er kann nu rmit dem Ent⸗ eignungsantrag zuſammnen angenommen werden, bedürfte alſo auch einer Iweidrittelmehrheit, die vollkommen ausgeſchloſſen iſt. Auf Komplikation erſter Art ſpielt bedeutſam auch die „Germanka“ an. Sie hält geradezu die Regierungs⸗ koalition für ge wenn es in der Sitzung der interfraktionellen Ausf 305 nicht gelingt, die Reglerungspar⸗ teien auf eine gemeinſame Baſis zu bringen. Das Zentrum würde a. 455 dieſem Antrag nicht bei⸗ pflichten,„weil ſein Ausgangspunkt immerhin das Begehren auf radikale entſchädigungsloſe Enteignung verſucht. Fir⸗ die Deutſchnationalen iſt es natürlich ausgemacht, daß die Demokraten den Kommuniſten und Sozialdemokraten Vor⸗ ſpanndienſte leiſten ſollen. Das iſt nach unſerem Gefühl übertrieben. 55 wird eine gewiſſe Unſicherheit und ein Schwanken in der ktit der Demokraten ſich nicht abſtreiten laſſen. Die ührung des Zchr. v. Richthofen erweiſt ſich alch gerade als glücklich für die demokratiſche Fraktion. Keue Mannheimer Jeitung(mittag · Ausgabe) Die innerpolitiſche Kriſis wegen der Fürſtenabfindung Berlin, 28. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Bera⸗ tungen im Rechtsausſchuß ſind geſtern wieder aufgenommen worden aber man kann nicht finden, daß nun ein günſtiger Stern über dem Fürſtenkompromiß ſtrahlt. Zwei Paragraphen hat man durchgeſpro⸗ chen. Bei dem einen kam man wieder zu dem ſalomoniſchen Ent⸗ ſcheid, die Beſchlußfaſſung bis zur dritten Leſung auszuſetzen. Bei dem anderen, der die Richtlinien für die Trennung von Staatseigen⸗ tum und Privatbeſitz der Fürſten feſtgeſetzt wünſchen, ließ die Sozial⸗ demokrätie durch Dr. Roſenfeld erklären, ſie würde, nachdem man ihre Abänderungsanträge abgelehnt hätte, bei der Geſamtabſtimmung gegen ihn, den§ 5 nämlich, votieren. Das iſt gerade kein erfreuliches Omen und man wird es begrei⸗ fen, daß allmählich auch lebhafte Optimiſten den Mut ſinken laſſen. Vielfach begegnet man in parlamentariſchen Kreiſen der Auffaſſung, der Entwurf der Regierungsparteien würde ſabotiert. Das wird ſchon ſtimmen: aber von wem? Darüber gehen auch bei den Kom⸗ promißparteien die Meinungen auseinander. Ganz allgemein ver⸗ ſtärkt ſich der Eindruck, daß man ſelbſt im Reichstag nicht allenthal⸗ ben weiß, was eigentlich auf dem Spiele ſteht. Manche behaupten, die Deutſchnationalen gingen jetzt aufs Ganze, ſie wollten das Kom⸗ promiß zu Fall bringen und hofften, indem ſie nun im Verein mit anderen Gruppen und Verbänden eine umfangreiche Agitation gegen den Volksentſcheid einleiten, dieſen zum Fiasko zu treiben. Möglich immerhin, daß die Rechnung diesmal nicht trügt, daß Kommuniſten und Sozialdemoktaten nicht wieder wie im Vorfrühling bürgerliche Reſerven herauslocken und an dem Sonntag des Plebiſzits keine 20 Millionen Stimmen zuſammenbrächten. Dann bleiben Beunruhigung und Unbefriedigung zurück und die Demagogen fänden erſt recht ein weites Feld, um Drachenzähne zu ſäen. Wenn man aber falſch kal⸗ kuliert, wie man ſchon einmal falſch kalkuliert hat: Was dann? Dann ſtehen wir, wie wir ſchon geſtern andellteten, zunächſt vor einer Re⸗ gierungs⸗ wie einer Präſidentenkriſe im Reich. Denn weder die Mitglieder des Kabinetts Luther noch Hindenburg ſind in der Lage, unter den dem Volksbegehren zugrunde liegenden Geſetzentwurf ihren Namen zu ſetzen. Gewiß, man kann, wenn ſchon mühſelig genug, ein neues Miniſterium bilden, man wird, indem man abermals den Acheron aufwühlt, wohl auch noch einen anderen Reichspräſidenten küren können, was ſodann die bisherige Teilkriſe zur Reichskriſe erweitern müßte. Ohne mit Prophetengaben aus⸗ gerüſtet zu ſein, darf man ſchon heute ſagen, daß Bayern die Aus⸗ führung der entſchädigungsloſen Enteignung der Familie Wittelsbach verweigern wird. Wie will man es zwingen? Denkt man im Ernſte an eine Reichsexekutlon? Soll etwa die Reichswehr marſchieren? Von einem demokratiſchen Reichsminiſter hörten wir dieſer Tage das Wort:„Es iſt die ſchwerſte Kriſe, die ſeit ihrem Beſtehen über die junge Republik heraufzog. Wer ſich einmal Mühe gibt, alle Mög⸗ lichkeiten bis zum Ende durchzudenken, wird das nicht beſtreiten mögen.“ Demokratiſcher Antrag zur Fü⸗ſtenabſindung Der„Demokratiſche Zeitungsdienſt“ teilt mit: Da die Aus⸗ ſichten auf ein Zuſtandekommen eines annehmbaren Kompromiſſes in der Fürſtenabfindungsfrage ſich ſtark vermindert haben, beſteht bei der demokratiſchen Reichstagsfraktion die Abſicht, aus Anlaß der Beratung des ſozialiſtiſch⸗kommuniſtiſchen Geſetzentwurfes über die entſchädigungsloſe Fürſtenenteignung einen Antrag vorzulegen, dem⸗ zufolge die Länder das Recht erhalten ſollen, den früheren Fürſtenfamilien eine Abfindungsſumme zu zahlen. Dieſer Antrag ſoll äls Abänderuüngsgeſetz zum Volksent⸗ ſcheid gelten. Er wird mit zum Volksentſcheid geſtellt, wenn er im Reichstag mit einfacher Mehrheit angenommen worden iſt. Kritik des Antrags [JBerlin, 28. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Demokraten haben mit ihrem vom demokratiſchen Zeitungsdienſt an⸗ gekündigten Initiativantrag ohne Frage einen Ausweg zu bahnen geſucht, der an der Gefahr entſchädigungsloſer Enteignung vorbei⸗ führt. Dafür ſpricht auch ſchon die Hatalng die die demokratiſchen Miniſter in der Frage der Fürſtenahfindung einnehmen. Indes iſt ſchon jetzt feſtzuſtellen, daß ſie den Zweck, den ſie im Auge hatten, nicht erreichen werden. der Antrag des Sparerbundes auf ein volksbegehren Unter dem Kennwort„Sparerbund Dr. Beſt“ iſt am Dienstag dem Reichsinnenminiſterium der Antrag auf Zulaſſung des Volksbegehrens zwecks Abänderung des Aufwer⸗ tungsgeſetzes vom 16. Juli 1925 eingereicht worden. Gemäß dem Geſetz über Volksbegehren und Volksentſcheid mußten dem Antrag 5 000 Unterſchriften beigefügt werden. Das Reichsinnenminiſterium wird nun die Gültigkeit dieſer Unter⸗ ſchriften zu prüfen haben und dann eine weitere Entſcheidung über Zulaſſung oder Ablehnung des Volksbegehrens fällen., Helo in Oppoſition Von volksparteilicher Seite wird uns aus Berlin geſchrieben: Es iſt immer gefährlich, wenn gcus dem Munde einez Staatstnannes der Parkeimann ſpricht, eine Möglichkeit, die ja auch g in Deutſchland beſteht, ſeitdem wir zum parlamentariſchen Regime übergegangen ſind. Es iſt geſährlich, wenn Otto Braun, der preußiſche Miniſterpräſident, gehäſſige und ungerechtfertigte Kritik an der deutſchen Rechtſprechun; übt, weil er in der Rechtſprechung den Ausdruck republikaniſcher(eſinnung vermißt. Es iſt aber nicht minder gefährlich, wenn Dr. Held, der bayeriſche Miniſterpräſident, egen die deutſche Außenpolltk Oppoſition macht und dieſenigen Kinten durchkreuzt, die die perantwortlichen Stagtsmänner der Reichsregierung für die richtige halten.— Der bayeriſche Miniſterpräſident hat auf der Tagung des Lan⸗ desgusſchuſſes der Bayeriſchen Volkspartei in Regensburg den Völ⸗ kerbund ois ein Inſtrument der Siegerſtaaten bezeichnet, um uns an die Wand zu drücken. Er hat gemeint, Deutſchland könne außerhalb des Völkerbundes ſeine Intereſſen viel ſtärker geltend machen als innerhalb dieſer Körperſchaft. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß es in Deutſchland das Recht des Staatsbürgers iſt, eine ſolche Meinung zu vertreten. Man kann dagegen ſehr gewichtige Gründe ins Feld führen. Mon kann darauf hinweiſen, daß die bisher er⸗ rungenen, gewiß nicht überwältigenden aber doch ſichtbaren Erfolge der deutſchen Außenpolitik auf der Linie erzielt worden ſind, die uns nach Locarno geführt hat und über Locarno in den Völkerbund führen ſoll. Es gibt in Frankreich und Italien Stimmen genug, die in dieſer Entwiclung einen Triumph Deutſchlands auf Koſten der franzöſiſchen Machtſtellung ſehen. Das mag ſehr ſtark Übertrieben ſein, aber es iſt ſicher, daß in Fremkreich ſtarke Kräfte nur auf den Augenblick lauerr, in dem ſie die Locarnopolitik revi⸗ dieren und die alte Zwangspolitik wieder zur Geltung bringen können. Wenn man dieſer Gefahr die Augen nicht verſchließt, ſo wird man es unbedingt für richtig halten, daß die deutſche Regierung an ihrer Locarno⸗ und ihrer Völkerbundspolitik feſthält, um nicht von ſich aus die Poſition zu ſchwächen, die uns zur Erringung weiterer Erfolge dienen ſoll. Es ſpricht alſo gerade gegenwürtig nichts für die Richtigkeit der Auffaſſung. Deutſchlands Intereſſe ſel durch eine Abſage an den Völkerbund am beſten gewahrt. Wer aber der gegenteiligen Meinung iſ, dor mag ſie ruhig ausſprechen. Nür für den verantwortlic,et Staatsmann gibt es in dieſer Beziehung, Schranken, die ref ktiert werden müſſen. Der Reichskanzler hat bei der letzten außenpolitiſchen Reichstagsde⸗ batte vor Oſtern nochmals mit aller Eutſchiedenheit betont, baß die Regierung den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbre⸗ weiter verfolge, weil ſie der Anſicht ſei, daß Deutſchland auf die 1 Weiſe mehr erreiche, als wenn es draußen ſtehe. Der bayeriſch Miniſterpräſident vertritt in einer öffentlichen Rede genau den entgegengeſetzten Standpunkt. Mag man einen ſo Gegenſaß deuten wie man will— der Eindruck muß auf jed⸗ Fall ſchädlich wirken. Wenn man ſich ſagt, daß der deutf Reichskanzler und der deutſche Außenminiſter in dieſer wichtigen Frage der deutſchen Außenpolitik von dem Miniſterpräſtdente des zweilgrößten deutſchen Landes bekämpft werden, ſo muß 15 durch das Vertrauen in die Feſtigkeit der deutſchen Reichspoli im Auslande geſchwächt werden. Wird aber aus der Rede oayeriſchen Miniſterpräſidenten gefolgert, es könne unmöglich beſonders nach dem jüngſten Beſuche des Kanzlers in Mün⸗ — ein ſolcher ſchwerwiegender Gegenſatz beſtehen und das Reichs⸗ kabinett müſſe wohl insgeheim mit Herrn Held einverſtanden ſein, ſo iſt die Wirkung nicht minder ſchädlich. Es wird d wieber allen jenen alten Anſchuldigungen wegen angeblich Zwieſpältigkeit der deutſchen Politik neue Nahrung gegeben un)d 2 2 2 1 2 2 in das muß doppelt bedenklich in eienm Augenblicke erſcheinen, dem die deutſche Regierung mit dem deutſch⸗ruſſiſchen Vertrage in die Oeffenklichkeit tritt und ſowieſo gegen Verdächtigungen und Intrigen zu kämpfen hat. Ob man das Echo der Regens burger Rede ſo oder ſo betrachtet— es bleibt auß e npolitiſ immer ſchädlich. Daraus ergibt ſich am beſten, wie unhaltbar 157 iſt, zwiſchen dem Privatmann Dr. Held und dem bayeriſchen Mi niſterpräſidenten unterſcheiden zu wollen. Dr. Held hat ſe einmal bei einer früheren Gelegenheit dieſen Unterſchied machen verſucht. gut zu machen, wie er es diesmal ſein wird. Man wird wohl annehmen können, daß die Reſchsreg ie⸗ rung ihren Standpunkt dem bayeriſchen Miniſterpräſt denten gegenüber wahren wird. Das iſt bereits am Monteg in der Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes des Reichsrate. geſchehen. Die Sitzung war einberufen, um den deutſch⸗æuſſiſccg, Vertrag vorzulegen. Es iſt aber außerdem durch den Reich? kanzler eine Erklärung der Reichsregierung vor? ie ſi 1 erhalten des bahe, getragen worden, die ſich ſcharf gegen das 1 Vertretern aller übrigen Länder Anklang gefunden hat. Es iſt den Miniſter“ riſchen Miniſtervräſidenten richtet und die bei präſidenten der Länder reichlich Gelegenheit gegeben, den* fluß auf die Außenpolitik des Reiches geltend zu mochen, ſet af⸗ im Reichsrat ſelbſt oder in den Konferenzen der Miniſterpr denten, die ſtets vor außenpolitiſchen Entſcheidungen einberuſſß werden. Im übrigen aber muß die Führung der Außenpoli den verantwortlichen Staatsmännern der Reichsregier un g überlaſſen bleiben. Babiſche politik Der Staate voranſchlag · Der Haushaltausſchuß begann am Dſenskag mit de Beratung des Staatsvoranſchlags bei der Hauptabteilung 1: 940 N. Der Voranſchlag des Landtags ſchließt in Ausgaben mit 557 340 9 und in Einnahme mit 6800 Mark ab. Hiervon entfallen auf 5. Na fü ilonäscen Auf⸗ 293 050 Mark vom Reſt, run 0 0 r perfönliche 5 wand, 10 000 Mark auf die Koſten der Wahlen und Voltsab timmun gen, rund 140 000 Mark auf die ſachlichen Ausgaben. it lichen Ausgaben entfällt der größte Teil auf die Druckkoſten m 86000 Mark. Der Präſident des Landtags teilte mit, daß er ſeinen Vorſchlag um 65 000 Mark hätte kürzen müſſen und in ihm nur das enthalten ſei, was auf Grund eines Geſetzes oder ſonſt unbedige, notwenig ſei Die ZJohl der Stenographen ſei zu klein, deshalb ſei 5 Zuziehung von Aushilfsſtenographen notwendig geworden. 6 1 kommuniſtiſcher Redner wünſcht, daß die Aufwandsentſchädigungen der Abgeordneten, ſoweſt ſie in Form einer Pauſchale gewährt Wü den, auf das ganze Jahr gleichmäßig verteilt werden, ohne dang die Erhöhung der Geſamtausgaben dadurch geändert werde, da 5 den im freien Wirtſchaftsleben ſtehenden Mitgliodern des Hauſes Damit war damals der Schaden ebenſoweng Abgeordneten Von den ſache nicht ohne weiteres möglich ſei, nach Schluß der Londtagsberatungen in eine private Tätigkeit überzugehen. Ferner ſei es eine umgg e Regelung, daß bei Krankheitsfällen die Pauſchale nur einen Mone weiter gezahlt würde. Von ſoziatldemokratiſcher Seite wurde hierde bemerkt: Die Vezahlung der Aufwandsentſchädigung während de 5 Krankheitszeit habe früher zu Mißbräuchen geführt. Es ſei jetzt abe eine andere Regelung notwendig, dieſe ſei auf Grund der bisherlge Faſſung des Diätengeſetzes möglich. Von der Bürgerlichen Verein dung wurde gegen eine Aenderung des Diätengeſetzes im jetzigen, Augenblick mit Rücſicht ouf die Wirkung auf die Oeffenlichte, Stellung genommen, dagegen ſich für eine Verteilung auf das 19 Fahr ausgeſprochen. Ein demokratiſcher Redner ſprach ſich ebenfan, für eine Verteilung auf das ganze Jahr aus. Ein ſazialdemokra ſcher Redner wünſchte, daß mehr Rückſicht auf die enthernt wohne, den Abgeordneten genommen würde. Ein volksporteilicher Redngz, ſprach ſich dafür aus, daß die ſeitherige finanzielle Schlechterbehan lung der kranken Abgeordneten beſeitigt werde. guf die entfernt wohnenden Rückſicht zu nehmen und die Beratu Es ſei notwendig, ſo anzuſetzen, daß die Abgeordneten möglichſt wenig in Karlsrühe zuwenden. Von Zentrums Seite wurde die Verteilung auf ganze Jahr von allen Seiten gewünſcht werde und dadurch eine finanzielle Belaſtung vermieden werde, ſei nichts dagegen ein⸗ zuw enden daunde Jahr abgelehnt. stimmenthaltung des Kommuniſten angenommen. Dann begann der Landtag die Beratung des Min iſte rium⸗ des Innern. Titel 1. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde zun Frage der Beſoldung in den Miniſterien die Frage der Schlüſſelung und der Miniſterkalzulagen aufgeworfen. Man müſſe die Beamten in dem Minifterium beſſer behandeln, um ihnen einen Anrei eben, in den Zentralſtellen tätig zu ſein. Der Verichterſtatter 7 Föhr führte aus: Es ſeien im Etat allgemeinhöhere Stufungen 0 geſehen, auch ſei im Miniſterium des Innern eine Beamtender rung eingetreten, mit Ausnahme bei der Polizei. Andexrerſeit⸗ ſolle. nach dem Staatsvoranſchlag 12 Millionen Gebäudeſonderſteuer meh erhoben werden als bisher, um den Staatsvoranſchlag auszuglei 45 Ein Mitglied der Bürgerlichen Vereinigung bemerkte für ſeine e 5 Perſon, er würde jeder weiteren Erhöhung der Beamten wider erteir ur Leamenbeerduggen ſeeen gegeruber 7026 40 Millionen Mark mehr verlangt. Ein Vergleich mit der Privatwirkſchaft 15 nicht möglich, da dort keine Penſionen bezahlt würden, während Beame für das gonze Leben verforgt ſei; deshalb müſſe die Priva“ wirtſchaft höher bezahlen. Bei der ſetzigen Wirtſchaftslage ſei irgend⸗ wel 2 1 der Beamtenbeſoldung ungerechtfertigt. ar wurden nicht erhoben. Verwaltungsgerichthof: Der Berichterſtatter be⸗ nahe doppelt ſo groß, wie 1924 ſei. Man müſſe die Frage auf, merkte hierzu: Es falle die Höhe des Aufwandes auf, der bel werfen, ob die Beibehaltung eines Verwaltungsgerichtshofs be⸗ rechtigt ſei. Von volksparteilicher Seite wurde hierzu ausgefüht Die Erhöhung gegenüber 1924 bezüglich der Beſoldungskoſten 15 allgemein infolge der inzwiſchen eingetrekenen Beſoldungserhe⸗ hung und keine beſondere Erſcheinung beim Verwaltungsgerichle⸗ hof. Weitere Einwendungen wurden nicht erhoben. 85 Bezirks verwaltung: Auch bei dieſem Titel ergabeln ſich keine Beanſtandungen. Unter den manigfachen Wünſchen, die vorgebracht wurden, iſt der auf Beſſerung der unzulän lichen Raumverhältniſſe im Bezirksamt Heidelberg beſon ders bemerkenswert. Die Regierung gab die Mißſtände zu, Ab⸗ hilfe könne nur durch einen Neubau geſchaffen werden, für 12„ eene ſeien. 150 urückgeſte! wurden Eingaben des Gemeindebe⸗ bands Oberrhein über Errichtung einer Waſſer⸗Kraftanlage Oberrhein bei Niederſchwerſtadt, und des Mannheim Rennpereins, die um ſofortige Zuweiſung der Ren nwet; ſteuern im bisherigen Umfange erſuchte(90 v..) Der N nügen würden. den er on Zentrums Seite wurde die Verteilung auf be Hauptabteilung J wurde mit 20 Stimmen be eskommiſſäre: Einwendungen gegen den Titel gierungsvertreter vertrat die Auffaſſung, daß auch 80 v. H⸗ ges — 995252— 2 2—— 2— 222 5 * ä. betr die geſtrige Bürgerausſchußſitzung. die, ſoweit der öffent⸗ neue mannheimer Jeitung(mittag · Ausgadez J3. Seite. Ar. 134 Altwoch, den 28. April 1 Sitzung des Bürgerausſchuſſes die Sobelins in der geheimen Sitzung zu beri 90 in Betracht kommt, nur 17½ Stunden dauerte, iſt nicht viel Kuliſſen 75 Am intereſſanteſten war eine Epiſode, die ſich hinter den wir daß pielte. Zu unſerer nicht geringen Ueberraſchuna hörten aing. die der geheimen Sitzung. die der öffentlichen voran⸗ noch kahle zur Beſichtigung proviſoriſch an den immer deffentlichle andflächen des Saales aufgehängt waren. Als die nichts 85 hergeſtellt wurde. war von dieſem Vorgang un 0 zu merken, Und wir hätten auch nichts davon erfahren. beimſitzun—— indisktet geweſen wäre. Als ſich nämlich die Ge⸗ ief, ebenſo reibungslos und ſchnell wie die öffentliche ver⸗ mit einer la 0 näherte. erſchien ein männlicher dienſtbarer Geiſt ichen Hilts ngen Leiter und entfernte unter Mitwirkung einer weib⸗ Preſſe die Gobelins. damit ja nicht die Vertreter der r Zuhörer Gelegenheit hatten, ein Urteil über ——— der drei Stücke an den Plätzen abzugeben. die ſie künf⸗ en ſollen. Wir müſſen ſchon ſagen. daß uns eine derartige tig Geheimnzee eimniskrämerei ſonderbar anmutet. Was hätte es aeſchadet, enn di;; würenf Gobelins bis zum Schluß der Sitzuna hängen aeblieben beſucher e ſt⸗ übrigens verlautet, ſollen die Gobelins für die Galerie⸗ 7 ee. ſein. wenn ſie endaültia über dem Stadtrats⸗ ob 1375 Deutſchnatl. u. Wirtſchaftl. Vag. eingebrachte Anfrage, im Bürgera rat tatſächlich beabſichtige. die erworbenen Gobelin; beſttigen aufzuhängen oder zu verkaufen. iſt in der antwortet ee weder in der geheimen noch in der öffentlichen. be⸗ erbürger rden. Wenn wir recht unterrichtet ſind, hat ſich der e c vorbehalten, die Antwort innerhalb der ihm in antworten zugeſtandenen Friſt von vier Wochen zu be⸗ in weit ußerdem ſoll ſich der Stadtrat vorher darüber äußern. der geſtrig iterer ungewöhnlicher Vorgang war das Charakteriſtikum die vom den Sitzung. Als erſter Punkt der Tagesordnung gelangte mein 8 ates aut Beug über die Zuſammenſetzunades Stadt⸗ ntrag 907 fi eratung. Von demokratiſcher Seite laa von neuem der wies bei de ich auf drei Bürgermeiſter zu beſchränken. Stv. Scheel numgänar; mna! dage auch auch notwvendia ſind und ſich bei der wirtcchafllichen Not⸗ Deutſchnati icht rechtfertigen ließen. Wirtſchaftliche Vereiniaung und be von ionale Volksvartei ſprachen ſich ebenfalls gegen die Schaf⸗ mo lerbregenpachln angeſichts dieſer Sachlage vor. die Sitzung zu un⸗ könm,damit die einzelnen Fraktionen von neuem Stelluna neb⸗ men handl über en 2 ſamte m ſtadträtlichen Antrag abſtimmen ließ. ergab ſich, daß der ge⸗ erſten Augentee ccan mit Einſchluß des Stadtrats dagegen war. Im is verblüfft. das Kollegium über das überraſchende Ergeb⸗ 885 der ſich inf un aber folate ſchallende Heiterkeit. Als der Stadt⸗ atun r den demoktalen muß te wieder im Haale erſckien, ergab ſich. daß vierte Bürge iſchen Antrag zu dem ſeinigen gemacht hatte. Der ſüimmung ii eee, war fallen gelaſſen worden. Bei der Ab⸗ und die Stadträt en abaeänderten Antraa blieben nur das Zentrum erklärte ſich 1. 5 udwia und Levi feſt. Das übrige Kollegium fränderte Halt n drei Bürgermeiſterſtellen einverſtanden. Für die die Beſprechu una der Deutſchen Volksvartei war maßgebend. daß trum beim Relen die vorausgingen, ergeben hatten, daß das Zen⸗ ſellen allein idgalten an der Forderuna von vier Büraermeiſter⸗ leiben würde. Wir hätten es für richtiger gehalten. ſche Volkspartei ſich troßdem dem Zentrum angeſchloſ⸗ 4 5 Deut bi U te. trotz der Vo—— 55 1—5 r den Kuliſſen Seelt 200 5 unmittelbar vorher und 8 nte Sitzungsbericht 215 Der öf 7 auf 4 U öffentlichen Sitzung geht eine nichtöffentliche voraus, die zwei Puntte. diluttage feſtgeſetzt iſt. Auf der Tagesordnung ſtehen Galerie iſt ſe m§45 Uhr wird die Oeffentlichkeit hergeſtellt. Die fort d. chwach beſetzt. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer ruft ſo⸗ en erſten Punkt der reichhalti ö Gemeindej r reichhaltigen Tagesordnung auf. 5 atzung über die Zuſammenſetzung des Stadtrats lamm adtratsbeſchluß: Di i ü ie en: Die Gemeindeſatzung über die Zu⸗ den Wolchng des Stadtrats wird dahin geändert, daß 8 1 Beerbürgermeifter t Der Stadtrat Mannheim beſteht a) aus einem ich tätigen Stader 4 Bürgermeiſtern, e) aus 24 ehrenamt⸗ tv. beſcluſſe 8——(Soz.) plädiert für Annahme des Stadtrats⸗ 8 teag der Dem 85 Scheel(Dem.) begründet den Abänderungs⸗ ſ ürgermeiſte okratiſchen Partei, anſtelle von 4 Bürgermeiſtern atteten keine r einzuſetzen. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe ge⸗ duld 8 18 95 Dunbermeiſter.— Stv.⸗V. Schnell(Komm.) fünten an.— Sto 89 2 ſchließen ſich dem Standpunkt der Demo⸗ r den A 2 7 bad(Sog nderungzantrag der Demokraten ein.— Stv. D re i⸗ Aaag Zu auſe ein. Geſchäftsordnungsdebatte zur Nach Wi aeeee der Sitzung um.20 Uhr ſchreitet man Ab darzeaden der Smeiſter Dr. Ku lung i 65 nehmen. Nach kurzer tritt ng des Stadtratsbeſchluſſes dtrat zu der ei entrat zu der ei rbürbmen 8 kann. Beſchluß ermeiſter Dr. Sto. Mur bube neſer ge Juhs(Soz. i gen die e Gewährung des Ange b eſtellt i Oddel ſeit Novem in uſchlag), der zuleſt 96710 Eag deollen Höhe bezahlt . Wohnungsgeldzuſchuſſ geld er, Ruhegehälter und Hint Sto tv.⸗V. Fuhs(Soz.) em ung deng ab, daß die chneider(W. Bg arauffoß Miete n men de W. gende Kutzer entrums angenommen. vollen W ratsbe ch lu ohnungsgeldzuſchuſſe⸗ n es auch der Berechnung der Warte erbliebenenbezüge zugrunde zu legen .) lehnt die Vorlage mit der Begrün Abſtimmung wird die Na r Wi ng wird die Vo 4 lichen Vereinigung 15 lage gegen die Stim Giast bngen der ſtädkiſchen Werke n dtrats 5 derheeleen Jur Beſchaffung von Waſſermeſſerr eges und des Ka el 150 472 0 bewilligt. für das W netzes werden für das Rechnungsjah betrag 5591 11 55 55 Glele 235 000 RM. für das Gaswer 7000 RM. iſt aus Anlehensmitteln zu beſtreiten. einecker(Wirtſch. Vgg.) tritt gleichfalls beantragt, ei Frakti agt, eine kurze Pauſe eintreten zu laſſen, damit Flelung dnen Gelegenheit gegeben wird, zu der n e — Sto, Mökel(Itr.) ſchließt ſich dieſem eine die unter allgemeiner Heiterkeit die ein ſti m⸗ 9 ergibt. ſtimmt geſchloſſen gegen ſeinen eigenen Antrag. Ober⸗ er ſetzt nunmehr ein neue Pauſe an, damit n uen Ablehnung ſeines Antrages Stel⸗ m 6 7t 5 Sitzung fortgeſetzt. 3 gibt bekannt, daß der Stadtrat ſeinen un geändert habe, daß an die Stelle von 4 Bürgermei⸗ ee— Nach kurzer Begründung durch rd der ſo abgeänderte Stadtratsbeſchluß 5: Der den ſtädtiſchen Beamten und 24 bewilligte Wohnungsgeldzuſchuß 00 betrug, wird vom 1. April 1926 Vom gleichen Zeitpunkt ab iſt der volle pfiehlt die Annahme der Vorlage.— och 86 Prozent in Baden beträgt.— In Erweiterung des Waſſerrahrnetzes, des izitätswerk 410 000 RM. Der Geſamt⸗ andeskommiſſär beanſtandete Aenderung der Ge. r Begründung darauf hin, daß vier Bürgermeiſter nicht vier Bürgermeiſterſtellen aus. Der Sprecher der Sozial⸗ ——— geſchah. Als nach viertelſtündiger Pauſe die Ver⸗ 8 wieder aufgenommen wurden, und der Oberbürgermeiſterf olge der Ablehnung ſeines Antrages nochmals zur Be⸗ n 95 k e ſtandsfernmeldeanlage der Werke, die in ihrem jetzigen Zuſtande den Anforderungen des ausgedehnten Betriebs nicht mehr genügt, iſt nach dem Profekt der Direktion der Werke auszugeſtalten und zu verbeſſern. die erforderlichen Mittel mit 143 000 RM. ſind in b Jahresraten aus Wirtſchaftsmitteln zu beſtreiten(1927 is 1931). Begründung gewidmet hat, ohne Debatte ein ſtimm ig ange nommen. am Dienstag, 27. April 1920 Betriebstelephon · und Waſſerſtandsfernmeldeanlage der Werke Stadtratsbeſchluß: Die Betriebstelephon⸗ und Waſſer⸗ Auch dieſe Vorlage wird, nachdem ihr Stv.⸗V. Hahn eine kurze 2 NANrAER NEN Die bfune Nennspori- Teitung 4 wird wieder mit gewonter Regelmdßigkeit: asu den am 2 und. Aai stattſindenden Tiaaad anagnnacnnahnnnrnn Früfjafirs-Nennen Aeeeeeeee ſtnnemueneamuemuaaumnmengnnmuenenmdtteaehintee und auberdem zu den vom neugegrundeten Mannheimer Reiterverein am S. und 6. Iunt v. Veranstaltenden Steiter- Surniere 8 erscheinen. Sie lat sich in sechs ſahren NTAeE als vorrüg licher und unentbehrlicher rer fur die Besuchier der Rennen erwiesen. ſede MWummer bringt eine uverläàssige Starterliste mit Jips fur jeden Lauf, die Formen samt- licher Bferde, vollstaudige Programme fur die einselnen Reuntage und in einem nöchst uber bedenkt, daß man dadurch etwa 50—60 bedingungen ſchaffen kann, Teil der Baukoſten zu übernehmen. duſtrie mit den Verſicherungen ſeien a und deshalb k Grund der Koſtenanſchläge⸗ u der hierfür verfügbaren Mittel ortsſtraßenmäßig herzuſtellen: a) Möhlſtraße zwiſchen Seckenheimer⸗ und Viehhofſtraße, b) Augarten⸗ ſtraße zwiſchen Viehhofſtraße und Einfriedigung der Milchzentrale, [ſc) Augartenſtraße zwiſchen dem Jd) Weidenſtraße zwiſchen dem Weidenſtraße zwiſchen Möhl⸗ ſtraßenmäßigen He ſchließlich der Kanalherſte sichiliceh angeordneten Anseigenteil wertvolle Hinweise auf dus, was Hannheim bietet und wo vortenlhaft gekauft werden kanumn. oie Mittel, sien vor allem auch den Fremdeu a JJJVVJV Se5o! üfräge erdttet dis Seschäcßsstele 6, 2 Auf Wunsch vertretetbesuch. „Neue Maunbeimer Zalung a ernspreol. Uum er 7941.784s. zZweites Waſſerwerk in Rheinau m. b. H. nach Maßgabe des beiliegenden Vertrags übertragen. Stv.⸗V. Hahn(Soz.) macht bei darauf aufmerkſam, verbreitet iſt, daß die Waſſerwerksgeſellſchaft Rheinau m. b. eine ſelbſtändige Geſellſchaft ſei. genommen. Bürgſchaft für Frauen und r e. B. in Mannheim führung der Bauarbeiten am Sparkaſſe Mannheim ein wei genommen. von zwei Jahren ein zinſen aus Wirtſchaftsmitteln gewährt. Stv.⸗V. Kaiſer(Ztr.) um ein Inſtitut handle, weil eine Erziehungsmethode zur Anwen ſich nicht einverſtanden erklären können. niſten. Einrichtung einer Jugendherberge mit Jugendheim Hauſe Luiſenring 49 E 5 urzer Begründung durch Stv.⸗V. Hahn(Soz.) wird di Vorl 0 . age 5 85 ohne weiteres einſtimmſg angenommen. kat in def blauen Reuneport Zeitung das beste Stadtratsbeſchluß: Der Betrieb des neuen ſtädtiſchen Waſſerwerks in Rheinau wird der Waſſerwerksgeſellſchaft Rheinau Begründung der Vorlage daß in der Bebölkerung die falſche Meinuag einau m. b. H⸗ Errichtung eines Hauſes für Obdachloſe Demgegenüber ſei feſtzu⸗ ſtellen, daß die Stadt ſämtliche Stammanteile dercgeſellſchatf beſitze. — Die Vorlage wird hierauf ohne Debatte, einſtimmig an⸗ geigelhgen Fürſorgeperein für mädchen, in Stadtratsbeſchluß: Der Katholiſche Fürſorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder e. V. in Mannheim hat zur Fort⸗ St. Annaheim in Neckarau bei der i teres Darlehen von 20 000 M. auf⸗ Die Stadt übernimmt auch für dieſen erhöhten Be⸗ wo trag die Bürgſchaft. Gleichzeitig wird dem Verein auf die Dauer Zuſchuß in Höhe der hälftigen Hypotheken⸗ bittet um Annahme der Vorlage.— Stv. Horſt(Kom.) tritt der Vorlage entgegen, weil es ſich hier das rein religiöſen Zwecken diene und dung gelange, mit der ſie .. Die Abſtimmung ergibt die Annahme der Vorlage gegen die Stimmen der Kommu⸗ im ſtädk. Stadtratsbeſchluß: Zur Einrichtung einer Jugend⸗ 5 zur Beſichtigung aufgehängt— 15 punkte in 1½ Stunden erledigt— Großer heiterkeitserfolg bei der Abſtimmung über die vier Bürgermeiſterſtellen 4 Jahresraten durch Einſtellung in die Haushaltspläne 1926—1929 aus Wirtſchaftsmitteln zu decken iſt. Nach kurzer Empfehlung durch Stv.⸗V. Kaiſer(Ztr.) wird die Vorlage debattelos einſtimmig angenommen. Gleisanſchluß der Lagerplätze am alten Exerzierplaz Stadtratsbeſchluß: Der auf dem alten Exerzierplatz gegenüber der Notgüterhalle der Eiſenbahn entlang der Verlade⸗ ſtraße ſich hinziehende, für Lager⸗ und Werkſtattplätze vorgeſehene Geländeſtreifen wird auf ſeiner nach den ehemaligen Kaſernen zu gelegenen Rückſeite mit Gleisanſchluß nach dem Bahnhof Kä⸗ fertal verſehen. Die Koſten zu 50 000 M. ſind in die Voran⸗ ſchläge 1926—1930 einzuſtellen. Ohne Debatte nach kurzer Empfehlung durch Stv.⸗V. Kaiſer einſtimmig angenommen. Beſchaffung eines 5 Tonnen-Staus für den Induſtriehafen Stadtratsbeſchluß: Anſtelle des veralteten ſtädtiſchen Kran 2 am Waldhofkai im Induſtriehafen wird ein neuzeitlicher 5 Tonnenkran aufgeſtellt. Der Aufwand für dieſe Beſchaffung ſowie für Verſtärkung der Kranfundamente und Herſtellung einer neuen Stromzuleitung in Höhe von rund 73 000 M. iſt in 5 glei⸗ chen Jahresraten in die Voranſchläge 1927 bis 1931 einzuſtellen. Stv.⸗V. Schnell(Kommuniſt) empfiehlt die Annahme der Vorlage.— Stv. Mahyer⸗Dinkel(Dem.) bringt als Wunſch ſeiner Freunde zum Ausdruck, daß der Auftrag in erſter Linie an eine Mannheimer Firma vergeben wird. In der darauffolgen⸗ den Abſtimmung wird die Vorlage einſtimmig angenom⸗ men. Erſtellung eines Doppelwohnhauſes im Stadtteil Neckarau zur Anterbringung von Berufsfeuerwehrleuten Stadtratsbeſchlußt Auf dem ſtädtiſchen Grundſtück Gcke Kleine Adler⸗ und Geierſtraße im Stadtteil Neckarau iſt zur Unterbringung von Berufsfeuerwehrleuten der Nebenfeuerwache ein Doppelwohnhaus mit zuſammen 12 Wohnungen zu erſtellen. Der Aufwand mit 165 000 M. iſt aus Anlehensmitteln zu be⸗ ſtreiten. Stv.⸗V. Schnell(Fomm)) empfiehlt die Annahne der Vor⸗ lage.— Stv. Frau Weickert(D. Ppt.): Wir ſtimmen der Vor⸗ lage zu, bitten aber, darauf zu achten, daß die freiwerdenden Woh⸗ nungen an kinderreiche Familien überwieſen werden, die man leicht bei Rückſprache mit dem Fürſorgamt feſtſtellen könnte. Wenn man ſpaß athe Kindern beſſere Lebens⸗ wird man unſere Bitte wohl verſtehen können.— Stv. Mayer⸗Dinkel(3tr.) fragt an. warum ſich der Bau der neuen Feuerwache verzögert. Bürgermeiſter Ritter erwidert, daß die Induſtrie ſich bereit erklärt habe, einen Die Verhandlungen der In⸗ ber noch nicht abgeſchloſſen önne mit dem Bau noch nicht begonnen werden, weil ſonſt die freiwilligen Zuſchüſſe ſchwer beizubringen ſeien.— In der darauffolgenden Abſtimmung wird die Vorlage einſtimmig angenommen. Herſtellung von Skraßen in der Wieſengewann beim Schlachkhof Stadtratsbeſchluß: 1. Folgende Straßen ſind auf des Tiefbauamts und nach Maßgabe — fertiaen Teil und der Möhlſtraße, fertigen Teil und der Möhl traße, e) und Viehhofſtraße 2. Zur orts⸗ ng der oben genannten Straßenſtrecken ein⸗ ung(Spalte—7 und 9 der Zuſammen⸗ RM. erforderlich. Davon ſind 259 090 RM. us den Beiträgen der Angrenzer zu decken und 80 900 RM. aus Alnlehen zu beſtreiten. 3. Die Koſten der Pflaſterung(111 700 RM.) werden im Bedarfsfalle nach Einſtellung in den Voranſchlag aus Wirtſchaftsmitteln gedeckt. Nach einigen empfehlenden Worten des Stv.⸗V. Gruber (D. Vp.) wird die Vorlage ohne Debatte einſtimmig ange⸗ nommen. ̃ herſtellung der Jufahrtsſtraßen zur Iriedrich Ebert⸗Brücke Stadtratsbeſchluß: a) Nachſtehende Straßen ſind ent⸗ ſprechend den Koſtenanſchlägen des Tiefbauamts und nach Maßgabe der hierfür verfügbaren Mittel ortsſtraßenmäßig herzuſtellen: A. Südliche Zufahrten zur Friedrich Ebert⸗Brücke. 1. Colliniſtraße zwiſchen Nuitsſtraße und Renzſtraße, 2. Collini⸗ ſtraße zwiſchen Renzſtraße und Suckowſtraße, 3. Muitsſtraße zwiſchen Colliniſtraße und Gutenbergſtraße, 4. Suckowſtraße zwi⸗ ſchen Colliniſtraße und Gutenbergſtraße, 5. Gutenbergſtraße zwi⸗ ſchen Nuitsſtraße und Renzſtraße, 6. Gutenbergſtraße zwiſchen Renzſtraße und Suckowſtraße. B. Nördliche Zufahrten zur Friedrich Ebert⸗Brücke. 1. Straße„Am weißen Sand“ zwiſchen Friedrichsbrücke und Kronprinzenſtraße, 2. Kronprinzen⸗ ſtraße zwiſchen der Straße„Am weißen Sand“ und Käfertaler⸗ ſtraße. b) Zur ortsſtraßenmäßigen Herſtellung der obengenannten Straßen einſchließlich Gehwegherſtellung und Baumpflanzung (Spalte—6 der Zuſammenſtellung des Tiefbauamtes) werden rſtellu ſtellung) ſind 339 990 696 000 RM. aus Anlehensmittel zur Verfügung geſtellt. Stv.⸗V. Gruber(D. Vp.) empfiehlt die Annahme der Vorlage, — Stv. Mundhaas(Ztr.) iſt der Meinung. daß die Fabrbahn der Straße„Am weißen Sand“ zu ſchmal ausfällt. Das aleiche ſei in der Donnersbergſtraße auf dem Lindenhof der Fall. Man ſollte in eine Nachprüfung darüber eintreten, ob die Fahrbahn der Straße „Am weißen Sand“ nicht noch etwas mehr verbreitert werden könne. In der darauffolgenden Abſtimmuna wird die Vorlage einſtim⸗ migangenommen. 25 5 Stv.⸗V. Gruber(D. Vo.) hofft bei der Bearündung der Vor⸗ lage. daß die Platzfrage nicht von neuem die Errichtung des Aſyls hinauszögert.— Stv. Dr. Stoll(D. Vp.): Wir erheben keine Ein⸗ wendungen gegen die Errichtung eines Obdachloſenaſyls. Bei der Platzfrage bitten wir aber in Erwägung zu ziehen, ob nicht ein anderer Platz ausgewählt werden kann. Im Induſtriehafen und Neckarhafen handelt es ſich um ein entwicklungsreiches Gebiet. Es wäre vielleicht ratſam. das Aſyl mehr an die Peripherie zu legen, zu⸗ mal die Neckarſtadt bereits reichlich mit ähnlichen Inſtitutionen be⸗ dacht iſt.— Sto. Schneider(Wirtſch. Vag.) geht nochmals auf die ganze Frage der Errichtung eines Obdachloſenaſyls ein. Käfertal llte es nicht. Waldhof nicht. dann proteſtierten die Herzogenrieder Kleingärtner. Er dankt dem Stv. Dr. Stoll, daß er für die Neckar⸗ ſtadt eine Lanze gebrochen habe, die genua von derartigen Einrich⸗ tungen habe. Er ſei im Prinzip mit der Errichtung des Aſyls ein⸗ verſtanden und um der Sache nicht hinderlich zu ſein, ſtimme er mit ſeinen Parteifreunden der Vorlage zu, möchte aber bitten. daß. wenn ein weiteres ähnliches Inſtitut errichtet werden ſollte, man auch andere Stadtteile bedenken möge.—— 283 (Kommuniſt) bezeichnet es als eine Schande für die Stadt Mannheim, daß man die Frage der Errichtung des Aſyls ſo lange hinausgezögert habe.— Stv. Dreifuß(Soz.) iſt der An⸗ ſicht, daß die Platzfrage nunmehr endagültig erlediat iſt. Man ſollte ſo ſchnell als möalich an die Erbauunag des Aſyls herangehen, damit es bis zum kommenden Winter bezogen werden könne.— In der darauffolgenden Abſtimmung wird die Vorlage einſtimmia an⸗ genommen. . herberge mit Jugendheim im ſtädtiſchen Hauſe Luiſenring Nr. 49 werden 63 000 M. mit der Maßgabe bewilligt, daß der Betrag in. Schluß der Sitzung 6,12 Uhr. „— 4. Seſte. Nr. 14 — neue Mannhelmer Jeltung(mittag- Ausgabe) * Mitlwoch, den 28. April 1926 Stäoͤtiſche Nachrichten Aogung des Badiſchen Konditoren⸗verbandes Lehrlingsſchule und Lehrlingsausbildung „Wie bereits mitgeteilt, hielt über dieſes Thema auf der geſtrigen Hauptverfſammlung des Badiſchen Konditoren⸗ Verbandes Herr Schuſter einen Vortrag. Die Erziehung unſeres Nachwuchſes, ſo führte der Referent u. a. aus, iſt von ſo großer Wichtigkeit, daß man keine Gelegenheit verſäumen ſollte, ammer und immer wieder auf die Ertüchtigung unſerer Jugend hin⸗ zuweiſen. Da ein altes, aber berechtigtes Sprichwort ſagt„Die Jugend iſt unſere Zukunft“, ſo können wir gerade heute, wo uns die wirtſchaftliche Lage den Exiſtenzkampf erneut erſchwert, und gewiſſe Verordnungen geradezu vernichtend wirken, mehr denn je die Pflicht erfüllen, unſere Jugend einer beſſeren Zukunft in unſerem Gewerbe entgegenzuführen. Eine gewiſſe Generation, die ſich in unſer Gewerbe nach dem Krieg eingeſchlichen hat, wird und muß vergehen. Hierzu iſt vor allen Dingen bei der Wahl ein es Lehrlings größte Vorſicht zu bewahren. Geſundheit, gute Schulzeugniſſe ſowie gutſttuierte Eltern, die eine ſpätere Selbſtändigkeit ermöglichen können, dürften 7 den Grundbedingungen gehören. Mit der Fortbildungs⸗ chule ſind wir auf dem richtigen Wege. Es wird aber wohl an uns ſelbſt liegen, dieſe ſo auszubauen, daß ſie für den jungen Wtenſchen nicht nur intereſſant, ſondern auch wirklich von großer Zweckmäßigkeit iſt. Aber nicht nur die Schule allein ſoll ünſern Nachwuchs bilden, ſondern gewiſſe Einflüſſe, die überzeugend wirken, dürfen während der Lehrzeit nicht vom Meiſter unterlaſſen werden. Hierzu gehört vor allen Dingen die 33 jährige Lehr⸗ deit. Es wurde im vorigen Jahre bei der Bundestagung in Ham⸗ burg die Wiedereinführung der dreijährigen Lehrzeit befürwortet. Da ſich nun aber herausgeſtellt hat, daß dieſes bei den heutigen Lehrplänen e iſt, und daß andererſeits es dem Lehrmeiſter nicht einerlei ſein kann, wenn ein junger Menſch ſein Lehrhaus ver⸗ läßt, ohne den beſten Eindruck bei ſeinem erſten Meiſter nach der Lehre zu machen, muß ich nach meiner Ueberzeugung für die 3½⸗ jährige Lehrzeit eintreten. Gerade die intenſive Tätigkeit im letzten halben Jahre, ohne die gewohnte Unterbrechung durch die Schule, wird den jungen duge welſer und ihm den noch nötigen Schliff beibringen. Einſichtige Meiſter werden es während dieſer Zeit an einer entſprechenden Vergütung nicht fehlen laſſen. Es kommt aber außer dieſer rein gewerblichen Ausbildung heute mehr denn je ein ſehr wichtiger Faktor in Frage, der unſere kommende Generation mit hohen Idealen verſteht. Heute fehlt leider die Militärzeit. Sie hat wohl manchen wieder auf beſſere Wege gebracht, durch Manneszucht, Treue, Pflichtbewußt⸗ ſein und Wertſchäßung ſeiner Mitmenſchen. Wir müſſen daher auch in dieſer Beziehung den guten Keim in unſere Jugend legen. Dazu ſollen auch die Gehilfen beitragen. Die Gehilfen ſind unſere Mit⸗ arbeiter und Nachfolger. Wenn wir ehrlich ſein wollen, müſſen wir offen ausſprechen, daß wir aufeinander angewieſen ſind. Ausdrück⸗ lich warne ich davor, gegen die Gewerkſchaften anzukämpfen. Das ſoll aber nicht heißen, daß wir nicht 6ge die Autswüchfe der ein⸗ elnen Organiſationen ganz entſchieden Stellung nehmen. Auch bei en verſchiedenen Regierungenſtellen ſtoßen wir auf Schwlerigkeiten. Solange es möglich iſt, daß ein anonymer Brief oder ein Finger⸗ zeig eines Gewerkſchaftlers genügt, um 3 25 ganzes Gewerbe gleich einem Verbrecher unter Polfzeiauſſicht zu ſtellen, ſelage dürfen wir nicht ruhen, um dieſe Stellen auf ein Beſſeres aufmerkſam zu machen und zu ſagen, daß wir an der Gleichberechtigung auch Anteil haben, d.., daß uns das zur Ausübung unſeres Berufes ermög⸗ licht wird, was wir zur Erhaltung der Exiſtenz benötigen. Man faſſe dies nicht als einen Schritt gegen die Regierung auf, denn wir wollen das Gegenteil. Mit der Regierung wollen wir arbeiten, um die Krebsübel und unzeitgemäßen Verordnungen bei der Wurzel zu faſſen und auszurotten. Hierzu wir zielbewußte beſon⸗ nene Männer, die in der Lage ſind, unſerem gewerblichen Mittel⸗ ſtand den goldenen Boden wiederzugewinnen. Dieſe Männer können wir nicht aus andern Lagern holen, ſondern wir müſſen ſie uns ſelbſt bilden, wenn wir nicht unſeren berechtigten Platz an der Sonne verlieren wollen. Nur wenn wir uns all dleſer Schwierig⸗ kelten bewußt ſind, werden wir freudig an die Erziehungsarbeit gehen. In dem Bewußtſein, echte, freie, deutſche Männer und Hand⸗ werker zu erziehen, erfüllen wir nicht nur die Pflicht unſerem lieb⸗ ewonnenen Gewerbe gegenüber, und es geſchieht nicht nur zum ohle unſeres Standes, ſondern in erſter Linie zum Wohle 1 2 lieben Vaterlandes. W. R. * *Btand in der Juckerwarenfabrik. Durch Unvorſichtigkeit brach in der vergangenen tin der Zuckerwarenfabrik Albert Nölle, Langſtraße 13, ein Brand aus, dem mehrere Säcke zum Opfer fielen. Beim Eintreffen der um 11.24 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr war das Feuer bereits durch die Hausbewohner gelöſcht. Der Scha⸗ den iſt unbedeutend. * Anaufgeklärte Diebſtähle. In der letzten Zelt wurde u. a. entwendet: Aus einem Garten in der Sellweide 2 Stück von einer zerriſſenen Wagenplane, 2,50 zu 2 Meter und 1,50 zu 1 Meter, ſowie eine graue Gummibadewanne, 50 zu 40 Ztm. groß.— Von einem Auto vor dem neuen Krankenhaus eine Schlußlampe, beſtehend aus einer 8 Ztm. langen, vernickelten Meſſingröhre mit einer 2 Ztm.⸗Boh⸗ rung und einer 12 Voltbirne.— Aus der Waſchküche eines Hauſes in der Neckarvorlandſtraße 3 Leinen⸗Stores, 1 Meter breit und 1,50 Nationaltheater Mannheim Der Ehrenabend Georg Köhlers eſtaltete ſich zu einer überaus herzlichen Kundgebung für den ünſtler, der in den fünfundzwanzig Jahren ſeiner künſtleriſchen Tätigkeit am Nationaltheater ſich ſo viele Sympathien zu erwerben wußte. Schon beim erſten Auftreten mit langanhaltendem Beifall begrüßt, wurde Georg Köhler zuletzt mit jubelndem Beifall immer und immer wieder überſchüttet, bis er, ſichtlich bewegt, das Wort ergriff, um ſeinen Gönmern und den lieben ſüßen Verehrerinnen von früher(die ſicher noch zahlreicher erſchienen wären, wenn man die Vorſtellung nicht ungeſchickterweiſe außer Abonnement und an einem Tage, wo zwei andere große Veranſtaltungen ſtattfanden, ge⸗ geben hätte) warm zu danken. Auch der Preſſe galt Köhlers Dank, der in ſeiner wohlgeſetzten Anſprache zugleich ein kräftiges Bekenntnis zu ſeiner Kunſt ablegte, der er ſo lange im ſchönſten Fach, das ſie ihren Jüngern zu vergeben habe, dem des jugendlichen Helden, habe dienen dürfen. Aber auch im Väterfach bewahre er ihr die alte⸗ Treue: er ſpiele heute noch ſo gerne wie früher! Und in der Tat: der behaglich bequeme Großvatersſtuhl, der inmitten zahlreicher ſchöner Gaben und Blumen auf der Bühne ſtand, iſt nicht das Symbol flür den Künſtler und Menſchen Köhler. Das bewies ſein Wachtmeiſter Werner, den er mit Friſche und Lebendigkeit ins Spiel ſtellte, wie ſchon oft. Mit Humor und Bonhomie verband er die Wärme einer männlich aufrechten Treue zu Beruf und Kriegskameraden. Und mit liebenswürdiger Schalkhaftigkeit brachte er ſeine Gefühle für 4 das Frauenzimmerchen zum Ausdruck. So konnte man ſeine Freude an dieſer Figur und an ihrem Darſteller haben, dem wir auch an dieſer Stelle noch einmal viel Schönes auf den gewiß nicht immer ganz leichten Weg ſpäter Schauſpielerjahre wünſchen! * Ueber die Geſamtaufführung dieſer„Minna von Barn⸗ helm“ allerdings iſt nicht ſo gar viel Erfreuliches zu Spiel⸗ leiter Kenter verſuchte das Luſtſpielhafte herauszuarbeiten und die verſchiedenen Typen auch in verſchiedenen Graden luſtig ſein zu laſſen. So vertrat Langheinz als Juſt die derbe Komik, ein wenig allzu derb für das Luſtſpiel des Leſſing, der keinen Schwank ſchrieb. Darnach ging es über den Wachtmeiſter zum Wirt(Neu⸗ mann⸗Hoditz), zu Kolmars feingeſtrichelten Riccaut, zur Franziska, die Karola Behrens mit natürlicher Munterkeit gab, ohne jedoch die echt leſſingſche Miſchung aus franzöſiſcher Liſette und deutſchem Bürgermädchen zu treffen. Auf der oberſten Stufe ſollte Minna ſtehen, die die Fäden der Luſtſpielintriae wirrt und entwirrt. Aber Frau Buſch ſpielte mit einer merkwürdigen in⸗ neten Anteilnahmsloſigkeit: kühl, aber nicht einmal überlegen. In Meter lang, unten durch 3 Stickereiſtreifen unterbrochen.— Auf dem Marktplatz ein mittelgroßer, gelber Hängekorb mit 30 Eiern, einem braunen Kopftuch und einem auf den Namen Babette Gerbert lautend.— In der Stockhornſtraße eine ſilberne Herrenuhr mit Schlüſſelaufzug und den Namen„J. Döbele“ ein⸗ grapiert.— In einem Kaffee in P 6 ein dunkelgrauer Herren⸗ Gabardinemantel für große Figur, auf Taille gearbeitet, hinten Falte und Riegel, ein dunkelgrüner Haarfilzhut, Größe 57, im Schweißleder der Name„Heinrich Abel“, ferner ein Paar graue Wildleder⸗Handſchuhe mit Lederband zum Zuknöpfen.— Aus dem Hofe eines Hauſes in R 3 eine Anzahl verſchiedenfarbige, ſeidene Selbſtbinder. veranſtaltungen Volksliederabend des„Sängerbund Neckarau“ „Wir ſingen von Lenz und Liebe, von ſelig goldner Zeit“ war das Motto, das ſich der Sängerbund⸗Harmonie, der älteſte unſerer Neckarauer Geſangvereine für ſeinen Volkslieder⸗ abend am Sonntag gewählt hatte. Der letzte Platz war beſetzt, als kurz nach 8 Uhr der verdienſtvolle Chorleiter H. Kemm mit einer nahezu 100 Mann zählenden Sängerſchar das Podium betrat. Acht Männerchöre und vier Doppelquartette bildeten die choriſchen Darbietungen. Der Chorkörper enthält viel junges Volk, iſt aber gerade deshalb entwicklungsfähig. Die Diſziplin und Ausſprache, die ute Schulung und ſchöne Barſenne gaben Zeugnis von eifrigem tudium. Die Menge der Darbietungen geſtattet uns ein Eingehen auf Einzelheiten leider nicht, indeſſen waren alle Chöre Zeugen fleißigen Studiums und e geſangliche Begabung der Sängerſchaft. Soliſtiſch betätigte ſich unſere einheimiſche Sopraniſtin, Fräulein Käthe Haberacker. Die junge Sängerin hat alle Vor⸗ züge und Eigenſchaften einer werdenden Kraft. Herzlichſt wäre zu wünſchen, daß der begabten Stimme, die in den höchſten Lagen nicht verſagt, eine Ausbildung zur Berufsſängerin ermöglicht würde. In fünf Geſängen von Hildach, Abt, Mahlberg, Brandt, d Albert, Reger, Weidt und Pfitzner zeigte die Sängerin ihre pielſeitige Begabung. Ein ſchätzenswerter und gewandter Begleiter, der durch ſein Spiel 755 er Hörer eine reine Freude bereitete, war am Flügel arl Reim.„M. Theaternachrichl. Heute wird wegen erneuter Erkrankung von Carſten Oerner ſtatt„Hoffmanns Erzählungen“„Der flie⸗ gende Holländer“ gegeben.— Roſch Vakett!, die hervor ragende Darſtellerin der Berliner Reinhardt⸗Bühne, die bei ihrem letzten Gaſtſpiel im hief. Apollotheater im Herbſt ſo große Triumphe feierte, wurde von der Berliner Kritik einſtimmig als die Haupt⸗ trägerin des Erfolgs in dem amerikaniſchen Senſationsſtück„Der e Stuhl“ ehoben. Sie wird in dieſem Stück dreimal im Neuen Theater vom 2. bis 4 Mai gaſtieren. . Jeßner-Gaſtſpiel im Apollotheuter. Als Abſchluß der dies⸗ jährigen Frühjahrs⸗Feſtſpiele beginnt heute das nur dreitägige In⸗ ſzenierungs⸗Gaſtſpiel von Intendant Proſeſſor Leopold Jeßner vom Staatstheater Berlin mit den Mitgliedern des Staatstheaters. Zur Erſtaufführung für Mannheim gelangt Frank Wedekinds„Hi⸗ dalla“. Neben Fritz Kortner, der die Rolle des Hetmann ſpielt, ſind in wichligen Rollen beſchäftigt: Ernſt Legal, Helene Weigel, Johanna Hofer. Regie: Leopold Jeßner. Mannheimer Rhein- und Hafenſahrten. Wir verweiſen auf die morgen ſtottfindende Fahrt nach Zpeyer und die Fahrten am kommenden Samstag und Sonntag.(Näheres Anzeige.) Rommunale Chronik Kleine Mikteilungen Der Bürgerausſchuß Karlsruhe nahm einſtimmig die Vorlage des Stadtrats an, den für die För deruna des Woh⸗ nunasbaues im Rechnungsſahr 1926 zur Verfüaung geſtellten Betraa pon.8 auf.25 Mill. Mk. zu erhöhen. In der Begründung führte Bürgermeiſter Schneider aus, es ſei unbedinat nötig, daß der Wohnungsbau keine Unterbrechung erleide. Im vorigen Jahre ſeien 678 Wohnungen begonnen und 474 fertiageſtellt worden. Jetzt ſeien rund 500 Wohnungen im Bau: es ſei alſo zu hoffen, daß die erſtrebte Zahl von 600 Wohnungen in Karlsruhe erreicht werde.— Ferner fand einſtimmige Annahme die Vorlage zur Bekäümpfung der Erwerbsloſigkeit den Bau des Rüppurrer Sammelkanals als Notſtandsarbeit mit einem Bauaufwand von rund 430 000 Mk. durchzuführen. Für dieſen Zweck ſollen außerdem weitere Mittel in Höhe von 700000 Mk. ausgegeben werden können. Bei der Be⸗ gründung der Vorlage wurde auf das außerordentlich ſtarke Anſtei⸗ gen der Erwerbsloſenziffer in Karlsruhe hingewieſen, wo zurzeit 6999 Leute arbeitslos ſind, von denen 4268— davon 3360 männliche und 902 weibliche— unterſtützt werden und 2731 ausgeſteuert ſind. Es dürfte in Deutſchland nur wenige Städte geben, die bei der überall herrſchenden Wohnunasnot ſo wie das Städtchen Ai de nach in Niederbayern über eine arößere Anzahl leerer Häuſer und Wohnungen verfllgen können. Infolge der Abwanderung ganzer Betriebe und Kleinfabriken zogen die Angeſtellten dieſer Ge⸗ ſchäfte fort und die ſchönſten Wohnungen ſtehen zur Verfüaung. Die Gemeinde hat nun beſchloſſen, alle Familien, die ſich bisher infolge der Wohnungsnot mit ſchlechten Unterkunftsräumen begnügen müſſen, in den leerſtehenden Wohnungen unterzubringen. —— nichts die liebende, deutſche Minna. Faſt eine Kokette. Niemals die Minna des biederen, geraden Tellheim, den Wittgen mit Zurückhaltung ohne übertriebene Schwere recht ſympathiſch 8 tellte. 8. * RNationaltheater Mannheim. Für die neu zu beſetzende Ka⸗ pellmeiſterſtelle hat Intendant Sioli den 1. Kavellmeiſter des Opern⸗ hauſes in Köln, Kurt Schröder verpflichtet. Herr Schröder wird am 9. Mai„Figaros Hochzeit“ und am 23. Mai„Die Meiſterſinger“ als Gaſt auf Anſtellung dirigieren. Schubert⸗Feſt Der geſtrige zweite Kammermuſikabend begann mit dem Rondo brillant(op. 70), das faſt ausſchließlich auf Konzertwir⸗ kung angelegt iſt. Und in dieſen melodiſchen und rhythmiſchen Effek⸗ ten aibt Schubert zuweilen geradezu etwas Heutiges, modernem Tanzſchritt Verwandtes, ſodaß ein Vortragender nur zu leicht in eine Stehgeigermanier verfallen kann, wenn ihm nicht ein ſo ernſtes Muſi⸗ zieren eignet, wie dem Konzertmeiſter Richard Heſſe, der dem einleitenden Ausdruck durch die ganze Art der klanalichen Beherr⸗ ſchung zu einem ſtarken Eindruck verhalf. Dieſe Eindringlichkeit wech⸗ ſelte im Allegroteil mit der beſchwingten Führung der reizvollen Rhythmen, wobei ihn der Bealeiter am Flügel, Karl Oehler, wirkungsvoll unterſtützte. Die Leichtigkeit. die vom Klavier hier ver⸗ lanat wird, gehört zu den zuweilen recht heiklen Eigentümlichkeiten des Schübertſtiles. Der einheimiſche Baſſiſt Frik Seefried trug ſodann vier Geſänge vor, deren lfür den gediegenen, auf das bloß Dankbare verzichtenden Sänger zeugte. Die„Gruppe aus dem Tartarus“, eine in ſeder Art erſtaunliche Kompoſition, verlangt ſtärkſte deklamatoriſche Durchdrinaung, die der Vortraasart des Künſtlers durchaus eianet. Noch mehr wird dies zum Erfordernis in den„Grenzen der Menſchheit“, für deren tiefem muſikaliſchem Gehalt ein ſo gepflegtes Oraan wie des Vortragenden als Vorausſetzung für die ſchwierige Wiedergabe dienen muß. Der„Prometheus“ läßt dieſe ſi Linie ins Grandioſe ſteigern, wobei der Sänger dem Gana der Schu⸗ bertſchen Modulation getreulich zu folgen wußte. Das Gerundete ſeines Organs war auch dem„Doppelgänger“ zur Vorausſetzung des Ausdrucks geworden, von dem hier Letztes und Stärkſtes verlangt wird. Adolf Schmitt war der Geleiter am Klapier: mit aroßer Freinheit wußte er den gerade in dieſen Geſängen ſo eigenartia ſchwie⸗ rigen Bealeitfiguren gerecht zu werden, die Chromatik und die Akkor⸗ dik dem Geſang anzualeichen. Den Beſchluß des Abends bildete das Es-Dur⸗Trio op. 100;: es iſt von herberem Reiz als das B⸗Dur⸗Werk. Die Ludwiashafener Kräfte, die ſeine Interyretation übernommen Nus dem Lande en k. Heidelberg, 28. April. Die Zahl der Erwerbs1o betrug 35 23. April ds. Is. im Stadtbezirk Heidelberg 3397(gebe über 3477 in der Vorwoche); davon ſind 1051(1033) weihlig Notſtandsarbeit befanden ſich 193(193). Im geſamten Arbeſten weisbezirk(Amtsbezirk Heidelberg, Wiesloch und Sinsheim) web⸗ den 11 309(11 722) Erwerbsloſe gezählt, davon 4932(6140 gſeh. liche.— Bisher ſind folgende Schloßbeleuchtungen feſtg .,., 20. Juni,., 4. Juli und 11. Auguſt.(atl Schwetzingen, 27. April. Der geſtrige Spargelm. Gur W des warmen Wetters ütberraſchend gut beſchick 65 ganzen wurden 15—16 Ztr. Spargel angefahren. Die Pre 17 entſprechend zurückgegangen. Spargel erſter Sorte koſtete bis zweite Sorte 70—80 Pfg., Suppenſpargel 30 Pfg. 2 Heddesheim, 26. April. Der geſtrige Sonntag bet beſonderer Unglückstag beſtimmt geweſen zu ſein. 111 Straße zwiſchen hier und Wallſtadt wurde ein Radfa 15 von einem Auto überfahren und eine kurze Streche ſchleift. Das Auto überführte den Schwerverletzten ins 1 Krankenhaus nach Mannheim. Das Auto wie die bei dem glück betroffenen Perſonen ſollen aus Heidelberg ſtammen. eeeeeeeeeeeeee Gerichts zeitung Der Oppauer Betrugsverſuch vor dem Frankenthalet Amisgericht Vor dem Frankenthaler Amtsgericht hatte ſich am N. der 32 Jahre alte Transportarbeiter Joſef Schmidt ar be gersheim wegen Betrugs zu verantworten. Der Angeklagte den wie noch in friſcher Erinnerung ſein dürfte, am Oſterſamstag den 3. April des Irs. in Oppau dem Dr. Franz Süß, demnlſche des zur Zeit in Frankenthal in Antere befin zhe⸗ Bürgermeiſters Süß, vorgeſchwindelt, er ſei efängn! inen amter in Frankenthal und könne gemeinſchaftlich mit pen weiteren Gerichtsbeamten auf Grund eines verſehentlich an 6el⸗ Namen Süß ausgeſtellten Haftentlaſſungsbefehl die Bef ung des Hürgermeiſters Süß von Oppau bewirken. nötigte aher dazu eine Summe von 300 Mark für den G ſtin. beamten. Der Angeklagte beſtellte auch Süß an den be neh⸗ ten Platz in Frankenthal, wo er die 800 Mark in Empfang pen men wollte, ſie jedoch nicht erhielt, da Süß ſchon vorher Schwindel gemerkt hatte. Als dem Täter von dem Siß den Kopf zugeſagt wurde, daß alles plumper Schwindel 1 wie⸗ die Sache zur Anzeige gelange, machte der Angeklagte au derholtes Drängen Süß, die überraſchende Mitteilung, daß! den dem Fabrikanten Willerſinn⸗Oppau, der bekann ich eſtſ⸗ Bürgermeiſter Süß feindlich gegenüberſteht, zu der Tat ſe, tet worden 197 Damit hatte die ganze Geſchichte einen at nüber, ſationellen Anſtrich erhalten. Willerſinn erklärte demgeſcht. daß er den Mann, den er gar nicht kenne, zu der Tat n geſtiftet habe. 12 In der Verhandlung wurde dann auch einwandfrei 55 ſtellt, daß Willerſinn tatſächlich dem Mann keinen U 7 trag erteilt hatte. Willerſinn hat erſt ſpäter bei der 5 An, mung bei der Staatsanwaltſchaft zum erſten Male von de 18 b geklagten gehört. Auch der Angeklagte ſelbſt, der ae egal⸗ Tat eingeſtand, erklärte, daß die Idee von ihm ſelbſt det gen ſei. Er habe ſich zufällig an den Namen Willerſinn 25 Ge⸗ Zeitung erinnert und dieſen dann bei der Aufdeckung acte ſchichte genannt. Aus welchen Motiven heraus der 20 feſle den plumpen Schwindel unternahm, konnte nicht beſtimmt ehen⸗ ſtellt werden. Auf die Vernehmung mehrer Zeugen wur ſe zichtet. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnisſtra 5 11 3 Monaten. Das Urteil lautete wegen Vergehens eines 190 Rüt, verſuches auf eine Gefängnisſtrafe von 6 Wochen. Mig er ſicht darauf, daß der Angeklagte ſchon einmal wegen 1 det vorbeſtraft iſt und den gänzlich unbeteiligten Willerſinn Göhe Oeffentlichkeit bloßſtellte, mußte eine Strafe in der anne flen. eintreten. Der Angeklagte, der eine kranke Frau und beſitzt, nahm die Strafe an. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat al Atein-Fegef 71, 2, 28,J24, J28, J28. Aefar-Tenel.J 22, 28, 22 f 002, 1 uſterinſel“ 1,40.45 1,37 1,35 1, 20 1,22 Mannteim.,99.99 3,028, 72. 55 5.33 2,39 2,35 2,35 2,20 2,22 Jagſtfeld, 84 0,900„86 8, Maxau.154184.49.17.88.95 Mannheim.962,99 19905 2,80 2,79 Caub 141.96 1,90 2,06.00 1,09 Köln.. 1,725727.627.85 2,50.80 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. ag Neue Mannbeimer Zeltung, G. m. b.., Mannbeim, E 6, Direktion: Ferdlnand Heume. Chefredaktenr: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Rebakte mweh Für Polttik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. Fritz— 100 Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Syo— Neues aus aller Welt: Willb Müller.— Handelsteil: Kurt El botl Gericht und Alles Uebrize: Fr Kircher.— Anzeigen: Jof. Bern erſter 60 Bogenfüßrumge Walter Kötſcher, zeigten feinſte Kunſt der der den unendlich vielgeſtaltigen klanglichen Schattierungen. in ktur e teilung der Farben, in der ungewöhnlich differenzierten Stru chenn 10 Scherzos. Die Elegie des Andante wurde bei dieſen Ste ö 21% berückendem Wohlklang, der Schlußſatz zu einem Meiſterſtü 0 Muſtzierens. Der ſelbſtändige Charakter des Klapierpart⸗ Kb durch das außerordentlich kein abgetönte Spiel von Frie ſcher⸗Behrend in die Sphäre jenes Syieleriſchen, ſfenbol eigentlich den ganzen Reichtum dieſer Modulationskunſt ofſen ſ Rhuthmiſche Prägnanz und muſikaliſches Geſchick verband wutbe den Streichern zu reizvoller Einheit. Allen Mitwirkenden reicher Beifall einer erfreulich zahlreichen Zuhörerſchaft auggt K. Runſt und wiſſenſchaſt 4 % Eine Expedition nach den Schätzen Alexanders des 6000% Die Sowjetbehörden haben beſchloſſen, wie Rigaer Plätter g 100 eine Expedition auszurüſten, um eine ſyſtematiſche Forſchunan den Schäzen Alexanders des Großen und Tanen durchzuführen. Man will gewiſſe Grabhügel in Turkeſta äte, ſuchen, von denen behauptet wird, ſie enkhielten große 19 Alexander Aae ſ ſeines Maſch ugne nach Indien hier verg Zal ließ, und ebenſo fabelhafte Reichtümer an Gold und koſtbaren nen, die Tanerlan dem beſiegten Fürſten abgenommen hatte. Literatur „Margaret Kennedy:„Die, treue Nymphe“, Kurt Wofff Verlag, München!— Mit einer bezwingenden a keit ſchildert der Roman die tauſend kleinen Refbungen 0% geufen Konflikte, die aus dem Zuſammenſtoß von Men der 15 grundverſchiedenen Lebenskreiſen erwachſen; die Kin 1 b rel Ehen eines engliſchen Komponiſten, in dem umruhigen Lagh icheren, vielſach hemmungsloſen Milieu deutſcher oder dien herangewachſen, kommen nach dem ſan ihres Vaters zur Vollen ihrer äußerſt mangelhaften Sr 5 il nach England; ein Freund des Komponiſten und ſeiner 1, dieſem ſelben Milieu verwurzelt heiratet eine geſinnumgsſtrena 5 liſche Lady— ſo alſo prallen Boheme und engliſcher cant giel 50 ander, tragiſch und heiter⸗komiſch zugleich. So ernſt und trölen Probleme auch erfaßt ſind, ein heiterer Humor liegt doch keſſern über cllemn: Margaret Kennedy hat unverkennhar etwas von peh großen Landsmann Oliver Goldſmith, nur überſetzt in Sprach Jlb erſte Konzertmeiſter des Pfalzorcheſters. und deſſen internationaler Boheme hatten, machten der Nachbarſtadt alle Ehre. Joſef Sauer, der ken und Fühlen unſerer modernen Zeit. Das Buch hat in das größte Aufſehen erregt. — — — 8 e — S re — — 1 —— Srr — — 2 — Tutwoch den—. Aptil 1526 5. Seile. Nr. 194 Reue Maunheimer Zeitung(Mittag-Ausgabe) [Neue Aannbeimer Seitung Handelsblatt Zu den deutſch⸗ſchwediſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen In weni Ver igen Tagen werden zwiſchen Deutſchland und Schweden es henmlungen zum Abſchluß eines Handelsvertrages Aee pirtſchafhen ſich daher ein kurzer Ueberblick über die gegenwärtige deulſcande Lage Schwedens und ſeiner Handelsbeziehungen zu Schwede i Nacht wedens wirtſchaftliche Lage hat ſich in den Kriegs⸗ und Ainheand gahren weſentlich geändert. Es gehört zu den M ſcaft S. die jetzt günſtiger daſtehen als vor dem Kriege. Die Wirt⸗ Keogra eeen iſt in ganz beſonderem Maße ein Produkt ſeiner Wevöltepiſchen Lage und der Struktur des Landes. Mit einer Lei—3 5 von 6 Millionen verfügt Schweden nur über einen bben Rohſtoffe und Nahrungsmittel. Weizen, Ghener Metalle, Kohlen müſſen eingeführt werden; reichtu 5 olz, Felle und anderes iſt vorhanden. Der Haupt⸗ 45 Mil es Landes liegt in den Waſſerkräften, deren Geſamtmenge die Waff PS. beträgt. Die im Lande vorhandenen Rohſtoffe und ſtehen erkräfte haben eine Induſtrie hochwertiger Erzeugniſſe ent⸗ 5 uuen, die bei verhältniemäßig hohen eigenen Preiſen neben Lage* der ausländiſchen Konkurrenz beſtehen kann und in der ſ 85 exportieren. kri rzeugung von Eiſenerz hat noch nicht ganz den Vor⸗ aee erreicht. Die Schwierigkeiten liegen in dem an ſewediſche und der Notwendigkeit, Holzkohle zu verwenden. Die Eiſeninduſtrie hat keinen leichten Stand, weil ſie 1 2557170 Material erzeugt und gezwungen iſt, dieſes zum Teil andf 0 teren und andererſeits gewöhnliches Roheiſen für den ich ſtark en Bedarf hereinzulaſſen. Die Elektrizitätsinduſtrie hat lieferten ee Während 1913 1570 000 PS. erzeugt wurden, technt e Waſſerkraftwerke 1923 2,5 Mill. PS. Die elektro⸗ gelingt hat ſich gleichfalls kräftig entwickelt. Es zu de——0 nicht nur einen erheblichen Teil des heimiſchen Bedarfes auf dem ondern darüber hinaus beträchtlich zu exportieren. induftrie chum Schwedens an Holz ſußende Zelluloſe⸗ dermehrt e hat ihre Produktion in den letzten Jahren erheblich papier ent Ganz beſonders hat ſich die Fabrikation von Zeitungs⸗ Nordam deren Produkte ihren Weg hauptſächlich nach 3 erika nehmen. Die großen Möglichkeiten der chemiſchen nduſtrie 1 Srone 1 0 in dem zur Verfügung ſtehenden elektriſchen Wege ie Erzeugung von Chemikalien auf elektrochemiſchem t einen b f heb n bedeutenden Aufſchwung genommen. Hervorzu⸗ Karbid. die Herſtellung von Karbid und die Umwandlung von iſt in dan Zyanamid. Die ſchwediſche Zündholzinduſtrie der Weiſdendem Zunehmen begriffen und dürfte einen guten Teil ſchen Aaeteton kontrollieren. Der Wert der geſamten ſchwedi⸗ degen 41 ſtrieerzeugung im Jahre 1924 wird mit 4,5 Milliarden bedeutet e Milliarden Kronen im Jahre 1923 angenommen, das 80 eine Steigerung von etwa 9 v. H. Deulſchen dußzenbandel Schwedens hatte, wie in dem Organ des infuhr vollduſtrie. und Handelstages ausgeführt wird, 1913 eine 1924 betron 846,5 Mill. Kr. und eine Ausführ von 517 Micl. ar. Ver Einfulrereintuhr e5 und die Ausfuhr 1c Mil. de bedeuten ſbraberſchuß beſteht nach wie vor iſt aber nicht mehr ſehr Linfubr S Im Handel mit Deutſchland betrug 1913 die ie Ausfu chwedens aus Deutſchland 34,2 v. H. der Geſamteinfuhr, ausfuhr— Schwedens nach Deutſchland 21,9 v, H. der Geſamt⸗ fuhr Some deben Demgegenüber betrug im Jahre 1924 die Ein⸗ emfuhr, wadens aus Deulſchland nur noch 24,0 v. H, der Geſamt⸗ er Geſandnend die Ausfuhr Schwedens nach Deutſchland 10,6.H. der Antel ausfuhr Schwedens betrug. Hieraus ergibt ſich, daß Vorkriegs eit deutſchlands am ſchwediſchen Außenhandel ſeit der rankreichs erheblich zurückgegangen iſt. Aber auch die Anteile dandel zeig Englands und Dünemarte am, ſchmedischen Lußem, dutelle aufder enne ruclauſige Tendend witend dale marla, Anteils de er anderen Seite in einer erheblichen Steigerung des as den du erinigen Staaten und der Niederlande zu finden find. betrug die Ban Schwedens am deutſchen Außenhandel betrifft, ſo ſchen Einf eutſche Einfuhr aus Schweden 1924 1, v. H. der deut⸗ Vorſtehengahr und 4,5 v. H. der deutſchen Ausfuhr. Aus dem und Schw en ergibt ſich, daß die Handelsbilanz zwichen Deutſchland die Ausſuh en im Augenblick ungefähr ausgeglichen iſt; ferner, daß ſchen Geſa r Schwedens nach Deutſchland im Rahmen der ſchwedi⸗ de deulf uſahr mit 10 v. H. eine größere Bedeutung hat als r na H. i 13 ee 1 05 Schweden mit 4,5 v. H im Rahmen der Geſe wediſche Zollſyſtem beruht noch auf dem eine Reihe Juli 1911 nebſt Zolltarif. Der Tirif hat ſpäter bei werden im llger Luxuswaren eine Erhöhung erfahren. Indeſſen Schweden— gemeinen die Vertragsſätze der Vorkriegszelt erhoben. Handelsvert it nach Kündigung der alten Verträge eine Reihe von Numänien Pole(meiſt Proviſorien) mit den ruſſiſchen Randſtaaten, Spanien gef 111655 Jugoflawien, Schweiz, der Tſchechoſlowatei und an dem Gelralen Im großen und ganzen wird von Schweden mit Spani 51 10 der Meiſtbegünſtigung feſtgehalten. Der Vertrag l t der einzige, der nicht auf der Grundlage der all⸗ ge einen M m eiſtbegünſtigung abgeſchloſſen, ſondern auf einer liſten⸗ 0 Meiſtbegünſtigung aufgebaut iſt. Die letzten Jahre ſind für 10 0 mmmt algewebi chen Handel zufriedenſtellend geweſen. Man derhandlungenein ean daß bei den kommenden Handelsverkrags⸗⸗ Meiſtbegünſtig ſich Reibungen nicht ergeben werden, zumal das ſeht nuf unn duüg recht ſchon früher vereinbart wurde, und es ſich nicht zollpolitiſch, Frage einiger Zollermäßigungen und um Fragen cher Art handelt. Hho⸗ bank. die J. G. Farbeninduſtrie in der Frankfurter Hypotheken⸗ treten bie GV., in der 12 Aktionäre 805 819 800 /½ AK. ver⸗ Stelle waren, genehmigte den bereits beſprochenen Abſchluß. An Dierttor Wilgen galen Bankdirektor Hermann Andrea wurde furt a. M m Kalle pon der J. G. Farbeninduſtrie in Frank⸗ neu in den AR. gewählt. zentrale Jur Sanierung der Bayeriſchen Gemeindebank(Giro⸗ Aacher 12 8 Bayeriſchen Gemeindebank(Girozentrale) in wovon 7,5 Mill 7250 Geſamtverluſt auf 12,8 Mill. erhöht, Privatkredite 9390 anß die Leſikredite und 4,6 Mill. auf ſonſtige mme vollſtänb! er Bank war es möglich, die Verluſt⸗ er Gewährträger Die abzudecken, ohne Inanſpruchnahme löſung der Sonderrügle, Decung wurde erreicht durch die Auf⸗ deuin aus 1925 dcge ſut 327 Mill. durch den Velrlebs⸗ Heutſchen Giro 7 8 51 Mill., durch Barleiſtung der von der Mill. n durch g e übernommenen Ausfallbürgſchaft mit 4, Unterſtützungsmitteln dweiſung von 3,4 Mill. alts gemeindlichen erbrachte einen Be der e Regierung. Das Jahr 1925 Aarsrückgang von 0 3hebtsverkuſt von 9,6 Mill(einſchl aathalten iſt Inf 80 der berelts in der Geſamtverluſtſumme itkel ergibt ſich 0 von Zuweiſung der genannten ſtaatlichen f ſoll. Die 70 77 186 F/, der vorgetragen deihli nunme i is für ei 102 biches Weiterarbeſten geſunden zu ehn a habe bereits befriedigend abgeſchloſen. Das Prival⸗ red it* 5 bund 9eſ 1— 5 iſt nunmehr bekanntlich ſatzungsgemäß unter⸗ en wo 6 v. Seelugen s. Hende bei der württ. Metallwarenfabrik Ach. in gelcelkeahr und beſchloß, der GVB. am 20. Mai für das orzuſchlagen. erteilung einer Dividende von 6(0) v. H. Wü ſchaft, ie e Leinen-Induftrie in Blaubeuten. Die Geſell⸗ anteil von 4 7 N. auf 27. Mai einberuft, wird einen Gewinn⸗ 996 e 1 Ausſchüttung bringen. u. Co. i a L der Elektrizitäts⸗Ach. vorm. M. n Frankfurt a. M. Die an den ſüddeutſchen Etekteigcte⸗ Died iene „Die Kriſis in der Zigaretteninduſtrie, die ſchon ſeit geraumer Zeit beſteht, ſcheint 6 Zt. ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Einerſeits iſt es die Geldnot infolge der neuen Goldbandero⸗ lenſteuer und die damit in Zuſammenhang ſtehende Preis⸗ unterbietung und Rabattſchleuderei, andererſeits die Abhängigkeit von ausländiſchen Tabak⸗Firmen, deren Qualität nicht immer den Anforderungen entſpricht. Da die 7 1 heute per Kilo Rohgewicht 9,00 beträgt, ſo iſt Ls nicht mehr möglich, die ſo⸗ genannte Pfennig⸗Zigarette herzuſtellen. Mitte des vorigen Jahres war die Lage der Zigaretteninduſtrie eine ſo troſtloſe, daß die großen Geldinſtitute beinahe durchweg ablehnten, den einzelnen Fabriken Kredit zu gewähren. Der Fiskus, der ja der Hauptgläubiger der Zigaretteninduſtrie iſt, mußte bei den Zollämtern Beamte ausſchließlich zur Bearbeitung der Zwangs⸗ verſteigerungen und Pfändungen beſchäftigen. Selbſt die großen Firmen arbeiten heute kaum noch mit Gewinn, da ihre Bilanz außerordentlich reichlich durch Schulden an ausländiſche Firmen und den Fiskus belaſtet iſt. Schon vor der neuen Tabak⸗ ſteuergeſetzgebung vom 1. Okt. 1925 waren die Verdienſtmöglich⸗ keiten der Zigaretteninduſtrie gegenüber dem Frieden ſehr herunter⸗ gegangen. Vor dem Kriege verdiente der Zigarettenfabrikant an 1000 Stück 3⸗Pfg.⸗Zigaretten 14,50, 1925 nur 9,00, bei 1000 Stück 5⸗Pfg.⸗Zigaretten verdiente er 22,00% gegenüber 13,50. heute. Die Entwicklung der Zigaretteninduſt“e während der In⸗ Pade und in der Nachkriegszeit iſt ähnlich wie in vielen anderen Induſtriezweigen, z. B. der Zündholzinduſtrie. Die Produktion hat die Konſumption weit. überholt. Der Zigarettenverbrauch iſt ſeit em Kriege um etwa das Dreifache geſtiegen, die Produktion infolge Verbeſſerung der Technik der Herſtellung um das Vierfache. Die Zigarettenproduktion betrug 1922 etwa 22,69 Milliarden Stück. Da aber im erſten Halbjahr 1924 nur 11,47 Milliarden Stück verſteuert wurden, kann man daraus ſchließen, daß entweder der Zigaretten⸗ verbrauch ſehr zurückgegangen iſt, oder auch durch den Aufſchwung des Straßenhandels die Zahl der nichtſteuerzahlenden Zigaretten⸗ verkäufer ſehr geſtiegen iſt. Die Tatſache, daß in der Inflation 1 Zigarettenvorräte angehäuft wurden, mag zu dem ſcheinbar o großen Rückgang des Zigarettenkonſums geführt haben. Infolge der hohen Banderolenſteuer war der Verdienſt der Fabri⸗ kanten ſo gering, daß an die Stelle des mangelnden Verdienſtes eine Steigerung der Produkkion und Heruntergehen der Qualität trat. Auch ſuchte man Erſparniſſe zu machen durch eine ſtraffe Konzentratlon der Firmen, wobei durch den Umſtand. daß ein erheblicher Teil von ihnen während der Inflation in Abhängiakeit von einem ausländiſchen Tabakhändler getreten waren, dieſe Ten⸗ denz verſtärkt wurde. 1922 betrug der Anteil der Mittel⸗ und Klein⸗Firmen an der Zigaretten⸗Produktion etwa 45 v.., im vorigen Jahr nur noch 10 v. H. Die gefünkene Steuermoral, die natürlich den reell arbei⸗ tenden Zigarettenfabriken großen Schaden zufügte, die knapp be⸗ meſſene Stundung für Steuerzahlungen und die Art der Zwangs⸗ vollſtreckung im Zuſammenhang mit der koloſſalen Ueberproduktion, 7 7 intereſſen ſtark beteiligte Geſellſchaft ſchlägt der GV. am 19. Mai für das am 31. Dez. 1925 abgelaufene 8J. eine Gewinnanteil⸗ ausſchüttung von 5(8) v. H. vor. 21 Kapftalzuſammenteguntz 100:1 der Werkzeug · und Maſchinen · ban Acd. vorm. A. Stuttmann u. Co., Frantfurk. Die Geſeilſchaft ruft auf den 14. Mai eine go. GB. ein, in der die Zuſummenlegung des AK. der Sta. und VA. im Verhältnis 1001 beſchloſſen werden ſoll, Ferner ſoll die Firma geändert werden. in„Aſt o⸗ werk Acg.“. Die Geſellſchaft war bekanntlich vor einem halben Jahr in Schwierigkeiten geraten und hatte neben der GA. auch Anmeldung gemäߧ 240 des HGB.(Verluſt von mehr als der Hälfte des AK.) gemacht. Der Verluſt auf 31. Dez. 1925 belief ſich auf 516 693. Die GA. konnte inzwiſchen aufgehoben werden; der Betrieb wurde dann für Rechnung des Käufers in der Spiral⸗ bohr⸗Abteilung aufrecht erhalten. 1. Juckerfabrik Rheingau Acß. in Worms a. Rh. Nunmehr legt als letzte der ſüddeutſchen Zuckerfabriken auch Rheingau für 1924½5 den Geſchäftsbericht vor. Darnach iſt die Kampagne weſentlich beſſer, wie die vorhergehende verlaufen. Es wurden 622 309 Dztr. Rüben gegen 397 173 Dztr. i. V. au, Rohzucker ver⸗ arbeitet, deren Zuckergehalt aber mehr als 1 v. H. niedriger wie in den Vorjahren war. Der Reingewinn, der auch hier vorgetragen wird, beträgt nach genügenden Abſchreibungen(248 053) 57 390. In der Vermögenaufſtellung haben ſich gegenüber der Rell⸗C. B. auf 1. Sept. 1924 die Anlagen auf 2 524 000(von 2 350 000)., die Schuldner von 835 487 auf 1134 237 erhöht, während ſich Ve⸗ teiligungen auf 388 528(493 920) und Verpflichtungen auf 430 622 (510 160) verminderten. Neu erſcheinen 423 000% Wechſel⸗ ſchulden; AK. u. Rücklage blieben unv. mit 3,131 und 0,313 Mill. A. .: Hanſa⸗Aufomobilwerke und Semeinſchaft Deutſcher Aulo⸗ zuſtellen, daß die Aufhebung des Vertretungsverhältniſſes dem Wunſch der Hanſa entſprach und Vereinbarungen enthält, die in freundſchaftlicher Weiſe getroffen wurden, wie es bei dem lang⸗ jährigen guten Verhältnis zwiſchen den beiden Geſellſchaften natür⸗ lich iſt. Die GDA. hat es übernommen, obwohl das Alleinvertre⸗ tungsrecht nicht mehr beſteht, für eine gewiſſe Uebergangszeit die Fabrikate der Hanſa durch ihre Filialen und Vertreter weiterhin verkaufen zu laſſen. 10 eeeereeeeneeereue, Kommt eine Settelde⸗FJollerhöhung am 1. Nuguſt! In letzter Zeit wurde viel darüber geſprochen, daß die Regie⸗ rung beabſichtige, mit Beginn des neuen Ernteſahres die zur Zeit beſtehende Difſeriezierung zwiſchen dem Zoll für Futtergerſte und für andere Gerſte aufzuheden. Wie das amtliche Mitteilungsblatt des Verbandes Süddeutſcher Getreidebörſen und Märkte, die„All⸗ gemeine Produktenbörſe hört, iſt in dieſer Frage irgend eine Ent⸗ ſcheidung von der Regierung— ſefallen und es iſt über⸗ haupt noch durchaus unklar, welche Jollmaßnahmen zum 1. Auguſt 1926 getroffen werden. Bekanntlich ſollen vom 1. Auguſt ab die autonomen Zollſätze in Kraft treten, falls nicht dur Handels⸗ verträge mit einzelnen Ländern Ausnahmebeſtimmungen feſtgelegt werden. Da aber bis jetzt Handelsverträge nicht abgeſchloſſen ſind und für die nächſte Zukunft auch wenig Ausſicht dazu beſteht, wird nichts anderes übrig bleiben, als daß die Regierung kraſt der Ermächligungsbeſtimmung des neuen Jolltarifgeſetzes ſelbſt die autonomen Jollſätze herabſetzt, um die Einführung des bei der gegenwärtigen Wirtſchaftslage untragbaren autonomen Zolltarifs zu vermeiden. In welcher Höhe dieſe Sätze feſtgelegt und in welchem Maße etwa Veränderungen der Zollſätze für die einzelnen Warengattungen herbeigeführt werden ſollen, darüber ſteht noch nichts feſt. Bei der Bedeutung dieſer Frage wird zweifelsohne erſt eine intenſive Fühlungnahme der Regierung mit den Parteien natwendig ſein, um endgültige Entſcheidungen zu treffen. Wenn eine Zollerhöhung zum 1. Auguſt auch noch nicht ſicher iſt, ſo müſſe doch nach der„A..“ heute ſchon mit der Wahrſcheinlichkeit gerechnet werden. eeee. eeeeeeeeeee mobilfabriken. Die GDA. ſowie die Hanſa legen Wert darauf, feſt⸗ L Die Notlage der JFigaretteninduſtrie Von H. Magnus haben ſelbſt die ſolideſten älteſten Firmen erſchüttert. Um der dauernden Preisunterbietung und Rabattſchleuderei Einhalt zu gebieten, hatte die Zigaretteninduſtrie im vorigen Jahre eine weitere Zuſammenſchließung erfahren. Die Reemtsma Gruppe und der Jasmatzi“⸗Konzern hatten 1924 nacheinander mit der Standard Commercial Tobacco Co. einen Intereſſen⸗ gemeinſchaftsvertrag abgeſchloſſen, der aber zu einem endgültigen Ergebnis geführt hat. Sowohl der Jasmatzi⸗Konzern als auch die Reemtsma⸗Gruppe haben ſich aber dann von der Standard Commercial Tobacco Co. getrennt. In einer im vorigen Jahr von der Reemtsma AG. abgehaltenen GV. wurde u. a. die Frage erörtert, ob die Reemtsma und Jasmatzi von nun an getrennt arbeiten oder weitere Beziehungen untereinander auftecht erhalten ſollen. Man entſchloß ſich zu einer Intereſſengemeinſchaft, der der Austauſch der Aufſichtsratsmitglieder folgte. Statt der nicht perfekt gewordenen Intereſſengemeinſchaft mit der Tobacco Co. hat die nunmehrige Reemtsma⸗Jasmatzi mit der amerikaniſchen Geſellſchaft einen Vertrag auf Tabaklieferung für die Dauer von mehreren Jahren geſchloſſen. Als Einkaufszentrale und zugleich Dachgeſell⸗ chaft fungiert die N. V. Handelsmaatſchappif Caland(bisherige Einkaufsgeſellſchaft der Jasmatzi), deren Kapital von 5 Millionen Gulden offener Reſerven und 15 Millionen Gulden die eingebrachten Gelder der Reemtsma⸗Jasmatzt darſtellen. Die Caland arbeltete bisher ohne ausländiſches Kapital und bezweckt Neene erleichterungen, günſtigen Einkauf, Produktlonsverbeſſerungen w. vorzunehmen. Durch die Verſchmelzung Reemtsma⸗Jasmatzi ſind ſtatt der bisherigen drei großen Zigaretkengeſellſchaften in Deutſch⸗ land nur noch zwei vorhanden, nämlich nur noch die unter Kiazim Emir vereinigten Geſellſchaften Zuban, München, Waldorf⸗Aſtoria, Stuttgart, Lypſtadt AG., Frankfurt, Schloß Tiefurth, Berlin. Die Caland ſtellt 40 v. H. der geſamten deutſchen Zigaretten⸗ induſtrie dar, die Kiazim Emir 25 v. H. Die reſtlichen entfallen im weſentlichen auf die ſelbſtändigen Firmen Muratti⸗Berlin, Batſchari⸗ Baden⸗Baden, Haus Neuerburg⸗Wien, Halpaus⸗Berlin, Eckſtein u. Söhne⸗Dresden, Garbaty⸗Berlin, Yenidze⸗Dresden. Einen neuen ſchweren Schlag erghielt die Zigaretteninduſtrie durch das Zigarettenſteuergeſetz vom 1. Oktober 1925. Während bis dahin nur eine Banderolenſteuer von 40 p. H. des Verkaufsppeiſes erhoben wurde, wird nach dem neuen Geſetz außer einer Materfal⸗ ſteuer von 900 pro 100 Kg. noch eine Banderolenſteuer pon 20 v. H. des Verkaufspreiſes erhoben. Notwendigerweiſe werden durch die Beſteuerung die billigen Sorten am härteſten getroffen. Bei einem Kleinverkaufspreis von 3 Pfg. beträgt z. B. die Steuer 57 v.., bei einem Kleinverkaufspreis von 10 Pfg. dagegen nur 30,8 v..! Der Kommiſſar für die verpfändeten Einnahmen hatte deshalb auch ſchwere Bedenken gegen dieſe Art der Beſteuerung und erklärte ſich nur unter der Vorausſetzung damit einverſtanden, daß bei einem Nachlaſſen des Steueraufkommens aus der neuen Steuer. auf ſeinen Antrag der alte Status wieder hergeſtellt würde. Dieſes neue Steuerſyſtem hatte die Folge, daß igaretten unter 4 Pfg. nur mit Verluſt für den Fabrikanten hergeſtellt werden können. Unter dieſen Umſtänden iſt es nicht verwunderlich, wenn die an ſich ſehr uneinige Zigaretteninduſtrie das Kriegsbeil begräbt und eine gemeinſame Kampffront herzuſtellen verſucht. — ee e Börſenumſatzſteuer auf dem Verordnungswege durchzuführen. Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold hat wegen dieſer Frage bereits Fühlung mit den Parteien genommen. Abſchlüſſe Bremer Kreditbank Ach. in Bremen. Aus Reingewinn von 108 235(106 533)% Dividende von 8(wie i. VB.). Alb⸗Elektrizitütswerk Geislingen-Steige e. G. m. b. 9. Roh⸗ gewinn 571 936(507 123) l. Nach 88 150(81 115) Abſchrei⸗ bungen und 430 471 Unkoſten Reingewinn 53315(40 321), aus dem auf die 544 667/ Geſchäftsanteile wieder 6 v. H. Divi⸗ dende 32 680 ausgeſchüttet, 3278(6195) vorgetragen werden. Halleſche Pfännerſchaft Ach. zu Halle a. 5. Reingewin 608 122(200 425), aus dem eine Divldende von 6(0) v. H. auf das geſamte AK. von 6,4 Mill. verteilt und 195 456 vor⸗ getragen werden ſollen. Bilanz: Bergwerkseigentum 145(151), Maſchinen, Dampfkeſſel und Bekriebseinrichtungen 2,30(1,30), Betriebsgebäude 2,45(2,04), Schuldner 1,45(1,72), Gläubiger 154 (1,51) Mill. 4. Das abgelaufene Jahr war nach dem Geſchäfts⸗ bericht günſtig. 2 2 Deviſenmarkt Erneute Frankenabſchwächung Am internationalen Deviſenmarkt liegt die franzöſiſche Währung neuerdings ſchwächer, nachdem aus Amerika ungünſtige Nachrichten über die Schuldenregelungsverhandlungen eintreffen. London gegen Paris ſtellt ſich heute früh auf 145,½5(144,75). uf Nachlaſſen der Stützungsaktion der Banque de Belge konnte dor belgiſche Franken ſeine Kursſteigerung nicht weiter fortſetzen und ſtellt ſich heute ſrüh weſentlich ſchwächer auf 135%(133) gegen London. Der italieniſche Lire, der im Laufe des geſtrigen Tages ſich vorübergehend auf internationale Spekulationen abſchwächte, tendierte in den Abend⸗ ſtunden wieder feſter auf kräftige Interventionen und ſtellte ſich nach 121,3 neuerdings wieder auf 12076 gegen London, wie ſchon ſeit Monaten. Kabel—Schwelz 517(517,50), London—Schweiz 25,16(25,18), Paris—Schweiz 17,25(17,40), Holland—Schweiz 208, Mailand—Schweiz 20,80. Kabel—Holland 248,75(2487), London gegen Holland 12,10(13,11), London—Oslo nach Beendigung der liltimorealiſationen feſter 22.35(22,55), London—Kopenhagen 18,60, London—Stockholm 18,15, London—Madrid 33,65(33,70), Holland gegen Paris 1205(1195), Mailand—Paris 12054(119,75), Brüſſel gegen Paris 108(108,75), London—Kabel 48696. International weiterhin ſehr feſt liegt die japan. Währung mit 1,9950(1,9860)„. Argentinien 1,6970(.70). London 20,42,50, Paris 14,00(14,10), Zürich 81,20(81,15), Mailand 16,90, Holland 168,89(168,75), Prag 12,44, Oslo 91,30(90,55), Kopenhagen 110, Stockholm 112,80 (112,40), Brüſſel 15,10, Madrid 60,70(60,55). Berliner Metallböeſe vom 27. April Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 26 27. 26. 27 Elektrolnttupfer 132.¼.32 ½ Aluminlum —.——.— in.40.50.40..50 . 255 inn, ausl.—.——— Rohzink(Bb.⸗Br) 6,456,55 6,45-6 55 üͤttenzinn—— „ Ift. Verk.)—— Nickel 3 40..50.40 3 50 Plattenznue 588 5 95.,95.0, Antimon 140 180.40-1 50 Aluminum.35..40 2 35.40J Süiber füt 1 Pr. 88.-6,,0 885.60.5 London, 27. April Metallmarkt(In Eſt f. d eng t v. 1016 Kg. 2 26 27 Blel 28 85 28 6 Kupfer Kaſſa 57 65 57.J5 beſtſelect. 61,75 6150 Zint 32 95 32 50 do. 3 Monat 58 50 58.25 Nöckel———— Vueckſilber 14.15 15.15 do. Elettol. 65 50 65 50] Zinn Kaſſa 280,50 279 25 Regulus— Schiffahet Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Auhrork vom 27. Aptil Das Geſchäft an heutiger Börſe war weiterhin ſehr ſtill. Für einzelne Reiſen aus der Kölner Gegend bergwärts wurden 50 Pfg. per Tonne bei freiem Schleppen ab Ruhrort bezahlt. Die Expork⸗ kohlenfrachten blieben mit 60 bzw. 70 Pfg. per Tonne ab Ruhrort o Die Senkung der Börſenumſatzſteuer. Die Reichsregierung beabſichtigt, die ſchon ſeit längerer Zeit geplante Senkung der und 80 bzw. 90 Pfg. per Tonne ab Rhein⸗Herne⸗Kanal nach Rotter⸗ dam unverändert. —— —.. ———— —— ——— * 6. Seile. Nr. 194 Neue mannheimer Jeitung(Mittag ⸗Ausgabe) Sportliche Kundſchau gandball Süddeukſchland—Weſtdeutſchland:5(:2) Etwa 2000 Zuſchauer hatten ſich bei herrlichſtem Wetter in dem prachtvoll gelegenen Stadion des Sportvereins Dar mſtadt einge⸗ funden und konnten zwei Stürmerreihen bewundern, von denen wiederum die ſüddeutſche das beſſere Spiel zeigte. Die Verteidi⸗ gungen beider Mannſchaften waren ſchlecht und recht, was ja auch das faſt unmögliche Reſultat beweiſt. Auch die Läuferreihen, ins⸗ beſondere aber die weſtdeutſche, zeigten ſo gut wie nichts. Es bleibt unverſtändlich, daß die geſamte weſtdeutſche Preſſe ein Loblied auf die weſtdeutſche Auswahlmannſchaft fang und ihr alles Vertrauen entgegenbrachte, während nach meiner feſten Ueberzeugung eine hieſige Vereinsmannſchaft genügt hätte, um gegen die Weſtdeutſchen ehrenvoll azuſchneiden. Nicht die weite Reiſe und nicht die nahezu tropiſche Hitze während des Spieles ſind ſchuld an dem ſchlechtei Abſchneiden der weſtdeutſchen Mannſchaft, ſondern einfach das Moment iſt maßgebend, daß die beiden Außenläufer, der Rechts⸗ außen und teilweiſe auch die beiden Verteidiger nicht die große Routine haben, die man von einem Spieler in Süddeutſchland für Spiele verlangt. Aber auch in der ſüddeutſchen Mannſchaft war nicht alles befriedigend. Schon in meiner Vorſchau hatte ich gegen die ſüd⸗ deutſche Verteidigung ſtarke Bedenken. Und ich behielt leider recht. Beide Verteidiger waren wohl ſehr ſchnell, aber das Ver⸗ ſtändnis für Stellungsſpiel ging ihnen ab. Jeſſulat war etwas beſſer. Die Läuferreihe war mit zwei Stürmern und einem Mittelläufer beſetzt. Es war daher klar, daß Götz doppelte Arbeit verrichten mußte und zum Schluß nicht mehr recht mitkam. All⸗ won und Böhm gaben ſich redlich Mühe um die an ſie geſtellten Anforderungen reſtlos zu erfüllen. Aber Wollen ich noch lange nicht Können. Zudem war Böhm durch eine Vexletzung, die er am Vortage erlitten hatte, ſtark behindert. So kam es denn auch, daß allein 4 Tore durch die linke weſtdeutſche Seite erzielt wurden. Am Sturm wäre faſt nichts auszuſetzen. Ich glauve, daß wenn ſich der Sturm eingeſpielt hat, er eine gefährliche Angriffsreihe darſtellen wird. Süd hat Anſpiel und ſetzt ſich ſofort in des Gegners Hälfte feſt. Der Weſtdeutſche Torhüter, übrigens der beſte Mann auf dem Platze, iſt aber nicht ſo leicht zu ſchlagen. Auch die Grün⸗ weißen haben einen flinken Sturm und verurſachen mehrmals kritiſche Momente vor dem Tor der Süddeutſchen. Doch auch Trauthwein zeigt ſich als Meiſter ſeines Faches. Durch unauf⸗ merkſames Decken ſteht Fiedler immer wieder frei. Eine Vor⸗ lage von Werner nimmt er gut auf und Süddeutſchland führt :0. Doch nicht allzulange erfreut es ſich die Führung. Die ſüddeutſchan Verteidiger greifen zu ſpät ein und Weſt hat durch den Linksaußen Hiſſel ausgeglichen. Das Spiel iſt gleichmäßig verteilt. Doch iſt eine leichte techniſche Ueberlegenheit der Süd⸗ deutſchen nicht zu verkennen. Und wieder ſteht Fiedler, der ſüd⸗ deutſche Rechtsaußen, frei; ein kurzer Lauf und Süddeutſchland liegt erneut in Führung. Noch iſt der Beifall nicht verauſcht, da geht die Linksaußen an Böhm vorbei und Weft hat wieder ausge⸗ glichen. An dieſem Reſultet wird bis zur Halbzeit nichts ge⸗ ändert. 0 Beim Wiederanſpiel ſind zunächſt die Grünweißen leicht im Vorteil, ſind aber vor dem Tor zu haſtig und andererſeits iſt die ſüddeutſche Verteidigung jetzt etwas beſſer. Dagegen legt der ſüddeutſche Sturm ein unheimliches Tempo vor und innerhalb ganz kurzer Zeit ſteht das Spiel:2 zu Gunſten von Süd. Die füddeutſche Verteidigung macht nun eine Kriſis durch und Weſt holt ein Tor auf, dem die Süddeutſchen ſofort das 6. und 7. Tor gegenüberſtellen. Böhm läßt immer mehr nach und die Weſt⸗ deutſchen erzielen zwei weiterer Tore. Eine Minute vor Schluß ſtellt Jahns, der glänzende Sturmführer der Süddeutſchen, das Ergebnis auf:5 für Süd. Noch einmal iſt Süd im Angriff und dann gibt der Schiedsrichter Ritzen⸗Ulm, der ſein Amt faſt einwandfrei verſah, das Schlußzeichen. frf. Mmittwoch, den 28. April 19285 — hockey ö - Hockeyabteſlung B. f. R. 1— Stuttgarter ickers 1 4⸗l. Mannſchaft des V. f. R. beſann ſich auf ihr früheres Können un konnte die ſpielſtarke Elf der Stuttgart. Kickers leichb mit:1 ſchlagen. Neues aus aller Welt — der Adler und die Krähen Bei Bludenz(Lorattherg hatte der dagdaufſeher Walſer ein nicht alltägliches Erlebn Am ſogenannten Gafünderberg vernchm er um 6 Uhr früh ein heſn ges Krähengeſchrei und bald bemerkte er eine aufgeregte Schar v0 5 etwa 20 Krähen, die oberhalb eines Felskopfes kreiſten und in— Mitte einen großen Vogel hatten, auf den ſie fortwährend er ſtießen. Der Jäger erkannte bald, daß es ſich um einen Steinad 6 handeln müſſe, der da im Kampf gegen eine große Uebermacht.—* Der Adler hatte Arbeit, ſich ſeiner Feinde zu erwehren, und da Schauſpiel in den Lüften wurde dadurch umſo intereſſanter. Walſe trachtete nun, möglichſt nahe an den kreiſchenden Schwarm heranzl kommen, der aber plötzlich hinter einer Terrainwelle verſchwand. 1 der Jäger wieder Sicht holte, beobachtete er gerade noch, wie d Adler zu Boden kam, und, ſich mehrmals überſchlagend und von d Krähen weiter verfolgt. über eine Felsböſchung hinabkollerte. N. der Jäger näher kam, hatte der Adler in ſeinen Fängen eine Krün die ſich verzweifelt wehrte und ſchließlich auch noch loskam. 15 Steinadler war nämlich am Verenden und blieb auch alsdann to am Platze. Später konnte ſich der Jäger überzeugen, daß der—9. am Kopf, Hals und Bruſt über und über mit tiefen Wunden bede war, die ihm von den Krähen beigebracht worden waren. Am Kopf und Hals war der Adler faſt nackt und ohne Federn. Bei näherer Unterſuchung zeigte ſich, daß der Steinadler furchtbar mager war Un einen vollkommenen leeren Kropf hatte, woraus der Jäger ſchließen konnte, daß es ſich nur um ein kremkes Tier handeln könne, dos u. folge allgemeiner Entkräftung dem Kampfe gegen die Krähen nich gewachſen war und ſo gegen die Uebermacht unterlag. Das ier zeigte eine Flügelſpannweite von 208 Zentimeter. Mannheimer Turnerbund Germania. Unser langjähriges, treues Mitglied, Herr Igorg Olivier —— in 1 Posten wurde uns duch den Tod enttissen. Wir werden ihm ein ehtendes Andenken piima Qualitäten SSeeeeseeseeseseseeeseeeeeee Deeeeeeeeeeeseeeeseeseeeees, Seltener Gelegenheltskauf Strapazler-Anzugstoffe Anzugstoffen— J. e, .Mtr. von Qualitäten. Mir bis bewahren. Unsere Miglieder bitten wir. 0 Diese Stoffe sind weit unte/ reguld7em Preis 3584 sich zahlreich an der Beerdigung(Mut- woch ½3 Uhr) zu beteiligen. Der Turnrat. L Hens Bader Jene Bader⸗Schucherdf Bension Vemeie heit zu haben, ſich in der deutſchen Sprache zu vervollkommnen. An⸗ gebote unter V. J. 159 a. d. Geſchäftsſt. 1129 Chalsslongue mit u. ohne Decken. ſo⸗ wie Matratzen, Patent⸗ NMarnheim. 29. April 1926. 85 2821 tick habe meine Tätigkeit wieder aufgenommen Em46 Dr. med. Picard Arꝛzt für innere Krankheiten jetzt Friedrichsring 18 all. Größ. ſof lieferbar. Binzenhöfer lucdwigs Nochstetter Am Nienplafz röſte, Spiegelgläſer in Ecke Schimpersir. Fhingek-Dnion-Weite Aetfen öeseſsepaf. 1. Gemäß 8 44 des Aufwertungsgeſetzes geben wir bekannt, daß wir beſchloſſen haben, über die Genußrechte zu der a) 4739% Anleihe der Maſchinenfabriken vorm. Gebrüder Gutts⸗ mann und Breslauer Metallgießerei.⸗G. in Breslau vom Jahre 1909, abgeſtempelt auf die Filter⸗ und Brautechniſche Maſchinenſabrik Akt.⸗Geſ. vormals. A. Enzinger, b) 4½% Anleihe der Unionwerke.⸗G. Maſchinenfabriken Mannheim vom Jahre 1919 gemäߧ 43, 2 des Aufwertungsgeſetzes von den Schuldverſchreibungen getrennte, auf den Inhaber lautende Genußſcheine auszugeben, die den Altbeſitzern nach Fertiaſtellung zugehen werden. 2. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung in Nr. 91 des Deutſchen Reichsanzeioers vom 20. April d. Is. wird die Friſt zur Einreichnua der Mäntel und Zinsſcheinbogen bis zum 30. Juni d. Js. verlängert. N 8564 8. Wir fordern hierdurch die Beſitzer der in der im Reichsanzeiger Nr. 91 vom 20 April ds. Is. peröffentlichten Bekanntmachung unter c. und d. genannten 59%%gen Anleihen von 1920 auf, außer den Män⸗ teln auch die dazu gehörigen Zins ſcheinbogen bis zum 30. Junſ d. Js. zum Zwecke der Vernichtung bei einer der untengenannten Banken Telelon 3361 Uyrechstunden: 11½-12½ u. 3˙5 Ubr/ Amtliche Bekanntmachungen Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche. Die am 19. Dezember 1925 bezügl. der Rind⸗ viehbeſtände der Gemeinde Ladenburg ange⸗ ordneten Sperrmaßnahmen werden biermit aufgehoben. 11 Maunheim, den 27 Avril 1928. Badiſches Bezirksamt.— Abt. J. Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche. Die am 20 März 1926 bezügl der Rind⸗ viehbeſtände der Gemeinde in Wallſtadt ange⸗ orbneten Sperrmaßnahmen werden hiermit aufgehoben. 11 Mannheim, den 28. April 1926 Badiſches Bezirksamt.— Abt. 4. Intiche erdteentüchunten der Stabtvemende Die Pfänder vom Monat Oktober 1925 und rwar Lit. A Nr. 9803 bis 11543(rote Scheine) Lit. B Nr. 17641 bis 21500 ſweiße Scheine Lit. C Nr. 24010 bis 27830(grüne Scheine müſſen bis ſpäteſtens Ende April 1926 ausge⸗ löſt werden, andernfalls ſie Anfana Mai 1926 verſteigert werden. 5 30 Städt. Leihamk. Die Erd-, Beton⸗, Eiſenbeton⸗ und Maurer⸗ arbeiten für ein Maſchinenhaus im Städt. Waſſerwerk Mannheim⸗Rheinau ſollen ver⸗ geben werden. 8 46 Berdingungsunterlagen können bei unſerer Bauabteilung. K 7. 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