13— Hezugspreiſe: In Wanndeim and umgebung ke. ine Ar lſe Nachſorderung vorbehalten. Poſtſchecktonte Geſchäfts Nebenſtellen Waldhofſtraße 5. Schwetzinger negierung und Reichstag auf der Suche ſeſt, daß eine Auflöſung keinesfalls erfolgt, unter Umſtän⸗ den ein normaler Rücktritt der Regierung, dem ſofortige Wieder⸗ Frage, wofür wir hier mehrfach plädierten, auf den Herbſtver⸗ man die Abſtimmung vertagen und nochmals in Annäherungsver⸗ auch nicht, was man will. Damit hängt es zuſammen, daß die auf um 7 Uhr wieder aufgenommen. Um ½1 Uhr ſind die Beſprechun⸗ gen zu einem gewiſſen Abſchluß gekommen. Die Reichsregie⸗ Haltung der deutſchnationalen Reichstagsfraktion, die heute vormit⸗ tag eine Sitzung abhielt, weiß eine parlamentariſche Nachrichtenſtelle gegenüber dem Geſetz über die vermögensrechtliche Auseinander⸗ ſetzung mit den ehemaligen Fürſtenhäuſern halt ſich nichts ge⸗ Fündert. Welche Abänderungsanträge eventuell von den Deutſch · nationalen zu ſtellen ſein würden, ſcheint noch nicht endgültig feſt⸗ ſent gehalten. monatige Friſt arf ei Zeit maßgebende Monatsgehalt, ſo iſt die Kündigungsfriſt mindeſtens wei Monate. reicht ſie das doppelte Monatsgehalt, ſo iſt die Friſt mindeſtens einen Angeſtellte, die über 40 Jahre alt ſind und der Verſicherungspflicht 13 2 der Geſetzentwurf über Anrechnung der Warteſtandszeit und Ireltag, 2. Jull Haus odet durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohn⸗ Beſtellgelo. Bel eventi. Aenderung der wirtſchaſtliche⸗ 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— aße 24. Meerſeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl zwölfmal. ernſprech⸗Anichlüſſe Nr. 7941 7942 7943. 7944 u. 7945 Abend⸗Ausgabe 5 Mannheimer General Arzeiger— Preis 10 Pflemig 1926— Nr. 300 inze! reiſe nach Tarih, del Rolenczelf ir Allgem. Anzelgen 0,40 R. pte einſn. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höhet berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Deilagen: Sport und Spie. Aus Seit und Leben. Mannheimer Srauen-Seitung. Unterhaltungs-Beilage.Aus der Weit der Lechnik. Wandern und Jeiſen Geletz und Necht völlige Ratloſigkeit in Gerlin nach einem Ausweg UE Berlin, 2. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Politik herrſcht wieder einmal ein vollſtändiges Chaos. Das Kabi⸗ mett iſt erſt gegen 11 Uhr zuſammengetreten, aber wie es ſcheint, bis⸗ her noch nicht des rechten Weges ſich bewußt. So viel immerhin ſteht betrauung folgen würde. Es iſt aber auch möglich, daß die ganze ſchoben wird. Eine plötzlich aufgetauchte Verſion will wiſſen, daß ſuchen an die Sozialdemokratie ſich üben will. Nach dem bisherigen Erlebnis mit der Sozialdemokratie wohl die abſurdeſte aller Ideen; item: Man weiß nicht, was wird und was ſchließlich iſt, man weiß 1 Uhr angeſetzte Plenarſitzung des Reichstgs auf 3 Uhr verſchoben wird. verhandlungen mit den Regierungspartelen vertin, 2. Jult.(Von unſerem Berliner Vüro.) Von halbamt⸗ licher Seite wird mitgeteilt, das Reichskabinett, das geſtern bis in die ſpüten Abendſtunden geſeſſen hatte, hat ſeine Beratungen heute früh rung wird aufgrund ihrer Beſprechungen jetzt mit der Führern der Regierungsparbeien im Fühlung treten und aufgrund des Reſultatzs dieſer Beſprechung dann ſeine endgültigen Beſchlüſſe faſſen. Unveränderte Haltung der Deutſchnatlonalen Berlin, 2. Jull.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die zu berichten: An der Haltung der Deutſchnationalen guſtehen. Die Fraktion wird im übrigen den ganzen Tag über prä⸗ Aus dem Keichsrat Der Reichsrat erklärte ſich einverſtanden mit einer Verordnung Aber die Verlängerung der Kurzarbeiterfürſorge. Da⸗ nach wird die Kurzarbeiterfürſorge, die am Samstag ſonſt ihr Ende finden würde, bis Ende November d. Is. aufrecht erhalten. Ferner wird die Beſtimmung geſtrichen, wonach im Einzelfall die Fürſorge auf ſechs Wochen beſchränkt wird und ſchließlich wurden die Vor⸗ ſchriften über die Wartezeit etwas abgeändert. Angenommen wurde fernerhin ein Geſetzentwurf über Erhöh ing der Kündigungsfriſt für ältere Angeſtellte. Darin wird feſtgeſetzt, daß, cher als Arbeitgeber in der Regel mehr als fünf Angeſtellte beſchäftigt, einen Angeſtellten, den er mindeſtens fünf Jahre ununterbrochen eſchene hat, nur mit mindeſtens drei⸗ n Monatsſchluß kündigen dorf Erhält der Angeſtellte eine Abgangsentſchädigung und erreicht dieſe das zur Erreicht die Abgangsentſchädigung das Eineinhalb⸗ fache des Monatsgehaltes, ſo iſt die Friſt mindeſtens 6 Wochen, er⸗ Monat. Unberührt bleiben die Beſtimmungen über friſtloſe Kün⸗ digung. Die Vorſchriften dieſes Geſetzes finden Anwendung auf nach§8 1 des Angeſtelltengeſetzes unterſtehen. Genehmigt wurde ie Verwendung von Wartegeldempfängern. Das alte Geſetz be⸗ ſtimmte für Wartgeldempfänger die volle Anrechnung ihrer Warte⸗ ſtandszeit auf die penſionsfähige Dienſtzeit. Künftig ſoll die An⸗ rechnung nur zur Hälfte geſchehen. Aus den Reichstags ausſchüſſen Der handelspolitiſche Ausſchuß des Reichstages ſetzte heute(Freitag) die Beratung des deutſch⸗ſchwediſchen Han⸗ delspertrages fort. In der allaemeinen Ausſprache wies Abg. Dr. Hilferding(Soz.) darauf hin, daß die Einigungsverhandlun⸗ gen zwſchen den Parteien keinen Erfolg gebabt haben. Das ſei er⸗ klärlich bei den großen Unterſchieden in der Auffaſſung. Würen die Mehlzollſätze der Regierungsvorlage im Schwedenvertrage beſtehen bleiben, dann würde eine Belaſtung der Konſumenten um das 3½%fache der Vorkriegszeit eintreten und die Spanne zwiſchen Ge⸗ treide und Mehlzöllen würde ſich unerträalich vergrößern. In der Begründung des von den Sozialdemokraten eingebrachten Geſetzent⸗ wurfes wies der Redner darauf hin. daß die in 8 6 der Zollvorlage vom 17. Auguſt 1925 feſtgelegten Lebensmittelzollſätze, die am 31. Juli dieſes Jahres außer Kraft treten, zunächſt bis 1. Dezember 1926 verlängert werden ſollen. Reichsernährungsminiſter Dr. Haslinde bezeichnete den ſozialdemokratiſchen Entwurf aus handels⸗ und außenpolitiſchen Gründen für nicht tragbar für die Regierung. Abg. Dr. Föhr(W. Vg.) wandte ſich gleichfalls gegen den ſozialdemokra⸗ tiſchen Antrag. Die 1925 feſtgelegten Sätze hätten der Landwirt⸗ ſchaft nicht den nötigen Schutz gebracht, ſondern wären das Mini⸗ mum deſſen geweſen, was handelspolitiſch notwendig geweſen ſei. Ein Antrag der Regierungsparteien verlangt folgende Sätze für die Lebensmittelzölle: Roggen, Weizen und Spelz 5 M. Futtergerſte 2., Hafer 5., Mais und Dare.20., friſches Fleiſch 21., Schweineſpeck 14., Schmalz und ſchmalzartige Fette 6 M. Die Sozialdemokraten fordern dazu in einem Eventualantrag die Er⸗ ſchließe Nach dem ablehnenden Beſchluß der Sozialdemokraten in der Fürſtenabfindungsfrage haben die Regierungsparteien in den erſten Nachmittagsſtunden die Fühlungnahme mit den Deutſchnationalen wieder aufgenommen. Die Beſprechungen haben das Ziel, zu einer Löſung zu kommen, bei der eine Verfaſſungsänderung nicht notwendig iſt. Von deutſchnationaler Seite wird mit⸗ geteilt, daß an der prinzipiellen Bereitwilligkeit der Deutſchnatio⸗ nalen, an der Löſung mitzuwirken, nicht zu zweifeln iſt, falls Ge⸗ währ dafür geboten iſt, daß Eingriffe in das Privateigentum nicht ſtattfinden und gerichtliche Urteile ſowie rechtsgütlige Vergleiche nicht umgeſtoßen werden. die Meinung der volkspartei [Eerlin, 2. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Reichs⸗ tagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hält man einen Rücktritt des Kabinetts nicht für wahrſcheinlich, obwohl die Zentrumsfraktion ſich ſtark dafür eingeſetzt hat. Man hofft dort, daß das Zentrum ſich doch noch mit einer Vertagung bis zum Herbſt abfinden wird. In. der Zwiſchenzeit wird es vielleicht möglich ſein, in Preußen zu einem Vergleich mit den Hohenzollern zu kommen. Auch die demekraten ſind verſtimmt Berlin, 2. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Beſchluß der ſozialdemokratiſchen Fraktion zum Geſetz über die Fürſtenabfin⸗ dung hat, wie wir hören, in den Kreiſen der demokratiſchen Frak⸗ tion große Verſtimmung hervorgerufen. Die demokratiſche Fraktion hält es für ausgeſchloſſen, daß die Mittelparteien, die ſich bis zuletzt um das Zuſtandekommen der Vorlage über die Fürſten⸗ abfindung bemüht haben, den Gefallen tun werden, für die Auf⸗ löſung zu ſtimmen, zumal dieſe Vorlage nicht an den Deutſchnatio⸗ nalen, ſondern an der Sozialdemokratie geſcheitert iſt. die Holtung der wirtchaftlichen vereinigung UBerlin, 2. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Wirt⸗ ſchaftliche Vereinigung des Reichstages beſchloß in ihrer heutigen Fraktionsſitzung, bezüglich der Fürſtenabfindungsvorlage ſich im all⸗ gemeinen den Vorſchlägen der Regierungsparteien anzu⸗ 115 5 mäßigung der Sätze für Roggen und Weizen auf 4 M. In der Al ſtimmung wurde mit 10 gegen 10 Stimmen der ſozialdemokratiſche Antrag abgelehnt. Dagegen wurde der Antrag der Regierungspar⸗ teien über die neuen Sätze für Lebensmittelzölle mit 15 gegen 10 Stimmen angenommen. Die neuen Sätze ſollen vom 1. Auguſt bis 31. Dezember 1926 gelten. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag verlangt Zollfreiheit der für Margerineherſtellung notwendigen Fette, ein Antrag der Regie⸗ runmgsparteien einen Saß von.25 M. Der ſozialdemokvatiſche An⸗ trag wurde abgelehnt, der Antrag der Regierungsparteien ange⸗ nommen. Der dezs Reichstages nahm heute in der Frage der An Antrag an, der die Regierung erſucht, aus den Mitteln Anleihetilgungs⸗ fonds einen ausreichenden Betrag zugunſten ſolcher Anleihegläu⸗ biger, bei denen wegen hohen Alters und dergleichen ein Bedürfnis zu raſcher Hilfe beſteht, durch Ablöſung oder Rückkauf ihrer Ausloſungsrechte zu verwenden. Ferner wird die Regierung erſucht, die im Anleiheablöſungsgeſetz vorgeſehene Barabfindung der Klein⸗Altbeſitzer ſo zu beſchleunigen, daß die Durchführung noch im Laufe des Kalenderjahres geſichert iſt, und, falls ſich dies nicht ein⸗ heitlich für alle Anſprüche in dieſem Zeitraum ermöglichen laſſen ſollte, dafür Sorge zu tragen, daß jedenfalls die in hohem Alter be⸗ findlichen Gläubiger vorweg genommen werden. Das Geſetz zur Aenderung der Zollſätze und der deutſch⸗ſchwediſche Handelsvertrag wurden dann in der Geſamt⸗ abſtimmung gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, Kommuniſten und Völkiſchen angenommen. Zur Frage der Gefrierfleiſcheinfuhr wurde ein ſozialdemokratiſcher Antrag auf Erhöhung des Kontingents abgelehnt, nachdem ein Regierungsvertreter eine Einfuhrmenge von 1000 To. zugeſagt hatte. Aus dem Ausſchuß für die beſetzlen Gebiete EJ Berlin, 2. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichs⸗ tagsausſchuß für die beſetzten Gebiete behandelte heute die Vorlage der Reichsregierung über die Hilfsmaßnahmen für die beſetzten Gebiete. Die Regierung erklärte, daß 3 Millionen Mark für Baudarlehen zu 3,5 Prozent verzinslich für die Saargrenzgebiete zur Verfügung geſtellt werden. Der Aus⸗ ſchuß beſchloß, den Saargängern 5 Mill. Mk. zur Verfügung zu ſtellen, ein Beſchluß, der mit dem Programm der Reichsregierung in ſeiner zahlenmäßigen Wirkung nicht übereinſtimmt. Gleichwohl ſagte Staatsſekretär Schmid entgegenkommenderweiſe Durchführung des Regierungsprogramms zu. Ferner teilte er mit, daß der Reichs⸗ finanzminiſter ſofort als Vorſchuß für die Hilfeleiſtung an Gewerbe, Landwirtſchaft uſw. 3 Millionen Mark zur Verfügung ſtellen werde. Annahme fand ein von allen bürger⸗ lichen Parteien geſtellter Antrag, der 12 Millionen Mark fordert an Krediten und Mitteln für das Saargrenzgebiet. Außethalb der Ta⸗ gesordnung regte der Abg. Hofmann⸗ Ludwigshafen(3tr.) an, daß das Reichsehrenmal für die im Weltkrieg Gefallenen am Rhein errichtet würde. Die Anregung fand Zuſtimmung aller Parteien mit Ausnahme der Kom⸗ muniſten. Eine Entſchließung wird der Reichsregiekung zugeleitet werden. Was wird aus dem Wiener Geſandſchaſtspoſten! Von Nichard Bahr 5 Es ſind jetzt ungefähr drei Wochen her, daß ein umſaſſendes „Revirement“ im auswärtigen Dienſt des Reichs angekündigt wurde. Indes ſcheint ſich herauszuſtellen, daß es ſich dabei nur um einen Wunſchzettel des Auswärtigen Amts oder ſeines Per⸗ ſonralreferenten gehandelt hat. Von dem Dr. Mertens. der in Wien die Erbſchaft des zu früh hingeſiechten Dr. Pfeiffer übernehmen ſollte, iſt ſchon gar keine Rede mehr. Aber es iſt offenbar auch noch nicht ſicher, ob es zu dem verheißenen Geſandtenwechſel in Bukareſt kommt. Und wenn Herr Freytag in Rumänien bleibt, verläßt der Miniſterialdirektor Heilbron, den jener erſetzten ſollte, am Ende auch nicht ſein bisheriges Amt. In den Kreiſen der deutſchen Min⸗ derheiten hatte man Heilbrons Fortgang ohnehin ſchmerzlich be⸗ dauert. Es gibt, leider, ſehr wenige Reichsdeutſche, gibt auch nur ſehr weniger Beamte im Reich, denen der Sinn des grenz⸗ und auslandsdeutſchen Nachkriegserlebniſſes aufging. Die unermeßliche Bedeutung der Tatſache, daß juſt auf den Moment, wo der deutſche Staat ſchwer gedemütigt niederſank, die nun noch über mehr Vaterländer als bisher zerſtreuten Volksgenoſſen ihr deutſches Herz entdeckten. Daß aus beſcheidenen und ſchüchternen Anfängen eine gewaltige Bewegung erwuchs, an der gar nicht mehr vorüberzugehen iſt. Vom Revaler Glint bis nach Transſylvanien, Slawonien und Sirmien begannen die deutſchen Minderheiten ſich als ein einig Volk von Brüdern zu empfinden mit einheitlichem Willen und, was die großen Richtlinien angeht, einheitlichem Han⸗ deln. Mit dem, was Franzoſen und Italiener und, natürlich, auch ihre öſtlichen Trabanten unter„Pangermanismus“ zu verſtehen be⸗ lieben, hat das alles nicht das geringſte zu tun. Die Siebenbürger Sachſen wiſſen ſo gut wie die Balten und die in der ſüdſlawiſchen Diaſpora, der ehemaligen k. k.„Militärgrenze“, ſiedelnden Balk in⸗ deutſchen, daß eine ſtaatliche Vereinigung mit dem Mutterland für ſie nie Wirklichkeit werden kann. Daß es ihr hiſtoriſches Schickſal und vielleicht auch ihre Sendung iſt, ſozuſagen deutſcher Streubeſitz zu bleiben. Dieſen Charakter indes wünſchen ſie mit allen Kräften der Seele ihren Siedlungen zu erhalten. Zu ſolchem Ende auch die geiſtigen Zuſammenhänge mit dem ſtaatlich organiſierten Großteil N der Nation ſich zu bewahren. Alſo eine ausgeſprochene Kultur⸗ bewegung. Die aber hat, ſeit ſeinem Scheiden aus dem Preſſereferat, in der von ihm betreuten Kulturabteilung des Auswärtigen Amts der Miniſterialdirektor Heilbron mit viel Verſtändnis und ehrlicher Wärme gefördert, und die deutſchen Minderheiten, die ihre Erfah⸗ rungen mit Reichsgenoſſen haben, fragen ſich beſorgt, ob denn wohl auch ſeinem Nachfolger die nämlichen, wie geſagt, bei uns nicht eben häufigen Qualitäten eignen möchten. Man erzählt ſich: auch Heil⸗ bron ſelber würde den ihm lieb gewordenen Wirkungskreis nicht gern verlaſſen. Aber im Zentrum erhöbe man gegen ihn die Einrede mangelnden Paritätsgefühls; er hätte die in den Bereich des Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtums fallenden charitativen Beſtrebungen der katholiſchen Kirche, ſehr anſehnliche und jeden Preiſes würdige Be⸗ ſtrebungen, nicht ausreichend geſtützt und es gelte, ihn durch einen mehr überkonfeſſionell geſtimmten Mann zu erſetzen. 15 N Ob, bei Heilbrons peinlich korrekter Beamtennatur, dieſe Vor⸗ würfe zutreffen, wird man einigermaßen bezweifeln dürfen. Aber es zeigt ſich doch auch hier, wie ſchwer, ſeit die Parteipatronage bei uns Bürgerrechte erhielt, es bisweilen wurde, dem einzelnen Amt den rechten Anwärter zuzuführen. Dazu kommt, auf dem Ter⸗ rain des auswärtigen Dienſtes, noch ein anderes: der früher nicht gekannte Widerſtand der im Ausland wirkenden Beamten gegen ihre Zurückverſetzung in die Zentrale. Es mag mitunter erwünſcht ſein— eine allgemein gültige Regel wird man daraus freilich nicht ableiten dürfen— einem Generalkonſul, einem Geſandt⸗ ſchafts⸗ oder Botſchaftsrat, wohl auch einem Geſandten, nach jahre⸗ langer Abweſenheit von der Heimat Gelegenheit zu geben, wieder einmal die Luft des Berliner Amts zu atmen. Dagegen pflegen neuerdings, ſelbſt wenn ſie dabei die Treppe hinauffallen ſollen, die Betroffenen ſich zu ſträuben. Der Grund liegt ziemlich nahe und es iſt vorwiegend proſaiſch. Die Gehälter unſerer Auslandsbeamten ſind verhältnismäßig hoch, zum mindeſten recht auskömmlich. Die Gehälter daheim blieben beſcheiden. Und die Privatvermögen, die man ehedem juſt im Dienſtkreis des Auswärtigen Amts aufzuweiſen hatte, gingen in der Inflation bei den meiſten wohl zum Teufel. Alle dieſe unterſchiedlichen Motive wirken nun zuſammen und machen faſt aus jedem Wechſel in der Diplomatie ein ſchweres Stück Arbeit. Der Perſonalreferent im Auswärtigen Amt iſt natürlich auch heute noch ein gewichtiger Mann. Allmächtig, wie zuweilen in alten Zeiten, iſt er nicht mehr. Und von dem jeweiligen Miniſter wird dasſelbe zu ſagen ſein. 15 Die nämlichen Motive— und wohl noch einige andere dazu— haben es auch verſchuldet, daß unſer Bruderſtaat an der Donau ſolange des reichsdeutſchen Miſſionschefs entraten muß. Dieſer Wiener Geſandtenpoſten iſt nun einmal nicht nach dem Schema zu behandeln. Man kann nicht kalkulieren: Deutſchöſterreich iſt ein kleiner Staat von 82 000 Quadratkilometern und 6½ Millionen Einwohnern. Mithin genügt es, daß wir in das Palais in der Metternichgaſſe einen Herrn ziehen laſſen, der ſeine Geſandtenlauf⸗ bahn eben anfängt oder nach andersartiger Karriere, ſie ehrenvoll abſchließen ſoll. Umgekehrt wäre zu ſagen: der beſte Mann iſt für Wien gerade gut genug. Deutſchöſterreich iſt dreimal hintereinander nach dieſem Rezept verfahren. Es wird ſich gehören, daß wir mit der gleichen Geſte antworten. Wie der öſterreichiſge Geſandte in Berlin, muß ſein Wiener Kollege aus dem Reich die Schickſals⸗ und Blutgemeinſchaft des mitteleuropäiſchen Deutſchtums tief innerlich empfinden. Er braucht ſein großdeutſches Gefühl nicht alle Tage mit dem Lautſprecher hinauszutrompeten. Aber er muß es haben. Dieſer Tage fiel mir ein Reiſebrief in die Hände, den um dle Mitte des Monats ein Oeſterreich behorchender Franzoſe für das Pariſer„Journal“ ſchrieb. Es iſt allerhand Torheit in dem Artikel, doch ein paar Sätze, weil ſie die allgemein franzöſiſchen Auffaſſungen 5 die N 855 über dieſe Dinge wiedergeben, ſind es wert, daß wir ſie uns ein⸗ prägen. Der Briefſchreiber erzählt, wie die Anſchlußidee in Oeſter⸗ reich zahlr ziche Anhänger hätte, wie ihr— was auch längſt nicht mehr zutrefft— nur das flache Land und die Chriſtlichſozialen noch Widerſtand leiſteten und— was gleichfalls um etwa 15 Prozent zu tief gegriffen iſt— bei einem Referendum etwa 70 Prozent der Bevölkerung dafür ſtimmen würden. Dann fährt er, in wortgetreuer Uebertragung, fort:„Das wäre ein Desaſtre für die kleine Entente, für Serbien, für Italien und für den franzöſiſchen Einfluß. Man muß den status quo lange Zeit aufrecht erhalten können, ſehr lange Zeit, damit Anpaſſung und Gewöhnung, die Freude an der Unabhängigkeit, die Schaffung neuer eigener Hilfsmicel das Uebel zerſtreuen und die Glut der Anſchlußfreunde um jeden Preis dämpfen könnten. Unſere Mittel, Widerſtand zu leiſten, liegen vornehmlich in den internationalen Konferenzen. Man muß alles verſuchen gegen dieſe neue Möglichkeit eines Brandes. Ich habe mich umgehört, ich habe beobachtet. Der franzöſiſche Geſchäftsträger iſt Monſieur Armend Bareis, deſſen charmante Frau, ſehr ſprachen⸗ kundig, eine mächtige Hilfe bedeutet. Das iſt ein Geiſt, der weiß, daß er Wache zu halten hat.“ Wie geſagt, das ſind Auffaſſungen, denen man in der fran⸗ zöſiſchen Preſſe und auch ſonſt in franzöſiſchen Kreiſen immer wieder hegegnet. Ueberall in der Welt begreift man, welche eminente Be⸗ deutung für ein Wiedererſtarken der deutſchen Nation die Ver⸗ einigung mit dem ſeit 1866 von uns geriſſenen Volksteil haben müßte. Um deswillen laſſen die franzöſiſchen Blätter auch immer wieder die öſterreichiſchen Dinge erörtern und der„Temps“ hält ſich in dem— leider— ſehr einflußreichen Herrn Marcel Duman in Wien ſogar eine Art Miniſterreſident. Die Nutzanwendungen für uns ſollten ſich doch eigentlich nunmehr von ſelbſt ergeben. eeeeeeeeeeeeeree dr. Curtius über Clektrizitätswirtſchaft Am Donnerstag trat im Reichswirtſchaftsrat der Reichselektri zitätsbeirat zuſammen. 1 Verhandlun⸗ +. wurden durch eine Erklärung des Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Curtius eingeleitet, der u. a. folgendes ausführte: In ſeiner letz⸗ ten Sitzung Anfang Januar 1923 hatte der Beirat die Aufgabe, zu dem vom Reichsſchatzminiſterium aufgeſtellten Entwurf eines Elek⸗ trowirtſchaftsgeſetzes Stellung zu nehmen. Der Beirat hatte damals dieſem Entwurf 2575 Zuſtimmung verſagt, weil die im Entwurf vor⸗ geſehene Organiſation von Selbſtverwaltungskörpern und Be hörden 5 kompliziert erſchien. Das Reichsſchatzminiſterium hatte die Wei⸗ rverfolgung des Geſetzentwurfez zurückgeſtellt. Auch vom Reichs⸗ wirtſchafksminiſterium ſind die geſetzgeberiſchen Arbeiten aus gleichen Erwägungen bisher nicht wieder aufgenommen worden. Dieſe Zu⸗ krückhaltung beſchränkte ſich aber auf das Gebiet der Geſetzgebung. Die Bedeutung der Elektrizitätswirtſchaft wurde vom Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterjum in vollem Umfange gewürdigt. Ueberblickt man die bisherige Entwicklung der Elektrizitätswirt⸗ ſchaft, ſo ſieht man zumächſt, daß es gelungen iſt, durch private und öffentliche Initiative und durch das Zuſammenarbeiten der verſchie⸗ denſten Landesteile und der mannigfachſten Organiſationsformen die Verſorgung der deutſchen Wirtſchaft mit elektriſchem Strom in zweck⸗ mäßiger Weiſe zu ſichern. Darum können heute die früher vielfach erwogenen Maßnahmen einer Uebernahme dieſer Wirt⸗ ſchaft in die öffentliche Handalserledigt gelten. Zu⸗ ſammen mit der Kohle bildet der elektriſche Strom die Kraftquelle der deutſchen Wirtſchaft. Einheitlich ſind die Probleme, die ſich für beide Gebiete ſtellen. Nur wenn Steinkohle, Braunkohle und die weiße Kohle der Waſſerkraft zuſammenwirken, kann in einem Lande eine ideale Ausnutzung der vorhandenen Kräfte herbeigeführt werden. Auch in wirtſchaftlicher Beziehung hat ſich die Entwicklung der Stromverſorgung im Laufe der letzten Jahre in erfreulichem Maße vollzogen. Inſofern hat ſich die ſeinerzejt im Beirat vertretene Mei⸗ nung, man ſolle von geſetzlichen Regelungen abſehen, im weſentlichen als zutreffend erwieſen. Die zurch die geplante geſetzliche Regelung gefordert werden ſollte, hat ſich weiter durchgeſetzt. Die Konzentration der e an den Kraftquellen hat gute Fortſchritte gemacht. Es mehren ſi jedoch in letzter Zeit in der Oeffentlichkeit und in den Kreiſen der Sachkundigen die Klagen darüber, daß Einflüſſe nicht rein wirtſchaftlicher Art hemmend und ſtörend auf den geſunden Gang der Entwicklung einzuwirken beginnen. Ich ſelbſt 1 7 mich zu der grundſätzlichen Frage dahin geäußert, daß nach Auf⸗ faſſung der Reichsregierung eine geſetzliche Regelung der Elektrizi⸗ tätswirtſchaft, ſoweit eine golche erforderlich ſei, nur durch das Reich vorgenommen werden könne. Der Beirat iſt nach ſeiner ge⸗ ſetzlichen Beſtimmung berufen, die Reichsregierung bei allen Ange⸗ e der Reichselektrizitätswirtſchaft 7 beraten. Ich hoffe, daß Ihre Veratungen zu einer weſentlichen Klärung der Fragen füh⸗ ren werden, die es mir erleichtert, meine Entſchließung über die etwa einzuleitenden Schritte zu treffen. die franzöſiſche Kriſis V. Paris, 1. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die kritiſche Lage des Kabinetts Briand—Caillaug hat infolge des ſchweren Frankenſturzes(180,5 für ein engliſches Pfund) eine weitere Verſchlechterung erfahren. Poli⸗ liſche Intrigen, deren Ausgangspunkt im Senat zu ſuchen iſt, tragen zur Verſchärfung der Kriſe ebenſo bei wie Baiſſemanöver hieſiger Bankgruppen. Dazu kommen die geſteigerten Maſſenverkäufe fran⸗ zöſiſcher Effekten und grenzenloſe Kaufluſt ausländiſcher Wertpa⸗ piere im Publikum. Rein finanztechniſch übt ſelbſtverſtändlich auch der heutige Wochenausweis der Banque de France eine depri⸗ mierende Wirkung aus, denn es zeigt ſich, daß der Staat zur Dek⸗ kung der fehlenden Schatzſcheine eine weitere Milliarde Franken in Laufe der verfloſſenen Woche benötigte. Die politiſchen Machen⸗ ſchaften ſind unbedingt von entſcheidender Tragweite, denn ſie untergraben ſyſtematiſch das Vertrauen der Heffentlichkeit in die Regierung und namentlich in Caillaux' Fähigkeiten, ein erfolgver⸗ ſprechendes Programm auszuarbeiten. Es wird im Senat nicht mehr verheimilcht, daß Ppincars die Fäden der gegen Caillaux gerichteten Champagne in der Hand hält. Poincars macht im Senat Propaganda gegen den Finanz⸗ miniſter, den er offen des Verrats beſchuldigt. Der frühere Präſident der Republik ſagte heute zu ſeinen Freunden:„Wenn Caillaux wirklich den Verſklavungspakt mit den ameri⸗ kaniſchen und engliſchen Geldgebern abſehließe und am Ende noch Geſchäfte mit Deutſchland auf Koſten der Sicherheit Frank⸗ reichs machen ſollte, ſo werde ich ihn von der Tribüne herab an⸗ klagen und beweiſen, daß er uns mit gebundenen Händen und Füßen der internationalen, franzoſenfeindlichen Hochfinanz aus⸗ liefern will. Ein derartiger Pakt Caillaux' würde niemals die Zuſtimmung des Senats finden, und ich glaube auch, daß er in der auf eine oppoſitionelle Mehrheit ſtoßen würde.“ Poincars beſitzt im Senat ſtarken Anhang und erfreut ſich der Sympathien der maßgebenden Kreiſe der Banque de France, die Cafllaux Vorgehen gegenüber dem Gouverneur Robineaux ſcharf verurteilt und die Wiedereinſetzung Robineaux in ſein früheres Amt unter einem Kabinett Poincars hofft. Zahlreiche Senatoren bezeichnen Caillaux als einen Intriganten, ſie erklären, daß Cail⸗ laux in dem Augenblick, als das Kabinett Briand—Poincaré—Dou⸗ mer ſozuſagen geſichert war, eine Verſtändigung mit linksrepubli⸗ kaniſchen Parteiführern herſtellte und dadurch die Kombination vernichtete. Es iſt ferner gewiß, daß zwiſchen dem Angriff Tar⸗ dieus in der Deputiertenkammer und dem offenen Kampf Poin⸗ caré gegen Caillaux ein direkter Zuſammenhang beſteht. Die Handlungsfreiheit der Regierung iſt alſo ſtark beeinträchtigt. C ner⸗ ſeits verlangt man von ihr ein entſchloſſenes Vorgehen und offe⸗ rierte ihr ſogar Vollmachten, um einen Finanzplan durchzuführen, andererſeits intrigiert man gegen ſie nach allen Regeln der Kunſt. Caillaux ſelbſt wird vor der Deputiertenkammer am nächſten Diens⸗ tag den Beweis erbringen können, daß die Punftaeſchäfte ſeines Vorgängers Peret bei der Banque de France die Frankenentwer⸗ tung beſchleunigten. Man fragt ſich, ob Briand es zugeben wird, Peret wegen ſeiner ſkandalöſen Geldwirtſchaft zur Verantwortung ziehen zu laſſen, doch Caillaux drängt auf eine Abrechnung mit ſeinem Vorgänger. Ueber das Programm der Regierung läßt ſich noch immer nichts beſtimmtes mitteilen. Man weiß jetzt, daß entgegen allen Dementis die Beſprechungen mit den Vertretern der engliſchen Staatsbank und der Federal Reſerve Bank in vollem Fluß ſind. Von Newyork aus wird ziemlich ſtark auf die fran⸗ zöſiſche Bankwelt gedrückt, um eine auf internationaler Grundlage zu errichtende Stabiliſierung des franzöſiſchen Franken durchzu⸗ ſetzen. Dennoch notiert der Frank heute ſchlechter als Paris und London, woraus geſchloſſen wird, daß es ſich um einen Druck auf die franzöſiſche Regierung handelt. Rönig Alfons in London y Paris, 2. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie aus London berichtet wird, beſteht ein enger Kontakt zwiſchen der fran⸗ zöſiſchen Sicherheitspolizei und der Londoner Polizei, um die Ueber⸗ wachung des ſraniſchen Köniaspaares ſo wirkſam wie möalich zu ge⸗ ſtalten. Die Befürchtungen der enaliſchen Polizei ſind ziemlich aroß, denn man weiß, daß in einem Londoner Viertel ſeit längerer Zeit Vorbereitungen getroffen worden ſind, um anläßlich der Ankunft des ſpaniſchen Königspaares nicht bloß politiſche Demonſtrationen gegen König Alfons zu veranſtalten, ſondern auch den ganzen Aufenthalt 55 Königs durch zahlreiche unangenehme Zwiſchenfälle zu ſabotieren. * Indien kommt nach Genf. Der engliſche Miniſter für Indien teilte mit, daß Indien in der nächſten Völkerbundsverſammlung ver⸗ treten ſein werde und zwar durch Sir Williams Henry Vincent, den Maharadſchah von Kepuntala, und Khan Bahadir Abdul Kadir. Badiſche Politit Nus dem Landtag Heute vormittag trat der Landtag in die Abſtimmung über das Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetz ein. Nach der längere Zeit in Anſpruch nehmenden Einzelabſtimmung wurde das Geſetz in erſter Leſung mit 34 Stimmen des Zentrums und der Sozial⸗ demokraten gegen 17 der Demokraten, Bürgerlichen Vereinigung und der Kommuniſten bei 6 Enthaltungen der Deutſchen Volkspartei angenommen und die übrigen Anträge des Haushaltsausſchuſſes teils mit Mehrheit, teils einſtimmig. Hierauf entſpann ſich eine längere, teilweiſe erregte Debatte, ob in der heutigen Sitzung noch die förmliche Anfrage der Bürgerlichen Vereinigung über das Badenwerk behandelt wer⸗ den ſolle. In der Anfrage wird auf Gerüchte verwieſen, wonach das Geſchäftsgebahren des dem badiſchen Staat gehörenden Badenwerke;z als unerträglich bezeichnet werden mußte und der Beſorgnis Aus⸗ druck verliehen wird, daß die Durchführung der Pläne des Baden⸗ werkes viel zu große Koſten erforderten und das Werk ſeinen ge⸗ meinnützigen Charakter verlieren würde. Finanzminiſter Dr. Köhler ſchloß ſich einem ſozialdemokrati⸗ ſchen Antrag, dieſem Punkt der Tagesordnung eine eſondere Sitzung zu widmen, an, indem er darauf hinwies, daß dem Baden⸗ werk durch dieſe förmliche Anfrage große Schäden zugefügt worden ſeien, weshalb dieſe Dinge in aller Oeffentlichkeit und Ausführlichkeit behandelt werden müßten. Ferner teilte er mit, daß der Beamte, der der Urheber der Gerüchte ſei, disziplinariſch abgeurteilt worden ſei. Am nächſten Dienstag wird nun die förmliche Anfrage begründet und vom Finanzminiſter beantwortet werden, woran ſich Ausführungen der Parteien ſchließen, während am Mittwoch die zweite Leſung des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes vorgenommen wird. ee.er Letzte Meldungen Die Fürſtenabfindunge vorlage zurückgezogen Berlin, 2. Juli.(Von unſerem Berlienr Büro.) Im Reichs⸗ nach den Erklärungen der Abgg. Wels(Soz.) und Graf Weſtarp (Deulſchnat.) Reichskanzler Dr. Marx. daß die Regierung auf die Weiterberatung des Fürſtenabfindungsgeſetzes keinen Wert mehr lege und den Enkwurf zurückziehe. Eine Auflöſung ſei, da die beiden Flügelparteien ſich gegen das Geſetz ausgeſprochen hätten, nicht möglich von einem Rücktritt des Kabinelts hälte der Reichspräſident aus inner- wie außenpolitiſchen Gründen nichks wiſſen wollen. Die Reichsregierung würde nur die Initiakive zur Löſung dieſer Frage ergreifen, wenn die parkeipolltiſchen Vorausſetzungen dafür gegeben werden. Die Julimiete in Baden 98 0 — Karlsruhe, 2. Juli. Ab 1. Juli beträgt die geſetzliche Mfete in Baden 100 Prozent. Bezüglich der untervermieteten Räume tritt am 1. Juli eine Neuerung ein. Vermietet künftig der Mieter einer Wohnung von vier oder mehr Wohnräumen einzelne Räume an Untervermieter, ſo kann der Vermieter für jeden Raum einen Zu⸗ ſchlag von 15 Prozent des Mietwertes verlangen Der Mieter iſt nicht berechtigt, für den Zuſchlag von dem Untermieter Erſatz zu ver⸗ langen. Bei Wohnungen von nur vier Räumen kann der Zuſchlag durch das Mieteinigungsamt ermäßigt werden, wenn er für den Mieter eine Unbilligkeit enthält. 0 20prozenkige Aufwerkung— ein nachahmenswertes Beiſpiel — Berlin, 2. Juli. Wie die„BZ.“ aus Stuttgart meldet, hat der Stuttgarter Gemeinderat beſchloſſen, die Spareinlagen der Städtiſchen Sparkaſſemit 20 Prozent aufzuwerten mit einer Verzinſung vom 1. Januar 1927 ab. Vorſchußzahlungen bis 10 Prozent des Guthabens werden in Notſtandsfällen auf die im Januar 1932 fälligen Guthaben ſchon jetzt geleiſtet. das auf ungefähr 50 Millionen Mark geſchätzte Aufwertungs⸗ guthaben bringt die Städt. Sparkaſſe ohne ſtädtiſchen Zu⸗ ſch u ß ſelbſt auf. 5 *Einwanderung nach England. Im Unterhaus wurde mit⸗ geteilt, daß im erſten Halbjahr 1962 57 856 Ausländer in Eng⸗ land gelandet ſeien. Naturwiſſenſchaftliche Kunoͤſchau Wohin ſollen wir mit den Rindern reiſen! Von Dr⸗ med. L. Blumenthal, Facharzt für Säuglings⸗ und Kinderkrankheiten(TCharlottenburg) „Herr Doktor, wir wollen mit dem Kinde in die Ferien gehen. Halten Sie eine Reiſe im Intereſſe des Kindes gegenwärtig über⸗ haupt für erwünſcht? Glauben Sie uns irgendeine Gegend beſon⸗ ders empfehlen zu können? Würden Sie etwa einem Gebirgskurort oder einem Seebade den Vorzug geben?“— Solche und ähnliche e ſind gegenwärtig in der ärztlichen Sprechſtunde an der Tagesordnung. Was ſagt der Arzt zu ſolchen Fragen? Zwiſchen für und wider, ja und nein, wird er, beſonders wenn er in einer Großſtadt ſeine Praris ausübt, wohl nur in ſeltenen Fällen zu ſchwanken haben— ſein Veto gegen das Reiſen überhaupt nur dann einlegen, wenn das Kind„noch krank“ iſt oder wenn der Geneſungsprozeß noch nicht ſo weit gediehen iſt, um den kleinen Schützling ohne Be⸗ denken aus der ärztlichen Obhut zu entlaſſen. Aber er wird auch in ſolchem Falle alles daranſetzen, die Eltern zu bewegen, keines⸗ wegs die Reiſe völlig gufzugeben, ſondern ſie nach Möglichkeit nur um Tage oder Wochen zu verſchieben; denn was iſt vom ärztlichen Standpunkte aus mehr zu begrüßen als dies: daß die Eltern in der Lage ſind, ihrem Kinde den Nutzen und die Freuden einer Ferien⸗ reiſe zukommen zu laſſen! Das iſt jedem Kinde zu gönnen, iſt immer erwünſcht! Die Frage nach dem„Wohin“ bedarf bisweilen ſchon eher einer reiflichen Ueberlegung, meiſt iſt aber auch dieſe in der einfachſten Weiſe zu beantworten: ob Nord oder Süd, ob Land oder See, die Hauptſache bleibt, daß das Kind überhaupt hinauskommt! Denn all die Kultur⸗ und Erholungsſtätten— mögen ſie im einzelnen auch ihre beſonderen Vorzüge aufweiſen— haben an den Hauptheil⸗ faktoren mehr oder minder in gleicher Weiſe gemeinſamen An⸗ teil: Luft und Licht und eine ausgiebige Gelegenheit für die Kinder, ſich nach Herzensluſt im Freien zu tummeln, wenn uns das ein Ort, nur verſpricht und hält, ſo genügt es, den Erfolg zu verbürgen! Von dieſer einfachen Anſchauung Gebrauch zu machen, dazu wird dem Arzt wohl von der Mehrzahl ſeiner Schutzbefohlenen die Gelegenheit gegeben, nämlich von all denen, für die eine einfache Erholung und keine beſondere Kur vonnöten iſt.* Anders und weniger einfach iſt die Entſcheidung dann zu treffen, wenn es ſich darum handelt, eine Heilwirkung zu erzielen, ein Kur⸗ mittel in Anwendung zu bringen. Um in ſolchen Fällen das Rechte zu finden, muß der Arzt mit den beſonderen Eigenſchaften der in Frage kommenden Gegenden, ihren klimatiſchen Verhältniſſen und ihren Kurmitteln vertraut ſein. 7 Seebäder Wie bereits erwähnt, ſind auch hier die aünſtigen Einflüſſe ſo⸗ wohl im Hinblick auf das Geſamtbefinden wie auch auf ſpezielle Heil⸗ vorgänge weniger dem Boden ſelbſt, als vielmehr Luft, Licht und der Bewegung im Freien zuzuſchreiben. Aber wer nun einmal an der See iſt, dem iſt es ſchließlich nicht zu verdenken, wenn er das Beſte nicht miſſen will: die Bäder. „Darf mein Kind baden?“ Dieſe Frage iſt durchaus berechtigt und kann bisweilen ſo bedeutſam werden, daß der Arzt ſie ſich ſelbſt zu ſtellen hat, wenn ſie nicht an ihn gerichtet wird: denn das Seebad iſt in ſeiner Wirkung nicht ſo harmlos, wie es ſich mancher unter un⸗ ſeren Leſern vielleicht denken mag!l— Wir Aerzte pflegen unſere Heilmethoden in die folgenden beiden Gruppen einzuordnen: in die Schonungs⸗ und die Uebungstherapie. Während die erſtere alle die Heilmethoden umfaßt, deren Wirkungsweiſe die Parole kennzeichnet: Sammlung der Kräfte durch Ruhe jeder Art, lautet im Gegenſatz Kräfte durch Reize! Zu der letztgenannten Gruppe zählt auch das Seebad und zwar— der Gradordnung nach— zu den ſtark wirk⸗ ſamen Reizmitteln! Damit iſt für den Arzt von vornherein die Auf⸗ gabe geſtellt, ſich von Fall zu Fall darüber Rechenſchaft zu geben: ob der Organismus ſeines kleinen Patienten dieſer Belaſtungsprobe auch gewachſen iſt! Das Seebad„zehrt“, ſo ſagt mit Recht der Volks⸗ mund. Für ſchwache und kränkliche Kinder kommen überhaupt nur warme Seebäder in Frage. Solchen Kindern muß man bisweilen ſogar das Barfußlaufen, beſonders das Plantſchen mit nackten Füßen im Waſſer, unterſagen! Kalte Seebäder eignen ſich nur für kräftige, widerſtandsfähige Kinder, und auch bei ſolchen iſt es meiſt erwünſcht, die Dauer des einzelnen Bades nicht über drei Minuten auszudehnen. Natürlich muß das Lebensalter dabei berückſichtigt werden. In ſedem —85 muß nach beendetem Bade für raſche Erwärmung geſorat wer⸗ en. Die Nordſee kommt ihres kräftigen Klimas wegen für blut⸗ irme und ſchwächliche Geſchöpfe, wie überhaupt für Kinder unter 2 is 3 Jahren kaum in Frage. Dagegen eignen ſich ältere Kinder vor⸗ züglich für dieſe Kur, beſonders ſolche, deren Körperbau das eigen⸗ tümlich ſchwammige.„Paſtöſe“ aufweiſt, das wir Aerzte aus mehr als einem Grunde zu bekämpfen ſuchen, ſowie ſolche. die an Skrofu⸗ loſe, Drüſentuberkuloſe, chroniſchen Bronchialkatarrhen und aſthma⸗ tiſchen Erkrankungen leiden. In ſolchen Fällen kann man aber meiſt nur durch einen längeren Aufenthalt(von mindeſtens ſechs Monaten) eine nachhaltige Wirkung erzielen. Mit den Bädern ſoll man nicht früher beainnen, als bis ſich die Kinder an das Klima gewöhnt haben, was immerhin einige Zeit in Anſpruch nimmt. Wie die Dauer. ſo muß auch die Häufigkeit der Bäder ſelbſtverſtändlich den individuellen Verhältniſſen und auch dem Wetter angepaßt werden. Die Oſtſee iſt für jüngere und ſchwächlichere Kinder weit mehr als Kuraufenthalt geeianet. Sie hat im großen ganzen ein mildes Klima und eianet ſich ſchon allein aus dem Grunde eher für eine nur kurzfriſtige Ferienkur, weil ſich bei ihr die bei der Nordſee notwen⸗ dige Akklimationszeit vor dem Beaginn der Bäder erübrigt. Außer⸗ dem bietet ſie den großen Vorteil, daß man See⸗ und Waldluft aleich⸗ zeitig als Kurmittel wirken laſſen kann. Die hartnäckia immer wie⸗ derkehrenden Erkronkungen der Atmungsorgane ſowie die Neigung dazu das Kennwort der letzteren: Steigerung der darniederliegenden zu Ohrenkrankheiten ſchwächlicher Kinder werden oft ſchon durch einen einmaligen Aufenthalt in einem Oſtſeebade entſcheidend beeinflußt. Höhenkurorte 0 Das ſouveräne Heilmittel der Gebirgskurorte iſt die Sonne. Es dürfte wohl allgemein bekannt ſein, daß die Sonnenſtrahlen nicht nur Licht und Wärme ſpenden, ſondern daß ihnen noch gewiſſe chemiſche Energien eigen ſind und daß wir gerade dieſe für die Heilkunſt frucht⸗ bar machen. Dieſe chemiſch wirkſamen Strahlen verlieren nun auf ihnem Wege zur Erde in merklichem Grade an Intenſität, ſede Luft⸗ ſchicht. die ſie zu durchdringen haben. nimmt ihnen einen Teil ihrer Wirkſamkeit. Aus dieſem Grunde wird es leicht verſtändlich ſein, giebigſtem Maße zu erſchöpfen, aleichſam der Sonne entgegenkom⸗ men, ins Hochgebirge ziehen müſſen. Hier zeitigt die Heliotherapie, die Sonnenbehandlung, ihre glänzendſten Erfolge. Zudem bietet das Höhenklima noch den großen Vorzug. auch die Durchführung von Win⸗ terkuren zu ermöglichen. Mit autem Erfolge kann die Beſtrahlungs⸗ kur aber auch im Mittelgebirge, an der See, ſa ſelbſt in der Ebene durchgeführt werden. nur iſt ſie zeitlich an die warmen Monate ge⸗ bunden: aber das würde ſich ſa ſchließlich mit den Plänen einer Ferienreiſe und den Erwartungen. die wir an ſie knüpfen, aut ver⸗ einen laſſen. Mit beſtem Erfolge wird die Heliotherapie bei der ſogenannten denen Formen der Blutarmut und nicht zuletzt bei der„engliſchen Krankheit“(Rachitis) angewandt. Man wählt für die Beſtrahlung nach Süden gelegene. offene (laber windgeſchützte) Liegehallen oder auch Dachterraſſen. In der Anwendungsſorm unterſcheiden wir lokale und allgemeine Beſtrahlungen— gewöhnlich geht man aber bald von der anfangs lokalen zu der Allgemeinbeſtrahlung über. Im erſteren Falle wird nur die Körvergegend entblößt, die den Sonnenſtrahlen ausgeſetzt werden ſoll, während der übrige Körper bedeckt bleibt— in letzterem Falle wird das Kind völlig entkleidet, nur der Kopf wird durch einen Schirm oder einen Strohhut beſchattet. Die Augen werden am beſten durch eine dunkle Brille geſchützt. Bei den klimatiſchen Verhältniſſen einer Außentemperatur von mindeſtens 24 Grad Celſius zu beginnen. Gewöhnlich ſetzt man zunächſt drei Minuten Bruſt—Bauch und drei Minuten den Rücken der Sonne aus. Dann wird von Tag zu Tag die Beſtrahlungsdauer minutenweis geſteigert, ſo daß ſie ſchließlich im ganzen eine Stunde währen kann. Bei der zeitlichen Doſierung ſpielt aber immer der Allgemeinzuſtand des Kindes und das Lebensalter eine Rolle. Durch eine ſyſtematiſch langſame Steſgerung der Beſtrah⸗ lungszeit wird auch am eheſten der„Sonnenbrand“ vermieden. Nun werden die Eltern unter unſeren Leſern. die da glaubten, ſich unter dem verheißunasvollen Titel unſerer Ausführungen einen ſchön durchdachten Reiſefahrplan verſprechen zu dürfen, vielleicht ein wenig enttäuſcht ſein. Was wir aber mit dieſer Darſtellung bezweck⸗ ten. iſt nicht mehr und nicht weniger als: das Verſtändnis für dieſe Fragen und auch für die Anreaungen des Arztes bei unſeren Leſern zu wecken und zu fördern. tag erklärte bei der dritten Leſung der Fürſtenabfindungsvorlage Die Mittel für daß wir dann, wenn uns daran gelegen iſt, dieſe Heilquelle in er⸗ ſchiruraiſchen Tuberkuloſe, auch bei der Skrofuloſe, bei den verſchie⸗ in Deutſchland empfiehlt es ſich, die allgemeine Beſtrahlung nur bei N — 1 . 00 Freitag, den 2. Jull 1926 Manuenner Zenung Adend-Nangabe . Seite. Ar. 900 Wirtſchaſtliches und Soziales b Soll das Schluchſeewerk ausgebaut werden? Zu dem unter dieſer Ueberſchrift in einzelnen Zeitungen ver⸗ öffentlichten Artikel teilt das Bad n mit: Die Stellungnahme des Direktors der Großkraftwerk Mann⸗ heim.⸗G., des Herrn Dr. Marguerre, zum Schluchſeewerk kann als ſachkundiges Urteil nicht gelten, da er weder vom Stand der Entwurfsbearbeitung noch von den wirtſchaftlichen Unter⸗ ſuchungen des Badenwerks unterrichtet iſt. Gegenüber der in dem Artikel vertretenen Anſicht muß feſtgeſtellt werden, daß die allgemein erwünſchte Erſchließung der Oberrheinkräfte für das badiſche Wirt⸗ ſchaftsleben geradezu die Erſtellung des Schluchſeewerks zur Voraus⸗ ſetzung hat, weil die Ergänzung der zu erſtellenden, nicht regulier⸗ fähigen Rheinwerke durch Wärmekraft viel zu teuer käme. Das Badenwerk hat ſich von der wirtſchaftlichen Ueberlegenheit des Schluchſeewerks und insbeſondere deſſen 1. Teilausbau gegenüber irgend einem. mit den neueſten techniſchen Errungenſchaften aus⸗ geſtatteten Dampfkraftwerk in Baden für gleichwertige Kraft über⸗ zeugt und hat auch die zuſtändigen Stellen über die Entwicklung des Entwurfs unterrichtet. Die im berührten Gebiet entſtehenden Schäden ſind in ihren Grenzen durchaus zu überblicken. Ihr Umfang wird weſentlich Überſchätzt; es darf insbeſondere als feſtgeſtellt gelten, daß die für die Landeskultur im Wutach⸗ und Schlüchttal befürchteten Schü⸗ digungen nicht eintreten. Zudem ſoll und kann jeder eintretende Schaden erſetzt werden. Der Hinweis auf die derzeitigen billigen Kohlenpreiſe wird den aufmerkſamen Leſer zur Erkenntnis gebracht haben, daß dieſe Preiſe nach Ueberwindung der europäiſchen Mirt⸗ ſchaftskriſis eine Erhöhung erwarten laſſen. Da aber das Schluch⸗ ſeewerk ſchon heute einem auf gleichartige Krafterzeugung ein⸗ geſtellten Dampfkraftwerk überlegen iſt, wird es immer eine gute Zukunft haben und es bedarf dabei noch nicht einmal des Hin⸗ weiſes auf die unerreichhare Ueberlegenheit einer abgeſchriebenen Waſſerkraftanlage. Das Badenwerk wird daher die Förderung des Schluchſeewerks unbeeinflußt durch unberechtigte Kritik fortſetzen. Stäoͤtiſche Nachrichten Die Lorderungen der vertriebenen Elſaß⸗Lothringer Im oberen Saale des Durlacher Hofes hielt Donnerstag abend die Ortsgruppe Mannheim der verkriebenen Elſaß⸗ Lothringer eine ſtark beſuchte Verſammlung ab, um einen Bericht über den gegenwärtigen Stand der Entſchädigungsfrage ent⸗ gegenzunehmen. Der 1. Vorſitzende, Herr Goldberg, gedachte zunächſt des Todes des Mitgliedes Leopold Hammel, zu deſſen Gedächtnis ſich die Verſammelten von den Sitzen erhoben. Sodann referierte der Vorſitzende über die Entſchädigungsfrage, zu deren Er⸗ läuterung er einige Zuſchriften verlas, die dem Standpunkt der Ver⸗ triebenen euch vom rechtlichen Geſichtswinkel aus gerecht wurde. Es wird daß die Forderungen der Elſaß⸗Lothringer als vollgültige Anſprüche anerkannt werden müßten und etwa mit den Anſorderunger Hypotheken⸗ und Aufwertungsgläubiger nicht auf eine Linie geſte. werden dürften. Einer Entſchädigung der Ver⸗ triebenen in voller Höhe von 100 Proz. hat die franzöſiſche Re⸗ gierung inſofern den Weg geebnet, als das weggenommene Eigen⸗ tum zwar nicht mehr zurückerſtattet, aber der Gegenwert auf das Aitegslaſtenkanto gutgeſchrieben worden iſt. Gewiſſe Sonderbeſtre⸗ dungen von Geſchädigtengruppen in Karlsruhe und Frankfurt a. M. wecks Herbeiführun einer Liquidation auf der Baſis von etwa 30 f i könnten nicht ſcharf genug verurteilt werden. Man wolle auch — ne Bettelei vor der Tür des Reichsfinanzminiſters, ſondern nur das gute Recht. Gegen die Verſchleppung der Entſchädigungs⸗ angelegenheit ſei ſchärfſte Verwahrung einzulegen. Die Regierung müſſe anerkennen, daß die auf Neparationskonto gutgeſchriebenen Beträge auch realiſtert werden. Eine Entſchließung, die eine baldige reſtloſe Klärung der ganzen Angelegenheit fordert, ſoll durch eine Kommiſſion ausgearbeitet und den maßgebenden Stellen überreicht werden. In der ſehr erregten Ausſprache werden die vom Vorſitzenden verkündeten Forderungen noch beſonders unter Dar⸗ legung ganz kraſſer Notlagen, in denen ſich viele Flüchtlin sfamilien pbefinden, unterſtrichen. Von einer 100prozentigen Eniſchabigung Dürfe unter keinen Umſtänden abgewichen werden. Das gelte be⸗ ſonders für die Kleinbeſitze bis 10 000 Mark. Die Regierung müſſe endlich die Forderungen geſetzlich regeln und anerkennen. Schließ⸗ lich fand noch ein Antrag einmütige Zuſtimmung, der anſtelle der Geldentſchädigung vorläufig eine Schuldanerkennung ver⸗ langt, deren Zinsleiſtung bis zum Tage der Eigentumswegnahme Zurückdatiert wird und den Vertriebenen auch die Stundung der Steuern bis zur Auszahlung der Entſchädigungen gewährt. A Dienſtjubilzum. Am geſtrigen Tage konnte Herr Hugo Zimpel auf 25jährige Tätigkeit als Expedient bei der Rhenus⸗ Transportgeſeuſchaft m. b.., Mannheim, zurückblicken. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht heute der ſtädtiſche Aaa Wilh. Neck mit ſeiner Gattin Jakobine geb. Heinle, wohnhaft Riedfeldſtr. 97. *22 133 Erwerbsloſe im Amtsbezirk Mannheim. Am 22. Jum betrug die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Ar⸗ beitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeits⸗ loſen 22183(15 083 männliche, 7050 weibliche); davon entfallen 15 554 Erwerbsloſe(10 710 männliche, 4844 weibliche) auf den Stadtbezirk und 6579(4373 männliche, 2206 weibliche) 90 Landbezirk. Da am 15. Juni die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 22 048 ſich belief, iſt eine Steigerung um öß eingetreten; und zwar beläuft ſich die Erhöhung bei den männlichen Erwerbsloſen auf 28, bei den weiblichen Erwerbsloſen auf 57. Gegenüber dem 15. Juni iſt in den Gruppen der Facharbeiter im Baugewerbe ſo⸗ wie der Hilfsarbeiter ein Rückgang feſtzuſtellen, während die übri⸗ gen Gruppen eine Erhöhung aufweiſen. Auf dem Arbeitsamt für Männer ſowie für Frauen überwog der Zugang an Arbeitskräften die Vermittlungen und die Abmeldungen. Der Kräftebedarf war im allgemeinen gering; nur im Baugewerbe, im Gewerbe für Ge⸗ ſundheits⸗ und Körperpflege und im Gaſtwirtſchaftsgewerbe trat er etwas ſtärker hervor und bewirkte günſtigere Vermittlungs⸗Er⸗ gebniſſe. 9 9 * Flug eines Kinderballons von Mannheim nach Schleſien. Ein ſeltener Zufall, der wohl einzig daſtehen dürfte, paſſierte dem Ge⸗ winner des 1. Preiſes, Herrn M. J. Joachim, Mittelſtraße 5ga, beim Kinderballonwettbewerb anläßlich des Süddeutſchlandfluges. Während faſt alle hier aufgegangenen Ballons in entgegengeſetzter Richtung niedergegangen, landete der Ballon des Herrn Joachim ausgerechnet in deſſen Heimatſtadt Frankenſtein i. Schl. und hatte ſomit die größte zurückgelegte Kilometerzahl erreicht. Als Prämie erhielt Herr Joachim, wie bereits gemeldet, die Summe von 50 Mark vom Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrt⸗Verein e. V. Mann⸗ heim.— Bei dieſer Gelegenheit ſei erwähnt, daß ein Sohn des Bankbeamten Harbort vor einiger Zeit einen Ballon auffliegen ließ, der ſeine Reiſe bis nach Serbien ausdehnte, worüber ein Brief vorliegt. veranſtaltungen Pfoſtenſchau für deuiſche Schäferhunde, Airedale und Dober⸗ männer Dieſer Tage fand auf dem Uebungsplatz des erſten Deutſchen Polizeihunde⸗Vereins E.., Sitz Duisburg, Zweigverein Mann⸗ heim, am neuen Neckarauer Weg, Nähe der Firma Lang und der Gärtnerei Räſch, eine von der Arbejtsgemeinſchaft des erſten Deutſchen Polizeihunde⸗Vereins, Sitz Duisburg, Zweigverein Mannheim und des Deut⸗ ſchen Schäferhunde⸗Vereins, Sitz Berlin, Orts⸗ gruppe annheim⸗Stadt veranſtaltete Pfoſtenſchou für deutſche Schäferhunde, Airedale und Dober⸗ männer ſtatt. Das ihr durch das Publikum entgegengebrachte Intereſſe war ſehr groß. Insbeſondere hatte die Arbeitsgemein⸗ ſchaft für das Wohl ihrer Gäſte beſtens geſorgt und ſo wurden die e erſchienenen Beſucher im jeder Hinſicht zufriedengeſtellt. Die Schauleitung ſelbſt, ſowie ſämtliche Vorbereitungen lagen in Händen der bewährten Sportsleute Guthermut und Höfling, die zum Gelingen der Veranſtaltung in erhöhtem Maße beitrugen. Dieſen beiden Herren, in Gemeinſchaft mit den Herren Baum, Grumbach, Halter, Lehmann, Moßmann, Herkert und Deidesheimer, ſei an dieſer Stelle im Namen beider Vereine der beſte Dank ausgeſprochen. Als Richter fungierte der bewährte Preisrichter, Zollinſpektor Werner Otto, Frankfurt a. Main, deſſen Name weit über die Grenzen Deutſchlands bekannt iſt. Das Material war durchweg vorzüglich. Das Ergebnis war folgendes: 1. Altersklaſſe für Rüden für deutſche Schäferhunde: J. Hermann Sator, Mannheim, Note vorzüglich, Ehrenpreis und Diplom; 2. Paul Grumbach, Mannheim; 3. Ernſt Wiedemann, Mann⸗ heim; 4. Otto Sator, Mannheim; 5. Anton Rupp, Mannheim; 6. B. Servos, Mannheim, ſämtlich Note ſehr gut, je Ehren⸗ preis und Diplom; 7. Ingenieur Schwander, Mannheim und 8. Engelhorn u. Sturm, Mannheim, beide Note gut, je Diplom. 2. Jugendklaſſe Rüden für deutſche Schäferhunde: 1. Hermann Sator, Mannheim, 2. Karl Stein, Mannheim, 3. Jakob Müller, Ladenburg, 4. Auguſt Mayer, Mannheim, 5. H. Winkenband, Viernheim, 6. H. Hoch, Lampertheim, 7. Karl Erkrich, Feuerbach, 8. Ludwi Karl Gaa, Mannheim, 10. Wilhelm Rück, Mannheim, ſämtlich Note ſehr gut, je Ehrenpreis und Diplom, 11. H. Thiele, Mann⸗ heim Note gut, 1. Stelle, 12. Karl Erkrich, Feuerbach Note gut, 2. Stelle, 13. Guſtav Schmidt, Mannheim Note gut, 3. Stelle, je Diplom.k 3. Altersklaſſe: Hündinnen für deutſche Schäferhunde. 1. Willi Bach. Mannheim und 2. Karl Jung, Monnheim, beide Note ſehr gut, je Ehrenpreis und Diplom; 3. Hermann Doſſen⸗ bach, Mannheim, Note gut, Diplom. 4. Jugendklaſſe: Hündinnen für deuiſche Schäſerhunde. 1. Auguſt Schumacher, Mannheim; 2. Karl Rhein, Viern⸗ heim; 3. Otto Roſtel, Mannheim; 4. Auguſt Maier, Mannheim, ſämtliche Note ſehr gut je Ehrenpreis und Diplom; 5. Ludwig Mannheim; 6. Friedrich Baum, Mannheim, beide Note gut, je Diplom. Heidelberger Staoͤttheater Martin Schleich: Bürger und Junker Aus dem Gegenſatz der Mundarten und der Stämme, der ſich zwiſchen Bayer und Rheinpfälzer auftut, leitet das harmlos⸗launige Luſtſpiel des Münchener Volksſchriftſteller, Politikers und Journa⸗ liſten Martin Schleich(1827—1881) ein gut Teil ſeiner erheiternden zirtung her. Die eigentliche Handlung iſt von efner idylliſchen Einfachheit, ein gutausgehnder kleiner Liebeshandel, gewürzt mit eim wenig lokalmünchneriſchem Einſchlag. Es iſt Rokoko durch ein Biedermeiertemperament geſehen, dem ein leichter Spritzer milder Ironie beigemiſcht iſt. Und Schleich iſt ein nicht nur witziger, ſondern auch ein(in techniſchen Dingen) geſchickter Bühnenſchriftſteller. Sein Dialog iſt ledendig und ſein Charakteriſierungsvermögen nicht all⸗ täglich. So iſt es nicht weiter verwunderlich, daß ſein Luſtſpielchen „Bürger und Junker“, 1855 uraufgeführt in dieſem Jahr in München eine ſehr fröhliche Auferſtehung gefeiert hat. Wozu allerdings die ſehr waſchechte Beſetzung der Hauptperſon des Freiherrn von Rien⸗ ecker aus Mannheim, mit dem aus Mannheim gebürtigen Schau⸗ ſpieler Heinz Burkart, ihr Teil wird beigetragen haben. Außerdem pat ein anderer Mannheimer, Dr. Ernſt Leopold Stahl, eine be⸗ Nlame Bearbeitung des Spieles vorgenommen, über die er in den lättern der Bayeriſchen Landesbühne„Der Wegweiſer“ in einem 5 ufſatz über Schleich ſagt:„Die Erneuerung des techniſch ſauber und brgſam gearbeiteten Stückchens hot jeden weitergehenden Eingriff vermieden. Sie nahm weſentliche Kürzungen in den uns heute ſonſt etwas zu breit erſcheinenden ſentimentalen Partien, die bei allen früheren Aufführungen noch faſt ungeſtrichen geſprochen wurden, und einige zweckdienliche Verſtärkungen an den Aktſchlüſſen vor. Sie war weiterhin beſtrebt, die Atmoſphäre des Luſtſpiels durch eine Reihe kleiner ſzeniſcher Ausdeutungen zu verdichten. Eine beſondere Aufgabe erwuchs dem Bearbeiter noch dadurch, daß die Ausdrucksweiſe des Pfälzers und ſeiner Schweſter— unter hrung ihrer vorkrefflichen Charakterzeichnung— weitgehender ränderung bedurfte, um wieder völlig lebendig zu wirken. Nicht, weil Schleich die pfälziſche Mundart nicht beherrſcht hätte, ſondern weil ſich der Wortſchatz beſonders eines ſo beweglichen Volksſtamms 80. des pfälziſchen, viel raſcher verändert und darum der Dialekt el ſchneller in ſeinem Ausdruck veraltet als das Schriftdeutſch.“ ſ Nun— Stück und Dialekt haben ſich bei der Heidelberger Auf⸗ Aeung durchaus nicht als veraltet erwieſen. Es war ein harmloſer 5 end unbeſchmerter Fröhlichkeit. Und es iſt zu wünſchen, daß auch Frei mheimer Theater(wenn es die Rolle des pfalzgeborenen Freiherrn„waſchecht“ beſetzen kann) ſich der vergnüglichen Ange⸗ annimmt. er mundartliche und ſtammliche Gegenſatz, nicht der ſozſale, zu welcher Vermutung der Titel verführen könnte iſt, wie geſagt, 908 belebende Element des Luſtſpiels. In die kleinbürgerliche Welt des — gemütlichen Münchner Strumpfwirkers preſcht temperamentvoll und wortgewaltig der Mannemer herein, macht, ein herzensguter Kerl, aus lauter Freundlichkeit ein bißchen Durcheinander und ein bißchen gar nicht bös gemeinten Krach, verliebt ſich, verlobt ſich, entlobt ſich und iſt willig und gehorſam, den Wünſchen Sr. kurfürſt⸗ lichen Gnaden ſich zu fügen, ſodaß die muntere Strumpfſtrickers⸗ tochter ihren Maxel heiraten kann. Der mundfertige Baron war Franz Sauer, ein Pfälzer Kind. Ausgezeichnet in der ſprachlichen Melodie und in der ſprachlichen Charakteri⸗ ſierung; ein bißchen Kriſcher, aber ein grundguter, ehr⸗ licher und braver Kumpan, ganz unſentimental, mit leichtem ſroni⸗ ſchem Unterton. Im Mimiſchen nicht immer zureichend infolge einer gewiſſen Ungelöſtheit des Körperlichen. Aber im Ganzen eine luſtige und runde Bühnenfi ur von eigener Prägung und Lebendig⸗ keit. Sein Gegenſpiel war bei Herrn Daurer beſtens aufgehoben. Er gab einen bedächtigen, ein wenig beſchränkten Strumpfſtricker und Bürgerwehrſoldaten behaglich und ohne Uebertreibung. Fr. Hanna Stumpf gab das liebende Mädchen friſch und natürlich, Herr Schmid⸗ Wildy den glücklichen Liebhaber mit dem Geſchtmack, der auch ſeine Regieführung auszeichnete. Eine Beſchleunigung des Tempos in der zweiten Hälfte, beſonders in dem ein wenig dünnen Hofakt, könnte nichts ſchaden. Sonſt geriet alles ſauber und adrett. Der Beifall war ſehr herzlich und wird ſich ganz gewiß bei einer Mannheimer Auf⸗ führung in geſteigertem Maße wiederholen. hs. Natur und Literatur Der Zug klomm den Berg hinan. Schnaufend und ratternd er⸗ zwang das grque, ſchwarze, vielgliederige Ungetüm ſeinen Weg durch gewaltige Landſchaft. Unſer zwei ſaßen wir in dem Abteil. Mein Gegenüber war ein Jünglina von beſcheidenem Ausſehen. Es hatte den Anſchein, als ſei er zum erſten Male im Begriffe, die Sehnſucht der deutſchen Seele nach den Offenbarungen des Südens zu befriedigen. Im übrigen hatte er ſchon ſeit München ein Buch entfaltet und las Wirdfuhren durch liebliches Vorgebirgsland. Im Hintergrunde laa mit ihren Spitzen. halb noch ſchier unwirklich die Verakette, eine verheißungsvolle Fata Morgana. Der Jünglina las. Wir eilten den Bergen zu. Grüne Matten durchquerte der Zug, dann ging es durch Wald, deſſen Bäume ſich dicht an die Schienen heranſchoben. Der Jüngling las. Auf einmal ward dem Blicke freie Bahn. Das Land ſenſeits der Berge lag im Lichte der Frühe. da wurde das Herz weit und die Augen lachten. Der Jüngling las. Wem das Herz voll iſt, dem läuft der Mund über. „Iſt das nicht wundervoll?“ fragte ich mei über. di herrliche Landl“ 1 e ich mein Gegenüber. Dieſes den Brand, Ludwigshafen a. Rh., 9. 5. Altersklaſſe Rüden für Airedale: 1. Albert Häuſer, Mannheim, Note ſehr gut, Ehrenpreis und 6. Jugendklaſſe Rüden für Airedale: 1. Joſeph Brümmer, Mannheim, Note gut, Diplom. 7. Altersklaſſe Rüden für Dobermänner: 1. Albert Häuſer, Mannheim, Note ſehr gut, Ehrenpreis und lom. Außerdem ſtellten die Veranſtalter zwei Zuchtgruppen auf, die von den Herren Chriſtian Grum bach, Mannheim, mit 3,2 und Willi Baſch, Mannheim mit 2, 1 beſchickt waren. In Anbe⸗ tracht ihrer vorzüglichen Zuchtleiſtungen erhielten beide Herren je einen wertwollen Ehrenpreis. 8 Die Veranſtaltungen bewies, das bei beiden Vereinen Ernſt und Wille zur Förderung der deutſchen Schäferhunde⸗ ſowie der übrigen Polizeihundezucht in reichem Maße vorhanden iſt. Beide Vereine können mit den Ergebniſſen voll zufrieden ſein. H 1 8 Ein großes Volksfeſt veranſtaltet, wie im Anzeſgenteil des eſtrigen Mittagsblattes bekamitgegeben wurde, der„Mannemer Ren Karneval⸗Verein e.., am., 4. und 5. Juli auf den Neckarwieſen bei der Friedrichsbrücke. Der Beginn des„Volks⸗ feſchtes“ iſt auf Samstag nachmittag feſtgeſetzt. Für das leibliche Wohl ſorgen der Feſtwirt Karl Schleicher in der großen Wier⸗ halle, das Weinzelt, das Elferratskaffee, der Ochſe am Spieß, Wurſt⸗ und Zuckerſtände. Für die Unterhaltung der Feſtbeſucher werden ein großes Preiskegeln auf zwei Bahnen Preisſchießen, Tauben⸗ ſtechen, Glücksrad, Tanzboden, Vox⸗ und Ringkämpfe ſorgen, ferner Karuſſels, Tunnelbahn, Teufelsrad, Hippodrom, Schießhallen, Schiffs⸗ ſchaukeln und Juxbuden. Für die Buben wird ein Kletterbaum auf⸗ geſtellt. Außerdem werden Preisſpringen, Sackhupfen, Wurſt⸗ ſchnappen, Schubkarrenrennen uſw. veranſtaltet. Die Mädchen kön⸗ nen ſich am Reigen⸗ und Eierlaufen, Seilſpringen, und ſonſtigen Spielen beteiligen. Am Montag abend findet bei eintretender Dunkel⸗ heit eine Auffahrt von Kanubooten mit Lampionbeleuchtung ſtart. Im Anſchluß daran wird ein Brillantfeuerwerk abgehrannt und zum erſtenmale die Neckarbrücke beleuchtet. Jede Eintrittskarte nimmt an einer Gratisverteilung wertvoller Gegen⸗ ſtände teil. Die erſten Preiſe beſtehen aus einem lebenden Schwein, Fahrrad, Chaiſelongue und einer Korbmöbelgarnitur. Die Preisvertellung findet am Montag abend in der großen Bierhalle ſtatt. Erſte Geſang⸗ und Sportpereine haben ihre Mitwirkung zu⸗ geſagt. Vorausſetzung für einen Maſſenbeſuch und damit für einen günſtigen Erfolg iſt günſtiges Wetter. Hoffentlich macht der Regengott keinen Strich durch die Rechnung, da die Vorbereitungen des Feſtes einen großen Koſtenaufwand erfordern. *Wohltütigkeitsfeſt in Käfertal. malfonds findet am., 4. und 5. Juli in den Räumlichkeiten der Turngemeinde ein großzügiges Wohltätigkeitsfeſt ſtatt, wobet viele Vereine und erſte Soliſten mitwirken. In großen Zelten und vielen Buden aller Art iſt für künſtleriſche Genüſſe, des Leibes Bedarf, Unterhaltung, Vergnügen und Tanz im Sagale Vorſorge getroffen. In anbetracht des edlen Zweckes iſt der Beſuch empfeh⸗ lenswert, zumal der Eintritt frei iſt.(Siehe Anzeige im Mittags⸗ blatt.) der Wanderer „Ich komme vom Gebirge her“— Wie lang die Tage ſind, weiß nur der Wanderer. Draußen erlebt er die Sonne: am Mittag hoch über ſich, am Nachmittag ſieht er, wie ſie ihren feurigen Bogen abwärts Watz am Abend hinter Gewölk, Knoſpen und Aſtgeflecht hagerer Wälder ſtill ver⸗ dämmert. Sie iſt die große Wanderin, die an jedem Tage auf⸗ und abwärts ſteigt, jeden Tag auf ihren unſichtbaren Gipfel hinauf, von dem ſie die ganze Welt überblickt und wieder hinunter in ihr kühles b11 Der Wanderer fühlt ſich der Sonne nahe. Sie bräunt ihm ſeine Stirn, ſie drückt ſeinen Schatten an jeden ſeiner Schritte, ſie be⸗ lichtet ſeine Landſchaft und malt ſie bunt und luſtig aus. Das Auge des Wanderers ſammelt die Sonne; wenn du hineinblickſt in dieſe Augen, ſiehſt du etwas von der Freiheit und Reinheit, mit der ſie über blauen Seen ſteht und in fließenden Wellen flimmert. Wanderer und Sonne lieben einander. N Wie herrlich beginnt ſo ein Wandertag! Das Herz ſchlägt friſch. Die Füße wandern wie von ſelbſt. Der Mund öffnet ſich 10 Lied; die Stadt verſinkt in Staub hinter ihm, die Wieſen und f 8 ohne Staub nehmen ihn auf; ſeine Seele lüftet von Staulb ich rein. Der blühende Zweig winkt, keiner hat auf ihn geachtet, der Wanderer grüßt ihn und die Blume am Wegrain ſehnt ſich nach einer Hand; ſie möchte gern mit ihm fort aus ihrer Wieſeneinſam⸗ keit, in die weite Welt hinein. Der Wanderer kennt keine Treue; wohl kommt er wieder, wenn es ihm gefiel, aber er möchte alle Wege kennen lernen, denn immer glaubt er, daß er den Weg noch nicht gefunden hat, der in ſein Land Thule führt. Die Zeit des Wanderns geht an; nimm deinen Knotenſtock, hänge dir den Ruckſack um und nutze deine Zeit, die Sonne geht ſchon täglich auf immer längere Fahrt. Lockt ſie dich nicht? Seht hinaus in die Sonne und ihr werdet als ſonnige Menſchen heimkehren. A. W. Mich traf ein zwinkriger Blick.„Wie bitte?“ „Ich, mein', Sie ſollten mal hinausſchauen... dorthin und dort⸗ 90 „Gewiß.. einen Augenblick Nur Wieder verſenkte er ſich in ſeine Schwarte. 100 195 was iſt denn das ſo Intereſſantes, das Sie da ſtundenlang ſeſen Da ſah der Jünaling mich an:„Das da?“ Er hielt mir das Buch hin. Es war ein Prachtwerk mit vielen Photos. „Ich leſ'“ nämlich für mein Leben gern— Nee -Ri. hin Literatur *Die Horen(Horen⸗Verlag, Berlin⸗Grunewald) ſind eine Zeit⸗ ſchrift wie ſie in Deutſchland ein zweites Mal nicht zu finden iſt. Ihre geiſtige Höhe, die es ihr erlaubt, ſich von einer Bindung nach irgend einer Seite hin völlig frei zu halten, iſt ohnegleichen. Der ganze Umkreis der Kunſt und der Kultur wird hier umſpannt. Jedes neue Heft iſt dem Leſer Gewinn und Führer zu neuen Erkenntniſſen. Das ſoeben erſchienene 3. Heft des 2 Jahrgangs überraſcht durch die Wiedergabe eines bisher unbekannten Schillerbildes aus dem Jahre 1782, das der Hofmaler des Kurfürſten Karl Theodor von der Pfalz Joſef Drabrel geſchaffen haben ſoll. Die falſche Namensangabe— es muß Joſeph Fratrel heißen— rührt wohl von einem Druckfehler her. Das Bild iſt ein wenig ſteif und unterſcheidet ſich ſchon dadurch von andern Gemälden dieſes Malers, wie es auch von anderen Schillerbildniſſen dieſer Jahre abweicht. Immerhin wird durch dieſe erſtmalige Veröffentlichung wohl die Anregung zu einer Klärung gegeben. Das Bild entſtammt Alt⸗Fronkfurter Privat⸗ beſitz und iſt jetzt in Berlin. Der literariſche Inhalt des Heftes iſt ſehr reichhaltig. Wir nennen nur einige der wichtigſten Beiträge. Die geiſtige Haltung des Heftes beſtimmt der Leitartikel Leopold Zieglers über Shismus als Paradopie mit ſorgfältigem Zieglers über Buddhismus als Paxadoxie mit ſorg⸗ fältigem Abwägen des poſitiven und negativen Lebensprinzips. Auf dieſe Problemwelt ſind alle Beiträge abgeſtimmt. Beſonders inter⸗ eſſiert der„Lucifer“ des Jooſt van dem Vondeſ in der Nachdichtung von Joachim von Goltz. Albrecht Schaeffers großer Eſſay be⸗ handelt, Viktor Hugo als Dichter des Unmöglichen. Zwei Aufſätze über bildende Künſtler von Franz Roh über Georg Schrimpf mit 8 Abbildungen und Wilhelm Hauſenſtein über Max Unold mit 6 Abbildungen und über Architektur von Alfred Kuhn finden die entſcheidenden Worte, Kunſt als Weſensausdruck der Zeit kennt⸗ lich zu machen. Hanns Martin Elſters, des Herausgebers, Bücher⸗ ſchau ſichtet die Werke über Architektur und Plaſtik, die neuen Ge⸗ ſamtausgaben und die neue Epik aus der gleichen Weltanſchauung heraus. Hoffen wir, daß die Horen immer weitere Kreiſe erfaſſen. Sie ſind eine innere Notwendigkeit für unſere Zeit und für ditz geiſtige Entwicklung unſeres Volkes. hs. Zugunſten des Kriegerdenk⸗ ——— ein wenig den Kopf 14. Seite. Nr. 300 Neue Manußheimer Zeitung(Adend · Ausgabe) Areilag, den 2. Zun 128 Bevorſtehende Rometenannäherung an die Erde Von Dr. 9. 9. Kritzinger Der im Jahre 1819 von Pons entdeckte Komet, den Winnecke im Jahre 1858 als periodiſch mit einer Umlaufszeit von etwa 5½ Jahren erkannte, kommt, wenn ſeine Sonnennähe auf Ende Juni fällt, der Erde beſonders nahe. Schon im Jahre 1921 konnten um die Wende Juni/ Juli Sternſchnuppen beobachtet werden, die nach Anſicht des Meteorforſchers B. C. Hoffmeiſter in der Bahn dieſes Kometen ein⸗ hergehen. Wie der amerikaniſche Aſtronom F. E. Seagrave berech⸗ net hat, wird der Komet Pons⸗Winnecke am 26. Juni 1927 der Erde ganz ungewöhnlich nahekommen, nämlich bis auf ungefähr 7 Millio⸗ nen Kilometer. Wohl iſt die Vorausberechnuna des Laufes der Ko⸗ meten an ſich viel unſicherer als die der Wandelſterne, weil die Ko⸗ metenbeobachtungen jeweils nur einen kurzen Zeitraum umſpannen. Da dieſer Komet aber ſchon ſeit 1819 verfolat werden konnte, ſind wir über ſeine Bahnverhältniſſe beſſer als ſonſt grientiert. Da auch die Störungen. die ſein Lauf durch die aroßen Wandelſterne in den letzten Jahren erfähren hat. verhältnismäßig unbedeutend waren, konnte die Vorausberechnung für 1927 mit einiger Zuverläſſiakeit er⸗ folgen. Durch die infolge der Störungen verarößerte Periheldiſtanz ſteht der Komet diesmal bei der Erdnähe der Sonne gegenüber, alſo am dunkelſten Nachthimmel, während er 1819 und 1869 um dieſe Zeit in der Dämmerung verſchwand. Bei ſeiner geringen Entfernung von der Erde wird die von uns aus beobachtete Geſchwindigkeit des Kometenlaufes ungewöhnlich groß ſein. Am 23. Juni 1927 ſteht er noch im Sternbilde des Schwa⸗ nes, am 27. Juni tritt er vom Pegaſus zum Waſſermann über. und ſchon am 5. Juli wird er für uns im Sternbilde der Bildhauerwerk⸗ ſtatt unſichtbar. Die zu erwartenden Sternſchnuppen um den 26. Juni 1927 werden aus einer Himmelsgegend ausſtrahlen. die oberhalb des Schweifes des Großen Bären nach den Kleinen Bären hin zu finden iſt. Es iſt hier wohl das erſte Mal, daß ein Jahr im Voraus auf eine derartige Himmelserſcheinung hingewieſen werden konnte. Die Be⸗ dingungen 1927 ſind hinſichtlich des Mondſcheins der Beobachtuna be⸗ ſonders günſtig, da am 29. Juni 1927 Neumond eintritt. Der Mond wird alſo dieſe ſehr intereſſanten Beobachtungen in keiner Weiſe be⸗ einträchtigen. Nach einer Zuſammenſtellung von Dr. J. Holetſchek hat der Komet etwa den achtfachen Durchmeſſer der Erde. Er wird daher Ende Juni 1927 etwa 1½% mal ſo groß wie der Mond erſcheinen. Ob die matte Nebelmaſſe für das unbewaffnete Auge auffällia ſein wird, ſteht ſedoch dahim.* Die Fahnen der badiſchen Truppen. Auf eine Anfrage, wo ſich die Fahnen der im Jahre 1918 aufgelöſten badiſchen Truppen⸗ teile befinden, wurde dem Bad. Kriegerbund mitgeteilt, daß die Fahnen ſich jetzt im früheren großherzoglichen Schloſſe zu Karls⸗ ruhe im dort untergebrachten Landesmuſeum befinden. Die Fah⸗ nen werden g. Zt. durch Fachleute nach beſonderem Verfahren einer gründlichen Reparatur unterzogen und ſollen nach Durchführung dieſer dann in einem beſonderen Saale des Landesmuſeums Auf⸗ ſtellung finden. * Löſt Rückfahrkarten und achtet auf den Stempel„Rückf.“ Die Beſtimmungen über die Ausgabe von Fahrkarten für die Rück⸗ fahrt ſind noch immer nicht genügend bekannt. Ihre Kenntnitz iſt aber für die Reiſenden durchaus notwendig, um ſich vor Unzu⸗ träglichkeiten zu ſchützen, die aus einer Verwechſelung der Karten entſtehen können, andererſeits, weil von dieſer Einrichtung noch zu wenig Gebrauch gemacht wird. Die Beſtimmungen lauten:„Auf Verlangen der Reiſenden ſind Fahrkarten für einfache Fahrt auch zur rt in umgekehrter Richtung(von Zielſtation nach der Aus⸗ gabeſtation der Karte) auszugeben. Solche Karten können auch zur Rückfahrt von einer anderen, als der Zielſtation, für eine andere Zuggattung und über einen anderen Weg als zur Hin⸗ fahrt a9 werden. Die gle tige Löſung einer Fahrkarte zur Hinfahrt iſt nicht erforderli Die Karten ſind durch einen Stempela 85 ruck„Rückf.“ auf der Vorderſeite zu kenn⸗ zeichnen. Ein Reiſender, der Karten für Hin⸗ und Rückfahrt löſt, muß darauf achten, daß er die richtige Fahrkarte für die Hinfahrt benutzt und nicht die mit dem Stempel„Aückf.“ gekennzeichnete. Er kommt vielleicht mit letztever ungehindert ans Ziel, aber wenn er die nicht mit„Rückf.“ Wenengel e Karte für die Rückfahrt benutzen will, wird ſie beanſtandet, er muß eine neue Karte löſen und kann das Geld für die unbenutzte nur im Reklamations⸗ wege wieder erhalten. RDV. Ubede Aialeriſce e— eine weit⸗ ün usge ing der künftig von der Reichsbank auszugebenden Banknotenſerle zu erzielen, hat ſich die Reichsbank m Ausſchreiben eines Wettbewerbs für dieſen Zweck entſchloſſen. ie Beteiligung hieran iſt jedem reichsdeutſchen Künſtler freige⸗ ſtellt. Die zwölf Preiſe belaufen auf insgeſamt M. 25 000 1. Preis 10 000, 2. Preis 5000 Mark). Das im Verlaufe des mats Oktober zuſammentretende Preisrichterkollegium ſetzt ſich zuſammen aus zwei Mitgliedern des Reichsbankdirektoriums, dem der Reichsdruckerei, dem Reichskunſtwart und einem freien nſtler. 25 Jupiter-Finſterniſſe, die die Begleiter des Planeten gegen⸗ ſeitig hervorrufen, ſind ſehr ſelten verfolat worden. Am 6. Juli frith, 3 Uhr M. E.., ſoll der 1. und 2. Mond verfinſtern. Beob⸗ achtungen ſind ſehr erwünſcht. Da die Jupiter⸗Trabanten recht 25 ſind, ſchon ein kleimes Fernrohr dazu. Sehr wichtig iſt elbſtverſtändlich die Genauigkeit der Zeitangaben, die heute viel leichter als früher durch Vergleichen der Uhr mit den Radioſignalen gewährleiſtet werden kann. Schonprämien für ſeltene Raubvögel Durch Bekanntmachung des bayeriſchen Staatsniiniſtert ms des Innern vom 31. Mai 1926 wurde unter obigem Betreff nachſtehende Kundmachung des Bundes für Vogelſchutz e. V. in Stuttgart zur allgemeinen Kenntnis gebracht: „Unſere Raubvögel ſind weren ihrer Seltenbeit zum arößten Teil Naturdenkmäler geworden. ſo daß das Geſetz ſich ihrer an⸗ genommen hat. Die Verminderung läßt ſich auf mehrere Urſachen zurückführen: einerſeits tötet man ſie aus Unkenntnis und Schießluſt, wie auch nach dem ſogen. Nützlichkeitsprinziv. andererſeits träat die Kal'ivjerung der Landſchaft dazu bei, ihre Beſtände zu lichten. Na⸗h den verſchiedenſten Geſetzen iſt eine Anzahl Raubvögel geſchützt. Der Bund für Vorgelſchutz e. V. Stuttgart. iſt beſtrebt, die Abnahme der geſ hützten Raubvögel zu verhindern: er will das Geſetz durch Schon⸗ prämien in Höhe bis zu 25 Mark oder in Geſtalt von Literatur und Anerkennungsſchreiben unterſtützen. Jeder Jaadinhaber. Jaadauf⸗ ſeher, Forſtbeamte uſw., durch deſſen Förderung eine Brut folgender Raubvögel bis zum völligen Ausfliegen hochkommt, erhält nach Be⸗ ſtätigung durch ſeine vorgeſetzte Behörde eine Belohnung. die je nach den Umſtänden und der Seltenheit des Vogels beſtimmt wird. Die zu ſchiltzenden Vögel ſind: alle Adler, Uhu. Kolkrabe, Wanderfalk, Baumfalk. Weſpenbuſſard, Milane, Korn⸗ und Wieſenweihe. Wald⸗ ohreuſe und Sumpfohreule. Rommunale Chronik Jur Rheinbrückenfrage Mannheim—Ludwigshafen »Ludwigshafen a. Nh., 1. Jult. Die demokratiſche Frak⸗ tion des Stadtrats Ludwigshafen hat an das Bürger⸗ meiſteramt Ludwigshafen folgende Anfrage gerichtet und um ihre Beantwortung in der nächſten Stadtratsſitzung gebeten: Aus Berlin kommt die Nachricht. daß das Reichskabinett beſchloſſen habe. Zu⸗ ſchüſſe zu neuen Brückenbauten zu gewähren. um dadurch auch Gele⸗ genheit zur Beſchäftigung der Erwerbsloſen zu ſchaffen. Es wird ferner gemeldet, daß ſolche Reichsmittel u. a. auch für die Brücken⸗ bauten von Maxau und Speyer gegeben werden ſollen. Hat es das Bürgermeiſteramt Ludwigshafen unterlaſſen, dafür zu ſorgen, daß auch zur Brückenerweiterung in Ludwigshafen Reichsmittel bewilligt werden? Wie ſteht es überhaupt mit dem hieſigen Brückenerwei⸗ terunasbau? Steht die baueriſche Staatsregierung, welche das hieſige Projekt angeblich für das vordringlichſte erklärte, nicht mehr zu ihrem Wort? Kleine Milkeilungen In Anweſenheit der Lehrerſchaft ſand in Neuſtadt a. H. auf dem Stadthaus die feierliche Einführung des neuen Stadtſchulrats Dr. Wahrheit aus Kaiſerslautern ſtatt. Der Erſte Bürgermeiſter Dr. Forthuber gab dem neuen Schul⸗ rat herzliche Worte der Wünſche und Hoffnungen für die Ueber⸗ nahme ſeines Amtes mit, auf die Dr. Wahrheit mit der Verſiche⸗ rung dankte, alles zu tun, was gum Segen der Schule gereichen könne. Im Namen der Lehrerſchaft ſprach Oberlehrer Weiß, der dem Neugewählten die vertrauensvolle Mitarbeit der Lehrer⸗ ſchaft verſprach. Die Zahl der Bewerbungen um den Poſten des Bürger⸗ meiſters von Groß⸗Gerau hat die Zahl 100 exreicht. CTagungen Der Verbandstag der deutſchen Fleiſcher Der Verbandstag der deutſchen Fleiſcher in Heidelberg hat zu den Zoll⸗ und Handelsverträgen folgende Entſchließung angenom⸗ men: Der 46. Deutſche Fleiſcherverbandstag iſt von der Ueberzeugung durchdrungen, daß die derzeitige Wirtſchaftslage und damit die Kaufkraft weiter Bevölkerungskreiſe ſo gedrückt iſt, daß weitere Zollerhöhungen eine neue untragbare Erſchwerung der Er⸗ nährungslage zwangsläufig herbeiführen müſſen. Der Verbands⸗ tag proteſtiert deshalb nicht nur gegen die Einführung der autonomen Zollſätze, ſondern lehnt auch die im ſchwediſchen Handelsvertrage vorgeſehenen Zollſätze für Vieh, Fleiſch und Futter⸗ mittel ab. Er beauftragt den Verbandsvorſtand, mit allen Kräften und Mitteln darauf hinzuwirken, daß die bisherigen ermäßigten Zölle auf Grund§ 6 des Geſetzes über Zolländerungen vom 17. 8. 25 auf ein weiteres Jahr in Kraft bleiben. Der Arbeitsgerichtsgeſetzentwurf wurde abgelehnt. Oberbürgermeiſter Ebeling⸗Halberſtadt und Krayer⸗ Berlin ſprachen über wirtſchaftliche Notverordnungen, ſowie Geſetzes⸗ änderung betr. Schließung der Geſchäfte wegen Unzuverläſſigkeit. Der Verbandsvorſtand wird beauftragt, für eine reſtloſe Auf⸗ hebung der noch beſtehen gebliebenen Notverordnungen einzutreten und fordert, daß die Gleichſtellung des Fleiſchergewerbes vor dem Geſetz durch entſprechende Abänderungen des Geſetzes über den Verkehr mit Vieh und Fleiſch hergeſtellt wird. Mit der Frage des Kleinen Grenzverkehrs beſchäftigte ſich ein Referat von Mult⸗ haup⸗Eſſen. Bei den zuſtändigen Behörden ſoll auf Aufhebung und Unterbindung des Mißbrauchs des kleinen Grenzverkehrs hinge⸗ wirkt werden. 85 Zum Schluß ſprach Oberbürgermeiſter Kempfer⸗Stettin über Ueberwachung des Fleiſch⸗ und Wurſtverkaufs in nichtgewerb⸗ lichen Betrieben. Dazu wurde folgende Erklärung angenommen: „Der Verbandstag beſchließt, an zuſtändiger Stelle dahin zu wirken, daß ſämtliche branchefremden Gewerbebetriebe, die Friſchfleiſch und Wurſtworen ſeilhalten, denſelben geſetzlichen Vorſchkiften und der⸗ ſelben verwaltungsmäßigen Kontrolle hinſichtlich dieſes Verkaufe⸗ unterworfen werden, denen die Fleiſchereibetriebe unterltegen, ferner, dahin zu wirken, daß die Gewerbeordnung dahin abgeändert wird, der Fleiſchverkauf nur von Fachleuten getätigt wird.“ Hierauf konnze der erſte Verbandsvorſitzende Lammertz⸗Köln den erſten Ver⸗ handlungstag ſchließen. 11 Der Reichsverband Deutſcher Makler(R. D..) für Immobilien, Hypotheken u. Finanzierungen hielt vom 17.—19, Juni ds. Is. ſeinen diesjährigen Maklertag(8. Deutſche Mak⸗ lertagung) in Dresden al. In der am 17. Juni ſtattgefundenen öffenklichen Sitzung gab der Vorſitzende, Handelsrichter Georg Charlet⸗Berlin einen kurzen Ueberblick über die bisherige Enꝛ⸗ wicklung des Verbandes und über ſeine Zukunftsaufgaben. Der Syndikus des Reichsverbandes, Rechtsamwalt Dr. S. Merg⸗ bache r⸗Stuttgart, referierte über das Thema„Makler und Wirt⸗ ſchaftsnot“. Der Makler ſei ein notwendiger Faktor der Deutſchen Wirtſchaft, indem er den Ausgleich zwiſchen Angebot und Nach⸗ frage vermittele. Der Reichsverband Deutſcher Makler, der von ſeinen Mitgliedern Verantwortungsbewußtſein und die notwendigen Fachkenntniſſe verlangt, wolle wegen der Wichtigkeit des Maklers als wirtſchaftlicher Faktor auch zur Löſung wirtſchaftlicher Fragen beitragen. Syndikus Rechtsanwalt Dr. Heinrich Fuch ß⸗Leipzig ſprach über das Sächſiſche Bodenſperrgeſetz. Joe ß⸗Heilbronn nahm zu dem Thema„Makler und Wertzuwachsſteuer dahin Stellung, daß die Wertzuwachsſteuer eine Sonderbeſteuerung dar⸗ ſtelle. Sie kahme die Umſätze und unterbinde den Geldumlauf auf dem Immobilienmarkt. Das Geſetz habe in ſetiner jetzigen Form Verkäufer vielfach geradegu vernichtend gewirkt und es bedürfe zumindeſtens weitgehender Reformen auf dieſem Ge⸗ biete. Wolff⸗Mamnheim hielt einen Vortrag über die„Ge⸗ bührenfrage vom moraliſch⸗ethiſchen Standpunkt“. Er verwahrte ſich dagegen, daß einzelne Erſcheinungen im Maklerſtande unge⸗ rechterweiſe verallgemeinert würden, was ſich auch kein anderer Beruf gefallen laſſen würde und dürfe. Die falſche Einſtellung der [Behörden und privaten Kreiſe zum Maklerſtande müſſe aufhören. Gerade mit dem Maklerſtande würde der größte Leiſtungswucher getrieben, hier gelte es, Abhilfe zu ſchaffen. Langenbach⸗Mün⸗ chen trat für die Errichtung von Maklerkammern ein. An den beiden folgenden Tagen wurden geſchäftliche Fragen beſprochen, und über die ſehr umfangreichen Verbandsarbeiten referfert. Die Neu⸗ wahl des Vorſtandes ergab folgendes Ergebnis: Handelsrichter Gg, Charlet⸗Berlin: 1. Vorſitzender, W. Moll⸗Hamburg: 1. ſtellv. Vor⸗ ſitzender, Heinrich J. Kauffmann⸗Frankfurt a..: 2. ſtellv. Vor⸗ ſitzender, Hans Iſka⸗Holtz⸗Hamburg: 8. ſtellb. Vorſitzender, Herm. Mllitſcher⸗Berlin: Schatzmeiſter, Georg Ebert⸗Stuttgart: ſtellv. Schatzmeiſter, Arthur Cäſar Behrendt⸗Berlin: Schriftführer, Franz Merz⸗Frankfurt a..: ſtellv. Schriftführer, Georg Karl⸗Mün⸗ chen, Theodor Schuler⸗Mannheim, Fritz Keltenich⸗Köln, L. Welter⸗Köln: Beiſitzer. eeeeeeeereeeeeeeeee, Nus dem Lande fletſch a. Rh., 1. Jull. Am Sonntag, 4. Juli ds. Is. begeht die Gemeinde Ketſch ihren 2. Heimattag. Am Samstag abend findet ein Lampionzug mit nachfolgendem Bankett auf dem Feſtplatz ſtatt. Am Sonntag 8 Uhr bewegt ſich der Fe ſt⸗ dang 1 0 die Straßen des Orkez. Der Fflor zeigt die weitbe⸗ te„Enderleſage“ und iſt ſtreng hiſtoriſch und ſtilrein auf⸗ gebaut. Zur Abwicklung de⸗ ſind Sonderzüge eingelegtz ferner verkehrt die Straßenbahn Schwetzingen—Ketſch nach Bedarf. Ein Beſuch der Veranſtaltung dürfte für jeden Heimat⸗ freund von höchſtem Intereſſe ſein. X Moosbrunn(bei Eberbach), 30. Juni. Das Schlützenfeſt, das anläßlich der Standartenweihe des hieſigen Kleinkaliber⸗Schützenner⸗ eins abgehalten wurde, zeiate, wie ſtark ſchon die einzelnen Vereine ſich gebeſſert hatten gegen das Vorjahr. Die Ergebniſſe waren im Durchſchnitt ſehr gut. Die Beteiligung war den Verhältniſſen nach entſprechend. Zum Empfang der fremden Gäſte hatten die Mädchen (trotz der Heuernte) Kränze gewunden, auch die Häuſer trugen Far⸗ benſchmuck. Den Frauen hat es aut gefallen. Beim Preisſchießen wurden 42 Denkmünzen herausgeſchoſſen und 15 Preiſe. Den erſten Preis mit 48 Ringen bei 5 Schuß liegend freihändig erhielt Bernauer⸗ Meckesheim. Im Chrenpreisſchießen(drei Schuß ſtehend freihändig) errangen die erſten drei Preiſe Gdelmann⸗IJgelsbach mit 25 Ringen Seibert⸗Eberbach mit 23 und Ziealer⸗Unterſchwarzach mit 22 Ringen. Das Schießen nahm einen ruhigen Verlauf, die Schützen waren alle mit dem Spruch des Preisgerichts zufrieden. ch. Waibſtadk, 1. Juli. Das Feuerwehrfeſt anläßlich des 60jährigen Beſtehens der hieſigen freiw. Feuerwehr iſt in allen Tei⸗ len glängend verlaufen. Den Auftakt zum Feſt bildete der Fak⸗ kelzug mit anſchließendem Feſtbankett. Nach der Kirchen⸗ parade und dem Feſtgottesdienſt fand auf dem Friedhof eine kurze eindrucksvolle Gedenkfeier für die gefallenen Wehrleute ſtatt. Inzwiſchen waren die Wehren aus der Nachbarſchaft gekommen. Um 11 Uhr fand eine Beſichtigung und Uebung beim alten Schul⸗ hauſe ſtatt, die in allen Teilſen befriedigend ausfiel. Auf dem Feſt⸗ platz begrüßte der Kommandant die Gäſte, Stadtpfarver Kreutzer hielt die Feſtrede, in der er zur Einigkeit mahnte. Es waren über 5000 Feſtgäſte in unſerem Städtchen verſammelt. * Iftlingen, 1. Jult. Bei Reparaturarbeiten am alten Schul⸗ ſtürzte der Maurermeiſter Wilhelm Hörner von Richen der Kampf mit den Geiſtern Roman von Arkur Brauſewelter Copyright 1925 by Karl Köhler& Co., Berlin⸗Zehlendorf Nachdruck verboten „Wecken Sie ſte, nehmen Sie einen geſchloſſenen Wagen und fahren Sie mit ihr in die Stadt, gleichviel wohin, nur fort von hier! Es handelt ſich in Ihrem Dorfe um eine ſchwere Epidemie, die aller Wahrſcheinlichkeit noch weiter greifen wird. Und nun gute Nacht, ich will Kranken; wenn ich auch nicht mehr helfen kann, ſo doch Beruhigung halber.“ „Und ich werde ins Haus zurückgehen, damit dieſe entſetzliche Muſik wenigſtens aufhört. Für Ihren Rat bin ich Ihnen dankbar. Ich werde ihn meiner Mutter mitteilen, und es wird ſicher alles be⸗ olgt werden, was Sie geſagt haben.“ Die Geſellſchaft war bereits im Aufbruch begriffen. Aber Frau 5 Vollprecht war nirgends zu finden. Dora wechſelte wenige flüchtige Worte mit Theo Fortenbacher, ohne zu hören, was er ſagte, ließ ſie die gewohnten Liebenswürdig⸗ keiten des alten, durch die Erdbeerbowle in den höchſten Grad der Weinſeligkeit etzten Kammerherrn über ſich ergehen, beantwortete gerſtreut einige Fragen, die der junge Geiſtliche an ſie ſtellte, und machte ſich, als er das Geſpräch weiter ausdehnen wollte, mit einer kurzen Entſchuldigung von ihm los, um nach der Mutter zu ſehen. Schon auf der Treppe kam ihr dieſe entgegen. „Ich wollte dich eben rufen,“ ſagte ſie,„ich weiß nicht, Annelieſe macht einen ſo merkwürdigen Eindruck. Sie will es mich wohl nicht merken laſſen. Aber ich glaube, ſie hat noch nicht einen Augenblick geſchlafen. 15 ſehen!“ erwiderte Dora und fühlte ihr Herz bis an den Hals hinan ſchlagen. 5 „Ich will indeſſen hinuntergehen und das Thermometer holen. Als Dora leiſe und behutſam in die Stube trat, hob Annelieſe pf. „Biſt du es, Dora? Gott ſei Dank, daß du kommſt. Setze dich zu mir, nein, hier an mein Kopfende. Aber ſei ſtill, ich bitte dich, ganz ſtill... die Mutter quält mich mit ſoviel Fragen. Dora erwiderte kein Wort, nahm einen der kleinen Hocker, ſtellte ihn an das Bett und ſetzte ſich zu ſeinen Häupten. Das Licht auf dem Nachttiſch war eingeſchaltet und breitete ſei⸗ nen unter dem grünen Vorhang gedämpften Schein über das feine, zarte Geſicht der kleinen Schweſter, aus dem alle Munterkeit geflohen war. Müde ruhten die beiden Hände auf der weißen Bettdecke, etwas Regungsloſes war in der ganzen Erſcheinung. wie im Traume Draußen fuhren die Wagen vor, die Gäſte verabſchiedeten ſich, einige Male vernahm Dora des Vaters Stimme, der wohl Frau und Tochter entſchuldigte. Aber ſie hörte das alles nur von weitem her, es war alles ſo gleichgültig geworden. Da mit einem Male öffnete Annelieſe die Augen und ſah die Schweſter mit einem großen, glänzenden Blick an:„Weißt du es ſchon, Dora? Haſt du es ſchon gehört?“ fragte ſie mit einer Stimme, in der ein leiſer ſingender Ton war, wie er ihr nie eigen. „Was ſoll ich gehört haben, liebſte Annelieſe!? „Die Grete und die Mieze Konradt.. ſind tot.. beide tot. Eben ſind ſie geſtorben... da unten in der kleinen Kate, in der ich noch geſtern bei ihnen war.“ zu verbergen, das dieſe un · Dora hatte Mühe, das Erſchrecken begreiflichen Worte in ihr hervorriefen. „Wer hat dir das geſagt? Haſt du es getrüumt?“ „Nein nein. nicht geträumt. Denkſt du, ich habe nicht gehört, was der Johann der Mutter bei Tiſch erzählte; daß ſie beide krank wären, ſehr krank. Und daß ſie tot ſind, das... weißt du, das fühle ich jetzt.“ 5 Sie atmete tief und ſchwer. Dora ſah, daß ſie fieberte. Und doch, ihre Worte, ſo ſehr ſie ſie anfangs erſchreckt hatten, gaben ihr eine gewiſſe Beruhigung. Sollte es vielleicht nur die wohlverſtänd⸗ liche Aufregung über die ein die Erkrankung ihrer beiden geliebten Spielkameraden geweſen ſein, die die empfindſame Kleine in dieſen krankhaften Zuſtand verſetzt hatte? War es ihr eine Befreiung ge⸗ weſen, endlich ihr gegenüber vom Herzen ſprechen zu können, was ſie der Mutter nicht ſagen mochte? „Nehmen Sie einen geſchloſſenen Wagen und fahren Sie mit ihr in die Stadt, gleichviel wohin.. nur fort von hier!“ Dieſe Worte kamen ihr nicht mehr aus dem Sinn. Es war jetzt vielleicht noch Zeit. Man konnte ſie in ihre Kiſſen packen, herunter tragen und in den Wagen heben, der draußen für ſie bereit ſtand. Sie mußte alles mit der Mutter beſprechen und anordnen, ſo ſchnell als möglich. 9Da ſtand auch ſchon Frau Vollprecht an der halb geöffneten Tür, winkte ſie zu ſich nach draußen und ſchloß die Tür. Die beiden Kleinen von Konradts ſind eben geſtorben“, flüſterte ſie ihr zu.„Daß es nur Annelieſe nicht erfährt!“ „Sie weiß es ſchon.“ „Sie weiß es ſchon?“ 5 Dora berichtete der Mutter, was ſich hier oben zugetragen. „Aber eine Hoffnung,“ fügte ſie hinzu,„habe ich doch: daß dieſe ſeeliſche Erregung ihren Zuſtand beeinflußt hat. Sie macht jetzt ſchon einen beſſeren Eindruc... Frau Vollprecht atmete erleichtert auf können wir 1115 gut holen, abgeſehen n. do und ſtarb an den bei dem Sturz erlittenen inneren Verletzungen. „Aber um ſo ſchneller müſſen wir handeln,“ fuhr Dora „Annelieſe muß von hier fort. heute, in dieſer Stunde nd nun erzählte ſie auch, was ihr der Arzt mit ſo dringenden Worten zur Pflicht gemacht. „Aber wir müſſen ihn doch erſt⸗hören.“ „Wir wiſſen ja gar nicht, wo er jetzt iſt, ob er überhaupt noch im Dorfe weilt.“ r ernſt ſtehen. „Aber ſie lebt noch?“ fragte Dora ſehr ſchnell. „Ja, eben lebte ſie noch. „Und wegen der Anſteckungsgefahr, die du vorhin für Annelſeſe ſo fürchteſt, haſt du jetzt keine Bedenkenß⸗ „Einen Arzt müſſen wir auf jeden Fall haben. Einen anderen davon, daß wir ja gar keinen bekommen wür „Ich weiß nicht,“ ſagte da Dora nach einer längeren Pauſe,„ich habe eine ſo furchtbare Angſt.“ „Angſt.. wovor?“ „Vor dieſem Menſchen.. er ſieht alles.“ „Es iſt doch gut, wenn der Arzt einen ſcharfen Blick hat.“ 15 gewiß.. er ſieht aber auch..., nein, ſie bekam es doch nicht über die Lippen. Wozu die Mutter, die ſchon genug be⸗ ſorgt war, noch mehr beunruhigen? Sie mußte es für ſich behalten und mit ſich allein abmachen. „Wir können nicht wiſſen, wie lange er noch bei der Kleinen von Matthiesſen zu tun hat,“ ſagte ſie ſchließlich.„Indeſſen verſäumen wir hier die beſte Zeit, und die Nacht ſchreitet auch vorwärts. Ich für meine Perſon würde die Verantwortung übernehmen.“ Da trat der Kommerzienrat, dem das lange Fortbleiben der Frauen unverſtändlich war, zu den beiden. „Ohne den Arzt zu hören, können wir nichts unternehmen,“ ent⸗ ſchied er. Und dann zu dem Mädchen, das Frau Vollprecht gerufen hatte:„Sie gehen zu Herrn Koriller hinüber und bitten ihn, zu ver⸗ anlaſſen, daß der Herr Doktor ſich ſogleich eines Krankheitsfalles hal⸗ ber zu uns bemüht.“ Nach einer kurzen Zeit kehrte das Mädchen zurück: Doktor iſt augenblicklich ſehr beim Schmied beſchäftigt. aber kommen, ſowie es möglſich iſt.“ „Er hätte ſofort kommen müſſen,“ grollte der Kommerzienrat. Aber ſo ſind dieſe Menſchen!“ Eine qualvolle Zeit verſtrich. Obwohl noch keine halbe Stunde vergangen war, dünkte es die beiden Frauen, die hier am Kranken⸗ bette ſaßen, indeſſen ſich der Kommerzienrat wieder nach unten in „Der Herr Er wird ſein Arbeitszimmer begeben hatte, eine Ewigkeit. (Fortſetzung folgt) Schmied Matthiesſen. Mit der Kleinen ſoll en 1 Freitag, den 2. Juli 1926 Neue Manußeimer Zeitung(Adend-Ausgade) 8 5. Seite. Nr. 300 · Aus der Pfalz Enkſchließung zur Herſtellung und Verkehr mit Obſtweinen 4 1 55 Neuſtadt a. d. H. 29. Juni. Eine heute in Neuſtadt a. H. ſtatt⸗ gemeinſame Ausſchußſitzung der pfälziſchen Weinfach⸗ merbände und Winzergenoſſenſchaften, und zwar des Wereins für den rheinpfälziſchen Weinhandel, des Vereins der Wein⸗ bändler und ⸗Kommiſſtonäre von Landau und Umaebung, des Ver⸗ eins Naturweinverſteigerer, des Weinbauvereins für die Rheinpfalz e.., der Winzervereine und Winzergenoſſenſchaften des Rafffeiſen⸗ verbandes, der Winzervereine und Winzergenoſſenſchaften des Lan⸗ dauer Verbandes erhob nach wie vor die Forderung auf Schaffung eines Reichsobſtweingeſetzes. Nur durch ein ſolches Geſetz kann der Linfälſchung reichlich begeanet und die Nöte des Weinbaues weiter gemildert werden. Die Reichsvegierung wird erſucht, baldiaft ein Db ſtwein geſetz in Vorlage zu bringen. Bis zum Inkrafttreten eines Obſtweingeſetzes möge die Reichsregierung ſofort auf dem Ver⸗ ordnungswege die gewerbsmäßige Herſtelluna und den Vertrieb des Obſtweines unter Kontrolle ſtellen. Das Geſetz iſt umſo drinalicher, a in Hinſicht auf die zu erwartende aroße Obſternte die Obſtwein⸗ produktion und der Vertrieb ein ganz außergewöhnlicher fein wer⸗ en. Dieſe Entſchließung iſt von ſämtlichen genannten Verbänden unterzeichnet. * * Ludwigshafen a. Rhein, 1. Juli. Infolge der Erhö⸗ 5 na der Brotpreiſe ab 28. Juni 1926 iſt die Ludwigshafener nderziffer nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Amtes Lud⸗ wigshafen a. Rh. am Mittwoch, den 30. Juni 1926 gegenüber der Ziffer der Vorwoche von 138.5 um 0,9 Prozent auf 139.8 geſtie⸗ gen. Auch die Preiſe für Obſt und Weißmehl haben zum Teil an⸗ gezogen. Ludwigshafen a. Rh., 1. Juli. Mit dem heutigen Tage konnte —5 bekannte Blume ngegie cen Dabrin g auf ſein 25ähr. 1 eſtehen zurückblicken. Die Gründung des zuerſt beſcheidenen Unternehmens vollzog Walter Dehling im Alter von erſt 21 Jah⸗ Den im Jahre 1901 in der Kaiſer Wilhelmſtraße. Die drei erſten —6 waren bei Arbeit reich an Enktäuſchungen. Aber danm begann der Auſſtieg. Dehling war es ermöglicht, ſeinen Laden⸗ FNum umzubauen und zu erweitern. Bald konnte er ſich ein eigenes Geſchäftshaus erwerben, in das er nach dem Kriege überſiedelte. Heute gehört das Geſchäft zu den erſten ſeiner Art in unſerer Stadt. Ludwigshafen, die Induſtrie⸗ und Fabrikſtadt, darf ſtolz ſein auf derartige Unternehmungen, die der Blumenkultur ihre Tätigleit wid⸗ mien und damit das Stadtbild verſchönern helfen. Dehling iſt Vor⸗ — der Bezirksgruppe Mannheim Ludwigshafen Verbandes deutſcher Blumengeſchäftsinhaber und iſt als ſolcher wiederholt für den Bliunenſchmuck der Stadt und die Verſchönerung des Stadt⸗ und Straßenbildes durch den Fenſter⸗ und Balkonſchmuck eingetreten. Auch um die Hebung und Förderung der Berufs⸗ und Standesintereſſen t ſich Dehling bleibende Verdienſte erworben. Haßloch, 1. Juli. Die rafffnierte Diebin, die in Harthauſen bei dem Metzger und Wirt Schreiner 150 Mk. geſtohlen und auch in anderen Orten größere Geldbeträge, u. a. im Heſſiſchen über 3000 Mk. erbeutet hat, iſt von der Haßlocher Gendarmerie verhaftet wor⸗ den. Es handelt 5 um die ledige 20 Jahre alte Berta Rüſſel. Der Haupttrick dieſer Diebin beſtand darin, daß ſie ſich hauptſächlich in Geſchäftshöuſer einſchlich, wo ee daß die ren Räume unbewacht ſind, begegnete ihr a jemand, ſo gab ſie ſich als Hauſſe⸗ fähre aus, zu welchem Zweck ſie Häkel⸗ und Spitzenarbeiten mit ſich * Germersheim, 1. Juſl. Die Hochwaſſergefahr ſſt hier 21 geſchwunden, ſd daß die Dammwache wieder abrücken konnte. uch das Druckwaſſer iſt weſentlich zurückgegangen. Die Waſſer⸗ ſchäden haben der Stadt era Veranlaſſung gegeben, unabläſſig da⸗ für einzutreten, daß das längſt geplante Entwäfferungspro⸗ jekt, bei dem es ſich um Verlegung der Oueich und die Errichtung eines Schöpfwerkes handelt, beſchleunigt wird. Pirmaſens, 1. Juli. Der 23 Jahre alte Metzger Fritz Koch hat ſich in dar vergangenen an einem Bretter zaun in der Blumenſtraße erhängt. Koch war verheiratet und lebte von ſeiner Frau getrennt. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Verurteilung eines Einbrechers. Weil er vom Fürforgeomt nichts bekommen habe, ſo ſei er zu dem Lebensmitteldiebſtahl gezwungen worden. Mit 15.10 Ar⸗ beitsloſenunterſtützung in der Woche, könne er ſich mit ſeinen fünf Kindern nicht etnähren, erklärte der Taglöhner Georg Hähnle, der des ſchweren Diebſtahls i. R. angeklagt iſt. Aus den Perſonalien des Angeklagten iſt anzuführen, daß er 23 Jahre alt, achtmal, meiſtens wegen ſchweren Diebſtahls vorbeſtraft, daß er ver⸗ heiratet iſt und 5 Kinder im Alter von—12 Jahren hat, wovon vier außereheliche. Hähnle iſt in der Nacht vom 12./13. Mai durch ein offenes Fenſter in die Wirtſchaft„zur Kurpfalz“ in Q 4 einge⸗ ſtiegen und hat aus dem Wirtſchaftsbufett eine ſilberne Herrenuhr, 5 Zigaretten, 3 Pfd Butter und Käſe entwendet. Er iſt geſtändig und gibt an, aus Not gehandelt zu haben. Staatsanwalt Morr geantragtt eine Freiheitsſtrafe das Gericht(Vorſitzender Amtsge⸗ richtsdirektor Dr. Kley) verurteilt den Angeklagten zu einer Ge⸗ e von 1 Jahr 6 Monaten. Die junge, ſaubere Frau des Verurteilten, die ihn nur deshalb heiratete, um ihn von dem Weg des Leſters abzubringen, brach bei Verkündigung des Ur⸗ teils in heftiges Weinen aus und mußte aus dem Saal geführt werden. Ein unverbeſſerlicher Betrüger. Kaufmann Schraff aus Mannheim ſitzt wegen Betrugs i. R. und gewinnſüchtiger Urkundenfälſchung auf der Anklagebank. Er iſt 1902 geboren und fünfmal vorbeſtraft. Die Anklage wirft ihm vor, daß er ſeine Firma zur Abgabe von 518, Provſſtonsvörſchlſſe be⸗ ſtimmte, daß er Gelder in Höhe von 58.50„. einkaſſierte und für ſich verbrauchte, eine Autoluftpumpe ſeiner Firma wegnahm und ver⸗ äußerte und eine große Anzahl fingierter Aufträge einſchickte. Er verſuchte ſich heute mit großer Zungenfertigkeit reinzuwoſchen, was ihm aber ſehr ſchlecht gelingt. Seinem früheren Prinzipal hat er ſich unter falſchen Namen vorgeſtellt. Anfangs ſei man ſehr zufrieden mit ihm geweſen; ſpäter jedoch ließ ſeine Führung ſehr zu wünſchen übrig, weshalb er entlaſſen werden mußte Er hatte urſprünglich da⸗ Recht zum Einkaſſieren der Gelder, als aber Unregelmäßigkeiten vor⸗ kamen, wurde ihm dieſes ſtrikte verboten. Alle Verwarnungen hätten nichts genützt. Im Verlaufe der Verhandlung wurde der Angeklagte wiederholt als Lügner entlarvt. Der Staatsanwalt glaubt nicht, daß der Angeklagte jemals wieder auf beſſere Wege komme, da ſein Hang zum Betrug und zur Unterſchlagung zu groß ſei. Das Urteil lautete auf 1 Jahr 5 Monate Gefängnis. Nur 575 5055 hat ers zuzuſchretben, daß er nicht ins Zuchthaus ge⸗ ſchickt wird. Wegen Unterſchlagung, Diebſtahl, Urkundenfälſchung und Be⸗ trug wurde der Taglöhner Franz Eifler aus Heidelberg aus der Haft vorgeführt. Er iſt 24 Jahre alt und einmal vorbeſtraft wege! unerlaubten Waffenbeſitzes. Eine Windfjacke, die er entlieh, vergaß er zurückzugeben. zum Dank dafür eine Armbanduhr und verkaufte ſie, fälſchte eine Quittung und holte ſich damit den Wochenlohn dieſer Frau von 12 l. Der Angeklagte iſt geſtändig und überführt. Das Urteil lautete auf zwei Monate Gefängnis abzüglich ein Monat Unter⸗ fuchungshaft. Der Angeklagte erhält Bewährungsfriſt und wird auf freien Fuß geſetzt. ch. 14 Frauen und 1 Mann Kartoffelpuffer als Köder eines Heiratsſchwindlers Wie leicht viele Frauen noch immer auf die primitipſten Trſcks der Heiratsſchwindler hereinfallen, zeigte wieder einmal eine Ver⸗ handlung vor dem Schöffengericht Berlin Mitte. In dieſen 14 Fällen hatten es die betörten Frauen allerdings etwas ſehr eilig, unter die Haube zu kommen. Schon nach fünf Minuten waren ſie bereit, den unbekannten Mann, der ſie angeſprochen hatte, zu erhören. Sein Trick war immer, von der„Liebe auf den erſten Blick“ zu ſprechen und daß er endlich die Frau gefunden habe, die er ſeit langem ſuche. Da Albert Dobbertin ein großer Bei einer Frau, die ihm Gutes erwies, ſtahl er K am Bahnhof Friedrichſtraße 5 Am Goldfiſchteich im Tiergarten un Sr lernte er auf bieſe Weiſe knüpfte er ſeine Bekanntſchaften an. deſe u. e Lehrerin, eine Krankenſchweſter, eine Kontoriſtin, eine Köchin kennen und berlobte ſich mit ihnen im Handumdrehen. gab ſich als Mann in guter Stellung aus und legte ſich auch hoch⸗ trabende Namen bei, bald war er Arzt, einmal ſogar Profeſ⸗ ſor, meiſt aber Ingenieur. Die„Braut“ führte ihren„Ver⸗ lobten“ bei den Eltern ein, und das Ende vom Liede war, daß er die künftigen Schwiegereltern oder die Braut oder die Geſchwiſter derſelben anpumpe, manchmal auch alle. Dann verſchwand er und ließ ſich nicht wieder ſehen. Nur eine einfache Arbeiterin wollte nicht recht glauben, daß ſie ſo leicht einen Mann bekommen könne und noch dazu einen Küchemchef eines großen Hotels, als der er ſich ihr gegenüber ausgegeben hatte. Deren Mutter jedoch, eine ſchon betagte Frau, war gleich Feuer und Flamme, namentlich, nachdem der Herr Küchenchef ſich von ihr ſein Leibgericht, Kar⸗ toffelpuffer, hatte machen laſſen. Die Tochter hatte kurg er⸗ klärt, daß ſie ihr Geld ſelbſt brauche, die Mutter aber ging ſogar zu Nachbarn und lieh 121 10 ffen dem Schwiegerſohn aus augenblicklicher Verlegenheit auszuhelfen. 8 Der gab alles zu, erklärte aber, daß es ihm ſelbſt ein Rätſel ſei, wie er zu dieſen Straftaten gekommen ſei. in Vater ſei ein achtbarer Polizeibeamter geweſen und er ſelbſt auch 10 Jahre im Polizeidienſt, ohne ſich etwas zuſchulden kommen zu laſſen. Schuld an allem müſſe der Kopfſchuß ſein, den er im Felde erhalten habe. Das Schöffengericht erkannte auf 1½1 Jahr Gefängnis und 1 Woche Haft unter Anrechnung von 10 Mo⸗ naten Unterſuchungshaft. Das Gericht zog auch in Rechnung, daß der Angeklagte erſt durch die Kopfverletzung auf die ſchiefe Bahn geratem ſein und gab ihm, um ihm die Möglichkeit einer Beſſerung nicht abzuſchneiden, für den Reſt der Strafe Stra fausſetzung. Er wurde darauf aus der Haft 4 8 Schöffengericht Malnz. Ein Eiſenbahmmalück bei Mainz⸗Koſt⸗ hein, bei dem ein Güterzua mit einem Arbeiterzug zuſammengeſtoßen und acht Perſonen zum Teil ſchwer verletzt worden waren, hatte vor Gericht ein Nachſpiel. Während der Fahrdienſtleiter und der Zuafüb⸗ rer freigeſprochen wurden, erhielt der Lokomotivführer des Arbeiter⸗ zuges zwei Monate Gefänanis. Bei der Verhandlung ſtellte ſich heraus, daß die für die Fahrdienſtordnung verantwortliche Dienſt⸗ ſtelle nicht ausreichend beſetzt geweſen war. Der Lokomotivführer hatte infolge eines mißverſtandenen Befehls das Halteſianal über⸗ fahren. — ff!!!:;:;; ̃⅛79ç⏑ꝗͥciri——— wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens KanEba bee. Juft⸗] Tem⸗ E Wind 8 2 dt r eee ee m um& 33888 2 Richt.Stürke 8 Wertheim—— 101 18 8 ſtill— Köniaſtuhl 625 763,0 14 16 12 NO 3 leicht—— arlsruhe127 762,7 15 21 14 leicht—— Baden Baden 218 762,44 15 22 13] NO leicht—— Villingen 780 763,5 12 17 15 N leicht—— Feldberg. Hoff 1497 637,8 8 10 16 NO——— Badenweiler— 762,5 13 20 11 0 leicht—— St Blaſien..—— 14] 18 10 80 keicht—— Höchenſchwd.————— 412 2 In Südbaden war es geſtern noch zeitweiſe heiter, in Nord⸗ baden meiſt bewölkt. Vereinzelt fiel nachmittags und nachts Re⸗ gen in nicht meßbaren Mengen. Die Temperaturen waren etwas zurückgegangen und lagen in Karlsruhe 1 Grad unter Normal. Heute morgen war der Himel über ganz Baden ſtark bedeckt, doch iſt infolge weiterer Oſtwärtsverlagerung des ſüdlich der Alpen ge⸗ legenen Tiefs bereits geringe Lockerung des Gewölks gu beobach⸗ ten. Das geſtern weſtlich Englands gelegene Hoch hat ſich mit dem nördlichen vereinigt, ſodaß gegenwärtig ein ausgedehntes Hoch⸗ druckgebiet über dem nördlichen Europa lagert. Ein Keil desſelben reicht bis Mittelfranken und wird für Baden wieder heiteres Wet⸗ ter bringen. ſtattlicher Mann war, deſſen Geſicht ein mächtiger Schnurrbart! Zierte und ihm ein olides Ausſehen gab, ſo fand er. chnell Gehör. — Prachtvolles vornehmes Vanrniinmef billig abzugeben Binzenhöfer Adbellager z. Sehreintrel mit eloktr. Nasekinenbetr. Augartenſtraße 38 eee eeee Preisermäßigung. Anzüge u. Mäntel w. gut u. bill. angefert. guch bei zugebr. Stoff. Natenz. geſt. K. Krieg, Max Joſefſtr. 2. 29139 Rausperpalng inel. Stenererledigung übernimmt Fachmann bei billigſter Berechng. Angebote unt. 8. U. 57 A. d. 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Juli: Zeitweiſe heiter, meiſt trocken und warm. — Wir fahren heute mit der Veröffentlichung der uns unaufgefordert zugegangenen Anerkennungen über Peri-Nasſercreme fort. Nn Kommerzienrat Adolf Jandorf, Berlin, schreibt; Nachdem ich nunmehr Ihre Peri-Rasier- Crème“ längere Zeit benutzt habe, kann ich Ihnen erklären, daß ich damit die denk- bar besten Erfahrungen gemacht habe. Ich habe im Laufe dieser Zeit alle Rasierseifen, insbesondere auch die ausländischen aus- 5 und ich muß Ihnen sagen, daß ich Ihrer Crème unter allen Umständen den Vorzug gebe. Das Original des Brieſes liegt zur Einsicht bei uns aull DR. M. ALBERSHEINI FRANKFURT AM MAIN Hereteller der weltbekauntenKHASANA“.Erzeugnisse 2 7 Oberall erhältlichl 1000 3y + 9. Michryertende Haui.- crème Pen NM, 43, 28, 1.* Perꝛ· Tallx· vudei.O u. 1. 28 creme Peri · Seiſe A 1. ſehen, da bleib ich.“ ie Geſunòdheit und Selbſtachtung Was iſt das Koſtbarſte, das der Menſch verlieren kann? Seine Geſundheit und ſeine Selbſtachtung. Ohne Geſundheit freut ihn kein Glangz und Reichtum, ſchmeckt ihm nicht Trank noch Speiſe, ohne Selbſtachtung aber iſt er, ſelbſt wenn er mit Aemtern und Titeln, mit Ruhm und Ehre beladen wurde, ein innerlich gebrochener Menſch, der ſeines Daſeins niemals ſo recht von Herzen froh werden kann. Unſere Hauptſorge muß alſo ſein, Geſundheit und Selbſtachtung zu erhalten und, wo ſie verloren gegangen iſt, ſie ſo ſchnell und ſo gründlich wie möglich wiederherzuſtellen. Nur muß man ſich dabei —5 750 45— 5 des anderen zu tun, d. h. in gleichem e wie die Wiederherſtellung der Geſundheit fortſchreitet, di Selbſtachtung zu 47 Dieſen auf den erſten Blick nicht recht verſtändlich erſcheinenden Vergleich werden wir gleich verſtändlich Ahen. e weiß, daß der Deutſche in ſeiner Vorliebe für das Fremde und Auslän⸗ diſche, ſofern es ihm ſein Geldbeutel erlaubt, gar zu gern auslän⸗ diſche Bäder, wie Karlsbad, Marienbad, Franzensbad aufſucht, ob⸗ wohl wir in Deutſchland zahlreiche Bäder und Quellen haben, die in ihrer Heilwirkung mindeſtens ebenſogut, wenn nicht noch beſſer ſind, als die iſchechiſchen Bäder. Doch der Deutſche iſt nun mal ſo, er zitiert zwar oft und gern das ſchöne Wort: Warum in die Ferne ſchweifen, ſieh, das Gute liegt ſo nah! Selbſt aber richtet er ſich nicht darnach. Wenn der von ihm aufgeſuchte Kurort nicht mindeſtens eine Schnellzugstagesreiſe weit entfernt iſt, und wenn ihn dort nicht ein möglichſt internationaler Trubel umrauſcht, dann dünkt ihm nur gar zu oft das Bad nicht viel wert. Bei dieſer nach Lage der Dinge völlig Angerechtfertigten Vorliebe für das Ausland und das Fremd⸗ kändiſche, kann es dem Deutſchen freilich gar leicht paſſieren, daß ihm ſeine Vorliebe mit voreingenommener Abneigung, ja mit tiefeinge⸗ wurzeltem Haß und mit offen zur Schau getragener, alſo provo⸗ bierender Nichtachtung erwidert wird. So liegen die Verhältniſſe 3. B. in den zahlreich von Deutſchen beſuchten tſchechiſchen Badeorten * Karlsbad und Franzensbad. Wie dieſer Tage in einer Zeitung zu leſen war, iſt den Gemeinden Franzensbad und Karlsbad von der tſchechiſchen Bezirksverwaltung in Prag der Auftrag erteilt worden, die Quellen, Kolonnaden und Promenaden in iſchechiſcher Sprache zu bezeichnen und ferner die Kurvorſchriften ſowie die Programme der Muſikkapellen ohne Rückſicht auf die zahlreichen ausländiſchen Kurgäſte nur in iſchechiſcher Sprache herauszugeben. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein derartig herausfordernde Verhalten in jedem aufrechten Deutſchen die tiefſten Unluſtgefühle hervorrufen muß. Er muß ſich trotz der teueren Preiſe, die man dort von ihm fordert und mit beſonderem Vergnügen abnimmt,— denn auch deutſches Geld ſtinkt nicht— doch wie geduldet vor⸗ kommen. Für einen ſich ſelbſt achtenden Menſchen aber iſt dieſes Bewußtſein das unerträglichſte von allen. Zorn und Empörung und ſonſtige Unluſtgefühle werden ihn erfüllen. Nichts aber iſt er⸗ fahrungsgemäß ſo ſehr dazu angetan, die Wiederherſtellung der Ge⸗ ſundheit aufzuhalten, als das Erfülltſein mit ſolchen„Hemmungs⸗ komplexen“, wie der jetzt ſo oft zitierte Wiener Pſychoanalytiker Siegmund Freud das bezeichnen würde. Die Geſundheit des Er⸗ holungsbedürftigen könnte alſo keine Fortſchritte machen. Wer ſich aber, weil er num einmal an Ort- und Stelle iſt, und die Kur ſchon angefangen hat, unter gewaltſamer Unterdrückung ſeines nationalen“ und rein menſchlichen Ehrgefühls dazu zeingen würde, ſeinen „Uufenthalt fortzuſetzen, der muß unbedingt ſeiner Selbſtachtung ver⸗ fuſtig gehen. Oder er hat überhaupt keine zu verlieren und iſt nicht wert, den Namen„Deutſcher“ zu tragen. Wer aber ein aufrechter Deutſcher mit Ehrgefühl und Selvſtachtung iſt, der weiß nun, woran er mit den tſchechiſchen Bädern iſt. Es liegt uns vollkommen fern, den Heilwert der tſchechiſchen Bäder nicht anzuerkennen, aber wir wiſſen, aus den wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen von Tauſenden und Abertauſenden von Fachleuten und aus den ſo häufig begeiſterten Zeugniſſen von Millionen von In⸗ und Ausländern, daß die Heilwirkung der deutſchen Bäder in keiner Weiſe von den ausländiſchen Bädern übertroffen wird, ja, daß im Gegenteil viele deutſche Kurorte in jſeder Beziehungbeſſer find al s die ausländiſchen, zu denen das Publikum ledig⸗ lich aus einer gewiſſen Gedankenloſigkeit und Gewohnheit hinſtrömt, duu der es vor allem durch eine viele Jahrzehnte hindurch ſyſtematiſch betriebene Reklame erzogen worden iſt. Solche zielbewußte Reklame iſt bei uns in früheren Jahren leider verſäumt worden, ſchon die ulten Römer aber wußten, daß Deutſchland reich an Quellen war, deren Heilkraft ihnen wie ein Wunder erſchien. Auch nach dem Stande der modernen Wiſſenſchaft iſt die Zahl der in Deutſchland vorhandenen Heilbäder ſo groß, und ihre millionenſes) anerkannte und ausgeprobte Heilwirkung ſo gut und ſicher daß kein Deutſcher, der zur Wiederherſtellung ſeiner Ge⸗ fundheit ein Kurbad aufſuchen muß, gezwungen iſt, deutſches Geld ins Ausland zutragen. Um aus der ſchier überreichen Fülle nur einige Namen zu nennen, ſeien Kiſſingen, Neuenahr, Nauheim, Wildungen, Wildbad, Baden⸗Baden, Wiesbaden und als vollwertiger Erſatz für Karlsbad unſer „deutſches Karlsbad Mergenkheim“ im würktembergiſchen Tonhorta genannt. Gerade wir Süddeutſchen, ſofern wir an Magen⸗, Gallen⸗ Leber⸗ und ähnlichen Leiden erkrankt ſind, ſollten uns ſchon aus reinem Selbſterhaltungstriebe und auch aus landsmannſchaftlichem Intereſſe heraus etwas mehr darum bemühen, unſeren heimiſchen Bädern zur Entwicklung zu verhelfen. Nicht zuletzt geht dieſer Hinweis auch an die Adreſſe der Landesregierungen. Sie haben, im Verein mit der Reichsbahn, die für die ſchnellſte und bequemſte Beförderung zu ſorgen hat, nach unſerer Auffaſſung die Pflicht, dafür Sorge zu tragen, daß gerade den ſpeziellen Heilquellen, die unzähligen Tauſenden zur Erhaltung und Wiederherſtellung ihrer Geſundheit dienen, als natürliche Gottesgabe dem Volkswohle mehr als bisher durch tatkräftige Hilfe und Unterſtützung dienſtbar ge⸗ macht werden. Dazu gehören in erſter Linie die Befreiung von allen Abgaben, die großzügige Beleihung mit Geldmitteln, die rückgabe⸗ freie Unterſtützung aus Staatsmitteln und dergl. Es gibt 8. B. in ganz Baden, Württemberg und Bayern keine Quelle, die für gewiſſe Leiden, deretwegen noch immer viel zu viele Deutſche gewohnheits⸗ mäßig nach Karlsbad gehen, von ſo hervorragender Beſchaffenheit iſt, wie die Mergentheimer Quelle, die in dieſem Jahre auf ein hundertjähriges Beſtehen zurückblicken kann und wie die Ent⸗ wicklung der letzten Jahre zuverſichtlich verſpricht, ſich immer mehr dazu aufſchwingt, eine der koſtbarſten Perlen im Kranze der deutſchen Bäder zu werden. In aller Welt⸗ bekannt und berühmt iſt die Heilkraft der deutſchen Bäder, nur viele Deutſche ſchienen das bislang noch nicht recht zu wiſſen und würdigen. Jeder Deutſcher aber, der nach dem hier Geſagten, deſſen Richtigkeit er ohne weiteres von jedem Arzt beſtötigt erhalten wird, auch jetzt noch sländiſche Kurorte aufſucht, gehört zu jenen Zeitgenoſſen, deren Parole lautet:„Was die Leut' verdrießt, das treib' ich, und wo ſie m ich nicht gerne mal in unſerer nächſten Um 25 7* Ddas höhen-Solbad Donaueſchingen Wie wenig kennen wir doch unſere Heimat. Jeder zweihun⸗ dertſte Deutſche weiß von der Schweiz mehr zu erzählen, als von ſeiner Heimat; jeder fünfhundertſte Deutſche kennt zum mindeſtens die Städte und Gegenden Italiens, in denen er auf der Hochzeits⸗ reiſe geſchwelgt und geſchwärmt hat. Millionen von Geldern wer⸗ den heute noch als Tribut dem alten Wandergeiſt der Deutſchen nach dem Süden geopfert. Hätte Goethe nicht ſeine„Italieniſche Reiſe“ geſchrieben, die auf der Töchterſchule geleſen und behandelt wird, wären 99 Prozent aller früherer Italienfahrer nicht auf den Einfall gekommen, die Geſtade des azurblauen Meeres aufzuſuchen. Es wäre bei dem Künſtlervölkchen geblieben, das aus einem in⸗ faels, Tizians, Tentorettos und wie die Meiſter des Pinſels alle heißen, gewallfahrtet wäre. Mit Goethe bekam Italien ſeinen be⸗ deutenſten Reiſepropagandeur, der ihm ſeither Millionen Gelder der Deutſchen ins Land geführt hat. Das Italien Muſſolinis hätte daher allen Grund, dieſem Manne hundert Jahre nach ſeinem Donaueſchingen: Donauquellgruppe von Adolf Heer Tode noch ein gigantiſches Monument zu ſetzen. Und heute gehört eine Italienreiſe zum„guten Ton“. Heute beſorgen noch viele hundert kleine„Goethes“ die Verkehrspropaganda für Italien. Man mache nur einmal den Verſuch, in einem Jahr die Zahl der Auf⸗ ſätze der Zeitungen, Broſchüren und Bücher zuſammenzuſtellen, in denen Reiſen nach Italien behandelt werden oder bis vor kurzem geſchildert wurden, und ſtellen einmal dieſer Zahl diejenigen Reiſe⸗ beſchreibungen gegenüber, die von Deutſchland und ſeinen Gegen⸗ den hande. 5 Eine kleine Beſſerung hat zweifellos wohl ſchon Platz gegrif⸗ fen, um die deutſche Heimat zu entdecken. Wer wollte beſtreiten, daß hierin aber noch viel zu tun iſt? Eine Probe aufs Exempel beweiſt die Richtigkeit dieſer Tatſache. Sehen wir uns nur ein⸗ nng um und fragen wir uns, was wir von ihr wiſſen: an kulturgeſchichtlich Belangvollem, an geogra⸗ phiſch Intereſſantem, an perſönlich menſchlichem Beziehungsreichen. Ein(ignoramus“ wird nicht ſelten das buchſtäblich beſchämende Facit ſolcher Ueberlegung ſein. Wir in Baden brauchen gar nicht einmal ſoweit ausholen. Wer von den vielen Reiſenden, welche auf der Schwarzwaldbahn von Frankfurt ſüdwärts nach dem ſchwäbiſchen Meere den Eiſenbahnknotenpunkt Donaueſchingen berühren, wer von jenen Höllental wanderer, die von Frei⸗ burg aus die kühlen Schluchten des Höllentals aufſuchen und von ſeinem eigentliche Ende die Reſtſtrecke per Bahn bis zu ihrem End⸗ punkt zurücklegen und in Donaueſchingen enden, wer von allen dieſen Reiſenden und Wanderer weiß, daß dieſes Donaueſchingen ein Solbad iſt, eigene Solquellen, ein eigenes Solbad mit neue⸗ ſten therapeutiſchen Einrichtungen beſitzt? Wir wollen einmal die Frage noch deutlicher ſtellen: Wem von den Anwohnern des Bodenſees z. B. iſt es ins Bewußtſein übergegangen, daß Baden außer Bad Dürrheim noch ein entwicklungsfähiges Städtchen be⸗ ſitzt, dem nicht nur wegen ſeiner klimatiſchen Vorzüge ein Kußmaul ſchon um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts als Höhenluft⸗ kurort, rühmende Atribute hat angedeihen laſſen, ſondern das in den Jahren nach dem Kriege ſich auch als Solbad energiſch ver⸗ nehmbar macht. Gerade das Nächſtliegende unterliegt am meiſten der Ver⸗ kennung, dem Unbeachtetſein. Leute, die ſchon ymal an einer Stadt vorbeigefahren ſind, ſie aufgeſucht, und gemütliche anregende Stunden in ihren Mauern verbracht haben, haben es ihrem Ge⸗ dächtnis nicht eingeprägt, daß dieſe Stadt noch eine beſondere Eigen⸗ ſchaft beſitzt Donaueſchingen iſt Solbad. Kein amlricher Bahnhofſchild verkündet das; und doch iſt es ſo. Wohl hat man über Donau⸗ eſchingen einiges gehört. Iſt man von Hauſe aus Muſiker oder Muſikfreund, dann verbindet man den Namen des Ortes mit den neuzeitlicher Tonkunſt. Der oder jener erinnert ſich auch des gro⸗ ßen Brandes der Stadt Donaueſchingen am 5. Auguſt 1908, an dem Tage, da des Grafen Zeppelin ſtolzes Werk bei Echterdingen einen ſchweren Schlag erfuhr. Man weiß noch, daß ein Drittel des Ortes in Schutt und Aſche gelegt wurde. Zu kaiſerlicher Zeit ſpielte Donaueſchingen ebenfalls eine Rolle. Alljährlich traf hier der frühere deutſche Kaiſer Wilhelm II. zur Auerhahn⸗ und Fuchsjagd als Freund des Fürſten zu Fürſtenberg ein. Ganz materielle Geiſter verbinden mit dem Namen der Stadt die Her⸗ 12 des Fürſtenberg Bieres; ſtudierte Häuſer wiſſen daß in der an alten Handſchriften reichen fürſtlichen Bibliothek eine der wenigen Handſchriften(C) des Nibelungenli edes liegt;: Freunde deutſcher Dichtung entſinnen ſich ihrer Kenntnis der Bio⸗ graphie Scheffels der hier als fürſtlicher Bibliothekar wirkte und innerlich mit dem Stoff zum Wartburgroman rang. Kenner Ider Kunſtgeſchichte vollends ſuchen in den fürſtlichen Gemäldeſamm⸗ nerem Drang nach Erleben nach den Stätten Michelangelos, Raf⸗ alljährlichen Kammermuſikaufführungen zur Pflege lungen die Meiſter von Meßkirch auf und freuen ſich ihrer leuchtenden Farben und wirklichkeitsſtarken Darſtellungskunſt. Dies alles weiß derjenige, der Donaueſchingen, die Metropole der Baar, der ehemaligen Kornkammer Badens, beſucht; zum mindeſten. hat er es einmal in ſeinem Leben geleſen. Zu dieſer Kenntnis aber muß der Schwarzwaldfahrer eine neue Erkenntnis fügen, die nämlich, daß Donaueſchingen nicht nur am Donauurſprung liegt, durch die die Schwarzwaldberge mit dem Schwarzen Meere verbindet, eine alte Kulturſtätte iſt, die ſchon zu Römerzeiten gegründet war, ſondern als Solbad und Höhenluftkurort eine Heilſtätte erſten Ranges iſt für alle, die fernab vom Weltgetriebe in freundlicher, landſchaftlicher Umgebung dunkler Wälder, weitausgedehnter Parkanlagen Ruhe und neue Nervenkräfte ſuchen und durch kurmäßigen Gebrauch von Solbädern ihrem Körper neue Säfte und Lebensenergie zuführen wollen. Der Patient wird nicht durch Maſſenbetrieb, Kaſſenkranke in ſeiner Bequemlichkeit und Erholung beeinträchtigt. An Unter⸗ haltung fehlt es nicht. Konzerte einer Militärkapelle und Geſell⸗ ſchaftsunterhaltungen mit Tanz ſorgen für Abwechslung. Die reichhaltige Bücherei der Fürſtlich Fürſtenbergiſchen Bibliothek ſteht ihnen zur Verfügung, um ihnen über Regentage, die ſonſt an vielen Kurplätzen tödliche Langweile aufkommen laſſen, hinwegzuhelfen. Die fürſtlichen Sammlungen mit ihren verſchiedenen Zweigen (Zodlogie, Geologie, Heimatsbezirksmuſeum, Kupferſtichkabinett, Gemäldegalerie) ſtehen ſeinem Beſuch offen. Gute Hotels und Gaſthöfe paſſen ihre Preiſe dem Vermögen jedes Beſuchers an. Aerzte ſtehen zur Verfügung und überwachen den Solbadgebrauch. Binnen kurzem wird Donaueſchingen das Karlsruher Kinder⸗ ſolbad ſowie ein Eiſenbahnbeamtenheim, beide mit eigener Soleein⸗ richtung, beherbergen. Wandervorſchläge Tageswanderung Zwingenberg a.., Minneburg, Gutlenberg, Mörkelſtein, Obrigheim, Schloß Neuburg, Neckarelz. (Sonntagsfahrkarte nach Neckarelz 4. Kl. 3 M. 10 Pfg. oder Sonntagsfahrkarte Neckarelz—Zwingenberg a. N. 2 M. 60 Pfg. und Anſchlußfahrkarte Neckarelz—Zwingenberg 40 Pfg.— Mannheim Hauptbahnhof ab:.12,.35, Zwingenberg an:.11,.36.) Von Zwingenberg(Bahnhof) zum Neckar und über den Fluß. Hinauf zum Fährhaus, an dieſem links vorbei, auf dem Leinpfad zum Wald. Einige Minuten am Waldrand und Neckar auf, dann rechts auf Zickzackpfad(Wegweiſer) bequem bergan auf einen breiten Weg. Auf dem Weg links öſtlich noch gemütlich in ſchönem Buchenwald bis zum Kellersbrunnen aufwärts. Links des Wegs, der Halde entlang, eine Reiherkolonie. Nicht vom Weg ab⸗ weichen; derſelbe macht verſchiedene Ränke, kann übrigens nicht verfehlt werden, weil er durch eine Lokalmarkierung, weißer Strich, allerdings ſchlecht gezeichnet iſt. Vor dem Kellersbrunnen eine Schwenkung links und alsbald mündet rechts die Hauptlinie 21, rote Scheibe, und die Nebenlinie 67, gelbes R, ein, die den Weg zur Ruine Minneburg angeben. Bis zum Kellersbrunnen, Brunnen mit ſchöner Schutzhütte, St. Daſelbſt über die Straße Neun⸗ kirchen—Neckargerach, links des Wegs ein Wegweiſerſtein und links auf gleicher Höhe in ſchönem Buchenwald mit mächtigen Bäumen vor, zuletzt durch ein düſteres Tannenwäldchen zur Minneburg, Stunde. Von deren Terraſſe ſchöner Blick auf Neckargerach und ins Seebach⸗ und Neckartal. Die Burg, ſeit dem 12. Jahrhundert bekannt, wurde wahrſcheinlich im 30jährigen Krieg zerſtört. Die Fenſter des guterhaltenen Bergfried ſchmücken Glasmalereien aus der Neuzeit. In einem Raum im Burghof rechts hauſte im 18. ein Einſiedler. Mit beiden Wegzeichen auf Zickzackpfad lnks ſteil bergab auf einen breiten, über den Neckar rechts zur Neckargeracher Fähre führenden Weg. Gleichzeitig mit der Haupt⸗ linie 24, weißes Kreuz und dem gelben R, in ſüdlicher Richtung den Neckar auf, nach 20 Minuten der Weiler Ziegelhütte und nach wei⸗ teren 10 Minuten Guttenbach. Einkehrgelegenheit. Nicht ganz durch das ſaubere Dörfchen. Nach einer Brücke rechts aufwärts durch Feld zum Wald. Hier Trennung von der Hauptlinie 24. Zunächſt am Waldrand, hierauf im Wald links zu einer Ruhebank. Schöner Ausblick auf Guttenbach, die Minneburg, Neckargerach und auf der Höhe im Hintergrund, auf einige Häuſer von Schollbrunn. Zu⸗ ſammentreffen mit der Nebenlinie 58, blauweißer Strich. In ſchönem Hochwald über dem Neckar her. Richtung ſüdweſtlich. Links an der Halde wieder eine Fiſchreiherkolonie. Nach 25 Min. etwas auf und eine ſcharfe Wendung links. Gleich einzigſchöner Blick auf die Binauer Neckarſchleife auf Binau, auf der Höhe links Reichenbuch, rechts Diedesheim, Neckarelz, den Schreckhof und den Bismarckturm oberhalb Mosbach, ſowie rechts auf das Mörtelſteiner Kirchlein. Bei der Kirche ab nach Mörtelſtein. Von Guttenbach bis Mörtelſtein etwa 74—1 Stunde. Einkehrgelegenheit. Durch Mörtelſtein ohne Markierung hinauf zum Bahnhof und über die Bahn. Links anſteigend in der Verlängerung weiter, durch Feld, kurz am Waldrand rechts auf in den Wald und auf Pfad auf eine ſchöne Waldſtraße. Links öſtlich nach Obrigheim. Nach Ver⸗ laſſen des ldes abermals der gleich ſchöne Ausblick wie vorher, ſowie auf Obrigheim, Schloß Neuburg, Neckarelz und Mosbach. Im Feld ab, über die Bahn, nach 1 Stunde Obrigheim. Südlich durch den ſchönen Ort mit ſeiner ſchmucken Kirche, wieder mit dem Weg⸗ zeichen gelbes R, der Neckar links, auf— Pfad hinauf zum Schloß Neuburg, s Stunde. Wieder ſchöne Fernſicht, jetzt auch den Neckar aufwärts auf Hochhauſen mit Schloß, Neckarzimmern, die Burg Hornberg und die Horneck bei Gundelsheim. Von da etwas auf in den Wald, über einen Bach, hinab 96 Neckarbrücke, über dieſe und öſtlich hinein nach Neckarel z, 7 Stunde. Eine der ausſichtsreichſten Wanderungen des ganzen Neckartals. Wander⸗ zeit nicht über 5 Stunden.— Neckarelz ab:.08,.07,.10,.35: Mannheim an:.42,.22,.11, 10.42. F. Sch. Allgemeine Nachrichten * Die Vergnügungsreiſen im Mittelmeer, die die Coſulich Linie⸗Trieſt in dieſem Jahre mit ihrem Salondampfer„Stella d' Italia“ wieder aufgenommen hat erfreuen ſich bereits allge⸗ meiner Beliebtheit. Zur Zeit befindet ſich die„Stella d' Italia“ auf ihrer zweiten Mittelmeerfahrt, welche Reiſe vollſtändig aus⸗ verkauft iſt. Die nächſte(dritte Reiſe vom 6. bis 19. Juli) bringt die Teilnehmer von Trieſt nach Spalato-Korfu⸗Palermo⸗Tunis⸗ Malta⸗Syrakus⸗Taormina⸗Meſſina⸗ Cattaro-Raguſa⸗Brioni⸗Trieſt. Nach dieſer folgen als vierte und fünfte zwei ganz gleiche Reiſen, welche die beſte und billigſte Gelegenheit bieten, die meiſten Bade⸗ orte der Adria perſönlich kennen zu lernen. Die erſte dieſer beiden Bäderreiſen dauert vom 21. bis 30. Juli, die zweite vom 31. Juli bis 9. Auguſt. Proſpekte und Anmeldungen bei dem Reiſebüro J. Stürmer, Mannheim. Literatur SHeidelberger Fern⸗Fahrplan. Sommer 1926. Herausge⸗ geben vom Verkehrsverein Heidelberg. Bearbeitet von E. Ing. Wendel. Der Fahrplan beſteht aus einzelnen Fahrplanbildern, Zeichnungen, die eine leichte Orientierung ermöglichen. Es wird bier der Verſuch gemacht, die Auffindung der einzelnen Stationen an Hand der Bilder zu erleichtern. Der Fahrplan dürfte in dieſer Form allgemeine Beachtung und Anklang finden. ———————...—..————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner— Feuflleton: Dr. Fritz Hammes. Kommunalvpolitik und Lokgles: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher.— Anzeigen: J..: J. Faude. —— N — 9 — 7 helsteinburg 1 Luſſaror Hornberg 2. Seite. Nt. 30 RNeue Manuheimer Zenung(Abend⸗Ausgade) rhermalbacd u. Luftkurort i. wurtt. en Blutarmut. fri —. Bade- und Trinkkuren. Büder: Ob. Badhotel(W. Deker). Unt. Badhotel(P. Höfer). 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Elima, das die Tagestemperatur aueh während der hei- gen Monate angenehm mildert und stets kühle Nächte Deschert und wird deshalb auch als klimatischer Kur- ort vieltach empfohlen(Geheimrat Kufmaul). Die Stadt iet kanalistert. hat eine Quellwasserleitung aus den Städtischen Tannenwaldungen. Donaueschingen ist Eisen- Dahnknotenpunkt; es kreuzen sich hier die Schwarzwald- pahn Oftenburg—Konstanz mit der Höllentalbahn nach Freiburg(vier schnellzüge Colmar—Mühlhausen—Mün- chen) und der Bregtalbahn nach Furtwangen. Schnell- zugsverbindungen: München-Donaueschingen—Freiburg- Paris. Berlin—Frankkurt-Donaueschingen—zZürich--Mai. land, Donaueschingen ist nach dem Brande von 1908 das Muster modernen Städtebaus geworden mit bodenstän- diger Heimatkunst, ein liebes kleines Landstädtehen, das nicht durch unschöne Fabrikbauten entstellt ist. Städti- scher Lesesaal mit Volksbiliothek im Kirsnerhaus(Karl- stralle). Durch ein GEymnasium, eine Töchterschule, Ge- Werbeschule und vorzügliche, erweiterte Volksschulen Wird das geistige Leben in Donaueschingen gelördert. Ponaueschingen ist die Resjdenz der Fürsten zu Fürsten- berg, und als Hauptstadt des schwäbischen Reichfürsten- turns war und ist Donaueschingen der geistige und kul- turelle Mittelpun' der Lande von den Abhängen des Schöpfungen umgeben, wie sie von geistig hochstehenden NRegentenhäusern auszugehen pflegen, Schöpfungen für sich und zugleich für die Bewohner ünd die Gäste. Be- sonders hervorzuheben sind: Die Biblisthek mit 120 000 Druckbänden, 1160 Handschriften, 2000 Musikhandschrif- ten und 500 Inkunabeln,— mit Bücherabgabe und Lese- zi nmer— das Archiyv mit dem Max-Egonsaal, der die erlesensten Schätze der Fürstlichen Sammlungen, der Bibliothek und des Archivs den Besuchern vor Augen kübrt, die fürstlichen Sammlungen im Hochparterre des Bibliothekgebäudes: das Kupferstichkabinett mit ca. 70 000 Blättern, das Münzkabinett mit ca. 40 000 Münzen; die Waffensammlung; der Karlsbau, der eine Sammlung alt⸗ deutscher Kunst ersten Ranges, naturwissenschaftliche und volkskundliche Sammlungen enthält. Alle diese In- stitute, aus Mitteln der Standesherrschaft verwaltet und fortgeführt, haben nach dem Willen ihres Fürstlichen errn den Zweck, nach Möglichkeit die Aufgaben öffent- cher Institute zu erfüllen. Sehenswert ist ferner der Fürstl. Marstall, die Fürstl. Treibhäuser, verschiedene Denkmale im Fürstl. Park, die Fürstl. Fürstenbergische Brauerei, das neue Ratbaus(mit einem guten Oelbild des Altbürgermeisters Fischer); mehrere gute Brupnen des Karlsruher Bildhauers Sauer: der Dianabrunnen, der Hanselebrunnen vor der Hofapotheke(einem schönen alten Weinbrennerhaus), der Gretelbrunen im Rathaus, der Ziegenbrunen vor dem Mallschen Giebelhaus, der Delphipbrunnen im Irmabad; die Donauquelle im Fürstl. Sehlohhof, 3 5 Kaisertempel errichtet von 8S. M. Kai- ser Wilhelm II. Für Geselligkeit sorgen: Musik, Gesang, Theateraufführungen, Gartenfeste und Reunions in dem kfürstlichen Gesellschaftshaus Museum, das zugleich Kon- Ingelfingen Das freundliche und saubere 6 Städtchen, das heute noch das Gepräge der einstigen Fürstenresidenz hat, liegt in einem der lieblichsten Teile des Kochertales. Ingelſingen hat seinen Ruf von der im Jahre 1877 im Schloſigarten erbohrten Bitterwasserquelle, dem„Iugelhnger Schlofl- brunnen“. Das Wasser vereinigt nach der Analyse von Professor Dr. Rau in sich die guten Eigenschaften des Kissinger, Tarasper Karlsbader und Marienbader Wassers mit den Vorzügen des Friedrichshaller, Hunyadi und Ahnlichen Wassern. Der beträchtliche Gehalt an freier Kohlensäàure, welcher den der meisten ähnlichen Wasser bedeutend übertriſtt, unterstützt die Wirkung des Wassers wesentlich und hat überdies zur Folge, dan dasselbe trotz des Reichtums an Mineralsalzen deren Geschmack nicht so aufdringlich hervortreten äßt. Nach ärztlichem Gutachten wird der Ingelfinger Schloßbrunnen mit her- vorragendem Erkfolg angewandt bei: Verdauungsstörungen, chropischem Magen- und Darmkatarrh. Leber- und Gallen- steinleiden, chronischen Erkrankungen des Nierenbeckens. habitueller Verstopfung, Störungen im Gebiet des Pfort- adersystems, Hamorrhoidalbeschwerden, Fettleibigkeit, Gicht, Zuckerkrankheit usw. Neuweler Ein in neuerer Zeit vielbesuchter Aus- klugs- und Luftkurort ist das im lieblichen Steinbachtale, am Fuſe der YVburg ge- legene Neuweier. Es liegt eine gute Wegstunde von dem weltberühmten Kur- und Badeort Baden-Baden schmücken herrliche Tannenwaldungen. Es hat dieselben vorzüglichen klimatischen Verhältnisse wie das benach- barte Baden. Von der Höhe hat man eine herrliche Aussicht über den ganzen nördlichen Schwarzwald und die Rheinebene. Es ist Ausgangspunkt herrlicher Touren auf staubfreien Waldstraßen nach Baden, dem Murgtal u. den Höhenluftkurorten Sand, Plättig, Hunds- eck, Herrenwies, Mummelsee und Hornisgrinde. Neu- weier ist ein angenehmer Sommeraufenthalt für den er- holungsbedürftigen Städter. Weithin bekannt sind die vorzüglichen, selbstgekogenen Neuweirer Riesling- und Mauerweine. Am Dorfeingang grüſt das reben- und epheugeschmückte Schloß, eine alte Tiethurg aus dem 12. Jahrhundert, mit bedeutenden, sehenswerten prä-⸗ historischen Sammlungen. Bahnstation ist Steinbach. Entfernung 3 Kilometer. Wolpadingen Wer einen ruhigen, angeneh- men, der Gesundheit sehr zu- träglichen Erholungsaufenthalt sucht, dem ist der Ort Wolpadingen zu empfehlen. Die Umgebung ist sehr Wald- reich, überallhin schöne Fernsichten, auch in die Schwei⸗ zer Alpen. Autoverbindung Albbruck-St. Blasien, aus- steigen bei der hohen Ibacher Brücke. Wolpadingen liegt 880 Meter über dem Meere. — ———— 2 7 ——— N rDrLrJrrrr * die Abſtempeluna ohne weiteres durch die Hintelegungsſtellen. Schuldverſchreibunz über P. 1 mit Zinſeszins erſt bei Fälliakeit des Kapitals. wertes alſo für PM. 1000.— der Obliagtionen Nreitag, den 2. Juli 1926 Neue Männheimer Zeirung(Abend⸗Ausgabe) 1 9. Seile. Nr. 300 955 7 Sportliche Rundſchau Große Kundgebung für pfalz und Saar in Baden-Baden „Zu einem außerordentlichen Ereignis geſtaltete ſich der Beſuch miger hundert Automobiliſten aus dem Saargebiet und der Pfalz, die anläßlich einer Sternfahrt vom 26.—28. Juni in dem berühmten Kurort weilten. Der Automobilklub Baden⸗Baden bereitete den Gäſten aus dem beſetzten Gebiet, mit Unterſtützung der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden einen würdigen und eindrucksvollen Empfang. Der offigielle Bearüßungsabend im Kurhaus, bei dem u. a. der Vertleter der badiſchen Reaierung. der Bürgermeiſter der Stadt Baden⸗Baden und der Präſident des A. D. A. C. anweſend waren. trug den Charakter einer vaterländiſchen Kundgebung für die beſetzten Gebiete und klana aus in dem einmütigen Bekenntnis der Gäſte zum deutſchen Stammland. Am Sonntag vormittag ſtarteten bei herrlichſtem Wetter etwa 100 Fahrzeuge zu einer Geſellſchaftsfahrt. die von Baden⸗Baden über Gernsbach, Dobel, Wildbad und durch das Muratal führte. Hierbei war den Gäſten Gelegenheit geboten, die Unvergleichliche Schönheit unſerer Schwarzwaldberge, ihre ſonnigen Wieſentäler und dunklen annenwälder kennenzulernen. Ein geſelliges Zuſammenſein, das am Sonntag abend in den Ballſälen des Kurhauſes ſtattfand, war weiter dazu geeignet, den Leuten aus Saar und Pfalz den Aufenthalt in Baden⸗Baden liebenswert zu geſtalten. Als am Montag die Abſchiedsſtunde ſchlua, konnte mam feſtſtel⸗ ben daß das vom badiſchen Staatspräſidenten zu der Veranſtaltung entſandte Wunſchſchreiben voll und ganz in Erfüllung gegangen war: Es war dieſen Tagen ein ganzer Erfola beſchieden geweſen. Es iſt anzunehmen. daß die ſo erfreulich angeknüpften Beziehungen zwiſchen D. A. C. und Automobilklub des Saargebietes auch in Zukunft aufrecht erhalten werden. Kanuſport Meldungen zur Deutſchen Kampfſpiel⸗Kanu⸗Regalta in Köln am 4. Juli 1926 Das Meldeergebnis der Deutſchen Kampfſpiel⸗Kanu⸗Regatta, welche vom Deutſchen Kanu⸗Verband(D. K..) veranſtaltet und vom Kölner Regatta⸗Verein, Abteilung Kanuſport, durchgeführt wird, darf als ſehr gut bezeichnet werden, liegen doch z. B. für ein Ren⸗ men der Langſtrecke über 25 Km. allein ſchon 19 Meldungen vor. in Köln zum der Kreiſe des.K. V. Forſt⸗Lauſitz, Mannheim⸗Neckarau, Frankenthal, Saarbrücken, Erfreulich iſt, daß faſt zu allen Rennen die Kreis⸗Meiſter des Oberrhein und Mainkreiſes durch ihre Vereine gemeldet wurden, ſo⸗ daß der Einer⸗Kajak durch Kanu⸗Geſellſchaft Neckarau, Mannheim⸗ Neckarau, der Zweier⸗Kajak durch Mainzer Kanu⸗Verein 1920, der Zweier⸗Kanadier durch Kanu-Crub„Wiking“ Höchſt a.., alſo durch bewährte Renmmannſchaften für unſeren Kreis verteidigt wird. Aber auch auf der über 25 Km. findet man unſeren Kreis durch die Meldung des Frankenthaler Clubs zum Einer⸗Faltboot und durch die Meldungen des Kanu⸗Clubs Trier, des Saarbrücker Kanu⸗Clubs und der Kanu⸗Geſellſchaft Neckarau zum Zweier⸗Faltboot vertreten. die vom Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen geſchaffene Erzplatte mit einer Urkunde, und zwar: der Sieger die goldene, der Zweite die ſilberne, der Dritte die bronzene Erzplatte. Den ſtarten⸗ den Vereinen und ihren Rennmannſchaften wünſchen wir als den beſten Vertretern unſeres Kreiſes bei den Kanu⸗Wettkämpfen gute Erfolge; möge es jedem gelingen, ſich eines der Ehrenzeichen der Deutſchen Kampfſpiele zu erringen. Leichtathletik Deulſche Hochſchulmeiſterſchaften Sommer 1926 Die diesſommerlichen Deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften finden am Semeſterſchluß zu Jena am 51. Juli und 1. Auguſt ſtatt, da deren Vereinigung mit dem Bonner Studententag techniſch nicht angängig war. Neben den Leichtathletikbewerben kommt der deutſche Akade⸗ miſche Mehrkampf mit leichtathletiſchen, turneriſchen und ſchwimme⸗ riſchen Teilleiſtungen ſowie Schwimmen zum Austrag. Das Schwimmgebiet umfaßt wieder die herkömmlichen Einzel⸗ und Staffelwettkämpfe. Den Akademikern ſtehen in drei Altersſtufen drei der vorgeſehenen Bewerbe offen(DOlympiſcher Fünfkampf, Schwimm⸗Mehrkampf und Akademiſcher Mehrkampf). Für die Schwimmbewerbe nach den DSV.⸗Beſtimm⸗ ungen iſt der Umſtand bedenklich, daß die von Jenga noch im letzten Augenblic)h opferwillig übernommenen Meiſterſchaften mit dem deutſchen Schwimmverbandsfeſt zu Düſſeldorf zufamenfallen. Man wird daher annehmen müſſen, daß die zugleich dort betefligten Stu⸗ ſten Male in dieſem Jahre die beſten Mannſchaften Außer zahlreichen Booten aus den Städten der Rheinprovinz und Weſtfalen entſenden Berlin, Hamburg, Halle, Leipzig, Deſſau, Höchſt a.., Mainz, Neuburg⸗Donau, Augsburg, München, Regensburg ihre Vertreter zu den Rennen umd auch der Oeſter⸗ reichiſche Kajak⸗Verband nimmt an den Deutſchen Kampfſpielen teil Die Sieger der Deutſchen Kampfſpiel⸗Kanu⸗Regatta erhalten von allen als Olympiabewerber 1928 der beſonderen Verfügung des Verbandsſchwimmwartes unterſtellten ſtudentiſchen Meiſterſchafts⸗ anwärtern. Dazu gehört ja auch unſer Heidelberger ſüddeutſcher Rückenmeiſter Robert Frank(.V. Nikar), der v. J. für die ſchule Mannheim, jetzt für die Univerſität eidelberg ſtartet. In Jena hätte er naturgemäß höhere Siegesausſichten gehabt als in Düſſeldorf gaen den Hellenen Frölich u. a. Umſo bedauerlicher bleibt es, daß er nicht kürzlich zu den Schweizer Hochſchulmeiſterſchaften in Zürich entſandt wor⸗ den iſt, wozu zuerſt der Breslauer Student Boddin beſtimmt war, der aber durch Krankheit verhindert war. Dort im Züricher Strandbad hätte Frank einen ebenſo ſicheren Sieg wie ſeine Kom⸗ militonen Hohlfelder(Freiburg) und Cordes(Darmſtadt) errungen, da die auf der 100 m erztelte Zeit im Nückenſtil (von dem zu Lauſanne ſtudierenden Ungarn Vajda) mit:83, um etwa 15 Sekunden hinter Franks Beſtzeit hierfür zurückbleibt. Immerhin werden durch die notgedrungene Terminwahl zu Jeng dann auch einmal anderen, keinem Verband angehörigen Studenten⸗ ſchwimmer Siegesausſichten aufmunternd geboten, was ein beſſeres Bild vom reinen Akademikerſport ergibt... Die für die Zulaſſung feſtgeſetzte Pflichtzeiten betragen 100 m Bruſt:28, Rücken:25, Seite:22, Freiſtil:15, 300 an Freiſtil:20. Die Punktwertung für Schwimmen nebſt der Sprungausloſung nach Meldeſchluß(der in der Ausſchreibung im„Hochſchulſport“ noch fehlt) wird noch be⸗ kannt gegeben. Die Schwimmbahn liegt im ſog. dem Sommerbetrieb der Univerſität dient. NIK « Deulſche Leichtalhlelikmeiſterſchaften. Die Deutſche Sport⸗ behörde für Leichtathletik ſchreibt die diesjährigen Meiſterſchaften in den Einzelwettbewerben und Staffellaufen jetzt für den 7. und 8. Auguſt nach dem Wacker⸗Sportplatz in Leipzig aus. Die Frauenmeiſterſchaften und der Zehnkampf wurden wie im Vorjahre abgetrennt und kommen geſondert am 22. Auguſt in Braun⸗ ſchweig zur Erledigung. Um unnötige Vorkämpfe zu vermeiden, iſt es unbedingt erforderlich, daß jeder Landesverband nur dure gramm ſetzt ſich aus den bekannten Wettbewerben uſammen. Der erſte Tag bringt die Entſcheidungen im Diskuswerfen, Hoch⸗ ſprung, 341000 m Staffel, die 110 in Hürdenlaufen, 200 in Laufen, 5000 an Laufen und 400 m Laufen in dieſer Reihenſolge. Das Sonntagsprogramm beginnt mit dem Weitſprung. Dann folgen 800 n, Stabhochſprung, 400 mn Hürden, Kugelſtoßen, Speerwerfen, 100 m, 1500 um, 10 000 m und 44100 m Staffel. Meldeſchluß iſt am 23. Juli bei den Landesverbänden, von wo die Nennungen ge⸗ ſchloſſen an die D..B. weitergeleitet werden. Ein ſcharfer Keunpf iſt in allen Rennen zu erwarten, treffen ſich doch —:: ̃-——...!..,. das lebensvolle Mscſte ,s und in herrlichem Mattglanz das Antlitzæ umrahmt, wird stets Bewunderung erregen. 4¹ Portugal schafft dem Haar durch seine ungewöhn- liche Reinigungs- und Bele- bungskraft die Bedingungen zu gesundem Wachstum. 47¹ Portugal macht das Haar seidenweich und duftig und erhält ihm seine schöne, natürliche Frische. Nur echt mt der ges. gesch. 27ff 85 Fropn, 8onel 0 Aategdselsoſaf, Bekauntmachung betr. Schuldverſchreibungen unſerer Geſellſchaft. 1. Wir fordern biermit bie Beſitzer unſerer Teilſchuldverſchrei⸗ Dungen ſämtlicher Jahraänge auf. die Mäntel nebſt Zinsſcheinbozen einem arithmetiſch geordneten Nummernverzeichnis zwecks Um⸗ ſtempelung auf den neuen Nennwert bis ſpäteſtens 14. Anauſt 1926 innerhalb der äblichen Geſchäftsſtunden einzureichen bei: der Rheiniſchen Creditbank in Mannheim und Lubwigshafen a. Rh.; Gebr Röchling. Bank in Saarbrücken n. Berlin'8, Mohrenrſt. 62 Metallbank und Metallurgiſchen Geſellſchaft in Frankfurt a..; der Allgemeinen Dentſchen Ereditanſtalt in Leivzig: der Berliner Handelsgeſellſchaft in Berlin: Deutſchen Bank in Berlin: Schweizeriſchen Kreditanſtalt in Zürich. Nach dem 14. 8. 1926 erfolat die Abſtempelung nur noch bei der Rgeiniſchen Creditbaunk in Mannheim Soweit eine Hinterlegung zum Zwecke des Nachweiſes des Altbeſitzes geſchehen iſt. erfolgt Die Aufwertungsbeträge errechnen ſich— die der Nachkrieas⸗ guleihen nach Maßgabe der von uns am 7. 1. 1926 veröffentlichten Ausgabetage. gegen welche kein Einſpruch erboben wurde— für eine 000.— der Emiſſion vom Jahre 1907 auf R/ 150,.—; vom Jahre 1914 auf Re 150.—: vom Januar 1920 auf N/.94, aufgerundet auf./.— vom Fuli 1920 auf N. 15.48, abaerundet auf Re 18.—: vom Jahre 1921 auf Rel 10.51, abaerundet auf R. 10.—. Die Aberſchießenden Spitzenbeträge von Re.48 für die Stücke vom Jult 1920 R aß für die Stücke vom Jahre 1921 bringen wir gemäß Art. 35 der Durchführungsverordnung vom 29. 11. 1025 zum A. W. G. bet der Rückgabe der abgeſtempelten Stücke in bar zum Nennwerte zur Ablöſung. 5 3. Die Ausbändiaung der neuen Zinsſcheinbogen für die Zeit ab 1. 7. 1926 erfolgt für die Anleihen vom Jahre 1907 und 1914 ei Rückgabe der abgeſtempelten Mäntel. 90 Gleichzeitia wird der zinsſchein Ar 1 getrennt und der Zins mit 26 für 1926— RM..50 nach Abzug von 10 9 Kapitalertrags⸗ ſteuer zur Aus zahlung gebracht. Die Auszahlung der Zinſen für die übrigen Anleihen. deren ennbetraa unter RM. 20.— liegt, erfolat gemäß Artikel 39 der urchführungsverordnung vom 29. November 1925 zum A..G. 4. Durch Beſchluß der Spruchſtelle beim Oberlandeszericht in Karlsruhe vom 2. Funi 1926 iſt entſchieden. daß die als Barabffn⸗ zuna für die Genußrechte der Altbeſitzer von uns angebotene, ſpäte⸗ ſtens am 1. Oktober 1926 auszahlbare Summe von 60 95 des Nenn⸗ 5314 vom Januar 1920 RM..46 vom Juli 1920 RM..20 den Wert, den die Genußrechte im Zeitpunkte der Gewährung haben, nicht unterſchreitet. Die Auszahlung der Beträge erfolgt bei Rückgabe er abgeſtempelten Mäntel durch die Hinterleaungsſtellen. 9 Dieſe werden den Altheſitzern der Teilſchuldverſchreibungen vom Jaßre 1907 und 1914 bei Rückzabe der abdeſtempelten Obliaationen Gendeitie die gemäß unſerer früheren Ausſchreibung ausgegebenen henußrechtsurkunden zuſtellen. 5. Die Abwicklung der vorſtehenden Angelegenheiten erfolgt am Schalter der Banken gebührenfrei; bei Erledigung auf dem Korre⸗ ſpondenzwege wird den Einreichern ſeitens der Stellen die übliche Ge⸗ bühr berechnet. Mannheim⸗Käfertal. den 30. Juni 1926. Schuldverschreibungen Ler Abelniachen lektratats- Auiengeseltschalt, Mannbeim 1. Die nach Art. 88 der Durchführungsverordnung zum Auf⸗ wertungsgeſetz vom 29. November 1925 am 1. Juli 1926 fälligen Zin⸗ ſen von%% auf unſere Vorkriegsobligationen für das Fahr 1926 werden mit 8 Ca 219 .A.80 auf je P 1000.— abzüglich 10 Kavitalertraasſteuer bei unſeren Zabhlſtellen in folgender Weiſe gezablt: %½% Anleihe von 1909: gegen Einreichuna des Kuvons Nr. 88 ver 1. 2. 1926 über Pe 22.50 44% Anleihe von 1911: gegen Einreichuna des Kuvons Nr. 20 ver 1. 2. 1926 über Pe 22.50? 9 4% Anleibe von 1918: gegen Abſtempelung des Erneuerunas ſcheins: 596 Anleihe von 1914: gegen Abſtempelunz des Ernenerunasſcheins. 2. Die Ausgabe der neuen Zinsſcheine für die Zinſen ab 1. 1. 1027 erfolgt im Laufe des Monats Juli bei unſeren Zahlſtellen Einreichunga ſämtlicher alten Zinsſcheine und Erneuerungs⸗ ne. 8. Wir fordern hierburch die Inbaber der Schuldverſchreibungen unſerer Anlei von 1909. 1911. 1913 und 1914 auf. ſoweit noch nicht geſchehen, die Mäntel der Schuldverſchreibungen zwecks Um⸗ ſtempelung auf den neuen Nennbetrag von R, 150.— in der Zeit bis zum 31. Juli 1929 einſchlietzlich bei nachfo⸗ bezeichneten Stellen während der üblichen Geſchäfts⸗ ſtunden mit einem doppelten, zahlenmäßla geordneten Nummern⸗ verzeichnis einzureichen: in Mannbeim: bei der Suddeutſchen Disconto-Geſellſchaft kl.-.; in Berlin: bei der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft, ſowie bei der Commerz- u. Privatbank.⸗G.; in Frankfurt/.: bei dem Bankhans E. Ladenbura, ſowie bei der Filiale der Direction der Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft; in Karlsruhe.: bei dem Bankhaus Straus u. Co. Die Aushändigung der abgeſtempelten Mäntel erfolgt gegen Rückgabe der von den Abſtempelungsſtellen ausgeſtellten Empfangs⸗ beſcheinigungen ſobald als möglich, und zwar proviſionsfrei. ſoweit die Einreichung an den Schaltern der Abſtempelunasſtellen geſchiebt. Erfolgt die Einreichung im Wege der Korreſpondenz, ſo wird die übliche Abſtempelunasproviſion in Anrechnung gebracht. Zur Prüfung der Leaktimation des Vorzeigers der Empfangs⸗ beſcheinigung ſind die Abſtempelungsſtellen berechtiat, aber nicht ver⸗ „ütach Aplauf ber ob benen Abſtemperungsfriſt können a au oben angegeben Abſtempelungen nur noch bei der Süddentſchen Disconto⸗Geſellſchaft Mannheim. vorgenommen werden. ., zimmer u. Küche, preis⸗ Es machf schlanke! MHerr Johannes Köhler, Altenburgi. Thür., Uferstr. 7, schreibt uns: Seit 4 Jahre langem Suchen, verbunden mit grogen Geld- kosten des Probierens, habe ich endlich das gefunden, was gegen Korpulenz mit Erfolg und ohne Schaden anzuwenden ist, das Kruschen-Salz.“ 9 5 Dieses Urteſl ist nichts besonders Verwunderkiches, sondern eine gans natürkebe Ige der Wirkungen des Kruschen-Salzes. Erusohen-Salx ist von allerbester Ein wirkung aut Leber und Nierea, es trefbt ſe über flüssigen wässerigen Massen, die den KRorper aufachwemmen, auf natur- jche Weise heraus. Desbalb ist Kruschen-Sals von groß Ein flus auf das börperliche Normalgewicht. 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G. in den Auſſichtsrat entſandt: Ia. 3 Röhr.⸗Empfangs⸗ Wilhelm Paulus, Dreher. ſtation kompl. m. Laut⸗ FJakob Haug, Ingenieur W ſprecher 1 125.—. beide in Mannheim. 13, Sparröhren 0,08 a. 1.—. Arnold, Ing.⸗ Büro,'heim, N 7. 8, von—2 Uhr im Verwaltungsgebäude K 7, Mannheim. den 30. Funi 1928. 7 Heinrich Lanz Aktiengesellschaft Telephon 8964. 9106 40 Der Vorſtand. Gnut erhalten Aonnungs-kinn Ein Versſoß gegen Treu beſt 5 bn und Glauben isi es wert wegen Wegzug zu verkgufen. Gefl. Angeb. unter T. G 70 an die wenn ein Geſchäftsmann ſchlechte Ware als aut und ßſolid bezeichnet 5 und verkauft. Der gewiſſenhafte Fach⸗ 4. Die Rückſendung der als Altbeſitz angemeldeten Stücke nebſt] Geſchäftsſtelle 9183 mann hat gar keine Gelegenheit. et⸗ den, darauf entfallenden Genußſcheinen erfolat im Laufe des Monats 5 was derartiges verwerfliches zu tun, Juli. Schlafzimmer 1855 a 9—— 5 15 0 1 0 egen und ſolid zu bezeichnen iſt. Er Mannheim den 29. Juni 1926. 10 9 15 5 mit Er N 65 192 aſte und Dankbarſte ſeine heinische Elektrizitäts-Aktiengesellschaft Senn, cherb. Kundſchaft und ihn ſelbſ. Dieſen Der Vorſtand: Nied. Schöberl. Wiedermann. für die gesamte Bühring. Indusirie Drucksachen 5i, r R 6. 17. 5. St. Scherb. Modern., kompl. eichen. mit weiß Marmor. faſt neu, m. Roßh.⸗Matratz. und Röſten, wegszugsh ſehr preiswert zu verk. Grundſatz haben wir länaſt erkannt und nichts kann uns mehr davon ab⸗ bringen. Ein Verſuch wird Sie be⸗ ſtimmt überzeugen. 8 7, 4 Möbelgroflager Tel. 6505 Soflafzimmer ber Vorstand. Drucceref Dr. Haas G. m. b.., Mannheim„ E 6, 2 Anfragen unt, S. O. 58 d. d. Geſchäftsſt. zwiſchen 8 6 und 7. 49131 denten deshalb von Jena fernbleiben müſſen. Namentlich gilt dies Paradiesbad, das W. Msg. 75 beſte Leiſtungen qualifizierte Bewerber meldet. Das Meiſterſchaftspro⸗ kunft erteilt wird. während der Kaſſenſtunden ver⸗ die Kredite weit über 10 v. H. ſtellen. 10. Selte. Nr. 300 Neue Mannheimer Jeitung Gldend⸗ Ausgade) Freitag, den 2. Juli 19268 [Neue Mannheimer Seitung? Handelsblatt Krediſtage und Erperbsloſenproblen in beſezten Gebſet Die Pfälziſche Wirtſchaftsbank in der Praxis Aus Neuſtadt a.., 1. Juli, wird uns geſchrieben: In der heutigen Jahres⸗Hauptverſammlung des Verban des Pfälziſcher d nduſtrieller, der als Vertreter des bayriſchen Miniſteriums für Handel und Gewerbe, Staatsſekretär Schmidt und als Vertreter der Regierung der Pfalz Oberregierungsrat Pöverlein beiwohnten, erfuhr auch die Kreditfrage im beſetzten Gebiet und das Arbeitsloſenproblem eine eingehende Würdigung. Der Hauptgeſchäftsführer des Verbandes, Ober⸗Reg.⸗Rat Dr. Friſch wies in einem ausführlichen Referat über wirtſchaftspolitiſche Tagesfragen darauf hin, daß die Kreditfrage für das beſetzte Geo eine weſentlich andere Bedeutung hat, wie für das unbeſetzle Gebiet. Nach der Zeit des paſſiven Widerſtandes mußte, wenn die Wirtſchaft des beſetzten Gebietes, insbeſondere der Pfalz, wieder in Gang kommen ſollte, dies im Weg einer beſonderen Kredit⸗ aktion geſchehen. An die Gründung einer beſonderen Bank ſei man nur zögernd herangegangen, um dann allerdings umſo nachdrück⸗ licher dafür einzutreten, als man erkannte, daß ſich auf dieſem Wege vielleicht doch eine Löſung für dieſe außerordentlich ſchwierige Frage finden ließe. Man zog aus zur Erlangung eines Auslands⸗ kredites und erzielte ein Ergebnis, das am beſten als ein Akt der Selbſthilfe bezeichnet werden könne, man wolle aber auch vom Standpunkt der Induſtrie aus anerkennen, daß hier wirklicher Gemeinſinn ein Werk geſchaffen hat, das trotz vieler Mängel im einzelnen und mancher Unzuträglichkeiten ein Segen für Viele geworden iſt. Ueber hundert Anternehmungen in der Pfalz werden in dieſen Tagen Kredite von der Pfälziſchen Wirtſchaftsbank erhal⸗ ten haben. Der bereits ausgeliehene bzw. in ſichere Ausſicht ge⸗ ſtellte Betrag hat die Summe von 11 Mill. nahezu erreicht, von manchem Werksleiter iſt die Sorge um die weitere Finanzierung ſeines Unternehmens abgenommen, mancher Angeſtellte und Arbei⸗ ter konnte bereits wieder aufgenommen werden. Die Tatſache, daß man mit dieſer Aktion vor der künſtlichen Weſtgrenze der Pfalz nicht Halt zu machen brauchte, ſei Anlaß zu beſonderer Freude geweſen. Man konnte nach langen Jahren zum erſtenmal wieder empfinden, daß Pfalz und Saarpfalz trotz der Trennung auch wirtſchaftlich noch zuſammengehören. Dem Einwand, daß die Kreditbedingungen der Bank zu hart und der Kredit zu teuer ſei, könne eine gewiſſe Berechtigung nicht abgeſprochen werden, doch gehe dieſe Kritik an der Sache vorbei. Es dürfe geſagt werden, daß ein induſtrieller Realkredit, von einzelnen Ausnahmefällen ab⸗ geſehen, bankmäßig heute in Deutſchland nirgends billiger zu er⸗ halten ſei, als bei der Pfälziſchen Wirtſchaftsbank. Erfreulicher⸗ weiſe ſei es gelungen, die Zinſen für das zur Verfügung geſtellte Kapital rückwirkend zu ſenken, ſo daß es der Bank möglich ſein wird, auch die bereits vor mehreren Monaten hinausgegebenen Gelder zu weſentlich billigerem Zinsfuß zu berechnen, als die zu⸗ nächſt in Rechnung geſtellten 894 v. H. Für die Darlehen der Pfälziſchen Wirtſchaftsbank wird künftig⸗ hin und auch rückwirkend ein Zinsſatz erhoben werden, der 74 v. H. über dem jeweiligen Reichsbankdiskont liegen wird, ſo daß heute 24 v. H. bezahlt werden müſſen. Der von der Bank gewährfe Kredit ſei um mindeſtens 3,5 v. H. billiger, als der Kredit irgend⸗ einer Privatbank, mit Ausnahme des Wechſelkredites, ein richtiger Vergleich ſei indeſſen nur möglich, mit den Kreditbedingungen anderer Geldinſtitute, die den induſtriellen Realkredit pflegen. Der Redner zog dann Vergleiche mit der Sächſiſchen Landes⸗Pfandbrſef⸗ anſtalt, für die die Bezeichnung„Induſtrieſchaft“ geprägt worden iſt und bei der ſich, unter Berückſichtigung des Auszahlungskurſes, Hinſichtlich der Beleihungs⸗ decken ſich die Kreditbedingungen der Pfälziſchen Wirtſchafts⸗ ank mit denen des ſächſiſchen Inſtituts, ebenſo hinſichtlich der Aus⸗ dem großen Fragenkomplex der Vereinfachung der Staatsverwal⸗ tung in Bayern, wobei vor allem auch die Inbewegungſetzung aller möglichen Dienſtſtellen in belangloſen Sachen, wie ſie heute im Gange iſt, unterbleiben müſſe; auch für den Landtag gehe es nicht an, daß die einzelnen Abgeordneten zum Träger rein perſön⸗ licher Wünſche Einzelner werden. Die Regierungsvorlage zur bayeriſchen Gewerbeſteuer ſei mit dem Syſtem der in Bayern geltenden Beſteuerung unvereinbar. Dem bayriſchen Finanzminiſterium müſſe der ſchwerwiegende Vorwurf gemacht werden, daß der von ihm dem Landtag vorgelegte Entwurf eine ſolche Einſeitigkeit aufweiſt, daß gegen ihn mit Recht der Vorwurf der Induſtriefeindlichkeit erhoben werden mußte. Zum Schluß machte der Redner einige Angaben über die Wirtſchaftslage, wie ſie ſich vom Standpunkt der pfälziſchen Induſtrie aus anſieht. Der Optimismus auf eine kommende Beſſerung der wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe, wie er an anderen Stellen, ſogar in Wirtſchaftskreifen, gefliſſentlich zum Ausdruck gebracht wird, könne von der pfälziſchen Induſtrie nicht geteilt werden. Dieſe kämpfe noch immer einen Kampf auf Leben und Tod. Anzeichen für eine wirklich durch⸗ greifende Beſſerung ſeien leider nirgends zu erblicken. Im Zu⸗ ſammenhang damit wurde folgende Entſchließung einſtimmig angenommen: „Der bayriſche Regierungsbezirk Rheinpfalz hat nach der letzten Volkszählung eine Einwohnerzahl von 930 000 Seelen (ausſchließl. Saarpfalz). Hiervon waren Mitte Juni 46 163 erwerbslos, wozu noch 2174 Nalſtandsarbeiter und ca. 13 000 Kurzarbeiter traten. Mehr als 78 000 Perſonen(Männer, Frauen und Familienangehörige) erhielten Mitte Juni Unter⸗ ſtützung aus der öffentlichen Erwerbsloſenfürſorge. Nach den Feſtſtellungen der Reichsregierung iſt die Pfalz heute das am meiſten mit Arbeitsloſen belaſtete Gebiet. Die Pfalz iſt Grenzland! Die Pfalz iſt beſetztes, ja politiſch bedrohtes Gebiet. Helfen können uns nicht gutgemeinte Reden und ſchöne Worte. Helfen kann uns nur die Zuweiſung von Arbeit. Aus dieſem Grunde richtet die pfälziſche Induſtrie an die in Frage kommenden Stellen, an die Behörden und an die privaten Abnehmer, die dringende Bitte, bei der Vergebung von Aufträgen vorzugsweiſe der Pfalz zu gedenken, damit endlich ein grundlegender Wandel in der nun ſchon ſeit 1923 währenden Arbeitsloſigkeit eintritt, die bereits zur Verelendung weiter Maſſen und zum Niedergang vieler Unternehmungen geführt hat. Die Pfalz hat im Frühjahr 1924, als es die Abwehr der ſepara⸗ tiſtiſchen Angriffe galt, bewieſen, daß ſie im Kampfe um die politiſche Freiheit unſeres Volkes zu jedem Opfer bereit iſt. Gedenkt auch jetzt der in ſchwerſter wirtſchaftlicher Not ſich befindenden Pfalz und gebt uns das, was uns am meiſten fehlt: Arbeit.“ GN H. KRheinmühlenwerke Mannheim Die GV., unter Vorſitz von Geheimrat Dr. Richard Broſien, in der 6 Aktionäre mit 1940 360% AK. vertreten waren, geneh⸗ migte einſtimmig ſämtliche Anträge der Verwaltung und ſetzte die Dividende auf 6 v. H. feſt. Der Antrag eines Stuttgarter Aktionär, die Dividende um 2 v. H. zu erhöhen und von der Rück⸗ lage auf Delkredere abzuſehen, wurde vom Antragſteller zurück⸗ gezogen, nachdem die Verwaltung die Notwendigkeit der Del⸗ kredere⸗Stellung kurz begründet hatbe und nachdem auch darauf verwieſen worden war, daß dieſe Erhöhung auch eine vermehrte Steuerbelaſtung von rd. 15 000/ bedeuten würde. gh. Aheiniſche Ach: für Braunkohlenbergbau und Brikettfabri⸗ 72 22 Bilanz verzeichnet Gläubiger und Anzahlungen mit 1 209 534 A, denen Schuldner u. Bankguthaben in Höhe von 495 345, Waren von 1001 729 und Kaſſenbeſtand von 3061 gegenüberſtehen. 2: Conki Coaulchouc— Hannoverſche Gummiwerke Excelſior AG., Hannover. In der GV. der Hannoverſchen Gummiwerke Excelſior verfügte der Vertreter der Continental⸗Caoutchouc⸗ und Guttapercha⸗Co. über 3 941 260 /, von den 4459 700„ des an⸗ weſenden Kapitals. Die Bilanz wurde gegen 1100 Stimmen genehmigt. Ueber das laufende GJ. wurde mitgeteilt, daß in den Monaten April, Mai und Junji ſich das Geſchäft ſaiſongemäß ab⸗ gewickelt habe. Die Verkaufspreiſe würden in keiner Weiſe befriedigen. 2: Friedrich Rückfort Wwe. Acg., Stektin. In der o. GB. wurde beſchloſſen, aus dem Reingewinn von 11650 eine Divi⸗ dende von 5 v. H. zu verteilen und die 10 800 VA. für einziehbar zu erklären. Der Geſchäftsgang im laufenden Geſchäftsjahr wird als zufriedenſtellend bezeichnet. 2: Bleiſtiftfabrik vorm. Johann Jaber AG. in Nürnberg. Die GV. genehmigte den Abſchluß und beſchloß die Ausſchüttung einer Dividende von 6 v. H. auf die VA. und von 6 v. H. auf die StA. Der bisherige Verlauf des neuen GJ. hat den Wünſchen und Erwartungen nicht entſprochen, da die Kaufkraft des in⸗ ländiſchen Marktes erheblich geſunken ſei. Hörſenberichte vom 2. Juli 1926 Mannheim ekwas malter Nach feſtem Beginn, wobei im Terminhandel ſtarke Kurs⸗ ſteigerungen erzielt wurden, waren die Aktienkurſe im Verlaufe etwas nachgebend. Der Kaſſamarkt lag ruhig und faſt unverändert. Es notierten: Pfälz. Hypothek.⸗Bank 100, Rhein. Creditbank 114, Südd. Disconto 120, J. G. Farben 251, Rhenania 87, Brauerei Sinner 65, Mannheimer Verſicherung 85, Seilinduſtrie Wolf 54, Benz 82,50, Dingler 4, Gebr. Fahr 45., Fuchs Waggon 0,7, 10 proz. Großkraftwerk VA. 106, Knorr 108, NSli. 87, Nähkaiſer 52,50, Zement Heidelberg 108, Rheinelektra 113, Wayß u. Freytag 106, Zellſtoff Waldhof 163, Zuckerfabrik Frankenthal 63,50., alte Rheinbriefe 10,55, Kriegsanleihe 0,450. Frankfurk ſehr ſeſt Die ſeit Beginn dieſer Woche zu verzeichnenden großen Schwankungen halten an. Nachdem geſtern auf Realiſationen Kurseinbußen bis zu 10 v. H. und darüber eingetreten waren, konnten heute umgekehrt Kursbeſſerungen bis zu 10 v. H. erreicht werden. Die in der innerpolitiſchen Lage eingetretene Verſchlechte⸗ rung und die drohende Reichstagsauflöſung ſind Dinge, die von der Börſe gegenwärtig nicht im mindeſten beachtet werden. Die ſchwache Haltung des franzöſiſchen Franken hatte heute wieder neue Kapitalfluchtkäufe, beſonders für lothringiſche Rechnung zur Folge. Das anfänglich langſame Anziehen der Kurſe veranlaßte ſchnelle Deckungen ſeitens der Spekulation, ſo daß im weiteren Verlauf die Kurſe ſprunghaft anzogen. Am lebhafteſten war die Umſatztätigkeit wieder auf dem Möntanmarkt, beſonders für Deutſch⸗Luxemburger und Gelſenkirchener mit einer Kursſteigerung von 10 bzw. 11 v. H. und ſpäter auch Rheinſtahl und Phönix mit einer Kursbeſſerung von 4 bzw. 3 v. H. werden auf Arbitragekäufe in großen Poſten aus dem Markt genommen. Nach anfänglich ſehr ſtarken Umſätzen wurden J. G. Farben zum erſten Kurs 4,5 v. H. über der geſtrigen Abendbörſennotiz feſtgeſetzt, nachdem ſie inzwiſchen wieder 2 v. H. ihres Anfanggewinnes verloren hatten. Die vom heimiſchen Publi⸗ kum bevorzugten lokalen Maſchinenfabrik⸗ und Motorenaktien lagen dagegen durchweg—2 v. H. ſchwächer. Auch auf dem Renten⸗ markt war das Geſchäft wieder lehhafter und feſter. Kriegsanleihe ſtiegen wieder auf 0,567, während türkiſche Renten aus den be⸗ kannten Gründen weiter anzogen. Berliner Veviſen zahtlung in bar. Ein ſehr weſentlicher Unterſchied beſteht ſedoch kation in Köln. Die Verwaltung bringt für 1925/26 eine Divi⸗ Diskonkfätze: Neichsbaul 6½, Lombard 7½, Privat 4½ v. H. in der Kreditdauer, die in Sachſen 20 Jahre, in der Pfalz 2 bzw. 0 69 in 4 Ja betrã Der Zinsunterſchied erklä ich da daß di dende van c. 5. in Lorſetlag. mſſſch T. Jult Fult arftar Biskon e e ee 2: R. Wolf Acß. in Magdeburg. Auf dem Aſcherslebener 575 in.-M. fur 155 0 8 Jer der Geſellſchaft erhielten ſämtliche Angeſtellte zum 30. Sept. d. J. Holland 100 8 i i u1 ir 57 19 1 5„.00 Gulden 109,82, 169,94 J168,49 168,91 169,742 Bayriſche Staat es abgelehnt, eine Bürgſchaft für die Verbindlich⸗] die Kündigung, da die Fabrik, unſerer Ankündigung entſprechend, Duenos. Nirs: 1 Peſ. 48 1 55 17884.888[.666 10 1 der 195 er 0 N 170 ſtillgelegt wird. Ein Drittel der Angeſtellten, zum großen Tell 5805 9—81— 755 15 25 1 99 e erpf 1 mfange 10(gecg e Techniter, werden nach Magdeburg auf das Hauptwerk über. Sloaom:.. 400 Sronen 1144 f1% 1% 17%„ e eee mit eine Zrolſchentöſung ermöglicht Die nommen. Fopenhagen... 100 Kronen 111, 11151 111.1 111,11½ 56 Dividende auf die Aktien der Bank werde vorausſichtlich mit 5 v. H. 2: Eiſenbahn-Verkehrsmitlel Ach. in Berlin. AN. beſchloß aus Damig. 100 Gulden] 61,0, 4..10., 1208 bemeſſen werden. Was den geleiſteten einmaligen Unkoſten⸗ 274000 ½ Gewi 151 Liſſabon 100 Eskudo 21,408 21,458 21,78 21,429 459,60 50 ewinn eine Dividende von 5 v. H. vorzuſchlagen(i..] Helſingfors. 100 finnl. M. 10,55 10.89 10.545 10,588 81.— 3 beitrag von 2 bzw. 3 v. H. betrifft, ſo ſei nicht zu vergeſſen, aus 472 482 Gewinn 8 v. H. Dividende). ialien 100 Lire 15.1115,1514.9014.94 81.—7 —4* dieſer, gleich dem in dem allgemeinen Zinsſatz enthaltenen 2: Bernhard Stoewer Nähmaſchinen⸗ u. Fahrraäderfabrik Ach. 5 1.. 195.24% 2400 22.455 20,8 5 R ſikozuſchla von jährlich 7 v. H. der Kreditſumme dem Stelti 3 5 i 9 tei⸗ orrk..„ 1 Dollar 4,185.205.195.2 4,198 4 t eltin. In der o. GV. wurde die Bilanz und der Gewinnvertei 57 100 Franken 11,43 11,4711.32] 11,38 81.—8 Neſervefond der rtſchaftsbank zufließt, der ſatzungsgemäß im lungsplan, der die Ausſchüttung einer 8 proz. Dividende aus dem Spanieh„*** 10 Franken 11 81,90 9727 K 155.8 Falle der Liguldation 75 Bank an die Inhaber der Kreditnehmer⸗ im GJ. 1025 erzielten Reingewinn von 239 000 vorſieht, Jeran: Wihen 1870.0% 47½ 140 85 0 aktien ausgeſchüttet wird. genehmigt. g„„ tört. Pfdb.] 2,248 2,255 3550 360 11655 15 eeeen e eekeer dle dr cer. dle G. geehe des. Whſchcngeſere. Daelgene Ber e., icg e 8 9 ͤ 8 5 1 enun er, gewinn. 00 Kronen 12,42J 12,4013,41e 12,4 002 8 krage, wobel der Verband durch ſeinen Redner dafür eintrat, daß 847 807. Handlungsunkoſten 707 327, Abſchreibungen 132 708% ecnaen 100 Dinat ½ 7½8.41 746f, 1 alle vier Brücken: Ludwigshafen, Speyer, Germersheim und Nach Zuweiſung von 500 zur geſetzl. Rücklage wird der Der⸗ 15 7 10 1 5 171 3— 1 Maxau gebaut werden müſſen. Weiter beſchäftigte man ſich mit!bleibende Betrag von 8479& auf neue Rechnung vorgetragen. Die] Athen.... 100 Drachmen 5,19.16.19][.21 81.— 15 13 e 1 Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeſtung Wee Bahr 5 h dang g l. 8 5889e ged e.— geglnn obersg e,Seb.—dte-Jpenbur 155—.— und Auslandsanleihen in Prozenten. del Stäckenotlerungen in Mark je Stück.] Rodberg Darmſt.—.——.— Zuckerſ. Fre 65.—65 78. Suns0z beis Gebr. Großmann 80,—57.—Oberſchl. Eiſen. 70,—.18,50 Jochfrequenz. 118,9118 2mit T verſehenen Werte ſind Terminkarse wdheend ſich 15 mit- egch Tgerswere. 111,0108,0 Jucker Helrend— 958. Sgugg 14 915 5 11 Sruſcrwiß Leall 2— 22— IOrente Jenpe 1090 1000 5 5 00 1025 noch in Bi⸗e verſtehen. Schind& E 9bg.— Fucer dlſſtein 52, 80,50 Sparbrune Je1e—.—.— aehel Draht. 77,2878,65 TPhöniz Vergh, 116,24115.1 Nonnenberg 52,—50.— 4 Schnellpr. Frank. 85,7504,— Jacre ede.50——5% Pr. Schatzanw.—.——— Zaleſce Maſch. 140,0141,2“Rathgeber Wagg. 34.—36,65 Ruſſenbant Frankfurter Börſe vom 2. Juli. Faeee 925.975 55 15 7 ad. Konl.— amme Spinn. 99,0 86.75 Reishol Papter- 183,0 155,0 Sichel& Co...50.— 126,0 128,0 Freiverkehr„Preuß. Konſ.—— MN.Egeſt. 71,8070,.—. 174,2174,00Sl Salpeier 68.75 68. Vank- Aletzen. ſcraneyort· Altſen. ee Sbee e d t ed ecee d gane e d8 485 8 Fe de e 7 108 0 6——.—0ů9* e„ 9=]. i ˖„0„„„„„„„„„„„80% Bug,, Bant. 427,0 la,0 Tnben grgent.. Fe e 0 Keiche-a. Staalapay. Sabiſche Bank. 23 1880 Salgw. Heilbronn——=SdedS Sngbert—.— Hansfelber. 118,5 1108 57 12 1 0,395 0,360 Harkort Bergwrk. 70,———fKheinftahl.. 141,0142,0 Goldanleſhe 97 3 Saut Sobenr 5. Felee Berodan. G. Ferbentnz. 265 74.0 Taleolto Belh 59.——.— daſtatter Wadgen 55.. e e Bagr Anl.———.—, Harpen Herdben 10 taſe igenagie epen. e dole Ni Bahr. Her u. Wb. 2250 L2.5 San ungdan Gehr Pirm—478 übrenfabr Jurte 27.—. ff. 85 fg. e 5,9 88.50h..50,Anl.——40 Hermang daſch..50 s bemnd onten c s Keich ſha 1y.y.38807407 ——— 107.9108˙0 rt 7 Guill.Farls F 130,0 133,0] Ber. deutſch. Oelf. 50.—51.— Mhm. 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