Freitag, 25. Juni Wittag⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 287 Sezugspreiſe: In Manndeim und Umgebung ſrel ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohn⸗ Beſtellgelo. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftliche Derhältniſſe Nach orderung vorbehalten. Poſtſchecktont Nr 17590 Karlsruhe— Hauptgeſchäftsſtelle E 6..— Geſchäfts Nebenſtellen Waldhofſtraße 6. Schwetzinger ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl zwölfmal. Fernwrech⸗Anichlüſſe Nr. 7941 7042 7948. 7944 u. 7945 Beilagen: Sport und Spiel * 0 0 Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben * wird keine Verantwortung übecnommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz ⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben Jürſtenabfindung und Mieterſchutz Beſchlüſſe des Reichstags Berlin 25. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichs⸗ tag hat geſtern nur eine kurze Sitzung abgehalten. Ein vor anderen kundiger Thebaner in der Berliner Preſſe hatte ſie mit der Begrün⸗ dung angekündigt, das geſchehe mit beſonderer Rückſicht auf die Ver⸗ handlungen über die Fürſtenabfindung, Solches indes war ein Irr⸗ tum. Seit Jahresfriſt ungefähr iſt es Brauch geworden, an den Donnerstgen die Plenarberatungen auf 3 Stunden zu beſchränken und den Reſt des Nachmittags den Fraktionen zu reſervieren. Daß dieſe ſich dann geſtern ausſchließlich mit dem Fürſtenkompro⸗ miß beſchäftigt haben, iſt richtig. Aber wenn geringere Sorgen die Gemüter bedrücken, oder man ausnahmsweiſe einmal ganz sans souei dahin lebt, wäre man pünktlich zur Sekunde auseinandergegangen. Dieſe kurze Donnerstagſitzung verläuft allemale ohne Emotionen. Am liebſten widmet man ſie den ſogenannten kleinen Vorlagen, was auch geſtern geſchehen iſt. Dann hat man noch eine Weile über den Mie⸗ terſchutz geſtritten. Es ſtellt ſich immer mehr heraus, daß an eine Aufhebung der V nicht zu en iſt. Der Zentrumsſprecher bezeichnete ſie als ſchlechthin unmöglich, aber auch der Abgeordnete Winnefeld von der Deutſchen Volks⸗ partei und ſelbſt der deutſchnationale Redner mochten nur für einen langſamen Uebergang aus dem Zwang zur Freiheit plädie⸗ ren, wobei Her. Winnefeld ſo kühn war, daran zu erinnern, daß nicht nur von Hausagrariern geſündigt würde, daß bisweilen auch die Mieter(durch ſkandalöſe Wohnungsverkäufe) und gelegentlich auch die hohe Obrigkeit in der Geſtalt der Wohnungsämter, fehlen. Am Freitag wird man über alle dieſe Dinge und noch einige weitere konverſteren. Luſtlos, und mehr um die Zeit totzuſchlagen: Denn ſo lange man nicht genau weiß, wie der Handel über die Fürſtenabfin⸗ Ddung ausgeht, gleich dieſe Arbeit in der Vollverſammlung des Reichs⸗ lags ein wenig dem Schoppenhauerſchen„zielloſen Streben ins ere.“ Im allgemeinen war man, wie geſagt, was die Fürſtenabfindung ungeht, optimiſtiſcher geſtimmt als all die Tage zuvor. Der Optimis⸗ mus hat jetzt ſelbſt die Kreiſe ergriffen, die bisher düſtere Sorgen⸗ falten zur Schau trugen und die Reichstagsauflöſung als einzig mög⸗ lichen und logiſchen Aus veg bezeichneten. Nachdem die Deutſche Volkspartei dem ſozialdemokratiſchen Begehren zum§ 8 zugeſtimmt hatte, ſchien ihnen die Bahn zu glücklicherem Ende bereitet. Ganz ſo einfach liegen die Dinge vielleicht doch nicht. Was man zur Linken gewinnt, verliert man automatiſch auf der Rechten, droht ſogar inmit⸗ ten der eigenen Koalition verloren zu haben. Es iſt ja das Ver⸗ hängnis, daß in dieſem Reichstag Zweidrittel⸗Mehrheiten überhaupt nicht zuſtandekommen können, wenn nicht ſo oder ſo beide Flügel mittun. Wie das Kompromiß ſchließlich gefügt werden ſoll, iſt im Augenblick immer noch nicht abzuſehen: Früheſtens am Samstag hofft man ſoweit zu ſein. Dennoch herrſcht, wie feſtzuhalten ſein wird, keine Untergangsſtimmung im Reichstag. Es iſt nur ein Gefühl, von man ſich keine Rechenſchaft geben kann und für das gewiſſe Gründe ſich nicht beibringen laſſen, aber dieſes Gefühl umfängt ſchließlich alle: Irgendwie wird es doch noch geſchafft werden. Aus dem Sitzungsber cht Präſident Töbe eröffnet die Sitzung um.20 Uhr. Ein kommuniſtiſcher Antrag auf Einſtellung des Verfahrens wegen Hochverrat gegen die kommuniſtiſchen Abgeordneten Heckerr, Hörnle, Koenen, Pfeiffer, Remmele und Stoecker wird dem Ge⸗ ſchäftsordnungsausſchuß überwieſen. Das Geſetz über die Beſtellung von Pfandrechten an im Bau defindlichen Schiffen wird in 2. und 3. Leſung angenommen. Es itt am 15. Juli 1926 in Kraft. Zur Beratung kommt dann die orlage, durch die die Geſetze über den Verkehr mit unedlen Me⸗ allen und über den Verkehr mit Edelſteinen bis Ende 1926 ver⸗ längert werden ſollen. Der Diebſtahl von Gegenſtänden aus edlen Metallen, die dem öffentlichen Nutzen dienen oder öffentlich aus⸗ geſtellt ſind, ſoll ſtreng beſtraft werden. Abg. Meyer⸗Berlin(D. d..) wendet ſich gegen die Verlänge⸗ dung des Geſetzes über den Verkehr mit unedlen Metallen, da deſſen Reformbedürftigkeit allgemein anerkannt ſei. Die Verlängerung beider Geſetze wird in zweiter und dritter Leſung beſchloſſen. Der von der Deutſchen Volkspartei eingebrachte Geſetzentwurf auf Erhöhung der Altpenſionen wird auf Antrag des Abg. Gehrig(.) an den Haushaltsausſchuß zurückverwieſen, nach⸗ dem auch Staatsſekretär Kempner mit Rückſicht auf die Konſequen⸗ —2 der Vorlage eine nochmalige Ausſchußberatung für notwendig erklärt hat. Die zweite Beratung der Novelle zum Mieterſchutzge⸗ ſetz wird dann fortgeſetzt. Abg. Trommel(.) betont, die Wohnungszwangswirtſchaft könne nicht vollſtändig beſeitigt werden, ſolange die jetzigen Zu⸗ ſtände auf dem Bau⸗ und Wohnungsmarkt beſtehen bleiben. Ihre ufhebung würde dazu führen, daß an die Stelle der ſtaatlichen Jwangswirtſchaft eine private trete. Für neue Wohnungen könnte n der Zwangswirtſchaft abgeſehen werden. Abg. Winnefeld(D. Vp.) bedauert den unerfreulichen Streit zwiſchen Hausbeſitzern und Mietern. In dieſer Frage ſollte man vor allem das politiſche Moment ausſcheiden und nach einem ſozialen Ausgleich ſtreben. Ein geſunder Mieterſchutz ſei not⸗ endig. Die gewerblichen Räume ſollten aus der Zwangswirr⸗ ſchaft herausgenommen werden. Streitigkeiten müſſen einem ſchiedsgerichtlichen Verfahren unterworfen werden. Abg. Domſch⸗Dresden(Dutl.) ſtellt feſt, daß in Deutſchland mehrere 100 000 Wohnungen fehlen. In Berlin gebe es 76000 Wohnungsſuchende. Jeder nur möglichen Lockerung der Jwangswirtſchaft müſſe das Wort geredet weredn, wenn auch eine überſtürzte Aufhebung nicht möglich iſt. Bei gewerblichen Räumen kann eine Beſeitigung der Zwangswirtſchaft erfolgen. Die kleinen Nieter gewerblicher Räume dürften aber nicht in Schwierigkeiten gebracht werden. Der Redner empfiehlt Anträge ſeiner Fraktion. Abg. Höllein(Komm.) nennt die Vorlage den Ausdruck der kapitaliſtiſchen Brutalität. Die Regierung wolle damit die Auf⸗ hebung des Mieterſchutzes vorbereiten und damit das arbeitende Volk zur Wehrloſigkeit verurteilen. Darauf werden die Beratungen abgebrochen. Das Haus ver⸗ tagt ſich. Freitag 2 Uhr: Mieterſchutzgeſetz. Geſetz über die Un⸗ zuläſſigkeit eines Volksentſcheids in der Aufwertungsfrage. Schluß nach 4 Uhr. der Rechtsausſchuß über die Fürſtenabſindung E! Berlin, 25. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) In der geſtrigen Sitzung des Rechtsausſchuſſes wurde die Einzel⸗ beratung des Fürſtenabfindungsgeſetzes fortgeſetzt. Vor Eintritt in die Tagesordnung beantragte die kommuniſtiſche Partei, über jeden Paragraphen und Abſchnitt beſonders abzuſtimmen. In der Ge⸗ ſchäftsordnungsdebatte darüber erklärten die Deutſchnatio ⸗ nalen, ſie würden ſich bei allen Abſtimmungen wie bisher der Stimmeenthalten. Der Vorſitzende erklärt, er würde künftig über jeden Abſatz beſonders abſtimmen laſſen. Die Beratung wurde bei 8 8 fortgeſetzt, der beſtimmt: Ziviliſte, Kronfideikommißrenten, Krondodationsrenten und ähnliche Renten fallen, ſoweit ſie von dem Land„dem Fürſtenhaus oder einzelner ſeiner Mitglieder zur Beſtrei⸗ tung der Hofhaltung oder ſonſtiger Aufwendungen gewährt wurden, entſchädigungslos fort. Im übrigen gelten ſie als Privat⸗ 'yentum des Fürſtenhauſes, ſoweit ſie nicht Nutzungen von Ver⸗ mögensſtücken ſind, die nach der Feſtſtellung des Reichsſondergerichts Privateigentum des Fürſtenhauſes ſind, oder in die Streitmaſſe fallen. Ihr Kapitalwert iſt nach dem allgemeinen Aufwertungsgeſetz feſtzuſtellen. Die Sozialdemokraten beantragten unter Strei⸗ chung aller übrigen Abſchnitte dem§S 8 die Faſſung zu geben: Ziviliſte, Kronfideikommißrenten, Krondodationsrenten und ähnliche Renten fallen entſchädigungslos fort.. Abg. Dr. Wunderlich(.V..) erklärt: Es fällt meinen Freunden außerordentlich ſchwer, der ſozialdemokratiſchen Forde⸗ rung zuzuſtimmen, aber weil wir das Zuſtandekommen des Ge⸗ ſetzes mit der notwendigen Mehrheit für dringend notwendig halten ſind meine Freunde im Ausſchuß bereit, hier ein Opfer zu bringen vorbehaltlich der Zuſtimmung meiner Fraktion. Abg. Schulte(3Ztr.) erklärt die Zuſtimmung auch des Zen⸗ krums zu dem ſozialdemokratiſchen Antrag. Bei der Abſtimmung wurde der ſozialdemokratiſche Antrag mit 16:9 Stimmen bei drei Stimmenthaltungen angenommen. Dagegen ſtimmten die Deutſchnationalen und die Abgeordneten Dr. Pfleger(Bay. V..), Alpers(Wirtſch. Vg.) und Dr. Frick(Völk.) Die drei Kommuniſten enthielten ſich der Stimme. Die übrigen Abänderungsanträge zum§ 8 und die Faſſung der Regie rungsvorlage waren damit gefallen. Die 88—11 der Regierungsvorlage beſtimmen, was aus der Streitmaſſe dem Lande vorweg ohne Entſchädigung zu⸗ zuteilen iſt und was aus dem Privatvermögen der Fürſten mi! Entſchädigung an das Land abzutreten iſt. Die Bayeriſche Volks⸗ partei fragte, wie die Regierung den Ertragswert berechnen will, der für die Entſchädigung maßgebend ſein ſoll. Ein Regierungs⸗ vertreter antwortete, daß es ſich natürlich nur um den Er⸗ tragswert handele, der ſich aus der Verwendung der Parkanlagen. Schlöſſer uſw. in der bisherigen Weiſe ergibt. Man könne bei⸗ ſpielsweiſe eine Parkanlage nicht nach ſeinem Wert als Baugelände einſchätzen. Abg. Dr. Pfleger(Bayr. Vpt.) bezeichnete dieſe Ent⸗ ſchädigung als unbillig und behält ſich weitere Anträge vor. Ein Vertreter des Reichsjuſtizminiſteriums erklärte auf eine deutſch⸗ nationale Aeußerung. die Neichsregierung betrachte die in§ 9 be⸗ ſtimmte entſchädigungsloſe Enteignung von Schlöſſern, Theatern uſw. als verfaſſungsmäßig zuläſſig, weil ſie dem Wortlaut des Geſetzes entſprechend vom Lande aus Gründen der Kultur oder Volksgeſundheit in Anſpruch genommen werden. Der 8 9 wird ſchließlich gegen die Stimmen der drei Kommu⸗ niſten bei Stimmenthaltung der Sozialdemokraten und Deutſchnationalen angenommen. Der Ausſchuß vertagte ſich dann auf heute Freitag. Roch keine Löſung ſichtbar UBerlin, 25. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „Vorwärts“ berichtet heute früh: Die ſozialdemokratiſche Frak⸗ tion hätte geſtern abend beſchloſſen, auch in der Freitagsſitzung des Rechtsausſchuſſes ihre Anträge zu den noch unerledigten Paragraphen der Regierungsvorlage aufrecht zu erhalten. In einer neuen Sitzung am Freitag würde die Fraktion dann zu der Fürſtenabfindungs⸗ frage noch einmal Stellung nehmen. Der„parteioffiziöſe“ demo⸗ kratiſche Preſſedienſt, an ſich unter der neuen Leitung alles andere als ſozialiſtiſch⸗feindlich, mahnt die Sozialdemokratie, ihre Forde⸗ rungen nicht zu überſtürzen: Das Zugeſtändnis der Regierungs⸗ parteien an die Sozialdemokratie von geſtern bedeutet ja immerhin einen erſten Schritt zur Verſtändigung. Man wird dieſe Mahnung durchaus unterſtützen können. In der Sozialdemokratie ſoll ja, wie man ſich glaubhaft erzählt, die intereſſante, dem Kommunismus naheſtehende Rich⸗ tung von Tag zu Tag im Vordringen begriffen ſein. Man be⸗ ziffert ſie bereits auf 26 der Fraktion.() Aber wenn dieſe Richtung ſich nicht zurückdämmen läßt und Dr. Roſenfeld, der ja gerade kein glücklicher Sachverwalter in Kompromißangelegenheiten iſt, ſein Temperament nicht zügelt, wird man ſchwerlich ans Ziel kommen. Wir deuteten bereits an, daß innerhalb der Regierungs⸗ parteien bei großer Nachgiebigkeit gegen die Sozialdemokratie Schwierigkeiten entſtehen müßten. Die Bayeriſche Volkspartei hat ja ſchon geſtern beim§ 8 von der Koalition ſich getrennt. Die (Fortſetzung auf Seite A Anzeigenpreiſe nach Tariſ bel Vorauszahlung pro emp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. „Aus Jeit und Leben. Mannheimer Frauen-Jeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Wolt der Lechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Das neue Mieterſchutzgeſetz Von Senator a. D. Beythien, M. d. R. 1 Die Reichsgeſetze, welche die Zwangsbewirtſchaftung des Woh⸗ nungsweſens regeln, ſind hinſichtlich ihrer Wirkungsdauer mit Ab⸗ ſicht nur kurz befriſtet worden. Wenngleich Reichsregierung und Reichstagsmehrheit in der Abſchaffung zahlreicher Maßnahmen der Zwangswirtſchaft,— nicht zuletzt infolge des von der Deutſchen Volkspartei ausgeübten Drucks— Beachtliches geleiſtet haben, ſo geht es mit dem Abbau der Wohnungszwangswirtſchaft nur in einem recht langſamen Tempo vor ſich. Das mag wegen der Eigenart der Materie in mancher Hinſicht berechtigt ſein, aber dennoch könnte etwas mehr Mut nichts ſchaden. Daß man von der Notwendigkeit, allmählich zur freien Vewirtſchaftung wieder zurückzukehren, bei allen den Stellen überzeugt iſt, die nicht aus Parteidoktrin ſtark am Grund⸗ ſatz dauernden Zwanges feſthalten, geht aus der erwähnten Tatſache der ſtets kurzen Befriſtung der Zwangsgeſetze hervor. Gegen die geſchloſſen abgegebenen Stimmen der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volksparte' iſt ſeinerzeit das Reichsmietengeſetz ange⸗ nommen worden, das ſozialiſierenden Tendenzen huldigend und von der praktiſchen Entwicklung überholt im ganzen wenig befriedigende Wirkungen gezeitigt hat. Mehr als dieſes Geſetz iſt das Reichsgeſetz über den Mieterſchutz zwangsläufig entſtanden, aber auch dieſes erfordert in relativ kurzen Zeitperioden neue Durcharbeitung und Anpaſſung an die Grundforderungen logiſcher Wirtſchafts⸗ politik. Jedesmal, wenn die Neubearbeitung der Zwangsgeſetze beginnen ſoll, bemächtigt ſich der beteiligten Kreiſe der Hausbeſitzer und der ieterſchaft große Erregung. Dieſe äußert ſich in ſtarker Beein⸗ fluſſung der Fraktionen und der einzelnen, die Materie dearbeitenden Abgeordneten. Wer es ablehnt, wie das jeder nur ſeinem Gewiſſen und der Volksgeſamtheit verantwortliche Abgeordnete tun ſollte, als Beauftragter von Intereſſentengruppen zu wirken, muß die Fähigkeit haben, aus den vielfach extrem ge⸗ äußerten Wünſchen ſich für die Beſonderheit der Sache und der Zeitlage Beachtliches herauszuſchälen und für das Geſamtwohl zu geſtalten. Er muß die Drohungen, daß man ſeine Partei nicht wieder wählen würde, wenn nicht uſw., mit derjenigen Ruhe wür⸗ digen, welche treue Pflichterfüllung im Sinne des Ganzen verleiht. Auch bei der Behandlung des neuen Mieterſchutzgeſetzentwurfes hat es an ſolch unſachlicher Beeinfluſſung nicht gefehlt. Ein Beweis dafür daß Vorſchläge und Anträge nach den Geſetzen der Logik, der Gerechtigkeit und des praktiſchen Lebens diskutabel ſind, kann zu⸗ nächſt wohl darin gefunden werden, ob im Reichstagsausſchuß, der die wirklich Sachverſtändigen umfaßt, ſich eine beachtliche Zahl der Stimmen für dieſe Ausführungen und Anträge ergibt. Wenn man ſolcher Anſicht zuſtimmt, ſo hat der Vertreter der Wirtſchaft⸗ lichen Vereinigung im ganzen recht ſchlecht abgeſchnitten, denn für die Mehrzahl ſeiner Anträge ſah man bei der Abſtimmung nur ſeine eigene Hand erhoben. Ich erwähne dies, weil von den Vertretern verſchiedener Fraktionen im Ausſchuß erregte Klage dar⸗ über geführt wurde, daß die von dieſem Vertreter betriebene Be⸗ richterſtattung insbeſondere in Hausbeſitzerkreiſen zu Unrecht den Eindruck erweckte, außer ſeiner Fraktion hätten die übrigen bürgerlichen Parteien kein Verſtändnis für die Notlage der Haus⸗ beſitzerſchaft. Ja, daß die Berichterſtattung teilweiſe ſogar der ob⸗ jektiven Wahrheit zuwider erfolgte, ſei nur zur beſonderen Kenn⸗ zeichnung jener Kampfesweiſe erwähnt. So ſehr die Wohnungszwangswirtſchaft verhindern mag, daß der ſozialen Veränderung des früheren Wohlſtandes gemäß auch ein ent⸗ ſprechender Ausgleich im Wohnungsbedürfnis ſich vollzieht, ebenſo⸗ wenig kann geleugnet werden, daß zurzeit noch ein erheblicher Mangel an Wohnungen insbeſondere für die minder⸗ bemittelte Bevölkerung beſteht. Eine vor kurzem erſchienene Reichs⸗ ſtatiſtit weiſt nach, daß von 1919 bis 1924 im Reichsgebiet insgeſamt 4173 713 Eheſchließungen ſtattfanden. Nach den Erfahrungen vor dem Kriege ſeien, ſo ſagt die Unterſuchung, mindeſtens für etwa zwei Fünftel dieſer neuen Haushalte auch neue Wohnungen erfor⸗ derlich, während für den Reſt Unterkunft in beſtehenden Haushal⸗ tungen erreicht wird. Nach Berückſichtigung der Neubauten, anderer⸗ ſeits aber auch im Hinblick auf die aus den uns gercubten Gebiete hereingeſtrömten Deutſchen, ergibt ſich nach dieſer Statiſtik zurzeit noch ein Fehlbeſtand von 1159388 Wohnungen. Mag die Statiſtik auch in mancher Hinſicht angegriffen werden können, ſo bleibt die Tatſache des großen Mangels gerade in Klein⸗ wohnungen beſtehen. Der deutſchnationale Reichstagsabgeordnete Dr. Steininger, der im Wohnungsweſen der Stadt Berlin ſachver⸗ ſtändig iſt, beziffert die augenblickliche Wohnungsfehlmenge für die Reichshauptſtadt allein auf mindeſtens 75 000 Wohnungen, und dieſe Erfahrungen müßten für die Behandlung der Vorlage mitbeſtimmend ſein. Andererſeits würde ein zu ſtarres Feſthalten an der Woh⸗ nungszwangwirtſchaft nie eine Wendung zum beſſern bringen. Das war der andere Geſichtspunkt, der unſere Haltung beeinflußte. Die Tendenz des neuen Geſetzes zielt auf Lockerung der Wohnungszwangswirtſchaft ab. Es lag in der Linie unſerer konſequent verfolgten Wirtſchaftspolitik, dieſe Tendenz nach Möglichket zu verſtärken. Den Anfang ſahen wir zunächſt in einer mehr in bezug auf Hebung des Rechtsbewußtſeins als auch auf Aen⸗ derung der Praxis gerichteten Umkehr. Zurzeit kann der Hausbeſitzer dem Mieter nicht kündigen. Dieſes Beſitzurrecht iſt ihm genommen worden. Er hat nur die Möglichkeit, aus den im Geſetz beſonders feſtgelegten Anläſſen gegen den Mieter auf Aufhebung des Mietver⸗ hältniſſes zu klagen. Dieſer ſchon gefühlsmäßig ſtets bitter empfun⸗ dene Zuſtand ſollte auch nach unſern Wünſchen dadurch geändert wer⸗ den, daß in Umkehrung der jetzigen Praxis das Kündigungs⸗ rechtdes Beſitzers wieder hergeſtellt würde, daß dieſes Recht jedoch nur in den im Geſetz vorgeſehenen Fällen zur Anwen⸗ dung gelangen dürfe und daß dem gekündigten Mieter das Ein⸗ ſpruchsrecht verbleibe. Die Einwendung der Regierung, wonach dann die Zahl der Streitfälle vor den Gerichten ſich zu ſtark vermehren würde, haben wir nicht als durchſchlagend anerkannt, denn angeſichts lung zu fördern geeignet ſind.(Hierüber in einem zweiten Artikel.) iſt, auf welcher Baſis mam ſchließlich ſich zuſammenfinden wird. Im wäre es immerhin noch möglich, daß man bis zum 3. Juli fertig BBerlin, 25. Juni.(Bon unſ. Berl. Büro.) Die Zurückziehung des Geſetzes gegen weitere Aufwertungsbegehren bedeutet natürlich möͤglich erwieſen, nachdem die Oppoſition aller Richtungen ſich geſtern vereinigte und aus Vosheitstaktik das Geſetz gegen den „Polksentſcheid in Aufwerumgsfrgen an die erſte Stelle der Tages⸗ Damm bauen. Dafür will England Italien den Eiſenbahnbau von Erythrea nach Italieniſch⸗Somaliland unterſtützen. Jede der beiden und das Gebiet, durch welches die Eiſenbahn gehen ſoll, zu erlangen. ſchafter in Rom: Die Regierung immt Notiz von dem Verſprechen ber britiſchen Regierung, alle italieniſchen Geſuche um wirtſchaftliche Kenzeſſiowen in ſener Jone zu umterſtützen. Beide Regierungen ver⸗ pflichten ſich, ihre Vertreter in der Hauptſtadt Abeſſinien in dieſem 2. Sette. Nr. 277 5 N Freitag, den 25. Jum 1928 ——ů— der ſtark beſchränkten Kündigungsgründe wird ſich auch der Hauseigentümer überlegen, ob er durch unberechtigte Kündi⸗ gung ſich eventuell große Prozeßkoſten auferlegt. Der erforderliche Mieterſchutz würde durch die Aenderung nicht beeinträchtigt. Leider iſt der auch von der Deutſchen Volkspartei geſtützte Antrag von der aus den Linksparteien nebſt Zentrum und Völkiſchen gebildeten Mehr⸗ heit abgelehnt worden. Wir verſuchten die Lockerung des Zwanges num auf einem Son⸗ dergebiete, indem wir vorerſt grundſätzlich die gewerblichen Räume aus der Zwangswirtſchaft herausgenommen wiſſen woll⸗ ten. Zunächſt erſtrebten wir die Befreiung der gewerblichen Räume nach Maßgabe der Bevölkerungszahl und der Miethöhe, ſo daß ins⸗ beſondere der gewerbetreibende Mittelſtand mit ſeinen Läden und Werkſtätten dem Mieterſchutz vorerſt nicht entzogen würde. Wir glaubten aber, weitergehen zu können, weil ſowohl der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag als auch der Reichsverband des deutſchen Handwerks mittlerweile mit Nachdruck die Befreiung der gewerblichen Räume aus der Zwangswirtſchaft gefordertb hatten. Auch die Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels be⸗ ſchränkte ihre Forderungen im weſentlichen darauf, daß die Beſtim⸗ mung über die Geſtellung eines Erſatzraumes nicht geändert würde. Auch dieſe Anträge verfielen durch die gleiche Mehrheit der Ableh⸗ nung. Wir werden im Plenum den Antrag, die gewerblichen Räume geſtaffelt nach Einwohnerzahl und Miethöhe freizugeben, wieder ein⸗ bringen. Iſt es in den erwähnten grundſätzlichen und praktiſchen Fragen auch zur Annahme der Lockerungsvorſchläge nicht gekommen, ſo ſoll doch nicht verkannt werden, daß die Novelle ſelbſt in mancher Hin⸗ ſicht eine Milderung des Zwanges bringt, und daß auch einige An⸗ träge der Deutſchen Volkspartei Annahme fanden, die dieſe Entwick⸗ „OGermania“, die es wiſſen müßte, ſchätzt den Widerſtand beider Bayriſchen Volkspart ei ſogar größer als bei den Deutſchnationalen, aber auch die Volkspartei beginnt, wie wir vorausſahen, ſchwieriger zu werden. Die„Tägliche Rundſchau“, die ja im allgemeinen das Sprachrohr der von Dr. Scholz geführten Gruppe iſt, erklärt heute rund heraus: Wenn die Sozialdemokraten auf ihrem Verlangen beſtehen, einen abgeſchloſſenen Vergleich auch ſchon durch einſeitigen Antrag der Länder anfechten zu laſſen, ſei eine Verſtändigung mit ihnen ausgeſchloſſen. Trotzdem hält die „Germania“ an der Hoffnung feſt, daß die Koalitionsparteien ſich mit der Linken verſtändigen. An irgend eine Verſtändigung glauben auch wir, wenn nicht mit der Linken ſo mit der Rechten; nur daß, wir wiederholen, im Augenblick beim beſten Willen nicht abzuſehen Zentrum nimmt man an, daß eine zweite Beratung im Ausſchuß kaum nötig und der Reichstag ſchon am Donnerstag der kommenden Woche die zweite Lefung im Plenum wird beginnen können. Dann würde. Die Dinge können aber auch anders laufen. Am Ende, wenn alle Stricke reißen, machte man es mit der Fürſtenabfindung doch ſo, wie mam es geſtern ſchon mit dem Volksbegehren in Aufwertungs⸗ frage gemacht hat, man ſuchb zu biegen, was man von der Vorlage nicht zu brechen vermag. Es iſt wie ein Symbol, daß der Reichsrat geſtern das Sperrgeſetz verlängert hat. Damit wäre immerhin eine Formel gefunden, die es geſtattet, den Austrag des Handels bis zum Herbſt zu verſchieben. Ohne Frage wären im Herbſt alle Konſequenzen Dichter zu ziehen, von einer Auflöſung im gegen⸗ Wärligen Augenblick würde nur, wie wir ſchon neulich andeuteten, die Gruppe profitieren, die hinter ſich die Armee der Erwerbslofen herzieht, alſo in allererſter Reihe die verehrlichen Kommuniſten. vom volksentſcheid über Aufwertung nicht, wie wir hier nochmals betonen möchten, daß die Regierung ihre Auffaſfung revidiert hat. Selbſtverſtändlich iſt es ſchlechthin unmöglich und wider allen Sinnes ſtaatlichen Zuſammenlebens, daß man ſich auf dem Wege des Volksentſcheids die eigenen Taſchen füllt. Es gibt keinen Staat und keine Geſellſchaft, die dergleichen Plebiſzits zu ertragen vermöchte, ohne an ihnen zugrunde zu gehen. Nur in der gegenwärtigen politiſchen und parlamentariſchen Situa⸗ tion iſt dies an ſich ebenſo vernünftige wie dringliche Geſetz nicht zu erledigen. Man hatte gehofft, ſich dadurch aus der Affäre ziehen zu können, daß die Beratungen dieſes Entwurfs von einem Tag zum anderen verſchoben würde. Das hat ſich ſchließlich als un⸗ ordnung von heute rücee. Es iſt aber anzunehmen, daß die Regierung noch andere Möglichbeiten finden wird, um hier einen Riegel vorzuſchieben. Pilſuòski reinigt „Pelfudfei hat in den letzten vier Wochen eine völlige Umge⸗ der höchſten militäriſchen Behörden vorgenommen. Eine gonze höherer iere wurde in den Ruheſtand verſetzt. Die — des e eee e ments zuſamm ſchloſſen und m en ängern Pilſudſki beſetzt. Der Generalſtah wurde erweitert und umorganiſiert. Er wird in en⸗ Zuſarmnenarbeit mit dem Büro des engeren Kriegsrates, deſſen tzender bekanntlich Pilſudſki ſelbſt iſt, ſtehen und im Falle eines Krieges Verän das Hauptquartier bilden. große Pilſudſki hat400 der bi en Generalſtabsoffiziere in andere Dienſt⸗ ſtellen verſetzt, ſodaß der Generalſtab und das Kriegsminiſterium nur noch mit Offizieren beſetzt ſind, deren Ergebenheit und Anhänglichkeit on Pilſudſti einwandfrel feſtgeſtellt wurden. Die Auſteilung Abeſſiniens OLondon, 25. Juni.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Der „Daily Expreß“ erfährt über das umfaſſende engliſch⸗italieniſche Abkommen betreffend Abeſfmien folgende Einzelheiten: Die Wich⸗ tigkeit der Nilgewäſſer in Aegypten und im Sudan veranlaßte die britiſche Regierung, Italien um Mithilfe bei der Erwerbung von Konzeſſionen in Abeſſinien zum Bau eines Dammes beim Zamaſee zu erſuchen. Sein Waſſer ſoll bis zum blauen Nil geſtaut werden. England will dann eine Autoſtraße vom Sudan bis an den Regierungen verpflichtet ſich, wenn ſie eine Konzeſſion erlangt, eine de Konzeſſion für die andere zu erwirken. Wenn Eng⸗ land die Zamakonzeſſion erlangt, verpflichtet es ſich, für Italien eine ausſchließlich wirlſchaftliche Konzeſſion über ganz Oſtabeſſinden Mufſolini erklärte in einer Note an den britiſchen Bot⸗ bauweſen werden gegen die Kommuniſten von den übri als 100 Jahren ſei dies außerordentlich ſchwierig geweſen. In den Sadiſche Politit Aus dem Lanòdtag Der Badiſche Landbag, der am Donnerstag ſeine Sitzungen wie⸗ der aufnahm, begann die zweite Leſung des Gebäude⸗ ſonderſteuergeſetzes. Nach Bekanntgabe verſchiedener An⸗ fragen, u. a. einer Anfrage der Deutſchen Volkspartei wegen des Potemkinfilmes, und Beantwortung einer Anrfage des Zentrums wegen der Verzögerung der Rückgabe der badiſchen Rheinhäfen an den badiſchen Staat ſeitens der Reichsbahnverwaltung, ſprach zunächſt Abg. Dr. Mayer⸗Karlsruhe zur zweiten Leſung des Geſetzes. Der Zentrumsabg. Heuriich wies auf die unſoziale Tendenz des Geſetzes him. Abg. Engler(Soz.) ſprach zur Frage der Arbeitsloſigkeit und betonte, daß es auch vor dem Kriege Arbeitsloſe in großer Zahl ge⸗ geben habe und auch die Wohnungsverhältniſſe vor dem Kriege nicht ſo glänzend geweſen ſeien, wie es vielfach heute behauptet wurde. Der demokratiſche Abg. Dr. Glockner erklärte, ſeine Partei wünſche, daß die Gebäudeſonderſteuer für gewerblich benutzte Räume und für wirtſchaftliche Gebäude nicht erhöht werde. Nach weiteren Ausführungen der Abg. Hermann(Bürgl. Ver.), Schleiter(Komm.) und Dr. Schofer(Zentr.) wurde die Ausſprache auf nachmittags vertagt. Annahme des Gebäudeſonderſteuergeſetzes In der Nachmittagsſitzung gelangte das Gebäude⸗sonder⸗ ſtleuergeſetz mit 40 Stimmen des Jenkrums und der Sozialdemokraten gegen 27 Stimmen der übrigen Parteien bei keiner Enthaltung zur Annahme. Aeber ein Geſuch der Gemeinde Waldbeuren, die Verinigung von Waldbeuren mit Burgweiler wieder zu löſen, wurde nach Aus⸗ führung der Abgeordneten Wolfhard(.) und Weißhaupt(.) mit 35 gegen eine bei ſieben Enthaltungen zur Tagesordnung über⸗ gegangen. Nach Erledigung weiterer Geſuche verkagte ſich das Haus auf Donnerskag, den 1. Juli, vormiltags 9 Ahr. Auf der Tagesordnung ſteht die erſte Lefung des Grund⸗ und Gewerbeſteuergefetzes. ** Weitere Beratung des Staatsvoranſchlags im Ausſchuß Der Haushaltausſchuß begann mit der Beratung des Slaatsvoranſchlages des Finanzminiſteriums. Der Berichterſtatter Seubert(Zentr.) behandelte die Frage der Bezahlung einer beſonderen Vergütung für Unterrichkser⸗ teilung durch Beamte. Eine beſondere Bezahlung für Unter⸗ richtserteilung durch Beamte in der eigenen Verwaltung lehnt der Finanzminiſter ab; auch die Reichsverwaltung würde dasſelbe tun. Bege e 125 ſeine des Vere 1025 ſtellen. züglich der Eiſenbahnobligationen be eine pflichtung des badiſchen Staates nicht. Eine hohe Aufwerkung für den Allbeſig. wie er in der Eingabe der Sparer gewünſcht werde, komme nicht in Frage, ſolange der badiſche Staat ſelber keine Dividenden aus ſeinem Anteil em der Reichsbahn beziehe. Die Beteiligung der Län⸗ der an der Reichsbahn ſei noch nicht endgültig geregelt. Eine höhere Aufwertung des Altbeſitzes ſtoße aber auch auf die Schwierigkeit, daß das Reich bei der Umwandlung der alten Anleihen den Altbetzs an Eiſenbahnobligationen nicht ausſcheide. Die badiſche Regierung habe 7 Reichsregierung mehrmals verlangt; dieſe habe dies aber lel Von volksparteilicher Seite ſpricht man ſich für koſtenloſe Unterrichtserteilung aus, da dies die Not der heutigen Zeit notwendig mache. Von Regierungsſeite wird hierzu folgendes mitgeteilt: Die Reichsbahn habe ihre eigenen Bank⸗ inſtitute. Von der Poſt habe Baden zur Zeit etwas mehr Geld als bei prozenualer Verteilung auf Baden entfallen würde. Die Ver⸗ ſchiebung der Zahlungsfriſt bei der Grund⸗ und Gewerbeſteuer ſei möglich, habe aber die Wirkung eines erhöhten Schatzwechſelbedarfes durch den badiſchen Staat. Dem Verlangen des demokratiſchen Red⸗ ners, die Beihilfen in Krantheitsfällen ohne Rückſicht darauf, ob der Becmte in einer Krankenverficherung ſei oder nicht zu bemeſſen, ſei nicht durchführbar, da ſonſt der Beamte in manchen Fällen durch Krankenkaſſe und Staatsbeihilfe mehr erhalten würde, als die Krank⸗ heit koſte. Die Frage einer obligatoriſchen Arankenverſicherung für die Beamfen würde geprüft. Baden habe ſich als einziges Land der Vereinbaruag zwiſchen Reich und Ländern nicht angeſchloſſen, die als Erſatz⸗ für das 1 getroffen worden ſei. Baden fühle ſich ſtark genug, hier Bezüglich der Reichsſteuerüberweiſungen beilt der Finanzminiſter mit, daß dieſe im Jahre 1925 81,1 Millionen Mark betragen haben, wovon die Gemeinden 29,5 Millzonen Mark erhiel⸗ ten. Die Reichsſteuerüberweiſungen würden ſich wie folgt vertei⸗ len: 59,5 Millionen Mark Einkommenſteuer, 6,3 Millionen Mark Körperſchaftsſteuer, 15,3 Millionen Mark Umfatzſteuer. Der Finanzminfſter weiſt darauf hin, daß die Reichsfinanzver⸗ waltung in den letzten Jahren eine ganz gewaltige Arbeit habe leiſten müſſen. Bezüglich der Steuerhilfskaſſen teilk ee mit, daß jetzt annähernd 700 im Land Baden gegründet worden ſeien; der Verſuch, die Steuererhebung den Gemeinden zu über⸗ tragen, ſei geſcheitert an dem Widerſtand des Gemeindeverbandes, der dies abgelehnt habe. Ueber die Verteilung der 500 000 Mk., die aus der Einkommenſteuer zur Unterſtützung bed'wftiger Gemeinden ausgeſondert worden ſind, wird von Regierumgsſeite mitgeteilt, deß r. r 100 110— aſtenausgleichsſtock zur ügung geſtan⸗ den hätten. 658 Gemeinden und 7 kleinere Städte hätten Beihil fen erhalten, die allgemein verteilt worden ſeien nach der Leiſtungs⸗ fähigleit der Gemeinden, die in der Höhe der Umlage zum Aus⸗ druck komme. In beſonderen Fällen ſeſen auch Beihilfen ohne Rückſicht auf die Höhe der Umlage gewährt worden, ſo z. B. gegen⸗ über Kehl, das den Höchſtbetrag von 20 000 Mk. erhalten habe. Auf Anfrage von Seiten der demokratiſchen Partei wegen Erhal⸗ tung der Ruine Frauenalb teilt die Regierung mit, daß ſie gewillt ſei, dieſe zu kaufen. Die erſten drei Titel, Miniſterien, Steuerverwaltung und Hoch⸗ igen geneh⸗ migt. Bei Titel Domänen und Forſten berichtet der Berichterſtatter über die Denkſchrift der Regierung„Ueber die Tätigkeit und Ziele der bayeriſchen Domänenverwaltung.“ Daraus geht hervor, daß die Domänenverwaltung die Bewirtſchaftung ihres Domänenbeſitzes in den letzten Jahren weſentlich intenſiver geſtaltet hat. Von verſchie⸗ dener Seite wird dies gebilligt. Ein ſozjaldemokratiſcher Redner ein Hofgut zur Kultivierung der Kollerinſel für not⸗ wendig. Ein Redner der Deutſchen Volkspartei macht länger⸗ Ausführungen, in denen er die Errichtung eines Hufgules auf der Kollerinfel bei Schwetzingen bekäömpft. Bei der Grasverſteigerung im Jahre 1925 hätten 13 Ge⸗ meinden Heugras auf der Kollerinſel geſteigert; ſo groß ſei alſo der Kreis der intereſſierten Landwirte. Einzelne Gemeinden, wie Brühl und Plankſtadt ſeien in ihrer Wirtſchaft vollſtändig von der Kollerinſel abhängig. Bei der Selbſtbewirtſchaftung würde der Staat auch nicht mehr herausholen, als jetzt bei der Verpach⸗ tun. Das Graserträgnis ſei dieſes Jahr gut und die Steigerungs⸗ preiſe ſehr hoch. Der von der Regierung beabſichtigte allmähliche Umbruch der Kollerinſel und Neuanſage der Wieſen ſei in ſeinem Erfolg fraglich. Schon bei der erſten Anlage der Wieſen vor mehr ſt durchzukommen. Wenn aber der Verſuch gemacht würde, an Beſoldungsverhältniſſen überall zu rütteln, dann müßte auch ſowie Baden unter Schirm dieſer Vereinbarung flüchten. der Staat guf die Anlage eines Hofgutes jeßzt vet zichte, und zunächſt einmal durch einen Verſuch feſtſtelle, ob übern haupt der Umbruch der Wieſen zweckmäßig ſeil Ein demokratiſcher Redner wünſcht eine Rentabilitätsberechnum für ſtaatliche Domänen und warnt vor Selbſtbewirtſchaftung von Hofglütern durch den Staat. Ein Zentrumsredner meint, die fahr des allmählichen Verluſtes von Entwäſſerungsarbeiten ſei da⸗ durch zu erreichen, daß man die Böſchun der Entwäſſerungsgräben flach ausſühre. verſchwörung in Spanien V Paris, 25. Juni.(Von unf. Pariſer Vertreter.) Wie aus Madrid gemeldet wird, iſt die Staatspolizei geſtern einem Kom' plott auf die Spur gekommen, deſſen Verzweigung ſich über ganz Spanien erſtreckt. Die Verſchwörung, die ſich gegen das in Spanien herrſchende Regime richtet, wurde von fortſchrittlich geſonnenen Libe⸗ ralen und republikaniſchen Elementen angezettelt. Es wurden zahl⸗ reiche Verhaftungen vorgenommen. Unter den verhafteten Verſchwörern befinden ſich auch mehrere Intellektuelle, ſo zwei ehe⸗ malige republikaniſche Deputierte Domingo und Barriobero. An der Verſchwörung nahmen auch mehrere hohe Offiziere teil. Die Führel nerals Weyler an die Bevölkerung gerichtet. General Weyler befind ſich augenblicklich in Palma auf der Inſel Majorika, wo er ſtreng be⸗ wacht wird. Auch der ehemalige Kriegsminiſter Aguidera iſt in da⸗ Komplott verwickelt. Es iſt möglich, daß die Aufdeckung dieſer Revo⸗ lutionsbewegung die Abreiſe König Alfons XIII. nach Paris ver⸗ zögern wird. Vis jetzt iſt die Regierung Herr der Lage. Die Ruhe im Lande iſt nicht geſtört worden. Die verhafteten Perſonen werden vor dem Militärgericht abgeurteilt. die Genfer Fasziſtenausſchreitungen Die faßenſgen Ausſchreitungen gelegentlich der Matteotti⸗Ver⸗ ſammlung in Genf, die, wie erinnerlich, eine diplomatiſche Aktion Italiens veranlaßten, haben im Schweizel Nationalrat zu einer Interpellation des Genfer Sozialiſten Nicole geführt, in der der Antragſteller u. a. hervorhob, daß in der Genfer Matteotti⸗Verſammlung lediglich der Faſzismus als 4 anſchauung bekämpft worden ſei. Der Skandal ſei durch das kor⸗ porative Auftreten von 40 Faſziſten hervorgerufen worden, die ei Befehl des Genfer Fascio folgend, eine ſtrategiſche Stellung in det Verſammlung eingenommen hätten.— Die llungnahme del Schweizer Regierung kennzeichnete Bundesrat Mokta, der nicht nur den Angriff der Faſziſten für unangebracht hielt, ſondern be⸗ ſonders die Beteiligung von Völkerbundsbeamten als ſehr tadebnswert bezeichnete. Beſonders intereſſant war die Mitteilung Mottas, daß der italieniſche Geſandte in Bern bereits zwei Tage vor der Matteotl⸗ Verſammlung ſich an ihm wandte und verſucht habe, ein Verbol der Verſammlung oder doch eine Vertagung bis mach Schluß del Arbeitskonferenz herbeizuführen. In dieſem Zuſammenhang es umſo bemerkenswerter, daß der italieniſche Geſandte nach det Verſammlung Herrn Motta die Erklärung abgab,„daß die italik niſche Regierung ſich gegen ihren Wunſch und Willen bei Wieder⸗ holung ſolcher Zwiſchenfälle genötigt ſehen könnte, keine Delegatiol mehr nach Genf zu entſenden, da eine ſolche nur in einer völliſ ruhigen Umgebung ihre Aufgabe zu erfüllen imſtande ſei.“ Bun desrat Motta hat dem italieniſchen Geſandten daraufhin zu vel ſtehen gegeben, daß das Eingreifen der Faſziſten in der Matteottt Verſammlung nicht nur bedauert und verurteilt werden müſſe daß dieſes Eingreifen den Ruheſtörern zum Vorwand ge⸗ ient habe. Die weiteren Verhandlungen ſind dann auf diplomatiſchel Wege zwiſchen Rom und Bern geführt worden, wobei der Bun rat insbeſondere ſein Befremden darüber ausdrückte, daß die itall niſche Regierung ſchon die Möglichkeit einer Abſtinenzpolitik Völkerbund gegenüber ins Auge gefaßt habe, ehe ſie ſich auch nur einer Erörterung des Zwiſchenfalls mit der ſchweizeriſchen Regi rung entſchloß. Gewiß hätte, wie Bundesrat Motta zugab, die an faſziſtiſche Verſammlung in Genf nicht abgehalten werden ſolle, Andererſeits ſei jedoch der Bundesrat der Auffaſſung, daß das f0h ſtiſche Eingreifen in die Verſammlung umſo unangebrachker geweſe ſei, als ſich unter den Teilnehmern Beamte des Sekretariats d Völkerbundes und des Internationalen Arbeitsamtes befanden die ja gerade in ganz beſonderem Maße zu jener Zurückhaltung u Vorſicht verpflichtet geweſen wären, die ſich für Beamte mit diplo matiſcher Immunität von ſelbſt verſteht. Motta unterſtrich weiter, daß gerade Genf als Sitz des Völkel dundes, weil es eine ſchweizerſſche Stadt iſt, von jener wohltuenden Ruhe beherrſcht ſein müſſe, im der allein die Fragen des Frieden und der internationalen Politik behandelt werden könnten. De Bundes rat ſtehe auf dem Standpunkt, daß„für die Zukunft während der Tagungen der Verſammlung und des Nates des Völkerbunde? ſawie rpährend der Berbandlungen internationaler Konferenze, ſolche öffentlichen Verſammlungen verboten werden ſollten, di ſich gegen Regierungen richten, welche durch offizielle Abordnungen in Genf vertreten ſind.“ Letzte meldungen Im Blutrauſch Berlin, 24. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Kindermord bei Kudow iſt vorläufig noch ein ungelöſte Rätſel. Am Tage des Mordes war der Vater im Dienſt und di Mutter hatte Beſorgungen in Glatz vorgenommen. Als nachmit, tags die Nachbarstochter in das Haus kommen wollte, um di Tochter zum Beerenſuchen abzuholen, fand ſie die Tür verſchloſſen und niemand gewährte ihr Einlaß. Die Verletzung des Sohnes die man zuerſt für eine Stichwunde anſah, wird wahrſcheinli von einem Schuß herrühren. Er wäre wohl gerettet worden, wen er nicht 6Stunden lang ohne Hilfe dagelegen hätte⸗ Auffällig iſt, daß nichts geſtohlen wurde, auch iſt dem Mä 4 nichts weiter angetan worden. Bei der genauen Durchſuchung de⸗ Hauſes war ein Teſching aus der Kammer des ermordeten Jungen verſchwunden. Es iſt alſo möglich, daß mit dieſem Teſching 5 Schuß auf den Jungen abgegeben worden iſt. So viel ſteht aue feſt, daß die Haustüre von innen verſchloſſen war und daß de— Täter durch den Ziegenſtall geflüchtet ſein muß. Die Krimtina, polizei nimmt u. a. auch an, daß jemand das Verbrechen im Blüi rauſch verübt hat, denn die getzteten Ziegen ſind nicht nur m⸗ durchſchnittenem Hals, ſondern auch mit durchſtochenen Eutern auf gefunden worden. Sieben Menſchen vom Blitz getöiet Zrestau, 24. Junt. Bei dem Gewilter das geſtern t, Neu-Salze an der Oder niederging, ſchlug der Blitz in eine Fun ſtation in der Nähe von Nittitz ein und kökete ſieben Soldaten einet Reichswehrfunkabteilung. Hochwaſſerſchãden —(Wittenberge, 25. Juni. Der Rittergutsbeſitzer und deutſch, nationale Reichstagsabgeordnete Stubbendorf aus Japel hat enn Eingabe an den Reichsernährungsminiſter gerichtet, in der er de Schaden allein in der Weſt⸗Prignitz⸗Gegend auf 80 Millionen Mark veranſchlagt. Er forderte weiter den preußiſchen Lane wirtſchaftsminiſter auf, ſich perſönlich die gefährliche Lage an d Prignitz anzuſehen. Engliſch⸗amerikaniſche Differenzen Paris, 25. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) 5 aus London berichtet wird, ſind zwiſchen dem engliſchen nlen kommiſſar in Kairo, Lord Lloyd und dem Geſandten der Vereinige, Sinme zu inſtruieren, damit ſie bei der abeſſiniſchen Regie rung ge⸗ fünfziger Jahren habe man auf die Anlage eines Doppelgutes bertzichtet, wegen Hochwaſſergefahr. Es ſei deshalb zweckmäßig, daß Staaten, Howell ernſte Differenzen entſtanden. Lord Lloyd be ſchuldigt den amerikaniſchen Geſandten, die antibritiſche Bewegunl zu unterſtützen. der Bewegung hatten eine Kundgebung mit der Unterſchrift des Ge, ccc FCFFCCCCCCE Freitag, den 25. Zunf 1c? 58 Neue Maunheimer Jeitung(Mitag⸗Ausgade) 3. Seite. Nr. 287 der Kampf gegen die Selbſtverwaltung [Aus Gemeindekreiſen ſchreibt man uns: Es hat den Anſchein, daß der Kampf gegen die Selbſtver⸗ waltung auch in Baden auf den Höhepunkt getrieben werden ſoll. Dieſen Eindruck gewinnt man wenigſtens, wenn man hört, was nach einem ſogenannten Referentenentwurf, der im ba⸗ diſchen Miniſterium des Innern ausgearbeitet wurde, das künftige badiſche Wohlfahrtspflegegeſetz bringen ſoll. Wir können uns nicht denken, daß dieſer Entwurf in Baden Geſetz werden wird, ſchlägt er doch den Grundſätzen der Selbſtverwaltung geradezu ins Geſicht und ſchlägt er doch Wege ein, die geeignet ſind, be⸗ währte bisherige Einrichtungen kurzerhand über den Haufen zu werfen. Man kann nur darüber ſtaunen, daß man überhaupt den Mut findet, mit einem ſolchen Entwurf vor die Heffentlichkeit zu treten. Bereits hat ja auch ein Sturm der Entrüſtung in den Reihen der Kreisverwaltungen eingeſetzt, und das mit Recht. Aber auch die Gemeinden ſind von der Beſcherung, die ihnen zuteil werden ſoll, keines⸗ wegs entzückt. Aber darum ſcheint ſich das badiſche Miniſterium s Innern, bezw. ſeine zuſtändigen Referenten, die allzu ein⸗ ſeitig auf die Staatsallmacht eingeſtellt ſind, nicht kümmern zu wollen. Selbſtverwaltungsfreundliche Erwägungen haben die, für den Entwurf Verantwortlichen zu ihrem Vorgehen ſicherlich nicht be⸗ ſtimmt. Es müſſen andere Gründe maßgebend geweſen ſein. Man hält die Zeit für gꝛkommen, die geſamte Wohlfahrtspflege mit Einſchluß der Geſundheitsfürſorge zu verſtaatlichen, d. h unter den Einfluß der Bezirksämter und der Landräte zu bringen. Nur die 16 größten Städte ſollen eine Sonderſtellung er⸗ halten. Aber auch ſie ſollen ſich im Fürſorgeweſen manche Ein⸗ griffe der Staatsaufſichtsbehörde gefallen laſſen. Die Gemeinden und Kreiſe ſollen von nun an nicht mehr Träger der Fürſorge ſein. An ihre Stelle ſollen ausſchließlich die Bezirksfürſorgeverbände treten. Der Einfluß der Gemeindebehörden wird auf den Nullpunkt herabgedrückt. Die hauptſächlichſten Koſten, 7 des geſamten Fürſorgeaufwandes dürfen ſie aber bezahlen. Den Haupt⸗ ausſchlag geben bei der Gewährung und dem Ausmaß der Fürſorge die Bezirksamtsleiter und die Ausſchüſſe der Fürſorgever⸗ bände, die unſeres Erachtens viel zu zahlreich vorgeſehen ſind und viel zu kompliziert aufgebaut werden ſollen. Die geſamte Fürforge, auch die bisherige Armenfürſorge ſoll ſo in die Hände der leitenden Polizeibeamten kommen; ein Zuſtand ſoll ſo herbeigeführt werden, der unter fürſorgeriſchen Geſichtspunkten ge⸗ radezu unerträglich iſt. Der Verwaltungsaufwand wird mit der Zeit außerordentlich ſteigen, zumal da überall Bezirks⸗ fürſorgerinnen angeſtellt werden müſſen, und da außerdem auf die uer bezirkseigene Anſtalten gar nicht entbehrt werden können. Und das alles ſoll geſchehen in der Zeit der größten wirtſchaftlichen Not, deren Ende niemand abſieht. Der größte Teil des Aufwandes wird auf die Gemeinden umgelegt, ohne daß die gewählten Ge⸗ meinderäte und Bürgerausſchüſſe etwas zu ſagen haben. Sie haben nur zu blechen! Gewiß iſt man vorſichtig genug, der freien Wohlfahrtspflege gnädigſt das Recht der Mitarbeit zu geben. In der Praxis wird man aber zum reinen Staats⸗ und Amtsbetrieb kommen, will man doch in der geſundheitlichen Außenfürſorge nur ſtaatlich anerkannte Geſundheitsfürſorgerinnen beranziehen. In den Ausſchüſſen kommen die wichtigen Intereſſen der Gemeinden ſo gut wie gar nicht zur Geltung. Dafür muß aber die Gemeinde im Auftrag des Bezirksamts alle möglichen unangenehmen Aufgaben erfüllen. Die Gemeinde wird zur Magd des Bezirksamts herab⸗ 1 Aber auch das Inſtitut der Landeskommiſſäre ſoll einen usbau erfahren. Von einer Vereinfachung iſt keine Spur zu erblicken. Ein vergrößerter Beamtenapparat wird die Folge ſein. Hunderte von Leuten im Lande werden ſtändig unterwegs ſein, um an mehr oder weniger wichtigen Sitzungen teilzunehmen und das alles im Zeitalter des Abbaus, wo Einfackheit und Sparſamkeit höchſtes Gebot ſein müßten. Auch die größeren Städte werden ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Denn 5 Antragſteller muß auch bei nur teilweiſer Ablehnung einen ſchriftlichen, mit Gründen verſehenen Beſcheid erhalten. Wohl ſoll die Armenfürſorge in der allgemeinen Fürſorge untergehen; ſie ſoll alſo gehoben werden. Wir fürchten aber ſehr, daß die ganze Fürſorge, auch die Kriegsopferfürſorge, auf den Armenſtandpunkt heruntergedrückt wird, denn die Verhält⸗ niſſe ſind oft ſtärker als die Menſchen. Statt einer Vereinfachung wird eine weitere Zerſplitterung die Folge ſein. Ganz be⸗ ſondere Bedenken muß auch die Anzeige⸗ und Unterſuchungspflicht in Krankheitsfällen auslöſen. Nun iſt dieſer Entwurf gewiß noch nicht Geſetz. Freude ſcheint er einſtweilen bei den Landräten und in gewiſſen anderen Kreiſen ausgelöſt zu haben, aber auch da nicht überall und nicht in allen ſeinen Teilen. Was geplant iſt, iſt für einden und Kreiſe wahrlich von allergrößter Bedeutung. Wie man hört, ſoll das Geſetz in den nächſten Wochen noch verabſchiedet werden. Wir können uns nicht denken, daß dieſer Geſetzgebungs⸗ brocken von unſeren Landesboten ſo ohne weiteres geſchluckt wird. Mit der Selbſtverwaltung hat dieſer Entwurf ganz gewiß nichts ge⸗ mein. Der Entwurf bedeutet beſtimmt keinen Fortſchritt. Es iſt in der Zeit der ſozialen Demokratie ſchwer verſtändlich, wie man zu ſolchen Plänen kommen kann. Das Allgemeinwohl erfordert die ſchärfſte Ablehnung. Rue Mouffetard Von Dr. Otto Tugendhal Paris von beute— es iſt immer noch das Paris, deſſen ie für den Fremden etwas ſeltſam Fafzinierendes hat. das er aus tauſend Romanen und Feuilletons ſo aut kennt. daß er kaum noch ztwas erleben kann, was er nicht ſchon irgendwie geleſen hat. Jenes ris, das ſich zwiſchen dem breiten Bogen der inneren Boulevards ſpannt: es iſt noch immer das Paris, in dem ſich. wie vor dem Kriege. e Welt. in der man ſich nicht lanaweilt, trifft und amüſtert. Man raucht nur eine Nummer des„Matin“ in die Hand zu nehmen und dort die lange Liſte der Theater und Varietes. Konzerte, Tanzbars und Sportveranſtaltungen zu leſen und man braucht nur einige dieſer überfüllten Veranſtaltungen zu beſuchen. um das Paris wiederzufin⸗ den, mit dem einem ſein Feuilletoniſt den Mund wäſfrig gemacht hat. Gerade jetzt. wenn in den wundervollen Parks alles ſchon in Blüte ſteht und die Saiſon noch auf voller Höhe iſt, gerade im Lenz des Heilsjahres ſechsundzwanzig, da man noch ein beſonderes Inflations⸗ geſchäft machen zu können glaubt, iſt dieſes Boulevard⸗Paris ein ein⸗ ziges Gewimmel aus aller Herren Länder. Namentlich die Ameri⸗ kaner betrachten es ſozuſagen als Cbrenſache. auf dieſe Weiſe den Franzoſen zu helfen. ihre Schulden leichter zu tragen, und da für die ngländer Paris ſa nur ein Vorort iſt, hört man in dieſen Gegenden enaliſch faſt mehr ſprechen. als Franzöſiſch. und das aroße Geſell⸗ ſchaftsbild in der Oper. im Café de Paris oder beim Fünfuhrtee im aridge wird nicht ſo ſehr von den Franzoſen, als vor allem von Engländern und Amerikanern geſtellt. Hier aibt es keine Trocken⸗ egung, hier hat man nicht nötig, fromme Biederkeit zur Schau zu agen, hier kann man leben und leben laſſen und tut beides nach faabe mehr oder minder verbrauchter Kräfte. Dieſes Paris— das wie ein großes Muſeum der Fremde zu be⸗ ſichtigen von früh bis abends unterweas iſt— iſt es das eigentliche Paris? Kann man ernſthaft alauben, daß von dieſer rieſengroßen und vielfältigen Stadt mit über drei Millionen Bewohnern auch nur r zehnte Teil es ſich leiſten kann, von Mittaa bis Mitternacht die dulevardscafés zu füllen oder etliche Hundertfraneſcheine hinaus⸗ zuwerfen, um einen veranügten Abend in der Oper oder in den folies Bergeres oder bei der Miſtinguette zu beginnen, in irgend einem Kabarett auf dem Montmartre fortzuſetzen. im großen Tanz⸗ ſgal der Roten Mühle abzuſchließen und, wenns noch reicht in irgend einem Cafs in der Nähe des Markthallengewimmels den Moraen zu begrüßen? Gewiß, auch dieſes iſt Paris. Es iſt die aroße Vergnü⸗ ungsſtätte der Welt und— man ſoll es billigerweiſe nicht vergeſſen das überaus ſchöne und wertvolle Denkmal einer alten, reichen und hohen Kultur. Aber dieſes Paris iſt das Paris von aller Welt. Die dier Akteur und Zuſchauer zualeich iſt. Es iſt ein berauſchendes Städtiſche Nachrichten Bürgerausſchußvorlagen Anmiekung von Räumen für Zwecke der Handelsſchule Stadtratsbeſchluß vom 29. April und 8. Juni: In dem der Rheiniſchen Creditbank gehörigen Haus D 4, 9/10(frühere Süd⸗ deutſche Bank) werden das Erdgeſchoß, das erſte und das zweite Ooergeſchoß nach Maßgabe des anliegenden Mietvertrags auf drei Jahre gemietet. Für die Inſtandſetzung der Räume und für ihre Einrichtung für Zwecke der Handelsſchule werden einmalig 20 000 RM. bewilligt, die wir der für das laufende Rechnungsjahr zu ent⸗ richtende Mietzins auf Titel IX Voranſchlag Nr. 70 des Haushalt⸗ plans für das Rechnungsjahr 1926 zu verrechnen ſind.— Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung erſucht. Begründung: Die Handelsſchule hat im laufenden Schul⸗ jahr in der Pflichthandelsſchule und in der höheren Handelsſchule 2668 Schüler, in den abendlichen Fachkurſen 750 Schüler. Die Pflichthandelsſchule umfaßt 101 Klaſſen; die höhere Handelsſchule 14 Klaſſen, ſo daß insgeſamt 115 Klaſſen vorhanden ſind. Es ſind gegenwärtig 36 Klaſſenzimmer vorhanden. Dieſe Zahl genügt für den gegenwärtigen Bedarf nicht. Ein Klaſſenzimmer kann höchſtens mit 4 Normalklaſſen der Pflichthandelsſchule oder mit—3 Klaſſen der Jahreskurſe der Pflichthandelsſchule und der Fachklaſſen für Drogiſten belegt werden. Für jede Klaſſe der höheren Handels⸗ ſchule(32—34 Wochenſtunden) iſt wie bei den höheren Lehranſtalten ein eigener Schulſaal erforderlich. Der Direktor der Handelsſchule hatte beantragt, die Volksſchule möge zu VBeginn des neuen Schul⸗ jahres 5 weitere Räume der Handelsſchule zur Verfügung ſtellen. Dieſem Wunſch konnte das Stadtſchulamt nicht entſprechen, da es die ihm zur Verfügung ſtehenden Schulräume infolge des wachſenden Bedarfs der Volks⸗ und Fortbildungsſchule für eigene ecke brauchte. Infolgedeſſen ſah ſich der Direktor der Handelsſchule ge⸗ zwungen, gegen die Intereſſen des Unterrichts und gegen den Wunſch der Lehrherren die Nachmittagsklaſſen zu vermehren, 2 Klaſſen der höheren Handelsſchule ſehr ſtark zu beſetzen und für 6 Klaſſen der Pllichthandelsſchule nur den halben Unterricht anzuſetzen, da ſich je 2 dieſer Klaſſen in ein Zimmer teilen müſſen. Dieſer Zuſtand iſt unhaltbar. Abhilfe iſt dringend erforderlich. Zur Erteilung des normalen Unterrichts ſind mindeſtens 4 weitere Klaſſen⸗ räume und 1 Maſchinenſchreibſaal erforderlich. Dieſe Räume können in der Süddeutſchen Bank gewonnen werden. Es können ferner auch die bisher in 2 Räumen der Luiſenſchule untergebrachten Klaſſen der Handelsſchule dorthin verlegt werden, wodurch eine zu große Zerſplitterung der Handelsſchule verhütet wird. Außerdem können in der Süddeutſchen Bank die Verwaltungsräume für die im Ausbau befindliche 2. Handelsſchule— ein Direktionszimmer und 1 Sekretariatszimmer— und ferner die erforderlichen Lehrerzimmer und Sammlungsräume gewonnen werden. Die Miete für die drei Stockwerke ſoll 20 000 RM. jährlich betragen. An Koſten für die baulichen Aenderungen, die nicht ſehr umfangreich ſind, und für die Einrichtung der Räume werden 20 000 RM. erforderlich ſein. Seerdigung von Stadtpfarrer Schenkel Unter großer, um nicht zu ſagen allgemeiner Teilnahme trug man ihn um die geſtrige Mittagſtunde hinaus, den ſo früh Vollen⸗ deten! Aus allen Kreiſen waren ſie herbeigeeilt, ihm„zum letzten Gang“ das Geleite zu geben, ein Beweis dafür, welcher Wertſchätzung ſich ſeine Perſon und welcher Ein⸗ ſchätzung ſich ſein Wirken erfreuen durfte. Mögen manche gekommen ſein, um zu ſehen, die meiſten aber waren erſchienen, um mit⸗ zufühlen, mitzutragen und— mitzudanken für alles, was er ihnen und der Gemeinde geweſen. Eingeleitet wurde die Trauerfeier mit dem alten Troſtchoral: „Jeſus, meine Zuverſicht“, geſpielt vom Evang. Stadtpoſaunenchor. Es folgte nach paſſend gewähltem Harmoniumſpiel der Chor: O bonne Jesu miserere nobis, ſtimmungsvoll vorgetragen vom Trinitatis⸗Kirchenchor unter Leitung von Hauptlehrer Endlich. Des ſchweren Amtes, in herber Abſchiedsſtunde das rechte Wort, beſeelt vom rechten Geiſt, zu ſagen, waltete Stadtyfarrer Roſt in vorbildlicher Weiſe. Was er ſprach, mit verhaltenem Weh, und wie er's ſprach, das Glaubenswort und Troſteswort, das führte aus der Tiefe in die Höhe, hinaus über Sterblichkeit und Grab. „Ja, Vater, alſo war es weßlgefällig geweſen vor Dir“, ſo lautete das Texteswort aus Matth. 11, 26. Es war in der Nacht des Todes, ſo führte der Geiſtliche aus, der letzte, ſchwere Kampf war zu Ende, der letzte Liebesdienſt getan. Ein innerer Zwang trieb mich für einen Augenblick in das Arbeitszimmer des Entſchlafenen. Da fiel mein Blick auf ein Kreuz, das auf dem Bücherbord ſtand, und auf die zwei Worte in leuchtendem Golddruck: Ja, Vater! Da wurde die innere Spannung mit einemmal gelöſt, und dieſe Löſung kann nun Löſung ſein für dieſe Stunde. Er hat es ja ſelbſt mit dieſen zwei Worten gehalten, der Heimgegangene. Ausgeſtattet von ſtarkem Verlangen nach Wahrheit und beſeelt von unbedingter Wahrhaftigkeit. von den Vätern begabt mit einem Geiſteserbe von ausgeprägter Eigenart, hat er um die letzten Fragen des Seins und des Lebens gerungen. Irgendwo in der Welt des endlichen Geiſtes müßten die Schlüſſel liegen zu den Geheimiſſen des Ueber⸗ ſinnlichen. So ſollte das Ja an Gott das Ja des Wiſſens ſein. Aber geſchenkt wurde ihm das Ja des Glaubens, mit dem Ge⸗ kreuzigten und Auferſtandenen als Mittelpunkt. Mit tiefer Be⸗ glückung und mit freudiger Kraft hat ihn dieſer Glaube erfüllt, all die Jahre ſeines unermüdlichen Schaffens hindurch, auch dann, als es in die Tiefen des Leidens ging. Das Ja des Glaubens reifte hier aus in das ſtarke, ewigkeitsgewiſſe Ja lebendiger Chriſten⸗ hoffnung. Und ſo mag auch von ihm gelten, daß er„noch redet wiewohl er geſtorben iſt“, und zwar redet zur Gemeinde, damit auch ſie es halte mit dem großen Ja des Glaubens, und redet zu den Predigern, damit ſie es nicht vergeſſen, daß aller Klugheit Anfang und aller Weisheit Schluß Chriſtus iſt, der Herr! Und redet auch zu denen, die den teueren Toten am meiſten vermiſſen, die Hinterbliebenen, damit ſie mit der Traglaſt Herzeleid unter das Kreuz des dorngekrönten Herrn treten und es immer wieder lernen: Ja, alſo iſt es wohlgefällig geweſen vor Dir 5 Im Namen der Amtsgenoſſen des Kirchenbezirks ſprach dann Kirchenrat von Schoepffer warme, herzendringliche Worte der Anerkennung und des Dankes. Der Entſchlafene habe gehalten, was er vor zwölf Jahren in ſeiner Antrittspredigt ausgeſprochen hat, ſich nicht zu ſchämen des Evangeliums, weil es helfende, rettende Gotteskraft iſt. Unver⸗ geßlich wird bleiben, was er der Jugend geweſen iſt, lehrend, beratend, führend. Nach dem Dekan legten weitere Kränze nieder Skadipfarrer Dr. Hoff für die Kirchengemeinde und den ſie vertretenden Kirchengemeinde⸗ rat. Er ſprach von der Tiefe des Gemütes, die dem Heimgegangenen eigen geweſen ſei, und von dem hehren Ziel, das ihm vorgeſchwebt habe, ein Stück Zukunft zu ſchaffen. Den Sprengelrat der Jungbuſchpfarrei vertrat Eiſenbahnober⸗ ſekretär Zietſch, mit bewegten Worten an die Leidtragenden, während Oberzollſekretär Schneider für den Gemeindeverein, Herr Matthias Meier für den Kirchenchor und Eiſenbahnſekretär Bechtold für die Kolonie Neckarſpitze letzte Dankesgrüße widmete. Die einheimiſchen Jugendbünde gelobten Treue um Treue! Ihr Leben wollen ſie einſtellen auf das Ideal, das Pfarrer Schenkel ihnen gezeigt: Pietät und Glauben gegenüber der Ueberwelt⸗ Liebe gegenüber der Umwelt und Reinheit und Strenge gegen ſich ſelbſt. Die Jugendbünde des Landes vertrat Pfarrer Schulz⸗ Karlsruhe, und Miſſioenar Hoffmann das Kinderheim. Zum Schluß legten Kränze nieder zwei Mädchen für den Kindergottes⸗ dienſt und für die Oberſekunda einer höheren Schule, ſowie ein Vertreter der Studentenverbindung Wartburg. Troſtvoll ſang am Grab der Chor der Jugendbünde: Wenn Chriſtus. der Herr, zum Menſchen ſich neigt und als nach dem Gebet des Geiſtlichen und nach den letzten Grüßen der Amtsbrüder und all der vielen Freunde aus der Gemeinde es über das Grab hinweg⸗ klang: Nein, nein, hier iſt ſie nicht, die Heimat der Seele iſt droben im Licht, da mag manch einer ſich der Worte erinnert haben, die der Heimgegangene wenige Tage zuvor für den Gemeindeboten diktiert hatte:„Wir Menſchen kehren um, wir Menſchen kehren heim, unſre Sehnſucht findet ihr Ziel in der Rückkehr zum Vater⸗ haus!“ Nun iſt er heimgekehrt. Und wenn die Seinen das Weh dez Vermiſſens quälen wird, dann mögen ſie an ein Lutherwort ſich halten, das dem Lehrer der Jugend einſt ſo oft begegnete: Er, der in Chriſto unſer Vater geworden, wird auch der Vater unſerer Kinder ſein! 5 E „Geſetzliche Mieie für Juni. Die unveränderte Miete für Juni beträgt wie im Monat Mai 93 Prozent der Friedens⸗ miete und für gewerbliche Räume 107 Prozent. * Aeberſchwemmung im Waldpark. Obwohl der Waſſerſtand des Rheins im Zurückgehen iſt, ſo ſtehen doch immerhin noch große Teile des Waldparks unter Grundwaſſer. Dieſes trat letzter Tage ſo ſtark auf, daß nicht nur die tiefer gelegenen Anlagen und Wieſen⸗ flächen, ſondern auch ein großer Teil der Fahrſtraße zum Waldparkreſtaurant Stern unter Waſſer ſteht. Das Reſtaurant kann daher bis auf weiteres nur auf dem Wege des Rheindammes erreicht werden. Nach dem hieſigen Pegel iſt das Waſ⸗ ſer in letzter Nacht um 18 em gefallen. Auch der Neckar geht k ſam wieder in Fie altes Flußbett zurück. Die Temperatur iſt ſeit geſtern etwas kühler geworden. Die geſtrige ae belief ſich auf 18,5 Grad. In den Abendſtunden ſank das Queckſilber auf 13,4 und in der vergangenen Nacht gar auf 9,4 Grad. Heute vormittag 7 Uhr zeigte das Thermometer 11,2 Grad an. Die Waſſerwärme des ins beträgt! 6 Grad C. « Tragiſche Ausgang eines Schulausfluges. Zu der Mittef⸗ lung über den Laſtkraftwagenunfall der Schriesheimer Schulkinder am 22. ds. Mts. wird uns aus Schriesheim fol⸗ gendes gemeldet: Von den 7 ins Städt. Krankenhaus eingelieferten Mädchen konnten drei noch am ſelben Abend ihren Lehrern mitgegeben werden; ſie ſind alſo mit dem Schrecken davonge⸗ kommen. Drei weitere durften im Laufe des Mittwochs, von ihren Eltern abgeholt, nach Hauſe, da ſie ſich von leichteren Gehirn⸗ erſchütterungen wieder erholt hatten. Nur ein Mädchen hat be⸗ dauerlicher Weiſe einen Unterkieferbruch davongetragen. Von Lebensgefahr kann auch hier keine Rede ſein. Feſt des Lebens. und es iſt nicht verwunderlich, daß die Dichter und Künſtler mit lebenshungrigen Blicken in dieſes berauſchende Chaos ſehen und ſelbſt davon berauſcht werden. Nichts wäre dawider zu ſagen, daß ſich das alte Eurova und das neue Amerika hier eine Kultſtätte des Veranügens errichtet haben, würde dieſer Schein nur dort trügen, wo es allein auf den Schein an⸗ kommt. Bedenklich aber iſt es, daß die leitenden Männer, die von den maßgebenden Parteien abhängige Pariſer Preſſe der Welt immer wieder erzählen dürfen. wie aut es um Frankreich beſtellt iſt. weil dieſe Welt, wenn ſie nach Paris kommt. dort nichts weiter ſieht. als eitel Prunk und Herrlichkeit. Gerade in den letzten Maitagen haben die Boulevardblätter nicht laut genug den ſogenannten Marokkoerfola zu preiſen gewußt— einen opferreichen Purrhusſiea ohne Sinn und Zweck— und eine der vielen künſtlichen Stützungsaktionen für den Franken, deren Wirkuna heute ſchon wieder verpufft iſt. ſollte den urteilsloſen Franzoſen und den mißtrauiſchen Engländern und Ame⸗ rikanern zeigen daß das ſiegreiche Frankreich noch immer der Herr der Welt iſt. Von ſolchen Dingen konnte man auf der erſten Seite der Zeitungen allerhand Geiſtreiches oder Opkimiſtiſches leſen, und 5 05 ganz 2 den Blättern der unangenehmen ppoſition war davon die daß wieder ei ini it⸗ telgeſchäfte bedroht worden ſeien. Es hat in dieſem Frühjahr in Paris eine internationale Sani⸗ tätskonferenz getagt und Kapazitäten aus aller Welt haben ſich mit der Frage der ſozialen Hygiene eingehend beſchäftigt. Man hat ſie gefeiert und hat ihnen allerhand gezeigt: aber man ſie ebenſowenig in die Rue Mouffeta rd geführt, wie man den Fremden dort⸗ hin führt, dem man auf den im übrigen ſehr reizvollen Rundfahrten Paris bei Tag und bei Nacht zeigt. Und doch muß man auch die Rue Mouffetard geſehen haben wenn man wenigſtens eine Ah⸗ nung davon bekommen will, wie dieſes große Paris von der anderen Seite ausſieht. Wer ein Freund ſtarker Kontraſte iſt, kann direkt vom pracht⸗ vollen Luxembourg⸗Palais, in dem jetzt der Senat tagt, in dieſe an⸗ dere Welt hineingehen. Wer die Uebergänge liebt, geht erſt du⸗ die grauen Straßen des Quartier latin— nicht ohne andachtsvoll vor der Mietskaſerne ſtehen zu bleiben, in der der Dichter Verlaine geſtorben iſt. Lang und ſchmal ſtreckt ſich die Rue Mouffetard von dort aus ſüdwärts bis zur Rue Claude Bernard. Sie und ihre Nebenſtraßen iſt eine Art Pariſer Eaſtend, aber auch mit einem gewiſſen Ghetto⸗Einſchlag. Einen Kilometer lang ungefähr drängt man ſich durch ein unſagbares Gewimmel verkommener Männer, Weiber in ſchmutzigen Röcken und verwahrloſter Kinder. Schmutzig⸗ grau ragen die Mietskaſernen in die Höhe, und man blickt durch die Türen in enge, ſchmale, finſtere Korridore, brüchige Treppenhäuſer und unheimliche Höfe. Bis unters Dach ſind dieſe baufälligen Unter⸗ künfte mit Menſchen gefüllt, von denen, wie man mir ſagte, oft ein Dutzend in einem Zimmer ſchlafen. Vor den Türen wickelt ſich der ganze Warenhandel ab. Da hängt in der Sonnenhitze Pferde⸗ und Eſelsfleiſch mindere Gemüſeſorten, die in der großen Halle für dieſe Gegend übrig bleiben, allerhand Tand, mit dem man dieſen Armen das Geld abnimmt. Schon an dem kühlen Tage, an dem ich dieſe Straße kennen lernte, waren Gedränge, Lärm und Geruch un⸗ erträglich. Wie muß es erſt dort ausſehen, wenn die Pariſer Hoch⸗ ſommerhitze Kind und Kegel auf die Straße treibt, weil es keiner mehr in der furchtbaren Enge dieſer Wohnungen aushält. In einem Hofe, ſo groß wie der normale Hof eines deutſchen Großſtadt⸗Miets⸗ hauſes war eine Art Marktplatz etabliert. Auch dort wieder Tiſche mit minderwertigem Kram, dürftige Pärchen, die um dieſen Flimmer feilſchten, in der Mitte ein Harmonium, auf dem am Abend dann zum Tanz aufgeſpielt wird. Auf zerbrechlicher Holzaltane, die an der Seite entlangläuft, ſpielt ſich ein Stück Familienleben ab, und unten hinter Holzverſchlägen bei einer Petroleumlampe haben Flick⸗ ſchuſter und Flickſchneider ihre armſelige Werkſtatt aufgeſchlagen. Als ich durch eine ſchmale Gaſſe zurückgehe, lehne ich mich unwill⸗ kürlich mit der Hand an eine der Mauern, in der Beſorgnis, ſte könnte auf mich ſtürzen. Eine andere dieſer Querſtraßen iſt ſo ſchmal, daß man, geht man mit ausgeſtreckten Händen durch, beide Straßen⸗ ſeiten berühren kann. Ihre Häuſerwände ſind ſeltſam verbogen als ob ſie aus feuchter Pappe, die ſich geworfen hat, aufgerichtet wären. Fünfzehn bis zwanzig Menſchen, krankhaft aufgeſchwemmt, teils halb verhungert, ſitzen auf dem Straßenpflaſter und vertreiben ſich die Zeit, die für ſie zu nichts Beſſerem da iſt, und es iſt eine grim⸗ mige Ironie, daß eine dieſer Straßen„Rue gragieuse“ heißt und daß irgend eine Schankſtätte, verſchmiert und verſtaubt und mit blinden Fenſterſcheiben, ein Schild trägt, auf dem„Bar Hygie⸗ nique“ zu leſen iſt. Gewiß: die Rue Mouffetard iſt nicht Paris. Aber es gibt noch viele ſolcher Straßen in Paris und es gibt hier Hunderttauſende, die heute nicht wiſſen, wovon ſie morgen leben werden. Das offi⸗ zielle Frankreich kümmert ſich nicht um ſie und auch der Pariſer weiß nichts von ihnen. Er glaubt, was ihm die Zeitung erzählt. Er hat es geglaubt, als man ihm erzählte, Deutſchland werde ſchon alles bezahlen können und müſſen, und er hat ſich gefreut, als man bei uns die Schrecken der Inflation durchgemacht hat, und hat ge⸗ glaubt, in dem allgemeinen europäiſchen Debacle könne dieſes Frankreich abſeits ſtehen. Frankreich will der Wahrheit nicht ins Ge⸗ ſicht ſehen und kann an ſeinen Illuſtonen zugrunde gehen. Als ich durch das aufgebaute Kriegsgebiet fuhr fiel mir auf, wie dürftig und geſchmacklos man überall die Wohnhäuſer errichtet hat. Dafür hat man aber induſtrielle Anlagen geſchaffen, groß genug, um ganz Europa zu verſorgen. Doch die Schornſteine rauchen nicht, und die Fabriken ſtehen ſtill. Und der Franc wird weiter ſinken, bis man auch in Paris ein wenig mehr an die Rue Mouffetard, als an die große Faſtnacht der Boulevards denken wird. 4. Seiie. Nr. 287 Frellag, den 28. Junſ 1926 * Standkonzerl. Laut Mitteilung des Städtiſchen Nachrichten⸗ amts iſt zu dem am Sonntag, den 27. Juni ds. Js., von 12—+1 Uhr am Paradeplatz ſtattfindenden Standkonzert der Kapelle Becker folgendes Programm aufgeſtellt: Des Deutſchen Vaterland, Marſch(Blon); Ouverture z. Op.„Der Freiſchü“(C. M. v. Weber): Freuet Euch des Lebens, Walzer(Strauß): Phantaſie a. d. Orer„Die Hugenotten“(Menerbeer): Potpourri a. d. Op. ⸗Boccaccis“(Suppe): Marſch a. d. Op.„Die verkaufte Braut“(Smetana). Herſchelbad. Laut Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden in der Woche vom 13. Juni bis 19. Juni ds. Js. 10 339 Bade⸗ karten ausgegebn. Hiervon entfallen auf: Große Schwimmhalle 4223 (Männer 2699, Familienbad 1416, Schülerkarten 108): Frauenhalle 2145(darunter Schülerkarten 126): Halle III 543: Wannenbäder L. Klaſſe 774. Wannenbäder II. Klaſſe 1374. Dampfbäder 356. Licht⸗ bäder 16, Kohlenſäurebäder 3, Krankenkaſſenbäder 905(Dampfbäder 1783. Lichtbäder 50. Fichtennadelbäder 566, Solbäder 73, Kohlenſäure⸗ bäder 33, Schwefelbäder 10). Es wurden ſomit in der Woche vom 13. bis 19. Juni d. J. 10 339 Badekarten verausgabt: in der aleichen Zeit des Voriahres betrug die entſprechende Zahl 8085, in der Woche vom 6. Juni bis 12. Juni d. J. belief ſich die Zahl auſ 9928. 50jähriges Geſchäftsjubiläum einer Mannheimer Firma. Am 27. Juni begeht die hieſige Firma David u. Carl Simon ihr 59jähriges Geſchäftsjubiläum. Die Firma wurde am 27. Juni 1876 von Herrn David Simon in Mannheim gegrün⸗ det und beſteht ſeit dieſer Zeit als Agenturfirma in Mannheim. Sie beſchäftigt ſich ſeit Jahrzehnten in der Hauptſache mit dem Import von Rohphosphaten aus Afrika und hat auf dieſem Gebiet Pionierarbeit geleiſtet. Sie zählt zu den größten Phosphat⸗Agen⸗ tur⸗Firmen Europas, iſt ſie doch ſeit Jahrzehnten die alleinige Generalvertreterin einer der größten Phosphat⸗Minen Afrikas, der Compagnie des Phosphates de Conſtantins Paris für den größten Teil Europas. Neben Phosphaten beſchäftigt ſich die Firma mit dem Import von Rohmaterialien für die Leim⸗ und Gelatinefabri⸗ kation und hat ſich als alleinige Generalvertreterin der Firma Ralli Brothers in London auch auf dieſem Gebiete einen Namen gemacht. Auch mit anderen Artikeln, wie Queckſilber, Erzen uſw. befaßt ſich die Firma, jedoch immer nur als Agenten großer Kon⸗ gerne. Der Gründer der Firma, Herr Konſul David Simon, ver⸗ ſtarb im Jahre 1923, ſeit dieſer Zeit wird die Firma von ſeinem Sohne Franz Emil Simon unverändert im Sinne des Seniorchefs weitergeführt. veranſtaltungen 7 Theaternachricht. In der morgigen Neuinſzenierung von Smetanas komiſcher Oper„Die verkaufte Braut“ 12 be⸗ ſchäftigt die Damen Friedel Dann, Aenne Geier, Emilia Poßzert, Erna Schlüter und die Herren Paul Berger, Mathieu Frank, Artur Hener, Alfred Landory, Karl Mang, Helmuth Neugebauer, Hugo Volſin. Die muſikaliſche Leitung hat Arthur Roſenſtein, die Spielleitung Alfred Landory.— Die Aufführung von„Tann⸗ 82 uſer“ am kommenden Sonntag wird von Generalmuſikdirektor 2— Wagner vom Landestheater Karlsruhe gaſtweiſe ge⸗ Itet. Rommunale Chronik Bürgerausſchuß Weinheim Weinheim, 28. Juni. In der vorgeſtrigen Abendſitzung des Bürgerausſchuſſes wurde die Bereitſtellung von Mitteln zur För⸗ derung des Wohnungsbaues durch die Hingabe von Bau⸗ darlehen beſchloſſen. In einer beſonderen Vorlage wurden die Be⸗ dingungem für die Hingabe von Wohnungsbaudarlehen feſtgeſtellt. Der Aufnahme eines Anlehens zur Entwäſſerung der Weſchnitz⸗ niederung(ſüdlicher Bauabſchnitt 3) aus Mitteln der produktiven Erwerbsloſenfürſorge ſtimmte der Bürgerausſchuß zu. Ebenſo wurde der Vertrag zwiſchen dem Stadtrat mit der Firma H. Hildebrand u. Söhne über die Unterhaltung und Reinigung des Weſchnitzbettes vom Wehr an der unteren Mühle bis zum weſtlichen Ende der Mittelrinne einſtimmig genehmigt. Hiermit hat ein ſeit langen Jahren ſchwebendes Streitverfahren zwiſchen der genannten Firma und der Stadt über die Frage der Unter⸗ haltung und der Wiederherſtellung des Weſchnitzbettes bei der ſo⸗ genannten unteren Hildebrandſchen Mühle bis zum Ende der Mittelrinne an der Weſchni Rie biche Erledigung gefunden. Laut dem Vergleich verpflichtet ſich die Firma H. Hilbebrand u. Söhne, den jetzigen ſchadhaften Zuſtand des Weſchnitzbettes und der Sohlen⸗ mauern, ſoweit ihre Unterhaltungspflicht reicht, auf ihre Koſten zu beſeitigen, und zwar bis ſpäteſtens Herbſt 1926. Die Stadt⸗ gemeinde Weinheim übernimmt in gleicher Weiſe die Verpflichtung zur Wiederherſtellung des Weſchnitzbettes bezüglich desjenigen Teiles, für den ſie die Unter haltungspflicht hat. Die Stadtgemeinde Weinheim behält ſich vor, den badiſchen Fiskus wegen der Inſtand⸗ ſetzungskoſten des Weſchnitzbettes, ſoweit dieſe Arbeiten in ſeinem Intereſſe als Eigentümer der Birkenauertalſtrecke liegen, in An⸗ ſpruch zu nehmen. Etwaige Beiträge des badiſchen Fiskus kom⸗ men beiden Teilen je hälftig zugute. Mit dieſer Vereinbarung gelten alle Anſprüche für die rückliegende Zeit, ſoweit ſie ſich auf die Unterhaltungspflicht des Weſchnitzbettes ſtützen, als erledigt. Am Schluſſe der Sitzung ließ Oberbürgermeiſter Huegel fämtlichen Mitgliedern der ſtädtiſchen Körperſchaften je ein gedruck⸗ tes Exemplar der neuen Geſchäftsordnung des Bürgerausſchuſſes und je eine Broſchüre— enthaltend die Rede vom Stadtſchulrat . D. Dr. Sickinger„Fünfzig Jahre badiſche Simultanſchule— überreichen. Aus dem Lande Schwetzingen. 25. Juni. Die Meldung von einem Dammbruch bei Schwetzingen beſtätiat ſich erfreulicherweiſe nicht. Das Waſſer iſt im Zurückgehen. Kr, Heidelberg, 24. Juni. Die Zahl der unterſtützungs ⸗ berechtigten Erwerbsloſen beträgt im Arbeitsnachweis⸗ bezirk Heidelberg(Amtsbezirke Heidelberg, Wiesloch und Sinsheim) nach dem Stand vom 18. Juni 1926 9638 gegenüber 9905 in der Vorwoche. Davon ſind 5754 männlich und 3884 weiblich. Im Stadtbezirk Heidelberg wurden 5153(Vorwoche: 3294) Erwerbs⸗ loſe gezählt, davon 2215 männlich und 938 weiblich. In Notſtands⸗ arbeit befinden ſich 200 Erwerbsloſe.— Aus unbekannter Urſache hat ſich in einem Hauſe der Auguſtinergaſſe ein auswärtiger Stu⸗ dent erſchoſſen.— Zwei Diebe, die in einem hieſigen Hotel Wäſche im Werte von 1000 Mk, geſtohlen hatten, wurden am Haupt⸗ bahnhof feſtgenommen.— Die Zahl der ſeit dem 1. Januar hier ab⸗ geſtiegenen Fremden hat 60 000 überſchritten. 0 Steinmauern bei Raſtatt, 24. Juni. Vorgeſtern nachmittag wollten drei Kinder des Maurers Joſef Schwarz im Alter von 6, 10 und 11 Jahren einen vom Hochwaſſer unterſpülten Ueber⸗ gang paſſieren. Sie klitſchten aber auf dem Brett aus und fielen in den tiefen Graben. Leute, die ſich in der Nähe befanden, eilten ſofort zur Hilſeleiſtung herbei. Es gelang ihnen, zwei der Kindec zu retten, während das 6jährige Söhnchen ertrank und ſpäter nur noch als Leiche geborgen werden konnte. * Reichenbach bei Lahr, 24. Juni. Infolge des anhaltenden Regenwetters ſetzten ſich mehrere 1000 Kubikmeter Erdreich hin⸗ ter dem Anweſen des Hoſbauern Karl Beck im Gereut in Bewe⸗ gung und verſchütteten eine tiefer gelegene Matte. * Donaueſchingen, 24. Juni. Vorgeſtern morgen ging ein 4 Unwetter über die Baar hinweg. In Bachheim chlug der Blitz in das Anweſen des Bürgermeiſters Kramer ein, richtete aber außer der Störung der Telefonan age keinen Schaden an. Der Blitzſtrahl ſprang vom Dachſtuhl auf die Heuaufzugsanlage und von dort aus auf die elektriſche Leitung, die ſchwer beſchädigt Aus der Pfalz epd. Speyer, 24. Juni. Der 400jährige Gedenktag des Reichstags zu Speyer vom Jahre 1526 kommt immer näher. Speyer rüſtet ſich, ihn am Sonntag, 27. Juni ds. Is., in der Gedächtniskirche feſtlich zu begehen und erwartet 5 Zuzug von nah und fern. Das heute endgültig feſtgelegte Pro⸗ gramm ſieht folgenden Gang der Feier vor. Morgens 6 Uhr wer⸗ den die fünf ſchweren Glocken der das Feſt ein⸗ läuten und abends 6 Uhr ausläuten. ½% 10 Uhr findet in der Ge⸗ dächtniskirche der Feſtgottesdienſt ſtatt, durch den zugleich die Landesſynode 1926 feierlich eröffnet wird. Synodale Pfarrer Kleinmann von Kaiſerslautern hält die Feſtpredigt. Kirchenpräſident D. Dr. Diehl⸗Darm̃ſtadt wird über die Bedeu⸗ tung des Reichstags 1526 ſprechen und die Grüße der heſſiſchen Landeskirche überbringen. Her Speyerer Kirchenchor wird mit 2 Geſängen mitwirken. Nachmittags 3 Uhr wird die Feſtver⸗ ſammlung in der Gedächtniskirche abgehalten. Bei dieſer wird Kirchenrat Cantzler begrüßen, Oberkirchenrat D. Mayer den Hauptvortrag über den Reichstag von e e 1526 halten und Pfr. Lind das Schlußwort ſprechen. Dazwiſchen ſingt der Kirchenchor zwei Chöre. Mögen ſich nun die proteſtantiſchen Glaubensgenoſſen in Scharen aufmachen und am Sonntag— mög's gutes oder ſchlech⸗ tes Wetter ſein— zu Fuß, zu Wagen und mit der Bahn nach Speyer kommen, damit wir ein ſchönes, erhebendes und ſtärkendes Feſt feiern können. Die Gedächtniskirche hat ſchönen Schmuck an⸗ gelegt und wartet ihrer Gäſte. „Aus der Südpfalz, 24. Juni. Nach einer Meldung der„Frkft. Ztg.“ wird zurzeit in der Südpfalz bei Schaidt auf Bitumina und Erdöl gebohrt. Die Arbeiten ſollen auſ Rechnung der Ani⸗ lin⸗Gruppe erfolgen. Dieſe Gruppe habe ſich, wie das Blatt dazu bemerkt, vom bayeriſchen Staat eine Konzeſſion für die Auf⸗ ſchließung über eine ſehr große Anzahl Hektar erteilen laſſen. Vor etwa vier Monalen wurde eine Bohrung angeſetzt, die heute bei über 500 Meter ſtehen ſoll. Ob weitere noch laufen, war nicht feſt⸗ zuſtellen. Jedenfalls werden weitere Bohrtürme noch errichtet wer⸗ den. Auf Oel ſcheint man bis zum Moment noch nicht geſtoßen zu ſein, wohl aber auf Gaſe. Ein Gazausbruch hat auch einmal eine Bahnanlage vernichtet. Einſtweilen ſind die Arbeiten wohl nur als Aufſchlußbohrungen zu betrachten. Sie wurden unternommen oe⸗ mäß einem Gutachten des Heidelberger Profeſſors Salomon. Wie das Blatt weiter hinzufügt, können die Ausgaben für die neue An⸗ lage noch nicht als erheblich betrachtet werden. Der Gashorizont liege nach den bisherigen ſporodiſchen Funden weſentlich tiefer als die erſte Fundſtätte von Pechelbronn. Es ſtehe noch nicht feſt, ob man im Bienwald auf die gleiche Lagerſtätte ſtoßen werde wie im Elſaß. Eine Beſtätigung dieſer Meldung war nicht zu erlangen. * Homburg, 24. Junt. Ein Fürſorgezögling, der aus der Er⸗ Fehumgseanſtalt entflohen war und bei einer Frau Unterſchlupf gefunden hatte, ſprang beim Erſcheinen der Polizei aus einer Höhe von 8½ Metern durchs Fenſter. Er kam unten unverletzt an und ſief nach Saarbrücken zu. Als er weiter verfolgt wurde, ſprana er in die Saar und ſchwamm bis Gersweiler. wo er entlom. Den ihn verfolgenden Pol ziſten hatte er, als er ſich in Sicherhen wufkte, noch einmal höhniſch zugewinkt. Gerichtszeitung Schöffengericht Mannheim Ein Freund unbeaufſichtigter Gegenſtände. Natürlich, warum war denn niemand da, als der„Kunde, Mathias WilhemMößner— wegen Bettelei und Diebſtahls be reits dreimal vorbeſtraft—, nur um ein Almoſen bitten wollte. Und warum mußte gerade in dieſem offenen Flur aus einem ganz ſtill und ruhig dahängenden Kleiderſtück eine Kette herausbaumdeln, an der ſich möglicherweiſe auch eine Uhr befinden konnte, was au tatſächlich zutraf. Na alſo, kann man da der Verſuchung wider⸗ ſtehen, zumal man ſeine eigene Fingergeſchicklichkeit wieder einmal erproben konnte. W. Mößner jedenfalls nicht; wäre auch ſchade um die ſchöne Gelegenheit geweſen. Leider merkte der unaufachtſe rechtmäßige Beſitzer der Uhr ſchon wenige Minuten ſpäter ſeinen Verluſt und unglücklicherweiſe kam Freund Langfinger kurz darauf wieder vorbei, ſo daß der Verdacht auf ihn fallen konnte. Dem ein⸗ vernehmenden Kriminalbeamten gegenüber wußte er allerdings nicht⸗ von der Uhr, aber in der geſtrigen Verhandlung war er geſtändig⸗ Die Uhr jedoch iſt fort; kameradſchaftlich will er ſie einem anderen „Bruder“ gegeben haben. Nun, der Sport war für M. W. M. recht einträglich: einſchließlich einer noch zu verbüßenden Strafe eine Geſamtgefängnisſtrafe von 7 Monaten Gefängnis. Und das ausgerechnet jetzt in dieſer ſchönen Jahreszeit! Unſere Hausfrauen tun aber gut daran, wenn ſie derartigen ſtillen Gäſten etwas meht Beachtung ſchenken und den Zutritt zu ihren Wohnungen und Wert⸗ gegenſtänden nicht allzu leicht geſtalten. Enklaſtende Belaſtungszeugen. Manchmal iſt es etwas Eigenes um den Wert der Zeugenaus⸗ ſagen. So auch in einem Falle, wo in der Hauptverhandlung die Ausſagen der Hauptbelaſtungszeugin den Angeklagten mehr ent⸗ laſtete und die Zeugin eher belaſtete. Der frühere Kaſſierer Gerg Keller der KPd. war beſchuldigt worden, in der Inflationszel Beitragsmarken in Höhe von 15 000 Papiermark einbehalten 9 haben. Die Beweisaufnahme konnte jedoch eine ſchlüſſige Schul nicht erbringen, da die Ausſagen der Hauptbelaſtungszeugin der Vor⸗ unterſuchung in der geſtrigen Schöffengerichtsverhandlung meht entlaſtend für K. ausfielen. Das Gericht ſprach darum den Ange⸗ klagten mangels Beweiſes frei. 1* § Großes Schöffengericht Ludwigshafen. Vor dem Große, Schöffengericht Ludwigshafen hatte ſich ein Chauffeur 2 Mundenheim wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Au der Fahrt von Deidesbeim nach hier war ihm ein Radfahrer unter das Auto gekommen und hatte tödliche Verletzungen erlitten. üür die Geſchwindiakeit, mit der das Auto gefahren iſt, ergab die Zeuaer⸗ vernehmung keine beſtimmten Anbaltspunkte. Der Staatsanwalt 85 antraate eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten. Das Gericht er kannte auf 4 Monate Gefängnis. § Milltärpolizeigericht Candau.— Nachklänge der Freinsbacher Blutftal. Das Militärpolizeigericht Landau verurteilte in Teinef Sitzung vom 23. Juni den 23 Jahre alten Hilfslehrer Jak. Schmid in Göllheim wegen unerlaubten Waffenbeſitzes zu 25 Tagen Gefängnis und beſchlaanahmte die betreffende Waffe ſamt der Mu⸗ nition. Der Angeklagte hatte in der Nacht vom 30. April auf 1. in der Nähe von Freinsbach einen gewiſſen Bauder durch einen Re' volverſchuß tödlich verletzt und hatte ſich deshalb wegen verbotenen Waffenbeſitzes und Uebertretuna der Ordonnanz III der J. A. R. K⸗ zu verantworten. Der Angeklagte führte zu ſeiner Verteidigung aus, er habe ſich die Waffe in Mannheim gekauft. nachdem er vorhel von unbekannter Seite mehvere Male mit Erſchießen uſw. be⸗ droht worden ſei und er ſich keinen Waffenſchein durch franzöſiſche Behörden habe verſchaffen können. — ͤ ͤ—.——̃—————(————— OPEI Lieferwagen 25S0 Mark monatliche Abzahlung inner- halb Jahtesfrist Anzahlung 1000 Mark inkl. Versicherung gegen Feuer, Olebstahl, Haft- ptlicht und Zusammenstösse Lleferung durch die 800 deutschen Opel. Vertreter, sowie durch die Kredit-Abt. Adam Oopei Russelsheim-· A Wahre Liebe kennt keine Aufopferung. Nur kleine, kalte Seelen nennen es Aufopferung, wenn man eignen Genuß hingibt, um andern ihn zu verſchaffen, weil ſie die Wonne dieſes Verſchaffens nicht kennen, nicht fühlen, daß dagegen das Hingeben— Empfangen iſt. N Wilhelm von Humboldt. Seltſame Delikateſſen in London Wenn man vom Piccadilly⸗Zirkus Piccadilly hinuntergeht, ſtößt man auf der linken Hand noch vor dem Ritz⸗Hotel, etwa gegen⸗ über dem Eingang zu der berühmten Luxuslädenreihe in den Burlington Arkadem, auf einen kleineren Delikateſſenladen, der zumal den Londonbeſuchern aus dem fernen Oſten Heimweh er⸗ wecken muß, denn dort kann man direkt phantaſtiſche Genußmittel entdecken. Gerade jetzt ſind Vogelneſter aus China zu 10 Schilling pro Unze ausgelegt, und die Küchenchefs von Millio⸗ när⸗Epikuräern finden den Preis recht billig. Man ſagt„chine⸗ ſiſche Vogelneſter“, in Wirklichkeit ſtammen ſie jedoch aus den großen Kalkſteinhöhlen von Nord⸗Borneo. Sie werden von einer Schwalbengattung gebaut und beſtehen meiſt aus einer leimigen, klebrigen Subſtanz, die aus den großen Speicheldrüſen der Vögel — produziert wird. In vielen Tauſenden von Schwalbenneſtern ind Gras und Federn eingewebt. Dieſe, die von den Chineſen „ſchwarze“ Neſter genannt werden, ſind jedoch viel billiger, als die rein weißen und kommen nie auf den hieſigen Markt. Die Neſter werden in fein geſchnittener Form verhandelt. Daneben liegen geheimnisvolle Kartons.„Haifiſchfloſſen“, ſagt der Ver⸗ käufer lächelnd.„Sie ſind von wunderbarem Wohlgeſchmack. Sie koſten nur 7 Schilling 6 Pence pro Pfund. Die reichen Leute in Aſien können ſie nicht ſchöner auf den Tiſch bekommen.“— Die Angeſtellten dort kann ſelbſt die ſeltſamſte Forderung nicht in Verlegenheit bringen, und der Mann verzog keine Miene, als eine Dame neben mir, die gnetrocknete Schildkröten aus Jamaika zu 15 Schilling das Pfund kaufte, auch nach getrockne⸗ ten Heuſchrecken fragte. Ueberhaupt engliſche Gaſtgeberin⸗ nen! Doch kann man vielleicht nur auf dem Diner⸗Menu der Königlichen Geographiſchen Geſellſchaft folgende Zuſammenſtellung finden: Ruſſiſcher Kaviar, Suppe aus Seeſchnecken von den Küſten reas, Haifiſchfloſſen aus dem Pacific, chineſiſche Reisvögel, die auf den Reisfeldern im Pangtſe⸗Tal fett geworden ſind. Der Kapiar zu 30 Schilling das Pfund würde vielleicht gepreßt und in Olivenöl zurechtgemacht ſein. Schließlich hängen die Gewohn⸗ heften im Eſſen, ebenſo wie die Regeln der Moral nur von der georgraphiſchen Länge und Breite ab. Da ſind z. B. die Kanin⸗ chen hier ein Maſſennahrungsmittel. Der Auſtralier würde ſie wie Gewürm verabſcheuen, aber er hält Känguruh für eine Deli⸗ kateſſe, und Känguruh⸗Suppe konnte man vor kurzem hier zu 4 Schilling die Flaſche kaufen. Unſere Skigze wäre unvollſtändig, wenn wir nicht von den Schildkröten ſchrieben. Die„grü⸗ nen“, die allein für die berühmte Schildkröten⸗Suppe des Lord Mayors bei den Banketts in der Guildhall und in den Weſtend⸗ Palaſtreſtaurants der reichen Leute zur Verwendung gelangen, muß man öſtlich der London⸗Bridge beſtellen. Lebende Schild⸗ kröten aus Afrika und Weſtindien kann man da in ihren Salz⸗ waſſertanks beobachten. Neuerdings iſt auch der Verbrauch von Doghurt wieder ge⸗ ſtiegen. Als der Profeſſor Metſchnikow es vor langen Jahren als Energieerzeuger und als ſicheres Mittel gegen die Fettleibigkeit empfahl, war es hier hauptſächlich die Herrenwelt, die es mit ihren Mahlzeiten mit Aufopferung aß. Heutzutage iſt es für die Da⸗ menwelt des vornehmen Weſtend wieder in Aufnahme gekommen als ſicheres Mittel, den Teint zu verſchönern. Damit wären wir wieder bei den ſchönen vornehmen Gaſt⸗ geberinnen des Mayfaur⸗Viertels angekommen. Sie haben etwas Neues entdeckt, nämlich, daß es das Höchſte iſt, wenn man die Mahlzeiten der neuen, ich möchte ſagen, fanatiſchen Vorliebe für orientaliſche Farben und Muſter in der Raumkunſt und Innen⸗ ausſtattung anpaßt. Das Diner einer berühmten Gaſtgeberin in der vorigen Woche begann mit einer roſa⸗farbenen Suppe. Es folgten ein orientaliſches Gericht von Reis und Hühnern und ein indiſcher Currh auf knuſprigen Waffeln. Dann kamen Früchte aus dem Orient, Sellerie und ein türkiſcher Kaffee, der getrunken wurde, während brennender Weihrauch dem Sypeiſeſaal ein orientaliſches Aroma geben ſollte. Die vornehmen Damen unterziehen ſich ſelbſt der Mühe, die Vorbereitung dieſer exotiſchen Mahlzeiten zu überwachen.„Wir haben ſo viel Farbe in unſeren Räumen,“ ſagte eine Dame,„daß wir ſtark gewürzte und originelle Mahlzeiten bereiten müſſen Eine gewöhnliche Würde mit einem Speiſezimmer, das in orientaliſcher Manier dekoriert iſt, mit chineſiſchen Lackyrodukten und bunten ſeidenen Draperien, abſolut nicht im Einklang ſtehen.“— Die Sucht, den Gäſten immer neues Originelles zu bieten, führt zu merkwürdigen Ergebniſſen. Der Speiſeſaal einer Dame iſt an Wänden und Decken böllig ſchwarz gehalten. Eine andere hat Lampen von dunkler Bernſteinfarbe, die ihr Licht auf eine Tafel mit ſcharlachroten Servietten werfen. Ch. P. ——— Runſt und Wiſſenſchaſt OdDie ſchönſte Gutenbergbibel, ein volſtändige⸗ Pergemeh exemplor in 3 Foliobänden, iſt ſeit einem Viertelſahr um über 5 ark an einen amerikaniſchen Agenten verkauft worden, liegt 2 noch in St. Paul, Kärnten, bis die Ausfuhrerlaubnis von Wien a erteilt iſt. Die bisherigen Beſitzer, die Stiftsherren von St. Paul, ſehen ſich durch Inflation und jugoſlaviſche Nöte gezwungen, 1 Beſſpiel des Kloſters Melt zu folgen und ſich durch gewaltſame Mit vor völliger Verſchuldung zu rekten. Für Deutſchland iſt der Wißz gang dieſer die Hene Bibel Gutenbergs höchſt bedauerlich: nen wird damit die Hälfte aller Gutenbergbibeln, es ſind nicht viel reſſe als ein Dutzend, beſitzen. Aber es zahlt allein ſolche Rekordprgze⸗ die eine Veräußerung ſo wertvoller Objekte lohnen. Nach den re ſtimmungen der Säkulariſation hätte die St. Pauler Bibel im Jah 1807 in die Hofbibliothek Karlsruhe abgeliefert werden müſſen. ſie gehörte den St. Blaſianer Mönchen, den Vorfahren der St. Po Stiftsherren, die ihre wichtigſten Beſitztümer an Kunſt⸗ und ſchätzen zeitig nach der Schweiz und von da nach deſterreich ſlüchtene Als die Einziehungskommiſſion erſchien, war die Gutenbergbibel weg. Poher St. Blaſien ſie erworben hat, weiß man nicht. Dem Be⸗ 75 treter der Univerſitäts⸗Bibliothek Freiburg, Baggati, hat aber 5 Jahre 1807 ein Laienbruder aus St. Blaſien„die honette Art deider erzählt, wie dieſe Bihel für das Stift erworben worden iſt.“ 9051 lt verſchweigt Baggati in ſeinem Bericht die Hauptſache. Jedenfalls 15 er es damals füir ſehr wünſchenswert, daß man von Karlsruhe 955 die Bibel„für die Hoſpibliothek herauspreßte, die die größte 115 ſchönſte Zierde der Sammeung ſein würde und 100 Werke aus dem 1— Jahrhundert gufwöge“. die Benediktiner von St. Blaſien ſeht 100 Jahren für ſich und Oeſterreich retten konnten, müſſen ſie je zur eigenen Rettung vor bitterſter Not an Amerika fortgeben. Dr. K. Pr. Literatur Tiefe⸗ flarl zu Eulenburg: Die Brunnen der großen iſte Roman. Verlag Fr. Wilh. Grunotw, Leipzig.— Hier iſt der der⸗ wirkliche Atlantisroman geſchriebenl Atemles licſt man deſe wi⸗ ſles, baren Begebenheiten des zum Sonnenlicht neu erhobenen Erdteng über den jahrtaufendelang der Ozean hinflutete. Urtiere werben wum und in ihren gigantiſchen Scalten zirgt der heutite Menſh ſch ſeine Probleme. Ohne Senſotion geſtaltet hier ein Dichter, der whe⸗ johrelang mit dieſen Fragen beſchäftigte, und den nicht daz iete wöhnliche allein in Bann geſchlagen hat, ſondern der aus der ie des Erfahrenen die alten Legenden zu emmer neuen Geſtalt brachte he⸗ glänzendes Zeugnis von ſeiner Phantaſie ablegt und gleichzeitig at weiſt, der Autor mit den Fragen der Wiſſenſchaft und Techem vertraut iſt. ereser ͤ er nen ein⸗ 1 94 Freitag, den 25. Junl 18—3 Reue Maunhelmer Zeltung mifſag ⸗Ausgäde) F B. Seite. Nr. 287 Sportliche Kunoͤſchau Süodeutſche Tourenfahrt Noch 19 Wagen ſtrafpunktfrei.— Nur noch drei Motorradfahrer im Wettbewerb. davon zwei D. K. W. ſtrafpunktfrei. Stuttgart, den 24. Junt 1926. Die Zahl der Süddeutſchlandfahrer ſchrumpft zuſammen! Am beſten balten ſich die aroßen Wagen, die Mercedes und Maybach, die uit uhrwerkmäßiger Gleichmäßigkeit ihre Tagesarbeit verrichten. Strafpunktfrei hält ſich auch noch das Benz⸗Team, beſtehend aus Frau rnes Merck. Dr. Tigler und Willi Walb. und Frau Merck. Frlu. Irmgard von Opel und Frln. Clairenore Stinnes fahren ſo ausge⸗ zeichnet, daß ſie alle drei zur allererſten Klaſſe deutſcher Fahrer ge⸗ zählt werden können. Ueberreichlich hat ſich dagegen die Zahl der Motorradfahrer gelichtet 15 hatten die Süddeutſchlandfahrt in Frank⸗ furt a. M. begonnen; 7 ſtarteten heute früh zur 3. Etapve in Mann⸗ heim. Und nur 3 liegen noch im Wettbewerbl Ausgeſchieden ſind heute zum allaemeinen Bedauern die beiden Zündapp⸗Fahrer Fiſcher (Dachau) und Kolmsperger(Pfarrkirchen); Fiſcher kam ſchwer zu all und mußte ins Krankenhaus überführt werden. Kolmsperger nahm ſich ſeines verletzten Kameraden an, und erreichte deshalb das Stuttgarter Ziel nicht mehr innerhalb der vorgeſchriebenen Höchſt⸗ zeit. Auch Franz(München) auf Bayern⸗Rad ſchied durch Sturz aus; er brach dabei drei Rippen. Es ſei hier offen geſagt:für die Motor⸗ kadfabrer ſind die Bedinzungen der Süddeutſchlandſahrt zu ſchwer! Die vorgeſchriebenen Durchſchnittsgeſchwindigkeiten verlangen ein öllentempvo. zu dem die ſchlechte Beſchaffenheit der Straßen in kraſſem Widerſpruch ſteht. Daß unter dieſen unſagbar ſchwierigen erhältniſſen die von Privpatfahrern gefahrenen abſolut regulären W⸗Maſchinen(Fahrer Vielhauer(Plauen) und Linner(Mühldorf) — dieſe drei ſchweren Tagesfahrten von insgeſamt 1500 Kilom. ſtraf⸗ punktfrei durchaehalten haben, iſt eine ebenſo hochwertige techniſche wie ſportliche Leiſtung. Alle Auslandsmaſchinen ſind ausgeſchieden: außer den ſtpafpunktfrelen DaW⸗Fahrern hält Freiherr von Egloff.⸗ ſtein auf Ernſt⸗Maa mit 5 Strafpunkten immer noch wacker durch, Hut ab vor deutſcher Technik und deutſchem Sport! Aehnlich liegen die Dinge im Wagenwettbewerb: es gibt beute keinen ſtrafvunktfreien Auslandswagen mehr: dagegen noch 19 ſtraf⸗ punktfreie deutſche Wagen. Ausgeſchieden iſt Dachtler(Oberndorf) auf Mauſer, während Seybold(Oberndorf) auf ſeinem kleinen Mauſer immer noch wacker mit dabei iſt. Strafpunktfrei iſt auch noch der Liliputaner der teilnehmenden Wagen, der von Butenuth(Hannover) geſteuerte Hanomag. Vorzüglich halten ſich auch von Kleinwagenfah⸗ rern Görtz auf Opel und Otto Löhr(Koblenz) auf Adler. Hartmann (Partenkirchen) auf Lanecia holt ſich heute 41 Straſpunkte und Dr. Donderer(Kelheim) auf Aga ſchied wegen Pannen aus. Auch Krantz (München) ſchied aus. weil der Unterdruckförderer ſeines Auſtro⸗ Daimler verſagte. Motalin hatte heute wieder einmal alänzende Streckenorganiſa⸗ tion geleiſtet. und auch die Polizeibeamten waren weitgehend ent⸗ gegenkommend. Landſchaftlich bot dieſe Fahrt kreuz und quer durch den Schwarzwald und das maleriſche Baden und Württemberg her⸗ vorragende Bilder. Wenn nur der läſtige Staub nicht wäre! In Baden⸗Baden bot der Badiſche Automobil⸗Club den Süddeutſchland⸗ fahrern einen erfriſchenden Imbiß. und bei der Durchfahrt durch das Schwarzwaldſtädtchen Oberndorf gabs Speiſe und Trank durch die Mauſerwerke. Die Geſamtſtrecke von rund 500 Kilom. führte von Mannheim über Bruchſal-⸗Pforzheim⸗Wildbad hinein ins Murgtal, dann über Gernsbach⸗Baden⸗Baden⸗Renchen⸗Freudenſtadt⸗Alpirsbach⸗ Oberndorf⸗Pforzheim nach Stuttgart, das die erſten Fahrer ſchon gegen .15 Uhr mittaas erreichten. Daß die Mahbach und Mercedes, aber auch die Adler Benz und Ovpel zumeiſt ihre Soll⸗Zeit erheblich unter⸗ boten hatten und mit autem Zeitvorſprung(unter vorzüglicher Unter⸗ bietung ihres gewiß ſchon hoch angeſetzten Durchſchnittstempos) dieſe Etappe beendeten. iſt nach täali ſelöſtverſtändlich! dem bisher täalich Geleiſteten jetzt ſchon Siegfried Doerschla g. Vermischtes. mein geliebter Mann, unser treubesorgte im Alter von 55 Jahren. MANNHEIM, den 24. Juni 1926. 8 6. 4 Im Namen der % 3 Uhr statt. NHeute morgen entschlief sanft nach langem, schweren Leiden Hermann Tuchenhagen Linoleumlegermeisfer Pauline Tuchenhagen geb. Dörr Die Feuerbestatturg findet am Samsiag, den 26. Juni 1926, nachmittags rVater ö n Beleuchtungskörper Ampeln [Staubsauger gegenkRatenzahlung tieftrauernden Hinterblieb enen: und Kinder. Miele uſw. L. Fabian Nachf., D 5. 7(Planken). 1461 Katze 8327 lin gute Hände zu ver⸗ achenken*8290 N 6. öa, 1 Treppe. Einladung. Am Samstag, den 10. Juli 1925, vormittags Statt jeder besonderen Anzeigel Freunden und Bekannten die sch des treubesorgten Vaters seines Kindes Beileidsbesuche dankend verbeten. Nachricht vom Tode meines innigst geliebten Mannes, lieben Bruders, Schwagers und Schwiegersohnes Hlerrn Erich Krauss. In tiefer Trauer: NHedwig Krauss geb. Harter Horst-Erich Krauss. Dle Beerdigung findet in der Stille statt. 11 Ur findet im Nebenlokal des Bernhardushofes un ere diesjährige Ordentliche Ceneral-Versammlung ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder hiermit ein aden Entritt karten. die zugleich als Nachweis der Mit⸗ gledichaft dienen, werden an unſeien Schaltern ausge eben. merzliche Tages-Ordnung: 1. Vorlage und Genehm ung der Bilanz, ſowie der G winn⸗ und Verluſtrechnung per 1925 und Bericht des Vorſtandes über die Geſchä ſtslage; Beſchlußfaſſung über de Verteilung des Rein⸗ gewi nes; „Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates; „Feſt etzung der Aktiv. und Paſſio⸗Kred tgrenzen nach 8 49 des Genoſſenſchaſtsgeſetzes; Zuwahl um Auſſichtsrat; Verſchledenes. 51¹0 Mannhelm, den 25. Juni 1928. Hansabank FE. G. m. b.., Hannheim Der Aufsichtsrat. unseres Zielbewußter, ſeit mehreren Jahren er⸗ folgreich tätiger 8275 chor-Dirigen (Berufsmuſtker) übernimmt noch Verein(Auch Duartettſ. Pobedirigieren erwünſcht Gefl. 8316 Filha-AHausschube 1 Uitene Schappen 05 Maukhausbogen-J. Mlttelst.. 35, I. 1 Nanhnlat., Ludigshale — — Achfung Hausfrauen— e Metzgeiei L. Mannheimer prusn und nas b 80 b 2, 38 55 W H 2, 38 Braistudte. Pid. 68 Pg Wiseh 8 t Brust S85 5 deunte. nalbsjebern ohes Kotelet rust und Gellnge. Halpslebern biligst. dunges Nalhbfleise zum Einůmachen.. Pſd. 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Fid. 8 Ferner Freitag eintreiſend eine Sendung det beliebten nüchternen Holland-Hälber 10 Kronen s136 Boxen Carpentier unterliegt nach Punkten gegen Coughran-Amerika. Der früher ſo ausgezeichnete franzöſiſche Boxer Carpentier, deſſen großer Kampf gegen Dempſey noch in aller Erinnerung iſt, kann ſeine frühere Form nicht wiederfinden. Nun mußte er in einem in Newyork ausgetragenen Kampf gegen einen Durchſchnittsboxer, den Amerikaner Loughran eine— allerdings nicht ganz verdiente— Punktniederlage einſtecken. Der Kampf ſah zunächſt für den Fran⸗ zoſen recht günſtig aus. Er führte bis zur 6. Runde klar. In der 7. Runde ging der Amerikaner zu einem unerwarteten Gegenangriff über, dem Carpentier nicht gewachſen war. Wie vorher ſein Gegner, mußte er nun einmal den Boden aufſuchen. Die Punktentſcheidung für den Amerikaner blieb nicht ohne Widerſpruch. waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Ahein-Fegel J18, 21.22 J8,2 25 Recar-Pegel 15. 21, 22,2.212. Schuſterinſel' g,90.20.908.75.75.50 Manneim 3 97.39 b 80.68,990.f8 Kebl.. 44.3 5,00.J8.684.62 4,80 Jagſtfeld. 2,722,80.88.68L78162 Maxau 6,665,967.18.39.11 6,92 Mannheim.12.50 6,59 6,77.016.88 Caub..2 474 48%—.8 488 Köln 4,485,165.148.06.88.84 Waſſerwärme des Rheins: 160 C. FSFSB—————————b— Herausgeber. Drucker und Verteger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeituna G m. b.., Mannbeim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme, Chefredakteur: K. Fiſcher(in Ferien).— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. Fritz Hammes. Kommunalvpolitik und Lokales: i. V. Franz Kircher.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Muller.— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Ueßrige: Fr Kircher.— Anzeigen: Joſ Bernhardt. Sei modern und elegant. Wähle die Frisur, die alle Vorziige zur Geltung bringt. Je persònlicher das Haar- zugeschnittene ist auf die Trãgerin, um so kritischer wird es betrachtet— um so sorg- faltiger muß es gepflegt sein. 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Nach Empfang des Steuer⸗ beſcheides haben die Pflichtigen die Vorauszahlungen auf die Ein⸗ kommenſteuer(Körperſchaftsſteuer) nicht mehr ſelbſt zu berechnen. Auch die Abgabe der Voranmeldungen für die Einkommenſteuer Görperſchaftsſteuer) fällt weg. Die Vorauszahlungen ſind nach dem Steuerbeſcheid zu entrichten. Um Zweifel darüber auszu⸗ ſchließen, ob dies auch für Steuerpflichtige gilt, die den Steuer⸗ beſcheid in der Zeit vom 10. bis 17. Juli 1926, alſo innerhalb de Schonfriſt erhalten, iſt die Schonfriſt allgemein bis zum 24. Juli 1926 verlängert worden. Wer bis zum 17. Juli 1926 leinſchließlich) den Steuerbeſcheid erhalten hat, hat die Vorauszahlungen auf die Einkommenſteuer(Körperſchaftſteuer) ebenfalls nach dem Steuer⸗ beſcheid zu entrichten. Steuerpflichtige, die bis zum 17. Juli 1926 den Einkommenſteuerbeſcheid(Körperſchaftſteuerbeſcheid) noch nicht erhalten haben, müſſen die Vorauszahlungen nach der Zweiten Steuernotverordnung und dem Steuerüberleitungsgeſetz, in der Regel alſo nach den Betriebseinnahmen(Umſatz) oder dem B⸗ mögen, leiſten. Hierbei gelten die bisherigen Anordnungen weiter. So können insbeſondere buchführende Gewerbetreibende, denen bis zum 17. Juli 1926 der Steuerbeſcheid noch nicht zugeſtellt iſt, die für den 10. Juli zu leiſtende Vorauszahlung vorläufig in Höhe eines Viertels des Betrages entrichten, der ſich nach der beim Finanzamt abgegebenen Steuererklärung als Steuerſchuld ergibt. Führt die Veranlagung zu einer höheren Steuerſchuld, ſo iſt der Unterſchiedsbetrag zwiſchen der geleiſteten Vorauszahlung und der ſich nach dem Steuerbeſcheid ergebenden Vorauszahlung innerhalb eines Monats nach Zuſtellung des Steuerbeſcheides nachzuzahlen. Die Verlängerung der Schonfriſt gilt im Intereſſe der Steuer⸗ pflichtigen diesmal ausnahmsweiſe auch für die Umſatzſteuer. 20: Verluſtabſchluß der M. u. F. Liebhold AGZ., Zigarren⸗ fabriken in Heidelberg. Die Geſellſchaft, die im Vorjahre noch mit einem Reingewinn von 42 186/ abſchloß, der jedoch nicht zur Dividendenausſchüttung verwende: wurde, hat für 1925 bei einem Rohgewinn von 649 233(80/ 335)„èeinen Verluſt von 99 754 4 auszuweiſen. Schlaglichtartig wird die kataſtrophale Lage der Tabak verarbeitenden Induſtrie durch den Umſtand bezeichnet, daß die allgem. Unkoſten(ſchon i. V. 773 368) um annähernd 100 000 1 mit 743 980„ den Rohgewinn überſteigen. Gläubier erhöhten ſich von 1 195 862 auf 1 483 198, Schuldner von 713 756 auf 1039 356, Vorräte von 527 658 auf 984 565 l. o Sanierung der Zigarektenfabrik Batſchari. Wie die Ver⸗ waltung in Ergänzung der bereits veröffentlichten Sanierungs⸗ meldungen mitteilt, iſt die Sanierung der Firma dadurch gelungen, daß der ehemalige Generaldirektor von Stinnes Friedrich Minoux etwa 97 v. 9. des 3,5 Mill. betragenden Aktienkapitals aus Familienbeſitz übernommen hat. Die Steuerſchuld(etwa 12 Mill. ½) ſei gegen geringen Zins auf längere Zeit geſtundet worden. Ausländiſche Intereſſenten ſeien in keiner Weiſe an Batſchari beteiligt. Mit den Privatgläubigern ſind Vereinbarungen unter teilweiſer Reduzierung der Zinsanſprüche erfolgt. Nähere Beſchlüſſe faßt die in den nächſten Tagen zuſammentretende GV. Der Betrieb arbeitet zur Zeit mit voller Velegſchaft, die Ausſichten ſind zufriedenſtellend. ꝛ: Eiſen. und Drahkwerk Erlau Acd. in Aalen. Die 56 o. GV. beſchloß aus einem Reingewinn von 33 313(davon 12 320 4 Vortrag aus 1924) eine Dividende von 3 v. H. auszuſchütten. 21: Vepluſtabſchluß der Ed. Jüblin u. Cie. AG. in Stultgarr. Bei einem Betriebsergebnis von 594 141(453 114) 4 ſtellten ſich die Unkoſten auf 410 701(307 510), ſo daß nach 90 515(68 206) Abſchreibungen und 172 064(0) Rückſtellungen für Delkredere ein Verluſt von 79 140(i. V. 77 397 Gewinn) auszuweiſen bleibt, der zu 50 000 aus der geſetzl. Rücklage gedeckt und mit 29 140 4 auf neue Rechnung vorgetragen wird. Das Ergebnis würde be⸗ friedigend geweſen ſein, wenn nicht die Arbeitsgemeinſchaft zum Bau des Kraftwerks Reutlingen—Kirchentellinsfurt einen weſent⸗ lichen Verluſt gebracht hätte. Auch die Inſolvenzen einiger Bau⸗ herrſchaften beeinträchtigten den Ertrag. In das neue Jahr ging das Unternehmen mit einem befriedigenden Auftragsbeſtand hinüber, dagegen läßt der weitere Eingang von Aufträgen zu wünſchen übrig, da vielfach trotz ſchärfſter Kalkulation Objekte der Konkurrenz überlaſſen werden mußten. 2: 15 v. H. bei der Hohenlohebank AG. in Oehringen/ Kapital- zuſammenlegung. Der Geſchäftsbericht der Bank für das Jahr 1925 weiſt einen Reingewinn von 33 450 auf. Hiervon werden 15(0) v. H. Dividende verteilt und der Reſt von 22 281 4 zu Abſchreibungen verwendet. Die Geſamtuntoſten betragen 94318 (116 533)„. Der Hauptgegenſtand der TO, bildete die Tilgung des Kapitalentwertungskontos. Dieſe erfolgt in der Weiſe, daß 9000 Vorratsaktien vernichtet und die verbleibenden 21000 Attien im Verhältnis von 6 alten Aktien gleich 100„ neue Aktien zuſammen⸗ gelegt werden. Dadurch entſteht ein Kapitalkonto von 350 000 (300 000) bei 1169,4 Rücklagen. Dieſes Kapital wird von der Ver⸗ waltung für ausreichend erachtet. Soweit die Aktionäre nicht im Beſitz von 6 Aktien waren, wurden dieſelben von der Bank zur Verfügung geſtellt, die auch den Spitzenausgleich vermittelt. ꝛ0: Bayeriſche Rückverſicherungsbank Acß. in München. Aus dem in 1925 erzielten Reingewinn von 314 527 A ſollen 100 000 zur Schaffung einer Kataſtrophenrücklage verwandt, 10 000 4¼ Tantieme gezahlt, 30 000 dem Penſionsſtock überwieſen und 174 527„ auf neue Rechnung vorgetragen werden. :: R. Wolf Ach. in Magdeburg-Buckau dividendenlos. Die GV. genehmigte den vorgelegten Jahresabſchluß für 1925 und beſchloß, den Ueberſchuß von 11 203 auf neue Rechnung überzutrag. Dem AR. wurde einſtimmig, dem Vorſtand mit allen gegen ein⸗ Stimme Entlaſtung erteilt. Des weiteren wurde die Abkeilung des Jabrikationsprogramms zwiſchen der R. Wolf Ac. und der Heintich Lanz Acz. in Mannheim ſonde einige kleinere Aende⸗ rungen des Intereſſengemeinſchaftsvertrages zwiſchen beiden Geſell⸗ ſchaften genehmigt. o- ſtonrad Tack u. Cie. Acß. in Magdeburg. Wie verlautet wird für das vergangene Geſchäftsjahr eine Dividende von 5 v. H. in Vorſchlag gebracht. In dem Geſchäftsbericht wird ausgeführt, daß die Beſchäftigung während des ganzen Jahres zufriedenſtellend war, während der Schuhmarkt eine günſtige Entwicklung zeigte, die ſich auch auf das neue Geſchäftsjahr übertrage. s v. 5. Dividende der Sacharin⸗Jabrik AG. vorm. Fahlberg, Liſt u. Co. in Magdeburg. Abzüglich aller Fabrikations⸗ und Be⸗ triebsunkoſten, Reparaturen und ſonſtigen Speſen betragen die Erträgniſſe 1925 rund 1,67 gegen rund 1,51 Mill. i. V. Die all⸗ gemeinen Unkoſten beliefen ſich auf rund 1,08 gegen 1,04 Mill. j. V. Abſchreibungen wurden in Höhe von(,29(0,26) Mill. 4 vorgenommen. Dei Reingewinn beläuft ſich auf rd. 336 118 gegen 196 228 in 1924, aus dem 8 v. H. Dividende ausgeſchüttet werden ſollen. Bilanz(in Mill.): Fabrikanlagen, Maſchinen uſw. 5,93(5,68), Grundbeſitz 0,65(0,66), Waren 2,12(1,99), Kaſſe, Wechſel 0,02(0,02), Effekten, Beteiligungen 4,03(4,05), Schuldner 1,41(0,72), StA. 10,57(10,57), VA. 0,072(0,072), Reſerve.05 (1,05), Oblig.⸗Anleihe 0,043(0,15), Gläubiger 2,15(1,14). 1- J. D. Riedel Ach. in Berlin. Die GV. beſchloß, den Ueber⸗ ſchuß von 200 000„ auf neue Rechnung vorzutragen. Ferner wurde die Einziehung von 1750 000 StA., die noch aus Auf dem Wege zueinem inlernalionalen Elekkrokruf Horizonkale und internationale Bindungen in der deutſchen Elektro induſtrie/ Die Bekeiligung der Amerikaner Aus Anzeichen mancher Art kann gefolgert werden, daß in abſehbarer Zeit die deulſchen Elektro⸗Konzerne Mitglieder eines internationalen oder doch zum mindeſten eines mitkteleuropäiſchen Elektro⸗Truſtes ſein werden. Um ſich über die Bedeutung dieſer Entwicklung, die möglicherweiſe zu einer monopolartigen Beherr⸗ ſchung des Marktes durch die Elektro⸗Konzerne führen könnte, klar zu werden, muß man ſich zunächſt die Beziehungen der deutſchen Elektro⸗Konzerne zu einander und ihre internationalen Beziehungen vergegenwärtigen. Nachdem ſchon in der Vorkriegszeit vielfache Intereſſen⸗ verknüpfungen der..G. mit der Siemens-Schuckert-Gruppe ent⸗ ſtanden, hat ſich in den letzten Jahren, krotz der intereſſengemein⸗ ſchaftlichen Bindung der Siemens⸗Gruppe an die Rhein⸗Elbe-Anion der horizonkale Juſammenſchluß der deutſchen Elektro-Indvſtrie immer mehr vorbereitet; von der..G. iſt auf dieſe Entwicklung intenſiv hingearbeitet worden. Zugleich aber wurde immer als not⸗ wendige Ergänzling die induſtrielle Verſtändigung der europäiſchen Länder und weiterhin die mit den amerikaniſchen Staaten ange⸗ ſehen. Der werdende Elektro⸗Truſt wird ſich nach einem Artikel der offiziöſen J. u. H. entſprechend den weitverzweigten Intereſſen der deutſchen Elektro⸗Induſtrie vorausſichtlich nicht auf Deutſchland beſchränken, eher dürfte er mehr mitteleuropäiſchen Charakters werden durch Einbeziehung der ſchweizeriſchen (Brown, Boveri u. Co.) und öſterreichiſchen Elektrointereſſen. Wichtig iſt nun das große amerikaniſche Intereſſe an dieſer Truſtbildung. Ende Januar 1926 erwarteten die„New Vork Times“,„daß dieſe Pläne eine bedeutende Rolle bei den in Ausſicht genommenen finanziellen Transaktionen inſofern ſpielen werden, als einige bedeutende deutſche Elektrizitätsgeſellſchaften enge finanzielle Beziehungen zu dem New Porker Platze unterhalten“. Dieſe Intereſſennahme iſt eine der wichtigſten Auswir⸗ kungen des Dawes⸗Planes. Der„Wirtſchaftsdienſt“ des Hamburgiſchen Welt⸗Wirtſchafts⸗Archivs erinnert in dieſem Zu⸗ ſammenhang an die lebhafte Mitarbeit Owen D. VMoungs an der Vorbereitung dieſes Planes. Owen D. Poung aber iſt der Präſident der General Elektric Co., die in den Ver⸗ Geſchäftsaufſſchten und Konkurſe im Handelskammer⸗ bezirk Mannheim Geſchäftsauſſichten, angeordnete: Hartmann u. Beck, Automobil⸗Zubehör⸗ und Reparatur⸗Werkſtätte in Mannheim, Augartenſtr. 31(nachdem Zwangsvergleich rechtskräftig geworden): aufgehobene: Franz Grzonkowski, Reform⸗Schuhhaus in Mannheim, G 3, 10; Paul Grunewald, Spezialgeſchäft für elektrotechniſche Bedarfsartikel in Mannheim, E 2, 10; Mechler u. Co.,...., chem. Fabrik, Mannheim⸗Induſtriehafen; Auto⸗ matenreſtaurant Gem..H. in Mannheim, D 1, 7/8; Weber u. Gutheil, offene Handelsgeſellſchaft, Strumpf⸗, Woll⸗ u. Wirk⸗ warenhandlung in Mannheim, N 4, 4; Heinrich Buri, Lebens⸗ mittelgroßhandlung in Mannheim, Jungbuſchſtr. 21. Konkurſe, angeordnete: Ingenieur Heinrich Gens⸗ heimer, Inhaber eines Radiovertriebs in Mannheim, N 7, 8; abgelehnte:„Mudeg“ Montage⸗ u. Demontage.m. b.., Mannheim, Keſſelſchmiede u. Apparatebau(alleiniger Geſellſchafter und Geſchäftsführer Fritz Heinz Ritter ir Mannheim, K 3,); Weingroßhandlung Bronner...H. in Mannheim, B 5, 9. — vorgenommen. Auf dieſe Weiſe ergibt ſich ein buchmäßiger Ueber⸗ ſchuß von 875 000, der zu weiteren Abſchreibungen auf das Beteiligungskonto(3 025 000) verwandt wird. Das AK. beträgt nunmehr nur noch 8 260 000 A. Die Geſellſchaft hat als Haupt⸗ beſitz ihrer Beteiligungen das geſamte Kapital der E. de Haen Acg. in Seelze bei Hannover in Höhe von 3 Millionen im Beſitz. Die Aktien ſtehen unter Pari zu Buche. Infolge der ungünſtigen Situation bei de Haen wird man hierauf noch weitere Abſchrei⸗ bungen vornehmen. Wie der AR.⸗Vorſitzende mitteilte, iſt für das vergangene Jahr ein Verluſt von 470 000 bei dieſer Geſellſchaft zu verzeichnen geweſen. Man glaubt allerdings an eine leichte Beſſerung im neuen Geſchäftsjahr. Ueber das neue Jahr äußecte ſich der Vorſtand Generaldirektor Fuchs dahin, daß die Umſätze im Inlande geſtiegen ſeien, während das Ausland infolge der ſchlech⸗ ten Zollverhältniſſe ſchwerer zu bearbeiten ſei. „»Mühlenwerke Goktſchalk.⸗G., Crefeld. Die Geſellſchaft ver⸗ zeichnet 1925 ein Betriebsergebnis von 2 003 162 M. Dagegen er⸗ forderten Handlungsunkoſten 1 663 021 M. und Abſchreibungen 197 025., ſo daß einſchließlich 85 309 M. Vortrag ein Reingewinn von 228 424 M. verbleibt, welcher wie folgt verteilt wird: 6 Proz. Dividende= 132 000 M. und Vortrag auf neue Rechnung 96 424 M. 21: Kein Zuſammenſchluß Haniel— Gute Hoffnungshülte. Die Verwaltung der Gute Hoffnungshütte teilt dem DHD. mit, daß alle Nachrichten über Zuſammenſchluß⸗Abſichten mit dem Klöckner⸗ Konzern, wie ſie gerade in der letzten Zeit wieder verbreitet werden, nicht den Tatſachen entſprechen. Derartige Abſichten beſtehen nicht, benſo wie ſolche Verſionen im Zuſammenhang mit der bekannten Reiſe von Generaldirektor Reuſch nach Amerika erfunden ſeien. 2: Sächſiſche Bronzewarenfabrik Ach. in Wurzen. Reingewinn von 42 748 ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden. 2: Vereinigte bayeriſche Spiegel⸗ und Tafelglaswerke vorm. Schrenk u. Co. Acf. in Neuſtadt a. W. N. Die Geſellſchaft bringt für das Geſchäftsjahr 1925 keine Dividende zur Ausſchüttung (i. V. 6 v. H. auf 708 500% VA. und 4 v. H. auf 910 000 StA. p. r..) Der nach den Abſchreibungen verbleibende Reingewinn von 24 788(52 401) 4 ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden. *.V. der deutſchen Raiffeiſenbank. In der in Hamburg abgehaltenen.⸗V. wurde der Abſchluß genehmigt, die Ent⸗ laſtugn von Aufſichtsrat und Vorſtand jedoch vertagt, bis der Bericht einer Unterſuchungskommiſſion vorliegt, deren Einſetzung auf Antrag einer oſtpreußiſchen Genoſſenſchaft beſchloſ⸗ ſen wurde und die über die Vorgänge der letzten Jahre innerhalb von ſechs Monaten Bericht erſtatten ſoll. ꝛ: Däniſche Von der däniſchen Staatsbank iſt der Diskontſatz auf 5 v. H. reduziert worden. Die Verordnung tritt ab 24. Juni in Kraft. — Leicht anziehende Großhandelsſtandzahl. Die 9 den 23. Juni berechnete Großhandelsſtandzahl des Statiſtiſchen Reichs⸗ amts iſt gegenüber dem 16. Juni um 0,9 v. H. auf 125,3 geſtiegen. Die Indexziffer der Agrarerzeugniſſe erhöhte ſich vorwiegend durch die anziehenden Getreidepreiſe um 1,4 v. H. auf 126,2, während die der Induſtrieſtoffe mit 123,7 faſt unverändert bleiben. * Fünfter Deutſcher Getreidehandelsktag in Magdeburg. Der Termin des fünften Deutſchen Getreidehandelstages iſt auf den 27. Auguſt 1926 feſtgeſetzt worden. Am Vortage iſt eine Kundgebung des geſamten Deutſchen Getreidehandels in Ausſicht genommen. 2- Die deulſchen Banken bei der Skahlwerks⸗Anleihe. In der Anleihefrage der Vereinigten Stahlwerke AG. verlautet, daß bei der Begebung eine Zuſammenarbeit zwiſchen amerikaniſchen und deutſchen Banken beabſichtigt iſt, und zwar in der Weiſe, daß in Deutſchland und in den Vereinigten Staaten je 30 Mill. Dollar der Kapitalerhöhung vom Oktober 1923 ſtammen, ohne Entgelt! aufgelegt werden ſollen. Der den Vereinigten Stahlwerken von einigten Staaten ſeit langem die Rolle ſpielt, die dem zu erwarten den Elektro⸗Truſt in Deutſchland zufallen wird. Am augenfälligſtel zeigen ſich die Auswirkungen des Dawes⸗Planes in dieſem Zu⸗ ſammenhang in den zahlreichen Auslandsanleihen der deutſchen Elektroind uſtrie. Hier iſt noch ein großer Teil der vielen Amerika⸗Anleihen der Kommunen und Länder hinzuzurechnen, da ſie meiſt in erſter Linie dem Ausbau der Kraftwerke, der Ver⸗ ſorgungsnetze ufw. dienen, indirekt ſomit der Elektroinduſtrie un den Großkraftwerken zugute kommen. Dieſe Tatſachen führen zu der intereſſanten Feſtſtellung, daß die Anleiheverbindungen de A..G. und der meiſten übrigen Gruppen der deutſchen Elektro⸗ induſtrie gerade zu denjenigen Finanzgruppen führen, die au hinter der amerikaniſchen Elektroinduſtrie ſtehen. Die Verbindung der amerikaniſchen mit der deutſchen Elektro⸗ induſtrie datiert etwa ſeit der Gründung der A..G. und erfuhl ihre erſte Krönung in der Intereſſengemeinſchaft der..G. mit der General Co., die zu Beginn des 20. Jahrhunderts geſchloſſen wurde. In dieſer Vereinbarung teilten dieſe beiden Konzerne die Welt unter ſich auf. Vor faſt zwei Jahren wurde die durch den Krieg zerriſſene Verbindung zwiſchen der..G. und der Gener Elekiric in Jorm einer neuen Intereſſengemeinſchaft wieder her⸗ geſtellt. Kurz nach dem neuen Vertrag zwiſchen General Eleklrie und..G. iſt ein Intereſſengemeinſchaftsvertrag der Siemens“ Schuckerl⸗Gruppe mit der Weſtinghouſe Elektric Co. bekannt ge⸗ worden. Es wird vielfach angenommen, daß wiederum vertragli Beziehungen zwiſchen der Weſtinghouſe und der General Elektrie beſtehen. Ueber dieſe finanziellen und konzernmäßigen Verbil, dungen hinaus ſind in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Elektroinduſtrie und Krafterzeugung einige Organiſationen von Weltformat entſtanden. Eine Art Weltſyndikat ſtellt die Ende 192 geſchaffene Spitzenorganiſation der inkernalionalen Glühlampen, produkkion dar, die Phönix-Geſellſchaft, deren Sitz Genf iſt. Außen Austauſch von Fabrikationsmethoden und Patentvermittlung iſt mit Gründung der Phönix zunächſt beſtimmt worden, daß jede Induſttie in erſter Linie den Abſatzmarkt ihres eigenen Landes bearbeiten ſoll— die Vorbereitung einer weitergehenden Abſatzmarkl⸗ aufteilung.-ho⸗ Z den deutſchen Banken gewährte Zwiſchenkredit von 150 Mill. 4 ſoll aus dem Erlös abgedeckt werden. Wahrſcheinlich werden die Schuldſcheine in Form von konvertiblen Bons ausgegeben werden, deren Unterbringung in Amerika ja zur Zeit üblich und zweck⸗ mäßig iſt. o- Die Aufwerkung der Berliner Straßenbahnobligakionen.. dem Prozeß wegen Aufwertung der Obligationen der früheren Groß⸗Berliner Straßenbahn hat das Kammergericht entſchieden, dog die Stadt Berlin Rechtsnachfolgerin der früheren Groß⸗Berline Straßenbahn ſei und daß in Uebereinſtimmung mit dem erſtinſtanz lichen Urteil die Aufwertung der Straßenbahnobligationen zu den höheren Sätzen, die für Induſtrieverſchreibungen dieſer Art vol⸗ geſehen ſind, zu erfolgen hat. .o- Ein Vorſchlag zur Stabiliſierung des Franken. In eine eingehenden Unterſuchung über die Frankenſtabiliſierung komm der Liller Univerſitätsprofeſſor M. Prélot zu dem Ergebni daß die Stabiliſierung vom Metallbeſtand, vom Lebensmittelinde und vom Staatshaushalt abhänge. Sowohl der Beſtand an Metal der den Notenumlauf zu 46 v. H. decte, als auch das ſolide un dauerhafte Gleichgewicht des Budgets für 1926 und der gegel wärtige Lebensmittelindex Frankreichs ermöglichen nach Anſ Prélots die ſofortige Einführung eines Zwangskurſes von 30 pro Dollar. Der Staatshaushalt ſtelle ſelbſt bei einem Dollarku von 20 Franken noch eine erträgliche Laſt dar. Die Stabiliſierung ſei jedoch nur möglich, wenn weder eine innere Gärung no äußere Hemmniſſe ſich ihr in den Weg ſtellen. Deviſenmarkt Am europäiſchen Deviſenmarkt war geſtern bemerkenswert die Befeſtigung des franzöſiſchen Franken nach der endgültigen Uebel windung der Kabinettskriſe. Ebenfalls feſter die belgiſch⸗ Währung, während die norwegiſche Krone auf Ultimorealiſationel ſchwächer liegt. 24. 25 London-Paris 169,750166,40l Maild.-Schwz.] 19,65 18,74J Lond.-Stockh. J 18.12 100 Lond.-Brüſſel 169.75 168,40 Holland-Schw. 207,50207,50 Lond.⸗Madrid 29 95 20, Lond.⸗Maild. 134,50184,25 Kabel Holland 249,—249,—] Mailand-Parisſ128,25 124% Kabel Schweiz 516,50516,50 Lond.-Holland 12,12 12.11] Brüſſel-Paris 100.— 90, Lond.⸗Schweiz 25,18 25,13 London-Oslo. 22,— 12,14 Holland-Paris 1400,0 3305 Paris-Schweiz 14,800 15,10l Lond.-Kopenh. 18,36 18,360 Kabel London 486,65 4506, In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen: 6 London.. 20,440 20,44 Prag... 12,44 12, 44J Madrid... 6,20.8 ff aris. 12,05 12,25 Oslo 02,90 92.20. Argentinlen. 169,50160 ürich. 81.30 81,30] Kopenhagen.111.35111,35] Japan.. 197,.— 196, ailand.. 15.20 15,25 Stockbolm. 12,75112,75 Holland.. 168, 70.181,75 Brüſfel..12,080 12,15 Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit 80¹ zahlbar in Reichsmark. Amtliche Preisnotlerungen vom 24. Juni 1926. 90 Weizen inländ. neuer—.———.— Roggenmehl mit Sack 29.75—82 8. „ ausländ. 30,75—33,75 Weizenkleie mit Sack 8,25——. Roggen, inländ, neuer 22.——.— Trockentreber•— ausländ. 22,75—23,— Rohmelaſſe—— Brau- Berſte(ausl.) 26.—27,25 Wieſenheu, loſe 9 75— 9 Futter⸗„ 19 75—21.— Rotkleeheu Hafer, inländ—.——.— Luzerne-Kleeheu loſe 11.20—445 „ausländ. 19.25—21.— 5„ gepreßt 11.25—170 Mais gelbes mit Sack 17.75—8,50 Preß· Stroh 5,40— 770 Weizenmehl Spez 0 42.50—43,— Gebundenes Stroh.20— 4 Weizenbrotmehl Südd. 26,50—32,— Raps, mit Sack—.—— —— Berliner Metallbörſe vom 24. Juni Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 25. 24 23. 24. Elektrolyfkupfer 132,½ 132,½ Aluminium 50 Raffinadekupfer—.——.— in Barren 240.2,50 2,40.2, Blei———.— Zinn, ausl.—— Rohzink Bb⸗Pr.) 67.-68,0 6,77-6,82 Hüttenz inn—.— 7 „ ir ieie 9,40.-3,50 ,40.00 Plaltenzink 5,85⸗5,05 59,0⸗6.00[ Antimon.00.1,05.05⸗% Aluminſum.35•2, 40.35-.40[ Suber für 1 O1 90,0-9,0 89..90 London. 24. Juni Metallwarkt(In Lſt. l. d. eng. t v 1016 Kg. 28. 24 2 2% Ble. 88— 4945 Kupfer Kaſſa 57,— 56,90 beſtſelect 63,50 63,25 Zink 25.— 43 25 do 3 Monat 535 57.75 Nickel——— Joeaive 0 do. Elektrol. 65,25 65,— Zinn Kaſſa 274.— 273,— Re ulus 15,00—7 Schiffahet Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrork vom 24. Juni Die Nachfrage nach Kahnraum war auch heute insbeſonde für Taltransporte ſehr rege. Leerraum iſt nur in beſcheipegen Maße vorhanden. Die Frachten zu Berg und zu Tal blie unverändert. ———MNMm-„%%- irten⸗ i9ſben ielen ein ben Freikag, den 25. Juni 1926 + T. Seile. Nr. 287 Neue Mannheimer Jeiftung(Mitlag⸗Ausgabe) Hora Fereinsheim ee Natlonal-Theater Mannhelm eeeee en Freitag, den 25. Juni 1926. Vorstellung Nr. 328, Miete C. Nr. 39 EE e Net. BDOB. Nr. 61—80, 641—642, 652— 688, 927—955. FDB. Nr. 852—869, 1902—1906, 2001—2010, 2085—2098. Neidhardt von Guneisenau. 85 Ein Schauspiel von Wolfgang Götz Inszenierung: Heinz Dietrich Kenter Technische Leitung: Walter Unruh Anfang 71½ Uhr Ende 11 Uhr Personen wie in der Dienstagausgabe Nr. 281. Nesiauranf Daradies. 7 Heute großes Schlachffestf — Samstag und Sonntag 8321 Oberbayrisches Garten-Konzert Prima Küche und Keller. Es ladet höfl. ein Ludw. Hoimann, früher F 6, 6. 11 4 Pteitsstrabe Tel. 3358 E. Pathgiger-Aymbrusfer Spezialgeschäft für elektr. Artikel Stark- und Schwachstrom. Ausführung sämtlicher teparaturen. Auanuummmammummmdmdmnmdd Mustik- An Unsethae 0 5 Mittelstr. 1(Meßplatzecke) führt nur preiswerte Qualit.-Marken in Uhren, Musik-Appar..-Platten Lortzingstraßle 17/19 Tel. 6798 Weinliebhaber aufgepaßt! Bae Trotz steigender Weinpreise: 5116 N 1921er anene, eeee 5 Vermischtes eldenpfad weiß ½ Lit. kꝛzer Herxheimer, weib ½ Lit. 30 Pl. belggenneltskauf S Tcppidl- 1928er Edenkobener, weiß 1½ Lit. 20 Pf. 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Eine urkomische Situation reiht sich an die andere! Zwei Stunden ungetrübter Heiterkeit können Sie verleben, wenn Sie die neuen Streiche der beiden Pats miterleben! N aaen haben bis 6 A Ab heute! nad fe Ein Kulturfilm, der mehr fesselt Wrenppgens 5 als mancher Spielfim: Durch die herrliche Filmkunst sind wir erst zu „Menschen der Erde“ gemacht werden. D. h. wo wir sonst niemals hinkommen würden, was wir niemals zu Gesichte bekommen würden, das bringt uns der Film in naturgetreuer Wiedergabe, denn das Bild täuscht nicht. Die Welt muß erschlossen werden! jeder Mensch soll auch den bis heute noch unerforschten Gebieten der Mutter Erde Anteil ent- gegenbringen können! Die Südamerika-Expedition der Ufa, die 1924 unter Leitung des Freiherrn A. v. Dungern hinauszog, hat den Schleier der Geheim- nisse des Urwaldes, der sich zu beiden Seiten des Amazonenstromes ausdehnt, etwas gelüftet und eine wirklich ganz einzigartige filmische Ausbeute heim- gebracht. Die Urwelt, von keiner Menschen- hand korrigiert, entsteht auf der Leinwand: URWELI IM URWALD! Ein Bildstreifen von 2115 Meter Länge. —7 Teile— Da auf ein Meter ca. 50 Bilder kommen, besteht dleses Fllimdokument aus uüb er 10000 Momentaufnahmen. Wir wollen hier nur die Piranhas, ganz kleine Fische erwähnen, die zu Abertausenden den Ama- zonenstrom bevölkern. Diese kleinen Fische— nicht etwa die vielen Krokodile— sind die gefährlichsten N 10 K1. NAHE FRIEDRICHSBRUCKEZN! bestehend aus 2 deutschen Schlagern mit berühmten Darstellern: Arzrm Sidh scheiden lassene Ein Gesellschaftsfiim in 6 Akten. In den Hauptrollen: Margarete Kupfer Hermann Picha Colette Brettel Senaenee, Ab heutfe: EXIra hillig! Welschen Relvelin“. 2 Pua-Dose.J5 Hrubellen„Helvefia“.. 2 pfa. Pose J. 5 plelmus, Helvetln“. 2 prd.Bose U. J8 keigelbeeren„Helvefia“2 pua.- p..95 blkosen⸗ Nont! kren 2 Pld. 1 30 AUpfelgelee, Helvefia“. s bra. Eimer.0 I. 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Die„Deutsche Zeitung“ schreibt ũber diesen Film: „——Das ist nein Natur-Film, nein ein Drama von Leben und Sterben im Urwald, eine gewaltige Symphonie des Daseins am Born der Menschheit.———— ——————— Schönes großes Beiprogramm! —————— Jugendliche haben bis 6 Uhr Zutritt und zahlen auf allen Plätzen.75 Mk. 8277 Antang der Flime:.00, 4. 10,.20,.40,.05, .15,.25, 645 8440, 820,.30,.40,.00 bis 10.20. n 6 Akte den Motiven des Ullsteinromans„Die Frau des Künstlers“. Ausserdem wirken mit: Eduard von Winterstein Ferdinand Bonn Paul Graetz Ernst Verebes u. 8. wi. III. Neuesſe Ufa- Wochenschau a. Rademacher und Lauffer im Berliner Stadion, Strandung vieler — Aaulſte an der sizilianischen Küste während des letztee Sciroceo Einweihung einer Talsperre, die Paris mit Strom versorgen soll. Anfang der Filme:.15,.30,.45,.55,.10, .15,.30,.40—10. 55 Ohr. 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