Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 oh Beſtellgelo. Bel eventl. Aenderung der wirtſchaftlich Nr 17590 Karisruhe— Hauptgeichäftsſtelle E 6, 2. ſtra ze 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſ Beilagen: Sport und Spiel Aus SGeit Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung ſrei ins Ber ältniſſe Nachſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonti Geſchäfts Nebenſtellen Waldhoſſtraße 6. Schwetzinger Generaſanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl zwölfmal. Fernwrech-Anſchlüſſe Nr. 7941 7942 7943. 7944 u. 7945 ne 4 e ſe. und Lebon Abend⸗Ausgabe Mannheimer Frauen-Zeitung Unterhaltungs-Beilage · Aus der Welt der Die verpfändeten Vetos gegen eine Steuerumorganiſierung einzulegen, nur in drei Die Zwangsjacke des dawesp'anes Wie aus Amſterdam gedrahtet wird, wurde in dem Haag am verſchiedenen Stadien gegeben iſt. Die deutſche Regierung behauptet nun, der Kommiſſar könne ſich nur im Falle einer Ge⸗ fährdung der deutſchen Finanzen gegen Steuermaßnahmen der ner Genenal Anzeige geſtrigen Mittwoch das Arkeil in der zwiſchen der deulſchen Regie⸗ rung und dem Kommiſſar für verpfändete Reichseinkünfte enkſtan⸗ denen Lage bezüglich der Auslegung des Arlikels 11 des Protokolls von London vom 19. Auguſt 1924 verleſen. hin, daß der Kommiſſar berechtigt iſt, ſeine Zu ſti m⸗ mung zu einer Verminderung der Zolltarife auf Alkohol, Tabak, Bier und Zucker zu verweigern. Wie des näheren hierzu gemeldet wird, iſt bei der Reichsregie⸗ rung eine Mitteilung des von der Reichsregierung und von dem Kommiſſar für die verpfändeten Einnahmen abgerufenen hollän⸗ diſchen Schiedsrichters Grafen von Linden⸗Sandenburg eingegangen, in der geſagt wird, daß der Schiedsrichter die Rechts⸗ auffaſſung der deutſchen Regierung in dem aus Anlaß der Bier⸗ ſteuer entſtandenen Rechtsſtreit nicht teilt. Die Begründung dieſes deutſchen Regierung verwahren. Das Gericht hat bekanntlich gegen das Reich entſchieden. Nun wird man darüber verhandeln müſſen, ob eine Hinausſchiebung der Vierſteuererhöhung, die bereits bis Das Arkeil laulet da- zum 1. Juli erfolgt war, auch bis zum 1. Januar nächſten Jahres ſtattfinden kann. In eingeweihten Kreiſen hegt man die Hoffnung, daß ſich einem ſolchen Begehren nicht allzu bedeutende Schwierig⸗ keiten in den Weg ſtellen werden. profeſſor Reynes in Berlin Berlin, 24. Juni.(Von unſ. Berliner Büro.) Prof Keynes hielt geſtern in den Räumen der Univerſität ſeinen angekündigten Vortrag über„Privat⸗ und Gemeinwirtſchaft?“ Der ungeheure Andrang von Angehörigen des geiſtigen Berlin, vor allem vor. ſchiedsrichterlichen Spruch zu klären. Urteils liegt den Berliner zuſtändigen Stellen zur Zeit noch nicht Die Reichsregierung und der Kommiſſar für die verpfändeten Einnahmen waren dahen übereingekommen, den aus Anlaß der Hinausſchiebung der Bierſteuererhöhung entſtandenen Streit durch Die Rechtsfrage, die dem von Studenten, machte einen dreimaligen Umzug nöt'g. Schließlich mußte Profeſſor Keynes in der großen Aula ſprechen, die bis auf den letzten Platz gefüllt war. Auf die einführenden Worte des Profeſſors Ludwig Vernhardt dankte Keynes im deutſcher Sprache, wobei er gleichgeitig die Grüße der Univerſität Cambridge an die Uniperſität Verlin überbrachte. Die geiſtige Kameradſchaft zwiſchen deutſchen und engliſchen Studenten ſei ein wertvoller Beſitz. England werde gern holländiſchen Schiedsrichter vorgelegt wurde, bezog ſich nicht auf die Bierſteuer als ſolche, ſondern es ſollte grundſätzlich geklärt werden, ob die Herabſetzung der Sätze der verpfändeten Einnahmen ohne Einwirkung des Kommiſſars vorgenommen werden könnte. Wie wir erfahren, dürfte das Reichsfinanzmini⸗ ſterium im Laufe des Tages zu dieſer Angelegenheit ausdrücklich Stellung nehmen. Es handelt ſich hier um einen Präzedenzfall von der allergrößten Tragweite, ſofern dieſer Schiedsſpruch die endgültige Erledigung des Streitfalles bedeuten würde, und jede Steuerherab⸗ ſehung durch Einſpruch des Daweskommiſſars verhindert werden 7FFFF 52 Die Nuffaſſung in Be lin JBerlin, 24. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Ver⸗ ſchiebentlich war es in den Blättern ſo dargeſtellt worden, als ob der Streitpunkt zwiſchen dem Kommiſſar für die verpfändeten Ab⸗ gaben und der deutſchen Regierung, über den das Haager Schieds⸗ gericht zu Ungunſten des Reichs entſchieden hat, aus dem 8 11 des Londoner Abkommens herrühre, nämlich ob eine Hinausſchiebung der Bierſteuererhöhung dem Kommiſſar ein Einſpruchsrecht in die deutſche Finanzgebarung gebe. Das Urteil iſt aber, wie uns von maßgebender Seite verſichert wird, über eine Meinungsverſchieden⸗ heit gefällt worden, die aus dem§8 6 des Londoner Abkom⸗ mens geſtammt hat, nachdem dem Kommiſſar das Necht eines —55—— Fum parteiſtreit über die Fürſtenabfindung Berlin, 24. Juni.(Von unſerem Berliner Bürb. Ueber den Stand der Dinge in der Frage der Fürſtenabfindung iſt Neues kaum zu ſagen. Immer noch fährt ein Teil der Preſſe, und zwar zur Lin⸗ ken ſo gut wie zur Rechten fort in der verantwortungsloſen Stim⸗ mungsmache. Das„ſchwer gefährdete Fürſtenkompromiß“ heißt es i den einen,„Die Kriſenpolitik der Sozialdemokratie“ bei den an⸗ deren. Inzwiſchen berichtet über die Verhandlungen der Regierungs⸗ parteien mit den Vertretern der Sozialdemok rati e der ſozial⸗ demokratiſche Preſſedienſt:„In erſter Linie wurden die inzwiſchen im Rechtsausſchuß eingebrachten Anträge zu den reſtlichen Paragraphen beſprochen, über die am Donnerstag im Ausſchuß beraten werden ſoll. Die Regierungsparteien erklärten ſich zu gewiſſen Zugeſtänd⸗ niſſen bereit, die unſeres Erachtens aber nicht als befriedigend gelten können. Sie wollen u. a. dem ſozialdemokratiſchen Antrag auf Auf⸗ hebung der Kronrenten und Kronfideikommißrenten ohne Entſchädi⸗ gung entſprechen. Für den preußiſchen Staat würde ſo für die für die Fürſten in Ausſicht genommenen Milliardenbeträge weitere 8 Mil⸗ lionen Mark genehmgt werden. In anderen Fragen, wie der Auf⸗ wertung und der Auskunftspflicht über den Verbleib der Gelder gegenüber den Ländern, verhielten ſich die Regierungsparteien ableh⸗ nend. Die am Mittwoch im Rechtsausſchuß in erſter Leſung abge⸗ lehnten ſozialdemokratiſchen Anträgs ſollen am Donnerstag in einer neuen Beſprechung der Regierungspürteien mit der Sozialdemokratie nochmals zur Beratung geſtellt werden. Anf ließend wird ſich die ſozialdemokratiſche Fraktion mit der Lage befaſſen. Die„Germania“, deren ruhige Berichterſtqttung ſich erfreu⸗ lich abhebt von der nichtsnutzigen Kriſentreiberei unterſchiedlicher anderer Organe, meint dazu:„Zu dem Ziele iſt auch hier der Ver⸗ ſtändigungswille nicht zu verkennen.“ Die„Kreuzzei tung“ be⸗ müht ſich, die Gerüchte zu zerſtreuen, die von einer möglichen Sp al⸗ tung der Deutſchnationalen bei der Schlußabſtimmung über das Fürſtenkompromiß zu erzählen wußten.„Dieſe Annah⸗ men“, erklärt das Blatt,„dürften trügen. Solange das Geſetz Ein⸗ griffe in das Privateigentum und die ordentliche Rechtspflege enthält, kann ihm kein Deutſchnationaler zuſtimmen. Wenn dieſe Punkte, die den Entwurf zu einer Verfaſſungsänderung machen, ausgemerzt ſind, wird ſich dagegen ſchnell eine Verſtändigung mit der deutſchnationa⸗ len Fraktion finden laſſen. Aber man braucht ja nicht immer zuzu⸗ ſtimmen, man kann bisweilen auch, wenn die anderen ſtimmen, drau⸗ den bleiben. Jedenfalls, die Dinge ſind noch im Laufen. Heute nachmittag dürfte der Reichstag ſchon zu früher Stunde auseinandergehen, um zu fraktionellen und interfraktionellen Beſpre⸗ chungen Raum zu laſſen. Am Freitag bei der zweiten Leſung im Rechstausſchuß wird man dann wohl ſchon etwas deutlicher ſehen. giſche und langweilige Lehre“ mit großer Schärfe autonomen Gemeinwirtſchaft: Nahmen des Staates“ oder auch„Rücklehr zu den mittelalterlichen Formen ſel bſtändiger Autoncmie“. Weitere verſchärfung der engl. Kohlenkriſe ſeine Studenten nach Deutſchland ſchicken und heiße deutſche Studenten in England willkommen. Auf dieſe mit großem Beiſall aufgenom⸗ menen Worte ging Keynes in engliſcher Sprache zu ſeinem Thema über und ſchilderte die innere und äußere Geſchichte des wirtſ haft⸗ lichen Oberalismus, ſeine Abbiegung durch den wirtſchaftlichen Pro⸗ den er als„unlo⸗ ablehnte. Zum Schhuß entwarf er, nicht ohne utopiſtiſche Romantik, ein Bild einer „Halbautoneme Körperſchaften im tektionismus und den marxiſtiſchen Sozialismus, Die Ausführungen Keynes wurden mit großem Beifall aufge nommen. Als dieſer ſich gelegt hatte, ſprach der Reltor der Unive. ſite dem engliſchen Gaſt ſeinen Dank aus und bat ihn, der Univerſitä. Cambridge den Gruß der Univerſität Berlin zu überbringen. Zum Andenken an ſeinen Beſuch überreichte der Rektor Profeſſor Keynes die Geſchichte der Univerſität. Profeſſor Keynes wird heute abend nochmals vor den Studierenden der engliſchen Sprache an der Uni⸗ verſität ſprechen, über das Thema:„Der engliſche Kehlenſtrelk“. Geſtern abend ſand in der deutſchen Geſellſchaft ein Vankett zu Ehren Keynes ſtatt, zu dem der Rektor der Univerſität geladen hatte. Ungefähr 70 Perſonen nahmen daran teil. Es ſprachen der Rektor, der Kultusmiwiſter Becker, Profeſſor Sering, der Neſtor der Berliner Nationglökonomie und Keynes. P § London, 24. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die in⸗ duſtrielle Situation ſpitzt ſich immer mehr zu einem entſcheidenden Klaſſenkampf zu. Auch hier wird bereits das Geſpenſt der Dikta⸗ tur an die Wand gemalt. Lord Birkenheads Rede anläßlich einer konſervativen Konferenz am Dienstag, in der er die Abſicht der Re⸗ gierung ankündigte, die GEeſetzgebung betreffend die Gewerkſchafts⸗ vereine abzuändern, hat ungeheure Erregung in der geſamten Ar⸗ beiterbewegung Englands hervorgerufen. Namentlich in ſeiner Er⸗ klärung, daß er und ſeine Miniſterkollegen ſich für einen großen Kampf mit dem Schwert umgürten müßten, falls der Kohlenſtreik fortdauere, erblicken die Arbeiterführer eine Warnung vor der kom⸗ muniſtiſchen Diktatur. Dieſe Furcht und die Beſorgnis, daß die Annahme des Achtſtun⸗ dentages in den Kohlengruben zu einer dauernden Verlängerung der Arbeitszeit in der geſamten engliſchen Induſtrie führen wird, haben eine mächtige Wirkung auf alle Gewerkſchaftsführer ausgeübt und zu einer vereinigten Front der geſamten Arbeiter⸗ bewegung geführt. Morgen ſollte in London ein Kongreß der Exekutive aller Gewerkſchaftsvereine ſtattfinden, um über das Ver⸗ halten des Generalrates des Gewerkſchaftskongreſſes beim General⸗ ſtreik zu diskutieren. Heftige gegenſeitige Anklagen zwiſchen letz⸗ terem und den Grubenarbeiterführern, namentlich Cook, ſtanden be⸗ vor. Doch in einer geſtern ſchleunigſt einberufenen Konferenz zwi⸗ ſchen Grubenarbeitern und dem Generalrat wurde angeſichts der ge⸗ meinſamen Gefahr die Streitaxt begraben und die Exekutipkonferenz auf unbeſtimmte Zeit vertagt. In einem offiziellen Kommuniqus über die geſtrige Konferenz wird die Vertagung als notwendige Maß⸗ nahme zur Erzielung einer gemeinſamen Front gegen die Regierung bezeichnet. Es heißt darin:„Der Generalrat und die Grubenarbeiter⸗ föderation halten die Abſicht der Regierung und der Grubenbeſitzer für grundlegend wichtig für die Arbeiterbewegung, ſowohl für die nationale wie für die internationale. Das vereinigte Handeln in der gegenwärtigen Lage iſt weſentlicher als die Beſchäftigung mit der Vergangenheit.“ Man erwartet nunmehr mit Spannung, was die heutige Kon⸗ ferenz der internationgen Grubenarbeiterföderation beſchließen wird. Die geſtrige Sitzung mußte auf heute vertagt werden, weil der deutſche Delegierte Huſemann in Harwich von der Ein⸗ wanderungsbehörde aufgehalten wurde und ert auf dringenden Pro⸗ teſt des Vorſitzenden Cook vom Innenminiſter Erlaubnis zur Lan⸗ dung erhielt. Von der Haltung der internationalen Delegierten wird es abhängen, ob ſich die britiſchen Vertreter auf die Fortſetzung und Erweiterung des Induſtriekampfes verſteifen, oder die Beilegung im Sinne der Lohnherabſetzung oder Arbeitszeiterhöhung ſchlüſſig wer⸗ den. 6 1 Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 286 Anzeigenpreiſe nach Tarif bei Vorauszahlung pro einp Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Reklam. 3— 4.⸗M. Kollettiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übeenommen. Höhere Gewalt. Streiks. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Auſträge durch Ternſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Cechnik.Wandern und Neiſen.Geſetz und Nech I Die Alliierten unter ſich. (Von unſerem römiſchen Vertreter) Rom, im Juni. Unter dem Titel„In Frankreich während des Welt⸗ krieges“ hat dieſer Tage der italieniſche General Ni⸗ cola Brancaccio ein Buch von Kriegserinnerungen veröffent⸗ licht, das unter den zahlreichen Werken dieſer Art, die in beiden Lagern nach dem Kriege erſchienen, gewiß eine Sonderſtellung be⸗ anſpruchen darf. Ein Buch, das zunächſt einmal wirklich Neues, Un⸗ bekanntes bringt,„hinter die Kuliſſen leuchtet“; daß nicht irgend⸗ welche kriegeriſchen Operationen in irgend einem Frontabſchnitt mit überflüſſig reichhaltigem Detail ſchildert, gewiſſermaßen als wollte es zukünftigen hiſtoriſchen Doktorarbeien als Unterlage dienen. Son⸗ dern ein Buch, das in große Zuſammenhänge hineinleuchtet und eine Frage aufrollt, die meines Wiſſens noch in keinem der Kriegsmemorien⸗Bücher näher unterſucht worden iſt: die Frage des Verhältniſſes unter den Alliierten während des Welt⸗ krieges. Aber auch für andere Fragen, insbeſondere für die Vorgeſchichte der tſchechiſchen und polniſchen Legionen auf Seiten der Entente wird dies Buch von großem Intereſſe ſein. General Brancaccio war als Verbindungsoffizier zwiſchen dem italieniſchen Generalſtab und dem franzöſiſchen General⸗Quartier ſo⸗ fort nach der italieniſchen Kriegserklärung nach Paris gekommen. Paris war nicht nur das diplomatiſche, es war auch das militäriſche Zentrum der Entente. In Paris wurde auch wiederholt der Ver⸗ ſuch gemacht, durch ein Verbindungsorgan, dem Offiziere aller ver⸗ bündeten Armeen angehören ſollten, die militäriſchen Operationen der- Alliierten nach Möglichkeit zu unifizieren, Informationen aus⸗ zutauſchen und ſo weiter. Zu dieſem Zweck wurde das„Bureau Interalliè de IEtht major de armée“ gegründet. Brancaccio ſchildert nun aufs anſchaulichſte, wie gerade in dieſem bürokratiſchen Organ, das der Verbindung dienen ſollte, die Gegenſätze immer wieder aufs deutlichſte zum Ausdruck kamen. Schon im Mai 1916 — das Büro war im Oktober 1915 gegründet worden— erwieſen ſich dieſe Gegenſätze als ſo ſtark, daß ſich die Italiener veranlaßt ſahen, die Sitzungen nicht mehr zu beſuchen, ſo daß das Büro auf⸗ hörte, zu exiſtieren. Ueber die Schwierigkeiten, denen gerade die kalieniſchen Vertreter begegneten, ſagt Vrancaccio u..:„Unſere Sektion wurde ſtets mit Verdacht angeſehen, und das nicht etwa aus perſönlichen Gründen, ſondern weil man beſonders von franzöſiſcher Seite, allemmißtraute, was italieniſch war. Die Mik⸗ glieder der italieniſchen Sektion wurden von Sitzungen ausgeſchloſſen, die nur für die. Mächte reſerviert blieben, auch mit Deutſchland im Kriegszuſtand waren.“(Italien hatte uns damals noch nicht den Prieg erklärtl) 5 Die Reibereien zwiſchen Ilalienern und den anderen Alliierlen erſtreckten ſich auf unglaubliche Dinge: So war es für die Italiener keineswegs ein Leichtes, zu erreichen, daß die von der italieniſchen Zenſur geprüften Poſtſäcke nicht wieder von der Zenſur der Alliierten geöffnet würden. Unter ſolchen Umſtänden iſt es ver⸗ ſtändlich, daß ſich die Italiener immer mehr auf ſich ſelbſt zurück⸗ zogen und daß jede offizielle Zuſammenarbeit aufhörte. Umſo leb⸗ haſter war die geheime Arbeit, die perſönliche Tätigkeit. Die „Maiſon de la Preſſe“, das bekannte Zentrum der franzöſeſhen Propaganda, die großen Redaktionen und Journaliſten und vor allem die franzöſiſche Zenſurbehörde wurden nun von den Italienern direkt behandelt und was Brancaccio aus dieſer Arbeit mitteilt, die er leitete, wird gewiß bald zu den wichtigſten Quellen der Kriegs⸗ geſchichte gehören. Aber das erſtaunlichſte an dieſem Buch bleiben die Enthüllungen über das, was das Verhältnis der Alliierten unter einander war. Nehmen wir folgenden Bericht Brancaccios vom 21. April 1916: „Ich war zum Frühſtück bei einer Dame, die einmal faſt Botſchaf⸗ 81 1 L terin geworden wäre und viel mit dem marchese di San giulianod zuſammen geweſen war“(dem bekannten italieniſchen Diplomaten!)“ und die ſich eine Freude daraus macht, Diplomaten und Freunde Italiens bei ſich zu verſammeln. Es waren da de., Le., La., lauter bekannte Namen, aber auch einige Abgeordnete, die für Italienfeinde gelten. Man ſprach von unſerer„Banca Commerciale,“(der be⸗ kannten italieniſchen Großbank, die während des Krieges wegen ihrer angeblich öſterreichiſchen Intereſſen viel bekämpft wurde.) „Ich bemerkte, daß man dieſe Bank mit nicht mehr gerechtfertigten Gründen belämpfe und daß man durch dieſen Kampf Italien wirt⸗ ſchaftlich ſchädige. Aber was antwortete man mir? Die wirtſchaft⸗ liche Schwächung Italiens ſei in dieſem Augenblick äußerſt nützlich, um die Kriegsziele zu erreichen, weil nur in dieſer Weiſe Italien, das weiter wie bisher von ſeinen Verbündeten Geld erbitten müſſe, als Gegenleiſtung für dieſes Geld gezwungen werden könne, eine größere Anzahl von Mannſchaften zu ſtellen. Und da niemand in der Geſellſchaft dieſer Theſe widerſprach, ſo muß ich annehmen, daß alle Anweſenden der gleichen Meinung waren.“ Intereſſant iſt es, was Brancaccio darüber berichtet, wie die Kriegserklärung Italiens an Deutſchland, die man in Frankreich mit immer wachſender Präpotanz verlangt hatte, in Paris aufgenommen wurde. Er ſagt:„Die Telegramme der Pariſer Vertreter italieniſcher Zeitungen haben die in Paris wohnenden Leſer einigermaßen in Erſtaunen geſetzt. Die Korreſpondenten telegraphierten, daß die Stadt beflaggt war, daß die Bevölkerung Freudendemonſtrationen veranſtaltet hatte. Man könnte die Korreſpondenten beſchuldigen, zu überſchwänglich zu ſein, aber, wie mir einer von ihnen ſagte, ſie können ihren Beruf nur ausüben, indem ſie das Land, das ſie beherbergt, übermäßig loben. In Wirklichkeit hat es keinerlei Freudendemonſtrationen gegeben.“ Gerade aus dieſen und anderen Aeußerungen der franzöſiſchen öffentlichen Meinung, zieht Brancaccio den Schluß,„daß die franzöſiſche Seele unbefriedigt bleibt, bis ſich nicht alles auf ſie bezieht. Ich glaube alſo nicht, ſehtr fehl zu gehen, wenn ich voraus ſage, daß die italieniſche Kriegs⸗ erklärung neuen franzöſiſchen Forderungen zum Ausgangspunkt dienen wird. Frankreich„über alles“(Brancaeccio ſchreibt das deutſch)„aber ohne die deutſche Diſziplin.“ 71 2. Seite. Nr. 288 Reue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Nusgabe) Donnerskag, den 24. Juni 19260 Es iſt eine ganze Kette von Erfahrungen, die Brancaccio in Paris macht und die ihn und die anderen Staliener nicht gerade in ihrer Liebe zu den franzöſiſchen Verbündeten geſtärkt haben kann. So finden während des Krieges in den Pariſer Frei⸗ maurer⸗Logen Beratungen darüber ſtatt, wie nach dem Kriege in Italien die Republik eingeführt werden ſolle. Groß war die Sorge der Franzoſen, nicht auch nach dem Kriege„das Heft in den Händen zu behalten.“ Auch des Pazi⸗ fismus, des ſogenannten„dékaitisme“— wird Italien immer wieder von franzöſiſcher Seite bezichtigt.„Die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Italien“, ſo ſchreibt Brancaccio,„beunruhigen hier immer noch und man will irgend eine verborgene Abmachung dar⸗ unter ſehen.“ Auch die militäriſchen Leiſtungen Italiens werden herabgeſetzt. So erfährt Brancaccio, daß Herbette, der bekannte politiſche Redakteur des„Echo de Paris“, zu einem Kollegen geſagt hat, der den italieniſchen Standpunkt zu vertreten ſuchte:„'Italie aura le groit de parler seulement quand elle aura à son actif une Marne, un Vser un Verdun.“ Folgende beiden Anekdoten aber, die Brancaccio berichtet, dürften wohl am deutlichſten zeigen, welches die Stimmung gegen die lateiniſche Schweſter damals geweſen iſt. Ein italieniſcher Geiſt⸗ licher wollte ein Requiem zum Gedächtnis der italieniſchen Gefalle⸗ nen veranſtalten, aber es gelang ihm in ganz Paris keine Kirche für dieſen Zweck zu finden. Und warum? Weil Italien dem Papſt feindlich gegenüberſtehe und eine Wiederannäherung zwiſchen Frankreich und dem Vatikan verhindere, weil es ſich in der Be⸗ ſchützung des heiligen Grabes an Frankreichs Stelle ſetzen wolle! Die zweite Geſchichte aber verdient mit den gleichen Worten berichtet zu werden, mit denen ſie Brancaccio erzählt:„Am ver⸗ gangenen Freitag fand in der Sorbonne eine der üblichen Pro⸗ paganda⸗Verſammlungen ſtatt. Die vom Freitag, veranſtaltet von der„Ligue maritime“, hat dadurch beſondere Bedeutung gewonnen, daß der Präſident der Republik daran teilnimmt, viele Miniſter und Botſchafter, darunter auch unſerer. Unter den vielen Reden, die gehalten wurden, war auch die des Herrn L.., der den Ge⸗ danken vertrat, das liberale Regime vertrage ſich auch mit der Monarchie. Der Redner verteidigte dieſe Theſe, nur um das Lob der verbündeten Monarchen zu ſingen. Er beganm damit, den König Albert von Belgien zu erwähnen. In dieſem Augenblick brach die ganze Verſamlung in Beifall aus und verlangte die bel⸗ giſche Nationalhymne, die dann vom Präſidenten der Republik und den übrigen Würdentrögern ſtehend angehört wurde. Die Demon⸗ ſtration erneuerte ſich, als der Redner den König von England erwähnte. Dann trat wieder Ruhe ein und der Redner erwähnte Viktor Emanuel von Italien. Völlige Stille. Man hätte im Saal eine Fliege ſchwirren hören. Man hatte den Eindruck, daß alle einen Pfiff fürchteten. Ein höchſt peinlicher Augenblick. Der Redner, der eine Demonſtration erwartet hatte, zögerte einen Augenblick, aber dann fuhr er in ſeiner Rede fort und ſprach vom König von Rumänien.“ Die begeiſtertſte Demonſtration gab es ſchließlich für den König von Serbien. Selbſt der Präſident der Republik, der aus Taktgefühl nicht mehr aufſtehen wollte, wurde durch„debout“⸗Rufe dazu gezwungen. 8 Wenn das alles nicht in dem Buch des Generals Brancaccto ſtünde, der wohl als ein zuverläſſiger Zeuge gelten darf und deſſen Buch. frei von aller Eitelkeit und allem Selbſtlob ſo außerordent⸗ lich ſympathiſch berührt, ſo würde man all das einfach nicht für möglich halten. der Umbau der Berliner Staatsoper Berlin, 24. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Umbau des Staatsopernhauſes, des alten Knobelsdorffſchen Baues, entwickelt ſich zu einer kleinen Skandalaffäre. Man hat anfangs Mai die Oper geſchloſſen und alsbald ſind denn auch Spitzhacke und Maurer in Aktion getreten, um das Bühnenhaus abzubrechen. Nun liegt ſeit Wochen Schnürboden und Kuliſſenraum frei, aber der Neubau kann noch immer nicht begonnen werden. Es hat ſich nämlich herausgeſtellt, daß man recht unvorbereitet an das Werk herangegangen iſt. Das Projekt der Hochbauabteilung des Finanz⸗ miniſteriums iſt bei allen künſtleriſchen Sachverſtändigen auf ein⸗ mütige Ablehnung geſtoßen. Andere Einwände ſind aus ver⸗ kehrstechniſchen Gründen erhoben worden. So hat der Hauptaus⸗ ſchuß des preußiſchen Landtags ſich denn entſchloſſen, was er von rechtswegen früher hätte tun ſollen, eine Anzahl prominenter Ver⸗ treter des ſtädtiſchen Bau⸗ und Verkehrsweſens einzuladen, um ſich von ihnen beraten zu laſſen. Dieſer illuſtre Kreis war heute beiſammen und nach langem Hin⸗ und Hergerede kam man zu dem Entſchluß, die Sachverſtändigen um die Bildung eines engeren Ausſchuſſes zu erſuchen, der noch einmal die Grundgedanken bei der Geſtaltung des Opernhauſes prüfen ſoll. Damit hätten wir alſo einſtweilen glücklich ein Sachverſtändigen⸗ komitee. Inzwiſchen aber wird man fortfahren— ein recht melan⸗ choliſcher Anblick— in das leere Bühnenhaus zu ſtarren, und es iſt gar keine Möglichkeit, daß aus der Ruine bis zum Beginn der neuen Saiſon wieder die große Staatsoper gebildet ſein wird. Badiſcher CLandtag Annahme des Grund- und Gewerbeſteuergeſetzes in 2. Leſung In der geſſrigen Nachmittagsſitzung ſtimmte der Ausſchuß zu⸗ nächſt über die am Vormittag zuruckgeſtellten Anträge ab. Ein demokratiſcher Antrag, die ſteuerliche Belaſtung zwiſchen Grundver⸗ mögen und Betriebsvermögen im Verhältnis von 74 zu 26 feſtzu⸗ ſetzen, wurde gegen die Stimme der Demokraten bei Stimmenthäl⸗ tunpg eines volksparteilichen Vertreters von den übrigen abgelehnt. Ueber die Wirkung dieſes Antrags wurde von Zentrumsſeite ausge⸗ führt, daß dies eine Mehrbelaſtung des Grundver⸗ mögens von 1,44 Millionen Mark bedeute, wovon die Lanswirt⸗ ſchaft M. 691 000 tragen müßte. Dazu wäre eine Erhöhung des Steuergrundbetrages um 3 Pfennig notwendig. Das Zentrum lehne dieſe Abwälzung auf das Grundvermögen zu Gunſten der In⸗ duſtrie ab. Ein Antrag der Regierungsparteien, den Gewerbeetrag mit dem niedrigſten Satz bis zu 4000 Mark ſtatt bis zu 3000 Mark. wie es die Regierungsvorlage vorſieht, zu beſteuern, wurde einſtim⸗ mig angenommen. Ein Antrag des Landbundes verlangt Steuerermäßigung für Grundvermögen bis zu 30 000 Mark, ſtatt bis zu 20 000 Mark, wie es die Regierungsvorlage vorſieht. Ueber die Wirkung dieſes Antrags wurde ausgeführt, er belaſte die kleineren und die größeren Grundvermögen. Dieſer Antraag wurde bei Stimm⸗ enthaltung eines Vertreters der Bürgerlichen Vereinigung. der De⸗ mokraten und der Kommuniſten gegen 2 Stimmen der Bürgerlicher Vereinigung von den übrigen abgelehnt. Der deutſchvolksparteiliche ⸗demokratiſche Antrag, den Gewerbeertrag nach der Rentabilität zu beſteuern wurde von Zentrum, Sozialdemokratie und Kommu⸗ niſten bei Stimmenthaltung des Landbundsvertreters gegen die übri⸗ gen abgelehnt. Ein Antrag der Bürgerlichen Vereinigung, die Steuerfreiheit für Neubauten mit mehr als 150 qm Wecnf äche von 3 auf 5 Jahre zu erhöhen wurde gegen die Bürgerliche Vereinigung und einem demokratiſchen Vertreter bei Stimmenthaltung des zweiten demolratiſchen Vertreters von den übrgen cbgelehnt. Ein demokrali⸗ ſcher Vertreter wünſcht die Steuerfreiheit der ſtädtiſchen Werke, auch dann, wenn ſie an Private liefern. Ein Zentrums⸗ redner hält dies erſt für möglich, wenn das ganze Land gleichmäß!g mit Eleitrizität und Gas verſorgt ſei. Ein ſozialdemokratiſcher Red⸗ ner hat dagegen Bedenken, da das don ſtädtiſchen Werken bezogene Gas und elektriſche Kraft auch für gewerbliche Zwecke verwendet würde. Ein diesbezügl. kommuniſtiſcher Antrag wurde absgelehnt. Der Berichterſtatter behandelt eine Eingabe, in der gewünſcht wird, daß die Waſſerrechte bei der Feſtſtellung des ſtehenden Vetriebs⸗ vermögens nicht geſondert bewertet werden. Das Gleiche verlangt eine Eingabe des Verbandes ſüdweſtdeutſcher Induſtrieller. Ein demokratiſcher Redner ſpricht ſich hierfür aus. Von Regierungs⸗ ſeite wird die Beſteuerung der Waſſernutzungsrechte als notwen⸗ dig erklärt und mitgeteilt, daß darüber Uebereinſtimmung auch mit der Reichsfinanzverwaltung beſteht. Die Beſteuerung ſei deshallb not⸗ wendig, weil bei gleichen Waſſerkraftanlagen der Wert der Waſſer⸗ kraft ganz verſchleden ſein können. Dieſen Ausführungen wird von ſozialdemokratiſcher Seite zugeſtimmt. Ein volksparteilicher Redner wünſcht ſteuerlich günſtigere Behandlung der Apotheken mit Realrechten. Ein demokratiſcher Redner weiſt darauf hin, daß die Realrechte ſehr hoch bezehlt würden und deshalb beſteuert werden müßten. Ein Zentrumsredner meint, eine geringere Beſteuerung de Realrechte würde nur den Kauſpreis für dieſe ſteigern. Bezüglich des Schuldenabzugs vom umlaufenden Belriebsvermögen bemerkt ein demokratiſcher Redner, daß Unklarheit darüber beſtehe, welche Schulden abgezogen werden dürfen. Ein volksparteilicher Redner bemerkt, es ſolle im Ausſchuß und im Bericht feſtgeſtellt wer⸗ den, daß an der bisherigen Praxis des Schuldenabzugs und der Auslegung des Geſetzes nichts geändert werde, ſondern nur eine Er⸗ weiterung des Schuldenabzugs ſtattfinden ſolle. Dem ſtimmt die Regierung zu mit dem Hinweis, daß ſie durch ihre Ausführungen in der Begründung zur Regierungsvorlage nur darauf hinweiſen wollte, daß auch Kapitalſchulden abzugsfähig ſind, wenn ſie dem laufenden Geſchäftsbetrieb dienen, daß alſo der Zweck und nicht die Form der Schuld maßgebend ſein ſoll. Zur Frage der Höhe des ſteuerfreien Betriebsvermögens teill ein demokratiſcher Redner mit, daß in einer Eingabe det ſüd⸗ weſtdeutſchen Induſtriellen die Herabſehung des ſteuer⸗ freien Betrages für Gewerbe auf Mk. 1000.— und für Landwirt⸗ ſchaft auf Mk. 2500.— verlangt wird. Zu 8 50 a verlangt ein volksparteilich⸗demokratiſcher Antrog, daß bei der Feſt⸗ ſetzung des Gewerbeertrages 5 ſtatt 4 v. H. des Grundvermögens ab⸗ gerechnet werden dürfe. Dieſer Antrag wird von den Regierungs⸗ parteien bei Stimmenthaltung des Kommuniſten gegen die übrigen abgelehnt. Ein demokratiſcher Redner ſetzt ſich für einen dreijährigen Durchſchnitt des gewerblichen Ertrages als Grundlage der Beſteue⸗ rung mit Rückſicht auf die Gemeindefinanzen ein. Ein volkspartei⸗ licher Redner ſtümmt dem zu, hält es aber erſt ſpäter für durchführ⸗ bar. Iſt ein Unternehmen in mehreren Gemeinden vertreten, ſo werden die Steuerwerte auf die einzelnen Gemeinden verteilt. Da Zweiſel darüber beſtänden, ob gegen dieſe Verteilung nicht nur die Gemeinde, ſondern auch der Steuerpflichtige Beſchwerde er⸗ heben kann, ſoll letzteres ausdrücklich im Geſetz beſtimmt werden. Der Ausſchuß behandelte dann am Anſchluß an.57 noch ein⸗ mal die Frage, welche Anſtalten, die ſtaatsſteuerfrei ſind, meindeſteuerpflichtig werden ſollen. In der erſten Be⸗ ratung hatte der Ausſchuß beſchloſſen, Geneſungssanſtalge der Krankenkaſſen und der Geneſungsfürſorgevereine auf alle Fälle gemeindeſteuerfrei zu laſſen und der Krankenpflege gewidmete bäude nur dann ſteuerpflichtig zu machen, wenn ſie nach Art u Umfang ihrs Betriebes eine erhebliche Steigerung des Gemeinde⸗ auſw andes rerurſachen. Ein volksparteilicher Redner meint, wenn die der Krankenpflege gewidmeten Gebäude gemeindeſteuerpflichtig ſeien, dann müßte man auch die Geneſun gsanſtalten glei behandeln. Es ſei ungerecht, den Gemeindebewohnern, in denen dieſe Anſtalten ſich befinden, beſondere Laſten zugunſten dieſer auf⸗ zuladen, dadurch, daß man ſie von der Steuer befreie. Er beantragt deshalb, daß auch die Geneſungsanſtalten der Krankenkaſſen und der Geneſungsfürſorgevereine gemeindeſteuerpflichtig ſein ſollen. Dieſer Antrag wurde gegen die Stimmen der Deutſchen Volkspar⸗ tei und eines Vertreters der Bürgerl. Vereinigung gegen die Re⸗ gierungspartejen und eines demokratiſchen Vertreters bei Stimm⸗ enthaltung zweier Vertreter der Bürgerl. Vereinigung und eines Vertreters der demokr. Partei abgelehnt. Dann wurde zu Abſ. 4 aus§ 36 wegen der Verechnung der Freijahre eine Klarſtellung unter allgemeiner Zuſtimmung au Vorſchlag des Finanzminiſteriums vorgenommen. Hierauf trat der Ausſchuß in die Abſtimmung über das Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetz und die mit ihm zuſam⸗ menhängenden Fragen ein. Zunächſt wurden die Artikel—4 des Notgeſetzes vom 22. Oktober 1925 über die achte Aenderung des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes zur Abſtimmung gebracht. Gegen die Stimme des koenmuniſtiſchen Vertreters bei Enthaltung der Bür⸗ gerlichen Vereinigung wurde dem Notgeſetz die nach der Verfaſſung vorgeſchriebene Genehmigung erteilt. Sodann wurde über 5 Artikel des Geſetzentwurfes über die 9. Aenderung des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes abgeſtimmt. Der Artikel 1, der die Aenderungen des Entwurfes des Grund⸗ und Ge⸗ werbeſteuergeſetzes enthält, ſand die Zuſtimmung der Regfe⸗ rungsparteien bei Stimmenthaltung der Vertreter der Deutſchen Volkspartei, der Demokraten und der Bür⸗ gerlichen Vereinigung. Die übrigen vier Artikel fanden bdei gleicher Stimmverteilung die Billigung der Mehrheit des Aus⸗ ſchuſſes. Dem Geſetzentwurf im ganzen ſtimmten alſo die Regie⸗ rungsparteien zu, während der kommuniſtiſche Vertreter dagegen ſtimmte und die Deutſche Volkspartei, Demokrotie und die Vertreter der Bürgerl. Vereinigung ſich der Stimme enthielten. Damit ſind die Beratungen des Haushaltausſchuſſes über die Aenderung des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes in zweiter Leſung zum Abſchluß gelangt. In der nächſten Woche wird der Landtag über den Geſetzent⸗ wurf ſelbſt Beſchluß ſaſſen. Letzte Meloungen Die Hochwaſſerkakaſtrophe in Mitleldeutſchland Zwei Todesopfer — Wittenberge, 24. Juni. Dauernd niedergehende Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen verſchärfen die Hochwaſſerkataſtrophe an der mittleren Elbe immer mehr. Bei Wittenberge erreichte geſtern die Elbe einen Stand von 5,80 Meter. Kilometerweiſe iſt das Land überſchwemmt. Die Roggen⸗, Kartoffel⸗ und Heu⸗ ernte iſt in einem Gebiet von 10 000 Morgen vernichtet. Inder Prignitzniederung forderte das Hochwaſſer die erſten Todes⸗ opfer. Ein in der Prignitz badender Wanderburſche wurde vom Strom erfaßt und ertrank. Bei Weberg rutſchte ein Landwirt auf dem verſumpften Boden aus und fiel in einen Graben, wo er ertrank. Tag und Nacht wird das gefährdete Vieh in Son⸗ derzügen gerettet. Viel Kleinvieh iſt ertrunken. Auf den ſogenann⸗ ten Wurten(Erhöhungen) liegende Häuſer und Gehöfte ſind vor⸗ läufig noch geſchützt. Der Verkehr wird durch Pontons aufrecht⸗ erhalten. Bei Jerichow hat das Hochwaſſer nun den Sommer⸗ damm überſchritten und dringt mit raſender Geſchwindigkeit ins Land. gleicht einem großen See. Die Rüben⸗ und Kartoffelernte ſind vollſtändig vernichtet. Um die Nachzahlung für die Eiſenbahner — Berlin, 24. Juni. Bei der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft wurden geſtern die ſchon zweimal vertagten Verhandlungen über die Nachzahlungen der Eiſenbahner⸗Löhne fortgeſetzt. Die Reichsbahn hat ihrerſelts Vorſchläge ausgearbeitet, die dahin gehen, daß bei Lohnerhöhung von 1 Pfennig pro Stunde eine Pauſchale von 2,30 Mark, bei 2 Pfg. von 4,60 und 3 Pfg. eine Pauſchale von 6,90 Mark pro Monat nachgezahlt werden ſoll. Die Verhandlungen wurden mterbrochen, da die Gewerkſchaften zu den Vorſchlägen der Richsbahngeſellſchaft ihrerſeits Stellung nehmen wollen. Die Reichs⸗ bahnverwaltung hat ſich bereit erklärt, die Nachzahlung auch an in⸗ 92 35 aus dem Dienſt entlaſſene ſowie erkrankte Arbeiter zu zahlen. E nn — Berliner Muſik und Kunſt 5 Von Oscar Bie. Es iſt unerfindlich, warum die Berliner Staatsopen am Schluſſe der Saiſon dieſen„Dieb des Glücks“ pon Bernhard Schuſter herausgebracht hat. Es iſt die erſte Nopität die nach Schillingss Abgang angenommen wurde. Kleiber ſuchte ſie immer ſchon durchzuſetzen und hat jetzt große Stücke ſtreichen müſſen, um ſie wenigſtens für kurze Zeit lebensfähig zu machen. Am erſten Abend gab es immerhin zuletzt einen freundlichen Erfolg, auch für den Autor, der als Redakteur der Zeitſchrift„Muſik“ ſeine zweifelloſen Verdienſte hat, Bruder des Verlegers Richard Schuſter, der den Text in recht abgelebten Reimen ihm ſchrieb. Man muß es einmal deutlich ſagen, daß dieſe alten Rittergeſchichten, erſt recht, wenn ſie mit künſtlichem Humor aufgezogen werden, für uns nicht mehr den geringſten Neiz beſitzen. Dieſer Herr Ritter, der als Bild an der Wand ſeine grotes⸗ ken Erben beobachtet, als Dieb ſeines eigenen Bildes verhaftet wird und dann mit einem biederen ſungen Mädchen ſich in die Zukunft teilt, er iſt eine Figur aus einem gänzlich verſtaubten Theater. Und wenn es noch Theater wärel Aber dieſe Muſik iſt nicht imnſtande, die Geſchichte wenigſtens in eine artiſtiſche Sphäre zu verſetzen, in der ein heiteres Spiel mit ſcherzhaften Motiven vor ſich ginge. Dieſe Motive ſind ohne Lebensſaft, ihr Blut iſt Tinte, ihre Exiſtenz riecht nach Papier, und ſo anſtändig alles gearbeitet ſein mag, aus ſo guten Ab⸗ ſichten es hervorging, es fehlt die göttliche Phantaſie, die wahre Frei⸗ — des Humors und der letzte Klangſinn für das Enſemble von rcheſter und Stimme. Es gibt ein paar Steigerungen in der ulkigen Kontrapunktik der Erben und der Richter, auch einen netten Trauer⸗ marſch bei der Abführung des Ritters, aber es läuft ſo dahin, als wäre es nicht geweſen. Schwerzlich, dies einem Manne zu ſagen, der eigentlich mit den Dingen ſelbſt genau Beſcheid weiß. Er muß ſich zufrieden geben, den einen Schritt getan zu haben, wenn auch auf zu glattem Boden. Fatinitza ſchlägt ihn nieder. Es war die gleichzeitige Premiere der Städtiſchen Oper. Der alte Suppé hat eute noch mehr Witz im Leibe, mehr Charme in der Erfindung, mehr emperament für Rhythmus und Aufbau. Es war eine entzückende Nanehrung. Suppeé wird wieder Mode. Gleichzeitig gab man im Theater des Weſtens eine Neubearbeitung ſeiner Donna Juanita, unter dem Titel„Die große Unbekannte“. Aber das war nicht ſo gelungen. 1 Zu Ehren des Erſten Internationalen Schauſpielerkongreſſes iſt in der Sezeſſion eine kleine, nette Thegate rausſtellung eröffnet worden, Porträts, Bühnenbilder, Figurinen, alles untereinander, aber in einer Vollſtändigkeit, daß man wirklich einen Ueberblick bekommt über die ungeheure Arbeit, die allein in Berlin(darauf iſt die Aus⸗ ſtellung beſchränkt) auf dieſem Gebiete geleiſtet wird. Es ſind natür⸗ lich immer Spezialbegabungen. Das wiſſen wir ja. Die ganz großen Maler ſtehen dieſer Branche immer etwas fern, obwohl ſie bisweilen die Neigung verſpüren, auch derorgtiv einmal wirkſam zu ſein. Corinths Entwürfe zu Fauſt ſind ſicherlich noch problematiſcher, als die bekannten Phantaſien Slevogts zu dem Dresdner Don Juan, die ja für alle Zeiten als Aeußerung dieſes einzigen Künſtlers, der Muſik und graphiſche Erfindung in ſich vereinigt, ihre perſönliche Geltung behalten werden. Die beiden weſentlichen Richtungen in der Dekorationsmalerei werden durch die Verliner Aravantinos und Pirchan immer noch am klarſten vertreten. Aranvantinos iſt der Romantiker und Impreſſio,⸗ niſt, Pirchan iſt der Ornamentiker und Stiliſt. Wir haben an unſeren Opernhäuſern die Oualitäten dieſer beiden Künſtler genügend ſchätzen und abwägen können, um zu wiſſen, daß für jeden eine Grenze dort vorhanden iſt, wo ſeine ſpezifiſche Art nicht die rechte Nahrung findet. Aravantinos geht es ſo bei Wagner. Pirchan bei Verdi. Aber die beiden bleiben als diagonale Typen ihrer Kunſt und alles, was ſonſt in dieſem Jach geſchaffen wird, geht auf dieſe Felder. Auch Ernſt Stern iſt eine ausgeſprochen ornamentale Natur, nur weicher und ge⸗ ſchwungener als Pirchan. Krehan iſt wieder eine mehr ſtiliſierende Gattung, die ſich in Revue und Operette am beſten entwickelt. Ceſar Klein bleibt einer der beſten Stiliſierer dieſer Gruppe: ſeine Entwürfe zu dem berühmten Schauſpielhausbildern zeigen die konzentrierte und formale Kraft, mit der er ſeinerzeit uns aufrüttelte. Ernſt Klauß gehört anderſeits unter die mehr maleriſchen Temperomente und wirkt auf dieſer Ausſtellung reichlich und lebhaft. Nie zu vergeſſen, daß es ſich hier nur um Berliner Künſtler handelt, die durch den Auf⸗ ſchwung unſeres Theaterlebens eine ſo gewaltige Kunſtinduſtrie ge⸗ ſchaffen haben. 2 Es geht immer weiter. Ueber 500 Stück ſind hier ausgeſtellt, nur als Problem dieſer einen, lokalen Kunſt. Gruppenweiſe hängen die Künſtler zuſammen. Mam überſieht ſofort die Art und die Arten, Da ſind die reizenden Ballettſtudien von Finetti, ſchwebend in aller Liebenswürdigkeit des Theoters und dann wieder die ähnlichen Ob⸗ jekte von Oppler, die Charmeund Sachlichkeat miteinander verbinden. Und dann die Radierungen von Meid, die den Glanz des Theaters in einer Folge von Don Juanblätter am rauſchendſten wiedergeben. Es folgen die zahlloſen Zeichnungen, die mehr arf das Figürliche eder Porträthafte zielen. Sehr witzige Dinge aus allen möglichen be⸗ rühmten Repertoireſtückchen von Connyh Fingeſton mit einer etwaz unruhigen Folge berühmter Bildniſſe, am beſten Maria Schreker. Rudolf Großmann, ſehr ergiebig in Bühnenköpfen, am beſten Wege⸗ ner. Spiro mit einer Reihe beſonders muſikaliſcher Typen, ſehr gut getroffen. Kleiber als Dirigent., Charlotte Berend mit ihren be⸗ kannten Skizzen nach Pallenberg und Maſſary. Köſtlich Walter Trier mit einer großen Sammlung halb karikierter Porträts aus Theater und Film. Und in einem Sonderkachinett er, der alle und alles ge⸗ zeichnet hat, vor dem kein Direktor, kein Schauſpieler, kein Kritiker, kein Maler, keine Dekoration ſicher iſt, Emil Orlik, deſſen Galerie einſt ein Dokument unſerer Zeit bleiben wird, in ihrer Naturtreue und Sachlichkeit, die nirgends ſubjektiv getrübt iſt. Am höchſten ſteht mir George Groß, deſſen Bedeutung für das Theaterleben gerade in einer ſolchen Zuſammenſtellung in die Augen ſpringt. Seine Skizzen zu Shaw, Georg Kaiſer, Jvan Goll und zu dem neuen Stück von Zech haben den perſönlichen Zug, den keiner der anderen zeigt, din Heraushebung des Milieus und der Figur, ſowohl aus der literariſchen als aus der bildneriſchen Welt in eine ganz eigne Kompoſition von beiden, in der der Charakter des Stücks un zugleich der Charakter der Bühne als ſolcher Art und Erſcheinung des Bildes und des Koſtümes beſtimmt. Hier ſcheint ein Refultat moderner deutſcher Bühnenkunſt erreicht zu ſein, wie es aus einem andern Klima und aus emdern Bedingungen in der modernen ruſſi⸗ ſchen Bühnenkunſt allgemeiner bekannt iſt. In jedem Falle, das ſiel man auf der Ausſtellung, iſt die praktiſche Tätigkeit der Künſtler die Bühne fruchtborer geworden, als das Spiegelbild des Schau⸗ ſpielers im Porträt. Die hier anweſenden Schauſpieler werden do⸗ zugeben, wenn es vielleicht auch nicht in ihrem Wunſche oder in ihrer Hoffnung lag. 0 KRunſt und Wiſſenſchaſt Eine deutſche Photographiſche Ausſtellung, die erſte größere Stils nach Kriegsende findet vom 14. Aug. bis 1. Sept in Fram⸗ furt a. M. ſtatt. Die zahlreichen Anmeldungen geſtatten der Aus ſtellungsleitung die Verlegung der Schau vom urſprünglich vorge⸗ ſehenen„Haus Werkbund“ nach den größeren und repräfentativeren Räumen des„Hauſes der Moden“. Die Ausſtellung wird ein lücken loſes Bild über den heutigen Stand der photograpiſchen Kunſt, Ge⸗ werbes und der Wiſſenſchaft abgeben. Die wiſſenſchaftliche un hiſtoriſche Abteilung, unter Mitwirkung hervorragender che deutſe Wiſſenſchafter, zeigt die Entwicklung der Photogrophie bis zu. de neueſten Errungenſchaften der e e 2 ſtaatlichen Faſchulen werden das erſtemal ihre Betriebe praktiſch vorführen un die Induſtrie wird mit ihren Spitzenleiſtungen in großzügigſter iſe vertreten ſein. Auch die Reproduktionstechnik wird repräſenta 85 durch erſte Firmen am Platze ſein. Eine neue Gruppe, die die ziehungen der Berufs⸗ und Amateur⸗Photographie zum Film deige wird, wird erſtehen. Ergänzt wird dieſe Gruppe durch Lehr⸗ un Kulturfilme. Den Rahmen zu dieſer Ausſtellung werden Meiſter⸗ ſeiſtungen der Berufs⸗ und Amateur⸗Photographie geben. Das ganze Gebiet zwiſchen Tangermünde und Grobleben — 9 — W Dionnerstag, den 24. Zuni 1928 Nene mongheigee Seiend Gbenb-lesgebe, 4 3. Seike. Nr. 288 —— Ae Verhünftigungen des neuen Von der Preſſeabteilung der badiſchen Regierung erhalten wir folgende Mitteilung: Der Landtag hat in der letzten Woche die dritte Aenderung es Gebäudeſonderſteuergeſetzes in erſter Leſung angenommen. Darnach werden zunächſt den zwingenden keichsgeſetz⸗ lichen Vorſchriften entſprechend die Steuerſätze er⸗ höht. Die Erhöhung erfolgt für landwirtſchaftliche Gebäude von Monatlich 8 2 auf 5 Pfg., für gewerblich genutzte Eigenhäuſer von 10 auf 14 Pfg und für alle vermieteten Gebäude einſchließlich der Wohnzwecken dienen⸗ bden Eigenhäuſer von monatlich 1 5 45 lall ſeinen Mann ſtellen wird. Vor allem jede Hausfrau und Mutter 0 berantraten. 10 auf 16 Pfg. Jei einer ſtrengen Auslegung der Reichsvorſchriften hätten dieſe Sätze noch höher werden müſſen; die Mehrheit des Landtags hält aber mit Zuſtimmung der Regierung im Hinblick auf die geſamte irtſchaftslage eine Beſchränkung auf dieſe Sätze für notwendig und rechtlich für vertretbar. Neben der Steuererhöhung wird das neue Geſetz folgende auptſächlichen Vergünſtigungen für den Steuerpflichtigen enthalten: 1. Zahlreiche Gebäude werden von einer Erhöhung der Steuer überhaupt nicht betroffen werden, im Gegenteil gegen bisher eine teuerermäßigung erfahren. In dem neuen Geſetz kommt nämlich in fühlbarer Weiſe der Entſchuldungscharakter er Steuer zum Ausdruck. All; Gebäude, die ſchon vor dem Kriege hypothekenfrei waren oder deren Vorkriegshypotheken vor dem 31. ezember 1918 zurückbezahlt worden ſind, zahlen künftig weſentlich weniger Steuer. Für alle Gebäude, deren hypothekariſche Belaſtung am 31. Dezember 1918 nur bis zu 50 v. H. des Friedenswertes betragen hat, wird die Steuer weſentlich ermäßigt. Hiernach wer⸗ n zu zahlen haben: a) Statt einer Belaſtung von bisher monatlich 10 und künftig Monatlich 14 oder 16 Pfg. die unbelaſteten Gebäude monatlich Kur 5 Pfg.; Gebäude mit einer Belaſtung bis zu 20 v. H. des Friedenswertes nur 7,5 Pfg, b) Gebäude mit einer Belaſtung bis zu 40 v. H. des Friedens⸗ wertes nehmen an der Steuererhöhung nicht teil; für ſie bleibt die teuer in der bisherigen Höhe beſtehen. e) Vermietete uſw. Gebäude mit einer Belaſtung bis zu 50 b. H. des Friedenswertes haben ſtatt bisher 10 und künftig 16 Pfg. monatlich nur 15 Pfg. zu zahlen. Städtiſche Nachrichten Erſte hilfe im Hauſe Von Stadtmedizinalrat Dr. med.. Marloth, Geſundheitsamt Leipzig Bei allen Unfällen ſage man mit Bewußtſein ſchnell vor ſich zur Selbſtermahnung: Ruhel Ueberlegen! Bei Wunden: Wunde nicht berühren, nicht abwaſchen, nicht unter die Waſſerleitung, ſonſt Eiterung. Sauberes, trockenes Taſchenkuch oder ein Stück Binde darauf und um⸗ Jickelnl Kleine Rißwunden(roſtiger Nagel uſw.) müſſen as bluten, ſonſt Blutvergiftung, Blut ausdrücken. Verbrennungen: Brandblaſen nicht aufſchneiden oder aufſtechen, e Blutvergiftung. Oelläppchen darauf. Nicht unter aſſerleitung halten. Bei Kleiderbrand: Decke, Mantel darüber werfen, hinwerfen, kollen. Zum Arzt ſchicken. 81 Bei Ohnmacht: Hinlegen. Hals und Bruſt frei. Bei D hin äſſe: flach lagern, Beine hoch, friſche Luft, friſches Waſſer. ei Blutandrang:(Geſichtsröte) Kopf hoch lagern. Etwas ins Auge geflogen: Nicht wiſchen, vberes Augenlid über unteres herunterziehen, Augentränen. Fuß verknaxt: Schuh ausziehen. Kalter Umſchlag. Ruhe. Anochenbruch des Armes oder Beines: Schienen! Zu beiden Seiten des Gliedes Stöcke oder Stück Holz vorſichtig oben und unten zuſammenbinden. Das Glied in eine Binde. Zum Arzt. Bei Gasvergiftung: Fenſter auf! Friſche Luft! Künſtliche Atmun durch Wiederbelebungsverſuche. Hierbei Stichwort: Zunge raus zur 8 Zunge am Kinn feſtbinden. Flach hinlegen. Vom opfende aus die nterarme des Erſtickten auf Bruſtkorb drücken. usatmung), Arme im Halbkreis oberhalb des Kopfes auf Erd⸗ oden ziehen(Einatmen). Bewegung alle—5 Sekunden hin und r ausführen. Wer ſich dieſe überſichtlichen Regeln im Telegrammſtil einprägt, wird das ſichere Empfinden in ſich tragen können, daß er im Not⸗ müßte im Intereſſe ihrer eigenen Familie hierüber ſicher unter⸗ chtet ſein.—.K. * Trauergeläute. Heute vormittag von 11—12 Uhr läuteten die Olocken der Teinitatistirche dem 7 Pfarrer Schenkel pon der Jung⸗ uſchgemeinde die letzten Abſchiedsgrüße ins Grab, Ueber die Bei⸗ ſetzung der irdiſchen Hülle von Pfarrer Schenkel, die in Anweſenheit einer überaus großen Zahl Leidtragender erfolgte, werden wir im morgigen Mittagsblatt berichten. Rheinfahrt des Mannheimer Altertumsvereins. ſwöne Nachmittag ſeit Wochen lieh der Rheinfa hrt Nannheimer Altertumsvereins ſeine Sonne. Der erſte des So be⸗ gleitete frohe Stimmung die ganze Fahrt, die eine ſtattliche Zahl 2 * Türme des Wormes Domes auf, zu . + 5 bar. on Mitgliedern am vergangenen Samstag nachmittag ſtromab⸗ Värts führte. Auf den hochgehennden Fluten hatte man prachtbolle icke ins Land hinein. Wie aus dem Nebel der See tauchten die deſſen Beſichtigung eine An⸗ zahl das Schiff verließ. Die andern fuhren ſtromanwärts, bis die on Worms ab mitziehenden Höhen immer näher an das Ufer Hinter Gernsheim hob ſich im Dunſt der Ferne er Taunus heraus, da drehte das Schiff und wieder glitten, nur langfamer diesmal, die Auwälder, zwiſchen ihnen gelegentlich ein Fischerdorf oder ein Hof auf der Fahrt zu Berg vorbei. Gegen 55 hr war man wieder im Bereich der Großſtadt, deren Luft man für 4½ Stunden in eiver alle hochbefriedigenden Weiſe entronnen Die mit dem Mannheimer Verkehrsverein ge⸗ meinſam unternommene Fahrt, zu der die Köl ⸗Düſſeldorfer Fempſſchleppſchiffahrt⸗Geſellſchaft bren ſchmucken Damefen i⸗ erwald“ zur Verfügung geſtellt hatte, fand allgemeine Anerken⸗ ung. Mit Dank muß auch der Führung in Worms durch Direktor Din ges gedacht werden, bei der die wertvollen Sammlungen des Vaulusmuſeums beſichtigt wurden. Wie wir hören, finden künftig jeweils Samstags nachmittags ſolche Fahrten der Köln⸗Düſſel⸗ rfer Dampfſchleppſchiffahrts⸗Geſellſchafk ſtatt. „ Auszeichnung von Mannheimer Friſeuren. Anläßlich des 19. Friſeure und Haarformer Badens am 20., A. und 22. Juni in Freiburg i. Br., mit dem eine große Fach⸗ ausſtellung, wie man ſie ſeit Jahren in Baden nicht mehr geſehen hatte, verbunden war, wurde dem Friſeur Peter Keller. Mann⸗ beim 6 6, 5 für ſeine 20jährige Tätigkeit die goldene Medaille, dem Friſeur Joh. Appel, Mannheim, F 5, 10 für ſeine 15jährige Tätigkeit als Fachlehrer der Berufsſchule Mannheim das ſil⸗ erne Ehrenkreuz nebſt Diplom zuerkannt. Ferner wurde den ſeuren Carl Zimmermann, R 4 1, und Herm. Luithle, m Parkhotel, für deren aufopfernde Tätigkeit im Landesverband der Friſeure und Haarformer das ſilberne Ehrenkreuz überreicht. 5. Gebändeſonderſtenergeſetes d) Erſt für vermietete uſw. Gebäude mit einer Friedensbe⸗ laſtung über 50 v. H. wird die volle Steuer mit 16 Pfg. monatlich wirkſam. Gewerbliche Eigenhäuſer kommen über den Satz von 14 Pfg. und landwirtſchaftliche Gebäude über den für unbelaſtete Gebäude geltenden Steuerſatz von monatlich 5 Pfg. überhaupt nicht hinaus. Da gewerbliche Gebäude vielfach nur mit Sicherheits⸗ und Höchſtbetragshypotheken belaſtet waren, eine derartige Belaſtung aber im Sinne des Geſetzes nicht als Belaſtung gilt, werden alle gewerblichen Gebäude dieſer Art ſo behandelt, wie wenn ſie unbelaſtet geweſen wären; ſie zahlen alſo nur den nieder⸗ ſten Steuerſatz von monatlich 5 Pfg. 2. Ganz ſteuerfrei ſind Einfamilien häuſer, die vor dem 1. Juli 1918 bezugsfertig hergeſtellt und zu dieſem Zeit⸗ punkt mit nicht mehr als 20 v. H. des Friedenswertes belaſtet waren, ſofern ſie ausſchließlich vom Eigentümer und ſeiner Familie werden und die Wohnfläche nicht mehr als 70 Qm. eträgt. 3. Wenn die früher auf dem Gebäude ruhenden dinglich geſicherten perſönlichen Forderungen((eſtkauf⸗ ſchillinge, Gleichſtellungsgelder uſw.) auf mehr als 25 v. H. auf⸗ gewertet werden, ſteht nach näherer Beſtimmung in der Vollzugs⸗ verordnung eine weitgehende Ermäßigung der Steuer in Ausſicht. 4. Die Steuer wird bei gewerblich genutzten Gebäuden nach näherer Beſtimmung der Vollzugsverordnung unter gewiſſen Vor⸗ ausſetzungen auch ermäßigt werden, wenn die Räume in dieſen Gebäuden zu einem weſentlichen Teil überhaupt nicht oder für längere Zeit ungenutzt ſind. Dieſe Vegünſtigung wird nament⸗ lich Hotelbetrieben zugute kommen, die während eines Teils des Jahres geſchloſſen ſind. Die Gewährung all dieſer Vergünſtigungen muß bei der Steuer(Gemeinde)⸗Behörde beantragt werden. Liegen die ver⸗ langten Vorausſetzungen vor, ſo hat der Steuerpflichtige im Falle von Ziffer 1 bis 3 einen klagbarem Rechtsanſpruch auf Steuer⸗ ermäßigung im Falle Ziffer 4 ebenfalls einen Anſpruch auf an⸗ gemeſſene Berückſichtigung. Es iſt Sache der Steuerpflich⸗ tigen, von ihren Rechten auf Steuererleichterung auch Gebrauch zu machen und ihre Anſprüche nötigenfalls bis zur letzten In⸗ ſtanz folgerichtig durchzuführen, wenn ſie glauben, daß ihren An⸗ ſprüchen unbegründete Schwierigkeiten entgegengeſtellt werden. Erwähnung verdient noch die Tatſache, daß einem Verlangen weiteſter Kreiſe der Berßlkerung entſprechend von dem Steuer⸗ aufkommen weſentlich mehr als bisher und zwar mindeſtens 50 v. H. des Aufkommens für Zwecke des Wohnungsbaues verwendet werden. *Die ſtädtiſchen Krankenanſtalten. Nach Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts befanden ſich am 19. Juni ds. Is. in den ſtädtiſchen Krankenanſtalten 992 Kranke(474 männliche, 518 weibliche) und zwar im Krankenhaus 869, im Spital für Lungenkranke 104, im Geneſungsheim Neckargemünd 19, Von den im Krankenhaus be⸗ findlichen Kranken waren 299 in der mediziniſchen Abteilung, 301 in der chirurgiſchen Abteilung, 103 in der gynäkologiſchen Abteilung, 64 im Säuglingskrankenhaus, 69 in der derniatologiſchen Abteilung, 19 in der Abteilung für Hals⸗, Naſen⸗, Ohrenkranke und 14 in der Abteilung für Augenkranke. Da am 19. Juni 1925 die Zahl der Kranken 958(477 männliche, 481 weibliche) betrug, waren in den Mannheimer Krankenanſtalten am 19. Juni d. J. 34 Kranke mehr als am gleichen Tages des Vorjahres. Am 12. Juni ds. Is. war die Zahl der Kranken 1011(Krankenhaus 877, Spital für Lungenkranke 110, Geneſungsheim Neckargemünd 24). Hiernach war die Kran⸗ kenhauszahl am 19. Juni um 19 niederer als am 12. Juni d. J. In der Heimabteilung ſind 137 Kinder zur Verpflegung untergebracht. Kettenbrief-Schwindel in Mannheim. Ein hieſiger Geſchäfts⸗ mann erhielt unterm 19. ds. Mts. einen aus Mannheim datierten Kettenbrief folgenden Inhalts:„Sehr verehrter Herr .! Ich erhalte heute das beiliegende Perſonenverzeichnis(über 150 meiſt amerikaniſche Adreſſen) mit dem Wunſche alles Guten. Ich ſende dem Erſuchen der Voradreſſe gemäß das Verzeichnis nach eigener Wahl weiter, ſo wie es auch meine Vorgänger gemacht haben, um die Kette nicht zu unterbrechen. Dieſe Per⸗ ſonenkette begann ein amerikaniſcher Offizier. Dieſelbe ſoll dreimal die Erdkugel umgehen. Derjenige, der als erſter die Kette unterbricht, wird Unglück haben. Ich bin erſucht worden, dieſes Verzeichnis ſamt dem Brief neunmal abzuſchreiben und an neun Perſonen innerhalb 24 Stunden zu verſenden. Es iſt mir aufgetragen worden, Sie zu bitten, das Gleiche zu tun, dann bitte neun Tage warten und Sie werden ein großes Glück erleben. Es iſt wirklich intereſſant zu konſtatieren, daß ſi, dieſe Vorausſage ſeit Anfang der Zirkulation dieſes Kartenbriefes mehrmals verwirklicht hat. Mit allerbeſten Wünſchen für das lau⸗ fende Jahr 1926 und freundlichen Grüßen, zeichne ich Hoch⸗ achtungsvoll...“— Wir bemerken dazu, daß der Brief mit voller Namensunterſchrift verſehen iſt und von einem S. Krauſe in Freiburg nach Mannheim geſandt wurde. * Diebſtahlschronik. Entwendet wurde: In der Zeit vom 14.—18. Juni aus einer Wohnung Silberſachen und zwar 6 Eßlöffel, gerippt und verſchlungenem Band; 6 Eßlöffel glatt; 1 Eß⸗ löffel gez. E. S. im Monogramm; 3 Gabeln; 3 Kaffeelöffel und 2 Serviettenringe; am 19. Juni von einem Güterbeſtättereifuhrwerk in der Nähe des Marktplatzes ein Koli mit folgendem Inhalt: 2 Ueberhemden für Maler, 13 braune Lagermäntel, 3 braune Wind⸗ jacken, 9 weiß und ſchwarz karrierte Bäckerhoſen und 9 weiße Maler⸗ hoſen; in der Zeit vom 18. bis 20. aus einer Manſarde auf dem Lindenhof eine Handtaſche mit 34,80 Mark Bargeld, einem Taſchen⸗ tuſch und einem kleinen Taſchenmeſſer mit 2 Klingen und brauner Holzſchale.— In der Zeit vom 10.—19. Juni von 2 Laſtwagen, die in der Fahrlachſtraße untergeſtellt waren, ein 6 Zylindermagnet und ein 4 Zylinder⸗Boſchmagnet.— Am 14. Juni ein brauner Boxhund, Rüde; aus einem Garten in Feudenheim 5 ſchwarze und 3 weiß⸗ und rotgeflügelte Tauben; ein weißemailliertes Firmenſchild; eine goldene Damenremontoiruhr mit gelbem Zifferblatt und aus dem Schnellzug Paris—Mannheim am 16. Juni ein Mantelkleid. Weiter wurde in letzter Zeit Wäſche entwendet. 8 * Fuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages auf der Auguſta⸗Anlage zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Radfahrer, wobei das Rad ſtark beſchädigt wurde. Ein wei⸗ terer Zuſammenſtoß ereignete ſich kurz nach 4 Uhr nachmittags on der Ecke der Waldhof⸗ und Herzogenriedſtraße zwiſchen einem Laſt⸗ kraftwagen und einem Perſonenwagen. Beide Fahrzeuge wurden erheblich beſchädigt. * Selbſttölungsverſuch. Am geſtrigen Mittwoch vormittag 8 Uhr verſuchte eine 24 Jahre alte Hausangeſtellte, wohnhaft am Friedrichsplatz, ſich durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu nehmen. In bewußtloſem Zuſtande wurde ſie auf⸗ gefunden. Wiederbelebungsverſuche waren von Erfolg. Die Lebens⸗ müde wurde auf ärztliche Anordnung mit dem Sanitätsauto in die Pfychiatriſche Klinik nach Heidelberg verbracht. *Jeſtgenommen wurden 32 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen.* Marktbericht Die Beſchickung des Marktes iſt ſchon ſeit Wochen eine ſehr gute. Die Zufuhren auf dem heutigen Markt waren aber ſo um⸗ fangreich, wie wir ſie noch nicht geſehen haben. In Gemüſe gab es in großen Mengen Wirſing, Blumenkohl, Gurken, Karotten, gelbe Rüben, grüne Erbſen, Kohlrabi. Spimat, Weißkraut uſw. Spargel gab es auch genügend. Wie die Erzeuger einſtimmig er⸗ klären, werden die Spargel nur noch bis Ende der Woche geſtochen. Auf dem Obſtmarkt ſah man vorwiegend Kirſchen, dann Ananas, Stachelbeeren, Johannisbeeren und Heidelbeeren; zerner gab es Aepfel, Aprikoſen, Himbeeren und Walderbeeren. In Südfrüchten ſah man reichlich Bananen und Zitronen, ODrangen nur in kleinen Mengen. die Kartoffelzufuhr war ſehr gut, insbeſondere Inländiſche alke Kartoffel gehen zur Neige. gutes Angebot. Flußfiſche gab es wenig. Die Verkäufer gaben an, daß durch den z. Zt. herrſchenden hohen Waſſerſtand die Fänge ſehr minimal ſeien. Seefiſche hatten ebenfalls kleines Angebot. Mit Kopf⸗ ſalat und Rettichen war der Markt überfüllt. Auch Endivien⸗ ſalat gab es in kleinen Mengen. Eier und Butter wie immer ſtark vertreten. In Pilzen ſind Pfifferlinge reichtlich angeboten. Es herrſchte heute ein Maſſenverkehr. Das Verkaufsgeſchäft konnte im allgemeinen befriedigen. 95 0 Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamtes ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig pro Pfund: Kartoffeln, alt 4,5—6; Salatkartoffeln 15—17; auslän⸗ diſche Kartoffeln 10—22; Wirſing 15—20; Weißkraut 20—25; Spar⸗ geln 25—70; Blumenkohl, Stück 10—90; Karotten, Büſchel—7; Rote Rüben, Büſchel—25; Grüne Erbſen 15—20; Spinat 25—30; Zwiebeln 18—20; Kopfſalat, Stück—15; Gurken, Stück 35—70; Kohlraben, Stück—15; Mangold 20—25; Rettich, Stück—20; Meerrettich, Stück 40—80; Suppengrünes, Büſchel—12; Schnitt⸗ lauch, Büſchel—6; Peterſilie, Büſchel—12; Kirſchen 25—40; Ananas 45—60; Stachelbeeren 20—45; Aepfel 90—100; Heidel⸗ beeren 40—45; Johannisbeeren 18—22; Orangen, Pfund 35; Zitro⸗ nen, Stück—12; Bananen, Stück 10—20; Süßrahmbutter 200 bis 240; Landbutter 160—200; Honig mit Glas 150—170; Eier, Stück —15; Aale 140—180; Hechte 180; Barben 120; Karpfen 140—160; Kabeljau 35—40; Schellfiſche 40—50; Vackfiſche 60; Hahn, lebend, Stück 120—400; Hahn, geſchlachtet, Stück 200—650; Huhn, lebend, Stück 150—400; Huhn, geſchlachtet, Stück 200—700; Enten, ge⸗ ſchlachtet, Stück 700—1100; Tauben, geſchlachtet, Stück 100—150; Gänſe, lebend, Stück 500—700; Gänſe, geſchlachtet, Stück 900 bis 1600; Rindfleiſch 100—110; Kuhfleiſch 74; Kalbfleiſch 130; Schweine⸗ fleiſch 130; Gefrierfleiſch 72. Veranſtaltungen Klavierklaſſen von Hans Bruch und dene Weiller⸗Bruch. Die diesjährigen Schülerkonzerte der Klavierklaſſen von Hans in ausländiſcher Ware. Geflügel, lebend und geſchlachtet, hatte ein ſehr Bruch und Lene Weiller⸗Bruch finden am 26. Juni nachmittags und abends im kleinen Saal der Harmonie ſtatt. Zur Aufführung ge⸗ langen unter anderem Werke von Schubert, Schumann, Beethoven und Bach. Das liebe Glück Ungezählte Menſchen gehen täglich an mir vorüber. Ich kenne ſie nicht ſie kennen mich nicht: ſie wollen nichts von mir, ich habe ihnen nichts zu ſagen: nur darin gleichen wir uns, daß auch ſie irgend ein Ziel haben, dem ſie wie Traumwandler nachgehen. Mit offenen Augen gehen ſie einher, und doch glaubt man, ihre Gedanken wären in einer anderen Welt. 8 So ſind wir alle immer gewiſſermaßen von unſerem Glück„be⸗ ſeſſen“. Sobald wir eine freie Minute haben, arbeiten wir an dem Idealbild dieſes Glückes. Da wird mit liebender Hand und mit viel Hingabe alles Rauhe und Ungelenke weggewiſcht oder geſchickt verdeckt. Unſer Glück ſoll makellos ſein. Wir wollen etwas haben, das ſo ſchön iſt, wie nichts auf der Welt. Alle Häßlichkeit ſoll ſchwei⸗ gen; alle Unvollkommenheit muß ſich in ihr Gegenteil auflöſen. Unſer Glück wenigſtens ſoll frei von irdiſchen Mängeln ſein. Das iſt ein Traumhild; wir merken es nur nicht. Jeder ſchafft ſich ſeine eigene Welt, die ihm gehorcht: in ihr iſt er glücklich. Da hat ihm keiner etwas zu befehlen. Liebliche Muſik erfüllt die Räume ſeines Zauberſchloſſes; ſeltſame Blumen verbreiten berau⸗ ſchende Düfte: Silberbäche dunkeln unter hohen Baumgruppen dahin. Und du biſt König oder Königin, und deine Untertanen lächeln dir zu. Leicht iſt dir dieſes Glück in den Schoß gefallen: nur mußt du nicht alguben, daß du davon mehr beſäßeſt als die anderen. Jeder hat ſich ſo ein Könlareich geſchaffen. Du ſiehſt es bei dem andern bloß 135 Darum kannſt du ihn auch nicht beneiden: darum biſt du auch o glücklich. Haſt du ſchon verſucht, dieſes ſtille Glück in die laute Wirk⸗ lichkeit zu übertragen? Ob es Stich hält. wenn die Not des Le⸗ bens an das Tor deines Reiches pocht? Dann ſchrecken die meiſten auf wie aus einem ſüßen Traum, verſcheucht aus ihrem Paradies, das ſie verlaſſen, um es nie wieder zu finden. Zu leichten Kaufes haben ſie ſich vertreiben laſſen. Sie hätten wiſſen müſſen, daß unſer ganzes Glück darin beſteht, daß wir mit uns ſelbſt in Frie den leben. In Frieden mit uns ſelbſt. Nur in dir kannſt du finden, was dich tief und froh macht! Laß dir dieſes ſelbſtgeſchaffene Glück nicht nehmen! Warnung vor angeblichen Millionennachläſſen In neuerer Zeit machen wieder einmal die Mitteilungen über angebliche Millionennachläſſe, in denen deutſche Erben geſucht werden, die Runde durch die deutſche Preſſe. Die amtlichen Stellen, insbeſondere das Auswärtige Amt, die Reichsſtelle für Nachläſſe und Nachforſchungen im Ausland, die deutſche Botſchaft in London, die deutſche Geſandtſchaft im Haag und die Deutſchen Generalkonſulate in Amſterdam und in Newyork werden dement⸗ ſprechend mit Anfragen oft allgemeinſter und abenteuerlichſter Art in einem Maße überhäuft, daß nachgerade der ordentliche Ge⸗ ſchäftsgang darunter zu leiden droht. Es ſcheint, daß die Zahl dieſer Anfragen angeblicher Erbintereſſenten in einem gewiſſen Ver⸗ hältnis zu der Entwicklung der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage in Deutſchland ſteht. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, handelt es ſich in faſt allen dieſen Fällen um leere Gerüchte oder um von Zeit zu Zeit immer wieder auftauchende Mitteilungen von längſt zum Abſchluß gekommenen Erbſchaftsfällen, die durch das Treiben gewiſſer Agentenkreiſe, die auf die Leichtgläubigkeit und Unerfahrenheit des Publikums in ſolchen Dingen ſpekulieren, in ge⸗ winnſüchtiger Abſicht in die Preſſe gebracht werden. Als beſonders berüchtigt gelten in dieſer Hinſicht die Millionenerbſchaften Johann Conrad Brandt⸗Niederlande; Hans Schaap gder Schäfer⸗Nieder⸗ lande, Freiherr v. Noack(auch Novak, Nowak) Niederlande; Theo⸗ bald Metzger von Weibnom⸗Niederländiſch⸗Indien; Reinhard⸗Eng⸗ land; Johann Friedrich(ober Johann Chriſtoph, auch Guſtav Adolf) Götze oder Getze⸗England(Südafrika); ferner Caſpar Breuer⸗Wirth; Friedrich Moritz Buſchbeck; Heinrich Schünemann, ſämtlich Ver⸗ einigte Staaten von Amerika. In ſämtlichen Fällen iſt der ver⸗ hältnismäßig beſcheidene Nachlaß ſchon längſt zur Verteilung gelangt bzw. nach Ablauf der 30⸗ bis 40jährigen Verjährungsfriſten dem betreffenden ausländiſchen Staate anheimgefallen. In einzelnen 75 Fällen ſind ſchon in den 9ber Jahren ausführliche Mitteilungen über die Aufſichtsloſigkeit der Sache im damaligen Reichs und Staats⸗ anzeiger erſchienen, in anderen ſind die Vorſtände der eigens zut Verfolgung der angeblichen Erbintereſſenten gebildeten Erbenver, einigungen eingehend belehrt worden und haben Akteneinſichten von Erbenvertretern, z. T. unter rechtskundiger Führung, in den Reichsnachlaßſtelle in Berlin W 8, ſtattgefunden, durch die ſich die Beteiligten aus eigener Anſchauung von der Ausſichtsloſig⸗ keit ihrer Bemühungen überzeugt haben. Da die Eingaben intereſſierter Kreiſe nichtsdeſtoweniger weiter bei den zuſtändigen Stellen einlaufen, wird die Reichsnachlaßſtelle in Zukunft in den oben genanten Fällen keine weitere Auskunft mehr erteilen. * *Spätjahrsprüfung der Rechtskandidalen. diesjährigen Spätjahrsprüfung der Rechtskandidaten iſt für Mitte September in Ausſicht genommen. Die Anmel⸗ dungen zu dieſer Prüfung ſind im Laufe des Monats Auguſt beim Juſtizminiſterium einzureichen. 5 * Wie ſchützt man ſich gegen Ruhr⸗Erkrankungen? Das Frank⸗ Der Beginn dr furter Stadtgeſundheitsamt weiſt mit Rückſicht auf die in der jetzigen 14 Jahreszeit leicht vorkommenden Ruhr⸗Erkrankungen auf folgendes hin: Erkrankungen an Ruhr entſtehen, wenn 1. die unſicht⸗ baren Ruhrerreger mit verunreinigten Nahrungsmitteln in den Mund gelangen und wenn 2. Magen und Darm durch an⸗ dere Umſtände ſchon in Unordnung ſind. Darum: Achtet bei roher Nahrung(Obſt) auf beſondere Sauberkeit(Fliegen!). Beachtet die geringſte Damſtörung! Schüßet Magen und Darm gegen Erkältung und ſonſtige Schädlichkeiten! 4. Seite. Nr. 286 Neue Maunnheimer ZJeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 24. Juni 1920 — Die Bedeutung der Farben im Slumen⸗ und Pſtanzenreich Von Frühiahr bis Herbſt freuen wir uns über die Farbenpracht unſeres manniagſachen Blumenflors im Garten und Zimmer. machen uns dabei auch ab und zu Gedanken darüber. haben jedoch vielfach noch nicht die richtige Vorſtellung von ihrer Bedeutung. Die Um⸗ gebuna der Hauptfarbe, aber auch die Nebenfarben ſind von nicht zu unterſchätzendem Einfluß auf die gewünſchte Wirkung, wie ſie das Geſetz der Farben vorſchreibt. Allerdings ſprechen hierbei auch Ge⸗ müt, Stimmung, Gefühl und Empfinden mit. So iſt z. B. nicht einerlei, ob man weiße Blumen mit gelben in eine weiße Vaſe zu⸗ ſammenſteckt: ob auf einem Balkon. deſſen Haushinterarund hell oder dunkel iſt. weiße oder nur rote oder blaue Blumen gepflanzt Serden. ob auf dem Friedhof vor ein Grabmal mit grauem Marmor braune oder roſa blübende Pflanzen verwendet werden uſw. Wir unterſcheiden deshalb zunächſt tote und lebendige, kalte und warme Farben. In Putzläden, ſelbſt an unſerer täalichen Kleidung. können wir deutlich ſo manche Farbenharmonie und Disharmonie beobachten wo kalte Farben in falſcher Zuſammenſtelluna oft ſehr unanſehnliche, geſchmackloſe Wirkungen hervorrufen. Der Sinn für Schönheit auf Grund des Farbengeſetzes entſcheidet auch hier. Warm iſt z. B. das Sonnenlicht. So iſt Orange, die ihm am nächſten lie⸗ gende Farbe, die wärmſte. Da nun Orange aus Gelb und Rot ge⸗ hildet erſcheint, gelten auch dieſe beiden als warme Farben ſamt ihren Unterfarben: gelbrot und rötlichgelb. Kühl iſt der Schatten. Auf kaltem Schnee und Eis erſcheint er blau. Deshalb ailt blau als kälteſte Farbe, ſomit auch alle die Blumen, die Blau enthalten: blau⸗ grün, blaurot. Da wir nun mit wenigen Ausnahmen naturgemäß Licht mehr lieben als Schatten bezw. Finſternis. Wärme mehr als Kälte, ſo ſind uns warne Farben lieber als kalte. Das Licht iſt ebenfalls maßaebend für die Wirkung der Farben. Wie gänzlich verſchieden wirkt z. B. arüner Stoff bei Taa und Nacht. Ganz helle und dunkle Farben paſſen z. B. aut zuſammen: von der Menge der vorherrſchenden Farbe hänat es deshalb ab, ob die Wir⸗ kung eine kalte oder warme iſt. Man denke z. B. an die Farbenwir⸗ kung der Blumen auf unſeren Kleidern, auf Geſicht⸗ und Haarfarbe: ferner an das liebliche Allerlei eines javaniſchen Raſens. eines Wie⸗ ſenſtraußes, eines Gebindes von wohlriechenden Wickenl ſie alle zei⸗ gen deutlich, daß eine Miſchung aller Farben auch berechtiat iſt. Daß ferner gelb auf ſchwarz oder blau ganz hervorragend wirkt. dürtte wohl niemand bezweifeln: ſo ſehen gelb und braun, weiß und ſchwarz, weiß und blau ſehr harmoniſch aus. wäßrend rot und weiß. 38 und weiß, braun und weiß ſchon wieder Gegenſätze hervor⸗ rufen. Von dieſen Hauptfarben hängen nun die Nebenfarben und ihre Verwenduna ab. Lila als Unterfarbe zu Blau wird in Perbindung mit Schwarz oder Gelb ganz großartia wirken, aber nicht mit Rot oder Blau uſw. So gibt es noch unzählige Beiſpiele, die klar bewei⸗ ſen, wie ſehr die Wirkung der Farben von ihrer Zuſammenſtellung und von unſerem Farbenſinn abhänat. Auf Schritt und Tritt hat man Gelegenheit. den Farbenſinn und das Auge zu beſtätigen und zu vervollkommnen. Die Mutter Natur weiſt uns in Feld. Wald und Wieſe den beſten und nächſten Wea dazu. Meine Ausführungen dürften an Verſtändnis gewinnen. wenn ich zum Schluß noch die ſinnbildliche Bedeutung der Farben bier kurz erwähne. Weiß kündet Reinheit, Unſchuld und Tag an., Schwarz dagegen Ernſt, Strenge. Trauer und Nacht: Violett: Ernſte Feierlichkeit des Lebens: Blau: Himmel., Sechnſucht Treue. Ferne: Blauarün: Meer und Weite: Grün: Hoffnuna, Natur. Ruhm: Braun: Erde und Feſtigkeitt Gelb: Neid, Haß und Falſchheit: Zinnober: Feuer, Hölliſche Glut: Rot: Leidenſchaft, Liebe: Purpur: Reichtum. Maſeſtät, Gnade: Rofa: Sanftmut, zärtliche Neigung, Empfindung: Gold: Sonne, Leben, Reichtum und Nacht. während Silber Mond und Sterne verkörvert und ihre Eigenſchaften zum Ausdruck bringen will. Man ſieht hieraus den vielſeitigen Zweck der Farben nicht nur im Pflanzen⸗, ſondern auch im Menſchen⸗ und bis zu einem gewiſſen Grad ſogar auch im Tierreich(die Vogelwelt, in der die Natur für wunderbare Farbenzuſammenſtellungen ſorat). Lernen wir daraus: denn auch in den Farben liegen Freud und Leid. Kunſt. Form, Schönheit und Harmoniel —— Paul Schmidt, Erfurt. ———— SE Maſor Maximilian Bayet. Den Wenſaſten wird belkannt ſein, daß der Organiſator des Deutſchen Pfadfinderbundes ein Badener war. Viel haben die früheren Pfadfinder im Kriege für die Heimat geleiſtet, Hunderte fanden den Heldentod, ſo auch Major Bayer ſelbſt. Sein Werk wirkt fort in vielen Verbänden, die nach Art des Pfad⸗ finderbundes in den letzten Jahren entſtanden und die Ertüchtigung der deutſchen Jugend an Leib und Seele zum Ziel haben. Major Bayer fiel ſchon im Oktober 1917, wurde erſt nach 5 Monaten auf⸗ gefunden und in Secourt bei Metz beſtattet. Die Beiſetzung im Familiengrabe in Mannheim. wo ſein Vater(1870/71 Führer des 4. Badiſchen Infanterieregiments) und Großvater beſtat⸗ tet liegen, ſollte Ende 1918 erfolgen. Der Ausgana des Krieges hat die Abſicht vereitelt. Im April 1924 wurde von den Franzoſen der Friedhof Secourt aufgehoben und die ſterblichen Ueberreſte Baners nach Fey überführt, einem Friedhof ohne Bepflanzung und Schmuck, Bur von einer Hecke umgeben, häufig überſchwemmt. öd und troſtlos. Es iſt deshalb zu wünſchen, daß die Freunde der Pfadfinderſchaft und insbeſondere die früheren Pfadfinder ſelbſt ihr Scherflein bei⸗ ſteuern und das gute Werk ermöglichen helfen. Bayer iſt 1872 zu Karlsruhe geboren. Nach Beſuch der Gymnaſien in Baden⸗Baden und Venedig wurde er Offizier und machte den Hererofeldzug in Südeweſtafrika mit. Er kam dann zum Generalſtab und warb in dieſer Zeit vermöge ſeiner glänzenden Rednergabe durch Vorträge in ganz Deutſchland für Kolonien und Flotte. Zugleich entfaltete er eine reiche ſchriftſtelleriſche Tätigkeit(3z. B.„Mit dem Haupt⸗ quartier in Südweſtafrika“,„Im Orlog“,„Die Helden der Nau⸗ Huft“,„Die Rache des Herero“ uſw.). Eine Reihe von Aufſätzen über das italieniſche Heer im„Militärwochenblatt“ wurde im Auf⸗ trage des damals verbündeten italieniſchen Generalſtabs überſetzt und herausgegeben. Nach kurzem Frontdienſt wurde er wegen ſeines Herzleidens, das er ſich im Hererofeldzug zugezogen hatte, beurlaubt, benutzte aber ſeine„Ruhezeit“ zum Aufbau des Pfad⸗ finderbundes, der 80 000 Mitglieder zählte, als Bayer wieder zum Frontdienſt zurückkehrte. Beim Ausbruch des Krieges ſehen wir ihn in der Kampffront. 1916 ſchuf er in höherem Auftrag das Finniſche Jägerbataillon, mit dem er an dem Kämpfen im Oſten teilnahm und das die Grundlage zum Heer des uns Deutſchen befreundeten finniſchen Volkes wurde. 1917 wurde er Komman⸗ deur des 259 Reſerve⸗Infanterie⸗Regiments und fiel am 25. Oktbr. in Lothringen in vorderſter Linie. Möge es gelingen, ihn bis Wiederkehr dieſes Tages in heimatlicher Erde zu beſtatten. * Wieder Freigabe von Schnellzügen für Sonnkagskarten in Baden. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe hatte mit dem neuen Fahrplan ab 13. Mai die Zulaſſung von Sonntagskarten für die Schnellzüge, die vorher außer eines Fernſchnellzugspaar alle frei waren, zurückgezogen, weil aus etwaiger Ueberfüllung der Züge be⸗ triebliche Schwierigkeiten befürchtet wurden. Dieſe Maßnahme wor in der Heffentlichkeit ſtarker Kritik begegnet, vor allem, weil die Schnellzüge fortgeſetzt nur ſo beſetzt waren, daß durch die Zulaſſung des Wochenendverkehrs Schwierigkeiten nicht zu erwarten wären. Auf der Jubiläumstagung des Badiſchen Verkehrsverbandes in Freiburg hat nun der Präſident der Reichsbahndirektion Karlsruhe Freiherr v. Eltz ſelbſt ausgeſprochen, daß die Freigabe im Winter ein guter Erfolg war und daß die ernſteſten Erwägungen im Gang ſind, zur Belebung des Schnellzugsverkehrs auch für den Sommer wieder weitere Schnellzüge auf der Linie Mannheim— Baſel neben dem jetzt möglichen einen Paar für Sonntagskarten zuzu⸗ laſſen. Gleichzeitig ſollen auch die geſperrten beſchleunigten Perſonenzüge Frankfurt—Mannheim— Baſel für Sonntagskarten auf größere Entfernungen über 100 Kilo⸗ meter nach Möglichkeit freigegeben werden. * Luftpoſtpakete nach dem Auslande. Vom 21. Juni an ſind auch Luftpoſtpakete nach Bulgarien, Jugoſlavien, Rumänien, Un⸗ garn, Griechenland, Italien und der Türkei leuropäcſcher und aſiatiſcher Teil) zugelaſſen. Die Pakete werden bis Wien oder Zürich im Flugzeug, von dieſen Orten ab mit den gewöhnlichen Verkehrsmitteln befördert. * Höchſtſätze für Gemeindegetränkeſteuern. Vom Reichsfinanz⸗ miniſterium wird eine fünfte Verordnung über Höchſtſätze für die nach der Menge des ſteuerbaren Getränkes bemeſſenen Gemeinde⸗ Getränkeſteuern bekanntgemacht werden. Danach gelten als Höchſt⸗ ſätze, die bei der Bemeſſung der Gemeinde⸗Getränkeſteuern nach der Menge des ſteuerbaren Getränkes nicht überſchritten werden dürfen, bis auf weiteres folgende Beträge: Traubenwein offen 0,03 Mk. pro Liter, in Flaſchen 0,06 Mk. für eine ganze Flaſche. Weinähn⸗ liche Getränke 6,015 Mk. pro Flaſche, weinhaltige Getränke 0,05 Mk. Schaumwein mit Ausnahme von Fruchtſchaumwein 0,75 Mk. pro Flaſche; Fruchtſchaumwein 0,06 Mk. pro Flaſche; ſchaumweinähn⸗ liche Getränke 0,18 Mk. pro Liter; Einfachbier 0,01 Mk. pro Liter; Schankbier 0,015 Mk. pro Liter; Vollbier 0,02 Mk. pro Liter; Stark⸗ bier 0,03 Mk. pro Liter; unverſchnittener Arrak, Rum und Trink⸗ branntwein 0,70 Mk. pro Liter. Andere Trinkbranntweine 0,40 Mk. für 1 Liter. Dieſe Verordnung wird am 1. Juli ds. Is. in Kraft treten. Tagungen Tagung der Gruppe der Fortb.⸗Lehrerinnen in Karlsruhe Am 13. Juni trat die Gruppe der badiſchen Fortbildung⸗Lehrer⸗ innen in Karlsruhe zuſammen, um die Er fabrungen zu ſichten, die die durch das Geſetz vom 19. Juli 1918 erneuerte Mädchen⸗ forthildungsſchule ſeit Inkrafttreten dieſer Verordnung ge⸗ ſammelt und um Ausſchau zu halten auf ihrem Gebiete für die nächſte Zukunft. Vom Bodenſee bis zur Beraſtraße waren zahlreiche Fortbildungs⸗Lehrerinnen herbeigeeilt zu dieſer erſten aroßen Ver⸗ ſammlung, die am Samstag abend bereits mit einer feſtlichen Be⸗ arüßung in den oberen Räumen des Tiergartenreſtaurants ein⸗ geleitet wurde. Sonntag vormittag 11 Uhr fand ſich eine ſtattliche Verſammlunag von etwa 200 Perſonen in der Aula des Prinzeſſin⸗ Wiſhelmſtiftes ein. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichts war vertreten durch Oberregierungsrat Walter, dem„Vater der Badi⸗ ſchen Fortbildungsſchule“, außerdem waren viele Kreis⸗ und Stadt⸗ ſchulräte und das Lehrerkollegium des Fortbildungs⸗Seminars mit der Leiterin desſelben, Frl. Horn, erſchienen. Der allgem. und kath. Lehrerinnenverein, die Gruppe der Handarbeits⸗Lehrerinnen und der Karlsruher Frauenverein hatten Vertreterinnen geſchickt, auch die Landtagsabgeordnete Frau Richter, bekundete ihr Intereſſe an dieſer für die weibliche Jugend ſo wichtigen Tagaung. Mannheim war beſonders ſtark beteiligt. Die Vorſitzende, Frl. Mayer⸗Baden⸗ Baden erteilte, nachdem Oberregierungsrat Walter die Grüße des Unterrichtsminiſters entboten hatte, der erſten Rednerin, Frl. Scher⸗ zinger⸗Furtwangen. das Wort. Die Rednerin ſprach in wohl⸗ durchdachtem, längerem Vortrag über„Die ländliche Fortbildungs⸗ ſchule“. ihre Entwicklung und beſonderen Aufgaben und der Notwen⸗ digkeit einer baldigen Einführung des 3. Jahrgangs, wis wir ihn hier ſchon ſeit 1923 führen. Frl. Schmidt⸗Karlsruhe behandelte als zweite Rednerin das Thema:„Das 3. Jahr der Fortbildunasſchule in der Stadt“ und berichtete, daß Karlsruhe im 1. und 2. Jahrgana der Fortbildungsſchule wöchentlich 10 Unterrichtsſtunden habe, im 3. bis jetzt noch 5,(Mmannheim hat wöchentlich 9 Unterrichtsſtunden in den beiden erſten Jahrgängen. im 3. ebenſalls bis jetzt nur.) Schon der einfache Beruß eines Handwerkers verlange eine Zjährige praktiſche und theovetiſche Ausbildung, und der Veruf einer Haus⸗ frau und Mutter ſollte ungelernt ausgeübt werden können? Wie⸗ viel wolkswirtſchaftliche Werte, aber auch wieviel häusliches Glück gehen täglich durch ungelernte unpraktiſche Haus⸗ frauen zu Grunde! Frl. Schmidt wies ferner darauf hin, wie ſehr Hausfrauen und Geſchäftsleute anfänglich geoen dieſes geſetzlich feſt⸗ gelegte dritte Jahr arbeiteten und wie die Schülerinnen als Arbeit⸗ nehmerinnen eine Lohnkürzung und Beſchneidung ihrer Freizeit hin⸗ nehmen mußten, um der ihnen einzig möaglichen Ausbildung teilhaftig werden zu können. Im Intereſſe unſerer deutſchen Jugerd und an⸗ geſichts der Notwendigkeit tüchtiger, ſparſamer Hausfrauen, geſunder Mütter und verſtändiger Staatsbürgerinnen dürfte das Opfer dieſer zwei Halbtage in der Woche von Hausfrauen und anderen Arbeit⸗ gebern unſerer Fortbildungsſchülerinnen gerne gebracht werden: iſt 5 doch die beſte Kapitalsanlage für eine gedeihliche Zukunft unſeres Volkes. Nach etwa zweiſtündiger Mittagspauſe eröffnete nachmittags 4 Uhr Oberregierungsrat Walter die Verſammlung mit dem Vor⸗ trag:„Weiterentwicklung und Zukunftsaufgaben der Mädchenfort⸗ bildungsſchule“. Mit einigen Zahlen ſtreifte der Leiter des badiſchen Fortbildungsſchulweſens den ſeit 1918 ausgebildeten, ſtändig ſich ver⸗ größernden Lehrkörver, der z. Zt. 470 Fortbildungs⸗Lehrerinnen um⸗ faßt. Nachdem Badens größte Städte, wie Mannheim, Karls⸗ ruhe. Freiburg, Heidelberg. Pforzheim bereits mit autem Erfoſa den 3. Jahrgang eingeführt haben, ſollten auch die kleineren Städte und Dorfgemeinden durch Ortsſtatut den dreijährigen Beſuch der Mäd⸗ chenfortbildungsſchule fordern. An dieſen Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache, die gegen 7 Uhr durch ein Schlußwort der Vorſitzenden beendet wurde. Ein fröhliches Beiſammenſein im Tiergartenreſtaurant beſchloß die er⸗ hebende Tagung. die Segen ausſtrahlen möge zum Beſten unſerer Jugend, unſeres deutſchen Volkstums. 8. ————ꝙ+—; Nus dem Lande Das Hochwaſſer des Rheins * Karlsruhe, 23. Juni. Der Pegelſtand im Karlsruher Rhein⸗ hafen betrug heute 7,23 Meter. Das Hochwaſſer reicht immer noch bis zu den erſten Häuſern von Knielingen rheinwärts. Weithin ſtehen Wieſen und Felder unter Waſſer. Die Obſtbäume reichen zum Teil nur noch mit den Kronen hervor. Der Schaden iſt außergewöhnlich groß. Beſonders von den Waldkulturen ſind dem Hochwaſſer große Flächen zum Opfer gefallen. Schätzungsweiſe ſind 25 000 Baumſetzlinge vernichtet. Einen ebenſo troſtloſen Anblick bieten die Felder bei Illingen. Ueberall iſt Hochwaſſer, wohin das Auge ſchaut. Die ganze Ernte an Halm⸗ und Hack⸗ früchten iſt für einzelne Bürger verloren. Mancher Bauer hat ſchon ſein Vieh verkaufen müſſen, weil er kein Futter mehr hat. Es ſind nur noch wenige Keller im Ort, die waſſer⸗ frei ſind. 5 * Wallſtadt, 23. Juni. Letzten Donnerstag nohm Pfarrkurat Henn Abſchied von der Gemeinde. Er folgt einer Ernennung zum Pfarrer von Boxtal. An ſeine Stelle tritt Pfarrkurat Kaiſer. Mit aufrichtigem Bedauern ſieht man Pfarrkurat Henn von hier ſcheiden. Nur wenige Jahre wirkte er hier, doch hat er vieles geleiſtet, ſodaß ſein Walten in Kirche und Schule unvergeſſen bleiben wird. Auch dem vor einigen Monaten gegründeten Jungmännerverein galt ſeine nimmermüde Sorge. Ein beſonderes Verdienſt jedoch er⸗ warb ſich der Scheidende um Schweſternhaus und Kinder⸗ ſchule, deren Neugeſtaltung dank ſeinen Bemühungen nun geſichert iſt. Die Gemeinde bereitete dem Scheidenden, der ſich durch ſein ſegensreiches Wirken viele Freunde gewonnen hat, eine Abſchieds⸗ feier, an der die Spitzen der Gemeindebehörden teilnahmen und die einen würdigen Verlauf nahm. UI Weinheim, 23. Junj. In vergangener Nacht ½2 Uhr hat ſich eine etwa 35jährige unbekannte Frauensperſon, die auf der Durchreiſe von Hamburg nach Göppingen war, im Warteſaal zweiter Klaſſe des hieſigen Hauptbahnhofes mit einem Revolver durch einen Schuß in das Herz getötet. Der Grund zur Tat iſt un⸗ bekannt. Die Leiche wurde in die Leichenhalle des hieſigen Fried⸗ hofes überführt.— Gegen eine hieſige Perſon, die ſogen.„Ketten⸗ briefe“ weiter vermittelte, wurde Strafanzeige wegen groben Un⸗ fuges erſtattet. * Neckargemünd, 23. Juni. Kaum war der durch die Ent⸗ gleiſung des tſchechoſlowakiſchen Güterwagens am Sonntag ent⸗ ſtandene nicht unbeträchtliche Schaden repariert, ſo paſſiere am Montag Vormittag ſchon wieder ein kleiner Unfall. Durch fal⸗ ſches Manöverieren wurden in der Nähe der Güterhalle ein leerer und ein beladener Güterwagen einer Rangierabteilung aus dem Gleis gedrückt. Eine Abteilung Arbeiter mit einem Hebekran aus Heidelberg, beſeitigten den Schaden, 4 helsheim bei Bruchſal, 23. Juni. Während ſich die Ehefrou des Schreinermeiſters Röthinger hier zu einer Schweſter* Frau des Metzgermeiſters Bitrolf, die in der Nacht einem Her? ſchlag erlegen war, begab, wurde ſie ebenfalls von einem Herd ſchlag getroffen und wurde tot nach Hauſe getragen. * Grünweltersbach bei Durlach, 23. Juni. Eine Radfahrerin fuhr auf der abſchüſſigen Straße von Hohenwettersbach kommen, eine ältere Frau an. Dieſe fiel auf den Kopf und erlitt einen Schädelbruch, an deſſen Folgen ſie bald darauf verſtarb. Radfahrerin erlitt leichtere Verletzungen. * Berghauſen bei Durlach, 23. Juni. Hier wurde der 46 Jahre alte Auguſt Arnold von einem Auto überfahren. Die Ver⸗ letzungen ſind ſchwer, aber nicht lebensgefährlicher Natur. * Lörrach, 23. Juni. Während eine Schulklaſſe auf dem hie⸗ ſigen Sportplatz ihre Turnſtun de abhielt, ſtieg ein 12jähriger Schüler auf einen Kirſchbaum. Ein Bauer, der den Knaben zum Herunterſteigen veranlaſſen wollte, warf mit einem Erdklumpen nach dem Buben, der dadurch am Fuß verletzt wurde und vom Baum fiel, wobei er ſich ſchwere Verletzungen zuzog. Nus der pfalz * Ludwigshafen, 23. Juni. Die Ludwigshafener Inder? ziffer für Mittwoch, 23. Juni 1926 iſt nach den Berechnungeg des Statiſtiſchen Amtes Ludwigshafen a. Rh. um weitere 1,1 Pro⸗ zent auf 188,5 zurückgegangen. Die Ziffer der Vorwoche betrug 140,1. Während die Preiſe für Rheinfiſche infolge des Hoch waſſers weiterhin angezogen haben, ſind Obſt und Gemüte wieder ganz weſentlich im Preiſe geſunken. Auch in der Grupp Kleidung iſt ein weiterer Rückgang bei der Herrenkonfektion feſtzuſtellen. 4 * Ludwigshafen, 23. Junj. Geſtern vormittag fuhr ein 1 Jahre alter Schloſſer von Neuhofen auf ſeinem Fahrrade durch die Kaiſerallee von Mundenheim kommend in Richtung Ludwigs⸗ hafen hinter einem Fuhrwerk her. In der Nähe des Turn platzes der freien Turner wich das Fuhrwerk einem ihm entgegen kommenden Straßenbahnwagen der Linie 13 nach links aus, währen der Radfahrer nach rechts und direkt auf den Straßenbahnwagen auffuhr. Der Radfahrer wurde von dem Straßenbahnwagen zur Seite geſchleudert und blieb bew ußtlos liegen. Er wurde mit dem Straßenbahnwagen nach Mundenheim mitgenommen, wo der Arzt eine ſchwere Gehirnerſchütterung des Radlers feſtſtellte. * Speyer, 23. Juni. Der im zeitlichen Ruheſtand befindliche Oberregierungsrat der Regierung der Pfalg, Kammer des Innern⸗ Dr. Friedrich Mann, wird vom 1. Juli 1926 an auf ſein Erſuchen in den dauernden Ruheſtand verſetzt. 8 * Vad Dürkheim, 23. Juni. Ein Verehrer des blinden Ge⸗ gers auf der Limburg, der ſeit langen Jahren bei Regen wui bei Sonnenſchein auf der harten Bank ſitzt und den Bogen über ſeine Geige ſtreicht, hat für dieſen blinden Mann, um ihn vor Hltze und Regen zu ſchützen, ein wunderbares Schw eizerhäuschen herrichten laſſen. * Freinsheim, 23. Juni. Die Traubenblüte hat ſich bei dem guten Wetter außerordentlich raſch entwickelt und iſt all⸗ gemein. Der Wurmbefall iſt trotz aller Bekämpfungsmaßnahme lagenweiſe noch ein ſehr großer. * Rülzheim bei Germersheim, 23. Juni. Das faſt vollſtändig erblindete und in den 70er Jahren ſtehende Fräulein Amalie K laus von hier geriet beim Anſtecken des Gasherdes in Brand. Als 1. Verunglückte den Brandgeruch wahrnahm, riß ſie die Schürze herun⸗ ter und glaubte damit die Gefahr beſeitigt zu haben. Erſt als ſie in hellen Flammen ſtand, eilten auf ihre Hilferufe hin Leute hen bei und riſſen ihr die Kleider vom Leibe. Die Bedauernswerte lieg hoffnungslos darnieder. * Meiſenheim, 23. Juni. Der Molorradfahrer Karl Buſch aus Lauterecken rannte mit dem Radfahrer Nagel auf der Straße Oen⸗ bach⸗Meiſenheim ſo heftig zuſammen, daß dieſer einen Schädel⸗ bruch und weitere ſchwere Verletzungen erlitt. Er wurde nach dem Krankenhaus in Meiſenheim verbracht. Die Schuldfrage iſt no nicht gelöſt. Nachbargebiete Schweres Unwelter im oberen Neckarkal „ Roltweil, 23. Juni. Geſtern vormittag halb 10 Uhr ging hiz nachmittags halb 2 Uhr eine Reihe von Gewittern heftigſter über die Stadt nieder, die mehrere Wolkenbrüche mithrachte⸗ Um halb 11 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert, da in der 5 ſtadt eine Anzahl Häufer bis unter das Dach von der ganz* warteten Anſchwellung des ſonſt unbedeutenden Holdersbach übe ſchwemmt wurden, der zum reiſenden Strom angewachſen wue Zäune wurden niedergeriſſen, große Holzmengen und Hausrat u Möbelſtücke aus den Häuſern fortgeſchwemmt. Das Vieh ſtan bis über den Hals im Waſſer. Menſchen mußten aus eingelue, Häuſern über die Magirusleiter der Feuerwehr, die von der höhe 0 liegenden Straße angelegt wurde, gerettet werden. Ein Teil— Kleinviehs iſt ertrunken. Um 12 Uhr begann das Waſſe zu fallen, doch fand es durch einen um halb 1 Uhr miedergegangenngt zweiten Wolkenbruch neue Nahrung. Aus allen Teilen der St 5 ſind Ueberſchwemmungen zu melden, ſo bei der Möbe fabrik in der Schrambergerſtraße, Dammſtraße am Gänſewaſen uſte. wo das Waſſer in ſtarken Strömen durchſchießt und die Keller 4 5 anliegenden Häuſer füllt. Einem Arzt, der dringend nach Bal⸗ lingen gerufen wurde, war der Weg dorthin abgeſchnitten. Der Telephonverkehr iſt nach allen Richtungen geſtört. —— Für die Reisel Die Nachsendung der„Neuen Mannheimer Zeitung“ während der Reisezeit kann nach edem gewünschten Aufenthaltsort unter Kreuz- band erfolgen. Bestellungen sind unter Angabe des seit herigen Bezugsortes nur schriitlich an die Geschättssteſle E 6, 2 zu machen. Der Ver- sand kann täglich erlolgen und täglich ein, werden.— Wird Nachsendung detr eitung aut unbestimmze Dauer gewünscht. dann ist der Geschäftsstelle unserer Zeitung rechtzeitig schriftlich anzugeben, an welchem Tag die Lieferung einzustellen ist, Dez. wieder in die Wohnung weiter erfolgen soll. Zur Vermeidunꝑ det Porto- und Einzugs- kosten bitten wir die Gebühren für den Versand im voraus zu entrichten. Diese betragen wöchentlich- Fur i bereiis abonnieries Exempiar N. b 60 Ausland 1. 12 Für i besonderes Exemplar NA. 1. Ausland. 2. 10 Neue Mannheimer Zeifung. r —— r — 2 ũòͤ- /ꝗè ł!!!. öeeeree Brau Henrietze Lachmayers Rusfing pso ein beſonnener, alter Leiſten! ——— 5 Kreisſchulrat überzeugte ſich ps hatten ſie ein kleines, Tiſches eime kurze, kräftige Mannsfigur. Mittwoch, den 23. Jun 1926 — neue Mannheimer Jenung(Abend⸗ Ausgabe) 5. Seile. Nr. 286 * Barbelroth bei Bergzabern, 22. Juni. Um den nächtlichen eſuchen auf den Kirſchbäumen in der Nähe der hieſigen Bahnſtation durch gefiederte un dungefiederte Liebhaber Einhalt zu tun, hat ein ſinniger Kopf ein Läutewerk eingerichtet, das don einer Weckeruhr in Tätigkeit geſetzt wird. Die Uhr iſt für lede nächtliche Zeit eingeſtellt. »Mainz, 23. Juni. Unter den in Göhren auf der Inſel lügen an der Oſtſee untergebrachten Ferienkindern aus ainz iſt Scharlach ausgebrochen. Während man die nicht transportfähigen Kinder iſolierte, wurden 19 Kinder in einem Extra⸗ wagen der Eiſenbahn nach Mainz zurückbefördert. Die Kinder kamen zunächſt zur Beobachtung in das Städt. Krankenhaus. * Hanau, 23. Juni. Der Spediteur Liſt aus Hanau wurde in Büdingen, als er mit ſeinem Laſtauto einen Berg hinauffahren und einen Stein unter die Räder legen wollte, ſo unglücklich von ſeinem Wagen, der ins Rutſchen geriet, überfahren, daß er ſchwer⸗ 155 Perletzungen erlitt und jetzt im Hanauer Krankenhaus geſtor⸗ en i * Frankfurt a.., 23. Juni. Der frühere Landrat von Weil⸗ burg a. d. Lahn, jetzt Geſchäftsführer der Arbeiterherberge G. m. b.., Langgemach, der dem Magiſtrat der Stadt Framkfurt als unbeſoldeter Stadtrat angehört, hat 45 00 0 M. zu Ungunſten der Geſellſchaft veruntreut, wie verlautet, zur Deckung ſeiner Schulden aus Rennwetken. Bei der Staatsanwaltſchaft wurde gegen Langgemach Anzeige erſtattet. Gerichtszeitung S8 Minderwertige Marktware. Nach den auf dem Markt in Speher in letzter Zeit vorgenommenen Lebensmittelkon⸗ trollen mußten mehrere Händlerinnen wegen Verkaufs von min⸗ derwertiger Marktware in Käſe und Butter zur Anzeige ge⸗ racht werden. Sie erhielten nur Strafbefehle von durchweg 20 M. Die Händlerin Anna Klein aus Dudenhofen jedoch legte gegen den ihrigen Berufung ein, die nun geſtern vom Schöffengericht Speyer koſtenpflichtig verworfen wurde. S Amksgericht Bad Dürkheim. Die durſtigen Diebe, die bei dem Radfahrerfeſt in Lambshem 2 Faß Bier beiſeite ſchafften, hatten ſich dieſer Tage vor dem Amtsgericht Bad Dürtheim zu verantwor⸗ ten. Es handelt ſich um den 23 Jahre alten Stephan Maas, der als Anſtifter beſchuldigt war, und den 24jährigen Friedrich Hein⸗ rich, genannt Trottas, beide von hier, denen eine Gefängnisſtrafe von 1 Monat bezw. 14 Tagen zudiktiert wurde. Maas hatte be⸗ kanntlich kurz vor dieſem Diebſtahl auch eine Dienſtmagd gus Wet⸗ tenheim zu einem Diebſtahl bei ihrem Dienſtherrn verleitet, wofür er eine weitere Gefängnisſtrafe von 3 Monatken erhielt. 8 Verwaltungsgerichtshof Darmſtadt. Der Verwaltungsgerichts⸗ hof Darmſtadt beſchäftigte ſich mit einem Vorentſcheid gegen die Handarbeitslehrerin Roßmann zu Nieder⸗Mudau i. Odw. Die Handarbeitslehrerin verſah gleichzeitig den Fortbildungsſchulunter⸗ richt in Ernſthofen und hakte dabei Gelegenheit die Handarbeiten der Schülerinnen zu ſehen. Sie ſtellte feſt, daß die Arbeiten vielfach heim von den Angehörigen zugeſchnitten wurden. In einer Erre⸗ gung ſagte ſie gelegentlich zu einer Schülerin: Ihr in Ernſthofen ſeid das größte Lumpenzeug.“ Aus dieſer Aeußerung entſprang eine Privatklage. Vor dem Verwaltungsgerichtshof kam durch Vermitt⸗ lung des Vorſitzenden ein Vergleich zuſtande, daß die Handarbeits⸗ lehrerin dieſen Ausſpruch zugab und mit Bedauern zurücknimmt. Sie trägt die Koſten der Privatklage.— Gegen den Lehrer Müller war wegen Kindermißhandlung Vorentſcheid beantragt. Auf Betreiben des Bahnarbeiters Stiehler von RNeißkirchen in Oberheſſen, Mitglied des Schulvorſtandes, wurden Beſchwerden wegen Mißhandlung der Schulkinder durch den dort tätigen Lehrer üller an den Kreisſchulrat in Gießen gerichtet. Darunter war ein Fall beſonders ſchwerer Art. Ein Mödchen Seliger kam mit ihrem Vater zum Kreisſchulrat und hatte Striemen auf dem Rücken. Der an Ort und Stelle von der Tätigkeit des Lehrers. In der Verhandlung wurde dem noch jungen Lehrer allſeits ein gutes Zeugnis ausgeſtellt. Der Lehrer bezeichnete daz Mäd hen als ſehr unaufmerkſam im Unterricht. Der Verwaltungs⸗ gerichtshof verneinte die Ueberſchreitung der Amtsbefugniſſe, ſtellte aber feſt, daß die Grenze erreicht ſei. SW. Wegen Totſchlags verurteilt. Das Schwurgericht Düſſeldorf beſchäftigte ſich am 17. Juni mit dem Fall Jeglinſki. Der frühere Fürſorgezögling Otto Jeglinſti hatte am 20. Februar 1926 in der Trunkenheit den Schloſſer Wilhelm Gralke, der ihm mit ſeiner Braut begegnete, ohne jede Veranlaſſung erſtochen. Jeglinſki wurde gemäß dem Antrag des Staatsanwalts zu 5 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Der Täter iſt wegen Landfriedensbruch ſchon vorbeſtraft. Aus dem Rechtsleben Skeuermilderungen zur Erleichterung der Wirkſchaftslage nach dem Steuermilderungsgeſetz vom 31. 3. 1926 und der Steuer⸗ zinsverordnung vom 8. April 1926 von Rechtsanwalt Dr. Kurt Merkel in Dresden (Verlag: Arbeits⸗ und Steuerrechtsgeſellſchaft m. b. H. Dresden). Die vorliegende Broſchüre gibt einen klaren Ueberblick über alle von der Erleichterung bett ffenen Steuern und bildet den Schlüſſel zum Verſtändnis des teilweiſe, beſonders mit Rückſicht auf die vielen Verweiſungen, ſchwer verſtändlichen Geſetzestexktes. Das Schwer⸗ gewicht iſt auf eine überſichtliche und klare Darſtellung der Aende⸗ rungen der allgemein intereſſierenden, hauptſächlichen Steuerarten gelegt. Es werden die Erleichterungen auf dem Gebiete der Um⸗ ſatz,, Einkommen⸗, Körperſchafts⸗, Vermögensſteuer und beſonders eingehend die Steuererleichterungen für die Geſellſchafts⸗, Grund⸗ erwerbs⸗ und Wertzuwachsſteuer bei wirtſchaftlich gebotenen Ve⸗ triebszuſammenſchlüſſen behandelt. Neues aus aller Welt — Eines Raubmörders Flucht aus dem Gefängnis. Aus dem Gefüngnis in Oppeln iſt der zweifache Raubmöder Alois Klein entwichen. Klein hat im Jahre 1922 zwei Kaufleute, die mit Stoffen handelnd von Ort zu Ort zogen, im Walde in der Nähe von Königshütte ermordet, beraubt und die Leichen ver⸗ ſcharrt. Seine beiden Helfershelfer wurden bald ergriffen und zu lebenslänglicher Zuchthausſtrafe verurteilt. Klein aber wurde erſt im April 1925 im Grunewald verhaftet, zunächſt wegen Bauern⸗ fängerei. Erſt nach vier Wochen gelang es, ihn als den geſuchten Mörder Alois Klein feſtzuſtellen. Er wurde an das Gerichts⸗ gefängnis in Oppeln ausgeliefert. Als Unterſuchungsgefangener trug er Zivilkleider, wodurch ſeine Flucht erleichtert wurde. Beſondere Kennzeichen ſind Tätowierungen auf beiden Unterarmen, je eine Frauengeſtalt, auf dem rechten außerdem ein Mädchenkopf. — Im Belt vom Blitz erſchlagen. Auf der Bahnſtation Lan⸗ ken bei Rummelsburg in Pommern ſchlug ein Blitz in das Wohn⸗ haus des Eiſenbahnbeamten Kanthak. Die bettlögerige, etwa 16⸗ jährige Tochter Kanthaks, die eben eine ſchwere Krankheit durch⸗ gemacht hatte, wurde durch den Blitz getroffen und getötet. — Examen mit militäriſcher Bewachung. Die Kandidaten, die am Montag in der Sorbonne in Paris ins ſchriftliche Examen ſtiegen, fanden anſtelle der bekannten und vertrauten Univerſitäts⸗ diener einen Trupp uniformieter Poliziſten vor, die ſämtliche Fenſterniſchen und Türen beſetzten. Der das Staats⸗ examen leitende Profeſſor verlas mit Nachdruck einen umfang⸗ reichen Strafkodex, in dem mit Karzer, Relegieren und ähnlichen Strafen gedroht wurde, falls es einem der Kandidaten einfallen ſollte, abzuſchreiben oder zu ſchummeln. Der Delinquent würde ſofort von zwei Bewaffneten abgeführt werden. Jedes Geflüſter ſolle mit bewaffneter Macht unterdrückt, jeder notwendige Gang aus dem Saale nur mit militäriſcher Be⸗ deckung vorgenommen werden. 2 — Gräßlicher Mmord. Wie aus Szegedin gemeldet wird, hat dort der Franz Nemeth ſeine Braut Ilonka Katona auf beſtialiſche Weiſe ermordet. Die Brautleute waren geſtern abend ſpät heimgekehrt. In der Nacht gegen 1 Uhr erwachte die Mutter der Braut auf verzweifelte Hilferufe. Sie eilte nach dem Zimmer ihrer Tochter und ſah zu ihrem Entſetzen, wie der Bräu⸗ tigam wie von Sinnen mit einem großen Meſſer auf das Mädchen einſtach. Unterdeſſen war die ganze Familie auf die Schreckens⸗ rufe des Mädchens herbeigeeilt; aber niemand wagte es, dem Manne in die Arme zu fallen. Man ſchickte nach der Polizei; inzwiſchen forderte der Raſende einen Revolver, um das Mädchen zu erſchießen. Als die Polizei erſchien, ließ er ſich wortlos feſtnehmen und ab⸗ führen. Das Mädchen iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Literatur * An die Oſtſee. Illuſtriertes Reiſe⸗ und Fahrplanbuch, der Stettiner Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft J. F. Braeunlich, G. m b.. für den Sommervertehr von Stettin nach den Oſtſeebädern Swinemünde, Misdroy, Ahlbeck, Heringsdorf, Banſin, Zinnowitz, Inſel Rügen, Bornholm mit Reiſebeſchreibungen, Fahrplänen, Fahrkarten⸗Einrichtungen, Verkehrskarte etc., in Mannheim koſten⸗ frei erhältlich bei den Reiſebüros. Auch von Mannheim werden in dieſem Jahre amtliche direkte Rückfahrkarten mit 45tägiger Gültig⸗ keit nach den Oſtſeebädern Swinemünde, Misdroy, Ahlbeck, Herings⸗ dorf, Banſin, Inſel Rügen in Buchform ausgegeben, welche außer dem Bahnwege auch wahlfrei gültig ſind für die obengenannte Dampferlinie, und die ſomit direkte Gepäckabfertigung hin und her gewähren. KKKKK—.—— wWetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachiungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens Luft. Tem, Se 2 Wind f. ü d ee e 5s m mm S 588 8% 8 Richt Sstärke 8 5 Wertheim—— 2 71 NO deich heſ er Köntaſtuhl. 625 7595 12 18 12 N leich. wolkig— Karlsruhe 127259.2 14 23 i2 NIO eich:] bedeckt— Baden Baden] 213 758,7 14 221 10 0 leicht halbbed.— Villingen 780 760,0] 14 20 10 NW. leicht] woltig Feldberg. Hoff 1497 035,3 9 12 8 S Jleicht bedengt— Badenweilerf[————————— St. Blaſien—— 14J 21 11 fil[— halbbed. Höſhenſchwd.————————— Nach einem überwiegend bewölkten und kühlerem Vormittag ſtiegen am geſtrigen Nachmittag die Temperaturen in der Rhein⸗ ebene bis nahezu 24 Grad an. Das Tagesmittel war normal. Heute früh herrſcht bei uns ziemlich wolkiges Wetter mit vereinzelten Strichregen. Die Druckverteilung läßt langſames Ausfüllen der vom Tief⸗ druckgebiet über Skandinavien ausgehenden Teilwirbel erkennen. Dagegen ſind von Süden her Druckſtörungen über die Alpen nach Süddeutſchland vorgedrungen. Im Bereich des dazwiſchen liegenden Hochdruckrückens iſt das Wetter größtenteils heiter doch bedingt die Luftſtrömung wegen ihres ozeaniſchen Urſprungs zeitweiſe Bewöl⸗ kung und Abkühlung. Da von Nordweſten her weitere Druck⸗ zunahme erfolgt, iſt eine Wetterverſchlechterung nicht zu erwarten. Vorausſichlliche Witterung für Freilag, 25. Juni, bis nachts 12 Ahr: Zunächſt zeitweiſe wolkig und mäßig kühl, überwiegend heiter und etwas wärmer. FFFFrr————————————————————jç—+ꝓ+Üũ⁊—ͤ Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr Haas, Neue Mannheimer Jeituna G m. b.., Mannbeim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme, Chefredakteur: K. Fiſcher(in Ferien)— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner— Feuilleton: Dr Fritz Hammes Kommunalvpolitik und Lokales: i. V. Franz Kircher.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Fr Kircher.— Anzeigen: Joſ Bernhardt. — 2 zum Heurigen⸗Wein Von Adele Weber (Schluß.) Die Zeit lag lange zurück, da der Onkel in die kleinen Vor⸗ ſtädte, die damals noch durch Wieſengrün von der Stadt getrennt waren, zum Heurigen gegangen. Jetzt ging er höchſtens in die Schule“ oder in die Stiftſtube und trank in weiſer, ausgeklügelter Ueberlegung aus hohen, ſchön geſchliffenen Römern würdig gelager⸗ n Wein. Aber er beſann ſich und meinte dann:„In Kalteetal war einmal eine kleine Schenke,„Zum Paradies“ hieß ſie— da mußt du hingehen. Soviel ich weiß, iſt der Wirt noch darauf von damals. Er war ein bodenſländiger Mann, ein freundlicher Gaſt⸗ geber, der auf einen guten Tiſch hielt. Es war ſchon etwas am „Paradies“— und er lächelle ſo verſonnen, daß ſeine Frau Ehe⸗ liebſte ihn mit ungeheuer großen erſtaunten Augen anſah. Er bemerkte es:„Du ſollteſt eigentlich mitgehen, Henriette— ich Raube, du warſt noch nie beim Heurigen?“„Noch nie,“ ſagte Frau Henriette und fühlte ſchon ein leiſes, erwartungsvolles Zittern in ſich Aufſteigen. „Dann ihr zuſammen“, entſchied Herr Lachmayer,„und du, Heinrich,— acht, daß Henriette nicht den kleinen Teufel überſteht, der im Heurigen ſitzt. Das iſt nämlich etwas anders, wie Nur ein Kleines zuviel— die Geiſter vom Heurigen verſtehen keinen Spaß— und er iſt ſo ſüß. Heinrich von Thingen übernahm leichten Sinnes alle Verant⸗ wortung für Frau Henriettes Gleichgewicht. Er hätte noch viel mehr übernommen in ſeiner Freude über den herrlichen Plan. So gingen ſie alſo beide erwartungsfröhlich über die Verge in weitem Bogen um die Stadt nach Kaltenbach ins„Paradies“. 5 Die Wälder rauſchten eine Symphonie von Farben, bei der die Birken, die in hellen Goldtönen gegen den blauen Himmel ſtanden, s Adagio übernahmen, während die Buchen in rotem Farbenſpiel alle übrigen Sätze ſangen bis zu einene dunklen, ſchweren Finale. ie beiden ſprachen wenig, ſie waren erfüllt von dem großartigen Abſchied, den der Sommer den und gingen beſcheiden irch als ein r geduldete andächtige Zuhörer. 1 ſie—— Kaltental hinabſtiegen, ſchlug ihnen ſchon leiſe der dunſtige Geruch des Moſtes entgegen. Und es dauerte nicht lange, t ſauberes Haus gefunden, an dem über dem eingang in verhe ungsvoller Größe geſchrieben ſtand: Zum Para⸗ dies“, Vor der Türe ſtanden zwei rundgeſchnittene Kügelakazien und begrüßten die Gäſte altväterlich und freundlich. Die Gaſtſtube war niedrig, ein bißchen verräuchert, mit dicken, niederen Bauern⸗ geramien am Fenſter. Und in dieſer dämmerigen Stube ſaßen ein iſch voll gerühiger, beſitzender Männer, die der ſommerlich hellen rau Henriette, die ſich da aus dem Mantel ſchälte, mit dem berech⸗ ligten Mißtrauen des Angeſeſſenen zuſahen. Die Beiden aber ſetz⸗ ten ſich ſtill für ſich an einen der daue in kleines, ſo erhob ſi unt Er fragte nicht lange und ſondern ging Shri ur Anrichte, nahm zwei von den altmodiſchen g. enn 5— beah einer Weile kam er zurück und bra⸗hte ſte wieder, gefüllt mit dem trüben, milchgen Saft der Rebe. „Wollet Sie au eppes eſſe?“„Was gibt es? frug Heinrich groß⸗ artſa zurück.„Schpätzle und Schweinernes“ Frau Henriette vorſichta bei dieſer ihr etwas ruſtkal ſcheinenden Zuſammenſtel⸗ lurn. Aber Heinrich fand dioſes Nationaloericht zum jungen Wein unnütz nach ihren Wünſchen, ſo ſtitvoll. des er. ohne ibre Zuſtimmung abzuwarten. ein beg⸗ ſter⸗ tes, Herrli!“ rief und für beide beſteſfte. Denn hob er dos, Glas: „Preſt es lebe der glückliche Süden!“..Proſt“, ſagte Frau Henriette und nippte ſchüchtern. Aber er war fütß. die Sonne tte ihn ont durchaſüht. und ſie nivpde bald zum zweiten Male. Das eipfache, kräftige Eſſen ober verſpeiſten ſie mit einer Hingabe, wie ſie 9 8 fleinen eleganzen Souper gewidmet hätten. Und dezwiſcken lanaten ſie be'de nach dem ſien, ungegorenen Wein, anch in Frau Henriettes kleine weiße Kehle recht ſüffig rann. Frau Henriette wurde bald lebhaft und erzählte dem jungen Begleiter von ihrer Mädehenzeit in dem fränkiſchen Marktflecken, und Heinrich begann, ſich erſteres heimlich ſchmerzlich zurückzuwünſchen. Sie wurde ſo aufgeräumt, daß ſie die ſurchtbarſte Begebenheit hier⸗ mit veröffentlichte, nämlich die, wie ſie im friſchgewaſchenen Mull⸗ kleid, mit weißen Strümpfen und ſchwarzen Lackſchuhen von einem ſchmalen, heimtückiſchen Brett geglitten und in den ſicher ſehr nütz⸗ lichen, vom Städter aber mit ängſtlichem Entſetzen gemiedenen Ex⸗ trakt der großelterlichen Landwirtſchaft geſallen war. Frau Hen⸗ riette lachte mit Heinrich ein Duett bei der Schilderung des Ent⸗ ſetzens, das ihr Erſcheinen in dem Kreis der Gäſte und Verwandten hervorgerufen. Denn in ihrer Ratloſigkeit war ſie zu allererſt in das Zimmer geſtürzt, wo die Großmutter eine dellkate Kaffeeſchlacht gab. Als alles hinter Taſchentücher und ſchließlich ganz verſchwand, wurde die hilfloſe Henriette rot und immer röter, bis zu ihrer Ret⸗ tung Großmutters energiſche Köchin eingriff. Die außerordentlich runde Mariann mit den feſten roten Armen hat ſicher bei ihrem Dienſtantritt in das himmliche Geſinde nicht um ein Haar mehr einer Engelserſcheinung geglichen, wie damals. Sie nahm die kleine unglückliche Henriette und brachte ſie kurz entſchloſſen in die rieſen⸗ große großmütterliche Waſchküche, wo ſie zuerſt das weiße Mull⸗ kleid und dann Henriette ſelbſt in den großen Waſchzuber ſteckte. Henriette und Heinrich blieben nicht die einzigen fröhlichen Gäſte. Mit dem fortſchreitenden Abend füllte ſich die Stube. Bür⸗ gersleute mit ihren Frauen kamen, junge Kauſleute und Studenten mit ihren Mädchen die Augen hell und lachend vor Freude und Herbſtesluſt, ſtille Gelehrte, die ſich geruhſam in die große Philo⸗ ſophie des Weines verſenken wollten. Auch im kleinen Nebenzimmer war bald kein Stuhl mehr frei, und es dauerte nicht lange, ſo wurde das arm dünne Wirtshausklavier bearbeitet, und ein Chor junger Stimmen ſang den Zupfgeigenhanſel vorwärts und wieder zurück. In Frau Henriette hatte nicht Geſtern, noch Morgen Raum, nur das weinfröhliche Heut, und es ſchien ihr kein bißchen merkwür⸗ dig oder unpaſſend, daß ſie mit dem jungen Heinrich in dieſer bunt zuſammengewürfelten Geſellſchaft ſaß. Es war ſpät, als ſie auf⸗ brachen.„Alle Tag iſt nicht Sonntag und alle Tag gibt's keinen Wein... ſang man eben, als ſie aus der kleinen Schenke traten. Heinrich zog ſchnell und ſelbſtverſtändlich, als wäre ihm Angſt, die ſeltene Stunde könne ihm entgleiten, Frau Henriettes Arm durch den ſeinen. Frau Henriette aber merkte wahrſcheinlich ſelbſt nicht, daß der Druck ihres Armes mit langſamer, aber ſteter Steigerung inniger und zärtlicher wurde. Die Straßen waren ſtill. Da und dort ſtanden wieder die Wagen, auf denen die Fäſſer lagen. Der lange Schlauch war an⸗ gelegt, der das großartige Geſchenk der Sonne in die dunklen Keller leitele. Die Röſſer hatten den Futterſack um und warteten gedul⸗ dig und ergeben dieſen Verlauf ab. In Frau Henriette ſang das junge rote Blut, das ſich all die Jahre her ſo ungeheuer diſziplinjert benommen, kling— 9 5— gloria und beider Herzen brannten wie Kerzen auf einem Kaſtanien⸗ baum, weiß und rot. Da Frau Henriette aber nicht ganz genau wußbe, ob das, was ihr durch Herz und Sinne riß, Himmelsſchönheit oder Sünde war, ſo ſchwieg ſie ängſtlich, um ſich nicht mit einem Wörtlein zur verraten, was zwar zur Seligkeit des jungen Heinrich längſt ihr vorwitziger Arm getan. Er tat aber, als merke er es gar⸗ nicht, und führte ſie ſorglich und ſchweigend durch das Dunkel. Das Schweigen hatte aber bei ihm noch mehr Grund, wie bei Frau Hen⸗ riette, denn ein Wort— ein einziges Wort— und all die ſchwer vrbauten Dämme, die er ſeiner Liebe plötzlich urweltlich brauſenden Flut mannhaft erbaut, riſſen ein. Die Nacht war milde und köſtlich wie eine Auguſtnacht, und beide dahten garnicht daran. zzu fahren. Sie ließen ſich die Herbſtluft um die heißen Stirnen ſtreichen und wandelten in dem Glück dieſer Stunde wie zwei abgeſchiedene Seelen durch den roſenroten Wolken⸗ vorhof des Himmels. Vedauerlich war beiden nur, daß ſie auf ein⸗ mal zu Hauſe waren. Und nun huſchten ſie leiſe, um Herrn Lach⸗ mayer nicht in ſeiner wohlverdienten Ruhe zu wecken, die Treppen hinauf, in das erſte Stockwerk, wo die Schlafzimmer lagen. „Gute Nacht, Heinrich.“ Heinrich ſagte nicht gute Nacht. Die himmliche Verklärtheit wich einer verbürgt irdiſchen Gewgalt und alle Dämme ſtürzten ein. „ Er riß Frau Henxiette mit aller Wildheit und Kraft einer 24 Jahre an ſich und küßte und küßte den ſüßen, ſeingeſchwungenen Frauen⸗ mund— inn'g, ſchmerzlich, bittend, werbend—„Heinrich“— „O du!“—„Heinrich!“— Er nahm behutſam die liebe Hand und küßte ſie beſcheiden am ſchmalen Gelenk. Sie ging mit Würde, die doch leiſe um ihren Beſtand zitterte, an ihm vorüber in ihr Schlaf⸗ zimmer. Der junge Heinrich von Thingen aber ſtand und lehnte ſich an die Wand und ſah auf die Türe und merkte garnicht, daß die dünne weiße Leiſte, die den Rupfen abſchloß, ihn in die Stirne ſchnitt. Endlich ſbrich er ſich über das Geſicht und ging auch. Neben Frau Henriettes Schlafzimmer lag das des Gaſtes. 55 Frau Henriette lag in dem großen niederen Bett, ſtarrte in das Dunkel und fühlte alle Küſſe über ſich hinſchauern, die der Bub ihr heute auf Mund und Wangen gebrannt. Und nebenan lag eben dieſer junge Knab, eine heilloſe Wirrnis im Herzen; von junger Sehnſucht mannhaftem Wollen und Wünſchen und innigſter, reinſter Verehrung für die geliebte Frau. Wie eine Befreiung kam ihm der Gedanke: ob wohl auch ihre Sehnſucht wach war und leiſe, nur ganz leiſe ihn rief. Beſcheiden und höflich klopfte er an die Wand und ſein Herz klopfte bei dieſem ungeheuren Wagnis ſtärker als die zitternde Hand. Frau Henriette aber fuhr auf, ſtarrte die kühne Wand an, von der die Botſchaft kam und fühlte das Entſetzen wie einen Strom an ſich niedergleiten. Ihre Augen brannten in die Dunkelheit, daß ſie nur noch rote Lichter ſah, und auf einmal riefen alle Venettis in Frau Henriette, die Offenburger machtvoll übertrumpfend. Und während auch ihr das Herzlein bis zum Halſe klopfte, Finger einen kurzen ſcheuen Gruß zu dem jungen Heinrich hinüber. Der fuhr in die Höhe und ſaß ſteif und aufrecht im Bett, jede Fiber geſpannt und lauſchte. Es blieb ober bei der einen zarten Anſwort auf den Gruß ſeiner Liebe. Heinrich nahm ſie in unfäglicher Be⸗ glücktheit entgegen und wie ein Meer rauſchte Welle auf Welle wech⸗ ſelnder Empfindung über ihn hin. So wachten die be den armen Menſchenkinder, die der ſunge bis der Morgen aufzog. Hinter Oktobernebeln ſtand eine ſiegreiche Sonne auf und ihr Schein tauchte, durch die gelbe Seide und Spiben am Fenſter brechend, Frau Henriettes Zimmer in warmes Gold. Frau Hen⸗ riette ſchloß die brenmenden Augen. Sie ſchmerzten. Sie fror etwas, und ſo lag ſie noch eine Stunde unter der ſchweren Decke von gelber Seide— im Herzen Hilfloſigkeit, Glück und feines Leid zu glei⸗ chen Teilen. Als Frau Henriette zum Frühſtück kam, lag die gewohnte Ruhe und das freundliche, gleichmäßige Lächeln auf ihrem ſchönen Geſicht und hinter der klaren, klugen Frauenſtirne waren die unvernünftigen Wünſche ſtreng und gewiſſenhaft zum Schweigen gebracht, nur ein warmes, tiefes Leuchten in ihren Augen ſprach davon, daß Fran Henriette ein Erlebnis, und zwar ein ſchönes Erlebnis gehabt, und eine leiſe, frohe Beſchwingtheit vom Wein war noch in ihren an⸗ mutigen Bewegungen.— 1 Herr Lachmaper ſah ſie prüfend an und neckte ſie ſchmunzelnd: „So hat dich nicht einmal der heurige Wein aus dem ſchönen Gleich⸗ gewicht gebracht, meine feine Frau Eheliebſte..!“ Aber ſeine klugen Augen ſahen den ungewohnten Glanz der Augen. Da erſchrak er etwas und forſchte weiter, auch in dem blaſſen, übernächtigen Geſicht des jungen Heinrich. Doch als er zu ihren ruhigen unveränderten Zügen zurückkehrte, war er beruhigt. 8 Doch ein Seufzer— ein leiſer, heinlicher, doch ſehr bewußte Seufzer der Erleichterung löſde ſich in ſeinem Herzen und Herr Lach⸗ mayer fühlte wohl und deutlich, dac ſein Glück umd ſeine Ruhe hier in nicht zu unterſchötzender Gefahr geſtanden waren. Mit einer herzlichen, ehrlichen Hachachtung küste er hehutſem und liebenswürdig Frau Henriettes Hönde.. über Frau Henriette lief eine ſeine rote Welle bis in die Spitze des kleinen herzförmgen Ausſchnitts hinein. Heinrich von Thingen reiſte am nächſten Tage ab. Es wäre um unmöglich geweſen. nach dieſer unfaßharen Bealficktpoit, die ihan durch den jungen Wein geworden, wieder in verwordeſchaftlicher Ge⸗ laſſenheit neben der geliebten Frau herzuwandeln. N pochte der Wein hingeriſſen, eine lange, bange Nacht, jedes die Decke bis ans Kinn gezogen, in ſehnſüchtigem Bangen und furchtſamen Erwarten, —— 6. Seite. Nr. 286 eue Maunhenner Zenung(Adenbd⸗ Ausgabe) Donnerstag, den 24. Juni 1928 Sport unò Spiel Deutſche Turner auf der Amerikafahrt Die Ueberfahrt und Ankunft in Newyork Nachdem wir bereits verſchiedene Meldungen über die Amerika⸗ kahrt der Deutſchen Turnerriege gebracht haben, beginnen wir mit der Veröffentlichung der Sonderberichte des Preſſewarts Dr. Ober⸗ meyer, der die Lahrt mitmacht. Die Amerikariege der Deutſchen Turnerſchaft hat in Begleitun des Vorſitzenden der D.., Direktor Dr. 85 in Stäeke 4 9 Turnern und einem Riegenführer auf dem Lloyddampfer „Columbus“ die Ausreiſe angetreten. Große Ziele und Aufgaben hat ſie ſich geſetzt. Sie will in den Vereinigten Staaten für deutſches Turnen werben und den Vereinen des Amerikaniſchen Turnerbundes, der von Deutſchen begründet worden iſt und in der Mehrzahl ſeiner Vereine die deutſche Sprache und deutſche Sitte pflegt, Anregungen geben und in ihnen den deutſchen Gedanken ſtärken und feſtigen. Der Zweck der Amerikafahrt iſt alſo vornehmlich ein erzieheriſcher, bil⸗ dender, die Teilnahme an Wettkämpfen tritt demgegenüber in den Hintergrund. Anregend geſtaltete ſich die Ueberfahrt auf dem prächtigen „Columbus“. Die Leitung hatte alles 75— 5 den 17 Turnern den Aufenthalt ſo angenehm wie möglich zu machen. Ge⸗ räte waren mitgenommen worden, um Uebungsmöglichkeiten zu ſchaffen und den Turnern Gelegenheit zu geben, die Glieder zu tummeln. Leider wurde aus dem Ueben nicht allzuviel. Nur drei⸗ mal konnten die Turner ihre Körper geſchmeidig und gelenlig machen, da der hohe Seegang ſowie der ſtarke Wind ein ruhiges Ueben unmöglich machten. Dafür wurden eifrig allerlei Spiele be⸗ trieben, um den Körper leiſtungsfähig zu erhalten. Die meiſten der Riegenteilnehmer mußten auch Neptun ihr Opfer zollen. Nur einer blieb ſeefeſt, der 64jährige Vorſitzende der D.., Dr. Berger, deſſen robuſter Geſundheit Wind und Wellen nichts anhaben konnten. en waren die Schwaben dem Elend am nachhaltigſten preis⸗ gegeben. Die deutſchen Turner bildeten bald den Mittelpunkt der Schiffs⸗ geſellſchaft, ſodaß ſich auf dieſe gut turneriſcher Geiſt übertrug. Dazu verhalf nicht zuletzt auch die Vorführung des Films vom Hermanns⸗ lauf der Deutſchen Turnerſchaft, an dem im Auguſt vorigen Jahres über 130 000 Turner teilgenommen haben. Dreimal wurde der Film, der auch die amerikaniſchen Turner anregen ſoll, in den ver⸗ ſchiedenen Schiffsklaſſen gezeigt. Dr. Berger ſprach dazu einleulende Worte und gab Erklärungen. Jubelnder Beifall war überall der Dank. Auch der Kapitän des Schiffes Johnſen, erwies der Riege größtes Entgegenkommen und hatte die Führer der Riege wiederholt zu Gaſt. Auch erteilte er bereitwilligſt Erlaubnis zur Beſichtigung des Schiffes und der Maſchinenräume. So ging die Zeit der Ueber⸗ fahrt in angeregter Unterhaltung wie im Fluge dahin. Mit zwölfſtundiger Verſpätung, die durch den Sturm, anhal⸗ tenden Nebel, Eisberggefahr ſowie den Verluſt eines Schrauben⸗ lügels bedingt war, langte der„Columbus“ dann am 7. Tuni in Newyork, abends 10 Uhr an. Amerikaniſche Turnbrüder ſtanden am Pier und begrüßten durch Schwenken einer Turnerfahne mit den vier F ſowie durch Zut Heill⸗Rufe die deniſchen Amerikafahrer, die aber noch nicht ausgeſchifft wurden. Eine Abordnung der New⸗ horker Turnvereine kam zur Begrüßung'i ſpäter Nachtſtunde an Bord u. a. auch als Vertreter des deutſchen Konſulats Dr. Lüttke, der herzliche Begrüßungsworte ſprach. Um 11 Uhr am Vormittag des folgenden Tages erfolgte dann endlich die Ausbootung. An Land begrüßte Turnbruder Mücke namens des Newyorker Turn⸗ bezirks die deutſche Riege. Auf ſeine herzlichen Willkommensgrüße erwiderte Dr. Berger. Nach der langwierigen Zollabfertigung ging es dann in mehreren Autos zur Turnhalle des Newyorker Turnvereins, wo die deutſchen Turner von den amerikaniſchen feſtlich bewirtet wurden. Am Nachmittaa war großer CE ang durch den Majfor, den Oberbürgermeiſter der Stadt Newyork, Walker in der City⸗Hall. dem Rathaus. Er wurde äußerſt herzlich geſtaltet. Oberbürgermeiſter Walker hielt eine Anſprache, in der er u. a. ausführte:„Es freut mich, daß die deutſchen Turner den Weg zur Neuen Welt gefunden haben, um hier am friedlichen Wettkampf teilzunehmen. Es freut mich, daß ſie auch in der Stadt Newnork den Wea zur City⸗Hall ge⸗ funden haben. Es freut mich gerade heute umſomehr, als meine Gattin nach hier zurückgekehrt iſt. Sie hat auch in der Alten Welt Ihr Vaterland beſucht und hat dort die beſte Aufnahme gefunden. Sie durfte deutſche Eaſtfreundſchaft aenießen. Es iſt wahr. kontinen⸗ kale Beſucher finden oft den Wea zu dieſem Hauſe. Ihr Beſuch ailt dieſer aroßen Stadt und muß als Anerkennunag für die Metropole ge⸗ wertet werden. Newyork iſt ſtolz auf ſeine Entwicklung. ſtolz auch auf ſeine Größe, ſtolz auf die. die es aroß und mächtia werden ließen. Es iſt die Stadt der Welt, die zum Aufbau den deutſchen Einwan⸗ derer braucht. Die Stadt iſt ſtolz auf das deutſche Element, das zu allen Zeiten. und wo immer es war. bereit war, zu helfen, zu aeben und in erſter Linie zu kämpfen. Dem deutſchen Element gebührt viel Dank. Mit einigen Bemerkungen über das aute Ausſehen der deut⸗ ſchen Turner fuhr er fort:„Ein friedlicher Wettkampf, die Teilnahme am nützlichen Sport, hilft die Verbindungen der Völker vertiefen und gründen. Die Geographie iſt letzten Endes nur eine Sache. die mit Linien arbeitet, die Menſchen geben erſt den Ausſchlga. Es iſt gut, daß es für den Sport keine ſtrengen Linien aibt. daß die Menſchen zu einander kommen, um im friedlichen Ringen Ehren zu erkämpfen und Freundſchaften zu pflegen. Upd froh wollen wir ſein, daß auch das deutſche Element den Weg in andere Länder gefunden hat, um die Saat der Gedanken für Verſtändiauna und Freundſchaft gedei⸗ hen zu laſſen. Was immer vor eiliger Zeit war, Jahre eines aroßen Krieges mit düſteren Ereigniſſen, ſollen vergeſſen werden. Laſſen wir die Blätter, die die Ereianiſſe dieſes Weltkrieges melden. unauf⸗ geſchlagen! Denken wir an die Zukunftl Seien Sie willkommen auf amerikaniſchem Boden als Träger völkerverbindenden Sports. Nachdem ſämtliche Teilnehmer der Riege dem Maior vorgeſtellt waren, dankte Dr. Berger für den herzlichen Empfang der Stadt Newnork. Der Maſor ließ ſich am Schluß mit der deutſchen Riege auf der Treppe vor dem Pathaus photographieren und filmen. In allen Zeitungen, engliſchen und deutſchen. erſchienen darauf die Bil⸗ der vom Empfang der deutſchen Riege in der Citu⸗Hill. Damit endete die erſte amtliche Begrüßuna der deutſchen Turner in Amerika. Dr. Obermeyer. 0* Deulſche Turner⸗Erfolge in Amerika. Das 33. Bundesturnfeſt des Turnerbundes wurde in Louisville (Kentucky) unter rieſiger Anteilnahme von Bevölkerung und Turnern abgehalten. Die deutſche„Amerikariege zeigte zunächſt in der ſehr geräumigen Woffenhalle in Anweſenheit von 30 000 Zuſchauern ein Schauturnen; die Leiſtungen der Deutſchen löſten großen Jubel aus, der ſich wiederholte, als Georg Seibl, der Führer der nordameri⸗ kaniſchen Turner und Dr. Berger, der 1. Vorſitzende der Deutſchen Turnerſchaft ihre Begrüßungs⸗ und Dankanſprachen hielten. Am fol⸗ genden Tage ſetzten die eigentlichen Wettbewerbe ein. Leider konnten zwei der ausſichtsreichſten deutſchen Turner, Kirchgatter⸗Berlin und Huck⸗Hamburg infolge leichter Verletzungen nicht an den Kämpfen teilnehmen. Die übrigen liteer woch ſtark unter den Strapogen der togelangen Bahnfahrten, konnren aber dennoch eine Reihe ſchöner Erfolge erzielen. Im Geräte⸗Sechskampf gelang es Pfeiffer⸗Frank⸗ furt a. M. den e Piag zu belegen, Kaufmonn⸗Netzſchkau wurde., Weingärtner⸗Pirmaſens., Sachs⸗Forſt i. L.., Wölffinger⸗Fürſten⸗ hauſen a. Saar., Nord⸗Göppingen., Sinmwell⸗Cuxhaven 10.— Auch im Achtkampf konnten ſich die Deutſchen plazieren: Wölffinger., Nord., Weingärtner., Sachs 10., Sinnwell 11. Kaufmann 13., Pfeiffer 15.— Von Louisvilſe aus begaben ſich die deutſchen Turner zber St. Louis, Cincinnati, Philadelphio, Waſhington nach Newyork. In Waſhington ſoll die„Amerikariege“ vom Präſidenten der USA. Colidge empfangen werden. der Weltrekord Mühlbergers in Paris Von W. f. Crezeli, Mannheim In ſpaltenlangen Vorberichten und durch Abbildungen der heiden deutſchen Meiſter Mühlberger vom V f. K. 86 Mannheim und Straßberger vom.V. 60 München ſowie des Profeſſio⸗ nal⸗Weltmeiſters Rigoulot, Paris, kündeten die Pariſer Zei⸗ tungen den großen Kampfabend an, der im Gymnaſe Municipal Voltaire vom Haltèrophile⸗Club Paris auf dem Programm ſtand. Längſt vor der Oeffnung dieſer mächtigen Halle hatte ſich eine Men⸗ ſchenmenge auf der Straße angeſammelt und das verſtärkte Polizei⸗ aufgebot hatte alle Mühe, um ſich des ungeſtümen Drängens der Athletikbegeiſterten zu den Eingangstoren zu erwehren. Auto an Auto rollte heran, Autobuſſe, Straßen⸗ und Untergrundbahnen brachten weitere Maſſen. Im Vorverkauf waren bereits ſämtliche Sitzplätze abgeſetzt. Innerhalb einer halben Stunde waren alle Plätze beſetzt und der Saal von über 5000 Perſonen gefüllt, als die 70 Mann ſtarke Muſikkapelle des Pariſer Polizei⸗Sportvereins den Abend durch einen ſchneidig geſpielten Marſch einleitete. Inzwiſchen waren die deutſch⸗franzöſiſchen Kämpferpaare auf die Platte ge⸗ nommen und von verſchiedenen Preſſevertretern, darunter erfreu⸗ licherweiſe auch von einem Journaliſten aus Elberfeld, interviewt worden. Der Stadtrat Graf Boui de Caſtellaue war als Vertreter der Stadtverwaltung Paris erſchienen was lebhaft applaudiert wurde. Der Kampf begann in einem Lokaltreffen zwiſchen dem fran⸗ zöſiſchen Meiſter Vibert(S...) und Legrand(.C..) im Mittelgewicht, wobei erſterer weit beſſere Leiſtungen zeigte als beim Länderkampf in Mannheim. V. brachte es im einarmigen Reißen, beidarmigen Drücken, Reißen und Stoßen auf 140, 180, 180 und 250 Pfund, während L. 140, 180 in den beiden erſten Uebungen erreichte und durch ſein Verſagen in der 3. Uebung den ausſichtsloſen Kampf aufgab. Ein im franzöſiſchen Stil abgewickelter Boxkampf zwiſchen Saurin und Guelpa, der gleichfalls ſchöne Leiſtungen bot und beifällig aufgenommen wurde, endete unentſchieden. Alsdann betraten von allen Seiten lebhaft begrüßt Mühl⸗ berger und Suvigny die Kampfſtätte. Der franzöſiſche Meiſter überreichte dem deutſchen Meiſter ein herrliches Blumengebinde. Der Kampf wurde nur in den 3 beidarmigen Uebungen, Drücken, Reißen und Stoßen, ausgetragen. Suvigny brachte 160, 165, und 215, zuſammen 540 Pfund und Mühlberger 140, 170 und 220, zuſammen 530 Pfund zur Hochſtrecke. Mühlbergers Rekordleiſtung von 180 Pfund im beidarmigen Reißen wurde nicht gewertet, da er dieſes Gewicht wohl einwandfrei durchgeriſſen hatte, mit demſelben aber nicht ſofort aus der Hockeſtellung in die Höhe gegangen iſt. Suvigny ſiegte in dieſem Treffen ebenſo knapp wie unverdient; unverdient deshalb, weil ſein Körpergewicht entgegen der Gepflogenheit und trotz wiederholter Aufforderung des deutſchen Kampfrichters nicht feſtgeſtellt wurde, ſodaß mit Beſtimmtheit anzunehmen iſt, daß er mehr als das zuläſſige Körpergewicht von 120 Pfund(internationales Federgewicht) beſaß. Auch war ſein Drücken und Reißen bei den Höchſtleiſtungen nicht in der einwandfreien Weiſe ausgeführt, wie dies bei ſeinem Gegner der Fall war. Moraliſcher Sieger iſt und bleibt Mühlberger, was auch durch den rieſigen Beifall, der ihm zu⸗ kam, bezeugt wurde. Nachdem ein intereſſanter Kampf im Florettfechten zwiſchen dem Amateurmeiſter Gaudin und dem Adjudant⸗Chef und Armeelehr⸗ meiſter Pinſon Anklang und Beifall gefunden hatte, wurden Straßberger und Dannoux, die Schwergewichtsmeiſter von Deutſchland und Frankreich vorgeſtellt. Str. erzielte im beid⸗ armigen Drücken, Reißen und Stoßen 210, 200 und 270 Pfund, zu⸗ ſammen 680 Pund, während D mit 165, 190 und 260, zuſammen 615 Pfund weit unter den hervorragenden Leiſtungen des ſtarken Bayern ſtand. Beſonderen Beifall erweckte Straßbergers beid⸗ armiges Drücken von 210 Pfund. Wiederum trat Mühlberger vor die Rampe, um außerhalb des Kampfes dem Weltrekord des Oeſterreichers Andryſek im einarmigen Neißen rechts von 136 Pfund das Licht abzublaſen. Die Veran⸗ ſtalter ſträubten ſich zunächſt entſchieden dagegen, da die Zeit an⸗ geblich zu weit vorgeſchritten war, aber ſchließlich ſah ſich die Lei⸗ tung durch die allgemeine Empörung der Zuſchauer, die in lauten Predeſtrufen zum Ausdruck kam, doch gezwungen, nachzugeben und Mühlberger zu den Rekordverſuchen ſtarten zu laſſen. Im erſten Verſuch reißt M. ſpielend 130 Pfund. Der Sprecher verkündet alsdann den erſten Rekordverſuch von 140 Pfund. Laut⸗ loſe Stille herrſcht in dem dicht beſetztem Haus als er das Ge⸗ wicht erfaßt, ein kurzes Konzertrieren der Gedanken, ein ſchnelles Ausatmen, im nächſten Augenblick hält er auch ſchon das Gewicht in der Hochſtrecke und damit den neuen Weltrekord in der Hand. Toſender Beifall quittierte dieſe prächtige Leiſtung. Angeſpornt durch dieſen Erfolg und durch dieſe große Begeiſterung der Zu⸗ ſchauer unternimmt M. einen weiteren Rekordverſuch. Der Sprecher verkündet 145 Pfund. Wiederum regt ſich kein Laut, alle Augen ſind auf M. am Gewicht gerichtet, noch einige Sekunden und aber⸗ mals bricht ein Sturm des Beifalls los, der Weltrekord“ iſt um weitere 5 Pfund geſchlagen. Noch hatte ſich die Begeiſterung nicht gelegt, als auch ſchon 150 Pfund ausgerufen werden. Der Ver⸗ ſuch mißglückte. Niemand hatte wohl an einer weitere Verbeſſerung des nun zweimal hintereinander geſchlagenen Weltrekords geglaubt, aber die Praxis wirft manche Theorie über die Haufen, ſo auch hier. Das gleiche Bild zeigt ſich, der ſympathiſche Deutſche, ſo nannten ihn einige Franzoſen, ſteht ſchon wieder am Gewicht und hält die Maſſen in Bann, er ſelbſt zeigt keine Spur von Aufregung, die Gedanken der Enthuſiaſten konnte man an den Geſichtern ableſen — ſollte ihm das faſt Menſchenunmögliche doch gelingen?— Kaum gedacht, erſchallt auch ſchon von neuem ein neuer Beifallsſturm, die Zuſchauer fahren von ihren Sitzen auf, und jubelten dem Deut⸗ ſchen zu, ein begeiſterter Anhänger und in Frankreich und weit dar⸗ über hinaus bekannter Gönner des Athletikſports, Herr Landes⸗ mann, Paris, kommt an den Kampfrichtertiſch geſprungen und bittet bekannt zu geben, daß er für dieſe glänzende Leiſtung M. eine gol⸗ dene Medaille ſtiftet. Mühlbergers Körpergewicht und das von ihm geriſſene Gewicht wurden auf einer Waage genau kontrolliert, wobei ſich ergab, daß er bei einem Körpergewicht von annähernd 120 Pfund den Weltrekord auf genau 149 Pfund geſchlagen hat. Die Bekanntgabe des Reſultats löſte nochmals gewaltige Beifalls⸗ kundgebungen aus, die kein Ende nehmen wollten. Zu Rekordverſuchen im einarmigen Stoßen, die an dieſem Abend ſicherlich auch von Erfolg geweſen wären, ließ man ihn nicht mehr kommen, um Frankreichs Phänomen, dem Profeſſional⸗ Weltmeiſter und Rekordmann des Schwergewichts, Charles Ri⸗ goulot genügend Zeit für ſein Auftreten zu geben. Der 200 Pfund ſchwere R. iſt 22 Jahre alt und beſitzt einen prächtig ausge⸗ bildeten Körper; fabelhaft ſind ſeine Leiſtungen, die ſich in ver⸗ ſchiedene Weltrekorden gipfeln. Er zeigte an dieſem Abend Lei⸗ ſtungen im einarmigen Reißen links 160, rechts 190 und im beid⸗ armigen Reißen 240 Pfund und im beidarmigen Stoßen verbeſſerte er ſeinen eigenen Weltrekord von 331 auf 342 Pfund bei freiem Umſetzen. Daß auch ihm. dem in Frankreich viel gefeierten und verehrten Pariſer große Ovationen zuteil wurden, war ſelbſtver⸗ ſtändlich. Er und Mühlberger waren nach der Veranſtaltung von Begeiſterten umringt, und mußten auch hier Huldigungen und Glückwünſche entgegen nehmen. Als Schiedsrichter fungierten Gouleau und Jean Francois, Paris, und Crezeli, Mannheim. Der Verein für Körperpflege v. 1886 Mannheim gab ſeinem Mitgliede Eugen Mühlberger für den glänzenden Erfolg in Paris am(21. Juni) einen Ehreabend. „ Fur Mannheimer Negatta Die für dos Rhein⸗Neckar⸗Gebiet zur erſten Koſtprobe des Rudererkönnens gewordenen Wettkämpfe in der Nibelungenſtadt Worms und der Kaiſerſtadt Mainz haben uns den Vorgeſchmack von der Leiſtungsfähigkeit der Rennmannſchaften der einzelnen Ruder⸗ vereine gebracht. Dieſe Leiſtungsfähigket wird uns mit der ruderſportlichen Veranſtaltung in Frankfurt insbeſondere aber mit der am 3. und 4. Juli in Mannheim ſtattfindenden nicht nur den Höhepunkt erreichen laſſen, ſondern auch der Ruderkunſt Feinkoſt bringen. Daß die Mannheimer Regatta trotz der in den gleichen Tagen ſtattfindenden Deutſchen Kampfſpielen in Köln in ihrer An⸗ ziehungskraft auch nicht das Geringſte eingebüßt hat, beweiſt die mit dem Vorjahr abgegebene gleichgroße Anzahl Meldungen— 32— von Rudervereinen, beweiſen auch die über 170 Boote mit nahezu 900 Ruderern. Was die erſtklaſſigen Rennen betrifft, ſo werden dieſe ſowohl in den Vierern als Achtern hart umſtrittene Kämpfe bringen. Unter den letzteren fand naturgemäß der zu Ehren des 50jährigen Beſtehens de⸗ Mannheimer Rudervereins„Amicitia“ auszufahrende Achter, ſowie der Erſte Kaiſer⸗Achter beſondere Vorliebe bei den Vereinen und dementſprechend viele Meldungen. Auch in den Viererrennen werden die Beſucher der Regatta ſicherlich in denen der erſten Klaſſe beſon⸗ ders heißumſtrittene Kämpfe zu ſehen bekommen und in den den anderen Klaſſen vorbehaltenen Rennen finden ſich Bewerber ein, die ſich ſeither ſchon rühmlichſt mit Erfolg geſchlagen haben. Außerge⸗ wöhnlich groß iſt die Zahl der Skuller, die im Mühlauhafen an den Start geht. Da in den für Mamnheim genannten 3 Klaſſen dieſer Gattung Ruderer keiner eine überragende Fähigkeit ſeiner Leiſtungen bisher bewieſen hat, ſo werden auf der Regattaſtrecke im Mühlau⸗ hafen ſicherlich nur dem Beſten Preis und Titel zufallen, was wir übrigens bei allen Ruderwettkämpfen hier erwarten dürfen. Fußball J. C. Phönix Mannheim—.f. R. Mannheim:3(:2) Das Mannheimer Lokaltreffen Phönix—..., das nach zweijähriger Pauſe am Mittwoch zum erſten Male wieder ſtatt⸗ fand, hatte trotz der vorgerückten Spielzeit 2000 Zuſchauer auf den Phönixplatz gebracht. Dieſe werden vom gezeigten Spiele wohl befriedigt worden ſein, denn die beiden Mannſchaften lieferten ſich einen mitunter ſcharfen, energievollen Kampf und jede Elf gab ihr Beſtes, um die Ehren des Tages an ſich zu reißen..f. R. zeigte ſeit langem wieder einmal eine Leiſtung, die eines Meiſters wür⸗ dig iſt. Der Sturm, in dem beſonders Herberger und Berk glänzten, zeigte ein beſtechendes Feldſpiel und energiſche Torſchüſſe. Auch die Hintermannſchaft, die wieder durch Fiſcher und Freiländer verſtärkt war, arbeitete ſehr gut. Unſtreitig der beſte Mann auf dem Felde war der Phönixtorwart Hering, der des öfteren ganz meiſterhaft wohlplazierte Schüſſe der Raſenſpieler abwehrte. Im übrigen zeigte die Mannſchaft des Neckarkreismeiſters eine wohl⸗ abgerundete Geſamtleiſtung, in der nur die Flügelſtürmer etwas abfielen. Prächlig war aber der Kampfgeiſt und die Energie, die die Mannſchaft beſeelte, ſodaß der techniſch beſſere Gegner zahlen⸗ mäßig nur wenig Erfolg hatte. Phönix erzielte ſchon kurz nach Beginn durch Wühler den Führungstreffer. Das Ausgleichtor ſchoß Berk in der 15. Minute und ſchon eine Minute ſpäter ver⸗ wandelte Herberger einen Eckball zum Führungstore. Das 8. Tor für.f. R. fiel kurz nach dem Wechſel durch Fleiſchmann. Schieds⸗ richter war Herr Mereinzik(..R. Frieſenheim) 8. Lawntennis Das diesjährige internationale Tenniskurnier in Mannheim Wie im letzten Jahre, ſo veranſtaltet der Tennis⸗Club(Abt. des..R. Mannheim) auch im laufenden Jahre vom 15.—18. Juli ein großes internationales Tennisturnier, das in bezug auf ſport⸗ liche Bedeutung alle bisherigen Turniere in Mannheim übertreffen wird. Zu dieſem Zwecke wurde zunächſt die Anlage des Klubs und zwar ſowohl die Spielplätze ſelbſt, wie die Tribünen⸗Anlagen erheblich verbeſſert und es wurde ein Meiſterſchaftsplatz geſchaffen, der den modernſten Anforderungen gerecht wird. Hervorragende Vertreter des deutſchen und internationalen Tennisſportes haben bereits ihr Erſcheinen zugeſagt. pferdeſport Pferderennen in Freudenſtadt Freudenſtadt, der idylliſche Schwarzwald⸗Kurort und zugleich der jüngſte unter den deutſchen Rennplätzen, ſchreibt für Sonntag, den 8. Auguſt, ein ausſchließliches Herren⸗Programm für Halb⸗ blüter aus. Schon voriges Jahr wurde in das Eröffnungs⸗Pro⸗ gramm ein Reichswehr⸗Jagdrennen einbezogen und ſo iſt von Freudenſtadt die Idee ausſchließlicher Reichswehr⸗Rennen ausge⸗ gangen, die dann Mannheim in größer⸗m Umfang ausbaute. Seit⸗ dem ſind andere Groß⸗Rennbahnen nachgefolgt, ſo Frankfurt a.., Magdeburg, Hannover, Breslau und Bremen und wie man hört, wollen auch einige rheiniſche Plätze demnächſt einen Verſuch machen. Ein Jagdrennen über 2400 Meter und ein ſolches über 3000 Mtr⸗ iſt den Reichswehroffizieren vorbehalten mit Sieger⸗Ehrenpreis des württemberg'iſchen Staatspräſidenten, bezw. des Herzogs Albrecht von Württemberg, außerdem Ehrenpreis für den Reiter des 2. un 3. Pferdes. Bei entſprechender Beteiligung wird nach der Preis⸗ verteilung der Wert zum Ankauf je eines Halbblutpferdes ausge⸗ loſt. In einem Flachrennen über 2000 Meter, das Ehrenpreis und 2000 M. Geldpreiſe vorſieht, ſind auch frühere aktive und Reſerve⸗ Offiziere als Beſitzer bezw. Reiter zugelaſſen, ebenſo in einem Parforce⸗Jagdrennen über 3600 Meter, das neben Ehrenpreis ſogar 3000 M. ausſetzt. Den Abſchluß des vielſeitigen und zugkräftigen Programms bildet eine Jagd mit Auslauf über 3000 Meter. Bis zu einer Höchſtgrenze von 400 Km. trägt der Freudenſtadter Renn⸗ verein, bei dem am 20. Juli Nennungsſchluß ſtattfindet, auch die Frachtkoſten. Regeln fegler⸗Verband Mannheim und Umgebung Die Neuwahl des Sportausſchuſſes und in letzter Minute auch die Neuwahl des erſten Vorſitzenden ließen zirka 100 Mitglieder aer Sonntag(20. Juni) im oberen Saale des Durlacher Hofes zu außerordentlichen Generalverſammlung zuſammenkommen. Um Uhr vormittags eröffnete Herr Höfer als 2. Vorſitzender die ſammlung. Da die Amtsniederlegung des erſten Vorſitzenden B 4 zu überraſchend für alle gekommen war, konnte man ſich über 5 neuen erſten Vorſitzenden nicht ſchlüſſig werden. Die Wahl wur it ſchließlich nach Worten des Dankes an Herrn Bär um kurze Heit verſchoben. Die Neuwahl des Sportausſchußvorſitzenden fiel 5 überwiegender Mehrheit auf Herrn Deißler. Sportausſchuß mitglieder wurden die Herren Lohr, Kalt, Eiſengrein, Oſtermaier, Engel, Batzler, Page, Killguß, Walter, Klaiber und Beckenbach. Moan nahm darauf einen Ehrungsantrag für den ſcheidenden erſten Vor ſitzenden Bär einſtimmig an. Im weiteren Verlauf wurde Vorſchlag, eine eigene Zeitung zu gründen, befürwortet, und ein Kommiſſion beauftragt, die nötigen Vorarbeiten vorzunehmen. Ein neue Regelung der Kegelbahnmiete ſowie Erhöhung des Verbands⸗ beitrages wurde einſtimmig angenommen. Die weitere Ausſpra 1 erbrachte die Forderung nach ſchnellſter- Eintragung ins Verein⸗ regiſter, ſowie Anſchluß an den Ortsausſchuß für Leibesübungen un Jugendpflege. Nach Erledigung einiger internen Anfragen un 6 Auseinanderſetzungen konnte Herr Höfer die harmoniſch verlaufen Verſammlung um 3 Uhr ſchließen. Am Sonntag(27. Juni) finde, nun der bereits gemeldete 800 Kugelkampf zwiſchen Krank und Eiſen grein im Lokal Zorn in Käfertal ſtatt. Keglergeſellſchaft„Rhein gold“ fährt am Sonntag nach Heidelberg, um gegen die dortige Geſellſchaft„Römer“ im Römerhof einen Freundſchaftskampf aus' zutragen. K. * wor zugl Friſ inne täte dere gün dar 7727CCCͥã ĩðâĩduſ//( eeeee . ö bi 8 0 ekanntgegeben wird, die Deutſche Kunſtſeiden⸗Konvention endgültig Neue Mannheimer Jeitung(Adend⸗Ausgabde) F. Seſte. Nr. 286 [Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt die Deutſche Runſtſelden⸗Konventien geg ündet Nach wochenlangen Verhandlungen iſt, wie nunmehr offiziell ſegründet worden. Die Urſache dieſes neuen Zuſammenſchluſſes egt nicht in einer Unrentabilität des Produktionszweiges an ſich It in einem unrationellen Arbeiten der Fabriken, ſondern aus⸗ leßlich, in der nachkriegszeitlichen ſtarken ausländiſchen Kon⸗ urrenz. Der Hauptvorzug der Kunſtſeide in früheren Zeiten waren abile Preiſe, die eine ſichere Kalkulation geſtatteten. In dieſen 0 ſtand wurde aber eine Breſche gelegt durch die Dumping⸗ ukurrenz der niedrig⸗valutariſchen Länder, auch ganz beſonders ant die Entwicklung der Kunſtſeideninduſtrie in Italien und Eng⸗ FJolle wo dieſer Produktionszweig durch Staatsunterſtützungen, JDollmaßnahmen und ähnliche Hilfsmittel in treibhausartiger Weiſe antwickelt worden iſt. Hieraus ergaben ſich auf den ausländiſchen gukte in Gefahr. täurkten, dann aber auf dem innerdeutſchen Markt ungeſunde Zu⸗ ünde, die ſich durch wöchentlich wechſelnde Preiſe kundtaten. Die reisſchwankungen trugen Unſicherheit in die Marktbildung und alkulation. Sie brachten darüber hinaus Fabrikanten und Pro⸗ Hieraus den Ausweg zu finden, war nunmehr er Sinn der Konvention, die aus dieſem Grunde kein Kontingen⸗ lerungskartell darſtellt, ſondern eine reine Preiskonvention. Die FKonvention iſt bereits mit Wirkung vom 10. Juni abgeſchloſſen. Es ſind in dieſer Konvention gewiſſe Normen für die Einteilung er Waren geſchaffen worden, die im ganzen in drei Klaf Klaſſen zerlegt 6 3 8 2 7 275 en 3* orden ſind. Außerdem hat man einſeitige Zahlungsbedingungen bugleich mit beſtimmten Rabattſätzen für Zahlungen innerhalb kurzer b52 9 .50 Fen n ln. d. Disconto. 106,0 e Friſt feſtgelegt. Die Rabattſätze betragen 5 v. H. bei Varzahlung unerhalb 10 Tagen und 2 v. H. bei Barzahlung innerhalb 30 agen. Die Rabattſätze ſind unabhängig von den bezogenen Quanti⸗ üten und Oualitäten. Aeußerſtes Ziel ſind zwei Mongte, nach eren Ablauf Verzugszinſen berechnet werden. Beſond günſtigungen erhalten dieſenigen Abnehmer, die 90 v. H. ihres Be⸗ arſes bei einheimiſchen Fabrikanten decken. ——————— Heinrich Lanz.⸗G., Mannheim N Das erſte Geſchäftsjahr der Geſellſchaft ſtand infolge der un⸗ potigen Wirtſchaftslage im Zeichen großer Schwankungen. Die olitik der Zollſchranken erſchwerte nach allen Richtungen den re Ver⸗ Export. Gebeſſert hat ſich der Abſatz nach Ueberſee, vor allem nach Slidamerika und ferner nach Rußland. Die Intereſſengemeinſchaft mit R. Wolf AG., Magdeburg wurde weiter ausgebaut. Dem Rohgewinn von 7,8 Mill. ſtehen 7 Mill.% Geſchäftsunkoſten genüber. Nach Abſchreiburgen in Höhe von 789 280/ ergibt ſch ein Ueberſchuß von 21532 /, der auf neue Rechnung vor⸗ ragen werden ſoll. In der Bilanz auf 31. Dez. 1925 ſind Grundſtücke mit Mill., Gebäude mit 7,73, Maſchinen mit 2,73, Kaſſe 0,056, ertpapiere mit 0,15, Beteiligungen mit 0,48, Wechſel mit 0,76 dusgeroieſen, Außenſtände einſchl. Bankguthaben erſcheinen mit 7,13 und Warenbeſtände mit 12,38 Mill.„, denen 15.89 Kreditoren ſeinſchl. Bankſchulden), 2,296 Anzahlungen und 1,596 Akzepte gegen⸗ berſtehen. Außerdem verzeichnet die Paſſivſeite neben 12 Mill. 4% d. und 1,2 Mill, Rücklage einen Wohlfahrtsſtock von 0,45 und Tellſchuldverſchreibüngen von 1,45 Mill. Die Bilanzſumme beträgt 7 503 Mill. I. :. Vor einer Preis⸗ Konvenkion der europäſſchen chemiſchen Muftrie. Zu den bereits bekannten Verhandlungen des deutſchen krbentruſtes mit den führenden ſchweizeriſchen chemiſchen riken erfahren wir, daß die augenblicklich noch andauernden Ver⸗ dlungen als Endziel eine Preisregulierung der geſamken euro⸗ ſchen chemiſchen Induſtrie verfolgen, um beſonders dem ameri⸗ ſchen Wettbewerb begegnen zu können. Bekanntlich ſind vor Rligen Monaten ſchon mit der engliſchen Dyeſtuff Corporation unterhandlungen geführt worden, von denen nur aus einer Aeuße⸗ ung von engliſcher Verwaltungsſeite bekannt wurde, daß nunmehr Fri Freundſchaftsverhältnis zum Anilin⸗Konzern beſtehe. In den deühlahrsmonaten weilten dann führende Verwaltungsmitglieder er deutſchen Farbeninduſtrie in Frankreich zwecks Verhandlungen 8 der franzöſiſchen chemiſchen Induſtrie. Die ſchweize⸗ iſchen Verhandlungen dürfen ſich die ganze Woche weiter hin⸗ oen. Die Verhandlungen betreffen insbeſondere drei Haupt⸗ 5 jekte. Weitere Vereinbarungen für eine Preisregulierung ſind on der Baſler Induſtrie jedoch nicht beabſichtigt, da ſie nicht ge⸗ illt iſt, ihre Handlungsfreiheit aufzugeben, zumal ſie nicht die dleichen Produkte herſtelle, wie die deutſche Farbeninduſtrie. 1. Oelbohrungen in der Pfalz. In der ſüdlichen Pfalz rden zurzeit Bohrungen nach Erdöl vorgenommen, und zwar 3 etfolgen nach der F. Z. dee Arbeiten für Rechnung der„Anilin⸗ ruppe“, die ſich vom bayeriſchen Staat eine Konzeſſion für die delaufſchließung über eine ſehr große Anzahl von Hektaren hat erteilen 21• laſſen. Rhenania-Kunheim Verein Chemiſcher Jabriken Ach. in Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1925 einen Roh⸗ gewinn von 6 184833. Anderſeits erforderten allgemeine Un⸗ N Rurszeitel der Neuen Mannhelmer Zoſtung dieen und Auslandsanleſhen in Prozenten. bei Stückenotlerungen in Mark je Stück. ſind Terminkurſe während ſich die mit 4. verſehenen noch in Bi⸗e verſtehen. Frankfurter Vörſe vom 24. Junf. mit T verſehenen Werte Vankt⸗ Albtien. Trauspork⸗Aklien. ſenainger Unton. u 24. 29.24. C 188,2186,0 daß D. Creditbk=20 Thein Braunk. 167,0 107,s Faberd Joß⸗ Wlei Jantee Bank. 757700150,5 Salzw. Heilbronn 96,.— Mühlh.—.—— e 52,0 180,5 Tellus Bergbau⸗ 73.—73,— J. G. Farbenind. 233.0231.0 8 wee 1 5 Fiee nschn e e er 0„U.— 2 * ſankver. 96,2595.— an 1 140.9 1 Aeirergendels—.—1³5 2558 Carls 184,6 e 147 5 Carls Nrddeutſch. Lloyd 144,7 .Feinmech. Jetter, 67.—66 144 Sranft Bi it 437— —2 Idom.n. Privath.—.— 116, Oeſter.⸗Al. St... ,— Fuchswaggon- T. 0,560.850 Ideale Dank⸗ 142.7444.) Boltimore& Opio 80.—60.— a 50 94.60 55 55 96,.—95.— 1 ritzner M. Durl. 94, 95 dpethetenbl. 140.0 fl rune- Alnern Grleſtw Müm 165—— de erſee · Bant 98.— 102.0 Eichb.⸗Mannh. + 60.— 69,— Grün, Bilfinger · 92.20—.— 142⁵.0 HaideNeu, Nähm—.— 4 Hammer ſen.50.81, 31,5029,75 irſchKupf.u. Met.—,. Zoch unb kleſbau 80,5 Holzmann, Phil. 72.— 70 Holzverkohl. Ind. 56,50.55, 25 H. Kempf⸗Sternb. 142,0 Mainzer St.⸗A.— Schöſferh. Bindg. 210,0210,0 Schwargz⸗Storch 117.7116.0 Werger 1270 125.0 Adt, ane„ llee ulatoren.— Abler! Oppenbein—.——.— Junghans Stam. 80.5080. 40 Adler Kleyer.. 79.—79,— Kammg. Kaiſersl. 93,.— 9 ank e E. G. St.⸗A. 115 10 50 ein. Creditbank 108 Aſchaff. Buntpap. 121.7121,0 Kemp, Stettin.0,340—.— e Aant Aſchaf. Zellſtoff: 100.0 100.0 Kleinc 2 Bedier 65.——, 0 0,1070 Bahnbed. Darmfſt. 20,50 20,50 Tnorr, Heilbronn 93.00).— 5,10 Bad. Elektr.—..—. Konſerven Braun 35,.—40,.— — Bad. Maſch. Durl.—.——,— Krauß& Co., Lock. 55.— Baſt.⸗G.„—80,— ILahmeyer& Co. 122,5 Bahriſch. Spiegel 42,00—.— Lech Augsburg.110,7 Beck Aene—. 42.— Lederwerk Rothe——80, 1Bergm. Elektr. 121,0 Ludwigsh. Walzm 74.—74.— Bing Metallwerke 50,.— Lutz Maſchinen—.—. Brem.⸗Beſigh. Oel 45.— Lux ſche Induſtr.—.——, Fement Heidelb. 100,0ſ99,75 Main raf twerke 95,7596,.— Cement Karlſtadt 123,0 111,0 Miag, Mühlb. 120.—.— Chamotte Annaw. 44.——.— Mez Söhne Cont. Nürnb. Vag. 80,.— Motoren Deutz—.— Daimler Motor 74.— Motorf. Oberürſ.— .Gold-u..-Anſt 145.0 Neckar. Fahrzg. 89,75 Dyckerh.& Widm. 40.25 Nrh. Leder Spier 48,.— Dingler Zweibrück 5,25 5,.— Peter Union Felft. 86.— Dürkoppwerk—.—Ff. Nähm. Kayſer 40.— Düſſeld-Rat. Hürr 40.— Philipps.-G. Irk 30.— —.——.— Eiſen Kaiſerslaut. 24,— Porzellan 116,0116,2 TElr. Licht u. Kr. 144,0144.0 Rein. Gedb& 57.—58.—Elf. Bad. Wolle.—.— Rheinmetall.. 63.50 61½75[Cmagßrankſurt⸗..272(0. Rheinelektr. Sta. 113,8 97,—Rh. Maſch. Leud.—,— .Sereinsbank 34,2864,35 1 Fisconto-Geſ. 138,9134,7 tesdner Bani 119,7118.5 Aäre Hop Jent 96,75 88,15 AMüe„.⸗G 486.7185.0 Aätteld.Cred. B 105,7 108,7 dennberg. Vs.⸗B.—,—.— r 505.- Bt. 103.0 14.0 ſer Hyp.⸗Bk. 102, gached— 1 153,5 zener Banlver. 1251 nef. Allg. Ver 5 45.— R. u. Mitv.—.—. eertzagez Hubchumer Guß. 4209.1190 Idderus Eiſen 75.2874,50 98 bweſtmb.derg 122.024“5 Icchwell. Bergwri 128,2125,5 elſent. Bergw. 133,535,7 Tolenk. Gußſtahl—.—28,— da Bergbau. 136,0136.4 Nall ſchersleben 146,00189,7 dall Saldet.—— 10 Weſteregeln 148,5 Wner. Werte 8 Iöbannesmannr. 0— AnEiſen(Caro 83. doich Kaeen 10%9,„Enaflle St. Ullrich 38.50 Da t.—.— 152,5 Sch. 90,.— die Auszahlung erfolgen. koſten, Patente, Verſuchskoſten uſw. 3 436 022, Steuern 1 245 990% und Abſchreibungen 1 279 317, ſo daß einſchl. 122 367 Vor⸗ trag ein Reingewinn von 345 871 verbleibt. Die Ver⸗ waltung ſchlägt vor, hiervon 5944 als 6 v. H. Dividende auf nom. 40 560 ½ VA. bzw. 9 v. H. Dividende auf die im Laufe des Jahres 1925 mit 25 v. H. eingezahlten, inzwiſchen vollbezahlten nom. 240 000 VA. zu verwenden und den Reſt mit 339 928. auf neue Rechnung vorzutragen. Bilanz(in Mill.): Grund⸗ ſtücke und Gebäude 17,161, Maſchinen und Apparate 8,438, Vorräte 6,779, Wertpapiere und Beteiligungen 4,468, Kaſſe, Wechſel, Poſt⸗ ſcheck, Giro 0,144 Hypoiheken 0,030, Debitoren 5,105, Bankguthaben 0,860, Interimsbuchungen 0,074. Dagegen StA. 20, VA. 0,540, geſetzl. Reſerve 3,700, allgemeiner Unterſtützungsfonds 2,003, Auf⸗ wertungsverpflichtungen und Rücklagen 3,203, Obligationen 0,547, Hypotheken 0,699, Guthaben der Angeſtellten uſw. 0,697, Kreditoren 5,300, Bankverpflichtungen 5,826, Interimsbuchungen 0,197. Die im Sommer 1924 und Anfang 1925 zwiſchen der Rhenania, Ver⸗ ein Chemiſcher Fabriken, AG., und der Chemiſchen Fabriken Kun⸗ heim u. Co. AG. getroffenen Vereinbarungen ſind bekanntlich mit Wirkung vom 1. Jan. 1925 durch eine Vollfuſion erſetzt wor⸗ den. Die Fuſion iſt durchgeführt und der vorgeſehene Aktien⸗ umtauſch wird demnächſt vorgenommen werden. Nach dem Geſchäftsbericht iſt der allgemeine Verlauf des GJ. 1925 ſehr ungleichmäßig geweſen. Die vielfachen Schwankungen, die teilweiſe mit ſtarken Preisrückgängen verbunden waren, haben die Betriebsverhältniſſe der Werke und das Jahresergebnis ungünſtig beeinflußt. Trotzdem konnte die Geſamterzeugung gegenüber dem Vorjahr geſteigert und ein beträchtlich höherer Umſatz erzielt wer⸗ den. Die Umſatzſteigerung verteilte ſich gleichmäßig au' In⸗ und Ausland. Durch Senkung der Geſtehungskoſten konnte ſich die Geſellſchaft der vielfach weichenden Preistendenz anpaſſen. Trotz aller Schwierigkeiten glaubt die Geſellſchaft doch das Ergebnis des Jahres 1925 als ein Fortſchritt gegenüber dem Vorjahr bezeichnen zu können. Paul Hartmann AG. in Heidenheim. Nach 71 156(70 638) Abſchreibungen Ueberſchuß von 70 273(63 758).%, aus dem ſatzungsgemäß 6 v. H.„Dividende auf die VA. ausgeſchüttet werden. Der Reſt von 60 673/ wird auf neue Rechnung vorgetragen. Nach dem Geſchäftsbericht iſt einerſeits eine ganz erhebliche Zunahme des Umſatzes zu verzeichnen, andererſeits waren die Verkaufs⸗ preiſe gußerordentlich gedrückt und der auf das allgemeine Er⸗ werbsleben ſtark ſchädigend einwirkende Einfluß der Eiger⸗ betriebe der Krankenkaſſen machte ſich auch hier in ſehr nachteiliger Weiſe geltend. Auch die rückgängige Bewegung am Baumwollmarkt brachte Einbußen mit ſich. Die deu ſch- ruſſiſchen Garantiegeſchäfte Der internationale Ausſchuß für die Lieferungsgeſchäfte nach Rußland, für die die Reichsgarantie beanſprucht wird, hat in ſeinen allwöchentlich ſtattfindenden Sitzungen bisher die Genehmigung zu Liefergeſchäften in höhe von insgeſamt 6 Mill.„ erteilt. Darunter befinden ſich vorwiegend Aufträge für leichtere Inſtallatio⸗ nen auf die kürzere Kreditfriſt. Daneben ſchwebt auch noch die Behandlung einer Reihe von Anträgen für langfriſtige ſchwere Inſtallation, die ſich aber teilweiſe dadurch verzögert, daß die ſogenannten Teilprogramme noch nicht zur Verfügung ge⸗ ſtellt ſind. Es iſt verſtändlich, daß in dem gegenwärtigen Stadium der Finanzierung der 300⸗Milliarden⸗Garantie die Anträge ſpärlicher einlaufen, da man vielfach zunächſt auf eine Klärung der Situation in dieſer Hinſicht warten wird. Dabei muß aber betont werden, daß von einem Abbruch dieſer Jinanzierungsverhandluugen in keinem Sinne und in keiner Kichtung die Rede ſein kann. Gerade in dieſer Frage wird vielmehr fortgeſetzt weiter verhandelt, und es kann nur hinderlich und unerwünſcht ſein, wenn gerade in dieſem Stadium und bei den unleugbar vorhandenen Schwierig⸗ keiten behauptet wird, daß es bereits zu einem Abbruch der Ver⸗ handlungen gekommen ſei, wenn auch freilich hinzugefügt wird, daß gegenwärtig die Verbindung zwiſchen den Parteien wiederher⸗ geſtellt ſei. Insbeſondere kann es nur ganz falſche Anſchauungen erwecken, wenn dabei von Vermittlungsvorſchlägen der deutſchen Regie⸗ rung und von einer veränderten Stellungnahme der deutſchen Banken geſprochen wird. Wie von der J. u. H. zuverläſſig mit⸗ geteilt werden kann, iſt die Situation eben die, daß man ſich fort⸗ lauf end in weiteren Verhandlungen befindet, bei denen ſelbſtverſtändlich ein Entgegenkommen von der einen oder anderen Seite in Frage kommt, um das beiden Vertragsſeiten erwünſchte Ziel zu erreichen. z0: Aeberweiſung der erſten Rale des 30-Millionen⸗Kredits an die Deutſche Gekreidehandels.m..9. Nachdem der Reichsrat, wohl auch als Ergebnis der Münchner Ernährungsminiſter⸗Konferenz Abänderungsanträge zu dem Wene be und zu den Satzungen der Deutſchen Getreidehandels Gem. b. H. nicht geſtellt hat, iſt nunmehr endgültig die parlamentariſche Behandlung der Ueberweiſung des 30⸗Millionen⸗Kredits erledigt. Damit kann alſo Sie wird denn auch, wie verlautet, 2 0 28.24. 23 Ahenania Aachen 90.—84.— Zelſt. Waldhof St 147,0 Riebeck Montan. 123,5 124,0 Jucherſ B, Walch. 1 8—.— Teagee e 1058 189 0 er Hedren 9. 5. Schußg, 96.85.875 1Rüttgerswerke. 102,5106,0 Zuckerf. Heilbronn 73.—71.— 4% D. Schußg. 14 5,65 5,575 Schlinck& C. Hbg.—.——.— 5 uckerf. Offſtein 92,5098,— Sparprämie. 1919—.——.— 55,88 7 ucker * 24. 23. 147.808% O. Reichsanl. O,370 70,75 4½% 6 9.⸗Sch.—.— Schnellpr. Frank. 55.—„Rheingau 72.5070,55% Pr. Schatzanw.—.— Schramm Lackf. 62.25 64,25 Juckerf. Stuttgart 78.50.74.50,4% do ISchuckert, Nebg. 118,0118,8 e e 0,370 do.—.— 0 Schuhfabrit Herz 30,——.— Seilinbuſtr. Wolff 42,50—,— Denz TSiemenss Halst 171,0 7l,8 555 Draht- Mansfelber— 1987 10555 3¼% do. ab 806 2 ee ee Ahrenigd ee d ee en Ver- Peaſe Beif 47.— bem. Kohtenant. 14.—14.10%% do. ..ch. Ind.Mainz— Jeſtverziusliche Werte. 35 Jent e 128,0 4% /% Mhm.1914—.— er, Zellſt. Berlin—.— 0 80e S. 30. 00 4½%„ 111 Poigt K Haff. St. 98,—86,— 8,% St. Reichsank. 0, 4000, 405/—5 Polthom. Seil.K 36,50 35.— 4% do unk. b. 1925————4% Säch. St..18—,— Wayß& Freptag 100,0101,0%%%.Reichsanl 0,370—.—4% Württ. k. 1915 0, 400 0,370 Verliner Börſe vom 24. Juni. ee e Barmer Bankoer. 97.50f84.30 Anhalt. Kohlenw. 60,—70,78 Peutf ee 113,0(120,5 1BBerl. Handelsg. 167,0185,0 Anmener Gußſtah——88.— Wolltd. 45,— 42,.— TCom.u. Privatb. 117,0116,5 Aua Zeilſt.. 09,—94,— Seutſch. Elſenh.. 47,15 1 Darmſt...⸗B. 151,7 Augsb.⸗AbMaſch 86,—86,— Donnersmarckh.. 72.—7 1 Deutſche Bank 142.0 Balcke Maſchin.—.—. Dürener Metall. 69,.— +THt. Ueberſee Bk. 100.0 Meguin, 37,50 Dürkoppwerke 57,2556,.— IDisc Command. 130,0 135,0J P. Bemberg 164, Donamit Nobel 114,5118 JDresdner Bank 120,0 1Bergmann Elkt. 121,3 Elberfeld. Kupfer———. J Mitteld. Kredb. 100,7 Berl,⸗Guß, Hut 152,0152,5 Elettr. Lieferung. 183,7 Reichsbank.. 154,0 Berlingtarlsr Ind—18.— TLEltte. Licht u. Kr. 142,5 Rhein Ereditbank 106.0 2BBerlin. Maſchb. 78,5079,— Emaille Ullrich..2535.50 Süddeutſch. Disc. 106,0.110,0 Perzelius Bergiw. 44,28,48,50 Enzinger⸗Union 77.5078,50 Trausport⸗Akktien. Ding Nürnberg. 50,—49,65 Eſchw. Bergwert 125,5128 8 127 3 8 3,40 Piemarahütte J. G. Farhenind. 251.02 80 U Eu. Jageh 165.g Hebr Pöhiere 5 205 Feieng uk. 0 e de 12— 1500 N. Faer 47e J—— 5.⸗Beſigh. elf.— u Toacg 5 1407 167 15 Waien 1 8 ae e.500 N„Buderus Eiſenw. 71, 13.„Süpamerita 119,) 119.5 Chem. gae 69.—85.— 144,8 Chem. Gelſenk.. 93,.—92,.— 40,25 Freiverkehrs⸗Kurſe. Sceeee, %abAn!v1919—.— „ —.—.57 4% en Ff. B. ſay. Pf. E..—.— .650 105 —.— 48.— 128,0 69,75 85% 5 Bauk⸗Akkien. Bank f. el. Werte 99,.—100,1 97.50 168.0 122.7 — Gebhard Textil. 78,75 IHanſa Dſchiff 142,0 Chem. Albert„121,7124.2 Alezanderwerk, 66,50ʃ61,50 9 58 elſenk. Gußſtah. 27.—24,75 145)— Genſchow& Es. 51,25051.85 * and⸗ 5 1 79.50 Concord. Spinner 72,—10,25 German. Portl-3. 115.0119,0 erein. Elbeſchiff 40. Daimler Motoren 72,—69,15 Jerresheim. Glas 129,5,128,0 Induſtrie⸗Aktien. Deſſauer Gas 126,5 123.2 TGeſ..eltt. Unter. 180,0 160,7 Aceumulatoren. 136,0180,7 1 Oiſch.-Luxemb. 121,5,125,0 Gebr. Goedhardt 61,—62,80 Abler& Oppenh.——,— D,Eiſenb.⸗ Signl. 69,—.70,25 Goldſchmidt, Th. 88,— 86.— Adlerwerke... 78,7565,— J Deutſche Erböl 183,5188,0 Goerz C.... 38,2588, .-G f. Verkhrsw. 125,0 128,0 Peutſch. Gußſtahl 72.—74.— Goſhger Waggon 47,2847.50 Deutſche Kabelw, 70,85178,25 Griner Neſchln. 95,—94,.— 24 0,470 75 Müllheim Berg. bereits am Mittwoch vorgenommen, allerdings nur mit einer Rate von 6 Mill.. Die Frage, weshalb eine ratenweiſe Ueberweiſung erfolgt, dürfte ſich dahin beantworten laſſen, daß der Kreditbetrag inzwiſchen anderweit angelegt worden iſt und erſt in gewiſſer, nicht allzu langer Zeit freigemacht werden kann. Die Täligkeit der Getreidehandel...9. wird ſomit mit Beginn der Ernie einſetzen können. Ungeklärt iſt noch immer die Frage des Beirates. Vörſenberichte vom 24. Juni 1920 Mannheim: Abgeſchwächt Die Tendenz am Aktienmarkt war heute zunächſt abgeſchwächt, im Verlaufe konnten die Kurſe wieder anziehen. Sehr feſt lagen beſonders Elektro⸗Aktien im Terminhandel. Der Kaſſamarkt war ruhig bei behaupteten Kurſen. Es notierten: Badiſche Bank 142., Rhein. Creditbank 106, Südd. Disconto 106, Anilin 230, Rhenania 84, Kleinlein 130., Mannheimer Verſicherung 84, Oberrgeiniſche 140, Benz 70,75, Enzinger 77 ex. Div., Gebr. Fahr 46,50, Ger⸗ mania⸗Linoleum 150, Mannheimer Gummi 58, NSu. 88, Zement Heidelberg 99,50, Rheinelektra 112,50, Wayß u. Freytag 101, Weſteregeln 150., Zellſtoff Waldhof 148, Zuckerfabrik Franken⸗ thal 61, Waghäuſel 72, alte Rheinbriefe 10,35. Frankfurt: überwiegend ſchwächer und zurückhalkend Nachdem die Börſe jetzt eine außerordentliche Aufwärts⸗ bewegung hinter ſich gebracht hat, iſt heute eine ganz normale Tendenzänderung eingetreten, da man jetzt dazu übergeght, die erzielten Kursgewinne zu realiſieren. Die Nähe des Ultimo gibt dazu auch einen äußeren Anſtoß, während anderſeits auch die innenpolitiſche Lage zur Vorſicht mahnt, beſonders angeſichts der außerordentlich hohen Kurſe. Bei allen variablen Werten ergaben ſich Kursverluſte von—3 v.., von denen nur die Elektrowerte verſchont blieben, die im Gegenteil ſich beſſern konnten und im Anſchluß an die geſtrige Abendbörſe weiter geſucht blieben. Die J. G. Farben waren vormittags bis 228 gedrückt, konnten ſich aber an der Börſe ſelbſt etwas erholen auf die Nachricht von den Preis⸗ konventionsverhandlungen in der ſchweizer chemiſchen Induſtrie, die vor einem nahen Abſchluß ſtehen ſollen. Banken waren vernach⸗ läſſigt und ebenfalls—2 v. H. ſchwächer, ebenſo die Motorenwerte. Großes Intereſſe beſtand dagegen für Rütgerswerke, die bis 105 geſteigert waren. Im Freiverkehr war die Tendenz ſchwach bei ſehr ſtillem Geſchäft. Verliner Deviſen Diskonkſätze: Neichsbaulk 8½, Lombard 7½, Privaf 4% v. H. Der Produktenmarkt iſt nach wie vor durch die Ungewißheit über die Zollregelung, ſowie infolge der ungeklärten Ernteaus chten unſicher in der Preisgeſtaltung. Verlangt wird für Manjitoba 1 Baruſſo 76 Kg. 15,40, Auſtral 17,30, Canſas per Juli 14,70, per Auguſt 14,35 hfl., alles cif Mannheim. Inlandweizen nicht an⸗ geboten. Inlandroggen 22„¼, Auslandroggen 22,75—23, Inland⸗ hafer ohne Angebot, Auslandhafer 19,25—23,50, ausl. Braugerſte feſter 27—27,50, Futtergerſte 19—21, Mais gelbes altes 17,8, neues 18,50, Bierkreber 14—14,50, Weizenmehl ſüdd. 42,50—43, Roggenmehl 65 proz. 29,75—32, 60 proz. 30,75—33,50, Weizen⸗ brotmehl füdd. 28—32, Weizenfuttermehl 10,75, Weizenkleie 8,25, Roggenkleie 11,00 l. 2·: Mannheimer Viehmarkt vom 24. Juni. Dem heutigen Vieh⸗ markt waren zugetrieben und wurden bezahlt(Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht in./l): 109 Kälber:——, 62—65, 56—60, 50—56, 45—50; 15 Schafe: 40—44; 39 Schweine(alter Beſt. 70): 76—78, 76—78, 78—79, 76—77, 75—76, 74—75, 58—64; 716 Ferkel und Läufer 22—60; 4 Ziegen. ſam geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln und Läufern ruhig, Ueberſtand. 24. 68,50 61.,50 Grgetn M 28.J 24 rerftw. Mhm.6e%—.——.— Gebhr. Großmann 58,2555,— Grün& Bilfinger 85.—88.— Gruſchwitz Textil 46.50 Hackethal Draht 76,25 Halleſche Maſch.. 138.5140,5 Hammerſ. Spinn. 83,5083.— Hannoyv. M. Egeſt. 68,.—66,.— Hann. Waggon. 16,2516,— Hanſa Lloyd... 51.5050,25 Hbg.⸗Wien Jum. 65,5065,75 Harkort Bergwrk. 72,—68, Harpen. Bergbau 138.01840 Hartmann Maſch, 38,1537,50 Hedwigshütte 63,7562,50 Hilperk Maſch.. 29.5928,25 Hindr.& Aufferm. 87,5075,50 Zurſch Kupfer 112,0111,0 Hirſchberg Leder. 75.—75.— 1Hoeſch Eiſ. u. St. 115.0115,0 ohenlohe⸗Werk. 16,50 16.25 hil. Holzmann t 71,7578.— —160,50 27.25 129,2 23. Toberſchl. E. Bed. 68.— J Oberſchl. Eiſen 61,25 JoOberſchl. Koksw. 83,.—82,.— 1Orenſt.& Koppel 69.—87.— TPhönix Vergb. 100,0ſ99.— Rathgeber Wagg. 42,50.—.— 1 156,0156,0 1Rhein Braunkhl. 169.0167.5 Rhein. Chamotte. 48,5048,25 Rhein. Elektrizität 111,0—.— Rhein. Maſch Led. 25,— 20,25 1Rheinſtahl... 133.0,128,3 Rhenania Chem. 79,2585,— Romb. Hütten. 25,—24,15 Roſitzer Braunk. 62.——.— Roſitzer Zucker. 63.— 60,50 1Rütgerswerke. 103,0—.— 8 11 55 557 4% 37 f̃ů**„ Sotoitt. 427,0 l0!„ Scheidemandel 34.—33,65% mer 9 Sggubert 4 Satg. 14552 34 Prß. Konſols 0,388 ISchuckert Ko. 107,7 118.0%„ 840 Siemens Elektr.—.———4, N= 55 5 TSiem.& Halske 170,0 4½¼ Baper. Anl..898 Sinner.-G.. 72,25 63,253/% Baper-Anl..388 Stettiner Vulkan 36.35 5,% B. Kohlenanl. 12,88 toehrammgrn 118.0 5% Prß. Kalianl. 5,80 8,8 Stoewer Nähm. 88,85 Roggenwert. Je J⸗ Südd. Immobil.—.—54 Teichgräber.„ 2,15 Teleph. Berliner 86,.— Thoerl Oelfabrik. 62,75 Unionwerte Maſch 55,.—45.— Ver. B. Frkf. Gum. 54,.— 61,25 Heldburg 22 Hochfrequenz.. 115,6118,0 Krügershall Hand 108.007,0 Petersb. Int. Ronnenberg. 85 Ruſſenbank... 3, Sichel& Co....28.25 Sloman Salpeter 60⸗7072 59 Südſee Phosphat 60,2580.— 8 38, 8 a) Neichs⸗u. Staatspap. Goldanleihe.. 98,.— Dollarſchätze.. Reichsſchatz. IV.V 0,3400 IX 0,340%0 5 1924er 0,3400 5% D. Reichsanl. 0,3950 - —— oörchwerke..63, Humboldt Maſch. 49.— I+Ilſe Bergbau. 127.0 M. Jüdel& Co. 84,5084,— Gebr. Junghans 36.65 88,75 Kahla Porzellan. 86,5086,75 Kaliw. Aſchersl.. 144,2138.5 Karlsr. Maſchin. 39.5035,25 Kattowitz. Berg. 11,5012,45 C. M. Kemp.. Klöcknerwerke. 93,7593,25 C. H. Knorr.. 87.—96,75 Kollm.& Jourdan 53,5052.— Köln Rottweiler. 117,1115,6Ver. Chem. Charl. 120,0128.0 Gebr. Körting. 88.2589,25 V. Otſch. Nickelw. 143,0140,2 e Cell. 42,—40.— VGlanzſtoff. Elbf. 265,0265,0 882 88 SSSSS 5% Sächſ. Braunk 2,76 2, „Landſch. Rogg. 6,80.25 e e 4% Oeſt. 4% 7 0 4¼%„Silberrte.— 4½%»„ Papierrte.— chatza.—.—17. „Goldrente 17,2518,50 Koffhäuſer Hütte.——55,15 V. Schuhf Brng W 39.5039,50 Lahmeyer& Co. 122.0 128.0 VStahlw v. d. Zyp 183,0——4% Türk. Ad.⸗Anl.—.— Laurahütte.... 39,2589,18 Ver. Ultramarinf. 127.0129,74%„ Bagd.⸗Eiſ.] 21.— Linde's Eismaſch. 142,7 144.0 Vogtländ. Maſch. 43,—43,.—4%„„ 11 14, Lindenberg... 38,2536,50 Wanderer⸗Werke 146,8 145,0,4/ Türt.unif Ant.— Carl Lin 2 130,0129,0 Weſer Akt.⸗Geſ..—.——4%„Zollob. 1911 13,.— Lingel 295 fabr. 38,.—84.— Weſtereg. Alkali. 151,0149,7„400-.-Los—— Jente&Hoſſm.. 64,—62,50 Wicking⸗Cement. 122,5 125,04½% USt.-R1918 15,90 Ludww. LoewedCo 178,0175,0 WieslochTonwar. 76,—75,—4½%,„„ 1914—.— C. Lorenz.. 111,0110,0 Wittener Stahl 78,5079,5004%„„Goldrte 17,90 Lothr. Portl.⸗Cem.35 1,90 Wittener Gußſtahl 54,2555,254%„„ Kronx. 1,17 Magirus.-⸗G. 59.—57.— 2 Buckau. 39,—37,658% Oe. U. Stb. alte 18,10 IMannesmann. 116,7115,2 Zell 10 Verein. 67,75 68.25 Mansfeld. Aktien 103,6103,0 Zellſtoff Waldhof 146.0147.0 Mech. Web. Lind. 141,014178 Mix& Geneſt. 100,2100,2 Motoren Deutz. 52, 25052,50 Motorb. Mannh. 41.— 117.5 Neckar Fahrzt — 4% Oe. Goldprior. 8 50 .60% SüdöE.aß— .50%%„neue Pr.— 3%„Obligat.—.— 70 Anat. Ser.1 17.—17.— 72%„ 477% 11 14.— Ireiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kali...40,—38,.— Bergb. Präſid.—.——.— Benz⸗Motor 68,—70.— Deutſche Petrol. 90.—88,.— — — — — 39..87,—85.— Nocdd Wolkämm 113.511180 Plaueud...24.—14,—I4% Teguaalehec 32.5ct.. Amtlich 23 Juni 24 Junt Diskont in.⸗M. für G. B. G. B., Iſätze ½ Holland.. 100 Gulden 168.48 168.80 168,51 168,93 168,74 3,5 Buenos⸗Aires. I Peſ..689 1,6 1,683 1,6.688 10 Brüſſel.... 100 Franken 11˙9612.—12.08 12.1261.PC1„ Oslo 100 Kronen92.73 92,97 92,48] 92.72 112,80.5 Stocholm.. 100 Kronen 112.59 112,87 112.57 112,24 81.— 485 Kopenhagen.. 100 Kronen 111.31111,9 111,26 111.84 112.57 5,5 Danzig.. 100 Gulden 80,89 81,19 61,08 81.23 112,50 8 Liſſaboen. 100 Eskudo 21.875 21.,425 21.875 21.25 453,60 9 Helſingfors... 100 finnl. M. 10.585 10.585 10,55 10,59 81,.— 5 Italien„ 100 Sire 15,18 18.2115.2815,2981,. 7 London 1 Pfd. 20,413 20,465 20,413 20,465 20,48 5 New-⸗Dork,.„„ 1 Dollgr 4,195 4,205 4,195] 4,205 4,188 4 Paris. 100 Franken11.84] 11,9812,06] 12,10] 81.— 6 Schweiz.. 100 Franken 61.205 81.405 61,205 81,05 61.—.5 Spanien 100 Peſeten 68,01 68,1968,11658,29 61.— 5 . 1 Hen.666].870 1,886 1,870] 2,092].8 Konſtantmopel.. türk. Bfd. 224 225 2½8.24 15,4 10 Rio de Janeiro 1 Milreis 0,644].646] 0,666].668.362.5 Wien 00 Schilling 59,35 59,40 39,36 89,50— 755 Prag 100 Kronen 12,42 12.40 12,418] 12,458 85,062 8 Südflawien. 100 Dinar.435.455 7,43 7,45.— 5 Sudapeſt.. 100 000 Kronen 5,87.,89.] 5,87 5,898 88,062 7 Sofia 100 Leva.025 3,085 3,022] 3082 81.— 10 Rüiesse Drachmen 5,29.81 5,29 5,9181.— 1⁰0 -: Mannheimer Produktenbörſe vom 24. Juni.(Eigenbericht.) 17,00 hfl. cif Mannheim, Manitoba II 16,50, Manitoba III 16,00, Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, lang⸗ 88 8% Roggenrentb. 6,49 90 7 b) Ausl. Nentenwerte. 9,69—%% „conv. Rte. 1,50—— 3% Oe-UiX Sr(74)— „17 15,3015 490 — S. Seite. Nr. 286 Neue Maunheimer Zeifung(Abend⸗Ausgade) Creęede- Schoflen aparte Fathenstellunge: — Mir.— Plg. Dosch-Seide Kunstseide, moderne Dessins 95. Affischungsraum 1 Stück Sahnen- torte U. 1 Tasse Haffee 40 pt. Mtr. .25, FTichiig Dilliq Jut Dascg-SlOHfE Schiweixer Voll- Voile 115 em breit, bedruckt 95 pig Kleider- Crępe bedruckt, schöne helle Farben Mtr. 8 8 Pig. Mtr. .45, Seiden-SfOffe Kunstseiden-Trikot 100 em br., großes Farbensortiment Mtr. 1 5 45 Mk. Taffet, reine Seide mod. Muster, f. eleg. Kleider, 80 br 1 A. 75 0 Sie sparen wenn Sie lhre abgefahrenen Reifen bekannten dauer. uns ausgeführten Arbeiten. abgeholt. Telefon 10635 ——— Kraftfahrer stoppl e konkurrenzlosen und in Deuts chland bis jetzt noch nicht RK E G O M- verfahren neugummieren, Duichschläge und Wulstbrüche reparieren lassen 30% Reifenkosten denn Ihre Reifen erhalten hierdurch doppelte Lebens- Kein Protektieren. Wir garantieren für alle von Reilen weiden auf Wunsch Südd. RECOMpNEU besellschaft m. h. H. H 7. 29 Gungbuschstr.) Mannheim f 7, 29(Jungbuschstr.) nach dem neuesten, 5102 8 Erste Anlage in Deutschland lür den Berirk Unterbaden, Pfalz Hessen Fahr Racll Spar' Zeit und Geldl ateme Zugsenen 127% een 422 m. Schim, von M. Bronze- 1 von M. 28- bis M 1007 Haartrockner M. 21 Jäger, D 5, *8160 Geſdverkeht. Taethetenre zu kaufen geſucht. An⸗ gebote unt, B. R.—5 — Nl 2 Auswanderer Welcher Herr od. Dam erteilt ob. leicht 2 engl. Unterricht? gebote unt B. F. 42. die Geſ t. Nichte, gute Er ſcheinung, mit etwa Suche für evgl., Mitte? 20er, Vermögen, Anbahnun mit einem Herrn 4 guten Verhältn., 9520 ſpäterer Helral. Zuſchrift unt. A. T. 35 an die Geſchäftsſtelle.⸗ Einem i. d. 40er Jahr, MOSercess8ss0e ſtehend. ſolid. geb. enn charaktervoll. Herrn mi⸗ ernſt. Lebensanſch., au mit bedingungalosem Rücksendungsrecht bei Nichtgefalſen liefere ich überallbin Modell 1926 von eleg. Aus- mein erstæl. Tourenrad sehen, leichtem Lauf und zuverläasigster Konstrukt'on. Ausgest mit Poppel- 1 Amm Hoppheim Die glückliche Geburf eines kräffigen Knaben zeigen hocherfreuf an 8237 Prof. A. Klein u. Frau NMia Alexendra. Narmheim-Heidelberg, den 22. Juni 1926. Piwatklinik Prol. Dr. Neu, Zähringerstr. 15 Zwangsversteigerung. Freitag. den 25. Juni 1926, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal O 6, 2 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege verſteigern: 1 Partie Anzug⸗ und Futterſtoffe. 1 Nüh⸗ maſchine. 1 Bücherſchrank, 1 Jagdgewehr⸗ ſchrank⸗ 1 Jahresuhr. 1 Herrenuhr. 1 Grammophon(Standapparat). 1 rollſtänd. Bürsbeinrichtung. mehrere Arbeitstiſche und -Schränke, 1 Transvortdreirad, 1 Part. Seife. ca. 300 Ka. verſchied. Parfüme zur Seifen⸗ herſtellung. 1 Partie Kerzen. 1 Standuhr. 1 Kafſenſchrank, verſchiedene Ladentheken. and ⸗Schränke und verſchied. andere Möbel. Um 4 Uhr nachmittags am Pfandort, Ver⸗ ſammlung: Spelzengärten, Reihe 5: 1 Holz⸗ ſchuppen. Mannheim. den 23 Juni 1926. Götz. Gerichtsvollzieher. Bad Seewen am Lowerzersee Nadhotel und Harhaus-NössIf' am Fuße des Rigi, ½ Stunde von Brunnen am Vierwaldſtätterſee, Eiſenhaltige Mineral⸗ bäder, Seebadanſtalt. Ruder⸗ u Angelſport. Ausgangspunkt für Bergtouren(Rigi, Mythen, Frohnalp). Penſion von Frcs..— an S250 Proſpekte. Im Winter: Savoy⸗Hotel Nervi (Genua) Frau C. Beeler habe ich durch 77 N von Obermeyer's 9 4 1 bh 4- 4 4 i 7 2 Medezina! beſeitigt K. K in G. Per St. M.—.65, 80% verſtärkt M..—. Zur Nachbehandlung iſt Herba⸗Creme beſonders zu empfehlen Zu hab. in allen Avotheten, Drogerien u. Parfümerlen Aagalet. Hebeaal 9 Morgen Freitag, den 25. Juni 1926 Gfohees Soflachtfest Rhenania-Kunheim Gemäߧ 44 Aufw.⸗Geſ. vom 16. Juli 1925 geben wir hiermit be⸗ kannt, daß den Altbeſitzern der in Mannheim vom Jahre 1899 Genußrechtsurkunden(Mäntel und Bogen mit einem Erneuerungs⸗ ſchein und 10 Gewinnanteilſcheinen) von je nom. RM. 100.— für iede Obligation im oſen Nennwert von Mk..000.— durch die Stellen zugefandt werden bei denen die Anmelduna als Altbeſitz erfolat iſt. Der neue Nennwert beträgt RM. 150.—. Der für die 4½% 6ige Anleihe des ehemaligen Vereins Chemiſcher Fabriken Mannheim vom Jahre 1919 im Deutſchen Reichsanzeiger am 7. Januar 1926 veröffentlichte Auf⸗ wertungsbetraa von RM. 25.— für nom. Mk. 1 000.—. iſt zem. Art. 31 der Durchführunas berordnung zum Aufwertungsgeſetz rechtskräftia geworden. Die Barablöſunga der den Altbeſitzern dieſer Anleihe zuſtehenden Genußrechte iſt bei der zuſtändigen Spruchſtelle beantragt. Wir fordern hiermit die Anleihegläubiger auf, die Mäntel der Teirſchuldverſchreibungen mit einem arithmetiſch geordneten Num⸗ mernverzeichnis nach Anleihen getrennt bis zum 31. Juli d. Is. bei einer der unten aufgeführten Banken zwecks Abſtempelung auf den neuen Nennbetrag einzureichen. Nach dieſem Datum erfolat die Ab⸗ ſtempelung nur noch bei dem A Schaaffhauſen'ſchen Bankverein.⸗G. Köln. Bei Einreichung der Teilſchuldverſchreibungen am Schalter der Banken erfolgt die Abſtempelung gebührenfrei, während bei Ueber⸗ ſendung durch die Poſt ſeitens der Banken die übliche Gebühr ge⸗ rechnet wird. Geeéichzeitig fordern wir die Anleihegläubiger auf gegen Einliefe⸗ rung des Erneuerunasſcheines und ertl. noch vorhandener Zinsſchein⸗ bogen die neuen Bogen mit Zinsſcheinen für die Zeit vom 1. Juli 1926 ff. zu erheben. Abſtempelungs- und Bogenausgabeſtellen ſind: A. Schaaffhauſen'ſcher Bankrerein A⸗G. Köln u. Aachen, Direction der Disconto⸗Geſellſchaft. Berlin und Frankfurt a.., Bank des Berliner Kaſſenvereins. Berlin, Deutſche Bank. Berlin, Aachen, Frankfurt a.., Köln und Maunheim. Dresdner Bank. Berlin, Aachen. Frankfurt a.., Köln und Maunheim, Bankbaus J. Dreyfus& Co., Berlin und Frankfurt a.., Creditbank. Berlin Frankfurt a.., Köln und aun Rheiniſche Ereditbank, Mannheim Süddeutſche Disconto⸗Gefellſchaft.⸗G., Mannheim. Berlin. im Juni 1926. Der Vorſtand. Mannheimer Glasmalerei Johannes Kriebifzsch gegr. 1890 gegr. 1890 Mannheim, Rennershofsiraße 14 Fernsprecher 87¹2 Anferſigung u. Wiederhersſellung von Glasmalerelen und Bleiverglasungen für Kirchen und Privaibaufen. Goldene NMedaille der Deufschen Glesmalerei-Aussſe llung, Kerlsruhe. 5106 Es ladet höflichst ein 8250 Als Sprechſtundenhilfe von einem Facharzt für 1. Juli geſucht. intelligentes Fräulein nicht älter als 18 Jahre, das Maſchinenſchrei⸗ ben kann und deſſen Angehörige hier wohnen. Aerztliche Fachkenntniſſe nicht erforderlich. Angebote mit Gehaltsanſpr. unter B. M. 53 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.*8251 Einige tüchtige Herren mit Verkaufstalent von eingeführter Firma der Bürobedarfsbranche geg. hohe Proviſion geſucht. Herren aus der Branche erhalten den Vorzug. Tüchtiges, ehrliches Ahmääcken welches kochen u. flicken kann u. qute Zeugniſſe hat, auf 1. Juli in kl Haushalt geſucht. Vor⸗ zuſtellen 10—12 u.—6 Utfene Stellen Tüchline 28271 Friseuse für Freitag u. Samstag üdnz. Nebenverdienst Reiſender. rout. Kraft, der täglich Verein Chemischer Fabriken.-., Berlin. %½%igen Anleihe der früheren.⸗G. für Chemiſche Induſtrie Grelael Torpedo“ vrima Berei fung: Continental-, 5 Iter H. Gartz. Berlzm 8 42. lockenlager, Innenltang(nicht geschweißtl) werden meine Rader komplett gefjefert mit Notar, Komet!· Freilauf mit Rucktritibremse, ersiłæl. Dunlop“, einjdhrigse schriſtl. Garantie auoꝶ ur Gummi bei angem. Anzahi. geg. bequeme Wochenxzahl. von nur G. M. Sie sich sofort dies Fahrrad kommen! Es ist für Sie ein Verdieneri Deun; Was Sie an Fanrgzeld und Zeit ersparen, bringt es Ihnen ein. Die Apschafſung ist ohne Kosten für Sie, wenn Sie Erspartes für die bequeme Rate verwenden!— Verlangen Sie sofort iilustrierten Prospekt gratis und freil .— Foasadang 410 77 KRrankhelishalber la. Exiſtenz, gut gehendes Engrosgeſchäft lägl. Bedarfsartikel(keine Lebensmittel) mit guter Barzahlungs⸗Kundſchaft ſofort preiswert zu verkaufſen. Große trockene Lager⸗ und Büro⸗ räume, beſchlagnahmefreie Wohnung m. Bad uſw. evtl. mit Einrichtung, kö nen mit über⸗ nommen werden. Erforderl. R. M. 15—20000 Nar ernſtl. Intereſſenten, die über genannten Betrag verfügen, wollen Angebdte unt. A. P. 31 an die ee ds. Bl. enee 1 ünstige Geicgennel! für beſſeres, junges Ehepaar. Elegant., mod kompl. Wohnzimmer. Schlaſ⸗ zimmer und Kücheneinrichtung. ganz neu, Teppiche, Bilder Vorhänge. Sofa. S ſſel, Kronleuchter, Stehlampe(Kriſtall), Kaf ſſee⸗, Mokka⸗ und Eß-Service, weazuashal ber ſofort zu verkaufen. 8279 Heidelberg, Bergſtr. 29 IV.— Tel. 1649. Antiquitäten. Eine Kupferstich-Sammlung im Auftrag ſowie Antike Möbel. Porzetlan, Fayence, Gemälde und fonſtige Alter- tümer zum Gebot abzugeben.*8223 L. 2, 8 Antiguitaten- Euun roosch. lielegenheitskauf: 1 Theke. 2 Ladentiſche, 3 eiſ. Konfekt.⸗Ständer billig abzugeb. 8252 Globus, P 3. 12. 2 FJeder⸗Rollen, 40—50 Ztr. Tragkr., 1 Bordwagen. 1 Feder⸗ Handwagen, faſt neu, zu verkaufen. 18244 Lortzingſtr. 44—46. Gr. Zimmertisch 130* 80 em, 2 Schub⸗ laden, preisw. zu verk. 210 b 1, 1. Stock 216 bei Ville 1 am liebſten Oststadt beſchlagnahmefrei, bis Spätjahr beziehbar b. größ Anzahlung zu kaufen gesucht. Angeb. u. X. S. 60 a d. (Geſchäftsſt. Bzoz7, Cob. Poppepwagen zu kaufen geſucht. 9 Angebote unt. 2 0. 8 d. Geſ—8151¹ K a uf mann sucht in guter, ruhiger Lage behaglich möbliertes Wohn- und Schlafzimmer Bad Bedingung. Angebote unter E. 0. 114 an die Geſchäftsſtelle dieſes Battes. Se5( 2 Laden 2 Büro-Raume per ſofort von angeſeh. —— zu. 95 geſucht m. Nebenraum, Innen⸗ Angebote m reis unt. ſtadt, für ſofort zu miet. A.. 41 a. d. Geſchäfts⸗ geſucht. Eilangebote unt. B. K. 51 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 8229 Tausche *8248 mit eig. Auto(4⸗Sitzer od. kl. Lieferw.) Kund⸗ ſchaft beſucht, z. Mitn. e. erſtkl. Artik geſucht. Angebote unt B. N 54 d. Geſchäftsſt. 8255 Srumpf- U. Wollwareu- diobhandlung sucht iüchtigen, ehrlichen und gewandten 8282 J9. Mann für Büro und Reise. Angeb. m Gehaltsangabe Ausführl Ange bFrau Wilh. Hermann, 3 5050n l Karl Ludwigſtr. 17. Geſchäftsſtelle. 48245 B3050 u. B. X 64 a. d. Geſchäſtsſt. e eeeeee Lohfling mit guter Schulbildung für Verlagsabteilung einer Buchdruckerei zum baldigen Eintritt Lesucht Bewerbung. m. Lebens⸗ 104 an lauf unt. A. D. Se502 die Geſchäftsſt. Suche per 1. 7. faccliges Mäuchen das in aller Hausarbeit und Wäſche bewandert und kinderlieb iſt. Adreſſe in d Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. B0g7 nachm ſofort geſucht bei Og. Fiſcher, E 2. 11. Stellen Gesuche chauffeur Suche für mein. durch⸗ aus tüchtig, alt. Fahrer, der ſämtl. Reparaturen ſelbſt. ausführt, Stellg. Sämtliche Führeeſcheine vorhanden. Angeb. unt Z. 2. 7 d. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. B. B3045 Geſchäftstochter* 96 Stelle alss e in Bäckerei o. Kolonial⸗ waren. Gefl. Ang. unt. B. E. 46 g. d. Seicht. 5 ee l ſtelle dſs. Bl. lee Unner parterre oder 1. Etage. zu Büro⸗Zwecken Nähe Hauptbahnhof od. Lin⸗ denhof p. ſof zu mieten geſucht. Au. m. Preis unter A 40 an die Geſchaftstele 48228 für ruhige 1 parterre, mögl. Innen⸗ ſtadt, von hieſig, Firma zu mieten geſucht. An⸗ gebote unt. B. L. 52 an die Geſchäftsl. 8249 3 Zimmer⸗Wohnung in Rheinau geg.—3 Zim⸗ mer in Mannheim. Gefl. Angebote unter B. A. 42 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 8232 1 Suche J Ummer und Hache im Zentrum der Stadt geg. 2 Zimmer u. Küche und Unkoſtenvergütung Angebote unt B. G. 48 d. Geſchäftsſt. 58240 dut Mäbl. Zimmer per 1 7. 26 von Kaufm. geſucht. Elekt. Licht Be⸗ dingung. Angebote mit Preisang. unt. B. J. 60 d. d. Geſchäftsſt. 8272 Tuanmer.fbe in Ludwigshafen neu herger. geg. gleiche in Mannheem z. 2905 (5 St.) Schrick, Hartman ußte 5 gemütv., wäre Gadeh geboten, in ein Geſchü einzuneiraten Penſion. Beamter bevol⸗ zugt Zuſchriften B. V. 62 a d. Geſchäff ſtelle—5 Bl. 82 5 er Ehe paar ſucht Eöhl. Jhatamag, (m. 2 Bett) u. Küche eon Küchenbenützung od. beb. leer. Angeb m Preieang u. B. V. 65 a. d Geſchäſt *8283 schõne Aain J. Lgenzang mit Hof und Hofeinfahrt zu günstigen Bedingungen per 1 Oktober zu vef- mieten. 5 Angebote unter E. C. 110 an die Geschältsstelle ds. Bl. 5100 3 Büroräume in der Hafenstraße per 1. juli zu ver 5 5 zeten. Justus Arnold, Kohleng obhan, s Hafenstr. 62 1. Kl ine Werkſtatt. ca. mit Kraftanlage. 2. Fabrillolal Sofort vermieihar, 5 mit ſehr 300 am groß, nebſt dazu gehörigem Kon Ea?15 5 — 90 qm groß. wre⸗ hellem Oberlicht, 10 inkl elektr Licht⸗ und Kraftanlage. 3. Fabrikſaal, ca. 1100 Glasbüro. Zentralheizung. am, mit eingebaut Licht⸗ u. Kra anlage und elektr. Aufzug. 4. Größere Keller ien. Käfertalerſtraße 162.— Telephou 2924. Aanenaden mit Warenübernahme in guter Lage ſofort zu vermieten. Erforderlich ca. 1500 Mk. Angebote unter B. B. 43 an die Geſchäftsſtelle.—8233 In neuem Hauſe der Oſtſtadt per ſofort 2 leere Ammer zu vermieten. Angebote unter B. P. 56 an die Geſchäftsſtelle. 8202 öbl. Zimmer Schreibtiſch, elektr. Licht, an ſolid. Heꝛrn per 1. Juli zu vermieten*8277 0 5, 14, 3. St. linſs. Sut möbl. Zimmer elekt. Licht, zu vermiet. evtl. Klavierbenützung. Luiſenring 17, 2. St. 48241 dut Höbl. Ammer m. el. Licht u. Schreibt. an nur beſſ. Herrn od Dame zu verm. 8247 Gontardſtr. 8, 2 Trepp. Möbl. Zimmer m. elekt. Licht an ſolid Herrn zu verm. 8230 S 6. 2, 2 Tr. rechts. Schün möbl. Ammer auf 1. Juli zu vermiet., auch an Eheleute. Näh. bei Klaus, Käfertaler⸗ ſtraße 32, rechts. 8239 Möbl. Zimme 9 mit oder ohne Koſt 26. d M. zu veamehh Langſtr. 81, 3. St. re B3059 58 Großes, aut möblierte Zimmef, mit 1 oder 2 Vetten vermieten 1 K 1. 4, 2 Treppe dabn mdöbl. ang, vermietet Stamitzſtr. 5. Einf. wöbl. Umag an ſol. Herrn p. 1. 201 zu Näh. II 7. 24.5 Gut Sha Wohnzimmer oder ef. Zimmer, ſep. Eing. Aniet, od. 1. Juli zu vernzt Laurentinsſtr. 1, 2. 828— 55 Ruhiges, ſchön möb!, Zimme evtl. Wohn⸗ u. S an gutſit. 9291 mieten.(Sch lobt unt. El. Licht, Tel. 8 d. Geſ hll — Schlalk, bl.f aalem Hauſe mit elektr Licht ele, beſſ Herrn zu bei li Tullaſtr. 18. e eeee miet, —. „„„„lseee r a n „„