AK „F * Montag, 5. Juli Neue Alannheimer Geitung Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgedung frer me Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtengeld. Bei eventl. Aenderung det wirlſchaflicher Morgen⸗Ausgabe Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 303 nzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro einſp. 5 für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. 89 5 9 e kieen gertee, L. Berengeldeeene Aarh dele Seree sruhe.— elle 2.— w Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldbofſtraße 6, Schwetzinger⸗ 2 Streitks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. ernſprech⸗Anichlüſſe Nr. 7941 7942. 7943. 7944 u. 7945 oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch gabee Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel Aus Jeit und Leben Mannheimer Frauen-Jeitung-Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht JCCCCCCCC ĩè·W vcccc cVPPPPGVGGPPGbTꝙPôPPpppPpPp'ppp ̃ꝗ p ˖———————— 7j¼̃7roꝛa— p ꝓ ß—————————————————— die immer noch ungelöſte Rheinlandfrage Wo bleiben die Kückwirkungen! Die Deutſchnationale Landtagsfraktion in Preußen hat folgende große Anfrage eingebracht:„Iſt das Staatsminiſterium nunmehr in der Lage, Auskunft zu geben über die Fortſchritte und Aus⸗ wirkungen der ſogenannten Rückwirkungen von Locarno in den beſetzten Gebieten und im Saargebiet, insbeſondere bezüglich der Stärke der Beſatzung im beſetzten Gebiet und ihren endgültigen Ab⸗ rückens aus dem Saargebiet ſowie bezüglich einer früheren Räumung der zweiten und dritten Zone und die Vorverlegung der Abſtimmung im Saargebiet? Zum Problem der Rückwirkungen ſchreibt die Bingener„Rhein⸗ und Nahezeitung“ u..:„Wir möchten meinen, daß gerade Eng⸗ land es in der Hand hätte, den ſtärſten moraliſchen Druck auf das ewig zögernde Frankreich auszuüben, indem es im Geiſte von Locarno die wenigen Truppen weiter verminderte, die es noch im beſetzten Gebiet ſtehen hat. Es würde dadurch Frankreich mit ſanf⸗ ter Gewaltnötigen, den Abbau etwas ernſtlicher als bisher zu betreiben. Dieſe Verminderung müßte einen derartigen Eindruck auf die Weltmeinung machen, daß Frankrech ſich dieſem Votum nicht mehr entziehen könnte. Das iſt wenigſtens die Anſicht in vielen poli⸗ tiſchen Kreiſen der Rheinlande. Dieſe ſagen mit Recht, daß der Abzug der Engländer in Paris eine ganz andere Wirkung hervorrufen würde, als alle Vorſtellungen Deutſchlands. Die engliſche Politik braucht die leichte Verſtimmung, die zunächſt wohl in Paris entſtehen möchte, nicht zu ſcheuen. Die beſonnenen Politiker in Frankreich, die mit dem Pakt von Locarno Ernſt machen wollen, würden ſogar wohl dankbar ſein für dieſe engliſche Tathilfe gegen den Widerſtand der franzöſiſchen Militärs. Die franzöſiſche Seſatzung im Rheinland Die chaupiniſtiſche Wochenzeitſchrift„Aux Ecoutes“ meldet, daß Briand auf Drängen der engliſchen Regierung beſchloſſen habe, einen Teil der franzöſiſchen Beſatzungstruppen aus dem Nheinland zurückzuziehen und dort ſtatt der bisherigen zwei Armeekorps nur fünf Diviſionen zu belaſſen. Das Blatt behauptet, eine noch ſtärkere Verminderung der Rheinarmee ſei durch den Widerſtand Belgiens verhindert worden. Das„Journal“ ſtimmt wieder einmal ein Klagelied über die Notlage der Angehörigen der franzöſiſchen Beſatzungsarmee in⸗ folge der Frankenbaiſſe an. Bei Inkrafttreten habe die darin vor⸗ geſehene Summe für den Unterhalt der Rheinarmee von 110 000 000 Goldmark etwa 440 Millionen Franken ausgemacht. Trotzdem dieſer Betrag bei dem gegenwärtigen Frankenkurs das Doppelte, alſo 880 Millionen ausmache, ſei es bei 440 Millionen geblieben und das franzöſiſche Schatzamt ſtecke die Differenz ein. Das Blatt hofft, daß General Guillaumat, der das Elend der Rheinarmee aus eigener An⸗ ſchauung benne, als Kriegsminiſter etwas zur Abhilfe tun werde. In der„Ere Nouvelle“ dagegen veröffentlicht der durch ſeinen hartnäckigen Kampf gegen die Verſchwendung im Rheinland bekannte Deputierte Jules Uhry einen offenen Brief an Caillaux, in dem er den Finanzminiſter auffordert, bei der von ihm angekündig⸗ ten Sparpolitik im Rheinland zu beginnen, wo zahlreiche Offiziere einen unerhörten Wohnungs⸗ und Automobilluxus trieben, der den Staat jährlich Millionen koſte. Er fordert ferner den Finanzminiſter auf, dem Zuſtand ein Ende zu machen, daß ein zum Adminiſtrator der Midi⸗Ciſenbahngeſellſchaft ernannter Oberkommiſſar weiterhin ſein bedeutendes Gehalt für gelegentliche Beſuche in Koblenz erhalte. Der Nachfolger Guillaumals Am Quai d' Orſay erklärt man, daß der Nachfolger von Generg Guillaumat für den Poſten des Oberkommandanten der Rheinarmee im Miniſterrat vom Dienstag ernannt werden wird. Man erfährt von anderer Seite, daß Caillaux dafür den General Gouraud, den gegenwärtigen Militär⸗Gouverneur von Paris, vorſchlage, um den Poſten Gourauds nachher mit ſeinem Freunde, dem General Targe, beſetzen zu können. Dieſer Plan ſtoße aber bei den anderen Miniſtern auf Widerſtand, da man darin ein Element für einen Staatsſtreichsplan Caillaux wittere. der Einſpruch der Militärkontrollkommiſſion Das„Journal“ behandelt die Meldung, daß General Foch gegen die angeblich zu hohen militäriſchen Ausgaben Deutſchlands Einſpruch erhoben habe. Der Sachverhalt ſei der, daß die Militärkontrollkom⸗ miſſion die Botſchafterkonfecenz auf die deutſchen Heeresaus⸗ gaben hingewieſen habe. Die Botſchafterkonferenz habe da⸗ rauf vor einigen Wochen eine Warnung an Deutſchland ergehen laſſen, die von dem Militärkomitee in Verſailles, deſſen Präſident Marſchall Foch iſt, unterſtützt worden ſei. Eine wichtige Fentrumstagung Reden Skegerwalds und Wirths Berlin, 4. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Feſt⸗ laale des preußiſchen Landtages trat am Sonntag der Parteiaus⸗ ſchuß deutſchen Zentrumspartei unter Vorſitz des Par⸗ itvorſitzenden Reichskanzlers Dr. Marx zuſammen. Es waren 80 als 100 Delegierte aus dem ganzen Reiche anweſend, unter deiner man prominente Parlamentarier und ehemalige Miniſter emerkte, wie Arbeitsminiſter Bvpauns, die preußiſchen Miniſter Steiger und Hirthſiefer, die Abgg. Wirth, Stegerwald und Lam⸗ Stegerwald hielt ein faſt einſtündiges Referat über 8 e politiſchen Tagesfragen, wobei er als Hauptproblem die Frage er Fürſtenabfindung und die Zölle bezeichnete. Das Zentrum werde nach wie vor dafür eintreten, daß die Auseinanderſetzungen mit den Fürſtenhäuſern auf reichsgeſetzlichem Wege erfolge. Bei den Zöllen gelte es, einen gerechten Ausgleich zwiſchen den bis⸗ herigen niedrigen und den autonomen Sätzen zu finden. Zu den — Dingen meinte Stegerwald, daß ſich das Zentrum 25 5 nach rechts noch nach links ziehen ließe. Es ſei bereit, mit allen Parteien Politik zu treiben, die die Staatsnotwendigkeiten anerk ennen und in dieſem Sinne auch handeln. Die große Koalition ſei zur Zeit wohl die richtige. Die Haltung, die die Sozialdemokratie in der letzten Zeit eingenommen habe, ſei aber nicht ganz verheißungsvoll. Wenn man aber — eine Politik nach links machen wolle, ſo müſſe man die Füh⸗ ung nach rechts aufrecht erhalten. Treibe man eine Politik nach rechts, ſo könne man die Fühlung nach links nicht entbehren. Es ſei nicht zu leugnen, daß der Volksenſcheid etwas Unruhe in die Partei gebracht habe und man hätte nun die Aufgabe, wieder Ordnung zu ſchaffen. 8 In der politiſchen Ausſprache betonte Wirth, daß zwiſchen der Fraktion und ihm keine grundſätzlichen Differenzen beſtünden. Es ſei beſtimmt zu erwarten, daß in nächſter Zeit einige jetzt noch Afene Fragen geklärt würden. Dann ſtünde ſeiner Rückkehr zur Fraktion nichts mehr im Wege. Indem Dr. Wirth auch politiſche ragen ſtreifte, unterſtrich er die vermittelnde Haltung, die das entrum hier einzunehmen habe, um dem Radikalismus von rechts und links die Spitze abzubrechen. In innerpolitiſcher Beziehung eine Aender ung des Wahlſyſtems bezw. die Beſei⸗ ung der ſchematiſchen Liſtenwahl anzuſtreben, denn durch die Liſtenwahl kämen zu wenig führende Männer in die Parlamente. Arbeitsminiſter Brauns erinnerte in ſeinen Ausführungen an ſoziale und politiſche Fragen, beſonders an den ſtarken Anteil es Zentrums bei den ſozialen Erfolgen der letzten Zeit. Die agung dauerte bis in die Abendſtunden an. Die Haltung der Reichstagsfraktion wurde in den erörterten Fragen einmütig gebilligt. Das Hauptergebnis der Verhandlungen war, daß Wirth ſeine Bereitwilligkeit erklärte, der Reichstagsfraktion wieder beizutreten. 0 0 Der„Temps“ zur politiſchen CLage in Deukſchland Der„Temps“ ſchreibt zu dem Verhalten des Reichskanzlers 1i7 Marx, das er als„Theatercoup“ bezeichnet, die Sozia⸗ iſten, die Neuwahlen forderten, hätten durch einen taktiſchen „Febler in der entſcheidenden Stunde ihre Ziele vollſtändig verfehlt. Sie ſeien die Beſiegten des Tages, denn es ſei nicht zweifelhaft, daß Marx bis zum Herbſt eine Erweiterung der Regiernugskoalition nach rechts vorbereiten werde und mit der wahrſcheinlichen Rückkehr der Deutſchnationalen in die Regierung friſtiger Anleihen in fremder Währung. werde das neue Kompromißprojekt für die Fürſten günſtiger aus⸗ fallen als das ſoeben zurückgezogene. Der letzte Freitag ſei für die allgemeine Sache der deutſchen Demokraten nicht vorteilhaft geweſen. Rabinettsrat J Berlin, 4. Juli(Von unſ. Berl. Büro.) Am Samstag fand e ettsſitzung ſtatt, in der ſich die Reichsregierung mit der durch die Zurückziehung des Fürſtenabfindungsgeſetzes ge⸗ ſchaffenen Lage beſchäftigte. Irgendwelche Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt. Es wurde ferner noch eine Reihe laufender Ange⸗ legenheiten erledigt und die Beſtätigung der Wahl Dorpmüllers zum Generaldirektor der Reichsbahn erörtert. Man nimmt an, daß am Montag eine endgültige Erledigung erfolgen wird. Der Kanzier ſoll eine nochmalige Beſprechung mit Herrn v. Siemens haben. Im Anſchluß daran wird dann wohl die Beſtätigung der Wahl Dorp⸗ müllers erfolgen. Caillaux Sanierungsplan Obwohl das franzöſiſche Finanzminiſterium es kategoriſch ab⸗ lehnt, ſich zu den Informationen über den Sachverſtändigenbericht zu äußern, beſteht Grund zu der Annahme, daß dieſe die Grund⸗ linien des von den Experten nach wochenlangen Beratungen fertig⸗ geſtellten Planes zur Sanierung von Finanzen und Währung richtig wiedergeben. Die Veröffentlichung des Berichtes ſoll am Montag erfolgen. Im einzelnen laſſen ſich die Schlußfolgerungen in folgende Punkte zuſammenfaſſen: 1. Erhöhung der Staatseinnahmen. 2. Energiſche Beſchränkung der Ausgaben. 3. Keine weiteren direkten oder indirekten Vorſchüſſe der Bank von Frankreich für ſtaatliche Zwecke(Ablehnung der Inflation). 4. Allmähliche Vermin⸗ derung der durch die Bank von Frankreich dem Staate gewährten Vorſchüſſe zwecks Stärkung der Notendeckung. 5. Erleichterung des Schatzamtes durch Abtrennung der ſchwebenden Schuld. 6 Um⸗ wandlung der kurzfriſtigen Schatzſcheine in langfriſtige Papiere mit Hilfe freiwilliger Konſolidierungsanleihen. 7. Durchführung der Stabiliſierung und Maßnahmen zur Rückkehr der langfriſtigen Kapi⸗ talien. 8. Aufnahme ausländiſcher Kredite und möglichſt lang⸗ 9. Vorbereitung der not⸗ wendigen Maßnahdmen, um die unvermeidlichen Rückwirkungen der Stabiliſierung auf das Wirtſchaftsleben abzuſchwächen. Der Bericht macht auf die Schwierigkeiten aufmerkſam, die zu überwinden ſein werden und die man dem Lande nicht verbergen dürfe. Jeder Aufbau würde die Lage verſchlimmern, Das von ihm ausgearbeitete Programm, ſo erklärte das Sachverſtändigenkomitee, berühe auf einer neuen Einhaltung der Verpflichtungen des Staqſes und auf der Regelung der interalliierten Schulden, weshalb die Ratifizierung des franzöſiſch⸗amerikaniſchen Schuldenabkommens eine Notwendigkeit ſei. Die Aufnahme des Verichtes in der Pariſer Preſſe iſt, ſoweit ſich bis jetzt erkennen läßt, nicht ungünſtig. In parlamentari⸗ ſchen Kreiſen ſcheint vorläufig ebenfalls eine gewiſſe Beruhigung ein⸗ getreten zu ſein. Daß Caillaux ſich in allen weſentlichen Punkten an den Bericht halten wird, iſt, wie bereits gemeldet, nicht zweifelhuft. Das Kabinett hofft offenbar, durch die Autorität der Sachverſtändi⸗ gen ſeine Stellung gegenüber der Kammer weſentlich zu ſtärken. — * Muſſolini übernimmt ein weiteres Porkefeuille. Es beſtätigt ſich, daß Muſſolini neben den übrigen Portefeuilles quch die Leitung des neuen Gewerkſchaftsminiſteriums übernimmt, und zwar mit Suardo als Unterſtaatsſekretär. ausgezeichnet. Der unbußfertige Franzoſe (Von unſerem Pariſer Vertreter) Solange die Politik nicht durch den Magen geht, bewahrt der Franzoſe die Ruhe, erfüllt alſo die erſte Bürgerspflicht. Er hört und lieſt täglich von einer großen Buße und läßt es ſich nicht ungern ge⸗ fallen, daß man ſeine Bereitwilligkeit rühmt, allerlei Entbehrungen zu ertragen, damit Frankreich vor einer Finanzkataſtrophe bewahrt werde. Mit lebhafter Genugtuung verfolgt er die langatmigen Be⸗ trachungen der Bußprediger des franzöſiſchen Parlaments. Laisser faire, der geduldige Bürger, denn er merkt, daß nichts getan wird. aisser parler— ſo denkt er ſich... Da merkt er an einigen ſtörenden Eingriffen der Obrigkeit, daß die Politik den Magen attackiert. Fleiſch wird einmal in der Woche nicht verkauft. Die Preiſe ſpringen aufwärts. Die Hallen bringen nicht mehr das nötige Quantum auf, um alle Schichten des Pariſer Volk es zu verſorgen. In den Zeitungen häufen ſich die lehrreichen Mah⸗ nungen, Fleiſchkoſt durch Reis, Teigwaren, Gemüſe(ſoweit ſie wohl⸗ feil ſind) zu erſetzen. Das knuſprige Weißbrot— pain de fan⸗ taisie, heißt es— wird ſorgengrau. Die Bäckerin wickelte es vor vierzehn Tagen noch in dünnes Papier; jetzt erſucht ſie die Käufer, Papier mitzubringen. Und ſie verteilt Zettel, auf denen zu leſen iſt:„Spare mit dem Brote. Brot muß mit Gold aufgewogen wer⸗ den!“ Leuten, die vier Pfund verlangen, kann es paſſieren, daß ſie nur zwei bekommen. Die Hausfrau ärgert ſich.„Ja, was ſollen wir denn eigentlich eſſen? Mein Mann ißt zum Diner allein ein Pfund Brot,“ räſonniert die wackere Madame Durand. Was hilft das? Bald lernt ſie einſehen, daß das Brot zu den teuerſten Nah⸗ rungsmitteln Frankreichs gehört. Nämlich das Weiß⸗ brot. Anderes will der Pariſer nicht; dem Provinzler iſt Graubrot widerwärtig. Ausgerechnet die Kommuniſten proteſtieren in fol⸗ gendem lapidaren Satze:„Sechs Jahre nach Unterzeichnung des Ver⸗ ſailler Friedens ißt der Deutſche Weißbrot(21), der Franzoſe K..⸗ Brot.“ Der Nationaliſt fängt aber die Pariſer mit dem Argument: „Das Linkskartell räumte die Ruhr und verſprach uns dafür Beef⸗ ſteak und ſchönes Weißrot. Wir haben die Ruhr verloren, Fleiſch und Brot werden rar.“ Wer den Franzoſen für bußfertig hält, an die Propaganda der Zeitungen für Einſchränkung gewiſſer Nähr⸗ und Genußmittel ernſt⸗ lich glaubt, begeht einen Irrtum. Spottzeichner, die den Pariſer mit einem Hungergürtel darſtellen, ihn zu einer Taſſe Malzkaffee mit einem Stück Graubrot ſetzen, erregen bloß Heiterkeit wegen ihrer Phantaſie. Daß ſich derartiges jemals ereignen könnte, hält jeder mit dem berühmten„bon ſens“ ausgeſtattete Bürger und Arbeiter für ausgeſchloſſen. Während des Krieges ging es den Franzoſen Plötzlich ſoll er ſich die Hoſe enger ſchnallen? Ein großes„Jamais“ iſt die Antwort auf eine ſolche Zumutung. Apoſtel einer„vereinfachten und billigen Ernährung“ tauchen überall auf. Sie ſchreiben Artikel, Broſchüren, halten Reden und gründen Vereine. Ihre kulinariſchen Weisheitslehren dürften in Deutſchland mit Achſelzucken aufgenommen werden, denn ſie ſind längſt überholt. Dieſe wohlmeinenden Verfaſſer von Küchenzetteln empfehlen, nur zweima in der Woche Fleiſch zu eſſen, Fiſch, Reis, Nudeln, Grütze dem Menu regelmäßig einzufügen, wenig Wein zu trinken. Daneben ſtellen ſie die Preiſe und vergleichen die Aus⸗ gaben mit denen einer„nationalen Speiſekarte“: Vorſpeiſe, Fiſch, Fleiſch, Gemüſe, Deſſert. Triumphierend errechnen ſie Erſparniſſe von fünfzig und ſechzig v. H. Die Pariſer Hausfrau wirft das Re⸗ zept fort, den es iſt ihr lieber, ſo erklärt ſie wenigſtens, mit ihrem Manne in Frieden zu leben. Mit ſteigender Unruhe beobachtet ſie die Verteuerung derjenigen Lebensmittel, die zur Herſtellung der wichtigſten Gerichte gehören, aber die Ratſchläge der Reis⸗ Nudel⸗ und Grütze Propheten weiſt ſie zurück. Es wird weniger gegeſſen: das Beefſteack iſt im Mittelſtand kleiner geworden als ein Hand⸗ teller, doch es iſt da. Hartnäckig verteidigt die Pariſer Hausfrau ihr Menu gegen die widerwärtigen Ernährungsreformer. Sie fühlt ſich wie eine Patriotin und bricht in den empörten Ruf aus: „Solches Futter iſt für die Boches gut genugl“(Brief einer Leſerin an das„Echo de Paris“.) Eine gründliche Zeitungslektüre fördert groteske Tatſachen zu⸗ tage. Auf der erſten Seite des für gaſtronomiſche Bußübungen ſchwärmenden linksrepublikaniſch⸗ſozialiſtiſchen„Quotidien“ ſteht ein Aufſatz des ſtädtiſchen Hygiene⸗Rates Emmendinger über billige und geſunde Ernährung. Der Fachmann ſchildert die Zuträglichkeit ge⸗ bratener Häringe mit alten Kartoffeln, die Schädlichkeit ſchwarzen Kaffees. Kurz, er tut ſein Beſtes, um der politiſchen Propaganda den wiſſenſchaftlichen Hintergrund zu verleihen. hört zu den„kommenden Männern“, wenn man dem„Quotidien“ glauben will. Trotzdem würde ſich jede Regierung hüten, dieſen tüchtigen Artikelſchreiber zum Ernährungsminiſter zu ernennen Auf der vierten Seite des„Quotidien“ kommt die Hausfrau zu ihrem Recht. Modeberichte, Haushaltungsfragen. Und ſchön eingerahmt, der Küchenzettel.„Was koche ich morgen, übermorgen?“ Die Mit⸗ arbeiterin des Blattes ſtellt wundervolle Menüs zuſammen. Nicht um ein Jota weicht ſie von der edlen Tradition ab. Täglich Fleiſch⸗ richt, umkränzt von fritierten Kartoffeln, dann grüne Bohnen, ſuckererbſen. Weder Vorſpeiſe noch Deſſert fehlen. Kochrezepte folgen: man nehme eine Pfund Mehl, ein halbes Pfund Butter, ſechs Eier uſw. Die Hausfrauen können ſich ſattleſen. Ich gebe zu, daß der„Duotidien“ ein Blatt des Mittelſtandes mit ge⸗ mäßigt⸗ſozialiſtiſchem Einſchlag iſt. Die Küchenzettel ſind daher be⸗ ſcheiden. Man tut gut daran, die Bußfertigkeit des„ in den gutbürgerlichen Tageszeitungen der Hauptſtadt und der großen Pro⸗ vinzſtäde nachzuprüfen. Selbſtverſtändlich ſchweigen die politiſchen Leitartik⸗ ler in der Ankündigung„empfindlicher“ Einſchränkungen. Viel⸗ leicht bloß deshalb, weil ſie der Leſerin den Genuß der Menüs— auf der vierten Seite— erhöhen wollen. Dort disponiert die anonyme Köchin über erſtaunliche Mengen Fleiſch, Butter, Zucker. 15 Mittageſſen hat vier Gänge, ein Abendeſſen fünf. Für den Fünfuhr⸗Tee werden Leckerbiſſen empfohlen und Kuchenrezepte abgedruckt. Dieſe Menüs ſind zumeiſt durch Inſerate eingerahmt, die Konditoreien, Reſtaurants, Konſervengeſchäfte anpreiſen. In den für„beſſere Kreiſe“ beſtimmten Blättern(„Figaro“,„Gaulois“) und in den mondänen Wochenſchriften(„Eri de Paris“,„Cyrano“) veröffentlichen Gaſtronomen, würdige Nachfolger des erfinderiſchen Brillat⸗Savarin, reizende Plaudereien über die Kunſt, fein und echt franzöſiſch zu eſſen. Einer von 2 der 100 Kilogramm ſchwere Curnonsky, warnt die Politiker, Frankreichs Küche von„Sudel⸗ köchen, die an unrechter Stelle ſparen“, ſabotieren zu laſſen.„Fran⸗ zöſiſcher Geiſt und franzöſiſche Küche ſind untrennbar miteinander verbunden; wer an das Eine rührt, der vernichtet das Andere“, proklamiert Curnonsky 35353 Nebenher ſei erwähnt, daß die kommuniſtiſche„Humanite“ den Bußpredigern und Ernährungs⸗ U Emmendinger ge⸗ 1 * 1 5 8 015 1 — 14 gelö ſt. Die Neuwahlen ſollen „Titeln der einzelnen Sätze, damit die Leute 7 .Lelte. Nr. 30 Heue mannheimer Jelkung(moegen- Ausgabe) eeee Aermern Aberhaupt Felnen Plah einräuntt. Die Leſerin dieſez Blattes darf ſich darüber wurdern, daß in der Rubrik:* 85 wir?“ kein Mangel an Fleiſch, Frühgemüſen und Kuchen herrſcht. Wenn es wirklich zu einſchneidenden Maßnahmen im Nahrungs⸗ mittelverbrauche kommen ſollte, ſo wird es an ſcharfem, ja, gefähr⸗ lichem Widerſtande der breiten Volksſchichten nicht fehlen. Der Pariſer wird ſich die Buße um ſo weniger gefallen laſſen, da er an allen Straßenecken und Anſchlagsſäulen die Reklame zahlloſer 2 Reſtaurants lieſt. Es ſchmauſt der Fremde na der Einheimiſche ſoll Reis und Nudel eſſen? Damit wird ſich der Pariſer nicht einverſtanden erklären. Auf den täglichen Lebens⸗ mittelmärkten der Volksviertel wird es ungemütlich. Händler werden geplündert, wenn ſie ihre Preiſe der Entwertung anpaſſen. Wenn das Fleiſch zu teuer iſt, drohen die Frauen mit dem Erſcheinen ihrer Männer. So einfach iſt es nicht, die große Buße über den tief verſchuldeten, aber recht ſorglos lebenden Franzoſen zu ver⸗ hängen. Wer das Experiment riskieren wird, dem iſt es beſchieden, der verhaßteſte Mann in ganz Frankreich zu werden. — engliſcher Rohlenankauf im Ausland Zur Beſeitigung des immer mehr ſich fühlbar machenden Koh⸗ lenmangels wird die britiſche Regierung am kommenden Mittwoch das Unterhaus um die Bewilligung beſonderer Kredite zum Ankauf umfangreicher Kohlenvorräte im Auslande erſuchen, damit die weſentlichen Dienſtzweige des Landes aufrecht erhalten bleiben können. Die engliſche Induſtrie ſei gezwungen, infolge des Kohlen⸗ mangels langſamer zu arbeiten. Von der Regierung ſind bisher immer noch keine Erklärungen darüber ausgegeben worden, wann, wo und wieviele Kohlen angekauft werden ſollen. Die Regierung wolle anſcheinend durch eine Nichtu eröffentlichung vermeiden, daß die Kohlenpreiſe in die Höhe getrieben würden. Die abeſſiniſche Frage AJn einer offiziöſen Mitteilung zu der Unterredung zwiſchen Briand und dem italieniſchen Botſchafter wird darauf hingewieſen, daß Frankreich nichts dagegen einzuwenden habe, wenn Italien und England aus dem Abkommen von 1906 bei Zuſtimmung der agabeſſiniſchen Regierung die beſtmöglichen wirtſchaftlichen Herzensluſt. Und Vorteile zu ziehen ſuchten. Frankreich habe aber daran, die Bahn Dſchibuti⸗Abeeba zu befahren und lege vor allem Wert darauf, daß Abeſſinien nicht in Intereſſenzonen aufgeteilt werden, denn Abeſſinien, das Mitglied des Völkerbundes ſei, werde ſeine Unabhängigkeit durch das Völkerbundsſtatut garantiert. dDer Anſchlag auf Roͤnig Alfons EEeiner der wegen der Attentatsabſichten n König Alfons in Paris verhafteten Spanier, Duretti, e Unterſuchungs⸗ kichter aus, er habe keinen Mordanſchlag gegen den König geplant, San Sebaſtian der Perſon des Königs bemäch⸗ tigen wollen. Im Falle des Erfolges wäre er dann nach Bilbao gereiſt, um eine Revolution in Spanien hervorzurufen. Eine Teil⸗ nahme an dem Anſchlag gegen die Bankb von Spanien beſtritt er. Der zweite Verhaftete, Aſcaro, deſſen Auslieferung von Spa⸗ nien beantragt worden iſt, erklärte, von dieſen Abſichten Durettis keine Kenntnis gehabt haben. Er behauptete, von der ſpaniſchen Polizei zu Unrecht de Teil 8ab nahme an der Ermordung des Erzbiſchofs von Saragoſſa beſchuldigt zu werden. Das Schickſal Abd el Rrims Eeine Pariſer Blättermeldung, daß die franzöſiſch⸗ſpan. Marokko⸗ konferenz beſchloſſen habe, Abd el Krim nach N4 r in die Verbannung zu ſchicken, wird vom franzöſiſchen Außenminiſterium als falſch bezeichnet. Vorausſichtlich werde Abd el Krim in einer 735 ikaniſchen Kolonie interniert werden, 98 ſei zwiſchen der franzöſiſchen Regierung eine Vereinbarung hinſichtlich einer be⸗ ſtimmten Kolonie noch nicht getroffen. JIlugzeugunfall —Berlin, 4. Jult. Bei Nebendorf im Kreiſe Luckenwalde ſtürzte geſtern ein Flugzeug mit drei Paſſagieren ab. Das Flugzeug befand ſich auf dem Wege von Berlin nach Dresden. Von den In⸗ faſſen wurden zwei Perſonen ſchwer und eine leicht verletzt. Bewmglücten fe 57 im ſtabeh hen Krankenhaus in Aufnahme. Der Grund zu dem Abſturz ſoll im Bruch wichtiger Erweiterung des Verwaltungsrates der Reichspoſt. Bei der Beſetzung des Verwaltungsrates der Reichspoſt ſind einige Frak⸗ tionen des Reichstags übergangen worden. Es iſt deshalb mit einer Aenderung des Reichspoſtfinanzgeſetzes die Zahl der Verwaltungs⸗ ratsmitglieder entſprechend erhöht worden, ſodaß nunmehr mit ber einzigen Ausnahme der Völkiſchen Arbeitsgemeinſchaft alle Frak⸗ tionen Vertreter im Verwaltungsrat haben. Junggeſellenſteuer in Griechenland. Die Nuene Regierung hat durch eine Verordnung eine jährliche Junggeſellenſteuer von 3000 Drachmen für die Junggeſellen zwiſchen 24 und 40 Jahren und von 1000 Drachmen für diejenigen über 40 Jahre e Der Kanadiſche Miniſterpräſident hat doas Parlament auf⸗ im Herbſt ſtattfinden. der Jazzkönig Whiteman in Berlin VVon Oskar Bie Fr iſt ein wohlbeleibter freundlicher Herr, der ſehr gerne Bier trinkt, wovon er in den Proben reichlich Gebrauch macht. Man kann es ihm nicht verdenken, der Arme muß zu Hauſe den Alkohol ent⸗ behren und dabei iſt in ſeiner Muſik ſoviel Alkohol, als man ſich nur denken kann. Schon das Programm ſeiner Muſik hat etwas äußerſt Belebtes und Uebermütiges. Es iſt nämlich gar kein Programm. Er ſpielt mit ſeinem berühmten Jazzorcheſter ſo ungefähr was er will und manchmal ſtimmt es zufällig mit dem gedruckten Repertoir überein. Wenn die Pauſe angekündigt iſt, ſpielt er in ihr gern das Hauptſtück des Abends. Manchmal läßt er hochheben mit den eſcheid wiſſen. Aber das nützt nicht viel, es iſt alles ungefähr dasſelbe und niemand ärgert ſich darüber, wenn er ſtatt des angekündigten zweiten Programmes das erſte ſpielt. Dieſe Unordnung iſt reizend. Wenn er aber ſpielt, ſpielt er ausgezeichnet. Jeder ſeiner Vir⸗ tuoſen beherrſcht mehrere Inſtrumente. Sie wechſeln darin ab, je nachdem. Die Streicher treten zurück, die Bläſer ſehr hervor. Die Saxophone in allen vier Lagen ſind die Führer. Zwei Klaviere ſind aufgebaut, Celeſta und alles mögliche Schlagzeug, aber nicht die greu⸗ ligen Lärminſtrumente, die wir von unſeren Jazz gewohnt ſind. Das alles zuſammen klingt herrlich. Es ſind wunderbare Steigerun⸗ gen in den Poſaunen, Trompeten und Hörnern und dann wieder kommt ein myſtiſcher Klang von ätheriſchen Reiz. Er⸗ dirigiert kaum, er ſteht nur da zanchmal und manchmal klopft er ſich die —58 und lacht m man 2 die Schenkel. Eine eigentümliche füber uns, wenn wir dies beſte aller Jazzarcheſter hören. türlich iſt es Kitſch, aber ein beſonderer Kitſch, nicht der, der auf der Straße liegt und die niederen Inſtinkte ohne weiteres befriedigt, ſondern es ein ſehr verfeinerter Kitſch on jener Grenze der Kultur, mo die füßzeſte Sinnlichkeit glänzt. Es iſt nicht bloß Sentimentalität, ſon⸗ en jene ſelbe Miſchung von Gefühl und Witz, wie wir ſie vom Klang des Saxophons her kennen. Da, wo der Kitſch erreicht iſt, dreht ſich der Jazzer gleichſam um und macht ſich über ſich ſelbſt luſtig, ironiſiert ſich und lacht über ſeine eigene Kunſt. Das iſt das Weſentliche. Es iſt zugleich Befriedigung des Inſtinktes und wie⸗ derum Ueberwindung Darum iſt es nicht bloß ſo ganz dumm, ſondern eigelklich iſt es ſogar ſehr klug und weiſe und wenn es ſehr gut iſt, iſt es beinahe eine Philoſophie, ähnlich der ben dieſe G icht Whiteman ſelbſt ſcheint ſich allerdings über dieſe Grenzen n anz 5 zu ſein. Er arbeitet a mit Lichteffekten, abechſelnd aben Lichtern, die ſe nach der Stimmung des Stückes von rot über 2 2 8. Vverbandstag bad. Staatspolizeibeamten Kr. Heidelberg, 3. Juli 1926. Der Verbandstag badiſcher Staatspolizeibeamten nahm am Frei⸗ tag mit einer Vorſtandsſitzung ſeinen Anfang. Die eigentliche Ta⸗ gung begann am Samstag früh 9 Uhr auf der Philoſophenhöhe. Zur waren anweſend: Der Polizeireferent im Mimiſterium Innern, Miniſterialrat Dr. Bark, Polizeioberſt Blankenhorn⸗ Karlsruhe, beide als Vertreter der Regierung, ferner als Vertreter des Generalſtaatsanwalts Oberſtaatsanwalt Dr. Bender⸗Heidelberg, As Vertreter des Deutſchen Beamtenbundes Oberregierungsrat Heymann⸗München, die Polizeidirektoren Bader⸗Mannheim und Athenſtädt⸗Heidelberg, Abg. Haas⸗Mannheim für die volksparteiliche, Abg. Hofheinz für die demokratiſche, Abg. Hart⸗ mann für die Zentrums⸗ und Regierungsrat Weißmann für die ſozialdemokratiſche Landtagsfraktion. Auch unterbadiſche Ver⸗ treter hatten Vertreter geſandt. Der Vorſitzende des Verbandes, Herr Schwarzwälder, be⸗ grüßt die Gäſte und gedenkt der verſtorbenen Verbandsmitglieder. Polizeikommiſſar Walter⸗Heidelberg übernimmt dann die Ver⸗ handlungsleitung und erteilt das Wort zu verſchiedenen Begrüßungs⸗ anſprachen. Miniſterialrat Dr. Bark entſchuldigt den verhinderten Innenminiſter, der der Polizei den Dank für ihre erſprießliche Tätig⸗ keit übermitteln läßt. Er glaube ſagen zu können, daß wir in Baden eine gute, ſozial empfindende und techniſch gut ausgerüſtete Polizei haben. Die Polizei müſſe ein Inſtrument des ſozialen Friedens ſein, ſie müſſe den Staatsgedanken ſtützen helfen und Angriffe auf die Verfaſſung— von welcher Seite ſie auch kommen — abwehren. Für die anweſenden Fraktionsvertreter des Land⸗ tags überbringt Abg. Hartmann die beſten Wünſche. Verbandsvorſitzender Schwarzwälder erſtattet darauf den Geſchäftsbericht. Das vergangene Jahr ſei durch die Neu⸗ organiſation der Polizei in Baden ſehr ereignisreich geweſen. Die Arbeitsgemeinſchaft mit der Bereitſchaftspolizei, der Gendarmerie und den Gemeindepolizeibeamten ſei feſter geworden. Bedauerlich ſei das Verhältnis zum Badiſchen Beamtenbund; trotz des Ausſchluſſes aus dem.B. B. halte ſich der Polizeibeamtenver⸗ band als berechtigtes Mitglied des Deutſchen Beamtenbundes. Eine Bereinigung des Verhältniſſes zum.B. B. ſei aber unbedingt nötig, aber nur möglich durch eine Aenderung der Organi⸗ ſationsverhältniſſe im..., wo eine Minderheit die Mehrheit überſtimmen könne. Nach einem Ueberblick auf das Ver⸗ hältnis zu den übrigen Bruderverbänden, behandelt der Redner Fragen des Beamkenrechts Es müſſe unbedingt ein einheitliches Polizeibeam⸗ tengeſetz geſchaffen werden. Das Reichsrahmengeſetz für die Schutzpolizei der Länder habe einen großen Teil der Beamtenſchaft unter Ausnahmerecht geſtellt, erfreulicherweiſe habe der Reichs vat der Aufhebung des Geſetzes zugeſtimmt. Durch das kommende Ein⸗ heitsgeſetz dürften wohlſerworbene Rechte nicht verletzt werden. Be⸗ dauerlich ſei, daß man verſuchen wolle, die Polizei aus dem Be⸗ amtenvertretunasgefetz herauszunehmen. Die badiſche habe ſich dankenswerter Weiſe dieſem Verſuch entagegen⸗ In der Frage der Beſoldung bleibe der Verband auf ſeiner Forderung ſtehen, daß Beamte im Straßendienſt mit Gruppe Mbe⸗ ginnen müßte, während heute Gruppe III den Anfang bilde. Der Redner behandelt dann in ausführlicher, ſachlicher Art Spezialfragen der Beſoldung für die einzelnen Polizeibeamten. Die Kriminal⸗ und Fahndungspolizei leide unter der dienſtlichen Unterſtel⸗ lung unter das Juſtizminiſterium und unmter die Polizeidirektion. Dieſe Zwitterſtellung müſſe verſchwinden. Die Beamten. die durch Ablegung einer Prüfung den Nachweis ihrer Befähigunag er⸗ bracht haben, hätten auch Anſpruch auf Beförderung. Als ein Er⸗ folg ſei zu buchen. daß Polizeibeamte jetzt auch allmählich in den Verwaltungsdienſt hereingenommen werden können. Die Frage der Aufwandsentſchädigung für die Kriminal⸗ und Fahndungspolizei bedürfe einer fürſorglichen Reviſion. die Ein⸗ ſtufung als Sekretäre in Gruppe VI bedeute gegen früher eine wirt⸗ ſchaftliche Schlechterſtellung. Für den Nachtdienſt müſſe eine Zulage gewährt werden: der Poſtbeamte, der auf ſeinem Büro ſitze, bekomme ſie beiſpielsweiſe auch. Von den Beamten in Gruppe VII (Reviervorſteher) liege ein Antrag auf Gewährung des gleichen Kleidergeldes wie bei den Polizeioffizieren vor. Alle offen ſtehenden Wünſche werden aber die Polizei nicht hindern, ihre Pflicht voll und ganz zu tun, zum Schutze des Stagtes und der Verfaſſung. Ne'ben der unbedingt nötigen techniſchen Ausbildung dürfe die theoretiſche Ausbildung nicht zurückſtehen. Nach wie vor liege das Schwergewicht der polizeilichen Exekutive im A ußen⸗ dienſt, hier entbehre der Beamte der Führung, hier müſſe er ſelb⸗ ſtändig handeln und ſtehe im engſten Kontakt mit dem ublikum. Die Frage der Arbeitszeit ſollte nicht zu einem Streitobjekt zwiſchen Regierung und Verband gemacht werden. Der Redner ſtellt mit Genugtuung feſt, daß der Verbond bei Regierung und Parlament meiſtens volles Verſtändnis gefunden hat. Dadurch ſei Zuſammenarbeit im Intereſſe der Allgemeinheit auch für die Zu⸗ kunft gewährleiſtet. Während der mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Rede war noch Landtagsabg. Dr. Schmitthenner erſchienen, der im Auf⸗ trag ſeiner Fraktion(bürgerl. Gruppen) die Tagung begrüßte. Mit der allgemeinen Ausſprache wird die Diskuſſion über eine große Anzahl vorliegender Dringlichkeitsanträge verbunden. U a. wird beantragt, Karlsruhe aus Ortsklaſſe& in die Sonder⸗ blau nach weiß ſich wandeln. Das iſt natürlich Schöngeiſterei, auch wenn Schönberg und Scriabin Aehnliches gewollt haben. Auch über die Literatur ſelbſt iſt ſich Whiteman nicht im klaren. Er hatte die Abſicht, au⸗ gewöhnlichen Tanzorcheſter des Jazz eine Art große Symphonie zu entwickeln und konzertierte in dieſem Sinne zwei Jahre in Newyork. Aber was für ſchwächliche Kom⸗ e wyor oſitionen 105 man ihm da geliefert. Das Berühmteſte iſt die Rap⸗ ſodie in Blue von Gerſhwin, es iſt auch vielleicht das Beſte ſeiner Symphonien in einer gewiſſen ſtraffen Zuſammenfaſſung amerikani⸗ ſcher Motive mit ſtarkem Klaviereinſatz in franzöſiſcher Manier. Aber wertvoll iſt es darum +. lange nicht. Schlimmer iſt die Miſſiſſippi⸗Symphonie und der Zirkusktag, fade und törichte Tonge⸗ dichte mit dem üblichen Lärm banaler Illuſtrationen und allem Jux von Clowns und Tierlauten. Wir bleiben ſchon lieber bei den ge⸗ wöhnlichen Tänzen, die er in vollendeter Weiſe herausbringt, ent⸗ ückend inſtrumentiert und voll von dem Rhythmus und der Frech⸗ heit der modernen Bewegung. Da iſt auch eine kleine Tanzphanta⸗ ſie, Luftſchlöſſer unt, in der drei Männerſtimmen die Muſik auflöſen— das iſt wie bei Strawinski. Alſo laſſen wir die ſympho⸗ niſchen Attituden und bleiben wir bei dem Vibrato des Tanzes. Auf die große Muſik hat ja der Jazz längſt gewirkt, ſeine Anregungen ſind bei Strawinski, bei Milhaud, bei Hindemith ſo geiſtreich 5 gangen, daß dieſe Literatur eigentlich längſt über⸗ wunden iſt. Das wiſſen wir heute ſehr gut, nachdem er ſo ſpät zu uns gekommen iſt. Enorm iſt die Virtuoſität ſeiner einzelnen Spieler. Das iſt faſt die Hauptſache. Zwei Pianiſten wühlen in den Taſten mit einer unerhörten Wärme des Rhythmus über alle möglichen Jazz⸗ melodien. Der erſte Saxophoniſt ſpielt ſein Inſtrument in einer ungeahnten Reinheit und Schönheit. Einer ſpielt die Ziehharmonika als ob er ein Orcheſter in den Fingern hätte, ſpielt ganze Opern⸗ ſtücke. Die Blechbläſer mit all den Dämpfungen durch Kolben, Teller, ſogar Hüte, eine Quakerei und Jaulerei, die am Anfang der Jagzmuſik ſteht, dieſe Bläſer vollführen die drolligſten Primi⸗ tivitäten von Naturlauten. Einer jagt auf der Poſaune mit einem atemberaubenden Gliſſando. Ein Geiger ſpielt ſein Inſtrument in allen möglichen und unmöglichen Lagen, nur nicht in der nor⸗ malen. Alle habem ſie ein Temperament, eine Laune und eine Phantaſie in dieſen halbimproviſierten Schmerzesgeſängen und Juchzern, daß man ſchon nicht in einem Konzert, ſondern in einem Varietee zu ſein meint. Man kennt den Komiker Grok, der der Meiſter dieſer Muſikelownerie iſt. Grokismus könnte man faſt eine Weltanſchauung nennen, die unſere Muſik und unſer Leben in den Uebermut des Jonglierens lächelnd auflöſt. Das iſt bei all dieſen Whiteman⸗Boys. Sie beſiegen uns und nehmen uns die Ee eeeee 3533 Kritik aus dem Leibe. Whiteman hat in ſeinem Programm ein Stück, das nennt er Moet the bohs. Da werden alle die einzelnen 17 4* klaſſe heben, den Vorgeſetzten der ſtaatlichen Ortspolizei deis 8 8 Dienſtgradabzeichen zu geben wie den Offizieren der Be⸗ reitſchaftspolizei, Abſchaffung der Gehaltsabzüge der Be⸗ amten bei Kronkenhausbehandlung, Belaſſung der handlichen Schuß⸗ waffe(Browning( für die Beamten des Straßendienſtes, Gewährung eines zweiten freien Tages innerhalb eines Monats. 38 ver⸗ ſchiedene andere Anträge befaſſen ſich u. a. auch mit der Beſoldungs⸗ frage, der Beförderungsmöglichkeiten, Ablegung von Prüfungen und Organiſationsfragen. Polizeihauptmann Siering⸗Berlin(vom Vorſtand des Deut⸗ ſchen Beamtenbundes) machte intereſſante Ausführungen über die rechtliche Stellung der Polizeibeamten, betonte dabei, daß die Polizeibeamten ſtets berechtigte reale Forderungen hinter die Staatsnotwendigkeiten zurückgeſtellt haben. Im Deutſchen Beamten⸗ bund habe man ſich über den Mut der Regierung ge⸗ wundert, Polizeibeamte in Gruppe III einzuſtufen und ſie damit den Gefahren der Straße auszuſetzen. Jeder Polizeiführer müſſe auf Grund ſeiner Ausbildung imſtande ſein, den Dienſt jedes ſeiner Untergebenen genau beurteilen zu können. Verbandsſekretär Hoch⸗Darmſtadt weiſt auf die bevorſtehende Voranſchlagsberatungen im Landtag hin. In Baden werde die Vereinheitlichung der Polizei durchgeführt, das müſſe ſich auch im Polizeietat auswirken durch gleiche Einſtufung von Beamten, die gleichgearteten Dienſt verſehen. Der Staat müſſe wiſſen, daß ſeine Autorität nur beſtehen könne, wenn die Ausführungsorgane ſeiner Macht ſichergeſtellt ſind.(In Karlsruhe ſind heute noch zwei Beamte im Straßendienſt in Gruppe II eingeſtuft!) Bei dem Entwurf des neuen Beamtenrechts müſſe die Organiſation Mit⸗ beratungsrecht haben, das Parlament ſoll die Polizeibeamten nicht vor eine fertige Tatſache ſtellen. Im Konflikt mit dem Badiſchen Beamtenbund habe der Deutſche Beamtenbund feſtgeſtellt, daß die Polizeibeamten im Recht ſind, die badiſchen Polizeibeamten lehnen es aber ab, den Kampf in breiteſter Oeffentlichkeit durchzuführen. Verbandsvorſitzender Schwarzwälder betont ausdrücklich, daß mit der Beſſerſtellung der Polizeibeamten nicht länger gewartet werden dürfe. Nach einer kurzen Mittagspauſe ſtellt Herr Walter die ein⸗ gebrachten Anträge, die in einer Kommiſſion durchberaten waren, zur Diskuſſion und Abſtimmung. Die von der Kommiſſion zur Annahme empfohlenen Anträge werden angenommen. Be⸗ ſonderes Gewicht wird auf eine Beſſergeſtaltung der Wachtlokale gelegt, die nach verſchiedenen Schilderungen ſich zum Teil in einem ganz unwürdigen Zuſtand befinden. Eine Beſſerung liegt in allererſter Linie im Intereſſe des Pub⸗ likums. Miniſterialrat Dr. Barck ſagt möglichſte Förderung dieſer Wünſche zu. Der wichtigſte Antrag, der ſich auf das Ver⸗ hältnis der Vorgeſetzten der Staatspolizei gegenüber den Polizeꝛ⸗ offizieren der Bereitſchaftspolizei bezieht, verlangt dienſtliche Gleich⸗ ſtellung des Stellvertreters des Reviervorſtandes der Staatspolizei dem Polizeioberleutnant der Bereitſchaftspolizei in Gruppe 7, des Reviervorſtands der Staatspolizei dem Poligeihauptmann der Be⸗ reitſchaftspolizei in Gruppe 9, des Bezirksvorſtandes dem Polizet⸗ hauptmann der Bereitſchaftspolizei in Gruppe 10, des Polizeirats dem Poligeimajor in Gruppe 11. Miniſterialvat Dr. Barck weiſt darauf hin, daß bei der Durchführung der Vereinheitlichkeit der Polizei diefe im Antrag angeregten Fragen einer beſonderen Be⸗ achtung, vor allem im Intereſſe der alten Beamten benötigen. Es müſſe dahin gearbeitet werden, die Reviere ſelbſtändiger zu machen. In der Beſoldungsfrage habe jetzt der Lamdtag das Work, er hoffe auf eine Beſſerung der Lage. Bei der Neufaſſung dez Beamtenrechts müßten die bisherigen Rechte der Poligei⸗ beamten gewahrt werden, die Organiſation werde dabei auch immer qhört werden, wenn nicht Notwendigkeiten des Dienſtes dem entgegenſtehen. Es ſei der Wunſch des Miniſteriums, die Vereinheitlichung der Polizei ohne irgendwelche Härten durchzuführen, die Polizei dürfe das Vertrauen zum Miniſterium haben, daß es nie gegen die Beamten, ſomdern nur mit ihnen arbeiten werde. Regierungsrat Weißmann glaubt verſicheern zu können, daß die heutigen Verhandlungen ihren Niederſchlag im Landtag finden werden. Der Landtag habe ſtets das Bemühen gehabt, das Möglichſte für die Polizeibeamten zu erreichen, man müſſe aber berückſichtigen, daß die Intereſſen aller Petenten gegenein⸗ ander abgewogen werden müſſen. 2 Nach Erledigung der übrigen geſchäftlichen Fragen wurde die Sitzung gegen 5 Uhr geſchloſſen. Schweres Eiſenbahnunglück in Frankreich VParis, 4. Juli.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Bei der Station Achères iſt heute der Schnellzug Le Havre—Paris entgleiſt. Bis jetzt wurden 18 Tote und 73 Verwundete ge⸗ zählt. Unter den Trümmern wird noch weiter nach Opfern geſucht. Eine große Menſchenmenge lauert ungeduldig auf die Mitteilungen über das Ergebnis der Nachforſchungen. Die Kataſtrophe iſt dadurch entſtanden, daß die Hauptlinie ſich in Reparatur befand und ein Seitengleis, das eine ſtarke Kurve hat, benutzt werden mußte. Da der Schnellzug an dieſer Kurve ſeine Geſchwindigkeit von 90 Kilometer beibehielt, war das Unglück leicht möglich. Eine Unterſuchung war noch nicht möglich, da der Lokomotivführer ſich in Agonie befindet und zwei weitere Beamte bei der Kataſtrophe getötet wurden. Virtuoſen mit ihren Künſten herausgeſtellt. Im Großen Schau⸗ ſpielhaus iſt es ſtockfinſter. Er beleuchtet ſie nur wechſelnd mit einem kleinen Scheinwerfer. Dreitauſend Menſchen ſtaunen die Wunder an. Sie frechen in einen raſenden Beifall aus und wiſſen nicht mehr: iſt es Spaß oder iſt es Kunſt? Ich weiß es auch nicht. Es iſt eine Miſchung von beiden, die wir uns ſonſt nicht erlauben, die wir uns aber vielleicht erlauben ſollten, weil ſie irgendwie ein Durchſchnitt dieſer heißgeliebten modernen Welt iſt. Theater und Muſik 2Thealerrundſchau Die Uraufführung von„Cardillac“, der. Hindemith findet Anfang November an der Staatsoper in Dresden ſtatt. Weitere Aufführungen folgen darauf zurächſt in Wiesbaden, München und Köln.— Max Reinhardt wird im Wiener Joſeſſtädter⸗Theater dos Kronprinz⸗ Rudolf⸗Drama„Der Kronprinz“ von Borgeſa zur deutſchen Uraufführung bringen. Dieſes Stück wurde wiederholt von der Zen⸗ ſur mit dem Hinweis 15 verboten, zurzeit noch lebende Per⸗ ſonen handelnd auf der Bühne erſcheinen.— Das Reußiſche Theater in Gera hat die Komödie„Das Teſtament“ von Bert Schiff zur alleinigen Urauführung für die nächſte Spielzeit erworben.— Friedrich C. Maurer, ein Mannheimer, zurzeit an der Hellmerbühne Neues Theater, Frankfurt g.., tätig iſt für die kommende Spielzeit als erſter jugendlicher Charakterſpieler an das „Frankfurter Künſtlertheater für Rhein und Main“ ver⸗ pflichtet worden. Runſt und Wiſſenſchaſt Keiche Junde einer wiſſenſchaftlichen Expedition. Der ameri⸗ kaniſche Kreuzer„Bloſſom“ iſt nach einer Fahrt von 31 Monaten im Hafen von Charleſton angekommen. Das Schiff, das von dem Kapitän Simmons geführt wurde, hatte die Aufgabe, ausgedehnte zoologiſche und botaniſche Forſchungen im Stillen Ozean anzu⸗ ſtellen. Der wiſſenſchaftliche Leiter der Expedition war der ameri⸗ kaniſche Gelehrte W. Kenneth Cuyler. Wie die Blätter mitteilen, hat die Unternehmung großen Erfolg gehabt; der Gelehrte hat nicht weniger als 12 000 verſchiedene Pflanzen⸗ und Tierarten geſammelt. Man verſpricht ſich von dem Ertrag dieſer Expedition wichtige wiſſen⸗ ſchaftliche Ergebniſſe und erblickt in den gefundenen Tier⸗ und Pflan⸗ enarten eine neue Beſtätigung der Entwicklungslehre. Fliegende iſche, Meervampyre, Antilopen und Hirſche, wie man ſe bisher noch nicht kannte, ſind einige Muſterexemplare in der großalligen Sammlung. Kapitän Simmons hat unbekümmert um den Aber⸗ glauben der Seeleute auf ſeiner Fahrt mehrere Albatroſſe getötet und einen Golddelphin gefangen. Mmontag. den. Jun 1928 — mannet euch, familien beſchränkt. jprach 3. Seite. Nr. 3o Wontag. den 5. Jult 19e2 Sonntag vormittag veranſtaltete der Abſolvenkenver⸗ band der Ingenleurſchule Mannheim ien Bürgeraus⸗ ſchuckſoale des alten Rathauſes eine Gedenkfeier für die im Weltkrieg 1914—18 geſallenen Dozenten, Abſolventen und Studie⸗ renden der Ingenieurſchule mit der gleichzeitig die Gedenktafel verbunden war. Zahlreich waren die Studierza⸗ den der Ingenieurſchule mit ihrem Lehrkollegium in dem ſchwarz ausgeſchlagenen und mit Lorbeer geſchmückten Raum vertreten, als pünktlich um 411 Uhr die Chargen der Verbindungen mit ihren umflorten Fahnen in vollem Wichs ihren Einzug hielten. Ducch den Saal ſchwebten die feierlichen Klänge des Beethovenſchen„Ave derum“. Dann betrat Stadkrat Braun das Rednerpult, der ungefähr folgendes ausführte:„Alle die Sie hier verſammelt ſind, wollen bekunden, daß ſie in Ehrfurcht der Mäaner gedenken, die für uns ihr Leben gegeben haben. Es fällt mir ſchwer, an dieſe kaum vernarbte Wunde zu rühren So rufe ich im Namen des Abſolventenverbandes der Ingenieurſchule den dahingeſchiedenen Männern das letzte Lebewohl zu. Zuerſt haben wir geglaubt, euch durch unſere Sehnſucht zurückrufen zu können Heulte iſt es aber nicht mehr ſo, daß woir euch zurückrufen möchten; ja wir möchten rufen: kommt und rettet uns! Ein armes, hungerndes Volk, dem vom Feinde der Lebensnerv unterbunden iſt, iſt es, das um ſeine Lieben trauert, deren Opfermut uns gerettet hat. Aber war euer Tod ver⸗ gebens? Nein, niemals bann euer Todesopfer vergeblich geweſen ſein. Unerſetzlich iſt euer Tod für unſer Vaterland. Soll alles um⸗ ſonſt geweſen ſein? Nein und abermals nein. Wieder wie in der Vorzeit iſt Deutſchland auseinandergeriſſen; in einem iſt es aber ge⸗ ſchloſſen, im Danke an ſeine Helden. Acht Jahre ſind vergangen. Etwas ſpät ſtehen wir am Wegkreuz der Zukunft. Arm und be⸗ raubt denken wir an euch, ihr Helden. Ohne Unterſchied des Standes ſind ſie dem Ruf des Vaterlandes gefolgt, und viele haben ihr Blut gegeben. Den vielen von denen, die nicht mehr wiedergekehrt ſind von den Dozenten, Abſolventen und Studierenden der Ingenieur⸗ ſchule ſei dieſe Feier gewidmet.„Ehrt eure Toten“, ſoll auch für uns das Loſungswort dieſer Stunde ſein. Wir wiſſen nicht in welchen Gräbern ſie ihre letzte Ruhe fanden. Aber eins wiſſen wir, ſihr habt das Leben für euer deutſches Vaterland gegeben, das wiſſen wir euch Dank Unſere Schar iſt klein. Wir verfügen nicht über große Mittel. Eine Ehrentafel ohne Namen ſoll am Eingang der Ingenieurſchule aufgehängt werden, und ſoll den jungen Studieren⸗ den ein leuchtendes Veiſpiel treueſter Pflichterfüllung ſein. Sie ſollen bei ihrem Anblick der Männer gedenken, die ihr Leben für uns gaben. Wir ſind zwar nicht der Auffaſſung, daß durch Gedeak⸗ ſteine unſer Dank erfüllt iſt, ſondern wir neigen der Auffaſſung zu, damit noch mehr gedient ſei, den Witwen und Waiſen zu helfen. Der Glaube an unſere Vergangenheit iſt die Treue, die wir den Toten ſchuldig ſind. Der Glaube an unſer deutſches Vaterland muß uns auch in den ſchwerſten Stunden zuſammenhalten. Ehret Eure Toten! Trotz Not und Knechtung in Eurer Arbeit jeder an ſeine Stellel Wenn wir das als Vermächtnis der Toten nehmen, ſind wir dem richtigen Weg. Wir müſſen unſere Freiheit wieder er⸗ en. Wir als Techniker haben eine beſonders ſchwierige Miſſion zu vollbringen. Arbeitswillige Völker werden ſich immer 1 5 Wenn wir erſchlaffen wollen, rufen ams unſere Gefallenen zu: Er⸗ für euch ſind wir geſtorben! Den Toten die Treue halten, heißt auch für ſeine Mitmenſchen einſtehen. Wir wollen ſein 8 ein Volksganzes und ablehnen jenen Geiſt der Zer⸗ die Sodann übergab der Redner dem Leiter der Ingenieurſchule —5 von Bildhauer Oſtertag geſchaffene Gedenktafel, die folgende Aufſchrift trägt:„Zum ehrenden Gedächtnis der im Völker⸗ ringen 1914—1918 gefallenen Dozenten, Abſolventen und Studieren den der Ingenieurſchule Mannheim“. Direklor Dr. Zeeh nahm die Tafel mit warmen Dankesworten ent, egen, indem er aus⸗ führte: Deutſches Vaterland, ſegne unſere gefallenen Helden und einige dein Volk in Treue für dich! Du mußt leben und wenn die⸗ Welt voll Teufel wär.. Wir beten in Nöten zu Gott dem Erretter: Herr, linde und mindre das grauſe Geſchickl Wir treiben wie Blätter in Stürmen und Wetter! O gib uns das Land unſerer Väter zurück. Kein Teufel foll Zweiſel im Herzen uns ſäen, Den Glauben uns rauben ans ewige Recht: Die Welt mag vergehen, das Recht bleibt beſtehen, So lehren wir's treulich das junge Geſchlecht. Herr, höre: Ich ſchwöre, dem Volk und dem Lande Ohn Wanken und Schwanken zu halten die Treul Einſt tilgſt du die Schande und löſeſt die Bande, Die Rache iſt dein, o Herr, mach' uns frei. Drauf ergriff der frühere Leiter der Ingenieurſchule, Stadtrat Dr. Wittſack, das Wort zu folgenden Ausführungen: Der Verband der Abſolventen der Mannheimer Ingenieurſchule hat heute das zur Ausführung bringen können, was er ſchon lange Zeit bindurch beabſichtiat und auch beſchloſſen hatte, was aber durch die Urgunſt der Verhälkniſſe immer wieder verzögert wurde, nämlich ein äußeres ſichtbares Zeichen zu ſchaffen zum ehrenden Andenken und zur dauernden Erinnerung an die in dem großen Kriege gefalle⸗ nen Angehörigen der Ingenieurſchule. Der Abſolventenverband hätte dieſem ſeinen pietätvollen Vorhaben wohl nicht beſſer zugleich die vechte, würdige Weihe geben können, als im Rahmen dieſer heutigen feierlichen Veranſtaltung. Meine Herren! Es ſind ſchmerzliche, tief Weihe einer neue Maunheimer Zeitung(morgen Ausgabe) Jngenieurſchule Geiſt auf die lange Kette der ſchweren Jahre ſeit 1914 zurücklenken Unwillkürlich ſchweifen da meine Gedanken zunächſt zurück zu der Zeit vor dem Kriege, wo wir alle, Dozenten und Studierende, in ſchaffeasfreudige inſawem Wirken, das durch ſoreloſen Froh⸗ i ung rerſchönt und belebt wurde, uns dem ernſten te rdum, lellend und lerrond, hingaben. Und ich denke inſonderheit zurück an den Anfang des Sommerſemeſters 1914, wo wir in der Ingenieurſchule Vorbereitungen zu einer arößeren Studienreiſe nach der Schweiz trafen. Nach der im Jahre 1912 ſo lehrreich und intereſſant verlaufenen Exkurſion nach Augs⸗ burg und München ſollte nun im Sommer 1914 eine ſolche nach der Schweiz folgen einmal zum Beſuche der Schwelzeriſchen Gewerbe⸗ ausſtelluna in Bern und zum andern zur Beſichtigung der verſchiede⸗ nen großartigen Waſſerkraftanlagen der Schweiz ſowie mehrerer größerer Fabrikanlagen. Die Leitung dieſer Studienreiſe lag wie⸗ derum in meinen Händen, mit Unterſtützung einiger Herren Dozenten, und es nahmen etwa 100 Studierende an der Exkurſion teil. Selten wohl hatte uns eine größere Exkurſion eine ſolche Fülle des Wiſſens⸗ werten und Intereſſanten auf der einen Seite, des Erhabenen und Bewundernswerten an Naturſchönheiten auf der anderen Seite dar⸗ geboten. Ich ſehe noch heute vor meinem Geiſte die leuchtenden Augen der begeiſterten Studierenden, von denen ſa die meiſten die wunderbare Gottesnatur, wie ſie uns in der Schweiz entaegenſtrahlt, noch nicht geſchaut hatten. Für viele unter ihnen mag wohl dieſe Schweizer Reiſe den Höhepunkt ihres Lebens gebildet haben. Denn nur wenige Wochen ſpäter mußten ſie ja faſt alle im Dienſte des Vaterlandes hinausziehen in den furchtbaren Krieg. und viele, leider zu viele, follten ihre Heimat nie wiederſehen! Noch etwas anderes erſcheint mir in bezug auf dieſe damalige Schweizer Reiſe heute erwähnenswert. Wir fanden damals von Seiten aller ſchweizeriſchen ſtaatlichen und ſtädtiſchen Be⸗ hörden das größte Entgegenkommen und weitgehendſte Unterſtützung. Damals war Deutſchland ein großes, ſtarkes, außenpolitiſch macht⸗ volles Reich und es wurde damals dieſe aroße Aufmerkſamkeit der Schweis von uns wohl als etwas, ich möchte ſagen, natürliches hin⸗ genommen. Nun, meine Herren, die Krieaszeit und die langen Jahre bitterzr Not nach dem Kriege haben uns gelehrt, daß das Schweiger Volk dem deutſchen Volk auch im Unalück und im Elend in hochh. r! ziger Weiſe Hilfe und Unterſtützung jeder Art hat zuteil werden laſſen Und gerade die Stadt Bern, in der wir im Juni 1914 eine ſo gaſt⸗ freundliche Aufnahme gefunden hatten. hat bis in die füngſte Zeil hinein unſerer Stadt Mannheim in reichlicher Weiſe fortgefetzt Un⸗ terſtützungen und Liebesgaben dargeboten, durch die viel Elend ge⸗ 5 0 Herren! e dieſe hochherzig⸗ eſinnung des Schweizer Volkes nicht vergeſſen Und 11 95 laſſen Sie mich 8 85 ben auf das Jahr 1914. Der ungeheure Krieg begann. Bereits Ende Juli war die Ingenieurſchule verödet, und in den erſten Tagen des Auguſt wur⸗ den die Hörſäle der Schule in Kammerräume für die Einkleidung der Mannſchaften verwandelt. Es war ein endloſes Kommem und Gehen. Als einer der erſten ſchied aus dem Lehrerkollegium Herr Ingenieur Geier von uns. Noch ſteht das Bild des Herrn Geier vor mir, wie er von uns Abſchied nahm, in der ſchmucken Uniform als Offizier⸗Stellvertreter. Und kaum einige Wochen ſpäter kam uns die ſchmerzliche Kunde, daß Herr Geier in den furchtbaren Vogeſenkämpfen ſchwer berwundet in die Hände der Franzoſen fiel, zunächſt nach Südfrankreich und ſpäter, nach teil⸗ weiſer Geneſung, nach Algier verbracht wurde, wo er während dez ganzen Krieges und noch einige Zeit nachher verbleiben mußte. Auch ihm iſt alsdann ſchweizeriſche Pflege und Gaſtfreundſchaft zu⸗ teil geworden, bis wir nach langer Zeit ihn wieder in unſerer Mitte begrüßen konnten. Ich kann nicht umhin, auch am heutigen Tage meiner Freude Ausdruck zu geben, daß Herr Geier nach Ueberwindung aller körperlichen und ſeeliſchen Leiden heute wieder in voller Friſche und Geſundheit ſeines Amtes walten kann. Im November 1914 konnte die Ingenieurſchule den Unterrichtsbetrieb zwar wieder aufnehmen, aber naturgemäß ging die Zahl der Stu⸗ dierenden von Semeſter zu Semeſter rapid zurück. Und ähnlich verhielt es ſich mit dem Dozentenkollegium. Selbſt unſer dienſt⸗ älteſter Kollege, Herr Domsgen, mußte in der zweiten Hälfte des Krieges noch dem Rufe des Vaterlandes folgen, konnte aber nach Beendigung des Krieges geſund wieder zurückkehren. Leider ſollte aber auch der Kelch des ſchwerſten Leidens nicht an dem Lehrerkollegium vorübergehen. Zwei Herren, Herr Dipl.⸗Ing. O ſi⸗ hoff und Herr Dr. Beckmann, kehrten nicht mehr in die Her⸗ mat zurück. Tiefe Trauer ſenkte ſich wohl auf unſer aller Gemüt, als die ſchmerzliche Nachricht eintraf, daß auch unſer Kollege O ſt⸗ hoff, der ſo viele Jahre hindurch erfolgreich an der Ingemieur⸗ ſchule tälig geweſen, der als Ingenieur von tiefer wiſſenſchaftlicher Bildung hochgeſchätzt und als Menſch von immer verbindlichem, freundlichein und hilfsbereitem Weſen ſich der Achtung und Liebe ſeiner Kollegen und ſeiner Studierenden erfreute, daß auch er faſt noch in letzter Stunde des Krieges ſein Leben dahingeben mußtzte. Meine Herrem! Auch dem Andenken dieſer zwei lieben Kol⸗ legen, Oſthoff und Dr. Beckmann, iſt dieſe Gedenktafel gewidmet in Gemeinſchaft mit den vielen Studierenden und früheren Schü⸗ lern, die ebenfalls ihr Leben für das Vaterland und damit für uns alle opfern mußten. Ich glaube wohl im Sinne aller derer, die einſt den Dahingeſchiedenen nahe ſtamden, zu handeln, wenn ich dem Abſolventenverbande für die Stiftung dieſer Ehrentafel als des Zeichens der Liebe, Dankbarkeit und Erinnerung den wärmſten Dank ausſpreche. Im Namen des Abſolventenverbandes legte hierauf Stadtrat Braun einen Kranz an der Ehrentafel mieder, für die Direktion der Ingenieurſchule Direktor Dr. Zeeh. Weiter legten Kränze nieder der Studentenausſchuß(Aſta) und die Verbindungen der Ingenieurſchule. Nochmals ſprach Stadtrat Braun ſeinen Dank aus, dann beendete das„Andante religioſo“ von Bach die erhebemde ſchmerzliche Erinnerungen, die in uns auftauchen, wenn wir unſern Städtiſche Nachrichten das Mannheimer Lyeeum vor hundert Jahren In den geſchmackvoll neu hergerichteten Räumen der Harmonie am vergangenen Montag der Vorſitzende des Mannheimer Altertumsverein, Geh. Hofrat Caspari, über„Das Mann⸗ beimer Lyceum vor hundert Jahren“. Es iſt von be⸗ nderem Intereſſe, nicht nur an Gegenwart und Zukunft der chulen zu denken, ſondern auch ihre Geſchichte, Einrichtung und Leiſtungen in der Vergangenheit zu betrachten, wenn auch die zur Betrachtung gewählte Zeit hundert Jahre zurückliegt. Um das Mannheimer Lyceum im Jahre 1826— dem Geburts⸗ jahr Großherzog Friedrich 1. und dem Todesjahr von Joh. Peter ebel— richtig zu würdigen, wurde ein Geſamtbild der damaligen Stadt Mannheim und der Einwohnerverhältniſſe vorausgeſchickt. Mannheim zählte damals 20 000 Einwohner. Die Stadt lag noch ganz innerhalb der heutigen Ringſtraße, dem äußeren Wall der ehe⸗ maligen Coehorniſchen Feſtung. Schiffbrücken führten über Rhein und Neckor. Der Rhein floß in ſeinem alten Bett an Waldhof und Sandhofen vorbei. Von Hafenanlagen war noch nichts vorhanden. Von den Gebäuden wurde nur das alte Lyceumsgebäude, das ehe⸗ malige Jeſuitenkollegium, an der Hand der in ſpäterer Zeit von Zeichenlehrer Wilhelm Düntel herſtammenden Aquarelle aus dem eſitz des Gymnaſiums ausführlich geſchildert. Die einzige Nah⸗ rungsquelle der damals ſehr ſtillen Stadt war der Handel, der aber durch Zollſchranken aller Art gefeſſelt war. Erſt 1843 trat durch Schaffung des Zollvereins eine Beſſerung ein. Von dem alten ofiſchen Glanze zeugte noch der Hof der Großherzogin Ste⸗ phanie, der im Schloß den Mittelpunkt des geſellſchaftlichen Le⸗ bens bildete. Der Kreis blieb aber auf die Adligen und Offiziers⸗ 0 ſeit dem Uebergang der rechtsrheiniſchen Pfalz an Baden 1803 der 1826 die Zuſtände der Elementarſchulen, Das Maynheimer Schulweſen hatte unter den Revolutions- und der Armut der Seit ſehr gelitten, erfreute ſich aber 9 „„„ Feier, worauf der gemeinſame Abmarſch zum Trauerkommers ins Ballhaus erfolgte. beſonderen Fürſorge der badiſchen Regierung. Trotzdem waren die Konfeſſionsſchulen waren, ſehr unerfreulich. Die einzige höhere Schule war das im Jahre 1807 von Karl Friedrich auf durchaus paritätiſcher Grund⸗ lage eingerichtete Lyceum, das abwechſelnd von einem lutheriſchen, reformierten und katholiſchen Direktor je ein Jahr geleitet wurde. Es hatte 9 Jahreskurſe. Die Klaſſen wurden umgekehrt wie heute benannt: die unterſte Klaſſe hieß Prima, die oberſte Sexta. Eine aus polizeilichen Gründen eingeführte Kleiderordnung beſtimmte das Tragen farbiger Mützen, das aber am Lyceum bald wieder abgeſchafft und erſt 1871 wieder eingeführt wurde. Die Lehr⸗ gegenſtände waren im weſentlichen wie heute; nur waren die alten Sprachen ſtärker betont zum Nachteil von Naturgeſchichte, Phyſik und Geſchichte. Letztere wurde nach Konfeſſionen getrennt erteilt, das Franzöſiſche von den Nebenlehrern Louis und Charles Denesle. Turnen war überhaupt als ſtaatsgefährlich ver⸗ boten. Die Prüfungen am Ende des Schuljahres dauerten vier Tage und erſtreckten ſich auf alle Fächer, auch auf Muſik. Jeder Prüfungstag wurde beſchloſſen durch eine kurze Feier mit muſika⸗ liſchen Darbietungen, Abiturientenreden und Schülervorträgen. Ver⸗ kündigung der Verſetzungen und Preisverteilung erfolgte im Schlußakt des vierten Tages. Von den zehn Lehrern des Lyceums, deren Leben und Wirken kurz geſchildert wurde, ſei hier nur der bedeutendſte her⸗ vorgehoben, Friedrich Auguſt Nüßlin, der 43 Jahre am Lyceum tätig war und die Schule durch ſchwierige Anfänge zu bedeutender Höhe führte. Bezeichnend für jene Zeit war, daß auch die andern Lehrer jahrzehntelang an der Anſtalt wirften. Schüler waren ez damals 221, eine Zahl, die ſich faſt unverändert bis 1870 erhalten hat. Unter ihnen wurden die Träger von Namen alter Mann⸗ heimer Familien und ſolche hervorgehoben, die ſpäter von Bedeu⸗ tung geworden ſind, ſo z. B. der Maler Theodor Verhas, die Brüderpaare Thomas und Elias Ell er, Friedrich und Karl Hek⸗ kamen mannigfache ätere feuchter ker, Lorenz Brentano, der ſ tere Theologe Ehren feuch!. der 0 Profeſſor Karl Biſſinger, der en- ſinger, Profeſſor Chriſtoph Döll, Leopold Ladenburg⸗ Ausführli her gedacht wurde des Abiturienten Karl Led derho 5 ſpätere Pfarrer in Neckarau, wo er 1870 ſtarb. Er durfte bei eine 1 für den Prälaten Hebel, der die Reifepritfung abgend nen ene veranſtalteten feſtlichen Nachenfahrt auf Rhein und 99 Huldigungsanſprache an den gefeierten Dichter⸗, Schul⸗ un 2 8 chenmann halten, das letzte frohe Erlebnis Hebels, dem ſie 15 Tage darauf in Schwetzingen der Tod ereilte. Ein kurzer Veraleich des damaligen Luceums mit dem hertieen Gaeee gipfelte in der zuverſichtlichen Hoffnung, daß auch 85 heutige. den Anforderungen der Zelt angevaßde Gumnaſtum neben den andern Lehranſtalten ein vorzügliches Mittel für die Bildung und Erziehung des jugendlichen Geiſtes bleiben und imſtande ſein wird, auch in der heutigen Jugend Führerperſönlichkeiten zu ſchaffen die unſer Vaterland wieder beſſeren Zeiten entgegenführen. Dem lebhaften Beifall. den der inhaltsreiche und feſſelnde Vor⸗ 15 traa bei den Zubörern fand. ließ Prof. Dr. Walter herzliche Worte des Dankes an den Redner folgen. Er knüpfte den Wunſch an, Ge⸗ heimrat Caſpari möge in einem weiteren Vortrag oder in einem Auf: ſatze in der Vereinszeitſchrift die Mitteilungen über die zahlreichen bemerkenswerten Perſönlichkeiten, die aus dem hieſigen Luceum 05 bezw. Gymnaſium hervorgegangen ſind, noch deneeee gänzen. 1 Direktor Ludwig Hartmann 7 Der frühere Direktor des ſtädtiſchen Materialamtes, Ludwig 0 iſt am Samstag im Alter von 72 Jahren infolge eines Herzſchlages plötzlich verſchieden. Bald die Hälfte ſeines Lebens und zwar 35 Jahre, verbrachte er in ſtädtiſchen Dienſten. Er war das leuchtende Vorbild eines treuen, gewiſſenhaften und zuverläſſigen ſtädtiſchen Beamten, der mit ſeinem Amt aufs innigſte verbunden war und deſſen oberſter Grundſatz eine unbefleckte Ehre war. Selbſt ein Mann von eiſernen Grundſätzen und doch für alles Ideale und Schöne begeiſtert, verlangte er auch von ſeinen Mitarbeitern ſtrengſte Gewiſſenhaftigkeit und Pflichterfüllung. Er 5 war ſich der großen Verantwortlichkeit eines Reſſortleiters voll bewußt und achtete ſtets mit peinlicher Genauigkeit auf Erfüllung ſeiner Pflichten. Alle, die Hartmann kannten, achteten und ſchätz⸗ tein ihn ob ſeines großen Fleißes und ſeines allezeit liebenswürdigen Entgegenkommens. Er trat im Jahre 1889 in ſtädtiſche Dienſte ein und wurde im Jahre 1924 penſioniert. Vom badiſchen Grenz. dienſt kommend, wurde er Leiter des damals noch ſehr kleinen 8 ſtädtiſchen Rechnungsbüros; als ſich dieſes ſtädtiſche Reſſort größerte, wurde er Vorſtand des Materialamts und ſpäter deſſen 8 Direktor. Sowohl bei ſeinen Vorgeſetzten, als auch ſeinen Mit⸗ arbeitern und nicht zuletzt bei der hieſigen Bürgerſchaft erfreute er ſich allgemeiner Beliebtheit. Man hätte dieſem verdienſtvollen mit einem ungewöhnlichen Fleiß ausgeſtatteten Beamten noch einen ſchönen Lebensabend gewünſcht. Leider aber verſchlimmerte ſich ein Augenleiden in der letzten Zeit derart, daß er ſich einer Ste. operation unterziehen mußte. Obwohl dieſe einen guten Verlauf nahm, wurde ſeine Geſundheit doch von einem ſchweren Herz⸗ leiden ſtark beeinflußt. Hartmanns Leben war reich an Arbeit, ober auch reich an Erfolgen. Sein Andenken wird bei allen, die ihn kannten, weiterleben. 15„ * Der erſte Juliſonnkag verlief unter Gewitterſtimmung. Bei der drückenden Schwüle, unter der wir ſeit Tagen leiden, war mit elektriſchen Entladungen zu rechnen. Der Himmel ſah in der Tat in den Nachmittagsſtunden ſehr finſter drein. Wider Erwarten entluden ſich die Gewitter nicht über der Stadt, fondern in der nähe ⸗ ren Umgebung. So hat's in der Weinheimer Gegend ſehr ſt geregnet. Stundenlang dauerten die Gewitter. Die Ausflügl am Abend hierher zurückkehrten, waren nicht wenig erſtaunt, ſie trockene Straßen antrafen. Die Spuren des kurzen Guſſes, 5 gegen 2 Uhr niederging, waren inzwiſchen wieder verſchwunden. Von den hieſigen Veranſtaltungen, die uns eine große Anzahl Fremde zuführten, iſt an erſter Stelle die 43. Oberrheini Regatta zu erwähnen. Mit beſonderer Genugtuung regiſtrierer wir auch an 11 8 Stelle, daß der Jubiläumsverein, der Mann⸗ beimer Ruderverein„Amicitia“, in ſechs Rennen ſieg⸗ raich war. 300 Siege hat damit der Verein während der verfloſſe 50 Jahre errungen. Eines großen Zuſpruchs erfreute ſich auch Volksfeſcht, das der Mannemer Mewelwage auf Neckarvorland unterhalb der Friedrichsbrücke veranſtaltete. Zelte und Buden nehmen einen beträchtlichen Raum ein. Zur U haltung der Beſucher wurde geſtern ſehr viel geboten. Mam f ſich auf die Meſſe verſetzt. Schmetternde Muſik ertönte aus mächtigen Zelten, in denen Wein, Bier und Kaffee ausgeſ wurde. Selbſt ein umfangreiches Tanzpodium fehlt nicht. geſangliche und ſportliche Darbietungen Kinderbeluſtigungen. Ueberall herrſchte echte Volksfeſtſtimmu bis tief in den Abend hinein unvermindert anhielt. Im drichspark konzertierte nachmittags und abends die Vereini der badiſchen Polizeimuſiker unter Obermuſikmeiſter Heiſ 2 tung bei ſtarkem Beſuch mit großem Erfolge. Dder Ausflug ů verkehr war ſtark. Abends fuhren viele zur Schloßbeleucht ing nach Heidelberg. Die in der Umgebung niedergegangenen Gewit 0 machten ſich durch eine Temperaturermüäßigung bemerkhar, die dings nicht ſehr beträchtlich war. In den Nachmittagsſtunden zei das Thermometer 23˙ C. an. Eim großer Menſchenauflauf entſtand am Samstag nachmitt vor dem Haufe Mittelſtraße 99. Der im 2. Stock w dende Eis⸗Herſteller., war, wie ſchon öfter, mit ſeiner Frau in eit geraten und bedrohte ſie dies in angetrunkenem Zuſtand mit Halsabſchneiden. Kaum hatte er dieſe Drohung ausgeſprochen, ü fiel ihn ſeine Frau mit einem Raſiermeſſer und rachte dem ſie Wehrenden Schnittwunden am Hals und Wangen bei, aut Ohr wurde durchſchnitten. Durch das Ringen um das Meſſer z ſich beide noch erhebliche Schnittwunden an den Fi und Armen bei. Durch einen Schlag mit einem Stuhlbein au Kopf machte W. ſeine Frau kampfunfähig. Die Polizei nahm ſich Mannes an, die Frau flüchtete. *Ein Vergaferbrand entſtand am Samstag Abend infolge Fehlzündung an einem Auto in der Garage Langerötterſtr. 31— Das Feuer war beim Eintreffen der um 10.21 U r alarmierten rufsfeuerwehr 1255 durch den Kraftfahrer gelöſcht. Der iſt nicht bedeuten Rommunale Chronk Wünſche der Hausbeſitzer in Neuſtadt a. 5. Reuſtadt a.., 2. Juli. Der hieſige verein faßte in einer gutbeſuchten Verſammlum, nt⸗ ſchließung, in der die Stadtverwaltung um weitgehendes Entgegen ⸗ kommen durch langfriſtige Hausbeſitzern gegenüber, die die Koſten für den Anſchluß an die Kanaliſation nicht aufbringen können erſucht wird. Ferner will man anſtreben, daß die Hausmiet⸗ ſteuer teilweiſe zur Bezahlung der Anſchlußkoſten verwandt we darf. eiter hofft der Neuſtädter Hausbeſitzerverein, einen eſon⸗ deren Juſchuß für die Kanaliſation vom Reichsausſchuß für die ſetzten Gebiete zu erhalten. Die Mieter ſollen die Zinſen, die dur das Kanaliſationsanſchlußdarlehen entſtehen, bezahlen. Schſießlie wenden ſich die Neuſtädter Hausbeſitzer gegen die geplante Ve ung des in der Nähe des Bahnhofes gelegenen alten Turnplatzes. Es dürfte ſich wohl auch nicht empfehlen, einen freien Pl⸗ Zentrum der Stadt, der zur Abhaltung kleiner Feſte ſehr ge iſt, zu verbauen. Kleine Mittellungen Der Voranſchlag der Stadt Lörrach für 1926 ſteht an Einnahmen 1278 800., an Ausgaben 1722 020., alſo ei Cehlbetrag von 443 220 M. Es iſt eine Umlage von Hausbeſitze ei vom Liegenſchaftsvermögen und von 85 Pfg. vom ge mögen in Ausſicht genommen.„„ ———— — —— — —————ů————— k 4. Seike. Nr. 303 Neue Mannheimer Zeifung(Morgen ⸗Ausgave) Monkag. den 5. Juli 1828 veranſtaltungen 2 eebe e Am Dienstag, den 6. Juli wird am Nationaltheater anſtelle„Kopf oder Schrift“ die Operette„Polen⸗ blut“ gegeben. Lilm⸗Kunoͤſchau Hl. Afa⸗Theater P 6.„Die drei Kuckucksuhren“, ein Filmſpiel in fünf Akten, nach dem gleichnamigen Roman von G. Mühlen⸗Schulte für den Film bearbeitet von Robert Liebmann.— Mit dieſem neuen Film hat ſich die Ufa wieder einmal eines Genres angenommen. das dem Film als wirklich künſtleriſches Geſtaltungs⸗ mittel ſchon ungemein geſchadet hat und zweifellos eine Hauptſchuld hat an dem Mißkredit, in dem der Film ſtand und vielfach auch heute noch ſteht. Wenn man auch nicht gerade behaupten kann, daß dieſer Ufa⸗Film ſich von all den genuaſam bekannten und von den Geanern des Films oft genug ins Feld geführten charakteriſtiſchen Eigentüm⸗ lichkeiten des„Abenteurerfilms“ von ehedem emanzivpiert hätte, ſo iſt doch zweifellos das ernſtliche Bemühen unſever beſten deutſchen Film⸗ geſellſchaft, dieſes Genre zu veredeln und ihm neuen Entwicklungs⸗ möglichkeiten zu ſichern, gebührend zu würdigen. Der Ausgangs⸗ punkt des„Kuckucksuhren⸗Abenteuers“, des ſenſations⸗, abenteuer⸗ And ſportluſtigen Lord Erneſt Clifton, iſt aus der Vorankündigung dekannt. Den aufregenden Verlauf und das glückliche Ende wollen wir nicht verraten, um die Beſucher des auf alle Fälle ſehenswerten Bildſtreifens nicht um den Reiz des Romantiſchen. Unbekannten und Spannenden zu bringen. In zwei Punkten hat die Vorankündigung jedenfalls nicht zu viel verſprochen: Regie und Darſtellung. Lothar Mendes iſt wirklich ein hervorragender Reaiſſeur. Ihm gebührt ein Löwenanteil an dem ſchönen Erfola. Nächſt dem Reaiſſeur iſt Lilian Hall⸗Davis zu nennen, die in der Rolle der liebenden Frau des Lords eine wundervoll ausgealichene, fein profilierte ſchau⸗ ſpieleriſche Leiſtung bietet. Durch feines, unaufdringliches Spiel ge⸗ fallen auch Albert Steinrück, Hermann Vallentin, Nina Van n a und vor allem Erik Barclay in der Rolle des Lords und Nils Aſther in der nicht gerade dankbaren Rolle des Vetters Gladys Cliftons. Die Photographie trägt das Signum der bei der Ufa gewohnten Qualität.— Der amerikaniſche Spielfilm„Der Frauenhaſſer“, die Geſchichte einer Künſtlerhebe, brinat dem Spielplan eine recht wertvolle Bereicherung, wenn er den Hauptfilm in der Eindringlichkeit ſeiner Wirkuna nicht gar noch übertrifft. Helen Ebadwick, nun ſchon mehrfach angenehm aufgefallen, iſt nicht nur ein entzückendes Weſen, dem das Schlichte, Einfache, Geradlinige, Un⸗ komplizierte der liebenden Frau beſonders lieat, ſie iſt auch eine ſehr beachtenswerte Schauſpielerin. die zu den ſchönſten Hoffnungen be⸗ rechtigt. Ihr Partner hat es mit der Titelrolle nicht ſo ganz leicht: aber auch er entlediat ſich ſeiner Aufgabe mit autem Geſchick. Er heißt Clive Brook. Die übrigen Mitwirkenden ſind auter Durch⸗ immer e Filmberich uma der a Wochenſchau vervollſtändigt den ſicherlich auch verwö ten 5 33 werdenden Spielplan. 935 .R. Alhambra-Lichtſpiele. Pirandello im Lichtſpielhaus! Man hat feinen Roman„Mattia Pascal“ verfilmt. 45 Vhanzaſt, die den Werken Luigi Pirandellos eigen iſt, kommt hier zu ſtarker und außerordentlicher Wirkung. Mattia Pascal, ein dem praktiſchen Leben fremd und hilflos gegenüberſtehender Phantaſt, lebt mit ſeiner betagten Mutter auf einem mit Schulden überlaſteten Gut. Der gewiſſenloſe Gutsverwalter verſteht es, das Gut an ſich zu bringen und Mutter und Sohn vollkommen zu ruinieren. Mattia iſt ein Freiheitsfanatiker. Aber ſtatt der erſehnten Freiheit ſchenkt ihm das Schickſal eine Frau und— eine Schwiegermutter. Sein Leben wird zur Hölle. Die Schwiegermutter mit ihrem ewigen Gekeife verbittert ihm jeden Tag. Als ihm aber an einem Tage Mutter und Kind durch den Tod entriſſen wurden, flieht Pascal. Und er hat Glück. Er erfährt, daß man ihn für tot hält. Tot ſein heißt: keine Feinde, keine Gläubiger, keine Frau, keine Schwiegermutter, heißt: frei ſein. Und Mattia wird es. Von ſeinem Grabſtein, den er aufgeſucht hatte, zieht er frohlockend in die Freiheit. Iwan Masjonkin ſpielt den Mattia großartig. Es liegt in ſeiner ganzen Art der Darſtellung, in dem vollſtändigen Erfaſſen dieſer Rolle, ein Vergleich mit Moiſſi nahe.— Das ſechsaktige Luſtſpiel:„Wie kuriere ichmeinen Mann?“, mehr eine Tragikomödie, der Boxkampf„Diener—Samſon⸗Körner“ und die„Deulig⸗ Woche Nr. 27“ ergänzen das ausgezeichnete Programm. Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 3. Juli. Die zweite pfälziſche Sendeſtunde wird am 5. Juli von der Deutſchen Stunde in Bayern veranſtaltet. Die diesmalige 1 8 7 Stunde iſt dem 650jährigen Stadt⸗ jubiläum von Kaiſerslautern gewidmet. Konſervator 9 615 wird die reiche Geſchichte der Stadt in einem ortrag beleuchten, ferner werden zwei Gedichte von Otto Wenz, deren Stoff ebenfalls aus der Geſchichte Kaiſerslautern entnommen üſt, und eine Erzählung von Karl Schworm„Die Henkerstochter von Lautern“ zum Vortrag kommen. Den Schluß bildet der Vor⸗ trag von eigenen Mundartdichtungen von Ludwig Hertmann aus Ludwigshafen. Die Pfälziſche Sendeſtunde wird ebenſo wie einer Zeit der 109 Pfälzer Abend auf den Stuttgarter Sen⸗ er übertragen, ſodaß ein vorzügliches Hören verbürgt iſt. Mannheim's N grösste D 1, 1. Verlkauf nur Treppe hoch D 1, 1 im Eingang sehenswerfe Auslagen) 1, 1 5 * Neuſtadt a.., 4. Juli. Neue Ausbrüche des Perono⸗ ſpora-Pilzes werden aus der ganzen Pfalz gemeldet, erfreu⸗ licherweiſe aber nur in beſchränktem Umfange, weil die meiſten Blätter durch rechtzeitiges Spritzen vor Anſteckung geſchützt waren. Es ſtehen nunmehr aber weitere Anſteckungen der nachgewachſenen, noch nicht beſpritzten Rebenteile bevor. Jeder Regen kann ſie her⸗ beiführen. Abermolige Spritzung iſt darum erforderlich. * Offenbach, b. Landau, 4. Juli. Erhängt hat ſich hier in ſeiner Scheune der 65 Jahre alte verwitwete Landwirt Ph. Wiſſer von hier. Die Gründe der Tat ſind nicht bekannt. Gerichtszeitung Unterſchlagung im Amt. Der frühere Bürgermeiſter Jakob Simon von Zwingenberg hat ſich eine ganze Reihe von Verfehlungen im Amt zuſchul⸗ den kommen laſſen u. mußte ſich dieſerhalb vor dem Bezirksſchöffen⸗ gericht Darmſtadt verantworten. ährend ſeiner Amtszeit hat er bei der kommunalen Landesbank in Darmſtadt für die Gemeinde Zwingenberg den Betrag von 8000 Mark erhoben, aber an das Elek⸗ trizitätswerk Bensheim, an das eine größere Zahlu u leiſten war, nur 6000 Mark abgeliefert. Den Betrag von 2000 Mare 5 er für ſich behalten. Von der Heag hat er einen Betrag von 100 Mk. er⸗ halten als Entſchädigung für einen Bahnarbeiter, den er jedoch aus der Gemeindekaſſe bezahlt hat und die empfangenen 100 Mk. der Heag ebenfalls für ſich verwendete. Auch hat er vom Wohlfahrtsamt Darmſtadt eingezogene 44,60 Mk. Verpflegungskoſten nicht abgelle⸗ fert. Auf ähnliche Weiſe kam er zu einem Betrag von etwa 1000 Mark und nochmals für Bauzuſchußgelder, einen Betrag von etwa 1200 Mark und nochmals 474,60 Mk. Erwerbsloſenunterſtützungs⸗ gelder. Auch werden Simon eine Reihe Betrügereien zur Laſt gelegt. Der Staatsanwalt hielt 5 Unterſchlagungen und eine Be⸗ trugshandlung für erwieſen. Straferſchwerend kommen die Verfeh⸗ lungen in Betracht, weil ſie im Amt geſchehen ſind, ſtrafmildernd die gute Führung während ſeiner Amtszeit. Der Staatsanwalt be⸗ antragte 1 Jahr 6 Monte Gefängnis. Das Gericht ging über dieſen Antrag inſofern hinaus, daß es neben einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten auf Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf 3 Jahre deshalb erkannte, weil ein Beamter ehrlo⸗ ſei, der öffentliche Gelder, die teilweiſe ſogar wohltätige Gelder für Hilfsbedürftige darſtellen, unterſchlägt. Saiacſi Beilage Nr. 2 Maontag. den 5. Juli Aus dem Schachleben Partie Nr. 304 (Gespielt am 10. April 1926 auf dem internationalen Meister- turnier zu Dresden) Weiß: A. Rubinstein Schwarz: Dr. A. Aljechin 1. d2—di4 888—16 19. TfIcf4 0) Dds—-g5 2. 8g1—13 2I—es 20..e2—f1 Dg5—83 3. Le1. b7—bs 21. Kgi—h1 D83—87 4. b2—h3 Les-b7 22. Dd2—di Lb—as(ö0 5S. Sbi-dz LS—d6) 23. 1I14—12 Dg7—g3 6. LfA-Nd6 cν¶s 24. 112—02 LabefI J7. eꝛ—e3—0 25. Tal xf! Tas-c8 5) 8. LII—ez) d6—ds 26. ba-ba Teg-c 9.—0 Sba-c6 27. Toez2—e2 Tas- c8 10. c2- 63) Sf6—e4 9 28. Ie2—2 ITc8—g8 11. Sddce. dSsce4 29. Ie2—e2 Tc7-g7 12. Sfs—da—13 30. 111—f4 T87—g6 13. 12—14 9 g7—835(80 31. Dd4—b4() TSgGE—h 14. Sdz2—c4 d7—-ds 32. ba—b4 D83—g7 15 Sc4-es Scexe5 33. c3—c4 Ih6—g6 16,. di xeS Kgöü—h8 34. Dh4-dz 1g6—g3 17. 422—24 118—g8 35. Ddz2—e1 9) 183+g2 18. Ddi—dz gSNf Weih gibt auf 1. Eine interesante Neuering. Auf Lg5 folgi h7—h6. Schwarz erreicht einen Entwicklungsvorsprung.— 2. Besser Ld.— 3. Hier kam c2—64 in Betracht.— 4. Jetzt besetzt der Nachziehende den wichtigen Punkt ed, wodurch Weiß ein gegrücktes Spiel erhält— 5. Um Dg5 zu verhindern. Besser War indessen c3—c4. Der Textzug wird durch den starken Gegenzug Aljechins widerlegt.— 6. Weiß hat nichts Bes- seres. Die weiße Bauernstellung ist jetzt haltlos.— 7. Al- jechin macht erst einige vergebliche Versuche auf der c- inje, bis er erkennt, daß die-Linie die gegebene Ope- rationsbasis ist.— 8. Ein Fehler. Es konnte Kgl geschehen, Doch war die Partiè so wie so nicht zu halten. Partie Nr. 305 (Gespielt im Winterturnier der Neuen Rotterdamer Schachvereinigung) Weiß: Oskam Schwarz: Dr. Brester 1. Der Versuch, den Gambitbauern zu schützen, ist im Damenbauernspiel in der Regel von übel.— 2. Um den Springer über c1 zu entwickeln. Tatsächlich bringt dieser Springer bald die Entscheidung.— 3. Hier mußte Rochade geschehen. Der bedrohte Punkt es mußte gesichert werden. Partie Nr. 306 (Gespielt im Herbst 1925 in der Ofener Schachgesellschaft) Weiß: Boros Schwarz: Krivos 1. e2—e4—e5 1. e2—e.—es 2. LfI—64 8g8—16 2. 12—14 e5—f5 3. d2—d4 Sfö-e4 3. 8g1—13 d7-ds 4. dce5 SeU12 9 4 Sb1—cs d5.Te4 5.—0 Stzcdi 5. Scate- Le8—g4 6. Le4f/ Kes—e/ 6. Ddi—e2 LgINi3) 7. Lei-885 +A+ 7. Se4—16 + + 1. Besser gegenüber der Neuerung von Schwarz ist wohl eA—e5.— Jetzt hat Schwarz das Zentrum erobert.— 3. Der Abtausch bezweckt die Eroberung eines Bauern, stärkt aber die gegnerische Angriffsstellung.— 4. Erst mußte unbedingt ha—h3 geschehen, um den Lgi4 unschädlich zu machen. Jetzt bricht die weiße Stellung rasch zusammen. Partie Nr. 7 Weiß: Kennedy(ohne Springer g1) Schwarz: N. N. 1.—604 eI—es 2. Lfi—-e4 d8—d 3. 8g1—13 Sbs—c 4, Sbi-cs LeB—g4 5. St3-tes) LgATdIl 7. Sestde.. Sc3 5 5 1. Richtig war eß& dd, und nach—e5 Konnte d7—d5 gespielt werden.— Schwarz übersieht das elegante Gegen- manöver des Anziehenden durch Damenopfer. * *Weltmeister Capablanca wird sich an dem panamer Ka- nischen Schachturnier beteiligen, das am 7. Jull in Lake Hopatcoug seinen Anfang nimmt. Das Turnier ist auf 5 n beschränkt und soll 14 Tage dauern. * Eine Arbeitsgemeinschaft der Schachklubs von Mann- heim und Umgebung wurde am Sonntag ins Leben gerufen. Auber Mannbheim waren u. a. auch die Vorstände der Schach- klubs von Ludwigshafen und Schwetzingen bei dieser Be- ratung anwesend. Die auf eine der Schach- vereinigung Mannheim zurückzuführende Bestrebung be- zweckt eine zeitweise gemeinsame Fühlungnahme der in Be- tracht kommenden Vereine zwecks Hebung des allgemeinen Schachlebens. In dieser Erkenntnis wurde der erste Schritt einer gegenseitigen Annäherung allseitig begrüßt. Ob sich mit der Zeit aus der Arbeitsgemeinschaft ein Zweckverband der Schachvereine von Mannheim und Umgebung mit fest umrissenen Zielen herausbilden wird, bleibt abzuwarten. *Groffmeister Rudolf Spielmann, der seine Schachreise fortsetzt, schreibt zu den bisherigen, nicht ęeben günstigen Ergebnissen seiner Simultanvorstellungen folgendes:„Bin jetzt besser disponiert, bekomme aber immer stärkere Geg- ner vorgesetzt. Die Spieler in Düsseldorf und Essen hatten zum größten Teil Hauptturnierstärke. Essen war wohl die stärkste Besetzung, die ich 8 mitgemacht habe.(In Essen gewann Spieimann am 7. Juni binnen 5% Stunden von 19 Partien 2, verlor 9 und machte 11 remis. Red.) Auch mußte ich mich immer mit Rücksicht auf die Sperrstunde be. eilen.“— Lange nachzudenken, um schließlich die Mehrzahl der Partien abschätzen zu lassen, sucht der Meister, Wie er schreibt, bei seinen Vorstellungen zu vermeiden. Er hält es kür seine Pflicht, bis zur Sperrstunde ohne Rücksicht auf das Resultat fertig zu Werden. Zur Fortsetzung der Simultan- — 4. Entscheidend. 1. d2—d4 dI-ds 1. e2—el Sbs—c6 2. C2—cc4 7c6 2. S·1—15 17—5 3. Sbi-es Sg6—f6 3. Sbi—e3) fSe. 4. 881—13 ds 4. Scae4 d7-ds 5. e2—e3 b7—bs Y 5. Se4—g3 e7—es 9) 6. 32—24 b5-b4 6. LfI—bs LIS—d6 7. Sc—-a2 ch) e7—e6 7. Lbsc6 dꝰ+c6 8. LfI+c4 LfS—e7 8. LACel Dds—f6 9. Let-d⁊ a7—as 9. Ses—13 Les—g4 10. Sa2—01 Sbs-d 10.—0 Sg8— e7 11. Sci-b3 co-ce5 11. dz-ds—0 12. Jai—01 Sdd4 12. Tai—bi 9) D16—g6 13. Sbaeda4 Led—b7 3) 13. Lel—eg Se7—15 14. LeAxeõ ci 14. Sgafs 718+475 15. SdâxeG Dds—b6 15 Kgi—hf Dgö—hs 16. Se6—-c7 + Kes—1g Weiß gibt auf 17. Sciag Schwarz gibt auff 1 8 vorstellungen begibt er sich jetzt nach Holland. Ihnen unser heutiges Angebot 5 Jetzt können Sie bei lhren Einkàufen viel Geld sparen Wasch-Crepe ca. 100 em breit für 39 Pf. Mtr. nur Der große Sommerartikel Gemünder Linnen in den gesuchtesten Farben Heinw. Cröp⸗WMarocaine in ganz mod. 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Oberrheiniſche Regatta der Mannheimer Jubiläumsverein„Amieitia“ erringt mit ſechs Siegen den 300. Sieg (Von unſerem Bff.⸗Spezialkorreſpondenten) Ein allgemeiner Aeberblick Wenn es noch eines Beweiſes bedurft hätte für die Volks⸗ tümlichkeit des Ruderſports in Mannheim, ſo wäre dieſer geſtern erbracht worden. Ein Maſſenbeſuch von Zuſchauern aus unſerer Stadt und den großen Nachbarſtädten diente der Veranſtaltung als glänzende Folie. Vor allem war aber auch die Stimmung wie ſie zu einem Volksfeſt gehört, denn ein Volksfeſt war es, bei dem alle Stände und alle geſellſchaftlichen Schichten vertreten waren. Stark war auch der Beſuch aus Frankfurt a.., Mainz, Karlsruhe und Heidelberg und neben dem ſportlichen iſt auch der⸗ wirt⸗ ſchaftliche Faktor nicht gering einzuſchätzen, der für unſere Stadt nicht unerwünſcht iſt. dDie Vorbereitungen zur Regatta waren gut getroffen. Mit einfachen Mitteln und Behelfsmaterial war der Regattaplatz auf⸗ gebaut und ſtaatliche und ſtädtiſche Behörden waren in jeder Hin⸗ ſicht entgegengekommen. Für die Preſſe war auf erhöhter Tribüne ein Plat eingerichtet, der beſten Ueberblick gewährte. Leider war er aher viel zu klein, denn, obwohl er nur von tatſächlich arbeiten⸗ den Berichterſtattern beſucht par, ſo war er doch viel zu klein und der Regattaverein will und muß im nächſten Jahre Abhilfe ſchaffen. Der gute Humor der Ruderjournaliſten half über manches hinweg und neben der guten Zucht, die dort oben herrſcht, half kollegiales Entgegenkommen über das wenig ngenehme der Situation hinweg. Die Leitung funktionierte aus⸗ gezeichnet. Mit Pünktlichkeit wurden die Rennen abgewickelt und keinerlei Mißton ſtörte die Veranſtaltung. Was die ſportlichen Leiſtungen betrifft, ſo wurde Gutes ge⸗ boten. In vielen Rennen wurde bis ins Ziel bis zur Zehntel⸗ ſekundendifferenz hart gekämpft. Die Beſetzung der großen Rennen war eine weſentlich andere wie früher. Die Kölner Kampfſpiel⸗ regatta warf ihre Schatten auf die Mannheimer Veranſtaltung. Alles was in Süd⸗ und Weſtdeutſchland erſte Klaſſe und Sonder⸗ klaſſe repräſentierte, hatte in Köln gemeldet, dem leichteren Erfalg in Mannheim die harte Probe in Köln mit den Beſten der Beſten des Vaterlandes vorgezogen. Die Kölner Kampfſpielregatta, das deutſche Ruder⸗Olympia, die nur alle vier Jahre ſtattfindet, wurzelt auf nationalſter Grundlage. Für die Beſten hieß es: hie Olympia, ie ſalta! So ſind Köln, Mairtz, Offenbach, Worms, Ulm, ſo ſind linſch und Leux nach Köln gezogen und haben, ſoweit uns die Nachrichten zukamen, dort mit Ehren beſtanden. Suchen wir ſie in Zukunft wieder an Mannheim zu feſſeln. Was die in Mann⸗ heim gebotenen ſportlichen Leiſtungen betrifft, ſo kann man zu⸗ frieden ſein. Die Mannheimer Amicitia feierte ihren 300. Sieg, das mag ziffernmäßig feſtgeſtellt werden, aber ſie gat Leiſtungen aus einem Guß in allen Bootsgattungen geboten, Rennen mit Schneid durchgefahren und in einheitlicher Waſſer⸗ ſch 15 treffliches geleiſtet. Ein Wort der Anerkennung ihrem be⸗ Fri enen, zielbewußten, ſachkundigen, unermüdlichen Ruderlehrer riz Gwinner aus Frankfurt a.., Anerkennung der ziel⸗ ewußten Vereinsleitung, die die Erfolge des Jubiläumsfahres vorbereitete. Auch die übrigen Mannheimer Vereine leiſteten Gutes. In Form und Stil ſind„Rudergeſellſchaft“ und ZBaden auf erſter Stufe, ihre Waſſerarbeit iſt aber zu welch. Ludwigshafen enttäuſchte mit ſeinen ſchönen Mannſchaften, deren Ruderer an Größe und Gewicht die andern überragen, deren Waſſerarbeit aber nicht ausgiebig genug war. Rheinau wurde durch einen ſchönen Sieg im Anfanger⸗Vierer erfreut. Zu der Rheinmeiſterſchaft konnte Buhl⸗Oberrad das Feld von fünf Be⸗ werbern durch das Ziel führen. Die Frankfurter Vereine, Ruder⸗ verein, Germania, Sachſenhauſen leiſteten Treffliches und der Offenbacher Ruderverein ließ neue Fortſchritte erkennen. Erſter Tag Mühlauhafen: Das alte belebte Bild. Eine Zuſchauermenge, die mit Sachverſtändnis, pfälziſchem Temperament und gutem Lokalpatriotismus die Eteigniſſe begleiteten, die ſich auf klaſſiſcher Stätte abſpielten. Guter Sport, ſchöne ſpannende Rennen, gute Beſetzung der Felder. Das Auge des Kritikers ſieht aber nach er⸗ weitertem Horizont. Die Kampfſpiele von Köln werfen leichten Schatten herüber. Es fehlen die Matadore von Mainz, die Mer⸗ ſterſtuller von Frankfurt a.., die Kämpen von Worms. Nicht überall erſte Garnitur, aber was da iſt, kann ſich ſehen laſſen. Das iſt gut ſo, nicht mehr die überragende erſte Klaſſe allein be⸗ herrſcht das Feld. Wir haben vielverſprechenden Nachwuchs. Der Fink hat wieder Samen, des ſei Lob und Preis. Mannheim rückt in ſinnfälligen Vordergrund. Die„Amicitia“, die nicht nur heute, ſondern ſchon während der ganzen Regattazeit an größere Aufgaben herangegangen. Die gleichartige Durchbildung aller Mannſchaften, die mit Siegerwillen und Kampfesmut an ihre Aufgaben herangehen. Sie fanden ihren Lohn im Hauptrennen des Tages, dem Kaiſerpreis⸗Achter und dem Jungmann⸗Vierer. Maing hatte nur ſeine zweiten und dritten Mannſchaften entſandt, die Verteidiger der großen Rennen im Vierer waren bei den Kampf⸗ ſpielen in Köln engagiert, wo ihnen das nationale Intereſſe gebot, mit den allererſten Vertretern von Alldeutſchland, Oeſterreich ein⸗ geſchloſſen, die Riemen 17 zen und rheiniſchen Rudern Ge⸗ legenheit zu geben, den Vertretern der Nord⸗ und Oſtmarken Pro⸗ bem kameradſchaftlichen Könnens zu geben. Mainzer Ruderverein Hatte ſeine Jungmannen ins Treffen geſandt, die feſtſtellen ſollten, oh Mainz oder Amioitia über die beſten Jungmannen Süddeutſch⸗ lands verfügen. Heute entſchied der Kampf zu Gunſten der Mannheimer, die mit Mainz an der Spitze des Feldes ruder⸗ ten. Im Doppelzweier ging das underwüſtliche Leichtgewichts⸗ paar de Beiſace-Magel allein über die Bahn, machdem von ſechs Bewerbern fünf nicht am Start erſchienen, was von der Mannſchaft lebhaft bedauert wurde. Im Junior⸗ und Fungmann⸗ Viner Wn Buhl-Oberrad ſeinen fortſetzen und zwei ſichere Erfolge für ſeine Geſellſchaft gutbringen. Buhl, einer der ſympathiſchſten Erſcheinungen, der in ſeinem langen, ruhigen Durch⸗ zug an Flinſch erinnert, iſt vollſtändiger Autodidakt. Er dankt ſeine Ausbildung dem Inſtruktor Heberer und er hat während des ganzen Herbſtes und Winters, ſohald der Main eisfrei war, unabläſſig ge⸗ übt und ſich die erſtaunliche Sicherheit und Ruhe erworben, die ſein Rudern auszeichnet. Daß gerade das Skullen individuell iſt und durch die Erfahrung, die der denkende Ruderer ſich erwirbt, dieſen befähigt, ſeinem Stil die Feinheften zu geben, die auf den Fortgang des Bootes beſchleunigend einwirkt. Buhl konnte ſei⸗ nen Karlsruher Bezwinger ſicher im Endkampf niederrudern. Im aiſerpreis⸗Achter gab es einen gewaltigen Endkampf zwiſchen Ludwigshaßen und Mannheimer Ruderklub, der den bei 1500 Metern klar führenden Ludwigshafemern ſo ſcharf Einheizte, daß ſie nur mit Handbreite das prächtige Rennen behaup⸗ ten konnten. Nachſtehend die Ergebniſſe: Ergebniſſe: 1. Mühlau-Preis, Vierer für Ruderer welche vor dem 3. Juli ech in keinem offenen Rennen geſtartet haben. 1..⸗G. Rheinau (Spreng, Strauß, Horchheimer, Scholl: Dietzel).41,6; 2. Mann⸗ beimer R. Kl.:52,6, 3. Mannheimer.V. Amicitia 721,6; 4. Lud⸗ wigshafener.⸗V.:04; 5. Akademiſcher R⸗V. Heidelberg:10; 6. Mannbeimer R. V. Baden 7210,4. Nach Kampf mit wechſelnder Führuna mit 3 Längen gewonnen. „Einer für Junſoren. Einer. 1. Jakob Buhl,.⸗G. Ober⸗ rad:20,4: 2. Erich Moder, Karlsruher.⸗V.:25; 3. E. Zogbaum, — der .⸗V. Rüſſelsheim 7733,4; 4. H. Roller, Frankfurter.⸗V.:83,2. Ueberlegen mit drei Längen gewonnen. 3. Gaſt⸗Bierer. Wanderpreis. 1. Kaſteler.⸗G.(K. Brahm, F. Schandua, Jakob Rath, Th. Joſt; G. Genß):36,4; 2. Offenbacher .⸗V.:38; 3. Frankfurter.⸗G. Sachſenhauſen:44,4. ſchloſſenes Rennen zwiſchen Kaſtel, das vom Start ab leicht führt und Offenbach das im Endkampf bis auf dreiviertel Länge aufläuft. Sachſenhauſen das in ſehr ſchlichter Form rudert 2½ Längen zurück. 5. Straßburger⸗Gedächtnis⸗Einer. Wanderpreis. 1. Paul Brühl, Limburger.⸗V.:31,2; g. ü. d. B. Da die übrigen vier Gemeldeten nicht am Start erſchienen ging Brühl in ſchönem Stil in guter Zeit allein über die Bahn. 6. Rheinpreis. Junſor-Achker. 1. Ludwigshafener.⸗V. (B. Heitz, Otto Mattern, H. Plümer, H. Wendt, F. Bernhard, H. Gelbert, K. Frey, K. Wahl; J. Hick); 2. Mannheimer.⸗Kl.; 3..⸗G. Sachſenhauſen beim zweiten Start auf freier Strecke aufgegeben. Nach mehrmaligem Start der teils durch Kolliſion, teils durch Rie⸗ menbruch verſchuldet war, fand bei abermaliger Kolliſion zwiſchen Germania und Sachſenhaufen bei welcher Frankfurter Germania ausgeſchloſſen wurde, nochmaliger Start auf freier Strecke ſtatt, nach welchem Sachſenhauſen bald das Rennen aufgab. Zwiſchen Lud⸗ wigshafen, welches die Führung übernahm und bald eine Länge her⸗ ausgeholt hatte und Mannheimer Ruderklub entwickelte ſich ein prächtiger Endkampf; indem Mannheimer Ruderklub mit mächtigem Vorſtoß an Ludwigshafen heranging, welches das Rennen im Ziel mit Handbreite zu ſeinen Gunſten entſcheidet. 7. Büxenſtein⸗Gedächtnis⸗Preis. Vierer. Herausforderungspreis. 1. Ludwigshafener.⸗V.(H. Lauffer, R. Grünenbaum, Kurt Frey, Otto Goebel; H. Weimer):38. 2. Mannheimer R⸗V. Ami⸗ citia bei 1500 Meter aufgegeben. Nach anfänglich ſcharfen Rennen mit wechſelnder Führung bei welcher Amicitia von Ludwigshafen abgelöſt wird, gibt Amicitia das Rennen bei 1800 Meter geſchlagen auf. 8. Jungmann⸗Einer. 1. Jakob Buhl, Frankfurter.⸗G. Ober⸗ rad:31,6: 2. H Roller, Frankfurter.⸗V.:35,2; 3. P Horle, Rüſſelsheimer.⸗V.:38. Mit zwei Längen ſchön gewonnen gegen den wacker durchhaltenden Roller. 9. Hochſchul⸗Preis. Vierer. Wanderpreis von Großherzog Fried⸗ rich II. 1. Mannheimer.⸗Kl.(2. Meyer, R. Kayſer. E. Leien⸗ ſetter, K. Gallura; E Meier):07,4; 2. Mannheimer R.— 727,2. Ueberlegen gewonnen. 10. Pfalz⸗Preis ZJweiter Achter. 1. Offenbacher.⸗V.(K. Inſel, R. Wich, H. Freitag, L. Siegler, F. Heckelmann, Zimmermann, Fritz Böhm; Fritz Merz):01,6; 2. Mannheimer.⸗V. Baden:9; 3. Mannheimer.⸗G.:13,2: 4. Wormſer.⸗V.:13,8; 5..⸗G. Trier bei 1400 Meter aufgegeben. 11. Doppelzweier ohne Steuermann. Herausforderungspreis. 1. Mainzer.⸗V.(G. Magel, Ph. de Beiſac):56,2 g. ü. d. B. 12. Ktaiſerpreis. Achkter Wanderpreis. 1. Mannheimer .⸗V. Amicitia(F. Leicher, F. Peters, F. Gropp, R. Huber, E. Hoffſtädter, W. Reichert, G. Meier, L. Guldmann; W. Brummer) :56; 2 Kaſteler.⸗G.:01,4; 3. Ludwigshafener.⸗V.:06. Nach ſchärfſtem Anfangsrennen unter längerer Führung von Ludwigshafen entſpinnt ſich ein ſcharfer Kampf um den zweiten Platz, nachdem Amicitia die Führung genommen hat und Kaſtel an Ludwigshafen herangegangen iſt. Amicitia vergrößert den Vorſprung im Ziel auf fünfviertel Längen, Kaſtel eine halbe Länge vor Ludwigshafen. Sweiter Tag Bei ſehr ſtarkem Beſuch, bei durch einen leiſen Lufthauch aus Oſten angenehm gekühltem Wetter fanden am geſtrigen Sonntag die Rennen des zweiten Tages ſtatt. Sie wurden eingeleitet durch einen abermaligen Sieg der Jungmannen der Mannheimer Amicitia, welche mit ihrer ebenſo ſauberen wie wuchtigen Waſſerarbeit die Hünenmannſchaft von Ludwigshafen im Endkampf überholten und ſicher ſchlugen. Der Zweite Vierer ohne Steuer⸗ mann war eine ſichere Sache für den Offenbacher Ruder⸗ verein, dem die Apel⸗Mannſchaft von Mainz ſich beugen tnußte. Der große Vierer des Deutſchen Ruderverbandes fiel der Mann⸗ heimer Amicitia nach Kampf gegen den Frankfurter Ruder⸗ verein zu, der in einem Fünferfeld den Jungmannen⸗Achter ſicher be⸗ haupten konnte. In der Rheinmeiſterſchaft ſetzte Buhl von der .G. Oberrad ſeinen ſeitherigen Leiſtungen die Krone auf, indem er ſeine Mitbewerber ſicher ſchlug und den bei 1000 Meter noch mit zwei Längen führenden Karlsruher Moder mit unerbittlicher Sicherheit niederruderte. Im Wilhelm Zeiler⸗Gedächtnis⸗Preis landete Sachſenhauſen nach Kampf einen ſchönen Sieg mit einer guten Länge, der Mainzer Ruderverein und Kaſtel konnten ſich mit ihren zweiten und dritten Mannſchaften an plazieren. Im Vierer ohne Steuermann konnte Amfeitia Mannheim ihren 300. Sieg feiern, ſie gewann den Wanderpreis Großherzog Friedrich 1. ſicher nach Kampf gegen den Frankfurter Ruderverein, der bei 1800 Meter das Rennen aufgab und Ludwigs⸗ hafener Ruderverein. Mit dem Jubiläumspreis für Junior⸗Achter fand die Regatta ihren ſchönen Abſchluß. Nach ſchärfſtem Endkampf zwiſchen Frankfurter Ruderverein, Germania und Sachſenhauſen 15 0 der 1 b 00 55 75 n mit einer Viertel⸗ änge vor Germania, dieſe eine halbe Länge vor Sachſenhauſen. Nachſtehend die Ergebniſſe: e Vorrennen: 25. Neckar-Preis. Troſt-Bierer. 1. Lauf: 1. Mannheimer Rudergeſellſchaft, 2. RG. Worms, 3. Ludwigshafener RB., 4. Mannheimer RV. Baden, 5. Mannheimer RcF., 6. Mannheimer RV. Amicitta.— 2. Lauf: 1. RG. Trier, 2. Frankenthaler RV., 3. RV. Rüſſelsheim, 4. Karlsruher Rcc. Salamander, 5. Heilbronner RG. Schwaben, 6. Akad. RV. Heidelberg. Enkſcheidungsrennen 13. Badenſa-Preis. Junior-⸗Vierer. 1. Mannheimer NV. Amicitia(H. Maier, H. Herbold, E. Gaber, K. Aletter; W. Brummer):25,4; 2. Ludwigshafener RV.:39,6; 3. Mannheimer Ruderklub:44.2; 4. Rheinklub Alemannia Karlsruhe:57,2; 5. RC. Oppenheim:01,2. Ueber 1400 Meter liegt Ludwigshafen in Front, das jedoch den errungenen Vorſprung nicht halten kann und die Führung an Amicitia abgeben muß, die das Rennen mit zwei Längen ſicher gewinnt. 14. Berbandspreis. Vierer. 1. Manwheimer RV. Ami⸗ citia(Fr. Gropp, Fr. Peters, G. Maier, W. Reichert; K. Speck) :12; 2. Frankfurter RV.:17;.) Kaſteler RG. aufgegeben. Bis 1000 Meter liegen die Boote wie folgt: Amicitia, Frankfurter RV. und Kaſtel. Bei 1200 Meter gibt Kaſtel auf. Frankfurt bedrängt nunmehr Amicitia hart bis ins Ziel, kann jedoch durch ſchlechte Steuerung Amicitia, die mit einer Länge gewinnt, nicht überholen. 15. Zweiter Vierer ohne Steuermann. 1. Offenbacher RB., (K. Inſel, R. Wich, Fr. Zimmermann, Fr. Böhm):15,2; 2. Main⸗ RV.:22,6; 3. Mannheimer RG.:31. Zunächſt geht Maintz an die Spitze muß aber bei 800 Meter die Führung an Offenbach abgeben, das ſicher mit drei Längen gewinnt. 16. Jungmann⸗Achter. 1. Frankfurter R. V.(H. Lieſebach, P. Neuhof, W. Baumaärtel, K. Heyland, H. Eichenauer, A. Nicol, R. Behrends, A. Steup: F. Schmidt):50: 2. Frankfurter R. G. Sach⸗ ſenbauſen:55,4: 3. Heilbronner R. C. Schwaben:02,4: 4. Mainzer R. V.:02,8: 5. R. G. Trier gufgegeben. In dem über die erſten 1000 Meter dicht geſchloſſenem Rennen führt der Frankfurter Verein vierter und fünfter Stelle 3 Das wichtigſte vom Sonntagsſport 43. Oberrheiniſche Regakta Die Deutſchen Kampfſpiele in Köln Die Zwiſchenrunde um den Kamyfſpielpokal eeeeee eeeeeee, ee und gewinnt ſicher mit anderthalb Längen über die ſteis ſtark an⸗ kämpfenden Sachſenhäuſer. Mainz und Heilbronn kämpfen bis ins 42 Ziel im Hintertreffen um den dritten Platz. den Heilbronn mit knap⸗ 5 pem Vorſprung vor Mainz belegt. 17. Rheinhafen⸗Preis. Bierer. 1. Mannheimer R. V. A mie citia(H. Majer, H. Herbold, E. Gaber, K. Aletter: W. Brummer) :31.2: 2. Rheinklub Alemannia Karlsruhe:42: 3. R. G. Nheinau :59,2: 4. Mannheimer R. V. Baden aufgegeben. Zwiſchen Amicitig und Karlsruhe bis 1200 Meter ſchärfſter Kampf unter leichter Füh⸗ rung von Amicitia, die hier ihren Vorteil erweitert und ſchließlich überlegen gewinnen kann. 18. Otto Beck Gedächtnis⸗Achter. 1. Kaſteler R. G.(J. Genß. M. Waaner, C. Callwood. K. Brahm, J. Rath. F. Schandua, F. Müller, T. Joſt: E. Riebl):51,4: 2. Offenbacher R. V..54.4. Bei 1000 Meter hat Kaſtel bereits zwei Längen berausgerudert. Bis ins Ziel gelingt es Offenbach durch äußerſt ſcharfen Endſpurt dreiviertel Längen hinter Kaſtel die Ziellinie zu paſſieren. 19. Kheinmeiſterſchaft. Erſter Einer. 1. J. Buhl, Frankfurter R. G. Oberrad:02,3: 2. Ga. Lerch, R. G. Worms:07.6: 3. P. Brühl. Limburger R. V.:17,3: 4. E. Zogbaum, R. V. Rüſſelsheim :18: 5. E. Moder, Karlsruher R. V. aufgegeben. In ſcharfem Tempo ſetzen ſich die Boote in Gang unter Führung von Moder. dann folgen Lerch, Buhl, Zogbaum und Brühl. Buhl, der ſtetig ſpurtet, kann bei 1400 Meter auf den zweiten Platz auflaufen und ge⸗ winnt, nachdem Moder bei 1650 Meter in Führung liegend, völlig niedergerudert. das Rennen aufgeben muß, in ruhigem Schlag rudernd das Rennen ſicher. 20. Leichtgewichts⸗Vierer. 1. R. V. Hellas Offenbach(W. Schneider, C. Seredzun. F. Nomewitz, K. Pfeffer: A. Göbel):52,.8: 2. R. G. Heidelbera bei 900 Meter aufgegeben. Hellas nimmt aleich die Führung und hat bei 900 Meter Heidelberg niedergerudert. 21. Iweier ohne Steuermann. 1. Frankfurter R. V.(R. Schrod, W. Albrecht):13,4: 2. Ludwigshafener R. V. aufgegeben; 3. Wormſer R. V. aufgegeben. Nach wechſelnder Führung geht bei 1000 Meter Frankfurt entſcheidend an die Spitze und rudert das Ren⸗ nen nachdem bei 600 Meter Worms und bei 1100 Meter Ludwigs⸗ hafen aufgeben, in rubigem Schlaa ſicher noch Houſe. 22. Bonadies-Inſel⸗Preis. Zweiter Achler. 1..⸗V. Hellas Offenbach(W. Schneider, E. Seredzun, H. Breitwieſer, Ch. Gerſt, E. Schmoll, W. Ritter, Fr. Nonnewitz, K. Pfeffer, Aug. Göbel) :16,4; 2. Limburger.⸗V.:16,8. Nach ſcharfem Rennen über die ganze Strecke gew. im Endkampf Hellas⸗Offenbach über die im Ziel ſtark auflaufenden Limburger mit Luftkaſtenlänge. Bei 1000 Meter führte Offenbach mit zwei Längen. Wilhelm Zeiler Gedächtnis⸗vierer. 1. Frankfurter .⸗G. Sachſenhauſen.(B. Himmelreich, E. Burckhardt, R. Sturm, H. Hummel, W. Sauer).:05,4; 2. Wormſer.⸗V.:08; 3. Mannheimer.⸗G.:08,8; 4. Mainzer.⸗V.:10,2; 5. Kaſteler .⸗G.:000; 6. Mannheimer.⸗V. Baden aufgegeben. Aus dem ziemlich geſchloſſenen Rennen ſchält ſich bald Sachſenhauſen zu ent⸗ ſcheidender Führung heraus und gewinnt im Endkampf gegen die im Ziel ſcharf beilaufenden Wormſer, die einen guten zweiten Platz belegen. Nicht gezeitet. 14. Großherzog-Preis. Erſter Vierer ohne Steuermann. 1. nunheimer.⸗V.„Amicitia“.(Fr. Gropp, W. Reichert, G. Maier, L. Guldenwall).:22,4; 2. Oudwigshafener.⸗V.:30,2; Frankfurter.⸗V. aufgegeben. Am Start geht gleich Amicitia an die Spitze. An zweiter Stelle liegt 40er Schlag rudernd der Frank⸗ furter Ruder⸗Verein, der jedoch das Tempo nicht durchzuhalten im Stande iſt und bei 1600 Meter aufgibt. Ludwigshafen ſpurtet ſtetig, muß aber mit dem zweiten Platz Vorlieb nehmen. Amicitia erringt mit dieſem ſeinen 300. Sieg. h. Neckar⸗Preis. Troſt⸗Bierer. 1..⸗G. Trier.(H. Oſter, H. Clüſſerroth, A. Neuroth, G. Runge; P. Theiſen):46; 2. Fran⸗ kenthaler.⸗V.:51,2; 3..⸗V Rüſſelsheim:57,2; 4..⸗G. Worms :07,6; 5. Mannßeimer.⸗G.:10; 6. Ludwigshafener.⸗V.:17,2. Trier führt durchweg und gewinnt ſicher mit anderthalb Längen über Frankenthal und Rüſſelsheim. 0 53 25. Jubiläums-Preis. Junior⸗Achter. 1. Frankfurter.⸗V. (K. Eichenauer, A. Kurz, A. Mickel, G. Berndt, H. Eichenauer,. Nicol, R. Behrends, A. Steup; R. Steinhäuſſer).05,8; 2. Frank⸗ furter.⸗V. Germania:07,2; 3. Frankfurter.⸗G. Sachſenhauſen :10,6; 4. Ludwigshafener.⸗V..19,2; 5. Mannheimer.⸗Klub :21,4; 6. Wormſer.⸗V. aufgegeben. Aus dem geſchloſſenen Rennen geht im Endkampf der drei Frankfurter Vereine Frankfurter.⸗V. mit Drittellänge vor Germania nach beiſpielloſem Endgefecht durchs iel. Im zweiten Treffen erreicht Ludwigshafen vor Mannheimer Klub als erſter das Ziel. Automobilſport 83 * Taubenſuhl-Rennen bei Landau(Pfalz) des Gau 14 Rheinpfalz am 11. Juli 1926. der burggekrönten ſtolzen Pfälzer Berge mit ihren prächtigen Wäldern hat der Gau 14 Rheinpfalz des ADAG. eine Berg⸗Rennſtrecke ausgewählt, die an Schönheit der Lage und motor⸗ ſportlichem Reiz ihresgleichen ſucht. Start iſt am Weſtausgang von Albers⸗ weiler, wo die Queich das Gebire verläßt und das Hardtgebirge und Vogſen trennt. Ziel iſt das Forſthaus Taubenſuhl(548 Meter ü. d..). Die Rennſtrecke iſt 11 Kilometer lang und weiſt nicht weniger als 22 Kur⸗ ven auf, von denen einige als Haarnadel⸗ unda SeKurven ſehr gefährlich ſind und große Anforderungen an die Geſchicklichkeit der Fahrer ſtelln. Das Rennen, das voriges Jahr zum erſtenmal abgehalten wurde, wird dieſes Jahr in viel größerem Rahmen ausgeſchrieben und verſpricht ein motorſportliches Ereignis erſten Ranges zu werden. Außer Gold⸗ Silber⸗ und Branze⸗Plaketten werden gediegene, beſchmackvolle Ehrenpreiſe an die Sieger ausgegeben. Für die beſte Zeit des Tages für Wagen und Motor⸗ räder ſind jeweils außerordentlich wertvolle künſtleriſche Wanderpreiſe ge ſtiftet worden. Jeder Teilnehmer erhält eine ſchöne Bronze⸗Exinnerungs⸗ Plakette. Die Preisverteilung iſt ferner mit einer größeren geſellſchaftlichen Veranſtaltung verbunden. Kennungsſchluß iſt am 5. Julti. Nennungen ſind an den Sportleiter des Automobilklubs Landau(Pfalz) und Um⸗ gebung, Herrn J. Berg, Landau(Pfalz), Weſtring 18, zu richten. Athletik Badiſche Meiſterſchaften M..G. und M. J. C. Phönix erringen je eine Meiſterſchaft Die geſtern in Karlsruhe im Phönixſtadion abgehaltenen Mei⸗ ſterſchaften des Badiſchen Landesverbandes für Leichtathletik er⸗ brachten bei guten Witterungs⸗ und Bahnverhältniſſen vor og. 2000 Zuſchauern ganz hervorragenden Sport. Phönix Karlsruhe und Karlsruher Fußballverein belegten weitaus die meiſten erſten Plätze. Als der erfolgreichſte Leichtathlet erwies ſich Faiſt⸗Phönix Karls⸗ mihe, der den 100⸗, 200⸗ zund 400 Meter⸗Lauf in 11 Sek. bezw. im 22,5 und 50 Sekunden lief. Eine große Ueberraſchung ergab dern 10 000 Meter⸗Lauf, den der erſt 19jährige Köhler vom FC. Frankonia Karlsruße gewann. Ausführlicher Bericht folgt. Neue Schwerathletikrekorde Der franzöſiſche Meiſter im Leicht⸗ gewicht, Suvigny, ſtellte in Paris einen neuen Weltrekord im beid⸗ armigen Stoßen in ſeiner Klaſſe mit 113 Kilo auf. Der bisherige Rekord wurde von dem Oeſterreicher Roſinek mit 111,5 Kilo gehalten. Ein wei⸗ terer Rekord von Roſinek wurde unterboten, und zwar don ſeinem Lands.. mann Kropik im rechtsarmigen Stoßen Kropik ſtieß 100 Kilo und damit 15 10,5 Kilo üher den beſtehenden Weltrekord. Dann gelang es dem Wiener Leichtgewichtler Haas, im rechtsarmigen Stoßen den Weltrekord von 100 Kilo noch auf 102,5 Kilo heraufzuſchrauben. e Ne. e. Seite. Ar. 303 . Montag, den 5. Juli 198 Die zweiten Deutſchen Kampfſpiele (Von unſerem NM.⸗Spezialberichterſtatter.) 2 22 4 2 Köln rüſtet zum Empfang— Auftakt zu den Kampfſpielen: Be⸗ ſichtigung des Kölner Sportplatzparkes— Fackelzug— Eröffnung der Kampfſpiele Hochſommerwetter liegt über Köln, der Stadt am deutſchen Rhein. Köln ſteht im Zeichen der Deutſchen Kampfſpiele. Ueberall iſt das charakteriſtiſche Plakat mit den Startflaggen zu ſehen. Alles deutet auf ein großes Ereignis hin. Die Stadt iſt in ein Farben⸗ meer verwandelt und bietet in dieſem Schmuck noch ein freund⸗ licheres Bild als zuvor. Aus allen Teilen Deutſchlands trafen im Laufe des Samstags Sonderzüge ein, die die Teilnehmer an den Kampfſpielen nach Köln brachten. Gegen ſechs Uhr abends traf der badiſche Sonderzug mit 400 Perſonen ein, lebhaft be⸗ grüßt von einer großen, feſtlich geſtimmten Menge. Die Preſſe hatte im Laufe des Samstag vormittag Ge⸗ legenheit, die Sportplatzanlagen zu beſichtigen. Unter Führung von Direktor Hoffmann von der Stadtverwaltung ging es nach einer kurzen Begrüßung im Hanſaſaale des Rathauſes durch Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer nach dem Stadion. In dieſer muſtergültigen Anlage hat die Stadtverwaltung Köln eine Sportplatzanlage geſchaffen, die zu den größten und ſchönſten Euro⸗ pas zählt. Dieſe Anlage iſt wie keine zweite im Reich dazu ge⸗ eignet, eine einwandfreie Abwicklung der Kampfſpiele zu gewähr⸗ leiſten. Die Anlage trägt jeder Sportart Rechnung. Neben einer Radrennbahn, 3 Leichtathletikplätzen, Tennisplätzen, einer idealem Schwimmbahn uſw. umfaßt der Sportpark alles u. mit ſeinen grünen Hecken, die die einzelnen Plätze von einander trennen, er⸗ hält das Ganze ein äußerſt friſches Gepräge. Die Anordnung der „Anlagen iſt ſo günſtig getroffen, daß auf jedem Platz große Futz⸗ ballſpiele und andere Veranſtaltungen ausgetragen werden können. Die große Kampfbahn dürfte vielleicht 100 000 Zuſchauern Sitz⸗ gelegenheit bieten. Neben einer großen Tribüne können praktiſch angelegte Terraſſen die Zuſchauermaſſen aufnehmen. Einen be⸗ ſonders imponierenden Anblick bietet auch die Schwimmbahnanlage. 1 Neben dem Springbaſſin iſt noch eine 100 Meter⸗Sportbahn vor⸗ 13 handen, die durch ihre Einteflung gleichzeitig 8 Schwimmern einen einwandfreien Sport ermöglicht. Hieran ſchließt ſich ein Baſſin für Nichtſchwimmer. Hinter der Schwimmbahn iſt eine Feſtwieſe im Entſtehen begriffen, die 25 000 Turnern Platz für Freiübun⸗ gen bietet. Auf dieſem Gelände wurden, wie wir auch ſ. Zt. mel⸗ deten, Ausgrabungen römiſcher Gebäude gemacht. Eine Rundfahrt durch die Stadt brachte die Preſſe⸗ vertreter an den für die Kampfſpiele beſonders angelegten beiden Stadtbahnhöfen vorbei nach der Regattaſtrecke, auf der am Sams⸗ tag Nachmittag Vorrennen zur Kanu⸗ und Ruderregatta abgehalten wurden. Bei dem Frühſtück in der„Flora“ hieß Bürger⸗ meiſter N. Billſtein die Vertreter der deutſchen Preſſe herzlich willkommen. Er wies auf die ungeheueren Schwierigkeiten hin, die zu überwinden waren, um die Kampfſpiele reibungslos abwickeln zu können. Sein Hoch galt dem deutſchen Vaterland. Dr. Diehm, der Generalſekretär des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, fand 7 begeiſterte Worte für die Aufgaben der deutſchen Sportbewegung. Beſondere Anerkennung zollte der Redner der Stadtverwaltung Köln. Im Namen der deutſchen Sportpreſſe ſprach Redakteur Parry. Sein Hoch war der Stadt Köln gewidmet. Der große Jackelzug am Samstag aßend ſtand im Lichterglanz vieler tauſend Fackeln. Der Abend wurde zu einem Ereignis, das überwältiger) war, in Größe u. Wucht ſeines Eindrucks. Am Deutſchen Ring ſammelten ſich zum Abend die Gäſte, Sportler und Schüler Kölns zu einem Zug, den abzuſchreiten man viele Stunden brauchte. Ganz Köln war auf den Beinen. Man ſchätzt die 45 der Zuſchauer auf 200 000. Die Straßen, durch die der Zug gehen ſollte, waren ſchon lange vorher belagert. Kopf an Kopf und in vielen Reihen dicht gedrängt ſtanden die Zu⸗ 5 ſchauermaſſen. Der Zug ſetzte ſich mit den Fackelträgern langſam Bewegung. Athleten in ihrer weißen Tracht, die Hochſchüler der Hochſchule für Leibesübungen von Berlin, Fechter, Ruderer mit langen Riemen, Schüler, Radfahrer, Turner zogen mit Fahnen, Zeichen und Muſik vorbei. Der Zug ging am Rhein entlang, um Dom herum, dann über die Hohenzollernbrücke aufs Deutſche Ufer, über die Hängebrücke zurück dem Neuen Markt zu. Wer den Rhein in dieſer Stunde und in dieſem Feierglanz der Lichter ſah, der wird ihn nie vergeſſen. Ein Tag unauslöſchlicher Eindrücke. Auf dem breiten Strom ankerten beleuchtete Dampfer, Motorboote, die bunte Ketten heller Lampions an ihren Maſten führten, flitzten durch die bewegte Flut. Gondeln ſchaukelten auf den poeſievoll und ſelt⸗ ſam gefärbten Wellen. Die Türme des Domes ſtachen als milde Silhouetten aus der Dämmerung. Als das Feuerwerk begann, tieg das Schauſpiel zu ſeiner ganzen impoſanten Größe an. Auf en hohen Türmen, die zu beiden Seiten die Hohenzollernbrücke vom Ufer abſchließen und die wie ſonderbare Schlöſſer in dieſem Licht ſtanden, brannten bengaliſche Fackeln. An den Kaimauern leuchtete ees blutrot auf, von der Brücke— Sterne. Unten auf dem dunklen Waſſer ſchaukelten die Boote und ringsherum war noch immer der 8 der Fackelträger. Die Menge drängte ſich an den Ufern und in den Straßen. Bis nach Mitternacht auf dem Neuen Markt die letzte Fackel verloſch, war die Stadt in Licht und Bewegung. allcge Jeröflantchangen dar dtadlgemelnde Arbeitgvergebung. 2 Erd⸗. Maurer-, Beton⸗, Eiſenbeton- und Iſolierarbeiten für Neubau Fröbel ſeminar. Nähere Auskunft, Rathaus N 1. Zimmer Nr. 131. wo Ausſchreibungshedingungen, ſo⸗ weit vorrätig, geaen Erſtattuna der Selbſtkoſten erhältlich. 2¹ Einreichungstermin für die Angebote: Montag, den 19. Julf 1926, vorm. 9 Uhr. Rathaus N 1. Zimmer 124. Hochbauamt. PPP˖...((((·ße Geroße Jersteigerung. Im gefl Auftrage verſteigere ich am Dleus⸗ tag. 6. Juli 1926, vorm. 10 Uhr urd mnmachmittags 2 Uhr in Mannheim, Werderstraße 31, III. meiſtbietend gegen Barzahlung: 2— Des Herrenzimmer, komplett, B3 deemer⸗ Z⸗bettig m. Damen⸗Friſiertoil., NeSchlafzimmer, einbettig, 2 Auche vpüſt und Wanne, NeKüche, vollſtändig. 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In kurzem Abſtand folgen die Maſſen der übrigen Einmarſchierenden unter Vorantritt des Deutſchen Fußball⸗ bundes. Das dichtgefüllte Stadion empfängt alle mit brauſendem Beifall. Zuerſt kommen die Auslandsdeutſchen unter Vorantritt der Gruppe Danzig. Es erhebt ſich die ganze Tribüne und ſubelt den Danzigern ſtürmiſch zu. Gegenüber der Tribüne ſchwenken ſie ein und nehmen hinter der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen Auf⸗ ſtellung. Dem Fahnenwald des Deutſchen Faßballbundes folgen mummehr 2000 Einmarſchierende, an ihrer Spitze die vier Mann⸗ ſchaften, die in der Zwiſchenrunde des Kampfſpielpokals mitgekämpft haben. Das Gunze ein äußerſt farbenfreudiges Bild. Als die letzten Fußballer ihre Aufſtellung beendet haben, wech⸗ ſelt die Muſik den Takt und in leichter Reihe laufen die Leichk⸗ athleten, ebenfalls freudig begrüßt, in die Kampfbahn. Kaum ſind die Leichtathleten aufmarſchiert, ſo erhebt ſich ein neuer Beifalls⸗ ſturm. Ein Wald der altehrwürdigen Turnerfahnen zieht durch das Haupttor ein. Wieder erhebt ſich die ganze Tribüne zu ſtürmiſchen Beifallsrufen. Hinter den Turnern folgt eine Gruppe Schlagball⸗ ſpieler, dahinter marſchieren die Fechterinnen, Turner und Tur⸗ nerinnen in ihren ſchmucken Uniformen an, ebenfalls beifällig begrüßt. Dann folgt der Deutſche Schwimmverband. Auch ſeine Fahnen wer⸗ den durch Erheben von den Plätzen begrüßt. Es folgt ein ſtarkes -Aufgebot von Schwimmerinnen, dann kommen die Fahnen der deulſchen Jugendkraft. Immer mehr füllt ſich der grüne Raſen der weiten, großen Kampfbahn. Der Deutſchen Jugendkraft folgen der Allgemeine deutſche Turnerbund, der Deutſche Hockeybund und der Deutſche Fechterbund. Die Führer der Amateurboxer ziehen an der Tribüne vorbei. Es ſchließen ſich an die Vertreter des Verbandes deutſcher Fauſtkämpfer, des Reichsverbandes der Jiußitſu⸗Kämpfer. Dann folgen die Vertreter des Verbandes der Schieſßvereine, Deut⸗ ſcher Jäger und des Deutſchen Karkells für Jagd⸗ und Schießſpork. Mit einem prächtigen Fahnenaufgebot wartet dann wieder der Bund deutſcher Kadfahrer auf. Dieſem ſchließt ſich die Deutſche Kadfahrer ⸗ Union und der Deutſche Rad⸗ und Matorradfahrerverband Konkor⸗ dia an. Den Schluß bilden die Kanufahrer, die zwei Boote im Zuge mitführten. Schließlich iſt die weite große Kampbahn dicht gefüllt. Es mögen vielleicht 25—30 000 Sportleiter und Turner geweſen ſein. Auch die Zuſchauerreihen haben ſich trotz des drohenden Regens dicht geſchloſ⸗ ſen. ſodaß das Ganze ein äußerſt impoſantes Bild darbietet. Vom Nordtor erklingen die friſchen Stimmen eines Maſſenchores der Kin⸗ der unter Leitung von Rektor Doupern.„Was iſt des Deutſchen Va⸗ terland“ erſchallt. Das Publikum lauſchtb andächtig. Alle Herzen empfinden die tiefe Wirkung dieſer Stunde. Hierauf ergreift Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer das Wort zur Begrüßungsanſprache. Er führte ungefähr aus: Willkommen am heiligen Strom. Ihr Brüder und Schweſtern aus Süd und Nord, aus Oſt und Weſt, willkommen Ihr deutſchen Brüder und Schweſtern. aus Danzia und aus dem Saargebiet. aus Oberſchleſien, aus Sieben⸗ bürgen. Deutſch⸗Böhmen, aus Chile und Nordamerika und vor allem Ihr Brüder aus Deutſch⸗Oeſterreich. Auserleſen ſeid Ihr aus Vielen zu edlem Streit. Aber Ihr ſeid auch auserleſen und zu uns geſchickt, um der alten, ſeit mehr denn tauſend Jahren zum Deutſchen Reiche gehörenden Stadt Köln nach achtjähriger Beſetzuna den Gruß und den Glückwunſch aller Deutſchen für ihre Befreiung zu überbringen. Ich grüße und danke Euch durch meinen Mund namens Kölns Bürger⸗ ſchaft mit treuer deutſcher Liebe. Vereint ſtehen wir hier auf weitem Grund, umgeben von grünen Wälblen. Vertreter aller deutſchen Stämme, erfüllt vom Streben nach idealen Zielen, erfüllt von Ge⸗ menſchaftsgetſt, von treuer Liebe zum deutſchen Vaterland. Derſelbe Geiſt, der Euch beſeelt, muß eine jede deutſche Bruſt beſeelen. Und Ihr, die deutſche Jugend, Ihr ſollt Bannerträger auf dieſem Wege ſein. Mögen die zweiten deutſchen Kampfſpiele das deutſche Volk dem näher bringen, was uns allen not tut, dem Gefühl und der Bebe rene der Schickſalsgemeinſchaft. Der Rede des Oberbürgermeiſters folgte eine kurze Anſprache des Reichsinnenminiſters Dr. Kül z. Er begrüßte die Teilnehmer namens der deutſchen Reichsregierung. Die deutſchen Kampfſpiele, ſo führte er aus, ſeien eine lebensſtarke Bekundung des deutſchen Gedankens, Turnen und Sport im Geiſte Ludwig Jahns iſt Aus⸗ druck des deutſchen Volkstums. Auf vaterländiſchem Boden erwachſen, haben Turnen und Sport zwei Ziele, ein menſchliches Ziel und ein Volksziel. Den Menſchen ſtark und geſund und dadurch froh zu machen, iſt ein Menſchheitsziel. Das iſt nationale Aufgabe und angeſichts dieſer hohen Ziele iſt die Reichsregierung auch davon durchdrungen, daß ſie ſie nach Kräften fördern muß. Der Gruß der Reichsregierung an die tauſende Turner und Sportler iſt daher tief und herzlich gemeint. Eine Reichsregierung tut dann ihre Pflicht, wenn ſie ſich bei ihrer vaterländiſchen Aufgabe mit dem Volke inner⸗ lich verbunden fühlt. Betrachten Sie meine Worte als ein Zeichen ehrlicher Meinung. Den beifällig aufgenommenen Worten des Reichsinnenminiſters ſchloß ſich eine Anſprache von Exzellenz Dr. Lewald, Vorſitzender des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, an. Er aing mit kurzen Worten auf die Gedanken der Kampfſpiele ein, die vor fünf Jahren ins Leben gerufen wurden und diesmal in Köln zum zweiten Male zur Durchführung kommen. Er gab ein Schreiben des Reichspräſidenten bekannt, der der Veranſtaltung einen würdigen Verlauf wünſcht. 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Kaum hatte ſich das Innere der Kampfbahn geleert, als cich ſchon einige tauſend Turner in ihrer weißen, ſchmucken Kleidung in muſtergültiger Aufſtellung erſchienen und F re i⸗ übungen darboten, die ebenſo, wie die Uebungen der Turns rinnen und der Turner am Reck, großen Beifall auslöſten. Dieſen Vorführungen ſchloß ſich das Endſpiel um den Kampf⸗ ſpielpokal an. Kampfſpielpokal-Endſpiel Süddeulſchland— Weſtdeutſchland 7ꝛ2(:1) Das ſportliche Hauptereignis des Sonntags war das Bundes! potgtende Süddeutſchland—Weſtdeutſchland. Ungefähr 35 000 Zu⸗ ſchauer umſäumten das weite Rund des Stadions. Der Kampf en⸗ dete mit einer kataſtrophalen Niederlage der we ſt⸗ deutſchen Verbandself, die der ſüddeutſchen Elf in keiner Weiſe gewachſen war. Nach dem Anſtoß Süddeutſchlands und einigen gutgemeinten Vorſtößen des weſtdeutſchen Sturmes übernimmt Süd⸗ deulſchland das Kommando. Der Sturm hat mit ſeinen Schüſſen zunächſt Pech und erſt in der 27. Minute gelingt es ihm, durch Pöt⸗ kinger zum erſten Erkolg zu kommen, dem dann ſchon vier Minuten ſpäter Hoffmann nach einer Vorlage von Schern das zweite Tor folgen läßt. Kurz vor Schluß der Halbzeit ſchießt Pöttinger das dritte Tor. Lücke bringt nach einer nicht allzu geſchickten Abwehr Stuhlfauts einen Nachſchuß an, der das erſte Tor für die Weſtdeutſchen ergibt. In der zweiten Halbzeit wird die Ueberlegenheit der Süddeutſchen immer deutlicher, die noch 4 weitere Tore erzielen. Weſtdeutſchland kann gegen Schluß durch einen hervorragenden Alleingang Horns noch einen Treffer aufholen. In der letzten Viertelſtunde flaut der Kampf etwas ab und der Schluß ſieht Süddeutſchland als weit über⸗ legenen Sieger. Der Bundespokal iſt ſomit in Süddeutſch⸗ land geblieben. * Die Zwiſchenrunde um den Kampfſpielpokal Süddeulſchland ſchlägt Norddeutſchland mit:2 Toren.— Süd eine Klaſſe beſſer.— Halbzeit:0. Eſſen, 3. Juli. Drahtber.) Bei ſchönem, aber etwas zu warmem Wetter lieferten ſich am Samstag Süd⸗ und Norddeutſchland auf dem Schwarz⸗Weiß⸗Platz zu Eſſen das Zwiſchenrundenſpiel um den „Kampfſpielpokal“. nur von Seiten der Süddeutſchen wirklich guten Sport brachte. Süd trat mit Hagen für Müller in der Verteidigung und mit Kalb als Mittelläufer an. Der Norden ſpielte in der vorhergeſehenen Auf⸗ ſtellung. Nach anfänglich verteiltem riß Süd ſchon bald das Kommando an 25 Ein ſcharfer Schuß Seiderers ging knapp ins Aus. In der 10. Minute gab Kalb aus 30 Meter Entfernung einen Bombenſchuß ab, der dem Süden die Führung brachte. Der Süden blieb auch weiter in Führung und konnte in der 25. Minute durch einen Franz⸗Schuß von der Strafraumgrenze aus auf:0 erhöhen. Bei beiden Treffern zögerte die norddeutſche Verteidigung zu lange mit dem Eingreifen. Fünf Minuten vor Schluß der Halbzeit wurde Seiderer verletzt und bedauerlicherweiſe konnte der ſamoſe Sturm⸗ führer während des ganzen Spieles nicht mehr eingreifen. Auch nach der Pauſe blieb der Süden weiter im Anariff. Harder rriß zwar immer ſeinen Sturm wieder nach vorn aber ſeine Neben⸗ leute waren zu ſchwach und auch mit einem Alleingang konnte er nichts erreichen. da der Süden ſehr geſchickt verteidigte. In der 15. Minute fiel endlich der erſte Gegentreffer für Nord den der Halb⸗ linke erzielte. Das Tor wurde von den ſichtlich mit Norddeutſchland ſympathiſierenden Zuſchauern mit ſtarkem, aufmunterndem Meifall begrüßt. Zehn Minuten ſpäter ſtellte der Süden nach ſchönem Durch⸗ ſpiel mit einem Treffer von Franz das alte Torverhältnis wieder her. Vier Minuten ſpäter legte der norddeutſche Halblinke an den abſeits ſtehenden Halbrechten vor, dieſer ſchoß ein und Dr. Bauwens dab auch tatſächlich„Tor“.:2 für Süd.— Süddeutſchland war auch weiterhin die tonangebende Partei, jedoch hatte es faſt den Anſchein, als ſollte der Norden mit eine runverdient knanpen Niederlage davon⸗ kommen, als Pöttinger in der vorletzten Minute das Ergebnis noch weniaſtens auf:2 ſtellen konnte. Der um eine Klaſſe beſſere Süden ſiegte verdient. Die Mannſchaft war in allen Linien ſehr aut. Be⸗ ſonders gefallen konnte die Läuferreihe, nur hätte ſich Kalb einige unfaire Mätzchen erſparen können. Der Sturm zeigte zeitweilig ein blendendes Zuſammenſpiel. Etwas ſchwach war Stuhlfauth im Tor. — Die norddeutſche Mannſchaft verſagte vollkommen. Ledialich Har⸗ der entſprach einigermaßen den Erwartungen. Sehr ſchwach ſpielten die Außenſtürmer und auch die Verbindungsleute waren nur mäßig. Die Läuferreihe ſpielte ſehr unrationell und die Verteidigung war meiſt nicht im Bilde.— Dr. Bauwens konnte als Schiedsrichter ge⸗ fallen. wenn ihm auch einige kleine Schnitzer unterliefen. —————————(— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeltuna G. m. b.., Mannheim E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme Chefredaktenr: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner— Feutilleton: Dr. Fritz Hammes. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Neues aus aller Welt: i. V. R. Schönfelder. Handelsteil: Kurt Ehmer. Goericht und olles Hlefrihe Nr Hircher— Anzeigen: 9 N. Kande. Lie maßgebenuen Kattunfabriten muten mra umfangreichen Lager rüumen. ich sicherle mir grolle Posten und biete Augergewönnliches. feinfädige, weichfallende, nur echt⸗ farbige Qualitäten 05 iun. 6U, 78, 38 echt indanthren, 8 5 der neue bellebte Artikel für Dirndl-Kleider..25, Pl. Muster, fur Dekorationen, Bezuge, Korbmòbel ete..35 alerbeste Sorte, elnseltig. 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