—— EN *. — Vo werkf des die 8 weiter aufbri Mittwoch, 3. Mal Dezngeprrtpe: dn Menadeim und Hg geel is Seſe oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Belengels Dei eventl. Henderung der mirncchaltlicher Nr dimiſſe Nachſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 05 590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6,.— ach tee⸗ Nedenſtenen Waldhofftraße 6. Schwetzinger aße 24 Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. cwetalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. 8 mprech⸗Anichlüßſe Nr. 7041. 7942 79 7044 u. 7945. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Zeitung Un Abend⸗Ausgabe Die Machtprobe in England Wer wird obſiegen! Siegeswille der Regierung Die engliſche Regierung läßt in der von ihr herausgegebenen »ritiſh Gazette“ erklären, daß die Kohleninduſtrie von ſich aus f eine wirtſchaftliche Grundlage geſtellt werden müſſe. Die Fort⸗ ezung der Gewährung der Subſidien würden nur Deutſchland und e anderen Konkurrenten zwingen, dasſelbe zu tun und ſomit eine 58 Verarmung Europas herbeiführen. Der Konflikt könne dürfe nur enden mit einem entſcheidenden und zwei⸗ lolefreien Sieg des Parlaments, und die Regierung ſei feſt ſchloſſen, den Sieg zu ſichern. Wenn der Streik mehrere ochen andaure, ſtehe die Wohlfahrt Großbritannjens für Jahre auf dem Spiele. Es würden ſehr ſchwere Zeiten kommen, Ren ſie ſelbſt in den dunkelſten Tagen des Krieges nicht dageweſen Der parlamentariſche Sekretär der Admiralität, Davidſon, Rellang täglich zweimal die Vertreter der Weltpreſſe, um ihnen 10 gkeiten über den Stand der Streikbewegung mitzuteilen. Bei uner geſtrigen Anſprache an die Korreſpondenten franzöſiſcher und zmerltaniſcher Blätter teilte Davidſon mit, daß die Regierung offe, in wenigen Tagen den Generalſtreik ſtarkeingeſchränkt du haben. 0 Juperſicht der Gewerkſchaflen de Das Gewerkſchaftstomitee empfängt gleichfalls Korreſpondenten r auswärtigen Preſſe und zwar durch ſeinen Delegierten Poulton. n dieſem Delegierten wurde den Korreſpondenten eine ſehr ptimiſtiſche Schilderung gegage Es ſcheint mehr und mehr, daß dieſe Anfprachen an die Korre⸗ Fondenten der Weltpreſſe ausſchließlich propagandiſtiſchen Zwecken Eimen und nur wenig mit den Tatſachen übereinſtimmen dürften. kanen Erfolg haben ſie inſofern gezeitigt, als heute mehrere ameri⸗ icde Blätter bereits mit dem Sieg der Gewerkſchaften rechnen beginnen. DdDeie haltung der deutſchen Gewerkſchaſten Am heutigen Mittwoch nachmittag werden die deutſchen Ge⸗ chaften in Berlin zuſammentreten, um zum Generalſtreik in ugland Stellung zu nehmen. Die Sitzung findet im Gebäude ſie allgemeinen deutſchen Gewerkſchaftsbundes ſtatt, deſſen Vor⸗ nder auch vorausſichtlich die Verhandlungen leiten wird. Man dar erſt jetzt die Tagung anberaumen können, weil innerhalb der des zarbeiterberbände und des deutſchen Transportarbeiterverban⸗ ſelbſt Klarheit über die einzuſchlagende Haltung geſchaf⸗ an werden mußte. Die Beratungen in Berlin werden vor allem rage behandeln, welche Haltung die Gruben⸗ und Trans⸗ ubbeiter in den deutſchen Steinkohlenrevieren nicht nur im und frrebier, ſondern auch in Schleſien einnehmen wollen 108 ferner wird man ſich wahrſcheinlich ſehr ernſthaft damit be⸗ kanktigen, ob nicht den Streikenden in England durch Bereitſtel⸗ ders vdon gewerkſchaftlichen Mitteln und Sammlungen innerhalb 8 in eulſchen Arbeiterſchaft Unterſtützung in finanzieller den licht gewährt werden ſoll. Die Beratungen im Allgemeinen Abeſchen Gewerkſchaftsbund werden vovausflehllich bis ſpät in die endſtunden dauern. Sekretariat der Kommuniſtiſchen Partei hat überf dem Allgemeinen deutſchen Gewerkſchaftsbund ein Schreiben die ſandt, in dem von der KPD. u. a. gefordert wird, daß auch por ſcha deutſchen Kohlen⸗ und Transportarbeiter ſofort unter gewerk⸗ le n. licher Führung in einen Sympathieſtreik eintreten ſol⸗ ene, Jerner wird berlangt, daß jede Ausfuhr deutſcher Kohle nach bustand verhindert wird. Der Allgemeine deutſche Gewerſchafts⸗ nig wird von dem Schreiben der Kommuniſtiſchen Partei Kenni⸗ nehmen, doch beſteht nach unſeren Informationen kaum die Webeſdeitkgrei, daß beſonders die erſte Forderung auf Einlei⸗ 9 einer Streikbewegung in Deutſchland ernſthaft erörtert wird. 1 Moskauer Plane „(Spezlolktobeldlenſt der Unkteb Preß) — Moskau, 5. Mal. Nach ſeiner Anſicht über die Lage in N nd befragt, erklärte Karl Radek einem Vertreter der United 2 gegenüber, daß die Vorgänge in England keine Revolu⸗ ann. der arbeitenden Klaſſe, ſondern einen Verteidigungs⸗ mpf der Arbeiter darſtellen, die ihre bisherige Lebenshaltung meh führen wollten:„Die europäiſchen Arbeiter müſſen endlich entſchlleſenbewußt werden und ſich zu revolutionären Maßnahmen dietet ießen. Wenn die engliſche Regierung Truppen gegen ſie auf⸗ Auf man die weittragendſten politiſchen Folgen erwarten.“ inte ie Frage, ob und welche Schritte die Rote Gewerkſchafts⸗ cnationale zur Unterſtützung der Streikenden unternehmen e, antwortete Radek:„In erſter Linie kommt es darauf an, befühet dinde rn, daß Kohlnn vom Kontinent nach England ein⸗ ur werden. Die Kommuniſten werden ihren ganzen Einfluß Mitf einſeten, daß die Gewerkſchaften die Zufechr mit allen eln ſperren. Wenn die Arbeiter genug Solidaritätsgefühl ſich erden und den Streik 14 Tage lang durchführen, iſt der Sieg Amerikaniſche Befürchtungen ENewyyrk, 4. Mai. Die Zeitungen drücken in bis zu zwei Heaten kangen Leitartikeln die Befürchtung aus, daß der engliſche licheralſtreik den Touriſtenverkehr nach Europa ernſt⸗ wo d ehindern könnte. Der Streik käme gerade zu der Zeit, orber, Reiſeverkehr einſetze und eine halbe Million Amerikaner 8000 keitungen für eine Europareiſe träfen. Der Wortführer für halte engliſche Seeleute, die ſich z. Zt. in amerikoniſchen Häfen auf⸗ lehr u, erklärte, daß die geſamten Seeleute ſofort nach ihrer Rück⸗ in den Streik eintreten würden. 14 U eeeeee Die allgemeine Lage V paris, 5. Mal.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Als die Pa⸗ riſer heute morgen ihre Blätter in die Hand nahmen, glaubten ſie ſich nach England verſetzt. Jede Zeitung widmet Zweidrittel ihres redak⸗ tionellen Teiles dem engliſchen Generalſtreik. Die Sonderbericht⸗ erſtatter jeder Zeitung ſind auf drei erhöht worden, außerdem arbei⸗ ten zwei ſtändige Londoner Korreſpondenten unausgeſetzt an der Be⸗ richterſtattung über den Streik. Infolgedeſſen iſt die Pariſer Boule⸗ vardpreſſe eine wahre Fundgrube für alles, was in England vorgeht. Die in Frankreich anſäſſigen und vorübergehend hier wei⸗ lenden Engländer werden daher viel beſſer informiert ſein als in ihrem eigenen Lande. In der Hauptſache teilen die heutigen Blätter mit, daß der Generalſtreik in ſeinem Umfange alle Erwartun⸗ genübertroffen und ohne peſſimiſtiſch zu ſein, wird feſtgeſtellt, daß durch ein Fortdauern des Streiks in einem ſolchen Umfange das gefamte Wirtſchaftsleben ſchwer erſchüttert werden wifrde. Der„Matin“ meldet aus London, daß die iäglichen Produktionsverluſſiiii 28 Milllonen Goldmark betragen. Eine ſolche enorme Summe könne ſich nicht einmal ein Land erlauben, deſſen Valuta einen ſolchen Hoch⸗ ſtand beſitze wie die engliſche. Ueber die Stimmung in England ſelbſt teilen die Boulevard⸗ blätter merkwürdigerweiſe mit, daß die öffentliche Meinung Englands größtenteils auf Seiten der Grubenarbeiter ſtehe. Das Loucheur naheſtehende Blatt„Petit Journal“ erklärt, daß Baldwin im letz⸗ ten Augenblick ſtark gezögert habe, den Gewerkſchaften den Fehde⸗ handſchuh hinzuwerfen, aber durch den Einfluß myſteriöſer Perſön⸗ lichkeiten ſei er ſchließlich dazu gezwungen worden. Das„Petit Jour⸗ nal'meint, man werde in nächſter Zeit über die Dinge, die ſich hin⸗ ter den Kuliſſen abgeſpielt hätten, näheres erfahren. Auch der„Petit Pariſien“ konſtatiert in ſeinen Londoner Nachrichten eine lebhafte Sympathie der Volkskreiſe für die Streikenden. Die Rückwir⸗ kung des Generalſtreiks auf die franzöſiſche Valuta iſt frei⸗ lich eine ſehr ungünſtige. Der Franken iſt weiter ge ſtürzt und nähert ſich ſetzt dem kritiſchen Punkt von 150 Franken für ein Pfund Sterling. Das„Echo de Paris“ erfährt, daß geſtern in Lon⸗ don ſehr ſtarke Frankenverkäufe ſtattfanden, weshalb das franzöſiſche Geldmittel eine weitere Einbuße erlitt. Weitere Frankenverkäufe ſollen auch im Laufe des heutiger Tages am Londoner Geldmarkt noch ſtattfinden. In dem von der Regierung herausgegebenen Blatt„Britiſh Gazette“ wird in einem einleitenden Artikel auf den Zweck des Erſcheinens des Blattes hingewieſen. Mit dem Blatt wolle man verſuchen, der Lahmlegung des Nachrichtendienſtes entgegenzu⸗ treten und namentlich zu verhindern, daß die Luft durch auftretende Gerüchte vergiftet werde und Panik und Unordnung entſtehen. Das Blatt wird nicht nur in London, ſondern auch mit Flugzeugen in der Provinz verbreitet werden. Nach Meinung des Blattes ſeien An⸗ zeichen vorhanden, daß der Streik nicht ſeine volle Aus deh⸗ nung erhalten habe, wie ſeine Veranſtalter gehofft hätten. Es ſeien viel mehr Eiſenbahnzüge gefahren als am erſten Tage des Eiſen⸗ bahnerſtreiks im Jahre 1919. Das⸗Blatt betont, daß nichts eher ge⸗ ſchehen könne, bis der Generalſtreik von den Führern abgeblaſen ſei. Nach Mitteilung der Regierung dauern die Meldungen von Freiwilligen an, die ſich zur Durchführung der Regierungs⸗ maßnahmen bereit erklärten. Etwa 10 000 Arbeiter in der chemi⸗ ſchen Induſtrie in Sheſhiro gingen trotz der Aufforderung zur Ar⸗ beitsniederlegung geſtern wieder am die Arbeit. Die Zahl der Strei⸗ kenden in Hull wird auf 25 000 geſchätzt. Aus dem Hauptquartier des Bergarbeiterverbandes wird mitge⸗ tellt, daß in der Streillage bisher keine Aenderung eingetreten ſei. Heute morgen ſind die Mitglieder des Nationalen Vollzugsaus⸗ ſchuſſes des Verbandes zu einer Sitzung zuſammengetreten. Iwiſchenfälle mit ſchweren Ausſchreitungen Nach dem ziemlich ruhig verlaufenen erſten Streiktag kam es geſtern abend im Oſten von London zu ſchweren Aus ſchrei⸗ tungen. Verſchiedene Autos und Laſtkraftwagen mit Fahr⸗ gäſten, die von der Arbeit kamen, wurden in Poplo von jungen Leu⸗ ten angehalten und die Inſaſſen gezwungen, auszuſteigen und den Weg zu Fuß zurückzulegen. Dabei kam es zu Mißhandlungen der Fahrer, die ſich weigerten, der Aufforderung Folge zu leiſten. Es ſammelte ſich eine große Menſchenmenge an, die durch verſtärkte Polizeitruppen mit Knüppeln auseinandergetrieben wurde. Bei den Siſtierungen wurde ein Mann ſchwer verwundet und zahlreiche andere Perſonen verletzt. Den Ausſchreitungen des Pöbels war ein ſehr wertvolles Auto zum Opfer gefallen, das gänzlich vernichtet wurde. Ein Laſtkraftwagen wurde in Brand geſteckt und weitere Autos mehr oder weniger ſtark beſchädigt. Türkiſche Annäherung an deutſchland Berlin, 5. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) In diplo⸗ matiſchen Kreiſen hört man, wie der Reichsdienſt der Deutſchen Preſſe meldet, die türkiſche Regierung beabſichtige, mit Deutſchland in Beratungen einzutreten, um einen langfriſtigen Kredit und im Zuſammenhang damit ein Sonderabkommen mit Deutſchland abzuſchließen, das in ähnlicher Linie wie das deutſch⸗ ruſſiſche liegen würde. Angeblich ſollen die angedeuteten Verhand⸗ lungen noch in dieſem Monat beginnen. * Eine neue Kalifenwahl. Wie die„Daz.“ meldet, wird in einigen Tagen in Kairo ein iſlamitiſcher Kongreß zur Wahl eines neuen Kalifen ſtattfinden. Der entthronte Sultan und Kalif Mo⸗ Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 207 Anzeigenpreije nach Tartl, bel Beraus prs einſn Koloneizeile für Allgem. Anzeigen.40.⸗ M. Reklaim. —4.⸗M. Kollektiv-Anzeigen werden böher derechnet 0 Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben 2 wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannbeim. terhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechul„Wondern und Neiſen Geſetz und Necht 10 Erdsl und Weltpolitik Von H. Heſſe⸗Newyork Wiie für manche andere Dinge, vollzog ſich im modernen Zeit⸗ alter eine ungeheure Umwertung des Wertes auch für das Erdöl. Früher ein Naturprodukt, das ſtellenweiſe im Ueberfluß dorkam, mit dem jedoch nicht viel anzufangen war, wurde es im letzten Vierteljahrhundert plötzlich der allerwichtig ſte Rohſtoff, um den ſich heute die großen Nationen der Erde ſtreiten. Es erlangte dieſe Rolle auf dem Umwege über den Exploſionsmotor als Betriebs⸗ ſtoff für Verkehrsmittel zu Lande, zu Waſſer und in der Luft, und da der moderne Krieg ſo enorme Anforderungen an das Verkehrs⸗ weſen und an die Luftwaffen ſtellt, iſt der Vorrat an Erdöl einer der wichtigſten Faktoren, die über Sieg oder Niederlage einer krieg⸗ führenden Mächtegruppe entſcheiden. Dieſem Umſtande entſpringen die krampfhaften und immer wiederholten Verſuche der Großmächte, die wenigen Produk⸗ tionsſtätten des Erdöls in ihren Beſitz oder doch wenigſtens unter ihren Einfluß zu bringen. Die Engländer raubten die Moſul⸗ felder in endloſen Kämpfen. Im Intereſſe der Induſtrie der Vereinigten Staaten entfachten amerikaniſche Abenteurer in Mexiko eine Revolution nach der andern. Und ſchließlich hätten die Alliierten gar zu gern die Bakufelder in ihre direkte Gewalt gebracht. Doch ſie hatten das Pech, daß alle ihre Unter⸗ nehmen gegen Rußland fehlſchlugen. Dieſer Wettbewerb um das Erdöl hat nicht nur wirtſchaftliche, ſondern auch höchſt wichtige politiſche Bedeutung, ja iſt einer der Schlüſſel zur Weltpolitik der Großmächte. Da Japan auf Sachalin anſehnliche Petroleumgerechtſame erwarb, muß ſchon dieſer Umſtand allein die Vereinigten Staaten zwangsläufig der Sowjetrepublik nähern. Die großen Flottenmanöver der Ver⸗ einigten Staaten, die 1925 im Stillen Ozean ſtattfanden, laſſen nur zu deutlich erkennen, wie ſehr ſich der Gegenſatz zwiſchen Japan und Amerika verſchärft hat. Er beruht nicht nur auf dem Raſſenunterſchiede, ſondern auch in dem gegenſeitigen Wettbewerb auf dem Weltmarkte. Ein ruſſiſch⸗japaniſches Bündnis vollends würde die japaniſche Macht gewaltig ſtärken, und das ſucht Amerikg um jeden Preis zu verhindern. Dieſe weltpolitiſche Situation macht das Unbegreifliche begreif⸗ lich, daß die Standard Oil Company bereits Anfang März 1925 über eine Million Tonnen Erdöl im Petroleumgebiet von Baku kaufte— trotz der feindſeligen Stimmung des amerikaniſchen Kapitals gegen Räterußland. Kein Wunder, daß Londoner Finanzkreiſe geradezu beſtürzt waren, denn dieſes gewaltige Quantum Oel, das Amerika ſich geſichert, bedeutete ein anſehnliches Geſchäft des Konkurrenten, und ſtärkte gleichzeitig die wirtſchaftliche und politiſche Stellung Rußlands, was den Engländern keineswegs gefallen wollte, da ihre ganze Po⸗ litik gegen die Sowjets eingeſtellt iſt. Allerdings ſchwankte das engliſche Kapital ſelbſt zwiſchen Scylla und Charybdis, denn kurz vorher hatte die britiſche Geſellſchaft Shell 200 000 Tonnen und die Britiſh Mexican Petroleum Corporation 100 000 Tonnen gekauft. Jetzt aber mußten ſie zu ihrem Schmerz ein⸗ ſehen, daß die Amerikaner ihnen diesmal an Großzügigkeit über waren. Das war der erſte Sieg des amerikaniſchen Kapi⸗ tals im Kampfe gegen das engliſche, einem Kampfe, der ſich für die große Menge im Verborgenen abſpielt, wie der Kampf eines Oktopus mit einem Hai in der Tiefe des Meeres. Nur wenn die eine oder die andere Partei einen Sieg errungen, erfährt die Welt wieder einmal, was vorgeht, oder richtiger, bereits vor ſich gegangen iſt. Unerbittliche wirtſchaftliche Bedingungen zwingen dieſe beiden Nationen zwangsläufig, in allen Teilen des Erdballs um die Herr⸗ ſchaft zu kämpfen. Wie erbittert dieſer Kampf geführt wird, zeigt ſich in dem Ringen der beiden Erdölrieſen, obwohl ſie in Wirklichkeit einen Krieg nach drei Fronten führen, nämlich gegen Rußland. Die Tory⸗Regierung Englands hat ſich mit allen Kräften bemüht, antibolſchewiſtiſche Verſchwörungen anzuzetteln, und nicht weniger hartnäckig verweigert es die Regierung der Vereinigten Staaten, Rußland auch nur anzuerkennen. Und dies trotz der großen Geſchäfte, die die Standard Oil, die Ford Automobilgeſellſchaft und andere längſt mit Rußland tätigen. England, ſeit Generationen Weltbankier, hat infolge des Krieges ſeinen Platz an Amerika abtreten müſſen, ver⸗ fügt aber immer noch über die reichſten Erfahrungen in Weltfinan⸗ zierungsgeſchäften. Amerika dagegen iſt noch Anfänger, muß erſt noch Erfahrungen ſammeln, beſitzt aber das Wichtigſte in reichem Maße— das Gold! Und wie es jetzt zeigt, paktiert es ohne Be⸗ ſinnen mit dem Todfeinde, um den Gegner England zu ſchlagen. Nach noch nicht Jahresfriſt kann Uncle Sam bereits einen zwei⸗ ten großen Sieg über John Bull verkünden. Und zwar ſchloß die Vacuum Oil Company, eine Tochtergeſellſchaft der Standard Oil, kürzlich in Paris einen Vertrag mit Rußland, nach dem ſie den Ver⸗ kauf des ruſſiſchen Petroleums im Auslande übernimmt. Danach verpflichtet ſich die amerikaniſche Geſellſchaft, jährlich, 60—100 000 Tonnen Petroleum abzunehmen, und z war zu einem Preiſe, der mehrere Dollar unter dem Weltmarktpreiſe liegt. Das iſt abermals ein großes Geſchäft für Amerika und auch für Rußland von aller⸗ größter Bedeutung, denn es erhält durch dieſe Lieferungen anſehn⸗ liche Zahlungsmittel im Auslande. In dieſem Dreifrontenkriege England—Rußland—Amerika ver⸗ folgen die beiden letzteren eine Politik, die für England eine große Herausforderung bedeutet. Natürlich wird dieſe Politik bei Ruß⸗ land und Amerika nicht von den gleichen Beweggründen beſtimmt. Rußland vermag in der gegenwärtigen Lage ſeine wirtſchaftliche Stellung ohne irgend ein Riſiko für ſich ſelbſt zu verſtärken, da die amerikaniſche Geſellſchaft ja nur die Verkaufsagentur darſtellt. Amerika hingegen macht nicht nur ein gutes Geſchäft, ſondern ſchwächt auch die britiſche Poſition. In ſolchen Erwägungen laſſen ſich die Amerikaner auch nicht davon abſchrecken, daß die offizielle Politik ihrer eigenen Regie⸗ hamed IV. hat aus ſeinem Exil in San Remo einen Proteſt gegen dieſe Abſicht erlaſſen und macht ſeine alten Anſprüche voll geltend. rung Rußland gegenüber der Lächerlichkeit verfällt. Denn was will die ſtolze offizielle Ignorierung Rußlands bedeuten gegenüber empor, von deſſen Fenſtern man ſogar auf die höchſten Kirchendächer viele Tauſende von Söhnen anderer Eltern auf einen guten Weg ge⸗ ließ er ſich zur Ruhe ſeten.—— 2. Seite. Nr. 207 eie Maniihermer Zeifung(ubend⸗Müs gabe) Mmittwoch, den 3. Mai 1926 der Tatſache, daß Rußland infolge des entgegengeſetzten Verhaltens des amerikaniſchen Kapitals ſeine wirtſchftliche Lage bedeutend verbeſſert und gleichzeitig und vor allen Dingen ſeine ſtärkſten Gegner in Uneinigkeit erhält— einer Uneinigkeit, die ſie von einem gemeinſamen Angriff abhält und ſich ſomit letzten Endes als die beſte Garantie für den Beſtand Rußlands erweiſt! So hat Rußland alle Urſache, ſich als der lachende Dritte zu freuen. Das Gold und die Ausſicht auf Gewinn ſind ſo mächtig, daß ſie die Kapitalsmächte bis zur Selbſtverleugnung in ihren Bann zwingen. Genfer Mai⸗Ronferenzen FHerr v. Hoeſch, der deutſche Botſchafter in Paris, weilt gegen⸗ wärtig in Berlin, um mit dem Reichskanzler und dem Reichsaußen⸗ miniſter ſeine Aufgabe als deutſcher Delegierter der Studien⸗ kommiſſion des Völkerbundes zu beſprechen. Die Kommiſſion tritt bebanntlich am 10 Mai in Genf zuſammen, um jene Probleme zu beraten, die bei der Märztagung des Völkerbundes in Genf auf⸗ geworfen und damals ungelöſt geblieben ſind. Deutſchland iſt zur Teillnahme an den Arbeiten der Konferenz eingeladen worden, weil man die Probleme unter ſeinem Beiſtande löſen will und dabei von der Anſicht ausgeht, daß das Deutſche Reich trotz des ergebnisloſen Ausganges der Genfer Konferenz zu den Völkerbundeſtaaten zu gählen iſt. Vielleicht klingt jetzt die Melodie etwoz anders, nachdem der Abſchluß des deutſch⸗ruſſiſchen Vertrages wieder alle Ränke⸗ ſpinner auf den Plan gerufen hat. Herr von Hoeſch wird ſich mit dem Kabmett darin einig ſein, daß⸗ Deutſchland troßdem von ſeiner Stellung in Genf nicht einen Zoll preiszugeben braucht. Soll über Locarno und den Völlker⸗ bund abgerechnet werden, ſo haben wir wohl eher Grund zu Vor⸗ haltungen, als die Gegenſeite. In der zweiten und dritten Be⸗ ſetzungszone hat ſich nach der Räumung der erſten Zone die Trup⸗ penzahl vermehrt, weil die Franzoſen nicht in demſelben Umfange Truppen zurückgezogen haben, in dem Belgier und Engländer neu eingezogen ſind. Man hätte in Frankreich allen Grumd, dieſen Widerſpruch zu den Abmachungen von Locarno erſt einmal aus dem N— eee ehe man an dem ruſſiſch⸗deutſchen Vertrage dreht 1 el Eine andere Genfer Konferenz beginnt am 18. Mal Hler pandelt es ſich um die Vorbereitung einer großen Ab⸗ rüſtungskonferenz. Die franzöſiſche Regierung läßt ſich durch Herrn Paul Boncour vertreten, der ſich zu den Sozialiſten zählt, an militariſtiſcher Geſinnung aber auch vom Standpunkte des„bloc national“ nichts zu wünſchen übrig läßt. Die Haltung des Herrn Boncour wird nach einem Beſchluß des Rates der natio⸗ nalen Verteidigung folgenden drei Geſichtspunkten angepaßt ſein: Abrüſtung nur ſoweit die Sicherheit es zuläßt, Bemeſſung der Rüt⸗ ſtungsſtärke nicht nur nach militäriſcher Kraft, ſondern auch nach wirtſchaftlichen und ſonſtigen Kraftquellen, Berückſichtigung der Ge⸗ ſamtrüſtung zu Land, auf der See und in der Luft. D. h. mit andern Worten: Frankreich rüſtet nur ab, wenn es ſich vollkommen ſicher fühlt, Deutſchlands Kraftquellen ſind ebenſo in Betracht zu ziehen wie die militäriſche Rüſtung Frankreichs, und die Landſtreit⸗ kräfte können erſt vermindert werden, wenn auch die Seemächte abrüſten. Das ſind die alten franzöſiſchen Forderungen, die bisher noch jeder wirkſamen Abrüſtung entgegengeſtanden haben. Deutſch⸗ land delegiert zu dieſer Konferenz den demokratiſchen Reichstags⸗ abgeordneten Grafen Bernſtorff, einen Pazifiſten reinſten Waſſers. Hoffentlich verfehlen ſeine Argumente nicht ihren Eindruck auf Herrn Paul Boncou.. EI Dder Streit um die Abfindung Berlin, 5. Mal.(Von unſerem Berliner Bitro.) Ueber die Behandlung und das vorausſichtliche Schickſal des Regierungsent⸗ wurfs zur Fürſtenabfindung ſind vielfach ſchiefe Darſtel⸗ lungen verbreitet. Nach unſerer Kenntnis dürfte der Verlauf etwa ſo ſein: Am Donnerstag wird der Ausſchuß des Relichsrats ſich mit dem Entwurf zu befaſſen haben. Man nimmt nicht an, daß hier die Entſcheidung ſchon auf den erſten Hieb fallen wird. Mithin dürfte wohl erſt in der regulären Sitzung des Reichsrats in der nächſten Woche, die wegen des Himmelfahrtstages entweder am Mittwoch oder am Freitag ſtattfinden wird, der Entwurf vor das Plenum des Reichsrats kommen. Die erſte Leſung im Reichstag könnte alſo früheſtens am Samstag, den 15. Mai, erfolgen. Das iſt nicht gerade wahrſcheinlich, wie es auch nicht wahrſcheinlich iſt, daß die Vollverſammlung des Rates noch vor Pfingſten mit dem Regie⸗ — zu befaſſen haben wird Da auch der neue Entwurf an den Ausſchuß gehen ſoll, ſcheint ſeine vorſchriftsmäßige Erledi⸗ gung vor dem Volksentſcheid ſchlechthin ausgeſchloſſen und am 26. Juni will bekanntlich nach den bisherigen Dispoſitionen der Reichstag in die großen Ferien gehen. LAUL Der Regierungsentwurf, für den, wie wir ſchon mit eteilt, das Reichsjuſtizminiſterium als federführend 22—2 gleicht, wie auch ſchon mehrfach berichtet worden iſt, in allen weſentlichen Stücken dem dritten Kompromißentwurf. Den Sozialdemokraten zuliebe hat man noch einige Verſchärfungen angebracht. Damit entfallen ſo ziemlich alle Möglichkeiten, ſich von der Rechten Sukkurs zu bolen, und die Sozialdemokratie zeigt ſich nach wie vor bockig. Aus dem RNeichstag Eine inkereſſante Ausſchußdebalte UBerlin, 5. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Haus⸗ haltsausſchuß des Reichstages überwies heute zunächſt den Antrag der Demokraten, des Zentrums und der Sozialdemo⸗ kraten auf Einſtellung weiterer Mittel in den Etat des Reichs⸗ tages für Fortführung des Unterſuchungsausſchuſſes für die Kriegsfragen an den Unterausſchuß. Es folgte ein An⸗ trag des Reichswirtſchafts⸗ und des Reichsfinanzminiſteriums wegen Uebernahme einer Ausfall⸗ und Liquiditätsbürgſchaft für die deutſche Flachswirtſchaft und ein Antrag des Reichsernäh⸗ rungsminiſteriums auf Uebernahme einer Garantie zur Erhaltung des deutſchen Traktorenbaues. Der ſozialdemokratiſche Abg. Hei⸗ mann, der Vorſitzende, bemerkte zur formalen Behandlung der bei⸗ den Anträge, daß, wenn ſie entſprechend den Wünſchen der Regie⸗ rung erledigt würden, es überhaupt keine wirtſchaftliche Vorlage mehr gebe, die nicht ebenſo motiviert im Ausſchuß zur Erledigung gebracht werden könnte. Trotz des dringenden Erſuchens fehle noch jede Aufſtellung über die Art und Höhe der Garantie und der ge⸗ währten Kredite. Hier ſcheine der Ausfluß von Beſtrebungen vorzu⸗ liegen, den Reichstag über anſcheinend noch kommende weitere Pläne im Dunkeln zu halten. Er ſchlage deswegen vor, keine Vorlage über Garantie oder Kreditübernahme mehr zu behandeln, bis dieſer Nach⸗ weis vorliege. Abg. Dr. v. GuéEérard(Ztr.), pflichtet für ſeine Partei den Ausführungen des Vorſitzenden bei. Der deutſchnationale Abg. Schulz⸗Bromberg beantragt ſchleunigſte Vorlegung eines Nach⸗ weiſes über die bisher gezahlten Induſtriekredite und Kreditübernah⸗ men. Der Abg. Dr. Cremer(D. Ppt.) wünſchte die Ausdehnung dieſes Nachweiſes auf alle Garantien. Der demokratiſche Abg. Dietrich⸗Baden nahm den Reichsfinanzminiſter gegen den Ver⸗ dacht in Schutz, etwa die Etatrechte des Reichstags einſchränken zu wollen. Er werde aber noch mit dem Finanzminiſter verhandeln. Der Staatsſekretär Fiſcher gab ins Einzelne gehende Auskunft über die gewährten Kredite. Im allgemeinen falle darunter nur der Ruſſenkredit. Ein weiterer Staatskredit erſtrecke ſich auf die In⸗ duſtriekredite und die Landwirtſchaftskredite. Außerdem ſtecken noch in manchen Etatskapiteln verſchiedene Poſten für Kreditzwecke. Selbſtverſtändlich werde er gern die Nachweiſe ſchriftlich vorlegen. Grund zur Beunruhigung oder Mißtrauen liege nicht vor, daß das Finanzminiſterium etwa auf eigene Fauſt Kreditaktionen unternehme. Nach einer ausgedehnten Diskuſſion wurden die Beratungen über dieſen Punkt zunächſt abgebrochen. Bevor die entſcheidende Ab⸗ ſtimmung auch über die Auslegung des Etatsgeſetzes ſtattfinden wird, ſoll das Reichsfinanzminiſterium dem Ausſchuß eine ausführliche Darlegung ſeiner Stellungnahme in ſchriftlicher Form zuſtellen. Als⸗ dann gab in vertraulicher Ausſprache ein Vertreter des Reichsfinanz⸗ miniſteriums eine Erklärung zur Abwicklung von Fürſorgeanträgen aus Anlaß des Einbruches in das Ruhr⸗ und Rheingebiet ab. Ein Ankrag zur Börſenumſatzſleuer Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion hat den Antrag ge⸗ ſtellt, die vom maß gung der 86 im Verordnungswege vor⸗ genommene Ermäßigung der rück⸗ gängig zu machen und zugleich die Beſtimmung des Kapitalſteuer⸗ geſetzes, die das Finanzminiſterium zu ſolchen Verordnungen be⸗ rechtigt, auf zuheben. Die Erwerbsloſenfürſorge Die Vorlage des Reichsarbeitsminiſteriums für die Zwiſchen⸗ löſung in der Erwerbsloſenfürſorge iſt, wie wir dem „Vorwärts“ entnehmen, fertiggeſtellt. Sie wird noch in dieſer Woche das Kabinett beſchäftigen und vermutlich am 10. ds. Mts. dem Verwaltungsrat der Reichsorbeitsverwaltung vorgelegt werden. Darnach ſoll ſie dem Reichsrat und dem ſozialpolitiſchen Ausſchuß des Reichstags zugehen. Bisher ſteht die Entſcheidung des Kabi⸗ netts noch aus, ob die ee ele in Form einer Verordnung oder auf geſetzgeberiſchem Wege erfolgen wird. 2 2 0 Der kommende Wechſel im Reichsjuſtizminiſterlum In parlamentariſchen Kreiſen hält man es für gewiß, daß der Zentrumsabgeordnete und Vizepräſident des Reichstags, Dr. Bell, den Poſten des Juſtizminiſters übernehmen wird, ſobald Herr Marx ausſcheidet, um wiederum an die Spitze der Zentrumsfraktion zu treten. Der Wechſel im Reichsjuſtizminiſterium wird ſich ver⸗ mutlich Ende des Monats vollziehen. Die Flaggenveroroͤnung Berlin, 5. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie hören, werden zur Stunde vom Kabinett wieder Beratun über die geplante Flaggenverordnung gepflogen,„ ſich um halb 3 Uhr Beſprechungen mit den Vertretern Parteien anſchließen ſollen. Die Verordnung iſt vom Net, präſidenten Hindenburg bis jetzt noch nicht unterzeichnet wordel Es wird in maßgebenden Kreiſen darauf hingewieſen, daß die 1 hauptung, die Verordnung würde wahrſcheinlich zurückgezoh werden, doch etwas voreilig war. 9 N 0 Wir halten abſichtlich mit einer Kommentierung zurück, 1 nicht entſchieden iſt, was eigentlich geſchehen bezw nicht geſche e ſoll. Unverſtändlich iſt aber die Aufgeregtheit gewiſſer Parteien, 1 aus der Anordnung auf Hiſſung einer in der Verfaſſung beſtimm 11 Flagge eine Kñabinettsfrage zu machen drohen. Wie N55 wiſſen die Demokraten wieder einmal nicht, was ſie wollen. 165 . Zt. in Mannheim der Fall Truppel die Gemüter erregte, 5 die„Neue Bad. Landeszeitung“ mit Nachdruck darauf hin, baß Demokraten in Weimar für ſchwarz⸗weiß⸗rot geſtimmt hätten. 25 ſtimmt zwar nicht ganz, denn die eine Hälfte der Demokraten 9 für die alten, die andere für die neuen Reichsfarben. Heute bärdet ſich dieſelde„N. B..“, als ſtände alles auf dem Spiel ß die Republik ſei in Gefahr! Ift die deutſche Republik ſo ſchwaß daß ſie ſchon durch ihre eigene Handelsflagge gefällt werden katte Es ſcheint faſt, als ob wir größeres Vertrauen auf den Beſtand Republik ſetzen, als die aufgeregten und in ihrer Aufgeregtheit nur komiſch wirkenden Demokraten! Das Luflfahrtabkommen rläſſigen Nachrichten aus Paris zufolge iſt es nunmen gewiß, daß die ſeit mehreren Monaten mit der Bolſchafter⸗onſ renz geführten Verhandlungen über die Aufhebung der Beſchg kungen des deutſchen Luftfahrtsweſens unmittelbar vor ihre en, endigung ſtehen. Die urſprünglich bereits für den heutigen woch Paraphierung des Abkommens dürfte Jur aller Wahrſcheinlichkeit nach noch nicht erfolgen, doch kann es kein Zweifel mehr unterliegen, daß das Abkommen noch in dieſer ähn⸗ paraphiert wird. Früheren Gebräuchen bei einem Abſchluß licher Abkommen entſprechend wird alsbald nach der Peraphiern in Paris ein gemeinſames Kommuniqus herausgegeben weir 0 Die näheren Einzelheiten des Abkommens wird man wahrſchenen. aber erſt nach Rückkehr der deutſchen Delegation aus Paris erfahtge, Ganz allgemein dürſte das Abkommen als weſentüchte 5 ſtimmung die Befreiung des deutſchen Flugzeugbaun von den techniſchen Beſchränkungen bringen. Dleſer Erfolg, der* den deutſchen Unterhändlern von allem Anfang an ielbewußt e ſtrebt und nunmehr erreicht worden iſt, iſt von weittragender Der deutung für die 3 des deutſchen Luftfahrtweſens. Ael pöllige Wegfall der techniſchen Begriffsbeſtimmungen heden daß Deulſchland in Zukunft Flugzeuge bauen darf, deren Geſchme digkeit, Tragfähigkeit und Steigleiſtung nicht mehr beſ chr cge⸗ iſt. Von beſonderer Bedeutung iſt es, daß Luſtte das J tverkehr ver chloſſ Dieſe 2 fellas ſehr bedeutenden Erleichterungen für wit 96n e die neutrale Zone nicht mehr dem Lu ſe eibt. deutſche Luftfahrt dürfen aber von deutſcher Seite auch mit 5 wiſſen Zugeſtändniſſen erkauft worden ſein. Dieſe bürſ, vor allem die Betätigung von Reichswehrangehörigen im§ lich ſport betreffen. In dem Abkommen wird nochmals ausdrücthe feſtgelegt ſein, daß die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages züglich der militäriſchen Luftſtreitkräfte aufrecht erhalten bleiben.⸗ Letzte Meldungen Schon wieder ein Eiſenbahnattentat. München, 5. Mal. In der Station Pappenheim, zwiſch Ingolſtadt und Treuchtlingen, haben unbekannte Täter die Drähte einer Signalleitung mit Kupferdraht umwickelt, daß die Vorrichtung nicht funktionieren konnte und en Zugbperſpätung eintrat, bis die Urſache der Störung entheckt iie beſeitigt werden konnte. Auf die Ermittelung des Täters hat ds Eiſenbahndirekton 500 Mark Belohnung ausgeſetzt. Aus dem Saargebiet 190 h. Saarbrücken, 5. Mai.(Eigener Bericht.) Die Gemea vertretungswahlen im Saargebiet finden nunmehr am 4. Sre⸗ ſtatt. Die Saarbevölkerung fordert die Einführung des gekiſchen nen, anſtelle des fien Liſtenſyſtems.— Infolge des en Bergarbeiterſtreiks fallen die beiden Schnellzüͤge Wiesbaden. Ege⸗ brücken—Calais und umgekehrt aus.— Die Halberghütte in bach hat den fünften Hochofen wieder angeblaſen. Primo de Rivera in Luftgefahr V Paris, 4. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) ſtern Madrid wird berichtet: General Primo de Rivera wollte galug⸗ aus Xeres im Flugzeug nach Madrid zurückkehren. Als das ſfgen zeug jedoch über die Siera Morena flog, geriet es in einen hefti Sturm und war eine Zeit lang in großer Gefahr. Nur dadurch, der der Pilot glücklich eine größere Höhe erreichen konnte, entging Miniſterpräſident einem linglück. in die Die ſteinerne Treppe Erzähkung von Otto Knapp(Stuttgart) Eine Woche nach dem Dienſtantritt des neuen Gymnaſialdirektorz Hager ſagte ſein Zur Ruhe geſetzter Vorgänger Kieſel beim Morgen⸗ kaffee zu ſeiner Frau:„Es ſind mir noch einige Sachen eingef, len, über die ich meinen Nachfolger mündlich aufklären muß“. Schon g er ein Notizbuch hervor und ſuchte kurzſichtig darin herum: 90 ſiel ihm ſeine Frau, faſt befehlend, ins Wort:„Laß das; er wird ſich ſchon zurechtfinden. Du haſt dir vorgenommen, keinen Fuß mehr ins Gynmaſium zu ſetzen und dabei muß es bleiben. Außer⸗ dem, dieſe Treppe, und du mit deinen Augen., ich danke Gott jeden Tag, daß dieſe Furcht von mir genommen iſt.“—„O, die Treppe“, gab er leicht zurück,„die findet man ſtockblind, wenn mon ſie ſieben⸗ undzwanzig Jahre gegangen iſt.“— Er war einige Zeit nachdenklich und unentſchloſſen, blieb aber ſchließlich zu Hauſe Eine lange, ſteile ſteinerne Treppe führte zum Gymnaſium der Stadt herabſah. Das kleine, ſtille, trefflich geordnete Amts⸗ zimmer war für Kieſel faſt wie ein Teil ſeiner Perſönlichkeit gewor⸗ den, ein Gehirn, von dem aus ſein Geiſt ſich durch alle Klaſſen und den ganzen Unterrichtsbetrieb auswirkte: es war ſein perſönliches und unter ſeinem Namen im ganzen Land bekannt ge⸗ worden. Aber ſo dunkel ſind die Fügungen des Lebens: dieſer Mann, der jührt. hatte einen eigenen Sohn, der ihm nur Sorgen und Schande machte. Er war unlenkſam, hochfahrend und anſpruchsvoll. Zwar legte er, nach gründlicher Erſchöpfung der väterlichen Kaſſe, ſchließlich die juriſtiſche Hrüfungen ab, ſcheiterte aber nach wenigen Jahren als Rechtsanwalt infolge gewiſſenlos betriebener Geldgeſchäfte. Sein Name war mit Unehre von den Zeitungen erwähnt worden. Jetzt lebte er als Abenteurer in einer Großſtadt. Kieſel hatte noch eine Tochter, Ruth, ein Abbild ſeines Weſens, ſtill, Lr und treu, die tägliche Freude ſeines Herzens. Ein früherer Schüler des Direktors, jetzt höherer Vecmter in der Hauptſtadt, ein Mern von Charakter und Fähigkeiten, bat um ihre Hand. Von ihrer glücklichen Ehe waren erſt wenige Jahre verfloſſen, als der Dulder Kieſel von einem neuen Hauptſchlag betroffen wurde. Auf einer Sommerreiſe hatten die jungen Eheleute eine Kahnfahrt auf einem kleinen Gebirgsſee unternommen. Von einem unvermutet losbrechenden Gewitterſturm wurde der Kahn umgeworfen, der Mann konnte ſich mit Mühe retten, Ruth aber nur als Leiche ge⸗ borgen werden. Dieſer Schlag zertrümmerte den Kern von Kieſels Zwei Monate long wwar ſeine kluge Frau wachſam geblieben: Kieſel hatte keinen Fuß mehr auf die Treppe des Gymnaſiums ſetzen können. An einem düſtern Novembertag legte ſich die Frau mit einer Lungenentzündung zu Pett, und ſchon eine Woche darauf ging Kieſel den letzten Gang mit ſeiner Lebenggefährtin.— Einige Tage rang er ſich in hilfloſer Einſankeit und Qual durch; dann traten Treppe und Gymmaſtum ſo beherrſchend in ſeinen Gedankenkreis als das einzige, was für ihn noch einen vertrauten und lockenden Inhalt hatte, daß er nicht mehr widerſtehen konnte Da ſtand nun der Direktor Hager, ein ſtattlicher Mann mit ſchwarzem Vollbart und eingedrückten Knieen, aufrecht und ſelbſtbe⸗ wußt wie ein König im Amtszimmer? Er war zu Kieſel ſehr liebenswürd'g, wies ihm ſogar den gewohnten Stuhl am Schreibtiſch an, daß er ſich recht wie zu Hauſe fühle; aber der Gegenſatz des kraft⸗ vollen, herrſchenden Mannes zu ihm, dem gebeugten, halb erblin⸗ deten, von Schickſalsſchlägen zertrümmerten und hilflos umherirren⸗ den Greis, war für Kieſel unerträglich. Lehrer und Schüler kamen, Hager gab kurze Anweiſungen, beſtimmte Befehle. Dies Weſen, dieſer Ton waren dem feinen, ſanften Kieſel im Herzen zuwider.„Er iſt kein Humaniſt, er iſt ein herriſcher Schulmeiſter,“ das war Kieſels Ueberzeugung von ſeinem folger. Tag und Nacht beſchäftigte ihn mm die Frage:„Muß ich es dulden, daß mein Lebenswerk ſo ins Gegenteil verkehrt wird?“ Er lief zu befreundeten Familien, die Söhne im Gymnaſium hatten, und machte Stimmung gegen das neue Regiment. Da hieß es bei den Elbern wohl:„Jetzt weht ein ſcharfer Wind von oben her“, oder: „Die Schüler müſſen bis ſpät in die Nacht arbeiten... es regnet Strafen“— war aber Kieſel fort, ſo zuckte man die Achſeln und ſchüttelte den Kopf. Vorſichtig horchte er auch die Lehrer aus; bei dieſen war die Zu⸗ rückhaltung noch größer. Auf ſeinem täglichen Spaziergang be⸗ gegnete ihm einmel Profeſſor Holder, der ihm ſtets ſehr ergeben ge⸗ weſen war. Kieſel fragte nach dem Leben und Treiben in der Schule und Holder berichtete mit der ihm eigenen Gründlichkeit über Hagers ganze Dienſtführung, ſeine häufigen Schulbeſuche, langen Konvente, die ſcharfe Ueberwachung der Leiſtungen, kurz die aufs höchſte ge⸗ ſteigerte Betriebſamkeit.„Und wie bekommt das den Heren Kolle⸗ gen?“ fragte Kieſel lächelnd. Holder hüſtelte verlegen und ant⸗ wortete:„Nehmen Sie mir ein freies Wort nicht übel. Herr Direktor, ich finde auch an dieſer Art der Leitung große Vorzüge. Das Ge⸗ fühl der Straffheit und der Ordnung hält und ſtärkt alle, mon wird mitgeriſſen; es ſchmerzt zuweilen, aber man ſieht den Erfolg und iſt ſchließlich recht befriedigt dabei.“ Da ging Kieſel und dachte:„Ich habe ihre Perſönlichkeit und ſittliche Freiheit geachtet, um ſo das Weſen; nach kurzem, verzweifeltem Verſuch ſich wieder aufzuraffen, Wertvollſte in ihnen zu pflegen, aber ſie waren Arbeitsnferde und wollen im Grunde auch nichts anderes ſein.“ Aber er gab noch nicht nach. Er wollte ſetzt den Kampf men Deffentlichkeit tragen. Er ſchrieb für eine Zeitung eine Reihe Auſſätzen über grundſätzliche Bildungsfrogen, legte die Wdagee für die er die Arbeit ſeines ganzen Lebens eingeſetzt halte und nul⸗ in ſcharfem Gegenſatz hierzu den Bildung⸗materialismus, 5 und dem Erfolg nachſagt, das Edelſte im Menſchen erſtickt und kalte ſer rückſichtslofe Streber erzieht. Aber Hager yerzog keine Miene Zen dieſe Auffätze, und die Leute, denen es höchſtens um eine klein ſation zu tum geweſen wäre, kümmerten ſich nicht weiter W 10 Um wenigſtens einen Schein ſeiner früheren Macht aufrecht de erhalten, lief Kieſel, eine Ledermappe unterm Arm, häufg hen ſteinerne Treppe empor und in den Gängen des Schulhauſes 3 0 ſproch Lehrer und Schüler an und ging wieder. Sah er irge eſſen den neuen Direktor, ſo kehrte er um, als hätte er etwas verg und lief davon.— um⸗ das fünfzagsahrige dubilaum der Gründung des Gumgghele ſtand vor der Tür. Im ganzen Lande wurden die früheren Heſtes zur Feier eingeladen, und auch Kieſel ſollte am Haupttag des Bael⸗ eine Rede in der Aula halten. Die alten Schüler hatten einen 85 den zug zu Ehren Kieſels in Ausſicht genommen: da ſollte es alſo gekränkten Alten ein volles Maß von Genugtuung geben. otles Am Vorabend des Feſtes ließ Hager die Antigone des Sopho mit zin der Aula durch Schiller aufführen, eine Leiſtung, die er die ſtarken Anſprüchen an Lehrer und Schüler durchgeſetzt hatte un hen eine Probe der unter dem neuen Regiment gereiften Früchte§ de⸗ ſollte. Unter den Feſtgäſten war das bellagenswerte Schichet 955 früher ſo hochgeſchätzten Lehrers und Direktors ſchon bekegu worden und hatte tiefes Mitleid erregt. Als Kleſel zu der Aneſe, rung halb blind und verfallen an einem Stock in die Aula humſheen entſtand eine ſtarke Bewegung, Männer fühlten Tränen in te den Augen, aus einmütigem Antrieb erhob ſich alles und feierke ſe, Meiſter mit begeiſterten Huldigungen. Da konnte ſich 2651 bhe⸗ deſſen Herz bis zum Zerſpringen voll war, nicht mehr halten. riſ he⸗ trat die Bühne und begaemn, indem er ſeinen Stock als rheto erne Inſtrument benützte, eine Anſprache, beginnend mit der ſteins ge⸗ Treppe, die er den Schilern ſo oft als Semgel des Lebeng deutet hatte, bald aber in wilde Gehäſſigkeiten gegen das neue, Herz ment ausartend. Die Verſammlung bleb totenſtill, aber jeden nz war aufs tiefſte ergriffen von dem Schickſal des Alten, der, eh ſich g edelſter Mönnlichleit, nun völlig haltlos und kindiſch preisgab. znen Als er unter eiſigem Schweigen der Anweſenden ſich au ſeigez Platz zurücktaſtete, waren ſeine Züge ſtarr wie die Vor, Toten. Das Spiel begann, Bald verließ Kieſel den Saal.... Koyl 15 fonden ihn kurze Zeit darauf mit zerſchmettertem am Fuß der ſteinernen Treppe. ——— — —ö„ 0 2 en K n blt el 5 de det ich⸗ rden. die de⸗ uli en 1 re⸗ kriere geteilt. Jenſeits an einem Tiſch mit Akten und Zetteln ein nur de „ittw, den 5. Mal 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 207 Ein Vormitiag beim Polizeirichker nf Alles, was in einer Nacht und am vorhergehenden Tag zwar Eact verhaftet, ſondern, wie es allerdings mit nicht viel anderem amdeffekt heißt: vorläufig feſtgenommen iſt, das erſcheint —5 nächſten Mittag vor dem Polizeirichter. Eine oft end⸗ 105 Kette des Elends, abgeſtumpfteſter Ehrgeizloſigkeit: Bettler, Ob⸗ Acloſe, Bannbrüchige, ſteckbrieflich Verfolgke. Durch Gitter, Türen, reppen landen wir im oberſten Stock des Polizeigefängniſſes. Ein flei terner Raum, deſſen ſchwere Mauern bedrücken. Durch die vergitterten Fenſter, die faſt an der Decke kleben, tänzelt ein erlorener Sonnenſtrahl. Das ſchmuckloſe Gelaß, durch die niedere rür faſt wie ein geräumiger Keller anmutend, iſt durch eine Bar⸗ und Ner Referendar, der Vertreter der Staatsanwaltſchaft, fün die wichtigſte Perſönlichkeit, der Oberſekretär, der die Akten lehrt und manchmal mit einem freundlichen Kopfnicken, einem mit⸗ ſpenſſen Blinzeln auch die Verhandlung. Wenn er ſo eine Wider⸗ Alleſtige anſieht, ihr gleichſam ſtumm zuredend, dann geht zumeiſt Alles gut und glatt ab. Schließlich kommt der Richter. Er bleibt im Mantel, legt n Hut beiſeite, als wolle er andeuten, daß alles ſchnell gehen Die Vorführung beginnt. Erſt erſcheinen die Herren der 0 öpfung. Bei ein paar Bettlern geht es ſchnell. Sie waren on oft hier, viele kommen alle vierzehn Tage einmal. Sie kennen —5 Richter und die Verhandlung, geben alles zu, erhalten rei, vier, fünf, ſieben Tage, nehmen an und ſchlüpfen auch ſchon ö dem Raum heraus in ihre Zelle. Viele ſehen aus wie Greiſe, chlohweiß, und ſind doch erſt fünfundvierzig, fünfzig Jahre alt. W Dann kommt ein Obdachloſer. Ohne Arbeit und ohne der dung. Schon ſeit Jahren. Er meldet ſich immer ſelbſt bei r Polizei als obdachlos und iſt überall ſchon beſtens bekannt. f rum arbeiten Sie nicht?“— Der Mann ſieht den Richter ſtumm an und zuckt die Achſeln.—„Mein Gott, ja, es iſt ja ſchwer heute. Aber Sie haben jahrelang nichts gearbeitet.———— und Gerum gehen Sie nicht ins Aſyl für Obdachloſe?“—„Das koſtet —9„Ich habe keins.— Doch der Richter wird energiſcher.„Sie nd ein Faulpelz. Sie wollen nicht arbeiten. Sie haben ſich 8 ſo ausgerechnet. Es ſcheint Ihnen bei uns zu gefallen, deshalb boſen Sie ſich immer wieder feſtnehmen. Ich werde Sie ins Ar⸗ ſchtebaus ſchicken, daß Sie arbeiten lernen.“—„Nein, Herr Richter, komme nicht immer.“—„So?“—„Nur bei ſchlechtem werde. wirtſchaftliches und Soziales Sitzung des Einzelhandels-Ausſchuſſes des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstags 8 Anſtelle des erkrankten Vorſitzenden, Handelskammerpräſident radmann⸗Konſtanz, leitete Vizepräſident Michael Roth⸗ Ichil d⸗Mannheim die Sitzung. In ſeinen einleitenden Worten arakteriſierte der Vorſitzende die gegenwärtige Lage des inzelhandels als ein Spiegelbild der Notlage, die während er Inflation durch die Verknappung der Waren bedingt wurde. e Schwierigkeiten der Gegenwart ſind auf die Verknappung des zeldes und den großen Umfang der Arbeitsloſigkeit zurückzu⸗ führen. Eein Bericht von Syndikus Brau n⸗Konſtanz leitete eine aus⸗ Hährliche Ausſprache über das Rabattweſen ein. Die badi⸗ Einzelhändler ſollen davor gewarnt werden, ſich irgend wel⸗ en privaten Rabattunternehmen anzuſchließen, da es ſich bei die⸗ en mehr um den eigenen Verdienſt, als um die einheitliche Or⸗ ganiſation des Konſumentenrabattes handelt. Der Rabattfrage dedenüber iſt bedingungeloſe Geſchloſſenheit und Einheitlichkeit des ganzen badiſchen Einzelhandels abſolut geboten. W Die gleiche Aufmerkſamkeit iſt dem Zugabeweſen zuzu⸗ deladen. Die Stellungnahme des Deutſchen Induſtrie⸗ und Han⸗ welstags, daß die marktſchreieriſchen Ankündigungen von Zugaben nd ihre Gewährung nur in Verbindung mit einer beſtimmten ſtimkaufsſumme als unlauter anzuſehen ſind, fand allgemeine Zu⸗ Rattung. Auch das Ausverkaufsweſen, worüber Dr. 5 ai ſer⸗Freiburg berichtete, ſoll eine möglichſt einheitliche Re⸗ Minng er ahren. Um den beſonders in letzter Zeit beobachteten Mißſtänden begegnen zu können, ſollen die Befugniſſe der Handels⸗ ſtänmern dahin erweitert werden, daß den Handelskammern voll⸗ dendig die Ueberwachung, Prüfung und Genehmigung der Aus⸗ erkäufe übertragen wird. Ein von dem Referent vorgelegter und ol die Mannheimer Ausverkaufsordnung aufgebauter Entwurf bebnobald als möglich ſo ergänzt werden, daß er ſich zu einer Ber⸗ diſ ung eignet, die den beſonderen Verhältniſſen im ganzen ba⸗ 1 Land Rechnung trägt. „ Jorda-Villingen ſtellte in ſeinem Bericht über die Niekeufszeakearifkernrg des behördlichen Be⸗ Im Schatten der Großſtadt duldig zu.—„Das gehört nicht zur Sache. kürzten Verfahren nur aburteilen, wenn Sie geſtändig ſind. Dann bekommen Sie ſechs bis acht Tage. die Verhandlung erſt in vierzehn Tagen ſtattfinden können. haben keine Wohnung. Ich muß Sie dann folange hier behalten.“ Wetter.“—„Und bei gutem?“—„Da bin ich nicht in der Stadt. —„Wo denn?“—„Auf dem Land.“—„Was machen Sie da?“ —„Ich gehe ſpazieren.“—„Tags. Und nachts?“—„Gehe ich auch ſpazieren.“—„Wann ſchlafen Sie denn da?“— Der ver⸗ onnene Träumer läßt ſich nicht aus ſeiner beneidenswerten ſtoiſchen ſchleſ bringen:„Wenn ich ſpazieren gehe, brauche ich nicht zu a en 5„ 2 Richter und Vertreter der Staatsanwaltſchaft beraten. Die Polizei möchte dieſen ewigen Koſtgänger gerne los werden und bittet um Ueberweiſung an die Landespolizei. Aber, wie dieſes Worr fällt, wacht der Mann auf, nimmt all ſeine Beredſamkeit auf. End⸗ lich fällt das erlöſende Wort:„Alſo, wir wollen es noch einmal bei acht Tagen bewenden laſſen. Aber es iſt das letztemal. Nehmen Sie an?“—„Ja.“— Er nimmt gerne anz; das hat er ſich gewünſcht. Jetzt hat er acht Tage ein Dach überm Kopf und zu eſſen, dann kann er wieder aufs Land ſpazierengehen. O ja, die alte Roman⸗ tik! Sie gibt es auch heute noch im Zeitalter der Maſchinen. Aber ſie iſt nicht mehr ſo glänzend, wie die Dichter ſie uns vorgaukeln. Sie iſt ſchäbig. — reden und redet ſich herein. Mit Krankheit: Kokainvergiftung.— „Alſo Sie ſchnupfen?“—„Nein.“— Und ererzählt ein Schauer⸗ märchen, wie er zu dieſer Vergiftung kam, erzählt von Verſchlep⸗ pung, Fremdenlegion, Bier, Kokain im Bier. Der Richter hört ge⸗ Ich kann im abge⸗ Sind Sie es nicht, dann wird Sie Darauf wird alles eingeſtanden. Ein junger, ſchmächtiger Menſch wird vorgeführt. Er iſt noch unvorbeſtraft. Eine ſeltene, ſehr ſelt'ne Ausnahme,„Eigentlich habe ich garnicht richtig gebettelt. Ich wollte nur eine Taſſe Kaffee. Ich hatte ſo...— Der Richter ſieht zum Referendar.—„Einen Tag.“—„Gut. Und weil Sie unvorbeſtraft ſind, will ich Ihnen die Feſtnahme ſeit geſtern als dieſen Tag anrechnen. Nehmen Sie die Strafe an?“— Auch der hat angenonmmenn Dann werden ein paar Leute vorgeführt, die andere auswärtige Gerichte ſuchen. In Aſylen, auf der Straße, in den Anlagen, im Hafen hat man ſie gefunden. Eine kurze Vernehmung findet ſtatt. „Aber hierzu hat die Oeffentlichkeit keinen Zutritt. Darf ich bitten Mario Mohr. 0 72 r den beim Einkauf ihres Bedarfes bei gleichen Leiſtungen in erſter Linie dem Platzhandel berückſichtigen. Veranlaſſung zu Anſtänden liegt bis jetzt nicht vor. Das Problem des kaufmänniſchen Nachwuchſes behandelte Dr. Kr ieger⸗Mannheim. Um den Kaufmannsſtand, zu dem ſich heute jeder ohne Rückſicht auf Lei⸗ ſtungen und Eignung bekennen darf, zu fördern, muß ſich der Ein⸗ zelhandel mit der Frage befaſſen, ob durch Eignungsprüfung bei Beginn und Abſchlußprüfung bei Beendigung der Lehrzeit eine wünſchenswerte Ausleſe erreicht uerden kann. Der Ausſchuß wor ſich darüber einig, daß dieſe Ausleſe bei dem Kaufmannsſtand ſchwieriger als bei allen andern Berufen iſt. Die Frage der Ab⸗ ſchlußprüfung bei Beendigung der Lehrzeit ſoll möglichſt durch Reichsgeſetz geregelt werden: Beſonders lebhafte Klage wurde über die Zunahme des Hauſierhandels von den Vertretern der oberbadiſchen Kam⸗ mern geäußert. Eine einheitliche und reichsgeſetzliche Faſſung der Beſtimmungen über die Wanderlänger und Hauſierhandel iſt nicht mehr länger aufzuſchieben. Vor der endgültigen Reviſion der Ge⸗ werbeordnung ſollte die Frage der Wanderläger und des Hauſier⸗ handels durch eine beſondere Nopelle geregelt werden. Der Aus⸗ ſchuß hatte ſich dann a zu befaſſen mit der Erteilung der Konzeſſion für rinkbranntwein für Klein⸗ händler, mit der§ffenhaltung der Ladengeſchäfte, mit allgemeinen Steuerfragen uſw. Es wurde be⸗ ſchloſſen, eine weitere Sitzung noch im Laufe des Jahres 3 halten. Das Fleiſch des armen Mannes Vom Fachausſchuß für Fleiſchverſorgung E.., der organiſierten Arbeitsgemeinſchaft der Spitzenverbände für Fleiſch⸗ verſorgung, binter dem ein Viertel der deutſchen Verbraucherkraft ſteht, wird uns geſchrieben: Eine Heidelberger Zeitung brachte am 1. April in einem Artikel unter der obigen Spitzmarke Zahlen über die Steigerung der Fleiſcheinfuhr von 1924 zu 1925. die jedoch ein vpöllig entſtell⸗ tes Bild abgaben. Man kann von 36 verſchiedenen Poſitionen der Fleiſcheinfuhr“ nicht eine Steigerung bei zwei oder drei Poſitionen herausgreifen und den Rückgang bei den übrigen verſchweigen. Die geſamte Einfuhr von leberdem Vieh, Fleiſch und tieriſchen Fetten im Jahre 1925 war 13,3 Prosent höher. als im Jahre 1924, eine Zahl, die weit entfernt iſt von den in dem Artikel angeführten Prodent⸗ ſätzen von 300 und 358 Prozent. Wenn von der geſtiegenen Einfuhr die Rede iſt, ſo darf auch nicht der Grund hierfür verſchwiegen wer⸗ rfes die Forderung auf, daß ſtaatliche und ſtädtiſche Behör⸗ Theater und Muſik O uraufführung in Karlsruhe. Mit dem„Strohhut'7 von e een er 5 das Bad. Landestheater ein he ſcheßs Luſtſpiel des ſpaniſchen Charakteriſtikers in Uraufführung Feraus. Dos kurze Stück erhebt keine Anſprüche auf literariſche Be⸗ „bietet auch in Gedanken und Form durchaus nichts Neues, zehört aber lei el leichten, eleganten Unterhal ze irge welche Seeene anf verbotenes oder bedentliches Gebiet. Jede re Tochter darf den Beſuch wagen, niemand braucht rot zu wer⸗ „wenn der Strohhut ſeine amuröſe Miſſion auszuwirken beginnt end ſie de ickt, humorvoll ohne Geſchmackloſigkeiten auch er⸗ füllt.—— Geiſt fehlt es nicht, ein paar helle Gedan 5 5 7 kenlichter bliten da und dort auf. Im Ganzen eine Hence eee ee fürs Konzerthaus, wo ſich F. Weug zenelerenh der kerufühding annahm, für die R Lothar eine un Bearbeitung lieſerte. Die Wiedergabe, die keinerlei ſzeniſche 27 darſtelleriſche Schwierigkeiten zu überwinden hat, brachte einen mllen Erfolg für Autor und Akteure, unter denen Jermo erle⸗ Kkn! als Vertreterin der weiblichen Hauptrolle(Roſario), Alfons Froeble als Beſitzer des ſchickſalvollen Strohhuts und Marie endeuendorfer als höchſt ſympathiſche Großmutter für alle un eren summacum laude erwönt ſeien. Ihre Kunſt ſchuf einen ugetrüßt heiteren Abend. Dr. K. Pr. züng urgufführung in parngadt Das enchdr und Taſten des hatsden Dichtergeſchlechtes nach einer neuen dramatiſchen Form me den Dramatungen am Stactsthecter in Verlin. Henn Zipe und n, veranlaßt, einmal einen Schritt in die Vergangenheit zu kun deiliges mit einer Sprache in Jambenform zu verſuchen. Gleich⸗ enng hat er mit Kühnheit ſich eines Dramenſtoffes der Weltliteratur ſſt ſechtigt, nämlich Don Juans und ſeiner Liebesabenteuer. Dieſer jedoch nicht der einzige Held von Lipmanns Dichtung, denn ſein ickſal iſt mit dem Werthers verkettet worden. Schon der Dichter dedde hatte den Einfall Don Juan mit Fauſt zuſammenzubringen: 0 ſind mun anachroniſtiſch der mittelalterliche Don Juan und 3 der Romanheld aus der zweiten Hälfte des 18 Jahr⸗ in. derts, ein Romane und ein Germane, als Typen ihrer Raſſen * a gegenübergeſtellt. Lipmanns drematiſches Gedicht im Inhalts hat unter dem Titel„„Don Ju an und Werther“ die Heſſiſchen Landestheater als Unternehmen der„Jungen Bühne“, 55 ſich zur Aufgabe geſetzt hat, die jüngeren Dramatiker zu Wort ſucht d zu laſſen, ſeine Uraufführung erlebt. Der Dichter hat ver⸗ Wei den Don⸗Juen⸗Typus zu vertiefen; er iſt ihm mehr als der ſtungsware ohne irgend⸗ Pu Dann kommt ein angeblicher Konditor. Er will ſich heraus⸗ ſei dieſe ſehr geringfügig und ſtehe hinter den des vergangenen Jahres achten, daß das Bauhauptgewerbe eine auffällige Stille aufweiſt. Bei dem Darniederliegen der Geſamtwirtſchaft ſei es erklärlich, daß die ganze Wirtſchaftslage des Handwerks ſich ebenfalls noch in einer ſtarken Kriſis befinde. darüber geklagt, daß die Behörden ſehr häufig wieder zu der Ge⸗ wohnheit übergingen, dem billigſten Angebot den Zuſchlag zu er⸗ beilen. Preisdruck. drückend bemerkbar. den. Die heimiſche Produktion hat im Jahre 1925. je Kopf der Be⸗ völkerung gerechnet,.5 Ka. weniger geliefert. Die Mehreinfuhr gegenüber 1913 brachte ſedoch nur.8 Ka. ſo daß der Kopfverbrauch an Fleiſch und tieriſchen Fetten trotz der geringen Steigerung der Einfuhr nach der amtlichen Statiſtik 10 Prozent hinter dem Vor⸗ kriegsverbrauch zurückbleibt. Die Behauptung, daß von dem billiaen Gefrierfleiſch in den Städten nichts zu merken iſt. wird durch die Tatſache entkräftet. daß nach der amtlichen Berliner Notierung im Durchſchnitt des Jahres 1925 das gefrorene Fleiſch 37 Prozent billiger geweſen iſt als friſches. Eine Irreführung der öffentlichen Meinung iſt ferner, wenn der Eindruck erweckt wird, als ob große unkontrollierbare Mengen Gefrierfleiſch in die Fleiſchwaren⸗ fabriken wandere. Bei der derzeitigen behördlichen Regelung kann nicht ein Kilogramm zollfreien Gefrierfleiſches von einer Fleiſchwarenfabrik verarbeitet werden, ohne daß dies der Gemeinde. die das Preisgebaren der Fabriken überwacht, gemeldet wird. Die wirlſchaftliche Lage des Handwerks Vom Reichsverband des deutſchen Handwerks wird über die wirtſchaftliche Lage des Handwerks im Monat April u. a. mitgeteilt, daß die Hoffnungen, die im März auf das Ein⸗ treten der Frühjahrsſaiſon geſetzt wurden, im Ganzen für das Handwerk nicht in Erfüllung gegangen ſeien. Zwar konnten einige Handwerkszweige, die beſonders zu dem Saiſongewerbe ge⸗ rechnet ſind, eine Belebung der Geſchäftstätigkeit aufweiſen, jedoch betrachtet, Vergleichsmonaten bedeutend zurück. Beſonders ſei zu be⸗ In dem Bericht wird dann Auch bei den Privataufträgen führe die Kriſe zu ſtarkem Der Mangel an Kreditmitteln mache ſich weiterhin ſehr Die ſchon früher geäußerte Befürchtung, daß die Senkung der Staatsſteuern durch eine Erhöhung der Kom⸗ munalſteuern ausgeglichen werde, ſcheine ſich tatſächlich zu beſtä⸗ tigen. Die Rohſtoffpreiſe wie auch die Lohnverhältniſſe ſeien ziem⸗ lich die gleichen geblieben. Tagungen 27. Berbandskag des Deutſchen Werkmeiſter⸗Verbandes Vom 24. bis 28. April fand der Verbandstag des Deutſchen Werkmeiſter⸗Lerbandes in Bremen ſtatt. Zahlreiche Vertreter der Behörden und Verbände waren erſchienen. Ueber die Enk⸗ wicklung des Verbandes in den Berichtsjahren 1924 und 1925 wurde mitgeteilt: Der Verband zählt 140 000 Mitglieder, über 1700 Ortsvereine und unterhält 40 Landesgeſchäftsſtellen. Neben be⸗ deutenden Leiſtungen auf ſozialpolitiſchem und volkswirtſchaftlichem Gebiete hat er bedeutende geldliche Leiſtungen aufzuweiſen. In den Jahren 1924—25 erhielten die Witwen des Verbandes Mark 567 000, die Invaliden M. 312 000. Außerdem wurden in den gleichen Jahren noch Notlagen⸗Unterſtützungen von M. 360 000 gezahlt. Beſonders große Summen floſſen den Mitgliedern zu, die durch Stellenloſigkeit oder Streik Lohn und Brot verloren. Es waren während der beiden Jahre M. 1455 000. Dazu kommen noch die Unterſtützungen bei Streitigkeiten, die vor den Gerichten aus⸗ getragen wurden, mit M. 153 000. Insgeſamt betrugen die Unter⸗ ſtützungsleiſtungen des Deutſchen Werkmeiſter⸗Verbandes 1924 bis 1925 M. 2 955 000. Trotz alledem konnte der Verband, einem langgehegten Wunſch der Mitglieder entſprechend, noch ein Erholungsheim in Frankenhauſen in Thüringen exwerben. Außerdem unterhält der Deutſche Werkmeiſter⸗Verband noch beſondere Einrichtungen, deren Benutzung den Mitgliedern freiſteht. Die Sterbekaſſe zählte Ende 1925 25000 Mitglieder. An Sterbegeld wurde 1924—25 261 200 Mark gezahlt. Sehr gut hat ſich der Brandverſicherungsverein des Deutſchen Werkmeiſter⸗Verbandes entwickelt, der 24 731 Mitglieder zählt und über ein Verſicherungskapital von 165 600 000. M. ver⸗ fügt. An Brandſchäden wurden für 1924—25 M. 40 000 gezahlk. Die Einrichtungen des Verbandes werden wirkſam ergänzt durch eine Erſatz⸗Krankenkaſſe, die einſchließlich der verſicherten Frauen und Kinder 23 000 verſicherte Perſonen zählt und deren Aufwen⸗ dungen im Intereſſe der Mitglieder einſchließlich Arzt und Apotheke 1924—25 M. 1 124000 betrugen. Dazu kommt noch eine bereſts 1908 gegründete Sparkaſſe, deren Beſtand 1914 M. 10 Mill. betrug und die jetzt wieder über einen Einlagebeſtand von rund einer Million berfügt. Die„Werkmeiſter⸗Zeitung zählt über 130 Tauſend Leſer. Dem Bildungsbedürfnis wird daneben noch durch Kurſe Rechnung getragen, für die der Deutſche Werkmeiſter⸗Ver⸗ band für das laufende Geſchäftsjahr rund 100 000 Mark zur Ver⸗ fügung geſtellt hat. Dem Geſchäftsbericht, den der Vorſitzende H. Bu ſchmann erſtattete, reihten ſich Vorträge an. In drei großen Entſchließun⸗ gen wurde zu ſozial⸗ und wirtſchaftsvolitiſchen Fragen Stellung genommen, die die Werkmeiſter beſonders berühren. Bemerkens⸗ wert iſt. daß der Vorſitzende Buſchmann in ſeinem Vortrage einer weitſichligen, planvollen Produzenten⸗Politik das Wort redete. Bei den Wahlen wurde H. Buſchmann einſtimmig zum Verbandsvor⸗ ſitzenden gewählt. 5 verfällt Jon Juan in Wahnfinn. WVerther iſt ſein Gegenſpieler: ſeine blaſſe Geſtalt erſcheint wie ein Mahner vor Gefahren. Er ſchreitet durch das Droma wie ein Geſpenſt, das Don Juan, der hier den Titel eines„Fürſten von Gibraltar“ führt und eine nordiſche Stadt belagert, als Warner mach Art des getreuen Eckord. Der größte Teil von Lipmanns Dichtung beſteht aus philoſophiſchen Reden der beiden Helden, die recht lang und langweilig geraten ſind. Die Aufführung ſelöſt teug auch nicht dazu bei, das Drema dem blikum 5 zu bringen. Dem rhetoriſchen Wortſchwall hätten Künſtler kein Leben einhauchen können, aber die unge⸗ pflegte Sprechkunſt der meiſten Darmſtädter Darſteller machte über⸗ pt ein Verſtehen des geſprochenen Wortes faſt unmöglich. So war denn der Verlauf des Abends höchſt unerfreulich; Dichtung und Darſtellung wurden vom Darmſtädter Publikum mit eiſiger Kälte abgelehnt. Nur ein Freundeskreis des Dramatikers, der aus Frank⸗ furt gekommen war, rief ihn einige Male vor die Rampe. E. B. ( Frankfurter Theater. Arthur Hellmer hat offiziell mitge⸗ teilt, daß er ſich von Berlin zurückzieht und nur noch das Neue Theater in Frankfurt beibehält. Dieſe Bühne iſt durch die Ber⸗ liner Tätigkeit Hellmers ſehr ins Hintertreffen gekommen und hat ihr früher oft erreichtes Niveau vollkommen verloren. Die Beſtre⸗ bungen, ſie wieder in die Höhe zu bringen, haben bereits deutlich eingeſetzt, wenn auch vorerſt zumeiſt nur durch Gaſtſpiele prominen⸗ ter Kräfte. Aber einmal hat Hellmers noch eine Menge Verträge laufen und dann muß das Frankfurter Perſonal noch zjemlich er⸗ gänzt werden, wenn hier nur mit eigenem, feſtem Enſemble geſpielt werden ſoll. Als Gaſt auf Anſtellung führte Max Ophuls Regie. Er wird wahrſcheinlich am Neuen Theater bleiben. Man gech Orn Skis Legende„Dybuk“, die nach ihren früheren Exfolgen kürzlich in Berlin wieder ausgegraben wurde und das Mileu der„Jagd Gottes“ wiederum anſchneidet. Als Lea gaſtierte Eliſabeth Len⸗ nar ohne allerdings tieferes Intereſſe für ſich erwecken zu können. Albert Steinrück zeigte ſeine vielſeit'ge Kunſt in Mirbeaus alter, ſchlechter, etwos zeitgemäß zunechtgeſtutzter Spielerkomödie„Geſchäft iſt Geſchäft“ und in Romain Rollands„Spiel von Liebe und Tod“, in dem er dem Jerome Courvoiſier prächtige Züge erhabener Ruhe, ſtiller Würde und menſchlicher Bewegung verlieh Die Rolle ſeiner Frau Sophie übernahm Gerda Müller, die jetzt zuſammen mit Heinrich George unter Hartungs Regie die„Kameliendame“ ſpielen wird. Im Enſemble ſah man auch Hermann Kuer wieder, der ebenſo wie Hilde Wall von Wien an die Stätte früherer Wirk⸗ ſamkeit zurückkehren wird. Freut man ſich auch dieſe illuſtren Gäſte, die faſt durchweg lange Zeit in Frankfurt wirkten, wieder einmal zu ſehzn, ſo kann das dech nicht vertuſchen, daß trotz einzelner guter engagements müſſen noch manche bedenkliche Lücke ausffüllen. Im Schauſpielhaus erlebte man zwiſchen zwei Uraufführungen (dem neuen Klabund und der neunten Uraufführung dieſer Spielzeit, die einen Balzac bringen wird) einen Abend ungetrübten und ſelten⸗ ſten Genuſſes durch das Gaſtſpiel der Reinhardt Bühnen, die mit Goldonis„Diener zweier Herrn“ auch in Frankfurt wehlverdiente Erfolge erzielten und auch von Netur dankbaren und leichtzufrieden zu ſtellenden Gemütern zeigten, was es heißt: Theater ſpielen. Mario Mohr der„Generalmuſikdirektor“-Anfug. Der Magiſtrat der Stadt Erfurt ernannte den erſten Kapellmeiſter am Erfurter Stadttheater zum Generalmuſikdirektor. Dieſe Tat der Stadtväter entbehrt in⸗ ſofern nicht eines pikanten Beigeſchmacks, als der neue Generalmuſik⸗ direktor knapp 27 Jahre alt iſt und in Erfurt ſein erſtes Kaxell⸗ meiſterengagement bekleidet. Auch exiſtiert in Erfurt kein ſtädtiſches Sympbonieorcheſter. die großen Konzerte werden lediglich durch das Stadttheaterorcheſter mitbeſorat. Dasſelbe befindet ſich aber vorder⸗ hand noch nicht einmal im Beamtenverhältnis. Die Frage der Be⸗ rechtiauna der Städte zur Verleihung des Generalmuſikdirektortitels wird angeſichts dieſer Umſtände ſchlaglichtartia beleuchtet. 7 Inkernationaler Kongreß der Theater⸗ und Muſikkritiker. Im internationalen Amt für geiſtige Zuſammenarbeit wurde am Montag nachmittag in Paris ein internationaler Kongreß der Thegter⸗ und Muſikkritiker eröffnet, auf dem Europa, Aſien und Amerika vertreten ſind. Der Kongreß wird fuͤnf Tage dauern. Die erſte Sitzung beſchäftigte ſich mit der Organiſation der vom Direktor des Poriſer Orleanstheaters Gemier vorgeſchlagenen Theater⸗ Völkerbundsligo, die ſich die Zuſammenarbeit und den Ideen⸗Aus⸗ tauſch der Völker auf dem Gebiete des Theaters zum Ziele ſetzt. Den Delegierten wurde im Pariſer Rathaus ein Empfang gegeben. Runſt und Wiſenſchaſt —5 Die Galerie Buck bringt für den Monat Maj eine kleine, gut gewählte Sammlung von Arbeiten einiger Künſtler aus der „Neuen Münchner Sezeſſion“. Es befinden ſich darunter Namen wie: Schülein, Lichtenberger, Hallgarten, Seidl, Tröndle, Dörner. Gleichzeitig werden einige Gemälde und Zeichnungen von dem Münchner Profeſſor Otto Dill gezeigt und im graphiſchen Kabinett Aquarelle und Radierungen des Karlsruhers H. Kupferſchmid. Von der Univerſität Heidelberg. Staatspräſident a. D. Hell⸗ 32 5 am e 85 Uhr ſeine Antrittsvorleſung n der Univerſität Heidelberg über das Thema„Erſchei Entſtehung des Volkstums“. 7 8 eee zes Schwediſche Ehrung für Jurtwängler. Wiltelm Furt⸗ Kräfte das Enſemble des Neuen Theaters zu einer geſchloſſenen eiberverführer, das Urbild eines Menſchen, der außerdem noch Macht und Reichtum beſitzen will. Durch die maßloſe Sucht danach ſchauſpieleriſchen Leiſtung von ſich aus noch nicht fähig iſt. Neu⸗ wänaler iſt von der Könialich Schwediſchen Akademie fü zum Mitglied gewählt worden. ere . Seite. Nr. or neue Manuhelmer Zeitung Grdend⸗ Ausgadey Mittwoch, den 5. Mal 1926 Stãoͤtiſche Nachrichten Aff zu de Lenzwannering! Helt blooſt in lauer Frihjohrswind, Flugs ausm Haus, du herzigs Kind, 5 hebt aln) e luſchdig Wannre Vum eene Berg zum annrel Juchhei, do uff dr Summerſeit Hot jo dr Lindehigl heit Am Buſch ſchun grine Blättle, Un Haſſlkätzle weddle! Dr Buffink peift ſeiln) erſcht Pink, Pink, Am Eechbaam kleddert affeflink E fuchsrothoorig Kätzl, 's wohnt drowwe ſeiln) lieb Schätzl. Gell, Schatz, du bauſch ſetzt aach e Neſcht? Ich meen, es wär doch s allerbeſcht, Wann mir uns dhede freie, Im wunnerſchöne Maiel D ſch, des is deiln) luſchdi„ eeee 288 Juchhe, ich merk jetzt an deim Tritt, Schun was wie vuneme Hochzigſchrittl Heit bleiwe mir do hinnedraln), Warum? Des geht kein Menſch was aln), 's dhue unſer Feſchdagsaage De Leit ſchun gar viel ſage. Juchhul * August Göller. ch Eingelegte Berufung. Wie wir beretts in der Mittagsaus⸗ Nres vom 20. April meldeten, beabſichtigt die Stadtverwaltung im rozeß gegen die Garantiefondszeichner des National⸗ theaters, in dem die Klage der Stadt bekanntlich abgewieſen wurde, Berufung einzulegen. Die Berufung iſt geſtern beim Landgericht Mannheim eingereicht worden und wird nun vor dem Oberlondesgericht Karlsruhe verhandelt. Tödlicher Unglücksfall. Heute nachmittag wurde der 16jährige eeee Willy Brade beim Paſſieren des Bahnübergangs im Zentral⸗Güterbahnhof mit dem Rade von einer Rangierabteilung erfaßt. Die Räder gingen Brade über den Leib und führten den Iefortigen Tod herbei. Wie verlautet, iſt die geſchloſſene Barriere von einem Dritten unbefugterweiſe geöffnet worden, Lebensmüde. Geſtern nachmittaa wollte ſich ein 23 Jahre altes Dienſtmädchen in einem Hauſe der Unterſtadt durch Einnehmen einer Flüſſigkeit das Leben nehmen. Die Lebensmüde wurde mit dem Sa⸗ mitätsauto nach dem Krankenhaus verbracht. Lebensgefahr beſteht nicht. Grund zur Tat unbekannt. *Ein Einbruchsdiebſtahl wurde in der vergangenen Nacht in das Juweliergeſchäft von Fr. Kraut in J 1, 8 verübt. Allem Anſchein nach handelt es ſich um mehrere branchekundige Täter. Die Diebe durchbrachen vom Kloſett aus eine ſtarke Wand und ſchlüpften durch das Loch zunächſt in das Zigarrengeſchäft von W. Koob, das ſie lediglich als Durchgangsſtation benützten, da hier michts entwendet wurde. Da der Zigarrenladen von dem benach⸗ barten Juweliergeſchäft nur durch eine dünne Gipsdielenwand getrennt iſt, war hier viel ſchneller ein Loch herausgebrochen. Als⸗ dann wurde das Schaufenſter geplündert. In der Haupt⸗ ſache ſind Uhren und Brillantringe im Werte von mehreren tauſend Mark entwendet worden. Da durchweg wertvolle Stücke ausgeſucht wurden, iſt die Annahme berechtigt, daß der nächtliche Beſuch ſich in der Branche gut auskennt. Von den Dieebn hat man noch keine Spur. Schwere Anfälle von Radlerinnen. Geſtern nachmittag wurde auf der Luzenberaſtraße eine 49 Jahre alte Radfahrerin von einem Perſonenkraftwagen angefahren und offenbar innerlich ver⸗ Letzt. Beim Abſpringen vom Fahrrade erlitt geſtern abend auf der Straße zwiſchen U 3 und 4 eine 44 Ighre alte Radfahrerin einen Unterſchenkelbruch. *Betriebsunfälle. Geſtern früh verunglückte am Neckarkanalbau ein 26 Jahre alter Schmied. Mit einer Rückenquetſchung wurde er in das Krankenhaus eingeliefert.— Im Betrieb einer hieſigen Groß⸗ firma kam geſtern vormittag ein 28 Jahre alter Schloſſer einer Schmirgelſcheibe zu nahe, die ihm eine Knieverletzung zufüate. Verkehrsunfälle. Auf der Straße J und U1 fuhr geſtern vor⸗ mittag ein 27 Jahre alter Radfahrer eine Frau. die den Fahrdamm überquerte, an, warf ſie zu Boden und verletzte ſie am Kopfe er ⸗ heblich. Inwieweit ihn die Schuld trifft, muß die Unterſuchung er⸗ geben.— Auf der Straße am Verbindunaskanal wurde geſtern vor⸗ mittag ein 18 Jahre alter Taglöhner,. der einen Handwagen ſchob, von einem„ von hinten angefahren, zu Boden geworfen undverlett. Von einem umfallenden Grabſtein ſchwer verletzl. In elner Bildhauerel am Friedhof flel geſtern nachmittag ein Grabſtein, der geſtellt werden ſollte, um und traf einen 17 Jahre alten Steinhauer⸗ ſehrlina ſo ſchwer, daß er einen Oberſchenkelbruch davontrua. ſichtigt ſtehen ließ. Bock geſchleudert undleicht verletzt. tion, den Prokuriſten und Angeſtellten wurde Herr Schulz mit nam⸗ haften Geſchenken erfreut. 1 0 veranſtaltungen Die Zauberſchau Kaßner im Apollotheater Was wäre das Leben ohne Illuſion. So ſagte ſich Kaßner und erfand eine ſo große Zahl verblüffender Zauberkunſtſtücke, daß ein Abend damit vollſtändig ausgefüllt werden konnte. Nun wird man allerdings mit einer gewiſſen Berechtigung fragen dür⸗ fen, ob denn das Ganze nicht zu monoton wirke. Darauf iſt zu antworten, daß davon keine Rede ſein kann. Die Darbietungen ſind ſo abwechſlungsreich, ſo geſchickt geſteigert, daß das Intereſſe des Publikums bis zum Verſchwinden des Pferdes im höchſtem Maße gefeſſelt wird. Verweilen wir gleich ein wenig bei dieſem Schlußtrick, weil der Leſer ſicherlich etwas näheres wiſſen will. Zur allgemeinen Aufklärung darüber, wie der Schimmel, ein ſtarker, braper Arbeitsgaul, der noch wenige Augenblicke vorher auf der Bühne geſtanden hat, ſich verflüchtigt hat, können wir gar⸗ nichts mitteilen, da der Schimmel nicht reden kann und Kaßner nicht reden will. Es hat auch keinen Zweck, den Verſuch zu unter⸗ nehmen, ſeine anmutige Gattin, die ihm ſo graziös aſſiſtiert, oder das Perſonal auszufragen, da er ſich auf die Verſchwiegenheit ſei⸗ ner nächſten Umgebung unbedingt verlaſſen kann. Aber da Kaß⸗ ner in der zweiten Maihälfte den lebenden Schimmel durch nicht minder lebensvolle Perſonen, u. a. böſe Schwiegermütter erſetzen will, ſind wir vielleicht eher in der Lage, des Rätſels Löſung zu finden. Voarläufig können wir nur mitteilen, daß bei voller Büh⸗ nenbeleuchtung vor den Schimmel lediglich ein Vorhang gehalten wird. Wenn man ihn wieder wegzieht, iſt das Tier ohne das ge⸗ ringſte Geräuſch von der Bildfläche verſchwunden. Von den andern 290 Nummern des Rieſenprogramms kann ebenfalls nur lobenswertes geſagt werden. Kaßner arbeitet mit einer fabelhaften Routine, in vornehmer Aufmachung. Er ſpricht auch gut, humorvoll und amüſant, die Vorausſetzung für den Erfolg der Produktionen, die in ihrer Geſamtheit eine Rieſenleiſtung dar⸗ ſtellen. Manches hat man ſchon geſehen, die meiſten Tricks aber ſind völlig neu, z. B. Meoma, der techniſche Menſch, eine mnemo⸗ techniſche Spezialiät, bei der man ſich ebenfalls vergeblich fragt, wie ſo etwas möglich iſt. Man hört eine weibliche Stimme, die aus einem Grammophontrichter ſchallt, der auf einem Apparat mit hellerleuchteten Metalleingeweiden angebracht iſt, aber man ſpäht vergeblich nach der Perſon, die Kaßner auf ſeine Frageſtel⸗ lungen beim Durcheilen des Zuſchauerraumes antwortet. An ſich ein alter Trick, da die Mnemotechnik zu den nun ſchon klaſſiſchen Behelfsmitteln bei der Gedankenübertragung gehört, aber die Art, wie das Erraten der von Kaßner bezeichneten Gegenſtände erfolgt, iſt verblüffend. Wo ſteckt die Dame? Ein neues Preisrätſel. Cietha, das hypnotiſierte Medium, das auf ein Ruhebett gelegt wird, ſchwebt in wagrechter Lage höher und höher, ohne daß man einen Stützpunkt ſieht. Sehr unterhaltend iſt die„Likörfabrik in der Waſſerflaſche“. Ganz nach den Wünſchen des Pub⸗ likums verwandelt ſich das Waſſer in dem Augenblick, in dem es aus der Karaffe in das Glas gegoſſen wird, in alle möglichen Liköre, in ſchäumenden Sekt, in rauchenden Glühwein. Wir haben uns den Glühwein kredenzen laſſen und dabei feſtſtellen können, daß das Glas noch heiß war, als wir es in die Hand nahmen. Das Hervorzaubern von Blumen hinter einem über die Schulter geworfenen Tuch iſt an ſich auch nicht neu, aber andererſeits un⸗ vergleichlich durch die Fülle von Blumen und die Größe der Arrangements, die die Bühne in einen Garten verwandeln. Dazu kommt ein pompöſer Fahnentrick. Weitere ausgezeichnete Num⸗ mern ſind u. a. die Flucht aus der Packkiſte, der rätſeſhafte Koffer, der Geiſterſack, der Roſenſpiegel und die Würfel⸗Illuſion. Man kann bei der unvergleichlichen Reichhaltigkeit und Mannigfaltig⸗ keit der Illuſionen nur Stichproben geben. Wenn ſich der Vor⸗ hang zum letztenmal ſchließt, hat man den Eindruck, daß ſo etwas hier noch nicht geboten wurde. Und das will bei den hervorragen⸗ den Leiſtungen, die auf dem Gebiet der Illuſionstechnik hier ſchon gezeigt wurden, viel heißen. 2 Sch. 1* „Der Gemeindeverein der Friedenskirche veranſtaltete am letz⸗ ten Sonntag in der Friedenskirche abends eine muſikaliſche Feierſtunde unter Mitwirkung des Kirchenchors und meh⸗ rerer Soliſten zugunſten der Diakoniſſenſtation der Friedenskirche. Die Vortragsfolge, die wahre Perlen der Muſik darbot, war gut gewählt und feinſinnig zuſamenengeſtellt. Die prächtige Phantaſte ——— Durchgegangen. Geſtern nachmittag ſcheute das Pferd eines in der Schlachthofſtraße aufgeſtellten Pritſchenwagens und ſprana in raſendem Temvo durch die Viehhof⸗ und Schwetzingerſtraße in den Kaiſerring. Der am Tatterſall voſtierte Polizeibeamte konnte durch entſchloſſenes Eingreifen das Pferd zum Stehen bringen. Gegen den Lenker des Fuhrwerks wird Anzeige vorgelegt, weil er es unbeauf⸗ “Ein Zuſammenſtoß ereignete ſich geſtern vormittaa vor dem Hauſe D 2. 2. Ein Laſtkraftwagen blieb an einem dort ſtehenden Kohlenfuhrwerk hängen. Der Lenker des Fuhrwerkes wurde vom Silbernes Dienſtſubiläum. Herr Jacob Schulz, Prokuriſt der Rheiniſchen Papiermanufaktur Hermann Krebs. feiert beute ſein 25fähriges Dienſtiubiläum. Der Jubilar fand heute mor⸗ gen ſeine Arbeitsſtätte feſtlich geſchmückt. Von der Firma, der Direk⸗ in G⸗mol von J. S. Bach, in bekannter Meiſterſchaft von dem 1 ganiſten der Friedenkirche, Muſiklehrer E. Dapper geſpielt, 1 dete die ſtimmungsvolle Einleitung. der Kirchenchor gab 10 den Chorgeſängen:„Komm heiliger Geiſt, Herren Gott“(aus G00 Motette: Der Geiſt hilft unſerer Schwachheit auf) und dem⸗ 6. dich zufrieden und ſei ſtille“(Tonſatz von Ph. Wolfrum) von J. 1 Bach und dem„Chriſt, meine Hoffnung“( aus Cantiones ſacrae 50 H. Schütz) ſein Beſtes. Die Vorliebe des Dirigenten für die alt Meiſter des Kirchengeſangs hat hier in Auswahl und Wiedergne der Geſänge feinſte und edelſte Kunſt geboten. Der Chor 34 Friedenskirche ſteht auf erfreulicher Höhe und verdient größte 2 achtung aller Freunde wahrhaft guter Kirchenmuſik. Die Tieun Soli des Herrn Adolf Fiſcher:„Air(aus der Orcheſterſuite 2 D⸗dur) und„Adagio in Cis⸗mol(aus Violinkonzert in.) von S. Bach, ſowie„Adagio und Allegro“ von A. Corelli fügten trefflich in die Geſamtdarbietung ein und zeugten ſowohl von eine überraſchenden Technik als auch von einer hochentwickelten Mu ſikalität des Soliſten. Man hörte mitunter die Violine ſingen Herr Otto Schmidt, in der Friedenskirche kein Unbekannter meß ſang mit ſeinem angenehmen, umfangreichen Baß„Gott dein Güte“ von L. von Beethoven,„Du biſt die Ruh“ von Fr. Schuben, „Es iſt genug“(Arie aus Elias) von F. Mendelsſohn und„ 45 danke dem Herrn“(Sologeſang aus der Kl. geiſtl. Konzerten) H. Schütz, weich und doch kraftvoll und hinterließ den Geſamteln, druck einer wohlklingenden und gutgeſchulten Stimme. Die Beglei⸗ tung der Soliſten lag bei demOrganiſten in guten Händen. Durc glänzende Regiſtrierung und feinſinniges Eingehen auf den ſikaliſchen Gedanken⸗ und Stimmungsgehalt der einzelnen Stüc. war er den Komponiſten in verſtändnisreicher Interpret und de Soliſten ein wertvoller Inſpirator Künftigen kirchenmuſtkallſchen Veranſtaltungen der Friedenskirche möchte man um des eigen artigen Wertes dieſer Darbietungen willens eine größere Zuhörer ſchaft wünſchen. Wr. Der Buſch⸗Abend des Konzerk⸗Vereins findet nunmehr 1. 7. ds. Mts. im Kaſinoſaal ſtatt. Das berühmte Quartett bring dieſes Mal Werke von Mozart, Schubert und Mendelsſohn.. Lilm⸗Kundſchau Id. Alhambra-Lichtſpiele. Ehe uns die Divektlon des Mhambre, am Freitag den derfilmten„Roſenkavalier“ und damit die Zeit de Rokoko darbieten wird. hat man noch einmal Gelegenheit, einen Filn, der kraſſeſten Gegenwart zu ſehen:„Der Trödlervon Amſte 5 dam“ nach Motiven aus dem Schauſpiel Nebeneinander“ von Gege, Kaiſer. Auf der einen Seite der weltabgeſchieden lebende Trödle⸗ Arent Berah mit ſeinem Freund, dem Philofophen Moriſſon, auf anderen ſeine lebenshunarige Tochter. die. durch ihre leichtſinnick Freundin auf die ſchiefe Ebene gebracht, die Nächte in Bars der, bringt, ſich an einen dunklen Ehrenmann verliert und nur nach Uebe winduna der ſchwerſten Bedränaniſſe von ihrem Valer wieder in Elternhaus zurückgeführt werden kann. Drei Schauſpieler ſind 45 die dem an dramatiſchen Höhevunkten reichen Werk den Erfo 4 ſichern: Werner Krauß als Arent Berah, Diomira Jacobini 75 ſeine Tochter Anette und Anton Pointer als ihr Freund. 145 große dramatiſche Darſtellunaskunſt Werner Krauß' iſt ſo bekann daß ſie nicht großer Lobesworte bedarf. Und ſo findet der Künſtie⸗ auch hier in ſeinem mimiſchem Spiel, in der Sorge und Selbſtan opferuna für ſeine Tochter, zu Herzen gehende Ausdrucksmöalichtel ten, die erſchüttern können. Annette, ſeine Tochter(Diomira Jaco“ bini), iſt im Grunde ein ſtilles, feines Mädchen. das trotz aller 215 wege an ſeinem Vater hängt. Fein und abgetönt das ruhiae Spie 5 deſſen Hauptwirkung wohl in den ſeelenvollen, tiefaründigen Auae⸗ lieat. Anton Pointer iſt als Gilbert ohne Auſdrinalichkeit und ohn, leere Geſten ein brutales Tier, nur auf ſich ſelbſt und ſeine eiae. Sicherheit bedacht. Im Verein mit allen anderen Darſtellern und de ausgezeichneten Regie und Photographie ein Werk, das wert 55 länger als nur drei Tage auf dem Spielplan zu ſtehen.— Der üblich⸗ Kleinamerikaniſcher„Sträflina auf Urlaub“ mit den an tol len Einfällen reichlich gaewürztem grotesken Humor und die Deuli 0⸗ Wochenſchau geben dem Programm den Rahmen. eeeeee eee, „Herabſetzung der ſtaatlichen Holzgeldzinſen in Baben. De badiſche Staatsminiſterium der Finanzen, Forſtabteilung, hat 7 Wirkung vom 10. April die Stundungszinſen bei Holzkäufen 5 den Staatsforſten von bisher 0,6 auf 0,5 Prozent für jeden gefangenen Monat, ſomit jährlich 6 Prozent, herabgeſetzt. m entſteht durch die im Bar Unreines Blut zu lange verbleibenden Spelſereſte und ruft häufig auf ber Haut Unreinlichkeiten wie pieſes Puſteln und ähnliche Ausſchläge hervor. Zur Beſeitigunz 1395 Uebels genüat deshalb nicht der Gebrauch von äußerlich anzurden, denden Schönheitsmitteln. Es muß vielmehr dafür geſorat wer Ge⸗ daß das Blut durch eine gründliche Reinlaungskur von den deicung jundbeit ſchädlichen Stofſen befreit und badurch eine Auffriſchuct der geſamten Körperſäfte herbetgeführt wird. Eine ſolche Kur ſchen, man am beſten ſetzt im Frühſahr mit den in Apotheken erhältlt 51 3 aus rein pflanzlichen Stoſfen hergeſtellten Apotheker Rich. Branddie Schweizerpillen, die zualeich in milder und zuverläſſiger Weiſe 1 Verdauunzstätigkeit regeln 15 5 Ertr. Sel, pal,.8. Extr. Achfll.mosch,— Aloeg.— Abeynth l 5fl. 55 Extr. Fr f.— Qent. àa.5. Pulv. rad. Qent— Trif. Aa d. 8. f. Pi Der Tugendpreis Eine luſtige Geſchichte von Richard Rieß — 5 Der ch lebt„ ſtillvergnügt oder leſſe weinend, inei is danm ei Tages der kommt, den b. Schie ch Denn 1 der 82 ein bißchen pertegen und kennt ſich zuerſt gar nicht recht aus, zuvor aber Lu ſitzt in ihrem Jungmädchenzimmer und lieſt. Aber wer konnte immer leſen? t und vergn damtt, ihre Ki r⸗ Danewellg dieſes Ngen 185 5— Pa iſt immer und immer wieder verreiſt. tut man nur als wohlerzogene höhere Tochter? Am beſten— man iſt keine wohl⸗ erzogene höhere Tochter? 60 Sie vor den Spiegel.„Da ich wum und kann nichts e Zwoundzwanzig Jahre und noch nichts für die Un. ſterblichkeit getan.“ Weil ſie ade an die Unſterblichkeit denkt, denkt fällt ihr h ein. ele pri zum Telephon. Freddg. 8 ommſt du heut auf den Tenniẽ plaß?... Nee, ich nich, wer noch?... Was ich tu'? Du, ich fang an zu ſchriftſtellern. Hör, mal, was ich eben gedichtet hab': Ich ſuche keinen ernſten Menſchen, ſondern einen, der immer guter Laune iſt, dabei Bügelfalte tiptop, Kavalier auch ſeeliſch, Tennis⸗ Meiſter, dafür ohne Anhang. Sichere Stellung, be⸗ ſonders am Netz, vermögend, zu amüſanter Ehe. ſätzlich ernſte Männer mit Grundſätzen. Angebote mit Bild, Kragenweite, Schuhnummer und Horoſkop, das ehrenwörtlich zurückgeſchickt wird, erbeten unter „Ich langweile mich zu Tode“ lich allem fähig... ſogar zu einer Verlobung. Na, du weißt ja: ſie der muß ſie ſich eben betätigen. Sie hat keitden Mann, an nicht an Shakeſpeare, aber an Dante Klugchen denkt er. nn — Lu iſt nun in den Jahren, und er ſelber hat eine Dame kennen⸗ gelernt, der er für den Reſt ſeines Lel lichen Krieg erklären möchte Ein ſchlechtes Gewiſſen bedient ſich gern des Pathetiſchen. Pa,“ Lu, von Pa räuſpert ſich,„Du kennſt meinen Freund Tillers in Hamburg, Konſul Tillers? Er hat mir geſchrieben.“ Henf er pleite?“ fragt Lu.„Warum ſchauſt du ſo duſter, Alter⸗ teil zurückziehen. i Villen auf 88 am Gardaſee und in den Alpen Autos zum Ver mülde Herren mit Gehröcken ausgeſchloſſen. Ebenſo grund⸗ als hörbar. Papa iſt erſchrocken: mit 11 unterhältſt. Aber nun ſchieß mal los: Wie alt? Wie groß? Was, oller Krauſe? Ob ich verrückt bin? 2 Nee, alſo, Fredy, Wie was ich ſagen wollte... ich mopſe mich eee. ich bin wirk⸗ hoffentlich nicht zu geſcheit?“ Er ſchreit gerade Lu... Schluß, oller Patzer. Ruf mich wieder mal an. und donn trat Pa ins Zimmer, und Lu ſtürzt ſich ihm in die Frach Wir haben—— Laſer und Tochter, ein bißchen zu . enn. ſt der Kommerzienrat Schrammel, in Firma mel Danel, Nunſee und Mineralöle. Er iſt—3 5 immer in jenen vbeſten Jahre 90 die ſich ein vorüber 19 Aber 97 5 ten 1N 1 5 150 t auch ſo aus, roſig glän 1 0 r. 5 er 000 hilft kein Kunſtfett Lu ſieht ihm ein bißchen ähnlich, d. h. die Stuppsnaſe, die hat ſie von ihm. Sonſt gleicht die ſie kaum gekamnt hat. Schljeflich aber iſt ſie auf dem Umwege über Tante Klugchen erblich belaſtet. Klugchen iſt Frauenrechtlerin geweſen. Seit es da um 1— nimmer zu kämpfen gibt, iſt ſie in einen weiblichen Fußball⸗Klub eingetreten. ſie ihre kriegeriſchen Kräfte austoben laſſen kann. „Das eben iſt's, ſagt Hamlet. Papa Schrammel denkt zwar s gern in Bälde den ehe⸗ Aber— wie ſag' ich's meinem Kinde? „dir belaſtet irgendwas die Leber. Sprich frei Er will ſein Alten ⸗ n nümtihſigtggig viel „„ zwe gnügen und neunzehn fürs Geſchäft... eine Ge⸗ „Das Gegenteil. Er hat genug. Die Tllers 50— rügſt Die iſt gar nicht ſo neugierig, wie ſie ſollte.„Seit wann tra. du Buden dage e beileteſahigen Familien mit dis herum, Pa? du etwa deinen Beruf gewechſelt?“ los Dann macht ſie das Seidenpapier von der Photographie und gchen die männliche Schönheit Hermann Tillers. 8³ „Schau, wie ſeteif er daſ⸗leht. Nee, Pa, danke ſchön. drell nich. So blöd foll der n, den man heiratet, nicht uen. 9¹ Pa iſt zittrig vor Au„ Er hat's ja geahnt, daß en ablehnen W e e er 5 ſich ſo gefreut, 1 gediegenen, lieben Schwiegerſohn zu bekommen einen 5 von Familie und Anſehen. Tillers hat ihm geſtern geſchrieben urüld⸗ dringend... per Eilboten... er wolle 00 von der Arbeit ögeller Und es ſei ſein e ebne aß Hermann als lichſt ͤ Unternehmens eime mette, ſchöne, feſche Frau heircte, mögind die Tochter Albert Schrammels, ſeines Jugendfreundes. derel⸗ Albert Schrammel ſeinerſeits hat an jene junge Dame gedacht, 1 Lu wegen er 705 Monaten ſo viel verreiſt iſt. Nun aber—0 men alle Zukunftspläne über den Haufen werfen...2 ECiner dum Aeußerlichkeit wegen. Er nimmt das Bild nicht zurück: vielleicht gewöhnſt du dich an ihn. Er iſt ein ſo braver un tiger Menſch. Nein... behalt die Photographie. Tiller⸗ „Ich nicht, wer noch, erwidert Lu. nimmt Hermann un und zerknüllt ihn.„In die Ecke, Beſen!“ ruft ſie. Und dann:„ laß uns wieder mal vernünftig miteinander reden.“ Der Kommerzienrat ſinft auf die kleine Ottomane: ſrü mein Herzenskind, ich hab dich fünfzehn Jahre lang, ſeit dem ſilt hen Tode deiner armen Mama, ſchrecklich verwöhnk. Biſt du deinem Pa zufrieden geweſen? „Note Ja!l“ anerkennt Lu. geden „Ich bin ſtolz darauf! ſagt Pa.„Aber—„vernſünftig 4, Jalh kann ich zurzeit nicht. Ich bin nämlich ſelber verliebt aub⸗ ich bin ja noch nicht in den Jahren des Verzichtes, und ich g ſtellen pflegen, wenn die ganz guten ſchat udi⸗ „Schau ihn dir an, Mic lerſe.., ſeit neueſtem hält er ſich ſogar einen Elefanten ustier und einen Affen als Hund.. Pa ſchwitzt Lu, langſam:„Ich denke, er hat auch einen Sohn?“ „Den Hermann“, ſagt Pa. „Und der alſo will ausgerechnet mich heiraten „Ja, woher weißt du 2 Lu zuckt die Achſeln:„Ich ſeh' ſonſt nicht ein, warum du mich chön? Und, wenn er wirklich zum Ehemann taugen ſoll, Ehe heißt Krieg in danenz.. Ob ich übergeſchnappt bin? Na, dreiviertel... Du, ich br⸗ gerad was 50 perſönlich, aber dieſe Furcht ſei augenſcheinlich unbegründet. Im kommt. Hübrigen— da ſei das Bild. Er zieht es heraus und gibt es Lu. Papa ſchüttelt den Kopf. Ich kenne Hermann Tillers zwar nicht ein neues Glück gefunden zu haben 1: Lu ſſt zu modern, um hier Einwände zu machen. Sie ſagt uu „Wie alt iſt ſie und was iſt ſonſt mit ihr los?“ un Pa iſt glücklich über ihr Einverſtändnis. Er hüpft uſ an⸗ et ein anderez Bild: Fräulein Brigitte Hammer. Sie iſt ihe⸗ enpflegerin in Frankfurt. Morgen kommt ſie her. Sei lieb z Kind. Sie iſt ſa noch jung und⸗ 8 muß „Da meinſt du, ich ſei für ſie eine zu alte Tochter üimmet Frau Tillers werden? Praktiſch, Pa. Aber du haſt wie wen⸗ recht. Ich werd heiraten. Nur weiß ich noch nicht genau, Aber das iſt ja eigentlich wurſcht.“ Pa iſt gerührt:„Mein Kind... mein allerbeſtes Kind einen Er iſt ehrlich verlegen. Und zieht ſich nun zurück, nicht ohne zwar Blick in die Ecke zu werfen, in der Hermann Tillers liegt, 1. nur in effigie, aber häßlich zerknüllt. Fortſetzung kolet ——— — %³ A A l⸗ . SK 2— als dritte Schulkonferenz— eine Penbree ner sbeimen ſind 59 Krankenanſtalten mit Abteilungen für Pfründ⸗ imtwoch, den 5. Mal 1026 Neue Mauunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Selte. Nr. 207 Anterrichtsminiſterium und höhere Fachſchulen Unter dem Vorſitz des Miniſters des Kultus und U nterrichts ud am Montag im großen Sitzungsſaal des Miniſteriums des nit den Direktoren der hö 5 1 öheren Fachſchulen, der größeren rbe⸗ Ner dandelsſchuken ſtatt Aüch dieſe Stzung ſolte, wie Meie datun mele in ſeiner Eröffnungsanſprache betonte, neben der uhlan wichtiger Einzelfragen dazu dienen, eine nähere perſönliche wöglcen bme des Miniſters mit den Leitern der Schulen zu er⸗ gehendeniſteriamdiretor Dr. Schmitt behandelte in längeren, ein⸗ chiet en Darlegungen eine Reihe ſchultechniſcher, in das Arbeits⸗ falenn der höheren Fachſchulen, der Gewerbe⸗ und Handelsſchulen Schulent Fragen. Er beſchäftigte ſich zunächſt mit den großen 557 5 der Städte, bei denen infolge des ſtarken Anwachſens ſatig chülerzahl gewiſſe Neuerungen in der Organi⸗ zur Au geboten ſcheinen und ging dann auf die Vorausſetzungen näher ufnahme von Schülern in die Handels⸗ und Gewerbeſchulen 105 ein. Die Teilnahme der Schüler und Gaſtſchüler am Reli⸗ rich wurde an Hand der einſchlägigen geſetzlichen Beſtim⸗ Lehriint beſprochen und ebenſo die Beteiligung der Lehrer an den ſerner gaprüfungen. Eingehend befaßte ſich der Miniſterialdirektor ie el mit der Frage der mittleren Reife. Er ſtellte feſt, daß le A rein ſchuliſcher Begriff ſei und vor allem dazu dienen ſolle, ſehen chüler, der ſie erreicht hat, nach außen hin ein gewiſſes An⸗ ſchlededn, geben. In dieſer Frage, die noch nicht endgültig ent⸗ m Miſt, finden zurzeit Befprechungen unter den Ländern ſtatt. gufeſle ſtreifte Miniſterialdirektor Dr. Schmitt noch kurz die der diſziplin ſowie den Etat des Unterrichtsminiſteriums, 55 aber nicht kleinlicher Sparſamkeit mahne. der An dieſe Darlegungen ſchloß ſich eine längere Ausſprache, bei r 00 Direktor des Staatstechnikums Prof. aa r dem 81 er den Dank der Anweſenden für die Einberufung der fandend ausſprach. Alle vom Miniſterialdirektor berührten Fragen ſte 950 eine gründliche und ſachliche Beſprechung. Dem Mini⸗ imterbveitet ferner eine Reihe von Anregungen und Anfragen 3 In ſeinem Schlußwort beleuchtete Miniſte r Remmele noch⸗ — die Stellung der Schule zum Staat, wobei er eindringlich brauf hinwies, wie notwendig ein offenes und feſtes Ver⸗ Mi e zwiſchen den Schulleitungen und dem 5 beum ſei. Mit Nachdruck hob der Miniſter die beſonderen en Ken,— Fachſchulen in unſerem von ſchaſt— 5 90 chwirkungen ſchwer erſchütterten Wirt⸗ — Badiſche wohlfahrtsheime und Fürſorgeanſtalten euſtealbt wenla gander im Ozulſchen Reſch pie wit Wontgatrte, ausgeſ n Erholunasbeimen und Anſtalten ähnlicher Art ſo reichlich Rei Atet ſind. wie Baden. In erſter Linie verdanken wir dieſen 6 1 5 an caritativen Anſtalten der Heilkraft zahlreicher Quellen Stie Baden⸗Baden. Badenweiler), ſowie der Höhenlage einzelner Verdlen Zuſammenhang mit der Milde des Klimas. Ein aroßes b 5 um die Gründung von Woblfahrtsanſtalten aller Art Land auch den großen Verbänden, wie dem Caritasverband, dem zu. esverein für Innere Miſſion, dem Badiſchen Frauenverein uſw. 5 denn einer vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt veröffentlichten 9 eiamfaenſtelluna über ſämtliche badiſche Wohlfahrtsheime beträat die 56 eiftal dieſer Anſtalten nach dem Stand im März 467: nicht in⸗ lalt]— in dieſer Zahl ſind die allgemeinen Krankenhäuſer, wie ſie öff 550 Amtsſtadt unſeres Landes aufweiſt. In der ſtatiſtiſchen Ver⸗ und—.— ſtehen an erſter Stelle 136 Erholungsheime für Kinder beim rwachſene: dann folgen 34 Säuglinas⸗ Kinder⸗ und Mütter⸗ Erzi Kinderkrankenhäuſer, 73 Waiſen⸗, Fürſorge⸗ und andere Geiſt ungsanſtalten. 26 Anſtalten für Taubſtumme, Blinde, Krüppel. aun esſchwache uſw. Unter den 170 Pfründner⸗, Alters⸗ und Verſor⸗ und Arme uſw. aufgeführt. Den Schluß bilden 28 Tuberkuloſe⸗ bellan. mennaten, Wie groß das Bedürfnis nach Erholungeheimen in kontem Land in den letzten Jahren war. das dank des Eingreifens Eheccheneller und ſonſtiger Verbände weniaſtens zum großen Teil Jahre igt werden konnte, geht doraus hervor, daß in den letzten vier 8 in unſerm Land nicht weniger als 63 Erholunasheime, „Arunter 17 für Kinder, ins Leben gerufen worden ſind. kabridas Druckheft des Statiſtiſchen Landesamts, das für ſede Wohl⸗ Sanſtalt unſeres Landes den genauen Namen und Sitz. die Be⸗ keit 1 0 15 1 räger der Anſtalt ſowie die denzahl aufführt, iſt vom Stat tiſchen Landesamt zu bezlehen. 19 0 ͤ ͤ—— Kommunale Chronik — Landauer Wohnungsnöte Landau, A. Mal. 2 5 In der Stadtratsſitzung berichtete Ober⸗ darperelter Dr. Ghrenſpeck über die Maßnahmen, die im ſetrof en Jahre zur Bekämpfung der Wohnungsnot jehteſfen werden ſollen. Nach ſeinem Bericht iſt— trotzdem in den kürzand, Jahren 588 Wohnungen aus öffentlichen Ritteln gebaut 1921 n ſind— die Zahl der Wohnungſuchenden von 638 am 1 April Keößtauf 880 am 1. April 1926 geſtiegen. Dieſe Tatſache iſt zum außer Teil darauf zurückzuführen, daß die Beſatzungsbehörde Vohn den Kaſernen und reichseigenen enſtgebäuden noch 284 den 188 ben in Privathäuſern beſchlagnahmt hat, abgeſehen von Auders möblierten Einzelzimm/ rn. Die Stadtverwaltung hat zur Nuhnuung der Wohnungsnot für 1928 beſchloſſen, insgeſamt 75 bale ungen teils ſelbſt zu bauen, teils ihre Erſtellung durch Pri⸗ urdeder Bauunternehmer zu finanzieren. Ter Stadt Landau biete en aus Mitteln des Reichsminiſteriums für die beſetzten Ge⸗ Be——— Errichtung von Erſatzwohnungen anſtelle der von der bon 7200 beſchlagnahmten Privatwohnungen Bandarlehen in Höhe Künd 0000 Mark bewilligt. Außerdem beabſichtigt die neuge⸗ rtchten Poſt⸗Baugenoſſenſchaft in Landau noch 14 Wohnungen zu der Diſſdent als mitalled der katheliſchen Schulyflegeſchaft * büre, Birqmaſens, 2. Mai. In der Stadtratsſitzung erklärte Ober⸗ ber bormeiſter Strobel, daß im Hauptausſchuß das Verlangen abgekbsitsloſen auf Gewährung einer Sonderbeihilfe miniſt ehnt worden ſei und daß dieſe Entſcheidung vom Sozial⸗ leerium unterſtützt wurde. Ein daraufhin erfolgter Antrag Tagesmmuniſtiſchen Stadtratefraktion, dieſe Angelegenheit auf die Eine ordnung der Stadtratsſitzung zu ſetzen, wurde abgelehnt. der talchr ausgiebi e Debatte erfolgte auf Grund eines Antrags Ero 1 holiſchen Schulpflegeſchaft, er ſej auer aus der Pflegſchaft auszuſchließen, da malionerseit bei ihrer Bildung auf Grund von Infor⸗ und 9 en hineingekommen iſt. Stadtrat Cronauer ſei D 1 edent liſchenahe trotzdem bei ſeiner Wahl erklärt, daß er er katho⸗ ſchlacht Religion angehöre. Es kam zu einer ausgedehnten Rede⸗ ſeits ien den Sazialdemokraten und Kommuniſten einer⸗ damit un den Bürgerlichen andererſeits, die aber ſchließlich doch busgeſchiee, daß der kommuniſtiſche Stadtrat aus der Pflegeſchaft ſa jeden wurde, weil das Geſetz eine rein konfeſſionelle Zu⸗ m menſetzung der Schulpflegſchaft verlangt. Die Stadt Worms verlierl den Weinprozeß Worms, 2. Mai. In der Sitzung des hieſigen Amtsgerichts Fric eine Klage der Stadt Worms gegen Heinrich Zaiß und Straft lemens gur Die Beiden hatten einen ädieehl über je 150 Mark wegen Nichtbezahlung der hatten iſchen Getränkeſteuer erhalten. Die Angeklagten den atledöch gegen dieſe Strafbefehle Einſpruch erhoben. ie uur⸗ daß aber freigeſprochen. Das Gericht war der Auffaſſung. 19253 25 Getränkeſteuerverordnung der Stadt Worms vom 30. Juni den kommuniſtiſchen Stadtratſ ANus dem Lande FIriedrichsſeld. 5. Mai. Der bis vor eintgen Wachen bel ber Firma Heinrich Lanz⸗Mannbeim beſchäftiat geweſene. 65 Jahre alte Auguſt Breiner hat ſich Dienstaa früh in ſeiner Wohnung am Fenſterkreuz aufgehänat. *Bruchſal, 5. Mai. Der Bruchſaler Sommertaaszuag ver⸗ lief als Volksfe ſt im wahrſten Sinn, an dem die geſamte Einwoh⸗ nerſchaft wärmſten Anteil nahm, in ſchönſter Weiſe. Die Moraen⸗ muftk der Trommler⸗ und Pfeifergarde und ein Freikonzert der Stadtkapelle auf dem Hobeneggerplatz leiteten das Kinderfeſt ein. Jede Gruppenabteilung in dem farbenprächtigen Zua hatte eine Muſikkapelle. in jeder Abteiluna waren vertreten die Jugend mit ihren buntfarbenen Sommertagsſtecken, die Butzenmänner. die heuer ſehr zahlreich(64) und oft böchſt originell waren, und die verſchiede⸗ nen Wagengaruppen, die ſeweils mit dem Komiteewagen ihren Ab⸗ ſchluß fanden. Die Wagenaruppen waren durchwea mit viel Fleiß aufgebaut. Einige zeichneten ſich durch beſonders anſprechende Zu⸗ ſammenſtellung aus. Der Zug nahm ſeinen Wea durch verſchiedene Straßen der Stadt nach dem Schloßhof, wo er ſich nach vorausgegan⸗ gener Bretzel⸗ und Preisverteilung auflöſte. Die Veranſtaltung lockte einen großen Zuſtrom von Fremden nach Bruchſal. K. H. * Aus dem Schwarzwald, 4. Maj. Mit dem Umſchwung der Witberung am Beginn des Mai hat ſich eine ſtarke Gewitter⸗ neigung eingeſtellt, die ſchon am Sonntag zu ergiebigen Regen und zu ſchwülem Wetter geführt hatte. Am Montag kam nach einer an ſich abgekühlten Nacht es wieder zu ſtarker Gewitter⸗ neigung, die in den Nachmittagsſtunden zu ſehr ausgebreiten und ſehr hefligen Gewittern führte. Die elektriſchen Entladungen waren von einer Heftigkeit, wie ſie ſeit Jahren nicht beobachtet worden iſt. Die Gewitter waren von ſtarken Regengüſſen begleitet, die ſtrichweiſe mit Hagel vermiſcht waren. Ueber Schäden durch Blitz oder Hagel bisher keine Anhaltspunkte vor. Für das Vor⸗ wärtskommen der Vegetation iſt das feuchtwarme Treibwetter von großem Wert. » Ehrenſtetten b. Freiburg. 3. Mal. In der Nacht zum Sonn⸗ tag wurde auf den Aligemeinderechner Anton Ruh und ſeine Frau ein räuberiſcher Ueberfall verübt. Die Räuber vermuteten offenbar, daß Ruh noch die Gemeindekaſſe habe, und verſuchten durch das offene Fenſter in die Wohnung einzuſteigen. Die Diebe gaben, als ſie merkten, daß ſie entdeckt find, einen Schuß ab, der die Frau ſch am Halſe traf, jedoch nicht tödlich. Auf die Rufe des Manne⸗ ſuchten die Diebe— es ſollen drei geweſen ſein, das Weite. ohne erkannt zu ſein. Die Ermittelungen wurden ſofort aufgenommen. FJell-Weierbach, 3. Mui. Geſtern abend brannte das dem Landwirt Hemrich Falk gehörende in Zell⸗Riedle ſtehende umbe⸗ wohnte Wohnhaus mit Oekonomiegebäude bis auf den Grund nieder. X Müllheim, 5. Mai. Bei dem Gewitter. das am Samstag in hieſiger Umgebung niederaing. ſchlua der Blitz in Lütſchenbach in die Stalluna des Landwirts Roſer. Das Dach wurde beſchä⸗ digt und eine Kuh erſchlagen. Gerichtszeitung der Moroͤprozeß Irmſcher wvor dem Schwurgericht Frankenthal Nachmittagsverhandlung Jn der Nachmittagsverhandlung wurden die Zeugen in dem Schifferſtadter Fall nernommen. Der erſte Zeuge, Maſchinenſchloſſer Angele⸗Schifferſtadt, wurde mit zebn anderen Leuten beſtimmt die Erſchießung des Volz und des Drehner vorzunehmen Die Leute wurden an den ſogenannten Quodgraben geführt, wo Irm⸗ ſcher das Kommando gab:„Achtung. Feuer!“ Im gleichen Moment krachten die Schüſſe. Sehr ſchwer belaſtende Ausſagen machte der aus dem Gefängnis vorgeführte Heizer Peter Hick aus Mundenheim. Er befindet ſich feit Januar 1924 wegen einer Straftat in franzöſiſcher Gefangen⸗ ſchaft. Der Zeuge hat ſelbſt geſehen, wie draußen am Quodaraben der Angeklagte Irmſcher ſein Gewehr auf den Volz richtete und auch abſchoß. Auch ſah er, wie Volz zuſammenbrach. Ob Irmſcher auch auf Drehner geſchoſſen hat, weiß der Zeuge nicht. Er beſtätigt aber, 0 auch bei dem zweiten Falle Irmſcher das Kommando zum Feuern gab. Zeuge Settelmeler wurde unvereidigt vernommen, weil er wegen des Verdachts der Mittäterſchaft ein ganzes Jahr in Unter⸗ ſuchungshaft ſaß. Er ſchilderte eingehend den Grund der Beſetzung von Schifferſtadt, weil das Gerücht verbreitet war. daß die Biſchofs⸗ gruppe von Ludwigshafen zuſammen mit den Kommuniſten von Schifferſtadt und Haßloch die Separatiſten beſeitigen wollten. Der Zeuge behauptete weiter, daß der Grund der Erſchießung der beiden Leute der geweſen ſei, daß dieſe bei einem Bankraub in Neu⸗ ſtadt beteiligt geweſen ſeien, auch hätten ſie falſche Paviere bei ſich getragen. Die Zeugin Aenne May, Frau des früheren Weinhändlers Maun in Schifferſtadt, kann nur mitteilen. daß ihr Mann an dem fraglichen Abend am Bahnhof Schifferſtadt aeweſen ſei. Im Korridor ihres Hauſes habe ſie die beiden Leute wimmern hören, ohne daß ſie ſie gefehen habe. Erſt am nächſten Tage habe ſie gehört. daß die Leute erſchoſſen worden ſeien. Zeuain Krämer Auguſte war Putzfrau im Hauſe May. Sie hat ebenfalls gehört, wie die beiden jungen Leute derart ſchwer miß⸗ handelt wurden, daß ſie laut wimmerten und ſie es nicht mehr mit hätte anhören können. 95 Eine weitere Anzahl Zeugen, die bei der Separatiſtenbewegung in waren, können nur bekunden, daß an dem fraglichen Abend die Weiſung ergangen ſei, daß, wenn Schiſſſe fallen, man ſich darüber nicht aufzuregen brauche. Auch dürfte kein Alarm daß de werden. Alle dieſe Heugen bekunden übereinſtim⸗ mend, daß die beiden Opfer vor ihrem ode auf das furcht⸗ barſte mißhandelt wurden. Auch ſie wollen gehört haben, daß Irmſcher das Kommando zum Feuern gegeben habe. Mehfere Zeugen hatten am Tage der Tat die beiden Leichen eſehen. Die Mißhandlungen müſſen ganz furchthar geweſen 233 Anſcheinend ſeien die Leute durch Kopfſchüſſe getötet worden. Die Opfer wurden nuf Weiſung der Separatiſten in Speyer beigeſetzt. Zeuge Polizeiwachtmeiſter Kolb⸗Schifferſtadt iſt ſeinerzeit bei der Beſetzung von Schifferſtadt mit noch anderen Bürgern nach Speyer verbracht worden. Bei der Ankunft in Speyer ſei Irmſcher erzählten, daß in Schifferſtadt zwei Leute erſchoſſen worden ſeien. Er, der Zeuge, hätte Glück gehabt, daß er nicht in Schifferſtadt war, onſt wäre er auch erſchoſſen worden. Eder habe das Kommando gegeben und Irmſcher habe gaceſten Zeuge Hilfsarbeiter Wolf in Schifferſtadt war ebenfalls im Regierungsgebäude zu Speyer, als von der Tat geſprochen wurde. Irmſcher habe den Settelmeier gefragt, warum er bei dem Kom⸗ mando nicht geſchoſſen habe. Es ſei eine feige Tat von ihm ge⸗ 171955 Settelmeier habe erwidert, daß ihn die Leute gedauert ätten. Zeuge Otto Schön, Schloſſer in Speyer, hat zwei Tage nach der Tat im Vorzimmer des Präſidialzimmers das gleiche gehört. Irmſcher habe dem Settelmeier wegen ſeiner Feigheit Vor⸗ würfe gemacht. 80 Die Zeugin Eliſabeth Drehner, die Witwe des Grſchoſ⸗ ſenen bekundete, daß ſie am 20. November erfahren habe, daß ihr Mann in Schifferſtadt erſchoſſen worden ſei. Sie habe ſich mit ihrer Schwägerin nach dort 10 wo beide in einem Auto nach Speyer befördert wurden, und ihnen im Regierungsgebäude ſeitens des Irmſcher erklärt worden ſei, daß die beiden Erſchoſſenen auf die Separatiſten in feiger Weiſe hinterrücks geſchoſſen und auch die Abſicht gehabt hättan, das ſeparatiſtiſche Regime zu ſtürzen. Er, Irmſcher, hätte den Befehl zum Schießen gegeben. nicht ungültig ſei und daß deswegen die beiden Angeklagten au icht beſtraft werden künntel. 0 kündeie das Gericht folgendes Arkeil: ugegen geweſen, der auf ihn losgeſchlagen habe. In der 1 ̃ fraglichen Mordnacht ſei Irmſcher und ſein Genoſſe Eder noch nach 2—5 Speyer in das Regierungsgebäude gekommen, wo ſie dem Zeugen 5 and erfolgen. erklärt, daß Irmſcher aus freien Stücken gehandelt habe. Für die Zukunft würde die Sache geändert werden. Damit war die e e in beiden Fällen exledigr. Es kam noch die Schweſter des Angeklagten zu Wort, die er⸗ klärte, daß ſie es ſich gar nicht denken könne, wie ſich ihr Bruder in ſeinem Charakter ſo verändert habe. Er ſei ſicher in ganz fa⸗ natiſcher Weiſe von dritter Seite zu den Separatiſten ge⸗ drängt worden. Im Krieg habe er ſich die goldene Tapferkeits⸗ medaille, das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe und drei Verwundetenab⸗ zeichen erworben. Die Umwandlung ſeiner ganzen Perſon ſei ihr und ſeiner Familie unklar. Die Sitzung wurde hierauf auf Mittwoch vormittag vertagt. Es werden ſofort die Staatsanwalte zur Begründung der An⸗ klage das Wort ergreifen. Gegen den Spätnachmittag dürfte das Urteil gefällt werden. Das Urteil Am heukigen Mittwoch nachmittag gegen halb 12 Uhr ver⸗ Der Angeklagte wird wegen dreifachen Mordes dreimal zum Tode und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurkeilt. Der Angellagte nahm das Arteil gefaßt enkgegen. Aus den Mannheimer Gerichſsſälen Der Reiſende Joſef Späth aus Walldorf war früher in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch. Nach ſeiner Entlaſſung ſuchte er die Angehörigen zweier Inſaſſen der Anſtalt auf und erſchwin⸗ delte ſich Beträge von 7 Mark in einem und von 20 Mark im anderen Fall. Er gab ſich dabei als Wärter der Anſtalt aus und machte den Frauen vor, ſie ſollen für ihre Männer Geld mit⸗ geben, da in der Anſtalt die Einrichtung getroffen wäre, nach der den Inſaſſen bei einer täglichen Vergütung von 50 Pfg. beſſere Koſt verabreicht würde. Leider ſind beide Frauen auf dieſen Schwindel hereingefallen. Späth, der z. Z. in Karlsruhe eine Haft⸗ ſtrafe verbüßt, erhielt vom Gericht(.G. 4, Vorſitzender Amts⸗ gerichtsrat Strübel) eine Gefängnisſtrafe von 8 Monaten. Der Tünchermeiſter Ferdinand Fillian hatte in der Woh⸗ nung eines Amtsgehilfen in der Dammſtraße 55 Tüncherarbeiten verrichtet. Bei dieſer Gelegenheit entwendete Fillian aus einem Küchenſchrank eine Geldbörſe mit 20 M. Inhalt und eine Brieftaſche. Die Brieftaſche fand man ſpäter in dem Waſſerbehälter eines Klo⸗ ſetts einer Wirtſchaft. Dem Tünchermeiſter wurde der Diebſtahl auf den Kopf zugeſagt. Gewiſſensbiſſe veranlaßten ihn auch zu einem Geſkündnis, das er jedoch ſpäter widerrief. Das Gericht ver⸗ urteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten. Der Fuhrmann K. L. mißbrauchte ſeinen Vertrauenspoſten in⸗ ſofern, als er vor einiger Zeit 58 Meter Handtuchſtoffe unter⸗ ſchlug und eine Kiſte Likör zu entwenden verſuchte. Um dieſe Kiſte zu bekommen, mußte er zuerſt eine Diele vom Heuboden mit Gewalt aufreißen. Der Angeklagte gibt die Tat zu und entſchuldigte ſich damit, daß er ſich durch die Aneignung des Handtuchſtoffe⸗ ſchadlos halten wollte für den Abzug von 10 Mark für verloren gegangene Säcke. Auch habe er keine Kiſte Likör ſtehlen wollen, ſondern nur eine einzige Flaſche, um dieſe an ſeinem Ge⸗ burtstage zu trinken. Das Gericht(Amtsgerichtsrat Str ü be 0 diktierte dem Mann, daß ihm die Sorgen vergehen, eine Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Monat und 18 Tagen auf. 18 Tage ſind durch die Unterſuchungshaft verbüßt. ch. zr rrm ũ ũ nnnnnnnn;:::: Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(J morgens) Luft⸗ Tem⸗ S 2 32 2 See⸗ Se S Wind N 8822 döhe d N tur S eee ene 8 88 m mn Cr S8 8S84 k Rmicht. Stärke 8 8 5 Werſbeim 4 I 5 N0 ſſeicht beiter Königſtuhl. 625 756,2 8 10 5 ſtill— woltenlos 0,5 Kar sruhe 127 256,2 9 15 8ONof ſeicht wolkig— Baden Baden 218 7558 10 15 8 SW„ Nebel 0,5 Lillingen 780 756,6 8 12 88 s fleicht Regen— Feldberg. Hoff 1497 630,6 3 5 3 W ileicht Nebel 1 Badenweile[———————— 16 St. Blaſien———58 9—6 ſtill— bedeckt 5 Höchenſchwd.————1— Auf zeitweiſe R älle war es geſtern in Baden meiſt be⸗ ee enerweldern mit Nebel. Die heutigen Morgentemperaturen ſind ungefähr die gleichen wie geſtern. Durch einen Hochdruckkeil, der ſich von England nach Süden vorgeſchoben hat iſt die ozeaniſche Zyklone vom Kontinent abgedrängt worden. lleber Mitteleuropa liegt heute ein ausgedehntes Tieſdruc gebiet mit mehreren Kernen. Eine ſchmale Rinne am Nordrande der Alpen brachte heute morgen für Baden leichte Aufgleitregen. Wei⸗ tere Störungen über Frankreich laſſen auch für morgen unbeſtän⸗ diges 506—5 055 e ee, lagerung des nordweſtlichen Hochdr⸗ 8 inft ſtärterer Abkühlung(Nachtfroſtgefahr) zu rechnen. Vorausſichkliche Witterung: Für Donnerstag bis 12 Ahr nachts: Unbeſtändig, keine weſentlichen Temperaturänderungen, leichte Ge⸗ wittergefahr. Neue Mannbeimer Zeitung, G. m. b.., Mannbeim, E 9, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Nedakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner— Feuilleton: Dr. Fritz Hammes. Kommunalvolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willn Müller.— Handelsteil: Kurt Ebmer.— Gericht und Alles Uebrize. Fr. Lircher. Anzelgen. Joſ Bernbardt Für die Reisel Die Nachsendung der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Bestellungen sind unter Angabe des seit- berigen Bezugsortes nur schriſtlich an die Geschältsstelle E 6, 2 zu machen. Der Ver- sand kann täglich erſolgen und täglich ein- gestelll werden.— Wird Nachsendung der Zeitung auf unbestimmte Dauer gewünscht. dann ist der Geschäftsstelle unserer Zeitung rechtzeitig schriftlich anzugeben, an welchem Tag die Lieferung einzustellen ist, bezw. wieder in die Wohnung weiter eriolgen soll, Zur Vermeidung der Porto und Einzugs- kosten bitten wir die Gebühren für den Versand im voraus zu entrichten. Diese betragen wöchentlich: Für 1 bere'is abonnierfes Exemplar N. 0. 60 Ausleand..20 Für 1 hesonderes Exemplar.. MI..50 Ausland M. 2. 10 Neue Mannheimer Zeiſung. Aus einer Entfernung von 50 Meter ſeien ße erſchoſſen worden. Sein Vorgeſetzter Blehl habe die Tat abſolut nicht gebilligt und f. Sette. It. Reue manuheimer Zeitung Adend⸗Ausgabe) Mmittwoch, den 3. Mal 1926 9. Handelsblatl [Neue Atannh eimer Seitun Erhohung oͤes Notenumlaufes um 439.9 Millionen Mark Weitere Verſtärkung des Gold⸗ und Deviſenbeſtandeß Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. April nahm die geſamte Kapitalanlage in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 106,2 auf 1863,9 Mill. RM. zu, und zwar ſtiegen die Lombar dbeſtände um 53,5 auf 61,1 Mill. RM. und die Wechſelbſtände um 52,7 auf 1213,7 Mill. RM., wobei zu berückſichtigen iſt, daß 66,0 Mill. RM. an rediskontiert geweſenen Wechſeln in das Portefeuille der Bank zurückgelangt ſind, wodurch ſich die Geſamtſumme der weiterbegebenen Wechſel auf 198,1 Mill. RM. ermäßigte. Die Effekten beſtände blieben mit 89,0 Mill. RM. unverändert. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 510,7 Mill. RM. in den Verkehr abgefloſſen; der Umlauf an Reichsbanknoten hat ſich um 439,9 15 8 085,9 Mill. RM. erhöht und der an Rentenbankſcheinen um 170,8 auf 1 156,8 Mill. RM. Die Beſtände der Reichsbank an 8 5 Scheinen gingen dem⸗ nach auf 399,6 Mill. RM. zurück. In der Berichtswoche wurden für 1,9 Mill. RM. Rentenbankſcheine getilgt. Die fremden Gelder haben im weſentlichen im mit den er⸗ Ff höhten Zahlungsmittelanforderungen um 448,3 aüf 607,0 Mill. RM. abgenommen. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Devi 1— ſind um 134,7 auf 1882,5 Mill. RM. angewachſen, und zwar haben die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 134,6 auf 391 Mill. RM. zugenommen und die an Gold um 71000 auf 1491,5 Mill. RM. Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 48,3 v. H. gegen 56,4 v. H. in der Vorwoche, die durch Gold und deckungsfähige Deviſen 61 v. H. gegen 66,1 v. H. 2: Verluſtabſchluß der Maſchinenbau-Geſellſchaft Karlsruhe. Die dem AR. vorgelegte Bilanz auf 31. Dez. 1925 ergibt nach vorſich⸗ tiger Bewertung der Beſtände und nach Abſchreibung aller Betei⸗ ligungen bei Tochter⸗Unternehmungen, welche zwecks Umſtellung auf neue Fabrikationszweige gegründet worden ſind, unter Berück⸗ ſichtigung des Gewinnvortrages für 1924 einen bilanzmäßigen Ver⸗ luſt von 701 278 ¼, der durch Auflöſung der geſetzlichen Reſerven von 700 000 bis auf 1279., die vorgetragen werden, gedeckt wird(i. V. Reingewinn von 357 845, aus dem 5 v. H. Dividende auf die StA. und 7 v. H. auf die V. A. verteilt wurden). 20: Firmenänderung der Hugo Skinnes⸗Riebeck Oel⸗ AG. in Berlin in Deutſche Gaſolin AG. Die GV. genehmigte den bekann⸗ ten dividendenloſen Abſchluß. Aus dem AR., der ſich bisher aus 30 Mitgliedern zuſammenſetzte, ſind u. a. im Laufe des Berichts⸗ Hugo Stinnes jun., Dr. Edmund Stinnes. Insgeſamt beſteht der AR. gegenwärtig aus 19 Mitgliedern. Die Verſammlung beſchloß, dieſe Zahl der AR.⸗Mitglieder zu belaſſen, ſo daß Neuwahlen nicht ſtattfanden. Im Zuſammenhang mit Aende⸗ rungen des Aktienmajoritätsbeſitzes genehmigte die Verſammlung die Abänderung der Firma in Deutſche Gaſolin Acß. Ueber das am 31. März 1926 bereits abgelaufene neue Geſchäftsjahr wurden von der Verwaltung keine Mitteilungen gemacht, da die Bilanzarbeiten noch nicht fertiggeſtellt ſeien. Auch ein Ueberblick über das Ergebnis ſei zurzeit mit Rückſicht auf die unüberſichtliche Wirtſchaftslage jahres ausgeſchieden: nicht möglich. eeeeere Abſchlüſſe e Neue Concordla Lebens-Berſicherungs⸗Acz. Der A. beſchloß, der GV. am 14. Mai vorzuſchlagen, von dem nach Rückfellungen von insgeſamt 280 000(126 313) ſowie nach Abſchreibungen von 64 269 10 000)„ ſich ergebenden Reingewinn von 1009 777 der geſetzl. Rücklage 50 488(33 950), der Gewinnrücklage der Ver⸗ ſicherten 910 555(604 169) ½1, d. ſ. 90 v. H. des geſamten Rein⸗ gewinns, zu überweiſen und an die Aktionäre wiederum eine Dividende von 10 v. H. des bar gezahlten AK. zu verteilen. Die Prämien⸗Einnahme betrug im Jahre 1925 6 436 894 1; der Verſicherungsbeſtand belief ſich Ende 1925 auf 23 515 Verſiche⸗ rungen mit 130 149 331 l. 2t Deutſch⸗Südamerikaniſche Bank Acz. Einnahmen aus Zinſen; Diskont, Wechſeln und Proviſionen 9 641 507(7 885 245). Da⸗ gegen Handlungsunkoſten 7 365 291(5 900 588) und Steuern 850 745(708 129). Reingewinn 1 501 998(1 276 528), von dem 1,2 05 Mill.„1 zur Bildung einer beſonderen Reſerve ver⸗ wendet, wieder 200 000% auf Bankgebäude abgeſchrieben und wieder 101998 auf neue Rechnung vorgetragen werden. Dem Verwaltungsbericht zufolge haben die überſeeiſchen Niederlaſſungen der Bank auch im verfloenen Jahr ihren Wirkungskreis ausdehnen Die neu eröffneten Filialen in Sao Paulo und Santos hätten ſich befriedigend entwickelt, obgleich ſie in dieſem Jahr zum Gewinn noch nicht beitrugen. Bilanz: gedeckte Schuldner 60,6(39,7), können. ungedeckle 31,2(40), fremde Gelder 145,8(140) Mill. I. 24: 5 v. 5. Dividende beim Verein für chemiſche Induſtrie Ac. in Frankfurt. Der Reingewinn des Geſchäftsjahres 1925 ſtellt ſich nach 100 000(153 578) Abſchreibungen auf 258 919(283 898) 4, . i. V. auf die StA. 9 aus dem 5 v. H. Dividende gegen 6 v. ausgeſchüttet werden ſollen. Die im letzten Vierteljahr 1925 not⸗ wendig gewordene mehrwöchentliche Ausſperrung der Belegſchaft ſei vornehmlich an der Gewinnminderung ſchuld. Das mit der J. G. Farbeninduſtrie getroffene Methanolabkommen wurde um ein weiteres Jahr verlängert. Senkingwerk Ac. in hildesheim. Die GV. beſchloß wie l. V. ſeine Dividende von 6 v. H. Emil Buſch Optiſche Induſtrie A. in Rathenow. Nach 158 458 (96 140) ½ Abſchreibungen und bei 130 622(91 528) Zins⸗ aufwendungen 14957(11 286)„ Reingewinn. 6 v. H. Pflicht⸗ dividende auf die VA., Reſt wird vorgetragen. Bilanz: Kreditoren 1,54(1,36), Debitoren 0,99(0,76), Wechſel 0,07(0,13), Vorräte 2,12(2,56), Verkaufs⸗ und Muſterlager 0,51(0) Mill., Grund⸗ ſtücke 165 000„, Gebäude 685 000(698 000) und Maſchinen, Werk⸗ zeuge und Einrichtungen 730 000(702 000) A. Deutſche Fenſterglas AG. Nach Abſchreibungen auf Grund⸗ ſtücke und bei üblicher Bewertung der Warenbeſtände Verluſt von 49 431, der aus dem 100 000/ betragenden Reſervefonds gedeckt werden ſoll. 21: Die e der Gebrüder Simon— Vereinigte Textil⸗ werke AG., Berlin. Die Beſchränkung des Unternehmens auf den Baumwollwarengroßhandel, die zur Abſtoßung ſämtlicher indu⸗ ſtrieller Beteiligungen geführt hat, kommt in einer gegenüber dem Vokjahre weſentlich veränderten Bilanz per 31. Dez. zum Ausdruck. Beteiligungen haben ſich von 12,66 auf 5 Mill. verringert. Ent⸗ ſprechend iſt eine Erhöhung der Debitoren von 3 auf 10,65 Mill. eingetreten. Kreditoren weiſen eine Erhöhung von 1,95 auf 2,73 Mill. auf. Mit Rückſicht auf die ungünſtigen Wirtſchafts⸗ verhältniſſe ſoll der erzielte Gewinn zu Abſchreibungen verwendet werden. Infolgedeſſen wird nur ein geringer Ueberſchuß von 91000„ auf neue Rechnung vorgetragen. Im laufenden Jahre hat ſich der Umſatz der Firma Gebrüder Simon wieder gehoben. Hannoverſche Gummiwerke Excelſior Acß. in Hannover⸗einden. Nach Abzug ſämtlicher Unkoſten und Rückſtellungen Rohgewinn von 0,67(0,41) Mill. 4, wozu noch 0,99 Mill. Vortrag treten. Ab⸗ ſchreibungen 0,66(0,31) Mill. /, Reingewinn 0,10(0,99) Mill. J, der wie i. V. auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. ꝛ0: C. u. G. Müller, Speiſefeltfabrik Acß. in Berlin. Nach Tilgung des vorjährigen Verluſtes in Höhe von 114000 Rein⸗ gewinn 9900„. Zur Erweiterung ihres Wirkungskreiſes hat die Geſellſchaft unter Abſchluß einen Inkereſſengemeinſchaftsvertrag mit der Dresdener Speiſefekt⸗Ac5. abgeſchloſſen und die Geſchäftsanteile der Domma G. m. b.., Dresden, erworben. Außerdem ſchwehen Verhandlungen über den Erwerb der Aktienmehrheit des Margarine⸗ werkes Dr. A. Schröder Ach., Berlin. Die Neuregelung der franzöſiſchen Schrottausfuhr Die franzöſiſche Regierung hat die ſeit langen Monaten, fällige Neuregelung der durch die Verordnung vom 29. Dez. 1922 von einer Ausfuhrbewilligung abhängigen Schrottausfuhr mit Wirkung vom 1. Mai wie folgt bekanntgegeben: 8 „Die Regierung des Einfuhrlandes verteilt unter ihren indu⸗ ſtriellen Schrottverbrauchern das ihr zugeteilte Kontingent. Mit einer Genehmigung ſeiner Regierung verſehen, kauft der ausländiſche Eiſeninduſtrielle Schrott von in Frankreich niedergelaſſenen Firmen. Die franzöſiſchen Händler, für welche dieſe Ankäufe in Betracht kommen, richten an eines der beiden Kontore, von welchen nachher die Rede iſt, ein Ausfuhrgeſuch entſprechend dem vorgeſchriebenen Schema, unter Beiſchluß des Duplikats der ausländiſchen Regie⸗ rungsgenehmigung. Das betreffende Kontor übermittelt nach ein⸗ fachem Viſum das Geſuch unmittelbar dem Finanzminiſterium (Generaldirektion der Zölle, Sekretariat des interminiſteriellen Kontrollausſchuſſes für Ein⸗ und Ausfuhr), das endgültig entſcheidet. Es wurden zwei Kontore errichtet; das eine, durch die Werksbeſitzer gebildet, hat zur Aufgabe, die Ausfuhrgeſuche für die Abfälle von Blooms, Knüppeln und Neueiſen zu viſieren; es hat ſeinen Sitz: 7. rue de Madrid, Paris. Das zweite Kontor umfaßt ſämtliche patentierten Schrotthändler und viſiert die Ausfuhrgeſuche für Alt⸗ eiſen, Altſtahl, Altguß und andere Abfälle. An ſeiner Spitze ſteht ein Direktionsausſchuß, deſſen Mitglieder durch die genannten Händ⸗ ler beſtimmt werden. Da Belgien ſeine Zuſtimmung zur Anwen⸗ dung obiger Modalitäten gegeben hat, ſo iſt die Schrottausfuhr nach dieſem Lande von neuem zugelaſſen. Sobald das übrige Schrottausfuhrkontingente genießende Ausland ſeine Zuſtimmung zu der Neuregelung erteilt hat, werden die Exporteure durch eine Bekanntmachung im„Journal Officiel“ davon in Kenntnis geſetzt werden. ee eeeeeeeeeeee 2: 4 Millionen⸗Anleihe der Stadt Darmſtadt. Der Stadt Darm⸗ ſtadt wurde die Genehmigung zur Auflage von 4 Mill,/ 8 proz. W Schuldverſchreibungen gewährt. Die Anleihe ſoll zum Wohnungs⸗ P bau, der Unterhaltung und Umbaus ſtädtiſcher Gebäude dienen. Die Anleihe iſt ab 1. April 1931 jährlich mit mindeſtens 1 v. H. des Anleihebetrages zuzüglich der Zinſen zu tilgen. — Se ee L 2 Sörſenberichte vom 5. Mai 1920 Mannheim befeſtigt li Bei etwas lebhafterem Geſchäft war die Tendenz am markt heute befeſtigt. Höher notierten Farbenaktien, Knon aen Rheinelektra. Feſtoerzinsliche Werte geſchäftslos. Es nobe he Pfälz. Hypothekenbank 85, Rhein. Creditbank 97, Rhein. Hypo 105 Bank 88, Anilin 151,25, Rhenania 68, Drauerei Werger 7 Aſſekuranz 170., Württ. Transportverſicherung 28,5., 1 Gebr. Fahr 40, Germania⸗Linoleum 148, Knorr 90, 93, M 10 Gumm. 46, Neckarſulmer 88, Rheinelettra 90, Wayß u. Frentah g Weſteregeln 131, Zellſtoff Waldhof 128,5, Salzwerk Heilbronn 90 Zuckerfabrik Waghäuſel 60., alte Rheinbriefe 10,30. Frankfurt außerordentlich ſchwankend Eib Der engliſche Generalſtreik blieb weiter von nochteiliger war wirkung auf das heutige Börſengeſchäft. Vorbörslich konnten aber die geſtrigen Kurſe auf Deckungen der Kuliſſe um faſt 2 v. H. 115 ſchritten werden, aber zu Beginn des offiziellen Geſchäfte ſoviel Material am Markt, daß die anfänglichen Gewinne wieder verloren waren und darüber hinaus ſich ſogar verf allung lich noch neue Kursrückgänge einſtellten. Auch die ſchwache fligen des belgiſchen und franzöſiſchen Franken war von nachtei iſn Einfluß auf das Vörſengeſchäft. Nach der Feſtſetzung der ei amtlichen Notierungen trat abermals ein Tendenzumſchwueeen, Es ſtellte ſich ziemlich unvermittelt ſtärkere Nachfrage nach Küuft werten ein, die raſch um 2 v. H. anziehen konnten. Dieſe Kng brachte man mit Kapitalflucht: Käufen belgiſcher Intereſſentcnu⸗ Verbindung. Die im Laufe des Börſengeſchäfts erfolgten Kut⸗ rückgänge konnten bald wieder ausgeglichen und neue kleine ei beſſerungen erzielt werden, die für Elektrowerte allerdings diſhe größeren Umfang annahꝛnen. Deutſche Anleihen und auslän 15 Renten vernachläſſigt, nur Mexikaner auf Inflationskäufe w gebeſſert. Freiverkehr leblos. Berlin nicht einheitlich 10l. Die Auffaſſung der Börſe, daß ein Uebergreifen des Geneen ſtreiks in England auf andere Länder nicht zu befürchten ſei, aber ſtärkte ſich und hatte eine freundlichere Haltung zur Folge, was an! weniger in der Kursbewegung zum Ausdruck kam. Bei nicht Hen einheitlicher Kursbildung überwogen immerhin leichte Beſſerune Siemens u. Halske ſtiegen über 4 v. H. Karlsruher Moſcu⸗ büßten 6 v. H. ein. Sonſt ſind auch noch verſchiedentlich loren rückgänge bis zu 1 v. H. feſtzuſtellen. Humboldtmaſchinen ver leg⸗ ſpäter 3 v. H. Rentenwerte veränderten ſich wenig. Vorkr ab⸗ hypothekenbankpfandbriefe und wertbeſtändige Anleihen etme e geſchwächt. Die Lage am Geldmarkt bleibt bei unverän Sätzen nach wie vor leicht. . ( Die Kontingentverhandlungen über die weflliche Eiſeneluſahe Die in den letzten Tagen in Paris zwiſchen den Vertreter g ſen franzöſiſchen, ſaarländiſchen, luxemburgiſchen und deutſchen uant⸗ induſtrie zwecks Feſtlegung eines beſtimmten Einfuhrkonting en, von Roheiſen und Halbzeug lothringiſcher, ſaarländiſcher i⸗ luxemburgiſcher Herkunft nach Deutſchland ſtattgehabten ber eh1 lungen werden am 6. Mai in Luxemburg fortge t 1 werden. Nach dem jüngſten Gange der e erm igen man eine weitere Annäherung zum Abſchluß einer endg Vereinbarung. zudel k. Feſte Preisbildung am Sydney⸗Wollmarkt. Zur Zeit gaul laut Londoner Drahtbericht des„Konf.“ in Sydney die 21. flerer verſteigerungsſerie ſtatt. Am 3. Mai wurden 8575 Ballen mit ucht⸗ Waren verſteigert. Die Preisbildung für Comeback⸗ und Kreuzt lb. wollen blieb feſt. Merinos im Schweiß waren von 27% P. b oan, ab greifbar. Hauptkäufer blieben, wie an den Vortagen, Jap England, Frankreich und Deutſchland. Berliner Deviſen Diskonllätze: Neichsbaulk 7, Lombard s, Privat 4¼ v. 5. — Imilſch T Mar Z. Mal arktät ſäge in.-M. für G. I B. IL N. Holland..100 Gulden 108,56168,98168,58 169,00168.74,] 10 Buenos-Aires.. 1 Peſ. 1,898] 1,887] 1,681] 1,688 1,700 7 Brüſſel... 100 Franken13,69 13,78 12,7212,76 81[555 Oelo 100 Kronen 91,14 1,36 20, 9 1J2,50 4% Stoctholm.. 100 Kronen 112,26 112,54 112,24 112,52 61.— 55 Kopenhagen.... 100 Kronen 109,61 109,89 109,58109,94 453,60 6 Danzig.„ 100 Gulden 60,80. 81,.— 80,7780,97 112.79 Liſſabon.. 100 Eskudo 21,405 21,455 21,405] 21,458 112,5075 Helſingfors... 100 finnl. M. 10.,545 10,585 10,55 10.59 81,.— Stalien 100 Cire 16,84 16,88 16,888 16,878 615 London 1 Ffb. 20,874] 20,424] 20,366 20,415 20.490 4 New⸗York.„„ 1 Dollar] 4,105.205 4,195] 4,205 4,198 6 Paris.„„100 25 13,745 13,785 13,255 18,285 81.—6 Schweig..„„ 100 Franken 31,1481,3481.155 81.355 61,.— 5 Spanien. 100 Peſeten] 60,42 60,58 60,2860,42 89,092 75 Japen. Iuden 1880].960].858.962 27092 0 Konſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,179 2,189 2,184] 2,194 12.362 35 Rio de Janeirg. 1 Milreis 0,804.807].804] 0,806 1,862 75 ſen.. 100 Schiung 29,198 89.58859,188 89.8% 2 05 ragg. 100 Kronen12,418 12,458 12,418 12,458 85, 1 Südflawſen. d00 diner 88 den:.88.18 80% Budapeſt... 100 000 Kronen] 5,865] 5,885] 5,88 5,8885, 10 Sofia..100 Leva].052] 8,062].048] 3,055 81.—10 . 100 Drachmen].24 5,26 5,24].26 Athen Kurszeitel der Neuen Mannhelmer Zeltung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bel Stückenotlerungen in Mark je Stück. Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit= verſehenen noch in Bi⸗% verſtehen. Frankfurter Börſe vom 8. Mal. Baule⸗Alkkien. 4 Sransport- Alktien Allg. O. Crebitbt. 94,50—.—TRhein Braunk.. 186,0138,0 Badiſche Bank.. 43,— 43,— Salzw. Heilbronn—.——.— Bayr. Bodencr. B————BK..Laurahütte 86,4037,50 Bayr. Hyp. u. Wb. 100,5 101,0[Schantungbahn„.— 3,80 ahr Gebr. Pirm. 40.—40.— Barmer Bantver. 88,.—87— Hapag.... 132,5183,7 Felt. Guill. Carls 127,0129,2 Berliner Handels 150,5 149,5 Nrddeuiſch. Lloyd 129,2 130,2 Feinmech. Jetter. 72,—72,75 TCom. u. Privatb. 105,5 105,5 Oeſter.⸗U. St...—.——.— 1 Deutſche Bank. 124,0124,5 Goldſchmidt Th.. 85,50 82,50 .Effettee, Wechſ. 94.— 34,— Juduſtrie⸗Aletien. D. Hypothekenbt. 99,50 97,75 Eichb.-Mannh. +. 84,—.84.—, Grerftw Mhm 6/ 12,412,47 D. Ueberſee⸗Ban' 98,50.34.— f, Kempf⸗Stepnb. 129,0129.9 0 D. Vereinsbank. 90.— 90,.— Mainzer St.⸗A.. 146,0 146,0 Haid èNeu, Nähm—.— 52.— T Pisconto⸗Gef. 120,5 120,5 Schöfferh. Bindg. 187,9 182,0 Hammer ſen.—.—101.9 +T Dresdner Bank 110,0110,0 Schwartz⸗Storch. 104,0103.0 Hilpert Armaturf. 29,.— 29,10 Frkfrt. Hyp.⸗Bank 88,5084,— Werger.—25.— HirſchKupf. u. Met. 87,.—87.— Metallb. u..⸗G. 93,—92,25 Adt, Gebr..... 34,.—83,— Hoch- und Tiefbau 52,.— 52,— + Mitteld. Ered.⸗B 107,5 108,0 Accumulatoren.—.——— Holzmann, Phil.. 71.—70,75 Nürnberg. Be.⸗B. 101,0101,0 Adler Oppenheim——110,0 Holzverkohl,-Ind. 69,—65,— Oeſter. Cred. Anſt. 7,65 7,.— Adler Kleyer.. 65— 64,— Junghans Stam. 88,50 88.50 Pfälzer Hyp.-Bt. 85.—84,— f. E. G. St.-A. 109.9 110,5 Kammg. Kaſſersl. 88,50 84.75 Reſchsbank 140,5 140,2 Aſchaff. Buntpap. 127.0127,0 Karlsruher Maſch. 45,75 41 Rheln.Creditbanf 97.—87,— Aſchaff. Jeüſtoff. 91.50.— Femp, Stetin..400 400.0 Rhein. Hyp.⸗Bank 90,.—90,25 Bahnbed Darmſt. 23.— 27.— Klein, Sch& Becker 51.—51.— Südd. Disconto. 97,50 97,50 Sab. Elektr.... 0,240—.— Fnorr, Heilbronn 88.50 91,80 Wiener Bankver..80] 5,90 Bad. Maſch. Durl. 92,2595,.— Konſerven Braun 40,6040,60 Württb. Notenbk. 117,0—.— ee 8270 8225 e. 57 80 89 „Gef.—.— 93.— Baſt.⸗G... 82,5082,25 JLahmeyer& Co. 97,5096, Teang Allg Berf 94.75 94,75 Bahriſch. Spiegel 43,—52.— Lech Augsburg. 88.50 95,.— Oberrh. Berf.⸗Geſ. 86,—86,— Beck& Henkel:.58,25 40,—, Lederwerk Rothe 36,.———. Frantj..u. Mitv.—.——— er m.— 5 + 2 7—— 15 2755 5— , 5 ng Metallwerke 54,„50 Lutz Maſchinen 37, 9 5 Vergwerk⸗Aßktien. Brem- Beſigh. Oel—— Induſtr. 31.— 38,75 J Bochumer Guß. 91,——,— Cement Heidelb.. 99.—99,.— Mainkraftwerke.98.—101,0 Buderus Eiſen. 60,5060,25 Cement Karlſtadt 106,5 106,0 Miag, Mühlb... 107,5 107,5 1D. Luxemb. Berg 95,5095,25 Chamotte Annaw. 40,.— 38.— Mez Söhne—.—. Eſchwell. Bergrork 139.00138,0[Cont. Nürnb. Vzg.—.— 65,.— Motoren Deutz. 52,50—,— JGelſenk. Bergw. 99,5099,75 Daimler Motor. 64,25 63,65 Motorf. Oberurſ.—.— 44,25 Gelſenk. Gußſtahl 29,.——.—D. Gold- u. S. Anſt 112,0 112,0 Necka.Fahrzg.. 88.— 87,25 THarp. Bergbau. 114,5115,2 Dyckerh.& Widm. 50.50 50,— Nrh. Leder Spier 48,.— 49,.— Kali Aſchersleben 132,7128,00 Dingler Zweibrück.30.— Peter Union Frkft. 85,50 84,75 Kali Salzdetf...—.——,— Dürkoppwerk St. 58,.— 58.— Pf. Nähm. Kayſer 44.— 43,50 Kali Weſteregeln 133,0 130,0 Düſſeld. Rat. Dürr 51.—50,— Philipps.-G. Frk 32.50 30,50 Klöckner⸗Werke—.——,— Eiſen Kaiſerslaut. 26,50 25,.— Porzellan Weſſel 58.——.— Mannesmannr. 87,25 87,05TElr. Licht u. Kr. 113,0113,5 Rein. Gebb& Sch. 68,.—63,.— IToOberbedarf... 53,— 50, 25[Elſ. Bad. Wolle.—.— 33,10 Rheinmetall..—.— ITdo. Eiſen(Caro)—.——,— EmagFrankfurt- 0,2800,280 Rheinelektr. Sta. 97,.— 7PhönixBergbau 78,50 77,25 Emaille St. Ullrchi 37,.—187,90. Rh. Maſch. Leud.—.—31,.— En inher· Unon.— Etkünger Spinn. 190,0 192,0 Faber, Joh. Blei—.——.— Ind.—.—. 8 arbwerk Mühlh.—.——.— Bank f. Brau. Ind.—, Tellus Bergbau. 60,5060.50 gaeete rle. 150,7 181.0 e Frankf. Pok.& Wit. 40,5040,50 Darmſt. u. Nat. B 127,0,125,7 Baltimore& Ohio 79,.—79,.— Fuchswaggon..605 0,570 Gritzner M. Durl. 93,50 95,50 Grün, Bilfinger. 101,7 103,0 9750 4. 15. — 45 5 9 855 105 0,4800, 470 ebe ontan.—,— 98,50 Zuckerf. B, Wagh. 61, Sch.—.——.— Robberg Darmſt. 18,50 18,50 Jucker ae 51,15 51,95 4% B. Schußg, 08 5,80.20 1Rüttgerswerke eilbronn 60,50 60,.—40% D. Schutzg. 14 5,30 5,20 Schlinck& C. H6g.—.— 88.80 5 uckerf. Offſtein.76.— 75.65 Sparprämie. 1919—.——.— 55 ank. 9 8555 0 e—.—.— .. 67,15 68,— Zuckerf. Stutt—60.5040——.—.— 7 Mert Nabe. 96,50 975 Freiverkehrs-Kurſ 2 40% Preuß. Vonl.—— Schuhfabrit Herz 85,7588,65 Denz 72,50 72, 50 Seilinduſtr. Wolff 42.—42.— Elberfeld. Kupfer—— 0 Wa d JSiemenssHalsk 186,2141,2 Entrepriſe⸗ 10.— 10,—4% Bab Anl v1919——— Scged.Stöngbert——,— Riareaber 6150 55.8 do Heeds l840 Tricotw. Beſigh⸗-—üfe Waggon—81.50.4, Bayr. Eif, Anl..41000.0 Ver. Deuſch. Belf.50.50 50.80 Uhm. Koßlegant. 18,78 2,80%—055 .—. 0„ f 05 4 5 0. N be B. ſich.Ind. Mainz 61,2582.50 Feſtverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf. E. P. 1,100 1,200 Bay Ber. Ultramarinf. 199.7108.0 4¼% Mhm.1914—.——.½% do. 1,3501,200 Ver. Jellſt. Berlin 68,75 68,50 3%„„ 1902—,——,— 40, Heſſ. v. 89.96 0,4100,410 Bſtr Frag. St..—51.—5% fl Kedba F88 0 gf„ get.——688 Bellhon Sliln 5289 8 80 2% do unt g 825 e ench Ste.1. 1 4 8* b.—.——.— äch. St.⸗A. 18—.——.— Wayß& Freytag 107,5106,53¼%.Reichsanl 0,36800,37049 Württ..1915.3750,800 Berliner Börſe vom§. Mai. aulkk⸗Aletien. TAng. Elettr-Geſ. 108,7 410,2 Deutſche Kall Var f. el. Bien 78,25 78, 75 Anglo⸗Ct. Guano 75,5075,6501 Deutſche Maſch. 58, Terl. Haabelsg. 151.5 150.0 Annener Gußftabt 37,— 28.50 Deuſche Bolled. 41— 3— TCom.u. Privatb. 105,5 105.7 Auhe Zellſt.—.—89,— Deutſch. Eiſenh. 52,5082,75 J Darmſt. u..-B. 126,5 125,5 Augsb. Nb Maſch 79,— 79,50 Donnersmarckh.. 79.—78.— IHHeuſſche Bank. 126,0 1252 Sante Maſchm.—.—— Fürener Meal. 25,.—.90 1 St. Ueberſee Br. 94,—94,75 39 Meguin.——40,.— Dürkoppwerke,. 58.—58,7 THisc Command. 121,0121,0 J. P. Bemberg.130,0.129,5 Dynamit Robel. 81,—82,.— ITDDresdner Bank 110,0 110,0 LBergmann Elkt. 102,21038,0 Elberfeld. Kupfer—.——.— IMeitteld. Kredb. 106.5 1095 Berl.-Hub. Hut 185.9152.0 Elektr. Lieferung. 112,8113.09 Reichsbank... 140,0 139,6 Serlinäkarlsr. Ind 62,35 61.750T Elktr. Licht u. Kr. 112,0112,7 Rhein Ereditdan' 97,— 97,— 1 Berkin. Maſchb. 74,— 78,85.Cmaille Uurich 36.—86,28 Süddeutſch. Disc. 98.75 98.25 Berzelius Bergw. 36,8537,.—. Enzinger-Union..—01 Sransport-Aleten. Fiannene 25 le eh1598 139,0 — eee 3 80.50 11 0525 85 Pate 119 4* ochum. Gußſt. R,— 90,25Feldmühle Papier 110,„ 135,0184,0 Gebr.Böhlerco. 23.——.— Felten& Guill.. 126,5129,2 Baltt Eiſenbahn 18 55 50 Braunk. u. Brikets 108.0 109,50R. Friſter.... 52.—50,.— —55 11 e—— Srenen ie Oelf. 48,50 48,50 Fach Waggon. 0,6500, Thaßg eb 2771842 enrw. 80, 1650.78 Gebhard r crdl 30.—0 K„482 Buderus Eiſenw. 60,1559, ebhard Textil. 88,—86, 79. Südamerita 105,7 108,2 Chem. Heyden. 84,50 84,85 TGelſenk, Bergw. 99,5098, 75 U 300 120,00119,0 +Hanſa Zſchiff 101.9182,2 Chem. Gelſenk.. 88,50 66,—Gelſenk. Gußſtah. 27,2527 Norddt.005 136.21800 Chem. Abert 91,5091,75Genſchow& Co. 55.—58 Roland-Linie„ 101.5 1622 Concord. Spinner 80,—70,75 German. Portl⸗3. 129,0 128,0 Verein. Elbeſchif 51.5051,25 Haimler Motoren 64,—66,— Gerresheim. Glas 121,0120,2 Fudunrie⸗ Aenen Deſſauer Gas 94,5094,75 TGeſ. f. eltt. Unter. 146,5,148,0 ccumulatoren. 118,0118,01 Otſch.⸗Luxemb. 97,2597,—[Gebr. Goedhardt 57,2559,25 Adler& Oppenh.—,— 112,5 D. Eiſenb.⸗Signl. 64,7564,75 Goldſchmidt, Th. 87,2582,75 Adlerwerke... 64,25 63,85 JDeutſche Erdöl 91,—90,.—[Goerz C.... 38,.—37,.— .⸗Gf. Verkhrsw.—,— 115,0 Deutſch. Gußſtahl 82,50 82,500Gothaer Waggon 55,25 54.— Alexanderwerk.. 75.—75.— Deutſche Kabelw. 82,8580,50][Gritzner Maſchin. 92,.—100,.0 %½˙„.898 0,860 5056,78 Kahl llan. 7170,50Stoehr 127,7 Anßolt. Kohlenw. 62,35 92.25 Deutſche Steingg. 138,5f183,0 Kaflw. Aſcherel. ee 5C. H. Knorr. 89,2590,50 4J 5. 4. J 5. 50 0 Grkrftw. Mhm.9%———IOberſchl. E. Bed. 51,—50,25 Heldburg Gebr. Großmann 59,5059,—TOberſchl. Eiſen. 54,.—53,25 Hochfrequ 128 1000 Gruldeoie et 20.8048 2 fSberſ do ei.25 7. Peieeen n and 1g Gruſchwiß Tertil 25,50,4e.— Torenſtee Koppei.25 77.— Petersb Int. 6 Hackethal Draht. 69,7569,50 TPhönix Bergb., 78,85 78,15 Ronnenberg. Seue Maſch.. 130.8135,5 Rathgeber Wagg. 49,—43,— Ruſſenbank 4 ammerſ. Spinn. 101,0 99,75 Fen 144,0154, Sichel& Co. 90—0 Hannob..Egeſt. 59.—00,— IRhein Braunkhl. 196,0,186,0 Sloman Salpeter 73,— 11— Hann. Waggon 19,—19,— Rhein. Chamotte. 54,—84.— Südſee Phosphat 51.— 51 Zanſe gton 6880 50 fhein Sleieinte,——fla. aspoßz Hbg.⸗Wien Gum. 66, 66,— Rhein. Maſch Led. 31,.—31,.— a) Reichs · u. Sla 60 60 —— Bergwrk. 73,5072— IRheinſtahl... 98,5098,.— Weane, 96, 0⸗5 arpen. Bergbau 115.0115.5 Rhenania Chem. 62,—61,25 Dollarſchäßze 7 Harkmann Maſch. 20.7 88.5„Remb. Hütten. 48,—.8s Reichsſchaß. 1. 725000 ütte. 66,2565,— Roſitzer Braunk.. 46,—43,25.IX 0,50 0% ilpert Maſch.. 29,7528,.— Roſitzer Zucker. 60,2561,.— 1924er 9509 b8 Hindr.& Aufferm. 60,2563,— JRütgerswerke.79,.—78,.— 550 3. Neichsanl. 0,90 5—36 ee erg Leder. 79, alzdetfurth... 96, 2 4 10,%0, Hbelch Ciſen.St..88 78 Satditl 1320 129.5 3% 0b macen.44 0% Hohenlohe⸗Werk. 17.6017.—Scheidemandel. 37,50087.— 4% Prß Konſols 0, 5 Holzmann. 71.—71,—Schubert& Salz.—— 88,50 3¼% ß· 5 0. 0 8 —* — 99000 orchwerke.... 58,5054,50 1 Schuckerk& Co. 96,50 97,85.305 945 umboldt Maſch. 49,1546,— Siemens Elektr.—.——.— 4% Bayer. Anl.—., Ilſe Bergbau 105,0.104.0 TSiem. 4 Halste 136,7 140,6 80% VBu er. Anl. J0 M. Judel& Go. 20,257.85[Sinner A. G...58.758,—5½ B. Koblenanl. 1240 6 Gebd. Junghans. 89,—88,50 Stettiner Bulkan 40,2540.— 5,% B. nl. ,0 0 120..%½ Prb, Falten. 4 6% Roggenwert..27 55 1289130,0 St ähm. 2 6½%9 w. Aſchersl doewer Nähm.. 86,75 1 5 8% Roggenrentb 2065 5 Farlsr. Maſchin.. 46,5040,— Südd. Immobil. 62,25 nt Kattetwitz. Bergb. 18,—12,60 Teichgräber.—.— 2 55 Nenbſch fss. 6. rlt· .N. Kemp... 0,428.40 Teleph. Beraner. 27.75 28.75, e Nentenwe⸗ Kiöcknerwerke.. 15,45 78,— Thoerl Oelfabrik. 58,2558,— 5) Ausl. Nente? Unienwerke Raſch 57,50 57,.—%% Mexikaner—— 157 Kollm.& Jourdan 65,7565,50 Ver. B. Irkf Gum. 55,5055,25 47½ Geſt Schatza 18777 655 Köln Rottweiler.89,— 88,75 Ber. Chem Charl. 118.0 118,5½„Goldrente 21.5 Gebr. Körting. 90,500.— B. Otſch. Nickelw. 124.1 122,54%„conv. Rte..10 20er Cell. 39,50 39,50 PGlanzſtoff. Elbf. 299,0 290,0 125 Ayfhäufer Hütte. 49,—85,— B. Schuhf Vrng W 40,—41.804½%„ Papierrte..60⸗ 50 Lahmeyer& Co. 96,—97.— 119,7119,7 4% Tünk. Ab.Anii 1205% Laurahütte.... 39,—38,— Ber. Ultramarinf. 108.0 109,04%„ Bagd.⸗Eiſ 11 0— Linde s Eismaſch. 1259ſ127z) Bogtländ. Maſch. 4075 4—%„ t e Aindengerg... 45,18 45,50 Wanderer-Werke 123,0 122,2 4/Türt.unif 2014 1270 f0 JCarl Lindſtröm 125,5124.5 Weſer Att. Geſ.. 4%„ Jollob. 111 090 0 Lingel Schuhfabr. 33,25 35,— Weſtereg. Altall. 180,5 130,5„ 200-.eges uh„—. 162 Teinte 290 m. 55,—54.65 Wicking ⸗Cement. 110,7 108,04J½% USt.-N1814 13, 1 Ludw. LoewesCo 153,7156,0 Wiesloch Tonwar. 70,2571,— 4½% 1915 5 C. Lorenz... 105,0,105,0 Wittener Stahl. 86,— 75,— 4%„„ Goldrie— Lothr. Portl.⸗Cem 2,50 2,10 Wittener Gußſtahl 45,.— 43,50 4%„„ 11.50—4 Magirus.⸗G.. 69,.—60.— Wolf, Buckau 42,—42,50 ½de Stb.e 1⁰ JMannesmann. 88,—87,45 Zellſtoff Verein. 63,2865.— 3% Oe-UIxSrg 5,1 e e ech. Web. Lind. 139, 605 a Air a Geneſt. 95,54, Sreiverkehrs⸗Kurfe..50b%„ neue Pf.— Motoren Deutz. 54,—58,15 Adler Kali.—450% Obligat, 15 195 5 ö Motorb. Mannh. 56,50 56,— Bergb. Präſid..———.— 475% Anat. 82 13,J0 ** „mt 3, Müllh im Berg. 96,5097,75 Benz⸗Mstor.. 68,—71.—5%„ Neckarſ. Fahrzg..98,—85,75 Deutſche Petrol. 67,.— 67.—%½%„„ Nordd Wolltämm 100,21101, Diamond.. 20,5020, 404% Tehuanter ec. — D GSS SASNKSSSA c.—rr Seee 8 ———12————— FL—:—2—— gefallenen großen dieellen. Manch Braver iſt mit uns, geſchmückt mit Blumen, unter dem wieder. und he Amutwoch, den. Mal 1926. „Rneue Maunheimer Jenung(Abend⸗Ausgabe) . Seite. Nr. 2 Immenſtein Von Et. d. Reſ. a. D. Friedrich Czekalla -Das Badiſche Fußartillexie⸗Regiment Nr. 14 ſeinen zum Schutz der Heimat im Welitrieg 1914/1918 gefallenen Kameraden 76 Offizieren, 1501 Unteroffizieren und Mannſchaften. ˖ In unauslöſchlichen, weithin leuchtenden Lettern ſind obige Worte den rieſigen Felſen des ſturm⸗ und wetterzerzauſten Immenſteins nweit Neuſatzeck bei Bühl eingegraben. Es war kein Zufall, ſon⸗ Genn entſprang wohlerwogener Ueberlegung, das Ehrenmal für die efallenen des Regiments dort oben erſtehen zu laſſen. Hoch und 0 ragt dieſer rieſige Porphyrfels aus der Landſchaft hervor, um⸗ hmt von trauernden Birken und niedergekauerten Lezföhren, in⸗ mitten des Heidekrautes. Weit ſchaut er hinaus in die lachende ſuchtbare Ebene, hinauf zum grünen Schmucke der bewaldeten öhen, hinunter auf die weinerzeugenden Hänge, aber auch hinüber St der verlorenen alten Stadt am Rheinſtrom, nach raßburg, dem Standort des Regiments. Ein geeigneteres Ehren⸗ , wuchtig in ſeiner Art wie unſere einſtige Waffe, konnte für die ameraden nicht gefunden werden. Ged Welche Erinnerungen werden in uns wach, wenn wir vor dieſem 0 enkſtein ſtehen. Wir denken zurück an die ſchweren Kriegsjahre, o wir bei Wind und Wetter, bei Schnee und Sonnenſchein unter Entbehrungen und immer verzweifelteren Kämpfen ſtand⸗ Wael einer großen Volksmenge, Seite an Seite hinausgezogen zur lſtatt. Es war für viele das Abſchiednehmen von der lieben Lüimaſcholle, von Eltern und Geſchwiſtern, von Weib und Kind. ele deutſche Männer in der Vollkraft der Jahre kehrten nicht D Ihr ſterbendes Auge ſah noch das große und mächtige Beuchland, ſie 1955 die große Not, das große Elend und den blanderbaß der Nachkriegszeit nicht mehr geſehen. Ihre Namen eiben unlöslich verbunden mit den größten Heldentalen, die die elt je geſehen hat. In keinem aller früheren Kriege hat die ere Artillerie ſo entſcheidend eingegriffen und mitgewirkt, wie 1u 8 Ueberall waren ihre Geſchütze vom kleinſten Graben⸗ iß zuging. Was ſind wir dieſen gefallenen Helden ſchuldig? Rufen Sie uns di: Vergeßt uns nicht, zeigt Euch würdig der großen Opfer, ſund wir gebracht haben. Gerade unſerer heranwachſenden Jugend 5 wir es ſchuldig, die Worte, deutſch zu ſein und danach zu han⸗ ſ n, immer und immer wieder in Erinnerung zu rufen. Sie möge 15 ein Beiſpiel nehmen an der Treue und Pflichterfüllung dieſer 0 ünner, die über 4 Jahre draußen dem Feind die Stirn boten. Nur urch die Schule des Volksheeres war dies möglich, aus dem ſie den diten Geiſt Volksgemeinſchaft, die Ordnung und Unterordnung, Tr innere und äußere Sauberkeit, die wahre Mannhaftigkeit, die deue und Pflichterfüllung empfingen. Jeder ſoll und muß ſich jeder⸗ eit der großen Opfer unſerer aknen Helden würdig zeigen, die auslöſten zur Heimat und die Liebe zum Vaterland mit dem Tod en. So werden ſich am 10. Mai ds. Is. die Angehörigen des Regi ⸗ dents und ſeiner aus ihm hervorgegangenen Formationen am Immenſtein wieder zuſammenfinden, um ihrer gefallenen Kameraden n Treue und Dankbarkeit zu gedenken. Nachruf. Am 4. Mel As, Js. ist zu Ludwigshafen 3842 Herr Wilhelm Erlenbach infolge einer schweren Erkrankung in seinem 68. Lebensjahre unerwartet schnell verstorben. Wir verlieren in ihm einen unserer ältesten und tüchtigsten Mitarbeiter, der während fast vier Jahr- zehnten in treuester Pflichterfüllung die Belange unserer Gesellschaft jederzeit auf das Beste geför- dert und durch sein hervorragendes Können und seine große Erfahrung viel zur Entwicklung unserer Oesellschaft und zu deren Gedeihen beigetragen hat. Die Geschäftsführung, die Prokuristen und die gesamten Beamten unserer Oesellschaft werden inm ein ehrendes Andenken steis bewahren. Daab. Marder& Cie. Die Einäscherung findet am Donnerstag, den 6. Mai 1926, nachmittags 4 Uhr in Mannheim statt. Bedeutende, altrenommiert. Margarine-Fabrik sucht für Mannheim tüchtigen und gewandten — (3,7 Itm.) bis zum ſchwerſten Kaliber zu finden, wo es hart h Aus der Pfalz 22 Mardorf. 2. Mal. Die Witwe Anna Koh von bier, die An⸗ fang März ihren Mann mit einer Axt erſchlug, wurde dieſer 1— 0 der 11 fe 1 5— m 1 e Land⸗ gerichtsgefängnis Fran in erſuchungshaft gebracht. 2 Jreinsdeim, g. Mal. Inſolge der 75 itterung haben ſich die Kirſchen derart raſch zu einer ſolchen röße entwickelt. daß vielleicht ſchon in 14 Tagen die erſten reifen Früchte gepflückl werden können. 2: Speyer, 5. Mal. In einer Kiesarube an der Rbeinbauſer Fähre wurden in letzter Zeit mehrfach Funde aus vorrömi⸗ ſcher Zeit gemacht. Im Kies fanden ſich Gefäßreſte aus der jün⸗ geren Steinzeit vor, die durch die Lagerung im Waſſer an den Rän⸗ dern abgeſchliffen ſind. Ein ſchön verziertes Gefäß konnte vom Hiſto⸗ riſchen Muſeum der Pfalz wieder heraeſtellt werden. Im darüber 9 auch dem Ende der Bronzezeit angehörende randgräber feſtg⸗ Aſenz 44 ürchheimbolanden, 4. Maj. Geſtern mittag war der Mühlenbeſitzer Robert Limbacher in der Daubhausmühle mit Holzſchneiden an einer Kreisſäge beſchäftigt, als ibm ein ausſprin⸗ gendes Stück Holz ſo unglücklich am Kopf traf, daß er tot ſeinem ihm helfenden Müller in die Arme ſank. Nachbargebiete * Lamperkheim, 3. Mat. Dieſer wurde hier ein in den zwanziger Jahre ſtehender Hochſtapler von ber Kriminal⸗ polizei feſtgenommen. Er ſtammt aus Gleiwitz in ien un wurde von der Staasanwalt in Duisburg verfolgt. Er befaßte ſich damit, die freien Sportvereine zu beſuchen und als Trainer beſonders die Fußballer einzuüben. So zog er von Ort zu Ort und ließ ſich, wo es möglich war, angelegen ſein, Kleidungs⸗ ſt ücke der beegrden ae mitzunehmen und 51 Geld zu machen. So f. er alich hier freudige Aufnahme bis er den Mannſchaften des Sportvereins Vorwärts verdächtig vorkam, worauf man ſeine Papiere perlangte. Hierzu erklärte er, ſie ſeien im D⸗Jug hierher geſtohſen worden. Als ihm dieſe Sſtuation ſelbſt zu heiß wurde, riß er des Nachts von der Geſellſchaft aus, wurde bae ſofort von Polizei und Sportsleuten eingefangen und ver⸗ ſaftet. Campertheim, 4. Mal. Ein Einbruch wurde in das Schie ß⸗ haus des hieſigen Schützenvereins verübt. Die Diebe nahmen außer Getränken noch verſchiedene Gegenſtände mit. Hoffentlich gelinat es der Kriminalrolizei, der Täter habhaft zu werden Groß⸗Gerau. 3. Piai. Seit Monaten würden die Ned ge; reien von Frankfurt, Mainz, Wiesbaden und vielen Orten des Kreiſez Groß⸗Gerau von emem angeblichen Viehkommiſſionär heim⸗ geſucht. Der Mann erſchwindelte ſich unter allerlei Vorwänden von den Metzgern erhebliche Beträge und verſchwand dann auf Nimmerwiederſehen. zt wurde der Mann in einem Frankfurter Gaſthaus von ern, die er betrogen hatte überraſcht und nach verzweifelter Gegenwehr der Kriminalpolizei übergeben. ö *Dieberg gaſer 4. Mai. Ein ſchalternicher Unfall ſi in der hieſigen Volksſchule. Die Handarbeſtslehrerin Kai lug während des Unterrichts der 11jährigen Schülerin Hock auf den Hinterkopf. Das Mäd hatte eine Stricknadel in der Hand, die ſich in der Schulbank 245 und infolge des dauf Honcmag, Spor tliche Rundſchau Autoſport Wiesbadener Aulomobilweltbewerb Glänzendes Nennungsergebnis! Der vom—13. Mai in Wiesbaden ſtottfindende Automobil⸗ wettbewerb mit Schönheitskonkurrenz, Geſchicklichkeitswettbewerd, Bergrennen auf die Hohe Wurzel, Nero⸗Bergrennen und Sternfahrt nach Wiesbaden hat ein Nennungsergebnis gezeitigt, wie es quanti⸗ tatib und qulitativ ſo vorzüglich kaum erwartet worden iſt. Die vor⸗ läufige Nennungsliſte weiſt über 80 Nennungen auf. Unter ben ge⸗ meldeten befindet ſich die Elite der deutſchen Privat⸗ und Induſtrie⸗ fahrer. Es mögen genannt ſein: Willy W alb⸗Mannheim auf Benz, Karl Kappler⸗Gernsbach auf Simſon⸗Supra, Adolf Rofenberger⸗Pforzheim auf Mercedes, Volkhart⸗Düſſeldorf auf Bugatti, Heußer⸗Kleinſchmalbalden auf Steyr, Otto Hofmann⸗Leipzig auf Preſto, Korl Jörns⸗Rüſſelsheim auf Opel, Stumpf⸗Lekiſch⸗Mainz auf Hag, Emil Bremme⸗Barmen auf Bugatti, Freiherr von Ber ck⸗ heim⸗Weinheim auf Mercedes, Hubert Goldſchmidt⸗Mainz auf Panhard⸗Levaſſor, Wilhelm Glöckler⸗Frankfurt auf N. S. U, Alexan⸗ der Erbgraf zu Erbach⸗Erbach⸗Eulbach auf Benz, Joſef Merz⸗Zürich auf Bugatti, Alexander Sommer⸗Plauen auf N. A., rmann Kracht⸗Jürich auf Bugatti, Dr. Mayer⸗Stuttgart auf Steyr, Dr. Ulrich⸗Kerwer⸗Bonn auf Opel, Frau Seipel⸗Kempff⸗Krefeld auf Fiat, W. Kaiſer⸗München auf Lancia, Wölcke⸗Frankfurt a. M. auf Mey⸗ bach, Gimpel⸗Ludwigshafen auf Mercedes, Butenuth⸗Hannover Hans v. Opel⸗Rüſſelsheim auf Opel, Dr. F. Nallinger⸗Mannheim auf Benz, Ums⸗Köln auf Auſtro⸗Daim⸗ ler, Weſtermann⸗Raſtatt auf Pluto, Gömöri⸗Frankfurt auf Stei⸗ ger. Auch der Motorradwettbewerb iſt ſehr gut beſetzt. Kadſport Der große Straßenpreis von Mannheim, der vom Radfahrer⸗ verein Feudenheim(BDqh) veraonſtaltet wird, kommt am Sonntag, 9. Mai, zun Austrag. Das Rennen, das in den Vorjahren von Mannheim nach Frankfurt und zurück führte, wird in dieſem Jahre, um dem Zuſchauer etwas zu bieten, auf der Rundſtiecke Feudenheim⸗ Ladenburg— Schriesheim— Großſachen— Hedesheim— Wall⸗ ſtadt— Käfertal— Mannheim— Feudenheim(5 Runden) ausge⸗ tragen. Das Rennen, das bereits zu den bedeutendſten des BDR zähl,t vereinigt auch in dieſem Jaihre wieder die beſten deutſchen Vundes⸗Amateure wie Gu Witzack, Müller u. a. m. Start 6 Uhr morgens an der Endhalteſtelle in Feudenheim. Ziel am Aubuckel. Gleichzeitig mit dem Rennen veranſtaltet der Feudenheimer Rad⸗ fahrerverein große radſportliche Veronſtaltungen, wie Radballſpiele, Reigenfahren, Kunſtfahren uſw., wozu auch erſtklaſſige Monnſchaften verpflichtet wurden. Ein großer Feſtzug, verbunden mit Korſo⸗ fahren wird ſich mittags durch die Straßen Feudenheims bewegen. Handball P. 3. K. Frieſenheim— Sporkverein Waldhof. Am pergan⸗ ſenen Sonntag weilte die 1. Seniormannſchaft und 1. Jugendmann⸗ ſchaft Waldhofs bei D. J. K. Frieſenheim. Die 1 Jugend W. konnte ihr Spiel:1 gewinnen, während die 1. Mannſchaft eine Niederlage von:4 mit nach Hauſe nehmen mußte. Unter den ſchlechten Boden⸗ Schlages dem Kind zwiſchen Auge und Naſe in den Kopf drang. Teb Hlfe ſta rb das Mädchen noch in der Neacht Die Handarbeitslehrerin iſt ſeit geſtern berſchwunden. verhaltniſſ en waren beide Vereine nicht in der Lage ihr Können voll⸗ ſtändig zu zeigen. Beide Schiedsrichter leiteten korrekt. nache Veroktentüchangen der Stautgemenae Arbeitsvergebung. Danksagung Mannheim, B 2, 14, den 5. Mai 1026 Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem so kurz hintereinander erfolgten Ableben unserer guten Mutter und meiner lieben Frau sage ich allen Freunden und Bekannten auf diesem Wege meinen aufrichtigen Dank. Im Namen der Familie: Edmund Leister jr. Erb-, Beton-, Eiſenbeton⸗ und Maurerar⸗ beiten für Neubau Zentralzarage mit Wohn⸗ und Werkſtättengebäude für die Städt. 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