Felkspartei iſt man ſich darüber einig, daß in dieſem Falle die Dienstag, 11. Mai Neue danngepreſſe: In Mannheim und Umgebung jrei ins Leſte oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Lerhalalg, Bei eventl. Aenderung der wiriſchaſtlichen Nrr 75 Nachjorderung vorbehalten. Poſtſchecklonto Geſchaß Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2.— naße ee debenſteilen Waldhofſtraße 6. Schwetzinger⸗ 24. Meerſeldſtraße 11.— Telegramm Abreſſe. Feneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Jernprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943, 7944 u. 7945. Wittag⸗Jucgabe heimer Geitung Mannheimer General Anzeiger 8 reis 10 Pfennig 1926— Nr. 216 Anzeigenpreiſe nach Tariſ, bei Vorauszahlung pro einſp Koidnelgeite ſür Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnei Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Verantwortung übeenommen. Höhere Gewalt. Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu leinen Exſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge duich Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Beilagen: Sport und Spiel.Aus Jeit und Leben. Mannheimer Frauen-Jeitung. Unterhaltungs-⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Die Jlaggen- und Regierungslriſis vor und hinter den parteikuliſſen Aeni Bertin, 11. Mal.(Lon unſerem Berliner Büro) Der wiſenbetrieb im Reichstag, der leider Gottes als periodiſche Er⸗ eens aus dem parlamentariſchen Leben gar nicht mehr weg⸗ 5 iſt, erreichte geſtern wieder einmal einen Höhepunkt. Der ge fün Tag, vom frühen Vormittag bis zum ſpäten Abend war an⸗ ſer t mit Parteiführerbeſprechungen, Kabinettsſitzungen, Kon⸗ zenzen der Parteivorſtände und Fraktionen. Die Situation war um 5 Mittagszeit gegen den vorgeſtrigen Stand der Dinge weſent⸗ ſpre verſchärft. Während man aus dem Ausgang der Be⸗ banldungen, die am Sonntag nachmittag zwiſchen den Koalitions⸗ 5 eien und Regierung gepflogen wurden, die Hoffnung ſchöpfen 1 unte, daß der Konflikt trotz dem demokratiſchen Vorbehalte ſchließ⸗ geſt auf ſchiedlich⸗friedliche Weiſe beigelegt werden würde, hat ſich 2 ern das Blatt völlig gewandelt. Es ſcheint, daß die Faſſung tu 5 Hindenburgb riefes die Demokraten in ihren Erwar⸗ gungen enttäuſcht hat. Die Behauptung, es ſeien an dem Text des en⸗ nachträgliche Aenderungen vorgenommen worden, wird 1 der anderen Seite beſtritten. Es ſei, heißt es, lediglich eine redak⸗ Glelle Korrektur ganz nebenſächlicher Art erfolgt. Wie es auch ſei. 55 Stimmungsumſchwung fand ſeinen Niederſchlag in der Aeuße⸗ des demokratiſchen Fraktionsführers Koch: Er ſähe eigentlich Aie noch in demfreiwilligen Verzicht Dr. Luthers einen f eg aus der Kriſe. Dr. Luther hat ſich daraufhin der Solidarität 10 Kabinetts verſichert, will heißen: Er lehnt ſolche Abſicht ab und 0 ſich in offener Feldſchlacht ſeinen Gegnern ſtellen. Wie ſich der utige Kampf abſpielen wird, iſt im Augenblick noch nicht zu über⸗ 17 zumal das Tiſchtuch zwiſchen den Demokraten und dem ſich einett noch nicht endgültig zerſchnitten iſt. Um die 9. Stunde begab 15 der Reichsinnenminiſter Dr. Külz als Vermittler zum anzler. Die Demokraten haben vorgeſchlagen, den Flaggen⸗ 905 bis zur Verſtändigung über die Einheitsfahne zu ſuspen⸗ Esden. Wir möchten allerdings den Verſuch, auf dieſer Baſis eine nigung herbeizuführen, für ſo gut wie ausſichtslos halten. Er würde vorausſichtlich ſchon in dem Widerſtand des Reichs⸗ zidenten ſcheitern, der auf keinen Fall gewillt ſein wird, die Ver⸗ f nung zurückzuziehen. Aber auch- Dr. Luther lehnt, wie aufs be⸗ u unteſte verſichert wird, eine ſolche Konzeſſion ab. Trotzdem 85 ten wir annehmen, daß noch keineswegs alle Möglichkeiten der L0 kändigung verſchüttet ſind. Der Anſicht iſt man auch wohl im ſaber der Demokraten, die, wie auch das Zentrum ihre Fraktions⸗ fün g auf heute vertagt haben. Es gilt in parlamentariſchen Kreiſen leitt nicht völlig ausgeſchloſſen, daß noch im letzten Augenblick, viel⸗ ſogar erſt während der Sitzung ſelbſt ein Ausweg ſich bietet. Sollte es aber noch dazu kommen, daß am Mittwoch die Demo⸗ eem für das ſozialdemokratiſche Mißtrauensvotum ſtimmen, ſo damit die Koalitionskriſe noch offen zum Ausbruch kommen. Cul würde automatiſch die Regierungskriſe nach ſich ziehen. Dr. her würde demiſſionieren, aber vom Reichspräſidenten erneut mit 55 Bildung des Kabinetts beauftragt werden. Der Kanzler wird 5 7 vermutlich die bisherigen Miniſter, mit Ausnahme der Demo⸗ a0 ſen, die durch andere Perſönlichkeiten erſetzt werden müßten, wieder f ihre Poſten berufen. In der Deutſchen— wie in der Bayriſchen dalition ohne die Demokraten fortzuführen ſei, 3 man glaubt auf dieſem Flügel der Regierungsparteien, daß das kontrum, das ſich auch geſtern noch nicht in die Karten hat ſehen 9 855 bereit ſein dürfte, auf der verkleinerten Baſis die Koalition 1. zu erhalten. Eine Hinzuziehung der Deutſchnatio⸗ t len, die allenfalls nur für einen ſpäteren Zeitpunkt in Betracht 9 70 bleibt eine offene Frage. Erwogen wird auch die Möglichkeit, t die Demokraten nur zum Teil für das Mißtrauensvotum ſtimmen Aunten, und man begegnet innerhalb der Regierungsparteien der belfaſſung, daß es zweifelhaft ſei, ob dann für Dr. Luther die Not⸗ nundigkeit des Rücktritts beſteht, da die ernſten Folgen einer Regie⸗ Re gskriſe einen ſolchen Schritt nur rechtfertigen würden, wenn eine gierungspartei geſchloſſen ſich gegen ihn erklärte. ſta lles in allem: So überaus kritiſch geſtern abend die Dinge auch at den, das letzte Wort, wie geſagt, iſt noch nicht geſprochen. Man duß wie ſo oft in ähnlich gelagerten Fällen die Entſcheidung bis zum erſten Augenblick vertagt. Eine Nachtſitzung des Kabinetts 10 Berlin, 11. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Die nächt⸗ 1855 Kabinettsſitzung, die in der Villa Dr. Streſemanns, der gerade Ab en Geburtstag feierte, ſtattfand, hat bis nach Mitternacht gedauert. Ez r ſie ſcheint die endgültige Klärung noch nicht gebracht zu haben. ſt iſt nämlich noch ein Vorſchlag aufgetaucht, wie der Wider⸗ andder demokraten zuüberwinden wäre. Man ſagt: Reichspräſident in ſeinem Schreiben an den Kanzler die 5 lative elner auf verfaſſungsmäßigem Wege zu erreichenedn Kom⸗ runiflöfung ergriffen hätte, ſei die zweite Flaggenverordnung im Wn überflüſſig geworden, ſie erſchwere nur die Verhandlungen ſchr ein etwaiges Kömpromiß, ſtatt ſie zu erleichtern. Es empfehle daher, die zweite Vorlage vorläufiginsuspenso worbskaſſen, bis die Einigung über eine Einheitsflagge erreicht 1 rden iſt. Wenn das Kabinett dem Vorſchlag eines ein ſtwei⸗ haſtt en Verzichts auf die Durchführung der Flaggenverordnung kra anmen ſollte, ſo verheißt die„Voſſiſche Ztg.“, würde es der demo⸗ ant Reichstagsfraktion möglich werden, auf ihren Mißtrauens⸗ rag zu verzichten. eud die Regierung wirklich dieſen Weg gehen kann und ob Hin⸗ Aend ihn gehen wird, erſcheint uns einigermaßen zweifelhaft. In⸗ wiſchen fährt die Sozialdemokratie fort, die Demokraten abermals mit der Staatskriſe und redet den Demokraten zu,„Mut zu zeigen“. Wie aber die Sozialdemokraten ſich verhalten werden, wenn ſie ihr Stück durchgeſetzt haben und das Kabinett Luther ge⸗ ſtürzt iſt, verrät die ſozialdemokratiſche Preſſe noch immer nicht. Man hat den geſtrigen Beſchluß der ſozialdemokratiſchen Reichstags⸗ fraktion, durch den die Unterhändler der Sozialdemokratie grundſätz⸗ lich zu Verhandlungen über die Neubildung der Regierung ermächtigt werden, vielfach als eine Bereitſchaftserklärung zum Eintritt in ein Kabinett aufgefaßt. Das ſcheint ein Mißverſtändnis zu ſein. Der Ton liegt vielmehr bei dieſer Erklärung auf dem„grundſätzlich“. Im übrigen ſcheint man ſich allerlei Hintertüren offen halten zu wollen. So bemerkt der ſozialdemokratiſche Preſſedienſt ausdrücklich: Die Frage bleibt offen, ob dieſe Hilfe, die die ſozialdemokratiſche Oppo⸗ ſition für die Zukunft ankündigt„ſich ſchließlich durch eine Beteiligung an der neuen Regierung oder durch ihre Unterſtützung praktiſch aus⸗ wirkt. Und noch deutlicher ſagt es der„Vorwärts“:„Davon kann natürlich nicht die Rede ſein, daß die Sozialdemokratie darum, weil ſie eine innerlich morſch und unmöglich gewordene Regierung ſtürzen will, jeden Erſatz willkommen heißt.“ Mit anderen Worten: Die Sozialdemokratie wird ihre alten, uns bekannten Katertänze aufführen und von jeder Regierungskom⸗ bination, die ihr vorgeſchlagen wird, erklären, daß ſie ihr nicht paſſe und mit ihren Grundſätzen ſich nicht vertrage. Aber auch von Rechts iſt keine Hilfe zu erwarten, mit ſchnöder Kälte wird zunächſt in den deutſchnationalen Blättern, anſcheinend nach einer einheitlichen Vorlage, erklärt:„Die Deutſchnationalen däch⸗ ten gar nicht ohne weiteres daran, in die Lücke zu ſpringen und die abtrünnigen Demokraten zu erſetzen. Man verkenne das„Weſen nationaler Politik, wenn die Rechte ſich bereit finden ſollte, einem ausſichtsloſen Regime auf die Beine zu helfen. Wenn die inner⸗ politiſche Lage Deutſchlands noch weiter ſich zuſpitze, ſo ſollen die Na⸗ tionalen auch wiſſen, daß die Reichsbannerpartei an allem Schuld iſt.“ Zu deutſch alſo: Es geſchieht meinem Vater ſchon recht, daß mir die Finger abfrieren, warum kauft er mir keine Handſchuhe. Der Sogialdemokratie iſt mittlerweile noch ein neuer Helfer ent⸗ ſtanden(oder ſie hat ihn gerufen) in der preußiſchen Regie⸗ rung. Die preußiſche Regierung hat, wie wir im„B..“ leſen, geſtern an das Reichskabinett, ſowie an den Reichspräſidenten ein Schreiben gerichtet, in dem ſie gegen die neue Flaggenverordnung Einſpruch erhebt und ſie als verfaſſungswidrig bezeich⸗ net, weil im Widerſpruch zur ausdrücklichen Vorſchrift der Reichs⸗ verfaſſung der Reichsrat vorher nicht gehört worden ſei. Die Frage würde vorausſichtlich am Freitag den Reichsrat beſchäftigen. Man wird annehmen können, daß in dieſem Falle Preußen mit allen übri⸗ gen Ländern, insbeſondere Bayern, Hand in Hand ginge. Man ruft die Partikularismen auf. Aber leſen wir nicht erſt dieſer Tage ver⸗ nichtende Artikel gegen das bayeriſche Sondertum? Die Entgleiſung hörſings Im preußiſchen Landtag iſt eine Anfrage der Deutſchen Volksparte i eingegangen, in der es heißt: 0 Nach Zeitungsnachrichten hat der Bundespräſident des Reichs⸗ banners Schwarz⸗Rot⸗Gold, Hörſing, in einer Verſammlung in Nürn⸗ berg am 8. Mai erklärt, er ſcheue ſich nicht, die Vermutung aus⸗ zuſprechen, daß Reichskanzler Dr. Luther den Reichspräſidenten v. Hindenburg verleitet habe, durch Unterzeichnung der Flaggenver⸗ ordnung Verfaſſungsbruch zu begehen. Es wird darauf hingewieſen, daß der preußiſche Miniſter des Innern als höchſter Vorgeſetzter des Oberpräſidenten Hörſing ſich wiederholt deutlich über die Art und Weiſe ausgeſprochen hat, wie Herr Hörſing ohne Rückſicht auf ſeine Stellung als Oberpräſident der Provinz Sachſen ſente Tätigkeit als Präſident des genannten Reichsbanners ausübt. Da dieſe Aeußerun⸗ gen des Miniſters des Innern auf den Oberpräſidenten Hörſing offen⸗ bar nicht den geringſten Eindruck machen und die Staatsregierung bisher nicht gewillt zu ſein ſchien, den Worten des Miniſters des In⸗ nern Nachdruck zu verleihen, wird gefragt: 1. Hat Herr Hörſing in der obenerwähnten Verſammlung in Nürnberg jene Aeußerung ge⸗ tan? 2. Wenn ja, hält die Staatsregierung, die ſtets mit Recht die Anſicht vertreten hat, daß den Staatsbeamten in der Art der Betäti⸗ gung der ihnen durch Artikel 130 der Reichsverfaſſung gewährleiſteten Freiheit ihrer politiſchen Geſinnung durch ihr Amt gewiſſe Rück⸗ ſichten auferlegt ſind, dieſe Aeußerungen des Herrn Hörſing mit ſeiner amtlichen Stellung als Oberpräſident der Provinz Sachſen für vereinbar? 3. Wenn nein, welche Maßnahmen gedenkt die Staats⸗ regierung gegen den Oberpräſidenten Hörſing zu ergreifen, um ihm gegenüber endlich die gleichen Grundſätze zur Geltung zu bringen, die die Staatsregierung andern Staatsbeamten gegenüber wiederholt bei Betätigung ihrer politiſchen Geſinnung angewandt hat? die neuen Marokkokämpfe in ſpaniſcher Geleuchtung y Paris, 11. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Den „Journal“ wird aus Madrid berichtet: Aus ſicherer Quelle ver⸗ lautet, daß der Delegierte Abd el Krims während ſeines Aufent⸗ haltes in Udſchda bei einer Bank eine große Summe im Namen Abd el Krims deponierte. Es iſt nicht zu beſtreiten, daß der Rif⸗ führer, der durch die Wucht der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Offenſive über⸗ raſcht wurde, ſeine Flucht vorbereitet. Ferner ſteht feſt, daß er ſein Privatvermögen, das ſich auf ungefähr 6 Millionen Peſetas beläuft, bereits in Sicherheit gebracht hat. Zwiſchen Abd el Krim und ſeinem Bruder Mohammed, der als der eigentliche Urheber des Abbruchs der Verhandlungen gilt, ſoll es zu einer heftigen Szene gekommen ſein. Man glaubt, daß Abd el Krim demnächſt bei der franzöſiſchen und ſpaniſchen Regicrung um einen Frieden auf Ein internationaler Kohlentruſt: Von Profeſſor Dr. Zadow⸗Berlin Die Frage einer deutſch⸗engliſchen Kohlenverſtändigung iſt in das kritiſche Stadium der Entſcheidung gerückt. Der Bericht der engliſchen Kohlenenquetekommiſſion zeigt deutlich, daß die gegen⸗ wärtige Kohlenkriſe, die auf chroniſche Ueberproduktion in der ganzen Welt zurückzuführen iſt, national nur zum geringſten Teil gelöſt werden kann, und daß ihre Beſeitigung nur auf Grund einer internationalen Verſtändigung der Produktions⸗ länder möglich iſt. Der in dem Bericht vorgeſchlagenen deutſch⸗eng⸗ liſchen Verſtändigung über die Einhaltung gewiſſer Mindeſtpreiſe auf gemeinſamen ausländiſchen Abſatzmärkten iſt man auf deutſcher Seite offenbar nach wie vor geneigt, und man darf annehmen, daß dieſer Vorſchlag eines deutſch⸗engliſchen Zuſammenarbeitens nicht erfolgt wäre, wenn man vorher des prinzipiellen deutſchen Einver⸗ ſtändniſſes nicht ſicher geweſen wäre. Es iſt bekannt, daß bei dem Ruhrkohlenbergbau von einem Gewinn, ja auch nur von der beſcheidenſten Verzinſung des angeleg⸗ ten Kapitals bei den jetzigen Kohlrenpreiſen nicht die Rede iſt. Durch Preisherabſetzung auf das äußerſte noch erträgliche Maß war es ihm gelungen, die engliſche Kohle aus ihren deutſchen Abſatz⸗ gebieten herauszudrücken. Der Erfolg wurde aber wieder hinfällig durch die von der engliſchen Regierung dem Kohlenbergbau gewähr⸗ ten Subventionen, die ſofort eine Belebung des engliſchen Kohlen⸗ exports zu Preiſen ermöglichten, denen der deutſche Kohlenhandel nicht folgen konnte. Ohne Zweifel iſt das beſte Mittel gegenſeitige Vereinbarung, um ſo dem privat⸗ wie volkswirtſchaftlich ſchädlichen internationalen Konkurrenzkampf ein Ende zu bereiten. Die gegenwärtigen nie⸗ drigen Exportpreiſe fügen ſowohl dem exportierenden Lande als auch der Kohleninduſtrie des importierenden Landes ernſtlichen Schaden zu, und der Wettlauf zwiſchen zu viel geförderter deutſcher Kohle und engliſcher Kohle zu Dumpingpreiſen führt zu einer Ver⸗ ſchleuderung einer ſchließlich unerſetzbaren Wirtſchaftsfubſtanz. Es ſind ausſchließlich die Länder ohne Kohlenvorkommen, die von den gegenwärtigen unwirtſchaftlichen Preiſen profitieren. Die Export⸗ preiſe müſſen aber wirtſchaftlich ſein und dem Exportland einen wirtſchaftlichen Gewinn abwerfen, da bei einem Verkauf zu unwirt⸗ ſchaftlichen Preiſen die Inlandskonſumenten in dieſer oder jener Weiſe für ihre Kohlen mehr bezahlen müſſen. Das eigentliche Verhandlungsobjekt zwiſchen England und Deutſchland würden die Länder bilden, die in der engeren und weiteren Intereſſenſphäre beider Länder liegen und Kohleneinfuhr⸗ gebiete ſind. Davon ſcheiden aber zum großen Teil aus Frankreich, Belgien und Luxemburg, deren Brennſtoffeindeckung durch den Ver⸗ ſailler Vertrag für den Hauptbedarf feſtliegt. Im übrigen würde es ſich noch um Rußland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Oeſter⸗ reich und die Tſchechoſlowakei handeln, die zum Teil auch große Koksabnehmer ſind. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß internationale Abkommen, die den Zweck haben, den Abſatzmarkt zu feſten Prozentſätzen unter den ver⸗ tragſchließenden Ländern aufzuteilen, von ſo einſchneidender Bedeu⸗ tung ſind, daß man ſich erſt nach reiflicher Ueberlegung aller mit ihnen verbundenen Fragen dazu entſchließen wird. Eine Aufteilung der erwähnten großen Gebiete wird nicht einfach ſein. Nach welchem Schlüſſel ſoll ſie erfolgen? Will man den Geſamtverbrauch der Län⸗ der während einer beſtimmten Stichzeit zugrunde legen oder den An⸗ teil der Lieferungen von England und Deutſchland an dieſe Länder? Beſondere Schwierigkeiten werden entſtehen, wenn es gilt, den Zeit⸗ raum feſtzulegen, der für dieſe Regelung maßgebend ſein ſoll; denn jeder Vertragspartner wird dabei erfahrungsgemäß auf den für ihn günſtigen Zeitraum zurückgreifen wollen. Es ſpricht die Vermutung dafür, daß die großen Anſtrengungen der engliſchen Bergwerks⸗ beſitzer in den letzten Monaten, die Ausfuhr beſonders ſtark in die Höhe zu treiben, auch darauf zurückzuführen ſind. Es muß auch eine Sicherung dagegen erfolgen, daß die Kontingente nicht auf illegalem Wege umgangen werden. Ferner werden nicht unbeträchtliche Schwie⸗ rigkeiten bei der Preisverſtändigung zu überwinden ſein, da die von einander abweichenden Sorten, die ſchwankenden Frachten, Ver⸗ änderungen der Selbſtkoſten der Gruben unter beſonderem Einfluß der Löhne ſchwerwiegende Faktoren darſtellen. Noch ein Haupt⸗ hindernis ſteht einem ſolchen Weg von engliſcher Seite entgegen, näm⸗ lich der Mangel einer Organiſation der engliſchen Bergwerke. Die deutſche Induſtrie, die bereits in vielen Fällen im Inland eine ſtarke Tendenz zur Bildung umfaſſender Horizontalorganiſatio⸗ nen gezeigt hat, wird die Vorbedingungen rein techniſcher Art ohne Schwierigkeit erfüllen können, nachdem man ſchon die Frage der Ver⸗ teilung des Abſatzes unter den einzelnen inländiſchen Bergwerken mit der Neugründung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſydikats zur all⸗ gemeinen Zufriedenheit gelöſt hat. In England fehlte es dagegen bis jetzt an einer Organiſation, die die gemeinſame Vertretung der betei⸗ ligten Kreiſe und die Ausführungsmaßnahmen eines Abkommens übernehmen könnte. Obwohl die Neigung zur Bildung größerer Grubenkonzerne unter dem Zwang der wirtſchaftlichen Not neuer⸗ dings Fortſchritte macht, namentlich in Süd⸗Wales(United Anthra⸗ cite, Amalgamated Anthracite) und in Schottland, ſo iſt doch von einer Konzentration, wie ſie im Ruhrgebiet herrſcht, noch keine Rede. Es gibt in England rund 3000 Gruben, in die ſich nicht weniger als 1000 einzelne Unternehmungen teilen. Jede dieſer Unternehmungen hat ihre eigene Verkaufsorganiſation und ihren eigenen Verwaltungs⸗ apparat. Die einzige Verbindung zwiſchen den einzelnen Unterneh⸗ mungen iſt die„Mining Aſſociation of Great Britain“, ein Verband im Sinne der deutſchen Arbeitgeberverbände. Nun ſind aber in Eng⸗ land beſonders energiſche Rufe nach der Schaffung einer dem deut⸗ ſchen Kohlenſyndikat ähnlichen Organiſation laut geworden, und es iſt durchaus zu erwarten, daß dieſe Beſtrebungen zu einem Ergebnis führen d ·en. Daß die Abmachungen nur im Einklang mit den In⸗ tereſſen! rivaten und induſtriellen Verbraucher geſchloſſen wer⸗ den, iſt! or Bedeutung der Kohleninduſtrie und den Gefahren die uf das ſchärfſte zu bedrohen, falls ſie doch noch in die Front der erungsparteien zurückkehren wollte. Der„Vorwärts“ fuchtelt Grund der von ihm zuerſt zurückgewieſenen Bedingungen nachſuchen wird. 5 5 jedes Ka l mit ſich bringt, natürlich die Hauptforderung die die Volkswirtſchaft zu ſtellen hat. — —— N neue Mannheimer Zeitung(Mittag · Ausgade) Dienstag, den 11. mal 1926 wird ſich dann ndigung dieſe Ve niionen ſiſche Inflation. Die igung der der der kohlenverbrauchs werden die Produktion immer dringender nenmarkt umfaßt 120 Millionen Ver⸗ etz und unier einer Sitte leben. Die edingt notwendig. Europa Staaten dar, von denen nicht hr leben zu können. Die Aus⸗ Zollmauern unterbunden. Lebens⸗ e Tarifunion, innerhalb derer die er Waren auf dem Kontinent erhoben e zwiſchen den einzelnen Staaten ver⸗ en hen ˖ ſſen e nehmen wie die e üdlichen Verſtändi machen. Hraucher, di Ausführung 2 Aber ſtellt eine einer groß ge fuhr wird d notwendig Zölle nur be werden, aber ſchwinden m zmerika ver Zollverein wirtſck Ud d wie ſeinerzeit Deutſchland durch den ftlich und politiſch gufgebaut iſt. ————— Die Alkoholdebatte im Neichstag Berlin, 11. Mai.(Von unſerem Verliner Büro.) Im Plenum des Reichstags ging, während draußen die Kriſe den ausſchließlichen Geſprächsſtoff bildet, der Kampfum naß oder trocken wei⸗ ter. Die Fraktionen, innerlich geſpalten, wie ſie es bis auf wenige Ausnahmen in dieſer Frage ſind, hatten es nicht leicht, ſich mit An⸗ ſtand aus ſolchem Dilemma zu ziehen. Für die Mehrzahl der Demo⸗ kraten lehnte der frühere badiſche Miniſter Dietrich das Gemeinde⸗ beſtimmungsrecht ſchon aus dem ſehr plauſiblen Grunde ab, weil es geeignet ſei, unſere Kommunen zum dauernden Schauplatz wüſter Känpfe zu machen. Vorwiegend wirtſchaftliche Gründe führte der Abgeordnete Mollath von der wirtſchaftlichen Vereinigung an Allein die Vermehrung, die das Heer der Arbeitsloſen durch die Ra⸗ dikalkur des Eemeindebeſtimmungsrechts erfahren würde, müßte da⸗ von abhalten, ein ſo gefährliches Experiment zu wagen. Daneben fehlt es nicht an moraliſchen Bedenken mannigfacher Art. Sie fanden in dem Münchener Abgeordneten Rauch von der Bayeriſchen Volks⸗ Ppartei einen Anwalt, dem es merklich eine Herzensſache war, das ent⸗ alkoholiſierte Amerika als Laſterpfuhl und Sündenbabel hinzuſtellen. Der Völkiſche Kubo war anzüglich genug, den Sozialdemokraten zu empfehlen, ſie möchten mit der Trockenlegung in ihren eigenen Rei⸗ hen beginnen. Das Zentrum ſuchte auf wahrhaft ſalomoniſche Weiſe beiden Seelen in ſeinem Innern gerecht zu werden. Am Samstag hatte Frau Weber ſozuſagen die Blaukreuz⸗Fahne aufgezogen, geſtern holte Herr André, ihr Fraktionskollege, ſie nieder. Er ge⸗ hört mit Maßen natürlich zu den„Naſſen“, und er meint, es ginge nicht an, wegen einzelner Auswüchſe des Alkoholismus ein ganzes Land unter Kuratel zu ſtellen. „Ein Geplänkel mehr perſönlicher Färbung zwiſchen der Sozial⸗ demokratie und der Rechten beſchloß die Ausſprache, die gegenüber den Ausſchußverhandlungen neue Momente nicht erbrachte. Die Abſtimmung über das Gemeindebeſtimmungsrecht wurde auf heute vertagt, da man bei der Wichtigkeit der Tagesordnung mit der Anws ſenheit des ganzen Hauſes rechnet. 5 Der Amerikaner Byrd überfliegt den Nordͤpol Berlin, 10. Mai. Ueber den glänzend gelungenen Flug des Amerikaners Byrd zum Nordpol liegen aus Kingsbay nunmehr weitere Meldungen vor. Die Flugmaſchine umkreiſte mit Byrd und ſeinem Piloten Bennett an Bord mehrere Male die Stelle, die durch Beobachtungen und Meſſungen einwandfrei als der Nordpol feſtgeſtellt wurde. Die Sonne ſchien vollkommen klar und die Luft war gänzlich nebelfrei, ſodaß die Luftfahrer ſich mit dem Sonnenkompaß vorzüglich orientieren konnten. Der magnetiſche Kompaß war, wie zu erwarten war, in der Polargegend völlig Unbrauchbar. Die Rückfahrt erfolgte nicht auf demſelben Weg wie der Hinflug. Auf dem Heimwege paſſierte das Flugzeug zunächſt die Amſterdamer Inſel, ſetzte dann die Fahrt nach Verlegen Hoot fort und flog dem Nordpol zu. Etwa 60 Meilen(rund 100 Kilo⸗ meter) vom Nordpol entfernt, wurde plötzlich einer der 3 Motoren mit denen Byrds Fokker⸗Apparat ausgeſtattet iſt, ſchadhaft. Der Pilot Bennett ſchlug vor, unverzüglich eine Notlandung vorzuneh⸗ men, um den Schaden auszubeſſern. Aber obwohl Byrd Lebens⸗ mittel für drei Wochen an Bord hatte, wollte er ſich nicht der glei⸗ chen Gefahr ausſetzen, in der ſich Amundſen befand. Zur großen Ueberraſchung der beiden Flieger begann der dritte Motor ſpäter wieder zu funktionieren, ſodaß bei der Rückkehr nach Kingsbay alle 3 Motoren in Tätigkeit waren. Der Staatsſekretär der Marine Wilbur äußerte über den Nordpolflug Byrds: Wir dürfen ſeine Begleiter und unſer Land für dieſe Leiſtung beglückwünſchen. Wir empfinden größte Freude über das Gelingen des Unternehmens und über die ſichere Rückkehr. Der Staatsſekretär für den Krieg, Davis, er⸗ Härte, wie alle Amerikaner ſei er über dieſen neuen Triumph der amerikaniſchen Flugkunſt hocherfreut. Der Flug ſeij nicht nur epochemachend vom techniſchen Standpunkt, ſondern auch eine Leiſtung bewundernswerten Mutes. Das Welttrennen nach dem Pol Paris, 10. Mai. Kapitän Wilkins hat geſtern vormittag an Bord ſeines dreimotorigen Flugzeuges Fairbanks verlaſſen, um nach Point Barrow zu fliegen. Drei Stunden nach ſeinem Abflug kündigte er durch eine drahtloſe Meldung an, daß er die Endicott⸗ Berge überflogen habe. Man vermutet, daß er glücklich in Point Bacrow gelandet iſt. Kapitän Wilkins beabſichtigt, nach einem Ruhetag ſeinen Flug in das Polargebiet fortzuſetzen und über den Nordpol hinweg nach Spitzbergen zu fliegen. Letzte Meldungen Seine Tochker ermordet — Trier, 10. Mai. In Rievenich geriet ein 65 Jahre alter Land⸗ wirt mit ſeiner Frau in Streit. Als die 22 Jahre alte Tochter den Streit ſchlichten wollte, zog der Vater das Meſſer und erſtach das Mädchen. Der Stich hatte die Halsſchlagader verletzt. Der Vater, der 11 Kinder hat, wurde verhaftet. Weitere Opfer des Ruhrorter Unglücks — Ruhrort, 10. Mai. Die Zahl der Toten bei der Einſturz⸗ kataſtrophe hat ſich inzwiſchen auf 4 erhöht. Außer 11 Leichtverletzten iſt noch ein Schwerverletzter vorhanden, deſſen Zuſtand lebensgefähr⸗ lich iſt. Man hofft, daß die Zahl der Verunglückten damit abge⸗ ſchloſſen iſt. Franzöſiſche Makroſen als Skraßenräuber VParis, 11. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Geſtern nacht verurſachten drei Matroſen des franzöſiſchen Panzerkreuzers „Bretagne“, die ſich auf Urlaub in Paris befinden, im Mont⸗ martre⸗Viertel eine Reihe von blutigen Zwiſchenfällen. Die drei Matroſen durchzogen etwas angeheitert die Straßen und verſuchten ſich weiteres Geld für alkoholiſche Genüſſe zu beſchaffen. Sie überfielen ſieben Perſonen, beraubten ſie ihres Geldes und ver⸗ letzten ſie durch Meſſerſtiche. Schließlich wurden ſie von drei Po⸗ liziſten angehalten. Auch dieſe mißhandelten ſie mit ihren Meſſern und Schlagringen. Zwei Poliziſten wurden berletzt. Auch die Ma⸗ troſen erlitten bei dieſem Kampf leichte Verletzungen. Sie begaben ſich in eine Apotheke, um ſich dort verbinden zu laſſen. Als ſie die Avotheke wieder verlaſſen wollten, konnten ſie von einem Po⸗ liseiaufgebot verhaflet. werden. iſchen den einzelnen Staaten von Nord⸗ der Rampf um dͤie Macht in England Sondon, 10. Mai.(Von unſerem Londoner Hertteler). Der g der zweiten Generalſtreikwoche hat beuncſen, daß das vollkommen der Streiklige angepaßt hat und daß der Ver⸗ r rapide zu normalen Verhältniſſen zurückkehrt. Die Gefahr einer allgemeinen Notlage der Hauptſtadt, welche die Regierung und die⸗ Arbeitgeber gezwungen hätte, ſich der Diktatur der Gewertanaſtskon⸗ zun greſſe zu beugen, iſt gänzlich beſeitigt. Die neue Arbeitswoche hat mit bedeutend verbeſſerten Zug⸗ und Omnibusver⸗ kehr begonnen und eine weitere ſtetige Beſſerung iſt geſichert. Lon⸗ 2 don hat ſeinen alltäglichen Anblick wieder angenommen und das Straßenbild macht einen faſt normalen Eindruck. Lebensmittel und alle Waren ſind reichlich und zu un veränderten Preiſen vor⸗ handen. Es gibt keine Schieber und Streikgewinnler. Auch denkt das Publikum nicht mehr an Hamſtern. uue„entlichen Verſorgungsbetriebe, Elektrizitäts⸗, Gas⸗ und Waſſerwerke funktio⸗ nieren unverändert. Die Regierungsmaſchinerie unter dem Zivil⸗ kommiſſariat arbeite, gleichfalls im ganzen Lande. Dies iſt nicht etwa nur Regierungspropaganda, ſondern Jeder⸗ mann, der mitten im Streikgebiet lebt, muß zugeben, daß das Ge⸗ fühl der Sicherheit und die faſt unveränderten Lebensbedingungen das Kennzeichen der Lage iſt. Der einzig auffällige Zug in der Phy⸗ ſiognomie des Landes iſt, daß die Arbeit faſt überall von Freiwilligen verrichtet wird. Ein elegant gekleideter Rechtsonwalt als Omnibus⸗ führer und ein Oxfordſtudent als Schaffner ſind nichts auffauiges. Geſtern fuhren z. B. 4000 Züge. Auf dieſen arbeiteten den offi⸗ ziellen Angaben zufolge ein Fünftel des alten Perſonals. Die Hälfte beſtland aus Freiwilligen, meiſt aus den beſſeren Ständen. Faſt alle Gas⸗, Elektrizitäts⸗ und Waſſerwerke werden von techniſchen Stu⸗ denten, Proffſſoren, Direktoren und höheren Beamten betrieben. Der Juzug von Freiwilligen zählt käglich noch viele Zehnkauſende. Die geſamte Bürgerſchaft hat ſich wie ein Mann zur Rettung des bedrohten Staatsweſens erhoben und hält es ſicher über Waſſer. Der Verluſt an Volksvermögen wird allerdings ungeheuer ſein, da viele Induſtrien ſchwer betroffen ſind und das Schließen von Fa⸗ briken überall an der Tagesordnung iſt. Die Zahl der Arbeits⸗ loſen ſchwillt von Tag zu Tag an. Dies wird jedoch die Arbeiter ſchwerer treffen als die Bürgerſchakt. Irgendwelche Ausſichten auf eine friedliche Löſung des Wirt⸗ ſchaftskanpfes ſind noch nicht vorhanden. Die Regierung verſpricht nicht nur der zu keiner Gewerkſchaft gehörenden Frei⸗ willigen Schutz, ſondern auch den Gewerkſchaftlern, welche den Streik brechen, dauernden Schutz des Staates gegen jede Benach⸗ teilung durch ihre Gewerkſchaften. Daß die Gewerkſchaften be⸗ dingungslos kapitulieren, ehe ſie vollkommen zerſtört ſind, gilt in parlarmentariſchen Kreiſen für ausgeſchloſſen. Es iſt jedoch Tat⸗ ſache, daß ein ſtetiges Zurückſtrömen der Streikenden in die ver⸗ laſſenen Arbeitsſtätten ſtatfindet. So ſind z. B. viele von den Zei⸗ tungsdruckern und vom techniſchen Zeitungsperſonal zurückgekehrt. In der Provinz erſcheinen eine ganze Anzahl Blätter unverändert und in London tauchen die Tageszeitungen ebenfalls wieder all⸗ mählich auf. Die„Times“ drucken ein ganz anſehnliches Blatt von vier großen Seiten, ſogar mit einer Seite voll Anzeigen und die„Britiſh Gazette“ hat bereits eine Auflage von 1250 000 Exemplaren erreicht. Der„Daily Expreß“ erklärt, daß von ſeinen ſtreifenden Arbeitern geſtern viele um Wiedereinſtellung ge⸗ beten hätten. Binnen kurzem werde er wieder in normaler Auf⸗ machung erſcheinen können. Die Lage hat ſich jetzt dahin zu⸗ geſpitzt, daß der Gewerkſchaftskongreß von der Offenſive in die Defenſive verſetzt wurde und verzweifelt um ſeine Exiſtenz kämpfen wicß Um die Sympathie des Publikums wieder zu gewinnen, wiederholt die Streikleitung die Aufforderung an die Streikenden, ſich aller Ge⸗ walttätigkeiten und Ruheſtörungen zu enthalten. Die Streikenden kümmern ſich aber wenig um dieſen Befehl und nur mit Hilfe der Truppen und der Polizei iſt die Aufrechterhaltung des Verkehrs und die Lebensmittelverſorgung möglich. Geſtern wurde wieder ein langer Zug von Laſtautos mit Mehl unter Bedeckung von Kavallerie, berittener Polizei und Panzerwagen von den Viktoria⸗Docks nach dem Hydepark⸗Depot gebracht. Wenn die Regierung ſich allein auf die Anordnung des Streikkomitees verlaſſen hätte, wäre London jetzt ſchon verhungert. Sie macht jedoch von ihren Machtmitteln ausgiebig Gebrauch und beſitzt deren genügend, um jede revolutionäre Bewegung im Keime zu erſticken. Die Kronjuriſten werden den Generalſtreik wahrſcheinlich für ungeſetzlich erklären. Alsdann werden alle Streikenden und beſonders die Führer für allen angerichteten Schaden mit ihrem Vermögen haften. Fanatfsmus auf beiöden Seiten: VParis, 119 Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im heutigen„Matin“ wird geſagt, daß alle Verichte aus London über eine baldige Beilegung des Generalſtreiks als verfrüht zu be⸗ trachten ſeien. Der Fanatismus ſei auf beiden Seiten bedenklich angewachſen. Zahlreiche Arbeiter verzichten auf ihre Streikgelder und ſtellen ſogar ihr Vermögen zur Verfügung, um den Streik durchzuhalten. Auf Seiten der Regierung iſt man bereits des Sie⸗ ges ſicher, jedoch fürchtet man, daß jetzt ein gefährlicher Abſchnitt beginnt, nämlich der Kampf gegen die wiederhergeſtellten Verkehrs⸗ einrichtungen durch die Streikenden. Infolgedeſſen hat ſich auf bei⸗ den Seiten ein ſtarker Fanatismus eingeſtellt, der an und für ſich als Anzeichen für eine ſtarke Verlängerung der Streik⸗ bewegung anzuſehen iſt. Der Sonderberichterſtatter des„Ma⸗ tin“ meint, daß das Geld jetzt nicht mehr die Rolle ſpielt, wie zu Beginn des Streiks. Er vergleicht die Situation mit dem Welt⸗ krieg, wo man auch anfangs mit dem Geld ſtark rechnete und nach⸗ her zu der Einſicht gelangte, daf der Mangel an Geld die Staaten nicht friedlich geſinnt mache. Der„Matin“ glaubt zu wiſſen, daͤß die letzten Verhandlungen zwiſchen den Regierungsvertretern und den Gewerkſchaften geſcheitert ſe en. Eiſenbahnunfälle y Paris, 11. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus London wird gemeldet: Zum erſten Male ſeit Beginn des Gene⸗ ralſtreiks ſind drei Eiſenbahnunfälle zu verzeichnen. Der ſchwerſte ereignete ſich in einem Tunnel bei St. Margarete bei Edin⸗ bourg, wo ein Perſonenzug mit einem Güterzug zuſammenſtieß. Zwei Perſonen wurden getötet und 16 verletzt. Bei dem zweiten Zuſammenſtoß auf dem Bahnhof ven Sorefort in Mittelengland wurden 16 Perſonen verletzt. Schließlich iſt geſtern abend der Ex⸗ preßzug von Edinbourg nach London entgleiſt. Dieſe drei Unfälle erregen ziemliches Aufſehen und man fragt ſich, ob es ſich um Ungeſchicklichkeit der freiwilligen Mannſchaften handelt oder um Sabotageakte. Ausweiſung von 500 Sowjetagenten VParis, 11. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Kontinental⸗Ausgabe der„Daily Mail“ teilt mt, daß 500 in Eng⸗ land tätige und durch diplomatiſche Immunktät geſchützte Agenten der Sowſetregierung ausgewieſen werden ſollen. Die Regierung habe bereits der ruſſiſchen Votſchaft in Paris mitgsteilt, daß die Handelsdelegation der Sowjetregierung in England 500 Leute beſchäftige, die das Land bereiſen und ſich in Veziehungen zu den Streikleitungen geſtell ten. Von mehreren hervorragen⸗ den Peeitikern ſind bei der Regi⸗ eng Schritte getan worden, um (le Ausweiſung dieſer Agenten zu f dern. 5895 Badiſche Politik Die Vorauſchlogsbergtung j d⸗ Dder Haushaltsausſchuß des badiſchen Lan 6 Sitzu and Montag mit der Beratung des s des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts, und Joch⸗ bel Titel 3„Unterrichtsweſen“. Ueber den Etat der 9 ſchuſen, für die an ordentlichen Ausgaben 10 208 800 RM r außerordenllichen Ausgaben 2 134000 Rin vorgeſehen ſind, erſta 75 Marum(Soz.) Bericht. Vor Eintritt in die 9 7 iff zunächſt ein deutſchvolksparteilicher Abgeordnete de⸗ ſönlichen Bemerkung das Wort, indem er die Art de tung in der ſozialdemokratiſchen Preſſe über ſeine—— 1bei der Beratung des Juſtizetats als tendenziös gefärg zurückwies. Bei der Berakung des Etals der Aniverſität Heidelberg 4620 100 RM im ordentlichen Etat— wies der Berichterſtatter r hin, daß bei den planmäßigen Beamten eine Stellenvermeyrung 5 bish zuf 52 ordentliche Profeſſoren vorgeſehen ſei. Gegeeſol⸗ den 2 n in der Zenteumspreſſe betonte er, daß nach dem Be 50 iche Profeſſoren in Gehaltsgruppe 12 des dungsgeſetz ſämliche orden. zureihen ſeien, während das Gehalt der freien Vereinbarung— Miniſteriums mit den Profeſſoren unterliege, und daß eine größ 8 Anzahl Profeſſoren meiſt Einzelgehälter nach B 1 und 52 5 würden. Für die latſächtich bezahlten Gehälter kommt ein Be von 634089 RM in Frage. 0 Ein Vertreter 13 Jentrums betonte, daß die Heaee Inſtitute mit geſchichtlicher Vergangenheit ſeien, die früher ihre— 75 gaben aus Stiftungen hätten decken können, jetzt aber ſtaathiche, uft ſtalten geworden ſeien. Der Miniſter gab vertrauliche Auskun über die verſchiedenen Einſtufungen der Profeſſoren und ihre 1⸗ ſoldüng. Er verwies darauf, daß ſchon im letzten Etat eine ſtufung habe zugeſagt werden müſſen, weil die Kolleggerber⸗ ſich— mäßigt hätten. Dazu ſeien noch die vielen Befreiungen gekomm ſodaß bei der daraus entſtehenden Minderbezahlung 2 er Profeſſo die Gefahr heſtehe, daß die beſten Kräfte an andere Hochſchulen bdaß rufen würden. 2 75 läme 94% der Verluſt durch den Krieg, f die Schwierigkeiten ſehr groß ſeien. 2 44 Der Bekichterſtatker beleuchtete die Schwierigkeiten für Baden drei Hochſchulen zu unterhalten, und trat für die eeneee jungen ſtrebſamen Profeſſoren ein, die dann die Hochlchule als Mi⸗ gangsſtation benützen könnten. Demgegenüber bezeichnete es der 15 niſter als ein weſentliches Plus, daß auch ſchon anerkannte Kräfte der unſere Hochſchulen kommen würden, weil ſie von hier aus, lei an größere Hochſchulen, berufen werden könnten. Heidelberg die Freiburg würden einen guten Ruf genießen, weswegen au lten aͤlteren Kräfte mit nicht zu hohen Vezügen nach Möglichkeit geh ung werden ſollten. Bei Beſſerung der Wirtſchaftslage ſei eine Erhagtef des Kolleggelds vorgeſehen, bei entſprechender efreiungsmöalich 5 Auf eine Frage eines Zentrumsredners erklärte der Miniſte daß an Kapitakien der Univerſitäten faſt nichts vorhenden ſei. Der Berichterſtatter begrüßte die neue Verfaſſu 55 der Studentenſchaft und erklärte, es entſtehe für den Staat Frage, ob er die Verpflichtungen aus den verſchiedenſten Stiftun nach dem Kriege generell übernehmen ſolle. die Der Vertreter der Deutſchen Volkspartei kam auf die Akademie(Stiftung Lanz) zu ſprechen, durch welche ſen internationalen, wiſſenſchaftlichen Beziehungen aufrecht erhal 8 würden. Die Univerſität Freiburg hege große Sorge um ihren 5 ſtand. Er gäbe zur Erwägung onheim, ob nicht auch, wie in 9 ruhe, ein Vetrag für Freiburg ausgeſetzt werden ſollte. Von ſterieller Seite wurde betont, daß die Stiftung fortgeführt Zunächſt ſeien 5000./ eingeſetzt und auch Beiträge aus Berlin a gefordert worden. 2n Bei Titel: außerordentliche Profeſſuren ſind zwei Stellen 11 angefordert zur Schaffung je eines Lehrſtuhles für Arbeitsrech, und Kriminalpſychologie. Der Vertreter der Bürgerli Vereinigung fragt an, wie hoch ſich die Koſten für die Errichtung eines Lehrſtuhls für gerichtliche Medizin belaufen würden, eine einfache Einrichtung in Freiburg geſchaffen würde. Der Miniſt gab dann Aufſchluß über die Ordingricte und Extraordingriate 9 den einzelnen Hochſchulen und erklärte, daß im Elat für jede en ſchule zwei neue Lehrſtühle vorgeſehen ſeien, gegenüber 21 von d Senaten angeforderten. 8 Von volksparteilicher Seite wurde betont, daß die Krimin 05 pſychologie leicht von Herren aus der pfychiatriſchen Klinik übernd! 5 men werden könnte. Er fragte an, ob man für Arbeitsrecht ein tüchtige Lehrkraft bekomme, wenn ſie nach Beſoldungsgruppe 1 510 zechlt werden ſolle. Es ergäbe ſich die Frage, ob nicht allgemein 5 außerordentlichen Profeſſoren in Gruppe 11 und 12 einzureihe wären. Der Vertreter des Zentrums ſprach ſeine Verwundern darüber aus, daß in Freiburg der Lehrſtuhl für Orthopädie abgebd, worden ſei und jetzt wieder errichtet werden ſolle. Der Vertreter 1 Miniſteriums gab auf eine Anfrage der Bürgerlichen Verelſ gung die Auskunft, daß man in Baden wenige wichlige Diszipeine nur ungern oder mit Mißbehagen aufgenommen habe. Bei un 5 beſchränkten Mitteln ſei es nicht möglich, an Privatdozenten fo laufend Stipendien zu gewähren. Von demokratiſcher Seite wirre betont, daß Freiburg mit Ordinariaten beſſer geſtellt ſei, als Heide berg. Im übrigen unterſtrich der Redner die Ausführungen und 159 Wunſch des volksparteilichen Sprechers. Der Berichterſtatter becne tragte eine Eingabe der Geſellſchaft für pfychologiſche Anthropolohe⸗ und Raſſehygiene, in der ein Lehrſtuhl angefordert wird, der Regi rung zur Kenntnis zu überweiſen. 3 „Der Bemerkung eines Zentrumsredners gegenöber, daß e auffalle, daß für die Univerſität Heidelberg ein größerer Be trag zur Honorierung von Lehraufträgen und Förderung von Pei⸗ vatdozenten verlangt werde als für Freiburg, betonte der 9 0 niſter, daß die Univerſität Heidelberg weniger ordentliche un außerordentliche Profeſſoren dafür aber mehr Lehraufträge zu. ber geben habe. Aus Darlegungen über die Zahl der Studenten an den einzelnen Univerſitäten ging hervor, daß im Winterſemeſtc⸗ 1925—26 die Zahl der Studenten einſchließlich Hörer in Heide berg 2204, in Freiburg 2682 und in Karlsruhe 1484 be⸗ tragen hat. Bei der Beratung der Stipendiengewährung und 125 ſozialen Fürſorge für Studierende wurde von dem Berichterſtalte⸗ der Betrag von 15 000 M. als zu gering bezeichnet. Hierzu ch klärte der Miniſter, daß zu dem hier eingeſetzten Betrag vom Reiche und den Gemeinden gewährte Mittel kämen. Menſa in Heidelberg ſei weit beſſer als diejenige in Freiburg, ſo Beanſtandungen wegen der Räumlichkeiten ſeien leider ni 5 raſch zu beſeitigen, da andere ſchwierig zu beſchaffen ſeien. 1 kommuniſtiſche Vertreter ſtellte den Antrag, daß jeder Stude der in das ſechſte Semeſter eintritt, während 3 Semeſter monattuf M. 60 erhalten ſolle. Dem gegenüber verwies der Miniſter a. den erhöhten Zuſchuß für die Hochſchulen gegenüber der Friedene zeit, der von 2,5 auf 5,5 Millionen geſtiegen ſei. Man dürfe der den Unterſtützungen nicht außer Acht laſſen, daß die Kolleggeldee von 10 auf 40 und jetzt ſogar auf 50 Mark geſtiegen ſeien. 175 demokratiſche Anfrage über die Vergütung der Ordensſchweſte in den Krankenhäuſern wurde von dem Miniſter dahin beantworte daß dieſe durch einen Vertrag mit den Mutterhäuſern geregelt 12 Der Ausſchuß genehmigte dann die Poſitionen des ordentliche, und außerordentlichen Etats, ſowie die Einnahmen in der Gefam höhe von 4776 800 RM. für die Hochſchulen. er Heute(Dienstag) wird die Beratung des Voranſchlags 70 Hochſchulen fortgeſetzt. ——— Hindenburgs Abſchied von Weimar — Weimar, 11. Mai. Nach der Rundfahrt des Reichspräſidge⸗ ten durch die Stadt fand eine Feſtvorſtellung im Nationaltheag⸗ ſtatt. Bei der Aufführung der Rütli⸗Szene aus„Wilhelm wiederholte der Reichspräſident ſtehend den Rütli⸗Schwur:„an wollen ſein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns treu und Gefahr.“ Nachts 12 Uhr kehrte der Reichspräfident mit eine; zahrplanmäßigen Zuge zurück und traf Dienstag früh wieder! Berlin ein. 23 + d& — n „ 8 — Dienskag, den 11. Mal 1926 Neue Mannheimer ZJeitung(Mitfag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 216 Städtiſche Nachrichten Jahresverſammlung der Landeszentrale des Badiſchen Einzelhandels 105 Nach dem offiziellen Bericht, der uns heute vorlieat, wurden in Jachgruppen⸗Sitzungen ſolgende Entſchließungen gefaßt: Ueberlaſtung der Wirtſchaft durch Steuern und öfſenklichen Abgaben: f Die Generalverſammlung der Landeszentrale des Bad. Einzel⸗ 85 am 9. Mai 1926 in Mannheim ſtellt feſt. daß die Ueber⸗ tüng der Wirtſchaft durch Steuern und öffentliche Abgaben derart us Ungeheuerliche angewachſen iſt, daß jede Anſammlung von Be⸗ kklebskapital und»irtſchaftlich notwendigen Reſerven zur Unmöglich⸗ eit. ja ſogar die Subſtanz mehr und mehr dufgezehrt wird. Die vom errn Reichsfinanzminiſter zugeſtandenen angeblichen Erleichterun⸗ ſind in ihrer praktiſchen Auswirkung derartia gering. daß von men eine Rettuna der Betriebe nicht zu erhoffen iſt. Es muß un⸗ 10 mat eine Vereinfachung der Steuerverwaltung nd eine durchareifende Steueränderuna erfolgen. in zeren Folgewirkung die Wirtſchaft ſo von ſteuerlichen Laſten und Affentlichen Abgaben befreit wird, daß ſie wieder in die Lage verſetzt wird. das zur Weiterführuna der Betriebe notwendige Kapital ſicher⸗ kulten. Nur ſo kann eine geordnete Wirtſchaft von der Urproduk, n bis zum Konſumenten durchgeführt werden. Die Hauptgemein⸗ chaft des Deutſchen Einzelhandels und alle ſonſtigen Zentralſtellen Wirtſchaft werden erſucht, mit allen Kräften auf eine Erfüllung r vorſtehend niedergelegten Wünſche hinzuarbeiten. Hauſierunweſen. Wanderlager und Beamtenhandel „Angeſichts der ungeheuerlichen Auswüchſe, die ſich Hauſierweſen und in der Einrichtung von Wanderlagern mehr 55 mehr breit machen, hält der Einzelbandel eine raſche und durch⸗ eifende Aenderung der auf dieſe Handelskategorien Bezua haben⸗ 1958 ragraphen der Gewerbeordnung im Sinne einer ſtarken Ein⸗ 5 ränkung des Hauſierweſens ſowohl wie der Wanderlager für un⸗ mgänalich notwendig. Da ſich die von der Reichsregierung zugeſagte 0 uregelung der Gewerbeordnung noch lange hinausziehen dürfte, ndererſeits aber die Beſeitigung vorſtehend erwähnter Auswüchſe ſolut dringlich iſt, muß auf alsbaldigen Erlaß einer Novelle zur R werbeordnung, die der berechtigten Forderung des Einzelhandels echnung trägt, mit allem Nachdruck hingearbeitet werden. Der Ve⸗ mtenhandel iſt in allen ſeinen Formen als Schädling normaler irtſchaft zu bekämpfen und zu unterdrücken. Baubund und Möbelhandel Der organiſierte badiſche Einzelhandel erhebt nachdrücklichſt Ein⸗ pruch dagegen, daß die badiſche Regierung dem badiſchen Baubund, er zweifellos ein reines Erwerbsunternehmen darſtellen ſollte. nicht zur bei ſeiner Gründung und Weiterführung durch Jahre hindurch ſmanzielle und ſonſtige Hilfe geliehen bat. ſondern ihm auch nach 970 durch ungeſchickte Geſchäftsführung herbeigeführten Liquida⸗ lon noch Mittel der Allgemeinheit in außerordentlich hohem Um⸗ ange opferte. Der badiſche Einzelhandel erblickt in dieſer ungerecht⸗ ertigten und einſeitigen Unterſtützung eine Verſchleuderuna öffent⸗ icher Mittel, die umſo ſchwerer ins Gewicht fällt. als der Möbel⸗ einzeltandel an ſich ſchon durch die jetzige Verteilungsart der Ligui⸗ tionsmaſſe außerordentlich hart getroffen iſt. Es muß unbedinat gefordert werden, daß die badiſche Regieruna ſich künftiahin von ſol⸗ en Unternehmungen fernhält und flüſſige Mittel des Staates dem regulären Einzelhandel in ſeiner Allgemeinbeit zuführt. In der nichtöffenklichen Nachmittagsſitzung 5 am Sonntag im Anſchluß an den öffentlichen Teil im Kaſinoſaale bebebalten wurde, ſind zunächſt die Regularien erledigt worden, wo⸗ der bisherige Landesvorſitzende. Herr Rud. Hugo Dietrich, einſtimmig auf die Dauer weiterer drei Jahre wiedergewählt wurde nd ebenſo die Herren Fabel-Freibura, Hellmann⸗Mann⸗ ein. Damm⸗Furtwangen und Lanz⸗Heidelberg als ſtellvertre⸗ 5 Vorſitzende wieder, Herr Dr. Leuthner⸗Singen a. H. an telle des ausgeſchiedenen Herrn Kernbach⸗Singen neu gewählt wur⸗ den Unter dankbarer Anerkennuna deſſen, was das Präſidium und ie Geſchäftsleitung im vergangenen Geſchäfts ir für den Einzel⸗ aandel und für die Geſamtheit geleiſtet hat, wurde dem Vorſtand, 8 geſchäftsführenden Direktor und den Reviſoren einſtimmig Ent⸗ aſtung erteilt. Als Tagungsort für die nächſte Generalverſammlung urde Karlsruhe beſtimmt. Es folaten zwei Referate über zeleferantenkonditionen und unſere Mindeſtfor⸗ erungen“(Referent Herr Guſtav Rheinboldt⸗Raſtatt) und zueberlaſtung der Wirtſchaft durch Steuern und öffentliche Abgaben“(Referent Rud. Hugo Dietrich) an ſtelche Referate anſchließend die oben angegebenen Reſolutionen ein⸗ immig angenommen wurden. Nach Erlediaung einzelner Anfragen ennte ſodann die GEeneralverſammlung vom Vorſitzenden Rud. Hugo jetrich mit einem warmen Appell zu feſtem geſchloſſenem Zu⸗ ammenſtehen innerhalb der Organiſation und der Werbuna neuer itglieder geſchloſſen werden. Paul Jabels Beſtattung Von Heidelberg kommend, begleitet von den Angehörigen, wurde geſtern vormittag die ſterbliche Hülle des früheren Generaldirektors der Firma Heinrich Lanz, Paul Zabel, unter feierlichen Klängen der Feuerwehrkapelle der Firma Lanz im Krematorium aufgebahrt. Herrliche Kränze bedeckten den mit Lorbeer und Palmen umgebenen Sarg, die Liebe und Hochſchätzung beweiſend, deren ſich der Ent⸗ ſchlafene erfreute. Eine zahlreiche Trauergemeinde hatte ſich geſtern nachmittag im Krematorium eingefunden, neben der Familie des Ver⸗ ſtorbenen prominente Vertreter der Bank⸗ und Induſtriewelt. Selbſt Geheimrat Schütte war aus Danzig hergeeilt, dem Toten die letzte Ehre zu erweiſen. Abgeordnete der Fabrikfeuerwehr der Firma Hch. Lanz hatten mit ihrer Fahne zur Seite des Sarges Aufſtellung genommen. Feierliche Klänge durchſchwebten den Raum. Dann ergriff Direktor Ernſt Röchling das Wort. Tieferſchüttert, ſo führte er u. a. aus, ſtehen wir an der Bahre Paul Zabels, fühlen ein tiefes Schmerzen beim Hinſcheiden des Mannes, der eine Hauptperſönlichkeit Mannheims war. Vielen war der Entſchlafene ein Helfer. In den Kränzen und Blumen fühlen wir ein Zeichen der Dankbarkeit. Mit der Geſchichte der Firma Heinrich Lanz iſt der Name Paul Zabel untrennbar verbunden. Seit 1896 hatte er ſeine Perſon in den Dienſt der Firma geſtellt, zuerſt unter Leitung ihres Gründers. Er hat es verſtanden, ſich durchzuſetzen und die Firma auf eine Höhe zu bringen, der ſie ihren Weltruf ver⸗ dankt. Immer ſtand ihm ſeine große Menſchlichkeit zur Seite. Un⸗ getröſtet iſt keiner von ihm gegangen. Unermüdlich war er in ſeiner Schaffenskraft. Die Pflicht rief und Zabel war da! Perſönlichen Dank will ich hier im Namen der Familie Heinrich Lanz ausſprechen. Ich verlor in Paul Zabel einen väterlichen Freund und Berater. So ſahen alle Angehörigen der Firma zu ihm auf, und ein jeder bekam Rat und Troſt. Nun gilt es Abſchied zu nehmen. Unſere vornehmſte Aufgabe wird es ſein, ihm nachzueifern, um ihm durch unſere Nach⸗ eiferung ein dauerndes Denkmal zu ſetzen. Im Namen der Familie Heinrich Lanz, des Vorſitzenden des Aufſichtsrates der Heinrich Lanz Aktiengeſellſchaft, der Lanz Wery⸗A.G. Zweibrücken und der Schwarz⸗ waldwerke Mannheim legte Direktor Röchling Kränze an der Bahre nieder. Hierauf nahm Dr. Paul Schnellbach im Namen der Angeſtelltenſchaft der Firma Heinrich Lanz das Work. Wir alle, ſo führte er aus, wiſſen, was uns und der Firma Paul Zabel geweſen iſt. Wenn er ſtrengſte Pflichterfüllung von uns for⸗ derte, folgten wir ihm gerne. Mit der Strenge ſeines Weſens verband ſich eine wahrhafte Güte. Viele von uns haben dieſe Güte erfahren, nicht zuletzt die, die mit der Firma Lanz alt geworden ſind. In der täglichen Arbeit wollte er nicht, daß wir ihn Generaldirektor nannten. So lege ich nun im Namen der Beamtenſchaft der Firma Heinrich Lanz dieſen Kranz nieder. Profeſſor Dr. Mohr brachte dem lieben heimgegangenen den letzten Gruß, Herr Oſfiander für die Andreasloge. Kom⸗ mandant Botz im Namen der Fal cikfeuerwehr Heinrich Lanz. Dann trat Pfarrer Geiger vom Schwarzacher Hof hinter den Sarg. Das Wort, dos ich über dieſe Stunde ſchreiben möchte, ſteht, ſo führte der Geiſtli he aus, ge⸗ ſchrieben:„Wos der Menſch ſät, das wird er ernten. Wer auf ſein Feiſch ſät, wird vom Fleiſch das Verderben ernten; wer aber auf den Geiſt ſät, wird vom Geiſt das ewige Leben ernten“. Bedeuten nicht die Worte höchſter Anerkennung, die wir von allen Seiten ver⸗ nommen haben, eine wunderbare Erfüllung dieſes Wortes? Paul Zabel war ein Menſch voller Güte. Und dieſe Güte haben vor crlen die erfahren, die ſeinem Herzen nahe ſtanden. Dieſe Liebe iſt die Ernte ſeiner Saat, die bleiben wird über das Grab hinaus. Abder noch eine tiefere Bedeutung hat das Wort:„Was der Menſch ſät wird er ernten!“ Das Leiden war Paul Zabel Läuterung. Wer auf Geiſt ſät, der wird vom Geiſt das ewige Leben ernten. Paul Zabel hat auf den Geiſt geſät. Weil wir wiſſen, daß unſer Ent⸗ ſchlafener ein Wanderer war auf jenem lichten Weg dürfen wir ge⸗ troſt von ihm ſcheiden. Wir beugen uns in Demut unter den Willen Gottes. Aber in unſeren Herzen lebt ein Dank für alles, was Goti dem Verſtorbenen an Gaben geſchenkt hat. In ſeinen letzten Tagen durfte er noch die Hochzeit ſeines Sohnes erleben Still neigte ſich die Fahne. Was ſterblich war en Paul Zabel, ſank zur läuternden Flamme.„Es iſt beſtimmt in Gottes Rat, daß man vom Liebſten was man hat, muß ſcheiden“, ſo klang es dann feierlich durch den ſtillen Raum, über deſſen Blumen die Sonnen⸗ ſtrahlen mit goldenen Händen ſtrichen. * Ernennung. Herr Guſtab Pflaum der im Auauſt v. J. auf eine 40jährige Poſtdienſtzeit zurückbli“en konnte. 1893 hierher verſetzt wurde und 21 Jahre die Vorſteherſtelle des Poſtamts 3 in der Neckar⸗ ſtadt innehatte, iſt zum Poſlinſpektor ernannt worden. *Das Regiment der Eisheiligen hat kalendermäßig mit dem heutigen Mamertustag begonnen. Hoffentlich fällt es nicht zu ſtreng aus. Einen Vorgeſchmack haben wir ſchon in den letzten Tagen bekommen. Die neueſten Temperaturmeſſungen weiſen keine Anormalien auf. In der vergangenen Nacht betrug das Minimum 6,7 Grad C. Heute früh wurden 8,3 Grad C. feſtgeſtellt. Die Höchſttemperatur betrug geſtern 14,6 Grad C. Freund und Bruder im Namen der Loge„Wilhelm zur Dankbarkeit“] Y * Sperre der Schnellzüge für Sonntagskarten. Wie wir er⸗ fahren, 15 erren 5 Kachsbahndire een Karlsruhe und Stutt⸗ gart vom 15. Mai ab ſämtliche Schnellzüge für Sonn⸗ tagskarten. Man muß dieſe rückſchrittliche Maßnahme vor allem im Intereſſe des reiſenden Publikums bedauern, aber auch im Intereſſe der Reichsbahn, die durch derartige Bremserlaſſe nicht zur Belebung des Verkehrs beiträgt. Die Reichsbahndirektion Köln hat alg Ausgleich die Freigabe der Eilzüge vom 15. Mai ab dahin ausgedehnt, daß mit einigen Ausnahmen alle im Bezirk Köln verkehrenden Eilzüge für Reiſende mit Sonntagsfahrkarten zugelaſſen werden. Im Bezirk der Reichsbahndirektion Karlsruhe laufen nur zwei beſchleunigte Morgenperſonenzüge von hier nach Würzburg und ins Oberland, die aber ſeither ſchon ſo überfüllt waren, daß man die Sonntagskarteninhaber ausſchließen mußte. Man glaubt infolgedeſſen nicht, daß man in Karlsruhe das Kölner Vorbild nachahmen wird. * Hauptwochenmarkt. Infolge des Himmelfahrtstages findet der Hauptwochenmarkt nicht am Donnerstag, ſondern ſchon am morgigen Mittwoch ſtatt. * Hokeldiebſtahl. Dieſer Tage wurden aus einem Hotel folgende Kleidungsſtücke entwendet: Ein arauer, noch aanz neuer Anzug (Kammaarn), einreihig, mit 3 Außentaſchen. 3 grauen Knöpfen, innen mit grauſeidenem Futter verſehen. Umſchlaahoſe mit eingenähtem Bügelfaltenfutter, ein dunkelblauer Herrenanzug für mittlere Figur. Wollſtoff, einreihig mit 2 Außentaſchen, einer Bruſttaſche, ſchwarz⸗ ſeidenem Rockfutter, Hoſe umgeſchlagen mit 2 Geſäßtaſchen, ein grauer Regenmantel, imprägniert, Raalanſchnitt, mit 3 braunen gro⸗ ßen Knöpfen, 2 Außentaſchen, bis zur Schulter gefüttert und eine graue Sportmütze mit braunen Karos. 53. 1 * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am heutigen Dienstag Kaufmann Han 5 mit ſeiner Gattin Amalie geb. Becker, Nuftsſtraße 16 wohnhaft. Dem Jubelpaar, das ſeit 25 Jahren unſer Blatt bezieht, herzliche Glückwünſche.— Das gleiche Feſt feiern heute die Friedrich Schäfer ſchen Eheleute, Sandhoferſtr. 33 wohnhaft, vereinsnachrichten * Das Winder⸗Quartett Mannheim erzielte einen hervorragen⸗ den Erfolg unter Leitung des Herrn M. Winder. Es erraug bei dem Geſangswettſtreit in Bühlertal am Sonntag mit dem Chor„Vom Rhein“ von Max Bruch den la.⸗Preis, den Dirigenten⸗ preis und den Amerikanerpreis für 2. beſte Tagesleiſtung. Es iſt dieſer große Erfolg um ſo höher zu werten, da das aus 14 Sängern beſtehende Quartett bei ſehr ſtarker Konkurrenz mit Vereinen mit 40—150 Sängern in den Wettſtreit trat. Das Quartett iſt dem Männergeſangverein„Eintracht“ e. V. Mannheim angeſchloſſen. * Der Bund der Verſicherungs⸗Bertreter Deutſchlands E.., deſſen 70 Verbände und Ortsgruppen ſich über ganz Deutſchland er⸗ ſtrecken, begeht mit ſeiner diesjährigen Bundesverſammlung in Berlin die Feier des 25jährigen Beſtehens. die ge⸗ ſchäftlichen Sitzungen finden am 16. und 17. Mai im„Rheingold“ ſtatt; für den 18. Mai iſt eine Feſtſitzung im Plenarſaale des ehemaligen Herrenhauſes vorgeſehen. In dieſer werden Profeſſor r. Moldenhauer aus Köln über„Soziale Direktor Dr. jur. et. phil. Rohrbeck aus Berlin über„Oeffentlich⸗ Rechtliche und private Verſicherung“ und Generalagent Emil Kahn aus München über„Gruppen⸗ und Kollektivverſicherungen“ ſprechen. Die Feſtrede hält Generalſekretäir Erich Müller⸗Berlin. veranſtaltungen Mannheimer Kunſtverein. Neu ausgeſtellt: Sammelausſtel⸗ lung des Bundes Badiſcher Künſtlerinnen:„Die 'ume“(40 Oelgemälde), Edm. Stierle Stuttgart(8 Oelemälde), Carl A. Korthaus⸗München(19 Oelgemälde), Prof. Hans von Hayeck⸗München(6 Oelgemälde), Prof. Hans Gräſſel⸗München lein Oelgemälde), Prof. Charles Vetter⸗München(4 Oelgemälde), Eduard Cucuel⸗München(3 Oelgemälde), Julius Schrag⸗München(3 Oel⸗ gemälde), Profeſſor Thecdor Schindler⸗Mannheim(14 Oelgemälde), Ella Räuber⸗München(32 farbige Holzſchnitte). * Skändchen im Krankenhaus. Das„Lieder⸗Ouartett 1923 dez Geſangvereins„Sängerluſt“ hier, erfreute die Kranken im Städt. Krankenhaus durch Liedervorträge, die ſehr beifällig aufgenommen wurden. Beim Scheiden der Sänger war Wunſch der Kranken: „Auf ein baldiges Wiederſehen“. Der Geſangverein„Sängerluſt“ unternimmt am 2. Juni eine 6⸗tägige Sängerreiſe nach der Schweiz, woran ſich auch das„Lieder⸗Ouartett 1923“ ſich be⸗ teiligt. Verein und Ouartett ſtehen unter der bi vährten Leitung von Muſikdirektor Emeil Sieh. Aeber den Begriff des Ausverkaufes, der nicht nur in der Ge⸗ ſchäftswelt, ſondern auch beim Publikum ſtark ſchwankt, hat das Reichsgericht eine neue Entſcheidung getroffen, worin es heißt, das kennzeichnende Merkmal eines Ausverkaufes beſtehe darin, daß der Verkauf und die damit verbundene Räumung be⸗ ſchleunigt ſein ſollen und hierdurch aus dem Rahmen eines laufenden Geſchäftsganges heraustreten. Das kann nur durch eine über das gewöhnliche Maß hinausgehende Kaufluſtiger durch die Inausſichtſtellung von beſonderen aufvorteilen ge⸗ ſchehen. Es iſt gleichgültig, ob der Ankündigende für ſeine Perſon ſich darüber im Klaren war, wie das Publikum ſeine Ausverkaufs⸗ ankündigung auffaſſen werde, entſcheidend iſt vielmehr, zu welcher Vorſtellung das Publikum kommen muß. Welche Ausdrücke und Be⸗ für die Ankündigung eines Ausverkaufs gebraucht wer⸗ en, iſt nicht von entſcheidendem Belang. der Hauptmann von Certalödo Von unſerm römiſchen Korreſpondenten. 8 Stellen Sie ſich einen Ort vor, in dem ſich Folgendes ereignete: Se, Herr Handlungsreiſender Meier, Vertreter einer namhaften deeifenfabrik treffen in dieſem Orte ein. Sie ſtellen ſich einem Kun⸗ n, irgend einem Kunden vor:„Meier“ und erhecten zur Antwort: „Mag ſein“. Sie:„Ich verkaufe Seife der Firma X3.!“ Jener: fei enns nur wahr iſt.“ Sie:„Ich verbitte mir dieſen Ton! Mag ein? Wenns nur wahr iſt? Was ſoll das heißen? Sie glauben mir bacht Ich bin ein intimer perſönlicher Freund des Herrn 4X93. In⸗ haber der gleichnamigen Rieſenfirma! Was ſagen Sie, nun.“ Jener: Daß ich nicht verpflichtet bin, Ihnen alles aufs Wort zu glauben. 55„Hier ſind Beweiſe, eigenhändige Briefe...!“ Jener:„Ich falle och nicht darauf herein. 1 Nicht wahr, Sie können ſich einen Ort nicht vorſtellen, wo der ſelghaube ſolche Formen angenommen hat? Und doch gibt es einen Achen Ort: das toscaniſche Landſtädtchen Certaldo, die Heunat 15 Giovanni Boccaccio, das mit ſeiner Kuppe aus Vurgberg leuch⸗ endroter Ziegelbauten die blaßgrünen Ufer und Hügel des Elſatales eherrſcht, einen freundlichen kleinen Ort mit einer unbedeutenden Fabrit und viel Landwirtſchaft. Man wird ohne weiteres begreifen, wi es ſehr ſchlechte eee, geweſen ſein müſſen, die die Ein⸗ ohner von Certaldo zu dieſem furchtbaren Mißtrauen gegen Alles — gegen Jedermann gebracht haben. Und wirklich, ſie haben alle dſache, Vorſichtig und guch etwas— ſchamerfüllt zu ſein, denn eine deue Aufloge des unſterblichen„Hauptmanns von Köpenick“— eben er„Hauptmann von Certaldo“—hal das Städtchen nicht etwa tage⸗ ſtencz ſondern wochen⸗ und monatelang, mehr oder minder vgll⸗ trindig beherrſcht. Certaldo iſt zum Schauplatz eines Maſſenbe⸗ linses geworden, der durch ſeine Großzügigkeit und durch ſein Ge⸗ ingen Giovanni Boccaccio, den größten Bürger Certaldos, herzlich erfreuen würde und zugleich, das heißt, wenn er die unglaubliche pannmheit und Leichtgläubigkeit ſeiner Mitbürger erkennen würde, or Scham errbten ließe. 5 Wer war nun„Hauptmann von Certaldo“? Ueber Jugend und Cerkenft dieſes Abenteurers weiß man wenig: gute Familie, gute ſchetehung, eine gewiſſe Bildung. Sehn eines Profeſſors der nauti⸗ chen Akademie, im Kriege in der Marine tätig, kriegsverwundet. päter hat Ugo Moreni,— ſo heißt unſer Held,— eine leichte trafe wegen unberechtigten Führens von Titeln und Tragens von en erhalten, eine Tatſache, die allerdings in Certaldo erſt ſeit wenigen Tagen bekannt iſt. 5. In Eertaldo erſchien Moreni zuerſt in den letzten Monaten des Lahres 1924 und zwar allein. Er beſuchte dort die Verwandten „ſeiner Frau“, einer gewiſſen Gilda Bazzani, die in der Tat aus Certaldo ſtammte. Brave Leute, denen es nicht einmal ſchlecht ging und rdie ihren Verwandten gerne ein wenig beherbergten und bewirteten. Zumal dieſer Verwandte eine„goldene Medaille“, die höchſte italieniſche Kriegsauszeichnung, die Anrecht auf den Titel „medaglia'orbo“ und eine Rente gewährt, beſaß und man ſich über⸗ all recht gut mit ihm ſehen laſſen konnte. Damals lernte Moreni ſo einige Notabilitäten der Stadt kennen, denen er von ſeinen unglaub⸗ lichen Heldentaten als Marineoffizier im Weltkrieg erzählte. Cer⸗ taldo ſah ihn mit Bedauern ſcheiden, als er nach einigen Tagen ab⸗ reiſte mit dem Verſprechen bald wiederzukehren. Leider hat er dies Verſprechen wahr gemacht! Im Auguſt des Jahres 1925 erſchien er wieder in Certaldo, diesmal in Begleitung ſeiner Frau, der Certaldeſerin, und bald wußte in dieſem toscaniſchen Städtchen jeder, wer der„Kommandant Moreni“ war. Er verbrachte ſeine Tage im Stadihaus im Lokal des„fascio“, das jetzt in der italieniſchen Gemeindepolitik eine größere Rolle ſpielt als der Sitzungsſaal der Stadtväter, in der Polizeikaſerne. Er ſtand ſich gut mit Jedermann, während ſeine Frau mit den Honoratioren⸗ damen verkehrte, überall gerne geſehen. Er gehörte nicht zur faſziſti⸗ ſchen Partei Aber ſein Wunſch, der Partei anzugehören, war ſo groß, daß der örtliche fascio“ es für angebracht hielt, ihm den Titel eines„Ehrenfaſziſten“ zu verleihen. Und an jenem Tage wurde in Certaldo zur Feier des Ereigniſſes vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend bankettiert. Auch der Verein ehemaliger Kriegsteil⸗ nehmer von Certaldo wollte ihn ehren und machte ihn zu ſeinem Vorſitzenden. Er wurde zum Befehlshaber der ſaſziſtiſchen Miliz⸗ abteilung„La Disperata“ ernannt, die in Certaldo ihren Sitz hat. Und was dergleichen Ehren und Freuden mehr ſind. Kurz und gut, der Kommandant Moreni,„medagliad'oro“,— alias der Haupt⸗ mann von Certaldo,— war binnen kurzem der König der kleinen Stadt, ſozuſagen der Honoratiore der Honoratioren und auch ſeine Frau, in der man doch eine Lemdsmännin erblicken durfte, war in Certaldo allgemein beliebt. Uebrigens wollen wir die braven Bürger der Stadt Certaldo nicht in ein abſolut ſchlechtes Licht ſetzen Es gab auch Leute, die dem ueune in een ucuururenr eer eueneen nepiene eehe eeee Marineoffizier doch etwas zu ungebildet und ungeſchlacht, trank auch übertrieben gern Wein und Kognak und war ſchon wiederholt in etwas angeheitertem Zuſtand geſehen worden. Aber mit dem, was er im Kriege erlitten hatte, ließ ſich ja manches entſchuldigen. Uebrigens führte er im Zuſtand der Angetrunkenheit nicht immer die feinſten Reden. Dafür gab ſich ſeine Frau literariſche Allüren. Sie hatte zwar nicht viel geleſen, dafür aber viel in„literariſchen Kreiſen“ verkehrt, kannte Schriftſteller und Schriftiſtellerinnen von Ruf. So Matilde Sergo und die berühmte Annie Vivanti, mit der 5 angeblich auf Du und Du war. Auch Carolina Invernizio heffe ie bald kennen zu lernen,— aber,(wie geſagt, Verdachtsmomente gab es) man wußte ſogar in Certaldo, daß die ſtorben iſt. Ein großes Geheimnis umgab den Kommandanten Moreni: das Geheimnis ſeiner polinſchen Miſſion. Und um dieſes Geheimniſſes Willen, wagte im Grunde kein Menſch auch nur einen Finger zu rühren, um das Geheimnis ſeiner Perſönlichkeit aufzulären. Moreni fuhr oft, ſehr oft nah Rom, wohlgemerkt mit Freifahrkarten erſter Klaſſe, die er ſich in ſeiner Eigenſchaft als„medaglia'oro“ von den Karabinieri ausſtellen ließ.„Nach Rom fahren“, aber be⸗ deutet in der italieniſchen Provinz viel, ſehr viel, bedeutet Beziehun⸗ gen haben, in Miniſterien verkehren, vielleicht ſogar Abgeordnete, Miniſter kennen.. Und Moreni machte aus ſeinen Verbindungen keinen Hehl. Schließlich kom es heraus: er funktionierte als ge⸗ he imer Kurier Muſſolinis als Verbindungsoffizier, der die geheimen und vertraulichen Schriftſtücke zwiſchen Turin und Rom hin⸗ und herbeförderte.„Wenn Muſſolini mich nicht ſede Woche ſieht, ſo wird er unruhig...“ Dick aufgetragen, nicht wahr? Unangenehm dick? Aber wenn es doch ſtimmte?! Wer hätte es wagen können, etwas gegen einen Menſchen zu unternehmen, der ein perſönlicher Freund des„duce“ war. Charakteriſtiſch für die Macht, die Moreni in Cartaldo hatte, iſt folgende Anekdote. Der„Kommandant“ verſprach Jedermann geene ſeine Hilfe in ſchwierigen Angelegenheiten. Eines Tages„empfing“ er denn auch den Veterinär des Ortes und es entſpann ſich Folgen⸗ des Geſpräch: der Veterinär:„Sie wiſſen, Kommandant, das wir hier in Certaldo einen ſchönen Stall für die Zucht von Eſeln haben?“ — der Kommandant:„Gewiß.“—„Wir brauchen nun einen guten männlichen Eſel, um unſre Raſſe zu verbeſſern“.—„Und das ſagen Sie mir?“—„Ja, ich dachte, Sie könnten vielleicht in Rom. wo Sie doch ſo oft hinfahren, ein Wörtchen einlegen..“—„Gewiß, ich werde mit Belluzzo ſprechen!“—„Was, mit dem Wirtſchaftsminiſter! Kümmert ſich der ſelbſt um Eſel?“—„Ja gewiß, wenn ich es ſage.“ Moreni fuhr nach Rom. Tags darauf erhielt der Veterinär eine Depeſche:„Mit Belluzzo geſprochen, Eſel unterwegs, Moreni.“ Eine Stunde vorher hatte er einen Brief des Miniſteriums erhalten, an das er ſich ſchon vorher wegen des Eſels gewandt hatte, des In⸗ halts, daß die lieblichen Eſelinnen von Certaldo ſich ohne männliche Begleitung behelfen müßten. Aber auch das erſchütterte die Stellung des Moreni nicht. Doesz nicht und andere Dinge dieſer Art auch nicht. Der Schimmer des Mannes, der als Geheimkurier des„duce“ auftreten konnte, war unzerſtörbar. Bis eines Tages ein Mann aus Lucca, der Moreni zufällig kennen gelernt hatte, frei von der Maſſenſuggeſtion von Invernizio ge⸗ Certaldo, den entſcheidenden Schritt unternahm. Schließlich wa-⸗ ja nicht ſchwer, herouszubekommen, wer Moreni war. Als dee ——ͤ ͤ—2 ———— — 23— ————————'-4 — — 4. Seite. Nr. 216 Neue Mannheimer Jeifung(Mittag ⸗Ausgabe) ˙ 23 3 Dienstag, den 11. mal 1928 Rommunale Chronik * 2 Schwetzingen, 10. Mai. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Folgende Arbeiten und Lieferungen wurden vergeben: das Verlegen von Zementplatten auf den Schloß⸗ planken und auf dem Gehweg der Bahnhofſtraße an Maurermeiſter Georg Reichert hier, die Tüncherarbeiten am Dienſtwohngebäude bei der Hildaſchule an Tünchermeiſter Michael Brixner und Ludwig Schmitt, die Schloſſerarbeiten für das gleiche Gebäude an Schloſſer⸗ meiſter Wilhelm Schäfer hier, die Gag⸗ und Waſſerinſtallation für dasſelbe Gebäude an Spenglermeiſter Karl Deimann hier, die Re⸗ paxatur von 13 Retortenmundſtücken im ſtädt. Gaswerk an Ludwig Keppel hier, die Lieferung einer neuen Brückenwage an die Firma Mohr u. Federhaff, Maſchinenfabrik in Mannheim.— Der Vertrag zwiſchen der Bahnbauinſpektion II Mannheim und der Stadt Schwetzingen wegen Ueberweiſung des Parallelweges auf der Weſt⸗ ſeite des Vorbahnhofs Rheinau wird genehmigt.— Der Betrieb des Schwimm⸗ und Luftbades wird für das Jahr 1926 unter den ſeitherigen Vertragsbedingungen der Michael Hering Witwe hier zugewieſen.— Die Verſteigerung der Schau⸗ und Verkaufsbuden⸗ plätze für Pfingſten mit einer Einnahme von 1781.90 R. M. wird genehmigt.— Das Miniſterium der Finanzen— Domänenabtei⸗ lung— Karlsruhe hat der Stadtverwaltung folgende Mitteilung zugehen laſſen:„Wir ſind erfreut, feſtſtellen zu können, daß die von uns vorgenommene Neuordnung der Schloßgartenver⸗ waltung die einmütige Anerkennung des Gemeinderats und Verkehrsvereins Schwetzingen findet. Es liegt keinerlei Anlaß vor, in der jetzigen Regelung eine Aenderung eintreten zu laſſen.“ Der Gemeinderat nimmt von dieſer Mitteilung Kenntnis.— Wegen Neubildung des Steuerausſchuſſes iſt dem Bürgerausſchuß Vorlage zu erſtatten.— Von der Erklärung des Chriſtian Kahrmann hier, daß er die gegen ein Mitolied des Gemeinderats in einem öffent⸗ lichen Lckal gemachten beleidigenden Aeußerungen zurücknehme und den Vorfall bedauere, wird Kenntnis genommen. Demzufolge be⸗ ſchließt der Gemeinderat, dem Geſuch des Kahrmann um Wiederein⸗ ſtellung als Begräbnisordner auch im Hinblick auf ſeine Familie zu entſprechen.— Entſprechend der Bekanntmachung des Miniſte⸗ riums des Kultus und Unterrichts vom 17. 4. 1926 wird mit Wir⸗ kung vom Beginn des Schuljahres 1926/27 der Johresbetrag des Schulgeldes der Realſchule für ſämtliche Klaſſen auf 120 Reichsmark(ſeither 105 RM.) feſtgeſetzt. Nus dem Lande heddesheim. 10. Mai. Am geſtrigen Sonntag beging der öriliche Pferdezuchtverein ſein jährliches Stiftungsfeſt. Nachmittags um 1 Uhr gings im Feſtzug mit Muſik auf die Wieſe zur Fohlenweide, die ſchon voriges Jahr benutzt und dieſes Jahr vervollſtändigt und nun voll eröffnet werden konnte. Mit der Er⸗ öffnungsfeier war eine Fohlenprämiierung und Verloſung landwirtſchaftlicher Gegenſtände und— was beſonders die Maſſen von Zuſchauer anzog— ein Pferdewettrennen mit Land⸗ wirtſchaftspferden verbunden. Die Veranſtaltung war auch vom Wetter immerhin begünſtigt.— Weiter hielt am geſtrigen Tag die Turngemeinde ihr diesjähriges Anturnen ab. Vormittaas war Preisturnen der älteren und aktiven Turner, nachmittags Turnen der Turnſchüler und Schauturnen. Dieſe Veranſtaltung fand im Hirſchſaale und auf dem anf'oßenden Turnplatze ſtatt. k. Heidelberg, 9. Mai. Die am 1. Mai ds. Is. von der ſtati⸗ ſtiſchen Abteilung für Heidelberg errechnete Meßziffer beträat ohne Bekleidung 131,12 und mit Bekleidung, Verkehr uſw. 139,61 (1914 100). Während die Meßziffer ohne Bekleidung um 0,11 Prozent zurückging, hat ſich die mit Bekleidung uſw. nicht ver⸗ ändert.— Die Concordia⸗ĩHeidelberg hat anläßlich ihres 60jäh⸗ rigen Jubiläums außer verdienten Vereinsmitgliedern Prof. Dr. Hegar⸗Zürich, Prof. Wohlgemut⸗Leipzig, Prof. Keldorfer⸗ Wien und Dr. Metzger⸗Freiburg, den Präſidenten des Badiſchen Sängerbundes, zu Ehrenmitgliedern ernannt. Beim Feſt⸗ konzert unter Muſikdirektor Sahlenders Leitung wirkten Aenne Geier und Alfred Färbach(Mannheim), Richard v. Schenk (Frankfurt) und Johanna Orth(Heidelberg) ſoliſtiſch mit und er⸗ rangen ſtarken Beifall. Gerichtszeitung Todesurteil im Prozeß Meon Im Mordprozeß Meon wurde am Samstag das Urteil ge⸗ ſprochen. Der Angeklagte wird wegen Mord in Verbindung mit Raub zum Tode und zur Tragung der Koſten verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm für dauernd aberkannt. In der Urteilsbegründung führte der Vorſitzende aus: Der Angeklagte gibt die Tötung der Gilmann zu. Die Frage nach dem Vorſatz iſt von dem Gericht bejaht worden. Dies geht aus der Aus⸗ führung der Tat hervor. Der von dem Angeklagten behauptete Wortwechſel wurde von den in unmittelbarer Nähe wohnenden Zeuginnen nicht gehört, dagegen Rufe wie„Vater, Mutter“, Stöhnen und ſonſtiger Lärm von Gegenſtänden. Daher nimmt bas Gericht an, daß Meon ſofort mit dem Totſchläger auf die noch ſchlafende Gilmann einſchlug. Selbſt wenn dieſe Vorgänge nicht zuträfen, ſo läge trotzdem Ueberlegung vor, da der An⸗ geklagte zugibt, der Gilmann den Hals zugedrückt zu haben, um ſie am Schreien zu verhindern. Das Gericht glaubt dem An⸗ geklagten, daß er noch keine böſen Abſichten hatte, als er das Mäd⸗ chen mit in ſeine Wohnung nahm. Der Gedanke, daß er die Gil⸗ mann töten könne, um ſich ihr Geld anzueignen, tauchte bei dem Angeklagten zum erſten Male auf, als er dem Mädchen die Schlaf⸗ mittel gab. In der Nacht von ſeinen Geldſorgen gequält, entſchloß er ſich ſchließlich zur Tat. Der Angeklagte nahm das Urteil mit dem Ruf: Das iſt ein Mord! entgegen. Sportliche Kundſchau Wiesbadener Automobilwettbewerb Die Skernfahrt. Wiesbaden, 8. Mai. Ueber 200 Nennungen.. vielbewährte Fahrer, Sieger manchen Autokampfes.. alle namhaften deutſchen Fabrikate vertreten, dazu weltberühmte Auslandsmarken— das iſt wahrlich kein Abbau des Autoſports, ſondern Aufbau! Iſt ein Aufbau, der mit geſchaffen wurde durch die Eindämmung des Maſſenſports dank Gründung der ee e Nationalen Sporlkommiſſion, ein Aufbau, der keiner beſſeren Veranſtaltung zugute kommen könnte, als dieſem Wies⸗ badener Autowettbewerb des Wiesbadener.⸗C., der einer der rührigſten Cartellelubs mit tatkräftigen und geſchickten Führern iſt. Sternfahrten werden in Zukunft wahrſcheinlich eine grõ⸗ ßere Rolle ſpielen als bisher, denn in ihnen kann der Fahrer be⸗ weiſen, was er leiſten kann, und ob ſein Fahrzeug ſchnell und leiſtungsfähig iſt,— nicht nur auf kurzer Strecke(um womöglich nach errungenem Sieg in einer Kurzprüfung mit ausgelaufenen Lagern dazuſtehen, ſondern auf langer, ſcharfer Fahrt, deren Streckenwahl Strecken⸗ und Landeskenntnis vorausſetzt. Solch' eine Sternfahrt bilsete den Auftakt des Wiesbadener Autowettbewerbs 1926. Start⸗ ort und Strecke waren beliebig zu wählen; das Ziel, Wiesbaden, Kur⸗ hausplatz, mußte von—5 Uhr nachm. erreicht werden. Nicht früher⸗ aber auch nicht ſpäter! Von 9 Uhr vorm. ab konnte die Fahrt be⸗ gonnen werden. Vom Start und vom Paſſieren der Streckenocte— etwa alle 50 Kilometer— waren Beſcheinigungen durch Schupobeamte e h oder Poſtanſtalten beizubringen, daß der Ort paſſier: worden iſt. 14 38 Motore ſprangen um 9 Uhr vormittags an, und 38 Wagen und Motorräder ſetzten ſich um 9 Uhr vormittags in Bewegung. Die einen an der Südweſtgrenze des Deutſchen Reichs, in Baſel, die anderen in Aachen, andere wieder im weſtfäliſchen Induſtriegebiet, in Thüringen, in Sachſen, im Schwabenland, im Schwarzwald, am Rhein, in der Pfalz. Alle hatten ein Ziel: Wiesbaden, alle ein Be⸗ ſtreben: innerhalb der achtſtündigen Maximalzeit eine möglichſt weite Strecke zu fahren. Starke, ſchnelle Sportwagen wollten es auf an⸗ nähernd 500 Km. bringen.— Tourenwagen erſtrebten 350—400 Km., wenn,— ja, wenn das Glück hold iſt, die Pneus luftgefüllt bleiben, die Straßen nicht geſperrt ſind, kein Unwetter kommt, kein Unfall, kein Motorſchaden,— wenn alles ſo geht, wie mans gedacht hat Weimar war unſer Ausgangspunkt. Weimar— Eiſenach— Frankfurt.. dieſe Berlin.—. Frankfurter Hauptchauſſee mußte ja glänzend ſein, gerade, breit, ohne erhebliche Steigungen,— ſo war die Theorie. Bei Vacha war die Chauſſee Hipeet hatte der Bür⸗ germeiſter auf Anfrage mitgeteilt,— ergo Umweg über Berka. Die Praxis zeigte es anders. Vorzüglich war die Straße Weimar — Eiſenach. Mit 90 Kilometer brauſte der 10/30 PS Benz ſie ent⸗ lang, im 60 Km. Durchſchnittstempo war die erſte Etappe geſchafft. Aber dann! Erfurt— Gotha iſt wegen Straßenbau geſperkt. Alſo Umweg über Arnſtadt. Miſerabell Und in Arnſtadt iſt die Fort⸗ ſetzung der Straße nach Crawinkel— Gotha bezw. Oberhof wieder geſperrt. Koſtbare Minuten gehen durch Fragen verloren. Dann weiter ſüdlich, hinein ins Thüringiſche Bergland nach Plauen. Jetzt aber hat die Chauſſee ihr Ende erreicht und Nebenwege beginnen Unwahrſcheinlich ſteil führen ſie bergauf, bergab,— im 2. Gang ſinkt das Tempo auf 20 Km., Schlagloch folgt au Schlagloch, Holzfuhren zwingen auf der ſchmalen Straße zum Halten, die Wegmarkierung chauſſee erreicht iſt. Zwar iſt ſie ſehr, ſehr erneuerungsbedürftig, aber doch wenigſtens Chauſſee! Erſt ab Gotha kann wieder mit Vollgas gefahren werden, allerdings auch mit vielen Unterbrechungen, und bald hinter Eiſenach gehts ganz zünftige Steigungen empor. In Markſuhl hat die Herrlichkeit ihr Ende.„Straße geſperrt!“ ſagt eine Barriere. Der Umweg bis Berka iſt Schmalſtraße, aber gut. In Berka aber iſt die Hauptſtraße wiederum geſperrt. Man ſchickt uns einen unwahrſcheinlich ſteilen Weg aufwärts. Im 1. Gang kangen wir oben an und erfähren— daß man unz falſch wies. Mithin Kehrt und wieder abwärts, rutſchend im Glibber, gegenſteuernd, hinein ins Ungewiſſe. Die Fortſetzung der Straße nach Vacha war hundsmiſerabel. Aber auch dann, als die Hauptchauſſee nach Frank⸗ furt wieder erreicht war... ich warne⸗ Neugierigel Wo mögen ſie alle geweſen ſein, die Ortsgendarmen, die ſonſt ſo eifrig ſtoppen? Heute brauchten wir ſie, mußte doch alle 50 Km. einmal unſere Streckenkarte unterſchrieben werden. Doch kein Schupo, kein Ortsgendarm war zu ſehen. Selbſt in Eiſenach, in Vacha, in Hünfeld, in Fulda, in Gelnhauſen nicht. Wir mußten die Strecken⸗ karte zum Poſtamt bringen und dort ſtempeln laſſen. Dann plötzlich ein Wolkenbruch. Viele, auffallend viele Fuhrwerke auf regennaſſer, ſha Straße. Dazu ein Reifenſchaden.. ob wirs noch affen? Die Straße Hanau⸗Frankfurt iſt wohl das miſerabelſte, was es an deutſchen gibt; das iſt keine Straße mehe, daz ſind nur noch Schlaglöcher. In Frankfurt fahren wir Fremdlinge auf erſten Schatten dieſes Untergangs ſeiner Größe auf Cextaldo fielen, verſchwand Moreni, mit ihm ſeine Frau. Und nun ſucht ihn die Polizei. Ob ſie ihn finden wird oder nicht, das kann uns ſchließlich gleich⸗ gültig ſein. Der Schwindel iſt vollbracht, Certaldo iſt blamiert. Ein übertriebener Reſpekt vor Orden und Uniform bringt unweiger⸗ lich dergleichen Nachfolger des Hauptmanns von Köpenick hervor. Und nun noch eine Kleinigkeit: es hat ſich herausgeſtellt, daß Herr und Frau Moreni garnicht regelrecht miteinander verheiratet waren! Der Schrecken unter den ehrbaren Damen von Certaldo iſt fürchter⸗ lich! Monatelang haben ſie mit einer ſolchen Dame freundcchaftlich verkehrt! Kann man ſich da der Schadenfreude enthalten? Dergleichen paſſiert eben— um die Moral von der Geſchicht' zu konſtatieren— Männern und Frauen, die übertriebenen Wert auf„vornehmen Ver⸗ kehr“ legen Theater und Muſik 4 Konzert in der Chriſtuskirche Mannheim. Eine ſogenannte Toccata über den Choral„Wie ſchön leucht't uns der Morgenſtern“ eröffnete den Orgelabend. Ddem Wunſche des Komponiſten ent⸗ ſprechend gab Arno Landmann das Werk ohne jede Farbigkeit wieder. Wir hörten das Werk zum erſten Male und verſtanden davon nur einen langſamen Teil. Ueber Heinrich Kaminski, der 1886 in der Gegend von Waldshut geboren iſt, der ſeine Studien in Heidel⸗ berg und in Berlin gemacht hat, haben wir immerhin als erſten Ein⸗ druck: viel Harmonie(geſuchte) und allerlei Melos. Nur die alte Kirchenweiſe in motiviſcher⸗muſtviſcher Ausarbeitung war lebendig. Wie anders die große B⸗moll⸗Sonate von Arno Landmann (Werk)l, man kann ihm und dem Welthauſe B. Schott⸗Söhne in Mainz ein herzliches Glückauf zurufen. Denn hier iſt nicht nur „Melos“— das gewiſſe Neutrum der Einfallsarmen und Harmonie⸗ grübler— ſondern wirkliche Melodik, hier ſind harmoniſche Neubil⸗ dungen der Organiſten⸗Eingebung, hier iſt Muſik des Herzens. Und welch ein Weg von den Choral⸗Improviſationen und den vier Stücken: Präludium, Capriccio, Paſtorale und Fuge zu dieſer Sonate! Auch die beiden Paſſacaglien ſind als bedeutende Staffeln des Aufſtieges zum Parnaſſus einer neuen Orgelkunſt zu nennen: ihre Bedeutung liegt darin, daß Arno Landmann aus eigener Kraft, aus der Kraft eigener Themen ſolche Kunſtbauten aufgeführt hat. Frei⸗ lich, ohne den Vorgang Max Regers wären ſie nicht erſtanden, aber welcher junge Organiſt, der ſich zum wahren Tondichter entfaltet, kommt von dem Wege Brahms⸗Bruckner⸗Reger los? Nun iſt Arno Landmann ſeinen Weg weiter gewandelt: in neuen Techniken, in einer neuen Kunſt des mechaniſchen Orcheſters, das man die Konzert⸗ Orgel von 1920 nennen darf, in neuen, aber klaren und mit hellem Kunſtperſtande durchgebildeten Formen. Es iſt ein eigenartiger Ge⸗ nuß, ſolche Werke daheim am Klavier zu ſtudieren. Man kann ſie mit drei Händen ſpielen, aber die vielen Vorausnahmen, Vorhalte und Durchgänge klingen nur mit den Mitteln des Orgelſpiels„richtig“: mittels der drei Manuale und einer kunſterfahrenen Pedal⸗Regiſtrie⸗ rung. Zweierlei aber kann der Partiturſpieler dennoch hören: die Themengruppen des erſten Satzes und den Reiz des gleichſam orcheſtrierten Orgel⸗Scherzos. Es klingt dann in der wirklichen Aus⸗ führung, die uns geſtern der Tondichter ſelbſt gab, ganz herrlich. Nun kann das Adagio in Des⸗dur, das in weiter Ausdehnung der Medianten⸗Gruppenbildungen in Cis⸗dur endet. Ein Werk edler Muſik, das auch in ernſter Zeit liturgiſchen Feiern dienen könnte, wenn man dem Künſtler die Freiheit zugeſtehen will, ſich über die Konvention zu erheben.— Das„Rondo⸗Finale“ iſt wieder ganz „Konzert“, ganz Konzert ohne Orcheſter, in allerlei Formen und Stimmungen, mit glänzendem virtuoſen Durſchluß, der uns das todes⸗ traurige B⸗moll des erſten Satzes beinahe vergeſſen läßt. Dieſe Sonate, ein inneres Erlebnis des Tondichters, dauert drei⸗ viertel Stunden, aber unſere Teilnahme wurde nicht matt. Im Gegen⸗ teil, wir möchten ſie gar bald noch einmal hören! A. Bl. Rudolf Witigen vom Nakionaltheaker Mannheim wurde von Generalintendant Legal als erſter Held an das Landestheater Darm⸗ ſtadt verpflichtet.— An der gleichen Bühne werden in der neuen Spielzeit Marie Fein vom„Deutſchen Theater“ und Oberſpielleiter Edgar Klitſch vom Staatstheater Berlin tätig ſein.(Der Weggang Wittgens iſt bedauerlich, aber gewiß in einer inneren Notwendigkeit begründet. Der begabte Künſtler hofft wohl, in einer neuen Um⸗ gebung reichere und andere Möglichkeiten ſeiner künſtleriſchen Wei⸗ terentwicklung zu finden. Schriftl.) ven Hiſtoriſche Kammerkonzerte im Bruchſaler Schloß. Die hiſtoriſchen Konzerte im Bruchſaler Schloß, die weit über die engere Heimat hinaus Anklang gefunden haben, ſind nun erfreulicher Weiſe auch für dieſes Jahr geſichert. Sie werden am 26., 28. und 29. Juni ſtattfinden und wieder eine köſtliche Ausleſe wertvoller Gaben aus dem Schatz liebenswürdiger Rokokomuſit bieten. Mozart, der alles überragende Meiſter des ſpäten Barocks, wird mit ſeltener ge⸗ hörten Arien und Orcheſterwerken zu Worte kommen. Vor allem aber ſollen auch wieder mehrere zu Unrecht längſt vergeſſene Kom⸗ poſitionen jener farben⸗ und formfreudigen Zeit, Partituren, die im Schönbornſchen Archiv zu Wieſentheid ſeit einem Jahrhundert be⸗ graben waren, zu klingendem Leben erweckt werden. Die zur Ver⸗ fügung ſtehenden Plätze werden ſich in dieſem Jechr auf den Fürſten⸗ ſaal beſchränken ohne Einbeziehung eines anſtoßenden Raumes. Der iſt mangelhaft.. man atmet auf, als in Ohrdruf wieder eine Haupt⸗ Kebl ſtreng gewahrt bleiben und weiterhin wiederum durch die eine Einbahnſtraße. Ein Schupo lendlich einer, aber— leider! gerade da, wo wir ihn nicht brauchen) verlangt Führerſchein und Juf laſſungsbeſcheinigung.. koſtbarer Minutenverluſt. Doch dann 3 der vorzüglichen Kleinpflaſterſtraße in voller Karriere nach Wic baden. Es geht um Minuten. Noch eine Reifenpanne und wi haben die Karrenzzeit verpaßt. Der Betriebsſtoffvorxat kann nur n9 minimal ſein.. hoffentlich langts bis zum Ziel, bis zum Kut haus. Wir überholen viele Autos, die nach Wiesbaden ſtreben. kann. dann endlich die grüßenden Zielflaggen. Reklamebänder. viele hundert Zielgäſte. Hinein auf den eigens dazu abgeſperrten Ku hausplatz.. 359,0 Km in 7 Stunden 42 Minuten! Der Benz ha ſeine Sache brap gemacht. 17 20 Sternfahrer trafen rechtzeitig am Wiesbadener Ziel ein, mancher hatte es verpaßt. Der Fahrer mit der größten Leiſtung Willy Walb(Mannheim), der auf ſeinem 15/60 PS Benz⸗Spot! 400 Km. gefahren war, traf kurz nach Ablauf der Höchſtzeit ein. bech Auf einem Umweg infolge Straßenſperrung war er im Schlame ſtecken geblieben... das war der Verluſt einer koſtbaren halbe! Stunde, die nicht aufzuholen war. 2 Minuten vor Torſchluß hann Freiherr von Berckheim auf 24/100/140 PS noch das Ziel erreig Mit 440 Km. hat er wahrſcheinlich die höchſte Kilometerzahl erreich Aber auch Dr. Diemer(Mainz) auf Minerva, Kappler(Gernsba auf Simſon⸗Supra, Sommer(Plauen) auf NAG., Otto Kleyer auf Adler.. ſie alle haben Kilometerziffern erreicht, die ein außer ordentlich hohes Durchſchnittstempo beweiſen. Das Sternfahrt⸗Er gebnis wird zur Zeit noch errechnet. 55 KRuderſport Bookshauseinweihung des Waſſerſporkvereins„Vorwärts“ Nachdem bereits am Freitag die Vorbeſichtigung der neuen Bootshausanlagen durch die Preſſe ſtattgefunden hatte, fand am Sonntag vormittag der eigentliche Einweihungsakt ſtatt. Der Vor⸗ ſitzende des Vereins, Herr Pfeiffer, begrüßte in ſeiner An⸗ ſprache Miniſter Remmele, Bürgermeiſter Dr. Walli, Polisel⸗ direktor Dr. Bader, ſowie verſchiedene Vertreter des Stadtrats. Von den Vereinen des Deutſchen Ruderverbandes waren eben, falls Vertreter erſchienen, da der Waſſerſportverein„Vorwärk?, mit dieſen eng zuſammenarbeitet. Das Ehrenmitglied D reifn hielt die Feſtrede. In großen Zügen gab er einen Ueberblick über die Geſchichte des Vereins und die Entſtehung des neuen Boots⸗ hauſes, das mit vielen Opfern erbaut wurde. Miniſter Rem⸗ mele ging auf die Arbeiterſportbewegung ein, die den anderen Sportorganiſationen voll an die Seite zu ſtellen ſei. Bürgermeiſtet Walli ſprach namens der Stadt dem Verein ſeine Glückwünf aus. Er verſprach auch weiterhin den Ruderſport zu unterſtützen Daran ſchloſſen ſich die Glückwünſche hieſiger und auswärtige Rudervereine. Eine Feſtſchrift, die aus Anlaß der Einweihung herausgegeben wurde, gibt einen intereſſanten Ueberblick über die Entſtehung 11 neuen Anlagen, die von Mannheimer Geſchäftsleuten ausgeführ wurden. Architekt O. Kaiſer behandelt in einem beſonderen Artikel die Anlage. Mit vieler Mühe iſt es gelungen, den heutſgen Bau zu erſtellen. Bis jetzt ſtand das Bootshaus immer ohne jen Aufſicht. Nun befindet ſich in dem neuen Heim eine ſchöne Haus⸗ meiſterwohnung. Außerdem befindet ſich im Untergeſchoß de⸗ Raum für die Ruderboote, ein Raum für Paddelboote, ein 5005 raum, zwei Kegelbahnen, vier Kellerräume, Brauſebad, Waf raum und ſanitäre Einrichtungen. Das Erdgeſchoß enthält der Inſtruktionsſaal, einen Ankleideraum für Frauen, einen Arbeits⸗ raum, zwei Terraſſen und einen Reſtaurationsraum mit Küche, Im Obergeſchoß ſind untergebracht ein Vorſtandszimmer, ein ann kleideraum für Herren und zwei Wohnungen. Mit den Vorarben ten zu dem neuen Bau wurde am 1. Januar 1925 begonnen, 27. Oktober 1925 konnten dann die eigentlichen Bauarbeiten 1* Angriff genommen werden. Am 29. November fand die Guun, ſteinlegung im Beiſein ſtaaklicher und ſtädtiſcher Behörden ſont befreundeter Vereine ſtatt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Viele Abeln-Pegef JT, J5, 6. 7. J8, I1. HMegar-Begelf 4, 5. 6. 7,— .84037 Schuſtermnſel⸗ J1.85 1,60 1, 721...00..78 Maunhem 2, 9.812.80 98003 50 e 2,892,35 2,80 2,86 8,03 2,88 Jagſtfeld. 78„75„80 0,86 88 Maxau. 408 4,074.25.45.70.87 Mannheim 2,792,81 2,93 3,1808,373.55 Caub...81.95.86 1,90 4,97.40 Aöln,.0 177 152.8201.842.33 Haas. Mannhelm. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heume Cbefredakteur: Kurt Niſcher— Verantwortliche Nedakteureez. Für Politik: Hans Alfred Meißner— Feuilleton: Dr. Fritz Ham Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerel Dr Neue Mannbeimer Zeituna Gam b. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport un? Neues aus aller Welt: Willn Müller— Handelsteil: Kurt Ebmer dt. Gericht und Alles Uebelſe: Fr Lircher.— Anzetaen: Jol Bernba⸗ für Kenner: „Gut bis zum letzten Tropfen“ Raum beleuchtung und durch hiſtoriſch echte Koſtüme der Mitwirkenden be tont werden. K. Araufführung in Baden-Baden. Im Kleinen Theate ſer langte das Volksſtück„Peripherie“ von F. Langer(Lerſa von„Das Kamel geht durch ein Nadelöhr“) zur Uraufführung er Deutſchland. In nicht weniger denn dreizehn Aufzügen erhäl ſtadt Zuſchauer ein Bild von dem Leben und Treiben in der Vaeun und alle die Typen, die man aus Verbrecherromanen eund marſchieren auf, wobei es nicht an Mord und Totſchlag fehlt no⸗ nicht an Reue und Sühne. Die ganze Handlung zeigt einen ſchiot mäßigen Charakter und enthält wirkungsvolle Szenen, die Mele uf⸗ Viſcher in ſeiner Inſzenierung gut herausgearbeitet hatte, die ifall führung war gut vorbereitet, ermüdete aber etwas. Der Beg war mäßig. 75 Theaterrundſchau. Das Landestheater in Stuttggen⸗ bringk am 15. Mai die Händelſche Oper„Ariodante“ in d48 165 bearbeitung von Anton Rudolph zur Uraufführung.— Hans igt⸗ ner hat eine Neubearbeitung von Marſchners Oper„Ba mmmen geſchaffen, die am Eſſener Stadttheater zur Uraufführung 5 ndet wird.— Hans J. Rehfiſch hat ein neues Drama 5 zur „Jakob und der Teufel“, das vom Stadttheater in Halle ine Uraufführung erworben wurde.— Da alle Bemühungen um neten anderweitige Beihilfe erfolglos waren, haben die Stadtverordlen, in der letzten Sitzung beſchloſſen, das Stadttheater K A iſt zu ſchließen und das ſtädtiſche Orcheſter aufzulöſen. Dieſe Abſih e umſo mehr zu bedauern, als gerade das Schauſpiel in Koblenz Au⸗ der Leitung Rudolf Miltners künſtleriſche Arbeit geleiſtet hat, den, dieſen Gründen müßte die Reichsregierung Mittel und Wege ſin er⸗ um ein gutes deutſches Theater in der gefährdeten Weſtmark, 4 burg halten.— Für die diesjährigen Künſtlerfeſtſpiele auf der Luien bei Wunſiedel wurde das fünfaktige Weihefeſtſpiel„Jean rben. Verklärung“ von Richard Elchinger zur Uraufführung erwe Literatur „Jabel Cameron: Unterwegs für Andere. chn. niſſe eines alten Pfarrers. Frei Uebertragen von H. v. Al ſchen Verlagsbuchhandlung„Vethel“.— Dos Lebensbild eines ſch hel, Pfarrers iſt iher mit Meiſterhand von einer Pfarrfriu geze Be⸗ H. v. R. hat uns mit ihrer gewandten Feder eine gut gelungen 78. arbeitung gegeben und der liebe alte Pfarrer, der mit einen g Jahren doch das Gemüt eines Kindes beſaß, wird auch hier. dbe b⸗ in manches Herz finden. Der friſche Humar, die feine Lebens da⸗ heit, die tiefen Einblicke in die Charaktere der Menſchen werden durch den Konzerkſaal beſtimmte Stil des Barocks wird muſikaliſch Buch bei alt und jung beliebt machen. — W geſ. Ab We Di Art D. Ri ay — err 2 „„WWr ß I m r⸗ i⸗ . n⸗ 20 2+ 8⸗ n⸗ 0e n. + 1 1 rt. n m de 3⸗ + h⸗ n 3⸗ i⸗ i⸗ 1 ⸗ 0 + 1. 61 04 W ean * Dr=7 —— — * 0 Dienskag, den 11. Mai 1926 Reae Mauuheimer Zeitung(mittag ⸗Ausgabe) 5. Seiie. Nr. 216 2 eue Mannheimer Jeitung Handelsblatt Lin für Sroßlieferanten wichtiges Umſatzſteuerurteil Der Reichsfi 5 f 22 A. zeichsfinanzhof hat mit einer Entſcheidung vom 12. 2. 26 fe. 296/25) ein Urteil über die Abgugsfähigkeit von Ver⸗ igskoſten bei Frankolieferungen gefällt, welches im Gegenſatz ſcher Bed. rigen Uebung ſteht und für Großlieferanten von weſent⸗ lichen Sedeutung iſt. Das Urteil, welches demnächſt in der amt⸗ von„Sammlung veröffentlicht wird, beſagt, daß auch bei Lieferung 0 Saren franko Empfangsſtation die Koſten für die Beförderung ſeleh Fracht, Verfandkoſten, Rollgelder) vom Lieferanten ab⸗ Abei werden können. Vorausſetzungen für die Anerkennung des Lauges ſind: 5 Jaß d: 7 7 ö doß die für die einzelnen Sendungen berechneten Beförderungs⸗ 2 Wd dem Lieferanten tatſächlich entſtanden ſind, daß er Bezieher erkennt, welche aufgewendeten Auslagen von ihm zugleich mit dem Entgelt der Ware wenn bei der Ueberſendung dem Kunden angezeigt Wieviel vom Preis auf die Ware und wieviel auf die erüngskoſten entfällt. In dem betreffenden Falle war dies egeigt worden, daß auf die Nachnahmeſendungen ein * geklebt war:„in dem Nachnahmebetrag iſt das Porto mit ſehunge enthalten Soweit die beiden obengenannten Voraus⸗ ö 180 borliegen, was ja bei jeder Frankolieferung der Fall iſt, tunft e empfehlen, den Abzug der Beförderungskoſten in Zu⸗ tro Eund zu machen. Bei ſehr großen Umſäßzen dürfte das ſein 10 Umſatzteuer von nur noch 0,75 v. H. immer noch lohnend 5 Abzug wird auch ſo möglich ſein, daß auf die Rechnung e gedrückt wird:„Im Rechnungsbetrage ſind. oſten Droſten enthalten“. Soweit die Berechnung der Verſand⸗ Finan für jede einzelne Rechnung zuviel Arbeit macht, dürfte das wenn den Abzug eines feſten Pauſchbetrages anerkennen, toſte er Pauſchbetrag die tatſächlich entſtandenen Beförderungs⸗ n niemals überſteigt. Jettel dufg Die 225, Die Nähmaſchinenfabrik Pfaff in eine Ach. umgewandelt. gründ uͤhmaſchinenfabrit Pfaff, Kaiſerslautern wurde als Familien⸗ N in eire AG. umgewandelt. Das AK. beträgt 4 Mill. A. Achard orſtand beſteht aus Direktor Karl Pfaff und Direktor auwal He ßler, den AR. bilden Geh. Juſtizrat Dr. Za pf, Rechts⸗ ff Braun, Landgerichtspräſident Mellarts und Fräulein⸗ in: Reinſger, Gebbert u. Schall AG. in Erlangen. Der AR. hat Abraaiterer Verfolgung, des aufgeſtellten Rationaliſierungs⸗ ames eine beträchtliche Erweiterung der Erlanger Mit d sanlagen durch Errichtung eines Neubaues beſchloſſen. en Bauarbeiten ſoll ſofort begonnen werden. Abſchluß der Harriman⸗Gieſche⸗Berhandlungen. Nach einer Aiſchmrter Meldung der V. Z. kündigen Harriman u. Cie den 185 58 der Unterhandlungen betreffend Uebernahme des polniſchen im des deutſchen Beſitzes von Gieſche an. Sie werden von der en drigen Jahr erlangten Option nunmehr Gebrauch machen und ſcat ſamten Beſitz einer neu zu bildenden amerikaniſchen Geſell⸗ 4710 übertragen. Mitbeteiligt ſind die Anaconda Copper Mining hab le, deren Ingenieure nach eingebender Unterſuchung gemeldet erösn. die Zinklager ſeien die größten Europas und die zweit⸗ Moößten der Welt. wad Nationale Aukomobil-Geſellſchaft Acd. in Berlin-Oberſchöne⸗ Nach dem Geſchäftsbericht hat es die Verwaltung trotz 0 muerider Verhältniſſe für richtig gehalten, das techniſche Pro⸗ dan m fortzuſetzen und die maſchinelle Einrichtung unter Aufwen⸗ iſt von über 1 Mill./ zu verbeſſern. Im Perſonenwagengeſchäft war 0 leichte Belebung eingetreten. In Laſtwagen und Omnibuſſen Non Geſellſchaft gut beſchäftigt, und zwar auch im Export. der Ermächtigung zur Erhöhung des Kapitals um 4 Mill. 2 Mill. iſt zunächſt nur in Höhe von 2 Mill. Gebrauch und das Kapital dementſprechend auf 10 Mill. erhöht aktz Außerdem wurden die verfügbaren 858 280 Vorrats⸗ laufen. begeben. Dem o. Reſervefonds floſſen 614968 zu. Im Ailenden Geſchäftsjahr war die Geſellſchaft in der Lage, die in der kettens mit 852 200(725 825) ausgewieſenen Akzeptverbindlich⸗ 925 zurückzuzahlen. Bekanntlich wird vorgeſchlagen, den Rein⸗ Gewm von 816 465(1 164046) wie folgt zu verteilen: 6 v. H. AR innanteil der Aktionäre auf 10 Mill. als Gewinnanteil des als 8 22 932, als Zuweiſung an den Unterſtützungsfonds 40 000 4, zortrag 153 533. Bilanz: Maſchinen u. Apparake 1(1) Mill. Geblelbeſtand 0,518.15), Debioren 2,55(2,30, Waren 9,225 ), Kreditoren 68(3,06) Mill.. da i: Aum die Udetwerke. Die Verhandlungen, die in den letzten düen. im Berliner Luftamt um die Verlegung der Üdetwerke von derfolgen nach Augsburg geführt wurden, wobei das Reich das Ziel nun igte, die Anlagen der Rumplerwerke auszunützen, ſind, wie leamehr beſtimmt verlautet, erfolglos geblieben. Eine Ver⸗ deſer ng der Üdetwerke von München wird mit dem Scheiterr 128 Verhandlungen wahrſcheinlich überhaupt nicht mehr in noch e kommen. Man denkt jedenfalls einſtweilen nicht daran, mas weitere Schritte in der Angelegenheit zu tun, vielmehr hält n es für das richtigſte, die ÜUdetwerke in München zu belaſſen. Abſchlüſſe von Volksbank Eberbach. Die Bank erzielte einen Reingewinn 5 285„. Nach dem Bericht betrugen die Umſätze 24,5 Mill. K. Mitgliederſtand betrage gegenwärtig 1200. Au geelpaiger Feuer-Berſicherungs-Anſtalt in Leipzig. Aus knapp G064, Reingewinn 10 v. 9. Dio dende, nach ebhard u. Co. A. in Bohwinkel. Rohgewinn 634040, 455 65 304 J Abſchreibungen Reingewinn von 568 646„, hieraus Freſelg Dividende, geſetzl. Rücklage 100 000, Wohlfahrt Gem.b. H. 3185 auf 1 gemg t worden. 140 000, Neuvortrag 20 646. Bilanz: Gläubiger papi 00, Schuldner 4000 681, Kaſſe und Wechſel 287 507, Wert⸗ ere und Beteiligungen 43 711 und Vorräte 2957 415 K. in Rilc. für Verzinkerei und Eiſenkonſtrukkion vorm. Jacob Hilgers Abf helnbrohl a. Rh. Bruttogewinn 457 648, Unkoſten 382 815 4, weßheſabungen 60 739 4, ſo daß ein Reingewinn von 5094% d. Ghorphyrwerke Weinheim-Schriesheim Ac̃. in Weinheim. Die Geſchäf der Geſellſchaft beſchloß, aus dem Reingewinn für das aftsjahr 1925 10 v. H. Dividende zu verteilen. Wie Docerhoff u. Widmann Ach. in Biebrich a. Kh. dividendenlos. ewinerlautet, iſt bei der Geſellſchaft mit der Ausſchüttung eines audunanteils für 1925 wieder nicht zu rechnen. Die Lage des die Pachäftes im abgelaufenen GJ. war wenig befriedigend und Geſc aiſe ließen nur einen geringen Nutzen. Dagegen ſoll ſich der Gbeſſer den im neuen Jahr infolge der geſteigerten Bautätigkeit erk haben. Nahla Porzellanfabriken Kahla und 9. Schomburg u. Söhne Ac. Sedda ſchließt mit einem Gewinn von rund 907 000 ab, während Die mburg einen Verluſt von rund 150 000(680 000) ausweiſt. aug den waltungen ſchlagen vor, aus dem Gewinn von Kahla den zu ddem Jahre 1924 vorgetragenen Verluſt von rund 417 000 leinenen. Nach dem Intereſſengemeinſchaftsvertrag hat Kahla aus —5 Gewunm weitere 434000 an Schomburg zu überweiſen, ahll für Kahla ein Reſtgewinn von 55 000 verbleibt, der nach und ung von je 6 v. H. Dividende auf die VA. für die Jahre 1924 41 1925 und Zuführung von 5 v. H. zum Reſervefonds mit dect auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Schomburg Jahre cdem von Kahla überwieſenen Gewinn ſeinen Verluſt am 280 de 1925 und den Verluſtvortrag von 1924 in Höhe von rund Luch 0 all, und weiſt hiernach einen Gewinn von 33000 aus. Iheg bier ſollen je 6 v. H. Diuidende auf die VA. für die Jahre und 1925 gezablt, dem Reſervefonds 5 v. H. zugeführt und Wir bringen nachſtehend, wie ſchon angekündigt, den in der geſtrigen Jahresverſammlung der Mannheimer Produktenbörſe erſtatteten Bericht zum Abdruck, der die Entwicklung des ſüddeut⸗ ſchen Mehlhandels und ſeine Hemmungen eingehend darlegt: Das Jahr 1925 ſtand für die deutſche Volkswirtſchaft unter dem Zeichen der wirtſchaftlichen Kriſis und der Depreſſion. Mit der allgemeinen Wirtſchaft und Ernährungswirtſchaft hatte vor allem auch der Getreide⸗ und Futtermittelhandel und das Mühlengewerbe ganz außerordentlich, bisher noch nie ge⸗ kannte Erſchütterungen durchzumachen, die die Ge⸗ chäftstätigkeit naturgemüäß auf das ungünſtigſte beeinträchtigt haben. Preisſchwankungen von ganz ungewohntem Aus⸗ maße haben zunächſt die Unternehmungsluſt gelähmt und die zu Beginn des Jahres an den ausländiſchen Märk⸗ ten einſetzende ſpekulative Hauſſe bewegung, mit der der inlän⸗ diſche Getreidehandel nichts zu tun hatte, hat ebenfalls nicht dazu beigetragen, die heimiſche Ernährungswirtſchaft zu beleben. Der überraſchende Zuſammenbruch der Weltmarktpreiſe im Frühjahr 1925 hat dann dazu geführt, daß der inländiſche Getreide⸗ und Mehl⸗ markt nicht mehr die erforderliche Aufnahmefähigkeit beſaß, um ein Sinken der Getreidepreiſe bis unter den normalen Friedensſtand zu verhindern. Dieſe markttechniſchen Vorgänge wurden noch unterftützt durch den ſehr guten Ausfall der europäiſchen Getreide⸗ ernte des Jahres 1925, ſowie der Ernte in Canada, die eine weitere Senkung des Preisulveaus zur Folge hatte. Da⸗ durch iſt nicht nur das Getreide⸗ und Mehlgeſchäft in eine ſehr kritiſche Situation gebracht worden, ſondern auch der Futter⸗ mitteliiar⸗ das inländiſche Futtermittelgeſchäft ſind ſtark eingeſch. pft, da die Landwirtſchaft infolge der niedrigen Brotgetreidepreiſe dazu übergegangen iſt, in größtem Maße inlän⸗ diſchen Roggen und inländiſche Gerſte zu Futterzwecken zu ver⸗ wenden. Die reichliche Inlandernte ermöglichte es dem Handel ſeine alten Auslandverbindungen wieder her⸗ zuſtellen und im Intereſſe der deutſchen Wirtſchaft den Export von Landesprodukten wieder zu fördern. Durch die Unterbindung des Auslandmehlgeſchäfts infolge der Zölle und die damit zuſammen⸗ fallende Einſchränkung des zweithändigen Mehlgeſchäfts iſt auch die Tätigkeit des Mehlhandels wieder in reguläre Bahnen gelenkk Das weſentlichſte Symptom der Getreidewirtſchaft des Jahres 1925 iſt in der Einſchränkung des Geſchäftsumfangs zu erkennen. Inſolvenzen und Zahlungseinſtellungen innerhalb des Getreide⸗ und Futtermmitelhandels waren die Folgeerſcheinungen dieſes wirtſchaftlichen Zuſtandes. Die zurückhaltende Diskonto⸗ politik der Reichsbank, die Erſchwerung der Geldbeſchaffung durch alle Bankinſtitute und die anormale Zinsbelaſtung haben ſich dabei ganz beſonders nachteilig ausgewirkt. Trotz Unterbindung der Mehleinfuhr durch die Schaffung der Mehlzölle iſt der Brotkonſum weiter zurückgegangen zugunſten des vermehrten Verbrauchs von Kartoffeln. Auch das Kartoffel⸗ handelsgeſchäft iſt infolge des Ueberangebots aus der großen Ernte und der teilweiſen Unterbindung des Exports ſehr erſchwert worden. Die Einführung der Getreide⸗ und Mehlzölle hat wohl eine gewiſſe Belebung des Geſchäftes gebracht und ſie hat vor allem die Befürchtungen der Verbraucherkreiſe hinſichtkich der Preis⸗ entwicklung entkräftet, aber ſie hat dennoch die Abſatzkriſis der Land⸗ wirtſchaft nicht in dem für die Geſundung der Ernährungs⸗ wirtſchaft erforderlichen Maße zu beheben vermocht. Nach wie vor wirkt ſich insbeſondere die Unterbewertung des Roggen⸗ preiſes nachteilig für eine Wiederbelebung des Getreidegeſchäfts aus und es wird immer noch nach Mitteln und Wegen geſucht, um dieſe Notlage zu beſeitigen. Die zahlreichen alten und neuen Pläne, die hier aufgetaucht ſind, haben dem Getreidehandel genügend Ver⸗ anlaſſung zur Stellungnahme gegeben. Seine Vertreter haben ſich daher im Juli des letzten Jahres auch auf das entſchiedenſte zwecks Belebung der landwirtſchaftlichen Produktion für die Schaffung von Mehl⸗ und Getreidezöllen und gleichzeitig damit für die Wiedereinführung des Einfuhrſcheinſyſtems eingeſetzt. Auch die Mannheimer Produktenbörſe hat in Eingaben und bei perſönlichen Verhandlungen mit Handelskammern und Behörden dieſen Standpunkt ſtets mit Nachdruck vertreten. Sie hat es aber gleichzeitig abgelehnt, irgend welche einſeitige und volks⸗ wirtſchaftlich verfehlte Vorſchläge, wie z. B. die Wiederbeele⸗ bung der Reichsgetreideſtelle zu unterſtützen. Denn letzten Endes müſſen alle künſtlichen Zwangsmaßnahmen und alle behördlichen Eingriffe in die Ernährungswirtſchaft überhaupt ver⸗ ſagen, da nur eine Veſſerung der allgemeinen Wirtſchaftslage den inneren Markt kräftigen und eine dadurch geſtärkte Nachfrage allein den Konſum innerhalb der Ernährungswirtſchaft heben kann. Die Geſellſchhaften befriedigend beſchäftigt. Auch liegt für die nächſte Zeit ein genügender Auftragsbeſtand vor. Richard Blumenfeld Bellener Ofenfabrik Acß. Nach Abſchrei⸗ bungen von 25 320(27 663) Reingewinn 59 039(122 802) Kl. Die VA. erhalten 7 v. H. Dividende. Deutſch-Amerikaniſche Petroleumgeſeüſchaft in Hamburg. Die Geſellſchaft ſchüttet auf die Aktien von nom. 200 54 Dividende aus, demnach 27 v. H. gegen 15 v. H. i. V. Rheiniſche Maſchinen⸗Leder⸗ und Riemen⸗Fabrik Ac5. in Köln⸗ Mülheim. Bruttogewinn 1002 025, Reingswinn 2509 K, keine Dividende. Bayer. Wolldeckenfabrik Bruckmühl AGö. in München. Nach reichlichen Abſchreibungen und Rückſtellungen auf das AK. von 3 Mill. ½ 8(7) v. H. Dividende. Schüle⸗Hohenlohe AG. in Kaſſel⸗Gerabronn. Der AR. beſchloß nach Abſchreibungen in gleicher Höhe wie i. V.(rund 266 000 ¼) eine Dividende von 5(8) v. H. vorzuſchlagen.(AK. 4 Mill.). „o, Die pfälziſchen Müller gegen das ſaarländiſche Mehl⸗ konkingent. Dder Verband der pfälziſchen Klein⸗ und Mittelmühlen beſchäftigte ſich auf ſeiner GV. vor allem mit dem ſogenannken Sagrabkommen, welches den Saarmühlen ein zollfreies Mehlkontingent von 100 000 Dz. bewilligte, davon allein der Homburger Walzmühle 60 000 Dz. bei einer jähr⸗ lichen Produktion von etwa 90 000 Dz. Dieſe zollfreie Einfuhr habe ſeien, während die Homburger Mühlenwerke Tag und Nacht arbei⸗ ten. Der Verband hat daher in einer Proteſteingabe verlangt, daß mit dem Syſtem der Zollſtundungen auf ſaarländiſches Weizen⸗ mehl endlich aufgehört werde, nachdem ſich der Druck derſelben bis nach Württemberg hinein bemerkbar mache. Die Verſammlung billigte dieſe Eingabe und beſchloß die Gründung eines pfälziſchen Pflicht⸗Innungsverbandes. Deviſenmarkt Der internationale Deviſenmarkt war geſtern ſehr rühig. Die Schwankungen der franzöſiſchen und belgiſchen Währung waren geringfügig, neigten aber eher zur Schwäche. London—Paris 15576 (154%), London—Mailand unv. 121,25, London—Brüſſel auf die Nachricht von einer neuen Regierungsbildung etwas feſter 15578 (158%60. Kabel—Schweiz 51676, London—Schweiz 25,10, Paris gegen Schweiz 16,15(16,30), Mailand—Schweiz 20,70, Holland—Schweiz 207,75, Kabel—Holland 24876, London—Holland 12,08, London gegen Oslo 22,50(22,55), London—Kopenhagen 18.60, London gegen 95 4 der d Amauf neue Rechnung vorgetragen werden. In den erſten Monaten des neuen Geſchäftsjahres waren die Werke beider zur Folge, daß die mühlen der Rheinpfalz nur zum Teil beſchäftigt B1 Der ſüddeutſche Mehlhandel 1925 Jahresbericht der Mannheimer Produktenbörſe Mannheimer Produktenbörſe iſt daher von ſolchen Geſichtspunkten 9 55 im 5 Jahr für die Ermäßigung und den völligen Abbau der Umſatzſteuer eingetreten und ſie hat eine ſolche Wirtſchafts⸗ und Steuerpolitik gefordert, die eine geſunde auf Lagerhaltung und Verſorgung des Konſums eingeſtellte Getreide⸗ Wirtſchaft verbürgt. 5 der Erſchwerung der geſchäftlichen Lage hatte ins⸗ beſondere der Mannheimer Platz ſchon inſofern ſehr zu leiden, 855 er einen großen Teil ſeines natürlichen Abſatzgebietes durch den unglücklichen Kriegsausgang bereits verloren hat. Dieſe ungünſtige Situation wurde jedoch noch verſchärft durch die geradezu ruinöſe Tarifpolikik der Reichsbahn die es dem Platz Mannheim heute ſogar unmöglich macht, das ober⸗ bayeriſche und oberbadiſche Abſatzgebiet zu verſorgen. Die Konkurrenz der ausländiſchen Tarife und der von der Reichsbahn zugeſtandenen Sondertarife zugunſten der deutſchen Seehafenplätze hat den Aktionsradius des hieſigen Handels ſo weitgehend eingeſchränkt, daß die Mannheimer Produktenbörſe im Einvernehmen mit den gleichintereſſierten Verbänden anderer Berufszweige fortwährend ſich veranlaßt ſah durch Aufklärungen der Behörden und öffentlichen Kundgebungen gegen dieſen unerhörten Zuſtand Front zu machen. Leider iſt bis zur Stunde ein wirklich poſitives Ergebnis noch nicht erzielt worden, aber es iſt zu hoffen, daß es den andauernden Bemühungen bald gelingen wird, die Reichsbahnhauptverwaltung zum Einſehen zu bringen. Nur auf dieſem Wege wird der Rückgang des Gekreideumſchlages im Mannheimer Haſen von 34 v. 9. gegenüber dem Jahre 1913 wieder einigermaßen kompenſiert werden können. Auch in zahlloſen anderen wirtſchaftlichen Frogen iſt die Mann⸗ heimer Produktenbörſe im letzten Jahre für den Getreide⸗ und Futtermittelhandel tätig geweſen. Es würde zu weet führen, an dieſer Stelle auf alle Spezialgebiete einzugehen. Es ſei hier nur daran erinnert, an die wiederholte Stellungnahme gegen die immer wieder auftauchenden Monopolbeſtrebungen und an die mehrfachen Eingaben an das Reichsbankdirektorium zwecks erhöhter Kreditgewährung an Handel und Mühlen zur Finanzierung der Ernte. Ferner iſt zu erwähnen, die in Eingaben und Verſamm⸗ lungen zum Ausdruck gebrachte Bekämpfung des von der Regierung vorgelegten Futtermittelgeſetzentwurfs, der eine end⸗ gültige Regelung bis zur Stunde noch nicht gefunden hat. Ein poſitiver Erfolg iſt dagegen bei den Verhandlungen im Reichs⸗ finanzminiſterium erzielt worden, durch den Wegfall der Umſatz⸗ ſteuer für aus Auslandgetreide hergeſtellltem Mehl bis zur Einführung der Mehlöölle. Die Mannheimer Produktenbörſe hat ſich auch in führender Weiſe an der volg Verband ſüddeutſcher Getreidebörſen und Märkle ausgehenden Aktion zur Vereinheitlichung der Handelsgebräuche beteiligt, die ja auch, wie allgemein bekannt iſt, zu einem greifbaren Erfolg geführt hat. Sie hat außer der ungewöhnlich großen Zahl von Auskünften und Gutachten an Gerichte und Behörden und öffentlich rechtliche Korporationen auch im letzten Jahr dafür ge⸗ ſorgt, daß die Belaſtung des Geſchäftslebens mit unwirtſchaftlichen Speſen verringert wird. Es ſei hier insbeſondere auf die Unter⸗ ſtützung der Beſtrebungen zur Ermäßigung der Telephongebühren und auf Herabfetzung der Tarife für Makler und Probenehmer verwieſen. Auch im Geſchäftsverkehr an der Börſe ſelbſt mußten im Intereſſe der Börſenmitglieder verſchiedene neue Anord⸗ nungen getroffen werden. Durch das Schiedsgericht der Mannheimer Produkten⸗ börſe wurden im Jahre 1925 791 Schiedsgerichtsanträge durch Urteil oder Vergleich erledigt gegen 1087 im Vorjahre. Berückſichtigt muß dabei werden, daß alle Schiedsgerichtsanträge, die vor dem Termin zurückgezogen wurden, in dieſe. Aufſtellung nicht einbezogen ſind. Die Einrichtung des Schiedsgerichts hat ſich auch im letzten Jahre wieder vortvefflich bewährt. Seine Tätigkeit hat allgemeinen An⸗ klang und Anerkennung gefunden. Der Mitgliederſtand der Mannheimer Produktenbörſe erreichte am 1. März 1926 die Zahl von 860 gegenüber 971 am 1. März 1925. Die von der geſtrigen GV. vorgenommene Wahl zum Börſen⸗ vorſtand ergab die Wiederwahl der ſatzungsgemäß ausſcheidenden Herren Cark Kirchheimer, Slaatsrat a. D. Fritz Schön, Hugo Ullmann und Hugo Weingart, während für den aus Geſundheitsrückſichten eine Wiederwahl ablehnenden Herrn Ludwig Zimmern Herr Ferdinand Woblgemuth, Mannheim, neu⸗ gewählt wurde. land—Paris 1277(1276)0. In R⸗l laſſen ſich folgende Kurſe feſt⸗ ſtellen: London. 20,39, Paris 13,15(13,25), Zürich 81,25, Mailand 16,80, Holland 168,75(168,80), Prag 12,44, Oslo 90,70(80,40), Kopenhagen 109,60, Stockholm 112,30, Brüſſel 13,10(1290), Madris 60,35(60,30), Argentinien 168,60(168,80), Japan ſchwächer 195,80(196,80). Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kiio netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlbar in Reichsmark Amtliche Preisnotierungen vom 10 Mai 1926. Weizen inländ neuer——— Roggenmehl mit Sack 29.——31.— „ausländ. 30,50—33,75 Weizenkleie mit Sack.25——.— Roggen, inländ. neuer 20.50—20.75 Trockentreber 15,.——15,50 ausländ. 22,50— 22,75 Rohmelaſſe 5,75—.— Brau-⸗Geiſte(neue) 26.——28,— Wieſenheu. loſe 9 50— 9,75 Futter⸗ 18 25—19.50 Rotkleeheu————.— Haſer inländ. 20,50—22,— Luzerne⸗Kleeheu loſe 10,.——10.50 „ ausländ. 19,50— 24.— 4„ gepreß!———. Mais gelbes mit Sack 18,——18,25 Preß⸗Stroh 4,80.— 5,10 Weizenmehl Spez 0 42.——42,50 Gebundenes Stroh 4,20—.70 Weizenbrotmehl Spez. 27.—— 32,.— Raps, mit Sack—.——.— Berliner Metallbörſe vom 10. Mal Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 75 10 45 10. Elektrolytkupfer 131,.½ 1,31 ½ Aluminium Raffinadekupfet—.——.— in Barren.40..50.40..50 ei———— unn, ausl.—.——— Rohzink(Bb.⸗Pr) 6,35⸗6,45 6,35-.45 Hüttenzinn———— „ tfr. Verk.)———— Nickel 3 40-.50.40 3 30 5,85..95 5,85.5,95 Antimon.30.140.30-.40 Aluminium.35..40.35.40 J Silber für 1 Or. 89.5⸗90.5 d9,5⸗90.5 London, 10. Mai Metallmarkt(In Lſt. f. d eng d 1016 Kg. 7 10. 175 10 Blei 27.35 27.35 Kupfer Kaſſa 56 75 5665 beſtſelect. 61.25 61 25] Zink 32.30 32.20 do. 3 Monat 57 65 57.50] N ckel—.——.—[Queckſilber 15.18 15.13 do Elettol 64 75 64.75] Zinn Kaſſa 272.— 270.— Schiffahrt Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Kuhrork vom 10. Mai Das Geſchäft an der heutigen Börſe war ziemlich lebhaft. Während Bergfrachten nur ab Rhein⸗Herne⸗Kanal verfrachtet wur⸗ den, wofür 1,50„ per Tonne Baſis Mannheim bezahlt Surden, war der Exportverkehr ſehr rege. Es wurden bezahlt von Ruhrort nach Rotterdam 1,30 bzw..45 und ab Rhein⸗Herne⸗Kanal 1,60 bzw. 1,75 per Tonne. Die Fracht nach Antwerpen wurde mit Regulus—.—. Stockholm 18,15, London—Madrid 33,80, London—Kabel 485.50, Paris—Holland 12,85(12,75), Brüſſel—Paris 99,50(97,50), Mai⸗ 1,90 ab Ruhrort und 220 an Rhein⸗Herne⸗Knal inkl. Schleppen notiert. 15 „ 1 8 1——————— 5—— 8——— N 6. Selie. Nr. 216 Neue Mannheimer ee Dienskag, den 11. Mmai 192 5 1 3 6 Bime Senen sBsnaHiske Geler-emeA uur Decisunnss Iinres„Dfimgstf-Bedarfs? 175 4 5 1 anläßlich unseres 5 „ in Anl 28 den an Mai hindureh 5 11 er* aj 0 gewähren wir auf unsere ohnehin geringen Preise. a0 ra U10 b l, Oũe SFreise umserer ausgestellfen 15 1 TDenrenn Sengenn calles. Sriifen Fie! ial 105 be 1 . Riee Bedi, —5— 2 10 Todes-Anzeige dens Nach schwerer Krankheit ist heute mein geliebter Mann, der treu- sorgende Vater unserer Kinder, unser guter Sohn, Bruder, Schwiegersohn, 555 Schwager, Onkel und Netfe 4 Meizgermeisſer 8 in 48. Lebensfahre sanſt entschlafen. an Prib ate, unter Ausſchluß jeden Zwiſchenhandels, findet f Mannheim(E 5,), den 10. Mai 1926 Im Namen der traueinden Hinterbliebenen: N 9 8 Frau Thekla Schoff geb. Bloch Die Beerdigung tindet am Mittwoch, den 12. Mai 1026, vormittags in dem 1878 gegründeten Stammhaus 8 12 Uhr vom Portal des israel. 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