— 222 Freitag, 18. Juni gangspreiſe: In Mannheim und Umgedung jrei ins us oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſteugeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen ene 24, Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. Feenſealangeger, Mannheim. Erſcheint wöͤchentl. zwölfmal. ſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943. 7944 u. 7945. Bellagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben der Reichskanzler Line Enteignung wioerſpricht den Grund⸗ lagen des Kechtsſtaates Reichskanzler Dr. Marx äußerte ſich einem Preſſevertreier gegen⸗ übet zum Volksentſcheid wie folgt: Der von der Sozialdemokratiſchen Partei, der Kommuniſtiſchen Pertei und dem Volksentſcheidungsausſchuß betriebene Geſetzentwurf ſeht die entſchädigungsloſe Enteignung des geſamten Vermögens der Hemals regierenden Fürſtenhäuſer vor ohne Anterſchied, ob dieſes ermögen auf Grund der früheren ſtaaksrechtlichen Stellung der dueſten oder auf Grund privatrechtlicher Borgehen erworben wurde. 7* ſolche völlige Enteignung kann die Reichsregierung nicht bil⸗ lben, wie ſie bei Einbringung des Geſetzentwurfes beim Reichskag zum Ausdruck gebracht hat. Eine entſchädigungslofe Enteignung s geſamten Vermögens beſtimmter Staalsbürger in der im Entwurs erbeſebenen Art widerſpricht den Grundſätzen, die in znem Rechtsſtaate die Grundlage für jeden Geſetz⸗ debungsatt zu bilden haben. Die großen Veränderungen, die in poli · aer. ſtaatsrechtlicher und wirtſchaftlicher Beziehung nach der daatsumwälzung eingetreten ſind, können gewiß die vermögens⸗ Fürſtenhäuſern nicht unberührt laſſen. Indeſſen müſſen nach verfaſſungsmäßigen Aeberwindung der Revolution die Grund⸗ zagen des Rechtsſtaates unverſehrt bleiben. Zu beſen gehören die Rechtsgleichheit aller Staats⸗ bürger und die Anankaſtbarkeit des Privateigen⸗ ums. Mit dieſem oberſten Gebole eines Rechtsſtaates iſt die in dem ſet zur Abſtimmung gelangenden Geſetzentwurf vorgeſehene enk⸗ Wdigungsloſe Enteignung nicht zu vereinbaren. Segen den Terror beim volksentſcheid te Amkrich wird mifgeteilk: Zahlreiche Einzelfälle laſſen er⸗ benen, daß mit Mitteln wirtſchaftlichen Boykotts, insbeſondere u Androhung der Löſung von beſtehenden Vertrags⸗ 5 Bbntnif ſen oder geſchäftlicher Schädigung ſelbſtändiger Exi⸗ Woſtin verſucht wird, die Staatsbürger, die gewillt ſind, ſich an der timmung über den Volksentſcheid zu beteiligen, einzu⸗ chüchtern und von der Stimmabgabe abzuhalten. Un Demgegenüber wird darauf aufmerkſam gemacht, daß ein ſolches nterfangen nicht nur dem Geiſte der Verfaſſung widerſpricht, ſon⸗ 8 unter Umſtänden auch auf zivilrechtlichem Gebiet ernſte ben 5 n für derartig ſittenwidrig handelnde Perſonen nach ſich ann. d Der Artikel 118 der Reichsverfaſſung gewahrleiſtet jedem Fdeutſchen das Recht freier Meinungsäußerung und beſtimmt aus⸗ derhölt daß ihn an dieſem Rechte kein Arbeits⸗ oder Anſtellungs⸗ An dieſen Rechte Gebrauch macht. Ein ſehr weſentlicher Fall der Abun bung des Rechts der freien Meinungsäußerung iſt die Aus⸗ iche des Wahl⸗ und Abſtimmungsrechts. Die Beſtimmung der b ichsperfaſſung Artikel 118 Abſ. 1 Satz 2 iſt unmittelbar anwend⸗ 400o millionen neue Schatzwechſel Uider wirtſchaftliche und der finanzpolitiſche Ausſchuß des Reichs⸗ S. rtſcha ftsrates behandelten in ihrer geſtrigen gemeinſamen gehung den Geſetzentwurf betreffend Abänderungdes Bank⸗ ſetzes. Der Entwurf ermächtigt die Reichsbank zur Diskontie⸗ betr und Lombardierung von Reichsſchatzwechſeln bis zum Höchſt⸗ age von 400 Millionen Reichsmark. Die Ausſchüſſe ten dem Geſetzentwurf, nachdem ein Antrag mit großer Stim⸗ ſull nerheit angenommen war, wonach hinter§8 1 eingefügt werden —— der Betrag der Schatzwechſel in den Ausweiſen der Reichs⸗ Sin geſondert auszuweiſen ſei und nicht als notwendige Deckung im ne des§ 28 des Reichsbankgeſetzes verwendet werden dürfe. lätt on Seiten des Reichsfinanzmi nĩ ſteriums wird er⸗ Bank daß man nicht daran denke, durch die geplante Aenderung des meh geſetzes ſich in eine neue Inflation zu ſtürzen. Mit den ver⸗ gröbern Reichsſchatzwechſeln wolle ſich die Regierung nur eine etwas durch i Bewegungsfreiheit für laufende Ausgaben verſchaffen und St indirekte Inanſpruchnahme kurzfriſtiger Reichsbankkredite die euerzahler entlaſten. Reichstagsſerien und parteltaktik bish Berlin, 18. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Man hat gehen angenommen, daß der Reichstag am 3. Juli auseinander⸗ bei eee Mancherlei Anzeichen laſſen darauf ſchließen, daß man Regien Linken ſich noch auf ein längeres Beiſammenſein einrichtet. 5 rung und Koalition indes ſind entſchloſſen, darauf zu drücken, Aumen bel dem Termin des 3. Juli bleibt und daß uns dann endlich in 2 richtige Parlamentsferien beſchert werden als ſolche, die bis kung opember hinein dauern. In der Tat brauchen Verwal⸗ deten d Miniſterien endlich eine große Pauſe, um ſyſtematiſch ar⸗ möglichse können, was, ſolange der Reichstag tagt, bekanntlich un⸗ wie zu ſein pflegt. Auch in dieſer Beziehung aber iſt die inke, möcht an hört, anderer Anſicht. Sozialdemokraten und Kommuniſten ſchen das Parlament ſchon wieder im September beiſammen „Uebe Im Herbſt ſoll ja wohl die Schonzeit für das gegenwärtige was rgangsminiſterium“ ablaufen und die Linke ſcheint für das, ppä e vor hat, den September für günſtiger zu halten als einen eren Zeitpunkt. eue Mannh n Beziehungen zwiſchen den Ländern und den ehemals regie ⸗⸗ mis hindern und niemand ihn benachteiligen darf, wenn er MWMittag⸗Ausgabe 4 5 32 . 18900 Nachforderung nodeen Veſchäfts Aabeneten Epe Schwetzinger⸗ 275 r Streits, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſaßz⸗ baß anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben „Mannheimer Frauen-Jeitung. Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Preis 10 Pfenuig 1926— Nr. 275 imer Seitung Anzeigenpreiſe nach Tariſ. bei Voraus zahlung pro einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.-⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. SGeſetz und Necht zum volksentſcheid freien Meinungsäußerung durch Stimmabgabe einen Entlaſſungs⸗ oder Kündigungsgrund für ein beſtehendes Vertragsverhältnis er⸗ blicken kann. Würde ein Vertragsverhältnis gleichwohl daraufhin be⸗ endet oder ſonſt ein wirtſchaftlicher Nachteil wegen Beteiligung an der Abſtimmung bereitet werden, ſo könnte, da die fragliche Be⸗ ſtimmung der Reichsverfaſſung ein zum Schutze des Staatsbürgers ergangenes Schutzgeſetz bedeutet, ein Schadenserſatz⸗ anſpruch aus§ 823 Abſ. 2 BGB. gegen den Schädiger geſtützt werden. mmmmmmmemmmmeemeeeeeneeeeeemeeeee Arbeiter, Bauern, Bürger! Schützt Euer Eigentum, nach den Fürſten kommt 9 Ihr an die Neihe Keine Stimme dem Volksentſcheid! aaanhagdaggdahnenalgdaltagatangdtgnegandanaadaatgaaegangndalhnaalgada ugaddadgat Streſemann über die Fürſtenenteignung Im Rahmen einer Hauptvorſtandsſitzung des Wahlkreiſes Weſt⸗ falen⸗Süd der Deutſchen Volkspartei gab in Hagen Reichsn iniſter die inner⸗ und außenpolitiſche Lage. In ſeinen Ausführungen ging ſchädigung näher ein und wies die in einer Zentrumsverſamm⸗ lung in Höchſt a. M. aufgeſtellte Behauptung zurück, wonach die Deutſche Volkspartei in den letzten Beſprechungen mit dem Reichs⸗ kanzler habe erkennen laſſen, daß ſie für ein Kompromiß, das nicht verfaſſungsändernd iſt, nicht zu haben ſei, und ſomit jede Aus⸗ ſicht auf eine zufriedenſtellende Löſung durch Reichstagsbeſchluß mit einfacher Mehrheit entfalle. Demgegenüber ſtellte Dr. Streſe⸗ man, zugleich im ausdrücklichen Einverſtändnis mit dem Frak⸗ tionsvorſitzenden Dr. Scholz, mit Nachdruck feſt, daß gerade die Deutſche Volkspartei für eine Reglung eingetreten ſei, durch die eine befriedigende Löſung durch Reichstagsbeſchluß mit einfacher Mehrheit gewährleiſtet werde. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß auch nach dem zu erwartenden negativen Ausfall der Abſtimmung am ihres Vergleichsvorſchlags eintreten werde, und daß die Deutſche Volkspartei, wie Dr. Streſemann als Parteivorſitzender feſtſtellte, ſich mit größter Energie für dieſe Vergleichslöſung ein⸗ ſetzen werde, die, wie die Zuſtimmung der preußiſchen Staatsregie⸗ rung zu dieſem Vorſchlag im Reichsrat vor aller Oeffentlichkeit es Recht, ſo daß z. B. kein Richter in einer verfaſſungsmäßigen! beweiſe, die Staatsintereſſen genügend wahre. Dder Reichs⸗Ehrenhain Berlin, 18. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Angelegenheit des Reichsehrenmals iſt geſtern wohl die grundſätzliche Entſcheidung getroffen worden. Zunächſt waren die Frontkämpferverbände aller Richtungen beim Reichsinnenminiſter zuſammen, hernach hat ſich dann noch der Reichsrat mit dieſen Dingen beſchäftigt. Wie aus dem halb⸗ amtlichen Vericht erſichtlich iſt, iſt die endgültige Entſcheidung zwar noch nicht gefallen: Man wird einſtweilen noch die vorliegenden ſieben Projekte beſichtigen, aber wir möchten annehmen, daß dieſe Beſichtigung nur formell ſei und daß man ſchließlich doch bei dem Ehrenhain bei dem thüringiſchen Bad Berka enden wird. Für dieſen ſtillen Ehrenhain im Herzen Deutſchlands ſind die Vertreter aller großen Verbände ohne Unterſchied der Parteirichtung geweſen: Stahlhelm, Kyffhäuſer Bund, Reichsbanner, jüdiſcher Frontkämpferbund und die Organiſation der Kriegsgefangenen. Nur die Offizierspverbände waren anderer Meinung. Sie hatten an ſich zwar nichts gegen einen Ehrenhain, wünſchten in ihm aber noch irgend ein ragendes Monument. Ochließlich haben ſie aber dann doch erklärt: Wenn die Reichsregierung für Berka ſtimmen würde, würden ſie damit einverſtanden ſein. Da die großen Verbände ſich aber geſchloſſen gegen jede andere Löſung erklärten, wird man ſich alſo wohl für den Ehrenhain bei Bad Berka zu entſcheiden haben. Daß die Verbände von links und rechts einmal in einer Frage des gleichen Weges gehen, iſt ein ſo ſeltenes Begebnis, daß es einfach Pflicht iſt, die Stunde zu nützen. AUm den Wirtſchaſtsvertrag mit Schweden I Berlin, 17. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Beſprechungen über den deutſch⸗ſchwediſchen Handelsvertrag wer⸗ den, wie wir hören, heute unverbindlich und inoffiziell fortgeführt. In den Kreiſen der an dieſen Eröxterungen Beteiligten iſt man, wie wir feſtſtellen konnten, geneigt, die Dinge nicht ganz peſſimiſtiſch anzuſehen. Man hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß ein Aus⸗ gleich und damit der Handelsvertrag zuſtande kommt, indem man den Gerſtenzoll differenziert, d. h. für die Braugerſte höhere für die Futtergerſte niedrigere Zölle anſetzt. Die eigentlichen Väter des Widerſtandes ſcheinen im Exnährungsminiſterium zu ſitzen. des Aeußern Dr. Streſemann einen eingehenden Bericht über Dr. Streſemann dabei u. a. auf die Frage der Fürſtenent⸗ 20. Juni die Reichsregierung mit allem Nachdruck für die Annahme Genfer Skandälchen (Von unſerem Vertreter) Zw. Genf, 16. Juni. Die Völkerbundskommiſſionen, die in den vergangenen Wochen tagten und neben ungeheuren Aktenſtößen ſich des ewiggrauen Regen⸗ himmels dieſes naſſen Vorſommers„erfreuten“, boten wenig Anlaß zu welterſchütternden Kommentaren. Die Verhandlungen blieben wie der Himmel: grau und langweilig. Und wenn hie und da eine Frage etwas mehr in den Vordergrund trat, ſo zeigte ſie ſich doch bald als Eintagsfliege. Einzig der Schluß der Debatte über die zu⸗ künftige Zuſammenſetzung des Rates gab zu einigen Senſationen und vor allem Senſationsartikeln der in Genf auf„Ereigniſſe“ wartenden Journaliſten Anlaß. Aber nicht einmal der Austritt Braſiliens war welterſchütternd genug, daß man ihn in Genf auf die hohe Achſel genommen hätte. Wenn ſchon, denn ſchon.. Viel mehr Sturm im Waſſerglas hat in Genf die mehr lokale Angelegenheit der Ohr⸗ feige im Völkerbundspalais aufgewirbelt. Graf Bethlen, der es ſich nicht hatte nehmen laſſen, Ungarn perſönlich in Genf zu vertreten, war dort nicht gerade ſehr freundlich aufgenommen worden. Die Kommentare, die ihm die franzöſiſchen Beaer zu ſeinem Eintreffen in Genf auf den Tiſch des Hotels de la Paix legten, waren alles andere eher als ſchmeichelhaft. Der„Temps“ wärmte eine Geſchichte mit von Ungarn„geſtohlenen“ 5650 Eiſen⸗ bahnwagen auf und prägte den auch in Genf beachteten Satz:„Das Gepäck, mit dem Graf Bethlen in Genf erſcheint, läßt nichts zu wünſchen übrig: Fälſchung tſchechoflowakiſcher und franzöſiſcher Bank⸗ noten, Schutz geheimer Organiſationen, die dazu beſtimmt ſind, den Krieg in Europa wieder anzufachen, ungeheuerlicher Betrug der Alliierten.“ Man kann ja den philoſophiſchen Gleichmut, mit dem Graf Bethlen ſchon im März die Geringſchätzung einer halben Welt entgegennahm, bewundern, diplomatiſch war es doch nicht, dieſe Zielſcheibe aller Angriffe nach Genf zu ſenden. Man war denn auch in Budapeſt und in Bern auf tätliche Inſultationen gefaßt und hatte deshalb den ungariſchen Grafen von ſechs bewährten ſchweizeriſchen Detektiven bewachen laſſen. Daß dieſe allerdings den Dele⸗ gierten nicht auch im Völkerbundspalais umgeben konnten, iſt be⸗ greiflich. Der Sekretär Emmerich Vöers, des großen Emigranten⸗ führers in Paris, Juſzt oder wie er ſich nannte Juſth, hatte des⸗ halb als„Journaliſt“ leichtes Spiel, den Grafen innerhalb des lkerbundsgebäudes zu ohrfeigen. Daß dieſe Ohrfeigen, mit denen Juſth nach ſeinen Ausſagen ſeine republikaniſche Weltanſchauung zum Ausdruck bringen wollte, ein mächtiges Echo in Ungarn fanden, zeigt die offizielle Note, die den ſchweizeriſchen Bundesrat erſucht, gegen den Juſth vorzugehen. Dieſe Geſchichte wird wohl ihren Abſchluß vor dem Bundesgericht finden, wo die Ohrfeigen mit einer Woche Ge⸗ fängnis beſtraft werden. Eine Auslieferung Juſths iſt aber von der Schweizer Regierung nicht vorgeſehen; ſie wird den ungebetenen Gaſt vorausſichtlich über ihre Landesgrenzen abſchieben. Noch mehr zu dem momentanen Sturm in Genf hat aber eine andere Affäre beigetragen, die für die Schweiz zu unangenehmen diplomatiſchen Verwicklungen führen wird. An einem der letzten Sitzungstage veranſtalteten die Sozialiſten Genfs eine Proteſt⸗ kundgebung gegen die Ermordung Matteottis. Dieſe rein lokale Kundgebung gefiel den in Genf wohnhaften Faſziſten nicht ſehr und dummerweiſe glaubten ſie ſich zu einer Gegendemon⸗ ſtration aufraffen zu müſſen. Statt ſich an die Genfer Regierung zu wenden und gegen eine Verunglimpfung Muſſolinis anläßlich der Sozialiſtenverſammlung zum Voraus zu proteſtieren, worauf dann polizeilich die Redner überwacht worden wären, begab ſich eine Anzahl italieniſcher Faſziſten in das Verſammlungslokal, worunter leider auch prominente Perſönlichkeiten, die beim Völker⸗ bund exponierte Poſten bekleiden. Es kam dann, wie dies voraus⸗ zuſehen war, zu einer Schlägerei, wobei ein halbverrückter Anarchiſt mit zwei geladenen Revolvern in der Luft herumfuchtelte und auch Schüſſe abgab. Die Polizei griff ein und führte eine ganze Anzahl der an der Schlägerei Teilnehmenden ab. In Haft blieb allerdings nur der Revolverheld Tronchet. Die Prügelet er⸗ hielt durch die Teilnahme von Völkerbundsfunktionären eine Spezial⸗ note und wurde ſo in gleicher Weiſe wie die Ohrfeigengeſchichte Bethlens auf eine internationale Plattform geſtellt. In Italien war man ſogleich bereit, die Schlägerei zu einer großen Sache aufzubauſchen und die Regierung in Rom verſtieg ſich ſogar zu einer offiziöſen Note, in der die ſchweizeriſchen Poli⸗ zeibehörden angegriffen wurden. Daß hier Unwiſſenheit mit den demokratiſchen Einrichtungen der Schweiz eine Rolle mitſpielt, muß den Seitenhieb der Italiener in der Schweiz entſchuldigen. Daß natürlich die Eidgenoſſenſchaft ſich nicht um jede Proteſtverſamm⸗ lung bekümmern kann, ſondern die Sorge dafür den Lokalbehörden überläßt, verſteht ſich von ſelber. ‚ Nun wächſt ſich aber dieſe Angelegenheit noch weiter aus, indem ein italieniſches Blatt ſich ſofort darüber beſchwerte, daß man ja in Genf überhaupt nicht mehr von Sicherheit ſprechen könne und es deshalb. wohl beſſer ſei, den Sitz des Bundes nach Wien zu verlegen. Das„Popolo'Italia“ erhielt ſeine ver⸗ diente Antwort vom Pariſer„Oeuvpre“, welches feſtſtellte, daß auch in Wien eine ſozialiſtiſche Kundgebung hätte ſtattfinden können. Wenn ſich die Faſziſten nicht vorgedrängt hätten, ſo wäre es auch in Genf ruhig geblieben. Nichtsdeſtoweniger ſah ſich aber Muſſolini veranlaßt, an die ſchweizeriſche Regierung zu gelangen und ſie über die Angelegenheit zu interpellieren. Obwohl die Beſprechungen darüber „freundſchaftlichen“ Charakter haben, zeigt ſich doch wieder einerſeits der Uſurpator Muſſolini, der überall hineinzuregieren für notwendig findet und anderſeits, wie aus einer Mücke ein Elefant wird— wenn ſie zufällig in Genf auf die Welt kommt. So hat wenigſtens Genf, wenn in den Verhandlungen der Kom⸗ miſſionen nichts Spezielles vorging, ſeine Skandälchen und dieſe werfen mehr Staub auf, wie die größten Debatten über weltwichtige Dinge. —.—————ů— ———————— 2. Seife. Nr. 27 Reue Manndeimer Zeitung(uumag ⸗ ausgabc) Freitag, den 18. Juni 1826 Sechs Jahre Dänemark Am 15. Juni waren 6 Jahre verfloſſen, ſeitdem Däne⸗ mark Nordſchleswig aus den Händen der Entente ent⸗ gegennahm und das Land mit ſeinen Truppen beſetzte. Aus dieſem Anlaß veröffentlicht die„Neue Tondernſche Zeitung“ die nachfolgenden rückblickenden Betrachtungen: „Sechs Jahre ſtaatlicher Zugehörigkeit Nordſchleswigs zu Ende. Was ſie uns gebracht haben, liegt ſo klar zutage, daß es eine⸗ beſonderen Rückblicks auf dieſe Zeit des Niedergangs nicht bedarf Nichts von alledem, was vor der Abſtimmung die däniſche Pro⸗ poganda an ſtrahlenden Zukunftsbildern einer glänzenden Entwick⸗ lung im glücklichen Dänemark vorgaukelte, hat ſich verwirklicht; wo⸗ rauf man deutſcherſeits warnend hinwies, iſt nur zu ſchnell und zu grümdich eingetroffen. So groß iſt heute die wirtſchaftliche Not und Sorge in unſerm Teil eines Londes, das keinen Krieg zu führen brauchte und keinen Erpreſſungsfrieden überſich ergehen laſſen muß“e, daß darüber der nationale Gegenſatz im einverleibten Nordſchleswig faſt zurücktritt. Auf däniſcher Seite will man durch krampfhafte „Genforenings“⸗Feiern ſich über dieſe kataſtrophalen Auswirkungen hinwegtäuſchen, will durch tönende Feſtreden die nagende Sorge einlulſen. Vielleicht mags für ein paar Stunden geliegen— nachher meldet ſich unerbittlich wieder die harte Wirklichkeit. Eine Wirklich⸗ keit, die für die Dänen zugleicheine bittere nationale Ent⸗ täuſchung einſchließt: Was in dieſen ſchweren Zeiten Bauer und Bürger, Unternehmer und Arbeitnehmer durchmachen müſſen, iſt wahrbch nichts weniger als ein Werbemittel für Dänemark. Aus der geplanten Aufſaugung der Deutſchen iſt eine Ausſaugung aller durch die unſeligen Verhältniſſe geworden, in die wir— wir Deutſche gegen unſeren Willen und gegen das uns ver⸗ bürgte Selbſtbeſtümmungsrecht— mit hineingezogen worden ſind. „Wieein Märchen aus guter alter Zeit“ mutet uns die Erinnerumg an damals, wo Fleiß und Können ihres Er⸗ folges ſicher ſein durften, wo nicht unkontrollierbare Mächte mit der ſteigenden fallenden Krone den durch lange Geſchlechterreihen und durch eigene Arebit erworbenen Beſitz unter den Hnden zer ⸗ fließen ließen und bitter wenig Ausſicht auf Wiederaufbau ſich er⸗ öffnet Von wiriſchaftlicher Lockung zu Dänemark hin iſt keine Rede mehr. Wer von uns Deutſchen dieſe Kriſe überſteht,— und wir wollen hoffen, daß die Zahl ihrer Opfer in unſeren Reihen möglichſt klein bleiben möge— der wird doppelt feſt im deutſchen Weſen wurdeln und auch im uns auferlegten nationalkulturellen Kampf umüberwindlich ſein.“ Hilfsmaßnahmen für die Candwirtſchaſt Ueber die gegenwärtige Notlage der deutſchen Landwirtſchaft und die beabſichtigten Mittel zur Geſundung äußerte ſich Reichs⸗ kanzler Dr. Marr in einer Unterredung, in der er zunächſt darauf —— daß die 1 fü der ſchwebenden Schulden in länger befriſtete Realkredite ſeit der le Ernte zuſehends Fortſchritte ge⸗ macht habe. Deſſen ungeachtet bleiben doch noch die ſchwebenden, in den Monaten nach der Ernte fälligen Schulden der deutſchen Land⸗ wirtſchaft außerordentlich Es dürfe nicht dahin kommen, daß unter dem Druck dieſer Schuld der Landwirt, wie dies im Vorjahre leider häufig eingetreten ſei, zu einem vorzeitigen Auf den Marktwerfen ſeines Ernteerzeugniſſes zu Schleuderpreiſen gezwungen werde. Die neuerrichtete und mit beträchtlichen Betriebs⸗ mitten ausgeſtattete Getreide handelsgeſellſchaft werde mit ihren Getreideankäufen hier regulierend eingreifen. Ferner iſt durch Verhandlungen mit der Reichsbank und der Preu⸗ Riſchen Zentralgenoſſenſchaftsbank Vorkehrung getroffen, daß der Landwirt auf Grund ſeines in ſicherem Gewahrſam eingelagerten Getreides Kredit erhalten könne, ohne zunächſt ein vorzei⸗ tiges Auf den Marktwerfen dieſer erforderlich iſt. Gleichzeitig werde die erſleichterte Lage des Geldmarktes auf elne erträgliche Geſtaltung der Fälligkeitstermine der ſchwebenden Schuld hinwirken. Die Auſbringung der im Oktober—November fülligen Rate der Rentenmarkabwicklungs⸗ kredite ſei von der Rentenbankkreditanſtalt im Benehmen mit der Reichsregierung durch namhafte Rückſtellungen für dieſen Zweck erleichtert. Ein Vergleich des gegenwärtigen Zinsfußes gegen ⸗ über dem noch im Vorjahre geltenden könne nur zu dem Ergebnis weſentliche Erleichterungen ſowohl in langfriſtigen wie in ſchwebenden Perſonalkrediten herbeigeführt ſeien. Die Reichsregierung werde zuſammen mit der Reichsbank be⸗ müht bleiben, die von den Zentralkreditinſtituten durchgeführte Kre⸗ ditherabſetzung des Zinsfußes in immer zunehmendem Umfange auch bei den örtlichen Kreditſtellen zur Auswirkung zu bringen. Es beſtehe daneben jedoch die Hauptſorge, dem Landwirt eine ſtändige Sicherheit dafür zu geben, daß er die Früchte ſeiner Arbei gzu Preiſen abſetzen könne, die ſeine Unkoſten decken und ſeine Ar⸗ beit lohnen. Es müſſe wieder dazu kommen, daß zwiſchen den —— die Bedarfsgüter der N den 1 ihrer Erzeugniſſe ein angemeſſenes Verhältn Dafür müſſe vor allem eine Stärkung des inneren Marktes herbei⸗ werden. Eine ſolche herbeizuführen ſei neben der Notwen⸗ igteit, mit allen Kräften den deutſchen Export zu fördern, eine der wichtiaſten Aufgaben der Reichsregierung. Unſere Zoll⸗ und Handelspolinik werde und müſſe von dieſen Geſichtspunkten aus · die Wirtſchaſtsverhandlungen mit Polen DE Berlin, 17. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine Berliner Korreſpondenz hatte zu melden gewußt, die deutſch⸗pol⸗ miſchen Handelsvertrags⸗Verhandlungen ſtünden kurz vor dem Ab⸗ ſchluß. Dieſe Nachricht iſt, wie uns von maßgebender Seite er⸗ Härt wird, unzutreffend. Die Hauptpunkte des geplanten Handels⸗ vertrages, Zolltarif, Ein⸗ und Ausfuhrtarif, Feſtſetzung der Kon⸗ tingente, Zölle, Lieferungen ſowie das für Deutſchland außer⸗ ordentlich wichtige Niederlaſſungsrecht harren noch ihrer Erledi⸗ gung. Lediglich über den Zolltarif ſind Beſprechungen bereits au men und, da auf beiden Seiten ein guter Wille vorhan⸗ den iſt, rüſtig fortgeſchritten. Vor einer zweiten Leſung wird ſich die polniſche Delegation noch einmal nach Warſchau begeben, um mit den Intereſſenten Rückſprache zu nehmen. Jur Sſte rreichiſchen Rabinettskriſis Berlim, 18. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie dem B. T. aus Wien gemeldet wird, ſoll der Landeshauptmann von Steiermark, Dr. Rintelben, den durch Dr. Schneider erledigten Poſten des Unterrichtsminiſters übernehmen. Das würde einen Sieg der ſteieriſchen Richtung der chriſtlich⸗ſozialen Partei bedeuten. Dr. Rintelen, ein Abkömmling der bekannten rheiniſchen Familie, dem längſt ſein Graz zu klein iſt, wäre damit ſeinem Ziel ein be⸗ trächtliches Stũck näher gekommen. Von anderer Seite wird freilich auch der großdeutſche Univer⸗ eN Uebersberger genannt. Uebersbel ger lehrt an Wiener Univerſität oſteuropäiſche Geſchichte. Vor einigen Jah⸗ ren ſollte er nach Berlin berufen werden, ſchließlich ſiegte im enge⸗ ren Wettbewerb Profeſſor Dr. Hötzſch. die Konferenz der Kleinen Entente Berlin, 18. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber das is der Konferenz der Kleinen Entente in Veldes wird der „Voſf. Ztg.“ gemeldet, daß in die am 13. Jumi paraphierte Erneue⸗ rung der definitiven Verträge zwiſchen Rumänien und der Tſchechei, ſowie Rumänien und Jugoflawien zwei neue Punkte aufgenommen worden ſeien. Zum erſten nehmen Jugoſlawien und die Tſchechei Kenntnis, daß Rumänien mit Polen ein Defenſiobündnis abge⸗ ſchloſſen habe.(Das würde bedeuten, daß die Tſchechei und Jugo⸗ ſawien ſich jetzt auch gegen Rußland wenden.) Zweitens foll der —.— eines militäriſchen Bindnisvertrages in Ausſicht genom⸗ men werden. Briands BGemühungen V Paris, 18. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.)„Die Ver⸗ einigung aller Parteien iſt eine Formel, deren Verwirklichung nicht mehr möglich iſt“, ſagte Briand nach ſeinen Konferenzen mit führenden Parlamentariern.„In Ermangelung des von mir ge⸗ planten Miniſteriums der nationalen Einigkeit ſuche ich jetzt ein aus⸗ gebreitetes Kabinett mit Perſönklichkeiten, die gewiſſe „Autorität beſitzen und genügend Kraft, um die ſchweren Aufgaben, die ſie übernehmen wollen, durchzuführen. Dieſem Ziel widme ich jetzt meine ganzen Anſtrengungen. Würde ich nicht auf ein Gelingen hoffen, ſo hätte ich bereits dem Präſidenten der Republik mitgeteilt, daß mir die Bildung eines Kabinetts unmöglich iſt. Es darf aber bei der ganzen Sache nicht dergeſſen werden, daß ein Programm notwendig iſt. Die Gruppierung von Politikern allein genügt nicht, denn die gemeinſchaftliche Arbeit muß lange dauern und einen intenſiven Charakter beſitzen. Wer könnte ſich vorſtellen, daß unter ſolchen Umſtänden zwei Männer wie Herriot und Poinbaré die ſchon ſeit langem auf feindlichen Füßen ihre Wege verfolgen, daß ſolche Männer, ſage ich, zu wahrer Gemeinſchaftsarbeit zu ge⸗ winnen wären. Heute vormittag werde ich mit ihnen noch einmal ſprechen, denn weder der eine noch der andere lehnten meine Vor⸗ ſchläge endgültig ab.“ Der Schlußſatz Briands klingt ziemlich optimiſtiſch, ſteht aber mit der Tatſache in Widerſpruch, daß der Miniſterpräſident ſein erſtes Projekt, ein Kabinett der nationalen Union, begraben hat. Er ſucht bereits nach Perſönlichkeiten zweiter Ordnung. Insbeſondere in⸗ tereſſieren ihn Tardie u und Bokanowsky. Barthou käme als rechtsſtehender Senator und wichtiger Finanzkenner in Betracht, falls die Verſtändigung mit ihm möglich ſein wird. Den Zuſammen⸗ bruch der zweiten Kombination Briands halten einige gut infor⸗ mierte parlamentariſche Berichterſtatter keineswegs für ausgeſchloſ⸗ ſen. Man ſpricht davon, daß Briand dem Präſidenten der Republik den Vorſchlag machen würde, Herriot zu berufen. Der allgemeine Eindruck iſt der, daß die Kriſe einen äußerſt langwierigen Verlauf nehmen wird. Briand iſt ſich jetzt deſſen bewußt und da⸗ her weitaus zurückhaltender in ſeinen Aeußerungen, als in dem Augenblick, wo er die Miſſion übernahm, ein Kabinett zu bilden. Einen ziemlich zutreffenden Kommentar liefert der linksxepubli⸗ kaniſche Deputierte Eugen Lautier in ſeinem Blatt„Homme Libre“:„Man hat zuerſt von einer nationalen Union geſprochen, dann von einer republikaniſchen Union. Wie könnte man eine ſolche Regierung zuſtandebringen, wenn die Uebermenſchen,() deren Zuſammenarbeit verlangt wird, nicht im Vorans über die hauptſächlichſten Fragen einig ſind. Zunächſt muß ein Programm aufgeſtellt werden. Nicht nur die Parteien, die Zeitungen und die Oeffentlichkeit, ſondern auch die Logik und der geſunde Menſchenver⸗ ſtand müſſe die wahre Regierung fördern.“ Die Rechtspreſſe drückt heute ſcharf auf Herriot, woraus hervor⸗ geht, daß ſie den Führer der linksradikalen Fraktion unbedingt zu einem Kniefall vor Poincaré bringen möchte. Briands erſte Kombination, ein Kabinett von Blum bis Marin zuſtande zu bringen, ging heute abend in die Brüche. 22 Parlamentarier, Vertreter der Rechten, der Mitte und der Lin⸗ ken bis zu Blum, Renaudel und Paul Boncour, konferierten mit Briand. Es wurde über die Möglichkeit einer heiligen Anſon, wie ſie bei Ausbruch des Krieges hergeſtellt wurde, geſprochen. Die Anſicht der meiſten Politiker ging dahin, daß die Formulierung eines einheitlichen Programms zur Löſung der Finanzkriſe nicht erreicht werden könne, während ſich die Rechtsparteien für das von Poincaré entworfene und den maßgebenden Perſönlichkeiten der Banque de France ſowie den Schwerinduſtriellen paſſende Programm ausſprach, herrſcht bei den Linksrepublikanern, beſonders aber bei den Natio⸗ naliſten eine entſchiedene Abneigung, ſich der Diktatur der Banque de France zu unterwerfen. Infolgedeſſen konnte die Verſtändigung zwiſchen Herriot und Poincarc nicht zuſtande kommen. Poincaré, den man als einen Beauftragtender Banque de Fran ee betrachten kann, war nicht in der Lage, Herriot irgend welche Konzeſſionen zu machen. Der Kampf zwiſchen der Banque de und der Banque de Paris beherrſcht die politiſchen Verhand⸗ ſungen. Abzuwarten iſt, zu welchem Kompromiß man kommen wird, denn die gegenwärtige Spannung beeinträchtigt die politiſche Lage in hohem Maße. Erſt wenn die private Verſtändigung innerhalb der führenden Geldinſtitute hergeſtellt iſt, wird Briand ſein Kabinett bil⸗ den können. Die ſachliche Arbeit des Expertenkomitees hängt eben⸗ falls vom Burgfrieden der Kreditinſtitute ab. Die Oeffentlichkeit er⸗ fährt natürlich nur ſehr wenig von dem harten Streit zwiſchen den beiden Banken. Der heutige Tag enttäuſchte die Oeffentlichkeit einigermaßen. Briand hatte das Gelingen der erſten Kombination verſprochen. Nach anſtrengenden Konferenzen ſieht er ſich gezwungen, auf ſeinen urſprünglichen Plan, mit Herriot und Poincaré zuſam⸗ men eine Regierung zu bilden, Verzicht zu leiſten. Morgen be⸗ ginnt die Suche nach Perſönlichkeiten, die in einem Kabinett der repu⸗ blikaniſchen Konzentration ihren Platz erhalten ſollen. Eine ſolche Regierung würde ſich auf eine im weſentlichen links ſtehende Mehr⸗ heit ſtützen. Briand ſcheint auf den gemäßigten ſozialiſtiſchen Sieg Paul Boncours zu rechnen, der der Mehrheit einen Rückhalt geben könnte. Die Hauptfrage bleibt jedoch, ob die maßgebenden Finanzkreiſe einem Sanierungsprogramm der Kartellparteien, ſei es noch ſo gemäßigter Natur, ihre Zuſtimmung geben werden. Briand bereitet auf alle Fälle eine Brücke zu der Rechten undder Linken vor, daher berief er heute abend Barthou ins Außen⸗ miniſterium. Der Streit um oͤie Beute § London, 18. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Regelung der Maroktoangelegenheit wird in britiſchen Regierungskreiſen mit intenſivem Intereſſe verfolgt. Der britiſchen Diplomatie und der Flottenleitung iſt beſonders an der Aufrecht⸗ erhaltung des neutralen Status quo in der Tangerzone gelegen. Man befürchtet hier jedoch, daß ſowohl Italſen wie auch Spanien in dieſer für England vitalen Frage Komplikationen einzuführen beabſichtigen. Der„Times“⸗Korreſpondent in Tanger will erfahren haben, daß die ſpaniſche Regierung die Räumung des Rifgebietes in Er⸗ wägung ziehe, falls Spaniens Anſprüche auf die Tangerzone nicht berückſichtigt werden. Nach Spaniens Anſicht verhindere der jetzige Zuſtand der Tangerzone die Möglichkeit von ſpaniſchen Erfolgen in Nordofrika. Da es nicht wahrſcheinlich iſt, daß Tanger jetzt der ſpaniſchen Zone zugeſchrieben werden könnte, würde ſich die ſpaniſche Regierung vielleicht mit einem Mandat über Tanger begnügen. Dies würde die Feinde Spanien hindern, die Zone als Schlupfwinkel ihrer Intrigen zu benutzen. Falls jedoch Spanien das Rifgebiet räumt, würde die ganze Marokkofrage von neuem aufgerollt werden. Dies könnte zu ernſten internationalen Verwicklungen führen. Andererſeits will der diplomatiſche Mitarbeiter des Arbeiter⸗ parteiorgans, des„Daily Herald“, erfahren, daß Italien für die Enthaltung von der Forderung einer internationalen Maro'kokonferenz eine Entſchädigung von England ver⸗ langt. Da der türkiſch⸗engliſche Vertrag Italiens Pläne auf eine Beute in der Türkei verdorben habe, ſei es Muſſolinis Anſicht, daß England ihm für ſein nützliches Säbelraſſeln etwas ſchenken müſſe. Er würde freie Hand in Abeſſinien verlangen, was ihm Frankreich und England wahrſcheinlich gern zugeſtehen würden. Sadiſche Politil das Gebäudeſonderſteuergeſetz 55 Wie im geſtrigen Abendblatt gemeldet, wur Gebäudeſonderſteuergeſetz von den Regierungspegeigen Zentrum und Sozialdemokratie gegen die* men. Fraktionen mit 89 gegen 28 Stimmen angenen Wir veröffentlichen aus dem Geſetz die Parag z und 11, weil dieſe von beſonderer Wichtigkeit zu 1250 urfeilung der Materie ſind, behalten uns auf die übrigen Paragraphen noch zurückzuo iftl e eee D. Schr Ermäßigung 1 8 8a. Auf Antrag iſt die Gebäudeſonderſteuer in folgende Fällen zu ermäßigen: nbe⸗ 1. wenn Gebaͤude am 31. Dezember 1918 entweder u nicht laſtet waren oder ihre dingliche privatrechtliche Belaſtung mehr als 50 v. H. des Friedenswertes(§ 8c) betrug, Grunde 2. wenn die der Berechnung der geſetzlichen Miete zu von gelegte Friedensmiet 1 weniger als 6 Hundert des Steuerwerts beträgt, 7⸗ 3. wenn eine früher auf dem Gebäude dinglich geſicherke F⸗ ſönliche Forderung auf mehr als 25 v. H. aufgewe Be i ſt. 10 Ziffer 1 wird die Steuer ſowel von W 1 rabgeſetzt, ie jährli 7⸗ bei unbelaſteten en nicht mehr als)6 b. H. des Steus werts), bei einer 25 ſtung bis zu 20 v. H. des Friedenswerts wich mehr als 0,9 v. H. des Steuerwerts, 3 nicht bei einer Belaſtung bis zu 40 b. H. des Friedenswert mehr als 1,2 v. H. des Steuerwerts, 3 nicht bei einer Belaſtung bis zu 50 v. H. des Friedenswert mehr als 1,8 v. H. des Steuerwerts beträgt. ürger⸗ Hypotheken der in den Paragr. 1187, 1190 des 5 pri⸗ lichen Geſetzbuches bezeichneten Art gelten nicht als dglch nung vatrechtliche Belaſtung im Sinne dieſer Vorſchrift. Bei Bere ding⸗ der Belaſtung iſt von dem Nennbetrag der eingetragenerd 5i5 lichen privatrechtlichen Laſten auf Antrag der Nennbetracz Til⸗ zum 31. Dezember 1918 erfolgten Tilgung abzuſetzen. 2 ag⸗ ung gilt insbeſondere die Zahlung des Kapitals oder n Per⸗ 9 die Vereinigung von Schuld und Forderung in eine⸗ das ſon, die Zahlung von Tilgungsraten. Hat der Steuerpflichtig⸗ Gebäude in der Zeit vom 1. Januar 1920 bis zum 15. Neterſähe 1928 durch Kauf erworben, ſo finden die ermäßigten Sten 195 keine Anwendung; ausgenommen iſt der Erwerb von Verwan bis zum dritten Grade. 0 in dem ) Im Faue von Abſatz 1 Ziffer 2 wird die Steuer g. gon Verhältnis ermäßigt, in dem die Friedensmiete hinter ichtie Hundert des Steuerwerts zurückbleibt. Hat der Steuerrſt bem⸗ das Gebäude in der Zeit vom 1. Januar 1920 bis zum 15. Sinne ber 1923 durch ſo iſt als Steuerwert im rtunge⸗ dieſer Beſtimmung nach den Vorſchriften des Aufwe maß⸗ geſetzes zu berechnende Goldmarkbetrag des Kaufpreiſer e für gebend; als Kaufpreis gilt der Geſamtwert der vom Erwer das Gebäude übernommenen Gegenleiſtungen. abigun⸗ § 8b. Der Jahresbetrag der Erſtattungen und Erm 10 i gen nach den Paragr. 8 und 8a wird nach näherer Beſtin der—5 die monatlich zu entrichtenden beträge gleichmäßig verteilt. 98 c. Als Friedenswert im Sinne dieſes Geſetzes gil nach Paragr. 4 Sätze 1 und 2 maßgebende Steuerwert. Woh⸗ bäuden mit Dienſtwohnungen oder dieſen gleichſtehenden dieſe nungen tritt jedoch in dieſer Hinſicht an die Stelle des fibrigen gebildeten beſonderen Steuerwerts ein dem Sdteuerwert der u Gebäude entſprechender Wert. Verteilung zwiſchen Staat und Gemeinden. de I. 11.(1) Von dem Steuerauffommen ſtehen dem deanrſorge⸗ v. 90 den Gemeinden 53 v. H. zu. Die zu einern Wegrtselden verband gehörigen Gemeinden ſind verpflichtet, an dieſen der zur Deckung der erhöhten Koſten, die er infolge der Erl ker auf⸗ geſetzlichen Miete zur Unterſtützung h ſtiger ie inde für wenden muß, 5 v. H. des Steueraufkommens in der Geme Abſ. 2 Rechnung des Gemeindeamteils unbeſchadet der Vorſchrift in, Weiſe Sat 4 abzultefern; die übrigen Gemeinden ſind in derſelben inden verpflichtet, den gleichen Teilbetrog für dieſen Zweck zu be⸗ rwen de (Fürſorgeanteil). Die Gemeinden ſind berechtigt, zu beſchiefec er⸗ der auf ſie entfallende Steueronteil ganz oder eilweiſe hoben wird. 0 (2) Der Anſpruch des Landes wird in der wele e daß das Land bei der Verteilung von Reichsſteuern zwiſchen nach und Gemeinden von den Gemeindeanteilen jeweils einen, Mon⸗ t, der der Fälligkeit der Gebäudeſonderſteuer einen Betrag embehäc wer 47 v. H. des mutmaßlichen monatlichen Aufkomens an dieſer jeweil in der Gemeinde entſpricht. Zu verteilen ſind Hernahg zwi⸗ 80 v. H. des monatlichen Sollbetrages. Dieſe Verte in Rech⸗ ſchen Land und Gemeinden iſt endgültig. Bleibt jedoch für ſteuer in mungsfahr das tatſächliche Auftommen an Gebäudeſonde Abſaßz 1 einer Gemeinde nach Abzug des Fürſorgeanteils inde⸗ hinter 80 v. H. des Steuerſollbetrags zurück, ſo kann der 1 perble anteil bis auf 5 3 v. H. des nach Abzug des Fürſorgeanteils mi benden Aufkommens ergänzt werden. Das Finongminiſteg teberouf, ermächtigt, durch Verordnung den für die Verteilung des underlſaß kommens zwiſchen Land und Gemeinden maßgebenden Sotbel des Steuerſollbetrags auf weniger als 80 v. H. feſtzuſetzen. Höhe de⸗ einer Gemeinde Unteile an Reichsſteuern nicht oder nicht in z0 5 Landesanteils an der Gebäudeſonderſteuer zuſtehen, iſt e den die ſprechenden Barleiſtungen an das Land verpflichtet.* orderunl Barleiſtungen nicht innerhalb zwei Wochen noch der A Vec bewirkt, ſo ſind für die Zeit nach der erſten Woche inſowel der zugszuſchläge in der jeweils für verſpätete Zahlung ht nach⸗ bäudeſonderſteuer maßgebenden Höhe zu entrichten, als asſtehel, gewieſen wird, daß die entſprechenden Steuerbeträge noch Letzte Meloͤungen Schweres Aukomobilunglück im Schwarzwald 2 Perſonen kot Nacht Hornberg, 18. Juni.(Eig. Drahtber.) In vergangen ahen⸗ gegen 11 Uhr ereignete ſich unterhalb der Stadt bei einer Slmel kurve ein ſchweres Eiſenbahnunglück, bel dem it Perſonen ums Leben kamen und eine Verletzungen über⸗ Auf der Heimfahrt begriffen ſtieß ein Perſonenauto auf den das ſtehenden Teil eines beladenen Langholzfuhrwerken Er⸗ nur an der Deichſel beleuchtet, im hinteren Teil dagegen 00 durch kennungszeichen war. Die überſtehenden Stämme fuhre⸗ das Auto hin durch und töteten den Bürgermeiſter mann von Hornberg und den Steinhauermeiſter Wehr zungen Schneidermeiſter Reuter wurde verletzt. Ueber ſeine Ver iſt noch nicht näheres bekannt. Sämtliche drei Perſonen aus Hornberg. Die übrigen Inſaſſen des Autos kamen Schrecken davon. Die Stämme ſind nach Ausſagen der* luß etwa 20 Zentimeter an ihren Köpfen vorbeigeſauſt. an den Unfall war der Straßenverkehr bis zur der näheren Einzelheiten etwa 2 Stunden geſperrt. Schweres Eiſenbahnunglück in Nordamerika — Pittsburg, 17. i. t ei i ihnz ſich—2 50 Mellen Penn elwa Giſenbahn ereignete, wurden nach den bisherigen Meldunchae Un, 18 Perſonen getötet und die gleiche Zahl verletzt. Wage glück ereignete ſich dadurch, daß ein Schnellzuͤg in die letzten eines vorfahrenden Schnellzuges hineinfuhr. 2 1 der i Ge⸗ — ee be⸗ nicht 55 F Erzähler meldet uns ein köſtliches Stückchen Geſchichte un⸗ Rum dieſe Zeit war die größte 8 ſchon vorüber, bekränzten ſich 70 ——— 3. Selte. Nr. 75 Freitag, den 18. Zuni 1026 FJum Tag der Sommerſonnenwende Johannisfeuer auf der Mühlau in 5 SEs iſt gerade 100 Jahre her, da erzählte eine Mannheimer Zei⸗ tung ihren Leſern von dem Johannisfeuer, das vordem auf der tuhlau zur Zeit der Sommerſonnenwende abgebrannt wurde. Eine kleine Liebesgeſchichte ſpielt hinein. Das ſchadet nichts. Der erer Heimat, das die Mannheimer vor 100 Jahren freilich noch beſſer verſtanden als wir heute, denn die Mühlau war zu jener Zeit der Hauptvergnügungsplatz der Mannheimer. Wieſen und Gärten ſchmückten die Au; das Mühlauſchlößchen inmitten des landſchaftlichen Zaubers beſaß einen Feſtſaal mit mehreren Neben⸗ räumen, und da draußen erklang gar oft die Fiedel und Klarinette ir das junge Volk. Das„Caſino“ und die„Harmonie“ wazen während des Sommers oft dort zu Gaſte. Heimweh überkommt uns, wenn wir von den herrlichen Feſten leſen und hören, die in dem größten Luſtſchloß und den ſchönen Gärten gefeiert wurden. „Wo einſt Kavaliere und elegante Reifrockſchönheiten geſcherzt, nehmen nun rußige Kohlenträger ihren beſcheidenen Imbiß ein.“ Das Märchenſchloß und das Märchenzeitalter der freudeliebenden Pfalzgrafen iſt verſchm Inden. Doch nun laſſen wir dem Erzähſer das Wort: Ehemals, ſo ſagt die Geſchichte, beſtand die Gegend, wo jetzt das ſtattliche Mannheim mit ſeinen blühenden Umgebungen die berrlichſte Augenweide bietet, größtenteils aus Sumpf⸗ und Moor⸗ gründen, worin nur einzelne Stellen über die gewöhnliche Waſſer⸗ höhe hervorragten und zum Anbau geeignet. Solche Stellen fanden ſich auch in dem Winkel, den der Zuſammenfluß des Rheines und Neckars bildet. Dieſe wurden durch einen Arm des Rheins wieder Nildel h vom feſten Lande getrennt und ſo zur wirklichen Inſel ge⸗ ildet. Der Rheinarm hatte einen nicht unbedeutenden Fall in den Neckar, weswegen ſich auch hier einige Müller anbauten, ihr Ge⸗ werbe zu betreiben und nebenher die höheren Stellen der Inſel ails eideplätze zu benützen, wovon ſie den Namen„die Mühla uen“ erhielten, den ſie auch heutzutage noch behaupten. Doch die Müller wurden nicht ſelten von großen Waſſersgefahren heimgeſucht; denn faſt jedes Jahr, wenn in dem Schweizer Hochgebirge der nee zu ſchmelzen begann, da erhob ſich der Rhein weit über leine Ufer, überſchwemmte die ganze Gegend, verheerte die Weide⸗ plätze und brachte den Müllern großen en. Dies gab Anlaß Zu folgendem Brauch: Wenn in manchem Jahr, was wohl zu geſchehen pflegte, das ſſer nicht ſo gewaltig anſchwoll und die Weideplätze verſchont blieben, da verſammelten ſich die Müller auf den Mühlauen; denn unter lautem Jubel und Freudengeſchrei mit Blumen u. Laubwerk; ſe zogen mit Geſang und Saitenſpiel von Haus zu Haus und ſammelten Holz zu einem großen Scheiter⸗ aufen, den ſie nachher auf dem höchſten Platz der Mühlauen aufzurichten pflegten. Wenn Holz genug herbeigetragen war, wurde der Scheiterhaufen angezündet, und während das Feuer empor⸗ rte, tanzten die Müller mit ihren Frauen und Mädchen im Kreiſe herum, die flinken Burſchen ſprangen wohl auch über den Holzſtoß, und die übrigen ſchrieen mit lauter Stimme — Juheil Juhei! Juhekl Die Not iſt jetzt groß, Vorüber ſind Angſt und Graus, Drum ſchmückt euch mit dem Blumenſtrauf Und ſchleppt nur Holz, nur Holz heraus, Wir brennen dem Waſſer die Augen aus! Juheil Juhei! Juheil ˖ Noch vor wenig Jahren wurde das Feſt der Johannis⸗ suer in der Gegend von Mannheim durch die luſtige Jugend ge⸗ — obaleich vielleicht nur wenige wußten, was eigentlich gemeint In der früheren Zeit lebte der Müller Gottlieb Korn, deſſen ühle die reichſte war auf der ganzen Au. Schon die Außenſeite des Gebäudes verriet den wohlhabenden Beſitzer: denn die bunt bemal⸗ zen Wände waren mit allerlei ſinnreichen Inſchriften. die G⸗ſimſe mit künſtlichen Schnitzereien verziert, die Fenſter von blankem Glaſe, und auf dem ſtattlichen Ziegeldach hatte der Baumeiſter über der Jahres⸗ ſabe 1512 mit bunten Steinen den Namen des Eigentümers eingelegt, Jo daß er, wenn die Sonne darauf ſchien, weit in der Ferne zu leſen war. Aber die Mühle ſelbſt bara noch einen weit größeren Schatz, en Kleinod. das Gottlieb für das Köſtlichſte hielt, was ihm der liebe winmel beſchert hatte: ein Töchterlein, ſchön und liebenswürdig ie keines mehr auf der ganzen Au. Da war auch kein Burſche in f Gegend, der noch nicht um das ſchöne Mädchen gefreit hatte: ja lelbſt viele Ritter und Herren hatten ein Auge auf das Mädchen ge⸗ Rurien. Aber der Vater war ein ſeltſamer Mann.„Können die itterfräulein mit Lanze und Speer um ihre Hand werben laſſen, t ſie den Würdiaſten herausfinden, ſo will auch ich meine Mar⸗ ſeoletba keinem Laffen an den Hals werfen“. ſaate er.„auch um ſie zun gerungen werden, und wer ſie dann erwirbt, der ſoll ſie haben obne alle Rückſicht. Und er verkündete den Nachbarn:„Wer am nächſten Johannis⸗ den höchſtten Sprung wagt, den arößten Stein am wei⸗ Halte das Glück wie den Vogel ſo leiſe und loſe wie möglichl] Dünkt er ſich ſelber nur frei, bleibt er dir N* 12 90 r. Hebbe * der heilige Teppich von Rairo ff An einem der letzten Tage des Monats Mai wurde in der äayp⸗ moben Hauptſtadt nach dreijähriger Unterbrechung wieder eine Zere⸗ inie gefeiert, die von altersher als Eröffnung des offtziellen ägup⸗ dechen Pilgerzuges nach Mekka ailt. Im Jahre 1923 hatte aune, Mabmal“, wie die äauptiſche Bezeichnuna des offiziellen Pilger⸗ Sddes lautet. die Stadt Dieddab erreicht, als ein Konflikt mit dem derdrif Huſſein, dem damaligen König des Hedſchas, ausbrach. Dieſer — der militäriſchen Eskorte und den Sanitätsabteilungen. die ligerliekerungsgemäß den Mahmal begleiten. den Zutritt zu den hei⸗ 5 n Stätten unter dem Vorwand, daß ihre Anweſenheit eine Ver⸗ wünung der Unabhängiakeit des Hedſchas bedeute. Da es unmöalich A 7u ſich mit Huſſein zu perſtändigen, kehrte der Emir El Hag. der vorlührer des äayptiſchen Pilgerzuges, auf Anweiſung der Reaierung Rairo um und nahm alle Geſchenke, die er in der heiligen Stadt Hedeilen wollte. wieder mit ſich. Dieſe Umkehr bedeutete für das ſal ſchas ſelbſt einen ſchweren Schaden, da die dortige Bevölkerung ägeausſchließlich von der Freigebiakeit der Pilger, beſonders der genptiſchen, lebt. Wegen dieſer Haltung des Könias Huſſein und we⸗ Wa der kriegeriſchen Ereigniſſe. die ſich zwiſchen Ibn Saud. dem die Aabitenfübrer. und Huſſein im Hedſchas abſpielten. unterblieben hat ahmals während der Jahre 1924—1925. In dieſem Jahre nun dat ſich die Lage 25 Hedſchas wieder beruhiat und geklärt. Ibn Saud nilt Huſſein und deſſen Sohn Ali zur Abdankuna gezwungen und da⸗ ku ſich ſelbſt zum unbeſtrittenen Herrn des Landes gemacht. Der Fuße Sultan von Nedi tut alles. um ſich mit Aeaupten auf auten — zu ſtellen; das Intereſſe ſeines Landes gebietet ihm. auch die Al pliſchen Pilgerzüge neu zu beleben und ins Land zu ziehen. Ruerdinas muß er dabei auf die Empfindlichkeiten ſeiner Wahhabiten üacſicht nehmen, die. wie man weiß, eine außerordentlich fanatiſche lüſche mmmedaniſche Sette darſtellen. Ibn Saud dat baber die äanp. Mu, Reaierung gebeten. von einer militäriſchen Bealeitung mit deule abzuſehen und die Pilger darauf aufmerkſam zu machen, daß dönt ſnarenuß in der Umgebung der heiligen Stätten ſtrena ver⸗ — Zeremonie des beiligen Teppichs geht bis ins 13. Jahr⸗ wurdertechriſtlicher Zeitrechnung, ins 7. noch der Hedſchra. zurück. Sie —4 5 von Schagaret el Dor, der letzten Königin aus der Dunaſtie — Aiubiten. einer wegen ihrer Frömmiakeit berühmten Fürftin. be⸗ in Gdet. Der Teppich iſt eine große Seidenweberei, die mit Stickereien d⸗ und Silberfäden geſchmückt iſt. Die Stickereſen ſtellen Verſe Mannheim bei unſeren Altvordern teſten wirft und mir den klügſten Rat aibt, der ſoll meine Tochter als Braut heimführen.“ Da hub unter der Jugend ein Springen und Werfen an. viele übten ſich, denn der ausgeſetzte Preis war wohl des Uebens wert. Margaretha aber, ſonſt immer ein luſtiges Mädchen. ver⸗ ſank nach und nach in ein finſteres Hinbrüten. Man hörte ſie keine Lieder mehr ſingen, ſah ſie keine Blumen mehr pflücken auf der Au. und als der Tag des Feſtes immer näher kam, blieb ſie dem Kreis der Geſpielinnen fern. Niemand konnte ſich dieſe Wandlung erklären, ſelbſt der Vater nicht. und dieſem durfte ſie ſich am allerweniaſten an⸗ vertrauen, weil er ſich ſeine Pläne nicht durchkreuzen ließ. Nur einer wußte um den Schmerz der Junafrau, Joſeph, des Nachbars älteſter Sohn, der eine ſtille Liebe zu dem Mädchen begte. die auch im geheimen erwiedert wurde. Seine beabſichtiate Werbung um die Geliebte bei dem Vater war durch den angeſagten Wettbewerb hin⸗ fällig geworden, doch verzagte der Jünglina nicht. denn auch ihm. als tüchtigem Ackerbauer und Müller, ſtanden im Wettkampfe Kräfte zur Verfügung. Als es ſich aber bei dem Ueben zeiate, daß der ſchlanke, ſchwarzgelockte Valentin, ein ſtarker, behender Ringer, alle anderen übertraf und ſich ſeines Sieges zum Voraus brüſtete. da verſanken auch die Hoffnungen des jungen Müllers. So kam der Taa des Feſtes. Schon mit dem erſten Sonnen⸗ ſtrahl wimmelte die Au von Burſchen und Mädchen, die ſich freudig bekränzten und dann mit lautem Jubelgeſang von Haus zu Haus zogen, Holz einzuſammeln zu dem glänzenden Feſte. Noch niemals hatte die Jugend eine ſolch aroße Menge Kolz geſchenkt erhalten wie heute: bald ſtand ein Scheiterhaufen errichtet, arößer als jemals, und noch immer brachten Nachzügler willkommene Stücke. Eitel Jubel und Freude herrſchte auf der grünen Au: Lieder ſingend. zogen die Mädchen Arm in Arm durch die Flur, bearüßten hier Bekannte, fan⸗ den dort neue Geſpielinnen, von allen Seiten zogen neue Gäſte her⸗ bei, Freude und Glanz in aller Augen. Nach und nach füllte ſich der weite Matz mit Zuſchauern, reges Leben herrſchte. die Ausſichten der einzelnen Kämpfer wurden lebhaft beſprochen. Da leate ſich auf einmal der Tumult, Müller Gottlieb im reichen Sonntagsgewand nahte, ſein ſchmuckes Töchterlein an der Hand. Beide beſtiegen den erhöhten Sitz. der für ſie zurecht gemacht war. „Mut ſetzt, ihr Jungen!“ rief Gottlieb den Burſchen zu,„ich halte mein Wort!“ Froher Beifall belohnte die Worte des Müllers. Schon kniſterte die Flamme im Holzſtoße, hoch hinauf ſchlug die Lohe. Margarethas Herz pochte. Der Kampf begann. Viele verſuchten den Sprung durch das Feuer, vielen mißlang er, auch Joſeph beſaß nicht die Kraft, ſich über den mächtigen Holz⸗ ſtoß zu ſchwingen. Da trat Valentin mit lautem Hohngelächter hervor, ſchnürte die Hüfte, ſchwang den Hut hoch über dem Haupte, nahm einen Anlauf und flog, leicht wie ein Vogel, über die Flammen. ‚ Lauter Jubel erſchallte. Margaretha und Joſeph bebten vor Schrecken, Vater Gottlieb reichte dem Sieger freudig die Hand. Horch! Da künden ſtarke Ruderſchläge die Ankunft eines Bootes; ein Nachen mit Holz beladen, ſtieß ans Land, und heraus ſprang Rudolf, der Fiſcher, der am gegenſeitigen Ufer die Fähre be⸗ diente.„Hab gehört, daß Ihr hier ein frohes Feſt feiert, will auch dabei ſein!— Iſt das ein Feuer?“— Und hinein ſprang er in ſein Boot und holte von den Scheiten und warf ſie auf den niederbrennenden Holzſtoß, daß die Flammen höher als zuvor aufſchlugen. Alles war geſpannt auf das neue Spiel.„Wer Luft hat, mir vorzuſpringen, der verſuche ſein Glück!“ Wieder trar Valentin vor, aber ſeine Kräfte reichten nicht aus; er ſtürzte ins Feuer und hätte Schaden genommen, wenn ihn Rudolf nicht herausgezogen hätte. Dann aber begann der Fiſcher mit ſeinem Sprung und kam glücklich drüben an. „Er führt die Braut heim!“ ſchrien alle. Als Rudolf hörte, um welchen Preis er gekämpft hatte, neigte er ſich ehr⸗ furchtsvoll vor Margaretha und küßte ihr die zitternde Rechre. Helle Tränen floſſen über des Mägdleins Wangen, Joſeph ſtand leichenblaß, Valentin knirſchte mit den Zähnen.— Jetzt begann das Werfen, und auch hier blieb der Fiſcher Sieger, ſein ſtarker Arm ſchleuderte den Stein ungleich weiter, und wieder erklang das Siegesgeſchrei der Menge. Da ſank die Braut dem Vater ohnmächtig in die Arme, der nunmehr ſeinen tollen Einfall bereute. Aber noch hatte das Los nicht ganz entſchieden. Auch die dritte Aufgabe mußte der Sieger löſen, oder der Vater war ſeines Wortes entbunden. Die Menge hatte zu entſcheiden; ſie tat den Schiedsſpruch nach kluger Erwä⸗ gung und fertigte manchen ab. Als die Reihe an Valentin kam, ſagte er zum Müller:„Halte nur diesmal Dein Wort nicht! Das iſt der beſte Rat, den ich Dir geben kann!“ Doch entrüſtet wies das Volk dieſen Rat zurück; auch Gottlieb wandte ſich unwillig ab. Jetzt war noch Rudolf übrig, der letzte. Alles war geſpannt. Er aber trat beſcheiden vor den Vater und ſagte:„Zwinge Deiner Tochter keinen Mann auf; laß ſie nach der Stimme ihres Herzens wählen!“ Lauter Beifall durchbebte die Lüfte, und Gottlieb, der Müller, dankte dem Fährmann für dieſen gut gemeinten Rat. Dann ſtieg Margaretha herunter, ergriff Joſephs Hand und trat mit ihm vor den Vater. Dieſer freute ſich der glücklichen Löſung und verkündete unter dem lauten Beifall der Menge die beiden als Brautpaar, zu deſſen Hochzeit alle eingeladen waren. Der Müller hielt Wort. Die Hochzeit wurde feierlichſt began⸗ gen, Tanz und Spiel und Freude herrſchte auf der grünen Au. Am Hochzeitstage ſelbſt pflanzte der Vater auf dem Platze eine deutſche Pappel mit den Worten:„Wachſe und gedeihe, damit meine Kinder einſt ihren goldenen Hochzeitstag in deinem Schatten feiern können und meiner gedenken!“ Im Laufe der Zeit vertrockneten die Sümpfe, tiefere Stellen wurden ausgefüllt, das Erdreich wuchs unter der Schaufel des tätigen Landmanns, und herrliche Gärten und Felder ſchmücken jetzt die Mühlauinſel, die noch immer, der Luſt und Freude ge⸗ weiht, den fröhlichen Mannheimer hinauslſockt zu ſchönen Feſten. Auch jene Pappel, zum mächtigen Baum gediehen, ſteht noch heutigen Tags, bewundert von den Freunden der Natur; ihr ſtolzer Wipfel blickt weit hinaus in die Ebene. Die narbige Rinde des ungeheuren Stammes trägt die Namen manches Liebespagres eingeſchnittem, und wenn ſie ſich in ſtillem Glück die Hände reichen, gedenken ſie des glücklichen Paares, zu deſſen Ehren der Baum einſt gepflanzt wurde 1 So erzählte Chriſtian Bork von 100 Jahren, und er ſagt, die Pappel mit ihrer ſtolzen Krone iſt der größte Baum auf der Mühlau, ja vielleicht der größte in der ganzen 4 . J. Gun Städoͤtiſche Nachrichten die Kheinbrückenfrage Mannheim-Ludwigshafen Der Verkehrs⸗Verein Ludwigshafen hat dieſer Tage eine Sitzung abgehalten, die ſich mit der Frage der Förderung des Rhein⸗ brückenproblems befaßte. In dem Bericht über dieſe Sitzung wurde in der Preſſe betont, daß der Verkehrs⸗Verein Mannheim in der obenerwähnten Frage vollſtändig verſagt habe bezw. zu der Sitzung eingeladen worden, aber nicht erſchienen ſei. Demgegenüber ſtellt der Verkehrs⸗Verein Mannheim feſt, daß er lediglich um ſeine Stellungnahme und um die Ueberſendung von Unterlagen für eine Vorſtandsſitzung des Verkehrs⸗Vereins Ludwigshafen gebeten wurde. Eine eigentliche Ginkadung an den Verkehrs⸗Verein Mannheim iſtnichterfolgt. Nach dem bisherigen Gang der Verhandlungen lag die Führung der Angelegenheit bei den beiden Städten Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen. Dementſprechend hat der Verkehrs⸗Verein mit der Stadtverwaltung Mannheim erneut Fühlung ge⸗ nommen mit dem Ergebnis, daß der dort erteilte Beſchceld keineswegs der Anſicht des Verkehrs⸗Vereins Ludwigshafen, nach der die An⸗ gelegenheit auf einem toten Punkt angelangt ſei, entſprach. Es kann nicht ohne weiteres behauptet werden, daß eine Angelegenheit dann auf einem toten Punkt angelangt ſei, wenn man einige Zeit nichts mehr darüber gehört hat. Vielmehr wurde mitgeteilt, daß als Er⸗ gebnis der zuletzt geführten Verhandlungen das Badiſche Finanz⸗ miniſterium die Zuſicherung abgab, unverzüglich mit der Reichsbahn⸗Geſellſchaft die weitere Vehandlung des Brückenproblems Mannheim⸗Ludwigshafen zu betreiben. Dabei wurde ausdrücklich feſtgelegt, daß die raſche und gründliche Verbeſſerung der Brücken⸗ verhältniſſe keinesfalls gegenüber der Maxauer Brückenfrage hintangeſtellt werden dürfe. Bei dieſer Sachlage iſt der Verkehrs⸗Verein Mannheim über⸗ zeugt, daß von den beiden Städten bei der Verhandlungen mit den beiden Staaten alles geſchieht, um dieſe für Mannheim und Ludwigshafen ſo überaus wichtige Frage zufördern und hat vol⸗ les Vertrauen darauf, daß in der weiteren Verhandlungsfüh⸗ rung die Intereſſen der beiden Städte durchaus ge⸗ wahrt werden *Mon der ſtödt. e, Ne Das Städt. Nach⸗ richtenamt ſchreibt: Im Monat Mai wurden in den Volks⸗, Fortbil⸗ dungs⸗ und Kleinkinderſchulen von der Schularztſtelle 1957 Knaben und 2044 Mädchen unterſucht. 689 Knaben und 644 Mäd⸗ chen wurden in der Elternſprechſtunde vorgeſtellt. Unter den Un⸗ terſuchten befanden ſich 69 behandlungsbedürftige Knaben und 60 be⸗ handlungsbedürftige Mädchen, deren Eltern von der Notwendigkeit eimer ärztlichen Behandlung unterrichtet wurden. Zwecks unentgelt⸗ licher Zahnbehandlung wurden 436 Zahnkarten ausgegeben. 97 Kinder mußten wegen Tuberkuloſeverdachts der ſtädt. Lungenfürſorgeſtelle überwieſen werden, von denen ſich aber erfah⸗ rungsgemäß nur ein kleiner Teil als krank erweiſt. Die Familien⸗ fürſorge wurde 15 mal in Anſpruch genommen. Zu ſpezialärztlichen Un ingen wurden 22 Kinder gebracht. Aerztliche Unterfuchun⸗ gen vor Antritt von Erholungskurſen und nach Rückkehr fanden bek 96 Knabem und 72 Mädchen ſtatt. Insgeſamt wurden 92 Mahnungen wegen Kopfungeziefer ausgegeben. „Amerikaniſcher Beſuch für Baden unkerwegs. Auf dem Danp⸗ fer„Cleveland“ reiſten 150 Mitglieder des Newyork Central Schüzzen⸗ Corps nach Europa. Sie werden auch einige badiſche Städte beſuchen darunter Heidelberg, Baden⸗Baden und Freiburg. des Koran dar. Der Teppich iſt beſtimmt. die Kaaba zu bedecken: er iſt außerdem noch mit vier, ebenfalls aus Seide gewebten und auf dieſelbe Weiſe beſtickten Bändern verſehen, die man an den Wänden der Kaaba herunterhängen läßt. Es iſt eine prachtvolle, einzig in ihrer Art daſtehende Kunſtſchöpfung, zu deren Pflege die äauptiſche Regierung einen aus den geſchickteſten Künſtlern des Landes beſte⸗ henden Sonderdienſt unterhält, die allſährlich das Wunderwerk wie⸗ der inſtand ſetzen. Am Vorabend der eigentlichen Feier wird der Teppich zur öffentlichen Verehrung ausgeſtellt. Am nächſten Morgen iſt ſchon bei auter Stunde der von der Zitadelle beherrſchte aroße Platz von Kairo von einer unüberſehbaren Menſchenmenge belebt. Unter der großen Mauer der hiſtoriſchen Zitadelle iſt der königliche Valdachin aufgeſtellt, der Thronhimmel, von koſtbaren Teppichen, prachtvollen arabiſchen Webereien. grünen Fatznen, funkelnden Ori⸗ flammen behängt. Die ägyptiſchen Truppen aller Waffengattungen marſchieren in muſtergültiger Ordnung auf dem Plaß auf und bilden Vierecke. Kurz darauf kommt der glänzende Zug der hohen Perſön⸗ lichkeiten. der Staatsſekretäre und Hofwürdenträger, der Paſchas in reichen, goldgeſtickten Uniformen und der großen Ulemas von Azhar, der hohen Offiziere der Armee, der Polizei und der könialichen Gar⸗ den auf dem Platz an. Kurz darauf erſcheint der heilige Teppich. die zKeßwa“, in glänzender Begleitung. Ein prachtvoll geſchmücktes Kamel. das auf ſeinem Rücken den„Hodag“, eine Art Zelt, trägt, birat in dieſem Sanktuarium das ehrwürdige Kunſtwerk. Ehedem leate das Kamel mit ſeiner Bürde den weiten Wea von Kairo nach Mekka zurück: man wählte daher aus ſeinen Artgenoſſen das ſchönſte, größte und kräftigſte Tier aus. Heute, nach der Vollendung der Eiſenbahnlinie und bei der wachſenden Beliebtheit der Automobile, be⸗ ſitzt es nur noch ſumboliſche Bedeutung. Mit dem heiligen Teppich ſchickt die äayptiſche Reaieruna alliährlich nach den heiligen Stätten die„Sorra“, d. b. den Schatz der in einer bedeutenden Summe baren Goldes beſteht und für die Zeremonſare der Heiliatümer von Mekka und Medina beſtimmt iſt. Gleichzeitig erhalten die Einwohner der heiligen Stadt ungeheure Mengen von Lebensmitteln. Kanonenſchüſſe zeigen die Ankunft des Könias Fuad an, der in einem prachtvollen, von acht Pferden gezogenen Wagen vor dem Baldachin aufführt. Nun kann die Zeremonie beginnen. Auf das Zeichen des könialichen Kämmerers ſetzt ſich die Karawane des heili⸗ gen Teppichs in Beweaung: die Militärmuſitk ſpielt, die Menge gerät in Bewegung. Dreimal umſchreitet die Karawane, an ihrer Spitze das Kamel mit dem Hodag. den von der Menge eingeſäumten freien Raum des Platzes. Unmittelbar hinter dem heiligen Teppich gehen ſechs andere kleinere Kamele, die ganz in Rot gekleidet ſind, und auf denen Muſikanten in farbenprächtigen orientaliſchen Koſtümen mit ihren Pfeifen und Trommeln ſitzen. Nach Beendiauna dieſer drei Runden überaibt der Emir, der die Karawane nach Mekka führen ſoll. dem König ein Miniaturbild der Keßwa: darauf ſetzt die Kara⸗ wane, freudig beiubelt von dem unüberſehbaren Spalier der Ein⸗ wohner, ihren Weg durch die Hauptſtadt fort. Der König nimmt hierauf die Parade ſeiner Truppen ab und begibt ſich in ſeinen Pa⸗ laſt zurück. Die Vorbereitungen zur Abreiſe des Pilgerzuges nehmen im ganzen acht Tage in Anſpruch. In dieſem Jahr werden nicht weniger als 25 000 ägyptiſche Pilaer an dem Mahmal teilnehmen. Theater und Muſik ODie„Münchener Kammeroper“ in udwigshafen. Was ſo manche hochlünſtleriſche Veranſtaltung des ablaufenden Konzertjechres nicht vermocht, das erreichte das Gaſtſpiel der M ünchener Kam⸗ meroper mit Dr. Erich Fiſchers„Muſikaliſchen Komödien“: ein volles, nahezu ausverkauftes Haus! Es wurde herzlich gelacht, auch bei den billigeren Komödienmätzchen, man konnte ſich an guten Stimmen erfreuen und echtes Schauſpielertum bewundern. Was ge⸗ boten wurde? Schlichte alte Muſik, die ein noch ſchlichteres dramati⸗ ſches Geſchehen verbrämt, bald mehr, bald weniger glücklich und vor⸗ nehm. Die textliche Bearbeitung verrät gute Theaterbegabung, die Vereinigung mit Muſik iſt künſtleriſch und, was das wichtigſte, durch⸗ aus organiſch und n nur entbehrliches Beiwerk. Die ſzeniſche Aufnahme, mit den einfachſten Mitteln operierend, iſt ickt. Es kamen drei Einakter zur Aufführung:„Der Dichter“(Muſik von Offenbach),„Der Schwiegervater“(Muſit von Louis Spohr) und„Die Weinprobe“(Muſik von Marſchner). Am Flügel ſaß Ludwig Kuſche und täuſchte uns ein Kamerorcheſter vor mit der Routine des gewiegten Kapellmeiſters. In die Rollen deilten ſich Hans Viſſcher von Gaasbeck, Marianne Karenitſch, Elſa Bartl und Hermann Enderlein. Gute Kräfte durchweg, doch mit verſchiedener Begabung. Die Damen ſind ſtimmlich und darſtelleriſch gut. Vor allem der Sopran von Marianne Enderlein iſt gut gepflegt, hat Glonz und Tragkraft. Elſe Barl nimmt ihren Mezzoſopran etwas dick. Als Grundierung im Enſernble klingt er aber voll und edel. Der Tenor Hans's Viſſcher von Gaasbeck hat Qualität, kommt aber etwas mühſam und klingt nur in der Mittellage friſch. Die Höhe iſt bedenk⸗ lich. Hermann Enderlein hat einen leichten Bariton, der ſehr geſchickt und vornehm gehandhabt wird Am lobenswerteſten iſt der Enſemble⸗ geſang, trotz kleiner Intonationsſtörungen. Vorbildlich die feine Ab⸗ tönung deru Stimmen, der immer vornehme Gleichklang. Die Zu⸗ ſchauer ſpendeten herzlichſten Beifall, beſonders nach der letzten Buſchiade:„Die Weinprobe“, in der Elſa Bartl wahre Triumphe feiern konnte, als Groteskkomikerin! Zwiſchen der 2. und 3. Nummer ſpielte Ludwig Kuſche kleinere Soli von Brahms, Reger, Paderewfki die inhaltlich ſich gut in den Rahmen und von guter, ſchön ge⸗ pflegter Tecknik und echt muſikaliſcher eeeee zeugten. r. B. 5 Seite. Nr. 275 Nene Maunheimer Jellung(mittag-Ausgabgg Freitag. den 18. Jum 1928 volksentſcheid und Kevolution Ueber dieſes Thema ſprach geſtern abend im Ballhausſaale Prof. tin Spahn. Der Vorſitzende der Deutſchnationalen Volks⸗ partei, Herr Irſchlinger, begrüßte die Anweſenden, und wies darauf hin, daß die Veranſtaltung keine Wahlverſammlung im üb⸗ lichen Sinne, ſondern ein Vortrag ſei. Schon bei dem Hinweis, daß eine Ausſprache vicht geſtattet ſei, machte ſich die Oppoſition bemerk⸗ bar durch Lachen und Zwiſchenrufe. In ſeinen Ausführungen kam Prof. Spahn zuerſi auf die Durchführung der Entſchade⸗ gung für dos badiſche Fürſtenhaus zu ſprechen. Bei dem Volks⸗ entſcheid handle es ſich aber nicht ſo ſehr um die Enteignung der Fürſten, als um andere Dinge. lte man vor allem feſt, um was es am Sonntag eigentlich geht, warum die Linke das deutſche Volk am 20. Juni zur Stimmurne hinbringen will. Nach dem Kriege herrſchte allgemein die Anſicht, daß die Fürſten das Recht auf Ent⸗ ſchädigung hätten. Bei dieſen Worten des Redners erhob ſich eine ſtarke U nruhe. Dieſer Gedanke, fuhr nach eingetretener Ruhe der Redner fort, iſt unterdeſſen zurückgetreten, um den Fragen über Geld⸗ entwertung und Aufwertung Platz zu machen. Am Sonntag geht e⸗ darum, daß, wenn die ſozialdemokratiſchen Anträge durchgingen, die Fürſten entrechtet würden. Nur dadurch, daß eine große Ver⸗ wirrung über dieſen Punkt ins Volk⸗ hineingetragen wird, könnte der Antrag durchgehen. Man denkt dabei nicht darüber nach, welche ſchweren politiſchen Folgen das„Ja“ nach ſich ziehen kann. Aber die Verantwortung über die auszuwerfende Summe tragen ja die preußiſchen Miniſter. Hier ſetzte wieder eine große Unruhe ein; es wird ſtürmiſch eine Diskuſſion verlangt. Mit der Summe von 30 Millionen Mark, die für die Entſchädigung der Fürſten in Auesſicht genommen war, läßt ſich natürlich ein Agitationsbluff er⸗ zielen. Bei den Ausführungen, die der Redner über die Verwendung des Geldes machte, werden faſt ununterbrochen Zwiſchenrufe laut.— Wie kommen Sozialiſten und Kommuniſten dazu, den Volksentſcheid zu fordern? Sie wollen am 20. Juni eine Aenderung der geſamten deutſchen Politik herbeiführen. Das Steuer ſoll wie der nach links ge⸗ worfen werden. Die Sozialdemokraten haben ſich ja unfähig gezeigt, Das Steuer zu führen! Aber der Redner fährt weiter: Was ſich am Sonntag abſpielt iſt die Antwort der Linken auf die Reichstags⸗ wahlen im Mai und Dezember 1924. Die Sozialdemokratie hofft am Sonntag eine Auflöſung des Reichstages zu erzwingen. Bei der Präſidentenwahl kam zum Ausdruck, daß das deutſche Volk vom Revolutionsgetriebe nichts wiſſen will. Heute ſucht man das Volk zu verwirren und zutäuſchen. Die Abſicht läßt ſich nicht be⸗ ſtreiten, daß der Rechten das Steuer der Regierung wieder entriſſen werden ſoll. Der Reichspräſident ſoll beſeitigt wer⸗ den. Und nicht nur das, ſondern die Auflöſung des Reichstages ſoll erzwungen werden. Die Fürſtenentſchädigung iſt für die So⸗ gialdemokratie nur ein Vorwand. An Cim ier, wie ſie heute auf dem Spiele ſtehen, würde die Sozialdemokratie dieſen Skand( nicht machen. Es geht um andere Dinge. Wenn abgeſtimmt wird ſind es aber nicht die Schreier, ſondern die Stillen im Lande, die die Mehrheit bilden! Auf den Beifall antwortet die anweſende Linſe mit Lärm. Der Redner fordert dann nochmals zun Ent⸗ holten von der Wahl auf und ſchließt darit ſeine W. * * Schloßmufeum Mannheim. Das Städtiſche Nachrichtenamt keilt mit: Das Schloßmuſeum hat ſich andauernd eines ſtarken Be⸗ ſuchs zu erfreuen. Im erſten Monat ſeit der Eröffnung wurde es von 7250 Perſonen beſucht. Im Ganzen fanden 8 Führungen mit 1200 Teilnehmern ſtat. Geführt wurden der Mannheimer Alter⸗ tumsverein, die Lehrerkollegien der hieſigen höheren Schulen, das Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht in Berlin(anläßlich einer Studienfahrt), der Gau Mannheim des Badiſchen Philologen⸗ verein(in 2 Führungen), die Teilnehmer an der Tagung der Deutſchen Bahnmeiſter und Ingenieure, der hieſige Deutſchnationate Handlungsgehilfenverband und der Volksbildungsverein Frankenthal. ch. Bon der deulſchen Jeltmiſſion. Wir baben kürzlich berichtet, daß alle. die einmal im Zelt waren, wiederkommen würden. Dies Hat + 5 bewahrheitet, denn die Vorträge der Zeltmiſſion werden jeden Abend von 2000 Perſo nen beſucht. einerlei. ob es in Strö⸗ men aießt oder nicht.'ſer tagtäalich ſtarke Beſuch aibt doch zu denken: andererſeits beweiſt er, daß ein tiefes Sehnen nach dem Ewigkeitsgedanken weite Kreiſe und Schichten des Volkes erfaßt hat. Da das Zelt nun 12 Tage auf dem Reißplatz ſteht, ſo beziffert ſich die bisherige Beſucherzahl einſchließlich der Nachmittaasſtunden auf 28—30 000 Perſonen. Nicht jede Veranſtaltung kann eine derartige Beſucherzahl aufweiſen. Was iſt es nun. das die Leute ins Zelt ziebt? Die Frage aufwerſen, heißt ſie auch zu⸗leich, beantworten. Aber wir nehmen davon Abſtand, weil ſedem hinreichefld Gelegenheit geboten iſt. ſich ſelbſt ein Urteil über die Zeltmiſſion zu bilden und ſich mit den Problemen zu beſchäftigen, die dort behandelt werden. Während der erſten Vorträge wurde das Zelt von halberwachſenen, verrohten Burſchen mit Steinen beworfen. Jetzt ſtehen linksradikale Elemente vor dem Zelt, laſſen ſich das Warten nicht verdrieben und verteilen ihre Fluablätter zuaunſten der Volksabſtimmung. Maag man nun die Zeltbeſucher nennen wie man ſie will, ſoweit wir ſie kennen. gehen ſie am Sonntaawoanders hin als ins Wahllokal. Die Leute haben andere und höhere Ideale und Ziele. Es iſt überhaupt recht merkwürdig, zuerſt warf man mit Steine auf ihr Zelt, jetzt buhlt man um ihre Stimmen. In der Perſon des Zeltredners iſt in⸗ ſofern ein Wechſel vorgenommen worden, als der bisherige Redner, allabendlichen Vorkräge bält. Auch er iſt ein überzeuqunasvoller Redner. der die Maſſen bis zum letzten Wort feſſelt und durch die Beweiskraft ſeiner Worte der Sache der Zeltmiſſion viele Freunde und Anhänger zugeführt hat. ch. Vom Wetter. Nachdem es nun zwei Tage ſchön war, ſetzte geſtern abend kurz nach 7 Uhr erneut wieder Regen ein, damit aufs neue wieder alle Pläne und Unternehmungen über den Haufen wer⸗ fend. Es iſt geradezu ein Jammer, denn dieſe anhaltende naß⸗ kalte und unfreundliche Witterung behindert nicht nur die geſamte Vegebation in ihrem Wachstum, ſondern beeinflußt auch die Stim⸗ mung und die Geſundheit der Menſchen in ungünſtigſter Weiſe. Aus dem Lande und namentlich aus den Kurorten und Sommerfriſchen, wo die Gäſte genau ſo wie zuhauſe ihre Zeit zwiſchen den vier Wänden verbringen müſſen, kommt eine Klage nach der andern. Noch niemals zuvor wurde ſo ſehnſuchtsvoll nach beſſerem Wetter Ausſchau gehalten, wie in den letzten Wochen. Dabei waren die Nächte oft von einer wunderbaren Klarheit und Leuchtkraft der Sterne. Das Thermometer ſank vergangene Nacht auf 12,2 Grad und verzeichnete heute früh eine Luftwärme von nur 12,9 Gr. C. Die Waſſerwärme beträgt dagegen 14 Gr. C. veranſtaltungen G. Theaternachricht. In der morgigen Erſtaufführung des Luſtſpiels„Kopf oder Schrift“ von Verneuil ſind neben Lydia Buſch in den beiden männlichen Hauptrollen Eugen Aberer und Willy Birgel beſchäftigt. Film⸗Nundſchau Alhambra⸗Lichtſpiele.„Das Spielzeug von Paris“, ein Großfilm, deſſen Qualität über dem Durchſchnitt ſteht, führt in das Reich der Revuen und läßt teilnehmen an den Schickfalen eines Tanzſtars, den Schönheit, Glück, Luxus und Liebe durch das Daſein treiben bis zu einem Tod von der Tragik der Kamelien⸗ dame. Die Tänzerin Celiméne, dargeſtellt von einer neuen Film⸗ ſchönheit namens Lily Damita, rettet, nachdem ein alternder Graf ſie entdeckt hat, ein Revuetheater aus der Ebbe leerer Häuſer und wird zur gefeierten Diva. Die ganze Weltſtadt ſchwärmt von ihr, alle Moden ſchmücken ſich mit ihrem Namen. Zum Erfolg gehörr jedoch zuweilen auch eine wirkliche Liebe, und dieſe findet Célimène, mit der Nachhilfe einer Freundin des Grafen, in dem jungen engliſchen Geſandtſchaftsattaché Miles, deſſen geſellſchaft⸗ liche und familiäre Bindungen drängen zum Konflikt: ſeinen regelrechten Heiratsantrag hat ſie mit Rückſicht auf ihre Eigenart, nicht trotzdem, ſondern weil ſie Miles liebt, abgewieſen, doch als er ſich jetzt von ihr wendet, findet ſie den Weg zu ihm. Am Meer bauen ſich die Beiden ein Liebesneſt. Doch nach der erſten roſigen Zeit ſtellt ſich für Célimene die Langeweile ein die ſie ſchließlich nach einem, von dem im Gegenſatz zu Miles ſehr reichen Grafen in der Nähe gekauften Villenſitz entführt. So tritt ſie wieder in die Welt des geſellſchaftlichen und künſtleriſchen Glanzes; doch Miles iſt ihr durch eine regen⸗ und ſturmgepeitſchte Nacht hierher gefolgt. Sie bereut, doch er ſtößt ſie zurück und verläßt das Haus. Aber Céliméne eilt ihm nach und als ſie ihn in ihrer Behauſung nicht findet, irrt ſie im Unwetter umher, bis ſie zu Boden ſinkt. Die grauenvolle Nacht bringt ihr den Tod, nachdem ihr Miles noch im letzten Augenblick verziehen.— Auch in dieſem, nach einem Ro⸗ man gebildeten Film, ſpielt das Wie die Hauptrolle. Vor allem iſt es die tanzende Schönheit der Hauptdarſtellerin, die dieſem Bild⸗ ſtreifen ein beſonderes Gepräge verleiht, weiterhin die ganze Zeich⸗ nung des Mileus, der Hintergrund der Stadt Paris mit ſeinem Geräuſch, das Idyll am Meer und ſeine Einſamkeit. Die Aus⸗ ſtattung iſt reich und ſehenswert. Im Ganzen eine Filmſchöpfung, die das Prädikat wertvoll faſt uneingeſchränkt verdient. Eine Wochenſchau und ein Buſter Keatonfilm vervollſtändigen das Pro⸗ gramm. 7 Kommunale Chronik Ein neues Gaswerk in der Pfalz. Der Stadtrat von Eden⸗ koben beſchloß die Aufnahme eines Darlehens von 30 000 Mk. für den Bau eines Gaswerks zuſammen mit den Gemeinden Kirrweiler. St. Martin, Maikammer und Rhodt. Dem Bau eines Gaswerkes, das eine Münchener Firma vor etwa Jahresfriſt beab⸗ ſichtiate, wurde von Neuſtadt und Landau Schwierigkeiten entgegen⸗ geſetzt, ſodaß ſich die Sache damals verzögerte. Nunmehr drängte die Regierung, daß eine Geſellſchaft gebildet werden ſoll, woran ſich Edenkoben, Kirrweiler. Maikammer. St. Martin und Rhodt beteili⸗ gen ſollen. Der Stadtrat bejahte die Zweckmäßigkeit der Errichtung. *Die Wahl des Neuſtadter Stadiſchulrats. Bekanntlich verſaate die Regierung dem gewählten neuen Stadtſchulrat Dr. Wahrheit⸗ Kaiſerslautern die Beſtätigung, weil nicht auch ſeine Wahl zum Be⸗ rufsſtadtrat getätiat wurde. Aus dieſem Grunde mußte dieſes Ver⸗ ſäumnis nunmehr nachgeholt werden. In einer Stadtratsſitzung wurde die Wahl vorgenommen. Von 20 aboegebenen Zetteln lauteten 17 auf den neuen Stadtſchulrat Dr. Wahrheit, während einer unbe⸗ ſchrieben blieb. Die reſtlichen zwei Stimmen wieſen Namen auf, die den Humor des Neuſtadter Stadtrates wieder zeiaten. Bei einem Herr Röder aus Kornweſtheim nach einer württemberaiſchen Ober⸗ amtsſtadt gerufen und an ſeine Stelle Major von Roſenow die Iwei malaiiſche Schwänke Neuerzählt von Jelix von Lepel(Dresden) I. U 7 1 4* Auls vor Zeiten einmal der Tiger, der Großkönig der Tiere. ſier⸗ benskrank lag. da befahl ſein Sohn, der Thronfolger, alle Tiere des Waldes herbei und riet dem Kranken, von jedem eines zu verſpeiſen, damit er geſund werde. Lediglich Plando, der liſtige Zwerahirſch. weigerte ſich, zu kommen: und als er gewaltſam herbeigeholt, vom Großkönig zur Rede geſtellt wurde, warum er ihm denn den Gehor⸗ ſam verweigert habe?— da ſaate er:„Mir träumte von einer Me⸗ dizin, durch die Eure Hoheit geheilt werden könnenl“—„Und die wäre?“—„Daß Eure Hoheit den verſpeiſt. der Euch in dieſem Augenblick am nächſten ſteht!“— Und da der Thronfolger neben dem Großkönig ſtand. ward er von ihm verſchlungen: der Großkönig wurde augenblicklich geſund, und der ſchlaue Zwerahirſch wurde nun Thronfolger. Aus iſt die Geſchichtel II. Eines Tages zog der Zwerghirſch auf neue Abenteuer aus. Als er in einem mächtigen Baume in der Nähe des Gehöftes Ake⸗da⸗bo ein Weſpenneſt bemerkte, ſetzte er ſich darunter und dachte nach. Nach einer Weile kam ein Bär ſeines Wegs dahergezottelt. Auf die Frage des Bären:„Was treibſt du denn da. Bruder?“— antwortete der Zwerahirſch:„Ich bewache die Trommel Radjalu l' Ghahibs!“— „Kann ich nicht auch einmal darauf ſpielen?“ frua der Bär.—„Ge⸗ wißl“ meinte der Zwerahirſch:„warte nur ein Weilchen: ich muß erſt die Erlaubnis Radjalus einholen!“ Er entfernte ſich einige Schritte, dann rief er dem Bären zu:„So. nun darfſt du auf der Trommel ſpielen, Bruder: Radjalu erlaubt dir'!“ Als aber der dumme Bär höchſt erfreut mit ſeinen Pfoten in das Weſpenneſt hineinſchlug. das er für die Trommel Radjalu l' Ghahibs hielt, ward er von den Weſpen abſcheulich zerſtochen, und lief heulend davon, während der Zwerghirſch ſich ſeines gelungenen Streiches freutel Runſt und Wiſſenſchaſt der ſterbende Goefhe. Prof. Dr. Otto Heuer, der Direk⸗ tor des Goethe⸗Muſeums im Frankfurter Goethehauſe, veröffentlicht im letzten Jahrbuche des Freien Deutſchen Hochſtiftes aus der Frank⸗ furter Sammlung einen Brief des Malers C. A. Schwerdge⸗ burth an W. Müller über die Sitzungen, die Goethe ihm ge⸗ währt hat. Neben der bekannten Zeichnung„Goethe auf dem burth eine bisher unbekannte Skizze Zettel lautete der Namen auf Oberregierungsrat Dr. Waſen, beim andern auf Landwirt und Stadtrat Richard Lichty. mit Laſurfarben behandelte. In dem Brief erzählt er von der letzten Sitzung: daß Goethe bei einer Pauſe im Sprechen, vor ihm ſitzend, auf einmal angefangen habe, ihm unverſtändliche Worte leiſe zu ſprechen und dabei mit dem rechten Zeigefinger in die Luft ein lateiniſches W zu malen, dann ſei er wie aus einem Traum er⸗ wacht und habe ihn gefragt, ob er recht ſitze; dieſes Malen eines Win die Luft habe er noch einmal wiederholt und dabei ſehr tief⸗ denkend ausgeſehen. Hierbei ergriff mich ein Gefühl, was ſich nicht ausſprechen läßt.“ Dieſe Augenblicke überirdiſcher Verklärung, ſo nimmt Heuer an, habe der Zeichner feſtgehalten. Ein vorgeſchichtlicher Fund in Rußland. In einer Kreide⸗ ſchicht aus der Gletſcherperiode eingebettet, wurde bei Ausgrabungen in Odinzovo bei Moskau zuſammen mit einem Mammuthzahn ein petrifiziertes menſchliches Gehirn gefunden. Das Gehirn entſpricht, wie der Entdecker Dr. Grigoriew erklärt, ſoweit ſich erkennen läßt, zu ſeinen weſentlichen Beſtandteilen durchaus den Ge⸗ hirnen der gegenwärtigen Menſchen, paßt aber ſeiner äußeren Form noch in die bisher entdeckten prähiſtoriſchen Schädel. Grigoriew iſt der Ueberzeugung, daß der Fund etwa 25 000 Jahre alt iſt, und das erſteprähiſtoriſche Gehirn iſt, das entdeckt wurde. Es iſt eine wiſſenſchaftliche Kommiſſion ernannt worden, welche den Fund unterſuchen ſoll. Schädelteile eines prähiſtoriſchen Menſchen gefunden. Nach einer Meldung aus London fand das Mitglied des Inſtituts für Paläontologie. Fräulein Garrog, bei Ausgrabungen in Gibral⸗ tar das Stirnbein und andere Teile eines menſchlichen Schädels, der gleicher Art ſein foll wie der berühmte„Gibraltar⸗Schädel“, der in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gefunden wurde. Der neu entdeckte Schädel beſitzt nach vorſichtiger Schätzung ein Alter von 20 000 Jahren. Von fachwiſſenſchaftlicher Seite wird hierzu geſchrie⸗ ben: Der ſogenannte„Gibraltar⸗Schädel“. mit dem der neugefundene Schädel verwandt ſein ſoll, wurde bei Befeſhligungsarbeiten der Eng⸗ länder in Gibraltar ſeinerzeit zutage gefördert. Obwohl die näheren Fundumſtände nicht bekannt geworden ſind, kann man doch aus der Beſchreibung des Schädels mit Sicherheit annehmen. daß er der Neandertalraſſe angehört. Das gleiche iſt natürlich auch der Fall bei dem neugefundenen Schädel, wenn die in dem Telegramm enthaltenen Angaben über ſein Ausſehen ſich als richtig erweiſen. In dieſem Falle wäre aber ſein Alter mit 20 000 Jabren zu gering eingeſchätzt. da zu ſener Zeit bereits eine jüngere Menſchenraſſe, die „Mammutjäger“, vorhanden waren. Das Alter der Neandertal⸗ menſchen geht nach den neuen Forſchungen auf 30 000 bis 40 000 Jahre zurück. Jedenfalls kommt dieſem Funde ein großer wiſſen⸗ Wert zu, und man darf auf weitere Cinzelheiten geſpannt ein. Sterbebett“ hat Schwerdge — Goethe gezeichnet, eine zarte Bleiſtiftzeichnung, die er ſpäter 1 hochwaſſer Bayern Der Hausholtsausſchuß des Bayeriſchen Landtegen nahm einen Antrag an, der ſofotige Hilfsmaßnahmen für die dunh Hochwaſſer Geſchädigten vorſieht. Sachſen Seit Mittwoch morgen ſteht das Waſſer auf der Bahngeleg in Adorf etwa 30 bis 35 Zentimeter hoch.— Die Zwota i zeigte%½ Meter über dem Normalſtand. Häufer ſtehen unter Waſſer. Auch verſchiedene Betriebe mußten wegen des eingedrungenen Waſſers ſchließen. Anwachſen der Donau Infolge des ſtarken Landregens ſind die Donau unb ihre Nebenflüſſe weiter geſtiegen. Der Waſſerſtand an der Wiengg Reichsbrücke beträgt 3,40 Meter und man glaubt, daß er noch 4, Meter erreichen wird, wodurch auch das rechte Donauufer über⸗ ſchwemmt werden wird. Rieſengebirge Auch im Rieſengebäirge iſt infolge der ſtarken Regengüſke der letzten Tage Hochwaſſer eingetreten, das aber infolge den Hochwaſſerſchutzbauten keinen ſo großen Schaden angerichtet hat, wie die Ueberſchwemmungen der früheren Jahre. Die Talſperre in Mauer, die 50 Millionen Kubikmeter faßt, iſt noch nicht gefüllt, ebenſo ſind die Stauweiher noch nicht voll. Niedrige Stellen aom Bober. beſonders in Straupitz umd Hartau und am Jacken bei Heriſchdorf ſtehen unter Waſſer. In Straupitz ſind einzelne Häuſer von 7 umgeben, ſo daß der Verkehr mit Kähnen aufrecht erhalten wird. wieder heftiger Regen einſetzte, iſt mit einem weiteren Stei⸗ gen der Gewäſſer zu rechnen. Nus dem Lande Schwetzingen, 17. Juni. Zum dritten Male findek dieſe⸗ Jahr am kommenden Sonnwendſonntag(20. Juni) die Son d feier im Schwetzinger Schloßgarten ſtatt. Auch dieſes Jahr wird wieder der ganze Garten beleuchtet, der nachts im matten Licht vie⸗ ler Tauſend Lampions einen märchenhaften und bezaubernden An⸗ blick bietet. Mitten auf dem großen Weiher wird wieder ein ge⸗ waltiger Holzſtoß entzündet, deſſen meterhohe Flammen, von den gewaltigen Baumrieſen am See eingefaßt, in den nächtlichen Himmet lohen. Promenadekonzert in den Gartenanlagen und Männerchöre auf dem Waſſer werden willkommene Abwechſlung bieten. Den Abſchluß der Sonnwendfeier bilden Beleuchtungen der verſchiede⸗ nen Bauten und der Gartenfront des Schloſſes und ſchließlich ein großes Prachtfeuerwerk. Wer einmal an der Schwetzinger Sonn⸗ wendſeier teilgenommen hat, der wird dieſe Veranſtaltung immes wieder beſuchen.(Näheres ſiehe Anzeige.) L. Wiesloch, 16. Juni. Ddie Kirſchen gehen ſetzt ibrer Reiſe entgegen. Die frühen Sorten, die bereits zu pflücken ſind. zeigen eine durch den Regen derartige Zerſetzuna, daß ſich bei vielen Bäumen das Pflücken nicht rentiert: denn ſobald ſie in den Körben ſind, gehen ſie in Fäulnis über. Das bedeutet allgemein bei vielverſprechenden Anſätzen eine große Enttäuſchung und den erſten ſichtbaren Schaden den die wochenlange Regenveriode verurſacht hat. Waldshut, 16. Juni. Dem Beſitzer zur„Krone in Beren dorf ſcheuten auf der Rückfahrt vom Bahnhof nach Hauſe die Pferde, die ſchon vorher ſehr unruhig geweſen waren. Sie gingen durch, und auf der raſenden Fahrt wurde der Wagen unmge! worfen. Die drei Inſaſſen, der Wirt und Schreinermeiſter Rogg, ſeine Frau und Lehrer Maier wurden herausgeſchleudert. Das Ehepaar fiel in den etwa 1 Meter tief mit Waſſe r gefüllten Graben und kam unter die Pferde zu liegen, ſo daß es innerhalb kurzer Zeit erſtickte. Der Lehrer kam mit leichteren Verletzun⸗ gen davon. Die Leichen konnten nur mit großer Mühe geborgen werden. Sie wieſen ſchwere Verletzungen auf, die von den Pferdetritten herrührten. Die Pferde ſelbſt dem Waſſer gezogen werden und ſind nur wenig mitgenommen. Das ſo plötzlich ums Leben gekommene Eheppaar hinterläßt fünf un⸗ mündige Kinder. * Furkwangen, 17. Junl. In der Küche, wo ſie daz Mittag⸗ eſſen bereitete kam geſtern mittag Frau Johanna Flaig, die ſchon ſeit längerer Zeit nervenleidend iſt, zu Fall, und ſtürzte ſo unglück⸗ ſich auf die Schläfe, daß der Tod ſofort eintrat. Gerichtszeitung Schöffengericht Mannheim Wechſelfälſchung Obgleich ſchuldig wurde der Arbeiter Steigleder won Anklage der Wechſelfälſchung wegen mangelnder Einſicht in die S— barkeit ſeiner Handlung— er iſt nach dem ärztlichen Gntocht ſchwachſinnig— freigeſprochen. Der Angektagte hatte 17 einem Zivilprozeſſe 6500„ zu beanſpruchen, die in Raten von 500„ zu leiſten waren. Bei dem 4. Wechſel ſetzte er vor die Zahl 500 noch eine Vier, um auf dieſe Weiſe ſchneller zu ſeiner gante Reſtforderung zu kommen. Das Verhalten des Angeklagten erri ſchon äußerlich den geiſtig tieſſtehenden Menſchen. * 9. Schölfengericht dörrach. Ein gewiſſer Franz Schlachter hate⸗ ſich mit Hilſe ſeines Freundes Schwammberger als Kaminfeger den Hleidet und angeſchwärzt. Es gelang ihm auch in einigen Fällen ſei 105 Rolle gut durchzuführen und für angebliche Reinigung der Kamt Geld einzuſtecken. Das Schöffengericht Lörrach verurteilte 4 Monaten Gefängnis und ſeinen Freund Schwamberger/ wegen Hehlerdienſte zu 7 Wochen. 3 § Amtsgericht Dürkheim. Vom Amtsgericht Dürkheim 5 kürzlich der Winzer und Weinhändler Max Bauer von F re heim wegen Ueberſtreckung und verbotener Schönung von und wegen nicht geordneter Geſchäftsführung zu einer 60 plelter von 500 Mk. verurteilt worden. Die in Frage kommenden 600— Wein verfielen der Beſchlagnahme. Gegen das Urteil hatte B— Berufung eingelegt. In der nunmehrigen Berufungsverhandl des vor dem Landgericht Frankenthal wurde der Einſpruch der Verurteilten und insbeſondere das Verlangen nach Durchführung Beweisaufnahme koſtenpflichtig abgewieſen. 8 Das Arkeil im Neuwieder Unkerſchlagungsprozeß. Nach zwel. tägiger Verhandlung verurteilte das Neuwieder erweiterte Scheſſe⸗ gericht den früheren Bürgermeiſter von Vallendar Dr. Wei 1 wegen Urkundenfälſchung, Unterſchlagung und Veruntreuungin⸗ 3 Jahren Gefängnis unter Anvechnung von 7 Monate hielt terſuchungshaft. Der Mitangeklagte Stadtbaumeiſter Schopp e 8 Monate Gefängnis: die übrigen Angeklagten erhielten 3 Mo Gefängnis oder 300 Mk. Geldſtrafe. ünf⸗ 8 verurkeilung eines 18fährigen wegen Mordes. Nuch fiilt⸗ ſtündiger Verhandlung fällte die Clever große Strafkammer daspril teil gegen den 18jährigen Angeklagten Rudi Otti, der ei⸗ ds. Is. vom Clever erweiterten Jugendgericht wegen Mionaten fachen Mordes und ſchweren Diebſtahls zu 5 Cle⸗ Gefängnis verurteilt worden war. Die Verhandlung vor der Mo⸗ ver großen Strafkammer brachte weitere ſchwerwiegende lagten mente zutage, ſo daß das Gericht mit Sicherheit den Angellaguf für einen der Täter hielt. die die Janſen und die Römmei rteil ihrem Hof in Pont bei Geldern ermordet haben. Das lautete auf insgeſamt 10 Jahren Gefängnis. met § Das verführeriſche Rauſchgift. Die zweite Strafkamt ob⸗ Saarbrücken verhandelte gegen den Großhändler Ja t 2· Püttlingen wegen ungeſetzlichen Handels mit Kokain. Dem W arte⸗ jährigen„Großkaufmann“ war von einem„Unbekannten“ im wel ſaal I. und II. Klaſſe Kokain angeboten worden, wovon eriftes Briefchen zu 40 Franken erwarb. Beim Herumreichen dieſes bei der Geſellſchaft ſeines Tiſches wurde er vom Bahnſteig 775 ean⸗ obachtet und auf friſcher Tat ertappt. Der Staatsanwalt auf tragte zwei Wochen Gefängnis. Der Gerichtsbeſchluß lautete 500 Franken Geldſtrafe und Tragung der Koſten. konnten aus 2 SA X A reeeeenel Frelfag, den 18. Junt 1526 ** 1 10 Ma 1 Se 5 n S G ededd 3 2 . Jelie. N. Neue Mannheimer Zeitung Handelsblatt Umgruppierung im Schiele⸗Bruchſaler⸗ Konzern Melallinduſtrie Schiele u. Bruchſaler AG. übernehmende Geſellſchaft In der o. GV. der Mekallinduſtrie Schiele u. Bruchſaler Ach. in Hornberg, in der das geſamte AK. vertreten war, wurde die ilanz auf 31. Dez. 1925 einſtimmig genehmigt. Der ausgewieſene eberſchuß in Höhe von 19 658 wird auf neue Rechnung vor⸗ getragen, eine Dividende gelangt nicht zur Ausſchüttung. Die GV. beſchloß weiter, von der bisherigen Mutter⸗ geſellſchaft, der Firma Schiele u. Bruchſaler⸗Induſtriekonzern offene Handelsgeſellſchaft in Baden⸗Baden, deren Organi⸗ ation und das Verkaufsgeſchäft mit Wirkung vom 1. Januar d. J. zuübernehmen. Gleichzeitig erwirbt die AG. don der offenen Handelsgeſellſchaft deren Verwaltungsgebäude und ſonſtige Immobilien. Außerden gehen die Beteiligungen an denjenigen Unternehmen, welche bereits bisher mit der offenen Handelsgeſellſchaft durch gemeinſame Verkaufsorganiſation in engſtem Zuſammenhana ſtanden, in den Beſitz der AG. über. Es kommen hier folgende Beteiligungen an nachſtehenden nternehmungen in Frage: Albert Obermoſer Elektrowerk .⸗Bruchſal, Lahrer Maſchinenbaugeſellſchaft m. b..⸗Lahr, Südwerk AG.⸗Reutlingen. Der hierdurch entſtehenden weſentlichen Erweiterung des Unter⸗ nehmens entſprechend wird die Firma in Schiele u. Bruchſaler⸗ Induſtriewerke AcGG. umgeänderk und der Sitz der Geſellſchaft nach aden-Baden verlegt. Zur Durchführung der Uebernahmetrans⸗ aktion beſchloß die GV., das AK. von 500 000 auf 1250 000 zu erhöhen. Gleichzeitig fand Neuwahl des AR. ſtatt. Er ſetzt ſich letzt aus folgenden Herren zuſammen: Fabrikbeſ. Franz Schie e, den⸗Baden, Vorſ.; Bankdir. J. Lutz, Karlsruhe, ſtellv. Vorſ.; r. ing. E. Stächelin⸗Baſel; Kaufmann Wilhelm Bühler⸗ Luzern. Zum Vorſtand der AG. ſind beſtellt worden: Fabrikbeſ. Fugen Bruchſaler⸗Baden⸗Baden, Dir. Daniel Goebel⸗Baden⸗Baden, Rr. Dr. jur. Paul Bauer⸗Baden⸗Baden. Das erweiterte Unternehmen wird ſich fabrkatoriſch in erſter Linie auf das Gebiet der Elektrotechnik und des Klein⸗Motorenbaues konzentrieren. Neben den Spezial⸗ Erzeugniſſen der eigenen Fabrik in Hornberg— Motorſchaltwerke und ſonſtige elektriſche Apparate, ſowie Laufwerke— durch die AG. wie ſeither der größte Teil der Erzeugung der obenerwähnten drei zeteiligungsgeſellſchaften verkauft, und zwar in der Hauptſache lektromotore und Kleinwerkzeugmaſchinen mit direktem elektri⸗ Antrieb, ſowie der bekannte Fahrzeugmotor Syſtem Küchen. In der GV. wurde noch mitgeteilt, daß im laufenden GJ. trotz der ungünſtigen Wirtſchaftslage der Umſatz beſonders in den er⸗ wähnten Spezialfabrikaten von Monat zu Mongt geſteigert werden konnte. Der Rohgewinn hat ſich leicht erhöht von 306 057 auf 310 566 4, da bei 46 800(31 729) Abſchreibungen auch die Unkoſten ermäßigt werden konnten(von 266 648 auf 257 787), iſt der Reingewinn mehr als verdoppelt(von 7679 auf 19 658). i: Vermögensaufſtellung weiſt eine Steigerung der Bilanzſumme auf, die beſonders in der Vermehrung der Vorräte von 442 583% auf 591 480„ zutage tritt. Während Grundſtücke mit 270 000 4 unv. blieben, ſind Maſchinen mit 150 000(89 000), Werkzeuge mit 50 000(46 000) und Einrichtung mit 36000(23 000), ldner ſtiegen von 202 114 auf 302 158, Kaſſe und Poſtſcheck 6180 auf 10 010&I. Bei unv. AK. und Rücklage mit 500 000 bw. 50000%(neu erſcheint die Einzahlung auf Kapitalerhöhung mit 500 000) ermäßigten ſich auch Gläubiger von 657754 auf 2990, Wechſelſchulden von 132 702 auf 76 291 und Bankſchuld von 213 726 auf 245 821&. 0: Inkernalionales Abkommen der J. G. Jarbeninduſtrie. Die J. G. Farbeninduſtrie hat laut F. Z. Vereinbarungen mit der Jntereſſengemeinſchaft der Baſeler Anilin-Farbenfabriken getroffen, d zwar mit der Geigy Ach., mit der Chemiſchen Fabrik vorm. andoz und der Geſellſchaft für chemiſche Induſtrie, alle in Baſel, mit Filialfabriken in Deutſchland, Frankreich, Italien, England und Amerika. Es beſtehe Ausſicht, daß die Vereinbarungen, die auf die Farbenproduktion erſtrecken, noch weiter ausgedehnt werden. Die 2 Daimlerbeteiligung an der Bayeriſchen Motoren-Werke Ach. die Daimler Motoren⸗Geſellſchaft plant, um ſich vom Automobil⸗ ſeſchäft möglichſt unabhängig zu machen, wie wir ſchon kurz mit⸗ eilen konnten, den Bau von Flugzeugmotoren konſtruktiv wieder zufzunehmen. Im Zuſammenhang damit hat die Daimler⸗Geſell⸗ Haft an der Bayeriſchen Mokoren-Werke, Acö. in München, durch Gesoerb eines Aklienpoſtens Intereſſe genommen. Die Münchner ſellſchaft hat zu dieſer Meldung bisher noch nicht Stellung ge⸗ kommen.— Was die neue Einheitsgeſellſchaft Daimler⸗Benz an⸗ angt, deren Kapital 36 Mill. ſein wird, ſo dürfte in dieſer Derr Schapiro nach der F. Z. als Beſitzer von nur etwa 16 v. H. Be AK. Minderheitsaktionär ſein. Sein Lieferungsvertrag für erlin und die Provinz Brandenburg wurde aufgehoben, ſo daß Einheitsfirma freie Hand für ihre Verkäufe zürückerhält. 21: Wieder verluſtabſchluß der Badiſchen Schrauben⸗ und Metenſabrik Ach. in heidelberg. Nachdem bereits im G8. 1924 W einem vorgetragenen Verluſt von 21 611 abgeſchloſſen dierde, wird auch für das vom 31. Dez. 1925 abgelaufene GJ. ein mal geringerer Verluſt von 7427 ausgewieſen. Der Roh⸗ gewinn beläuft ſich auf 47 562(33 719)&l, Unkoſten erforderten dwar 32 865(55 200), dazu tritt aber noch neben dem Verluſt⸗ dertrag aus 1924 ein Verluſt an Außenſtänden mit 5055 l. In — Vermögensaufſtellung haben ſich Veränderungen vor allem bei dun Maſchinen vollzogen, 78 689(20 500), daneben ermäßigten ſich Varenvorräte(von 25 841 auf 3843), während Außenſtände ſchug 804 auf 75 084 alſo um das 10 fache zunahmen. Baak Gatden bei 00 000 Ac. von 54 086 auf 88 175& angewachſen, äubiger 12 675(00. der 2: Deutſche Länderbank Acf. in Berlin. Der Geſchäftsbericht 6 der J. G. Farbeninduſtre naheſtehenden Bank weiſt eine eſamteinnahme von 1,57(1,) Mill. und einen Reingewinn Din 0,41(0) Mill. aus, der die Verteilung einer 6(0. H. aahr dade geſtattet. Vorgetragen werden 25 981. Im Geſchäfts⸗ ch konnten die Beziehungen zu den Unternehmungen der entſuiſchen Induſtrie weiter ausgebaut und vertieft werden. Dem⸗ 5 ſprechend weiſen die hauptſächlichen Bilanzziffern beachtens⸗ 1 Erhöhungen auf. Die Einnahmen ſind als Folge der geblthenden Zinsſätze hinter denen des Vorjahres erheblich zurück⸗ we ieben; ein befriedigender Reingewinn konnte dadurch erzielt dnden. daß die Umſtellung des Geſchäftsapparates die Unkoſten eutend verminderte. Marz. Firmenänderung der„Aronos“ Lebensverſicherung in der unheimer Lebensverſicherungs-Ach. in Berlin. In der o. GW. Deutſche Lebensverſicherungs AG. in Berlin end die Regularien genehmigt und die ſofort zahlbare Divi⸗ 8 e auf 10 v. H. feſtgeſetzt. Die vorgeſchlagenen Statutenände⸗ gen fanden einſtimmige Annahme. Danach wird der Name „Kronos“ in Baima geändert in Mannheimer Lebensverſicherungsbank AG. erlin. Zur Begründung führte die Verwaltung aus, daß man eaſ dieſe Aenderungen den Wünſchen der Vertreter der Gsſell⸗ gerecht werde. Weiter komme dadurch die Angehörigkeit — 85 der Geſellſchaft bachz zum 5e rch die Mannheimer rſicherungsgeſellſchaft, ann⸗ Veim, 862 500& Ak. 00 Konzern der Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft, die faſt wa Vorausſichtlich 5(7) v. H. Dividende. Die Wirtſchaftslage in Japan Valutaſchwankungen und Preiſe/ Handel/ Schwierigkeiten der Seiden⸗-Induſtrie Das Hauptintereſſe in Japan beanſpruchen, wie von dort her unterm 15. Mai geſchrieben wird, die Valutaſchwankungen und ihre Wirkungen auf Finanzen, Handel und Induſtrie. Der Wert des YDen war im Apml raſch geſtiegen, erlitt dann aber einen Rückgang, als der Finanzminiſter erklärte, die Regierung habe nicht die Abſicht, das Goldausfuhrverbot aufzuheben. Dann trat erneut eine Beſſerung ein und der Den ſtieg gegen den Dollar ſtetig bis auf 47,25 am 23. April(gegen 45,50 Ende März und 43,50 bei Jahresbeginn), während er jetzt wieder auf 46.50 ſteht oder gegen den engliſchen Schilling(deſſen Parität 24,58 Pence beträgt) 20,75 Pence Seit Anfang Juni ſchwankt die Notiz zwiſchen 23 3/16 Pence, 23 1/52 Pence und, am 12. Juni, 20 1/16 Pence. Die volle Wirkung der Befeſtigung gegen. Jahresanfang macht ſich in manchen Richtungen, beſonders in der Preisbaſis, bemerkbar. Ddie Inderziffer der Vank von Japan für den Großhandel iſt im April um 4,98 Punkte zurückgegangen, wodurch ſie auf 238,91, dem niedrigſten ſeit März 1918 erreichten Punkt, gebracht wurde. Von dem Preisrückgang werden nahezu alle Artikel, beſonders aber Nahrungsmittel und Textilien betrof⸗ fen. Die Aufwärtsbewegung des Yen hat insbeſondere einen ſchweren anhaltenden Preisrückgang für Seide gebracht. Der Verſuch der Seidenexporteure, die Preiſe zu halten, wurde unter dem Druck der ſteigenden Valuta undurchführbar. Rohſeide 1 urde zuletzt mit 1530 Yen per 100 kin(1 kin 601,0443 Gramm) notiert gegen 1650 Pen vor einem Monat und 1870 Yen um die gleiche Zeit im Vorjahr. Dder Baumwollmarkt wurde gleichfalls ungünſtig beeinflußt. Der Preis für Baumwollgarne fiel im Laufe des Monats Mai um 9,3 v. H. und zeigt gegen⸗ wärtig gegen den Preisſtand zu Jahresbeginn einen Rückgaug um 13,9 v. H. Der Geldmarkt zeigte während des Monats April aus ſaiſonmäßigen Gründen eine Befeſtigung; zur Entwicklung der Feſtigkeit trug aber auch die langſame Einlöſung von Darlehen auf Rohſeide als Folge des Preisrückganges am Seidenmarkt bei, ferner ein erhöhtes Angebot von Wechſeln der Baumwoll⸗ ſpinnereien als Folge der nachlaſſenden Finanzkraft in dieſer Induſtrie, die aus dem draſtiſchen Preisfall für Baumwollwaren reſultierte. Drittens und endlich haben die Banken auf höhere Sätze halten müſſe,n weil ſie ihre Beſtände in Erwartung einer Fortdauer der Flüſſigkeit am Geldmarkt in langfriſtigen Krediten Abſchlüſſe :o: Kühlerfabrik Längerer u. Reich AG. in Stultgart. Das Unternehmen, das 1924 aus einem Reingewinn von 18 242. eine Dividende von 5 v. H. ausſchüttete, ſchließt das GJ. 1925 mit einem Verluſt von 98 180 ab, trotzdem der Umſatz geſteigert werden konnte. Der Rohgewinn ſtellt ſich auf 371 153(505 488), hier⸗ von erforderten Unkoſten 363 194(481 543), Abſchreibungen wurden in Höhe von 34 254(5702) ausgeführt. -: Deutſche Werkſtätten Ach. in Rähnitz⸗Hellerau. Voraus⸗ ſichtlich dürfte mit der Ausſchüttung einer Dividende wieder nicht zu rechnen ſein, vielmehr ſoll der Ueberſchuß(i. V. 32 802) wieder auf neue Rechnung vorgetragen werden. 2: München⸗Dachauer Papierfabriken Acß. in München. Die Geſellſchaft bleibt für das Geſchäftsjahr 1925 dividendenlos. (J. V. 4 v. H. Dividende.) 50 2: Leonhard Tietz Ach. Die Geſellſchaft, die bekanntlich 6 v. H. Dividende auf die StA. und 7 v. H. auf die WͤA. verteilt, erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 20478033 (2039 409). Auch im laufenden Jahr rechnet die Verwaltung wieder mit einem befriedigenden Ergebnis. :: Reemtsma AG., Alkona-Bahrenfeld. Der Reingewinn be⸗ trägt 33 000, er ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Der Abſatz iſt um 50 v. H. größer als i.., der Verkaufspreis deckt aber infolge des Konkurrenzkampfes kaum die Geſtehungskoſten; im laufenden Jahr iſt der Umſatz weiter geſtiegen. ꝛ: Rheiniſche Gerbſtoff- u. Farbholz⸗Extrakt⸗Fabrik Gebrüder Müller in Benralh a. Rh. Das Unternehmen, das von der Foreſtal Land, Timber u. Railways Co. in London kontrolliert wird, bleibt für 1925 dividendenlos(i. V. 6 v..) Der Ueberſchuß wird zurückgeſtellt. : Gummiwerke„Elbe“ AG. in pPieſteritz bei Wittenberg. Wieder 5 v. H. Dividende. :: Berliner Wäſchefabrik vorm. Gebr. Ritter Ac̃. in Berlin. Die Geſchäftslage, die zwar unter der ungünſtigen Witterung leidet, ſei immerhin als ver⸗ hältnismäßig befriedigend zu bezeichnen. 25: Verluſtabſchluß u. bevorſtehende Sanierung durch Zuſammen⸗ legung des Aktienkapitals bei der.-G. Lichtenberger Wollfabrik in Berlin-Lichtenberg. Die Geſchäftslage hat ſich im abgelaufenen Jahre ſo ungünſtig entwickelt, daß mit einem Verluſtabſchluß zu rech⸗ nen ſei. Im vorigen Jahre war auch kein Gewinn erzielt worden, Es erfolgte damals zur Glattſtelluna eine Abbuchung von 157 982 e vom Reſervefonds. Nunmehr wird eine Sanierung der Geſellſchaft durch Zufſammenlegauna der Aktien exwogen, ohne daß 8 ſich ſchon über das Ausmaß der Kapitalreduzierung im klaren 1 7 1: Leichtes 6 der Großhandelsſtandzahl. Die auf den Stichtag vom 16. Juni berechnete Großhandelsſtandzahl des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt gegenüber dem 9. Juni um 0,4 v. H. auf 124,2 geſtiegen. Von den Hauptgruppen haben die Agrar⸗ erzeugniſſe um 0,7 auf 124,5 angezogen, während die Induſtrie⸗ ſtoffe um 0,2 v. H. auf 123,6 nachgegeben haben. 2: Aufgelöſte Gemeinſchaft in der badiſchen Texlilinduſtrie. Wie verlautet, hat die Faumwollſpinnerei Trölſchler u. Ehinger in singen ihre im Jahre 1821 mit der Roltweiler Spinnerei ein⸗ gegangene Gemeinſchaft wieder gelöſt. Es wurde eine neue Geſell⸗ ſchaft m. b. H. gegründet, die jetzt das Unternehmen weiterführt, bei der als Geſellſchafter die Fabrikanten ten Brink Schaff⸗ hauſen, A. ten Brink in Arlen eintraten, Fabrikant Otto Ehinger ſtellvertretender Geſchäftsführer. Abſchlüſſe im Dr. Wilhelm Sauer⸗Konzern. Die Dr. Wilhelm Sauer⸗Kali⸗Gruppe, einer der wenigen kleinen Konzerne der Kali⸗ induſtrie, die neben dem Kaliblock, Antiblock und dem preußiſchen Fiskus ichre Selbſtändigkeit behauptet haben, klaat in ihrem nunmehr vorliegenden Geſchäftsberichten darüber, daß die Kalipreiſe nicht in einem entſprechenden Verhältnis zu den Produktionskoſten ſtünden. Die Gewerkſchaft„Erichsſegen“ in Lehrte ſchließt einſchl. des Verluſtes aus 1924 von 155 273/ mit einem Verluſt von 277 552 l, der vorgetragen werden ſoll. Die Gewerkſchaft„Beramanns⸗ ſegen“ erzielte einen Ueberſchuß von 539 513 leinſchließlich 181 121% Gewinnvortraa aus 1924) und vexteilt eine Ausbeute von 800„ je Kur Ebenſo ſchüttet die Gewerkſchaft„Huab“ eine Aus⸗ beute, und zwar von 500 je Kur aus. Der nach Abzun des Ver⸗ luſtes aus 1924 von 116 683 verbleibende Gewinnreſt von 31 922 Mark wird voraetragen. Der im Vorfahre in Angriff genommene Bau einer Cblorkaliumfabrik iſt beendet der regelmäßige Betrieb ſoll noch im Juni aufgenommen werden. Eine Ausbeute von 400% beantraat die Gewerkſchaft„Hohenfels“ bei Algermiſſen die ab⸗ B züglich 119 387/ Verluſtvortraa aus 1924 den Vortraa von 51 919 Mark Gewinn beantragt. Der Geſamtanteil der Gewerkſchaften der Gruppe an der Syndikatsquote betrug Ende 1925 rund 17.87 Tau⸗ ſendſtel.(.⸗V. 29. Juni.) :: Bevorſtehender Verhandlungsabſchluß Deag— Anglo Perſian. Wie aus Verwaltungskreiſen der Deutſchen Erdöl AG., Berlin, verlautet, nehmen die Verhandlungen mit der Anglo Perſian Co. einen günſtigen Verlauf, ſo daß vorausſichtlich Ende dieſer Woche Abſchluß der Verhandlungen erwartet werden kann. angelegt hatten, ſo daß ſie ſich den wachſenden Anſprüchen gegen⸗ über eingeengt fanden. Unter dieſen Umſtänden wurden neue Schatzanweiſungen von 100 Millionen Yen mit 5 proz. Verzinſung zu 92 v. H. herausgebracht, was einer Verzinſung von 6,2 v. H. entſpricht, d. h. eine um 0,1 v. H. höhere Verzinſung bringt als die Februar⸗Emiſſion. Man glaubte zunächſt, dies würde eine allgemeine Erhöhung der Geldſätze auch für die nächſte Zukunft bedeuten, doch hat nach der Monatswende die Tendenz ſich vollſtändig geändert und der Geldmarkt iſt wieder leichter ge⸗ worden. Der Banknotenumlauf der Bank von Japan iſt von 1 113 966000 Yen zu Mitte April bis Mitte Mai zuf 1077 944 000 Yen zurückgegangen und die Bankvorſchüſſe ermäßig⸗ ten ſich auf 239 531000 Yen gegen 300 462 000 Den gegen den Vormonat. Die Valutaſchwankungen kommen auch in den Außen⸗ handelsziffern Japans zur Auswirkung. Im April betrug die Einfuhr 235 432 000 Yen, die Ausfuhr 1 202 000 Yen, dis Einfuhr überſtieg ſonach die Ausfuhr um 74 230 000 Den. Gegen⸗ über dem gleichen Monat im vorausgegangenen Jahr ſtellt 5 der Geſamt⸗Außenhandel um 31,3 Mill. Yen niedriger, wovon au die Einfuhr 24 und auf die Ausfuhr 7,3 Millionen entfallen. Die Einfuhr zeigt faſt auf der ganzen Liſte Rückgänge, ausgenommen Weizen, Eiſen und Stahl und Rohgummi, wofür bei Weizen eine erhöhte Einfuhr wegen einer erwarteten Einfuhrzoll⸗ Erhöhung, bei Gummi die Befürchtung einer weiteren Preisſteige⸗ rung mitſprach. Die Ungewißheit über die weitere Entwicklung der japaniſchen Valuta wirkte als. Hemmnis ſowohl bei der Ein⸗ fuhr als im Exportgeſchäft. Infolge der Stille und des Preis⸗ rückganges am Seidenmarkt iſt der Ausblick für die Seiden⸗ Induſtrie alles andere eher als günſtig. Unter der Anregung der befriedigenden Ergebniſſe des Jahres 1925 haben die Farmer ihre Seidenraupenzucht vergrößert und zwar wird dieſe Zunahme amtlich auf 4,2 v. H. geſchätzt. Die Meinung der Sach⸗ verſtändigen geht jedoch dahin, daß auf der Grundlage der jetzt herrſchenden Seidenpreiſe das Erträgnis der Erzeugung der Seidenraupen gegenüber dem letzten Jahr einen Rückgang um 20 v. H. erfahren wird. Da die Seidenraupenzucht und die Seideninduſtrie für die japaniſche Wirtſchaft von aus⸗ ſchlaggebender Vedeutung iſt, kann kaum erwartet werden, daß die günſtigen Ausſichten und die Hoffnungen, mit denen Japan in das Jahr 1926 eingetreten iſt, ſich erfüllen werden. Deviſenmarkt Die Ablehnung Herriots, in die Regierung der nationalen Verſtändigung in Frankreich einzutreten, hat eine erneute Abſchwächung der franzöſiſchen Währung herbeigeführt. Lon⸗ don gegen Paris wird aus New Pork paritätiſch ſehr ſchwah gemeldet mit 17576(16876), in R. 11.75(12,10), London—Brüſſel ebenfalls ſchwach 171,50(167), in&ι 12,(12,24), London—Mai⸗ land 1347(134,25), in Ræι 15,15(15,20), Holland nahezu unv, in R 168,65(168,70), gegen London 12,12(12,11), gegen Kabel 249. London—Oslo 21,90, London—Kopenhagen 18,35, London gegen Stockholm 18,15 unv., London—Madrid ſchwächer 30,30 (30,05), in.4 67,45(67), Kabel—London 48676. Die übrigen Deviſen liegen ohne beſondere Antegung. 18 73 Waren und Märkt— XXIX. pfälziſche Häute-⸗Auktion in Ludwigshafen a. Rh. Bei der heutigen Verſteigerung der Mai⸗Häute, Kalb⸗ und Hammelfelle der Pfalz, die von den pfälziſchen Metzger⸗Innungen ausging und von der Pfälziſchen Häute⸗Verwertung.Gem..H. veranſtaltet wurde, waren(wie bereits kurz telephoniſch gemeldet) 5010 Stück Kalbfelle, 1450 Rinderhäute, 1410 Kuhhäute, 690 Ochſenhäute, 620 Farrenhäute, 275 Norddeutſche Häute und 100 Hammelfelle angeboten. Der Beſuch war gut, ſo daß alles verkauft werden konnte und keine Loſe zurückgezogen werden mußten. Während ſich die Preiſe im Durchſchnitt 1 v. H. über jenen der letzten Auktion bewegten, erfuhren Kalbfelle einen Preisabſchlag von rund 10 v. H. Es erzielten im einzelnen pro Pfund in Ral, bzw. in Pfennigen: 8 Kalbſelle bis 9 Pfund.22(1,40), über 9 Pfund.06(.18,75) norddeutſche 92,50(1,06) Schuß 60(66), Freſſer 70,25(71.75). Rinderhäute 20—29 Pfund 73,50(72), 30—49 Pfund 66—69(74), 50—59 Pfund 70,75—77,25(75,50), 60—79 Pfund 87,.25—90(87,25). 80 und mehr Pfund 87.75(85,50); mit Kopf bis 59 Pfund 54—56,2 (60) mit Kopf 60—79 Pfund 72—77,25(77). mit Kopf 80 und mehr Pfund 76,75(75,50). Ochſenhäute 30—49 Pfund, ſonſt in gleicher Gewichtsfolge 55.25 (58,50); 67,25(72): 77—82(81.50): 69—73.75 78,25): 52 150): 69,25 71): 59,75—60(60).— Farrenhäute 30—49 Pfund, darunter Gewichtsfolne wie vor: 57 bis 59(61): 55,25(58,25); 59.(60.25); 42,25—43,50(44) 53,50(52,50); 50,50(51.50); 36,50(41.25). Kuhhäute. Gewichtsfolge wie vor, 49,50—58(51.25); 52—54.50(58)5 Aerc(72,25): 78,25(72,25): 45(48); 58—62,25(60,50); 9161 Norddeutſche Häute a) Rinderhäute ohne Kopf 51(50,75: m. Ko 46,50(46,50): b) Ochſenhäute ohne Kopf 48,75(48,25);, mit K 44(49,25); c) Farrenhäute ohne Kopf 36(40,25): mit Kopf 35(39,75); d) Kuhhäute, bis 49 Pfund 44(44): über 50 Pfund 46,25(45,50): mit Kopf 41,50(41,50): Schußhäute aller Gewichte 38(36,50); Hamme felle, Wolle. 60(59,25), Blöſen 52,50(50). 8 Mannheimer Produktenbörſe— Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack zahlbar in Reichsmark. Amtliche Preisnotierungen vom 17. Juni 1928. 29.——31,50 Weizen inländ. neuer—.——— Roggenmehl mit Sack „ausländ. 30,50—33,50 Weizenkleie mit Sack 8,75— 9 Roggen, inländ, neuer 21.25—21,50 Trockentreber.—— ausländ. 22,50—23,— Rohmelaſſe—— Brau⸗Gerſte(ausl.) 26.——27.— Wieſenhen, loſe.75— 9,.— Futter-⸗ 19— 20.— Rotkleeheu——— Hafer, inländ.—.——.— Luzerne⸗Kleeheu loſe 11.20—11,50 „ ausländ. 19,25—23,50„gepreßt 11,25—11,75 Mais gelbes mit Sack 17.50—18.25 Preß · Stroh 5,40— 5,90 Weizenmehl Spez. O0 42,75—43,— Gebundenes Stroh.20—.70 Weizenbrotmehl Südd. 26,——31,50[ RNaps, mit Sack—.—— Serliner Metallbörſe vom 17. Juni Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 10 17. 16. 17. Elektrolyſkupfer 132,/% 132,% Aluminium Raffinadekupfer—.——.— in Barren 2,40⸗2,50.40⸗2,45 lei—.——— Zinn, ausl.—.——.— Rohzink Bb⸗Pr.) 6,80-6,85 68,0⸗68.5 Hüttenz nn— (fr. Verk.)—.——.— Nickel 3,40-3,50 3,408,50 lattenzink 60,0⸗6, 10 6,00⸗6,10[ Antimon.05.⸗1.10.05.1,10 luminium 2,35⸗2,40 2,35⸗2,40 J Silber für 1 Gr. 90,0⸗91,0 90,0⸗9½%0 London, 17. Juni Metallwarkt(In Lſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg. 16. 17 16. 17. Blei 31.20 31. Kupfer Kaſſa 57,50 57,25 beſtſelect. 63,75 63,75 Zink 33.75 33.55 do 3 Monat 58.35 58.13] Nickel—.——.—[iüeckſilber 15,25 15 do. Elekirol. 65,50 65,50] Zinn Kaſſa 269,50 272,.— J Regulus—.—— 6. Seite. Nr. 275 Neue Mannheimer ZJeitung(Mittag Ausgabe) Freitag, den 18. Juni 1928 Sportliche Kunoͤſchau Mannheimer Kegatta Die diesjährige Mannheimer Regatta findet wieder auf der idealen Rennſtrecke im Mühlauhafen ſtatt. Bei dem derzeitigen günſtigen Waſſerſtand dürfte die Strecke noch weit beſſer geworden ſein. Die Regattaſtrecke im Mühlauhafen zählt bekanntlich zu den beſten Deutſchlands. Trotz des Zuſammenfallens der Mannheimer mit der Kampfſpielregatte iſt das Meldeergebnis ſehr gut ausge⸗ fallen. Am Donnerstag abend war Meldeſchluß. Im ganzen ſind Meldungen von 32 Vereinen mit 837 Ruderern eingegangen, gegen 32 Vereine mit 919 Ruderern im vorigen Jahre. Es haben Vereine gemeldet aus Trier, Gießen, Limburg, Frankfurt, Kaſtel, Offenbach, Oberrad, Rüſſelsheim, Worms, Mainz, Oppenheim, Ludwigshafen, Frankenthal, Heidelberg, Karlsruhe, Stuttgart, Heilbronn und ſämt⸗ liche Mannheimer Vereine. Die Boote ſtarten in der aufgeführten Rei * Meldeergebniſſe: Mühlau-Vierer(6 Boote): 1. Akad R. C. Heidelberg, 2. Mann⸗ heimer.., 3. R. V. Ludwigshafen, 4. Mannheimer R. B. Amicitia, 5. R. G. Rheinau, 6. Mannheimer R. V. Baden. Junlor-Einer(10 Boote): 1. R. V. Karlsruhe, 2. Stuttgarter .., 3..V. Rüſſelsheim, 4..G. Undine Offenbach, 5..G. Worms, 6..G. Mainz, 7. R. V. Frankfurt, 8. Oberrad, 9. Offen⸗ bacher R.., 10. Frankfurter.G. Germania. Gaſt⸗Bierer(3 Boote): 1..G. Frankfurt⸗Sachſenhauſen 2. Kaſteler R.., 3. Offenbacher R. V. Straßburger Gedächtnis⸗Einer(5 Boote): 1. Gießener.., 2. Offenbacher.G. Undine, 3. Stuttgarter.., 4. Oberrad, 5. Lim⸗ burger R. V. 95. Achter für Junioren. Rheinpreis(5 Boote): 1. Mannheimer R.., 2. Frankfurter.G. Germania, 3..G. Frankfurt⸗Sachſen⸗ hauſen, 4. Luowigshafener R.., 5..V. Alemannia Karlsruhe. Jungmann⸗Vierer(13 Boote): 1. Karlsruher R. C. Salamander, 2. Limburger R. V. 95, 3. Karlsruher R.., 4..G. Schwaben, Heil⸗ bronn, 5. R. V. Rüſſelsheim, 6. Frankfurter.G. Germania, 7..G. Undine Offenbach, 8. Hellas Offenbach, 9..G. Trier, 10. Mann⸗ heimer R. V. Baden, 11. Mannheimer.V. Amicitia, 12. Ludwigs⸗ hafener R.., 18. R. G. Worms. Büchſenſtein⸗Gedächinis-Bierer(5 Boote): 1. Ludwigshafener R.., 2. Mainzer R.., 3. Frankfurter.G. Germania, 4. 9 7— R.., 5. Mannheimer R. V. Amicitia. Einer für Jungmannen(7 Boote): 1..C. Alemannia Karls⸗ ruhe, 2. Oberrad, 3. Offenbacher.G. Undine, 4. Mainzer R.., 5. Frankfurter R.., 6. Stuttgarter.., 7. R. V. Rüſſelsheim. Hochſchul⸗Vierer(5 Boote): 1. R. G. Trier, 2. Wormſer R.., 3. Mannheimer R. V. Baden, 4. Offenbacher R.., 5. Mannheim..G. Doppelzweier(5 Boote): 1. Stuttgarter.., 2. Gießener.., 3. Oberrad, 4. Offenbacher.G. Undine, 5. R. V. Rüſſelsheim. Kaiſer⸗Achker(5 Boote): 1. Mannheimer.V. Amicitia, 2. Frankfurter.G. Germania, 3. Kaſteler R.., 4. Mainzer R.., 5. Ludwigshafener R. V. 85 Badenia-Preis(Junſor-Bierer)(10 Boote): 1. Stuttgarter.., 2. Karlsruher.C. Alemannia, 3. Heidelberger.., 4. Frankfurter R.., 5. Limburger R. V. 95, 6. Oppenheimer R.., 7. Mannheimer .., 8. Ludwigshafener R.., 9. Mannheimer R. V. Amicitia, 10. Offenbacher.G. Undine. Verbands-Bierer(5 Boobe): 1. Ludwigshafener R.., 2. Frank⸗ furter R.., 3..G. Kaſtel, 4. Frankfurter.G. Germania, 5. Mann⸗ heimer R. V. Amicitia. Zweier ohne Steuermann(4 Boote): 1..Geſ. Trier; 2. Mann⸗ heimer R. Geſ.; 3. Offenbacher..; 4. Mannheimer R. V. Amicitia. Achker für Jungmannen(9 Boote): 1. Hellas Offenbach; 2. Frankfurter R..; 3..Geſ. Frankfurt⸗Sachſenhauſen; 4. Karls⸗ ruher R..; 5. Ludwigshafener..; 6. Mannheimer R. V. Amicitia; 7. R. Geſ. Schwaben Heilbronn; 8. Frankfurter R. Geſ. Germania; 9. R. Geſ. Trier. Kheinhafen-Preis⸗Bierer(7 Boote): 1. Stuttgarter.Geſ.; 2. R. Geſ. Rheinau; 3. Karlsruher R. C. Salamander; 4. Mannheimer R. V. Baden; 5. Offenbacher.Geſ. Undine; 6. Karlsruher.C. Ale⸗ mannia; 7. Mannheimer R. V. Amicitia. Olto Beck-Preis⸗Achter(3 Boote): 1. Wormſer R..; 2. Offen⸗ bacher R..; 3. Kaſteler.Geſ. Rheinmeiſterſchafk-Einer(10 Boote): 1. Limburger.V. 95; 2. Offenbacher.Geſ. Undine; 3..Geſ. Worms; 4. Oberrad: 5. Frankfurter.Geſ. Germania; 6. Mainzer.Geſ.; 7. R. V. Rüſſels⸗ heim; 8. Karlsruher R..; 9. Gießener..; 10. Stuttgarter.G. Leichtgewicht⸗Bierer(2 Boote): 1. R. Geſ. Heidelberg; 2. Hellas Offenbach. Zweier ohne Skteuermann(4 Boote): 1. Ludwigshafener R..; 2. Wormſer R..; 3. Heidelberger..; 4. Frankfurter R. V. Bonadies-Inſel⸗Preis⸗Achter(4 Boote): 1. Limburger R. V. 95; Frankfurter R..; 3. Hellas Offenbach; 4. R. Geſ. Schwaben heil⸗ ronn. Zeiler-Preis: 2. Vierer(10 Boote): 1..Geſ. Trier; 2. R. Geſ. Mannheim; 3. OffenbacherR..; 4..Geſ. Frankfurt⸗Sachſenhauſen; 5. R. Geſ. Kaſtel; 6. Wormſer R..; 7. Mannheimer R. V. Amicitia; 8. R. Geſ. Schwaben Heilbronn; 9. Mannheimer R. V. Baden; 10. R. Geſ. Worms. Großherzogs-Preis: Vierer ohne Steuermann(4 Boote): 1. Ludwigshafener..: 2. Mainzer R..; 3. Mannheimer.V. Amicitia; 4. Frankfurter.V. Neckar-Preis-Bierer(14 Boote): 1. Mannheimer..; 2. Mann⸗ heimer.V. Baden; 3..Geſ. Worms; 4..Geſ. Rheinau; 5. Mannheimer R. Geſ.; 6. Mannheimer.V. Amicitia; 7. Ludwigs⸗ hafener R..; 8. R. Geſ. Schwaben Heilbronn; 9. R. Geſ. Trier: 10. R. Geſ. Heidelberg; 11. Akad. R. C. Heidelberg; 12..V. Rüſſelsheim; 13. Frankenthaler R..; 14. Karlsruher.K. Salamander Jubiläums-Achter(9 Boote): 1. Monnheimer R..; 2..V. Limburg 95; 3. Ludwigshafener R..; 4. Frankfurter.G. Ger⸗ mania; 5. Wormſer R..; 6..Geſ. Frankfurt⸗Sachfenhauſen; 7. Franlkfurter R..; 8. R. Geſ. Trier; 9..C. Alemannia Karlsruhe. Flugſport Lrachklänge zum Süddeutſchlandflug Die Ergebniſſe des Höhenpreisſchätzens Soeben erfahren wir die Ergebniſſe der beiden Höhenſchätzuwꝛs⸗ wettbewerbe während der Mannheimer Flugwoche. die wir im fol⸗ genden wiedergeben. Erſter Tag— 5. Juni 1928. Die richtige Höhe des Fluzzeuges durch den an Vord mitgeführ⸗ ten verſiegelten Höhenmeſſer ermittekt, betrug 612 Meter über dem Fluzplatz. Unter den 2124 Höhenſchätzungen kamen 7 mit 610 M. der Wirklichkeit am nächſten, ſodaß das Los entſcheiden mußte. Den Ehrenpreis, ein Meſſing getriebenes Teeſervice gewann Frau Elſe Neubauer⸗Neu⸗Oftheim. Den erſten Preis— eine Luftreiſe von Mannheim nach Berlin— erhielt Fräulein Anni Boſſert, Mann⸗ heim, während Herr Philipp Leiſt. Mannheim mit einem Freifluge über Mannheim den zweiten Preis bekommen hat. Der Zweite Taa— 6. Juni 1926 zeigte eine weſentlich ſtärkere Beteiligung an dem Preisſchätzen. denn es wurden nicht weniger als 6182 Höhenſchätzungskarten abgegeben Die richtige Höhe mit 558 Meter wurde von zwei Bewerbern ge⸗ troffen, bei denen das Los entſcheiden mußte. Herr Oskar Knorb, Mannheim⸗Käfertal bekam den Ehrenpreis, eine Bowle mit 12 Glä⸗ ſern, während Herr Johannes Gilles, den erſten Preis gewann, eine Reiſe im Fluazeuge von Mannheim nach München. Herr Ed. Schulz. Mannheim erhielt mit ſeiner Schätzung auf 557 Meter den zweiten Preis. der in einer Luftreiſe von Mannheim nach Baſel ber ſteht. Er kann alſo das ſchönſte Stück des Streckenflüges ben dik Wettbewerber während des Süddeutſchlandfluges abflogen, ſich aus der Laft ſelöſt anſehen. Hoffentlich ſucht er ſich beſſeres Wetter dag aus. Den 3. Preis. endlich ein Rundflug über Mannheim, erhie Frau Dr. Schmidt. Mannheim⸗Spelzenſtraße, die aus 20 auf Meter lautenden Schätzungen ausgeloſt wurde. Einen recht intereſſanten Einblick in die Schwierigkeiten, die Höhe eines Flugzeuges annähernd richtig zu ſchätzen, bieten die folgenden ſtatiſtiſchen Zuſammenſtellungen. Am erſten Taage war klare Sich ſodaß die Höhe des Flugzeuges im allgemeinen niedrizer geſchäßzt wurde. 10 Schätzungen lagen unter 100 Meter. 1400 bei 1 7 Meter, 188 zwiſchen 600 und 700 Meter, alſo die richtiae Höhe, ga bei 700 bis 1000 Meter, 156 zwiſchen 1000 und 2000 Meter. Die reſt⸗ lichen 23 Schätzungen lagen zwiſchen 2000 und 13 000 Meter. Der zweite Tan mit trübem Wetter zeigte das entgegengeſetzte Bild. das Flugzeug wurde faſt durchweg zu hoch geſchätzt. 896 Schät⸗ zungen lagen unter 500 Meter. Als richtig geſchätzt mit 5 1 Meter ſind 735 Antworten zu bezeichnen. Die Mehrzahl der Schät⸗ zungen. 3682 lagen zwiſchen 600 und 1000 Meter. 43 ſchätzten 1000 bis 2000 Meter, 26 Karten gaben Höhen von 2000 bis 8000 Meter an. Fechten Die Deutſchen Fechtmeiſterſchaften Deulſche Meiſterſchaft im Florelt⸗Jechten: 1. und Deutſcher Meiſter 1926: Erwin Casmir.C. Hermannia⸗Frankfurt/.; 2. Hans Thomſon Offenbach; 3. Julius Thomſon Offenbach; Hothorn⸗Chemnitz; 5. Dr. Hoops Berlin. Nachdem Erwin Casmir⸗Hermannia Frankfurt am Samstag die deutſche Meiſterſchaft im Florettfechten erfolgreich verteidigt hatte, ſicherte er ſich am Sonntag auch im Säbel⸗ und Degenfechten wie⸗ derum den Titel. Im Degenfechten belegte der Fechtelub Hermannia Frankfurt die drei erſten Plätze. Die Damenmeiſterſchaften brachten im Florettfechen Frl. Helene Meyer⸗Offenbach und im Degenfechten Frau Lieſe Hartmann⸗Offenbach den Titel. Deutſche Meiſterſchaft im Säbel⸗Fechten: 1. Erwin Casmir F. C. Hermannia Frankfurt 8 Siege: 2. Hans Thomſon F. C. Offen⸗ bach 7 Siege; 3. Heinr. Moos F. C. Hermannia Frankfurt 5 Siege: 4. Jack F. C. Hermannia Frankfurt 4 Siege; 5. Leonardt Dresdner .C. 4 Siege. Deuiſche Meiſterſchaft im Degen⸗FJechten: 1. Erwin Casmir F. C. Hermannia Frankfurt 7 Siege; 2. Heinr. Moos F. C. Hermannta Frankfurt 6 Siege; 3. Jack F. C. Hermannia Frankfurt 6 Siege; 4 Mathes Münchener Florett⸗Club 4 Siege; 5. Julius Thomſon T. V. Offenbach 4 Siege. Deufſche Damen⸗Meiſterſchaft im Jlorett⸗FJechten: 1. Frl. Helene 98 yer Offenbach 6 Siege; 2. Frau Lieſe Hartmann Offenbach ege. Deuſſche Damen-Meiſterſchaft im Degen-Fechten: 1. Lieſe Hartmann Offenbach: 2. Frl. Helene Mayer Offenbach. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Junt Rhein⸗Begel J 13. 14. 15 18. 17, 18. feckar-Pegelſ 18 J 14. 15,J 6,J 17, 15, Schuſterinſel'3,15 8,32 8,28 8,88 8,32 8,38[Mannheim 52,8,908,97 5,96.965.83 Kehl 44,02 4,18.32.28.28 4,24 Jagſtfeld.—2,80 205206,185.0⁰¹ Maxau 6,166,81 ,44.50 6,586.54 Mannheim.53 5,815,98.5208.90 6,00 Caub. 3,85 3,888,58.13 4,28.2 Köln 8,80 8,86,4, 18 4,48.48,4.44 Herausgeber. Drucker und Verſeger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung 0 m. b..“ Mannbeim. E 6,. 2 Direktion: Ferdinand Heume, Chefredakteur: K. Fiſcher(in Ferien)h.— Verantwortliche Rebakteuret Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. Fritz Bammaß Kommunalvpolitik und Lokales: i. V. Franz Kircher.— Sport un Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Fr Kircher.— Anzeigen: Jof Bernhardt. 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Mai 1926 erhielt 8 8 Satz 2 Vertretungsbefugnis ſchränkter Haftung“ in Mannheim. Durch Be⸗ ſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 28. Mai 1926 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt. Die Hans Struck iſt erloſchen. erloſchen. Arthur Graf. Kaufmann. Hamburg iſt zum Liquidator beſtellt. 8.„Frumentum. Geſellſchaft mit beſchränk⸗ Wichtig für alle Fernſprechteilnehmer! Im Poſtgebäude in O 2 iſt in der Schalter⸗ vorhalle gegenüber dem Eingana zur Tele⸗ gramm⸗ Annahme eine Vorführungsſtelle ein⸗ gerichtet worden. Hier wird den Teilnehmern die Handhabung der Fernſprechapparate mit Wählerſcheibe erklärt und werden ſonſtige Auskünfte über den ſelbſtätigen Fernſprechbe⸗ des Geſchäftsführers Die Prokuren ſind Man rühre mich kalt an und lasse mich dann 20 Minuten kochen. Alsdann verwandle ich mich in 6 Teller hochfeine, schmackhafte Suppe. Meine Familie besteht aus den Sorten: Erbs teln, Erbs mit Speck. Erbs mit Rels Blumenkohl, Spargel. Tometen, Grunkern. Pilz. Ochsenschwanz, Krebs. Teigwaren. 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