Hezugspreiſe: In Manndeim und Umgebung jrei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wiriſchaftlicher Vethältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts ⸗Nebenſtellen Waldhoſſtrage 6. Schwetzinger⸗ ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943. 7944 u. 7945. ein Handelsteilabkommen mit Deutſchland Berlin, 3. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, iſt von franzöſiſcher Seite der Vorſchlag gemacht worden, ein Teilabkommen über die deutſch⸗franzöſiſchen Handels⸗ beziehungen zu ſchaffen und zwar über die Punkte, in denen bereits eine Uebereinſtimmung zwiſchen beiden Parteien erzielt worden iſt. Es iſt aber bisher noch nicht gelungen, dieſes Teil⸗ abkommen unter Dach und Fach zu bringen, und zwar deshalb, weil von franzöſiſcher Seite erneut Schwierigkeiten gemacht wor⸗ den ſind. Es trifft aber nicht zu, daß dieſe Verhandlungen als aus⸗ ſichtslos abgebrochen worden ſind. Sie gehen vorläufig noch weiter. Die Schwierigkeiten ſind zum Teil dadurch entſtanden, daß die Fran⸗ zoſen auf landwirtſchaftlichem Gebiete Zollermäßigungen verlangt haben, die wir nicht zugeſtehen können, zumal die Franzoſen durch ihre ſchlechte Valuta uns gegenüber außerordentlich bevorzugt ſind. Nun haben die Franzoſen plötzlich die Forderung aufgeſtellt, daß die Zollſätze auf der Baſis des Goldfränken feſtgeſetzt werden ſollen. Der franzöſiſche Handelsminiſter hat geſtern in der Preſſe erklären laſſen, daß die Fortſetzung der Verhandlungen zweck⸗ los wäre, wenn die deutſche Regierung nicht die Möglichkeit hätte, 0 das Teilabkommen noch vor dem Zuſammentritt des Reichstags im Herbſt in Kraft zu ſetzen. Dieſe Möglichkeit iſt ja nun geſtern durch Annahme des Geſetzes über das Inkrafttreten vorläufiger Handels⸗ abkommen im Reichstag geſchaffen worden. Auch die Behauptung der Franzoſen, daß das Zuſtandekommen des Abkommens dadurch erſchwert worden ſei, daß wir Fragen in die Verhandlungen hinein⸗ gezogen hätten, die nicht hineingehörten, trifft keineswegs zu. 1 Deukſch⸗franzöſiſches Tauſchgeſchäft Zu heute verbreiteten ſenſationellen Gerüchten über ein deutſch⸗ franzöſiſches Tauſchgeſchäft berichtet der Pariſer Vertreter der„K. .“:„Wenn die in Paris umlaufenden Gerüchte behaupteten, es ſei ein Verfuch gemacht worden, mit der Einbeziehung der franzöſiſchen Weine ein Tauſchgeſchäft wegen einer Verringerung ode 13 urück⸗ ziehung der Beſatzungstruppen im Rheinland zu⸗ ſtande zu bringen, kann jedenfalls das eine mit Beſtimmtheit geſagt werden, daß es nicht die deutſiche Seite war, die die Anregung zu einer ſolchen Erörterung hätte geben können. Vielleicht ſind ſich die aufgeklärten Köpfe der franzöſiſchen Regierung deſſen durchaus bewußt, daß die Zurückziehung der Truppen aus dem Rheinlande einen doppelten Erfolg für Frankreich, einen moraliſchen und einen maleriellen, haben würde. Frankreich würde zeigen, daß es ſich all⸗ mählich von einer hyſteriſch anmutenden Sicherheitspſychoſe in mili⸗ täriſcher Beziehung füeizumachen weiß und würde ſo der Welt das Schauſpiel des Selbſtbewußtſeins und der Selbſtſicherheit bieten. Da⸗ bei würde Frankreich große nutzloſe Summen ſparen. Daß man bei dieſer Gelegenheit auch noch wirtſchaftspolitiſch etwas von Deutſch⸗ land herausſchlagen könnte, iſt nicht weiter wunder zu nehmen.“ Caillaux will die vertrauens ſrage ſtellen * VParis, 2. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wenn ſich riand in Schwierigkeiten befindet, ſo fühlt er immer das Bedürf⸗ mis, in den Wandelgängen der Kammer mit Deputierten und Journa⸗ liſten Beſprechungen abzuhalten. Auch geſtern machte der Miniſter⸗ präſident von ſeiner Gewohnheit ausgiebig Gebrauch. Von verſchie⸗ denen Journaliſten befragt, wie er ſich die weitere Entwicklung der Lage vorſtelle, entgegnete Briand folgendes:„Es iſt von höchſtem In⸗ tereſſe, daß wir ſo raſch wie möglichmit der angelſächſiſchen 1* Hochfinanz und mit den maßgebenden Regierungsſteſlen in Lon⸗ don und Waſhington einig wer den. Infolge der Unſicherheit, die ſich nach dem Zuſtandekommen des franzöſiſch⸗amerikaniſchen Schul⸗ denregelungsplanes eingeſtellt hat, iſt jetzt ein Frankenſturz verur⸗ ſacht worden. Das Vertrauen zwiſchen den Völkern kann nur dadurch 5 hergeſtellt werden, daß wir offen und ehrlich eine Vereinbarung tref⸗ fen.“ Briand dementiert vorläufig noch alle Informationen, die auf Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen ihm und Caillaux hindeuten, doch im„Matin“ wird heute zugegeben, daß ſowoh re e Fur Aufwertungskrage Der Gemeinderat Stuttgart beſchloß, wie bereits in unſerem geſtrigen Abendblatt kurz gemeldet, die Guthaben bei de rſtädtiſchen Sparkaſſe mit 20 v. H. aufzuwerten. Auch iſt eine über den gewöhnlichen Rahmen hinausgehende Rückwirkung der Aufwertung vorgeſehen. Mit dieſer Aufwertung geht die Stutt⸗ garter Sparkaſſe weit über das hinaus, was alle andern Sparkaſſen im:m Reich bisher zu leiſten beabſichtigen. Im einzelnen iſt folgende Regelung vorgeſehen: Bis zum 31. Dezember 1917 in der Nennwert jedes Spar⸗ guthabens zugleich ſein Goldwert. Nach dem 31. Dezember 1917 ſind Einlagen, denen keine ſie ausgleichende Abhebung nachfolgt, mit dem Goldwert zur Zeit ihrer Einzahlung zu berückſichtigen. Der Goldwert errechnet ſich mit den Meßzahlen in der Anlage zum Auf⸗ wertungsgeſetz. Der Goldmarkwert derjenigen Sparkonten, die nach dem 31. Dezember 1917 auch Rückzahlungen aufwieſen, iſt in der Weiſe zu errechnen, daß vom 15. Juni rückwärts das ſogenannte Wilhelmshavener Syſlem angewandt wird, und daß von dieſem Zeit⸗ punkt vorwärts Einlagen nud Auszahlungen nach ihrem Goldwert ertechneten Goldmarkwert der Guthaben feſtgeſetzt. Als Fällig⸗ keitstermin der ſich ergebenden Aufwertungsguthaben wird der 1. Januar 1932 in Auſicht genommen. Es iſt eine Verzin⸗ ſung der aufgewerteten Guthaben vom 1. Januar 1927 an beab⸗ ſichtigt, deren Höhe ſpäter Beſchlußfaſſung vorbehalten bleibt. Die ſtädtiſche Sporkaſſe Stuttgart wird im Bedürfnisfalle zur Aus⸗ zahlung von Vorſchüſſen auf die Aufwertung ermächtigt. berechnet werden. Der Aufwertungsſatz wird auf 20 v. H. aus dem Anziehen der Steuerſchraube, herausgeholt werden müßten. Mlannheimer General Anzeiger * Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Fralien-Jeitung ⸗ Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht 15 ——.............—.———̃ñ.......—..——— Retlungsverſuche für die franzöfiſche Wirtſcha Miniſterpräſidenten und dem Finanzminiſter, als auch zwiſchen Caillaux und ſeinen beiden Unterſtaatsſekretären Differenzen vorhan⸗ den ſind. Der„Matin“ macht außerdem folgende Bemerkung:„Zwi⸗ ſchen dem Senat und der Deputiertenkammer laufen Vermittler hin und her, die an der Arbeit ſind, die Exiſtenz des Miniſteriums Briand zu untergraben.“ Die Arbeiten des Expertenkomités ſind jetzt fertiggeſtellt und werden in einer ungefähr 50 Quartſeiten umfaſſenden Broſchüre veröffentlicht werden. Finanzminiſter Caillaux läßt den Blättern mitteilen, daß eine Annahme dieſes Expertenberichts durch die Regie⸗ rung keineswegs ſtattfinden könne. Es händele ſich bloß um Rat⸗ ſchläge und Empfehlungen des fachmänniſchen Ausſchuſſes. Wie das „Journal“ mitteilt, iſt Caillaux entſchloſſen, am nächſten Dienstag eine ausführliche Darlegung der franzöſiſchen Finanzlage zu liefern und ſchonungslos alle Mängel der bisherigen Geldwirtſchaft auf⸗ zudecken. Der Finanzminiſter wird dem„Journal“ zufolge am Schluß ſeiner Erklärungen Vollmachten von der Kammer verlangen und außerdem die Vertrauensfrage ſtellen. Die entſcheidende Debatte, die Dienstag beginnen und Mittwoch und Donnerstag ihre Fortſetzung finden wird, wird ausſchließlich vom Vizepräſidenten des Kabinetts Caillaux geleitet werden. 3 Im„Journal“ veröffentlicht heube Tardieu einen Artikel, in dem er mitteilt, daß er am Dienstag die Regierung nicht ſtürzen wollte. Es hänge jedoch ausſchließlich von Caillaux ab, das Kabinett zu retten oder in den Abgrund zu ſtürzen. Am Donnerstag, ſo ſchreibt Tardieu, wird die entſcheidende Frage geſtellt werden, ob man weiterhin mit allerlei ſchwächlichen Maßnahmen die Kataſtrophe herbeiführen will oder ob die Regierung mit energiſchen, an die Dik⸗ taturpolitik Clemenceaus während des Krieges gemahnenden Methoden die Rettung der franzöſiſchen Finanzen durchführen will. Wie dem„Newyork Herald“ aus Regierungskreiſen mitgeteilt wird, verlangen die Vertreter der engliſchen und amerikaniſchen Geld⸗ inſtitute, daß Frankreich vorläufig keine Goldgarantie für eine angel⸗ ſächſiſche Stabiliſierungsanleihe anbiebet, ſich jedoch verpflichte, im Falle einer Verſchlechterung ſeiner Handelsbilanz ſpäterhin gewiſſe Goldreſerven den Geldgebern zur Vorfügung zu ſtellen. In Paris befinden ſich momentan Vertreter folgender amerikaniſcher Bank⸗ gruppen: Dillon Read, Kuhn⸗Loeb, Blair u. Co. Die Vertreter dieſer Bankgruppen befinden ſich in ſtändigem Kontakt mit maßgebenden Perſönlichkeiten der franzöſiſchen Regierung. Beſprechungen mit ausländiſchen Bankleuten Wie der„Excelſior“ meldet, ſollen geſtern mehrere auslän⸗ diſche Finanzleute, und zwar engliſche, amerikaniſche und auch deutſche, im Finanzminiſterium empfangen worden ſein, die ſich mit der Frage über die Gewährung ausländiſcher Stabiliſierungskredite befaßten. Dieſe Kredite ſollen ſich auf alle die Finanzgruppen er⸗ ſtrecken, die irgend welchen Einfluß auf den Deviſenmärkten haben. Wie das Blatt weiter mitteilt, ſoll die von der Regierung ge⸗ plante Stabiliſierungsoperation eine andauernde machtvolle Inter⸗ vention auf allen internationalen Märkten vorausſetzen, um jeden Verſuch einer Spekulation gegen den Franken zu unterbinden. Eine Unterlaſſung ſolcher Vorſichtsmaßregeln würde zu denſelben Unan⸗ nehmlichkeiten führen, mit denen Velgien augenblicklich zu tun hat. Außer den bereits bekannten Einzelheiten enthält der Sachver⸗ ſtändigenbericht noch den Vorſchlag, die Steuern um annähernd vier Milliarden zu erhöhen. Davon ſollen 3 Milliarden durch indirekte Steuern,beſonders durch Erhöhung der Perſonen⸗ und Waren⸗ karife der Eiſenbahn, gedeckt werden. 5 Engliſche Juſtimmung — Der„Daily Telegraph“ teilt mit, daß die halbamtliche fran pöſiſche Erklärung vom Donnerstag in der Stabiliſierungsfrage beträchtlich⸗ Zuſtimmung ſachkundiger britiſcher Kreiſe gefunden habe. Neue, Frankreich zu gewährende Kredite, würden auf anderer Grundlage als früher gewährte Morgan⸗Lacard⸗Kredite bewilligt werden und grundſätzlichen ſtrengen Bedingungen unterworfen wer⸗ en Die Aufwertung bei den bayeriſchen Sparkaſſen Dem Bayriſchen Landtag wurde eine Durchführungsverordnung vorgelegt, wonach für die bayeriſchen Sparkaſſen ein einheitlicher Aufwertungsſatz von 12,5 v. H. des Gold⸗ markbetrags feſtgeſetzt iſt. In dem Falle, daß eine Gerwende ihre Markonleihen mit mehr als 12,5 v. H. aufwertet, iſt der über 12.5 v. H. hinausgehende Satz auch für die Aufwertung der Spargut⸗ haben maßgebend. Der Mehrbetrag der Aufwertung iſt jedoch zu einem Drittel an einen Sparkaſſenausgleichsſtock für leiſtungsſchwache Sparkaſſen abzuführen. Nichl berückſichtigt werden Guthaben, deren Aufwertungsbetrag weniger als eine Goldmark aus⸗ machen würde. Erfolgt die Auszahlung der Aufwertungsſumme vor dem 1. Januar 1932, ſo darf die Sparkaſſe einen Abzug für Zwiſchen⸗ zins machen, wobei die Sätze für die Rückzahlung von Aufwertungs⸗ hypotheken gelten ſollen. Die Regelung der Verzinſung der aufge⸗ werteten Sparguthaben vor dem 1. Januar 1932 ſoll ſpäterer Anord⸗ nung vorbehalten ſein. Nach der Begründung würde die Aufwer⸗ tungsmaſſe der bayeriſchen Sparkaſſen im Durchſchnitt zur Aus⸗ ſchüttung keiner höhern Quote als günſtigenfalls von 7 bis 8 v. H. ausreichen. Es müßte alſo bei 12,5.H. Aufwertung mindeſtens ein Drittel durch Beiträge aus dem ſonſtigen Vermögen der Sparkaſſe und durch Beiträge der Gewährträger aufgebracht werden. Der Ge⸗ ſamtbetrag des Goldmarkwertes der Sparguthaben in Bayern wied auf etwa 700 Millionen Goldmark geſchätzt. Eine Auſwer⸗ tung von 12,5 v. H. erfordert ſomit etwa 87,5 Millionen, wovon rund 20 bis 30 Millionen durch andere Beiträge, vorausſichtlich durch * 5 eimer öeit IHBismarcks Fortgang beging, war das Feſthalten an Preis 10 Pfeunig 1926— Ar. 302 NAnzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro einſp. Koloneizeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt. Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Rückblick und vorſchuu Der Tag von Königgrätz— Bismarcks Meiſterſtück— die Fehler der Vergangenheit— Oeſterreichs und Deutſchlands Jukunft Auf dem Schreibtiſch Hindenburgs ſteht ein preußiſcher Garde⸗ infanteriehelm, deſſen Adler von einer Kugel durchſchoſſen iſt. So müßig das Gedankenſpiel auch ſein mag, ein wenig wird man doch der Verſuchung unterliegen, ſich die Möglichkeit auszumalen, daß wir heute keinen Nationalheros Hindenburg beſäßen, wenn heute vor 60 Jahren die Flugbahn der öſterreichiſchen Gewehrkugel nur einen halben Zentimeter tiefer gegangen wäre. Selbſtverſtändlichſſ iſt es töricht, die geſchichtliche Entwicklung, die Preußen⸗Deutſchland ſeit em Tage von Königgrätz bis zur Präſidentſchaft Hindenburgs ge⸗ nommen hat, etwa von dieſer 5 Millimeter⸗Differenz als geſchichts⸗ beſtimmenden Moment abhängig zu machen. Denn ſchließlich iſt noch immer nach den bekannten Worten Suworows die Kugel eine Törin. Aber an einem Tage der Erinnerung und geſchichtlichen Betrachtung iſt der Hinweis nicht unangebracht, daß der oberſte Repräſentant des deutſchen Volkes die einzigſte Verwundung ſeines an Schlachten chen Lebens auf jenen Höhen von Chlum erhielt, deren Name an der Eingangspforte der für Deutſchlands bedeutſamſten geſchichtlichen Wendung ſteht. 8 5 Daß wir den 60 Jahrestag beſonders hervorheben, hat no einen anderen Grund. In der Regel pflegt man die durch 25 beil⸗ baren Wiederholungen geſchichtlicher Ereigniſſe zu bedenken. Aber die 50. Wiederkehr des Tages von Königgrätz fiel mitten in den Krieg,̃, als an ein Zurückblicken auf frühere Kriege keine Zeit vorhanden und obendrein der Beſiegte von 1866 der Verbündete und Waffenbruder von 1916 war. Nicht zu vergeſſen daß Franz Joſef noch lebte, deſſen ehrwürdige Geſtalt und hohes Alter ganz von ſelbſt die Kritik über⸗ ſchatteten. So beſchränkte man ſich vor 10 Jahren darauf, die König⸗ grätzerſtraße in Berlin in Budapeſterſtraße umzutaufen und in denn offiziellen und inoffiziellen Kundgebungen und Artikeln die herrlich erſcheinende Gegenwart zu preiſen, um die Erinnerungen an den den„Bruderkrieg“ verblaſſen zu laſſen. Heute beſtehen dieſe Hoem⸗ mungen nicht mehr. Ganz abgeſehen von dem Spezialfall 1866 ſind wir jetzt durchgängig geſchichtlich geſchulter geworden und betrachten Menſchen, Dinge und Zuſammenhänge, zwar unter Aufopferung mancher Schulbankerinnerung, vorurteilsfreier, kritiſcher, richtiger. Die wichtigſte Erkenntnis der neueren Geſchichtsforſchung, wobei be⸗ ſonders auf Stegemann und Oncken verwieſen ſei, beſteht vor allem darin, daß wir den Ausgang des Duells Preußen.—Oeſberreich um die Vormacht in Deutſchland nicht ausſchließlich als eine Löſung der deut⸗ ſchen Frage ſchlechthin anzuſehen haben,— alſo in die en Falle alts die ſogenannte kleindeutſche Löſung, die heute bereits eine abgeſchlof⸗ ſene Epoche unſerer Geſchichte darſtellt— ſondern auch im Rahmen der Kontinentalpolitik der damaligen und der Folgezeit. Die Vedeu⸗ tung der Schlacht von„Sadowa“, für die bereits zwei Tage hernach die franzöſiſchen Offtziere an den Regimentstafeln im Lage von Cha⸗ lons nach„Revanche“ riefen, erblicken wir heute zwiegeſtalti Beſonders aus den Veröffentlichungen Onckens, die eine uner⸗ ſchöpfliche Fundgrube für die Rheinpolitik Napoleons III. darſtellen, wiſſen wir, daß Frankreichs Zuverſicht auf Oeſterreichs Sieg ſo ſtark war, daß es ſich im Geheimvertrag vom 12. Juni 1866 an Oeſterreich kettete, um auf dieſe Weiſe das linke Rheinufer zu erlangen. So aber war es bei Königgrätz mitgeſchlagen und Napoleon vom Schickſal um den autonomen Rheinſtaatbetrogen. Auf der anderen Seite lag der deutſche Dualismus an der Elbe erſchlagen.„Das ganze europäiſche Brettſpiel, ſagt Stegmann in ſeinem kſaſſiſchen Buch „Der Kampf um den Rhein“, fiel auseinander, eine neue Ord nung kündigte ſich an. Wer ſie zu ſeinen Gunſten nützte, riß die Leitung in ſeine Hand, ein gewaltiger diplomatiſcher Wett⸗ ſtreit begann.“ Der einzige, der dieſes Schachſpiel meiſterte, war Bis marck. Sein genialſter Zug war die Verſöhnung mit dem bisherigen 5 Feinde. Wie ſehr er dabei gegen die Widerſtände des Königs und der ſiegberauſchten Militärs zu kämpfen hatte, iſt bekannt. Daß er aber binnen 20 Tagen, vom 6. Juli bis zum 26. Juli. dem Tage des Friedens von Nikolsburg, dieſe Politik von der Konzeption des Gedankens bis zur Tat durchführte, bleibt für alle Zeiten ein Meiſter⸗ ſtück ſtaatsmänniſcher Beſonnenheit und Weitſicht. Und dennoch war es nur ein Ausſchnitt aus dem großen Bereich ſeiner damaligen Politik. Es iſt ungemein reizvoll, etwa an der Hand der Scheift von Werner Näf„Bismarcks Außenpolitik“(vor Monatsfriſt im Verlag der Fehrſchen Buchhandlung St. Gallen e den * Fäden im einzelnen nachzufühlen. Die Akten des Auswärtigen Amtes, die Näf dabei ausgiebig heranzieht, geben im einzelnen un⸗ übertreffliches Rüſtzeug ab. Immer klarer ſchält ſich dabei heraus, daß der Zweibund nicht das Hauptſtück der Bismarckſchen Bündnis⸗ politik bedeutete, wenn er auch von ihm mit eigenſter innerer Teil⸗ nahme im vollen Bewußtſein ſeiner Notwendigkeit abgeſchloſſen wurde. Er iſt alſo ſein Werk und Bismarck iſt für die damit ein⸗ geleitete Politik unmittelbar verantwortlich. Spätere Beurteiler haben aus der Kenntnis einer Zeit heraus, die für Bismarck damals noch Zukunft bedeutete und in der er die Politik ſelbſt nicht mehr zu leiten imſtande war, die öſterreichiſche Orientierung der Reichspolitik als einen verhängnisvollen Fehler bezeichnet, denn das deutſche Reich habe bei einem Verbündeten Ablehnung geſucht, deſſen innere Schwäche längſt unverkennbar geweſen ſei. Dem iſt entgegen⸗ zuhalten, daß Bismarck ſelber die durch Oeſterreich gewonnene Siche: rung nie überſchätzt hat. Nach Bismarcks Entlaſſung ſchrieb 7 Prinz Reuß an den damaligen Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes, den Badener Freiherrn von Marſchall:„Bismarck hielt wenig von der Bundestüchtigkeit Oeſterreichs und ſah in dieſem Bündnis nicht das Aequivalent für die Gefahren, denen wir, zwi⸗ ſchen Rußland und Frankreich eingeklemmt, können.“ Er hielt deshalb den Zweibund nur für genügend, ſolange er durch andere Poſten ſeiner Berechnung geſtützt wurde, er war alſo nur ein Faktor ſeiner Politik. e Der große und ſchwere Fehler, den die deutſche Politik nach dieſem Bündnis, — 2. Seite. Nt. 302 ————— neue Manaheimer Zeunag(ubend- Ansge Samstag, den 3. Jun 1926 ohne es mit dem entſprechenden Geiſte der fortſchreitenden Zeit und ſich ändernden polftiſchen Konſtellation 15 5775 575 kamen die dynaſtiſchen Bleigewichte, die durch das Verhältnis Wil⸗ helms II. zu Franz Joſef bedingt waren, webei Stimmungs⸗ und Gefühlsmomente erhöhteren Ausſchlag gaben, als politiſcher Kalkül. Nachdem ſich vollends die politiſchen Druckverhältniſſe auf dem Kontinent gründlich verändert hatten, wurde das bedingungs⸗ loſe Feſthalten an dem Bündnis mit Oeſterreich zum Verhäng⸗ nis, als dieſes nach der Konferenz von Algeciras die unbeſtrittene Führung im Dreibund an ſich geriſſen hatte. Noch ein⸗ mal, um die Jahrhundertwende, hätte ſich die Möglichkeit gegeben, den alten Bismarckſchen Plan, durch Einbeziehung Englands den Zweibund zu eldem den europäiſchen Frieden durch die Tat ſichern⸗ den Dreibund zu geſtalten, anders als es der Dreibund war, in dem Italien einen von vornherein unzuverläfſtgen Mitpartner ab⸗ gab, zu verwirklichen. die Ablehnung desengliſchen Bündnisangebotes 1900 und 1901 iſt der Fehler ſchlechthin der deutſchen Politik geweſen und gewiſſermaßen der Urſchacht, aus dem zwei Jahrzehnte hindurch alles Unheil für uns entquollen iſt. Weil wir es ablehnten, in gewiſſem Sinne die Rolle des Soldaten Englands auf dem Kontinent zu ſpielen(was gewiſſermaßen nur eine Fortſetzung derſelben Rolle geweſen wäre, die wir bereits 1813/15 und 1870/71 agierten, wenn man die beiden Kriege von höchſter geſchichtlicher Warte aus betrachtet) zogen wir es vor, der Landsknecht Oeſterreichs zu ſein, das uns in die Balkan⸗ konflikte mit hineinriß und in die Zwangsſtellung des Sekundanten nötigte, von der Annexion Vosniens ünd der Herzegowina ange⸗ fangen bis zu jenem überbürdeten Ultimatum an Serbien, das in dieſer Form niemals abgegangen wäre, wenn die Führung bei den Verantwortlichen in der Wilhelmſtraße und nicht am Ballhausplatz gelegen hätte. Dieſe Erkenntnis iſt gewißlich bitter, aber wir er⸗ leben an uns ſelbſt die Wahrheit der Worte, die Bismarck in einem der letzten Sätze des dritten Bandes ſeiner Gedanken und Erinne⸗ rungen niedergeſchrieben hat:„Ueber die Fehler, welche in der Außenpolitik begangen wurden, wird ſich die öffentliche Meinung in der Regel erſt klar, wenn ſie auf die Geſchichte eines Menſchen⸗ alters zurückzublicken imſtande iſt. Und die Achiver, die geſündigt haben, ſind nicht immer die unmittelbaren Zeitgenoſſen det fehlerhaften Handlungen.“ Der Kanonendonner von Königgrätz war zugleich ein Trauer⸗ geläut. Der alte habsburgiſche Staat ſtarb heute vor 60 Jahren. Was übrig blieb, war Erbmaſſe, über die die letzte Auseinander⸗ ſetzung erſt 1919 erfolgt iſt. Was heute noch von Oeſterreich be⸗ ſteht, kann mit Jug und Recht den bekannten Ausſpruch Puffen⸗ dorfs für ſich in Anſpruch nehmen, daß es ein„monstrum atque prodigium“ ſei. Es kann nicht leben und nicht ſterben und die ſubkutane Kampfereinſpritzung, die ihm durch die Finanzhilfe und und Finanzkontrolle des Völkerbundes für die Zeit von vier Jah⸗ ren zuteil wurde, hat das Leiden nicht beendet, ſondern nur ver⸗ längert. Und wenn auch am vorgeſtrigen 1. Juli dieſe Kontrolle fortgefallen iſt, ein Freudentag für das gequälte Land iſt der Ab⸗ zug des Kontrolleurs doch nicht. Denn die Laſt des Koſtgänger⸗ tums wird nach wie vor andgren aufgebürdet werden müſſen. Hilf⸗ los ſchwankt das öſterreichiſche Staatsſchiff im Sturm. Der Kurs nach dem Deutſchen Reich iſt ihm durch die Entente verboten. Das geitweilige Lavieren nach dem ttalleniſchen Pol hat berelts die Ge⸗ fahren aufgezeigt, von denen es bedroht wird, wenn es zwiſchen Italien, Jugoſlawien und Tſchechei in eine unterwürfige Stellung geriete. Die Aufteilung wäre dann ſein ſicheres Los. Iſt das Oeſterreichs Zukunft? Hermann Stege⸗ mamn beantwortet die Frage in ſeinem jüngſten Werk„Das Trug⸗ bild von Verſailles“ mit einem überzeugungsvollen und begründe⸗ ten:„Mit nichten!“ Die Geſchichte hat andere Erinnerungen auf⸗ bewahrt, Oeſterreich und Deutſchland müſſen, ſedes für ſich, den geſchichtlichen Weg ein Stück rückwärts wandernd bis zu der Stelle gelangen, wo ſich einſt ihre Wege trennten. Deutſch⸗Oeſterreich muß jetzt den hohen Beruf erfüllen, von dem Ludwig Uhland in der Paulskirche ſprach, als er ihm die Aufgabe Zuerkannte, eine Pulsader zu ſein im Herzen Deutſchlands. Die Emanzipation der Slabenſtaaten hat die Vorausſetzung geſchaf⸗ ſen, die zu ſolcher Rückberwandlung nötig iſt. Es iſt deutſches Volkstum, das nach der Erfüllung der kulturhiſtoriſchen Sendung, die ihm in der Erſchließung des ſüdoſteuropäiſchen Feſtland⸗ raumes geſetzt war, erhobenen Hauptes Einlaß in den Verband der deutſchen Nation fordert. Noch iſt ihm der Weg durch Verträge und Drohungen verſtellt, aber der Tag wird kommen, da ihm die⸗ ſer Weg freigegeben wird. Denn er iſt der einzige, der der Staatenwelt im Stromgebiet der Donau neue Ausflicke eröff⸗ Länder, ſo net. Tritt Deutſch⸗Oeſtereich in den Reichsverband der deutſchen füllt ſich der mitteleuropäiſche Raum an der entſchei⸗ denden Stelle und wird der zentrale deutſche Lebensraum mit dem weſt⸗ und ſüüdſlawiſchen Raum organiſch verknüpft.“ ſtreben wandel herbeizuführen trachtete. mit ſeinem nleren, mit ſeinem— 0 erſtarrter Aktpoſen und ſeinem Naive ſo lange treulſch nachzubilden, bis es dem wetterten. Das wäre alſo die großdeutſche Löſung, der wir zu⸗ müßten. Werden noch einmal 60 Jahre vergehen, bis wir Ooyoerbeck und ſein Kreis Zur Jubiläumsausſtellung in Lübeck. Zwel Kunſtausſtellungen ſind in Lübeck aufgebaut worden, die mit beſonderer 700jährigen Jubiläum der reichs⸗ eien Stadt künſtleriſche Dinge behandeln, welche von Lübeck ihren isgang genommen haben. hrend die eime, trotzdem ſie Werke hböherer Qualttät pereinigt, mit ihrem Thema„Lübeckiſche Kunſt außerhalb Lübecks“ doch mehr lokalen Charakter hat, beanſprucht die andere viel mehr allgemeines Intereſſe. Sie iſt Overbel und Kreiſe gewidmet. as hat der Maler Friedrich Overbeck mit Lübeck zu tun? Rein äußerlich, daß er 5 im Jahre 1789 das Licht der Welt er⸗ ckte. Bis El ſeinem 17. Lebensſahr lebte er in Lübeck, dann ſchon verlleß er ſeine Vaterſtadt, um ſie nie wieder zu betreten. Aber dieſe„und erſten Jünglingsjahre haben ſeinen Geiſt doch barge t, daß er, der künſtleriſch nur durchſchnittlich Begabte, ch hohe Ethos ſeiner Kunſt zum Führer einer ganzen Malergeneration werden und noch bei Lebzeiten wie wenige andere Weltrühm erleben konnte. In Wien ſchon, wohin den Jüngling 85 ers Name gelockt hatte, fand ſich der Kreis zuſammen, der wenige 13 Kunſt Aie e te 15 0 11 5 a er K Ur. 1* affen wie dur ren ens⸗ 1 5 Wiener Akademie⸗Betrieb matiſteren und ſeinen hehlen, routinierten Kompo⸗ Erneuerung den jungen Overbeck ebenſo ab, wie reund Franz Pforr oder die als Künſtler weniger engenoſſen Sutter, Wintergerſt und Ludwig Vogel. Sben Oppoſition gegen den Akademledirektor Füger er machten ſie zur Tat was ſchon im Jahre 1803 eſchrieben hatte,„ganz und gar den alten Ma⸗ enders den Alteftern und das eig Rechte und ug' und Geiſte anderen Natur geworden wäre.“ Auf dem Umweg über alt⸗ che Maler kamen ſie endli den alten Italienern, deren höchſte Vollendung ſie in Raffaels Bildern fanden. Im Frühſahr 1810 brachen ſie von Wien auf, um im Süden ihr Ideal zu ſuchen. Bei Rom, in dem kleinen aſdee Kloſter San Iſidoro, ließen ſich Overbeck, Pforr und Vogel nieder, lebten in kloͤſterlicher Zurück⸗ eaen ein frommes, gottgefälliges Leben und molten ihre + Malen nach Rezepten —.— llebſten ekannten S In ſtiller, aber und ſeine Man riedrich Schlegel rn zu folgen, be nen Vilder im Stile eines Perugino oder Raffgel, Die 10 fen g die ee e 5 e Schemattſterun-Klafſizismu Neele gger Golter Uig chſetder Darlbs 5ber Cenftn, * ſie erleben? In der Geſchichte der Völker wiegen Jahrhunderte gar wenig, und Ungeduld bringt keine Früchte zum Reifen. Was zur Zeit der Väter bei Königgrätz anhub zu werden, werden die Enkel vollendet ſehen. Bis dahin muß noch gelten, was Streſe⸗ mamx unlängſt in treffſicherer Formulierung ſagte:„Wir ſind zwar durch die Gewalt der Umſtände zwei Staaten, aber ein Voßk!“ Daß wir auch einmal zu einem Staate uns zuſam⸗ menfinden—„wir heißen Euch hoffen!“ Kurt Fischer Fürſtenabfinoͤung im vergleichswege Ein Ankrag der Deutſchen Volkspartei I Berlin, 3. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach m vorläufigen Scheitern einer reichsgeſetzlichen Regelung der ver⸗ mögensrechtlichen Auseinanderſetzung zwiſchen Fürſten und Ländern liegt es ſowohl im Intereſſe der Fürſten wie der Länder, bei denen die Auseinanderſetzungsfrage noch nicht gelöſt iſt, die Zwiſchen⸗ zeit zu benutzen, um möglichſt im Vergleichswege zu einer Verſtändigung zu kommen, bevor im Reichstag ein neuer Ver⸗ ſuch gemacht wird. In dieſer Linie liegt ein Antrag der Deut⸗ ſchen Volkspartei im preußiſchen Landtag, der die Re⸗ gierung auffordert, ſchleunigſt entſprechende Verhandlungen mit dem Hohenzollernhauſe aufzunehmen. In dem Antrag wird weiter gefordert, daß der Hauptausſchuß über den Gang der Verhand⸗ lungen fortlaufend unterrichtet werden ſoll. Es wird damit ver⸗ mieden, daß auch in Preußen ein ſogenannter Fürſtenausſchuß ein⸗ geſetzt wird, was natürlich keinesfalls im Intereſſe der Sache liegen würde. Es darf angenommen werden, daß die Verhandlungen in Preußen von beiden Seiten nun in Gang kommen, umſomehr, als durch die monatelangen Verhandlungen im Reichstag nun Klar⸗ heit nach allen Seiten hin geſchaffen worden iſt. Auch die Erklärung, die Graf Weſtarp bei der letzten Verhand⸗ lung im Reichstag abgegeen hat, trägt weſentlich zu dieſer Klärung bei. Die Deutſchnationalen bekennnen ſich jetzt zu der Auffaſſung, daß nicht nur das Recht, ſondern auch die Billigkeit und die all⸗ gemeine Notlage des Volkes Berückſichtigung finden ſollen. Hätten ſich die d ſchon früher zu dieſer Auffaſſung bekannt, dann wäre wahrſcheinlich der Ausgang im Reichstag ein anderer geweſen. Für den Reichstag kam dieſes Zugeſtändnis zu ſpät, vielleicht aber wird es die Vergleichsverhandlungen fördern, die nun in Preußen in Gang kommen ſollen. Reine Rote der Botſchaſterkonferenz Nachdem ſich vor einlgen Tagen der„L..“ mit der Stellung der Botſchafterkonferenz gegenüber dem Reichswehretat beſchäftigt hatte, befaßt ſich St. Brice im Pariſer„Journal“ mit dieſer Sache und erklärt, daß die Botſchafterkonferenz vor mehreren Wochen der Reichsregierung eine Note zugeſtellt habe. In dieſer Note ſollen verſchiedene Bedenken des Marſchalls Foch über den deutſchen Reichswehretat zum Ausdruck gekommen ſein. Die Note ſoll ſich im weſentlichen darauf beſchränkt haben,„auf gewiſſe Uebertreibungen im Reichswehretat hinzuweiſen, ohne irgend welche weiteren Fra⸗ gen anzuſchneiden, aus denen Meinungsverſchiedenheiten entſtehen könnten. Wie wir von unterrlchteter Berliner Stelle erfahren, iſt von einer ſolchen Note nichts bekannt. Man erklärt, daß ſich dieſe Mitteilungen auf einen vor längerer Zeit ſtattgefundenen Mei⸗ nungsaustauſch beziehen, der aber zur beiderſeitigen Zufriedenheit erledigt worden iſt. Eigene Stickſtoffgewinnung in Japan »(Spezilolkoabeldienſt der United Preß) Tokio, 3. Juli. Das Handelsminiſterium dementiert die aus Berlin ſtammende Meldung, daß Japan bei den Verhandlungen über den deutſch⸗ſapaniſchen Handelsvertra 7 inſofern ein Tauſchgeſchäft gemacht habe, als es den Antlinfarbenſchutz⸗ zoll gegen Ueberlaſſung des Geheimniſſes des deutſchen M DasMi⸗ niſterium erklärte, daß Japan ſeine Schutzzollpolitik nach wie vor weiter verfolge. Es beſtehe keinerlei Veranlaſſung zur Erwerbung ausländiſcher Stickſtoffgewinnungsverfahren, da Japan im Beſitze eines eigenen Verfahrens ſei, das den europäiſchen Methoden weit überlegen ſei.* * Der Stteit um die Chorzow. Nach dem Haager Schiedsſpruch, der die unberechtigte polnkſche ele der ehe⸗ mals deutſchen Stickſtoffwerke in Chorzow(Oberſchleſien) feſtſtellte, hat, wie wit mitteilten, die deutſche Regierung in einer Note die Her⸗ ausgabe der Chorzow⸗Werke und Schadenerſatz verlangt. Es iſt überaus bezeichnend, daß die polniſche Preſſe, ſoweit ſie bisher zu dieſer Note Stellung nimmt, erklärt, die geſamte Chorzow⸗ Frage müſſe ſchiedsgerichtlich durch die gemiſchte Kommiſſion in Paris geklärt werden. 8 die Koch, Schick, Thorwaldſens vor allem, im Grunde dasſelbe wie die Lukasbrüder, aber ihr Weg war ein anderer. Erſt allmählich fand eine Annäherung ſtatt und der Schimpfname wurde Ehrenname. No nennen wir die ganze Bewegung jener neuen religiöſen Malerei, die von San Jſodoro ausging, die Kunſt der Nazarener. Wie ſtark die moraliſche Kraft der Lukasbrüder geweſen ſein muß, können wolr daraus ſchließen, daß in jenem für die deutſche aen Laen ſo ungeheuer wichtigen zweiten Jahrzehnt des vori⸗ gen Jahrhunderts kaum einer der vielen deutſchen Maler, die damals nach Rom kamen, es verſäumt hat, in enge Beziehung zu der Bruderſchaft zu treten. Im Jahre 1811 war Peter von Cor⸗ nelius nach Rom gekommen und war an der Bruderſchaft ge⸗ worden. Bis er im Jahre 1819 nach München berufen wurde, blieb er einer der hervorragendſten Künſtler dieſes Kreiſes. Ihm wie dem geiſtigen Führer Overbeck ſchloß ſich Wilhelm von Scha⸗ dow an, der ſeit 1810 in Rom lebte. Johann Scheffer von Leonhards⸗ hoff, der 1812 nach Italien kam, lebte von 1814 bis 1821 in engſter Verbindung mit den Lukasbrüdern. 1816 empfing Overbeck ſeinen norddeutſchen Landsmann Theodor Rehbenitz mit offenen Armen als„längſt erwarteten Bruder“. Philipp Veit arbeitete zuſammen mit Cornelius und Overbeck an den Fresken der Caſa Bartholdy, der Villa Maſſimi und des Vatikans. 1818 wurde Schnorr von Carolsfeld Lukasbruder. Und auch ſchon im 3. Jahrzehnt wirkte Overbeck, der Getreueſte der Getreuen weiter als geiſtiges Haupt der von wirklicher innerer Frömmigkeit beſeelten Maſergilde und als Anreger für Viele, die nach Rom kamen, um durch das Er⸗ lebnis aen cher Kunſt zu neuer religiöſer Geſtaltung zu gelangen. Die in Baden ſo bekannte Marid Ellenrieder hat 1822 bis 1824 in enger Zuſammenarbeit mit Overbeck die entſcheidenden 9 0 für ihr Leben erhalten Joſef von Führich und Eduard von e haben wichtige Jahre ihres Lebens unter Overbecks Ein⸗ 45 geſtanden: Führich als 2 ſehrcdeg Steinle von ſeinem 18. bis 4. Lebensſahre. So könnten noch vlele andere Künſtler genannt werden, deren Namen wir heute ſchätzen, die alle irgendwie der Kunſt der Nazarener verpflichtet ſind oder direkt zur Lukasbruderſchaft gehört haben. Alle dieſe Künſtler ſind in der Lübecker Ausſtellung mit Haupt⸗ werken vertreten. Durchwandelt man die ſchönen, intimen Rä me des Behnhauſes jenes Patrizierhauſes vom Ende des 18. Jahr⸗ hunderts, das die Stadt vor einigen Jahren für Ausſtellungs⸗ und Muſeumszwecke erworben hat,* erhält man einen guten Ueberblick über das Werden und Weſen der ganzen nazareniſchen Bewegung. Alls etwas N altertümelnden Anfängen ar⸗ belten ſich die älteſten erſten Lukasbrüder heraus zu italle⸗ niſcher 3 rhelt. Von romantiſch, gotiſierenden Formen, die ſich 15 zum m Letzte Meldͤungen Heidelberger Chronik 5 Kr. Heidelberg, 3. Juli.(Eigener Bericht.) Auf der Philo⸗ ſophenhöhe begann heute früh 9 Uhr der VBerbandstag badi⸗ ſcher Staatspolizeibeamten. Für den verhinderten In⸗ nenminiſter war Miniſterialrat Dr. Barck erſchienen, ferner Poli⸗ zeioberſt Blankenhorn⸗Karlsruhe, die Polizeidirektoren Bader⸗ Mannheim und Athenſtaedt⸗Heidelberg, die Abg. Haas⸗Mann⸗ heim für die volksparteiliche, Dr. Schmidthenner für die deutſch⸗ nationale, Hofheinz für die⸗demokratiſche, Weißmann für die ſozial⸗ demokratiſche Landtagsfraktion und Hartmann für das Zentrum. Der Polizeibeamtenb war durch Oberregierungsrat Heymann⸗ München vertreten. Nach den üblichen Begrüßungsanſprüchen er⸗ ſtattete der Verbandsvorfitzende Schwarzwälder⸗Mannheim den Ge⸗ ſchäftsbericht. Ueber den Verlauf der Tagung werden wir noch be⸗ richten.— Zum Süddeutſchen Nachrichtentag haben ſich geſtern und heute über 1000 Gäſte eingefunden. Im Mittelpunkt der Tagung ſteht am morgigen Sonntag eine Gedenkfeier im Schloßhof. Franzöſiſche Wachtpoſtenmelhoden — faiſerslautern, 3. Juli. Auf dem franzöſiſchen Schießplatz bel Kaiſerslautern wurde ein öſterreichiſcher Kriegsinvalide von zwei franzöſiſchen Poſten durch Gewehrſchüſſe lebens⸗ gefährlich verletzt. Der mittelloſe Kriegsinvalide ſammelte auf dem Schießplatz Geſchoſſe, um ſich damit den Unterhalt für die nächſten Tage zu verſchaffen. Das Sammeln von Geſchoſſen durch die Bevölkerung auf den franzöſiſchen Schießplätzen iſt verboten. An⸗ ſtatt jedoch den Kriegsinvaliden zu verhaften, ſchoſſen ihn die fran⸗ zöſiſchen Militärpoſten ohne vorherigen Anruf aus einer Entfernung von 10 Meter nieder, obwohl es zur Zeit des Vorfalles, gegen 9 Uhr abends, noch vollſtändig hell war und obwohl der Mann keinerlei Anſtalten zur Flucht machte. Die Wirkung der aus allernächſter Nähe abgegebenen Schüſſe, die ins Geſicht, durch den Bruſtkorb und durch Oberſchenkel und Kniegelenk gingen, war entſetzlich. Wenn der Schwerverletzte am Leben erhalten werden ſoll, muß ihm das Bein abgenommen werden. Unfall eines Reichstagsabgeordneten JBerlin, 3. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der demokratiſche Reichstagsabg. Schurig wurde geſtern beim Ueber⸗ ſchreiten des Potsdamer Platzes von einer Straßenbahn überfahren und ſchwer verletzt und liegt jetzt mit doppeltem Schädelbruch darnieder. Die Aerzte ſind nicht ohne Beſorgnis, da bei derartigen Kopfverletzungen mit dem Schlimmſten gerechnet werden muß. BVerhaftung eines Mörders ⸗J Berlin, 3. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute vormittag wurde auf einem Berliner Poſtamt der Mörder des Juweliers Schelmann aus Stettin verhaftet. 30 Jahre alter Arbeitsloſer. Er üferfiel am 25. Juni d. Is. den Juwelier in ſeinem Laden, erſchoß und beraubte ihn. Wolkenbrüche im Rieſengebirge =Berſin, 3. Juli. B. Z. aus Hirſchberg meldet, ſind geſtern abend auf das Rieſen⸗ gebirge zwei ſchwere Wolkenbrüche niedergegangen, ſo daß die geſamten niedergegangenen Waſſer reſtlos zu Tal ſchoſſen. Am Krummhübel gleichen weite Strecken einem Trümmerfeld. Eine Brücke in der Talzunge am Krummhübel iſt weggeriſſen worden. Es ſieht ſchlimm im ganzen Gebirge aus. Die elektriſche Talbahn am Krummhübel kann vorläufig nicht verkehren. In; Giersdorf ſind zwei Häuſer niedergeriſſen, in Hermsdorf unterm Kynaſt zwei Brücken zerſtört worden. 5 Menſchen ſind ertrunkem, Zum Flugzeugunglück bei Roßhaupt — Berlin, 3. Juli. Wie bereits kurz gemeldet, iſt am geſtri⸗ gen Freitag ein Flugzeug der franzöſiſchen Geſellſchaft „Eidna“, die den Flugverkehr nach Rumänien aufrechterhält, bei dem Dorfe Roßhaupt in Böhmen verunglückt. Wie wir erfahren, handelt es ſich nicht um eine fahrplanmäßige Maſchine, ſondern um ein Sonderflugzeug. Bei der Notlandung ging das Flugzeug in Trümmer. Der Pilot Peroty, die Paſſagiere ohn Dabſon, Frau Emilie aus Philadelphia, ein gewiſſer Bartoff aus Lenin⸗ grad und ein Kaufmann Conteau aus Belgien ſowie der Monteur wurden getötet. 7 8 VVF Coue 7 — Metz, 3. Juli. Nach einem Telegramm aus Naney iſt geſtern Dr. Coue im Alter von 69 Jahren geſtorben. Coue iſt durch ſeine Heilungen durch Autoſuggeſtion bebannt geworden. Er wurde am 26. Februar 1857 in Troyes geboren; ſein Vater war Eiſen⸗ bahnbeamter. Er begann in Rogent das Studium der Philoſophie und Literatur, wandte ſich dann aber der Chemie zu und wurde durch den Zwang zum Broterwerb Apotheker. Im Alter von 28 Jahren Padch er Naney über, wo er mit dem Pfychologen Liebauld in Verbindung trat. Er gründete dort die ſogenannte neue Schule der Pfychologie. Die Hauptwerke Coues ſind:„Die Selbſtbemeiſterung durch bewußte Autoſuggeſtion“,„Was ich tat“,„Was ich ſage. in ihren herben Umriſſen, in ihrer ſcharfen, harten Zeichnung in be⸗ Gdge zu der den charakterloſen Aller⸗ weltskunſt der Akademie ſtellen, finden ſie ſich ſehr bald zu der durch⸗ ſichtigen italjeniſchen Kompoſttion. Aber ſchon in den kräftigen. immer von jugendlicher Leidenſchaft und von asketiſchem Reinlich⸗ keitsbedürfnis getragenen Anfängen liegt der Keim zum ſiechen Ende. Overbeck allein hat bis zu ſeinem Tode im Jahre 1869 ſein hohes künſtleriſches Ethos beihehalten, das ſeine Bilder von denen der übrigen Künſtler unterſcheidet. Cornelius perläßt ſchon bald nach ſeiner Ueberſiedlung nach München den Gedankenkreis der Naza⸗ vener. Ebenſo ſucht Schnorr von Carolsfeld in München in an⸗ deren Stoffkreiſen die Themen ſeiner groß komponierten Bilder. Wenn er aber wie in ſeiner Bilderbibel noch einmal auf religiöſe Stoffe zutückgreift, iſt das innere Feuer der jugendlichen Ueber⸗ zeugung erloſchen und kalte, gleichgültige Bilder entſtehen. Führich und Steinle verlierren nur zu bald den herben Ernſt ihrer frühen Arbeiten. Mehr lyriſch⸗idylliſche Legenden ſind es, die ihr Stift umd Pinſel geſchaffen hat. Veit ſchließlich entfernt ſich immer mehr von der harten, ſtichklaren Malweiſe der romaniſchen Jahre und kommt, dem Zeitgeſchmack folgend zu einer Weichheit der Malweiſe wie der ſeeliſchen Stimmung, von der es nicht mehr weit iſt zu dem ſüßlichen Devotionalien, mit denen geſchickte Macher mit Hilfe des Oeldrucks im dralſſg Jahrhundert die reine wirklich innerlich er⸗ fühlte und moraliſch begründete Kunſt der eigentlichen Nazarener diskredierten. Ihre Miſſion haben die Lukasbrüder aber doch er⸗ füllt. Sie haben— ähnlich wie die Romantiker in Deutſchland— in Rom den Kampf aufgenommen gegen den pſeudo⸗klaſſiziſchen Kunſtbetrieb routinierter Akademiker und haben den Sieg davon getragen. Durch ihre Beſtrebungen iſt das künſtleriſche Gefühl wieder geſchärft, das künſtleriſche Gewiſſen geweckt worden. So war ihre Tat in aller erſter Linie eine moraliſche, ethiſche. E. Strübing. Platen-Ausſtellung in Ansbach. Die erſte Platen⸗Aus⸗ ſtellung wird anläßlich der Tagung der Platen Geſellſchaft am 28. und 29. Auguſt in Ansbach eröffnet werden. Dr. Eduard Rühl, der Organiſator der Sammlungen des in Erlangen wiedererſtan⸗ denen Platenhäuschens, wird auch dieſe Ausſtellung leiten Die Stadt Ansbach hat dafür den Saal der Städtiſchen Halle zur Verfügung geſtellt. Die Ausſtellung, die den Titel„Platen und ſein Kreis“ trägt, wird in zahlreichen Zeugniſſen, wie Handſchriften, Briefen, Bildern und Gegenſtänden aus dem Alltagsleben des Dichters ein möglichſt abgerundetes Bild von ſeinem Loben, ſeinem Werk und —— ſeiner Wirkung auf Mit⸗ und Nachwelt ergeben, Der Täter iſt ein (Von unſerem Berliner Büro.) Wie die 7 7 * * Samskfag, den 3. Juli 1926 3. Selte. Nr. 302 Mannheim am wochenende Starke Zunahme der verkehrsunfälle— Baloige Neuerſcheinungen im Straßenbild: öle Kleinkraſt⸗ und Ein ⸗ mann⸗droſchke— Miniſter Remmele äußert ſich zu der mimiſteriellen beroronung, die am dienstag beinahe den Abbruch der Bürgerau Der verkehr hat in Mannheim im Vergleich zum Vorſahre raſend zugenommen Dieſe wichtige Feſtſtellung iſt der Wiedergabe einer Unterredun voranzuſtellen, die wir mit Poltzeidirettor Dr. Bader und Re⸗ Lafo ntaine hatten. Worauf iſt dieſes überraſchend ee Anſchwellen des Verkehrs zurückzuführen? Neben der Beſ⸗ erung der allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe auf den Ueber⸗ vieler Beſitzer von Pferdefuhrwerken zum Autobetrieb. In 0 Hauptſache handelt es ſich um Möbelſpediteure und Klein⸗ — werbetreibende. Aber auch die Geſchäftsreiſenden gehen immer ehr dazu über, ihre Reiſen im Auto zu unternehmen. Es iſt klar, 5 die Bearbeitung der Kundſchaft viel intenſiver geſtaltet werden — 8 wenn man ſich durch die Anſchaffung eines Autos von der iſenbahn unabhängig macht. Außerdem hat die Benützung des ahrrades dermaßen zugenommen, daß es in Mannheim nur wenige Arbeiter gibt, die nicht im Beſitze eines Rades find. Bei der —0 Zunahme des Verkehrs iſt die Zunahme der Unfälle egreiflich. Die ſtatiſtiſchen Feſtſtellungen haben folgende Zahlen Aeben, Januar 43 Unfälle(gegen 22 i..), Februar 51(45), 17 83(43). April 110(66), Mai 107(106). Zweifellos iſt das ſchlechte Wetter ſchuld daran, daß im Mai die Zahl der Unfälle An e iß tritt im Radfahrverkehr günſtigem Wetter eine Stockung ein. a 5 Hauſe und benützt die Straßenbahn. 0 liegen über den Fahrzeugverkehr vor? Junächſt etwas erfreuliches. Die Fahrzeuglenker ſind im eigenſten Intereſſe bemüht, die Ve ein⸗ zuhalten. Leider bilden die Laſtkra ftwagen mit Anhänger eine unrühmliche Ausnahme. Die Straßenkreuzungen werden viel zu raſch genommen. Viele Unfälle ſind auf dieſen Unfug zurück⸗ zuführen. Die er w achſe nen Radfahrer ſind ebenfalls be⸗ müht, die verkehrspolizeilichen Vorſchriften nicht zu überſchreiten. Ganz ſchlimm iſt das Verhalten der Halbwüchſigen, die ſich 550 Unſitte nicht abgewöhnen können, mit bndalicher Schnellig⸗ —— um die Ecke zu ſauſen. Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn ſich delz agemut und das Temperament der Jugend in anderer Wele etätigen würde. Die jungen Leute vergeſſen ganz, daß ſie nicht ihren eigenen Korpus gefährden, ſondern auch die geſunden — 12 der Paſſanten. In letzter Zeit geſellt ſich zu dem Unfug s zu ſchnellen Um die Ecke⸗Fahrens der„Sport“, die Kraftfahrzeuge 1 überholen. In dieſen Fällen wird ſelbſtverſtändlich von der olizei energiſch eingegriffen. Polizeidirektor Dr. Bader hatte — einiger Zeit Gelegenheit, die Verkehrsverhältniſſe auf einer ienſtreiſe in Rotterdam, Amſterdam und Haag zu ſtudieren. Holland hat einen ungeheuren Rad ahrer⸗ verkehr. Aber dieſer Verkehr wickelt ſich trotz ſeines baenge völlig reibungslos ab, weil ſehr gewandt und rft chtig gefahren wird. Jeder Radfahrer gibt Zeichen. Man kann tSeichengebung auch im Mannheimer Straßenverkehr be⸗ b en, aber noch viel zu wenig. In dieſer Beziehung haben die — Aver noch viel zu lernen. Was das zu raſche Fahren anbe⸗ geflhrie wird vor allem außer Acht gelaſſen, daß die dadurch herbei⸗ nicht rten Unglücksfälle ſehr ſchwerer Natur ſein können. Es bleibt immer nur bei einem Schlüſſelbein⸗ oder Armbruch. wür 5 77 Erleichterung des Verkehrs ogen, den Laſtkraftwagen⸗ u. Zugmaſchinen⸗ 1nb ie der Friedrichsbrücke dee 5 Jungb uſchbrücke zu leiten. Zu dieſer Maßnahme —— rwägung führen, daß die Laſtkraftwagen in der dofft 2 t eine Gefährdung des Verkehrs bedeuten. Man deaſt aß durch die Umleitung über die Jungbuſchbrücke die Laſt⸗ aftwagen mit Anhänger und Zugmaſchinen aus der Innenſtadt möglichſt verſchwinden. Es iſt ferner beabſichtigt, zur Kontrolle der Fahrgeſchwindigkeit der Laſtkraftwagen Stich⸗ proben vorzunehmen. Bei Kraftfahrzeugen von mehr als 5,5 Tonnen Heſamtgewicht beträgt die höchſt zuläſſige Fahrgeſchwindigkeit bei zollgummibereifung 25 Kilometer, bei Kraftfahrzeugen mit An⸗ angern 16 Kilometer in der Stunde in geſchloſſenen Ortsteilen. be 5 hat in Mannheim nicht den Eindruck, daß dieſe Höchſtgeſchwin⸗ 0 nicht überſchritten wird. So kann man oft in der Kunſtſtraße 5 achten, daß die ſchweren Möbelwagen mit Anhänger nur ſo en Hanſen, Als dieſe Fahrzeuge noch mit Pferden fortbewegt wur⸗ 8 Neched es recht langſam. Jetzt erbeben die Häuſer in ihrem lie 5 feſten, wenn ein Laſtkraftwagen mit Anhänger vorbeifährt. Es auf der Hand, daß die Häuſer durch den modernen Fuhrwerks⸗ rkehr viel mehr als früher leiden und daß ſich infolgedeſſen die Reparaturen häufen, Wer vergütet d i em H die Koſten? Niemand. güte ausbeſitzer und Mieter 1 7 Verhalten der Fußgänger hat ſich gebeſſert iſt trotzdem noch vielfach zu beobachte„daß di⸗ ˖ die Zeichen der Verkehrsbeamten nicht———5 e eee 8 einung, daß dieſe Zeichen nur für die Fahrzeuge gegeben wer⸗ en. Es wurde ſchon kürzlich in der Preſſe gerügt, daß die Kin⸗ NReue Mannheimer Zeitung(Adend ⸗Ausgabe) sſchußſitzung veranlaßt hälte der in geſchloſſenen Kolonnen nicht richtig über die Straße geführt werden. Der Verkehr wird für Minuten vollſtändig abgeriegelt, wenn die Kinder im Gänſemarſch dem gegenüberliegen⸗ den Gehweg zuſtreben. Eine derartige Kolonne nimmt am beſten die Front zum Straßendamm und geht dann in Gruppen auf die andere Seite. Es iſt zu befürchten, daß eines Tages ein größeres Unglück paſſiert, wenn dieſe Verkehrsvorſchrift nicht mehr beachtet wird. Es iſt ſehr zu begrüßen, daß die Stadtverwaltung die von der Rheinluſt zur Rheinbrücke führende Rampe verbreitern läßt. Der Verkehr von und zur Brücke erfährt dadurch eine weſentliche Erleichterung. Bei dieſer Gelegenheit ſei erwähnt, daß ſich die Polizeidirektion mit allem Nachdruck für eine V erbeſſe⸗ rung der Verkehrsverhältniſſe auf der Rhein⸗ brücke eingeſetzt hat. Ein umfangreicher Bericht iſt an das Mi⸗ niſterium des Innern abgegangen. Eine beträchtliche Verkehrs⸗ erleichterung iſt ferner die fortſchreſtende Aſphaltie⸗ rung der Innenſtadt, weil dadurch der Verkehr ſich mehr auf die einzelnen Straßen verteilt. Die Anwohner der Kunſtſtraße wiſſen ein Lied davon zu ſingen, was es heißt, an einer derartigen aſphaltierten Hauptſtraße zu wohnen. Die Auto⸗ und Radfahrer bevorzugen begreiflicherweiſe die Aſphaltſtraßen. Baldiges Erſcheinen der Kleinkraftdroſchke im Straßenbild Es iſt zu erwarten, daß die öffentlichen Pferdedroſch⸗ kenin abſehbarer Zeit ganzaus dem Straßenbild berſchwin'den. Ueber die Hälfte der Droſchkenkutſcher iſt bei der Polizeidirektion zur Führung von Kleinkraftdroſchken vorgeſehen. In einigen Wochen werden 20 Klei nkraft⸗ droſchken und 10 Einmann⸗Kraftdroſchken hier zuge⸗ laſſen. Die Kleinkraftdroſchke kann zwei Erwachſene und ein Kind befördern. Der Tarif wird ſehr billig ſein. Bei der Einmann⸗ Droſchke ſtellt ſich der Fahrtkilometer auf etwa 25 Pfg. Durch die Erhöhung der Zahl der öffentlichen Droſchkem wird eine Ver⸗ mehrung der öffentlichen Halteplätze um etwa ſechs notwendig. Die Fahrradbewachungsſtellen er⸗ fahren erfreulicherweiſe ebenfalls eine Zunahme. Zu wünſchen bleibt die dringend notwendige Schaffung einer derartigen Stelle im Hauptpoſtamt. Ein weiterer Wunſch iſt, daß das nächt⸗ liche Signalgeben der Autos mehr eingeſchränkt wird. Es iſt nicht nötig, daß die Hupe zu ſtark und zu oft ertönt. Der Wegfallder Auspuffklappe beiden Autos macht ſich ſehr angenehm bemerkbar. Die Polizeidirektion wird ſich in großem Umfange an der Polizeiausſtellung Berlin 1926 betei⸗ ligen. In Betracht kommen insbeſondere Modelle über die allge⸗ meine Verkehrsregelung in Mannheim, über die Ausgeſtaltung des Tatterſallplatzes, die polizeiliche Regelung des Betriebs auf dem Flugplatz und im Hafengebiet. Die Landespoligeiordnung iſt fer⸗ tiggeſtellt. Infolgedeſſen kann nunmehr die Bearbeitung der Mannheimer Straßenpolizeiordnuung in Angriff ge⸗ nommen werden. Die Unterredung ſchloß mit der Verſicherung, daß die Polizei⸗ direktion die Unterſtützung, die ihr bei der Verbeſſeruna der Mann⸗ heimer Verkehrsverhältniſſe durch Verkehrswacht und Preſſe gewährt wird, dankbar anerkennt. ** Eine Aeußerung des Miniſters Remmele über die miniſterſelle Entſchließung, die im Bürgerausſchuß den Enkrüſtungsſturm enkfachte Der durch die miniſterjelle Entſchließung hervorgerufene Zwi⸗ ſchenfall in der Bürgerausſchußſitzung am Dienstag hat begreiflicher⸗ weiſe großes Aufſehen erregt. Einen Einblick in die Vorgänge. die zu dem miniſteriellen Eingreifen führten, gewährt eine Berichtigung, die Miniſter Remmele dem„Neuen Mannheimer Volksblatt“ zu⸗ gehen ließ weil er von dem Organ des bhieſigen Zentrums für die miniſterielle„Maulkorbverordnung“ verantwortlich gemacht worden war. Miniſter Remmele ſtellt feſt, daß er den bisherigen Ab⸗ ſtimmungsmodus des Mannheimer Bürgeraus⸗ ſchuſſes nicht beanſtandet habe. Vielmehr hat unterm 19. Juni der zuſtändige Referent für Gemeindeange⸗ legenheiten des Miniſteriums des Innern„auf An⸗ frage dem Herrn Oberbürgermeiſter von Mannheim gegenüber beſtä⸗ tigt“, daß unter dem 21. Oktober 1925 aufarund eines Einzel⸗Vorgan⸗ ges und einer an das Miniſterium geſtellten Anfrage von Miniſter Remmele die Auffaſſung vertreten worden iſt, es könne nach dem klaren Wortlaut des Geſetzes der Bürgerausſchuß aus ſeiner Mitte hervorgehende Aenderüngsanträge zu geweinderätlichen Vorlagen nicht ohne weiteres ſeiner Beſchlußfaſſung zu Grunde legen. In dem genannten Erlaß iſt, ſo führt Miniſter Remmele weiter aus, auch der Weg angewieſen, wie Abänderungsanträge zum Ziel ge⸗ führt werden können. Der Gemeinderat habe Abänderungsanträge erſt ſich zu eigen zu machen, ehe ein vollgültiger Gemeindeverſamm⸗ lungsbeſchluß zu Stande kommen könne. Der Vorſtand des Ba⸗ diſchen Städteverbandes, welcher vor Bekanmtaabe dieſer Rechts⸗Auffaſſung um ſeine Meinuna gefragt wurde. hat mit Schrei⸗ ben vom 30. September 1925 dieſe Rechts⸗Auffaſſung vollinbaltlich ebilliat. Solange es in Baden einen Bürgerausſchuß gibt, beſteht dieſe Rechtslage. Allerdings iſt es richtia, daß nach den Geſchäfts⸗ ordnungen verſchiedener Gemeindeverwaltun⸗ gen dieſer Fall ſo geregelt war, daß über Abänderunasanträge zu⸗ nächſt der Bürgerausſchuß insgeſamt abſtimmte. Um einen ſo zu Stande gekommenen Beſchluß zur Rechtsgültigkeit zu verhelfen. ent⸗ ſchied ſich dann anſchließend der Stadtrat darüber, ob er dieſem Be⸗ ſchluß beitrete oder ihn ablehnen wolle. Dieſe Frage war zu allen Zeiten umſtritten, weshalb auch das Miniſterium nur dann zu ihr Stellung nahm, wenn es ſich in einem GEinzelfalle darum handelte, ein Rechtsgutachten abzugeben. Es bandelt ſich ſo⸗ mit nicht um eine von dem ſozialdemokratiſchen Innenminiſter ge⸗ ſchaffene Sachlage, ſondern um eine durch den Landtaageſchaf⸗ fene Rechts⸗Grundlage, worüber Gündert auf Seite 235 ſeines Kommentars(3. vermehrte Auflage) ſagt: es ſtehe nach dem klaren Wortlaut des Geſetzes dem Bürgerausſchuß keine ſelb⸗ ſtändiges Beſchlußrecht in einer Gemeindeangelegenheit in dem Sinne zu. daß der Bürgerausſchuß etwa von ſich aus in eigener Stellungnahme über einen Gemeinderatsbeſchluß aufgerufen zu ſein. Gemeindeangelegenheiten vor ſein Forum ziehe und über ſie be⸗ ſchließe. Im Kommentar zum alten Badiſchen Gemeinderecht von Dr. Ernſt Walz heißt es, die Tätigkeit des Bürgerausſchuſſes hat ſich auf eine bloße Meinungsäußerung zu beſchränken Daraus, daß der Bürgerausſchuß im Wege des mitlatip⸗Begehrens mit einer Angelegenheit befaßt wurde. darf insbeſondere nicht gefol⸗ gert werden, daß die weitere Behandlung nun der Zuſtändiakeit die⸗ ſes Kollegiums unterſtellt ſei. Ebenſowenig wäre es zuläſſig anzu⸗ nehmen, daß der Beſchluß des Bürgerausſchuſſes rechtlich bindend ſei und der§ 62 der alten Gemeindeordnung. der die Befuaniſſe, des Bürgerausſchuſſes regelt, ſpricht ausdrücklich davon, daß die Stadt⸗ verordneten auf den Gemeinderat einen rechtlich bindenden Zwang nicht ausüben können. Die Stadtverordneten von Mannheim brauchen ſich alſo nicht unter das Kuratell des Innen⸗ miniſteriums zu ſtellen. Miniſter Remmele ſpricht dann ſeine außerordentliche Verwun⸗ deruna darüber aus, daß Dr. Jeſelſohn geſagt haben ſoll, man tue gut aufzuſtehen und nach Hauſe zu gehen. Er müſſe gengu wiſſen, daß dieſe Rechtsfrage ſchon in der Vorkriegszeit gelegentlich auch im Mannheimer Bürgerausſchuß eine Rolle ſpielte. habe doch ſeder Gemeindevorſtand die Gemeindeordnung zur Hand und ſogar einen Kommentar dazu, um ſich darüber klar zu werden, was im badiſchen Lande rechtens iſt. Oder ſollte, ſo ſchließt Miniſter Remmele, wohl wieder einmal die Gelegenheit wahrgenommen wer⸗ den, den Innenminiſter einem verehrlichen Publikum als Scheufal hinzuſtellen? 5 Das intereſſanteſte in der miniſteriellen Aeußerung iſt die Feſt⸗ ſtellung, daß das miniſterielle Schreiben, das in der Büraerausſchuß⸗ ſitzung die Entrüſtung hervorrief, durch eine Anfrage des Oberbürger⸗ meiſters Dr. Kutzer veranlaßt worden iſt. Das Miniſterium hätte ſicherlich auch zukünftig ein Auge zugedrückt, wenn die Geſchäftsord⸗ nung vom Vorſitzenden des Bürgerausſchuſſes in der bisberigen Art und Weiſe gehandhabt worden wäre. Zweifellos haben die vielen Abänderunasanträge, die in der Voranſchlagsberatung geſtellt wur⸗ den, dazu beizutragen, daß der Stein ins Rollen kam. Aber er wäre ſicherlich noch aufzuhalten geweſen, wenn Dr. Kutzer zu den Freun⸗ den der Stadtvertretung in der heutigen Form gehörte. Er hat ja oft genua ſchon betont, daß ihm das baneriſche oder preußiſche Muſter lieber wäre. Am Bürgerausſchuß wird es nunmehr liegen, dafür zu ſorgen, daß die Gemeindeordynna einer entſprechenden Reviſion un⸗ ferzogen 9 5 Zu 8 bloßen Ja⸗ und Neinſagemaſchine darf er ich nicht degradieren laſſen. ee ee Richard Schönfelder. 1 Rommunale Chronik Skadkrat Ludwigshafen 5 * Ledwigshafen, 2. Juli. In der heutigen Stadtratsſitzun lag ein Antrag des Bezirksarbeitgeberverbandes für das Bauge⸗ werbe und des Gewerbevereins Ludwigshafen vor, die Unkoſten⸗ zuſchläge zu den Handwerkerlöhnen bei Taglohn⸗ arbeiten entſprechend zu erhöhen. Die Mehrausgaben be⸗ tragen etwa 15—17 000 Mark. Der Antrag löſte eine größere De⸗ batte aus, in der beſonders die Vertreter der Handwerks ſogenannte Durchſchnittsſätze wünſchten. Von anderer Seite wurden die Mann⸗ heimer Sätze empfohlen, die ſchließlich auch angenommen wurden. trittserklärungen hat der Stadtrat nichts einzuwenden. Königsbilder im Stkadtraksſaal Im Stadtrat Hof machte der Referent für die Renovierung des Stadtratsſitzungsſaales den Vorſchlag, daß die Königsbilder wie⸗ der im Saal aufgehängt werden ſollen und zwar nicht aus politi⸗ ſchen Gründen, ſendern weil ſie einen hiſtoriſchen und künſtleriſchen Wert darſtellen. Die Sozialdemokraten proteſtierten gegen ieſe Ahſicht entſchieden, in der ſie eine politiſch⸗monarchiſtiſche Demon⸗ ſtration und eine Verletzung der Gefühle der republikaniſchen Lin⸗ ken erblickten, die nicht ohne Folgen bleiben könne. Da aber der Antrag trotzdem angenommen wurde, verließen die Sozialdemokra⸗ ten nach Abgabe einer neuerlichen Verwahrung den Sitzungsſaal. Theater und Muſik württembergiſche Landesſheater. Nochdem in der vorigen oche der zu Webers 100. Todestag Weberzyklus, der faſt ſämtliche Opern des Meiſters brachte, zu Ende kam, hat man für den Schluß der Spielzeit neben der immet zugkräftigen, aus guter Wiener Traditionſtammenden Zelleroperette„Der Vogelhändler, die Erſtaufführung des„Duell am Lido“ unferes von Berlin in⸗⸗ kugurierten offiziellen deutſchen Komödiendichters Hans J. Reh⸗ fif ch gebracht. Wer vor einem halben Jahr Rehfiſchs„Nickel und die 36 Gerechten“ in Karlsruhe geſehen hat, wird erſchreckend inne, daß das„Duell“ um ein gutes Stück weiter auf der ſchiefen Ebene zum Variete hin gerutſcht iſt. Dabei entbehrt es nicht der feuille⸗ toniſtiſchen Grazie, die ein ſo viel beleſener Mann wie Rehfiſch unmer meiſterlich handhabt. Hochſtapler von europäiſchem Rang, ein Chineſe, der Keyſerlings Tagebuch auswendig kann und die „Welt als Wille und Vorſtellung“ dann zitlert, wo Schwerinduſtri⸗ 5 und Reporter zum Nachtanz in die Bar ſteigen, daß iſt daz ublikum, das ſich international im Bellevue⸗Palace⸗Hotel am Lido die ic⸗philoſophiſch betätigt Von Komödie und Charctkteren nicht Ve pur, nur erleſene Zitate bilden den Stoff zur Handlung. Verſchnörkelt und verſchnitten haken die gegenſeitigen Verhältniſſe über inder. bis im Dröhnen des Siroceg ſchließlich adriatiſche Nacht 5 r die Szene fällt. Unſere Schauſpieler kamen dieſem ſymboliſchen denödienſtil nicht recht bei, ſo daß die beſten Leiſtungen noch in nlehnung an Wedekindſche Forderüngen erzielt wurden. Der Bet⸗ fall war ebenſo ſpitzig wie zärtlich. Dr. E. Müller. eskädiiſche Kammerſänger!“ Der Magiſtrat der Landes⸗ bauplſtadt Oldenburg hat drei Miigliedern der Oper des Lan⸗ estheaters die Dienſtbezeichnung„Städtiſcher Kamerſänger“ ver⸗ liehen. Dieſe Maßnahme erſcheint umſo grotesker, da die Titel ge⸗ rade in dem Augenblick verliehnn werden, wo das Dienſtverhältnis Sbabetr. Sänger durch Nichtwiederanſtellung gelöſt wird! Der childbürgerſtreſch des Magiſtrats wird noch ein Nachſpiel heöen. Cuchdem die Staatsregierung die Verleihung abgelehnt hatte, iſt die tadt von ſich aus eigenmächtig vorgegangen, obgleich der Staat zum mindeſten in gleichem Maße aen Theater intereſſiert iſt, zumal 2 für die Aufführungen der Oper das Londesorcheſter koſtenlos zur erfügung ſtellt. Hg. Theaterrundſchau. Das Landestheater Braun wei erwarb zur Uraufführung für die nächſte Spielzeit die 9 König Porus von G. F. Händel(in der Neubearbeitung von Profeſſor Hans Dütſ ke⸗Berlin) und die zweiaktige Ballettoper„Das Echo von Wilhelmstal“ von Franz Mikor e h.— Gunnar Gragrud, burger Oper, iſt als Siegmund und Parſifal für die nächſt⸗ jährigen Bühnen⸗Feſtſpiele in Bayreuth in Ausſicht genommen. — Emanuel von Bodmans Tragödie„Der Ring mit dem Karfunkelſtein“ wurde vom Stadttheater in Freiburg zur Uraufführung erworben und wird anfangs der nächſten Spielzeit inſzeniert werden.— Ddas Oldenburger Landesthegter iſt nunmehr für die Spielzeit 1926/27 geſichert. Der Landtag hat bei der 2. Leſung des Etats gegen die Stimmen der Sozicldemokraten und Demokraten den erhöhten Zuſchuß von 100 000/ bewilligt. Das Zentrum, das ſich anfangs dem Theater gegenüber ziemlich ab⸗ lehnend verhielt, ſtimmte mit den Deutſchnationalen und der Volks⸗ partei für den Zuſchuß und damit für die Erhaltung der Oper.— Der Frankfurter Operndirektor Prof EClemens Krauß hat das En ſage⸗ mentsangebot der Wiener Stacgtsoper endgültig abgelehnt. Für ſeinen Entſchluß dürfte die Tatſache, daß 1917 das Internatio⸗ nale Muſikfeſt 15 junge Muſik in Frankfurt ſtattfindet, entſcheidend geweſen ſein. Auf ſeinen Schultern ruht im weſentlichen die Vorbe⸗ reitung der dann zu erwartenden Aufführungen. Kunſt und wiſſenſchaſt Grashofs 100. Geburtstag. Der Verein deutſcher Ingenieure begeht Anfang Juli feierlich den 100. Geburtstag Franz Gras⸗ hofs, des großen Lehrers, Forſchers und Führers des Vereins deutſcher Ingenieure. Grashof wurde am 11. Juli 1826 in Düſſel⸗ dorf geboren und ſtarb am 26. Oktober 1893 in Karlsruhe. Die Techniſche Hochſchule in Karlsruhe wird am 8 Juli in der Hochſchule eine akademiſche Feier zu Ehren Grashofs veranſtalten. rede hält Prof. Dr. Ing. R. Plank⸗Karlsruhe. Am Geburtstage ſelbſt, Sonntag, den 11. Juli, findet am Geburtshauſe Grashofs in Dülſeldorf die Uebergaeb der vom Verein Deutſcher Ingenieure geſtifteten Gedenktafel ſtatt. e Ein deulſcher Profeſſor an der Univerſität Baltimore. Der cußerordentliche Proſeſſor der Chemie an der Univerſität München Dr. Herzfeld wurde zum ordentlichen Profeſſor an der John⸗ i Hopkins⸗Univerſität Baltimore ernannt. 4e Die Reichskunſtwoche durch den Reichskag geſicherk. Der Ge⸗ danke einer Reichskunſtwoche gewinnt allmählich mehr und mehr Naum. Die Veranſtaltung ſoll zum erſten Male im Mai 1927 abge⸗ halten werden. Breite Schichten des Volkes ſollen der Kunſt und dem Künſtler nähergebracht werden. Die jſeweils im Monat Mai zu Kunſtſtädten Deutſchlands ſtattfinden; es ſoll dabei auch möglichſt Deutſchöſterreich Berückſichtigung finden. gemeſſenen Betrag in den Nachtragshaushalt 1926 einzuſetzen. Annahme dieſes Antrogs im Plenum des Reichstags iſt zweiſels⸗ Architekten aus allen Teilen des Reiches Frage der Errichtung des Reichsehrenmals folgende Me ßung einſtünmig angenommen„Der Bundestag deutſcher ekten in Düſſeldorf hat ſich mit der Frage des Reichsehrenmals be. ſchäftigt. Er iſt der Meinung, daß für die Platzfrage in erſter Linie künſtleriſche Momente maßgebend ſein müſſen, für deren Beurtei⸗ lung Maler, Bildhauer und Architekten als die hierzu Berufenen in Frage kommen. Der Bund deutſcher Architekten ſpricht die beſtimmte Erwartung aus, daß neben Vertretern der Malerei und Plaſtik auch der Bund deutſcher Architekten als berufene Organiſation deutſcher Vaukünſtler entſcheidenden Einfluß auf die Platz⸗ und Geſtaltungs⸗ frage des Ehrenmals erhalte.“ Pie Feſt⸗ Muſeum in ben. es Jahrzehntelang gehangen hat. Boiſſerse, die im Jahre 1827 von König Ludwig J erworben wurde. Bei dem Auseinanderſetzungsperfahren mit dem früheren bayeriſchen Königshauſe beanſpruchte dieſes beſtimmte Werke der Muſeen, und unter ihnen war die Anbetung der Könige vom Sippenmeiſter. Sie kauft worden. Kölner Muſeum ſeinen Namen malt, unter einem Baldachin, der Könige küßt knieend dem Chriſtkind die Füße. iſt die heilige Dreieinigkeit dargeſtellt: Engel öffnen die grünen Vor⸗ hänge vor Gottpater, der den Leichnam Chriſti veranſtaltende Reichskunſtwoche wird wechſelweiſe in allen größeren unten kniet die Nonne, dieſes Gemälde früher war. lichem Sinne zu wirken. Gleichzeitig ſoll die Reichskunſtwoche ver⸗ ſuchen, nach der materiellen Seite hin der ſchwer ringenden deutſchen Künſtlerſchaft Intereſſe und Hilfe entgegenzubringen. Alle führen⸗ den Verbände auf dem Gebiete der bildenden, redenden und ſpielen⸗ den Kunſt ſtehen hinter dieſer Bewegung. Es iſt daher außerordent⸗ lich zu begrüßen, daß für die Förderung dieſer Kunſtwoche auch im Reichstag die Initiative ergriffen worden iſt, indem der Abgeordnete Schreiber einen Antrag eingebracht hat, zur Unterſtützung der begb⸗ ſichtigten Reichskunſtwoche im Benehmen mit den Ländern einen 98 ie ohne geſichert. der Der Bundeskag deutſcher Architeklen zum Reichsehrenmal. Derx Bundestag deutſcher Architekten in Düſſeldorf, der von 400 beſucht war, hat in der rchi⸗ de! Ein Altkölner Bild im Newyorker Muſeum. Das Metro⸗ litar Newyork hat eine Anbetund der önige von dem altlölniſchen Meiſter der heilfgen Sipve erwor⸗ Das Gemälde iſt aus der Münchner Pinakothek bekannt, wo Es ſtammt aus der Sammlung ſt dann in den Kunſthandel gekommen und ſo nach Newyork ver⸗ Der Meiſter, der nach dem großen Altarwerke im trägt, hat Maria in einer Ruine ge⸗ der von Engeln gehalten wird. Einer Auf der Rückſeite den Leich im Schoße hält; die Stifterin des Altarwerkes, deſſen Teil Der Sippenmeiſter gehört zu den vor⸗ um 1500. der Heldentenor der Städt. Oper in Berlin und neuerdings der Ham⸗ gen hoft man auch auf das Ausland in für die deutſche Kunſt förder⸗ Durch dieſe Veranſtaltun⸗ züglichſten Malern der Zeit ————— Zuſtändigkeit ohne Benehmen mit dem Gemeinderat und ohne ur Schließlich — Gegen eine Gebührenerhebung von zwei Mark bei Kirchenaus⸗ 1 — 4. Seite. Nr. 302 — neue Maunheimer Jenung Gtbend⸗Ausgabe) Samskag, den 3. Juli 1926 Wirtſchaftliches und Soziales Soll der Schluchſee ausgebaut werden? Direktor Dr. Marguerre erſucht uns um Aufnahme fol⸗ gender Erwiderung auf die Ausführungen des Badenwerks im Freitag Abendblatt: Das Badenwerk ſtellt in ſeiner Zeitungsnotiz die Behauptung auf, daß meine Arbeit, die ich im Auftrage des Badiſchen In⸗ duſtrie⸗ und Handelstages über die Schluchſeefrage gemacht habe als ſachkundiges Urteil nicht gelten könne, da ich über die Entwurf⸗ Bearbeitung nicht unterrichtet ſei. Demgegenüber ſtelle ich feſt, daß meine Arbeit ſich auf das vom Badenwerk ſelbſt eingeforderte Projektgutachten von Zivilingenieur Gruner, Badem, ſtützt. Aller⸗ dings hat das Badenwerk in letzter Zeit das Projekt nochmals um⸗ gearbeitet, wodurch die beſonders ungünſtige oberſte Stufe ſich er⸗ freulicher Weiſe verbeſſert haben ſoll. Die Angabe, daß das Badenwerk ſich von der Ueberlegenheit des Schluchſeewerkes über irgend eine andere Ergänzungsmöglichkeit der Oberrheinkräfte züberzeugt“ habe, wird nicht ausreichen, um die Oeffentlichkeit darüber zu beruhigen, ob dieſe ſubjektive Ueberzeugung eine ge⸗ nügende Grundlage bildet, um ein 100 Millionem⸗Projekt in die Tat umzuſetzen, ein Projekt, das entweder die Staatsfinan⸗ zen oder die Clektrizitätswirtſchaft ſchwer belaſten kann. Wenn das Schluchſeeprojekt wirklich ſo gut iſt, wie das Badenwerk glaubt, warum veröffentlicht man es nicht, genau ſo wie ſeinerzeit die geſamten Unterlagen über das Murgwerk von der bamaligen Regierung veröffentlicht wurden? Durch ſolche rück⸗ haltloſe Offenlegung und micht durch Zeitungspolemiken, die die wichtigſten Geſichtspunkte allgemeiner Art aus meinem Gutachten einfſch ignorieren, werden ſolche Fragen geklärt und es muß immer von neuem wieder die ſchon von ſo vielen Seiten aufgeſtellte Forde⸗ rung wiederholt werden, daß das Badenwerk, d. h. der badiſche Staat, endlich die Projektgrundlagen über den Schluchſee reſtlos veröffentlicht. Maßnahmen gegen den Wohnungsmangel in Bayern * München, 2. Juli. Das Sozialminiſterium veröffentlicht eine Aenderung ſeiner Bekanntmachung vom 25. September 1928 über Maßnahmen gegen Wohnungsmangel. Es handelt ſich um die Ver⸗ fügung über Wohnungen, die durch Verſetzung eines Beamten frel werden. Ueber ſolche Wohnungen kann die zuſtändige Behörde zugunſten von anderen Beamten bis ſpäteſtens 6 Wochen nach Freiwerden der Wohnung verfügen. Das Verfügungsrecht tritl nur dann ein, wenn der Ortspolizeibehörde über die freiwerdende Wohnung auf Grund der Miniſterialbekanntmachung das Ver⸗ fügungsrecht zuſtehen würde. Einer Verſetzung gleichzuſtellen iſt die Einberufung eines Beamten zur Dienſtleiſtung in einem ande⸗ ten Verwaltungszweig und die Verſetzung in den einſtweiligen Ruheſtand. Verſetzte Reichs⸗ oder Staatsbeamte ſind in der Reihenfolge der Wohnungsvormerkung um mindeſtens Jahre vorzuziehen. Die Vorſchriften gelten auch für Kreis⸗, Bezirks⸗ und Gemeindebeamte, Beamte der Sozialverſicherung und Geiſt⸗ liche der Religionsgeſellſchaften. Staotiſche Nachrichten Warum die Linde ſo ſtark duſtet Wir haben die Fenſter aufgemacht. Und ganz von weither zieht Lindenduft herein. Er taſtet ſich durch die Straße hindurch und findet bis zu uns heraus, ſo ſtark iſt er. Ob wohl die Menſchen, deren Wohnungen über blühenden Lindenbäumen liegen, nachts die Fenſter aufhaben dürfen? Und warum nur dieſer ſtarke Duft. Der Wind mit leiſen großen Flügeln kommt und erzählt; es iſt eine alte, alte Geſchichte; ſie klingt wie eine Legende. Als die Bäume geſchaffen waren, hatte ſich der Schöpfer vorbehalten, ihnen den Duft erſt zuguterletzt zu geben. Es waren nämlich Prahlhänſe darunter, die am liebſten nicht nur die ſchönſte Form, ſondern auch den herrlichſten Duft genommen hätten. Und ſolche Nimmerſatte konnte der Herr der Schöpfung nicht leiden, darum wartete er, bis er zuletzt jedem noch etwas beſonderes geben könnte. Und das war der zweite Hauch ſeines Odems, der ihnen nicht nur das Leben und ihr Wachstum ſchenkte, ſondern den Geruch. Flieder bekam ſeine lila Trauben; Goldregen durfte wie Metall blinken; die Akazie behängte ſich mit weißen Dolden, und der Jas⸗ min durfte große helle Blüten tragen. Die Kaſtanie ſteckte ſich tauſende von leuchtenden Kerzen an. Der Hollunder trug ſeine gel⸗ ben Blütenteller, die von Bienen umtaumelt ſind, aber alle ohne Duft. Da ſagten die Eſche und die Eiche zur Tanne: Warum haben wir kein ſchönes Blütenkleid an? Der Menſch ſieht uns, legt ſich in unſeren Schatten. aber er bewundert uns nicht, Speer und Ger macht er aus uns, die anderen dürfen ſich pußen. Da kam der ganze Wald zuſammen. Nur die Linde, die einſam vor dem erſten Ge⸗ höft der Menſchen ſtand, hatte ſich des Glückes der Menſchen ge⸗ freut und darüber den Streit der Bäume verſäumt. Als ſchon alles chlichtet war, fand ſie ſich ein und der Schöpfer ſprach zu ihr:„Du iedliche, Sanfte, Schöne, zu deinem herrlichen Wuchs ſollſt du den würzigſten Duft haben.“ Und er hauchte ſie an. Seitdem duften die Linden ſo egert 955 chwer. * Pfarrwahl in der Lutherkirche. Bei der geſtern Abend in der Lutherkirche abgehaltenen Pfarrwahl wurde anſtelle des nach Ettlin⸗ gen verſetzten Stadtpfarrers Huß Stadtpfarrer Frantzmann von St. Georgen i. Schw. zum Pfarrer der Nordpfarrei der Lutherkirche einſtimmig gewählt. *Leichenländung. Die Leiche des Kaufmanns Philipp Mayer, der am Samstag nachmittag ein Opfer des Unalücks des Achters de⸗ Ludwigshafener Rudervereins wurde, iſt geſtern auf b ayeriſcher Seite hinter der Petersau geländet worden. Ein Mannheimer Fiſcher, der an dieſer Stelle ſeine Netze ausgeworfen hatte, ſah geſtern früh die Leiche treiben. Er fuhr ihr nach und brachte ſie in einen Ein⸗ ſchnitt des Stromes, von wo ſie ſpäter nach erfolgter Benachrichtigung der Ludwigshafener Polizei abgeholt wurde. * Motorradbrand. Heute mittag geriet auf der Riedſtraße in Käfertal das Motorrad Nr. IV B 7435, das dem Mechaniker Georg Geiger gehörte, durch fehlerhaften Zylinder in Brand. In we⸗ nigen Sekunden hatten beide Vergaſer Feuer gefangen und eine noch durch den platzenden Benzintank geſättigte Flamme ſchoß haushoch in die Höhe. Der Fahrer hatte zu tun, die Maſchine zum ſtehen zu bringen und ſein Leben zu retten. Das Motorrad, 8 PS, Marke N..U. verbrannte bis auf die Eiſenteile. Zwei hilfseifrige Chauffeure brachten den Mut auf, die lichterloh brennende Maſchine von einem naheliegenden Wohnhaus zu entfernen und mit Hilfe eines herbeigebrachten Minimax⸗Feuerlöſchers die Flamme zu be⸗ kämpfen. Der Beſitzer hat über 1000 Mark Schaden, da das Motorrad neu und noch nicht verſichert war. Eine dichte Menge Neugieriger umgab natürlich wie immer die Unglücksſtätte. * Betriebsunfall. In einem Metallwerk zog ſich geſtern vormit⸗ tag ein 23 Jahre alter Maſchinenformer Verbrennungen des linken Fußes zu. Der Verunglückte kam ins ſtädtiſche Krankenhaus. * Durch Skumz vom Baugerüſt erlitt geſtern mittag ein 53 Jahre alter Maurer an einem Neubau in der Frankfurterſtraße eine Ver⸗ ſtauchung des rechten Fußgelenkes. Der Verunalückte fand Auf⸗ nahme im Allgemeinen Krankenhaus. * Zuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages vormittags vor dem Hauſe Kirchenſtraße 6 zwiſchen einem Radfahrer und einem Lieferkraftwagen, nachmittags Ecke Waldhof⸗ und Hanſa⸗ ſtraße zwiſchen zwei Radfahrern, abends Ecke Planken und Breite⸗ ſtraße zwiſchen je zwei Radfahrern und Ecke Augarten⸗ und Wald⸗ ſladtſtraße zwiſchen einem Perſonen⸗ und Lieferkraftwagen. In allen Fällen entſtand nur Sachſchaden. *Vorſicht beim Ueberaueren des Fahrdammes! Als geſtern vor⸗ mittag eine 53 Jahre alte Frau den Fahrdamm am Lindenbofylatz überqueren wollte, lief ſie aus Unvorſichtiakeit gegen einen Radfahrer. wurde zu Boden geworfen, alücklicherweiſe aber nicht verletzt. * Ein Teerwagen in Brand geralen. Weil heute vormittaa vor dem Hauſe Lange Rötterſtraße 37 in einem Straßenteerkeſſel der Teer überkochte, geriet der Teerwagen in Brand. Die Gefahr war beim Eintreffen der um 9,13 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr bereits beſeitigt. Räder und Deichſel ſind angebrannt. Der Schaden iſt nicht bedeutend. * Falſcher Alarm. Im Hauſe K., 12 drang heute vormittag durch ſchlechten Rauchabzug im Kamin der Rauch in die Wohnräume. Die Bewohner glaubten, es ſei ein Kaminbrand ausgebrochen und alarmierten um 9,17 Uhr die Verufsfeuerwehr, die ſofort wieder ab⸗ rücken konnte. * Warnung vor einem Betrüger. In letzter Zeit iſt in Karls⸗ ruhe und Mannheim ein Unbekannter aufgetreten, der bei Ge⸗ ſchäftsleuten angibt, er habe für die Mannſchaft eines im Hafen liegenden Schiffes Brötchen, Eier uſw. zu beſtellen. Im Laufe des Geſprächs erwähnt er dann, er habe billigen Kaffee an Bord oder es läge ein holländiſcher Dampfer im Hafen, der ſolchen Kaffee habe (das Pfund 1), er könne ſolchen beſorgen. Er läßt ſich Beträge aushändigen, ohne Kaffee zu liefern. Er nonnte ſich jeweils Frank. Da anzunehmen iſt, daß der Betrüger gleichartige Betrügereien auch in anderen Hafenſtädten verüben wird oder ſchon verübt hat, wird vor ihm gewarnt. Marktbericht Heute war es ſchade, daß es keine Aepfel mehr auf dem Markte gab; denn diesmal hätte man die erſten Naturbratäpfel davontragen können. Dafür brieten noch einige reſtliche Orangen in der endlich zeitgemäßen Sonnenwärme ihren letzten allenfalls noch vorhan⸗ denen Lebensſaft zur vollkommenen Dürre aus. Die Geſprächigkeit der Marktfrauen hängt ſicherlich mit dem Bemühen zu⸗ ſammen, etwas Neues zu bieten, worunter diesmal die Birnen fielen, die noch im friſchen Grün der Jugend prangen. Dagegen haben die Stachelbeeren bereits die Farben der vorgeſchrittenen Reife angenommen, was ſie zum Einkochen würdig befinden läßt. Das Einkochen zeigt die Hausfrau von der konſervativſten Seite ihrer Innenpolitik, in der ſie ſich zur Zeit vor allom auch dem Kirſchen⸗ reſſort zuwendet. Dabei hat ſie verſchiedene Möglichkeiten, ihre je⸗ weilige diplomatiſche Einſtellung zu bekunden, ſie kann dunklere und lichtere Farben wählen, ja ſie vermag ſogar bis zu feinſten Nuancen vorzudringen, wenn ſie ſich z. B. der Sauerkirſchen bedient. Dieſe eröffnen ſchon durch ihren Namen reichſte Möglichkeiten der Verwendung und ſchmecken außerdem ganz köſtlich. Pfirſiche und Aprikoſen blicken ſchon neidvoll auf die Kirſchen, denen ein ſo be⸗ wahrendes Geſchick zur Zeit bereitet wird; wenn jedoch die Witterung weiter ſo günſtig bleibt wie in den letzten Tagen, dann brauchen jene nicht zu befürchten, daß ſie auch noch drankommen. Zu der Salat⸗ überſchwemmung kam jetzt noch eine Endivienſpringfluͤt hinzu, und die Gemüſe wetteiferten mit dem Obſt an Reichhaltigkeit und Fülle. Da gibt es Rieſenkohlrabi, Wirſingkraut von gleichen Dimenſionen, ſodaß die ſich vercbſchiedenden Spargel ſich über eine natürlich in der nötigen Reſpektdiſtanz gehaltenen, Nachfolge nicht beklagen. Im übrigen hat ſich die Königin der Gemüſe heuer nicht von 1 5 huld⸗ vollſten Seite gezeigt, und ſich ein ganzes Jahr jetzt wieder vertröſten zu müſſen, iſt recht viel verlangt. Da lobt man ſich die Karotten in ihrer Verbindung mit den Erbſen; deren Hauptzeit iſt jetzt da, und man ſollte ſie nach Möglichkeit ausnützen.— Nicht allen Teilen des Marktmeeres iſt der Sonnenbrand günſtig; die Handkäſe z. B. können davon ein Liedchen ſingen. Sie geraten nämlich in langſome, aber ſichere Geſamtbewegung, was dann die Gefahren der Eisberge auf hoher See mit der entſprechen⸗ den Einſchränkung zur Folge hat: wie dieſe ſich durch Abkühlung der Luft bemerkbar machen, ſo ſpürt man die Käſewanderung von weitem bereits durch den geeigneten Gebrauch des Riechorgans. Dann dürfte es allerdings Zeit ſein, ſich in Sicherheit zu bringen, Daß iſt jedoch nicht immer ſo einfach, weil mit der wachſenden Marktproduktion nicht die Beſucherzahl, ſondern auch die Markt⸗ körbe in jeder Hinſicht immer größer und größer werden. So flüchtet man in die minder belebten Markteile, dorthin, wo man zwiſchen Zwiebeln, Kartoffeln und Tomaten noch allerlei Nützliches wahr⸗ nehmen kann. veranſtaltungen Mannheimer Jugendheim⸗ und Herbergswoche 1926 Im Rahmen der Mannheimer Jugendheim⸗ und Herbergswoche veranſtaltete geſtern abend die evangeliſche Jugend in der Johanniskirche eine kirchenmuſikaliſche Abendfeier. Mit Lorbeer und Blumen war die Kirche geſchmückt, als um 8 Uhr die Jugendverbände mit ihren Wimpeln ihren Einzug hielten. Der erſte Satz aus dem Konzert G⸗moll für Orgel von G. F. Händel, von Herbert Hqag ſtimmungsvoll zu Gebör gebracht, leitete das Programm ein. Der Chor, der aus den Chören des evangeliſchen Männer⸗ und Jünglingsvereins und des evangeliſchen Mädchen⸗ vereins Neckarau beſtand ſang darauf, von Herrn Ph. Mein⸗ hardt ſicher geführt,„Wir haben ein feſtes prophetiſches Wort“ von E. Möpler. Es folgten das„Ave Maria“ von Bach⸗Gounod für Violine und Orgel, ein Terzett von Mendelsſohn:„Hebe deine Augen auf“ und Soli für Tenor und Violine. Mit dem Orgelwerk Nun danket alle Gott“ von S. Karg⸗Ebert fand das in allen Teilen ſchön verlaufene Konzert ſeinen krönenden Abſchluß. Wie uns von der Leitung der Woche mitgeteilt wird, trifft ſich die Jugend am Sonntag nachmittag um 3 Uhr am Schloß und zieht von da aus nach dem Sonnenbad in der Seckenheimerſtraße(nicht, wie urſprünglich vorgeſehen, zum Luiſenpark). Alle Kinder und Eltern ſind zu dieſem frohen Spielnachmittag herzlichſt eingeladen. * *Ein Skandkonzerk findet am morgigen Sonntag am Friedrichs⸗ platz durch die Kapelle H 8 mann⸗Webau ſtatt. Die„Jeuerio“- Volksfeſte waren in Vorkriegszeiten von der Bevölkerung Mannheims und der Umgegend mit Vorliebe beſuchte Veranſtaltungen. Der hohe Elferrat will ſie. dem Drängen eineg großen Teils ſeiner Mitglieder und vieler Freunde des Vereins nach⸗ gebend, wieder aufleben laſſen. Es wird in wenigen Wochen: 31. Juli. 1. und 2. Auguſt, vonſtatten gehen. Die ſchon ſetzt in Angriff genom⸗ menen Vorbereitungen laſſen darauf ſchließen, daß das Feſt aroß⸗ zügiaſte Form erhalten wird. Der Schauplatz wird wieder die Renn⸗ wieſe ſein: zu den erweiterten Gartenräumen ſoll der große Wagen⸗ halteplatz und der Turn⸗ und Spielplatz des Turnvereins„Ger⸗ mania“ hinzugenommen werden. Unter den Einzeldarbietungen wird ein Höhenfeuerwerk, von der Rennplatzmitte aus abzu⸗ brennen, den Gipfelpunkt des zu Schauenden bilden und von den Tribünen ſowie von dem lampionbeleuchteten Neckardamm aus eine ganz beſondere Augenweide bieten. Ein rieſiges Weinzelt wird zur Unterſtützung der Rennwieſen⸗Reſtaurateure errichtet.— Schaubuden aller Art, ſowie Karuſſels etc., ein Quartettwettſtreit hieſiger Geſang⸗ vereine muſikaliſche Darbietungen, ein Marionetten⸗Theater, Jugend⸗ heluſtigungen, Tanz und manches andere, über das Näheres durch Anzeigen noch bekanntgegeben wird, ſollen, der Unterhaltung und Kurzweil, wie ſie ein echtes pfälzer Volksfeſt bietet, dienen. * Unzuläſſigkeit von Eilbriefſendungen nach Spanien. Nach Spanien werden vielfach Eilbriefſendungen aufgeliefert, obwohl das Verlangen der Eilzuſtellung auf Briefſendungen nach Spanien nicht zugelaſſen iſt. Die Abſender können ſich die Ausgaben für die Eil⸗ zuſtellgebühr ſparen, weil die Sendungen bei den ſpaniſchen Poſt⸗ anſtalten doch nur auf gewöhnlichem Wege zugeſtellt werden. Es beſteht ſogar die Gefahr, daß die beſondere Kennzeichnung der Eilbriefſendungen von den ſpaniſchen Poſtanſtalten mißverſtanden wird und die Sendungen als unzuſtellbar nach dem Aufgabeort zurückgeſandt werden. * Betrügeriſcher Hellfeher. Ein angeblicher Roxroy, der ſchon vor dem Kriege ſein Unweſen trieb, hat in letzter Zeit wieder verſucht, durch Zeitungsanzeichen Leichtgläubige zu ſchädigen, denen er aus der Ferne die Zukunft enthüllen will. Vor dem Kriege ver⸗ öffentlichte er jahrelang ſeine Anzeigen mit einem Charakterkopf in deutſchen Zeitungen, bis ſich die Vehörden mit ihm befaßten. Da⸗ mals ließ er ſich die Gelder neih Lendon ſenden; neuerdings betreibt er den Schwindel von Amſterdam oder Dem Haag aus. Das Badiſche Landespolizeiamt warnt vor dieſen Anzeiger. Nus dem Lande ;weinheim, 2. Juli. Der ſtädtiſche Schlachthofverwalter Georg Demuth beging geſtern ſein 25jähriges Dienſtjubiläum. Der Stadtrat überreichte ihm ein Ehrengeſchenk.— An ihrem geſt⸗ rigen Klaſſenausflug entdeckten Schülerinnen des hieſigen Realgym⸗ naſiums in einem Teich bei Darmſtadt die Leiche eines Mannes. Der Klaſſenlehrer benachrichtigte die Darmſtädter Kriminalpolizei. * Wiesloch, 2. Juli. Ein hochverdienter Bürger, Gemeinderat und Ehrenbürger Schropp feierte heute ſeinen 8 0. Geburts⸗ tag. Schropp hat mehrmals gelegentlich von Bürgermeiſterwahlen als ſtellvertretender Bürgermeiſter fungiert. Er erfreut ſich noch guter Geſundheit. Nachbargebiete Jamilien⸗Tragödie *Frankfurt a.., 2. Juli. Heute nachmittag hat ſich in der Falkſtraße in Bockenheim eine furchtbare Familientragö die ereignet. Der Metallarbeiter Karl Scharmer, der ſchon längere Zeit arbeitslos war, hatte zuſammen mit ſeiner Frau den Entſchluß gefaßt, freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden. Als man längere Zeit nichts mehr von ihnen hörte, veranlaßten Nachbarn die polizeiliche Oeffnung der Wohnung. Beide wurden in ihrem Bluteſchwim⸗ mend vorgefunden. Sie hatten ſich die Pulsadern geöffnet und durch Deffnen des Gashahnen vergiftet. Der Mann hatte außerdem eine Stichwunde im Kopf. Beide Leichen wurden be⸗ ſchlagnahmt. Gerichtszeitung Schöffengericht Speyer. Das erweiterte Schöffengericht ise ſich am 30 Juni mit dem am 20. März auf der Berghauſener Straße vorgefallenen Verkehrsunfall des Autos der Schwartz⸗Storchenbrauerei, wobei dem Oberlehrer Zitt von hier die Schädeldecke zertrümmert wurde, was deſſen Tod verur⸗ ſachte. Als ſchuldiger Teil hatte ſich der Radfahrer Albert Koch, Tagner von hier wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten, weil er damals, um den Staubwolken auszuweichen, kurz vor dem Auto die Straße überquerte und den Unfall herbeiführte. Es wurde eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr beantragt. Das Urteil lautete auf vier Monate Gefängnis. § Zum Tode verurkeilt. Im Oſterrather Gattenmordprozeß wurde vom Krefelder Schwurgericht nach zweitägiger Verhandlung das Urteil gefällt. Das Gericht verhängte gegen Frau Pille wegen Mittäterſchaft die und erkannte gegen den Angeklagten Logowski wegen otſchlags auf 15 Jahre Zuchthaus und gegen Frau Anna Steinforth, die Tochter der Frau Pille und Stieftochter des ermordeten Michael Pille wegen Beihilfe zum Totſchlag auf 10 Jahre Zu chthaus. Dem Ange⸗ klagten Logowski wurden 4 Monate und der Steinforth 3 Monate Unterſuchungshaft angerechnet. Den auf Zeit Verurteilten wurden für die Dauer ihrer Freiheitsſtrafe die bürgerlichen Ehrenrechte aber⸗ kannt. Die Angeklagte hatte im Februar dieſes Jahres den Michael Pille, den Ehemann der zum Tode verurteilten Frau Pille, mißhandelt, dann mit kochendem Waſſer übergoſſen und ſchließlich mit Hieben durch einen Kartoffelſtampfer getötet. Sportliche Kundͤſchau Mannheimer Negatta 1. Tag. Vorrennen Bei außerordentlich günſtigem Wetter, warm, leichter Mitwind in die Ruderblätter, nahmen die Vorrennen, die ſich auf das Ren⸗ nen Vierer für Jungmannen beſchränkten, ihren Anfang. 1. Abt: 1. Frankfurter RG. Germaniaz 2. Ludwigs⸗ hafener RV.; 3. RG. Worms; 4. RV. Rüſſelsheim, aufgegeben. Nach ſchwerem geſchloſſenem Rennen mit knapper halber Länge gewon⸗ nen. Eben ſo weit zurück das i bei 1200 Meter aufgegeben. iten::26,:26,4,:27. 25 20971 N Offenbach:26,4: 2. RG. Trier :27; 3. Salamander Karlsruhe.— Nach ſchärfſtem Endrennen mit halber Länge gewonnen. Salamander Längen zurück. 3. Abk.: 1. Mannheimer RV. Amicitia 6732,4; 2. Mainzer RV.:47; 3. Mannheimer RG. Baden.— Schön gewon⸗ nen, Mainz rudert ruhig Platz, Baden 2 Längen zurück. B. Turnen * Turnfeſt des Turngaues Mannheim der D. T. Die Vereine des Mannheimer Turngaues ſind heute Samstag und morgen Sonn⸗ tag Gaſt beim.B. Jahn Neckarau auf, deſſen Turn⸗ und Spielplatz am Niederbrückel das diesjährige Gauturnfe ſt in Verbindung mit einem Probeturnen der Turner für das bevorſtehende Landesturnen des Badiſchen Turnkreiſes, vor ſich geht. Zu Ehren des 20jährigen Beſtehens der Turnerinnenabteilung des T. V. Jahr Neckarau findet bereits heute Samstag abend im Ver⸗ einshaus des V. f. L. ein Feſtabend ſtatt. Sonntag vormittag be⸗ ginnen die Einzelwettkämpfe der Turnerinnen, Turner und Jugend⸗ turner. Nachmittag begeben ſich die Gauvereine im Feſtzug zum Turnplatz, wo im weiteren Verlauf die Vorführungen des Vereins Muſterriegen und der Gauriegen der Turnerinnen ſtattfinden. Staffelläufe, allgemeine Freiübungen der Turner und Turnerinnen, ſowie die Siegerverkündigung vervollſtändigen das Programm. Der Montag abend iſt neben turneriſchen Vorführungen dem Spiel ge⸗ widmet. Es treffen ſich zwei Handball⸗Aus wahlmann⸗ ſchaften der A- und BKlaſſe, ſowie die Städtemannſchaften von Mannheim und Ludwigshafen. e Schießſport *Erfolge Mannheimer Zimmerſchützen beim 20. Bad. Bundes⸗ ſchießen in Heidelberg. Bei dem von 312 Schützen des Bayr. Landes⸗ verbandes, des Maingaues und der Württemb. und Bad. Verbände beſtrittenen 20. Bad. Bundesſchießen in Heidelberg hatte die hieſige Zimmerſtutzen⸗Geſellſchaft„Freiſchütz“ wieder ſchöne Erfolge zu ver⸗ zeichnen. Trotz der großen Anzahl Bewerber brachte der Verein von nur 4 ausgeſetzten Preiſen für die beſte Leiſtung am erſten Schießtag durch ſeine Mitglieder Fritz Lenz und H. Volz jun. zwei Preiſe an ſich. Auf Ringmeiſterſcheibe erreichten die Herren Aug. Hemm und W. Heinrich Höchſtleiſtungen, indem jeder auf 20kreiſige Ringſcheiben mit 3 Schuß 60 Ring eerreichte. Die Bun⸗ desmeiſterſchaft ſah die Mitglieder Lenz und Hemm an 2. bezw. 3. Stelle. Das heiß umſtrittene Vereinsgruppenſchießen ſah den Verein mit den Herren Heinrich, Hemm, Mildebrath und Lenz in Klaſſe A mit nur einem Ring Unterſchied an., in Klaſſe B an 4. Stelle; außerdem durfte der Verein auf Seniorenſcheibe(für Schützen über 50 Jahre) einen, auf Bundesehren⸗ u. Standglückſcheibe je 6 Preiſe. auf Ringmeiſter 8 Preiſe, auf Feldmeiſter 9 und auf Jubiläum 10 Preiſe als Erfolg buchen. wWetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Im Laufe des geſtrigen Tages heiterte es ſich in Baden wieder auf. Da in den vorhergehenden Nächten die Ausſtahlungen durch eine geſchloſſene Wolkendecke verhindert wurden und dadurch keine nächtliche Abkühlung eintrat, hält die Temperatur infolge Einſtrah⸗ lung weiterhin an und erreichte in der Rheinebene einen nwert von 25 Grad. Das Hochdruckgebiet liegt auch heute im Norden von Europa. Im Weſten zeigt der Druck eine ozeaniſche Zyklone, tritt in nordöſtlicher Richtung gegen Isalnd vor, beeinflußt unſer Wetter aber nicht. Bewölkungsreſte ſind im Unterland nur durch die in ſüdöſtlicher Richtung abziehenden Störungen zu erwarten. Im all⸗ gemeinen bleibt der augenblickliche Witterungscharakter noch erhalten. Vorausſichtliche Wettervorausſage für Sonnkag, 4. Juli: Tejflweiſe heiter, meiſt trocken und warm. zuerſt — *1 4 1 * der Schule entfremden. . Seite. Nr. 302 Samskag, den 3. Juli 122⁵ nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabeh) Briefe an die„Neue Mannheimer Seitung“ 25 Junglehrer in Noi . Sie iſt in der breiten Oeffentlichkeit kaum, meiſt überhaupt nicht bekannt und erkannt. Die Urſache dieſer Unkenninis iſt wohl mehr in der leider beim Deutſchen typiſch gewordenen Unintereſſiert⸗ heit ſchuliſchen Dingen gegenüber, als in der durch die Kandidaten begreiflich geübten Zurückhaltung zu ſuchen. Es ſollte aber der All⸗ gemeinheit durchaus nicht gleichgültig ſein, daß der Junglehrer ſich i einer unerhörten Bedrängnis befindet. Tauſend Junglehrer(in Baden allein), tauſend idealiſtiſch geſinnte junge Menſchen warten— nachdem ſie während einer Gjährigen Ausbildung ſich ernfllich ge⸗ müht und auf ihren Beruf vorbereitet— warten, bis die Schultüre lich ihnen öffnet. Doch die iſt für ſie verſchloſſen. Für viele ſeit Jahren ſchon! In anderen Verufen— als Fabrikarbeiter, Werk⸗ und Bergleute ungewohnt harte, ihrer Intelligenz hohnſprechende Arbeit verrichtend, als Verſicherungsagenten und Proviſionsreiſende umherziehend, als Muſiker in Kaffees und Kinos in nächtlichem Spiel ihre Nerven und Geſundheit ruinſerend, als Privatlehrer mit ſchlecht erzogenen Mutterſöhnchen ſich herumſchlagend und, wenn es hoch kam, zwiſchen ſtaubigen Aklen, Papieren und Büchern auf den Büroſtuhl gebannt, mechaniſche Arbeit leiſtend— ſo ſuchten die Junglehrer ſich gegen meiſt lächerlich geringe Bezahlung zu be⸗ tätigen. Daß ihnen neben dieſer für ſie letzten Endes wie Fron⸗ arbeit empfundenen Betätigung geiſtige Spannkraft und Zeit zu ihrer Weiterentwicklung mangelte, daß dieſer geiſtige Niedergang ſeeliſche Zermürbung notwendig zur Folge haben mußte, kann— weiß Gokt— nicht wunder nehmen! So mußten die Junglehrer Es wuchs die wirtſchaftliche Not zu geiſtiger Not, deren Umfang und Wirkung behördlicherſeits viel zu ſpät erkannt und die endlich, endlich durch Zulaſſung der Kandidaten als Hoſpitanten mit einem Unterhaltszuſchuß gelindert wurde. Schonm aber beginnt man die an ſich beſcheidenen Unterhaltszuſchüſſe auf eine dem Verſtändnis für die Notlage der Kandidaten geradezu hohnſprechende Summe zabzubauen“] Die notwendige Folge: Die Kandidaten ſehen ſich gezwungen, kaum des Jochs berufsfremder Arbeit entledigt, wieder einem anderen Berufe ſich zuzuwenden, bezw. ihre wöchent⸗ lichen Hoſpitierſtunden auf das vom Miniſterium geforderte Mini⸗ mum zu beſchränken, um ſich anderweitig zu betätigen, wobei die Frage der Möglichkeit bezw. Unmöglichkeit ſolchen Unterſangens hier Amlichſt unberührt bleibel... Es ſchließt ſich der Ring: Wiederum Berufsentfremdung! Und hier kommen wir zum Kern und Stern (Unſternl) unſerer Ausführungen: Man ſollte— wie ſchon eingangs geſagt— in der breiten Heffentlichkeit derartigen Fragen nicht gleichgültig gegenüberſtehen. Man ſollte ſich der unerhörten Trag⸗ weite dieſes Gedankens— Berufsentfremdung— Berufsentfrem⸗ dung der Lehrer— durchaus bewußt ſein. Denn es iſt doch ſo: Die Notlage der Junglehrer unterſcheidet ſich— ohne damit die Notlage anderer Berufe verkennen oder herabmindern zu wollen!— um das ſchwerwiegende Moment der Auswirkung! Dieſe hier ge⸗ kennzeichnete Standesnot muß notwendigerweiſe zur Allgemeinnot, zur Volksnot werden. Wenn der Lehrernachwuchs in geiſtiger Not iſt, muß das Volk in geiſtige Not geraten. Schüfnot iſt Volksnotl — Wenn die Allgemeinheit dieſe unſere(ihrel) Not erkennen, wenn der Staat uns endlich den Weg in die Schule frei geben wollte, dann ſind wir trotz allem bereit, uns und unſere Kraft dem Dienſte, dieſem ſchweren und ſchönen Dienſte am Volke ganz und gern zu weihen. Wo aber dies nicht geſchieht, können und werden wir nicht de und ruhen, den Staat auf uns und unſere Exiſtenz— mit er er endlich rechnen muß!— mit allem Nachdruck aufmerkſam zu machen. Wir glauben damit nicht weniger und nicht mehr zu ver⸗ kangen, als unſer unbeſtreitbares Rechtl 1 Ein Kandidat. N Beſchwerden über den Geſchäftsverkehr der Städt. Sparkaſſe Unzuträgliche Verhältniſſe beſtehen bei der Städt. Sparkaſſe in annheim. Die Städt. Sparkaſſe hat die Aufgabe, Spargelder zu ſammeln und nutzbringend anzulegen. Die Darlehensſucher, die notwendigerweiſe zum Betrieb der Städt. Sparkaſſe gehören, werden in durchaus unwürdiger Weiſe behandelt. Sie müſſen ſtundenlang ſtehen und warten, erhalten auf ſchriftliche Anfragen monatelang keinen Beſcheid und werden hinſichtlich der zu gebenden Sicherheiten in übereifriger Weiſe ausgenutzt. Wenn die Städt. Sparkaſſe nicht genügend und entſprechend vor⸗ gebildete Beamte hat, ſo muß ſie eben ihre Hypotheken⸗ abteilung erweitern. Es gibt genügend fachmänniſch vor⸗ gebildete Perſönlichkeiten, auch Juriſten, die eine entſprechende Stellung ſuchen. Die Städt. Sparkaſſe ſollte ſich mehr den modernen Erforderniſſen anpaſſen. Dies iſt um ſo leichter, als ſie unter den gegenwärtigen Zinsverhältniſſen außerordentlich große Gewinne hat. Ein Bürger. 4 80 45* Kückſichtsloſigkeit gegen Geſchäftsleuke an Geſchäftsſtraßen übt das Städt. Straßenbahnamt bei Ausführung von Reparatur⸗ arbeiten aus. Nicht genug, daß die Geſchäftslage eine furchtbar ſchlechte iſt, meidet das Publikum die Geſchäfte an aufgeworfenen Straßen. Es iſt nicht Jedermanns Sache, über Hügel und Stein⸗ haufen zu klettern, um in ein Geſchäft zu kommen. Schon ſeit 4 Wochen wird eine Gleisumwechſlung in der Seckenheimerſtraße vor⸗ genommen, in einem Schneckentempo, das jeder Beſchreibung ſpottet. Daß die Stadtverwaltung nicht dafür ſorgt, daß gerade Geichäfts⸗ ſtraßen ſo ſchnell als möglich wieder in Stand geſetzt werden, iſt gegenüber den Geſchäftsleuten eine Rückſichtsloſigkeit. In anderen Städten werden derartige Reparaturen in 1 bis 2 Tagen aus⸗ geführt, bei Tag und Nacht, mit Schichtenwechſel, damit derartige Straßen ſo ſchnell als möglich in Stand geſetzt ſind. Es iſt ver⸗ wunderlich, daß von den Stadträten ſich noch niemand gefunden hat, an maßgebender Stelle dafür einzutreten, daß dieſem Zuſtand, der noch weitere—4 Wochen dauern ſoll, ſo ſchnell als möglich ein Ende gemacht wird. Ein Geſchäftsmann im Intereſſe Vieler. * Straßenbeleuchtung Monkag abend, 7411 Uhr, gehe ich durch die Rheindammſtraße. Sehe, wie ein Motorradfahrer in Schneckentempo die Straße ent⸗ lang kommt. Er hält! Steigt ab. Nimmt einen langen Stock zur Hand. Beugt ſich vor ſeine Lampe. Aus dem Stock wird eine Fackel. it zündet er die Straßengaslaterne an. Eine nach der anderen. Ich ſchoue 5 Minuten zu. Zehn Minuten vor 11 Uhr iſts jetztl Dente nur, bis er am Ende der Straße angelangt, iſts elf. Dann ann er nach Hauſe fahren. Denn um elf verlöſchen die Lampen wieder von ſelbſt. Weshalb iſt er denn gekommend Der 10 Minu⸗ zen-Straßenheleuchtung wegen? Das Benzin hätte er ſparen können. eniger Minuten Gasbeleuchtung wegen iſt dies beſtimmt unren⸗ tabel. Wenn man darnit nicht bei Eintreten der Dunkelheit beginnt, 0 bonn man es wenige Minuten vor elf ſicherlich auch unterlaſſen. ſho, mein lieber Laternenmann, kommen Sie doch bitte nüchſtens 17 Stunden früher! Oder lauten die Intentionen anders? Dann möge man ſich bitte an zuſtändiger Stelle darüber beraten, ob dies möglich zu machen iſt. Ob dies wohl in mehreren Stadtteilen 0 gehandhabt wird?! Dieſe unglaubliche Geſchichte geſchah zu Mannheim, den 21. Juni, anno 1926. * Karpfen auf dem Wochenmarkt 8 Karpfen haben im Juni keine Schonzeit, ſondern im Mai. Ein Lekufsfiſcher wird ſich deshalb hüten, Fiſche, die der Schonzeit unterliegen, öffentlich auf dem Markt zur Schau zu ſtellen. Poli⸗ zeibeamke und Sporkfiſcher hätten ſchon für eine Anzeige Sorge getragen. Was den Geſchmack des Karpfens im Juni anbelangt, ſo ſind die lajenhaften Bemerkungen des Artikelſchreibers irre⸗ führend 5 Die Mannheimer Berufsfiſcher. Oeſtliche Neckarſtadt Es ſind in Ihrer Zeitung ſchon manche Klagen laut geworden über die ſtiefmütterliche Behandlung dieſes Stadtteiles. So befinden ſich heute noch die Zugangswege zur Friedrichsbrücke(parallel dem Meßplatz laufend) in einem ganz fürchterlichen Zuſtande. Nach wie vor kümmern ſich umſere Stadtväter herzlich wenig um die Bedürf⸗ niſſe der Neckarſtadt, an der ſie durch die Wegnahme des Friedhof⸗ parkes ohnehin ſo manches gutzumachen hätten. Es vergeht kaum eine Nacht, in der nicht die Anwohner der Schimperſtraße durch radauluſtige Elemente im Schlafe geſtört werden. Ein der⸗ artiger Zuſtand iſt unerträglich. So ging es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ganz toll zu. Zwiſchen 1 und 2 Uhr— nahezu eine volle Stunde— ſtritten ſich unter lautem Geſchrei einige Leute auf der Straße, und damit die Diskuſſion nicht umſonſt war, ſchlug man ſchließlich gegenſeitig auf ſich ein. Entrüſtete Zu⸗ rufe von den aus der Nachtruhe aufgeſcheuchten Bewohnern wur⸗ den mit den ortsüblichen Apoſtrophierungen durch die Streitenden abgetan, worunter ſich beſonders ein Radfahrer hervortat. Kaum hatten die ſich ſtreitenden Nachteulen verflogen, ſo ſtellte ſich ein neuer, ungebetener Gaſt ein, der gut eine halbe Stunde lang ſchrie und tobte, und als auch dieſer ſich verzog, dann fingen die Löwen im Zirkus Buſch zu brüllen an. Die Anwohner des Meßplatzes wiſſen ja durchaus die„Wohltaten“ zu ſchätzen, die ihnen von Zeit zu Zeit durch die Vorführungen auf dem Meßylatze zuteil werden. Sie ſind aber nicht ſo egoiſtiſch, um ſie für ſich allein zu bean⸗ ſpruchen und ſie würden gern damit einverſtanden ſein, wenn dieſe „Wohltaten“ auf die einzelnen Stadtteile abwechſelnd verteilt wer⸗ den würden. Dies nur nebenbei. Die Polizei ſollte jedenfallg den Radauluſtigen eine größere Fürſorge angedeihen laſſen, als es ſeit⸗ her geſchehen iſt. Leute, denen es in den heutigen, ſo überaus ſchweren Zeiten ſo wohl iſt, daß ſie glauben, ihren Mitmenſchen in der Nacht Indianertänze vorführen zu müſſen, ſollten ganz exem⸗ plariſch beſtraft werden. 45 Einer für Viele. * Radfahrer⸗UAnfug Es iſt bei vielen Radfahrern die geradezu ſträfliche Unſitte ein⸗ geriſſen, direkt aus dem Hauseingang oder der Toreinfahrt im Eil⸗ tempo über den Gehweg zu fahren, um auf die Straße zu gelangen, anſtatt das Rad bis auf die Fahrſtraße zu ſchieben und erſt dann mit dem Fahren zu beginnen. In vielen Fällen mag dies aus Ge⸗ dankenloſigkeit, in den meiſten Fällen aus Bequemlichkeit geſchehen, obwohl jedem bekannt ſein müßte, daß auf oder über den Gehweg zu ſahren verboten iſt. Wenn wie aus dem Hinterhalt, weil vorher nicht ſichtbar, plötzlich aus dem Toreingang ein auf dem Gehweg ahnungslos daherkommender Paſſant, der nicht mehr die Elaſtizität beſitzt, rechtzeitig auszuweichen, an⸗ oder umgefahren wird, ſo kann dies für beide Teile die ſchlimmſten Folgen haben. Man wende nicht ein, daß der Radfahrer ein Klingelzeichen beim Herausfahren gegeben hat. Was nützt das bei Leuten, die ſchwerhörig ſind oder einen Beinſchaden haben, ſich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen könenn und angefahren werden. Für den ſchuldigen Radfahrer kann die Sache unter Umſtänden ſehr koſtſpielig werden. Darum die kleine Mühe nicht geſcheut, das Rad bis auf die Fahrſtraße zu ſchieben und erſt da das Rad zu beſteigen. HKH. L. * Was die RNadfahrer abgeſtellt wünſchen Der Paragr. 39 der Betriebs⸗ und Verkehrsordnung der Wa⸗ genführer beſagt klipp und klar, daß die Rhein⸗ und Friedrichs⸗ brücke nur mit einer„Höchſtgeſchwindigkeit“ von 12 Km. in der Stunde befahren werden dürfen, nebenbei geſagt für die jetzigen Verkehrsverhältniſſe, beſonders in gewiſſen Zeiten gerade genug. Auch wäre es verfehlt, auf den beiden Brückenübergängen etwaige Verſpätungen einzuholen. Dafür ſind geeignetere Strecken dor⸗ handen. Die Radfahrer und Radfahrerinnen müſſen dazu über⸗ gehen, rückſichtsloſe Wagenführer, die glauben, daß ihnen die Straße allein gehört, anzuzeigen. Ich bin überzeugt, daß auch die Straßenbahndirektion ein⸗Intereſſe daran hat, die Wagenfüh⸗ rer kennen zu lernen, die ſich nicht an ihre Inſtruktionen halten, da ihr wie dem Publikum ein geordneter Verkehr ohne Unglücks⸗ fälle am Herzen liegt. Bei Unglücksfällen haben bekanntlich fünf zu leiden: der Wagenführer, die Straßenbahn, die Stadt, der Ver⸗ unglückte und das ſteuerzahlende Publikum. Mögen dieſe Zeilen dem Uebelſtand abhelfen, ohne daß Anzeigen nötig find, denn gerne tut man dies nicht. An dieſer Stelle möchte ich aber noch etwas miterwähnen. Es betrifft das viele unnötige Läuten der Radfahrerinnen, das jeden Fußgänger verrückt machen und irre führen muß, ſo daß er an manchen Stellen überhaupt nicht mehr weiß, wem er auszuweichen hat. Als alter Radfahrer läute ich wenig und paſſe dafür gut auf. Ich weiche zehnmal lieber dem Fußgänger aus, als daß ich ihn zum Ausweichen veranlaſſe. Die⸗ ſes Verhalten brachte mir bis heute noch keine einzige Strafe ein. Ich bin kein Sonntagsfahrer. Zum Schluß noch ein Wort an den Fußgänger. Nehmt bei naſſem Wetter etwas Rückſicht auf die Radfahrer—innen, denen beim Ausweichen oft ſchwere Gefahr durchs Ausgleiten droht und ſchreit nicht gleich:„Schelle Se doch!“ Auch der Fußgänger ſoll nicht immer einen Wecker benötigen, ſonſt darf er ſich nicht über das Geklingel beklagen. Gegenfſeitige Rückſichtnahme, dann wickelt ſich der Verkehr wie in einer Kleinſtadt ab. Den Radfahrern und Radfahrerinnen möchte ich aber noch zurufen: Verkehrt im Weichbilde der Stadt ſo, daß man nicht glauben muß, daß Ihr Euch auf der Rennbahn oder auf der Landſtraße befindet. Fahrt ſo, daß Ihr bei jeder Straßenkreuzung im Stande ſeid, zu halten oder noch auszuweichen. Die Reue nach dem Unglück iſt zu ſpät. Wie ſchön klingt es, ein alter Fahrer ohne Strafe zu ſein. W. * Anbeaufſichtigte Kinder am Rhein! Unter obiger Ueberſchrift erſchien in der letzten Samstagabend⸗ Ausgabe der„Neuen Maännheimer Zeitung“ ein Artikel, der mich veranlaßt, folgendes zu erwidern: Zunächſt ſcheint der Briefſchreiber keine Kinder ſein eigen zu nennen, denn ſonſt iſt es für einen Menſchen unmöglich, eine der⸗ artige Definition aufzuſtellen und den Eltern die Schuld bei⸗ zumeſſen! Ein Kind im Alter von 8 Jahren läßt ſich unter keinen Umſtänden praktiſch ſo bewachen, wie dies gerade dieſer Herr Ar⸗ tikelſchreiber zum Ausdruck bringt. Nachdem ein Kind bis zum 6. Lebensjahre eingeſperrt iſt, von dieſem Zeitpunkt an es jedoch die Schule beſucht, iſt man amwillkürlich gezwungen, etwas Freihelt zu geben. Wenn nun der Junge beim Spielen im Schloßgarten u. a. an die gefährliche Stelle kam, ſo iſt dieſer Unglücksfall ledig⸗ lich nur darauf zurückzuführen, daß gerade dieſe Landungspritſche des Mannheimer Ruderklubs für Kinder außerordentlich einladend iſt und dabei die ungeheuer große Gefahr unberückſichtigt bleibt. Von einem großen Warnungsſchild kann keinesfalls eine Rede ſein; lediglich direkt über dem Waſſer? alſo am Rand der Pritſche iſt etwas zu leſen, das halb vom Waſſer ſchon abgeſpült und für Kinder in dieſem Alter noch nicht lesbar iſt. Wenn man bedenkt, welch ungeheuere Tieſe, gerade um dieſe ganze Landungspritſche beſteht, wäre es unbedingt an der Zeit, dringend Abhilfe zu ſchaffen, bevor noch mehrere unſchuldige Kinder dieſen grauſigen Tod finden und Eltern von derart Schrecklichem bewahrt bleiben. Ein Nokſchrei der Hunde Aus Tierſchutzkreiſen ſchreibt man uns: Der Monat Juni bedeutet für manchen treuen Begleiter des Menſchen das„Scheiden“. Keinen Roſenmonat.— gebeugt ſieht mancher Hundebeſitzer den Tag kommen, und ahnungsvoll um⸗ wedelt das anhängliche Tier ſeinen Herrn, als ob es fragen wollte: Warum ſollen wir uns trennen, hebt das Geld deun alle Gefühls⸗ werte auf? Sollen jene ſich freuen, die nie wert ſind und waren, „Hundetreue“ an ſich zu erleben? Jenen ſeien folgende Verſe vor meinem Scheiden gewidmet⸗ Den Hundefeinden Ihr liebt die treuen Hunde nicht, weil Euren Herzen fremd geblieben, was aus der Hundeſeele ſpricht,— und wie ein Hund vermag zu lieben.— Das Tier ſeht ihr im Hunde nur geſchaffen willig euch zu dienen; euch iſt der Schöpfer der Natur in ſeinem Weſen nie erſchienen. Kommt nur ins Elend erſt einmal, von allen, die ihr liebt, verlaſſen Und fühlet der Enttäuſchung Qual, dann lernt ihr Hundetreue faſſen.— Und wenn Ihr fern dem Weltgewühl in ſtiller Einſamkeit begraben, Wohltuend iſt dann das Gefühl doch einen wahren Freund zu haben. Wenn unſre Hände er beleckt Aus klugen Augen auf uns ſchauend Die Pfote uns entgegenſtreckt Nur uns ergeben und vertrauend.— Dann regt der feſte Glaube ſich, weil uns ein Weſen treu geblieben, Dann lernt man unerſchütterlich Den Schöpfer im Geſchöpfe lieben. Und wenn ihr das Gefühl nicht kennt ich es zu ſagen mich nicht ſcheue: Vom Hunde, den Ihr Köter nennt, lernt eine Tugend— lernt die Treuel * Mißſtände in Jeudenheim Die Anwohner der Hauptſtraße in Feudenheim fühlen ſich glücklich, ſeit ſie infolge der Straßenſperre, durch die der Fuhrwerks⸗ verkehr umgeleitet werden mußte, nicht mehr tagtäglich durch ge⸗ waltige Staubmengen beläſtigt werden. Dieſe Staubplage war aber, insbeſondere durch den in den letzten Monaten noch dazu ge⸗ kommenen regen Verkehr der Wagen der..., wirklich ein großes Uebel. Wäre es nun nicht möglich, die Hauptſtraße auch in Zu⸗ kunft für ſchwerere Fuhrwerke, Laſt⸗ und Kraftwagen zu ſperren und ſie auf den kleinen Umweg, den ſie auch jetzt machen, zu ver⸗ weiſen? Sollte dies nicht möglich ſein, müßte aber wenigſtens eine ausgiebige Beſprengung der Straße von der maß⸗ gebenden Stelle angeordnet werden. Vorweg muß aber geſagt werden, daß eine tägliche ein⸗ oder zweimalige Beſprengung zweck⸗ los wäre. Der gewaltige Verkehr verlangt unbedingt eine andere Bedienungsweiſe. Unverſtändlich iſt, daß am Eingang von Feudenheim ein Schuttabladeplatz genehmigt worden iſt. daß der ganze, unmittelbar an der Hauptſtraße gelegene Platz einen ſchauderhaften Anblick bietet, iſt der Zuſtand geſundheitsgefährlich. Ekelerregende Gerüche ſteigen aus dem Loch empor, kein Wuünder, denn nicht nur Hausabfälle, Schuttmengen, ſondern auch Tierkadaver und in Fäulnis übergehende Stoffe finden da ihren Platz. Eine beſſere Zuchtſtätten fürRatten läßt ſich nicht denken. Die maßgebenden Organe für Erhaltung und Förderung der Volksgeſundheit predigen überall vor allem Tod dem Ungeziefer und den Fliegen. Warum werden dann trotzdem ſolche Brutſtätten zugelaſſen? Die raſcheſte Beſeitigung dieſes entſetzlichen Zuſtandes iſt notwendig. Der Ge⸗ ländetauſch zwiſchen Stadtgemeinde und Schützen⸗ iſt abermals nicht gelungen. nwohner des Schützenhauſes die Ruhe herbei, die ſie durch den um⸗ fangreichen Schießbetrieb nicht finden können. Bei der Behandluf Und wie ſehnen die Abgeſehen davon, dieſer Frage hat ſich die in Frage kommende Stelle des Rathaufſes kein Ruhmesblatt erworben; die allen Beteiligten leidige Angelegen⸗ heit könnte längſt erledigt ſein. Hoffentlich findet dieſe Stelle ſetzt noch bald einen Weg, der zum Ziel führt, bevor noch mehr Staub aufgewirbelt wird. Ein Feudenheimer für Viele. Herausgeber, Drucker und Verleoer: Druckerel Dr. Haas,. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner— Feutlleton: Dr. Fritz Hammes. Kommunalvolftit und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Fr Kircher.— Anzeigen:.: c Fande⸗ dessen Weltrut in der Verwendung nui allerbesten Materjals und sorgtauigster Arbeit beiuht. Trotzdem ist Btennabor nicht teurer als jedes andere Fahtrad unbestimmter Heikunn und 5 deshalb kauft der Kenner nur Brennabot Das beste Ra⸗ — führungen im allgemeinen auf die Zukunft eingeſtellt. Sasaamstag den 3. Jult 12 Handelsblatt Wirtſchafts- und Börſenwoche Inſammenſchluß der deutſchen Automobilinduſteie— Neue Einzelheiten zur Fuſion Daimler⸗OSenz— Ruſſen⸗ krebitabkommen— Belebung des Baumarktes durch den Baukredit?— Die wieder ſtark geöffuete Preisſchere Konkurſe im 1. halbjahre— Altimo und Sörſe— Neue Sebührenherabſetzung der Mannheimer Banken Im Zuſammenhange mit der in dieſer Woche vollzogenen Fuſion Daimler⸗Benz wurde verſchiedentlich gefolgert, daß dies der Anfang einer auf den Zuſammenſchluß der geſamten deutſchen Automobilgroßinduſtrie hinzielenden Be⸗ wegung ſei. So viel Beſtechendes dieſer Gedanke auch hat, ſo zeigt er nach unſerer Kenntnis der Verhältniſſe in der Automobilinduſtrie doch lediglich nur eine Entwicklung an, wie ſie vielleicht im günſtigſten Falle und auch dann nur teilweiſe eintreten dürfte. Vorerſt fehlt dafür jedenfalls jede konkrete Grundlage und es hängt vollkommen von der Geſtaltung des Automobilmarktes und nicht zuletzt von der techniſchen Weiterentwicklung der Welt⸗ automobilinduſtrie in den nächſten Jahren ab, ob und inwieweit eine ſolche Rationaliſierung in Deutſchland Platz greifen wird. Zweifellos bedeuten rd. 90 Automobilfabriken mit faſt ebenſoviel Marken eine Verzettelung von Kräften, die im Intereſſe der Geſamtvolkswirtſchaft nach dem Vorbilde der Stahlinduſtrie beſſer gebunden würden. Was für die Montan⸗ induſtrie und viele Zweige der übrigen Wirtſchaft Geltung hat, braucht aber nicht ohne weiteres auch für die Automobilinduſtrie ſelbſtverſtändlich zu ſein. Hier liegen die Dinge ſo, daß von einem Zwang zum Zufammenſchluß noch keine Rede ſein kann, da die augenblicklichen Abſatzverhältniſſe eine nicht unweſentliche Beſſerung aufweiſen, an welcher der Balkan und Oſten, die den deutſchen Qualitätswagen immer noch vorziehen, weſentlich teilhaben. Hinzu kommt, daß vom europäiſchen Ver⸗ braucher ſo viele Sonderwünſche geſtellt werden, denen von ebenſo vielen Fabriken mit ihren Marken entſprochen wird. Uad dabei braucht eine Zuſammenfaſſung gleichgerichteter Kräfte durch⸗ aus nicht gleichbedeutend zu ſein mit Stillſtand oder Hemmung techniſcher Fortentwicklung. Das Beiſpiel der Farbeninduſtrie zeigt doch deutlich genug, daß ein Zuſammenſchluß in der Lage iſt, ſogar eine durch den Krieg verloren gegangene Welt⸗ monopolſtellung durch beinahe beiſpielloſe wiſſenſchaftliche und techniſche Fortſchritte wieder zu erlangen. Zu⸗ nächſt werden aus den vorgenannten Gründen einem groß⸗ zügigen Zuſammenſchluß der deutſchen Automobilindu⸗ ſtrie erhebliche Schwierigkeiten gegenüberſtehen, die einerſeits auf dem Markenſyſtem und zum anderen auf ſachlichen Gegebenheiten baſieren. Eine im Intereſſe der Volkswirtſchaft liegende Bindung der Kräfte, die immer nur in gewiſſen Gruppen⸗ bildungen zum Ausdruck kommen kann, wird alſo vorerſt nicht zu erwarten ſein, es ſei denn, daß ſich die allgemeinen Marktverhält⸗ niſſe weſentlich verändern und daß eine weiter erſtarkende Auslandkonkurrenz ſie unbedingt notwendig erſcheinen laſſen. Die Fuſion Daimler⸗Benz iſt in dieſer Hinſicht, ab⸗ geſehen von den nicht minder ſchwer ins Gewicht fallenden Voraus⸗ ſetzungen, wie ſie ſich in den finanziellen(Deutſche Bank), fabrikato⸗ riſchen(gleiches Fabrikationsziel) und günſtigen örtlichen Verhält⸗ niſſen von ſelbſt ergaben, von vornherein auf weite Sicht eingeſtellt. Das ging namentlich aus den Ausfüh⸗ rungen in der Benzverſammlung hervor, die in weiten Kreiſen ſchon als ſofort in Angriff zu nehmendes Programm angeſehen wurden. Namentlich in der Frage der Typiſierung glaubte man eine koſtſpielige fabrikatoriſche Neuordnung herausleſen zu können. Wie wir dazu zuverläſſig erfahren, waren dieſe Aus⸗ Die darin gusgeſprochene Jelſetzung wird unter ſtändiger Beobachtung der Marktverhältniſſe nach und nach, ſoweit überhaupt notwendig, verwirklicht werden. Denn augenblicklich beſteht zu einer Aenderung des Fabrikationsprogrammes der einzelnen Werke gar keine Ver⸗ anlaſſung, da die von ihnen hergeſtellten Wagen unter ſich in keiner Weiſe Konkurrenz machen. Die einzelnen Werke des Geſamt⸗Konzerns werden alſo nach wie vor ihre bis⸗ herigen Typen weiter fabrizieren, d. h. Benz ſeine in dieſem Jahre in ſportlichen und techniſchen Prüfungen beſtens bewährten 10/30er und 16/50er Wagen, Daimler ſeine ebenſo erfolg⸗ reichen 4 u. 6 Liter⸗Wagen, Gaggenau u. Marienfelde die bewährten Nutz⸗ und Laſtwagen. Man wird vom Ganzen aus die Bedürfniſſe und Aufnahmefähigkeit des Marktes wie ſeither ſcharf beobachten, um der tatſächlichen Marktlage mit den zur Verfügung ſtehenden Mitteln und im Rahmen des Fabrikationsprogrammes gerecht werden zu können. Mit anderen Worten, man wird z. Z. fabrika⸗ toriſche Veränderungen nicht vornehmen, aber es kann wohl an⸗ genommen werden, daß ſich die Firma auch nicht auf ewig auf beſtimmte Typen feſtlegt, ſondern früher oder ſpäter mit neuen Wagen heraus⸗ kommen wird. Anzunehmen iſt wohl auch, daß das Unter⸗ nehmen alsdann einen der Marktlage entſprechenden billigen Wagen aufnehmen wird, der ſchon im Hinblick auf das Renommee der Firma techniſch vollkommen, durchaus betriebsſicher ſein u. höchſte Leiſtungsfähigkeit aufweiſen muß. Augenblicklich wird ſich ſonach die Fuſion ausdrücken in einer ſtraffen Zentraliſation der Verwaltung in Untertürkheim, das die beſten räumlichen Vorausſetzungen beſitzt und von wo aus nunmehr der alles be⸗ wegende einheitliche Wille ſtrahlen wird. Vor allem wird eine Ferfe Zuſammenfaſſung der Einkauf⸗ und beſonders er Verkaufsſtellen erfolgen. Namentlich letztere Maß⸗ nahme— in den größeren Städten beſtanden bisher bekanntlich Verkaufsſtellen beider Firmen— wie auch das nunmehr einh eit⸗ liche Konſtruktionsbüro werden erhebliche Erſpar⸗ niſſe ermöglichen. Ob dieſe allerdings, wie Direktor Schippert in Stuttgart angab, in die Millionen gehen werden, können wir natürlich nicht beurteilen; die nächſte erſte Gemeinſchaftsbilanz wird darüber ja Aufſchluß geben. Was die Zentralverwaltung anbelangt, Kr- Siedlungsgeſellſchaft Badiſche Pfalz. In der GV. wurde die Jahresbilanz ſowie der Geſchäftsbericht einſtimmig genehmigt und Vorſtand und AR. Entlaſtung erteilt. Von dem Reingewinn von 15515„ wurden 9000 der Rücklage zugeführt, 950% auf neue Rechnung vorgetragen und aus dem Reſt eine Dividende von 3 v. H. auf das Stammkapital von 185 500 verteilt. In den AR. wurden neugewählt: Fabrikant Michael Liebhold⸗ Heidelberg und Bürgermeiſter Manſchott⸗Schönau. Im Jahre 1925 wurden 52 Wohnungen errichtet. Das Bauprogramm für 1926 umfaßt etwa 70 Wohnungen. * Auch Nobel dioidendenlos. Die Laſten des Karkells. Die Dynamit⸗., vor m. Alfed Nobel u. Co. in Hamburg erzielte im vergangenen Geſchäftsjahr einen Rheingewinn von 91 054 RM. Eine Dividende gelangt nicht zur Ausſchüttung. Dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß das Geſchäftsjahr 1925 wäh⸗ rend der erſten Monate einen normalen und befriedigenden Ge⸗ Virggg hat. Mit der zunehmenden Verſchlechterung er deutſchen Wirtſchaftsloge, insbeſondere des Bergbaues, ging auch der Abſatz der Dynamit⸗AG. beträchtlich zurück. Auch die Ver⸗ hältniſſe der Textilinduſtrie, an der die Geſellſchaft, hauptſächlich aber auch ihre Kartellfreunde(Köln⸗Rottweil) durch die Erzeugung von Kunſtſeide und Viſtra intereſſiert ſind, lagen ungünſtig, ſo daß der Geſellſchaft aus der kartellmäßigen Abrechnung erhebliche Laſten erwachſen ſind. „o. Die Verkeilung der Ueberſchüſſe der Reichsgekreideſtelle. Nachdem der volkswirtſchaftliche Ausſchuß des Reichstages ſich mit der Regierungsvorlage über die Verteilung der Ueberſchüſſe der Reichsgetreideſtelle beſchäftigte, hat nun auch der Reichstag dem Geſetzentwurf zugeſtimmt und folgende Verteilung des Ueber⸗ ſchuſſes von etwa 60 Mill.„ vorgeſehen: 35 Mill. für Darlehen zwecks Kulturarbeiten uſw. auf 15 Jahre, 15 Mill. für landwirt⸗ jahr 1925. Noch ungleich ſtärker iſt die Steigerung bei den neu⸗ verhängten Geſchäftsaufſichten. belgiſcher Kapitalfluchtkäufe ſowie abſehbarer ſo wird nach unſeren Informationen von der Schaffung eines ſo⸗ genannten Generaldirektoriums Abſtand genommen, um nicht durch etwa zu ſchematiſche Leitung die lebendige Einheit und Beweglichkeit zu behindern. Soweit wir bezüglich des Ver⸗ hältniſſes des Herrn Schapiro zur neuen Firma, in der der prozentuale Anteil ſeines Aktienbeſitzes am Geſamt⸗AK. weſentlich verringert iſt, unterrichtet ſind, wurde der Vertre⸗ tungs⸗ und Liefervertrag wie auch ſonſtige Abmachungen zwiſchen ihm und der Firma Benz in gegenſeitiger Uebereinkunft gelöſt, wodurch der Benzverkauf in Berlin wieder frei iſt und in das dortige Mercedeshaus verlegt werden kann. Die gegenwärtige Geſchäftslage des Unternehmens iſt gebeſſert und Aufträge des Inlandes ſowohl als auch des Auslandes laſſen beſſere Beſchäftigung er⸗ warten. Auch der finanzielle Status des Unter⸗ nehmens hat ſich nach unſerer Kenntnis erleichtert. Neue Bankkredite brauchtens nicht mehr aufgenommen zu werden, im Gegenteil, ein Teil der Schulden konnte bereits getilgt werden. Die Fuſion ſelbſt wird zunächſt keine größeren Mittel beanſpruchen; wo die Umſtellung ſolche erforderlich machen wird, werden ſie aus den laufenden Erträgniſſen entnommen werden können. In dieſer Woche iſt neben dem großen Zeichnungs⸗ erfolg der amerikaniſchen Tranche der Stahlwerks⸗ anleihe, der in gewiſſem Grade einen Rekord darſtellt— für die in kommender Woche erfolgende Auflegung der europäiſchen Tranche macht ſich ſchon jetzt lebhaftes Intereſſe der holländiſchen, ſchweizeriſchen und ſchwediſchen Kapitaliſten bemerkbar— der end⸗ liche Abſchluß des deutſch⸗ruſſiſchen Kreditabkola⸗ mens bemerkenswert, durch das der deutſchen Induſtrie Aufträge im Wert von über 300 Mill. l zufließen. Tatſächlich hat ſich ſchon in der kurzen Zeit ſeit dem Zeitpunkt des Abſchluſſes eine Beſſerung der geſchäftlichen Beziehungen zu Rußland feſtſtellen laſſen. Er⸗ freulich iſt, daß nach den bisher vorliegenden Anträgen auch mitt⸗ lere und kleinere Betriebe aus der Verbindung größeren Nutzen ziehen werden. Wie ſtark der Warenhunger Rußlands iſt, geht daraus hervor, daß die Ruſſen für den Fall einer Schulden⸗ regelung unter Krediteröffnungen zu umfänglichen Ankäufen auch in Frankreich bereit ſind. Die allgemeine Lage hat keine weſentliche Veränderung er⸗ fahren. Der Kohlenabſatz iſt zwar weiter günſtig und dürfte zu⸗ nächſt auch anhalten. Die große Belebung der Wirtſchaft ſteht jedoch noch immer aus. Vielleicht bringt die Gewährung der zweiten Baukreditrate von 60 Mill. eine fühlbare Be⸗ lebung. Von Intereſſe iſt noch, daß ſich die ſeit Juli 1925 zu ungunſten der Agrarerzeugniſſe immer mehr öffnende„Preis⸗ ſchere“ ab Februar d.., wo ſie 17 Punkte ausmachte, mit dem Anziehen der Getreidepreiſe ſich wieder ſchloß und ſogar ſeit dieſer§ Zeit in nahezu gleichem Maße zu ungunſten der Induſtrieſtoffe geöffnet hat. Obwohl die Anzahl der Konkurseröffnungen in den Monaten April bis Juni ſtark zurückgegangen iſt und nur 3289 gegen 6013 in den Monaten Januar bis März beträgt, hat ſich die Zahl der Konkurſe im ſoeben beendeten Halbjahr gegenüber der entſprechenden Vorjahrszeit mehr als verdoppelt. Es wurden nach einer Zuſammenſtellung der Finanzzeitſchriſt„Die Bank“ im 1. Halbjahr 1926 9302 Konkurſe eröffnet gegen 4545 im 1. Halb⸗ Hier iſt die Ziffer von 1707 im 1. Halbjahr 1925 auf 6787 im ſoeben beendeten Halbjahr geſtiegen. Der zu Beginn der Berichtswoche feſt und überaus lebheft B einſetzende Geſchäftsverkehr an der Börſe erlitt eine vorüber⸗ gehende Abſchwächung, als ſich wider Erwarten am Geldmarkte trotz ausreichender Befriedigung des Prolongationsbedarſes nicht nur ein erhebliches Anziehen der täglichen Geldſätze bemerkbar machte, ſondern auch die Privatdiskontſätze auf Betrei⸗ ben der Reichsbank eine Erhöhung um 7 bzw. A v. H. erfuhren. Die Prämienerklärung übte überhaupt keine Wirkung aus, da infolge der Kursſteigerungen eine Bezugserklärung ſeitens der Prämienkäufer fortfiel. Nachdem die Berufsſpekulation und das Publikum im Hinblick auf den Ultimo Glattſtellungen in erheb⸗ lichem Maße vorgenommen hatten und die Bedenken wegen ernſterer Verknappung am Geldmarkte ſich als unberechtigt er⸗ wieſen, nahm die Hauſſe ihren Fortgang. Wiederum waren es die Aktien der J. G. Farbeninduſtrie, die auf Anhalten franzöſiſch⸗ amerikaniſcher Kauforders— angeblich für Rechnung der Rockefeller⸗Gruppe, Aufwärtsbewegung hatten. Der Ultimo iſt jedoch glatt vorübergegangen und die ſchon längere Zeit anhaltende jetzt nur vorübergehend geſtörte erleichterte Geldmarktlage hat erfreulicherweiſe auch eine ſtete Ver⸗ ringerung der Gebührenſätze für die Ausleihung von Krediten zur Folge gehabt und es iſt zu erwarten, daß in. Zeit eine weitere Senkung der Kredit⸗ ſpeſen eintreten wird. Auch in der Behandlung der Scheck⸗ konten haben die Banken am Platze jetzt inſofern eine Erleichterung eintreten laſſen, als die bisherige B erech⸗ nung des Unkoſtenausgleiches auf dieſen Konten mit dem 1. Juli d. J. in Fortfall kommen. Dieſe Art Konten werden von jetzt ab wieder umſatzproviſionsfrei geführt. Gleichzeitig hat man, wie dies in Vorkriegszeiten üblich war, wieder eine Differenzierung in den Habenzinſen für täglich verfügbare Guthaben eingeführt und zwar werden jetzt in proviſionsfreier Rechnung 372 v. H. und in pro⸗ viſionspflichtiger Rechnung 4 v. H. vergütet. K. E. ſchaftliche Siedlungszwecke und Anſäſſigmachung von Landarbeitern. Der Reſtbetrag von 10 Mill./ ſoll während eines Zeitraumes von 5 Jahren für die Durchführung ſonſtiger beſonders wirkſamer Maß⸗ nahmen zur Hebung der landwirtſch. Erzeugung dienen, dabei ſoll insbeſondere Obſt⸗,; Gemüſe⸗ u. Gartenbau Berückſichtigung finden. Auch kann der Reſtbetrag für die Förderung des Abſatzes land⸗ wirtſchaftlicher Erzeugniſſe verwandt werden. Die für die Getreide⸗ handelsgeſellſchaft vorgeſehenen 30 Millionen Mark entſtammen ſtele den Ueberſchüſſen, ſondern dem Vermögen der Reichsgetreide⸗ elle. 1. 4,6 Mill. Abſchreibungen für die Gerbſtoffwerke Renner. Bekanntlich ſind die Fabrikanlagen der Gerb⸗ und Farbſtoffwerke H. Renner u. Co. AG. in Hamburg vor einiger Zeit ſtillgelegt worden. Nunmehr wurden in der GV. der jetzt in engliſchem Beſitz befindlichen Foreſtal Land, Timber and Railways Co. Ltd., die über die Mehrheit des AK. der Renner⸗Werke verfügt, ſeitens der Verwaltung nähere Mitteilungen über das Schickſal dieſer deutſchen Fabrik gemacht. Danach iſt es erforderlich geworden, auf den Buchwert ihrer Anlagen eine Abſchreibung von 230 000 Pfd. Sterling vorzunehmen, und zwar weil Vorſorge dafür getroffen werden müſſe, daß die wertvollen Gebäude und Fabrikeinrichtungen auch unter veränderten Verhältniſſen ausgenützt werden könnten. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß eine Geſchäftstätigkeit mit der Zeit wieder aufgenommen wird. Vorläufig laſſen ſich aber keine genauen Angaben hierüber machen, weil die Verhältniſſe noch zu ungeklärt ſind. Jedenfalls mußte die bisherige Art der Tätigkeit eingeſtellt werden, weil es als ausſichtslos angeſehen wird, daß ſich die Leder⸗ induſtrie wieder derart hebe, daß ſie beſſere Preiſe für Gerbſtoff⸗ extrakte würde anlegen können. Schon früher wurden wiederholt die Führung der 5 zu ſorgen. Sowohl die Verwaltung der Foreſtal als auch die Lei⸗ tung der Renner⸗Werke mußte dies aber als zwecklos erkennen. Beſonders ſchwer hatte das deutſche Unternehmen, abgeſehen von der ungünſtigen Konjunktur, auch unter den finanziellen Anſprüchen der Reichsregierung zu leiden, während anderſeits die Entſch. gungsanſprüche der Geſellſchaft nur mit winzigen Beträgen auf⸗ gewertet wurden. Sörſenberichte vom 3. Juli 1920 Mannheim feſt/ Benz ſtark geſucht Die Börſe war wieder lebhaft und feſt. Stark geſucht waren Benz, die auf 90 anzogen, ferner Knorr, Heidelberger Zement, Rheinelektra und Waldhof. Feſtverzinsliche Werte geſchäftslos. Es notierten Creditbank 114,.G. Farben 256, Rhenania 87, Durlacher Hof 105, Mannheimer Verſicherung 85, Continentale Verſich. 50., Benz 90,»Enzinger 80, Gebr. Fahr 42, Fuchs Waggon 0,8, Mann⸗ heimer Gummi 53., Knorr 115, NSlI. 90, Nähkaiſer 56,50., Zement Heidelberg 110, Rheinelektra 114., Wayß u. Freytag 108, Zellſtoff Waldhof 166, Zucker Frankenthal 64., Waghäuſel 75, Kriegsanleihe 0,470. Frankfurt feſt Die ſtetige Aufwärtsbewegung an der Börſe erfuhr auch heute trotz des Wochenſchluſſes keine Unterbrechung. Die Gründe für die Aufbeſſerung ſind genügend bekannt. Großes Intereſſe nahmen auch heute die Schiffahrtswerte in Anſpruch in Erwartung, daß die Freigabe⸗Angelegenheit jetzt bald einer endgültigen Entſcheidung entgegengeführt wird und auf Berichte von einem ſtarken Paſſagier⸗ verkehr. Hapag und Lloyd gewannen bereits zum erſten Kurs je 3 v.., waren aber ſpäter bei ſtarker Nachfrage weiter geſteigert. Die Montan⸗ und Chemiewerte hatten weitere Kursſteigerungen von—3 v. H. aufzuweiſen, doch iſt hierbei zu berückſichtigen, daß für dieſe beiden Aktiengruppen im Vormittagsverkehr bis um 4.H. höhere Kurſe genannt worden waren. Neben weiteren großen Käufen ſind alſo an der Börſe auch wieder Abgaben vorgenommen worden. Von Vanken beſonders Deutſche Bank größeres Intereſſe bei einer Kursſteigerung von 5. v. H. Elektrowerte ſchloſſen ſich der allgemein ſteigenden Richtung mit neuen Kursſteigerungen von etwa 2 v. H. an. Von den Motorenaktien waren Adler, Daimler und Benz 4 v. H. feſter. Zuckerwerte erfuhren ebenfalls eine mehr⸗ prozentige Kursbeſſerung. In der zweiten Börſenſtunde waren Elektrowerte leicht anziehend, ebenſo die Schiffahrtsaktien. Dagegen lagen Montan⸗ und Chemiewerte eine Kleinigkeit ſchwächer. Das Geſchäft war ſchließlich ſtill. Geld iſt heute etwas leichter. Täg⸗ liches Geld 6,5 v. H. „ Berliner Veviſen Diskonkfätze: Neichsbaule 6½, Lombard 7½, Privat 4½ v. 5. Amilſch T. Julf. Juft N tskon in.⸗M. für M. Iſätze ½ Holand. 100 Gulden 169,4 J 169,52.109,44. 169.86 10,4 858 Buenos⸗Aires.. I Peſ..893 689.69.6.698 10 Brüſſel.. 100 Franken] 11,56 11.52 11,01 11.05 81,.— 7 slo 100 Kronen] 92.41[ 82,17 2,132.37 112,50 5,5 Stockholm... 100 Kronen 112,82 112,54 112,44 112,7281.— 4,5 Kopenhagen. 100 Kronen 111,51111,28 111,25 111,53112,57 5,8 Danzig.. 100 Gulden 81.28[81,08 81,02 81,22 112,50 8 Liſſaboen. 100 Eskudo] 21.455 21,405 21,375 21.425 453,60 9 Helſingfors.„„ 100 finnl. M. 10,59 10,55]10.3510,59 81.—.5 Italien.. 100 Lire 15,15 5,11 14,68 14,72 81,— 7 Londoen„„„1 Pfd.20,465 20,419 20,406 20,458ʃ 20,43 5 New- Dort 1 Dollar 4,205 4,195 4,195 4,205] 4,198 4 Paris„. 100 Franken 11,47 11,43 11,31J 11,35 81.— 6 Schweiz 100 Franken 81.8681.18 81.20840.—8,8 Spanien 100 Peſeten 68,01 67,85 66,47]66,63 81.— 5 45 1,974].970 1,968].972] 2,092 7,8 Konſtantinopel. 1 tlürk. Pfd. 2,255 2,245.27 2,26 45 1 Rio de Janeiro 1 Milreis 0,662] 0,680 0,666].6680.862] 3,5 Wien.. 00 Schilling] 59,44 59,80 9,3559,49— 7,5 rag 100 Kronen 12,46 12,4212,421 12,461 85,062 6 Südflawien..„ 100 Dinar 7,45 7,43 7,482] 7,452 81.— 1 Budapeſt.. 105 600 Kronen] 5,.89 5,87 5,875.89 85,062 7 Sofia. 100 Leva 8,045 3,035 3,035].048] 81.— 10 Athen. 100 Drachmen].21.19.19.21 81.— 10 Mar& Coldschmidt C 2, 28 MANHNHEIM C 2, 23 Fernsprecher: 56, 8302.-8306, 6436, 9120, 12044, 12045 relegramme: Margold Auskührung sämtlicher bankmägigen beschäfte Vermögensvewaltung„ Beratung — Für die Reisel Die Nachsendung der„Neuen Mannheimer Zeitung“ während der Reisezeit kann nach edem gewünschten Aufenthaltsort unter Kreuz- bdand erfolgen. Bestellungen sind unter Angabe des seit herigen Bezugsortes nur schriitlich an die Geschättsstelle E 6, 2 zu machen. Der Ver- sand kann täglich erlolgen und täglich ein- estellt werden.— Wird Nachsendung der eitung aul unbestimmte Dauer gewünscht. daun ist der Geschäftsstelle unserer Zeitung rechtzeitig schriftlich anzugeben, an welchem Tag die Lieferung einzustellen ist. Dezw. wieder in die Wohnung weiter erfolgen soll. Zur Vermeidung der Porto- und Einzugs- kosten bitten wit die Gebühren für den Versand im voraus zu entrichten. Diese betragen wöchentlich: Für 1 berelis abonniertes Exemplar N. C. 60 Ausland M..20 Für 1 besonderes Exemplar M..50 Ausland M. 2. 10 Neue Mannheimer Zeiſung. S502 ſtarke Arbeitseinſchränkungen vorgenommen, und die Arbeiterſchaft hatte ſich ſelbſt eifrig bemüht, für Aufrechterhaltung des Betrie 1* Samskag, den 3. Jult 1928 Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 302 Kurszettel der heuen Mannhelmer Zeltung ktien und Auslandsanleihen in Pro i i zenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück. Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit Aebener noch in Bi⸗/ ͤverſtehen. Fraukfurter Börſe vom 3. Juli. Banle-Alckien. Cransport⸗Aktien. Allg. 2. 8 Babi D. Creditbk. 107,7108,0 IRhein Braunk. 174,0181.0 Ettlinger Spinn. 290 188,0 ſche Bank.. 143,0143,0 Salzw. Heilb Faber, Joh. Blei—, Sant Sdenen Telus Bergbau. 73.—73.— Jarpwerk Rühlg. 8 ayr. BodenCr.—.——.— e e benind. 249,0255.5 Sayr Hope u Bb 123 5,148 San donddte 58.2882,50 Jahe cehr Pum. 4285 4258 Sarltrerangetz 19 500 8 Habng asbahn. 180 0J155 5 Jell. Guf. garls f 338.0485.5 n Effett. u. 99,—100,0 25 4 itz 5— D. Hepuheleacl. 11042.0 Indufrie-Abttien. Gereter Nüm, J..— 2. Heberſee⸗Bank 105.0 105.0 Eichb.⸗Mannh. +. 63,—83,— Grün, Bilfinger 98.——.— . Hiereimebant 1470 1205 5—.——daidsneuNähm 59.— 54 isconto⸗Geſ.. 144, 0150, 5„A..„—— Hammer ſen. 90,—91˙75 Dresdner Bant 128,5135,0 Schöfferh. Bindg. 218,0 211,0 Hülpert 5 31.—81.25 Frefrt. Hyp.⸗Bank 103,0 103,2 Schwartz⸗Storch. 11,60 116,0 HirſchKupf.u. Met. 111.5J11,0 TRite...5 1185 90 72 7 1 28 36·50 Hochund Teſbau 76.,50 90.— itt.⸗ 95„— 5 50 5 11557 8.„— iabeeg Be. 8. ee Keeamslalsren:—— Honerkohl. ud. 85.—68.— Deſter. Cred. Anſt. 7,50 7705[Adler Oppenheim—.——.—. Junghans Stam. 89,50 88,10 fälzer Hyp.⸗Bk. 103,0.103,0 Adler Kleyer.. 80,— 85,25 Kammg. Kafſersl. 85.— eichsbank.... 159,2159,5 f. E. G. St.-A. 144,0 149.0 Karlsruher Maſch. 45,15 Ahein.Creditbank 114,0114,0½Aſchaff. Buntpap. 120,0.122.0 Kemp, Stettin..350 hein. Hyp.-Bank 113,0.111,5 Aſchaff. Zellſtoff. 118,5 115.6 Klein, Sch&Becker 65.— Südd. Disconto. 116,0—,— Hahnbed Darmſt. 20.—20,25 Knorr, Heilbronn 108.0 Wiener Bankver..25.28 Bad. Elettr... 9170,175 Konſerven Braun 45,.— Württb. Notenbk. 128,0.128,0 Bad. Maſch. Durl. 105,0 105,0 Krauß& Co., Lock.—.——.— MannhVerſ.⸗Geſ. 85.—88.— 0 A⸗G. 1% N+—ILahmeyer& Co. 123,5125,0 Vdere derf e 1 55 Beck d Henbel er—— er he 10³,2 29— rrh. Verſ.⸗Geſ. 5 45 48,— Lederwerk Rothe 30,.—29,— Drankf. R. u. Mitv.—.——.—PBergm Elektr.. 128.0120,7 Ludwigsh. Walzm 90.— 92.75 2 Bing Metallwerke 56.15 59.50— 84 Bergwerk⸗Aktien. Brem.-Beſigh. Del 58,50.Lurſche Indnſt. 22.10 24.50 Bochumer Guß. 143,5148,0[Cement Heidelb.. 107,7 107,7 Mainkraftwerke 96.— 95,25 Daberus Eiſen—06— Cement Karlſtadt 114.0,114,5 Miag, Mühlb. 112.8 112.0 143.0 85 8 50.— 50—Mez S weil. Bergwrk—.— 138,0 Cont. Nürnb. Vzg. 78,— 82,50 0 165,0169,7 75 19 7 88.—4,— Motorf. e 55.— 59.— ent. Gußſtahl———=..Gold-u..- Anſt 141,0.148,0 Nedar.. 86,— 87, IHarp. Wergbau. 145,5148,2 Ppcerh.& Widm. 49,— 80, Reh. geder Saer Talt Aſchersleben 142,0142,0MDingler Zweibrück.50.— Peter Unlon Frrft. 87.5087.— Kali Salzdetf..——— Dürkoppwerk St. 59,.— 60,— Pf. Nähm. Kayſer 54.75 57.50 Fali Weſteregeln 155,0,156,0 Düſſeld. Rat. Dürr 40,— 41.— Philipps.-G. Irt 30.— 30.— Klöckner⸗Werke=Eiſen Kaiſerslaut. 27 2527,75 Porzellan Weſſel 53.50 58.— + M Ka U 75, Porzella ſſel 53.5058, annesmannr. 125,0,129.5 LElr. Licht u. Kr. 141,0145.0 Rein, Gebb& Sch. 84.— 85.— 40 ch. 84,— 85, erbedarf.. 74,10 78,50Elſ. Vad. Wolle 86,—36,50 Rheinmetalll..———.— (Caro) 80,15/80.— Emagßrankfurt.—,— 0,25 Rheinelektr. Sta. 113.5115.5 bönir Berabau 116 5ʃ118,5[Emaflle St.Ulrich 37.40 36,10 Rh. Maſch. Leud. 26,50 2. Enzinger⸗Union. 78.—82,.— 2 8. 2. Rhenania Aachen 86.50 85.50Zellſt. Waldhof St 160,0164,8 3% D. Reichsanl.—.——.— Riebeck Montan. 150,0151,0Zuckerf. B, Wagh. 72,50 75,25 4½%.9.⸗Sch.—.——.— Rodberg Darmſt.—.——.— Zuckerf. Frankenth 65,85 64,80 4% D. Schutzg, 08 5,11 5,65 JRüttgerswerke. 108,0 113,0 Zuckerf. Heilbronn 75,.—77,—4% D. Schußg. 14 5,11/ 5,65 Schlinck& C. Hbg.—.——— 3875 Offſtein.90,50 93,50 Sparprämie. 1919—.——.— Schnellpr. Frank. 64,— 65,— Juckerf. Rheingau—.—76.—5% Pr. Schatzanw.——.— Schramm Lackf. 71,5076,— Zuckerf. Stuttgart 75.—80,.— 4% do do. 50 1Schuckert, Nrbg. 125.0 129.9 Freiverkehrs⸗Kur e. 37½ Preuß. Konſ.—.——. Schuhfabrik Herz 31,50 33,50 Pen e ee 50 8 5 5 173,0 Elberfeld. Kupfer—.——.— 5„BabAnl v1319—.—— Sndd. Peahte. nureele. 118 1185/7c bo. 6bget..350—.— .22b. St Ingbert—.——.— Pansfelber 110,615,5/½ öo. von 1806——— Tricotw Beſigh..———.— Naſtatter Waggon—.— 4% Bayr. Eiſ⸗Anl.—.—— UbrenſabeJurſch. 27.25 29.— fle 50 30,— 3½% do..430— Aer. deufſch, Beif. 51.— 82.2 Uiöm. Koblenant.—.-%½“ de.—— ..ch. Ind. Mainz 56.— 58,— Feſtverzinsliche Werte. 4% Pay. Pf. G..—.——.— — Ver. Ultramarinf. 187,8 137.0 4¼% Mhm.1914—.——.—3¼% do. Ver. Zellſt. Berlin 72,75 70,503%„„ 1902—,——.— 4% Heſſ. v. 8d u. 96 o,350 0, 390 Vogtl. Maſch. St. 50,———4½%„ 1904/—.——— 8½%, abgeſt. 0,380—.— Voigt& Häff. St. 96,.— 94,— 55% Ot. Keichsanl. O, 4570,486 3⸗ 0,380.—.— Volthom. Seil.& 37.— 39.— 4% do unf:b. 1925——= 4% Säch. St. A. 18—.——.— Wayß& Freytag 10,50107,813% D Reichsanl, 0,5300,5404% Württ..1915—.——.— Verliner Börſe vom 3. Juli. Banuk-Aktien. TAllg.Elektr.-Geſ. 144,0J147,8 Deutſche Kall. 122,5125,0 Vank f. el. Werte 111,7114,0 Anglo-Ct. Guano 80,—84.—JDeutſche Maſch. 108.0—— Barmer Bankver. 103,5 110,0 Anbalt. Kohlenw. 78,—18.75 Deutſche Steinzg. 126.0 5 85 7Berl. Handelsg. 178,7 175.7 Annener Gußſtahl——ſ40.— Deutſche Wollw. 47.— 8 TCom..Privatb. 122,4 126,0 Aſchaffbg. Zellſt. 1109115,0 DOeutſch. Eiſenh.. 5,50ſ89, 1 Darmſt. u..⸗B. 172,0 178,0 Augsb. Ro Maſch 94,65—,— Donnersmarckh.. 19.75 1Deutſche Band. 153,0 159,0 Balcke Maſchin... dee Dürener Metall.. 84. 5 7Dt. Ueberſee Bt. 105.0 109,0 Bamag⸗ Meguin. 44,75 477585 Dürkoppwerke 58,50 0 THisc. Command. 148,0 147,0 J. P. Bemberg 450,2162,0 Dynamit Nobel. 123,0 125.5 IDresdner Bank 131.5 135,7 KBergmann Elkt. 125,5129.2 Elberfeld. Kupfer ITMitteld. Kredb. 118,0 119,5 Berl.⸗Gub. Hut. 551.0155,0 Clektr. Lieferung. 198,0 5 5 Reichsbank... 159,5 138,7 Berlin Karlsr. Ind 86,25 90,85 TElktr.Licht u. Kr. 141.5148. Rhein Ereditbank 114.0116,0 PBerlin. Maſchb. 82,5068,— Emaille Ullrich.89,— 38.50 Süddeutſch. isc. 115.0115.0 Berzells Bergw. 49,—40,—Enzinger⸗Union da f1 üů 58,— 60,.— Eſchw. Bergwerk 137,2133,0 Cransport.Aketien. Aemerge.— Farbenind. 249.22580 Schantungbahn 3,75 4760 JBochum. Gußſt. 144,0148,0 Feldmühle Papier 124.0,12,45 Allg. Lok. u. Str. 147/,0148,0 5 uill.. 134,1187,5 Furd. Liſenbahn——520 Peranten Srlkes, J89.0 l85.0 K. Friſete... 858,5 Daltimore. n 6450 Br.-Befigh. Oelf. 50,—58,.— Fuchs Waggon 0,500—.— Deutſch-Auſtral.. 139,0.449, Bremer Vulkan. 55,75 58.— Gaggenau.-A. 52,—52,50 Hapag. 150.00488,9 Buderus Eiſenw. 94,1588,75 Gebhard Textil.79.—81.— 19. Südamerita 127,0.180,0 Chem. Heyden. 94,75 89,50.Geiſent, Bergw. 165,0.188,6 JHanſa Dſchiff 145,0 132.0 Chem. Gelſent. 87.75f87,— Gelſenk. Gußſtah. 25.—28,— .Rorddiſch.Clodd 144.8 150.2 Chem. Albert. 125,01275 Genſchow& Co. 57,—80,78 Roland-Linie ,— ge Concord Spinner 75,5075,50 German. Portl-3. 124..124,8 Derein. Elbeſchiff 50.—54.75 Haimler Motoren 88,— 95,— Gerresheim Glas 128,0128, Ouduftrie-Aktien. Deſſauer Gas 181,7186,0 TGeſ.f. eltt. Unter. 160, 7168,0 Accumulatoren. 130,5 184,0 J Otſch.⸗Luxemb. 144.51465 Gebr. Goedhardt 60.—.— Adler& Oppenh. 102,0 101,7 D. Eiſenb.⸗Signl. 72,80 75,50 Goldſchmidt Th. 95,5099,.— Adlerwerke... 82,— 85,— IDeutſche Erdöl 140,0144,0 Goerz C.... 36,5038,75 .-Gf. Verkhrsw. 122,2125,00Deutſch. Gußſtahl 77,—79,75 Gothaer Waggon 65,5084,50 Alerandermerk. 7475ʃ75 6450086.— Gritzner Maſchin. 99.75 — Deutſche Ko uner 98.— 2. 8. 2,8,. hl. E. Bed. 185 7 5„„ 2. 2 P ebr. Großmann 57,.—59,50 TOberſchl. Eiſen. 76,5079, ochfrequenz. 116,0— Lrün& Bilfinger 92,— 88,75 1 Oberſchl. Koksw. 98,50 102,1 Krügershall Hand 192.0 9015 Gruſchwitz Teptil 45,— 46,— FOrenſt.& Koppel 100,091,— Petersb. Int....— 5221 Hackethal Draht. 76,65—,— IPhönix Bergb.. 115.1118,1 Ronnenberg... 80.— 11 Halleſche Maſch.. 1412 142,8 Rathgeber Wagg. 36,65—,— Ruſſenbank....— 3 Hammerſ. Spinn. 86.7590,— Reisholz Papier 155,0 181,7 Sichel& Co.. 5 55 62.10 Hannov..Egeſt. 70,—75,.— TRhein Braunkhl. 174,01780 Sloman Salpeter 687562•72 Hann. Waggon 16,— 19,40 Rhein. Chamotte.—.—49,25 Südſee Phosphat 85—.— Hanſa Sloyd... 54,5065,150Rhein. Elektrizität 114,0 115,0ufa 38,5 Hbg.⸗Wien Gum. 65,— 74,50Rhein.Maſch Led. a) Reichs-u. Staatspap. Harkort Bergwrk.—— 66,.— TRheinſtahl. 142,0144.7 Goldahlegg. Harpen. Bergbau 148918.0 Rbenania Them. 99.58,25 Dollarſchäze.—.— Hartmann Maſch, 45,1547,.—TRomb. Hütten. 29,1528,50 Neichsſchah.V.387 0,400 Hedwigshütte 685,— 85,— Roſitzer Braunk.. 65.— 68,75 IV.IX 0,395 0,440 Hilpert Muusch..30,—31.— Roſitzer Zucker 19247•395—.— Huſg Kusfel w. 110 lI8c Sachfenmerk. 28.. 8.. meich anl..460.8 Hirſch Kupfer. II.„[Sachſenwerk... 85.— 4% 42 i er 74,2577,.—Salzdetfurth... 167,5178,2%%. 250eſe Jiſ.S 11——— Sa, 55.cee en— e⸗Werk. 18,.—19.—Scheidemandel.36,.—40, 4 8fe Hoshmann—77.— 82.— Schubert& Salz. 157,5181.5 3% Frg. Ronſols 92 Horchwerke..68,—87,501 Schuckert& Co. 124.2127.5 0˙495.500 Humboldt Maſch. 62,5067,50 Siemens Elektr..——.%NBayer. Anl.—,— 0,425 15Ilſe Bergbau.236,0486,0 FSiem.& Halske 189.723½% Ba er. Anl..4800, M. Jüdel& Co. 92,92,40 Sinner A⸗G... 6,8067,958%% B 12.8012.78 OGebr. Junghans. 90,25—. Stettiner Bulkan 15.50 4,158% Prß. Kalianl. 8,755,75 Kaßla Porzelan. 8 ſee7 Stoehrgammgrn 218.2 308„e Noggenwert..— 7 2.[8. Grkrftw Mhm.5e%——=TOber .Aſchersl.. 140,014/50Stoewer Nähm.. 83.—89.75 Zarler, Meſchn. 5 55 18 Faa 58,.— 56.50•5 884 e 5 7 18. 18,2518, ichgräber.—. 96 8, .M. Wem Feleph. Beruner 86,50185,15„ Landſch. Rogg. 6,48] 6,48 R Kisgnerwerte 1130 115,20Thoerl Oelfabrik. 78.50f80.— b) Ausl. Nentenwerke. C. H. Knorr... 109,0115,0 Untonwerke Maſch 57,5054,505% ½% Mexikaner—.—— Kollm.& Jourdan 55,— 55.— Ver. B. Frkf. Gum. 56,7568,—4½ Oeſt Schatza. 18,5017.15 Köln Rottweiler.122,5 128.00Ver. Chem. Charl. 112,0120.04%„Goldrente—— 18,50 Gebr. Körting.. 91.—83,75 B. Otſch. Nickelw. 149,0145,04%„conv. Rte.—.—— Koſtheimer Cell.. 42,2—.—VGlanzſtoff. Elbf. 276.0278,04½%„ Silberrte. 3,10 8,60 Kyffhäuſer⸗Hütte 57,7560,— V. Schuhf Brne W 40,65 43,.—4½%„Papierrte.—— Lahmeyer& Co. 122,2125.0B Stahlwv. d. Zyp——4% Türk. Ad.⸗Anl. 11.—11.25 Laurahütte.. 59.— 61,250Ver. Ultramarinf. 136 7137,74%„ Bagd.⸗Eiſ.1 22.— 22,65 Linde's Eismaſch. 145,0150,0[Vogtländ. Maſch. 49,75—.—4%„„ II 16.—16.— Lindenberg.. 37,50 42,500Wanderer⸗Werke 146.0147,04% Türk. unif Anl.—— 1 Carl Lindſtröm 123,0125.0 5 Akt.⸗Geſ..———4%„ Zollob. 1911 13,2014,20 Lingel Schuhfabr. 43.—45,.—Weſtereg. Alkali. 154,0157,5„400-.-Los 20,5020,80 Linte& Hoffm. 70,.—79,500 Wicking ⸗Cement. 110,5112,04½% St.⸗R1913—— Ludw. Loewe& Co 175,0 176,5 Wiesloch Tonwar. 78,25 78,504½%„„„ 1014 19.50 19,25 C. Lorenz... 107,0 108,5 Wittener Stahl. 84,7587,754%„„Goldrte 17,9018,25 Lothr. Portl.⸗Cem.———Wittener Gußſtahl 63.—62,.—4%„„ Kronr. 1,70 165 Magirus.-⸗G.. 56.— 59,.— Wolf, Buckau. 53,.— J Mannesmann. 125,0,128,7 Zellſtoff Verein. 72,.——.—3% Oe-UIX Sr(70 2 0 805 Zellſtoff Waldhof 160.2164,2.— Mech. Web. Lind. 145, f.60% Südöé. aß—— Mir& Geneſt. 105,0 111,5 Freiverkehrs-Kurſe..80,/ neue Br.———.— Motoren Oeutz.75.—71,50 Adler Kali.. 37,.—37,—5%„Obligat.—.— 14 Motorb. Mannh. 47/5048,— Bergb. Präſid..—.———4% Anat. Ser.] 16,65 19,36 Müllheim Berg. 115.2120,0[Sengz⸗Mator... 82,.— 86,—52%„„II 16,1516.75 Neckar Fahrzg..84,——.— Oeutſche Petrol.———,4½%„„III 14.6515,— Nordd Wollkämm 124.00124.7 Diamand 754% Tehuantepec. 30,5083.25 Der Rampf mit den Geiſtern 9 Roman von Arkur Brauſewelter Copyright 1925 by Karl Kähler&. Co, Berlin⸗Zehlendorf Nachdruck verboten Ganz ſtill lag die Kranke. Wenn ſie auch immer noch nicht ſchlief, ſondern zuweilen die Augen weit öffnete und ſie mit großem, verwunderten Blick in der Stube umherwandern ließ, ſo blieb ſie doch teilnahmslos und unempfindlich für alles, was um ſie her ge⸗ ſchah, ja, ſie ſchien ſich in keine Weiſe zu wundern, daß ihre Mutter —— ſter an ihrem Bette ſaßen. Vielleich t ſah ſie ſie nicht inmal. Der Kommerzienrat, der unten in ſeinem Zimmer ebenſowenig Ruhe gefunden, trat wiederum ein. 2 iſt unerhört“, ſagte er.„Ich habe noch einmal zu ihm ge⸗ „Lebt die Kleine vom Matthiesſen noch?“ fragte ihn Dora ganz leiſe. „Ich weiß es nicht“, gab er kurz zurück. Wieder verging eine qualvolle Zeit, wieder wurde die Minute zur Ewigkeit. „Wenn er doch nur käme,“ dachte Dora bei ſich, daß wir ſie noch fortbringen können!“ Endlich ein etwas ſchwerer, aber behutſam auftretender Schritt die Treppe hinauf. Der Kommerzienrat öffnete die Tür, ging dem Arzt entgegen. In derſelben Sekunde richtete ſich die Kranke in ihrem Bett empor und ſah den Eintretenden mit weit aufgeriſſenen Augen an, in denen jetzt wieder der wunderbare Glanz von vorhin war. „Wer iſt der Mann?“ fragte ſie Dora. „Das iſt der Herr Doktor aus Neukirchen.“ „Und was will er hier?“ „Er will dafür ſorgen, daß du geſund wirſt.“ „Daß ich nicht ſterbe wie die Grete und die Mieze, nicht wahr?“ Was ſie noch weiter ſagte, blieb unverſtändlich. Ihre Stimme war ſehr leiſe geworden, ſie hatte ſich in die Kiſſen zurückgelegt, und Dr. Torwald war dicht an ſie herangetreten. Einige Sekunden ſtand er ihr ſtumm beobachtend hegenüber, ließ ſie ſich dann noch einmal aufrichten und die Bruſt freimachen, ſtrich mit der ſchlanken Hand taſtend über ihre Haut dahin, ſetzte auch das Hörrohr an, ſprach bei alledem aber kein Wort, weder zu ihr, noch zu den ängſtlich an ihrem Bette Harrenden. Dann ſtreifte er ihr das Hemd wieder über die Bruſt, knöpfte es ſelber am Halſe zu, legte ihr leicht die Hand unter das Kinn und ſchaltete das Licht an⸗ ders ein, damit er eine hellere Beleuchtung erzielte und es ſie zu⸗ gleich nicht blendete. Nun ſchaute er ihr ins Auge.. eine ganze, lange Weile. da wie das ſtillwirke Dora, die ihm gegenüber am Fußende ſtand, klammerte die Hand an die Bettlehne, ſo feſt ſie nur konnte, wandte aber nicht eine Sekunde den Blick von dem Arzte. Der gab Annelieſens Kopf frei, legte ihn mit derſelben Zart⸗ heit, mit der er alle ſeine Verrichtungen ausführte, in die Kiſſen zu⸗ rück, zog das Bettdeck bis an den Hals hinan, ſtreichelte die jungen Mädchenhände und ſprach nun zum erſten Male während der langen Unterſuchung zu ihr.. freundliche, aufſmunternde Worte. Eine wunderbare Weichheit war in ſeiner Sprache und eine große Güte in allem, was er ſagte. Die Kranke kuſchelte den fiebernden Kopf tiefer in die Kiſſen, ein Ausdruck ſtiller Geborgenheit lag auf ihren Zügen und ihre Lip⸗ pen lächelten dem Arzte leiſe zu. 5 Der ſtrich ihr noch einmal mit der flachen Hand über die Stirn. Da ſah Dora, daß die Schweſter ſchlief— ganz feſt und ruhig, wie ſie den langen Abend über nicht ein einziges Mal geſchlafen hatte. Eine Frage brannte ihr auf den Lippen, ſie drängte ſie zurück. Eine unbeſchreibliche Furcht hinderte ſie, ſie auszuſprechen. Dann hatte ſie es doch getan. Er ſah ſie mit ſeinen ernſten Augen an.„Es iſt zu ſpät, ſagte er. Sie fühlte den Boden unter ihren Füßen wanken. Aber ſie über⸗ wand ihre Schwäche und hielt ſich ſtandhaft. 1 „Als Sie ihr in die Augen ſahen.. nicht wahr? Er kämpfte einen ſchweren Kampf.„Sie haben mich mißver⸗ ſtanden,“ ſagte er, ſich ein wenig zu ihr hinabbeugend,„ich nahm an, Ihre Frage bezöge ſich auf unſere Vereinbarung, nach der wir Ihre Schweſter ſo ſchnell wie möglich von hier fortſchaffen wollten. Dazu allerdings wäre es jetzt zu ſpät. Das wollte ich Ihnen ſagen, weiter nichts.“ „Es iſt Scharlach,“ wandte er ſich jetzt zu den Eltern.„Der Zu⸗ ſtand iſt ernſt.“ 8 Ganz ſtille war es in dem Zimmer. Nichts hörte man als die unregelmäßigen Züge der Schlafenden, die dann und wann er⸗ wachte, jäh von ihrem Kiſſen in die Höhe fuhr und ſich immer erſt beruhigte, wenn der Arzt zu ihr trat und leiſe die Hand auf ihre fiebernde Stirn legte. „Und was wird nun weiter werden?“ fragte der Kommerzien⸗ rat, der plötzlich aus allen ſeinen Berechnungen und Anſchlägen hart aufgeſchreckt war und ſich weniger gefaßt zeigte, als ſeine Frau, die den Blick nur auf das Nächſtliegende richtete und ſich die Verhal⸗ tungsmaßregeln genau einprägte, die der Arzt ihr gab. „Ich werde die Nacht hier bleiben,“ ſagte dieſer,„und meine Pflege zwiſchen Ihrer Tochter und der Kleinen drüben beim Schmied teilen, denn dort bin ich ebenſo nötig.“ Er verabſchiedete ſich und trat in die Nacht hinaus. Das Mondlicht war heller geworden. Es breitete ſich wie ein ſilberdurchwirkter Teppich über die Wege, über die ſein Fuß dahin⸗ ſchritt. Am Himmel flimmerten die Sterne. Die ganze Welt lag nde Geheimnis der großen Gottesliebe. HGung und n gleichem Mabde cie wegen jhrer herborragendlen Gigencchaſten (nahirhaſt, duunststillencl, erischend?ꝰ Celeannten SOHEERCHNK MilcH NARANMEUEN Qulitdòt unerrelchit. Merall Hluullich. In ihm war die Liebe Gottes nicht, in ihm war alles zerriſſen und in Aufruhr. Seine Seele rang mit der fremden Gewalt, die nicht von Gott war, ſondern von unten her auf ihn eindrang. „Wenn du einmal Arzt ſein wirſt und dir die Wiſſenſchaft zu eigen gemacht haſt, über die dein Vater nicht verfügte, dann wirſt du erkennen: die Wiſſenſchaft iſt es nicht, die dir die letzten Geheim⸗ niſſe erſchließt. Und je mehr du weißt und erforſcheſt, um ſo rat⸗ loſer wirſt du vor den verſchloſſenen Toren ſtehen.“ Wie manchesmal hatte es ihm der Vater geſagt. Und er? Als er heute abend an das Bett der beiden kranken Kinder im Inſthauſe trat, da ſah er es auf den erſten Blick, daß ſie den nächſten Morgen nicht mehr erleben würden. Er ging in das Nebenhaus zu dem kleinen Mädchen des Schmieds und ſah dasſelbe. Und dann rief man ihn hinüber in das Herrenhaus. Er kam mit innerem Grauen, zugleich mit dem feſten Willen, ſich gegen die⸗ ſen dämoniſchen Glauben zu wappnen—— aber was ihm aus den müden Augen dieſes lieblichen, den Kinderjahren kaum entwach⸗ ſenen Mädchen entgegenſtarrte, war der Tod. Er hatte es der Schweſter, hatte es ſich ſelber auszureden ver⸗ ſucht— abert es war da und blieb und lachte ſeines Willens. Konnte er noch Arzt bleiben? Konnte er von den Menſchen ein Vertrauen zu ſich und ſeiner Kunſt verlangen, das ihm ſelber abhan⸗ den gekommen war? Das war die Frage, die ihn unabläſſig be⸗ wegte. Vor ihm lag, vom weichen Mondlicht eingebettet, die Kate des 1 Einen Augenblick zauderte er, dann öffnete er die nied⸗ rige Tür. Er fand die kleine Kranke ſchlechter als er ſie verlaſſen hatte, das Fleber war geſtiegen. Die Eltern, deren einziges Kind es war, jam⸗ merten, ſie ſchienen alle Hoffnung aufgegeben zzu haben. Er blieb zwei Stunden am Lager der Kranken, verrichtete alles ſelber und ließ niemand anders an ſie heran. Dann ſtellte er ſein Wiederkommen noch in dieſer Nacht in Ausſicht und begab ſich in das Herrenhaus. Bereits auf der Diele trat ihm Dora entgegen. „Wir haben ſchon ſo auf Sie gewartet, Herr Doktor,“ ſagte ſie mit ſchwer unterdrücktem Vorwurf.„Es iſt ſchlechter geworden. Eben kannte Annelieſe weder mich noch die Mutter.“ Er legte Hut und Mantel ab und folgte Dora in das Zimmer. Völlig teilnahmslos lag die Kranke, die Augen weit geöffnet, in ihnen wie in dem glühenden Antlitz die Spuren des wachſenden Fiebers. Die erhob ſich, und er nahm ihren Platz Er winkte der Mutter. am Bett ein. „Kennſt du mich, Anneleſe?“ fragte er mit leiſer Stimm. Aufrecht ſtehen Mutter und Schweſter, wenden keinen Blick, halten den Atem an. „Ja.. ich kenne dich.“ „Wer bin ich denn, Annelieſe?“ (Fortſetzung folgt) 56,.—8. Oe. l. Stb. alte 17.85 17.60 2 2 225 1 * 8. Seike. Nr. 302 —— Reue Mannheimer 3 A II WOIFFP& CO. Des Haus elegerner Darnerwmocder 1. 1 Preifesfrebe — DER KOSTUNME Telefor S885 MANTRL Stels Eingeng von Neuheifen außgerordenfſich preiswerf. 5 5 Die glücliche Geburt 8 unseres 2 Vellen Töchlerchens zelgen hocherh euf en NMax Hahn und Frau Elisabefn 59333 geb. Gumpf e(Kaiserring 12), den 3. Juli ſilicne Beanntmachungen Handeilsregisler. In das Handelsregiſter wurde heute einge⸗ tragen zu folgenden Firmen: 124 1.„Dedrova Drogenhandel Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim, Zweigniederlaſſung. Sitz: Ham⸗ burg: Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch den Be⸗ ſchluß der Generalverſammlung vom 4. Mai 1926 abgeändert. Der Sitz der Geſellſchaft iſt nach Mannheim verlegt. Die Zweigniegerlaſſung iſt ſomit Hauptniederlaſſung geworden. Die in der Generalverſammlung vom 4. Juli 1924 be⸗ ſchloſſene Erhöhung des Grundkapitals iſt um weitere 30 000.⸗ durchgeführt. Das Grund⸗ kapital beträgt jetzt 217 500.⸗. Der Aufſichts⸗ rat hat gemäß der ihm erteilten Ermächtigung die Aenderung des§ 4(Grundkapital) des Geſell⸗ ſchaftsvertrages vorgenommen. Als nicht einge⸗ tragen wird veröffentlicht: Das Grundkapital iſt eingeteilt in 1415 auf Inhaber laudende Stamm⸗ oktien zu je 100.⸗, 60 auf Inhaber lautende Vorzugsaktien zu je 100.⸗J und 70 auf In⸗ haber lautende Stammaktien zu je 1000.⸗J. 2.„Mudeg“ Montage& Demontage Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannßeim: Die Geſellſchaft iſt durch Geſellſchafterbeſchluß vom 23. Juni 1926 aufgelöſt. Der bisherige Geſchäftsführer Fritz Heinz Ritter, Kaufmann, Mannheim iſt Liquidator. 3.„Württembergiſche Metallwarenfabrik“ in Mannheim, Zweigniederlaſſung, Hauptſitz: Geis⸗ lingen: Die Prokura des Adolf Breitſchwerdt iſt erloſchen. Mannheim, den 25. Juni 1926. Amtsgericht F. G. 4. In das Handelsregiſter wurde heute einge⸗ tragen: Zu folgenden Firmen: 124 1.„Quadratſeilfabrik vormals Patent Bek Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ Mann⸗ heim⸗Neckarau. Die Prokura des Heinrich Müller iſt erloſchen. Ferdinand Wenk⸗Wolff iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Heinr. Müller. Mannheim iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. n 2.„Waſſerwerksgeſellſchaft Rheinau mit be⸗ Haftung“ in Mannheim. Der Ge⸗ fellſchaftsvertraa iſt durch Beſchluß der Ge⸗ fellſchafterverſammluna vom 19. April 1926 in den 88 2 u. 17. und vom 2. Juni 1926 in 8 17 Ziffer 10 und 8 18 geändert. Auf die eingereichten Urkunden wird Bezuz genom⸗ men.(Gegenſtand des Unternehmens iſt ietzt): Die Erwerbung und Errichtung, ſowie der Betrieb von Waſſerverſorgungen u. ſonſtigen Unternehmungen. Maunheim, den 28. Juni 1926. Amtsgericht F. G. 4. In das Handelsregiſter wurde beute einge⸗ tragen zu folgenden Firmen: 124 1.„Weingart& Kaufmann, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt durch Beſchluß der Geſellſchafter⸗ verſammluna vom 4. Juni 1926 aufgelböſt. Hugo Weingart. Kaufm. Mannheim iſt Liaui⸗ dator. Die Prokura des Auauſt Frey iſt er⸗ loſchen Die Firma iſt erloſchen. 2.„Dema“ Deutſche Anzeigen⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung Annoncenexvpedition. vom 20. durch einen Geſchäftsführer 1 mit einem Prokuriſten vertreten. Friedrich in Mannheim. Der Geſellſchaftsvertraa iſt durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung Mai 1926 in Ziffer 8 geändert. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Gefellſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder in Verbindung Knapp iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Kauf⸗ mann Egon Knapp. Mannheim u. Kaufmann Alfred Vögele, Mannheim ſind als Geſchäfts⸗ fühxer beſtellt. Manunheim, den 24 Juni 1920. 25 Amtsgericht F. G. 4. Aſſchd Perdktoptichmng der Sacigemende Arbeitsvergebung. Innere Verpuzarbeiten für Neubauten an der Schafweide Block C. Nähere Auskunft Baubüro Schafweide an der Kronprinzenſtraße. wo Ausſchreibungsbe⸗ dingungen ſoweit vorrätig, gegen der Selbſtkoſten erhältlich. Einreichungstermin für die Angebote: Montag, den 12. Juli 1926, vorm. 9 Uhr, 8 Rathaus N 1, Zimmer 124. Hochbauamt. Jerwansch aderbame ist ein modernes Pelzstück. Führendes Pelz⸗ Engroshaug mit mehreren pvalutaſchwachen Ausland arbeitet und liefert an Detail⸗Geſchäften das hauptſächlich 127 100 nfolge⸗ niedrigem Frankenkurs einkauft, Angeſtellte, Gewerbetreibende. Leh⸗ rer, Aerzte, Eiſenbahnbeamte. höhere Beamte. deſſen zu ſtädt. und Staatsbeamte zu Sommerpreiſen Em63 geagen 12—16 Monats-Kredit (oßhne jegliche Anzahlung) prachtvolle Schwarz⸗ Perſianer-M äntel und Jacken. Natur⸗Perſi⸗ auer⸗Jacken, Natur⸗Biſam⸗Jacken u, Mäntel⸗ Fohlen⸗Jacken u. Mäntel. Seal el.-Jacken u. Mäntel, ſowie alle anderen Pelze. Auch bei lanafriſtigex Zahlunasweiſe Kaſſapreiſe. 0 Gefl. 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Generalverſammlung 345 87140 6 307 2000c8 Die Generalverſammlung vom 30. Juni 1926 beſchloß, Der Auſſichtsrat beſteht aus folgenden Mitgliedern: Dr. Hans Clemm, Kommerzienrat, Direktor der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof, Mannheim⸗Waldhof, Vorſitzender; Dr. Gottlob Schu⸗ mann, Kommerzienrat, Generaldirektor der Ilſe Bergbau.⸗G., Grube Ilſe N. L. und Dr Georg Solmſſen, Geſchäftsinhaber ſtellvertretende Vorſitzende; Henry Delloye, Huy(Belgien); Theodor Feiſe, Generaldirektor der Kaliwerte Neu⸗Staßſurt⸗Friedrichshall.⸗G., Sehnde (Gannover); Adalbert Grumbach, Mannheim; Max Haſenclever, Aachen; Dr. Ernſt Hintz. Profeſſor, Wiesbaden; Pr. jur. Georg Hirſchland, Eſſen; Ur. Karl Kimmich, Direktor des A Schaaff⸗ hauſen'ſchen Bankvereins.⸗G, Köln; Dr. Curt Kühnemann, Berlin; Or. Auguſt Lange, Berlin; Or. Max Mayer, General⸗ Berlin, im Juni 1926. Berlin. Karls bad; Düſſeldorf; Rudolf Püngeler, Friedrich Reinhart, Direktor Berlin; Dr Paul Wallich, Teilhaber Berlin; Philipp Kramer. Bʃñ.ññ.ñ.—— 5 RMk. RMk. RMk. RMk. Grundſtücke und Gebäude 17 161 876088 Grundkapital: Stammaktien20 000 000— 90 und Apparate 5 Vorzugsaktien 540 000— 20 540 000— Drräte. Geſetzlicher Reſervefonds 3 700 000.— Wertpapiere und Beteiligungen 4 468 1200 Allgemeiner Unterſtützungsfonds 2003 677 91¹ Kaſſe, Wechſel, Poſtſcheck, Giro 144 99455 Aufwertungs⸗Verpflichtungen und Bope enns 99 832 FNütaenss 3 203 82688 Hebiteten 5 105 2450 Obligationen 547 450— Bankguthaben 59*2 860 67542 Hypothekten•9 58081 Interimsbuchungen 74 476½3 Guthaben der Angeſtellten uſw. 697 90850 AaS 71 300— Kreditoren 5 300 22319 Bankverpflichtungen 5 826 80269 Interimsbuchungen 197 58305 Abale 71 300— Gebtititii J. Abſchreibungen 1279 31745 345 87140 43 062 925/33 43 062 92533 8oll gewꝛinn · und Verlustrechnung zur Bilanz am 31. Dezember 1925 gadben 122 366.88 6 184 83320 „ 2 2 22 6 307 20008 auf die Vorzugsaktien eine Dioidende von 6 90 bezw. 0 direktor des Vereins für chemiſche und metallurgiſche Produktion, Walther Merkens, Rhöndorf; Karl Müller, Direktor der Nütgerswerke.⸗G., Berlin; Dr. Iritz Neuhaus, Baurat, Generaldirektor der A. Borſig G. m. b. Paſtor, Kommerzienrat, Aachen; Dr. Amtsgerichtsrat a.., Aachen; der Mitteldeuiſchen Creditoank, ., Berlin⸗Tegel; Arthur Kurt Poensgen, Bankier, der Firma J. Dreyfus& Co., Berlin; Oscar Waſſermann, Direktor der Deutſchen Bank, Hönningen, Heinrich Schmitt, Mannheim, Betriebsratsmitglied. Betriebsratsmitglied; fhenania Kunheim Verein Chemischer Fabriken Aktiengesellschaft 7 —0* Fernsprecher 10999 Nach fachärztlicher Ausbildung in Neurologie Oteurolo- gisches Institut Frankfurt, Prof. Goldstein und Städtisches Krankenhaus, Ludwigshafen a. Rh. San.-Rat Kaufmann) und Psychiatrie Psychiatr. Klinik u. Poliklinik Heidelberg, Prof. Wil- manns u. Prof. Homberger) habe ich mich hier niedergelassen. Dr. med. Alired Sirauß Facharzi fur Nerven- und Gemũskrankheiſen —10 Uhr vorm. Samstags 0 7. 11 Svreckstunde: 4 nachm. 11—1 Uhr Wohnung Haardsfr. 28 Haben Sie JSpeir ſſbundelsicher Sparen ist Pflicht Die Sperkesse biefeft IFmer. Gelegenheif zum Sparen selbst kleinster Pefräge. &sse schon überlegt dep Nof urid Uniglück auch ru Sie Hererufrefen KErmen Nlsfer Sie sichi Gdeher bei Zelfen Iur die Sichlerstfellung Iwer u. Ihbrer Ferrilie Zukuraff. 54 Vermischtes Küchen prachtvolle Modelle, La. naturlaſiert 275.—, 325.— u. 375. MR. 185.— Günſt. Zahlungsbed. AHöbelhaus Ohrenskein 8 4, 23/24 17⁴9 Alllueimeluag Kilometer 453 Pig. fſüelefon 9 409. 9365 Umtausch alter Roslerkling.geg.die wunder · 2 baren neuen Nulcuto rate Näheres durch u. Appe NMulcufo-Werk. Solingen Die giößte Speziallabrik d. Welt für hahlgeselllil. lene Rastetappalate. Eddo2 Der Vorstand. I. I e dessosenmagen gebraucht gegen Barzahlung aus Privathand 9291 zu kaufen gesucht. 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Kau-Bonbons fehlen. Ein Kau-Konfekt von erfrischen- der Wirkung für Mund und besonders nach dem Essen, Trinken und Rauchen. Aerztlich vielfach empfohlen. G. F. 9 ckIOPf. Ueberall erhältlichl Die Wahl zur Landesſynode betr. Bekanntmachung. Für die am Sonntag. 11. Juli 1926, ſtatt⸗ findende Wahl zur ep. LDandesſyunode und für den 4. Wahlkreis folgende Vorſchlags⸗ liſten endgültia feſtgeſtellt worden: T. Kirchlich⸗voſitipe Vereiniguna des Kirchen 9 bezirks Mannbeim. Benz Guſtav, Pfr., Jungbuſchſtr. 9. Fink Hch. Dr. phil. Prof., Otto Beckſtr. 10 Wilhelm. Gewerbelehrer. Pozziſtr. 5. 8 aufarth, Jakoh. Kfm. Neckarau, Maxſtr. 16 Bender. Karl, Landeskirchenr. u. Pfr. Trait⸗ teurſtraße 48. Fiamund.., Oberl., Käfertal. Ob. Riedſtr. 2 Weber. Joh., Gerichts vollz., B 4. 8 Arhelzer. Karl Obermſtr.. Sandbofen, Gas⸗ werkſtr. 13 Detroy Peter. Architekt, O. 5. 15 Sons, Karl, Eiſenbahnoberſekretär a. D. Feu⸗ „denheim, Wallſtadtſtr. 22 Heſſig. Otto. Pfr., Mannheim. Schimperſtr. 2 Ziegler, Eruſt. Werkmſtr.. Waldbof, Untere 1 Kircher. Mathilde, Ehefrau. Waldparkſtr. 8 Eicher. Adam, Eiſenbahnſekr., Seckenheim, Kol. Staatsbahnhof Achtnich. Th., Kirchenrat. Jungbuſchſtr. 9 II. Kirchlich⸗voſitive Vereinigung des bezirks Oberheidelbera. e Möſſinger. Julius, Notar, Wiesloch Brauch. Paul, Bäckermſtr., Hockenheim Günther, Guſtav, Pfr., Sandhauſen Adolph, Geora. Oberpoſtmſtr. Schwetzingen Linga, Chriſtoph, Altbürgermſtr. Leimen Engelhorn, Ferd. Steueraſſiſt. Altlußheim Haamater. Otto, Pfr. Walldorf Winter, Johann, Gemeinderechn., Nußloch Gießer Georg, X. Landw. Oftersheim Knauber, Jakob. Eiſenbahnoberſekr., a. D. Eppelheim Wacker, Johann, Heinr., Tabrikarb. Plankſtadt Schmitthenner, Ludwig Dekan. Wiesloch Samm, Käthi. Wwe. Friedrichsfeld Hoocker, Karl. Uhrmacher. Reilingen Müller, Fakob Landwirt. Edingen. III. Kirchlich⸗voſttive Vereinigung des Kirchen⸗ bezirks Ladenburg⸗Weinheim. Joeſt. Fried deſt.., Pfr., Weinheim. Inſtitutſtr. 10 Maver, Friedrich 11., Landwirt, Großſachfen, Breitegaſſe 61 Fath⸗Trippmacher, Georg Eiſenbahninſpektor. „Schriesheim Landſtr 305a Teutſch. Hermann, Pfr., Leutershauſen Kolb. Wilh., Fortbildungsſchul⸗Hauptlehrer, Weinheim, Roſenbrunnenſtr. 6 Ruckelshauſen. Sannchen, Ehefrau. Ladenburg „Weinheimerſtr. 33 Zeilinger. V. Hch., Landwirt, Heddesheim, Beindſtr. 24 Steger, Johann. Pfr. Doſſenheim Schelmmer. H. Müller, Hemsbach, Mühlweg 2 Pfrang. Otto. Ad., Gaſtw. z. Pflua Rippen⸗ weier, Kreisſtr. 19 8 Böbel, Wilh., Maſchiniſt, Weinheim Steinſtr. 9 Rauch. Karl, Zollbeamter a.., Lützel ſachſen, Bahnhofſtr. 1 0 Zinkgräf Johanna, Ehefr. Weinheim, Bahn⸗ hofſtraße 1 Hettinger, K. Pfr. a. D. Laudenbach, Haupt⸗ ſtraße 11 Glaſer. Ph. Werkmſtr., Weinheim. Katzenlf. 1. IV. Landeskirchliche Vereinigung der Kirchen⸗ bizirke Mannheim⸗Ladenburg⸗Weinheim. D. Klein, Paul Geh. Kirchenrat, Pfr. Mann⸗ heim, Werderplatz 15 FJoanſon, Maria. Hauptlehr., Rupprechtſtr. 13 Leinert. Wilh., Obervoſtinſp. Bachſtr. 2 Pfiſterer, Karl. Vorarbeiter. R 6. 2 Mayer, Rudolf, Pfr., Rheinauſtr. 32 Wallrabenſtein, Arth. Kfm., Neckarau. Rhein⸗ goldſtr. 68 Klenck, Pfr., Sindolsheim, A. Adelsbeim Dr. Mayer Otto, ſtädt. Verwaltungsdirektor, Richard Waanerſtr. 20 Kilthau, Jak. Kfm., Käfertal, Kurze Mann⸗ heimerſtr. 51 Dr. Anton, Karl. Pfr., Wallſtadt. A. Mannh. Leonhardt. Fritz, Hauptlehr., Feudenheim. Ziethenſtraße ga Lauer. Wilh., Poſtaſſiſtent, R 6, 13 Trippmacher, Eliſabeth, Schriftſt., Ladenburg Schwarzkreuzſtr. 54 Melzer, Heinrich, Betriebsdirektor. UJ 6,. 16 Jundt, Ernſt. Pfr. Mannheim. Schulſtr. La. V. Volkskirchenbund der evangeliſchen Sozia⸗ liſten Mannheim⸗Stadt. Eckert, Erwin Diaſporapfr. Meersburg a. B. Reber, Chriſt. Fabrikarb., Ackerſtr. 28 Martin Marie. Schneiderin, Burgſtr. 41 Schmitthenner.., Prof., Otto Beckſtr 6 Müller. Bernh., Vorarbeiter, Dammſtr. 44a Wörns,., ir., Arb., Neckarau, Am Markt 2 Gewehr, Margar., Wwe., Schwetzingerſtr. 169 Eicher, Rudolf, Fräſer. Käfertal, Rebenſtr. 13a Kamm, Fr., Hauptlehrer. Langerötterſtr. 64 Kolb, Ling Ehefrau. Augartenſtr. 91 Iverſen, Th., Fabrikarbeiter. Dammſtr. 6 Riſſe, Karl, Kaufm. Waldvparkſtr. 20 Kümmel, Geora Bankangeſt.. Augartenſtr. 37 Münzenmayer, Barbara. Hausfrau. I 6. 23. VI. Landeskirchliche Vereiniguna des Kirchen⸗ bezirks Oberheidelberg. D. Klein.., Pfr., Mannheim, Werderlp. 15 Schneider, Karl, Landwirt, Reilingen Freihöfer, Adolf. Gerichtsverw. Schwetzingen Schmitt, Konrad III. Landwirt. Altlußheim Apfel, Ga.. Bahnhofinſpektor, Friedrichsfeld Kammer, Ludwig, Werkführ., Walldorf Braun, Heinr, Bürgermſtr. St. Ilgen Schweſinger. Jakob. Landwirt, Neulußheim Hambrecht. J. IV., Zigarrenarb., Sandhauſen Gerhard, Adolf. Pfr., Brühl Janſon, M. Hauptl., Mannh. Rupprechtſtr. 18 Zimmermann, Gg. J. III. Loͤw. Plankſtadt Dr. Erckenbrecht, Auguſt. Pfr., Reilingen Zahn. Jakob. Landw. u. Kaufm. Hockenheim. VII. Kirchlich⸗liberale Vereiniguna Maun⸗ heim⸗Stadt. Ludwig,., Stadtr. u. Kirchenält., Luiſenr. 39 Rothenhöfer. Heinr., Stadtpfr. Langerbtter⸗ ſtraße 37 Groß, Jak., Stadtrat u. Präſ. der Handwerks⸗ kammer, D 4, 13 Seipio, Ida. Kirchenälteſte, N 5, 6. Schmitt, Emma Eiſenbahnoberinſp., Ehefrau, Tunnelſtr. 5/7 Renz. Karl, Stadtpfr., C 4, 5 Becker⸗Bender. Martin, Oberlehrer d. Knaben⸗ Fortbildunasſchule. Dammſtr. 25. Maler. Karl, Stadtpfr. Mannheim, R 1. 13 Walther, Paul. Oberpoſtſekretär u. Stadtver⸗ ordneter, OQ 5. 18 Plätrich, Anna, Bäckermſtr. Ehefrau. Kleiſt⸗ ſtraße 9/11 Bach, Wilh. Pfarrverw., Mannheim. L. 12. 13 Dr. Reidel, Walt., Rechtsanw., Waldparkſtr. 30 Lamerdin. Geora. Adam, Glaſermſtr. Secken⸗ heimerſtr. 78 Dr. Hoff, Hans Stadtpfr., Werdervlatz 16 Reutlinger, Guſtav Adolph, Kirchenälteſter u. Vorſitzender der kirchlich⸗liberalen Vereini⸗ aung, Mannheim. M 6. 14. VIII. Kirchlich⸗liberale Vereinigung des Kirchenbezirks Oberheidelbera Weiß, Daniel, Realſchuldirektor. Schwetzingen, Marſtallſtr. 48 Lamade, Heinrich, Schuhfabrikarb., Wiesloch, Bahnhofſtr. 22 Schrank. Joh. Michgel, Landw. Hockenheim, Obere Hauptſtr Bühler, Ga. Oberlehr., Edingen. Schulhaus Horſch,., Landw., Walldorf. Bahnhofſtr. 152 Seitz, Hch., Hauptlehrer, Plankſtadt. Fried⸗ rich⸗Ebertſtr. 1 Pfiſterer, Philiyv. Friedr., Landw., Eppel⸗ heim. Haus 473 Brixner. Hch. M. d.., Waagnermſtr., Brühl Kirchenſtr. 1 Storck, Ad. Gärtnermſtr., Oftersheim, Mann⸗ heimerſtr. 132 Bortz, Ratſchr. a.., Leimen. Bärenpfad 1 Merz,., Landw., Neulußheim. Wingertſtr. Vath. Eliſe, Pfarrfrau. Rheinau Wacker. J. Plankſtadt, Ladenburgerſtr. 11 Arnold. Carl. Stadtpfr. Wiesloch Vielhauer, Gerhard, Pfr. Edingen IX. Kirchlich⸗liberale Vereinigung des Kir⸗ chenbezirks Ladenburg⸗Weinheim. Koppert, Georg, Dekan, Weinheim Lackert, Hermann Landwirt. Ladenburg Albrecht. Adam, Ratſchr., Schriesheim Pfrang, Friedrich I. Landw. Weinheim Schmidt, Julius. Pfr. Heddesheim Halblaub, Adam, Kirchengemeinder. Hemsbach Herrmann, Friedrich, Pfr. Ilvesheim Reinhard. Jakob. Oberſtadtinſp., Weinheim Schäſer⸗Gund, Friedrich. Pfr. Großſachſen Kadel. Daniel, Gemeinderechner, Lützelaſchſen Schüßler Adam, Hauptlehrer, Laudenbach Schäfer Konrad. Fabrikarb. Weinheim Hack. Wilh., Bürgermſtr., Neckarhauſen Schmitt, Johann Rudolf,., Kirchengemeinde⸗ rat. Heddesheim Philigpp Hans, Pfr. Hohenſachſen X. Volkskirchliche. Vereinigung Mannheim. Appel. Geora. Schneidermſtr. O 1. 8 Walter. Karl. Stadtpfarrer, Augartenſtr. 62 Bohrmann,., Kranf, Jean Beckerſtraße 8 Knobloch, Johanna. Pfarrfrau, Bachſtr. 2 Raupp. Ad.. Eiſenbahnamtm., Güterhſtr. 20 Bronner, Richard. Stoßer. Rheinhäuſerſtr. 44 Ebert. A Eiſenbahnoberſekr., Kl. Riedſtr. 17 Stiefel, Wilhelm, Oberlehrer. Stamitzſir 17 Gaddum, Jean, Kaufm. Waldparkſtr. 28 Benz Heinr., Fabrikarb. J 2. 16 Zietſch, Wilh. Eiſenbahnoberſekr. Hafenſtr. 30 Wichmann Hch. Malermſtr. Burgſtr. 13 Schaar, Max, Eiſenb.⸗Inſp., Verſchaffeltſtr. 7 Sandritter. Ga. Lademſtr. Bam.⸗Fuchsſtr. 5 Emig. Gg., Hauptlehrer. F 4. 7a. XI. Kirchlich⸗liberale Vereinigung der Mannheimer Vororte. Vath, Ludwig. Pfr., Rheinau. Schwaben⸗ heimerſtraße 25 Hörner. Auguſt, Landwirt. KG.⸗Rat, Secken⸗ heim, Hauptſtraße 94. Fehn. Gg., Pfarrer. Neckarau Rheingoldſtr. 32 Merck. Ga., Fabrikant, KG.⸗Rat. Feudenheim, Hauptſtraße 124 852 Nagel,., Hauptl Sandhf., Domſtiftſtr. 4b Hoffmann. Mart., Landwirt, KG.⸗Rat. Käfer⸗ tal, Mannheimerſtraße 56 Schmitt. Franz. Fabrikant, KG.⸗Rat. Wald⸗ hof, Atzelhofſtraße 18 Hecker, Philipp. Architekt, Wallſtadt Mutſchler, Michael, Pfarrer, Feudenheim Maas. Kathar., Ehefr., Neckarau, Adlerſtr. 43 Lapp, Wilhelm. Oberbauinſpektor, Seckenheim. Roſenſtraße 32 Luger. Hermann, Pfarrer Käfertal Ewald. Friedrich, Gerichtsverwalter a.., Sandhofen, Schönauerſtraße 25 Roſer. Hch. Hauptl., Seckenheim Luiſenſtr. Verbunden ſind die Liſten I, II, III, unter ſich und mit den aleichfalls unter ſich verbun⸗ denen Liſten IV und VI. ferner die Liſten VII. VIII, IX. X und XI. Mannheim, den 28. Juni 1926. Der Kreiswahlleiter: Hauck, E. Hauptlehr., Waldoͤhof, Oppauerſtr. 16. Bekanntmachung. Die Wahl zur evang. Landesſynode findet am Sonntag, 11. Juli 1926. von vormittags 11 Uhr(Schluß des Hauptgottesdienſtes) bis nachmittags 5 Uhr ſtatt. Der Bezirk der Kirchengemeinde Mannheim iſt in folgende Stimmbezirke eingeteilt: 1. Stimmbez.: Ob. Pfarrei d. Trinitatiskirche. Wahllokal: Unter. Konfirmandenſaal, G4, 17a. 2 Stimmbez.: Unt. Pfarrei d. Trinitatiskirche. Wahllokal: Ober. Konfirmandenſaal G 4. 17a. 3. Stimmbezirk: Jungbuſchpfarrei. Wahllokal: Konfirmandenſaal Junagbuſchſtr. g. 4. Stimmbez.: Ob. Pfarrei d. Konkordienkirche. Wahllokal: Sakriſtei der Konkordienkirche. 5. Stimmbez.: Unt. Pfar. d. Konkordienkirche. Wahllokal: Konfirmandenſaal R 3, 3. 6. Stimmbezirk: Weſtpfarrei der Chriſtuskirche. Wahllokal: Konf.⸗Saal der Weſtpfarrei(Eing. Tullaſtraße). 7. Stimmbezirk: Oſtpfarrei der Chriſtuskirche mit Ausnahme von Neuoſtheim. Wahllokal: Konfirmandenſaal der Oſtpfarrei (Eingang Werderſtraße). 8. Stimmbezirk: Neuoſtheim. Wahllokal: Dürerſtraße 52. 9. Stimmbez.: Nordpfarrei d. Friedenskirche. Wahllokal: Konfirmandenſaal der Nordpfarrei. 10. Stimmbez.: Südpfarrei d. Friedenskirche. Wahllokal: Konftrmandenſaal der Südpfarrei. 11. Stimmbez.: Südpfarrei d. Johanniskirche. Wahllokal: Sakriſtei der Johanniskirche. 12. Stimmbez.: Nordpfarrei d. Johanniskirche. Wahllokal: Konfirmandenſaal der Nordpfarrei. 13. Stimmbezirk: Südpfarrei der Lutherkirche. Wahllokal: Konfirmandenſaal der Südpfarrei. 14. Stimmbezirk: Nordpfarrei der Lutherkirche. Wahllokal: Konfirmandenſaal der Nordpfarrei. 15 Stimmbezirk: Weſtpfarrei der Lutherkirche. Wahllokal: Konfirmandenſaal im Pfarrhaus, Dammſtraße 45. 16. Stimmbez.: Weſtpfar. d. Melauchthonkirche. Wahllokal: Konfirmandenſaal der Weſtpfarrei. 17. Stimmbez.: Oſtpfar. d. Melanchthonkirche. Wahllokal: Konfirmandenſaal der Oſtpfarrei. 18. Stimmbezirk: Städtiſches Krankenhaus. Wahllokal: Vorbereitungszimmer zum Ver⸗ ſammlungsſaal. 3. Stock. Stimmberechtiat ſind alle Gemeindeglieder, die das 25. Lebensjahr vollendet haben und nicht vom Stimmrecht ausgeſchloſſen ſind. Vom Stimmrecht ausgeſchloſſen iſt ein Ge⸗ meindeglie: 1. 5* im Vollbeſitz der Geſchäftsfähig⸗ ei 5 2. dem die bürgerlichen Ehrenxrechte oder die Fähigkeit zur Vellhtdune öffentlicher Aem⸗ ter aberkannt ſind: 8. gegen das wegen eines Verbrechens oder Vergehens das Hauptverfahren eröffnet iſt, wenn die Verurteilung die Entziehung der bürgerlichen Ehrenrechte zur Folae haben kann. bis zur Beendigung des Verfahrens: 4. das wegen einer die öffentliche Achtung entziehenden oder wegen einer gegen die eigene Kirche verübten ſtrafbaren Hand⸗ lung zu einer Freiheitsſtrafe verurteilt worden iſt, auf die Dauer von 6 Jahren nach erſtandener Strafe: 5. das wegen Verachtung der Religion oder der evang. Kirche oder wegen unehrbahren Lebenswandels öffentliches Aergernis ge⸗ geben hat: das als Erziehunasberechtigter ohne Not ein Kind der evang. Kirche entzieht oder ihm keinen ausreichenden Religionsunter⸗ richt zuteil werden läßt, bis zur Beendi⸗ guna des religiöſen Erziehunasrechts: 7. das mit Bezahlung kirchlicher Umlagen über ein Jahr lang im Rückſtand iſt. ob⸗ wohl es dazu imſtande geweſen wäre. Wer nicht in die Wählerliſte eingetragen iſt, darf nicht wählen, auch wenn ſein Stimmrecht jfunbeſtritten iſt. 5334 v. Schoepffer. Ev. Kirchengemeinderat. Vermischtes, Aadudbest „feichspost“ Q 1, 11 Speisezimmer elegantes Modell ſchw. Schnitzerei 180 breit 1731 Mk. 450.- Teilzahlung geſt. Julius Egenhäuser F 2, 4h. Zum Flicken wird angenommen. ſtelle dſs. Bl. B3240 Aelter., erfahr. Buch⸗ halter empfiehlt ſich für bilanzmäßige B3231 Huihiührung ſtundenw. billig. Diskr. Anfragen unt U. O. 2 an die Geſchäftsſtelle. Küchen, prachtv. aparte Mod., 187/ u. höher. 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Personen: Cenio, Direktor einer Dorf- komöd.-Truppe(Bajazzo) Nedda, sein bine) 25 Tonio, Komödiant(Taddeo) Beppo, Komöd.(Harlekin) Silvio, ein Bauer in Bürger Herm. Trembich Landleute beiderlei Geschlechts, 8 58 Fritz Bartling Weib(Colom- S 8 Gussa Heiken Carsten Oerner Artur Heyer Gassenbuben. eit und Ort der wahren Begebenheit: Bel Mon- talto in Calabrien am 15. August 1865(Festtag). Cavalleris Spielwart: Anton Schrammel. Nach Wo gehen wir heute, morgen und Hontag hin? Auf die Neckarwiese ins Weinzelt zum Thomas'e Sepp'l Drima PDiälzer weine nebst Zubehör billig und gut Konzert der berühmten Tyroler Kapelle, 70874 — Meiallbeiten Stahlmntr., Kiuderb. Nunſt a Prio. Katal. Christian Könker der desangschule von Am Flügel: Kapellmei Icreinipte fonterbieimngen Mostag, gen 5. Julk, abends 6 Dhr, Harponie 9 2,6 Schinler-Vortrags-Abend Anna Rocke-Heindl Karten zu M 230 u. 1 60 einschl. Steue! Frau Kammefsängerin ster Arthur Rosenstein Am Plügel: Kapellm Karten zu M. 2. u. 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