Wittwoch, 23. Juni Neuo Bezugspreiſe; In Mannheim und Umgebung ſrei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlicher Verhältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Seſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtraße 6. Schwetzinger⸗ ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943. 7944 u. 7945. Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 284 lannheimerSeitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei Vorauszahlung pro emſp Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklavn —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechne! Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Aus gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewal oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 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Einleitung von Hilfsmaßnahmen des Reiches für die notleidenden gewerblichen, kaufmänniſchen und land⸗ wirtſchaftlichen Bevölkerungsſchichten im Saargrenzgürtel einer ein⸗ gehenden Prüfung unterzogen und auch mit den beteiligten Länder⸗ regierungen erörtert. Nach Anſicht der Reichsregierung kommt an Hilfsmaßnahmen des Reiches in erſter Linie die raſche und wirkſame Belebung der Bautätigkeit im Notgebiet durch Gewäh⸗ rung langfriſtiger Baukredite in Betracht. Zu dieſem Zwecke ſoll aus dem 200 Millionen⸗Fonds zur Förderung des Kleinwohnungs⸗ baues ein Betrag von mindeſtens—4 Millionen für den Saargrenzgürtel abgezweigt werden mit der Maßgabe, daß beim Reichsrat alsbald eine entſprechende Erweiterung der Ver⸗ wendungsbeſtimmungen jenes Fonds nachgeſucht werden wird. Ueber die Höhe der Verzinſung und die ſonſtigen Bedingungen ſind Ver⸗ ungen zwiſchen dem Reichsarbeits⸗ und dem Reichsfinanzmini⸗ ſterium im Gange. Dagegen ſieht ſich die Reichsregierung bei aller Würdigung der Nöte der genannten Bevölkerungskreiſe im Hinblick auf die Entwicklung der Reichsfinanzen und auf Berufungsmöglich⸗ keiten aus anderen Teilen des Reiches leider nicht imſtande, neben den Baukrediten noch weitere Kredite oder Umſtellungszuſchüſſe in der vorgeſchlagenen Art und Höhe aus Reichsmitteln verfügbar zu wachen. Der Herr Reichsminiſter der Finanzen beab⸗ ſtigt, unmittelbar nach ſeiner bevorſtehenden Rückkehr vom Urlaub dem Haushaltsausſchuß des Reichstages ein genaues Bild über die Lage der Reichsfinanzen zu geben. Er wird dabei auch die Unmög⸗ lichkeit neuer in ihren Auswirkungen unüberſehbare Hilfsaktionen des Reiches, wie ſie hier gewünſcht worden ſind, näher begründen. Die Reichsregierung hatte als äußerſtes Maß des nach dem Stande der Reichsfinanzen Vertretbaren in Erwägung gezogen, ſich an etwaigen Hilfsmaßnahmen der beteiligten Länder in beſchränktem Rahmen zu beteiligen. Dieſer Weg hat ſich aber in⸗ zwiſchen als ungangbar erwieſen, weil die Regierungen der in Frage kommenden Länder übereinſtimmend erklärt haben, daß ſie zu finan⸗ ziellen Leiſtungen der hier in Frage kommenden Art und auch nach ihrer Auffaſſung nicht zuſtändig ſeien. Das Reichsminiſterium für die beſetzten Gebiete behält ſich vor, nach Abſchluß der Erörterungen in dieſem Ausſchuß mit erneuten Anträgen an die Reichsregierung heranzugehenn Abg. Bayersdörffer(B. V..) ſchilderte die Notlage ge⸗ rade der Saargrenzgebiete und verwies darauf, daß anläßlich der Be⸗ reiſung der Saargrenzgebiete durch eine Regierungskommiſſion feſt⸗ geſtellt worden iſt, daß für die notleidenden Erwerbsſtände ein Kre⸗ dit von mindeſtens 12 Millionen gewährt werden müſſe. Er gab hierauf zwei Anträge bekannt, die im Ausſchuß geſtellt worden ſind. In dem erſten der Anträge wird gefordert, Steuererleichterungen, ſo⸗ weit ſie noch nicht durchgeführt ſind, ſofort in Angriff zu nehmen. Fer⸗ ner durch Reichsaufträge die Wirtſchaft im Saargrenzgebiet zu be⸗ leben und durch einen zinsloſen Kredit von 4 Millionen die Bautätig⸗ keit zu fördern. Im zweiten Antrag wird verlangt, im Nachtrags⸗ etat für das Jahr 1926 insgeſamt 12 Millionen, davon 7 Millionen „A fond perdu“ und 5 Millionen auf dem Wege des Kredites zur Verfügung zu ſtellen. Die Abg. Dr. Becker(D. V..), Hofmann(.), Dr. Jö⸗ riſſen(Wirtſchaftl. Vergg.) und Dr. von Dryander (Dutt) ſprechen ſich für eine Vertagung aus, um unmittelbar mit m Reichsminiſter der Finanzen über die Bereitſtellung dieſer Mit⸗ tel verhandeln zu können. Reichskanzler Dr. Marx erwiderte, daß er den Reichs⸗ ſinanzminiſter nach ſeiner Rückkehr bitten werde, an den Verhandlun⸗ gen des Ausſchuſſes ſich zu beteiligen. Bezüglich mancher Beſchwer⸗ „die vorgebracht wurden, erklärte er, daß unter den mehrfachen Gründen, die das Kabinett zu ſeiner eben bekannt gegebenen Stel⸗ lungnahme geführt haben. ſehr weſentlich auch die Erwägung gewe⸗ ſen ſei, daß eine Menge von Berufungen aus anderen Gebieten des iches erfolgen könnten, wenn die vom Reichstag nunmehr gefor⸗ derten Mittel für das Saargrenzgebiet bewilligt würden. Es wurde darauf Vertagung dieſes Punktes, ebenſo der Frage der Erhöhung des Kulturfonds und der Frage der Hilfsmaßnahmen für die Städte und Landgemeinden der beſetzten Gebiete auf Freitag beſchloſſen. Bezüglich einiger vorgebrachter Beſchwerden erklärte der Reichskanzler: „Die Regierung verkennt keineswegs die Not im Saargrenzgebiet. Sie weiß auch, daß nicht nur die Arbeiterſchichten allein dieſe Not zu tragen haben, ſondern iſt ſich bewußt, daß vielleicht noch größere Not in den Mittelſtandskreiſen herrſcht. Sie würde gern helfen. wenn ſie nicht durch die troſtloſe Lage der Reichsfinanzen da⸗ ran gehindert wäre. Wenn z. B. von Oberſchleſien Anſprüche an die Reichskaſſe geſtellt werden, ſo muß die Regierung ebenfalls gewiſſen⸗ haft prüfen, ob Mittel gewährt werden können oder nicht. Die Ar⸗ beit des Ausſchuſſes war gewiß bisher allein ſchon deshalb erſprieß⸗ ch, weil auf vielen Gebieten Erhöhungen von gewährten Mitteln er⸗ reicht worden ſind. So wird im Nachtragsetat für 1926 aufgrund der Anträge des Ausſchuſſes eine Erhöhung des Baufonds angeſtrebt und ſerner ſind erhöhte Mittel für kulturelle Zwecke vorhanden. Der Ausſchuß wandte ſich dann der Frage des E rſatz es für beſchlagnahmte Wohnungen im beſetzten Gebiete zu. Staatsſekretär Schmid gibt auf Grund neuerdings feſtgeſtellter Zahlen nähere Angaben über die Stärke der Gendarmerie bekannt. In dem heute von den Fran⸗ zoſen beſetzten Gebiet befinden ſich 53 Gendarmerieſtationen mit 420 Gendarmen, darunter 331 Verheirateten. Vor der Räumung der erſten Zone befanden ſich 52 Gendarmerieſtationen mit 392 Gendarmen, von denen 309 verheiratet waren, im beſetzten Gebiet. Das Endergebnis weiſt alſo eine Vermehrung von 28 Mann gegenüber dem Stand vor der Räumung der erſten Zone auf. Von den heute vorhandenen 53 Stationen befinden ſich 30 in Orten, in denen keine Garniſon liegt. Für die belgiſche Zone lauten die Zahlen folgendermaßen: 8 Stationen mit 154 Mann, darunter 44 Verhei⸗ rateten, gegenüber 8 Stationen mit 179 Gendarmen, von denen 52 verheiratet waren vor der Räumung der erſten Zone. Hierbei iſt demnach ein Rückgang von 25 Mann feſtzuſtellen. Vier dieſer Stationen befinden ſich in Städten, die keine Garniſon haben. In der engliſchen Zone ſind Gendarmerieſtationen nicht vorhanden. Staatsſekretär Schmid hob hervor, daß dies natürlich kein befrie⸗ digendes Bild darſtelle und teilte mit, daß die Bemühungen des Reichskommiſſars für die beſetzten rheiniſchen Gebiete und der Reichs⸗ regierung darauf abzielen, weitere Milderungen auf dieſem Ge⸗ biete zu erreichen. Ein Vertreter des Reichsminiſteriums für die be⸗ ſetzten Gebiete gab darauf einen eingehenden Bericht über die Frage des Erſatzes für beſchlagnahmte Wohnungen. So⸗ dann wandte man ſich der Frage der Rentner, Penſionäre und Beamten des Saargebietes uſw. zu, die ihre Bezüge in Frankenwährung erhalten. Es handelt ſich um diejenigen Per⸗ ſonen, die teilweiſe Jahrzehnte hindurch auf Gruben des Saar⸗ gebietes gearbeitet haben und auf Grund ihrer Verſicherungs⸗ leiſtungen Anſpruch auf Renten haben. Dieſe Renten werden ihnen heute in franzöſiſcher Währung ausbezahlt. Aus der Ausſprache er⸗ gab ſich, daß der Knappſchaftsverein des Saargebietes durch den Reichsknappſchaftsverein 1,5 Millionen Mk. für Hilfeleiſtungs⸗ zwecke angeboten bekommen hat. Dieſes Angebot iſt jedoch nicht an⸗ genommen worden. Ein ſtarkes Hemmnis beſteht in der Haltung der Franzoſen innerhalb der Saarverwaltung, die die Konſequenzen für die franzöſiſchen Bergarbeiter ſcheuen. Die franzöſiſchen Regie⸗ rungsmitglieder wollen keinesfalls dulden, daß die Saarbergarbeiter finanziell beſſer geſtellt ſein ſollen als die franzöſiſchen Bergarbeiter. Von der Reichsregierung wurde hierzu erklärt, daß dauernde Ver⸗ handlungn geführt werden und man bemüht iſt, jeden Vorteil wahr⸗ zunehmen. Man hofft, noch im Laufe dieſes Jahres zu einem be⸗ friedigenden Abſchluß zu kommen. Einen beſonderen Punkt der Tagesordnung nahmen die Hilfsmaßnahmen für die Stadt Germersheim ein. Die ehemalige Feſtung Germersheim mußte nach dem Frie⸗ densvertrag geſchleift werden. Dadurch ſind der Stadt gewaltige Ausgaben erwachſen die ſie in Schulden geſtürzt haben. Heute hat Germersheim noch 3000 Einwohner, 6000(einſchließlich Militär) zu Friedenszeiten. Der Stadthaushalt ſchließt mit einem Defizit von 146 000 Mark ab. Beantragt wird die Zurverfügungſtellung einer Summe von 240 000 Mark. Von dem Feſtungsgebiet ſind 380 ha von den Franzoſen beſchlagnahmt worden, die jedoch nur unter der Bedingung an die Stadteinwohner verpachtet werden ſollen, daß die Stadt Germersheim für 16 Familien Wohnungen erbaut. Der Ag. Hofmann⸗Ludwigshafen(3) ſetzte ſich für die Anträge der Stadt Germersheim ein. Von ſeiten des Reichs⸗ miniſteriums für die beſetzten Gebiete wurde erklärt, daß es Sache Bayerns ſei, die gewünſchte geldliche Unterſtützung der Stadt Ger⸗ mershim zuteil werden zu laſſen. Hierauf wurden die Verhandlungen vertagt. zum Attentat euf Kemal paſcha 8 London, 23. Juni.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Den Ent⸗ hüllungen über die weitverzweigte Verſchwörung gegen Kemal Paſcha wird hier erhebliche politiſche Wichtigkeit beigemeſſen. Man will die Hand Rußlands in dem gegen Kemals Feinden gerichteten Manöver erblicken. Der diplomaliſche Mitarbeiter des„Daily Tele⸗ graph“ behauptet, hierüber folgendes erfahren zu haben: Eine ge⸗ wiſſe ausländiſche Macht, deren Geheimagenten befonders gut und ſchnell über die Türkei informiert ſind, erhält einen Bericht über die Eindrücke von der Verſchwörung gegen das Regime Kemals. Dieſer bezweifelt die Echtheit der dem Tribunal in Stnyrna vorliegenden Beweiſe, die Verſchwörung ſelbſt ſei nicht unmöglich. Aber die weiteren gegen ſoviel hervorragende militäriſche Perſönlichkeiten vor⸗ gebrachten Beſchuldigungen ſeien mit Vorſicht aufzunehmen. Sie be⸗ deuten nicht, daß dieſe Perſonen wegen ihrer Beziehungen zu aus⸗ wärtigen Regierungen und ihrer Popularität bei der gegenwärtigen Regierung unbeliebt wären und daß es ſich um einen Verſuch handelt, die Gelegenheit des Attentatsplanes zu benutzen, um ſie los zu wer⸗ den. Mitglieder der ruſſiſchen Tſcheka ſollen hauptſächlich bei der Denunzierung dieſer beſchuldigten Perſönlichkeiten tätig geweſen ſein. Moskau ſei einigen davon feindlich geſinnt, beſonders dem General Berkir Paſcha, weil er ſeinerzeit vor Abſchluß des ruſſiſch⸗ türkiſchen Vertrages das ruſſiſche Angebot der militäriſchen Hilfe bei einem engliſch⸗türkiſch⸗griechiſchen Angriffe heftig bekämpfte. Die Verhafteten ſeien meiſt Türken, während die internationale Gruppe von Moskau verſchont wurde. Ferner gaben die ruſſiſchen Agenten zu verſtehen, daß die Verſchwörung von einer fremden Peacht unterſtützt worden ſei. Darnach ſcheint alſo auf ein gehelmes Intrigenſpiel zwiſchen England und Rußland auf kürkiſchem Boden hingedeutet zu werden. Die Wirtſchaſtsmacht der Vereinigten Staaten Von A. Heinrichsbauer⸗Eſſen Wenn man ſich über die Wirtſchaftsmacht der Ver. Staaten klar werden will, tut man am beſten daran, ſich zu vergegenwärtigen, wie der amerikaniſche prozentuale Anteil in wichtigen Artikeln der Welterzeugung iſt. Die nachſtehenden Ziffern zeigen den Prozent⸗ ſatz der amerikaniſchen Gütererzeugung und Verkehrsmittel, ver⸗ guchen mit den entſprechenden Mengen der geſamten Welt: Der amerikaniſche prozentuale Anteil an der Welterzeugung be⸗ trug bei Kohlen 43,5 Prozent, Petroleum 71,9, Kupfer 52,7, Roh⸗ eiſen 60,2, Rohſtahlblöcke und Stahlformguß 59,8, Baumwolle 52,0, Weizen 21,3, Vauholz 52,6, Eingetragene Automobile 82,7, Tele⸗ phone und Telegraphen 57,8, Eiſenbahnen 33,9 und beim Kautſchuk⸗ verbrauch 70,9 Prozent. Beachtlich iſt, daß die Steigerung der nordamerikaniſchen Produktionskraft gerade in den letzten Jahren ſo außerordentlichen Umfang angenommen hat. Zwiſchen den Jahren 1900 und 1923 ſtieg die Förderung im Bergbau um 69 Prozent, die Erzeugung der Induſtrie um 189 Prozent, im Ackerbau um 35 Pro⸗ zent uſw. Als Inder für die gegenwärtige intenſive Tätigkeit kann die Ziffer der Frachtladungen dienen, die ſich im Durchichnitt der letzten Monate auf eine Wagengeſtellung von 4 220 000 Wagen belief, das iſt 22 Prozent mehr als im Jahre 1919, das ſchon als ein ſehr gutes Jahr galt. Obgleich der Ackerbau ſich nicht in demſelben Maße entwickelt hat wie Bergbau und Induſtrie, ſo kann doch ein großer Teil des gegenwärtigen Wohlſtandes der Ver. Staaten der ſtarken Steigerung der Ernteerträgniſſe zugeſchrieben werden. Eine ziemlich genaue Schätzung beziffert den Mehrwert der fünf haupt⸗ ſächlichſten Ernten der Vereinigten Staaten im Jahre 1924 infolge des Anziehens der Weltmarktpreiſe auf 150 Millionen Pfund Ster⸗ ling. Welche enormen Beträge die Amerikaner in die Moder⸗ niſierung ihrer Anlagen ſtecken, geht daraus hervor, daß ſie allein in den letzten 4 Jahren 2850 Mill. Dollar nur für Neu⸗ ausrüſtung und für Verbeſſerung des Eiſenbahnoberbaues veraus⸗ gabt haben. Die Folge war, daß ſie eine Beſchleunigung des Fracht⸗ verkehrs um rund 35 Prozent erzielen konnten. Im Jahre 1915 be⸗ trug die täglichen Wagenmeilenzahl rund 10 Meilen, im Jahre 1924 dagegen rund 27 Meilen. Der ſtark geſteigerte Ausnutzungs⸗ koeffizient der Eiſenbahnen hat durch Beſchleunigung der Güter⸗ verteilung große Mittel frei gemacht, die früher in Lagerbeſtänden ſeſtgelegt werden mußten. Auch auf anderen Gebieten läßt ſich eine ſtarke Vermeh⸗ rung der Produktionsintenſität feſtſtellen. Wenn 100 die Indeypnummer für Erzeugung, Arbeit und Kraft⸗ anlagen im Jahre 1899 bedeutet, ſo zeigen die folgenden Index⸗ ziffern die Verhältniſſe Ende 1921 und 1923: Kraftanlagen im Jahre 1921— 310, im Jahre 1923— 336; erzeugte Gütermenge 1921 — 200, 1923— 285; Zahl der Lohnempfänger 1921— 150, 1923 — 190. Mit anderen Worten: die Gütererzeugung hat ſich infolge der vermehrten Intenſität weſenlich ſtärker vermehrt als die Zahl der beſchäftigten Lohnempfänger. Mit die Folge dieſer Ausgeſtal⸗ tung der amerikaniſchen Wirtſchaft iſt der Umſtand, daß der An⸗ teil der Löhne und Arbeitskoſten ganz erheblich geſenkt werden konnte. So ſind z. B. im Frachtverkehr die Koſten des Zugperſonals von 24,3 Cents per 1000 Großfrachttonnen⸗ Meilen auf 18,4 Cents und die Koſten des Maſchinenperſonals von 20,7 Cents auf 15,7 Cents gefallen. In den letzten zehn Jahren hat ſich die Geſamtbewegung der Eiſenbahnfrachten um 25 Proz. vermehrt, während die Zahl der Angeſtellten ſich nicht verändert hat. Ebenſo bemerkenswert ſind die Verhältniſſe in der Landwirt⸗ ſchaft, bei der man annimmt, daß in den letzten zehn Jahren die Zahl der Landwirte um 2 Prozent abgenommen, während der Wert der landwirtſchaftlichen Erzeugung ſich um 25 Prozent vermehrt hat. Unter dieſen Umſtänden konnte die Finanzkraft Nordamerikas tändig zunehmen mit der Folge, daß ſich Amerika immer mehr zum Finanzier der Welt entwickeln konnte. Es betrugen: Anlagen der Ver. Staaten Aysländiſche Kapitalan⸗ im Auslande lagen in den Ver Staaten in Millionen Dollar 1896 bis 1914(jährl.(Durchſchn.) 53 105 1920 1445 674 1923 444 410 1924 959 364 Der Aufſtieg von dem Vorkriegsjahresdurchſchnitt auf den Gipfel von 1920 iſt überwältigend. Von dieſem Jahre bis zum Jahre 1923 zeigt ſich ein ſtetiger Rückgang, bis das Jahr 1924 einen weiteren plötzlichen und machtvollen Aufſtieg brachte. Ob die Entwicklung der Vereinigten Staaten in dem Tempo der letzten Jahre weitergehen wird, erſcheint nicht ganz ſicher. Es ſcheint auch ſo, als ob weite Kreiſe der nordamerikaniſchen Gewerbetreibenden nicht mehr mit einem Aufſchwung im Ausmaß der letzten Jahre rechneten. Jedenfalls läßt ſich— was außer⸗ ordentlich intereſſant iſt— deutlich feſtſtellen, daß die Zeit des intenſiven Fabrikneubaues vorbei iſt, wie ſich aus dem Vergleich der induſtriellen Bautätigkeit mit der privaten Bautätigkeit ergibt. Im Jahre 1920 betrug die induſtrielle Bautätigkeit 23 Prozent der geſamten Bautätigkeit, während der Wohnungsbau nur auf 22 Prozent beziffert wurde. Im Jahre 1923 waren die Ziffern für Induſtriebauten 10,8 Prozent, für Wohnungsbau aber 45,1 Prozent. Das zeigt deutlich, daß der Induſtriebau allmählich zu⸗ rückgeht, und daß die Hauptmaſſe der Bautätigkeit heutzutage auf den Wohlſtand des einzelnen Bürgers und die rapide Zunahme des Hauseigentums zurückzuführen iſt. Aus dieſen Zahlen darf man die Folgerung ziehen, daß die Vermehrung der induſtriellen Kapa⸗ zität rückläufige Tendenz aufweiſt. Verlängerung der Jollſtundung für das Saargebiet — Saarbrücken, 23. Juni. Der Reichsfinanzminiſter t di Zollſtundungen für das Saargebiet um einen 5 lammen alſo bis zu 13 Monaten) verlängert, 2. Seite. Nr. 284 Reue Manahenner Zetmug(Abeud- Nusgubc mittwoch, den 23. Juni 1926 Die franzöſiſche Miniſterkriſe Paris, 23. Juni.(Von unſ. Pariſer Vertreter.)„So oder ſo!, erklärte Briand nach der Rückkehr aus dem Elyſee den Jour⸗ maliſten,„bis heute mittag wird die Lage geklärt ſein.“ Briand gab ſelbſt zu, daß er gezwungen ſei, ſich etwas rätelhaft auszu⸗ drücken. Tatſächlich liegt der Weg zu einer Löſung noch immer im Dunkeln. Nachdem Caillaux ſeine entſchiedene Abneigung er⸗ kennen ließ, mit Poincare in einem Miniſterium zu ſitzen, beeilte ſich der frühere Präſident der Republik zu erklären, daß bisher ihm noch nicht die Frage geſtellt ſei, ob er Caillaux als Kabinetts⸗ mitglied akzeptieren wollte. Doumer, deſſen Kandidatur in der Kammer ebenſoviel Spott wie Entrüſtung prcwozierte, wäre wohl der ſchlechteſte Finanzminiſter, den Briand wählen könnte. Auf jeden Fall läßt ſich jetzt ſchon ſagen, daß ein Kabinett Briand Doumer—Poincare die Kriſe für einen Augenblick wohl unterbrechen würde, doch bloß, um nachher noch ſchärfer ausbrechen zu laſſen. Denn einen feſten Halt würde ein ſolches Kabinett nicht finden und ebenſowenig die Kraft beſitzen, eine Finanzdikta⸗ tur herzuſtellen. Man beſchäftigt ſich daher mit der Frage, welche Kombinationen eigentlich momentan möglich ſind. Dieſe ſeien hier kurz zufammengefaßt: 1. Eine Kombination Briand—Caillaux, in der Caillaux die Präſidentſchaft und Finanzen übernimmt, während Briand das Außenamt behält. 2. Eine Regierung Briand mit Poin⸗ care als Juſtizminiſter und Doumer Finanzminiſter. 3. Eine Kom⸗ bination, in der Briand Miniſterpräſident und die Leitung des Aus⸗ wärtigen Barthou übergeben wird, um ſelbſt das Finanzminiſterium zu übernehmen. In dieſem Falle würde jedoch Briand nur das Sprachrohr des Finanzminiſteriums ſein, zu deſſen eigentlichen Lei⸗ tern der Gouverneur der Bank von Frankveich Sergent, der Wirt⸗ Profeſſor Riſt und der Deputierte Pieti ernannt wurden. Die erſtgenannte Kombination mit Caillaux an der Spitze wird jedenfalls als diejenige, deren Verwirklichung von der allergrößten Tragweite für die auswärtige und innere Politik Frankreichs wäre, betrachtet. Caillaux hat geſtern nachmittag in einer Verſammlung der linksrepublikaniſchen Gruppe der Deputiertenkammer und des Segats ſein Finanzprogramm entwickelt. Er legte geſtern abend dem Kabinettsbildner Briand einige Anträge vor, die ſich auf die poli⸗ tiſche Vorbereitung einer großzügigen Finanzreform beziehen. Die Freunde Caillaux' teilten in den Wandelgängen der Kam⸗ mer hierüber folgendes mit: Caillaux begab ſich zu Briand, um vor⸗ her eine negative Antwort auf den Antrag zu erteilen, in ein Kabinett mit Poincaré einzutreten. Der frühere Finanzminiſter will unbedingt Herr der Situation ſein, nach innen und nach außen. Er will den Franken ſtabiliſieren und dazu gehört auch eine Anpaſſung der Ge⸗ hälter. Um Unruhen und Streiks zu verhüten, iſt eine ſtarke Hand notwendig. Caillaux braucht daher eine ſichere militäriſche Organi⸗ ſation und gleichzeitig müßte zwiſchen ihm als Leiter der Finanzen und dem Innenminiſter engſte Fühlungnahme beſtehen. Malvy würde von Caillaux zum Innenminiſter ernannt werden. Ordnung auf den Straßen, Ordnung in den Finanzen, ſo ſprach Caillaux zu Briand, der begreiflicherweiſe auf die ihm, gemachten Vorſchläge des früheren Finanzminiſters eine poſitive Antwort nicht geben konnte. Die Pläne Caillaux' gehen im übrigen noch viel weiter, denn der frühere Finanzminiſter beabſichtigt eine Verknüpfung der inneren Finanzreform mit einer Neuorienfierung der europäiſchen Politik Frankreichs Er bertritt den Standpunkt, daß man der Gefahr, den engliſchen und amerikaniſchen Geldgebern endgültig zu verfallen, nur durch ein neues europäiſches Wirtſchaftsſtatut entrinnen könne. Hinter dieſer Formel ſteckt die engſte wirtſchaftliche Annähe⸗ rung an Deutſchland. Es iſt bekannt, daß Caillaux ſeinen Weg für den einzig möglichen hält, um die finanzielle und wirt⸗ ſchaftliche Lage ſeines Landes zu beſſern. Briands außenpolitiſche Orientierung ſtimmt mit der Caillaux nicht überein, weshalb die geſtrige Konferenz der beiden Staatsmänner ein negatives Er⸗ gebnis zeitigte. Die Zeitungen ſpiegeln heute die hochgradige Nervoſität der öffentlichen Meinung wieder und nehmen faſt ohne Ausnahme gegen eine neue Inflation Stellung. Caillaux Finanzminiſter yYParis, 23. Juni.(.35 Nm.) Die Miniſterkriſe iſt endlich gelöſt, nachdem heute 1 Uhr bekannt gegeben werden konnte, daß Calllaur das Jinanzminiſterium übernommen habe. Die Bedingungen, die Caillaux geſtellt hat, ſind noch nicht bekennt. Das Kabineit dürfte heule nachmittag raſch gebildet werden. ———.§.⅛mꝶmr rrr rrrr Keparationslieſferungen [ Berlin, 23. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Mai wurden, wie wir hören, von Frankreich im Rahmen der Reparations⸗ lieferungen 169 Sachlieferungsverträge(außer Kohlen und Farb⸗ ſtoffe) im Geſamtwerte von 10,2 Millionen Reichsmark genehmigt, gegenüber dem April mit 127 Verträgen im Werte von 7,3 Millionen Reichsmark iſt alſo eine beträchtliche Steigerung feſtzuſtellen. Der Geſamtwert der ſeit dem Inkrafttreten des Sachverſtändigenberichts am 31. Mai genehmigten Sachlieferungsverträge ſtellt ſich auf 261,6 Millionen Reichsmark. Ein größerer Teil der Verträge betrifft Abſchlüſſe mit Kriegsbeſchädigten. Die Zahl der im Mai genehmigten belgiſchen Verträge be⸗ trug 49 im Werte von Million Reichsmark, gegenüber 150 Verträ⸗ gen im Wert von 8,2 Millionen Reichsmark im April. Der Geſamt⸗ wert der für Belgien ſeit dem Inkrafttreten des Sachverſtändigen⸗ —4 6 genehmigten Verträge beziffert ſich auf 60,5 Millionen Reichs⸗ mark. Ausſchreitungen gegen Keichsdeutſche in Riga Wie die„Rigaſche Rundſchau“ berichtet, ſind die beiden Mit⸗ glieder des Deutſchen Schauſpiels in Riga, Fräulein von Scheidt und Herr Nerk, die am Rigaſchen Strande in Aſſern ſich zur Er⸗ holung befinden, dort Gegenſtand eines unerhörten Ueberfalls durch lettiſche ſogenannte„Intelligenz“ geworden. Nach der Darſtellung der Betroffenen ſind ſie gelegentlich eines Wortwechſels mit den In⸗ ſaſſen eines ihnen entgegenkommenden Autos, das ſie abſichtlich überfahren zu wollen ſchien, durch den im Auto befindlichen let⸗ tiſchen Studenten Reinfeld mit beleidigenden Ausdrücken wie„reichs⸗ deutſcher Schweinehund, reichsdeutſche Schindluder“,„ihr habt hier in Lettland nichts zu ſuchen“ und anderen nicht wiederzugebenden Schimpfworten bedacht worden. Als ſich auf der Polizeiwache Fräulein vom Scheidt die fort⸗ geſetzten Beſchimpfungen durch Reinfeld unter Hinweis auf deſſen Zugehörigkeit zu einer ſtudentiſchen Korporation verbat, drehte Reinfeld der Dame den Arm in derart brutaler Weiſe um, daß die Gelenke knackten. Der Bericht fügt hinzu, daß der Beſitzer des Autos und der Student vollſtändig betrunken, der Chauffeur angetrunken war. eeene eeeeeeee Letzte Meldungen Heidelberger Chronik kr. Heidelberg, 23. Juni.(Eigener Bericht.) In der Nacht auf Montag geriet der Gelegenheitsarbeiter Robert Wolf in der Nähe der alten Kaſerne mit Schupobeamten in Streit, die in Zivil waren und von ihm als Polizeibeamte nicht erkannt worden ſind. Wolf, ein Athlet und früherer Ringkämpfer, der ſchon in manche ſchlimme Rauferei verwickelt war, andererſeits aber achtmal Menſchen vom Tode des Ertrinkens aus dem Neckar gerettet hat und Inhaber der Rettungsmedaille iſt, griff zum Meſſer und verſetzte einem Rotten⸗ meiſter einen wuchtigen Stich in die Lunge. Wolf wurde darauf von den Begleitern des Rottenmeiſters derart zuſammengeſchlagen, daß er krank in ſeiner Wohnung liegt. Der Roftenmeiſter wurde in das Abadmiſche Krankenhaus gebracht und iſt ſo ſchwer verletzt, daß Le⸗ bensgefahr beſteht. Die Urſache des Streites zwiſchen Wolf und den Schupoleuten iſt noch nicht aufgeklärt. 1 Die Rüdersdorfer Fleiſchvergiftung — Berlin, 22. Juni. In der Rütersdorfer Fleiſchvergiftungs⸗ offäre hat das ſtaatliche Jakterivlogiſche Unterſuchungsamt in Poks⸗ dam durch bakteriologiſche Unterſuchung der betreffenden Fleiſchteile feſtgeſteilt, daß der Erreger der Vergiftungen der ſogenannte„Gät⸗ ner“⸗Bazillus iſt. Das Vorhandenſein dieſes Bazillus deutet auf die Möglichkeit hin, daß dos betreffende Schlachttier krank war, andererſeits kann damit aber auch gerechnet werden, daß dieſer Vazillus auf irgend einem Wege nachträglich auf das betreffende Rinderviertel gelangt iſt. Seitens des Veterinärunterſuchungsamtes wird dabei betont, daß das Vorhanmdenſein dieſes Fleiſchvergiftungs⸗ erregers lediglich auf belteriologiſchem Wege erkannt werde, daß das Fleiſch in Ausſehen und Geruch ſich im übrigen von dem eines geſunden Tieres cber in keiner Weiſe unterſcheide Aus dieſem Grunde könne man bisher auch noch nicht von irgend einer Schuld, ſei es beim Schlächter in Kalkberge, oder bei den Berliner Großſhlächter nen ſprechen. Erfreulicherweiſe beſteht gegenüber den anfänglichen Be⸗ fürchtungen bei keinem der Erkrankten noch irgendwelche Leben ge⸗ fahr. Insgeſamt ſind rund 80 Krankheitsfälle in dem Orte vorgekommen, doch liegen nur drei Perſonen im Kreiskrankenhaus, während die übrigen in ihren Wohnungen behandelt werden. Der Laden des betreffenden Schlächtermeiſters iſt noch geſchloſſen und wird auf Anweiſung der Behörden zunächſt gründlich desinfiziert werden. Flugzeugabſturz — Newyork, 23. Juni. Auf dem Newyorker Flugplaß ſtürzte ein Flugzeug brennend ab. Zwei Offiziere verbrannten vollkommen. Neues Mordverbrechen in Schleſien Z Berlin, 23. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) In den⸗ Dorfe Sackiſch bei Kudowa iſt geſtern nacht ein ſchweres Ver⸗ brechen verübt worden, das vielleicht in Verbindung mit dem Breslauer Kindermord ſteht. In dem etwas abſeits gelegenen Hauſe eines Lokomotivführers fand der Hausbeſitzer, der mit ſeines Frau am Abend heimkehrte, ſeine beiden Ziegen tot im Stalle⸗ Die Tiere wieſen mehrere Meſſerſtiche auf, auch wurde das 13. jährige Mädchen tot im Keller aufgefunden, während der 17jährige Sohn ſchwer verletzt und bewußtlos im Boden⸗ raum lag. Das Mädchen war durch Meſſerſtiche getötet, der junge Mann war durch Schläge auf den Schädel ſchwer verletzt. Die Staatsanwaltſchaft in Glatz hat ſofort die Breslauer Kriminal⸗ poligei in Kenntnis geſetzt, weil die örtlichen Behörden überein⸗ ſtimmend der Meinung waren, daß ein Zuſammenhang zwiſchen dieſen neuentdeckten Verbrechen und dem in Breslau verübten be⸗ ſtehen könmte. Die Breslauer Kriminalpolizei entſandte ſofort drei Vertreter. Die Noklandung in der Tſchechei Berlin, 23. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, iſt es den Bemühungen der deutſchen Geſandtſchaft in Prag gelungen, den durch eine unfreiwillige Ballonlandung in der Tſchechei in Internierung geratenen Profeſſor Eberhardt zu be⸗ freien. Auch die Bemühungen um ſeinen Ballonführer, der gleich⸗ falls mit verhaftet wurde, werden wohl nicht erfolglos ſein. Der inkernationale Schauſpielerkongreß [UEBerlin, 23. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der internationale Schauſpielerkongreß wurde am Dienstag durch einen Empfangsabend im Deutſchen Bühnenklub eröffnet. Zu den An⸗ weſenden gehörte auch der Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ mann, ſeit vielen Jahren ein treues Mitglied dieſer Einrichtung⸗ Als Klubmitglied, nicht als Außenminiſter nahm er dann das Wort. Er erleichterte ſein Herz in einer ſehr berechtigten Anklage gegen die Ueberſchätzung des Sports und pries die Zeiten, in denen ein Goethe und Shakeſpeare ſchaffen konnten. Auf politiſchem Gebiet beſtünde ſeiner Anſicht nach noch wenig Ausſicht auf eine Verbrü⸗ derung der Völker. Die Kunſt habe die Aufgabe, der Nation und der Menſchheit zugleich zu dienen und die Anerkennung der Muſen über die Landesgrenzen hinauszutragen.„sovons amis Cinnal 15 Streſemann ſeine ſchwungvolle, oft von Beifall unterbrochene In Anweſenheit des Reichsinnenminiſters Dr. Külz, des preu⸗ ßiſchen Kultusminiſters Dr. Becker und zahlreicher Diplomaten wurde heute vormittag die internationale Schauſpielerkonferenz er⸗ öffnet. Nach den Begrüßungsworten Rickelts ſprach der Innen⸗ miniſter, der u. a. in etwas platoniſcher Form das„ſeit langem erſtrebte“ Reichsbühnengeſetz ankündigte. Nach ihm hieß Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Böß die Delegierten willkommen, worauf Mi⸗ niſter Becker über die preußiſche Theaterpolitik ſprach(die bekann⸗ termaßen ein etwas dunkler Punkt iſt). Franzöſiſcher Vormarſch in Marokko — Paria, 23. Juni. Eine Meldung aus Fes beſagt, daß zwei franzöſiſche Ahteilungen öſtlich von Weſſan zum Angriff vorgig⸗ gen und etwa 8 Kilometer vorrückten. Die Rifleute leiſteten dabes heftigen Widerſtand. Weitere Verminderung der Beſatzungskruppen? Paris, 23. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie das„Petit Journal“ berichtet, wird das 402. Infanterieregiment, das gegenwärtig im beſetzten Gebiet ſteht, nach Frankreich zurück⸗ gezogen. Das Kriegsminiſterium wird ferner in nächſter Zeit noch einige andere Einheiten bezeichnen, die aus dem Rheinland zurück⸗ gezogen werden ſollen. Deulſcher Pr. feſt — Warſchau, 23. Juni. Die Vertreter der deutſchen Parteien in Polen, die Abg. Naumann und Rozumer, wurden vom polniſchen Miniſterpräſidenten empfangen und brachten Beſchwerden über die Behandlung der Deutſchen in Schleſien vor. Der Miniſter verſproch, die Wünſche der Abgeordneten nach Möglichkeit zu berückſichtigen. 50 *Nenſtadt a.., 22. Juni. Anläßlich des 60. Geburtstages und des 40 ährigen Redakteurſubiläums von Schriftleitet Peter Mülhaupt wurden dem Jubilar, bei einer kleinen Feier im Verlagsgebäude Lieſenberg die Glückwünſche der Redaktion durch Hauptſchriftleiter Frenbel, des Verlags durch Kommerz'enrat Lieſenberg, der Stadtverwaltung durch 1. Bürgermeiſter Dr. Fort⸗ huber und des Landesvereins Pfalz im Reichsverband der deut⸗ ſchen Preſſe durch Verbandsleiter Hartmann überbracht. Berlin, 23. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor einem Kreiſe von Preſſevertretern gab ein Bertreter des Roten Kreuzes die Erklärung ab, daß nach dem Unfall auf dem Wannſee, bei dem ein Kind ertrank, von nun an Jugendliche bej derlei Uebungen nicht mehr verwendet werden ſollen. 77õͥã dddddddddddc0 ä⁵ͤyTTTTTTTPPGhTbTGGGTGTGTGTGTGTGbGTGTGTGTGbGGVGTTGbGbGVTbPTPTPPPPPPocbbböbbrPPoooooo Johannistag und Pflanzenkult Von Albert Schweitzer Mit dem Johannistag hat die Sonne ihren höchſten Stand erreicht und die Natur prängt in voller Schönheit. Wie ein gewal⸗ tiger Dom wölbt ſich das dichte Blätterdach des Waldes, in Flur und Hain ſieht das Auge weit und breit nur bunte Blumen und Blüten, volle Formen, ſatte Farben und reifende Schönheit. Keim Wunder, daß gerade an dieſem Tage die Pflanzenwelt eine be⸗ deutſame Rolle ſpielte. Glaubten doch unſere Altvordern, daß ſich die Natur zum Empfang der Götter vorbereitete, indem ſie aus der Eude Zauberkräuter und Glücksblumen, heilbringende Wurzeln und unſichtbar machenden Samen hervorſprießen ließe. Seit alters her war das deutſche Volk ein aufmerkſamer Be⸗ obachter des Naturlebens, und ſo iſt es denn nicht weiter ver⸗ wunderlich, daß es auch die Pflanzenwelt mit dem geheimnisvollen Zauber des Johannistages in Verbindung gebracht hat. An erſter Setlle ſteht das Johanniskraut(Hypericum perforatum), das, beſonders in der Nacht gepflückt, als wichtiges Schutz⸗ und Heil⸗ mittel gilt. Namentlich ſollen dem in den Blüten enthaltenen roten Safte, der vom Volksmund Johannisblut oder auch Alfblut (Elfenblut) bezeichnet wird, wunderbare Kräfte innewohnen. Er heilt alle Krankheiten und ſoll, auf den Flintenlauf geſtrichen, be⸗ wirken, daß jeder Schuß unfehlbar trifft. Im Mittelalter galt das Johanniskraut als Heilmittel gegen böſen Zauber und Hexen, ja ſelbſt gegen den Teufel, weshalb es vielerorts als Fuga daemonum, Teufelsflucht, Teufelsfuchtel, Fleuch, oder Jagdteufel bezeichnet wurde. In der Stube aufgehängt, ſoll es die Bewohner vor Krank⸗ heiten ſchützen und in Süddeutſchland aufs Dach geworfen, bewahrt es das Haus In Tirol legt man das Johan⸗ niskraut in die uhe, um auch bei der größten Wanderung nicht zu ermüden. In Oſtpreußen miſcht man dem kranken Vieh in der Johannisnacht gepflücktes und getrocknetes Johanniskraut unter das Futter, um es von allerlei Krankheiten zu heilen. Die um Mitternacht geſammelten Blüten einer ſieben Jahre alten Pflanze ſollen bewirken, daß dem glücklichen Beſitzer vielerlei Wünſche in Erfüllung gehem. Im Sundgau ſteckt man am Johannisabend das Johanniskraut in die Felder, um ſie vor Hagel zu ſchützen. Außerordentlich wichtig iſt auch der Beifuß(Artemiſka vul⸗ garis).„Wer Beifuß im Hauſe hat, dem mag der Teufel nicht ſchaden“, ſchreibt Grimm in ſeiner„Mythologie“. Hängt die Pflanze über dem Tor, ſo iſt das Haus geſichert vor dem Eindringen böſer Geiſter und gegen Feuersgefahr. Man gürtet ſich mit Beifuß und wirft ihn am Johannistage unter Sprüchen und Reimen ins Feuer, daher hat die Pflanze auch den Namen Johannisgürtel oder Sonnwendgürtel erhalten.“ Ferner wird der Tüpfelfarn(Polypodium vulgare) vom Volke in Beziehung zum Johannistage gebracht, und in verſchiede⸗ nen Gegenden Johannisblume genannt. Wer den Samen des Tüpfelfarnes bei ſich trägt, dem ſollen alle Wünſche in Erfüllung gehen, noch heute heißt er daher„Wünſchelſamen“; er bringt Reichtum und Glück im Spiel und macht unſichtbar; in Tirol glaubt man, daß der Träger von Tüpfelfarn die Schätze der Erde in blauen Flämmchen glühen ſieht, und befähigt iſt, ſie zu heben. Er muß aber zu dieſem Zweck am Abend vor dem Johannistage ein Tuch unter das Farnkraut legen und nach Sonnenaufgang. den Samen, welcher in der Nacht auf das Tuch gefallen iſt, ſammeln, ſonſt verſchwindet er wieder. Ferner pflegt man den Samen auch zum Gelde zu legen, damit es ſich nie verringere. Auch die Wurzel ſoll geheimnisvolle Kräfte beſitzen; im Hauſe aufbewahrt, ſchützt ſte das Haus vor Blitzſchlag Im Erzgebirgen wird ferner die gelbe Arnika(Arnica montana), auch Johannisblume genannt, die vielfach in der Medizin als Heilmittel bei Quetſchungen uſw. verwandt wird. Blüten und Wurzeln in der Johannisnacht gepflückt, gelten als unübertreff⸗ liche Wundentinktur und ſchützen Haus und Felder vor Blitz und Hagel. Mit den Blüten der Arnika kann man nach einer Sage des Fichtelgebirges die Schätze des Ochſenkopfes heben. Wie tief noch heute im Volke ſolcher Johannisglaube wurzelt, dafür bietet das Johannishändchen, die handförmige Wurzelknolle des gefleckten Knabenkrautes(Orchis maculata) einen treff⸗ lichen Beweis. In den Gebirgsdörfern und Walddiſtrikten bedient ſich der Wildſchütz ihrer, wenn er zur Neumondszeit Freikugeln gießt, die unfehlbar das Wild treffen. In den Städten iſt aller⸗ dings die Verwendung viel friedlicher und proſaiſcher, denn ſie wandern in Portemonnaies und Geldbeutel, in denen man ſtets Geld haben wird, ſolange man das Johannishändchen darin beläßt. Eine um Mitternacht des Johannistages ausgegrabene Schier⸗ lingswurzel heilt das ſchwer kranke Kind, wenn es die Wurzel am Halſe trägt. Bruchleiden vermag man zu heilen, indem man einen jungen Eichbaum ſpaltet und den Kranken in Gegenwart von drei Perſonen, die den Namen Johannes tragen, durch den Baum⸗ ſpalt zieht. Bindet man den Baum wieder zuſammen, ſo iſt der Bruchſchaden wieder kuriert, ſobald die Oeffnung im Baume wieder verwachſen iſt. Der Johannistag gilt von jeher ſchon als eine orgkelgebende, als eine Losnacht, in der man einen Blick in die Zukunft tun kann. Beſonders ſind es die Mädchen, die etwas über ihren Zukünftigen erfahren wollen. In Böhmen pflücken die Mädchen Blumen zu einem Kranze mit der mit einem Tuch umwundenen Hand, die ſie im Morgentau der Wieſe gewaſchen haben. Setzen ſie dann den Krang in der Nacht guf und blicken in einen Bach, ſo gewahren —— ſie in deſſen Spiegel das Bild des Zukünftigen. Aehnliche Ge⸗ bräuche finden ſich übrigens auch in England und Schweden, we ſie ſich an dem Hanfſamen und die Johannisquäſte(midſommars⸗ quaſtar), Kränzen aus neunerlei Blumen, knüpfen. Auch in manch anderer Weiſe verhinder das Volk den geheim⸗ nisbollen Zauber des Johannistages mit der Pflanzenwell. Im Elſaß macht man die Obſtbäume fruchtber, indem man ſie am Johannistag ſtillſchweigend mit Stroh umwickelt; ferner ſchüttelt man die Weinſtöcke, damit die Trauben einen guten Geſchmack be⸗ kommen. Sogar für unglücklich Liebende hat die Natur Vorſorge ge⸗ troffen. Unwiderſtehlich macht ein friſch gebrochenes Johannis⸗ krautſträußchen oder eine am Johannismorgen gegrabene Wurze! des Fünffingerkrautes(Potentilla) und als wunderwirken⸗ der Liebestrank wird Honig, mit dem Safte des Eiſenkrautes (Verbena) gemiſcht, empfohlen. Zum Schluſſe ſei noch der Roſe, der Königin aller Blumem gedacht, die in gewiſſer Beziehung mit dem Johemnistage in naher Verbindung ſteht. Um dieſe Zeit entfaltet ſich die Roſe zur üppig⸗ ſten Schönheit, deshalb feiert man in einigen Gegenden, z. B. Leipzig, ein Roſenfeſt, wobei man die Gräber der Verſtorbenen mi Roſen und andeven Blumen in pietätvoller Weiſe ſchmückt. Die ſinnigſte aller Johannisbräuche hat ſich von Leipzig aus in 10 raſchender Weiſe ſehr ſchnell verbreitet und es gibt heute vie Orte, die dieſem Brauche huldigen. Theater und Muſik Ankon Gaugl, der Charakterkomiker des Nationaltheathe⸗ Mannheim, wurde von Direktor Hellmer als Charakterſpieler an Neue Theater in Frankfurt verpflichtet. n e Hohenkwielfeſtſpiele 1926. Unter der Leitung von Hermauf L. Mayer und Friedrich Beug, werden auch in dieſem Jahre a1⸗ dem Hohentwiel in den Monaten Zu li und Auguſt Feſtipiele ſerke finden. Der Spielplan ſieht Aufführungen folgender We e⸗ vor:„Ein Sommernachtstraum“ von Shakeſpeare,„Wie es CEuh 5 fällt“ von Shakeſpeare,„Wilhelm Tell“ von Schiller,„Die Deron ſteinerin“ von Wildenbruch,„Das große Welttheater“ von Coddee und als Erſtaufführung das Drama„Die Bauernnot“ von Leo mantel. Die Feſtſpiele beginnen mit einer Aufführung des den mernachtstraum“ mit der Muſit von Mendelsſohn, aum Sonntag en: 4. Juli. Als Spieltage ſind regelmäßig in Ausſicht genonmeſ Samstag, Sonntag und Mittwoch. Die Spiele werden ſich ouch dieſem Sommer der Förderung der Stadt Singen erfreuen. oſern ſind, wie im letzten Jahr von der Witterung unabhängig, inſo als bei ungünſtiger Witterung die Spiele auf bie geräumige der großen Scheiſelhacle am Jude des Hohentwiel verlegt werden⸗ — — Der Krie fabr gehe Ind wie; geſt duk Bet bau lich trie wei * duft unt Ver keit füh adr rc Di. zun tri. we Si es— 5— EE„«**PEEP en „Mittwoch, den 23. Juni 1928 3. Seite. Ar. 284 umögebung der bad. Juduftrie Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) zu den geplanten Landesſteuern Generalverſammlung des verbandes Südweſtöeutſcher Induſtrieller Wie wir ſchon kurz mitteilten, fand am Montag in Karls⸗ tuhe die XII. ordentliche Jahresverſammlung(XX. Jahr des Be⸗ ehens) des Berbandes Südweſtdeulſcher Induſtrieller ſtatt. Am ormittag hielt zunächſt das Ditektorium des Verbandes ſeine 61. bedentliche Plenarverſammlung unter dem Präſidium des 1. Ver⸗ gKomm.⸗Ral Stoeß⸗Ziegelhauſen bei Heidel⸗ ab. Nach Erledigung verſchiedener geſchäftlicher Angelegenheiten prach ſich das Direktorium für die weitere Aufrechterhalkung der Vediſchen Landesauftragsſtelle aus. Alsdann erſtattete rbandsſyndikus Dr. Mieck⸗Mannheim ein ausführliches Referat. „Zur Jörderung des Exportes der badiſchen und füdweſt⸗ deulſchen Induſtrie“ Der Referent ging zunächſt auf die Urſachen ein, welche nach dem riege einen Rückgang unſerer Ausfuhr namentlich in Fertig⸗ abrikaten herbeigeführt haben, wobei er insbeſondere auf die weit⸗ gehende Vorbelaſtung der an der Südweſtecke des Reiches gelegenen widuſtrie durch hohe Frachten, unerträglichen Steuerdruck uſw. hin⸗ des, wozu noch die im Vergleich zur Vorkriegszeit außerordentlich geſteigerten ſozialen Laſten kämen. 5 Dieſe übermäßige Belaſtung wirke ſich direkt und indirekt pro⸗ uktionsverteuernd aus; indirekt namentlich in der Weiſe, daß den etrieben die Mittel zu weiterem produktionsverbilligendem Aus⸗ au entzogen würden. Er behandelte anſchließend die durch den 1 rband unterſtützten Beſtrebungen des Ausſchuſſes für wirtſchaft⸗ uce Fertigung und prinzipielle, auf betriebswirtſchaftlichem und be⸗ weibskechniſchem Gebiete liegende Fragen und erörterte ſodann eiter prinzipielle Fragen der deutſchen Handelspolitik, Einzelheiten r Rohſtoffverſorgung der badiſchen und ſüdweſtdeutſchen In⸗ uſtrie und eiſenbahntarifariſche Angelegenheiten, um zum Schluß unter Schilderung der fördernden Tätigkeit der Exportſtelle des erbandes auf direkte und unmittelbare Exportförderungsmöglich⸗ eiten näher einzugehen. f Die ſich an das Referat anſchließende eingehende Ausſprache Aberte u. a. zu folgenden Beſchlüſſen des Direktoriums: Das Expork⸗ reßbuch der badiſchen und ſüdweſtdeulſchen Induſtrie ſeitens des erbandes neu hrauszugeben, ſowie die durch den Krieg unter⸗ Süchene Fortführung der Herausgabe von weiteren Nummern der Induſtriechronik zu bewirken. Ferner beſchloß das ektorium die Begründung einer ſüdweſideulſchen Forſchungsgeſellſchaft für induſtrielle Organiſation 0 Behandlung und Löſung von betriebswirtſchaftlichen und be⸗ riebstechniſchen Fragen in die Wege zu leiten. Anſchließend erſtattete Dr. Schurian, Dezernent für Steuer⸗ weſen beim Verband Südweſtdeulſcher Induſtrieller, ein Referat „zu den neuen Landesſteuern: Badiſche Grund⸗ und Gewerbe⸗ und Gebäudeſonderſteuer“. An die Direktoriumsſitzung ſchloß ſich die geſchloſſene Milglieder⸗ erſammlung an, die den von Fabrikant Oskar Schenck⸗Pforz⸗ eim erſtatteten Geſchäftsbericht des Verbandes für 1024/25 ein⸗ immig genehmigte und die ſatzungsgemäßen Ergänzungswahlen Geſchäftsführenden Ausſchuß vornahm. Weiter beſchloß die.⸗ auf Antrag des Direktoriums einſtimmig die Amwandlung des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes in ein Präſidium die Ernennung des Berbandsſyndikus Dr. Mieck zum geſchäfts⸗ Uhrenden Präſidialmitglied des Verbandes. Das Präſidium des Verbandes ſetzt ſich hiernach wie folgt zu: 1 men:.⸗R. H. Stoeß, Ziegelhauſen b. Heidelberg(1. Vorſ.);.⸗ 00 Alexander Gütermann, Gutach i. B.(2. Vorſ.); Direktor Dr. 0 kiſt, Mannheim(3. Vorſ.):.⸗Rat Dr. h. c. Skiegeler, Konſtanz 1 ſtellv. Vorſ.); Direktor Wilhelm Bauer, Offenburg i. Bd.(2. . Vorſ.); Generaldirektor Robert Batſcharia, Baden⸗Baden(1. chriftführer); Fabrikant Oskar Schenck, Pforzheim(2. Schriftf.) irektor Hofmann, Wiesloch(3. Schriftf.); Generalkonſul Auguſt Priſer, Heidelberg(Schatzmeiſter) und Dr. Mieck geſchäftsführendes räſidialmitglied des Verbandes. 5 Ebenſo einſtimmig wurden auf Antrag des Direktoriums die Vedienſtvollen Verbandsmitglieder und Mitbegründer des Verbandes enno Danziger(Enzinger⸗Inion⸗Werke.⸗G.), Mannheim; Albert „Köechlin(Spinnerei u. Weberei Steinen.⸗G.) Steinen i..; 5 Hermann Himmelsbach(Gebr. Himmelsbach.⸗G.), Freiburg 8 Fabrikant Friedrich Speidel(Kettenfabrikat Fr. Speidel), Pforz⸗ eim i. Bd. zu Ehrenmitgliedern des Verbandes ernannt. Die allgemeine.-B. war, wie ſchon berichtet, von Hunderten 15 Verbandsmitgliedern aus allen Teilen des Verbandsgebietes be⸗ geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen Kundgebung der e. 8 Der 1. Vorſitzender.⸗Rat Stoeß konnte in ſeiner Begrüßungs⸗ auſprache die Vertreter der Reichsregierung und der Landesregie⸗ der gz die Vertreter techniſcher Hochſchulen, ſonſtiger Behörden und 80 dem Verband angeſchloſſenen und befreundeten Organiſationen rzlichſt begrüßen und führte u. a. aus, daß es die neuzeitliche Ent⸗ icklung mit ihrer wirtſchaftspolitiſchen und Behörden⸗Zentraliſation in der Reichshauptſtadt Berlin für die an der Peripherie gelegenen Wirkſchaftsgebiete nokwendig mache, beſonders rührig zu ſein, um in Berlin entſprechend gehörk zu werden. Deshalb ſei auch nament⸗ lich bei uns in Süddeutſchland für die Induſtrie eine möglichſt lücken⸗ loſe und ſtraffe Organiſation in den großen Landes⸗ Induſtrie · ver⸗ bänden notwendig. Die.V. nahm zu den geplanten Aenderungen der badiſchen Landesſteuergeſetze Stellung und faßte einſtimmig eine vom Verband an den Badiſchen Landtag zu richtende Entſchließung, aus der wir die weſentlichſten Punkte nachſtehend mitteilen: „Nachdem das Reich durch Milderungen der Steuergeſetz⸗ gebung die äußerſten Härten verſchiedener Skeuern beſeitigt hat, iſt ein gleiches Vorgehen ſeitens der Länder unbedingt erforderlich, denn Landesſteuern und Gemeindeumlagen— als rohe Objekt⸗ ſteuern— wirken beſonders drückend. Die im Badiſchen Landtag zur Beratung ſtehenden Aende⸗ rungen der Grund- und Gewerbeſteuer, ſowie der Gebäudeſonder⸗ ſteuer würden in der vorgeſehenen Salte in einem Augenblick ſo kritiſcher Wirtſchaftslage unzweifelhaft die Vernichtung vieler bereits gefährdeter Betriebe nach ſich ziehen. Die XII. o..V. des Verbandes erſucht den Badiſchen Land⸗ tag, folgende Abänderungen bei den vorliegenden Geſetzentwürfen vorzunehmen und zu beſchließen, daß: I. bezüglich der Grund⸗ und Gewerbeſteuer: 1. der Steuer · grundbetrag in drei Stufen zerlegt wird von 1., 2., 2,50.. — 2. das gewerblich genutzte Grundvermögen durch Erklärung des Steuerpflichtigen feſtgeſtellt wird.— 3. beim ſtehenden Be⸗ kriebsvermögen das Recht zur Ausnützung von Waſſerkräften für einen Gewerbebetrieb nicht mit bewertet wird.— 4. Geſchäfts⸗ ſchulden vom Geſamtvermögen abgezogen werden dürfen.— 5. Schuldzinſen vom Gewerbeerkrag abgezogen werden können.— 6 die Freigrenze bei gewerblichen Unternehmungen M. 1000, bei land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Unternehmungen M. 2500 beträgt. — 7. der auf das eigene gewerblich genutzte Grundvermögen ent⸗ fallende Ertrag im Zweifelsfalle mit 6 v. H. abgeſetzt wird.— 8. für die Gemeinde⸗ und Kreisſteuern der Steuergrundbetrag für den Gewerbeertrag von je M. 100 Ertrag= RM. 2 beträgt.— 9. jede Erhöhung der Steuergrundbeträge oder des ſteuerlichen Gewerbeerkrags durch die Gemeinden ausgeſchloſſen iſt.— 10. die Jeſiſetzung der Zuſchläge zu den Steuergrundbeträgen durch den Gemeinde⸗ und Kreisvoranſchlag unter Hinzuziehung eines Inter⸗ eſſentenausſchuſſes erfolgt.—. 11. bei Betriebseinſchränkungen und Stillegung gewerblicher Betriebe ein Rechtsanſpruch gegeben wird auf Ermäßfgung reſp. Erlaß der Steuer. II. bezüglich der Gebäudeſonderſteuer: 1. die Gebäudeſonder⸗ ſteuer ſatß gewerblich genutzte Räume nur die Hälfte des ſonſtigen Steuerſatzes beträgt.— 2. der Steuerwerk auf Antrag ermäßigt wird bei nur teilweiſe ausnutzbaren Räumen und Gebäuden, ſo⸗ wie bei extenſiv genutzten Gebäulichkeiten, wie Schuppen, Lager⸗ räumen, Trockenböden. Die Ermäßigung oder Freiſtellung könnte ſich nach dem prozentualen Anteil des Nutzens dieſer Teile zum Geſamtbetrieb beſtimmen.— 3. ein neuer Steuerwerk ermittelt wird, wenn der Steuerpflichtige nachweiſt, daß der feſtgeſtellte Steuerwert in einem offenbaren Mißverhältnis zu dem tatſächlichen Wert ſteht.— 4. amtlich feſtgeſetzte Sleuerwerke im Rechtsmittel⸗ weg anfechkbar ſind.— 5. der Härkeparagraph durch folgende „Muß“⸗Vorſchrift erweitert wird:„Insbeſondere iſt die Steuer zu ſtunden und niederzuſchlagen bei gewerblich genutzten Gebäuden, deren Räume durch Betriebseinſchränkungen, ungünſtigen Ge⸗ ſchäftsgang, oder infolge ſchlechter Saiſon gegenüber der Vorkriegs⸗ zeit geringer ausgenutzt werden.“ Die ſchwer um ihr Daſein kämpfende badiſche Induſtvie hält eine der kürzlich erfolgten Milderung der Reichsſteuern ent⸗ ſprechende Herabſetzung der äußerſt drückend und ſchwer empfun⸗ denen Landesſteuern und Gemeindeumlagen für unerläßlich zum Weilerbeſtehen und zu ihrem, im Intereſſe der Geſamtheit lie⸗ genden Aufbau. Die dem Landtag vorliegenden Aenderungen der Grund⸗ und Gewerbeſteuer, ſowie der Gebäudeſonderſteuer geben in der vorgeſehenen Faſſung unzweifelhaft zu beſonderen Härten Veranlaſſung und zu ſchweren Schädigungen der Induſtrie, die ſicherlich nicht beabſichtigt ſind.“ Im weiteren Verlaufe ſprach Geheimer Regierungsrat Cunze, Präſident des Reichskommiſſariats für Reparationslieferungen Verlin „zum derzeiligen Stand der Reparalionsfachlieferungen“ Geheimrat Cuntze gab in ſeinem Referat zunächſt einen kur⸗ zen Ueberblick über die Entwicklung des Sachlieferungsweſens vom Verſailler Vertrag bis zum Londoner Protokoll und erörterte ſo⸗ dann die wichtigſten Gedanken und Beſtimmungen der jetzt gelten⸗ den Verfahrensvyrſchrift, indem er bei den einzelnen Beſtimmungen zugleich darauf hinwies, wie ihre Durchführung ſich in der Praxis entwickelt habe. Dabei zeigte er, welche Gefahren und Nachteile bei falſcher Handhabung der Vorſchriften entſtehen können, und wie dieſen Gefahren zweckmäßig zu begegnen ſei. Von beſonderem Intereſſe war die Darſtellung der in den einzelnen alliierten Län⸗ dern im Reparationsverkehr beſtehenden verſchiedenen Intereſſen, ihrer praktiſchen Auswirkung auf das Verfahren und der zur Durch⸗ führung der Lieferungen geſchaffenen Organiſationen. Zum Schuß wies er e hin, daß jeder Unter⸗ nehmer frei ſei in ſeiner Eutſchließung, ob er ſich am Sachliefe⸗ rungsverkehr beteiligen wolle oder nicht. Er ſolle ſich hierbei nur von ſeinem eigenen Intereſſe leiten laſſen und nicht etwa glauben, daß er mit der Ablehnung von angebotenen Verträgen eine patrio⸗ tiſche Handlung begehe, da das Budget des Reiches durch die Liefe⸗ rungen nicht mehr belaſtet werde. Darauf ergriff Geheimer Regierungsrat Profeſſor A. Wal⸗ lichs von der Techniſchen Hochſchule Aachen das Wort zu ſeinem Vortrage „Ueber Fließarbeit“ Der Vortragende behandelte, ausgehend vom„Taylor⸗Syſtem“, die Fortentwicklung der ſogenannten intenſiven Betriebsformen in Deutſchland. Er wies darauf hin, daß entgegengeſetzt der viel⸗ fachen Anſchauung, daß die in Amerika üblichen Formen der wirt⸗ ſchaftlichen Fabrikation, wie z. B. wiſſenſchaftliche Betriebsführung Ketten⸗ und Bahnenarbeit pp. für deutſche Verhältniſſe nicht paſ⸗ ſen, in Deutſchland mit den neuzeitlichen Organiſationsformen ſchon bedeutende Erfolge bis zum Kriege erzielt wurden. Aller⸗ dings trat dann durch die Abſchnürung der Länder gegeneinander eine ſehr empfindliche Verzögerung in dieſer Entwicklung ein, die jetzt mit größter Beſchleunigung im volkswirtſchaftlichen Intereſſe nachgeholt werden muß. Der Redner behandelte dann die Grund⸗ fragen neuzeitlicher Betriebsführung, wies insbeſondere auf die Wichtigkeit der Zeitſtudien und der damit zuſammenhängenden Entlohnung im Stückzeitverfahren hin. Die Fließfabrikation, d. h. die vollkommene Mechaniſierung der Arbeitsvorgänge in Lau⸗ fender Linie, ſei zwar nur bei großer Menge der Erzeugniſſe, alſo bei einem guten Abſatzmarkt wirtſchaftlich durchführbar, doch ſeien durch fortſchreitende Normaliſierung und Typiſierung und Zuſam⸗ menlegung von Betrieben die Grundlagen dafür an ſehr vielen Stellen auch der deutſchen Induſtrie zu ſchaffen. An Hand von zahlreichen Lichtbildern zeigte der Vortragende dann, wie in man⸗ chen deutſchen Betrieben die Fließfabrikation ſchon mit gutem wirt⸗ ſchaftlichen Erfolge angewandt iſt. Die deutſche Induſtrie ſoll zwar nicht die amerikaniſchen Methoden in allen Einzelheiten nachahmen, ſie ſolle aber doch die außerordentlich wirkſamen wirtſchaftlichen Grundlehren dieſer Fabrikationsweiſe in ihren Betrieben nach den hier herrſchenden beſonderen Verhältniſſen zu entwickeln be⸗ rebt ſein. f0 0 Prokurnſt Hollerbach⸗Mannheim und Müller⸗Lud⸗ wigshafen a. Rh. über die derzeitige Lage des Kohlenmarktes be⸗ richtet hatten, hielt noch Herr Richard Berthuld⸗Karlsruhe von der Hermes⸗Kredit⸗Verſicherungsbank.⸗G. Karlsruhe i. Bd. einen intereſſanten Vortrag über„Die Erportkreditverſicherung, ihre Be⸗ dingungen und ihr Verfahren“. An ſämtliche Referate ſchloß ſich jeweils eine längere Ausſprache an. ——————————— Sommernächte Der arbeitsfreudige Sommer iſt kein Freund der langen Nächte. Kaum hat er einen der werkmüden Tage zur Rube geleitet. ſo weckt er den andern zu neuer Tätigkeit. Das Spiel des Lichtes und der Farlen. das geſchäftige Tun und Treiben des Tages will auch wäh⸗ rend der Nacht nicht ganz zur Ruße kommen. Die Schwalben tuſcheln im wohligen Neſtchen unterm ſchützenden Dache, es auaken die Fröſche im Dorfteich, und das Muſizieren der Grillen im hohen, feuch⸗ ten Graſe will kein Ende nehmen. Nachtſchmetterlinge und Fleder⸗ mäuſe huſchen hin und her, die Glühwürmchen tanzen als feurige Funken um Buſch und Baum. und auf dem dunkeln Samt des Sees leuchten die weißen Blütenſterne der Seeroſen. Ein eigener Zauber liegt über dem grauen Wieſengrund. durch den das Bächlein zwiſchen Buſchwerk und hohem Gras aluckſend und plätſchernd ſeinen Weg ſucht. Im ungewiſſen Dämmerlicht verlieren die Büſche und Bäume ihre beſtimmten Umriſſe, und dio Phantaſie ſieht den knorrigen Weidenſtrunk lebendig werden und zur lauernden Spuksoeſtalt ſich emporrecken. Manches, das im Lichte des nüchternen Tages als tot und ſtumm geſehen wird, gewinnt im Dämmerſchein der weichen, träumeriſchen Nacht Leben und Bewegung. Der fahle Mondſchein über dem Aehrenfeld, der ſtarke Duft der Wieſenblumen, das Leuchten der Glühwürmchen im Dunkel der Büſche betört die Sinne. Und in dem kühlen Hauch. der Stirn und Wangen umſchmei⸗ chelt, dermeint man den leichten Atem der Nacht zu ſpüren. Es iſt darum wohl zu verſtehen, daß in den lieblichen Sommer⸗ nächten die Volksſage die freundlichen Lichtelfen ihre Rei⸗ gen und Tänze aufführen läßt. während in den unfreundlichen Herbſt⸗ und Winternächten die heimtückiſchen Ko bolde ihr Weſen treiben. In mondhellen Nächten ſteigen die Waſſernixen aus dem See, ſchlingen einen Reigen und tanzen unermüdlich, bis die weißen Morgennebel wallen und ſie ins Waſſer zurückſcheuchen. Da wandeln ſie ſich wieder in Blumen. die im Winde auf⸗ und nieder⸗ ſchwanken. In einem ſchönen Gedicht,„Die Taufe des Irrlichts“, ſchildert Müller von Königswinter, wie der alte Dorfſchäfer bei einem nächt⸗ lichen Gang durch den Wieſengrund von einem Lichtelflein bealeitet wird. Bald tanzt es vor ihm, bald zur Linken, bald zur Rechten. Am Steg aber, der über den Bach führt. vertritt es ihm den Weg. Ein feines Stimmchen bittet um die Taufe. Der fromme Alte bückt ſich, ſchöpft mit der hohlen Hand Waſſer aus dem Bache und beſprengt das Geiſtlein. Da ſchwebt es als leuchtender Stern zum Himmel empot. Gleich iſt aber auch eine ganze Schar Irrlichter da. Alle wollen getauft ſein. Und Stern um Stern ſteigt zum Himmel binauf. Kunſt und Wiſſenſchaſt it kiunſtmaler Prof. Wilhelm Volz f. Im Alter von 49 Jahren in Karlsruhe der in weiten Kreiſen bekannte Kunſtmaler Ahelm Vol z, Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule, geſtor⸗ ten. Mit Volz iſt ein Künſtler aus dem Leben geſchieden, deſſen garſtleriſche Arbeiten weiteſte Beachtung gefunden haben. Der Stadt Erlerube hat Volz beſnders werwole Dienſte geleſttet durch Mbaffung einer Reihe prächtiger Bilder, in denen er beſonders ſchöne otive der Landeshauptſtadt zur Geltung gebracht hat. Die Stadt⸗ Bi. ltung hat ſeiner Zeit eine Serie von Künſtlerpoſtkarten von den deldern des Verſtorbenen als beſonders wirkſames Werbematerial erſtellen laſſen. Neue Forſchungen über Fraunhofer. Der 100jährige Todes⸗ 100 Joſef Fraunhofers wurde an der Staatlichen Opliterſchule u Jena durch eine Feier begangen, die dadurch ein beſonderes Ge⸗ desge erhielt, daß Generalarzt Dr. med et phil. A. Seitz⸗München, Pr bekannte Fraunhoferforſcher, die Feſtrede übernommen hatte. doof. Seitz machte die Zuhörer mit einer Menge neuer Urkun⸗ — teils aus dem Deutſchen Muſeum, teils aus Privatbeſitz— konnt, die bisher noch keine Bearbeitung gefunden haben. Aus nen ergibt ſich nach der„Deutſchen Opliſchen Wochenſchrift“, daß 150 Fraunhofer bereits mit Problemen befaßte, die erſt viel ſpäter ine Löſung fanden. Erwähnt ſeien neben ſeiner Entdeckung der Grauenhoferſchen Linien nur ſeine Beobachtungen der Sternſpeitra, 0 den Ausgangspunkt der Spektralanalyſe und Aſtrophyſik bilden nnd ſeine Verſuche, Glas mit proportionalem Gang der Zerſtreuung finden(Beſeitigung des ſekundären Speltrums im Fernrohrobjektiv ach dieſen Darlegungen iſt die Bedeutung Fraumhofers noch weitaus größer als man bisher annahm. Manche Andeutungen und Hinweiſe in ſeinen theoretiſchen Abhandlungen fanden erſt in unſerer Zeit das f hehge Verſtändnis und ihre Erfüllung. Namentlich fand Fram⸗ ſers umfaſſende Tätigkeit bei Ernch Abbe in Jena, einem ihm ſengenialen Mann, im Gegenſacz zu allen früheren Bearbeitungen einer Werke die verſtändnisvollſte Würdigung und Anerkennung. rnſt Abbe war es auch, der nach der rein menſchlichen Seite hin die berrten Worte für Fraunhofers unvergleichlichen Charakter gefun⸗ hat. st. Enkdeckung eines verſchollenen koſtbaren Buchwerkes in der preußiſchen Staatsbibliothek. In der Preußiſchen Slaatsbitliothel t der Bibliotheksrat Dr. M. J. Huſung eine Reihe von 6 Bän⸗ den gefunden, die durch ihre Verknüpfung mit drei intereſſanten rſönlichkeiten des 18. Jahrhunderts ein ungewöhnliches Schickſal gehabt haben es ſind Prinz Heinrich von Preußen, dez großen Friedrichs Bruder, Frau de Monte ſſſon, die Stiefmutter des Philippe Egalité und der Bucheinbandkünſtler des Paris vor der Revolution, De rome der Jüngere. Wie ſein Bruder hatte ja auch Prinz Heinrich eine Vorliebe für Frankreich und ſoll in ſeinem ſpäteren Leben ganz nach Paris haben überſiedeln wollen. Im Theatre Francais kam es beim Beſuch des Siegers von Roßbach zu einer Ovation für den Prinzen, als dort der Schauſpieler Fleury in der Bearbeitung des deutſchen Stückes„Der Edelknabe“ von J. J. Engel Friedrich den Großen lebensgetreu kopierte. Auf dieſen Beſuch des Prinzen in Paris geht, wie Hufung in der„Zeitſchrift für Bücher⸗ freunde berichtet, das Vorhandenſein von 6 Bänden der anonym erſchienenen Werke der Madame de Monteſſon in der Berlimer Bibliothek zurück. Dieſe ſchöne Theaterfreundin, die ſelbſt gern ſpielte, war damals ſchon die Gattin Louis Philippes, Herzogs von Orleans, nachdem ſie als junges Mädchen den 70jährigen Herrn von Monteſſon geheiratet hatte, und dieſer geſtorben war. Auf dem Schlößchen des Herzogs, wo die ihm im geheimen angetraute ſchöne Frau die Honneurs machte, lernte der Gaſt aus Preußen ſie kennen und damals ſchenkte ſie ihm die erſten 6 Bände ihres Werks, die zu den größten Seltenheiten gehören: ſie ſollen überhaupt nur in 12& xemplaren gedruckt ſein und gingen nur als Ge⸗ ſchenk in die Welt. Die dichtende Frau, deren literariſcher Ruf übri⸗ gens weſentlich unter dem ihrer Schönheit ſtand, ſchenkte dem Prinzen die Bände in einer muſtergültigen Einbandarbeit Deromes, der ſein Etikett drinnen angebracht hat: draußen iſt das I des Prinzen ſicher auf Anordnung ſeiner Auftraggeberin auf dem rotgefärbten, goldgeſchmücktem Ziegenledereinband zu ſehen, innen ſind die Bände mit hellblauer Seide ausgeſchlagen. Das Geſchenk muß 1784 erfolgt ſein. Während der Revolution kam Frau von Monteſſon in den Kerker, bald aber wieder frei, erhielt ſogar von Napoleon eine Rente und hatte noch einmal ihren Salon; ſie ſtarb 1806, vier Jahre nach dem Prinzen Heinrich. st. Jum Kölner Doms. Der Kölner Zentral⸗Dom⸗ bauverein hielt in Köln ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab, an der u. a. der Ehrenvorſitzende des Vereins, Kardinal Schulte und Weihbiſchof Dr. Hammels teilnahmen. Der Präſident des Vereins, Reichsminiſter a. D. Franken, gab einen Ueberblick über die im dergangenen Jahre geleiſtete Arbeit. Heute ſei der Dom auf das ernſteſte bedroht. Aus den Mitgliederbeiträgen könne das Bauwerk nicht erhalten werden. Um den Dom vor dem Zerfall zu ſchützen, ſeien außerordentliche Mittel von anderer Seite dringend erforderlich. Ehrenpflicht des Reiches, des Staates, der Provinz und der Stadt Köln ſei es, Mittel flüſſig zu machen, um dieſes Denkmal des Bruder⸗ ſinns aller deutſchen Stämme, dieſes unvergleichliche Monument deut⸗ ſcher Einheit am deutſchen Strom den Nachfahren unverſehrt zu er⸗ halten. Der Präſident gab danm ſeinemm Danke Ausdruck für die in⸗ zwiſchen ſchon erfolgte Hilfeleiſtung und ſprach die Hoffnung aus, daß es den vereinten Kräften gelingen werde, den Dom, der eng mit dem Geſchick des deutſchen Vaterlandes verknüpft ſei, zu erhalten. Kandinal Schulte ſprach dem Zentral⸗Dombau⸗Verein, dem Vorſtande und be⸗ ſonders dem Präſidium herzlichen Dank aus für die außerordentliche Rührigkeit, mit der ſie gerade in den letzten Jahren wieder für das bedeutendſte künſtleriſche Baudenkmal tätig geweſen ſeien. Dieſer Rührigkeit ſei es zu verdanken daß in ganz Deutſchland wieder die Stimmung für die Rettung des Kömer Denkmals geweckt worden ſei. 2Der Verfaſſer des alten Weber⸗Dokumentes ermittelt. Den Bemühungen der Leitung der Städtiſchen Bücherei, ſowie den Nach⸗ forſchungen von Profeſſor Wilhelm Altmann in Berlin iſt es gelun gen, als Autor der altertümlichen und anonymen, aus dem Jahre 1826 ſtammenden Weber⸗Biographie, die dieſer Tage der Bücherei in Dresden von Thereſe Sewell zur Verfügung geſtellt worden war, Karl Friedrich Rungenhagen zu ermitteln, der von 1778 bis 1851 lebte und 1833 Zelters Nachfolger, in der Leitung der Berliner Singakademie geworden war, einer der beſten Muſiktheoretiker jener Zeit geweſen iſt, ſich überdies durch zahlloſe kompoſitoriſche Werke einen Namen gemacht hat. So iſt durch dieſen intereſſanten Fund und ſeine reſtloſe Aufklärung ein neues Dokument zum Stande der Muſiktheorie in jener Zeit gegeben.* Die Ernennung Profeſſor Aſchers zum Mitglied der italieni⸗ ſchen Akademie. Wie aus Ro m gemeldet wird bringt die„Tribung“ einen Angriff auf die italieniſche Akademie der Wiſſenſchaften, weil ſie den deutſchen Profeſſor Aſcher von der Univerſität Freiburg i. Br. zum Miiglied ernannt het. Das Blatt ſchreibt, Profeſſor Aſcher habe in einem Brief an die Akademie, als ihm ſeine Ernennung zum Mitglied cnitgeteilt worden ſei, geantwortet, daß er vor ſeiner An⸗ mahme die Zuſicherung erhalten müßte, daß die italieniſche Akademie der Wiſſenſchaften ſich n icht an dem internationalen Boykott der deutſchen Wiſſenſchaft beteiligt habe. Hochſchulnachrichten. Nach längerem Leiden iſt der Staats⸗ rechtslehrer der Würzburger Univerſität Geheimrat Profeſſor Dr. Robert Piloty im Alter von 62 Jahren geſtorben. Mit Nobert Piloty hat die Würzburger Univerſität eine ihrer markanteſten Perſönlichkeiten und einen ihrer bedeutendſten Gelehrten verloren. Robert Piloty iſt ein Sohn des Malers und Akademiedirektors Karl v. Piloty; er wurde am 1. Sept. 1863 in München geboren. 1888 habilitierte er ſich in Würzburg und kam dann nach München als 0 10 n Schriſte Wee in Würzburg. Seine zahlreichen, weitverbreiteten Schriften betreffen vor allem F. d Staatsrechts und der Sozialreform. Frahen fe 4. Seile. Ar. 284 mittwoch, den 23. Jum 19 Es ſind die Seelen neugeborener Kindlein. die noch vor der Taufe vom Tod hinweggenommen wurden. Und wenn am frühen Morgen die weißen Wieſennebel wallen, wenn ſie zuerſt langſam und tief über die Gräſer hin⸗ ſtreifen. und wenn dann wie rieſige Geſtalten einzelne Streifen ſich loslöſen und über die Aehrenfelder ziehen, ſo weiß das Volk zu be⸗ richten, daß die Roggenfrau durch die Felder gegangen und die Ernte geſegnet hat. Freilich. wer den wunderbaren Zauber einer ſtillen Sommer⸗ nacht recht genießen will, muß die Mauern der Großſtadt verlaſſen und hinauswandern in eines der lieblichen, waldumhegten Tälchen unſerer Hejmat. A. Weber. ———— Städtiſche Nachrichten Schweres Unglück bei einem Schulausflug Iwei Mädchen ſchwer verletzt Als geſtern abend kurz vor 10 Uhr ein mit etwa 100 Schul⸗ kindern(7. und 8. Klaſſe der Volksſchule in Schriesheim) beſetzter Laſtkraftwagen mit Anhänger auf dem Heimweg von einem Aus flug die Friedrichsbrücke hier paſſiert hatte und in die Straße am weißen Sand einbiegen wollte, löſte ſich die linke Seiten wand des Kraftwagens ab, ſodaß die auf dieſer Seite auf einer Bank ſitzenden Kinder auf die Straße fielen. 7 Kinder mußden mit dem Sanitätsauto in das Allgem. Krankenhaus verbracht werden. Drei davon konnten nach Anlegung eines Notverbandes nach Hauſe fahren, während pier zurückbleiben mußten. Zwei Mädchen, 12 und 13 Jahre alt, ſchweben in Lebensgefahr, das dritte trug eine Steißbeinquetſchung und das vierte einen Unterkieferbruch da⸗ von. Unterſuchung über die Schuldfrage iſt im Gange. Wie wir auf Anfrage imn Allgemeinen Krankenhaus erfahren, geht es den beiden ſchwerverletzten Mädchen nun ſoweit beſſer, daß— falls keine weiteren Komplikationen eintreten— L ehensgefahr ausgeſchloſſen iſt. 60 johriges Militärdienſtjubiläum An dem geſtrigen Tage beaina der in Baden⸗Baden wohnhafte Oberſtleutnant a. D. Heermann in ſeltener Friſche ſein 60 jäh⸗ riges Militärdienſtjubiläum. Er trat am 20. Juni 1866 im Alter von 18 Jahren als Tähnrich in das 3. Badiſche Infan⸗ terie⸗Regiment ein, machte in dieſem Regiment den Feldzua 1866 mit und nahm an den Gefechten von Hundheim und Worbach teil. In Miltenberg a. Main wurde er am 10. Juli 1866 zum Leutnant be⸗ ſördert. Den Kriea 1870/71 machte er in demſelben Reaiment mit, nahm an der Schlacht von Wörth. der Belagerung von Straßburg, den Kämpfen mit den Garibaldianern bei Diſon teil, wurde in dem Gefecht bei Nuits ſchwer verwundet und erhielt im Januar 1871 das Eiſerne Kreuz und den Zähringer Löwenorden 2. Klaſſe mit Schwer⸗ tern. Nach dem ſiegreichen Krieg wurde er Oberleutnant und im Juni 1880 Hauptmann im 2. Niederſchleſiſchen Infanterie⸗Regiment Nr. 47, das in Straßburg und 8 Jahre ſpäter in Poſen garniſonierte. Infolge einer chroniſchen Nierenerkrankung wurde er 1889 zur Dis⸗ poſition geſtellt und verſah dann noch 11 Jahre als charakteriſterter Major den Dienſt eines Bezirksoffiziers in Mannheim. Im Jahre 1900 wurde er dann mit 37 Dienſtjahren in den Ruheſland verſetzt. Im Weltkrieg ſtellte er ſich wieder zur Verfügung. Es wurde ihm im September 1914 die Formierung und das Kommando des 3. Landſturmbataillons„Karlsruhe“ übertragen. Drei Mo⸗ nate ſpäter formierte er in Offenburg deſſen 2. mobiles Landſturm⸗ bataillon und führte dasſelbe während 5 Monaten in dem Kampf⸗ gebiet in und um Mülhauſen i. Elſ. Dann folgte eine Tätigkeit von 16 Mongte als Bezirksoffizier in Mannheim undn Mos⸗ bach. Im Oktober 1916 wurde ihm. ſeiner Sprachkenntniſſe halber. die Stellunga des Kommandanten der Austauſchſtation Konſtanz nebſt Zenſurſtelle und die letzten 8 Monate des Krieges infolge der ſehr häufigen Fliegerangriffe bis zum Waffenſtillſtand das Kom⸗ mando der Offiziergefangenenlager von Lahr und Offenbura über⸗ tragen. Wir aratulieren dem Jubilar zu ſeiner verdienſtvollen mili⸗ täriſchen Laufbahn. Frau henriette Lachmayers Ausfiug zum Hheurigen⸗Wein Von Adele Weber Es war eine geſegnete Stadt, in der Frau Henriette Lachmayer geborene Benetti wohnte, denn die Sonne liebte ſie und Wein wuchs an ihren Hügeln. 0 Herr Fabrikant Lachmayer war ein ganz ausgezeichneter Mann, liebenswürdiger Kavalier einer alten feinen Schule. Er war ein vorzüglicher Eheherr, der als ſolcher nur einen Fehler hatte: Er war 25 Jahre älter als ſeine Frau. Frau Henriette aber war eine Frau von ausgeſprochenem Ge⸗ ſchmack. Sie war klug, ohne einen Augenblick ihre frauliche Anmut zu verlieren. Sie war ſtolz und vergaß nie, daß ihre Vorfahren jahrhundertelang die Reichsvögte der Freien Stadt Offenburg waren, denen es anheimgegeben war, Wappenſchild und klingenden Adels⸗ titel zu tragen, was ſie aber in ihrem ohnehin freiherklichen Bürger⸗ hochmut verſchmähte. Sie wußte aber auch, daß der Mann ihrer Großmutter als Kavalier eines italieniſchen Herzogs in Deutſchland eingezogen und mit ſeinen ſchönen ebenmäßigen Zügen, ſeinem nachtſchwarzen Gelock und den nachtdunklen Augen das Herz ihrer Großmutter bezwungen hatte. Je nachdem kamen in Frau Henriette die Offenburger oder die Benettis zu Wort. Wenn das Blut des Italieners in ihr ſprach, dann zog ſie ſich in ihr ſtilles Zimmer zu⸗ rück und nahm aus dem ſchwarzen Bücherſchrank einen ihrer Freunde, Und je nach der Sehnſucht ihres Herzens lieh ſie Frau Iſot von Ir⸗ land, der heißen blonden Frau Iſot ihre Seele, der ſtillen, feinen, vielgellebten Frau Gertrud, oder einer der kleinen, ewig lächelnden Marquiſen aus Tornius galanter Welt. Manches Unerfüllte, nach dem auch ſie ſich in ihrer etwas einſamen Ehe ſehnte, erfüllte ſich da⸗ bei für ſie, und es hatte den Vorteil, daß dieſe zarten inneren Erleb⸗ niſſe viel ſchlackenloſer und harmoniſcher verliefen, als je ein wirk liches. So war Frau Henriette eine vorzügliche Gattin und ihr Leben war, hingezeichnet wie ein ſchönes, ruhiges Bildnis, das ein gleich mäßiges, warmes Lächeln verſchönte. Da kam eines ſchönen, ſonnengoldenen Herbſtes Herrn Lach⸗ mayers Neffe zu Beſuch in das Haus. Heinrich von Thingen, ſeiner jüngſten Schweſter Sohn, ein junges Blut von 24 Jahren, einen — 85 Rechte in Taſche, geſchwellt von Stolz und Glück im Gefü iner jungen Bedeutung. Frau Lachmayer beſah ſich den leuchtenden Septembertag und deckte den Tiſch auf der Terraſſe unter der geſtreiften Markiſe. Dann ſaß ſie in froher Erwartung, mit den ſchlanken Frauenhänden da und dort noch etwas zurechtrückend. Endlich hörte ſie ein Schritte⸗ paar, erregte Stimmen, die freundliche, tiefe Stimme ihrs nes und eine friſche, helle, fremde. Als ſie die beiden durch das däm⸗ merige Gartenzimmer eintreten ſah, kam eine leiſe Enttäuſchung über ſie.„Ach du lieber Gott, iſt der jung—“, fuhr es ihr durch den Sinn. Groß, ſtattlich und doch merkwürdig knabenhaft rank ſtand der Neffe vor ihr, und faſt ſchien es, als ob über ſeine Züge eine leiſe Enttäuſchung ging. Doch die luſtigen, braunen Bubenaugen lachten gleich wieder un und der Händedruck fiel ſo kräftig und herzlich aus, daß Frau Henriette gerade noch einen kleinen rei unterdrückte. 5 955 Sie dachte einen Augenblick überraſcht nach: was hatte ſie eigentlich erwartet? Einen gleichalterigen Genoſſen? Sie verwirrte ſich und wußte ſelbſt nicht mehr, was ſie erwartet. Und gleichzeitig entrang ſich ihr ein ganz heimlicher, unbewußter Seufzer der Be⸗ ung. Nun kamen frohe Tage, in denen Henriette, geborene Benetti, Spielereien. Eine amiliche Klarſtellung. Am 19. Juni hat ſich der ver⸗ heiratete Konditor Julius Bick, Mittelſtraße 53, infolge Nerven⸗ leidens das Leben genommen. Die Beerdigung wurde vom Leichenordner bedauerlicherweiſe auf eine Zeit feſtgeſetzt, zu der die in ſolchen Fällen übliche bezirksärztliche Leichenſchau noch nicht vorgenommen war. Infolgedeſſen mußte die Beerdigung in letzter Minute verſchoben werden. Dadurch wurden allerlei unbe⸗ gründete Vermutungen laut, u. a. auch der Tod des Ver⸗ ſtorbenen mit der Perſon der Witwe in Verbindung gebracht. Es wird hiermit ausdrücklich betont, daß die behördlichen Erhebungen nich!l das Geringſte ergeben haben, was gegen eine Selbſt⸗ tötung des Bick ſpräche. Die Angriffe auf die Angehörigen de⸗ Toten ſind alſo durchaus unberechtigt. Die hilfsbereite Feuerwehr. Ein Pferd des Ludwig Klein, H 4, 6, war geſtern nachmittag auf der Sellweide in ein mit Waſſer aongefülltes Loch gefallen und konnte allein nicht mehr aufkommen. Durch die alarmierte Berufsfeuerwehr wurde es aus ſeiner feuchten Lage befreit. *Ein kapferes Schulmädchen. Beim Spielen an der Landungs⸗ pritſche des Ruderklubs Mannheim an der Rheinſchachtel fiel geſtern nachmittag.30 Uhr ein 4 Jahre alter Knabe in den Rhein. Er wurde von einer 11 Jahre alten Volksſchülerin herausgezogen und wach der Polizeiwache Lindenhof verbracht, wo ihn ſeine Ange⸗ hörigen in Empfang nahmen. * Juſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Nach⸗ mittags um 3 Uhr am Tatterſall, zwiſchen einem Großkraftradfahrer und einem Radfahrer, wobei letzteren die Schuld trifft, da er da⸗ Haltezeichen des Polizeibeamten überſah; um.45 Uhr Ecke Laden⸗ burger⸗ und Waſſerwerksſtraße in Käfertal, zwiſchen einem Ein⸗ ſpännerfuhrwerk und einem Radfahrer und um.15 Uhr am Aufgang zur Friedrichsrücke(Stadtſeite), zwiſchen zwei Radfahrern. * Selbſttötungsverſuche. Am Montag nachmittag 3 Uhr wollte ſich in einem Hauſe der K⸗Quadrate ein 21 Jahre altes Fräulein aus unbekannter Urſache, durch inatmen von Leuchtgas vergiften.— In der Nacht von Montag auf Dienstag wollte ſich ein 21 Jahre altes Fräulein von der Friedrichsbrücke aus in den Neckar ſtürzen. Paſſanten übergaben es der Polizei.— Heute früh.45 Uhr fand man einen 38 Jahre alten Kaufmonn in ſeiner Wohnung in der E⸗Quadraten bewußtlos auf. Er hatte den Gashahnen geöffnet um ſich das Leben zunehmen. Es beſteht Lebensgefahr. Die Lebensmüden fanden Aufnahhme im Allgem Krankenhaus. * Anfälle. Am 21. Juni, abends kurz vor 9 Uhr ſtürzte im Hauſe Roſenſtraße 78 in Neckarau ein 2¼ Jahre altes Kind aus einen Fenſter des 3. Stockes auf die Straße und brach beide Beine, Es wurde mit dem Sanitätsauto in das Allgem. Krankenhaus über führt. Jeftgenommen wurden 27 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. ee eeeeee eee eeeee Veranſtaltungen 8 kliunſtausſtellung der Ev. Jugendbünde Waldhof. Am Sonn⸗ tag, den 20. Juni haben die Evgl. Jugendbünde(B. B..) Waldhof in dem lichten großen Saale des Kaſinos von Bopp u. Reuther eine Ausſtellung religiöſer Kunſt eröffnet. Sie gibt mit ihren von den hervorragendſten deutſchen Kunſtverlagen gelieferten Bild⸗ werken einen ſchönen Einblick in das Weſen und in die Entwicklung der religiöſen Kunſt. Von Raffael und Dürer bis zu Steinhauſen und Thoma und ganz modernen Künſtlern ſind hier ſo viele ſchöne Blätter zu 52 und auch zu kaufen, daß der Beſuch der Ausſtellung nur empfohlen werden kann, zumal täglich Führungen durch die Ausſtellung ſtattfinden, welche die Bilder dem Verſtändnis des Be⸗ ſchauers näher bringen ſollen. Die Ausſtellung iſt täglich von—9 Uhr abends und am Sonntag, 27. Juni, zum letztenmal von—7 Uhr nachmittags geöffnet. Der ganz geringe Eintrittspreis ermög⸗ ſach es erfreulicherweiſe jedermann, dieſe ſchöne Ausſtellung zu be⸗ uchen. rN die alten Reichsvögte von Offenburg wurden nicht mehr durch allzu häufiges Gedächtnis geſtört in ihrer ewigen Ruhe und auch die Benettis verharrten in himmliſcher Untätigkeit, wie es ihnen zukam. Das ſtille Haus ſchien wie verwandelt. Frau Henriette zog mit dem mädchenhaften, roſenroten Hauskleid in aller Frühe ſchon einen Lel zmorgen von Jugend an und ſprang die Treppen zum unteren Stuͤckwerk hinunter, daß ihre alte Kunigund, die ſchon im Hauſe Benetti gedient, und bei ihr ſo eine Art Ehrenmitglied der Küche war, auf den Gang trat und ihr in höchſter Bewunderung nachſah. Herr Lachmayer aber legte ſich in froherregter Geſchäftigkeit das Mundtuch über die Knie und bald klang eine helle Fröhlichkeit in den ſpätſommerlichen Garten der in inbrüſtiger Hingabe in der Sonne lag. Der junge Heinrich von Thingen hatte bald erfaßt, daß in Hen⸗ riette eine beſonders vornehme, kluge Frauenſeele wohnte, und er erſchloß ſich ihr voll und ganz in raſch aufgeflammter, junger, reiner Verehrung. Es war nichts unklares zwiſchen ihnen. Henriette hatte den ſchlanken Jungen mit dem feinen, glühenden Knabenherzen lieb, mit einem leiſen Stich ins Mütterliche. In Heinrich aber war ſo viel, was noch nach Form rang— ſo viel Unklares, herrlich Großes— unbegriffen Dunkles. Und er fühlte, daß es gut ſei, in dieſer Zeit einen leiſen, kaum merklichen Führer in einer fein⸗ hörigen, klugen Frau zu finden. Henriette hörte viel aus ſeinem jungen Leben. Von der Lotte, mit der er die erſten jubelnden Zu⸗ kunftsträume geſponnen. Sie hatte dann einen anderen in ſchmöh⸗ licher Berechnung und Nüchternheit ihm vorgezogen und hatte da⸗ mit die erſte Zeriſſenheit in ſein Herz getragen, die erſten Zweifel an der Herrlichkeit und Dauerhaftigkeit der Liebe. Von einem blonden, kleinen Mädchen hörte ſie, die es verſtanden, die große Zerriſſenheit und Weltverachtung wieder auf ein gewiſſes Gleich⸗ maß zurückzubringen. Siehſt du, Henriette, nun iſt es tot in mir. Was jetzt iſt, ſind Einer Liebe, einer wirklichen Liebe bin ich nicht mehr fähig,“ ſchloß er einmal ernſt, traurig und überzeugt. Frau Hen⸗ riette lachte freundlich und herzlich. Dann wurde ſie im warmem Verſtehen ſeines jungen, echten Schmerzes wieder ganz ernſt. Sie fuhr ihm mit der Hand über den blonden Scheitel:„O du dummer, lieber Bub! Mußt noch manchen Zaun zerbrechen, den du um Gär⸗ ten deiner Träume gebaut, bis die Liebe kommt— ſie kommt mit Brauſen— ſie iſt wie die Erde wie der Sturm. Möge ſie dir nicht zu ſtark ſein!“ Das letzte ſagte ſie leiſe. 5 8 Sie wurden ſich herzlich gute Freunde beide und fühlten es gar nicht, daß auf einmal über acht Lebensjahre Unterſchied verwehten. Und doch ſtand Frau Henriette manchmal ſelbſt wie ein junges Mäd⸗ chen vor ihm in dem kurzen, weißen Kleid. mit den großen, verſon⸗ nenen Augen und dem braunen, lockeren, ſchön gepflegten Haar. Er freute ſich dann nur, vergeſſen zu können, daß hier eine ſozuſagen ſtandesamtlich dokumentierte Autorität zu reſpektieren war. Er be⸗ handelte ſie wie eine ältere Schweſter, wie einen guten Kameraden. Frau Henriette allerdinas fühlte in fraulichem Wiſſen manches⸗ mal etwas in ſeiner ſpieſeriſchen, jungen Kraft, daß es doch männ⸗ liche Kraft war, und ſie ahnte, daß es ſchön ſein mußte, wenn dieſe junge Kraft, werbend, braufend wie Lenzſturm umfing. Sie ging und dachte in einer angenehmen Dämmekrung, aber ſie hütete ſich, volles Licht in dieſes Dämmern fallen zu laſſen und es aufzulöſen in Bewegung und Not. 5 2 Des Abends aber ſetzte ſich Frau Henriette an den hübſchen, kleinen Kirſchholzflügel. Er war ein Hochzeitsgeſchenk ihres Man⸗ nes und Frau Henriette liebte ihn zärtlich. Herr Lachmayer holte dann ſeine Kniegeige hervor, denn der Neffe hatte die Violine mitge⸗ bracht, und ſo konnten wieder einmal in Hormonie alle göttlichen Meiſter ſteigen. Oder Frau Henriette ſoma die tiefen, ſchwermütigen Lieder von Schubert und Hugo Wolfs Mörike. Ihre Stimme war viel und herzlich lachte. Die ſtillen Freunde in dem Bücherſchrank von warmgoldenem Holzton waren bis auf weitereg unhegnlprucht. 0 + cht eben groß, aber es war ein weicher Wagendurchlauf Dortmund⸗Köln⸗Zürich über Triberg⸗Schaff hauſen el Mit kürzerer Fahrzeit als auf dem Weg über Baf ſteht ſeit 15. Mai wieder der direkte Wagendurchlal! zwiſchen Dortmund und Zürich, der über Duishue Hüſſeldorf—Köln—Mannheim—Triberg—Schaffhauſen im 55— der großartigen badiſchen Schwarzwaldbahn für alle iel Wagenklaſſen beſteht. Dieſe vorzügliche Tagesverbindung iſt w ſach nur wenig bekannt, obwohl ſie neben kürzerer Fahrzeit 1 landſchaftlicher Vorzüge auch noch den der Weri dung des Wagenwechſels bietet, der bei der fraglichen 50 bindung über Baſel nötig iſt. Da zurzeit direkte Fahrkarten f dieſen Weg, der ſchon vor dem Krieg beſtand, noch in Vorbereitun ſind, können Fahrkarten Rheinland⸗Zürich, die über Baſel 9 über die Schwarzwaldbahn umgeſchrieben werden, wobei nur 55 kurze Zwiſchenſtück Immendingen—Schaffhauſen zugelöſt wird. Auflegung direkter Fahrkarten iſt aber in Vorbereitung. Dieſe 190 günſtigen direkten Wagen laufen in den Schnellzügen D 270,/D 1 von Dortmund nach Zürich und umgekehrt in den Schnellzuge D 159/D 269. Die Fahrzeit von Norden nach Süden iſt um dren 10.30 ſtatt 11.17 nm. ankommt. Die direkten Wagen werden Offenburg zwiſchen den Schwarzwald⸗ und Aheinlandſchnellzüge ausgetauſcht. Die Hauptfahrbenzeiten ſind folgende: Dortmund .15 vm, Eſſen ab.00, Duisburg ab.28, Düſſeldorf ab.53, Kö ab.58, Mannheim ab.08, Karlsruhe ab.15 nm., Offen⸗ burg ab.55, Triberg an.16 nm., Schaffhauſen an.05, Züri 5 10.30 nm., umgekehrt Zürich ab.26 vm., Schaffhauſen ab 5 Triberg ab 11.28, Offenburg ab.02 nm., Karlsruhe ab 225 Mannheim an.28, Köln an.36 um., Düſſeldorf an.45, Duis⸗ burg an 10.29, Eſſen an 10.58, Alteneſſen an 10.41, Dortmund an 11.40 nm., über Alteneſſen an 11.30 nm. In den beiden Nichtungen fühven die Züge Speiſewagen, nördlich Offenburg ganzjährig, lich Offenburg von 1. Juli und ab Singen vom 1. Juli bis 15. Sep⸗ tember. *. »Nachſendung von Poſtſendungen. Wer bei der beginnenden Reiſezeit ſeine Poſtſendungen pünktlich nachgeſandt haben will, ver⸗ geſſe nicht, bei der Poſt einen Nachſendungsantrag zu len und benutze dazu möglichſt die am Poſtſchalter und bei den Zuſtellern koſtenlos erhältlichen Nachſendungsvordrucke. Nur ein rechtzeitiger und genau ausgeſtellter Nachſendungsantrag ermõg⸗ licht es der Poſt, die Nachſendung von Poſtſachen pünkllich und rechtzeitig auszuführen. Co SUulich Line Trlest Herrliche Erholungsreisen Zur See mit dem Doppelschrauben Salondampfer STELLADTITALIA abwechsel d nach Ilalien, Dalmaſien, Griechen- land, Türkei, Afrike, Riviera, Spanien. Nächsſe Neise 6. bis 19. Juli: Triesi— Spalaſo— Korſu Palermo Tunis Malia— Syrakus— Taormina— Ressina— Caflaro Ragusa— Brioni— Triesi. Kostenloss Auskünft, Prospekte und Platz- Bestellungeſf Neise-Büro J. Sirmer, Mannheim, Heidelbergerstrasse 11. 2 den warmen, kleinen Körper eines Vogels hielt er ſie in der Hand Dann fühlte ſie wohl Heinrichs Blicke in leiſer Bewunderung auf ſich ruhen, war ohne Wunſch und Sehnſucht und bewegte ſich in vollendetſter Harmonie in dem Rahmen dieſer ſtillen, feinen Kultur⸗ „Einmal kamen auch ein paar Kunſtfreunde. Der eine war erſtel Geiger am LLandestheater, den anderen hatte Herr Lachmayer il einem Kaffeehaus„entdeckt“, einen ganz einfachen Menſchen, den leinerlei Bildung beſchwerte, und die Violine ſpielte ein Geſchäfts⸗ freund von Herrn Lachmayer ſelbſt. Dieſe vier verſchiedenen Men⸗ ſchen, jeder aus anderem Kreſſe, fanden ſich in ungetrübter Ueber⸗ einſtimn ung im andächtigen Dienſte der Muſik. Die Viere ſaße beim Flügel unter der hohen Lampe. Frau Henriette und Heinkich aber ſuchten ſich wohl eine dämmerige Ecke und waren ganz 1 Klängen hingegeben. Als einmal die Serenade von Wolf elge wurde, ſaß der junge Heinrich von Thingen in ſtillſchweigender Ver“ zückung und wußte garnicht, wie er ſich aus dieſer belebten, ange“ nehm durchwärmten Stille wieder zurechtfinden würde in dem un⸗ gleichen, haſtenden Leben, Als die erſte Violine leiſe arſing J0 plaudern, und die zweite die Antwort übernahm, während die Knie⸗ geige dazu die Melodie einer Sommernacht ſang, lachte Frau Hen⸗ riette zu ihm herüber, beglückt, über dieſe Schönheit, anmutig und 10 herzlich, daß es ihm auf einmal ganz heiß zum Herzen ſtieg. Hein⸗ rich fühlbe, daß es notwendig werde, ſich hier loszureißen. 9325 vergingen vierzehn Tage, helle, laute Tage und weiche, in⸗ nige Abenbe. Der Herbſt lag leuchtend über der Stadt, die ſich ihm hingab 85 unſäglicher Beglücktheit und Innigkeit. 0 Die Morgen waren ſchon friſch, die Nachmittage waren vo Sonne und Duft. Frau Henriette nahm von jedem dieſer Nach mittage Beſitz und koſtete ſie aus, wie das letzte köſtliche Geſchenf des Sommers ausgekoſtet ſein wollte. Sie nahm Heinrich mit hi 0 auf die Berge, ſie gingen die ſtillen Wege zwiſchen den Weinbergen und zählten mit ernſthafter Wichtigkeit die Trauben an den Weig⸗ ſtöcken. Sie gingen in einem verſtehenden Schweigen, das*5 verband als all das luſtig rieſelnde Geplauder und Geplänkel übrigen Tages. ſchen. Die beide wandelten durch dieſe im Uebermaß quellen Schönheit, die doch nur darum ſo vertieft und nachdenklich war, we⸗ ſie wußte, daß es bald dem Winter entgegenging. Noch braſſch, die Sonne in trügeriſcher Glut, aber die Wälder an den Hängen die teten ſich ſchon etwas leiſe weiche Schleier ſchoben ſich zwiſchen e Stadt und den zärtlichen Himmel, und täglich etwas früher kam e, Stunde, da die Stadt ſich aufzulöſen ſchien in Duft und Dämm k⸗ Die, die ſich mit Innigkeit verſenkten in dieſe letzte Güte, mef den es mit leiſer Trauer, und in ihrem Herzen wurde der Wurae etwas behalten zu dürfen von des Somm önheit. Die Tagesblätter brachten die amtlichen Bekanntmachungen 1275 die Weinleſe, die Keltern arbeiteten im ganzen Land und in die Stadt hielt faſt vor jedem Haus einmal der Wagen, auf fer die Fäſſer lagen. Dann wurden die Sperrhaken angelegt, un hag· Fäſſer rollten dem lachenden Beſitzer, der weinfröhlich und be lich daneben ſtand, in den Keller. der Die Ruhe der Nacht war untergraben durch das Rollen im Weinfuhren, und die ganze Stadt lag, wie im leichten Rauſch, Dufte des Weines. fleinen, Das dauerte nicht lange, daß jung und alt hinaus in die lerdere einfachen Heurigenſchenken zog und ſeliger, als man bi Hausfrau wünſchte, nach Hauſe kam. Fran⸗ Da packte auch Heinrich von Thingen, den artverwandten 52 da⸗ ken, die Luſt am Weine. Herr Lachmayer ſchmunzelte, als lat) on inrach. e Schluß folgt, viertel Stunden kürzer als über Baſel, da man in Zürich berein Von unten rief die Stadt herauf mit ihren Millionen Gende 2 88.348 ˙ ˙1 „ —— * — PFa Neue Maunheimer Jeitung(Abend Nusgabe) B. Seite. Nr. 284 —— Ze ——u— Ddas Haus der Frau auf der Geſolei Von Dr. Ilſe Dalchow(Köln) In einer Zeit, wo die ffrau die Mitarbeiterin, die Kameradin des kannes geworden iſt, wo ſie in ihrer Berufsarbeit Seite an Seite mit ihm ſteht, iſt es ſehr ſchwer, ihr Wirken ſtrena von dem ihres männlichen Kollegen zu ſcheiden. Faſt unmöglich ſcheint dies aber in einer Schau. die die Geſundbeitspflege, die ſoziale Fürſorae.— Dinge, die vor allem an die natürlichen Inſtinkte der Frau appellie⸗ ren—, in den Mittelpunkt ſtellt. So finden wir denn auch in faſt allen Abteilungen der Geſolei die Tätigkeit der Frau eng verwoben mit der des Mannes, der Oeffentlichkeit. Dennoch hat man ihr aber auch eine Sonderaruppe im Haus der Frau gewidmet. Hier iſt die Arbeit der Frau als ſolche, ſondern ſie ſelbſt der Mittel⸗ nkt. Ausgehend vom Hiſtoriſchen. hat man in einem ſtimmungsvollen Raum den Vorkämpferinnen auf dem Gebiete der Geſundheitspflege und ſoziale Fürſorge ein Denkmal geſetzt. In Photographien und Bildern arüßen ſie uns von den Wänden und nehmen gewiſſermaßen ſo Teil an einem Werk, das auch ihrer Vorarbeiten bedurfte. um zu dem zu werden, was es iſt. Da iſt Dr. Dorothea Erxleben, die erſte deutſche Aerztin, die 1754 in Halle promovierte. und Amalie Sieve⸗ king, die Begründerin des evangeliſchen weiblichen Vereins für Kran⸗ ken⸗ und Armenpflege, Lily Braun, die in Wort und Schrift tatkräf⸗ tig für die Verbeſſerung der traurigen Lage der Arbeiterin eingetre⸗ ten iſt. Henriette Schrader, die Begründerin des Peſtalozzi⸗Fröbel⸗ hauſes in Berlin, Anna Scheypeler⸗Lette, die als Vorſitzende des Lettevereins dieſen zu einem Mittelpunkt zur Ausbiſdung für neue Frauenberufe machte und nicht zu vergeſſen Hanna Bieber⸗Boehm, die Gründerin des Vereins Jugendſchutz. Was dieſe Frauen erſtrebt und erhofft, iſt uns heute zum Teil zur Selbſtwerſtändlichkeit gewor⸗ den, zum Teil bat der Staat ihre Aufgaben zu den ſeinen gemacht. Die zweite Abteilung befaßt ſich vornehmlich mit der berufs⸗ tätigen Frau. An Hand von Statiſtiken wird die Beteiliauna von Frauen in den verſchiedenen Berufen dargeban. Für unſer weſtliches Induſtriegebiet iſt es nicht unintereſſant feſtzuſtellen, daß annähernd die Hälfte aller berufstätigen Frauen in der Landwirtſchaft beſchäf⸗ tigt wird und nur knapp ein Fünftel auf die Induſtrie entfällt. Die meiſten Frauen ſind zwiſchen dem 20. und 30. Lebensſahr berufs⸗ tätig, nur bei den ſelbſtändigen Frauen erreicht die Kurve erſt zwi⸗ ſchen dem 40. und 60. Lebensjahr ihren Höhepunkt. Das Thema, die Frau als Mutter und Gattin, ein Gebiet, auf dem doch die angeborenen Fähigkeiten der Frau liegen, iſt verbhält⸗ nismäßia ſchlecht weggekommen. Es wird von einer kleinen Anzahl von Bildern alter und junger Meiſter wie Dürer, Metau. Thoma uſw. beſtritten. Vor allem tritt hier das Mutteralück in den Vorder⸗ grund. Eingehend iſt das Wirken der Frau in anderen Berufen. wie als Hebamme, als Aerztin, techniſche Aſſiſtentin. Krankenpflegerin, Kindergärtnerin, Gärtnerin, dargeſtellt. Berufe, die der natürlichen Veranlaaung der Frau als Pflegerin am meiſten entſprechen. Mit der Berufskleidung befaßt ſich der Verein für Frauenklei⸗ dung und Frauenkultur. Hier iſt manch Wertpolles zu ſehen. wenn 910 in einigen Modellen der Verein ſicherlich über das Ziel hinaus⸗ chießt. Erwähnenswert iſt ferner das Zimmer der berufstätigen Frau. it wenig Handgriffen iſt aus der Wohnſtube ein Schlafzimmer, eine Küche herzurichten, die allen Anſprüchen der Frau gerecht wird. Im Normalszuſtand aber haben wir ein gemütliches Arbeitszimmer, unter praktiſchſter Ausnützung der verſchiedenen Möbelſtücke vor uns. Leider bleiben ſolche Dinge meiſt nur Ausſtellunasſtücke. Die dritte Abteilung befaßt ſich dann mit dem Beruf der Hausfrau. Die Erzie⸗ hung zur Hausfrau iſt heute eine Volksaufgabe geworden. Die Frau muß wirtſchaften lernen, denn mehr als drei Viertel des Volksver⸗ mögens laufen durch die Hand der Frau. In den Berufsſchulen, deren Beſuch Pflicht iſt, ſucht der Staat heute ſedem ſchulentlaſſenen Mädchen dieſe Ausbildung zu geben. Daneben befaſſen ſich aber auch die Hausfrauenvereine mit dieſem Probſem. Allen voran ſtehen Königsbera und Halle. Seit 1914 werden hier vraktiſche Verſuche mit hauswirtſchaftlichen Lehrſtellen gemacht. Dabei iſt die zweifährige hauswirtſchaftliche Lehre durch einen Lehrvertrag und eine öffentliche Abſchlußprüfung geregelt. Die Hausfrauenvereine haben ſich zuſam⸗ men getan im Reichsverband der deutſchen Hausfrauenvereine. Die⸗ ſer unterhält eine praktiſche wiſſenſchaftliche Verſuchsſtelle. wo Dinge, die im Handel für den Haushalt angeboten werden. auf ihre Renta⸗ bilität und ihre Preiswürdiakeit hin unterſucht werden. Wie viel wertloſes Zeug auch in unſerer wirtſchaftlich geſchwächten Zeit ſich noch in den Haushalt einzuſchmuogeln ſucht, zeigt ein Blick auf die Für unſere Kinder die blaue Blume Ein Märchen von Jriedrich Hupp Es waren einmal fünf Handwerksburſchen. Die zogen mit⸗ einander durch das Land und waren immer luſtig, wenn s ihnen der liebe Gott gut gehen ließ. Aber einer war dabei, der war auch froh und heiter, wenn es ihm ſchlecht ging. Er war eine ehrliche Haut, datte nie böſe Gedanken, und wenn die anderen mal gelegentlich etmas mitnahmen und das Bezahlen vergaßen, machbe er nicht mit. Die anderen Handwerksburſchen ärgerten ich darum immer über den Geſellen und mannten ihn nur noch den Tolpatſch. Eines ſchönen Tages zogen die fünf Handwerksburſchen wieder durch den Wald. Da kamen ſie an eine Waldlichtung. Hier legten ſie ſich ins Gras und plauderten. Der Tolpatſch aber lag auf einem weichen Mooshügel und ſchaute geradewegs in den blauen, Himmel inein. Da kam er wieder ins Träumen, und eh er es ſelbſt merkte, er in tiefem Schlaf. andern vier Burſchen einen kühnen Plan gefaßt. Sie wollten miteinander nach Welſchland ziehen. Wie die vier Geſellen ſo ihren Plan bereiten, merkte der eine auf einmal, daß der Tolpatſch eingeſchlafen war. Aber dae war ihnen gerade recht. Schon lange wollten ſie den ehrlichen Tolpatſch los ſeim, weil er ihnen zu fromm und zu rechtſchaffen war. Sie be⸗ cloſſen daher, den Tolpatſch ruhig ſchlafen zu laſſen und ohne ihn lortzugehen. Geſagt, 72—5 ackten ſchnell ihre Sachen und machten ſich auf un on. Der Ae lag indeſſen in tiefem Schlaf. Die Sonme ind im Walde wurde es immer dunkler. Am Himmel aber zog der lüebe Mond auf, und die Sternlein leuchteten herunter auf die Erde. Dal Was war das? Irgendwo im Walde erklang ein wunder⸗ dares Lied. Das Singen kam immer näher und näher, und auf einmal ſchritten Elfen aus dem Dunkel des Waldes auf die Wald⸗ Aoben wo der Tolpatſch ſchlief. Lieblicher Geſang tönte von ihren pen. Wie die Elſen ſo ſtanden, und ſongen, ſah eine von ihnen auf einmal den ſchlafenden Tolpatſch „Ein Menſchenkind, ſeht nur!“ rief ſie aus. Stuͤfe——— ſich alle neugierig herzu und beſchauten den 5 äf fer. „Ei“, lachte da plötzlich eine Elfe,„das iſt ja der Burſche, der deute an—5—— da ich als Blume im Walde Ich daubte ſchon, er wollte mich pflücken und begann zu zittern, a 3 ließ mich ſtehen, berührte mich nur ganz behutſam und zog 2 70 lle Elfen, die Waldfee aber rach:„Das iſt ein a freuten ſich alle ü„ duter Mersch hat ein liebereiches Herz. Kommmt, wir woll zu⸗ die Erzählung hineingetappt. ſank freumdlicher Bäuer ſeine Scheune angeboten Statiſtik der Verſuchsſtelle. Dieſe läuft vom 1. Januar bis zum 1. April 1926. In dieſer Zeit wurden von 36 Gegenſtänden des all⸗ gemeinen Haushalts 25, von 42 Putzmitteln 26 abgelehnt, und von 41 Waſchmitteln wurden nur 9 des Stemvels des Reichsverbands (R. D..) für würdig befunden. Alle Hausfrauen ſollten bei ihren Einkäufen auf dieſen Stempel achten. der ihnen aute und wirklich praktiſche Ware garaptiert. Neben den Bemühungen der ſtädtiſchen Hausfrauenvereine zur Hebunag des Hausfrauenberufs durch ſtädtiſche Lehrgänge, laufen die landwirtſchaftlichen Frauenſchulen. Dieſe machen ſich die wirtſchaftliche und kulturelle Hebung der Landfrauen zur Aufgabe. Auch von ihrer Tätigkeit legen Statiſtiken und Bilder Zeugnis ab. In Wanderausſtellungen, Wanderlehrkurſen im Spin⸗ nen. Weben, Zuſchneiden. Nähen, in Wanderkochkurſen, in der För⸗ derung ländlicher Kultur und alter Volksbräuche, wollen ſie die Liebe zu Heimat und Scholle, die Freude und den Stolz am bäuerlichen Berufsleben ſtärken und erhalten. Neben der Theorie ſehlt nicht die Praxris. Küche und Haushalt⸗ pflegeraum einer Mädchenberufsſchule werden von Schülerinnen im Betrieb vorgeführt. Schließlich befaßt ſich eine Dreizimmerwohnung mit dem Problem des Raummangels für eine vielköpfige Familie. (Eltern und vier Kinder.) Zuſammenklappbare Möbel, Ausnutzung der Wände durch Schränke, geſtatten die Umwandlung von Wohn⸗ räumen in Schlafräume und zeigen ſo die höchſtmögliche Ausnutzung des Raumes. Wer das Haus der Frau mit Aufmerkſamkeit durchwandert, wird ſicherlich manche Anregung. manch intereſſanten Aufſchluß mit nach Hauſe nehmen. meeene eeeeeeeeee Taſchengeld in unſerer Kinder hände Immer ſchon hat uns die Frage beſchäftigt, ob und wann wir unſern Kindern Taſchengeld geben ſollen. Ueber das„ob“ ſind wir uns jetzt einig, denn die ſchreckliche Inflationszeit hat auch ihren Ein⸗ fluß auf unſere Kinder ausgeübt, hat ihnen die Macht des Geldes frühzeitig gezeigt, und nur zu oft. wenn wir ihren Geſprächen lau⸗ ſchen. hören wir, daß von Geld die Rede iſt. Auch wiſſen ſie ſehr genau. daß Geld ihnen die Möalichkeit aibt, all ihre kleinen Gelüſten und Wünſchen zu befriedigen, und ſie ſind natürlich ſehr darauf er⸗ picht, Taſchengeld zu erhalten: da aber das Triebleben im Kinde ſo ſtark, und die Widerſtände gegen die Gelüſte ſo gering, daß eigentlich alle Kinder geborene Verſchwender ſind, ſo iſt es notwendia. daß wir hier, wie überall bei der Erziehung, unbemerkte aber ſtrenge Beauf⸗ ſichtigung üben müſſen. Als mein Bub zehn Jahre alt wurde, leate ich ihm auf ſeinen Geburtstagstiſch ein Ausgabebuch und darauf eine neue glitzernde Mark. Dazu gab ich ihm die Anweiſung, was für die Mark gekauft werden ſoll: Hefte, Federn, Frühſtücksbrot und daß jede Ausgabe in das Buch eingetragen werden müſſe und am Ende des Monats Re⸗ chenſchaft abzugeben ſei. Das geht nicht immer ſo olatt ab und manch⸗ mal bleibts nicht nur bei einer ſtrengen Rüge, ſonder es wird eine handagreifliche Ouittung ausgeſtellt über„vergeſſene Au⸗gaben“. Auch Ordnung und Gewiſſenhaftigkeit will gelernt ſein. Da das Geld in Kinderhänden in der Erziehung einen hoch wich⸗ tigen Faktor darſtellt, das zum Anſporn werden ſoll und zur Er⸗ weckung all der guten Eigenſchaften, als da ſind Sparſamkeit, Pünkt⸗ lichkeit, Selbſtbeherrſchung und das Beſtreben, andern zu helfen und Gutes zu tun, ſo iſt ſolſch eine monatliche nenaue Rechenſchaft not⸗ wendig, um das Kind zum Einteilen, Mehren und Erhal⸗ ten zu erziehen. Außerdem iſt das richtige Verſtändnis für Geld und ſeine rich⸗ tige Verwendung der beſte Weg, um Charakter und Perſön⸗ lichkeit zu bilden. Selbſtverſtändlich muß das Taſchengeld mit den Jahren erhößt werden und ſeine Anwendung erweitert. Doch ſtets ſo. daß noch ein Kleines erübriat werden kann für kleine Geſchenke und Erſparniſſe, die den Zweck haben ſollen, einen heiß gehegten Wunſch aus eigener Kraft zu erfüllen. So lernt das Kind beizeiten auch die Köſt⸗ lichkeiteigenen Erwerbes kennen— ohne dabei geizia zu werden.(Geſzig wird für gewöhnlich nur das Kind, das dauernd entbehren muß und daher das Geld überſchätzt.) Um dem Kind eine Erwerbsquelle zu erſchließen und um ſein Taſchengeld durch Einnahmen zu erhöhen, kann man ihm für kleine, im Haushalt geleiſtete Dienſte, für gute Zenſuren ſaubere Zeichnung, pünktlich geſpielte Fingerübungen, eine kleine Velohnung verabrei⸗ chen. Wir erwecken dadurch bei ihm den Erwerbsſinn, bei⸗ gen ihm aber auch gleichſam den Weg der zu Beſitz und Woahl⸗ ſtand führt und— daß er nur durch Arbeit und Mühe, die Pfen⸗ nig auf Pfennig legt, zu erreichen iſt. Zu dieſer hochwichtigen Erkenntnis führt als beſtes Mittel das von den Eltern in die Kinderhände gelegtes Teſchenend. ede Ein Eine Taſſe Tee Von Erna Reidel Die Taſſe Tee, wie wenig kann ſie beſagen und wie viel. So oft bedeutet ſie eine banale Alltäglichkeit, die gewohnheitsmäßig kommt wie andere ihresgleichen, ein andermal ſammell ſie zu mehr oder weniger konventioneller und perſönlicher Geſelligkeit zahlreiche Gäſte in ihren Gaſtgeber, um dann wieder bei den beliebten„Fünf⸗ uhrtees“ im eleganten Hotel oder Kurhaus zu dominieren. Und der aromatiſche, goldene Trank in den zierlichen Taſſen iſt hier nicht Selbſtzweck, nur Mittel zum Zweck, eine kleine Erfriſchung, dieweil man obenhin plaudert und Bekannte begrüßt, flirtet und bewundert, auch kritiſiert und mediſiert. Trotz aller Veräußerlichung beſitzen dieſe Fünfuhrtees ihren eigenen Reiz, unterhalten ohne Verpflich⸗ tung und große Anforderungen und pulſieren in ſeltſam läſſigem elegantem Rhythmus, zu dem diskrete Muſik und das leiſe Klirren von Porzellan und Löffelchen die Begleitmelodie tönen. Recht tief ſchon wurzelt das Teetrinken„die einzige aſiatiſche Zeremonie, die ſich allgemeine Achtung erworben hat“, wie Okakura Kakuzo ſagt, in unſerem geſellſchaftlichen Leben, wenn wir auch weit entfernt ſind von dem uns fremden äſthetiſch⸗religiöſen Teekult des Japaners, dem dieſes Getränk„zum Vorwand für einen Kult der Reinheit und Verfeinerung wurde, zur heiligen Handlung, bei der ſich Gaſt und Wirt für den Augenblick zu höchſter weltlicher Glück⸗ ſeligkeit vereinen.“ Freilich iſt die Taſſe Tee auch da und dort bei uns gleichſam zum Symbol feinſter und kultivierteſter Lebens kunſt geworden. Wieviel Anmut und Geſchmack kann eine Frau entfalten beim Herrichten des Teetiſches, beim Kredenzen des lieb⸗ lichſten, duftigſten Geſchenkes der Chineſen“, wie das 18. Jahr⸗ hundert den Tee nannte, ſoviel Geiſt und vornehme, gemütsarme Gaſtlichkeit, daß ein ſolcher Teeempfang zu einem wahrhaft poe⸗ tiſchen„Buen retiro“ werden kann in des Daſeins Proſa. Wenn der Winter in Sturm und Regen ſein Nahen kündet, oder wenn er der Feſte ſatt ſich gegen den Frühling ſtemmt und ihn durch ſeine unholden Trabanten in die Flucht zu jagen trachtet, dann liebt man jene feinen Plauderſtunden bei einer Taſſe Tee, jene Stunden mit ihrem eigenen Reiz, in denen der Nachmittag leiſe in den Abend gleitet und alles Grelle und Laute des Tages gedämpft und harmoniſch gemildert ſcheint. Sie ſchenken auch uns modernen, unruhigen Menſchen ein wohliges Gelöſtſein vom Alltag, ein ruhiges Raſten. Mit mehr Sammlung und Hingegebenheit als ſonſt behandelt man Probleme, die auſſtehen und wieder ver⸗ ſinken, um anderen den Platz zu überlaſſen, dieweil das Auge Schönheit trinkt. Ueber Bilder und Bronzen gleitet der lick, über erleſenes Porzellan und den kleinen Teetiſch mit ſeiner zierlichen Spitzendecke und den Blumen, haftet an den feinen Tee⸗ ſchalen in unſerer Hand, an Kriſtall und Silber, deren ſanftes Leuchten die beginnende Dämmerung durchdringt. Unter matten Seidenſchleiern flammt die Lampe auf, ſpiegelt ſich ſelbſtgefällig im eleganten Tiſchgerät, während im Summen des Samovars eine linde Melodie der Traulichkeit aufklingt Zur ſeltenen Feierſtunde des Lebens verhilft bisweilen die Taſſe Tee, zu feinſtem, ſeeliſchem Einfühlen, innigem Verſtehen. Sie mag das Band zwiſchen Freundinnen enger knüpfen, und wie einſt die Burgfrau dem fahrenden Ritter, der zuweilen auch ein Dichter war, am Schachbrett gegenüber ſaß und ſeinen Liedern und Mären lauſchte, ſo mag die kultivierte moderne Frau bei einer Taſſe Tee ſich freundſchaftlich unterhalten, andere Ideenkreiſe kennen lernen und über die eigenen hinauswachſen, eigene Sorgen vergeſſen und fremde vergeſſen machen, anregen und ſich anregen laſſen. Trotz unſerer nervöſen, nüchternen Zeit liegt ein ſchönes unwäg⸗ bares Etwas, eine ſeltſom anmutige Harmonie in dieſen kleinen Empfängen, deren Sympol die Taſſe Tee; freilich nur für den, —5 dieſe Blüte der Lebenskultur zu faſſen und zu entfalten ver⸗ ſbeht. Und wie jede Exoche ihre eigene Variakion von Flirt und Liebe, ober auch ihren eigenen Tee beſitzt. ſo auch die unſere. An⸗ ders die Teeſtunde einer Madame Reécamier oder Frau von Stein, anders die einer modernen Frau. Emyfinden mag men dereinſt dabei den„Werther“ geleſen und darüder geplaudert, ſteif⸗hehag⸗ lich in der Viedermeierzeit der weithauchigen Teekanne zuneſoro⸗ chen haben. Andere Probleme umſvielen heute die Taſſe Tee, Probleme unſerer wechſelvollen, ſchnellebenden Zeit, unſeres mehr oder weniger komplizierten Ichs. Sprunghaft wie wir ſelbſt, ſchnellen ſie auf und nur jener Zaubertrank aus dem fernen Oſten, der ſo ſchal ſein kann und ſo erfriſchend gehaltsvoll, zweſgeſichtig wie ſo vieles, läßt ſie geruhſamer werden gleich uns ſelbſt und bisweilen Schwierig⸗Verwirrtes zu ungeahnt einfacher Löſung gelangen. Auf Spitzen ſtehen bauchdünne Taſſen köſtlichen Porzellans und murmelnd fummt der Samovar fremde Melodien aus fernen Lan⸗ den voller Träume und Wunder. ihm unfer Kleinod ſchenken: die blaue Blume. Und dann wollen wir ihm zu Ehren unferen Elfenreigen tanzen. Was wir aber tun, ſei ühm ein holder Traum.“ Mit dieſen Worten legte die Waldfee dem Schläfer die blaue Blume auf die Bruſt. Dann aber tanzten die Elfen ihren Reigen. Als die letzten Töne des Elfenliedes verklungen waren, erwachte der Tolpatſch. Verwundert ſchaute er ſich um. Er wußde gar nicht recht, wo er eigentlich war. Nach und nach aber kam er zu ſich und erimierte ſich an alles: an ſeine Geſellen und an die lieblichen Elfen. Da merkte er, daß ihn ſeine Freunde treulos verlaſſen hatten. Aber er wurde darüber nicht traurig, Daß aber Elfen bei ihm geweſen ſein ſollen, das wollte ihm nicht recht in den Kopf. Da 85 ſein Blick auf die blaue Blume. Da mußte er nun doch glauben. Kopfſchüttelnd ſchnürte er ſein Bündel und zog weiter durch den nächtlichen Wald. Ein ganzes Jahr war vergangen. Der Tolpatſch war gewan⸗ dert über Berge und durch grünende Wieſen, an rauſchenden Bäumen vorbei, über ſingende Bächlein. Die blaue Blume prangte 1 noch in ſeinem Knopfloch; ſie war nicht welk geworden im „Da kam der Tolpatſch in ein Dorf. Junge Burſchen und Mädchen hatten unter der Dorflinde getanzt. Denn es war gerade Johanmistag. Nun aber ſaßen ſie um den Großvater. Sie hatten ihn gebeten, er möge ihnen die 8 erzählen von der Burg, die in der Nähe des Dorfes ſtand. Der alte Jörgen hatte gern eingewilligt und gerade begonnen, da war der 79— mitten in Doch der Tolpatſch entſchuldigte ſich iden nach einem Nachtquartier. Als ihm ein 0 gatte, wollte der Tol⸗ patſch auch gerne die Geſchichte wiſſen von der zerfallenen Burg. „Wenn Ihr die Geſchichte hören wollt, ſo ſetzt Euch nur herl“, rief ihm der alte Jörgen zu und begann: Vor vielen Jahren wohnte in der Burg ein König. Der hatte ein liebliches Töchterlein das er Gertraude nannte. Gertraude war lieb und 7 und alle Leute hatten das Mädchen gern, Nur nicht der böſe Jäger, der in einer Hütte mitten im Walddickicht wohnte. Der hatte dem König Feindſchaft geſchworen. Einmal verirrte ſich Gertraude im Walde des böſen Jägers. Als der Abend kam, ſetzte ſie ſich unter einen Baum und ſchlief ein. Aber mitten in der Nacht wurde ſie geweckt. Der böſe Jäger ſtand vor ihr, und ehe ſich Gertraude vom Schreck erholen konnte, hatte er ſie mit dem Zauberſtabe berührt. Dabei ſprach er: „Werde verwurzelt in des Waldes Erde: Gertraude zur blauen Blume werdel Nur wem die blaue Blume der Elfen gelacht, Wird dich erlöſen in der Johannisnachtl Andere 3 6 dich ſuchen verg ens; Er ſei dir der Exwecker des Lehenss 1 höflich und fragte So war nun Gertraude in eine blaue Blume verwandelt. Wohl weinte der König, wohl ſuchten ſchon viele Menſchen nach der blauen Blume. Vergebens! Niemand fand die Blume, weil nie⸗ mand recht wußte, wie ſie ausſah. Und nun iſt wieder Johannis⸗ nacht!„Kommt, Burſchen, wir wollen gehen und das Johannisſeuer anzünden!“—— So endete der Greis ſeine Geſchichte. Da zogen alle Burſchen und Mädchen mit dem Greis fort, um das Johannis⸗ feuer anzuzünden, Nur der Tolpatſch blieb zurück. In Gedanken verſunken. Aber dann ſtand er auf. Er hatte einen Entſchluß gefaßt: er wollle in den Wald gehen, die blaue Blume ſuchen und das Königskind erlöſen! Es war noch am Tage. Der dicke Wirt trat aus der Schenke. Bauern, Knechte und Mägde, die auf das Feld wollten, traten hinzu. Und wie ſie ſo nun alle miteinander plauderten, kam auf einmal ein Bauernknecht geſprungen und rief nur immerfort: „Gertraude iſt befreit!“——— Da machten alle verdutzte Geſichter. Auf einmal läuteten die Glocken im Dorf und ehe die Leute recht wußten, was geſchehen, kamen Mädchen und ſtreuten Blumen auf die Straße und ſangen. Hinter ihnen aber kam der Tolpatſch und führte ein wunder⸗ ſchönes Mädchen mit einer güldenen Krone auf dem Haupte. Das war Prinzeſſin Gertraudel Es begann ein Fragen und Jubeln, bis der Tolpatſch erzählte, wie er Gertraude erlöſte. Da freuten ſich alle, aber der Nacht⸗ wächter ließ ſogleich den Miniſter holen. Der kam eilends herbei und gab dem 915 drei Rätſel auf. Die mußte er löſen, denm daran konnte man ſehen, ob er die Wahrheit geſagt hatte! Er löſte ſie alle drei mit leichter Mühe. Nun aber geſchah etwas, daß alle vor Erſtaunen Mund und Augen aufſperrten: Der Tolpatſch wurde vom Miniſter zum König gekrönt! Und Gertraude wurde die Frau Königin. Hei, lachten da die Leute. Der Spielmann fiedelte und die Kinder tanzten einen frohen Hochzeitsreigen. Da kam mitten in die Fröhlichkeit ein Burſche und meldete dem König:„Vier Handwerksburſchen ſtehen vor dem Dorf und bitten um ein Almoſen!“ Der König ließ ſie holen und wer ſtand vor ihm? Die vier Geſellen, die ihn damals im Stich gelaſſen. Was die für Augen machten. Und wie ſie ſich jetzt ſchämten! Aber der König ſagte zu ihnen:„Hängt euer Wanderleben an den Nagel, bleibt bei mir, es ſoll euch nicht ſchlecht gehen!“ Und da blieben ſie denn gern, denn in Welſchland war's ihnen übel ergangen. Der König aber zog mit allem Volk zum Hochzeitsfeſt. So hatte die blaue Blume Glück gebracht. Die Elfen aber und die Wald⸗ fee hatte ſeitdem niemand mehr geſeh'n!—— eeee eeeeeeee ee eeee, 6. Seite. Nr. 284 Mittwoch, den 23. Juni 1928 Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt Biſchoff& henſel.-., Mannheim Die Geſellſchaft war in den beiden erſten Dritteln des Jahres ziemlich gut beſchäftigt, der Auftragseingang iſt jedoch in den letzten Monaten unter Auswirkung der allgemeinen Wirtſchaftlage zurück⸗ gegangen, ſo daß Betriebseinſchränkungen vorgenommen werden mußten. Einſchließlich des vorjährigen Gewinnvortrages beziffert ſich der Bruttogewinn auf 169 116, dem an Handlungsunkoſten 116 225 A, an Zinſen 9353 und an Steuern 13 194 gegen⸗ überſtehen. Nach Abſchreibungen in Höhe von 12 319 verbleibt ein Reingewinn von 13 024. Mit Rückſicht auf die Unge⸗ klärtheit der Geſamtwirtſchaftslage ſoll von der Verteilung einer Dividende Abſtand genommen, dafür aber der geſetzl. Rücklage 1900 zugeführt und die reſtlichen 11 124 auf neue Rechnung vorgetragen werden. In der Bilanz ſtehen den Grundſtücken mit 6600 1, Maſchinen mit 17 700, Kaſſe und Poſtſcheck mit 4228 A1, Vorräte mit 173 805„4 und Debitoren mit 76 352., Kreditoren mit 125 550 und Akzepte mit 4500„ gegenüber. O — Kapifalerhöhung der Oberrheiniſchen Verſicherungs ⸗ Geſell ſchaft in Mannheim. Das Inſtitut, das bekanntlich für 1925 eine Dividende von 7 v. H. auf das mit 50 v. H. eingezahlte AK. in Vorſchlag bringt, beantragt nunmehr bei der GV. am 10. Juli zwecks Ausdehnung des Geſchäfts im Angleich an die Reichsverſicherungsbeſtimmungen eine Knapitalerhöhung um 1 auf 4 Mill.. Wie wir dazu weiter hören, handelt es ſich um die Ausdehnung des i. V. aufgenommenen direkten Feuer⸗ verſicherungsgeſchäftes. Die neuen Aktien, über deren Begebung noch keine Einzelheiten feſtſtehen, ſollen zunächſt mit 25 v. H. eingezahlt werden. Frankfurter Kreditanſtalt Ac5., Frankfurt a. M. Nach dem Bericht für 1925 hat ſich das Unternehmen infolge der allgemeinen Wirtſchaftskriſe weiter in ſtarkem Maße von neuen Geſchäften zurückgehalten und das Hauptaugenmerk auf die Aufrecht⸗ erhaltung der Liquidität gerichtet. Der Abſchluß ergibt bei 211 412/ Einnahmen aus Zinſen und Proviſionen einen Ver⸗ luſt von 1401 J, wodurch ſich der Gewinnvortrag auf 57417 1 ermäßigt. Eine Dividende wird wieder nicht verteilt. 0. Die Sanierung Batſcharis. Wie wit hören, iſt die A b⸗ ſtoßung mehrerer Fabriken der Firma Batſchari, und zwar in Holland, Bern und Saarbrücken ſowie eine Zentraliſation und Verbilligung der Fabrikation zur Geſundung des Unternehmens beabſichtigt. 21: Die angebliche Verlegung einer deutſchen Lokomokivpfabrik nach Rußland. Die Meldung, daß die Rheiniſche Metallwaren⸗ und Maſchinenfabrik an die ruſſiſche Regierung den Antrag geſtellt habe, ihre Lokomolivfabrik nach einem Ork in der Akraine zu verlegen, und daß die Verhandlungen in dieſer Richtung bereits abgeſchloſſen ſeien, entſpricht, wie der”DdO. von beteiligter Seite erfährt, nicht den Tatſachen. Schon vor einer Reihe von Monaten haben ledig⸗ lich ganz unverbindliche Vorverhandlungen ſtattgefunden, die zu keinem Ergebnis führten. 2: AG. Lignoſe in Berlin. Rohgewinn 638 537(1 041 854) l. Vortrag aus 1924: 6285. Generalunkoſten 486 649(499 185) 1, Abſchreibungen 142 000(115 000)„. Reingewinn von nur 16 163 (327 668)„ ſoll nach Abzug von 808 1 für die geſetzl. Rücklage auf neue Rechnung vorgetragen werden(i. V. 8 v. H. Dividende). 2: Reiß u. Markin Ac5. in Berlin. Der AR. beſchloß, der GV. vom 20. Juli vorzuſchlagen, von der Verteilung einer Dividende abzuſehen(i. V. 6 v. H. auf die StA. und 10 v. H. auf die WA.). Der Reingewinn von 16 456(85 601) wird nach Abſchreibungen, die der Höhe des Vorjahres entſprechen, auf neue Rechnung vorgetragen. —1. Verluſtabſchluß der Ravensberger Spinnerei Acßh. Brutto⸗ überſchuß auf Warenkonto 2,72(2,81) Mill. 4, dazu Mieten 26 400 (16 753) und Vortrag 10 000„. Die Fabrikations⸗ und all⸗ gemeinen Unkoſten beanſpruchten 2,95(2,65) Mill.„1. Zu Abſchrei⸗ bungen werden nur 90 219 gegen 150 000 i. V. verwendet. Trotz⸗ dem muß die Geſellſchaft einen Verluſt in Höhe von 283 827 (30 000 Gewinn) ausweiſen, der durch Inanſpruchnahme der beſonderen Rücklage in Höhe von 400 000, die neben der geſetzl. Rücklage von gleichfalls 400 000 beſteht, getilgt werden ſoll. 2: Eine neue deutſche Gründung in der amerikaniſchen Kunſt⸗ ſeideninduſtrie. Nach dem Journal of Commerce hat eine deut⸗ ſche Gruppe mit Unterſtützung amerikaniſcher Banken die Kelis Rayon Corporation of America gegründet, die in Amerika die Produktion von Kunſtſeide mit deutſchen Patenten vornehmen will. Die neue Geſellſchaft hat mit der erſt unlängſt gegründeten American Bemberg Corporation keinen Zuſammenhang. Ddie Kelis Rayon Corporation of America hat die Fabrikanlagen des Tundles Silk Syndicate in Canton im Staate Maſſachuſſet erworben. 20: Hochtief A. für Hoch⸗ und Tiefbauten vorm. Gebrüder Helfmann in Eſſen. Die Geſellſchaft beantragt Erhöhung des 25 Mill.„ betragenden AK. bis 4,5 Mill. durch Ausgabe von 2 Mill. 8 proz. VA. Durch ihre Zugehörigkeit zum Stinnes⸗ Konzern ſowie durch großzügige Finanztransaktionen in dieſem Zuſammenhang iſt die ſchwebende Schuld der Geſellſchaft ſehr an⸗ gewachſen. Die beantragte Kapitalerhöhung ſoll dieſe Schuld lang⸗ friſtig umwandeln. Die neuen Aktien ſind von einem Bank⸗ konſortium unter Mitwirkung des R. W. E. und der Zeche Wehlheim feſt übernommen worden, ſollen jedoch den alten Aktionären derart angeboten werden, daß auf 2500 alte Aktien 2000 neue entfallen. Wenn die Geſellſchaft ihre Aktien ſodann drei Jahre hintereinander mit 9 v. H. Dividende verzinſt, findet nach Ablauf dieſer Friſt eine ſelbſttätige Umwandlung der 2 Mill. VA. in StA. ſtatt. Die Geſell⸗ ſchaft, deren Ausſichten und Beſchäftigung ſehr befriedigend ſind, wird durch dieſe Erhöhung ihre ſämtlichen Verpflichtungen aus ihrer früheren Zugehörigkeit zur Stinnes⸗G...H. befreit und kann ſich weiterhin ungeſtört entwickeln. 5: Einſtweilige Aufhebung des amerikaniſchen Jollerlaſſes gegen deutſche Eiſen⸗ und Stahlerzeugniſſe. Wie aus New Pork gekabelt wird, hob das Schatzamt zeitweilig den Erlaß bis zur Feſtſetzung von Zuſchlagszöllen die Einfuhr deutſcher Eiſen⸗ und Stahlerzeugniſſe an den Zollſtellen aufzuhalten, auf. Die Aufhebung erfolgte auf Grund eines deutſchen Proteſtes, in dem angeboten wird, die Frage der angeblichen deutſchen Export⸗ prämie aufzuklären. Es bleiben zunächſt die Normalzölle beſtehen. 21: Rohſtahlgemeinſchaft und Avi. Der aus Vertretern der Deutſchen Rohſtahlgemeinſchaft und Vertretern der Eiſenverbraucher beſtehende Ausſchuß hat für die Ausfuhrgeſchäfte der deutſchen Eiſenverbraucher im Monat Juli folgende Weltmarktpreiſe ermittelt: Rohblöcke 76 1, Vorblöcke 80, Knüppel 83, Platinen 92, Formeiſen 93, Stabeiſen 96, Bandeiſen 120, Walzdraht 112, Grob⸗ bleche 110, Riffelbleche 117,50, Feinbleche 1 Mmtr. und ſtärker 135, Feinbleche unter einem Millimeter 155 ũ. :- Verlängerung des Roheiſen-Verbandes um fünf Jahre. Die geſtrigen Verhandlungen ergaben eine Verlängerung des Verbandsvertrages auf weitere fünf Jahre und zwar bis 31. Dezember 1931. Die Beteiligungsrate iſt auf einer den neuen Verhältniſſen angepaßten Grundlage geregelt und eine teilweiſe Kontingentierung des Roheiſenſelbſtverbrauchs eingeführt. Mit drei Verbandsmitgliedern, die bei der Verſammlung nicht ver⸗ treten waren, muß noch verhandelt werden. :: Die Inſolvenzen der dritten Juniwoche. Im Vergleich zur zweiten Juniwoche hat die Zahl der Inſolvenzen in der dritten Woche des Monats eine geringe Veränderung erfahren. Die Zahl der eröffneten Konkurſe erhöhte ſich von 208 auf 217, während die beantragten Geſchäftsaufſichten von 108 auf 110 ſtiegen. rh- Vergebung zu Feſtpreiſen bei Reichspoſtaufkrägen. Nach einer vom Reichspoſtminiſter herausgegebenen Verfügung vom 4. 11. 25, V/VI K 3881, waren Verträge über Bauarbeiten und ⸗lieferungen mit einer Erfüllungsfriſt von ſechs Monaten grund⸗ ſätzlich nur zu Feſtpreiſen abzuſchließen. Bei Verträgen von längerer Dauer ſollten hinſichtlich des Lohnanteiles gleitende Preiſe vorgeſehen werden können. Nunmehr ergeht unter dem 11. Juni d. J. ein erneutes Rundſchreiben an die Oberpoſtdirektionen, wonach in Zukunft Verträge der oben bezeichneten Ark mit einer Erfüllungs⸗ Dauer mindeſtens bis zu einem Jahr grundſätzlich nur zu Feſt⸗ preiſen abzuſchließen ſind. Die Verfügung vom 4. 11. 25 behält im übrigen ihre Gültigkeit. Wörtlich bemerkt das Rundſchreiben noch zu dieſer Frage:„Zur Geſundung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe muß das Beſtreben dahin gehen, ganz allemein wieder zur Ver⸗ gebung zu Feſtpreiſen zurückzukehren. Gleitende Preiſe ſind daher auch für Arbeiten, die mehr als ein Jahr Ausführungszeit beanſpruchen, unerwünſcht und nur in beſonders gearteten Aus⸗ nahmefällen zuzulaſſen. Solche länger dauernden Arbeiten ſind, wenn Feſtpreiſe nicht für die ganze Vertragsdauer zweckmäßig ſind, möglichſt abſchnittweiſe zu vergeben, ſo daß die Arbeitsdauer des einzelnen Abſchnittes nicht über ein Jahr hinausgeht.“ •: Bevorſtehende Erhöhung der Kalipreiſe. Wie verlautet, ſchweben zurzeit innerhalb des deutſchen Kaliſyndikakls Erwägungen. die Kalipreiſe zu erhöhen. Feſt ſtehe jedenfalls, daß das Höchſtmaß des Entgegenkommens, das man der Wirtſchaft bisher erwieſen habe, erreicht ſei. Man habe die Preiſe bisher unverändert gelaſſen, weil man mit einer Vermehrung des Abſatzes der Landwirtſchaft gerechnet habe. Da indeſſen die Abſatzverhältniſſe keine Beſſerung, ſondern eine Verſchlechterung erfahren hätten, und anderſeits die Vergütungen, Rabatte und Kreditgewährungen die gleichen geblie⸗ ben wären, ſehe man ſich über kurz oder lang zu Maßnahmen in bezug auf die Preisgeſtaltung gezwungen. Ezie Entſcheidung ſei jedoch noch in keiner Weiſe gefallen, ſondern man ſei noch dabei, die Situation der Kaliinduſtrie und der Abnehmerſchaft mit Bezug auf die Wirkungen einer etwaigen Preiserhöhung zu prüfen. -m- Die Paſſivität des franzöſiſchen Außenhandels verſchärft. Die Paſſivität des franzöſiſchen Außenhandels hat ſich von Januar bis einſchl. Mai d. J. weiter verſchärft. Die Geſamteinfuhr, einſchl. der Kolonien hat ſich von 15,9 Milliarden i. V. auf 24,23 Milliarden Fr. erhöht, während die Geſamt⸗ ausfuhr einſchl. der Kolonien nur von 18,10 auf 22,05 Milliard. geſtiegen iſt. Der Ausfuhrüberſchuß des vergangenen Jahres von 2,2 Milliarden, hat ſich alſo in dieſem Jahre in einen Einfuhrüberſchuß von 2,18 Millarden Fr. verwandelt. Sörſenberichte vom 23. Juni 1926 Mannheim: ſchwankend Bei lebhaften Umſätzen war die Tendenz heute ſehr ſchwankend. Während Elektro⸗Aktien feſter lagen, waren chemiſche Werte ab⸗ geſchwächt. Es notierten: Bad. Bank 142., Rhein. Creditbank 106, Südd. Disconto 106, J. G. Farben 233,50, Goldenberg 170., Rhenania 79, Durlacher Hof 93, Kleinlein 130, Werger 125, Mann: heimer Verſicher. 86, Oberrheiniſche 135, Benz 70, Maikammer 36, Gebr. Fahr 45, Fuchs Waggon 0,5, Karsruher Maſchinen 38, Knort 94,50, Braun Konſerven 35, Mannheimer Gummi 59, NSl., 86, Pfalzmühle 96, Zement Heidelberg 100, Rheag 115, Weſteregeln 151, Zellſtoff Waldhof 147, Zuckerfabrik Frankenthal 59, Waghäuſel 72, 10 proz. Mannheim Stadt 10375. Frankfurk: im Verlauf ſtark befeſtigt Zu Beginn des heutigen Börſengeſchäftes war namentlich in J. G. Farben und Montanwerten ziemliches Material vorhanden, ſo daß die erſten amtlichen Notierungen gegen geſtern abend für dieſe beiden Aktiengruppen Kursrückgänge von—3 v. H. aufwieſen. Nur Schiffahrtswerte ſtanden wieder in ſtarker Nachfrage und wurden prozentweiſe nach oben geſetzt. Bei Feſtſetzung des erſten Kurſes hatten Hapag und Nordd. Lloyd ſchließlich 5 v. H. gewonnen. Zurückzuführen iſt dieſes große Intereſſe auf den neuen Antrag des amerikaniſchen Senators Fiſher in der Freigabe⸗An qelegenheit im Senat. Nach Feſtſetzung der erſten Notierungen ſetzte aber plötzlich eine ſtarke Nachfrage auf allen Märkten ein, beſonders für Elektro⸗ werte, während ſich Montanpapiere kaum über ihren erſten Kurs erheben konnten. Von Berlin waren inzwiſchen größere Kauforders eingetroffen und auch für ausländiſche Rechnung fanden dann vel⸗ ſchiedentlich Aufkäufe ſtatt, beſonders für Siemens u. Halske und für AEG. lagen einige Beſtensordres vor, die z. B. bei Siemens u. Halske den Kurs von geſtern abend um 6 v. H. überholen konnten. Der Freiverkehr war ebenfalls feſter. Berlin: uneinheitliche Kursgeſtaltung Der geſtrige hauptſächlich durch das Entlaſtungsbedürfnis der Spekulation hervorgerufene Rückſchlag ſcheint nicht den vielfach ge⸗ fürchteten Drehpunkt in der Tendenzgeſtaltung zu bedeuten. Auch fuhr die Spekulation heute ſtark mit Realiſationen fort, die indes gute Aufnahme fanden. Die Kursgeſtaltung war überwiegend un⸗ einheitlich, im übrigen aber tat ſie der an ſich feſten und wider⸗ ſtandsfähigen Grundſtimmung wenig Abbruch. Unverkennbar war aber, daß der bisherige ſtraffe Zug nach oben einer ruhigeren Geſchäftsentwicklung Platz gemacht hat, und daß die großen Umſätze heute etwas kleiner geworden ſind. Bei den Groß⸗ banken wird übrigens eine zunehmende Beteiligung des Publikums bei den zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriewerten feſtgeſtellt, wofür auch die in den letzten Tagen bereits zu beobachtende Ver⸗ zögerung in der Kursfeſtſtellung ſpricht. Am Terminmarkte hatten Farbeninduſtrie bei beträchtlich ſchwankenden und per Saldo etwas höheren Kurſen nach wie vor ihren großen Markt, das Haupt⸗ intereſſe vereinigte ſich indes auf Elektro⸗, Schiffahrts⸗ und Montan⸗ werte, von welch letzteren ſpäter Braunkohlenaktien in den Mittel⸗ punkt rückten. Der Privatdiskont wurde heute um v. H. auf 47%6 v. H. herabgeſetzt. 2: Aenderung der ruſſiſchen Deviſenvorſchriften. In Abänderung der früheren Beſtimmungen wurde angeordnet, daß die ruſſiſche Staatsbank und die berechtigten Banken ausländiſche Zahlungs⸗ mittel bis zum Betrage von je 100 Rubel monatlich ohne Bewilli⸗ gung überweiſen dürfen. Für höhere Beträge iſt die Bewilligung der Valutakonferenz beim Volkskommiſſariat erforderlich, die erteilt wird, wenn es ſich nachweisbar um die Bezahlung von Import⸗ waren, um die Deckung von Frachtkoſten für Waren handelt. Berliner Deviſen Diskonlſätze: Reichebank 6½, Lombard 7½, Privat 4½ v. 5. Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück. Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit +. verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. 22. Frankfurker Börſe vom 23. Juni. aa. 22 Cransport- Alktien. Enzinger⸗Union.77.— Ettlinger Spinn. 188,0 188,2 2 8 22.J 28. Allg. O. Ereditbt. 3 IRhein Sraunk. 186.0137,0 Faber Joh. Blei———.— Babdiſche Bant.. 82[Salzw. Heilbronn 97.—98,— San. Bobenor 5 5770 felus Peraan..—5—.9. Jerberinb. 20 2859 — zb. 120,0 125..B K. u. Laurahütte 43.— 42,— Fahr Gebr. Pirm. 41.—.48,50 u. Wb. 120 —3— 22 Celt. Guid. Carls T 137,8 134.6 28, Schantungbahn——— Barmer Bantver. 96.75 96,25 0 45.0 148.0 BerlinerHandels 170,0—.— 7 Feinmech. Jetter. 68.— 67.— TCom. u. Privatb. 116,0 2—7 1 12050 144,7 Frantf. Potf.& Wit. 46,— 43.— u. Nat. B 153,5151,7.—— Fuchswaggon- 0,525 0,580 eulhe San⸗ 144.5 142,7 Baltmore à Odio 50,—f80,— Holdſchmißt Tb..—87.80 D. Effekt. u. Wechſ. 95.—96.— Induſtrie⸗Alkti en. Gritzner M. Durl. 89,50 D. Hypothekenbk. 111,0 110,0 Grkrftw Mhm.8/—7. 14,65 D. Ueberſee⸗Bank 20.— fe Eichb.⸗Mannh. + 60,—60,.— Grün, Bilfinger. 93,4092.20 D. Bereinsbank 84.—84,25 H. Kempf-Sternb. 142,5142,0 HaidsReu, Nähm 43.——.— T Pisconto-Geſ. 137, 138,0 Mainzer St.-A.„—-Hammer ſen 82.—82,50 T Dresdner Bani 1215 119,7 Schöfferh. Bindg. 201.0210,9 Hilpert Armaturf. 32.— 31.50 Friirt. Hyp.⸗Bank 98,75 86,75 Schwartz⸗Storch. 118.9117. and ieber 115.—.— Metallb. u..⸗G. 120,0116,7 ger.. 126.0127,0 Hoch- und Tiefbau 79.75 90,50 I Ritteld. Ered.⸗B 111.0 109,7 Adt. Gebr.... 32,10.33.30 Holzmann. Pgil. 72.—72.— Rürnberg. Be.⸗B.—.——.—, Accumulatoren.—.——.— Holzverkohl.-Ind. 58,50 58.50 Oeſter. Cred. Anſt..— 7,20 Adler Qppenheim...— Aamade Stam. 85,— 86,50 Pfälzer Hyp.⸗ Bk. 102, 103,7 Adler Kleyer. 79,7579,— kammg Kaiſersl. 84.88.— Reichsbank.. 155,0—.— A. E. G. St.-⸗A. 124,00130.7 Karlsruher Maſch. 39,50 Rhein.Erediebank 105,0106,0 Aſchaff. Buntpap. 20,5121.J Kemp, Stetuin;., Rhein, Hyp.⸗Bant 111,0 111,0 Aſchaff. Jellſtoff. 57.100.0 Flein,Sch&Becker 92.—82,—. Südd. Disconto. 110,0 106,0 Bahnbed. Darmſt. 20,25 20,50 Knorr, Heilbronn 94,.—4,50 Wiener Bankver. 5,35.— Bad...—.——.— Konſerven Braun—.—35.— Württb. Notenbk.—— 118,0 Bad. Maſch. Durl. 99.——.— Krauß& Co. Lock.——5,— Mannh'Verf.⸗Gef.—.——.— Haſt.-G.. 88,.—eLLahmeger& Co. 124,5 122.5 Frantf. Allg. Berf. 93.50 93.50 Bayriſch Spiegel 42,—42.00 Lech Augsburg.100.0 110,7 Bberrh. Berf.-Gef 0 125 0 Beck& Henkel. 42.5942,— Lederwerk Rothe 29,50.— Frantf..u. Mitv.———.— TBergm. Elettr.. 121,5121,0 Ludwigsh. Walzm 72,5074.— 2085 Bing Metallwerke 50,—50,— Lutz Maſchinen.—.——.— Vergwerk⸗Aktien. Brem.⸗Beſigh.Oel—.—45.— Luz'ſche Induſtr-—.——.— T Bochumer Guß. 126,0120,0]Cement Heidelb.. 99.50,100,0 Mainkraftwerte. 85,—95,75 Buderus Eiſen.77.—75,25 Cement Karlſtadt 99,85 123,0 Miag, Mühlb... 122,2 121,0 1D. Luxemb. Berg 128,0122.0Chamotte Annaw.——44,.— Mez Söhne—.— Eſchweil. Bergwork 127,7125,2 Cont. Nürnb. Bzg. 82.—80.— Moforen Deutz—.——.— IGelſent. Bergw. 138,5 133,5 Daimler Motor 73,.—74.— Motorf. Oberürſ.—.—— Gelſenk. Gußſtahl—.——— D. Gold· u..- Anſt 147,5 145,0 Neckar. 9. 86.— 86, 75 136,0 40 eder Spier 45.—45.— — ThHarp. Bergbau. 139.0 Dyckerh.& Widm. 40, 9040.28 Nrh. Kali Aſchersleden 147,0146,00 Dingler Zweibrück 5,.— 5,25 Peter Union Frkft. 85.—86.— Dürkoppwerk St.—.——,— Pf. Nähm. Kayſer 41.—40.— Kali Salzdetf...— Pf Kali Seſterehein 155,0 152,5 Düſſeld.Rat. Dürr 40,—40.— Philipps.-G. Frk 30.—30.— Klöckner⸗Werke——— 7— Kaiſerslaut.—.—24,.— Porzellan Weſſel 56.——.— T Mannesmannr. 119.0 116,00TElr. Licht u. Kr. 145.90144,0 Rein. Gebb& Sch. 96,.—90,.— Oberbedarf... 59,7557.—[Elſ. Bad. Wolle. 31.75—,— Rheinmetall...—, 8o. Elſen(Caro) 62.— 68.50 EmagFrankfurt- 0,2620,272 Rheinelektr. Sta. 114,0(113,5 Phönix Bergbau 103.7101 0Cmaide St. Uürich 37, 40188, 50 Rh. Maſch. Leub.—.—. 22.J 28. 22. 23. 22. 28. ANhenanta Aachen 83.—90.— Jende e 152.80147,08/ O. Reichsanl. O, 4700, 370 Riebeck Montan 120,0123,5 Zuckerf. B, Wagh. 78,50.72,— 4½%.9.-Sch.——— Rodberg Darmſt..—8,— Zuckerf. Frankenth 61,.— 61.504% D. Schutzg, 08 5,55 5,.65 JRüttgerswerke. 98,50 102,5 Zuckerf. Heillbronn 74,.—73.—4% D. Scne J 14 5,55 5,65 Schlinck& C. Hbg.—.——.— Zuckerf. Offſtein.98,— 92.50 Sparprämie. 1919—.——.— Schnellpr. Frank. 55,.—55.— e e 72.—72.505% Pr. Schatzanw.—.——.— Schramm Lackf.. 64,25 62,25 Juckerf. Stuttgart 95.,575.504% do do.—.——— 3% Preuß. Konf. 0,370 0,370 7Æ. TSchucört, Nrbg. 116,3 118,0 Jrei Fe e e eilinduſtr.—42,.—.— TStemensäHhalst 185,8 171.0 Clbrrten.Kupfer.—.— 4% Bapunt v1519——.— Entrepriſes.— Südd. Draht-.—.——.— Mansfelber 1070,105,8 3¼% do. abgeſt. 0,365—.— 5 8—.— ——— 222 S. Led. St. Ingbert—.————— 3% do. von 1—.—.— Ffieotw. Beſigh...—.—ihaſtalter Waggon—8g.— 4% Bayr-Eif. Anl. 9,408—.— Ver. Hauſch Belf. 29.——8— 3 Koblenanl. 3¹ 50. 0,418—.— er. deutſch. Oelf.—.—47,.— 9 0.—.——.— V..ch.Ind.Mainz 48.——.— Feſtverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf. E..——.— Der. ültramarinf. 191,0,128,0 7½/ Mhm.1914—.——.—¼/. do, 1,1101,650 Ver. Zellſt. Berlin 69,.— e 3%„„ 1902—.——.—4% Heſſ. v. 89.06 0,3700,370 Bſ Maſch. St. 43.— 48.75 4½%„ 1904/—.——.—%½, abgeſt.—.——— Vofgt EHäff. St. 96,—96.—5/ Ot. Reichsanl. O, 4050, 4003%„ Volthom. Seil.K 70—80559% do unk. b. 1925—.———4% Säch. St.-A. 18—.——— Wayß& Freytag 101,0 100,03½% D. Reichsanl 0, 3700, 3704% Württ. k. 1915—.—0, 400 Berliner Börſe vom 23. Juni. Bauk-⸗Aktien. IAllg. Elektr-Geſ. 128,0,130, 0[ Deutſche Kall. 134,51133,5 N—Anglo-Ct. Guano 77,.—77,.—[IDeutſche Maſch. 78.—74.— —2—— 5——45 Anhalt. Kohlenw. 85,— 30,— Deutſche Steinzg. 113,0 113,0 7Berl. Handelsg. 167,8167,0 Annener Gußſtahl 84.50—.— Szulſch. Wollw.. 42,.— 45.— Amiich 2 Junt. Junt aritäf Piskont in.⸗M. far G. 8. S. B. M. IIase Holland..... 100 Gulden 168,48 168,90 168,48168,80168,74.5 Buenos-⸗Aires..I Peſ. 1,694] 1,700].689] 1,693] 1,698 10 Brüſſell. 100 Franken 11.77 11,81 11˙986] 12.—— 1 Oslo 100 Kronen92,78 93.02 92.73 92,97[112,50 5,5 Stockholm.... 100 Kronen 112.61 112,89 112,59 112,87 81.—.5 Kopenhagen... 100 Kronen 111,29 111,58111.31[111.59 112.57 5,5 Danzig.. 100 Gulden 80,86 81,16 80.99 81.19 112,50 8 Liſſaboen.. 100 Eskudo] 21,375 21,425 21,375 21,425 453,80 9 Helſingfors... 100 finnl..] 10,56 10,50 10,555 10,595] 81.—.5 Italien... 100 Lire15,11 15,15] 15,18 15,21 81.— 1 Londoen 1I Pfd. 20,414 20,466 20,413 20,465 20,43 5 New⸗Dork.. 1 Dollar 4,195.205] 4,195 4,205] 4,198 4 Paris 100 Franken] 11,71 11.75][ 11.94 11,98 81.— 6 Schweiz... 100 Franken 81,21] 81,41]81.205 81.405 81.—.5 Spanien.. 100 Peſeten] 68,16 68,34]68,01] 68,19 81,.— 57 e... 1 Hen.863.867].866] 1,870 2,092 775 Konſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,237] 2,247] 2,24 2,25[ 18,45 1⁰ Rio de Janeiro.. 1 Mifreis 0,864.566.644] 0,646 1,362 8,5 Wien..100 Schilling] 59,33] 59,47] 59,35 59,49—.5 rag 00 Kronen] 12,417] 12,457] 12,4212,46 85,062135 Südflawien.. 100 Dinar.,435 7,455 7,435.455 81.— 1 Budapeſt... 100 000 Kronen] 5,87 5,89 5,.87 5,8985,062] 7 SoſiiaI00 Leva.025].035].025] 8,085] 81,.— 10 Athen. 10% Duachmen.19 U.21.20%.31[ 81.— 1⁰0 — 22 J28. 22.] 23 22. J28, Orkrftw. Mhm.0e/—.——.—Toberſchl. E. Bed. 60,—68,.— Helbburg.. 71— 11570 Gebr. Großmann 58,2559,25TJOberſchl. Eiſen. 62,5061,25 Aendeen 117,0 105. Grün& Bilfinger 90.1585,—T1Oberſchl. Koksw. 84,6593,.— rügershall Haud 111.0 19410 Gruſchwitz Textil 48,7546,50 TOrenſt.& Koppel 84.7589,.— Petersb. Int... 8,15.— Hackethal Prabt. 78,50 78,25 TPhpönir Vergb.. 108,5 1000 Ronnenderg.. 52,59.70 Halleſche Maſch. 136,0188,5 Rathgeber Wagg. 43,.—42,00Ruſſenbank..80“25 Hammerſ. Spinn. 83,5088,50 Reisholz Papier.. 155,0.156,0 Sichel& Co.... 3,50.7 Hannov..Egeſt. 62,5063.—TRhein Braunthl. 168,5 169.0Sloman Salpeter 80.— 69—— Hann. Waggon 16.—16,25 Rhein. Chamotte.—.—46,50 Südſee Phosphat 60.— 6655 959 Wlen c 87——— Abein. Hac Len. 2225 1— 38.— .⸗Wien Zum. 67.—65, hein. Maſch Led. 25.— 1 ap · Harden, Sergen 10 309 fene en. eeee— arpen. + 5 84 2— Do 500 3 75 artmann Maſch, 40,.—38, omb. Hütten. 25.— V. V.375 0,8 15 ütte.. 62,7563,75 Roſitzer Braunk. 55.—62.— Reichs 8 Hilpert Maſch. 29,7529,50 Roſiter Zucker..1568.—„ Iqꝛaer.301 0·349 Hindr.& Aufferm. 95,—87,50 1Rütgerswerke. 99,85108,08% 3 Reichsanl. 0,385 395 ee rſchberg Leder. 74,—Salzdetfurth... 174, 28¼„3800, Thoeſch Eiſ u. St. 16,71570 Saro 1205½127,605,d. Reicsani.48000 Hohenlohe-Werk..—.18,50 Scheidemandel. 366534,—4/ Pet Konſols O. 305 0. 19— Holzmann t 72.—.75 Schubert& Salz. 147.2145.3½%„ 0,375.870 orchwerke... 60.—63.—ISchuckert& Co. 117,0107,7)3 5 2 4450 umboldt Maſch. 20—40— Siemens Elektr.. 4% Bayer. Nnl. 0,400 05895 Ilſe Bergbau. 134.5127,0 TSiem.& Halske 165,0170,2 3˙. V er. Anl 0˙4⁴0⁰.885 M. Judel& Co. 87,7584,0 Sinner A. G... 622.25 5¼ B. Kohlenanl..80J.50 Gebt. Junghans.—.—86,65 Stettiner Vultan 857538,355½ù Prß Kalianl. 3,80.80 —.— Porzellan. 87.—86,50 StoehrͤKammgrn 118.0118.0“ e 7 Kaliw. Aſchersl. 14,0144,2 Stoewer Nähm. 88,5088,65 5% Nosenrentb. 8,08 6·9 Karlsr. Maſchin.. 41,.—39,50 Südd. Immobil.—.— 7277•% Söch—.—.75 50 505˙ 2 300 6. —*— — ¹ 71 8 0 Aſchaffbg. Zellſt., 94,— 99,— Deu Eiſenh.. 47,2547,15 Kattowitz. Berg. 13.— 11.50 Teichgräber—.— TDarmiſt u-. 1465 151.7 Au.hib Maſch 79,5088,.— Donnersmarckh. 73.—72.— K. M. Kemp..—. Teleph. Verüner: 9J,— 88.— Landlch. Qagg. erte. +Heutſche Band. 143.2142,0 Balcke Maſchin..—.— r Dürener Metall. 87.— 99,— Klöcknerwerke.. 97,7593,75 Thoerl Oelfabrik. 64,35 62,75 b) Ausl. Nentenw 9,60 + Dt. Ueberſee Bt. 95,80 100,0 Bamag Meguin. 37,50 Dürkoppwerke. 55,7557,25 C. H. Knorr... 85 9 1 J. P. Bemberg. 169,0164,00 Dynamit Nobel 116,7114,5 I Dierbaer Panf 12-0 1200 Bergmann Eltt. 121.0 121,0Elberfeld. Kupfer— ITMitteld. Kredb. 110.2 109.7 Berl.⸗Gub. Hut. 153.7 152,0Elettr. Lieferung. 182,0198,7 Reichsbank.. 184,1 154.0 BerlinKarlsr. Ind 74,25——JLElktr. Licht u. Kr. 144.0142,5 Rhein Creditban 108,5 106.0 TBerlin. Maſchb. 81,5078.50 Emaille Ullrich 38.5036,25 Süddeutſch. Disc. 107.0 106,00Berzellus Bergw. 48,—44,25 Saw. Berom 62.—77.50 97.— Unionwerke Maſch—.—55.——5— Kollm.& Jourdan 52. 53,50 Ber. B. Frif Gum. 56,5054.—47 Veſt. Schatza. 17.50 1155 Köln Rottweiler. 117,6117,1 Ber. Chem. Charl. 118.0 120,004%„Goldrente 18,50.50 Gebr. Körting. 98.—89.25 B. Htſch. Rickelw. 143,5 143,04/„conv. Rte. 1,40.— Koſtheimer Cell. 40.—42,.— 271,00285,04¼%„Silberrte.——.— Kyffhäuſer Hütte. 50,— B. Schuhf Brns Wö 41,7539,504¼%„Papierrte.——— Lahmeyer& Co. 128,51220 BStahlw v. d. 3yp—.— 188,04%% Türk.Ad.⸗Anl.—⸗ 5 Bing Nürnberg. 49,5050.— w. Bergwerk 126,00125,5 Laurahütte... 37,—39,25 Ver. Ultramarinf. 126,5127,004%„ Bagd.⸗Eiſ. I 21.70 21˙50 Sea Bismarckhütte.—.——.—J. G. Farbenind. 238,0281,0 Anden Eismaſch. 142,0142,7 Bogtländ. Masch. 25.—43.— 5 8 12 fi 14.15—— 4. L91. 1 5 143.5148.7 1 Bochum. Gußſt. 118,0118,2 Feldmühle Papier 114.0117,0 Lindenderg.. 42,—36,25 Wanderer⸗Werke 150,0 148,5.4% Türk.unif Anl.— 13.— Sudd Ciſentebn 116.5120.0 Gebr. Böhlercde. Feiken Guill. 138.6,105,5 Fart Aunbſtrom 150,o,80,0 Weſer Ar-Geſ...%½„ Helleb. 1911 J8.48 15.— Salidnereabahn 118.5810.0 Braunte u, Belteis 191.0127,0 f. riter.. de Fingel 755 in. 84.— ö8.— miaineeermen 1510 12 8l„.,i813 20.56019.90 Seulſg⸗ atral. 1509 l0l 8 Sernel gönte..—5— Face, egen40 46 55 bn a..—.— Bding geent 221.0 l22.8 St. J1—— 8 eutſch⸗Auſtral. 0 8 7 Bremer Vulkan. 50,.—59,—[Gaggenau.⸗A. 48,5048,50 Ludw. Loewe Co 171,5 176,0 Wiesloch Tonwar. 76.—76.—4¼%„„„ 1914— 17.90 apag 149,9148,) Buderus Eiſenw. 77,—71,65 Gebhard Textil 81.—78,75 E. Lorenz... 110,0111,0 Wittener Stahl 76.5078.50 4%„„Goldrte—. 11.17 IHapag 5 19.Südamerita 118,0 119, Chem. Heyden. 85,6539,—TGelſenk. Bergw. 137,5132,0 10 14l 139..145,2 Chem. Helſenk...50 90,— Helſen Gußfkad..— 2 ch. Lloyd 139,0145,2 Chem. Albert. 125,0121,7]Genſchow& Co. 51 —— and⸗ Elbeschif 50.— 49.50 SoncordSpinner 73.—74,— German. Borg.J. 12..118. erein. Elbeſchiff 50.—49,50 Daimler Motoren 72..72,—[Gerresheim.Glas 130,0.129,5 Induſtrie⸗Aktien. Deſſauer Gas. 124.0126,5 TGeſ..elkt. Unter. 160,0160,0 Accumulatoren. 139,1138,0 L Diſch.⸗Luxemb. 125,5 121,5Gebr. Goedhardt 59,2561,.— — Adler& Oppenh. 105,0——D. Eiſenb.⸗Signl. 69.—69.—Goldſchmidt, Th. 87,.— 88.— Adlerwerke. 75— 2 JDeutſche Erdöl 135,5133,5 Goerz C... 39,2598,25 A. ⸗Gf. Verkhrsw. 125.51 De. Gußſtahl 70.—72,.—[Gothaer Waggon 50,2547, 25 Alexanderwert. 88.78086.0 Dentſ Kabelw. 81, 5079, 8SI&rizner MNaſchta. 95.—195, Lothr. Portl.⸗Cem 1,40 1,35 Wittener Gußſtahl 52,5054, 254% Magirus.-⸗G.. 58,5059.— Wolf, Buckau. 39,.— 38 IMannesmann. 118,0116,7—— dee ech. Web. Lind. 140,„ Mix& Geneſt.. 100,2100.2 reiverkehrs-Kurſe..60%„neue Pr. Motoren Deutz 55,5052.25 Adler Kali..38,—40,—5%„Obligat,—. 17.— Motorb. Mannh. 34.—41.— Bergb. Präſid.—.——.—4% Anat. Ser.1 18.50 15.30 Müllheim Berg. 115,0117.5 Benz⸗Motor. 68,—68,.—57%%„ 75.86 14. U „„ Kronr.—,˙10 % Oe. H. Sib. alte 18.— 16. Verein 66.—67,758%/ Oe-UIXSrö74)0— Waldhof 148.,5146,0.4% De. Goldprior, 9,75,—.— .60% SüdöE,a·—— ahrzg. Neckar.86.—67,— Deulſche Petrol.—.—90.—4½%„ 1II 147750 Nordd m 112,00113,5 Diamenb 28.25ʃ24.—14½, Tehuantepec. 32 50184 0 fing No 22 9⸗ 6, . I⸗ 0, 6, el FFEFCCCTCC. * / rr Feee e Neue Manaheber Zeütund Atbenb⸗ . Seite. Ar. 284 ANus dem Lande * Schwetzingen, 22. Juni. Das Hochwaſſer des Rheins hat in den Schwetzinger Wieſen bei Brühl einen Dammbruch drurſacht; bis geſtern abend wurden 20 Morgen Wieſen vom ochwaſſer vollſtändig überflutet. Das Erträgnis r Wieſen iſt durch den angeſchwemmten Schlamm, der ſich auf Lem Graſe feſtſetzte, vernichtet worden. L. Schwetzingen, 22. Juni. In den Tagen vom 26.—28. Juni dird der Techniſche Kartellverband Deutſchland(.K..) in tzingen ſeinen 18. großen Kartelltag abhalten. Das Pro⸗ dramm ſieht in ſeinen Hauptpunkten am Samstag, dem 26. Juni ainen Fackelzug mit anſchließender Schloßbeleuchtung zu Ehren de⸗ Weihbiſchofs Dr. Burger vor. Am Sonntag, den 27. Juni findet dach dem Pontifikalamt in der Stadtkirche um 11 Uhr im Feſtſaale des Schloſſes eine Morgenfeier ſtatt, bei der Weibiſchof Dr. Burger und als Referent Prof. Dr. Barth das Wort ergreifen wer⸗ den. Den Nachmittag füllen der 18. Kartellkonvent im Saale des Joſefs hauſes und der Feſtkommers im Feſtſaale des Schloſſes aus. Auf den Montag verteilen ſich das Gedächtnisamt für die verſtorbe⸗ nen und gefallenen Kartellbrüder, ein Vortragsnachmittag im Hotel Ritter“ mit Präſes Landis als Referenten und ſchließlich wieder im Feſtſaale des Schloſſes und im Schloßgarten ein Geſellſchafts⸗ dend, wozu eine Beleuchtung der Anlagen geplant iſt. ch. Eſchelbronn, 23. Juni. Der Sonntag mit ſeinem Sonnen⸗ ſchein hatte viele Gäſte nach Eſchelbronn gelockt zum Preisſingen s Elſenzgaues. Er errangen an Punkten: Liederkranz⸗Adersbach %½ Punkte, Helmſtadt 37 Punkte, Mönchzell 45 Punkte, Eintracht Spechbach 35 Punkte, Singverein Neckarbiſchofsheim 28½ Punkte, Sängerkranz Waibſtadt 31 Punkte, Sängerbund Kirchardt 32 Punkte, rohſinn Eppingen 32½, Eintracht Zuzenhauſen 34 Punkte, Con⸗ kordia Neidenſtein 34 Punkte. Innerhalb des Gaues hat der Män⸗ nergeſangverein Neckarbiſchofsheim die höchſte Leiſtung errungen, außerhalb des Gaues Männergeſangverein Reilingen, Sängerrunde Doſſenheim 33 Punkte, Neckarzimmern 30 Punkte, Männergeſang⸗ perein Reilingen 24½% Punkte. An das Gauwe rtungs⸗ lingen ſchloß ſich ein Ehrenſingen an; den Vereinen war es frei geſtellt, noch ein Lied vorzutragen: Das Ehrenſingen hatte ſolgendes Ergebnis: Reilingen I a, Adersbach 1 b, Neckarbiſchofs⸗ m Te, Neckarzimmern 1 d, Doſſenheim Le, Neidenſtein I d, Ep⸗ pa n fe, Mönchzell I-Preis. Das Preisgericht beſtand aus Aus der Pfalz Das Hochwaſſer bei Maxau Der Schiffsverkehr geſperrt Maxau, 22. Juni. Der Rheinpegel zeigte am Dienstag vor⸗ mittag 6 Uhr einen Waſſerſtand von 718 Zentimeter. Im Laufe des Vormittags ſtieg das Waſſer noch weiter, ſo daß die Rhein⸗ ufer jetzt ein ähnliches Bild bieten wie bei dem großen Hochwaſſer Anfang Januar. In Maxau iſt das alte Zollhaus wieder vings von Waſſer umgeben; der Zutritt kann nur durch Notſtege erfolgen. Ebenſo iſt der Garten der Wirtſchaft von Melcher voll⸗ ſtändig unter Waſſer. Der Zutritt zum Rheinbad erfolgt ebenfalls über Notſtege, da der Rheindamm etwa 30 Zentimeter unter Waſſer ſteht. Der Schiffsverkehr durch die Maxauer Brücke iſt geſperrt. Soweit die Dampfer nicht in den Hafen oberhalb oder unterhalb Zuflucht gefunden haben, ſind ſie ge⸗ zwungen, auf freier Strecke das Ende des Hochwaſſers abzuwarten. Unterhalb des Rheinbades Maxau hat ein großer franzöſiſcher Dampfer mit Schleppkähnen feſtgemacht, der ſchon ſeit Monkag dort liegt. Der Rhein bietet einen ämpoſanten Anblick, zumal bei dem jetzt eingetretenen ſchönen Wetter. Ein ſchneller Ablauf des Hoch⸗ waſſers iſt jetzt mit dem Aufhören der Niederſchläge wohl zu er⸗ warten, da Waldshut und die Schuſterinſel bereits einen Rück⸗ gang von etwa 30 Zentimeter melden. Die einzigen Nutznießer dieſes Hochwaſſers ſind die Paddler, die jetzt ihre Touren auf Gebiete ausdehnen können, in die ſonſt nur der Wanderer ſeinen Fuß ſetzte. So iſt es möglich bei einiger Findigkeit vom Karls⸗ ruher Rheinhafen bis nach Raſtatt zu paddeln, ohne den freien Rhein überhaupt zu berühren. * Speyer, 22. Juni. Eine ſonderbare Betrügerei führte der hieſige Erwerbsloſe Joſef Strobe aus. Er legte ſich gegen Mit⸗ ternacht in den Straßengraben, der Landauerſtraße und bat einen Straßenpaſſanten, die Polizei zu verſtändigen, daß er überfal⸗ len worden ſei und mit einem Sanitätsauto ſofort ins Krankenhaus gebracht werde. Ganz nach Wunſch war er durch Vermittlung der Polizei in kürzeſter Zeit in das ſtädtiſche Kran⸗ kenhaus transportiert worden, wo der dienſttuende Arzt aber bei der Konſulation keine krankhaften Erſcheinungen feſtſtellen konnte. Der Schwindler war am nächſten Morgen gegen 4 Uhr aus dem Krankenhaus ſpurlos verſchwunden und wurde jetzt wegen ſeiner kinſpektor Autenrieth⸗Heidelberg und Gymnaſialmuſik⸗ Tat zur Anzeige gebracht. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72 morgens) See- duütf Tera. S 882 Wind 8823 druck pera- 8 88 828 öhe 88—— Wette 2 8 88 t seNicht.JStärt⸗ 8885 Wertheim—— 15 27 10 ſtill 4— heiier— Könkgſtuhl. 625 759,.9 14 22 12 O leicht— Karlsruhe.127 760.0 16] 26 12 OxO leicht] wolkig— Baden Baden 213 759,8 16 26 12 NoO leicht heiter— Villingen780 760,6 14 23 11 NW leicht bedect— Feldberg. Hofſ 1497 636, 8 15][ Wleicht woltig— Badenweiler— 759,3 15 26 14 O leicht Hvedeckt. St. Blaſie.—— 13 22 12 ſtill( heiter— Höchenſchwd.———————— Durch den Vorübergang der geſtern vorhandenen Druckſtörungen kam es vornehmlich in Südbaden zu Gewitterbildungen. Im allge⸗ meinen blieb das Wetter ſonſt meiſt heiter und warm. In der Rgein⸗ ebene wurden 26 Grad erreicht. Das Temperaturmittel lag bei 20, Grad um 2% Gr. über dem Normalen. Heute früh iſt es etwa 3 Gr. kühler als am Morgen des Vortages. Nach der Oſtwärtsverlagerung der ſüdwärts gerichketen Tiefdruckausläufer die auch im norddeulſchen Gebiet noch weitere Gewitter verurſacht haben, dringt hoher Druck über Weſteuropa vor. Ein Hochdruckkeil reicht bereits bis über die Rheingrenze. Die noch vorhandenen Druckſtörungen behalten ihren Einfluß, doch iſt bei der Lage des Hochdruckkerns im Nordweſten Luftzufuhr von dorther zu erwarten, wodurch völlige Auſheitevung nicht eintreten und ſtarke Erwärmung verhindert wird. Wetterausſichten für Donnerskag, 24. Juni: Wechſelnd bewölkt, doch meiſt heiter, trocken, nur wenſg warm, weſtliche bis nordweſtliche Winde, vereinzelt noch Gewitter. ————————.ñññ—['rü— Herausgeber, Drucker und Verſeger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G m. b.., Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: K. Fiſcher(in Ferien)— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. Fritz Hammes. Kommunalpolitik und Lokales: i. V. Franz Kircher.— Sport und Neues aus aller Welt: Willyn Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher.— Anzeigen: Joſ. Bernhardt. Nrrt mit prächt. Fernſicht i lehrer Gößz e⸗Pforzheim. Ammdermmfſche Lagdglen Berkündete: Megat Junt 3025. echniker Johannes Mehler n. Roſa Schmol Sberftadkſekretär Franz Holzwartb u. Maadal. Götz Kaufm. Johann Freh u. Karoline Haug Plattenlezer Paul Partes u 1 85 Nenſer Schloſſer Ernſt Laninger u. Roſa 15 Erdarbeiter Ernſt Maper u. Eliſabetha Ballweg. geb. Gramlich Werkzeugdr. Karl Herrmann n. Anna e Taglöhn. Franz Hamm u. Berta Jppi Jaufm, Ludw. Maier u. Luiſe Saczeß gathre iol.⸗Ingen. Karl Futterer u. Eliſabeth Ratb Faufm. Ludwin Schuh u. Klara Ebel aufm. Ernſt Schlanſtedt u. Sofie Haubt olizeiwachtmſtr. Karl Batt u. Veronika Wunſch Elektromont. Otto Waaner u. Eugenie Müller Werkzeuamacher Arthur Santowsky u. Ottilia Kaiſer Fiſendreher Otto Scheiber u. Emma Kraft rbeiter Bernhard Glöra u. Suſanna Johann eiſender Konrad Kirſch u. Katharina Weber Schriftſ. Georg Platz und Thereſig Beitzwanger Laufm. Engelbert Oeſtringer u. Maria Gärtner Kaufm. Ernſt Rommeis u. Hilda Müller Eiſendreber Michael Jaers u. Roſa Körner Phyſiker Peter Dr. vhil. Wallerath u. Lilian eltexrborn 2 2 Paul Blum u. Maria Vroomen. Rechtsanwalt Friedrich Mever, Regierungsrat a. D. u. Ida Kindermann Monteur Hermann David u, Franziska Huber Kavellmeiſter Paul Rös u. Helena Rottmaun Pianiſt Friedrich März u. Eliſabeth Egner Schneſder Bernhard Wein u. Emma Nohrbach Ingen. Johann Maver u. Cäcilie Drinkmann geb. Lapr Schloffer Valentin Dechant u. Konſt. Wimmer etzger Johann Denninger u. Eliſabeth Konditormſtr. Ga. Köbinger u. Kathar, Her Huchdrucker Eruſt Mayer u. Auguſta Kimmer Mechaniker Fran; Schmitt u. Paulina Meberle Schloſſer With. Siamund u. Maria Berlinaboff —— Otto Gentner u. Hedwia rbeiter Otto Berninger u. Martha Herm Fubrm' Hermann Krumrein u. Marg. Heim Vagenführer Karl Binder u Emma Brune Uhrmacher K. Sigmann u. Barbara Landwehr Verbandsbeamter Guſtav Neudeck u. Maria Joy geb. Laier Mülle: Eugen Kuhn u. Emilie Häfner Webewic. Hugo Caner u. Veſen aengr agenführer Karl Binder u. Emma Pru Techniker Konrad Lomb u. Maria Kaſtl Getraute: Geſchäftsführer Guſtav Emil Henrich u. Hilde⸗ aard Alvine Köntges Kaufm. Wilh. Keppeler u. Luiſe Ohnsmann Maſchiniſt Johann Bernhard Klüpfel u. Roſa Frieda Fangohr Schloſſer Joh. Chriſtian Kuder u. Anna Maria Rieden Küchenchef Guſtav Matthäus Vogel u. Emma Eleonora Müller Hilfspoſtſchaffner Karl Peter Wacker u. Anna Maria Zeeb Hilfsmeiſter Karl Preſſer u. Barbara Vöhmer, geb. Willerſinn. 12. Kaufm. Mar Walther Broch u. Stefanie Emilie Bauſchlicher Mechaniker Leonh. Fabian u. Eliſabetha Marr Kraftwagenführ. Heinrich Ludwia Oskar Keller und Marie Geiger Eiſendr. Jakob Ludw. Pah u. Emma Mathilde Henne Kaufm. Kurt Ernſt Paul Seefeldt u. Klara Emma Katharina Gollnow Andreas Spieß u. Lena Karvla Finzer Schriſtſetzer Karl Schröter u. Anng Spitzharth Hilſsarbeiter Jakob Ueberrßein u. Anna Münch Fabrikdirektor Guſt. Adolf Waibel u. Eliſab. Maria Müller geb. Stein Packer Otto Wieber u Roſa Hilda Thron Dachdecker Nikol. Winterheller u. Maria Spatz geb. Schmtd Schloſſer Johannes Wilh. Jayms u. Maria Ebner Schneider Eugen Ringeiſen u. Frieda Hornung 15. Wgene Anton Michael Hartmann u. Hedwig töger Metzgermſtr. Joh Friedrich Robert Heck u. Ida Karoline Spieler Holzarbeiter Rud. Alb. Schnell u. Klara Emma Ida Baudach Kaufm. Rich. Pauf Herm. Klötzke u. Eliſabet Margareta Steiner Geborene: Monat Maf und Juni 1926. 29. Bankangeſtellter Rob. Schäfer e. S. Edgar Eber⸗ hard 91. Kapitän Guſt. Gottl. Friedr. Schweiker e. S. Hermann Architekt Ernſt Plattner e S. Andreas Albis Auguſt Hammer e. S. Erwin an 2. Tagl. Johannes Löffler e. S. Konrad Johann Wilhelm Adam Leovpold 8 Metzger Leonhard Michael Elßer e. T. Maria Thereſia Wirt Geora Auguſt Kuhm e. S. Erich Georg Syndikus Dr phil. Ernſt Joſef Hoffmaunn e. S. Ottokar Ernſt Lehrer Ernſt Fleig e. S. Rüdiger Hans 95 18 Friedrich Wilhelm Mitſch e. S. Friebr. Vilhelm Anna Schloſſer Heinrich Judwig Muſelmann e. T. Henriette Emilie Glaſer Wilhelm Hirt e. T. Annelieſe Maria Baurat Oskar Philipv Auauſt Riegler e. T. Irmgard Johanna Maragarete 4. Arbeiter Joſef Wilhelm Reichert e. S. Max „Brauereiarbeiter Renatus Knecht e. S. Franz Kurt Schloſſer Auguſt Frick e. T. Dora Eliſabeth Diplomingenieur Heinrich Walter Faſig e. S. Wolf Dieter Hans Anton Kaufm Lothar Schwalb e. T. Maraot Gertrud Katharina Schriftſetzer Anton Engelbert Göls e. T. Her⸗ mine 5. Kaufm. Paul Myor e. T. Hermine Gerda Maſchinenformer Herbert Fröhlich e. T. Marg. Maadaleng 7 Kfm. Ludw. Jakob Gerard e S. Helmut Ludw. Matroſe Ernſt Lieblang e. S. Ernſt Farlk Schloſſer Ludwia Jakob Roller e. S. Ludwig Oskar Schloſſer Joß. Joſef Schreiner e. S. Karl Hans Chem. Dr. Ing. Marxr Hofſäß e. S. Wolfgang Mar Schloſſer Friedrich Wilhelm Preißendörfer e. S. Manfred Kurt Dipl. Kaufmann Hellmuth Karl Friedrich Adolf Weber e. S. Hans Hellmuth Verkehrsaufſeher Paul Max Neſtler e. S. Kurt Hans Karl Kaufm. Alfred Karl Holm e. S. Gerd Hans. 6. Gärtner Karl Brodhaa e. T. Maria Lokomotipführer Philivy Heinrich Roſenbach e. Tochter Jrene Maria Anna Schloſſer Wilhelm Kramer e. T. Margarete Maſchiniſt Chriſtian Windecker e. S. Rudi Stukkateur Konrad Emil Dummelbinger e. S. Konrad Emil Heinrich Eiſenhobl. Friedrich Ludwia Vittallowitſch e. T. Klara Luiſe Wagner Geora Aug. Brida e. S. Alfred Ludwia Bankprokuriſt Alfred Bettauer e. T. Ilſe Eſther Prokuriſt Ludwig Gruber e. S. Jakob Herbert „Schaffner Nikolaus Lana e. T. Lore Irene Ida Schloſſer Karl Gerber e. S. Karl Fuhrmann Anton Brenner e. S. Anton Fried. Karl 3 Bankbeamter Emil Schillina e. S. Heinz Rich. + oſe Kaufm. Hans Riſchert e. S. Hans Werner Dipl. Kauſm. Eduard Stein e. S. Lothar Herb. Kaufm. Artur Sturm e. S. Walter Joſeſ Gg. Former Johann Gottfried Schmidt e. S. Wer⸗ ner Johann Kaufm. Felix Joſef Stürmer e. T. Leonore Johanna Maria 8. Bücker Georg Demeter e. S. Richard Arbeiter Franz Wilhelm Dieffenbach e. T. Erika Telegraphenarb. Wilhelm Häfner e. T. Maria 9: Humoriſt Karl Georg Will e. S. Kurt Eduard Kellner Eug. Joſef Ullrich e. T. Anna Martina 2 Former Jakob Friedrich Diefenbach e S. Willi Eiſenbahnſchaffner Otto Gräf e. S Walter Joſ. Ludwia Eiſenbahnoberſekretär Joſef Schmitt e. S. Heinz Richard Wolfgang. Geſtorbene: Monat Juni 1926. 3. 4. 8. 9. 10. 1 — 1 1 0 2 — — D „Emilie Berta Maraarete Lindlein 12 Krankenwärter Franz Friedmann 29 J. 5 M. Ingeborg Anna Mücke 17 Tage Joſef Aicheler 1. J. 7 M. Lieſelotte Emilie Hoſmann 7 Monate Odilia Berta Schneider 1 J. 6 M. Joſef Konieezuy 6 J. 4 M. Hausangeſtellte Hedwia Zintek 27 J. 2 M. Keſſelſchmied Jakob Weiler 70 J. 1 M. Eva Gutzler geb. Gensheimer Wwe. des Maur. Valentin Gutzler 81 J. Hans Werner Riſchert 1 Tag Anna Maärie Helene Kirrſtetter geb. Liepelt, Wwe. des Schneiders Kirrſtetter 43 J. 7 M. Hausangeſtellte Anna Mara. Ries 25 J. 4 M. Wilhelmine Sofie Velten, geb. Mettger. Wwe. des Kaufm. Wilhelm Velten 70 J. 10 M. Chriſtel Marianne Reimer 1 M. 15 Tage Emilie Prochowski geb. Lozynski Wwe. d. Revi⸗ denten Adolf Prochomski 72 J. 2 M. Zimmermann Heinrich Römer 41 J. 1 M. Friedrich Robert Braun 5 J. 9 M. Arbeiterin Anna Held 26 J. 7 M. „Bierbrauer Geora Phil. Gangnus 45 J. 10 M. Ilſe Eſther Bettauer 4 Tage Invalide Friedrich Hägele 40 J. 8 M. Invalide Konſtantin Staderer 67 J. 9 M. Heizer Geora Senft 64 J. 3 M. Berta Kuban 1 Stunde Werkmeiſter Anton Kratzer 42 J. 11 M. Kurt Auauſt Throm 14 J. 10 M. Geigenbaumſtr. Heiur. Keßler 73 J. 2 M. Arbeiterin Eva Katharina Hördt 24 J. 3 M. Metzger Friedr. Reibold 38 J. 9 M. „Karl Selwitſchka 1 Monat Cäeilie Heikampf geb. Hanſen, Eheſr. des Werk⸗ meiſters a. D. Elem. Heikampf 64 J. 2 M. Anna Maria Krauß 3 Monate Eliſabeth Haas geb. Sigcmund Ehefrau des Stellwerkmeiſters Adolf Haas 59 J. 5 M. Taglöhner Andreas Müller 67 J. 2 2715 Friedrich Wezner 7 Stunden Inralidenrenter Eduard Schäſer 66 J. 7 M. Taglöhner Andreas Müller 57 J. 2 M. Maxia Anna Kaiſer geb. Hollerbach Ehefran des Kleinrentners Johann Kaiſer 74 J. 11 M. Emeline Rothard geb. Trump Ehefrau des Monteurs Anton Rothardt Wwe 51 J. 10 M. 5. Landwirt Peter Pſützer 56 J. 8 M. Chriſtine Fritz geb. Maier, Ehefrau des Werk⸗ meiſters Heinrich Fritz 55 J. 3 M Fabrikarbeiter Otto Reuther 61 J. M. 16. M Soſie Vogelmann 17 J. 1 M. Roſa Frieda Heſſel geb. Mergenthaler, Ehefrau des Inſtallateurs Oskar Leopold Heſſel, 80 F. 2 Monate Monat g Juni 1926. 0 r Guſtar Fangohr— Emiſie Math. Viallet Kaufm. Hugo Walter Kiſtler e. T. Hannelore schmerzliche Mitteilung vom Lode Schwester, Schwägerin und Tante, Spelzenstraße 13 der Friedhofkapelle aus statt. Todes-Anzeige. 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