0 ., Donnerskag, 8. Juli Sezugopreiſe: In Mannheim und Umgebung ſrei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtengeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen Vergältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Ar 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle 8 6, 2.— Geſchäfts ⸗Nebenſtellen Waldhoſſtraße 6. Schwetzinger⸗ ſtraze 24, Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Ferniprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943. 7944 u. 7945. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben der Sturm preußens Konflikt mit dem Keich Berlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der preußiſche in fterpräſident erlebte geſtern im Landtag die Genugtuung, daß ihn bei ſeiner friſch⸗fröhlichen Attacke gegen die Reichsregierung die Interſtützung des geſamten Hauſes zuteil ward. Das beweiſt frei⸗ lich nur, daß mitunter auch ein Parlament das engere Intereſſe über das allgemeine ſtellen kann. Selbſt der Vertreter des Zentrums, ein Jarteifreund des Kanzlers, erhob im Namen ſeiner Fraktion Ein⸗ ſpuch gegen die angebliche böswillige Ausſchaltung Preußens aus dem Verwaltungsrat der Reichsbahn. Befremden muß die ungewöhn⸗ lich ſchroffe Form, in der die preußiſche Staatoregierung ihre Ver⸗ ärgerung darüber ausdrückte, daß der Reichskanzler in Uebereinſtim⸗ mung mit dem Geſamtkabinett Herrn Dr. Luther und nicht den von Preußen vorgeſchlagenen Kandidaten in den Verwaltungsrat ent⸗ ſan! te. Daß, wie Herr Braun behauptet, dieſe Ernennung ſozuſagen mit diktatoriſcher Geſte über den Kopf der preußiſchen Regierung hin⸗ weg vollzogen worden ſei, ſtimmt mit dem Sachverhalt, wie er von dem Reichskanzler naheſtehenden Kreiſen geſchildert wird, nicht über⸗ ei Darnach hat, wie ſchon erwähnt, Herr Marx, der ſchließlich alles and ere als eine Muſſolini⸗Natur iſt, es an Bemühungen nicht fehlen laſſen, um der preußiſchen Regierung goldene Brücken zu bauen und ſie von dem Feſthalten an einen iinzwiſchen längſt hinfällig gewor⸗ denen Rechtsſtandpunkt auf gütliche Art abzubringen. Man erzählt ſich, daß der Reichskanzler ſogar bereit war, den Miniſterialdirektor Schul ze zu akzeptieren, wenn er vorher aus dem Staatsdienſt ge⸗ treten wäre. Auch darauf ſoll ſich Preußen nicht eingelaſſen haben. 15 Regierung und Parlament in Preußen haben u. E. wenig Ein⸗ ſicht gezeigt, als ſie dieſen Konflikt auf die Spitze trieben. Hätte das Reich nachgegeben, ſo wäre es den Anſprüchen der Länderregierun⸗ gen künftig rettungslos preisgegeben. Wir würden alsdann binnen kurzem einen Verwaltungsrat von ausgeſprochen bürokratiſchem Cha⸗ rakter haben, Beamtendelegierte ſtatt Wirtſchaftler. Es iſt außerdem zu beräckſichtigen, daß die Reichsregierung überhaupt nur noch 9 Stel⸗ len im Verwaltungsrat beſ kanm und von dieſen 9 Stellen ſind Jan den Beſitz der 2 Milliarden Vorzugsaktien gebunden. Wirkliche weiheit der Wahl herrſcht alſo nur noch für 5 Stellen und man wird es der Reichsregierung nicht verdenken können, wenn ſie ſich nicht an das Vorſchlagsvecht der Länderregierungen binden will. Der Mei⸗ tümgsſtreit, der durch die Ernennung Luthers entfeſſelt iſt, ſoll nach dem Wunſch Preußens dem Staatsgericht shof vorgelegt wer⸗ den. Relchskanzler Marx hatte im Laufe des Tages mit Vertretern perſchiedener Fraktionen Beſprechungen in dieſer Angelegenheit. Da wer num ſchon ſeit dem vorigen Freitag keine Kriſe mehr ge⸗ habt haben, hat der preußiſche Miniſterpräſident, Herr Braun, uns eine veranſtaltet und wirklich iſt das im weſentlichen freilich nur mit 5 Garnituren beſetzte preußiiſche Parlament ihm auf den Leim gangen und—fHnker Hand, rechter Hand, alles verbauſcht— geſtern ee een parfitulariſtiſches Zeſt gegeben. Erfteüllſcherweſſe iſt— ein Anblick, den man nicht häufig genießt— die Berliner Preſſe diesmal vernünftiger als das Parla⸗ twent. Geſtern ſtieß man noch hier und da auf maive Verſuche, die Mücke zum Elefanten aufzublähen. Heute herrſcht tiefe Stille und — 5 Blätter, die ſich zu dieſen Dingen äußern, mahnen zur Ruhe und Einſicht. Das„Berliner Tageblatt“ ſpoktet ſehr richtig über den znach Prozenten rechnenden Lokalpatriotismus“, der mit dem deut⸗ ſchen Eharakter der Deutſchen Reichsbahn nicht ganz in Einklang ſtehe und die„Voſſiſche Zeitung“, die im erſten Teil ihres Leitartikels 2 Herrn Miniſterpräſidenten Braun zwar belobt, daß er den Staatsgerichtshof angerufen habe(„es iſt nicht nur das Recht, ſon⸗ 2 bern die Pficht des preußiſchen Miniſterpräſidenten“) findet hinter⸗ Frankreichs Sanierungskriſis Bedenken gegen die Finanzdiktalur Caillaur V Paris, 8. Jull.(Von unſerem Pariſer Vertreter) Die Kam⸗ mer befindet ſich in einem Zuſtand großer Nervoſität, wie ſie ja überhaupt überaus leicht erregbar iſt. Caillaur Expoſe löſte, wie man in der geſtrigen Sitzung beobachten konnte, eine ungeheure Wirkung aus. Die meiſten Deputierten aber äußern Bedenken gegen die Erteilung von Vollmachten. Caillaur wird ſich vielleicht doch genötigt ſehen, vor der Abſtimmung über die Be⸗ willigung von Vollmachten ſein Programm auf den Tiſch zu legen. Der Sozialiſtenführer Blum fand ſehr großen Beifall, als er ſich gegen eine Verletzung der Volksſouveränität ausſprach und die Kammer vor einer Preisgabe ihrer Rechte warnte. An dieſer Stelle erhielt Blum den Beifall der Linksrepublikaner. Auch Bouillons Philippika gegen das Waſhingtoner Abkommen wurde demonſtrativ von einer großen Mehrheit beklatſcht. Der Redner führte einige ſcharfe Angriffe auf Beranger aus und ging ſo weit, daß er Beranger als eine moraliſch anfechtbare Perſönlichkeit bez.ichnete. Es iſt unter dieſen Umſtänden ſehr fraglich, ob Beranger auf ſeinen Waſhingtoner Poſten zurückkehren wird. Man ſpricht bereits von ſeinem Nachfolger, der kein anderer wäre als Franklin Bouillon ſelbſt. Aufſehen erregen Aeußerungen des Deputierten und früheren Finanzminiſters Loucheur in den Wandelgängen der Kammer Loucheur teilte den Journaliſten mit, daß die zunehmende Frankenverſchlechterung hauptſächlich auf die großen Deviſenankäufe, die im Auftrage des franzöſiſchen Finanzminiſters ſtattfänden, zurlickzuführen ſel.„Wir vernichten unſere Valuta ſelhſt“, ſagte Loucheur,„denn um die im Juli fälligen Zahlungen zu becken, müſſen wir Pfunde und Dollars kaufen.“ An der geſtrigen Biſſe kurſterle das Gerücht, daß die Regierung genötigt ſein werde, lannhein Mannheimer Frauen-Zeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Ne im Waſſerglaſe den. anben auf 200 für das Pfund fallen zu laſſen. WMittag⸗Ausgabe her doch, daß es ein ſehr verſtändiger Entſchluß der Reichsregierung war, Herrn Luther in den Verwaltungsrat der Bahn zu bringen und daß, ohne den Staatsgerichtshof zu bemühen, ein Ausweg erreicht werden ſollte. Dieſer Ausweg wird dann auch vermutlich gefunden werden. Das Reichskabinett, das geſtern ſeine letzte Sitzung vor den Ferien abgehalten hat(ohne übrigens, wie behauptet wird, dabei die Entſcheidung über den Wiener Geſandtenpoſten zu treffen), iſt offen⸗ bar in nachſichtiger Reiſeſtimmung geweſen und hat den Beſchluß ge⸗ faßt, den von Herrn Braun mit Hyſterie behandelten Kaſus ſeiner⸗ ſeits nach der alten Lebensweisheit zu behandeln: Der Klügere gibtnach. Der Herr Reichskanzler wird alſo, wie übereinſtimmend gemeldet wird, an den preußiſchen Miniſterpräſidenten auf ſeinen groben Brief eine höfliche und verſöhnliche Antwort ſchicken. In die⸗ ſem Brief ſoll zwar der durchaus rechtliche Standpunkt der Reichs⸗ regierung, daß ihr allein die Ernennung der Verwaltungsratsmitglie⸗ der zuſteht, aufrechterhalten werden, im übrigen aber werde Dr. Marx ſich bemühen, durch gütlichen Zuſpruch den Kollegen Braun von der Bemühung des Staatsgerichtshofes abzubringen. In den Kreiſen des Reichskabinetts iſt man der Auffaſſung, daß die Anrufung de⸗ Staatsgerichtshofes in dieſem Falle ſchon um deswillen nicht an⸗ gezeigt iſt, weil es ſich nicht um Streitigkeiten über einen Staatsver⸗ trag handelt und nur für ſolche Fälle ſei der Staatsgerichtshof eigent⸗ lich zuſtändig. Man wird annehmen dürfen, daß nach dem ungewöhn⸗ lich unpolierten Brief des preußiſchen Miniſterpräſidenten auch dieſes urbame Schreiben der Oeffentlichkeit zugeleitet werden wird. Bei den Verhältniſſen zwiſchen Reich und Einzelländern, wie ſie ſich nach⸗ 975 ausgewirkt haben, tut ein„Briefſteller für Liebende“ wirklich no Student und Staat EJ Berlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Streſemann hat in der Berliner Univerſität über das Thema„Student und Staat“ geſprochen. Seltſamerweiſe findet man einen Bericht über dieſe Rede nur in der„Germania“. Herr Streſe⸗ mann iſt davon ausgegangen, daß in der jetzigen Zeit der Demokratie dem Verhältnis des Studenten zum öffentlichen Leben erhöhte Be⸗ deutung zukomme. Nach Deutſchlands mächtigem Aufſchwung vor dem Krieg ſei nach dem Zuſammenbruch eine Aenderung der Syſteme ein⸗ getreten. Der Militarismus ſei abgelöſt worden von der weſtlichen Demokratie. Dieſe Ablöſung ſei in radikaler Weiſe erfolgt. Die Studentenſchaft ſei in dieſer Situation doppelt verantwortlich für die Geſtalt des ſtaatlichen Lebens. Sie habe ſich von Anfang an als Trä⸗ gerin des Nationalgefühls erwieſen und die geiſtige Vorarbeit für die Einigung des Reichs geleiſtet. Der Zuſammenbruch habe die geiſtige Führerſchaft rat⸗ und hilflos geſehen. Erſt langſam ſei jetzt wieder die Beſinnung des Akademikertums auf ſeine Aufgabe erfolgt. Unter ſtarkem Veifall forderte der Redner die Achtung vor der Tradition Kennzeichen echter demokratiſcher Geſinnung ſei es, dieſe Werte früherer Zeiten nicht zu verachten, ſondern in ihnen das ge⸗ wordene Leben des deutſchen Volkes zu ſehen. Dann kennzeichnete der Miniſter die gegenwärtige Lage. Glauben und Optimis⸗ mus ſei vor allem notwendig bei der jetzigen Entwicklung. Das deutſche Volk habe gegenüber dem Radikalismus der proletariſchen Diktatur ſich für das verfaſſungsmäßige Recht entſchieden. Der Reichsminiſter forderte die Mitarbeit der Studentenſchaft in dem heutigen Staat als eine Selbſtverſtändlichkeit. Jede gewaltſame Abänderung bedeute ein Verbrechen am Staat. An der Aufrechterhal⸗ tung der Einheit des Reiches habe der Akademiker mitzuarbeiten. „Erſt kommt das deutſche Volk und dann die Frage der Staatsform.“ Ein Angriff auf die Republik ſei ein Angriff auf die Einheit des Deutſchen Reichs. Staatsbejahung und Anerkennung der Autorität ſei die Pflicht der kommenden Generation. vanderbilt jr. über Franken und Rentenmark Cornelius Vanderbilt jr., das jüngſte Mitglied der bekann⸗ ten amerikaniſchen Millionärsfamilie, hält ſich zur Zeit in Europa auf, um ſich aus perſönlichen Anſchauungen ein Bild über die politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe des alten Kontinents zu machen. Er hat ſich am Mittwoch bei ſeinem Berliner Aufent⸗ halt einem Berliner Preſſevertreter gegenüber in ſehr bemerkens⸗ werter Weiſe über die Frankenkriſe und das„Wunder der Renten⸗ mark“ ausgeſprochen. Der Frankenſturz ſei, wie ſo vieles andere, eine der unheilvollen Folgen des großen Krieges und es werde un⸗ geheurer Arbeit der verantwortungsvollen Männer bedürfen, ihr Ziel, den Wiederaufbau der franzöſiſchen Währung, zu erreichen. Frankreich befinde ſich, abgeſehen von ſeiner Finanzkalaſtrophe, in einer ungleich günſtigeren wirtſchaftlichen Lage als die meiſten an⸗ deren Länder, England nicht ausgenommen. Während in Deutſch⸗ land, England und anderen Ländern ein Heer von Arbeitsloſen ſei, während England neuerdings die Kriſe im Kohlenbergbau wieder einmal zu bekämpfen ſuche, habe Frankreich keine Arbeitsloſen; im Gegenteil, es ſei in der glücklichen Lage, Auslär dern ſogar noch Arbeit zu gewähren und vermitteln zu können. Aber während 5 Land blühe, werde es von der Frankenbaiſſe langſam zernagt; wen ſich nicht bald ein Retter zeige, der die Währung mit ſtarken Armen wieder in Ordnung bringe, werde die Währungskriſe ſich zu einer Wirtſchaftskataſtrophe mit allen ihren unheilvollen Begleiterſcheinun⸗ gen auswachſen. Was Deutſchland anlange, ſo habe Amerika mit Staunen das Wunder der Rentenmark erlebt. Amerika ſei über⸗ raſcht, wie ſchnell und wunderbar ſich Deutſchland in den wenigen Jahren ſeit der Beendigung des Krieges von ſeinen ſchweren Wun⸗ den erholt hobe und wie es arbeite, um die Folgen des großen Rin⸗ gens zu überwinden. Ein Markſtein auf dieſem Wege der Geſun⸗ dung, die das größte Wunder ſei, ſeit man eine Geſchichte, insbeſon⸗ dere eine Wirtſchaftsgeſchichte kenne, ſei die Schaffung der Renten⸗ mark, deren Geburt man mit einem mitleidigen Lächeln und Zwei⸗ feln zugeſehen habe. In der Tat behaupte heute die Rentenmark neben dem Dollar bereits in maßgebender Weiſe den europäiſchen Geldmarkt. Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 309 Anzeigenpreiſe nach Tarif bei Vorauszaglung pro einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. 8. ür Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben 2 925 Nias Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, 5 Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch S eee Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim iſen. Geſetz und Necht „Arbeitsgemeinſchaft der ſtaatserhaltenden Parteien“? Die„Nationalliberale Correſpondenz“, der„Preſſ edienſt der Deutſchen Volkspartei“ begleitet die neuerdings auf⸗ geworfene Frage nach der Möglichkeit einer Arbeitsgemeinſchaft mit folgendem Kommentar: Eine Stellungnahme durch die berufenen Inſtanzen der Deutſchen Volkspartei iſt zurzeit nicht möglich, da Fraklion und Parteivorſtand in Berlin nicht verſammelt ſind. Ohne der offi⸗ ziellen Entſcheidung vorzugreifen, erſcheinen uns doch einige Anmer⸗ kungen zu der Anregung heute ſchon angezeigt. Es bedarf zunächſt keiner beſonderen Hervorhebung, daß ſchon die äußere Stellung und das Ariſehen der Urheber— die Kund⸗ gebung iſt unterzeichnet von den beiden Vorſitzenden der Arbeits⸗ gemeinſchaft im Staatsrat Frhr. v. Gayl und Reichsminiſter a. D. Dr. Jarres— der Anregung ernſteſte Aufmerkſamkeit ſichert. Es muß ebenſo ohne weiteres zugegeben werden, daß der Zuſammen⸗ ſchluß der volksparteilichen und deutſchnationalen Vertreter im Prußiſchen Staatsrat in einer Arbeitsgemeinſchaft über alle anfäng⸗ lichen Zweifel hinweg ſich bewährt und eine erfolgreiche Arbeit er⸗ möglicht hat. Man muß daher volles Verſtändnis dafür haben, wenn die Herren angeſichts der zerſplitterten Parteiverhältniſſe und der ſich fortgeſetzt daraus ergebenden Kriſen wie auch angeſichts des zeitweilig das notwendige Maß zweifellos überſchreitenden Partei⸗ kampfes gerade zwiſchen den Parteien, denen ſie ſelbſt angehören, den dringenden Wunſch haben, daß ihr bewährtes Vorbild nachgeahmt wird. Es darf aber doch dabei darauf hingewieſen werden, daß ſo⸗ wohl die Zuſammenſetzung des Staatsrats wie auch ſeine praktiſchen Aufgaben, die fern der großen Politik liegen, die politiſche Gegen⸗ ſätze dort von ſelbſt ausſchalten und einen Zuſammenſchluß erleich⸗ tern. Wenn die Herren von Gayl und Jarres in ihrer Entſchließung darauf hinweiſen, daß auch nach ihrer Auffaſſung ſehr erheb⸗ liche Schwierigkeiten der Verwirklichung ihres Gedankens entgegenſtehen, dann haben ſie wohl ſelbſt dabei den großen Unter⸗ ſchied im Auge, der zwiſchen den Verhältniſſen im Preußiſchen Staatsrat und denen in den großen Volksparlamenten beſteht. Darüber hinaus wird man aber vor allem darauf hinweiſen müſſen, daß eine Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen Parteien, von denen die eine in der Regierung, die andere in der Oppoſition ſich be⸗ findet, praktiſch nicht möglich iſt. Bevor man daher den Ge⸗ danken einer engeren Zuſammenarbeit zwiſchen Deutſchnationaler Partei und Deutſcher Volkspartei überhaupt erörtern kann, müßte dieſe Divergenz beſeitigt ſein. Aber auch dann kann ſich das engere Verhältnis nur aus einer längeren tatſächlichen poli⸗ tiſchen Entwicklung ergeben. Ob dieſe Entwicklung eintritt, kann niemand vorher ſagen. Die Erlebniſſe der letzten Jahre können nach dieſer Richtung jedenfalls nicht optimiſtiſch ſtimmen. Wohl ſpielen in der praktiſchen Arbeit die Weltanſchauungsgegenſätze zwiſchen Liberalismus und Konſervatismus gegenwärtig nicht die Rolle, die ihnen früher zugekommen iſt, aber ſie ſind auch heute vorhanden und können nicht einfach wegdekretiert werden. Was heute für die Deutſche Volkspartei der Kern des liberalen Gedandens iſt, das hat bei der letzten Situng des Zentralvorſtandes der Deutſchen Volkspartei Geheimrat Kahl als den verantwor⸗ tungsbewußten Tatſachenmut bezeichnet, das iſt das innere Pflichtgefühl, ſich zum Staate zu bekennen und an ihm mit⸗ zuarbeiten, auch wenn uns manches an dieſem Staate nicht gefällt. Die Deutſchnationale Volkspartei hat ſich bisher nicht zu dieſem Standpunkt durchringen können, ſie hat im vorigen Jahre zwar einen Anlauf genommen, hat es aber bald wieder vorgezogen, ſich in die Oppoſition zurückzuziehen und diejenigen zu ſchelten, die ihre innerſte Pflicht an verantwortungsvoller Stelle feſthielt. Mancherlei Anzeichen ſind dafür vorhanden, daß man in deutſch⸗ nationalen Kreiſen das Verkehrte dieſes Weges erkannt hat. Ob die Kräfte, die zur ſachlichen und verantwortlichen Mitarbeit in ihr rufen, ſtark genug ſind, das Ziel zu erreichen, muß abgewartet wer⸗ den. Es will uns ſcheinen, daß die Kundgebung der Preußiſchen Arbeitsgemeinſchaft im Staatsrat, auch wenn ſie formal eine Arbeits⸗ gemeinſchaft empfiehlt, doch auch in der Richtung gewertet werden muß, daß auch die deutſchnationalen Vertreter im Staatsrat das dauernde Abſeitsſtehen der deutſchnationalen Kräfte für unerträglich halten. Der Entſchluß der Deutſchnationalen Partei zur Rückrehr zur verantwortlichen Mitarbeit ſcheint uns daher die erſte Voraus⸗ ſetzung für eine Entwicklung in der Richtung auf der Anregung der Preußiſchen Arbeitsgemeinſchaft im Staatsrat zu ſein. Ob der Ein⸗ tritt der Deutſchnationalen in die Regierung in abſehbarer Zeit zu erreichen iſt, iſt eine Frage für ſich. Die Deutſche Tageszeitung legt die Kundgebung der Arbeitsgemeinſchaft dahin aus, daß eine Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen Deutſchnationalen und Volkspartei allein nicht genügen, ſondern daß auch Zentrum, Wirtſchaftspartei und Baye⸗ riſche Volkspartei für die ſtaatsbürgerliche Zuſammenarbeit gewonnen werden müßten. Das iſt zweifellos richtig und trifft auch auf die⸗ jenigen demokratiſchen Kreiſe zu, die aus der Entwicklung der letzten Zeit ſicherlich gelernt haben, daß die auf die Einſicht der Sozial⸗ demokratie geſetzten Hoffnungen ſich nicht erfüllt haben. Es läge ſicherlich nicht im Intereſſe des zu erſtrebenden Zieles, wenn etwaige beſſere Beziehungen zwiſchen Deutſcher Volkspartei und Deutſch⸗ nationalen durch eine Abkehr des Zentrums nach links erkauft wür⸗ den. Wenn man auf deutſchnationaler Seite ſelbſt das Ziel ſich ſoweit ſteckt, wie es die Deutſche Tageszeitung tut, dann wird man den Worten auch die entſprechenden Taten folgen laſſen müſſen. Jedenfalls ſcheint uns ohne ſolche Taten das Ziel, das die Preußiſche Arbeitsgemeinſchaft im Staatsrat aufſtellt, recht fern von ſeiner Ver⸗ wirklichung zu ſein. 2 9 Das deulſchnalionale Echo 905 auf die vorſtehenden Ausführungen der„.L..“ iſt nicht gerade freundlich, weil ſie als eine Abſage empfunden werden, die man auf deutſchnationaler Seite 9 1 1 0 A hat. Die Deutſche Tageszeitung“ wirft der„...“ ver, daß ſie Weltanſchauungsgegenſätze zwiſchen den Deutſchnationaſen und der Volkspartei als Hindernis eines Zuſammenſchluſſes ins Treffen ge⸗ führt habe, und ſtellt als Geſamteindruck feſt, daß e ‚ als s der Deutſchen offenbar mehr darum zu tun ſei, der Arbe ſchaft ſchwierigkeiten entgegenzutürmen, als ſie praktiſch zu fördern, — die Quinteſſenz der Antwort der„Nationalliberalen Korre⸗ ſpo enz“ ſei doch das Anſinnen an die Deutſchnationalen, zunächſt zu tun und ſich bedingungslos als Regierungspartei anzubieten. Der Gedanke der Arbeitsgemeinſchaft könne dadurch nicht gefördert werden.„Wenn man weiter kommen wolle, müſſe — 0 gegenſeitig verſtändigen. Gerade für eine ſolche gegenſeitige — rſt. gung hat aber die„Nationalliberale Korreſpondenz“ die dnen noch vermißt.— Die„Südd. Ztg.“ fällt in der i ihr üblichen Manier über den„Nur⸗Parteitaktiker und Partei⸗ fanatiker her und betont, daß die Deutſchnationale Partei zur Ge⸗ müge, nicht nur in Worten, ſonder auch in der Tat zu erkennen gegeben habe, daß ſie gewillt ſei, am Staate,„wie er heute iſt“, ee Das iſt eine etwas kühne Behauptung, angeſichts —— eee ſeit Locarno. Wie wir die Lage beurteilen, Anregung Gayls⸗Jarres vorerſt noch nicht Verwirklichung Der deutſche Reichstag auf der Geſolei Der Reichstag beſuchte am Mittwoch die große Ausſtellung in Düſſeldorf. Alle Fraktionen des deutſchen Reichstages—— Aus⸗ nahme der Kommuniſten waren auf dieſem Beſuche der Geſolei ver⸗ treten. Der eingehenden Beſichtigung am Vormittag folgte ein Frühſtück im Terraſſenreſtaurant. Hierbei nahm Oberbürgermeiſter Dr. Lehr Gelegenheit, die Reichstagsabgeordneten namens der Stadt Düſſeldorf zu begrüßen. Die Ausſtellung wolle zeigen, daß Deutſchland ſeine Stellung als Kulturvolk im Rate der Völker auch weiterhin mit Recht beanſpruchen könne und ſie wolle den deutſchen Menſchen, dem alle Sorge gelten müſſe, in den Vordergrund ſtellen. Namens der Reichstagsabgeordneten erwiderte Abg. v Gue⸗ rar d: Am deutſchen Rheine in Düſſeldorf ſei ein in die Zukunft weiſendes Werk entſtanden, deſſen Initiative dem Oberbürgermeiſter dieſer Stadt zu verdanken ſei. Die Befreiung des Rheinlandes war eine Folge der klugen Politik Deutſchlands und es müſſe alles daron geſetzt werden, auch das noch beſetzte Gebiet recht bald von dem fremden Druckzu befreien. Seine politiſchen Gedanken in dieſer Frage auszuſprechen, halte er im Auftrage des deutſchen Reichstags umſo mehr für ſeine Pflicht, als ſehr viele der anweſenden Reichs⸗ tagsabgeordneten den berechtigten politiſchen Ehrgeiz hätten, beſon⸗ dere Sachwalter des beſetzten Gebietes zu ſein. Düſſeldorf hoffentlich mit dieſer Ausſtellung neue Wege zum zielſicheren Aufſtieg gefunden. Die Ausſtellung ſei beſonders lehrreich nach der ſozialen Seite hin. Abg. Erkelenz gedachte der Mitarbeiter des Oberbürg ⸗ meiſters, des Geheimrat Schloßmann, der Beigeordneten und Stadtverordneten.— Der Nachmittag wurde wieder cmit Beſichtigung der Ausſtellung ausgefüllt. 1 * Die Rheinlandreiſe des Reichskanzlers Reichskanzler Marx, der am nächſten Montag von Köln aus in Düſſeldorf eintrifft, bleibt den Montag über in Düſſeldorf und unternimmt am Dienstag früh von hier aus eine kleinere Reiſe an den Niederrhein. Wahrſcheinlich handelt es ſich um die Erfüllung eines Verſprechens, das der frühere Reichskanzler Dr. Luther ge⸗ macht hatte. Dieſe Reiſe, die Dr. Luther damals plante, konnte infolge des Rücktritts des Reichskanzlers nicht erfolgen. Eine Warnung vor Kutisker Der Reichsverband der deutſchen Induſtrie erklärt es für„befremdend und unzuläſſig“, wenn angeſehene Firmen ſich noch in jüngſter Zeit mit Kutisker in Geſchäftverbindung eingelaſſen haben. Schon am 19. Mai habe der ſtellvertretende Vorſitzende des Reichsverbandes, Strowein, in der Sitzung des Hauptausſchuſſes vor zweifelhaften Mittelsmännern bei Geſchäften mit der ruſſiſchen Handelsvertretung gewarnt und es wurde in dieſem Zuſammenhang auch ausdrücklich Jwan Kutisker genannt. Strowein erklärte, daß es der Reichsverband außerordentlich bedauere, wenn gewiſſe Firmen verſuchten,„Goldſtücke aus dem dickſten Dreckheraus⸗ ufiſchen“; anders könne der Verſuch, mit oder durch Kutisker chäfte zu machen, nicht bezeichnet werden. Berlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die zwel⸗ felhafte Geſchäftstätigkeit, die der todkranke Kutisker in der letzten Zeit angeſtellt hat, erzählt eine Berliner Nachrichtenſtelle folgendes: Die erſten Offerten, welche Kutisker durch ſeine neue Firma Kutisker u. Söhne G. m. b. H. herausgehen ließ, datieren vom November 1925, alſo einer Zeit, in der die Unterſuchung gegen ihn ſchwebte und er ſelbſt ſich als haftunfähig in ſeiner Wohnung befand. In dieſen Angeboten verſicherte er, daß er in der Lage ſei, die Intereſſen der Firmen in den Randſtaaten und in Sowjetrußland erfolgreich ver⸗ treten zu können, zu welchen Zwecken er in Moskau und in der Ukraine eigene Büros errichtet habe. Er verkehre jedoch nicht mit der ruſſiſchen Handelsvertretung in Berlin, ſondern direkt mit den Re⸗ glerungsabteilungen an Ort und Stelle. Erſt nachdem eine Reihe von Firmen auf dieſen Schwindel hereingefallen war, hat dann Kutisker ſein Geſchäft ſo ausgebaut, und im März die ſo⸗ genannte Vodeag gegründet. Bezeichnend iſt, daß nach den erſten Andeutungen über die neue Geſchäftstätigkeit Kutiskers in der Deffentlichkeit bereits am erſten Tage 200 und am zweiten Tage 165 Briefe großer deutſcher Firmen eintrafen, welche durch Kutisker Geſchäftsverbindung mit Rußland ſuchten. Jetzt nun wollen alle dieſe Firmen ſchnöderweiſe ihre Beziehungen zu Kutisler Wſen. Sopſetrußland und engliſche Rohlenkriſe Berlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der radikale Führer der engliſchen Bergarbeiter, Cook, war zu Beſprechungen mit den Führern der ruſſiſchen Bergarbeiterorganiſation in Berlin und hat die Gelegenheit benutzt, ſich mit einigen Vertretern der mehr oder minder radikalen deutſchen Preſſe zu unterhalten. Noch auf lange hinaus, ſo hat Cook gemeint, würden die 1 200 000 ſtreiken⸗ den Arbeiter durchhalten und ſie würden den Kampf gewinnen, wenn es den Arbeitern der Welt gelänge, die Zufuhr kontinentaler und insbeſondere deutſcher Kohlen nach England zu verhindern. Cook iſt der Meinung, der Vorrat an geförderter Kohle ſei in England ſtark zuſammengeſchmolzen. Er hofft auch, daß die engliſchen Transport⸗ arbeiter ſich weigern würden, eingeführte Kohlen zu befördern. Am ausgiebigſten hat ſich Cook mit dem Verrreter der„Roten Fahne“ ausgeſprochen. Auch ſonſt ſcheinen ſeine Darlegungen in einem Hymnus auf Sowfetrußland ausgeklungen zu ſein:„Alle anderen Nationen ſchickten erſt Reſolutionen und dann Geld. Die Ruſſen ſchickten keine Reſolutionen, aber ſofort Geld.“ Die„Rote ahne“ erklärt dann auch mit der ihr eigenen ſchönen Beſtimmtheit: „Die Ausführungen Cooks müſſen in allen Betrieben ein mächtiges Echo finden. Schluß mit dem organiſterten Streikbruchl Unterbin⸗ dung jeder Ausfuhr von Streikbruchkohlel“ Die neuen Arbeitsbedingungen in England Die neuen Arbeitsbedingungen für den Achtſtundentag ſind jetzt in ſechs Kohlendiſtrikten angeſchlagen worden. In fünf Diſtrikten tritt keine Lohnerhöhung ein, nämlich in Südwales mit 215 000 Ar⸗ beitern, in Porkſhire mit 189 000 in Schottland mit 135 0⁰⁰ und in zwei kleinen Diſtrikten. In dem Diſtrikt von Warwykſhire mit 21 000 ergarbeitern iſt der Lohn erhöht worden und zwar der Zlechlag Neuc iMunthelmetr Jeitung(mittag-Ausgabez Tagung des RNeichsſtädtebundes Der Reichsſtädtebund, die Vereinigung von zur Zeit 1331 klei⸗ nen und mittleren Städten, iſt zu ſeiner 16. Tagung in Königsberg zuſammengetreten. Zu der Tagung ſind rund 900 Vertreter erſchie⸗ nen. Die Verhandlungen wurden durch den Vorſitzenden Oberbür⸗ germeiſter Dr. Belian⸗Eilenburg mit einer Anſpvache eröffnet, in der er die Erſchienenen auf dem hiſtoriſchen Boden der Oſtmark herz⸗ lich willkommen hieß, der es zu beweiſen gelte, daß keine Macht der Welt von ihr eine Trennung herbeiführen könnte. Der Vorſitzende ſtellte feſt, daß alle Beratungen in der Frage der Verwaltungsreform bisher vergeblich geweſen ſind. Die Steuerdecke für Reich, Länder und Gemeinden ſei noch nicht richtig hergeſtellt. Die hohen Leiſtun⸗ gen kultureller Art auf dem Gebiet des Schulweſens würden die Selbſtverwaltungen ſich nicht aus der Hand nehmen laſſen. In der Wohnungs⸗ und Siedlungsfrage ſei ſeit Kriogsende reichlich experi⸗ mentiert worden. Die parlamentariſchen Beſchlüſſe und die behörd⸗ lichen Beſtimmungen ſeien in jedem Jahre bisher ſo ſpät erſchienen, daß die Hauptbauzeit verfloſſen geweſen ſei. Mit großer Freude begrüßte der Vorſitzende den neuen Leiter der kommunalen Mini⸗ ſterialabteilung des preußiſchen Innenminiſteriums, Miniſterial⸗ direktor Dr. v. Loyden, deſſen Tätigkeit man mit großen Hoffnun⸗ gen entgegenſehe. Der Redner richtete dann noch Worte des Dankes an die anweſenden Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehörden, der Parlamente und der Preſſe, und ſprach die Hoffnung aus, daß die diesjährige Tagung dazu beitragen möge, das Verſtändnis für die Forderungen und Wünſche des Reichsſtädtebundes zu ſtärken. „Miniſterialdirektor Dr. v. Leyden überbrachte die Grüße und Wünſche der preußiſchen Staatsregierung und befaßte ſich dann mit den Sorgen des Verbandes, die noch mehr als auf materiellem auf ideellem Gebiet vorgebracht würden. Oberpräſident Siehr ſprach für die oſtpreußiſche Staats⸗ und Kommunalbeamten und hieß die Gäſte in dem ſchönen, deutſchen Oſtpreußen herzlich willkommen. Regierungspräſident v. Rahr⸗ feldt äußerte die Wünſchen 0 Verwaltung, Oberbürgermeiſter Dr. Lohmeyer diejenigen der Stadt des deutſchen, und oſtpreußiſchen Städtetages unb anderer Spitzenver⸗ bände. Nachdem Oberbürgermeiſter Dr. Belian für alle der Tagung dargebrachten Wünſche herzlich gedankt hatte, wurde in die Verhand⸗ lungen eingetreten. Auf der Tagesordnung ſtanden„Gegenwarts⸗ fragen der Gemeindepolitik“, Berichterſtatter Geſchäftsführer Dr. Häckel⸗Berlin, und„Die Schullaſten in den mittleren und kleinen Städten und ihre Deckung“, Verichterſtatter für höhere Schulen Mi⸗ niſterialrat Dr. Lande und für alle Schularten Bürgermeiſter Dr. Dehlmann⸗Einbeck. Die Referenten hatten ihre Darlegungen in ausführlichen Leitſätzen zuſammengefaßt. Am Abend vereinigte man ſich zu einem von der Stadt Königs⸗ berg gegebenen Begrüßungsabend in der Stadthalle, bei dem Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Lohmeyer einen Vortrag über die deutſche Oſt⸗ mark und die Stadt Königsberg hielt. 125 f Eine Entſchließung 15 Der Reichsſtädtebund nahm eine Entſchließung an, in der die Verſammlung ihrer lebhaften Befriedigung darüber Ausdruck gibt, daß ihre Mitgliedsſtädte der erſten Zone von der Beſatzung geräumt ſind und ſpricht dieſen ihre Glückwünſche aus. Der Reichsſtädte⸗ bund ſendet den noch beſetzten und im Saargebiet liegenden Städten ſeinen Gruß in dem Gedanken der Zuſammengehörigkeit von Nord und Süd, Oſt und Weſt unſeres deutſchen Vaterlandes. Bei Erſtattung des Jahresberichtes wies der Berichterſtatter darauf hin, daß der Abſchluß des Jahres 1925 als günſtig zu be⸗ zeichnen ſei. Die Mitgliederzahl des Reichsſtädetbundes habe ſich bis Ende 1925 auf 996 erhöht. Einſtimmig wurde beſchloſſen, den Reichsſtädtebund 1927 in Görlitz, 1928 in Heidelberg und 1929 in Mannheim ſtattfinden zu laſſen. engländer zur Anſchlußfrage § London, 8. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die „Weſtminſter Gazette“ beſchäftigt ſich heute mit der öſterreichiſch⸗ deutſchen Anſchlußfrage. Das Blatt ſchreibt: Der Anſchluß Deutſch⸗ öſterreichs an das Reich kann nur durch Zuſtimmung ſämtlicher Mitglieder des Völkerbundes zuſtande kommen. Die„Weſtminſter Gazette“ äußert ſtarke Zweifel, ob die öſterreichiſche Bevölkerung ſich mit Preußen vereinigen will. Die Wirren in Polen In dem halbamtlichen„Novo Kurjer Polski“ veröffentlicht Mi⸗ niſterpräſident Bartels eine Erklärung, in der er die Gerüchte über eine Kabinettsumbildung dementiert. Es beſtünden keinerlei Streitigkeiten zwiſchen den einzelnen Miniſtern, ſelbſt nicht dort, wo Meinungsverſchiedenheiten in der Natur der Sache liegen, wie im Landwirtſchaftsminiſterium, im Handelsminiſterium und im Arbeits⸗ miniſterium. Gleichzeitig erklärt der Miniſterpräſident, daß das Ka⸗ binett keinerlei Aenderung beabſichtige, jedoch wird ſich nach unſeren Informationen das Kabinett Vorſchlägen aus dem Paralment gegen⸗ über nicht unbedingt ablehnend verhalten. Die Debatte über die Verfafſſungsänderung im Sejm hat auch geſtern nichts neues gebracht. Es trat nunmehr die grund⸗ ſägliche Geneigtheit der Rechtsparteien zum Eingehen eines Kompro⸗ in ſch hervor. Nur der Redner der Piaſten⸗Gruppe, Ciernic, griff in „moraliſche Sanierung“ luſtig. Der Juſtizminiſter Markowski, der das Regierungsprofekt zu verteidigen hat, beantragte die Verweiſung des Projektes an den Verfaſſungsausſchuß und lehnte es ab, im Piaen auf Einzelheiten einzugehen. Die nationole Arbeiter par tei in Polen, die während des Mai⸗Putſches eine Pilſudſtifreundliche Haltung einnahm, iſt jetzt vollſtändig zerfallen. Die einzelnen Bezirksgruppen ſtehen auf ganz verſchiedenen Standpunkten. Während vor einigen Tagen die Poſener Gruppe ihre Führer abſetzte und in ſchärfſter Form gegen ein Zuſammengehen mit den Rechtsparteien Stellung nahm, ſordert jetzt die oberſchleſiſche Gruppe gerade den Anſchluß an die Rechte. In politiſchen Kreiſen erwartet man einen Anſchluß des linken Flü⸗ els— die Sozialiſten und des rechten Flügels an die chriſtlichen emokraten. Die neuen Rämpſe in Marokko § London, 8. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Mel⸗ dungen aus Rabat beſagen: Mehrere ſpaniſche Soldaten wurden bei Rabat in einen Hinterhalt gelockt und niedergemetzelt. Dieſer Zwiſchenfall iſt nicht der einzige. Aus verſchiedenen Teilen des ſpaniſchen Marokkogebietes werden Ueberfälle auf ſpaniſche Sol⸗ daten gemeldet. Die offiziöſen Nachrichten aus Rabat lauten un⸗ günſtig. Es wird betont, daß die ſpaniſchen Abteilungen neuer⸗ dings einer Verſtärkung bedürfen, um die Stämme niederzuhalten. Tſchechiens„Dank“ an die Deutſchen — Prag, 7. Juli. Während hier von der Regierung alles auf⸗ geboten wurde, um dem Sokolkongreß den äußerſten Glang nach außen hin zu geben, iſt den Veranſtaltern des Feſtes des„Bundes der Deutſchen in Böhmen“, welches am 10. und 11. ds. Mts. in Krummau in Südböhmen als größtes nationales Ereignis gefeiert wird, von der Behörde mitgeteilt worden, daß jeder deutſche Fahnen ſchmuck, jedes Farbentragen der Studentenſchaft und das Singen nationaler Lieder verboten iſt. Dieſes Verbot kommt, nebenher bemerkt, von der gleichen Re⸗ gierung, die ſich überhaupt nur durch die Stimmen der deutſchen aktiviſtiſchen Partei halten kann. *England als Gläubiger Griechenlands. Da in London in der Frage der griechiſchen Kriegsſchulden an England eine Einigung nicht erzielt werden konnte, nimmt man an, daß die Angelegenheit 6 f den Staudardlohn von 337 auf 42 Prozent. ae dem Haager Schiedsgericht vorgelegt werden ſoll. E 2 ter Weiſe ang uee und machte ſich über die ſogenannte 4 Sadiſche Politik Aus dem Zandtag Das Gewerbeſteuergeſetz auch in zweiler Leſung angenommen Der Landtag nahm in ſeiner Mittwoch⸗Vormittagsſitzung die zweite Leſung des Grund⸗ und Gewerbeſteuer⸗ geſetzes vor. Die Redner der verſchiedenen Parteien legten wie in der erſten Sitzung ihren Standpunkt dar und begründeten ihre Ablehnungsanträge. Zum luß wurde das Geſetz in zweiter Leſung mit 37 Stimmen des Zentrums und der Sozialdemokraten gegen 19 der Bürgerlichen Vereinigung, Demokraten und Kommu⸗ niſten bei 7 Enthaltungen der Deutſchen Volkspartei ange⸗ nommen. eeeee Eine„Potemkin“⸗Anfrage In der geſtrigen Ai e des Landtags ſtand die deutſchvoltksparteiliche nterpellation über den Revolutionsfilm Panzerkreuzer„Potemkin“ zur Debatte. In der Interpellation wird die Regierung gefragt, ob ſie mit der polizei⸗ lichen Genehmigung zur Vorführung dieſes Filles einverſtanden ſei. Der Interpellant der Deutſchen Volkspartei Abg. Bauer wies in der Begründung der Anfrage auf das Verbot des Filmes in Thürin⸗ gen, Heſſen, Württemberg, auf das Verbot des Reichsmarinemini⸗ ſteriums und die Unterſagung der Aufführung de⸗ Filmes in Frank⸗ reich und England hin. Er ſprach zwar dem Film nicht die kü. aſt⸗ leriſchen Werte ab, war aber der Meinung, daß er auf den kranken Volkskörper wie Gift wirken müſſe.— Miniſter Remmele führte in ſeiner Beantwortung der An⸗ frage aus, daß dieſe Frage eine politiſche und eine juriſtſche Seite habe. Im Gegenſatz zu den Miniſtern in Thüringen, Heſſen und Württmberg hätten der badiſche und preußiſche Innenminiſter durch ſeinerzeitige Verbote bereits eine gewiſſe Erfahrung. Als vor zwei Jahren in Baden die Aufführung des Fridericus⸗KRex⸗Filmes ver⸗ boten worden ſei, habe er eine Entſcheidung des Verwaltungsgerichts⸗ hofes hinnehmen müſſen, daß das Verbot rechtswidrig ſei. In der ſich anſchließenden Ausſprache wurde der Standpunkt des Interpellanten nur von dem Vertreter der Bürgerl. Vereinigung, dem Ab(. Schmitthenner, unterſtrichen, während der Kommu⸗ niſt Lechleiter und der Sozialdemokrat Rückert für den Film ſich einſetzten. Mehr die künſtleriſche Seite der Angelegenheit behan⸗ delte der Demokrat Scheel, der wohl die politiſche Grundtendenz des Filmes zugab, aber ſein Verbot als juriſtiſch nicht möglich und politiſch unklug bezeichnete und der Abg. Hoffmann, der ein Verbot des Filmes aus ſtaatspolitiſchen Gründen als nicht erwünſcht bezeichnete. Nach einem Schlußwort des Abg. Bauer und nochmaliger Er⸗ widerung des Remmele folgte eine Reihe perſönlicher Bemerkungen. Der von der Bürgerl. Vereinigung und der Deutſchen Volksparti geſtellte Antrag, daß der Landtag die Erklärung des Mi⸗ niſters des Innern nicht billige, wurde mit 36 Stimmen(Zen⸗ trum, Sozialdemorraten, Demokraten 0 9 gegen 16 Stimmen (Bürgerl. Vereinigung, Deutſche Volkspartei) bei 3 Stimmenthaltun⸗ gen(Kommuniſten) abgelehnt. arauf vertagte ſich das Haus auf unbeſtimmte Zelt. Letzte Meloͤungen Unwettermeloͤungen aus aller Welt Breßlau, 7. Juli. Von einem neuen Unwetter ſchwerſter Art wurde die geſamte Landſchaft bei Schweidnitz und dem Zob⸗ ten wie auch das Schleſiertal und das Charlottenberger Bergland betroffen. Gegen 2 Uhr mittags ballten ſich vom Wal⸗ denburger Lande her nach ſengender Hitze große Wetterwolken zu⸗ ſammen und umzogen das Gebiet zwiſchen Freiburg und Schweid⸗ nitz, während gleichzeitig ein zweites Gewitter in der Gegend um das Schleſiertal auf⸗ und nach dem Zobten zu herüberzog. Der dann unter unter unzähligen Entladungen wolkenbruchartig her⸗ niederſtrömende Regen überflutete in der geſamten Gegend die Fluren und Straßen, die kaum paſſierbar waren. Zu gleicher Zeit wie Freiburg und Schweidnitz iſt auch die Striegauer Landſchaft von einem gewaltigen Wolkenbruch heimgeſucht worden, wie er in dieſem Ausmaß ſeit über hundert Jahren nicht mehr zu beobachten war. Ueber die Ortſchaften Lehnig und Eiſendorff, m aber um Peicheritz ergoſſen ſich gewaltige Waſſerfluten mit ungeheurer Gewalt, ſo faſt das ganze Gelände unter Hoch⸗ waſſer ſtand und alle Gebäude, nicht nur die Keller, ſondern auch die Erdgeſchoſſe überflutet waren. eb Ee Dresden, 7. Juli. Aus Biſchofswerda wird gemeldetz Eine furchtbare Unwetterkataſtrophe, wie ſie ſeit 1870 nicht wie⸗ der zu verzeichnen war, ſuchte die hieſige Gegend heim. Nach großer Hitze gingen in der Umgegend heftige Gewitter nieder⸗ die Wolkenbrüche und Hagelſchlag mit ſich brachten. An Fluren, Straßen und Häuſern wurde ungeheurer Schaden angerichtet. In Säuritz zündete der Blitz und legte eine große Scheune in Aſche. Am ſchwerſten wurde der Ort Burkau heimgeſucht. Hier kamen drei Gewitter zuſammen, die ſich in geradegu furchtbarer Weiſe austobten. Binnen wenigen Minuten glich der winzige Dorfbach einem rieſigen Strom von 50—100 Meter Breite, der alles mit ſich fortriß. Der Ort bietet ein furchtbares Bild der Verwüſtung. Bautzen, 7. Juli. In der Gegend von Camenz wurden durch eine Windhoſe Bäume, darunter über hundert Jahre alte Linden, wie Streichhölzer zerknickt und entwurzelt. Von zahlreichen Häuſern wurden die Dächer abgehoben und fort⸗ geführt. Von der Gewalt des Sturmes zeigt der Umſtand, daß 15 Zentner ſchwere Wagen 75 Meter weit forlgeſchleudert wurden. Newyork, 7. Juli. Nach einer Meldung aus Tokio wurde Weſtjapan von einem ſchweren Wolkenbruch heimgeſucht. Zehn Perſonenl ertranken, 4500 Häuſer wurden zerſtört. Paris, 7. Juli. Wie der„Herald“ aus Colombus meldet, hat ein heftiges Unwetter im Staate Oh io furchtbare Verheerungen angerichtet. Der Schaden wird auf Millionen Dollars beziffert. Die Stadt Dayton iſt überſchwemmt. Anwelkter in der Weſtſchweiz Genf, 7. Julj. Seit 48 Stunden wird die Weſtſchweiz von ſchweren Stürmen heimgeſucht, die beſonders am Genfer See ſchweren Schaden anrichteten. Zahlreiche Brücken und Straßen ind durch den Regen weggeſpült worden. Man verſucht vergeb⸗ ich, durch Schüſſe die Bildung neuer Hagelwolken zu unterbinden. Die Unwetterkataſtrophe in Jugoſlawien gelgrad, 7. Juli. Die Unwetterkataſtrophe in Jugoflawien, deren Schaden auf ungefähr 1½ Milliarden Dinar geſchätzt wird, hat nach den amtlichen Feſtſtellungen in Niſch 57 Häuſer zum Einſturz gebracht und weitere 500 ſtark beſchädigt. In einem ſehr großen Teil der Aecker wurde die Saat vollſtändig vernichtet. Verlobung Berlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie aus Wien gemeldet wird, hat ſich der junge Herzog Max von Hohenberg, der älteſte Sohn des ermordeten Erzherzogs Franz Ferdinand, geſtern mit der Gräfin Eliſabeth von Wald⸗ burg, einer Tochter des württembergiſchen Fürſten Waldburg, verlobt. Der junge Herzog hat vor einigen Tagen in Graz pro⸗ moviert. Jigarettenfälſcher IBerlin, 8 Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern wurde eine große Zigarettenfälſcherzentrale in der Zigarettenfabrit Feodoſi ausgehoben. 50 000 Zigaretten wurden beſchlagnahmt. *Severing wieder im Dienſt. Wie verlautet, ſoll ſich das Ve⸗ finden des Preußiſchen Innenminiſters Severing ge⸗ beſſert haben, daß er ſich dieſer Tage nach Berlin begeben wi die Dienſtgeſchäfte wieder zu ebee 55 eeee e —— * —— n 4 4 eeee Land und in den Kleinſtädten. Donnerskag, den 8. Juli 1926 NReue Maunheimer Zeitusg(Mietag- Ausgabe) 3. Seite. Ar. 3o9 Ueber dieſes Thema ſprach geſtern abend im Vortragsſaal der Kunſthalle vor einem geladenen Publikum, das ſich aus Mitaliedern des Bürgerausſchuſſes, den Architektenverbänden und ſonſtigen Bau⸗ intereſſenten zuſammenſetzte, Oberbaudirektor Zizler aufgrund der Eindrücke, die ihm eine Studienreiſe der Gartenſtadtgeſell⸗ ſch a ft in Berlin vermittelte. Dieſe Reiſen werden von Zeit zu Zeit organiſiert. um für den Gartenſtadtgedanken auch in Deutſchland zu werben. Die diesfährige Reiſe, an der auch mehrere hieſige Stadt⸗ räte teilnahmen, war wiederum ausgezeichnet organiſiert, ſodaß in verhältnismäßia kurzer Zeit ein faſt erſchöpfender Einblick in den Städtebau und die Wohnungswirtſchaft Hollands und Englands ga⸗ wonnen werden konnte. Der holländiſche Städtebau Die Stadtbauwiſſenſchaft und die Baugeſetz⸗ gebung iſt in Holland noch nicht ſo methodiſch durchgebildet wie bei uns. Bezeichnend iſt, daß die holländiſchen Gemeinden erſt ſeit dem Jahr 1921 verpflichtet ſind, eine Bau polizei einzuſetzen. Auch zur Aufſtellung von Stadterweiterungsplänen ſind die Ge⸗ meinden mit mehr als 10 000 Einwohner erſt ſeit dem Jahr 1921 ver⸗ pflichtet. Wie in Deutſchland, ſo geht man jetzt auch in den hollän⸗ diſchen Großſtädten dazu über, für das ganze Stadtgebiet weit⸗ areifende Generalbebauunapläne aufzuſtellen Was die holländiſche Kleinwohnungswirtſchaft anbelangt, ſo dürfen wir nicht glauben. daß, weil Holland keinen Kriea hatte. die Lage des Wohnungsmarktes in Holland während des Kriegs und in den darauffolgenden Jahren beſſer geweſen wäre als bei uns. Auch in Holland hat infolge der immer mehr ſteigenden Baukoſten, der Unterhaltungs⸗ und Betriebskoſten. das Priwatbaugewerbe völlig ver⸗ ſagt, und ſo iſt auch in Holland die Kleinwohnungswirt⸗ ſchaft eine öffentliche Angelegenheit und eine Ver⸗ läòſt wirtſchaft geworden. Am tiefſten ſtand die holländiſche Wohnungsproduktion im Jahre 1921. Dann kam das holländiſche Wohnungsgeſetz vom Jahr 1921 und damit ein gewaltiger Auf⸗ ſchwung der Wohnungsbautätigkeit. Aufarund des Wohnunasgeſetzes vom Jahr 1921 gewährt das niederländiſche Reich den Gemeinden Darlehen für den Ankauf von Baugelände und für den Bau von Wohnungen entweder durch gemeinnützige Bauvereine oder durch die Gemeinden ſelbſt. Neben dieſen Darlehen können in beſonderen Fällen auch Beiträge zu den Betriebskoſten der Wohnungen gegeben werden. Für Privatunternehmungen werden Reichsdarlehen nicht zur Verfügung geſtellt. Um aber auch den Privatwohnunasbau, der im Krieg und unmittelbar hernach faſt völlig ſtillag. zu fördern, hat die Regierung für den Bau von Kleinwohnungen Prämien zur Verfüguna geſtellt. Dieſe betrugen anfangas 2 500 Gulden, alſo etwa 4250 Mk., wurden dann aber nach und nach auf 300 Gulden herab⸗ geſetzt und neuerdinas ganz eingeſtellt. Die zur Förderung des ge⸗ meindlichen und genoſſenſchaftlichen Bauens erariffenen Maßnahmen ben eine rege Bautätigkeit zur Folge gehabt. Amſterdam allein hat ſeit dem Jahr 1921 25 000 Wohnungen gebaut. Der arö⸗ re Teil der Wohnungen wurde von demeinnützigen Vereinen ge⸗ ut, etwa 9000 Wohnungen wurden vom Wohnungsamt der Stadt Amſterdam errichtet. Das Vetriebsdefizit wird etwa zur Hälfte vom Reich und zur Hälfte von der Stadt getragen. Die Verwaltung der ſtädtiſchen Wohnungen in den bolländiſchen — oßſtädten iſt in wichtigen Punkten anders wie bei uns ge ve⸗ ſpektorinnen geführt, die die laufenden Verwaltunas⸗ geſchäfte erledigen und zugleich Fürſorgetätiakeit aus⸗ üben. Anders wie bei uns iſt auch die Unterhaltung der Ge⸗ meindewohnungen geregelt. In Amſterdam werden die ſtäd⸗ tiß hen Unterhaltungsarbeiten in eigener Regie ausgeführt. In den Jahren 1915 und 1916 haben die holländiſchen Städte zu⸗ nächſt begonnen. Dauerbauten zu errichten. Aber da Hunderte von beſſer ſituierten Arbeiterfamilien und auch Beamte keine Woh⸗ nung finden konnten, ſo konnte man ſchwerlich den Familien, die nicht an aute Lebensſitten gewohnt waren, den Vorzug geben. Man gina daher in den Jahren 1917 und 1918 daran, für dieſe Familien leicht gebaute Behelfsbauten zu errichten. Die Studien⸗ kommiſſion hat Behelfswohnungen geſehen. die nur etwa 2⸗ oder Zmal ſo groß ſind, wie unſere Limonadenverkaufshäuschen. Man bat billig hergeſtellte Behelfswohnungen auch in aroßen Gruppen gebaut, aber man hat. wie ausdrücklich verſichert wurde, an den Behelfsbauten wenig Freude erlebt, weder nach der wirtſchaftlichen, noch nach der betrieblichen Seite hin, und ſo iſt man auch in Holland ſehr bald wie⸗ der zum Dauerbau zurückgekehrt. Die holländiſche Wohnform Das Einfamilienhaus iſt vorherrſchend auf dem flachen In den Großſtädten finden beide Syſteme, das Einfamilienhaus und das Mehrfamilienhaus Anwen, Die Aufſicht über die Gemeindewohnungen wird von In⸗ Slibteban und Wohuungswiktſchaft in Holand und Englund dung. Beim Mehrwohnungsbau iſt bemerkenswert. daß die Zahl von 4 Stockwerken grundſätzlich nicht überſchritten wird. Dachgeſchoß⸗ wohnungen werden in Holland nicht gebaut. Die Crrichtung von Kellerwohnungen, deren es in Amſterdam und Rotterdam zahlreiche gab und noch gibt, iſt ſeit 20 Jahren ſchon verboten. Die vorhan⸗ denen Kellerwohnungen werden nach und nach beſeitigt. Man bevor⸗ zugt das einfache Mehr wohnungshaus, d.., man legt in der Regel an die Treppen in jedem Stockwerk nur eine Wohnuna. Um die Zahl der Familien. die die Stockwerkstreppe zu benützen haben, auch im Mehrwohnungsbau möglichſt herabzuſetzen. areift man oft zu abſonderlichen Grundrißlöſungen und Raumkomvoſitio⸗ nen. Z. B. kommen gerade in den neueren Bauten der holländiſchen Großſtädte Häuſer mit 4 Stockwerken vor, die nur zwei Wohnungen enthalten. Jede der beiden Wohnungen nimmt zwei Stockwerke ein, wie es in den Einfamilienhäuſern der Fall iſt: alſo man ſetzt zwei Einfamilienhaustypenübereinander und ſo, daß die obere Wohnung ihr eigenes Treppenhaus mit eigenem Zugana von der Straße her hat. Amſterdam hat eine Bauordnung erlaſſen. die ſogar förmlich vorſchreibt, daß in beſtimmten Gebieten nur 4 Stock⸗ werke mit 3 Wohnungen übereinander und in anderen Gebieten 4 Stockwerke mit nur 2 Wohnungen übereinander errichtet werden dür⸗ ſen. Schon immer hat man in Holland das Beſtreben gehabt, die Zahl der Familien, die in einem Haus untergebracht werden. mög⸗ lichſt herabzumindern. Dieſe Tatſache wird durch die Behau⸗ ſunasziffer beſtätigt. die feſtſtellt, wieviel Perſonen im Durch⸗ ſchnitt auf ein Haus treffen. Darnach eraibt ſich eine Behauſungs⸗ ziffer für Amſterdam von 13. für Rotterdam von 10, für Haaa von 6,5 und im Durchſchnitt für Holland.5. u Die Einfamilienhauskolonien, die wir in der Um⸗ gebung von Utrecht, in Hilverſum, in Amſterdam undRotterdam ge⸗ ſehen haben, ſind außerordentlich weiträumig angelegt. Viel mehr wie bei uns gibt das Grün der Vorgärten und Hausgärten den Ton an. Der Hausabſtand beträgt oft 20—30 Meter und noch mehr. Allerdings ſind in Holland die eigentlichen Hausgärten in der Regel wohl kleiner wie in unſeren Gartenſtadtſiedelungen. Die Gartenſtäßdte ſind oft auf teuerem Grund und Boden gebaut worden. In der Gartenſtadt Vreewyk bei Rotterdam, die ſchönſte und luftigſte Siede⸗ lung, die wir in Holland geſehen haben, hat der Qucdratmeter aufge⸗ ſchloſſenes Gelände 26 Gulden gekoſtet. das ſind ark. Man frägt ſich mit Recht, wie es denn in Holland möglich iſt, Kleinwoh⸗ nungen, noch dazu im Einfamilienhaus, auf ſo teuerem Grund und Boden zu bauen? Herrn Zizler iſt die Sache durchaus klar gewordeng: Dem hohen Bodenpreis ſteht ein Bauaufwand für die Heuserſtellung gegenüber, der nach unſeren Begriffen merkwürdig niedrig iſt. Man wendet in Holland für ein normales Arbeiter⸗Einfamilienhaus heute nur 3000—3300 fl., d i. 5100—5700 4 auf. Das iſt erſtaun⸗ lich wenig, wenn man bedenkt, daß auch inHolland einelleberteuerung von 50 v. H. der Friedenspreiſe beſteht. Bei uns beträgt die Ueb er⸗ teuerung etwa 60 v. H. 55 Wie koment es nun, daß mem in Holland ein Einfamilienhaus um—6000 herſtellen kann? Die Gründe hierfür liegen in der äußerſten Einſchränkung der Wohnanſprüche und ferner in einer Bauart, die weſentlich leichte iſt als bei uns. Das normale Einfamilienhaus in Holland überbaut eine Grundfläche von 38—40 Quadratmeter und enthält ein Wohnzimmer mit etwa 15 qm Fläche, eine Küche von 4,5—6 qm, alſo eigentlich nur Kochſtelle und 3 Schlafräume, von denen kaum einer größer iſt als—10 qm. Insgeſamt hat ſo ein Einfamilienhaus mit 5 Räu⸗ men, Treppe, Flur und Abort nicht gerechnet, nur etya 48 qam Wohn⸗ fläche. Bei uns hat eine Wohnung mit zwei Zimmern und Küche im Mehrfamilienhaus in der Regel 60 qm und eine dreiräumige Wohnung ien Mehrfamilienhaus in der Regel eine Wohnfläche von mindeſtens 70 qm. Und einer Arbeiterwohnung im Einfami⸗ lienhaus geben wir in der Regel im Erdgeſchoß Wohnzimmer und Küche, im Obergeſchoß 3 Schlafräume, mit insgeſamt, ohne Flure und Abort, etwa 80 qm. Dazu koment, daß unſere Kleinwohnungen Keller und Waſchküche erhalten, während man in Holland Keller und Waſchküche nicht kennt. Man kann dieſe geringen Wohnanſprüche nur aus den Lebelrs⸗ gewohnheiten und den Wohngebräuchen des Holländers verſtehen Zunächſt gleicht der Holländer das geringe Raummaz dadurch aus, daß er Schränke einbaut. Die Zahl der beweglichen Möbelſtücke iſt alſo viel geringer wie bei uns und überdies ſind die Möbel viel kleiner wie unſere. Die Wäſche wäſcht die Hausfrau in der Regel in der Küche, wenn ſie ſich nicht einer der zahlreichen großen und kleineren gewerblichen Wäſchereien bedienen will. Im Zuſammen⸗ hang mit den Miethausanlcgen wurden übrigens in neuerer Zeit große maſchinell eingerichtete Wäſchereien errichtet, in der Regel in Verbindung mit Badeanſtalten. Was den Keller anbelangt, ohne den man ſich bei uns eine Wohnung nicht denken kann, ſo vermißt man ihn in den holländiſchen Kleinwohnungen deshalb nicht, weil alle Vorräte, wie Kartoffeln, Kohlen und Holz täglich von den zahl⸗ reich herumziehenden Händlern feilgeboten und gekauft werden. Wie weit dieſer Verkauf von Gegenſtänden des täglichen Vedarfs an der Haustüre geht, erhellt daraus, daß im Winter mancherorts in den Städten am frühen Morgen heißes Waſſer, 2 cent der Eimer, feilgeboten wird. Die Studienkommiſſion hat z. B. in Rotterdam eine Miethausanlage geſehen, wo die oberen Wohnungen von einem rings herumlaufenden befahrbaren Balkon aus zugänglich — — uſgug ſind, der für die Handkarren der Geſchäftsleute durch von der Straße aus zu erreichen iſt, während für führen, verkehr zu dem Fahrbahn⸗Balkon große ee en Klein⸗ Man mmuß ſich das ſo vorſtellen, daß auf einer 17 in Höhe des wohnung eine zweite Kleinwohnung aufgeſetzt iſt. 1 dieſe obere zweiten Obergeſchoſſes, alſo des 3. Stockwerks, liegt. 11 herauf⸗ Kleinwohnung iſt nicht wie bei uns durch eine von 5 auf einen führende Treppe zugängig, ſondern durch eine Treppe, 515 cd Fahrbalkon führt, von dem aus man in die einzelnen 98 gelangt. Es iſt bezeichnend, daß dieſer mohn e 2925 letzten Jahren in dieſer Weiſe ausgebildet worden iſt, 3 Nög ſtreben heraus, die eigene Zugänglichkeit der Wohnung nach M lichkeit auch im Stockwerksbau zu wahren. ſaß eine holländiſche Kleinwohnung, 9 döbeehe el Ne billiger zu bauen iſt, als eine liegt klar auf der Hand. Dazu kommt noch, daß die kleinen 1 es ermöglichen, auch leichtere Konſtruktionen Dasſelbe Einfamilienhaus, das in Holland 6000 koſtet, 1 auch wir zu ungefähr demſelben Betrag herſtellen können, wenn 14 ſich ſo beſcheiden wollte, wie es in Holland der Fall iſt. Wir 15 bauen Arbeiterwohnungen in Einfamilenhäuſern die 15 000. 15 mehr ohne Grund und Boden koſten. Für ein Einfamilienhaus, etwa 3300 Gulden, alſo 5700 4 koſtet, iſt eine Wochenmiete 5 6 Gulden zu bezahlen, das macht jährlich etwa 530 A. holländiſche Arbeiter gewöhnlich 25—30 Gulden in der 5 dient, ſo hat er alſo—5 für die Wohnung aufzuwenden. 5 lich müßte die Wochenmiete 8 Gulden betragen, doch gaben und Stadt einen Zuſchuß von 2 Gulden. 4 Die Wohnungsbautätigkeit in den holländiſchen Städten macht auf den Beſucher einen außerordentlich ſtarken Eindruck vor allem deshalb, weil die von den öffentlichen Körperſchaften finanzierten Wohnungsbauten nicht über die ganze Stadt zerſtreut, ſondern in großen, einheitlichen Gruppen zuſammengefaßt werden. Städtebau⸗ 1 lich und architektoniſch ſtehen die holländiſchen Siedlungen auf einer außerordentlich hohen Stufe. Dies iſt der Tatſache zu danken, die Behörden die Aufſtellung der Pläne nur den beſten Architekten übertragen. 85 Der Redner, der ſeine inſtruktiven Ausführungen durch eine Reihe intereſſanter Lichtbilder erläuterte, ſchilderte alsdann ſeine Eindrücke, die er über den engliſchen Wohn ungsbau und die engliſche Wohnungswirtſchaft gewonnen hat. Wir werden darauf im Abendblatt zurückkommen, ebenſo auf dieSchlußfolgerungen, die Oberbendirektor Zizler unter Zugrundelegung der deutſchen erhält⸗ niſſe zog. Der Vortrag wurde durch lebhaften Beifall ch. Wirtſchaſtliches und Soziales Schutz der älteren Angeſtellten Der Reichstag hat vor ſeinem Auseinandergehen ein Geſetz an⸗ genommen, das einen Kündigungsſchutz für ältere An⸗ geſtellte vorſieht. In Betrieben, die in der Regel mehr als zwei Angeſtellte(ausſchließlich der Lehrlinge) beſchäftigen, darf An⸗ zeſtellten mit mindeſtens fünfjähriger Betriebszugehörigkeit nur mit einer Friſt von mindeſtens 3 Monaten zum Schluß eines Kalender⸗ vierteljahres gekündigt werden. Dieſe Kündigungsfriſt erhöht ſich nach einer Beſchäftigungsdauer von 8 Jahren auf 4 Monate, nach einer Beſchäftigungsdauer von 10 Jahren auf 5 Monate und nach einer Beſchäftigungsdauer von 12 Jahren auf 6 Monate. Bei der Berechnung der Beſchäftigungsdauer werden die Jahre, die vor Vollendung des 25. Lebensjahres liegen, nicht berückſichtigt. Die⸗ jenigen Kündigungen, die ſeit dem 15. Mai bereits ausgeſprochen worden ſind, fallen ebenfalls unter dieſes Geſetz, ſo daß alle ſeit dem 15. Maj gekündigten ſtellenloſen Angeſtellten mit langjähriger Betriebszugehörigkeit einen Anſpruch auf Entſchädigung bezw. Wiedereinſtellung haben. Daurch dieſes Geſetz wird ohne Zweifel ein ſtarker Schutz für die älteren Angeſtellten geſchaffen. Daneben ſind aber noch n einer Entſchließung weitere Maßnahmen zum Schutz der älteren Angeſtellten gefordert. Dem Reichstag ſoll hierüber im Herbſt eine Insbeſondere wird aber in dieſer die ſo geringe Wohnan!n * Denkſchrift vorgelegt werden. Denkſchrift Klarheit über die vielumſtrittene Frage geſchaffen werden müſſen, ob ein geſetzlicher Zwang zur Beſchäftigung älterer Angeſtellter eingeführt werden ſoll oder nicht. Der berantwortliche Sozialpolitiker entſchließt ſich nur ungern zur ü von Maßnahmen, die einen Zwang ausſprechen. beugende Maßnahmen zur beſchleunigten Regelung des Lehrlings weſens, zur Aufrechterhaltung der gefährdeten Sozialverſicherungs⸗ anwartſchaften für ſtellenloſe Angeſtellte gefordert. Von ſozial⸗ demokratiſcher Seite wird in der Beſprechung dieſer Probleme w der einmal der Standpunkt„alles oder nichts“ vertreten. Wer politiſche Lage in der letzten Zeit miterlebt hat, weiß, daß jetzt vom Reichstag vorgenommene geſetzliche Regelung angeſi der Geſchäftslage nicht leicht zu erreichen war. Wenn infol deſſen die bürgerlichen Angeſtelltenvertreter, insbeſondere aber de 8 Reichstagsabgeordnete Thiel, erreichen konnten, daß noch vor den Sommerferien der eingangs erwähnte Geſetzentwurf durch⸗ gebracht werden konnte, ſo wird man dieſe ihre Arbeit entſprechend würdigen müſſen. Wir glauben deshalb, daß auch die Sozial⸗ mit ihren Agitationsverſuchen wenig Erfolg haben ürfte. 15 Empire Skizze von Karl Demmel Der letzte Altweiberſommer flocht lange, klebrige Fäden zwiſchen den Parkbäumen. Stahlblau ſtand das Dunkel. Wie Krönungsker⸗ zen ſtrahlten die Sterne. Papierlaternen ſchaukelten im leichten Oktoberwind wie kleine Mondkinder an dünnen Schnüren. Manchmal flatterte ein welkes, braunes'att hinab und tanzte ſterbend auf dem Tiſch zwiſchen den Weingläſern. Um die hohen Römer ſaß die aol⸗ dene Jugend des Empire. Damen in griechiſch anmutenden Kleidern aus ſchillernder Atlasſeide. Die Herren in langen. ſteifen Röcken mit ſpitz ragenden Kragen. In einer rotblätteriaen Weinlaube ſaß ein Quintett mit rehbraunen und ebenholzfarbenen Querpfeifen, das die Weiſen zu einem perlenden, deutſchen Weinlied fand 5 Die Augen der fungen Menſchen leuchteten klar, und der müde Glanz in den Augen der Alten lebte neu auf. Selia war das Küſſen der Paare in dunklen. lauſchinen Winkeln. Unſichtbar flogen die göttlichen Pfeile und riſſen in rote Herzen tiefe unden. Und dann Tanz auf der Wieſe,— ein Gavottenjubel des Quin⸗ tetts auf dem Podium. Das Amtsſtädtchen lag länaſt ſchlafend. Das Landdroſtenhaus gab noch Freuden und Genüſſe in bunter Fülle. Und dennoch— es lag eine Bedrückung über dieſer Freude, als müßte dieſes ſpätſammerliche Aufjubeln das Letzte ſein. Vom Kalender blätterte ſich das Jahr 1806 ab. Der Diener mel⸗ te noch einen Gaſt zum Sommernachtsfeſt an. der eben mit der Poſtkutſche ins Städtchen gekommen war. Leichenblaß trat der Jüngling, froh begrüßt, in die Weinrunde. Kühle kam mit ihm— ſchüchtern verſtummte das Burſchenlied. Fragen änaſtlich und erregt:„Was iſt? Sind Sie krank?“ Der Gaſt blieb noch regungslos ſtehen— hielt ſich an der Tiſch⸗ kante feſt:„Wir haben Jena und Auerſtädt verlorenl“ Dann ſank er auf einen Stuhl. ariff nach irgend einem Glas und ſtürzte deſſen Inhalt hinunter. Es wurde totenſtill. In die ſchönen Augen der Mädchen kam ein dumpfes Ahnen. Sie hüllten ſich ihre Nferctaatücher feſter um. Die Männer bildeten Gruppen und voli⸗ iſierten. 8 Immer wieder ſchrillte das Wort„Napoleon“ durch die Sommer⸗ nacht... Man ſchlich betrübt beim. Führte die Damen aalant bis zur Haustür und küßte devoteſt das zierliche Frauenhändchen. War ein Maler in der Runde dabei, der mit Philipp Otto Runge auf der Dresdener Kunſtſchule aeweſen mar. Tauſend romantiſche Bilder bingen in ſeinem Kopf. von ſeiner Palette ſchon fertia und für die Kundenee wuno eingerahmt, wennaleich ſie auch noch gemalt wer⸗ den Sein Glaube an ſein Selbſt adelte ihn. Iflog immer noch durch ſene Stube„„ Hatte auf dem Heimweg ein Mädel am Arm, ſiebzehn Jahre, vollſchlank⸗kirſchenreif. Im gemeſſenen Abſtand gingen die Eltern des Mädchens hinter dem Paar. Und die Eltern hätten es tauſend⸗ mal lieber geſehen, wenn ſich ihre Tochter mit dem Legationsſekretär am heutigen Abend bekannt gemacht hätte. „Da ſchau nur einer in ſo ein Mädel rein,“ ſagte nachher in der Wohnung der Eheherr zu ſeinem Weib.„Die Malefizbilder haben es ihr einmal angetan. Von mir hat ſie die leichte Ader gewiß nicht!“ „Nun, von mir doch erſt recht nicht“, grollte die Ehefrau. Der Streit aing noch eine Weile, bis das Talalicht erlöſchte. Aber oben, in ſeiner Manſardenſtube, lag der Maler— trua ſonſt den profanen Namen Chriſtian Zambach— und dankte dem lieben Herrgott für das lenzfriſche Mädel, das er ihm hatte in den Weg laufen laſſen. Seit jenem Abend war wieder eine Zeit vorübergegangen, Chri⸗ ſtian Zambach ſtand vor ſeiner Staffelei in ſeinem„Atelier“, das ſonſt nichts weiter, außer dem Malgerät, als ein Bett, zwei Stühle und einen Tiſch barg, und malte an einem pausbackigen Kinderbild für den Landdroſt. Wild wurde die Tür aufgeriſſen. den Schutenhut an Bändern über den Arm gehängt, ſo ſtürmte Roswinde— ſeine Geliebte— für die er immer noch an jedem Abend dem Himmel dankbar war. herein, ſtellte ſich breitbeinig und in Poſitur vor Chriſtian auf und rief: „Gratulieren will ich kommen, wenn Damenbeſuch erlaubt iſt. Das Monatsblatt brachte ſa Ihren Namen mit Lob in der Ausſtellung. Wieviel Taler bekommen Sie für ſolch ein Bild, junger Meiſter?“ „Ein Kuß von Ihnen, holdſelige Jungfer Roswinde, wiegt mehr auf, als alle königlichen Taler zuſammen ausmachen.“ „O, Sie Schäker— da haben Sie denn des Königs ganzes Vermögen,“ und ſie hielt ihm den ſpitzen, kleinen Mund hin. Er legte ſie in ſeine Arme. Auf einmal Trommelſchlag und Pferdegetrappel unten auf der Straße. Roswinde riß neugierig das Fenſter auf:„Ach, ſehen Sie doch, franzöſiſche Grenadiere. Der kleine Reiter dort muß Napoleon ſein!“ Chriſtian Zambach trat nicht zum Fenſter, ſagte nur:„Es wird nicht anders ſein, als wenn unſere Wache aufzieht. Werdens ſchon noch zu ſpüren bekommen.“ Und dann ſaßen beide am Tiſchchen und erzählten. Das Mäd⸗ chen ſchickte ihre Blicke umher: Bunt war das Gewimmel der Skiz⸗ zen und Zeichnungen an den Wänden. In der Mitte die Nachbil⸗ dung eines Madonnenbildes von Coreggio. „Nun muß ich heim. Niemanden bitte ſagen, daß ich hier war.“ Das Mädchen ging. Jubel war um den Maler. Ihr Lächeln Darüber war wieder eine Spanne Zeit hingegangen. Keine Nachricht kam mehr in die ärmliche Malerwohnung von dem göttlichen Mädchen. Chriſtian Zambach zermarterte ſich das Ge⸗ hirn. Er lief durch die Straßen und wähnte Roswinde zu ſehen. Aber alle Häuſer ſchienen ihn, den Phantaſten, nur auslachen zu wollen. 8 An einem andern Abend ſchlich er an ihrem Hauſe vorbeiz ſah, wie die Familie zu Tiſch ſaß; ſah, wie der einquartierte, Offizier der Tochter des Hauſes mit verliebten Blicken zutrank. 5 O, wenn er da eine Piſtole gehabt hätte, er hätte es dann ähnlich wie Herrn Rat Goethes„Werther“ gemacht und ſich e Bleikugel durch die Glieder gejagt.. Ob die Treuloſe einen Kranz für ſein Grab ſchicken würde Ihn quälte die Eiferſucht. 1 Dann ſchrieb er daheim einen Brief an den franzöſiſch Offizier, ſo im Hauſe des Regiſtrators Kuchelmann einquartiert iſt. Lautete die Epiſtel: Hochzuverehrender Herr! Wenn Sie auch Soldat des gewalti⸗ gen Erdballbezwingers Napoleon ſind, ſo iſt damit aber noch lange nicht ausgemacht, daß Sie mit unſern Städten auch gleich eitig die Herzen unſerer Mädchen beſetzen dürfen. Das iſt, mit Ver⸗ laub zu ſagen, kein Zug von Ritterlichkeit. Dero niemals unter⸗ täniger Chriſtian Zambach, Maler.“ Das erhitzte Brieflein kam richtig an. Roswindes Eltern lachten über den verſchrobenen Malefizmaler. Den Offizier ärgerte aber der Ton. Er wollte ihm„Mores“ durch ſeine Grenadiere bei⸗ laſſen. 198 ihn davon abzuhalten.— u einer freien unde des andern Tages ie die Stufen hinauf ins Malerſtübchen unterm Tach ranen Als ſie klopfte, trat nur die Wirtin heraus und ſagte, d⸗ Herr Zambach flugs abgereiſt ſei nach Beren, 19 3 Arner des preußiſchen Königs einzutreten. Er hätte ihr hinterlaſſen, daß es auch mal in Deutſchland gründlich Remedur zu ſchaffen gäbe, beſonders unter den koketten Frauenzimmerchen. ——————— Drei Jahre vergingen. Niemand wußte, wo Chriſtian gam· bach hingekommen war. Da kam im Roſenmond des ahres 18 655 e vom öfterreichiſhen Krie miſterium, daß der Wachtmeiſter Chriſti 23 ſelbigen Jahres bei ſerrtic den 8 Roswindes Brautkleid durch ihre Mädchenzeit. mütter werden. in der geſchweiften Kommode träum Sie ſah Freundinnen Mütter und Groß⸗ Ihr braunes Haar war in durchweinten Nächten wundervoll wa 80 Leiſe ging ſie durch die Tage ihres hohen Alters. geworden„ 5 1 e ——————— in der Blindenanſtalt Ilvesheim Von Dr. J. Stocker Wenn am heutigen Donnerstag die ſtaatliche Blinden⸗ anſtalt Ilvesheim die Erinnerung an das 100jährige Be⸗ ſtehen einer planmäßigen Anſtaltsfürſorge für die Lichtloſen feiert umd zu dieſem Feſte ihre Tore einer großen Zahl von Blinden und Blindenfreunden öffnet, den Vertretern der Regierung und privater Vereinigungen, ſo wird dieſe Gedenkfeier wohl auch in Mann⸗ heim verdiente Beachtung finden; denn von jeher ſtand dieſe Stadt in inniger Beziehung zur Blindenfürſorge. Bevor von Paris aus die franzöſiſche Melhode des Blindenlehrers Hany in Deutſchland Eingang fand, unterwies hier ein gewiſſer Chriſtian Nieſen einen blinden Mathematiker Weißenberg mit beſtem Erfolg in ſeinen Wiſſenſchaften. Zu dieſem Zwecke erdachte er ſinn⸗ e die 75 feinentwickelten Aübnuch begründet aren. Ueber ſeine Methode berichtete er ausführlich in ei Büchern aus den Jahren 1773 und 1777. 5 Als ſich im Laufe der nächſten Jahrzehnte immer mehr die Erkenntnis durchſetzte von der Bedeutung einer geordneten unter⸗ richtlichen und gewerblichen Ausbildung und von dem großen ſitt⸗ lichen und wirtſchaftlichen Werte einer nutzbringenden Arbeit der Blinden, da war es wiederum die Stadt Mannheim, wo, veranlaßt durch die Initiative warmfühlender und klarblickender Frauen und Männer und in nachträglicher Verbindung mit dem Badiſchen Blindenverein ein Arbeitsheim für Bi'nde geſchaffen wurde, das einem vorhandenen Bedürfnis in treff⸗ licher Weiſe entſpricht. Dieſes enthält Werkſtätten für männliche und weibliche Blinde und gewährt beiden Geſchlechtern in getrennten Wohnhäuſern auch Unterkunft und Verpflegung. Die 8 zwiſchen Mannheim und Ilvesheim waren darum von jeher ſehr lebhaft und herzlich. Die blinden Anſtalts⸗ kinder ſuchen in Mannheim Darbietungen der Kunſt oder Beleh⸗ rung auf, und blindenfreundliche Einzelperſonen, Schulen oder Ver⸗ eine ſtatten von Mannheim aus Beſuche in den freundlichen Räu⸗ men der Anſtalt und in ihrem prächtigen Parke ab, um Kenntnis — We von dem ungewohnten Leben und Treiben blinder inder. Die Anfänge einer planmäßigen Anſtaltsfürſorge für jugendliche Blinde gehen auf private Bemühungen zu⸗ rück. Im Anfang des vorigen Jahrhunderts wirkte in Donau⸗ eſchingen als Erzieher der Graͤflich Enzenbergiſchen Kinder ein Pro⸗ feſſor Franz Müller aus Freiburg. Auf einem Spaziergange lernte er einen älteren Blinden kennen, der, was unter den dama⸗ ligen Verhältniſſen die Regel war, ohne Schulunterricht aufgewach⸗ ſen war. Die hier zutage tretende ſeeliſche Not ließ in ihm den Entſchluß reifen, ſich ganz der Blindenfürſorge zu widmen. Beſtärkt wurde er dabei durch die idealen Beſtrebungen des Bistumsver⸗ weſers Freiherrn von Weſſenberg in Konſtanz, der im Jahre 1822 im Landtage einen Antrag auf ſtaatliche Einrich⸗ tungen zur Erziehung jugendlicher Blinden ein⸗ brachte und dieſe„Motive“ in der 1. Kammer mit warmer Unter⸗ ſtügung des Prälaten J. P. Hebel eingehend begründete. Da die Errichtung einer ſtaatlichen Blindenanſtalt aus Mangel an Mitteln vorerſt nicht zu erreichen war, gründete Müller im Jahr 1826 in dem ehemaligen Ciſterzienſerkloſter Mariahof in Neu⸗ dingen bei Donaueſchingen eine Privatſchule, zunächſt für zwei blinde Kinder. Dies war ihm nur möglich mit nachhaltiger geldlicher Unterſtützung Weſſenbergs und des Fürſten von Fürſtenberg, die ihm ſchon vorher Mittel zu einer Studien⸗ reiſe an die trefflich eingerichtete Blindenanſtalt in Wien bewilligt hatten. N Im Jahre 1828 wurde ſein Blindeninſtitut als Staats⸗ anſtalt nach Bruchſal verlegt, das eine günſtigere Lage als Neudingen und in einem ehemaligen Kapuzinerkloſter paſſendere Räumlichkeiten beſaß. Als ſich auch dieſe in den nächſten Jahren als zu klein erwieſen, wurde die Anſtalt im Jahre 1837 mit 17 Schülern nach Freiburg verlegt. Hier war eine leichte Ver⸗ bindung der Blindenpflege mit der Univerſitätsaugenklinik möglich; des weiteren erwartete man in einer größeren Stadt einen wohl⸗ Hligen Einfluß auf die geiſtige Entwicklung und gewerbliche Aus⸗ bildung der Blinden. Auch hier ſtellte ſich bei der zunehmenden Entwicklung des Blindeninſtituts bald wieder Platzmangel ein; Mitte Seplember 1868 fand darum eine neue Verlegung der An⸗ ſtalt ſtatt und zwar in das dem Staate anerfallene frühere Frei⸗ herrlich von Hundheimſche Schlößchen in Ilves⸗ heim am Neckar. Dieſes hat in der Folgezeit eine beſtändige, zweckdienliche Verbeſſerung und Erweiterung erfahren und Erzieh⸗ ung und Unterricht der blinden Kinder konnten eine ruhige Entwick⸗ lung nehmen ſo daß die Anſtalt heute allen neuzeitlichen Anfor⸗ derungen entſpricht. 7 Imletzten Schuljahr war die Anſtalt von 71 Zöglingen beſucht. Der durch Geſetz vom Jahre 1902 ſchulpflichtige Teil wurde in 5 Klaſſen ſoweit als möglich in den Fächern des Volksſchul⸗ lehrplanes unterrichtet. Die älderen, nicht mehr zum Schul⸗ beſuch verpflichteten Zöglinge erhielten gewerblichen Fort⸗ bildungsſchulunterricht mit praktiſcher Einführung in einen der üblichen Blindenberufe: Korbmachen, Stuhlflech⸗ ten, Bürſtenmachen, Maſchinenſtricken, die älteren Mädchen überdies Haushaltungsunterricht mit praktiſcher Anleitung im Kochen. Der planmäßigen Geſundheits⸗ und Körper⸗ pflege dienen der tägliche, ausgedehnte Aufenthalt im Anſtalts⸗ den können, gleichfalls zu ſtunden. wachung geſchieht durch nen Anſtaltsarzt, die augenärztliche Son⸗ durch die Univerſitätsaugenklinik im nahen Heidel⸗ erg. So wird in der Blindenanſtalt in Ilvesheim durch heilpäda⸗ gogiſch und fachtechniſch vorgebildete Lehrer und Lehrerinnen, ſowie durch genügendes Pflegeperſonal alles getan, um die blinden Kinder zu geſunden, ſittlich⸗religibſen Perſönlichkeiten heranzubilden und ihnen praktiſche Kenntniſſe und Fertigkeiten zu übermitteln, die ge⸗ eignet ſind, ihnen im Kampf ums Daſein Selbſtvertrauen und daraus entſtehende Lebensfreude, geſellſchaftliche Selbſtändigkeit und wirtſchaftlichen Erfolg zu ſichern. Dieſer Geiſt der Zuverſicht zu eigener Leiſtungsfähigkeit und eine heitere Lebensbejahung, mit der der Lichtloſe ſein hartes Schickſal ſieghaft überwindet, beherrſcht das ganze Anſtaltsleben. Wer einmal Gelegenheit hat, die blinden Kin⸗ der bei Spiel und Arbeit zu beobachten, der wird ſich mit Freude und Genugtuung davon überzeugen, daß auch über ſie ein ſonniger Kinderhimmel blaut und ihr Leben neben ernſten Arbeitsleiſtungen auch frohe Stunden heiterer Erholung und jugendlicher Spiele hat, ſo gut wie das Leben ihrer glücklicheren, ſehenden Altersgenoſſen. Darum werden wohl auch alle Blinden, die den Weg ihrer Erzieh⸗ ung durch die Anſtalt Avesheim genommen haben, ſich bei der heu⸗ tigen Gedächtnisfeier dankbar der Wohltaten erinnern, die ſie durch den dortigen Aufenthalt in einem ſonnigen Kinderland, durch die dort vorbereitete Entwicklung zu einer auf ſich geſtellten Perſönlich⸗ keit und durch die Ausbildung zur praktiſchen Tüchtigkeit und Brauchbarket fürs Leben empfangen haben. — Die Hundertjahrfeier der Anſtalt beginnt am heutigen Donnerstag nachmittag 2 Uhr mit einer Begrüßung der Ehren⸗ gäſte. Hieran ſchließt ſich ein Konzert des Anſtaltschores und von Berufsmuſikern, ehemaligen Schülern, die ihre muſikaliſche Aus⸗ bildung auf Muſikhochſchulen abgeſchloſſen haben, und ein Rund⸗ gang durch die Anſtalt mit Beſichtigung der ausgeſtellten Lehr⸗ mittel und Arbeitsſtücke. Turnen und Sport im Garten der Anſtalt werden der Feier einen eindrucksvollen Abſchluß geben. Am 14. und 15. Juli verſammeln ſich die ehemaligen Schüler der Anſtalt zur Hundertjahrfeier. Nach einem gemeinſamen Mittageſſen erfolgt am 14. Juli ein Rudgang durch die Anſtalt. Hieran ſchließen ſich Konzert und Unterhaltung. Am 15. Juli ſpielen und turnen nach dem Morgenkaffee die Zöglinge. Nach dem Mittageſſen wird ein Ausflug nach Schriesheim unternommen. Anläßlich des Jubiläums iſt eine von Direktor Koch heraus⸗ gegebene illuſtrierte Feſtſchrift erſchienen, in der die Geſchichte der Badiſchen Blindenanſtalt anſchaulich geſchildert wird. Dr. Lud⸗ wig Finckh⸗Gaienhofen ſchickt der ausführlichen Chronik ein tief⸗ empfundenes Gedicht voraus. cand. med. Blanda Hannemann aus Düren⸗Heidelberg hat eine ſtatiſtiſche Arbeit über 345 Er⸗ blindungsfälle der Anſtalt beigeſteuert. Prof. Dr. E. v. Düring⸗ Frankfurt a. M. verbreitet ſich über das Thema„Blindenanſtalten nur für Kinder und Jugendliche“. Ueber die Blindenſchule ſchreibt Blindenlehrer J. B. Tröſch. In einem weiteren Artikel werden die Berufsmöglichkeiten der Blinden beſprochen. Nach ſtatiſtiſchen Angaben führt Direktor Koch in einem Nachwort aus: Beim Durch⸗ arbeiten der Akten und der in Betracht kommenden Werke habe ich eine fortdauernde Freude erlebt über die Liebe der am Blin⸗ denwerk tätigen Frauen und Männer und ihre Ener⸗ gie, die ſie aufbrachten, das als richtig Erkannte durchzuführen;: gleichfalls erfaßte mich gar oft ein Gefühl der Beſchämung, wenn mir ſelbſt hier und da beim Erkennen einer neuzeitlichen Errungen⸗ ſchaft in der Arbeit für die Blinden beſonderes Wohlgefallen auf⸗ ſteigen wollte. Die heutige Spezialiſierung macht doch unſer Werk bedeutend leichter; ich möchte ſagen, unterrichtlich muß ſie den Er⸗ folg garantieren. Wie vielſeitig und wie kerngeſund müſſen jene Männer geweſen ſein, um trotz der Hinderniſſe, trotz der Anfor⸗ derungen an den Einzelnen nicht nur für jene Zeit Staunenswertes zu erreichen, ſondern auch Erfolge zu erzielen, die wir heute noch bewundern. Der Geiſt der Beſcheidenheit möge uns allezeit führen, dabei aber möge die Errungenſchaft der 100 Jahre uns aneifern, Körper und Geiſt der Blinden zu immer beſſerer Lebensbewährung auszuſtatten. Möge die kleine Feſtſchrift viele Leſer finden und dieſe für die Fragen der Blindenbildung erwärmen und ſie mit dem ſozialen Geiſte erfüllen, der dem im Berufe tätigen Blinden das Leben ſchön und erfolgreich geſtalten kann. Die Feſtſchrift, die namentlich für alle in der Wohlfahrtspflege tätigen Perſönlichkeiten von großem Intereſſe iſt, iſt im Selbſtverlag der Anſtalt erſchienen. Rommunale Chronik Kleine Mikleilungen Die Hanauer Stadtverordneten haben die baldige Errichtung von etwa 200 Wohnungen genehmigt. Die Geſamtkoſten belaufen ſich auf rund 2 350 000 Mark. Eine aus miehreren Bauunternehmern beſtehende Arbeitsgemeinſchaft hat ſich bereit erklärt, dieſe zu erſtellen und die nicht durch Hauszinsſteuer⸗ hypotheken gedeckten Mehrbeträge der Baukoſten der Stadt Hanau auf die Dauer von 15 Jahren gegen 8 v. H. Verzinſung zu ſtunden. Die ſchlüſſelfertigen Bauten ſollen zum Feſtpreis von 29,50 M. für den Kubikmeter umbauten Raumes hergeſtellt werden. Die Arbeits⸗ gemeinſchaft iſt weiter auch bereit, die Beträge der Hauszinsſteuer, ſoweit dieſe nicht ſofort oder rechtzeitig zur Verfügung geſtellt wer⸗ Theater und Muſik Spielzeitſchluß im Wiesbadener Staakstheaker. Im Rück⸗ blick auf die zu Ende gehende Spielzeit läßt ſich, zumal von den letzten Monaten, nicht viel gutes berichten. Der Spielplan hatte nur vereinzelt Leiſtungen von künſtleriſcher Bedeutung aufzuzeigen; die Oper beſchränkte ſich im Weſentlichen auf eine nicht immer glückliche Neuinſzenierung herkömmlicher Repertoireſtücke, ohne daß daß der Erfolg die aufgewandte Mühe rechtfertigen konnte; noch ſtärker ließ das Schauſpiel den ſicheren Blick auf das drama⸗ turgiſche Verſtändnis in der Auswahl vermiſſen. Man iſt, was den Anteil ſowohl klaſſiſcher wie zeitgenöſſiſcher Dichtung am Spielplan betrifft, in ſeinen Anſprüchen an das Staatstheater ſchon recht be⸗ — 550 geworden; aber diesmal waren die Uraufführungen, Pres⸗ bers ſchwache Einakterfolge„Champagner“, ein platter und wigloſer italieniſcher Schwank„Du ahnſt es nicht!“ und als einzige literariſche Neuheit Blumes„Bonaparte“ doch gar zu dürftige Ernte eines ganzen Spieljahres. Die letzten Monate brachten nebenbei Wedekinds„Liebestrank“ und einer nicht ſehr überzeugenden Neu⸗ einſtudierung des„Wallenſtein“ nur ein paar Luſtſpiele, von denen Sturms„Irrgarten der Liebe“ noch das wirkſamſte war. Ganz unbegreiflicherweiſe wurde ſchließlich ein Zeitbild„Der Philoſoph pon Sans⸗Souci“ von Gräfin Leiningen und W. Schmidthäßler, ein dilettantiſches Machwerk das die Folie des großen hiſtoriſchen Hintergrundes nur verkleinert und veräußerlicht, in den Spielplan dufgenommen. Das Beſte, mit dem die Spielzeit aufzuwarten hatte, waren Spielopern, die neu aufgefriſcht meiſt im Kleinen Haus in Szene ging, insbeſondere wurden Glucks„Zauberbaum“ und Wolfs„Dorfbarbier“ ſehr fein und ſorgfältig herausgebracht; in letzter Stunde endlich boten Buſonis„Arlechino“ und Ravels„Eine Stunde Spanien“ unter der Leitung von Klemperer und Hagemann eine Art köſtlicher muſikaliſch wie ſzeniſch vorzüglich abgetönter Kleinkunſt. Aber dieſe beſonderen, eigentlich mehr epiſodiſch zu wertenden Erfolge vermögen nicht allein, der künſtleriſchen Bedeu⸗ tung einer Bühne vom Range des Wiesbadener Staatstheaters zu ügen; ſie beweiſen nur, was dieſe Bühne unter energiſcher, ziel⸗ 5— 5 Führung zu leiſten imſtande wäre. Als Weltkurſtadt aber wie als Vorpoſten deutſcher Kultur in der Weſtmark müßte gerade Wiesbaden ſeiner künſtleriſchen Sendung eingedenk bleiben, um ſich nicht von dem Eifer kleinerer Nachbarbühnen überflügeln zu laſſen. Das von der Intendanz beklagte nachlaſſende Intereſſe der Theater⸗ beſucher ſollte zu denken geben; eine ſtrenge, umſichtige und zucht⸗ volle künſtleriſche Arbeit wird im kommenden Spieljahr geleiſtet werden müſſen, will das Wiesbadener Staatstheater Rang und An⸗ ſehen, darauf es im deutſchen Kunſtleben Anſpruch hat, ſich auch weiterhin bewahren. einrich Leis. Runſt und wiſſenschaſt 4% Von der Univerſität Heidelberg. Der Reichsminiſter a. D. und Staatsrechtslehrer an der Kieler Univerſität, Prof. Dr. Ra d⸗ bruch, hat den an ihn ergangenen Ruf an die hieſige Univerſität als Nachfolger von Prof. Dr. Graf zu Dohna angenommem. Prof. Dr. Radbruch, der bereits früher in Heidelberg wirkte und hier in der erſten Nachkriegszeit auch als Stadtverordneter für die Sozial⸗ demokratiſche Partei— vor dem Kriege gehörte er der Fortſchritt⸗ ler⸗Fraktion an— ſich betätigte, wird ſeine Vorleſungen mit Be⸗ ginn des Winterſemeſters aufnehmen. e Ein deulſcher Preiskräger bei lateiniſchen Dichtwektbewerben. Die königliche Akkademie der Wiſſenſchaften in Amſterdam hatte wieder einmal ihren Hoeufft⸗Preis für die beſte Dichtung in lateiniſcher Sprache ausgeſchrieben. Den Preis hat die Akademie Hermann Weller in Ellwangen a. d. Jagſt zuerkannt, für ſein Gedicht„Venus und Mars“. Es trifft ſich, daß zur ſelben Zeit der⸗ ſelbe gelehrte Poet am anderen Ende Europas einen Preis erhält. Die Stadt Gerace in Kalabrien hatte einen Preis auf Grund einer Stiftung des Profeſſors Triumpiri ausgeſchrieben, gleichfalls für das beſte lateiniſche Gedicht. Angehörige aller Kulturnationen hatten ſich beteiligt. Den Preis erhielt das Gedicht unter dem Titel„Hospes Tarentinus“(der Gaſtfreund von Tarent). Als man den Umſchlag mit dem Namensmotto öffnete, ergab ſich zu allgemeiner Ueberra⸗ ſchung, daß ein Deutſcher der Verfaſſer war, eben Weller. Und der „Corriere di Napoli“ ſchreibt: Es ſei ſeltſam, daß ein Deutſcher ſo künſtleriſche Begabung mit tiefem philologiſchen Wiſſen verbindet. Der ſprachbegabte Weller hat vor zwef Jahren zwei Bände deutſcher Uebertragung indiſcher Dichtungen veröffentlicht. Literatur * Im Juliheft von Weſtermanns Monaksheften(Verlag Georg Weſtermann, Braunſchweig) führt uns ein Aufſatz von Prof. Dr. Wal⸗ demar Oehlke nach Japan und China nach dem Weltkrieg, Un⸗ ſeren Leſern iſt Prof. Oehlke nicht unbekannt. Sie werden mit In⸗ tereſſe ein Reſumé über ſeine fünf in Oſtaſten verbrachten Jahre leſen. Oehlke gibt einen knappen, charakteriſtiſchen Ueberblick über die gegenwärtigen Zuſtände im fernen Oſten, ſo daß eine Lektüre des Aufſatzes jedem, der den oſtaſiatiſchen Fragen Intereſſe ent⸗ gegenbringt, von großem Nutzen ſein dürfte. Der Reiſezeit wird im Juliheft der beliebten Familienzeitſchrift durch je einen illuſtrierten Aufſatz über Hochalpenbilder und Baden⸗Baden Rechnung getragen Sportfreunde finden in dem Artikel„Der Engländer und ſein Sport“ viele Anregungen, wie überhaupt das reichhaltige Heft jedem Leſer etwas bietet. 4. Seite. Nr. 300 Maunhermer Zeitung(Nuntag · Ausgade) Dioynnerstag, den S. Jull 1926 err 2 2 ten, grö jergänge und Ausflüge, Turnen, Bäder i Zum Ronflikt zwiſchen Staot und Orcheſter erhalten wir von der Ortsverwaltung Mannheim des Deutſchen Muſiker⸗Verbandes folgende Mitteilung: „Obwohl wir uns ungern dazu verſtehen können, in ein ſchwe⸗ bendes Prozeßverfahren durch Artikel in der Preſſe einzugreifen, ſind wir zu einer Erwiderung der in der hieſigen Tagespreſſe er⸗ ſchienenen Mitteilung ſtädtiſcher Stellen genötigt. 8 Zunächſt ſoll feſtgeſtellt werden, daß der Stand der Verhand⸗ lungen zwiſchen der Intendanz und dem Deutſchen Muſikerverband⸗ die ſeitens der Intendanz bezw. der Stadtverwaltung abgebrochen wurden, in dieſer Mitteilung nicht richtig dargelegt wurde. Der hauptſächlichſte noch offene Streitpunkt war nämlich der, daß etwa 20 Mitglieder des hieſigen Orcheſters ſeit faſt 10 Jahren vergebens darum kämpfen, ebenſo wie die Mitglieder aller anderen deutſchen Orcheſter anſtelle eines auf 1 Jahr befriſteten, ohne vorgängige Kündigung ablaufenden Vertrages einen ſolchen mit angemeſſener Kündigungsfriſt und auf angemeſſene Dauer zu erhalten. Dies iſt nicht etwa etwas beſonderes, ſondern nur das, was in den mei⸗ ſten deutſchen Städten den Orcheſter⸗Mitgliedern ſchon zugeſtanden iſt. Hat doch ſogar die viel kleinere Stadt Freiburg i. Br. die ſämtlichen Mitglieder des dortigen Orcheſters als ſtädtiſche Be⸗ amte eingeſtellt. 0l 5 Dieſes Letztere hatten die hier in Frage kommenden 20 Mit⸗ glieder noch nicht einmal verlangt; ſie wollten nur, wie dies allge⸗ mein üblich iſt, einen Anſtellungsvertrag, der es unmöglich machte, ſie jederzeit ohne vorgängige Kündigung auf die Straße zu ſetzen. Die meiſten dieſer 20 Orcheſter⸗Mitglieder ſind aus feſten, zum Teil beamteten Stellungen auf Grund eines Angebotes der hie⸗ ſigen Intendanz hierher gekommen, in welchem ihnen die beamten⸗ mäßige Penſionierung und Hinterbliebenenverſorgung zugeſichert wurde, woraus ſich unbedingt ergibt, daß dieſe Mitglieder mit einer dauernden Stellung hier rechnen durften. 5 Trotz weitgehendem Entgegenkommen des Deutſchen Muſiker⸗ verbandes beſtand die Intendanz darauf, daß dieſe 20 Mitglieder nur auf ein weiteres Jahr„zu den gleichen Bedingungen wie bis⸗ her“ mit befriſtetem, ohne Kündigung ablaufendem Vertrag wieder eingeſtellt werden ſollten. Nur das iſt der Grund dafür, daß der Deutſche Muſikerver⸗ band die von ihm in Wahrnehmung der Intereſſen ſeiner Mitglie⸗ der verhängte Sperre nicht aufgehoben hat. Ob dieſe Sperre be⸗ rechtigt iſt oder nicht, darüber werden nunmehr die Gerichte entſcheiden. 1 Unrichtig iſt ferner, daß der Deutſche Muſikerverband bezüg⸗ lich der Aufführung der Oper„Elektra“ die Sperre aufrecht hätte. Die Intendanz bringt dieſe Tatſache zwar nicht direkt zum Ausdruck, die Faſſung ihrer Mitteilung iſt aber ſo, daß aus ihr dieſer Sinn entnommen werden kann. Der Deutſche Muſikerverband hat ſofort der ergangenen einſtweiligen Verfügung entſprechend die Sperre für die Oper„Elektra“ aufgehoben. Er hat die einſtweilige Verfügung im vollen Wortlaut auch in ſeinem Verbandsorgan veröffentlicht. Wenn trotzdem die Intendanz keine Aushilfsmuſiker finden konnte, ſo zeigt dies nur, daß die Deutſche Orcheſtermuſikerſchaft von der Berechtigung der Sperre überzeugt iſt und ſich mit ihren Mannheimer Kollegen völlig ſolidariſch fühlt. Aus dieſer Tatſache kann weiter geſchloſſen werden, daß der Stand⸗ punkt des Deutſchen Muſikerverbandes doch nicht ganz ſo unan⸗ gebracht und unbegründet ſein kann, tellt. Bemerken möchten wir nur noch, daß die Mitglieder, denen zur Annahme der von der Stadt geſtellten Bedingungen eine Friſt bis zum 2. ds. Mts. geſtellt war, hierauf ſich grundſätzlich bereit erklärt haben, auch im folgenden Jahr hier tätig zu ſein. Im Hinblick auf das ſchwebende Gerichtsverfahren und einen in dieſem von Gerichtsſeite angeregten Vergleichs⸗Verſuch baten ſie jedoch um Verlängerung der Friſt bis zum, Verhandlungstermin, der bereits am 16. ds. Mts. anſteht. Die Intendenz Hak dieſe Bitte rundweg abgelehnt und ſämtlichen 20 Mitgliedern erklärt, daß eine Wiedereinſtellung in der kommenden Spielzeit nicht mehr in Frage komme.“ 9 555 25 0 1 Nunmehr hat alſo die Intendanz das Work. Es päre dringend zu wünſchen, daß der leidige Konflikt endlich aus der Welt ge⸗ ſchafft wird. N N eee 4 21 956 Erwerbsloſe im Amtsbezirk Mannheim. Am 29. Juni betrug die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Ar⸗ beitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeits⸗ loſen 21 956(14936 männliche, 7020 weibliche); davon entfallen 15 886 Erwerbsloſe(10 797 männliche, 5039 weibliche) auf den Stadtbezirk und 6120(4139 männliche, 1981 weibliche) auf den Landbezirk. Da am 22. Juni die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 22 133 ſich belief, iſt ein Rückgang um 177 eingetreten; und zwar beläuft er ſich bei den männlichen Erwerbsloſen auf 147, bei den weiblichen Erwerbsloſen 801 30. In den Gruppen der Fach⸗ arbeiter in der Induſtrie(Metall⸗, Maſchinen⸗, Holzinduſtrie uſw.), der ſonſtigen Arbeitnehmer, ſowie im Gaſtwirtsgewerbe und bei den Muſikern iſt gegenüber dem 22. Juni eine Erhöhung feſtzu⸗ ſtellen, während die übrigen Gruppen einen Rückgang aufweiſen. Die Erwerbsloſigkeit iſt nur unbedeutend zurückgegangen. Immer⸗ hin war bei einigen Berufsgruppen eine rege Vermittlungstätigkeit möglich, ſo im Gaſtwirtsgewerbe, bei den Berufen der Hausgehil⸗ finnen und der weiblichen kaufmänniſchen Angeſtellten. * Ein Temperaturrückgang iſt durch den Regen, der geſtern vor⸗ mittag übrigens nicht ſo lange anhielt, als angenommen werden konnte, nicht eingetreten, denn heute früh zeigte das Thermometer ſchon wieder 17,7 Grad C. an. Die niedrigſte Temperatur, die in der vergangenen Nacht 16,7 Grad C. betrug, war ſogar noch ein Zehntel Grad höher als in der Nacht zum Mittwoch. Die Höchſt⸗ kemperatur wurde geſtern auf 20 Grad C. herabgedrückt. * Brand in der Waſchküche. Durch zu nahes Lagern an einem Waſchkeſſel geriet geſtern vormittag im Hauſe Liebfrauenkirche 21 in Feudenheim Brennmaterial in Brand. Das Feuer war beim Eintreffen der um.43 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr bereits durch Hausbewohner gelöſcht. Der Schaden iſt unbedeutend. *Abhalkung eines Einmachkurſes für Fortbildunasſchullehrerinnen. In der Zeit vom 26. bis 31. Juli findet am Fortbildunasſchullehrer⸗ innenſeminar in Karlsruhe ein Einmachkurs für Fortbildungsſchul⸗ lehrerinnen ſtatt. Geſuche um Zulaſſung ſind ſpäteſtens bis zum 10. Juli einzureichen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein⸗Pegel 1, 2, 8, 6, 7, 8, Neckar⸗Pegel] 1, ee Schuſterinſel'.10f8,00—.—2,858,10 Mannbeim.81 5,815.488,1205.05.4 97 Kehl..10(8,98 8,83.703,728,70 Jagſtfeld..141,11 104 1,591.34 Maxau. 6,84.20.075,815,765,77 99858 Aaſet ene esee Mannheim 5,93 5,78.545,18 5,108.038 Caub. 44.28 4,28.08 3,68.55.54 Köln.68,4.60,8,84(.508,488.48 Waſſerwärme des Rheins: 180 C. wie die Intendanz es dar⸗ —— ο— ee l Ne 446 Sebüllig(Mittag⸗Ausgave) 5. Sclic.. veranſtaltungen 18 8 Thenckernachricht. Carl Sternheim kommt am Samstag im 2K a ndida t“ mit einer hier noch unbekannten Komödie zum Wort, ſte man eine politiſche inſofern heißen kann, als der Typus des ernheimſchen Bürgers in ſeinem politiſchen Ehrgeiz demaskiert wird. Die Handlung ſchließt ſich an die gleichnamige Komödie Flauberts an, doch gibt die freie Bearbeitung dem Werk durchaus ſternheimſches Gepräge. Den äußeren Inhalt bilden Vorgänge wäh⸗ 55 einer Parlamentswahl. Die Titelrolle ſpielt Georg Köhler.— In der heutigen Vorſtellung von„Minna von Barnhelm“ wird Audolf Wittgen als Tellheim zum letzten Mal vor ſeinem Mi eiden von Mannheim in einer tragenden Rolle auftreten, als inna Lydia Buſch.— Zum Abſchied von Karl Marx vor ſeinem Eintritt in den Ruheſtand findet am Sonntag eine Aufführung des zFidelen Bauer“ unter ſeiner Leitung ſtatt, wobei er in der olle des„Lindoberer“ zugleich als Darſteller nochmals vor das Publikum tritt. c Wiener Operetlenſpiele Roſengarten. Heute abend wird „Das Weib im Purpur“ zum letzt en Male gegeben. Für morgen iſt die Erſtaufführung der Operettenneuheit„Marietta“ von Kollo angeſetzt. In den Hauptrollen ſind beſchäftigt Edith von Aghy, Matſcha Moſer, Fredy Allan, Jaques Bügler, Kurt Grandeit, Nax Heitner, Leo Silpert. 8. Luſlſpielwoche im Mannheimer Apollokheater. Freitag, den 9. Juli, findet die Erſtaufführung der Komödie in 4 Akten„Mei⸗ ſeken“ von Hans Alfred Kihn ſtatt, die im letzten Jahr im Ber⸗ liner Wallnertheater über 150 Aufführungen erlebte. * Verlängerung des Jirkus⸗Gaſtſpieles und Gutſcheine für unſere Leſer. Die Groß⸗Zirkus⸗Schau Buſch verlängert das hieſige Gaſtſpiel und gibt auch für dieſe weiteren Vorſtellungen Gutſcheine aus. Für unſere Leſer iſt im Anzeigenteil der vor⸗ liegenden Nummer wiederum ein Gutſchein enthalten, der zur Ent⸗ nahme von 1 oder auch 2 Eintrittskarten zum halben Preis berech⸗ tigt. Die bereits ausgegebenen Gutſcheine, die laut Aufdruck nur bis 8. Juli gültig waren, behalten auch für die folgenden Tage volle Gültigkeit. Bei dem Andrang, den das Unternehmen Buſch alltäglich zu verzeichnen hat, iſt der rechtzeitige Ankauf von Ein⸗ trittskarten zu empfehlen. Die Erfolge des Zirkus dürften wohl einzig und allein auf die wirklich erſtklaſſigen Leiſtungen zurück⸗ zuführen ſein. Aus dem Lande Heidelberg, 6. Juli. Die fünf Aſfen, die vor einigen Tagen aus ihren Käfigen entſprungen ſind und ſich in der Nähe der Zie⸗ gelgaſſe herumtrieben, wo ſie allerlei Schabernack verübten, wurden geſtern von der Schupo zur Strecke gebracht. Zwei Affen ſind tot, zwei tödlich verwundet⸗ und nur das allerkleinſte und aller⸗ jüngſte Aeffchen kam mit dem Leben davon. Kkr. Heidelberg, 7. Juli. Die am 1. Juli feſtgeſtellte Meß zif⸗ fer weiſt gegenüber dem 1. Juni eine geringe Steigerung auf. Sie beträgt: ohne Bekleidung 135,29 und mit Bekleidung, Ver⸗ kehr uſw. 143,32. Die Steigerung beträgt 0,46, bezw. 0,23 Proz. Nachbargebiete * Hechingen, 6. Juli. Ueber die hieſige Gegend ging am Sonntag nachmittag ein Wolkenbruch von kataſtrophalem Ausmaß nieder, begleitet von heftigem Hagelſchlag. In⸗ nerhalb kurzer Zeit waren die Straßen in Hechingen zum Teil überſchwemmt. Feuerwehr und Gendarmerie wurden zur Ordnung von Sperrmaßnahmen gerufen. Die Straße Hechin⸗ gen—Balingen ſtand unter Waſſer und war längere Zeit für den Verkehr geſperrt. Zahlreiche Autos blieben in dem Waſſer auf der Strecke liegen. Die geſamte Ernte in dem betreffenden Gebiet iſt entweder durch den Hagel oder durch die Ueberſchwem⸗ mung vernichtet. Gersweiler(Saar), 7. Juli. Auf der Forbacher Chauſſee, nahe der franzöſiſchen Grenze, ereignete ſich ein ſchweres Autoun⸗ glück. An dem mit vier Herren beſetzten Wagen eines Bandagiſten aus Saarbrücken verſagte in voller Fahrt plötzlich die Steuerung. Der Wagen wurde gegen die Straßeneinfaſſung geſchleudert und zer⸗ trümmert. Einer der Inſaſſen erlitt einen Schädelbruch und war ſofort tot. Zwei weitere wurden ſchwer verletzt. gegeben. Gerichtszeitung § Neviſion im Meonprozeß. Der vom Schwurgericht Darmſtadt zum Tode verurteilte Student Joſeph Meon hat gegen das Urteil Reviſion beim Reichsgericht eingelegt. Die Verhandlung wird nunmehr am 13. Juli ſtattfinden. § Beſtäligte Todesurteile. Der Mechaniker Hans Arnold und die Witwe Babette Klump wurden am 1. Juni vom Ansbacher Schwurgericht zum Tode und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Die Witwe Klump, die ſeit dem Jahre 1921 mit dem An⸗ geklagten Arrold ein Verhältnis hatte, faßte gemeinſchaftlich mit dieſem im Herbſt 1925 den Entſchluß, den Ehemann Karl Klump zum ermorden. Am 16. Februar 1926 führten beide auch die Tat aus, indem ſie den Ehemann im Schlafe zu erdroſſeln ver⸗ ſuchten. Da ihnen das mißlang, gab Arnold auf den Ehemann ſechs Schüſſe ab, an deſſen Folgen dieſer ſtarb. Schon einige Zeit früher hatten die Angeklagten verſucht, die Tat auszuführen, was jedoch nicht gelang. Die eingelegte Reviſion vor dem erſten Strafſena! des Reichsgerichtes wurde verworfen und die Todesurteile beſtätigt. 8 Amtsgericht Sgarbrücken. Ein Flobertſchuß, der durch eine Reihe unglückſeliger Umſtände den Tod eines 15jährigen Mädchens herbeiführte, brachte den Pater Joſef Kropp vom Kapuziner⸗Kloſter St. Ingbert vor das Strafgericht. Ende Februar ſpazierte der Pater durch den Kloſtergarten. Als er in dieſem aines Raben anſichtig wurde, holte er ſeinen Flobert, vergewiſſerte ſich nach ſeiner Ausſage des reinen Schußfeldes, ſchoß nach dem Raben und traf unglücklicherweiſe durch das Fenſter des letzten Hauſes der Wieſenſtraße die 15jährige Katharina Weſtricht in den Kopf. An den Folgen der Verletzung ſtarb das Mädchen nach einigen Tagen. Der Staatsanwalt beantragte 5 Monate Gefängnis. Da⸗ Gericht beſchloß vor Abgabe des Urteils eine Ortsbeſichtigung vor⸗ zunehmen und ein Urteil eines Sachverſtändigen über die Reichweite⸗ des Flobertſchuſſes einzuholen. eeeeeeeeee, Neues aus aller Welt der Kölner Schiffsunfall Zu dem verhängnisvollen Schiffsunfall an der Südbrücke teilt die Kölner Kriminalpolizei folgendes mit: Von den an das Ufer ge⸗ triebenen oder teilweiſe aufgefiſchten Weinfäſſern haben Anwohner der Mühlheimer Schiffbrücke bis Niehl mehr oder weniger große Mengen entnommen und ſich durch den Genuß des Weins teilweiſe ſinnlos betrunken, ſo daß zur Aufrechterhaltung der Ordnung ſogar ein großes Aufgebot der Polizei hinzugezogen werden mußte. Zwei Perſonen wurden an dem fraglichen Abend aufgefunden, die durch übermäßigen Alkoholgenuß bereits geſtorben waren. Eine weitere Perſon wurde in betrunkenem Zuſtand ins Kranken⸗ haus eingelieſert, wo ſie kurze Zeit darauf geſtorben iſt. Auch hier iſt der Tod durch übermäßigen Alkoholgenuß eingetreten. Anders⸗ lautende Meldungen, über die Art des Todes und die Zahl der Toten, ſind nicht zutreffend. Insbeſondere iſt amtlich nichts darü⸗ ber bekannt geworden. daß Perſonen in betrunkenem Zuſtand er⸗ trunken ſind. Der Inhalt der Fäſſer beſtand, wie durch den hinzu⸗ gezogenen Gerichtsſachverſtändigen feſtgeſtellt wurde, aus einwand⸗ freiem leichtem Moſelwein. Zehn Zerſonen wurden von der Polizei wegen Trunkenheit zu ihrer eigenen Sicherheit verhaftet. Weitere Perſonen ſind infolge ihres Zuſtandes ins Krankenhaus verbracht worden. Die meiſten ſind bereits entlaſſen oder befinden ſich auf dem Wege der Beſſerung. Lebensge⸗ fahr beſteht bei keinem mehr. — Ein Mord nach ſieben Jahren aufgeklärt. Ein Berliner Kutſcher Schwarz war auf die Anzeige ſeiner Frau, daß er vor ſieben Jahren einen Mord an einem gewiſſen Lietzkow begangen habe, am Sonntag vrhaftet worden. Im Zuſammenhang mit dieſer Verhaf⸗ tung wurde nunmehr auch die Frau des Ermordeten und deren Sohn aus erſter Ehe, der Kutſcher Pgetzſch, feſtgenommen. Die Verhaf⸗ teten haben bereits ein Geſtändnis abgelegt, wonach Schwarz auf Anſtiften der Lietzkow ihren Ehemann, mit dem ſie in Unfrieden lebte, im Jahre 1919 von einer Leiter herabgeſchoſſen hat, als er gerade damit beſchäftigt war, Dachpappe auf ſeine Laube im Baumſchulenweg in Berlin zu nageln. Den bei der Tat verwendeten Revolver hatte Paetzſch mitgebracht. Da ſich der Erſchoſſene beim Sturz von der Leiter den Kopf aufgeſchlagen hatte, hatte der Arzt die Schußverletzung nicht erkannt und als Todesurſache Schädelbruch an⸗ 9 Die gluckliche Geburf 80h gesunden Sportliche Kunoſchau Leichtathletik Meiſterſchaflen des Rhein⸗Main · Saar-Berbandes 1926. dem neu errichteten Stadion der Stadt Frankenthal wurden am Sue und die Verbandsmeiſterſchaften des Rhein⸗ Main⸗Saar⸗Verbandes ausgetragen. Die Wettkämpfe erlitten Burch den am Sonntag nachmittag niedergegangenen Regen eine Ver⸗ zögerung, brachten aber faſt durchweg ſpannende Kämpfe. Am er⸗ folreichſten war der Sportverein 05 Trier, der nicht weniger al. 9 Konkurrenzen gewinnen konnte. Nachſtehend die Einzel⸗ ergebniſſe: 100 Meter-Cauf: 1. Butzbach, Saar⸗Saarbrücken 11,1; 2 Dahlſtein, 05 Trier 11,5 Sek. 200 Meter-Cauf: 1. Kehr, Spv. Trier 23; 2. Schlatter„Io Frankenthal 23, Sek. 400 Meter-Cauf: 1. Kroll, Saar⸗Saarbrücken 53,3; 2. Hiß, Frankenthal 54,7 Sek. 5 soo Meter-Cauf: 1. Dönhardt, 05 Trier.2,3; 2. Worms. Saar⸗Saarbrücken.3,6 Min. 1500 Meter-Lauf: 1. Dauenhauer, Pirmaſens.15,6; 2. Walz,..R. Landau.22,4 Min. 4 mal 100 Meter-Staffel: 1. S.⸗C. 05 Trier 45,6; 2. Iv Frankenthal 45,7 Sek. 5000 Meter-Cauf: 1. Wachter, Fv. Kaiſerlautern 16,37; 2. Philippi, Saar⸗Saarbrücken 16,52 Min. 10 000 Meter-Cauf: 1. O p p,.f. R. Landau 35.29,3; 2. Philippi, Saar⸗Saarbrücken 35.43,4 Min. 6 110 1. Borne,..R. Landau 17,4; 2. Ebner⸗ Herxheim 18,1 Sek. 400 AMieter Hürbenlauf: 1. Weiland, 05 Trier 60,4; 2. Walgz, ..R. Landau 60,8 Sek. Olympiſche Staffel(800, 200, 200, 400 Meter): 1..⸗C. 05 Trier.44,3; 2..⸗C. Pirmaſens.45,4 Min. 8 3 mal 1000 Meter-Staffel: 1. S,⸗C. Saar⸗Saarbrücken.24,4; 2. Sp.⸗C. 05 Trier.29,4 Sek. Stabhochſprung: 1. Borne,..R. Landau. Hochſprung: 1. Borne,..R. Landau 1,66; 2. Bug, Kirch⸗ heimbolanden 1,61 Meter. Trier 6,32 Meter. Kugelſtoßen(beſtarmig): Metzner, Fv. Frankenthal 11 Meter. Kugelſtoßen(beidarmig): 1. Lang, 05 Trier 21,67; 2. Metzner Fo. Frankenthal 19,90 Meter. Speerwerfen: 1. Junium. Pfalz Ludwigshafen 51,27; 2. Wei⸗ land, 05 Trier 45,93 Meter. Diskuswerfen: 1. Borne,..R. Landau 36,12; 2. Lang, 05 Trier 34,25 Meter. Dreikampf: 1. Borne,.f. R. Landau 166; 2. Kehr, 05 Trier 150 Punkte. 1. Vogel, Saar⸗Saarbrücken 13,6; 2. 100 Meter für Damen: Bell, Pirmaſens 14,1 Sek. Weiſſprung für Damen: 1. Jeſulath,.f. R. Kaiſerslautern 4,63; 2. Schöne, Fv. Kaiſerslautern 4,47 Meter. Hochſprung für Damen: 1. Kimmel, 05 Trier 1,36; 2. Schönle, Fv. Kaiſerslautern 1,31 Meter. Kugelſtoßen für Damen: 1. Teyſon,.⸗C. Pirmaſens 9,20; 2. Baumgart, 05 Trier 8,71 Meter. Diskuswerfen für Damen: 1. Wittrin, Saar⸗Saarbrücken 21,50; 2. Teyſon,.⸗C. Pirmaſens 21,44 Meter. Speerwerfen für Damen: 1. Kimmel, 05 Trier 24,76; 2. Jeſu⸗ lath, Fv. Kaiſerslautern 23,65 Meter. Dreikampf für Damen: 1. Wittrin, Saar⸗Saarbrücken 138; 2. 4 130 Punkte. mal 100 Meter⸗Staffel für Stadtvereine: 1. alz Neu⸗ ſtadt 46,5; 2. Jo Frankenthal 50 Sek. Aiarz Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr Haas Neue Mannheimer Zeituna G. m. b.., Mannheim E 6. 2. irektion: Ferdingnd Heyme Cheſrebakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner— Feuilleton: Dr Fritz Hammes. Kommunalvolitik und Lofates: Richard Schönfelder— Sport und Tochfer zelgen hocherfreuf an Julius Barber u. Frau Toni geb. Kumpf NMennbeim, N 2, 10, 5. Juli 1926 (Z. Zl. Lulsenheim) 5442 — We Aafkanlüce harkasse Haaudein Der Verwaltungsrat der Sparkasse hat mit Wirkung vom 1. Juli 1926 die Sollzinsen für Hypotheken- und andere Darlehen auf 54 10% und für Hypothekendarlehen auf zu erstellende Neubauten auf 90% für das Jjahr ermäßigt. Mannheim, den L. Juli 1926. geοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοοο 5 Oeffentliche iSparlasse Mannheim. 8 Der Verwaltungsrat der Sparkaſſe hat mit Wirkung vom 1. Juli 1926 die Ha- S benzinsen der Kaſſe für Scheck- u. Giroeinlagen auf 40% jährlich feſtgeſetzt. 3 Mannheim, den 7. Juli 1926. 5⁴4 SSsssSOseesee Die auf morgen Freitag, den 9. Juli 1926 angekündigte Versteigerung des Inventars Kaffee Nieding Mannheim, U3, 19 muß auf kurze Zeit ver- legt werden. 5454 Ortsrichter Georg Landsittel. aund ahe Mue Ist ein prachtvolles Pelzstück Führendes Pelz⸗Engroshaus mit mehreren Detail⸗Geſchäften(kein Abzahlungsgeſchäft) liefert diskret der Zeit aemäß an Beamte, Feſt⸗ angeſtellte und Kaufleute gegen langfriſtigen Kredit, eptl. ohne Anzahlung Pelzwaren aller Arten. Durch hauptſächlichen Einkauf im valutaſchwachen Ausland können wir unſere Pelzwaren zu nie dageweſenen Preiſen ab⸗ geben. Em67 Elegante Seal⸗elektr.-Mäntel und Jacken, Perſianermäntel u. Wacken, Biberett⸗Mäntel und ⸗FJacken, Nutria, Fohlen uſw. ſowie pracht⸗ volle Skunkskragen, Weißfüchſe, Kreuzfüchſe und Schals. Nehmen Sie dieſe Enarospreiſe wahr u. ſchreiben Sie noch heute mit Wunſch⸗ und Zeitangabe unter W 8532 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. da Vertreter mit prachtvoller Muſterkollektion vorſpricht. Lampenschirm- Gestelle 30 em Dutchm. 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Man bediene sich indes nur der ges. geschk. 27(Blau-Gold- Ealkette— Seit 1792 Ttets in der gleichen, unübertrolfenen Güte nach altbewährtem Original-Rezept. Weitſprung: 1. Wagner, Vaf. R. Landau 6,38; 2. Adams, 05 1. Lang, Spo. 05 Trier 12,05; 2. — ————— 5 5 6 3 ——— euee Zeitung(Miniag- Nusgabe) Donnerstag, den 8. Juli 126 [Neue Aannhe mer Zeitung Handelsblatt Der neue Handelsvertrag mit Linnland en 26. vor Mts. iſt in Berlin ein vorläufiges Wirtſchafts⸗ abkeiamen mit Finnland geſchloſſen worden, das eine Ergänzung des vorläufigen Ulebereinkommens vom 21. April 1922 darſtellt und auf der gegenſeitigen uneingeſchränkten Meiſtbegünſtigung mit Zoll⸗ tarifabreden gegründet iſt. Das Abkommen gilt für unbeſchränkte 15 nach einem 5 mit dreimonatlicher Friſt rit Tage nach der Ratifizierung, dere i 42 ach liche beſimmt itt in Krete. Die Meiſtbegünſtigung iſt insbeſondere für den Betrieb von Handel und Gewerbe; für Einreiſe und Ausreiſe, für das Recht der Niederlaſſung und zum Erwerb von beweglichem und unbeweg⸗ lichem Eigentum ſowie für die Zulaſſung von juriſtiſchen Perſonen und Handelsgeſellſchaften vorgeſehen. In Anſehung der Steuern iſt für die Angehörigen des einen Staates im Gebiet des anderen Inländerparität vereinbart. Ein⸗ und Ausfuhrverbote werden von den beiden vertragſchließenden Staaten mit wenigen Ausnahmen un gegenſeitigen Verkehr nicht aufrecht erhalten werden. Die Durch⸗ fuhr iſt im Sinne des internationalen Abkommens von Barcelona geregelt. Für die Ausſtellung der Gewerbelegitimationskarten für Handelsreiſende gelten die Beſtimmungen des Genfer internationa⸗ len Abkommens zur Vereinfachung der Zollförmlichkeiten. Die Höhe der Gebühren für Ausſtellung von Gewerbelegitimations⸗ karten iſt in derſelben Weiſe, wie im deutſch⸗ſchwediſchen Handels⸗ vertrage geregelt. Arſprungszeugniſſe werden bei der Einfuhr von Waren, für die ein Vertragszoll in Anſpruch genommen werden ſoll, in der Regel nicht gefordert werden. Wo Urſprungszeugniſſe verlangt werden, iſt die Gebühr für deren Ausſtellung auf eine Rel gleich zehn. Fal feſtgeſetzt worden. Fuür die zur Anwendung kommenden Zollſätze gilt die Meiſt⸗ begünſtigung. Ausgenommen ſind nur die Zollermäßigungen, die Iinnland im Handelsvertrage mit Eſtland eingeräumt hat. Dieſe Zollvergünſtigungen ſind bei allen finnländiſchen Handelsverträgen von der Meiſtbegünſtigung ausgenommen. Ferner ſind zwiſchen Deutſchland und Finnland beſondere Verkragszolſſätze vereinbart. Von beſonderer Bedeutung für die deulſche Ausfuhr iſt es, daß die Deutſchland aus eigenem Recht zugeſtandenen Zollvergünſtigungen in feſte Tarifſätze und nicht in prozentuale Abſchläge auf den Maximaltarif gekleidet ſind. Mit Ausnahme von Spanien genoſſen alle übrigen Länder bisher nur progentuale Ermäßigungen auf den Maximaltarif, bei denen der finnländiſche Staatsrat durch Heraufſetzung des Maximaltarifs ohne weiteres eine Erhöhung des Vertragsſatzes eintreten laſſen kann. Die Finnland gewährten Zollvergünſtigungen erſtrecken ſich e auf land⸗ und forſtwirtſchaftliche Artikel(Butter, reiſelbeeren. Molkereierzeugniſſe, Sperrholz, Holzſpulen, Pappe, Packpapier, Druckpapier). Finnland hat ſeinerſeits für eine Reihe deutſcher Waren Ver⸗ tragsſätze eingeräumt. Dieſe Vergünſtigungen betreffen insbeſon⸗ dere fſolgende Artikel: Teigwaren, Kleie. Garne(Bindung), Kleider (Konfeftion), Holzwaren, Glühlampen(Bindung), Maſchinen, Uhren, techniſche Löſungsmittel, künftliche Düngemittel, Gerbſtoffe u. a. m. Eine Aufſtellung der beiderſeits vereinharten Vertragszollſätze kann bei der Handelskammer, Außenhandelsabteilung, Börſe, E 4, 12/16, Zimmer 7, eingeſehen werden. *J. 6 Dhyeſtuff Etd. in Mancheſter. Die ſoeben als engliſche Verkaufsorcauiſation der J. G. Farbeninduſtrie.⸗G. Frank⸗ ſurt a. M. gegründete Dneſtuff hat am 1. Juli ihre Tätiakeit auf⸗ genommen. Die Geſellſchaſt, deren Hauptſitz ſich in Mancheſter(Crom⸗ ſorsßonſe) befindet und die Niederlaſſung in Branfort, London und Genssaw heſitzt, bat ſich die Mitarbeit zahlreicher ſchon mit dem Ver⸗ ennz der.⸗G.⸗Farbſtofe rertrauter Kaufleute und ihrer Stäbe ge⸗ An ihrer Spitze ſtehen neun Direktoren: F. E. Craven(der eter ber Bayerfarbwerke in Vorkſhire), A. Edge(Deutſche Agfa 8. Greff& Co.), A. H. George(der Vertreter der Badiſchen lur Mancheſter), A. M. de Greeff(Direktor der R. W. de Co in London), W. J. Holland(der Vertreter von Meiſter, & Brüning in Norkſhire). Dr. R. Phillipi(Vertreter der en J. G Farben) und E. Selck(beide deutſcher Nationalität). A, Singer(ber Vertreter der Caſſella⸗Geſellſchaſt für Norkſhire) und 7. Tanlor(der Vertreter der Bauer⸗Geſellſchaft für Mancheſter). Die Brabforder Firma Singer Ke Braſſert teilt mit, daz ſie die Auffor⸗ derung, ſich mit der Verwaltung der J. G. Deyeſtuff zu fuſionieren, angenommen hat. und daß ſie infolgedeſſen am 1. Juli in Liquidation aehen wird. „ Abiveiſung der Anfechkungsklage gegen den GB.-Beſchluß der Skultgarter Straßenbahnen. Vor der Kammer für Handels⸗ ſac zn des Landgerichts Stuttgart wurde die Nichtigkeitserklärung des Beſchluſſes der 57. GV. der Stuttgarter Straßenbahnen vom 30. März 1926, in der dem Vorſtand und AR. Entlaſtung für das GJ. 1925 erteilt worden iſt, durch Aktionär Sandel beantragt. Begründet wurde die Klage in der Hauptſache mit dem ſeinerzeit bei dem Zuſammenbruch des Bankhauſes Wittmann entſtandenen Perluſt von 650 000., für den der AR.-Vorſitzende und der ſtellv. Borfigende des Vorſtandes verankwortlich zu machen ſei. Geſtern entſchied nunmehr das Landgericht Stuttgart, daß die Klage koſten⸗ fällig abgewieſen ſei. Eine Begründung des Urteils wurde nicht gegeben, dieſe ſoll vielmehr den beteiligten Parteien ſchriftlich zu⸗ geſtellt werden. 5 2: Maſchinenfabrik Badenia, vorm. Wm. Platz Söhne, Wein⸗ heim. Nachdem der Zwangsvergleich rechtskräftig beſtätigt iſt. wurde die Geſchäftsaufſicht beendigt. Konkurs der Württ. Tacks. und Drahlſtiftfabrik Ac3. in Slullgark. Ueber das Vermögen der im Febr. 1923 mit einem AK. von 15 Mill../(umgeſtellt auf 75 000 R⸗ gegründeten Geſell⸗ ſchaft iſt jetzt vom Amtsgericht Backnang am 5. Juli das Konkucs⸗ verfahren eröffnet worden. 2: Pfälziſche Lederwaren AG., Rodalben. Die Geſellſchaft hat nach 7500 Delkredere⸗Rücklage und 14 110(12 492) ¼ Abſchrei⸗ bungen eine Unterbilanz von 79 136(i. V. 582/ Reingewinn), wovon 20 403 ½ durch Heranziehung der Reſerve gedeckt und 58 793 vorgetragen werden. Die Bilanz verzeichnet 235 181 (127 848) faſt verdopvelte Verbindlichkeiten gegenüber 31 825 (85 368) Debitoren und 227 310(207 600)/ Vorräte. —2 272 2: KHeine Neubaupläne der Hapag. Die New Norker Meldungen von einem Bau dreier großer Schnelldampfer werden von zuſtän⸗ diger Seite als frei erfunden bezeichnet. Desgleichen wird abgeſtritten, daß Generaldirektor Cuno mit amerikaniſchen Finanz⸗ inſtituten Kreditverhandlungen geführt habe. Einerſeits laſſe die bisherige Entwicklung des Amerikadienſtes im laufenden Jahr, der im Vergleich zum Vorjahre ſogar einen kleinen Rückgang aufweiſt, die Neubauprojekte als unwahrſcheinlich erſcheinen, ander⸗ ſeits ſtehe der Hapag von dem freien Kredit noch ein Drittel zur freien Verfügung. 2: Maſchinenbau Ac3. vorm. Beck u. Henkel. Die GV. beſchloß, während die StA. auf die VA. 6 v. H. Dividende zu verteilen, bekanntlich leer ausgehen. Der Auftragsbeſtand ſei z. Zt. weſentlich höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Das Unternehmen habe auf ungefähr fünf Monate hinaus volle Beſchäftigung. „Das Gieſche-Harriman-Abkommen in ſeiner neuen Faſſung. Nach dem Gutachten maßgebender Sachverſtändiger enthält die gegenwärtige Abmachung mit Harriman oegenüber dem früheren Projekt bemer⸗ kenswerte Vorteile für die Regierung. Die Harriman ⸗Gruppe in veſtiert in die Gieſche⸗Werke den Betraa von 10 Mill. Dollars, von welchen allerdings die Hälfte, ungefähr 5 Mill. Dollars. für die Abzahlung der Schulden für die Gieſche⸗Werke beſtimmt iſt. deren Hauptaläubiger die Harriman-Gruppe darſtellt, Es verbleiben alſo 5 Millienen Dollars für Inveſtitionszwecke mit dem Ziele der Er⸗ höhung der Produl ionsfähigkeit des genannten Unterneßmens, welche mit 6000 Tonnen Bink monatlich berechnet wird. Als Gegenwert für die faktiſche Inveſtitinn nen 5 Millionen Dollars erhält die Harriman⸗ cöruppe nach B. T. die Befreiung von der Vermögens⸗ ſteuer für die Gieſche⸗Geſellſchaft in einer Höhe von ungefähr 25 Millibsen Dollars, die amerikaniſchen Finanziers erlangen ferner weitgelende Zollvorteile, und insbeſondere verpflichtet ſich die Landwirtſchaſtskredite der KRentenbankkreditanſtalt Die Badiſche Girozentrale⸗Mannheim bittet uns um Aufnahme nachſtehender Ausführungen: Durch einen Teil der Preſſe geht ein Artikel von Herrn F. J. Sonner, M. d.., Direktor der Badiſchen Landesgewerbebank, Karlsruhe, den der Verfaſſer mit dem Titel„Ein Skandal“ belegen zu dürfen glaubt. Es iſt notwendig, dieſen angeblichen Skandal ſachlich richtig zu ſtellen. Die anfänglichen Ausführungen über den Bürokratismus bei der Begebung der Kredite an die Landwirtſchaft ſind durchaus richtig und können die Zuſtimmung der dieſe Kredite vermittelnden Kreditinſtitute finden. Dieſe ſelbſt haben ſich wiederholt und ein⸗ dringlich gegen den Formalismus und die erſchwerenden Bedingun⸗ gen verwahrt, jedoch ohne Erfolg. Es iſt ſchon häufig bei den maß⸗ gebenden Kreiſen in Berlin darauf hingewieſen worden, daß die Berzögerung bei der Ausgabe der Darlehen in den bürokratiſchen Beſtimmungen der Kentenbankkreditanſtalt bzw. Golddiskontbank be⸗ gründet iſt. Trotz der Erſchwerungen ſind von Anfang an alle Inſtitute beſtrebt geweſen, die ihnen zugewieſenen Anteile unter mühevoller Bearbeitung der Formalitäten weiterzuleiten. Die Badiſche Girozenkrale hat bisher 659 Kreditgeſuche bearbeitel und davon 378 Anträge über 862 450 zur Auszahlung gebracht. Es braucht nicht hervorgehoben zu werden, welche Fülle von Klein⸗ arbeit dazu bewältigt werden mußte. Die beteiligten Treuhänder wiſſen ein Lied davon zu ſingen, während Herr Sonner darüber nichts erwähnt, oder es vielleicht nicht weiß. Er erblickt vielmehr darin einen Skandal, daß die Badiſche Girozentrale von ihrem Anteil 400 000%½ zurückgeben und eine weitere Zuweiſung von 500 000 nicht mehr annehmen will. Tatſächlich liegen die Ver⸗ hältniſſe folgendermaßen: Auf den Anteilbetrag von 2000 000 ſind durch Ver⸗ mittlung der badiſchen Sparkaſſen von Landwirten urſprünglich für etwa 2,5 Mill. Anmeldungen vorgelegen. Die Behandlungs⸗ art der Kredite infolge der Beftimmungen der Renkenbankkredit⸗ anſtalt hat aber dazu geführt, daß zahlreiche Kreditankräge im Verlaufe der letzten Monate, zum Teil unker ſcharfem Proteſt der landwirtſchaftlichen Krediktnehmer gegen die ihnen angeſonnenen Bedingungen zurückgezogen wurden und ſomit heute nur noch rund 1,6 Mill. von der Landwirtſchaft bei den badiſchen Sparkaſſen abgenommen werden. Die Badiſche Girozenkrale kann nur dann Kredite gewähren, wenn ſich Landwirte de um bewerben und die Geſuche nach Erfüllung aller Bedingungen und Prüfung durch den Treuhänder von der Nentkenbankkreditanſtalt zur Auszahlung an⸗ gewieſen werden. Die Girozentrale ſelbſt iſt alſo nur Ver⸗ mittlungsinſtanz innerhalb ſehr enger Grenzen, ſie übt keinerlei ſelbſtändige Funktionen aus. Sie mußte es aber mit in Kauf nehmen, daß zahlreiche enttäuſchte Landwirte ihr und den Sparkaſſen grobe und gröbſte Vorwürfe in reicher Blütenleſe wegen der unglaublichen formalen Schikanen in der Behandlung der Kreditgeſuche gemacht haben, für die allein die Bedingungen der Renkenbankkreditanſtalt bzw. Golddiskonkbank verankworklich ſind. Die Badiſche Girozentrale iſt mit der Rheiniſchen Hypothekenbank, die auch als Hauptvermittlungsanſtalt für Baden tätig iſc, in der Beurteilung der Rentenbankkredite durch⸗ aus einig. Auch die Badiſche Bauernbank in Freiburg, deren Intereſſe an der Landwirtſchaft ſicherlich außer Zweifel ſteht, ſchreibt auf eine Anfrage wegen weiterer Kredite folgende bezeich⸗ nenden Worte:„Wir haben in rubr. Angelegenheit ſchon ſoviel D 3 * volniſche Regierung, auf das Verkaufsrecht der Gieſche⸗Werke zu verzichten, welches dem vorniſchen Staate im Sinne der Gen⸗ ſer Konrentian zuſteht. Es bleibt abzuwarten, welchen Einfluß die Haxrimgn⸗Gieſche⸗Transaktion auf die Entwickluna der oſtoberſchle⸗ ſiſchen Zinkproduktion nehmen wird. * Sauieruna der Wöllersdorfer Werke. Die Verwaltuna der ſtaatlichen Betriebe iſt beſtrebt die bezüglich Wöllersdorf beſtehenden Differenzen, ohne Rückeht auf den Straſprozetz aus dem Wege zu ſchaffen. um den noch arbeitenden ſowie den in der letzten Zeit zu⸗ ſammengebrochenen Unternehmungen zu helfen. Hierbei handelt es ſich in erſter Linie um die Negeldy⸗Werke, welche 1800 Arbeiter beſchäftigen. Der Weiterbeſtand der Honſel⸗Werke. die ſich im Ausgleichsverſahren befinden, ſoll durch einen Vergleich mit der Me⸗ tallumgruppe ermöglicht werden. Für andere Wöllersdorfer Unter⸗ nehmungen werden neue Intereſſenten geſucht. Auch für einzelne Be⸗ riebe in Blumenau, die wie die Chemiſch. Werke Sollenan liquidiert werden. wird ſich der Staat bemühen, andere Unternehmer zu finden. Die Cellulvidfabrik in Blumenau wird vorl. nicht weitergeführt. weil der geforderte Zoll im Nationalrat noch nicht be⸗ willigt wurde. In Fiſchanend werden alle Unternehmungen mit Ausnahme der Firmen Florenz und Spitz liquidiert. Die Maſchinenfabrik im Arſenal arbeitet ſehr günſtig, ebenſo einige andere Unternehmungen, die übrigen werden faſt alle abgeſtoßen. * Allgemeine Maggi-Geſellſchaft Kemttal(Schweizh. Dieſe Hol⸗ ding-Geſellſchaft der Lebensmittelbranche erzielte nach erhöhten Ab⸗ ſchreibungen“ einen Reingewinn von.45(i. V..91 Mill. Fr., wo⸗ raus ſie 10(8) 9% Dividende verteilt. Die wichtigſten Geſellſchaften, an denen das Unternehmen beteiliat iſt, haben laut Bericht mit autem Erfolge gearbeitet. Der Ertrag aus Wertſchriften und Beteiligungen beltef ſich per 31. März 1926 auf.05(.27) Mill, Fr. Die Maggi⸗ Geſellſchaft m. b. H. in Singen und Berlin hat 1925 ihre Verkaufs⸗ organifationen weiter ausgebaut und ihren Abſatz geſteigert. Die deut⸗ ſche Geſellſchaft hat bekanntlich ihr Stammkapital von 10 auf 13 Millionen Mark erhöht. Die mit.3 Mill. Mark arbeitende Maagi⸗ Immobilien⸗Geſellſchaft m. b. H. in Berlin dagegen litt nach wie vor unter den einſchränkenden Beſtimmungeni der deutſchen Mietaeſetz⸗ gebung. 21: Lingnerwerke Acß. in Dresden. Der AR. beſchloß einen Gewinnanteil von 7(6) v. H. in Vorſchlag zu bringen. „o. Eine Jiat-Anleihe in Amerika. Wie das Bankhaus Morgan u. Ey. mitteilt. ſoll eine 7 proz. Anleihe von 10 Mill. Dollars mit 20 Jahren Laufzeit für die bekannte italieniſche Auto⸗ mobilfabrik Fiat zum Kurſe von 93 v. H. dem Publikum angeboten merden.— Eine Statiſtik des Handelsdepartements zufolge hat ſich die Zahl der Automobile in den letzten Jahren derart erhöht, daß auf jede 71. Perſon der Welt ein Auto kommt. 5o0. Vorläufig keine Herabſetzung der Habenzinſen. Durch den Beſchluß der Preußiſchen Staatsbank(Seehandlung), die Habenzinsſätze nicht herabzuſetzen, dagegen— entſprechend der Ermäßigung des Reichsbankdiskonts— die Sollzinsſätze um 0,5.H. zu ermäßigen, erfährt die Spanne zwiſchen Debet⸗ und Kreditzinſen eine Verringerung um ein 7“ v. H. Auch die Berliner Stempelvereinigung hat ſich dahin entſchieden, die Haben⸗ zinſen für Tägliches Geld in proviſionsfreier bzw. proviſionspflich⸗ tiger Rechnung unverändert zu belaſſen, während ſich die Soll⸗ zinſen ab 7. Juli automatiſch auf 7 v. H. ermäßigt haben. Für Gelder von fünfzehn Tagen bis zu einem vollen Monat iſt ein Beſchluß noch nicht gefaßt worden. Desleichen ſteht die Entſcheidung der öffentlichen Sparkaſſen über die zukünftige Verzinſung der Einlagen noch aus. Es iſt möglich, daß der Einlagenzinsfuß nicht gekürzt zu werden braucht. Dagegen wird der Satz für Termingelder, der ſich augenblicklich auf—5,5 v. H. ſtellt, wohl auf jeden Fall ermäßigt werden. „o- Herabſetzung des Danziger Diskonkſatzes. Die Bank von Danzig hat mit Wirkung von heute ihren Diskontſatz von 7 auf 6,5 v. H. und den Lombardſatz von 8 auf 7,5 v. H. herabgeſetzt. « Verlängerung des Nottarifs für Lebensmittel. Die Reichsbahn hat den bisher nur bis 30. Juni 1926 qültigen Nottarif für be⸗ ſtimmte Lebensmittel bei Verwendg. im Deutſchen Reich nunmehr bis 30. September 1926 verlängert. Neben der durchgehenden 10 v. H Ermäßigung für ſämtliche im Tarif genannten Lebensmittel war bisher eine weitere 10 v..⸗Ermäßiaung für folgende Artikel vorge⸗ ſehen: Teigwaren der Klaſſe B, kochfertige Suppen der Klaſſe B, friſche Feld⸗ und Gartenfrüchte der Klaſſe C und E. friſche Mohr⸗ und Kohlrüben d. Klaſſe F, Seefiſche, Seemuſcheln. Krabben u Krab⸗ benfleiſch. Herinasmilch, Heringsrogen. Butter. Butterſchmalz. Maraa⸗ rine Käſe der Klaſſe B. Oelfrüchte und Oelſaaten der Klaſſe C, Brot der Klaſſe B. aeſalzene Heringe u. Breitlinge. Dieſe weitere 10 v..⸗ des Unangenehmes erlebt, daß wir weitere Schritte in dieſer Sache nicht unternehmen wollen. Am 6. ds. Mts. fand in Heidel⸗ berg eine Beſprechung von Vertretern der maßgebend beteiligten Realkreditinſtitute von Baden, der Pfalz, Heſſen, Heſſen⸗Naſſau und Württemberg über die Rentenbankkredite mit Vertretern der Rentenbankkreditanſtalt ſtatt, worin einhellig zum Ausdruck kam, daß die Bedingungen der Kredile auf den Großgrundbeſitz zu⸗ geſchnitten ſind und ſich für den Klein⸗ und Zwergkredit nicht eignen. Es wurde geradezu als Täuſchung der Oeffentlichkeit bezeichnet, wenn dauernd auf dieſe Kredite als Hilfe für den kleinen Landwirt verwieſen wird. Es ſind trotz der Hartnäckigkeit, mit der ſich bisher die Berliner maßgebenden Stellen gegen eine Aenderung der Bedingungen gewandt haben, erneut Vorſchläge auf Abänderung in einer Reſolution beſchloſſen und die weitere Beteiligung an der Vermittlung der Kredite von der Annahme der Vorſchläge abhängig gemacht worden. Die Badiſche Girozentrale insbeſondere hat im Intereſſe der Landwirtſchaft Freigabe der Kleinkredite bis zu 3000/ von den Erſchwerungen der Formalien verlangt und dann ihre weitere Mitarbeit zugeſagt. Denn über ſolche Beträge können die Sparkaſſen auf Grund ihrer Kenntnis der örtlichen Verhältniſſe ruhig allein entſcheiden, zumal ſie und die Girozentrale für die Kredite auch noch haften müſſen. So ſieht der Sachwert in Wirklichkeit aus. Die Rentenbankkreditanſtalt hat vor wenigen Wochen für den Kleinbeſitz eine Sonderaktion eingeleitet, wobei durch die Badiſche Girozentrale 400 000 an landwirtſchaftliche Kleinbeſitzer in Einzelbeträgen bis zu 1000/ zur Verteilung gelangt ſind. Da hierbei keine Realſicherheit verlangt war und kein hindernder Formalismus obwaltete, ſind dieſe 400 000/ ohne beſondere Vor⸗ bereitung innerhalb 10 Tage reſtlos ausbezahlt worden, ein klarer Beweis dafür, daß nur die Ark der Kredikbegebung Anlaß zu der Berſchleppung der Kredite, der Verärgerung in landwirtſchaftlichen Kreiſen und damit der Verminderung der Inanſpruchnahme der Kredite iſt. Es iſt noch hervorzuheben, daß die beteiligten Realkreditinſtitute an dieſer Kreditvermittlung nicht nur nichts verdienen, ſondern eine Vergütung erhalten, die den in Anbetracht der Kleinarbeit erheb⸗ lichen Verwaltungsaufwand bei weitem nicht deckt, ſo daß Zu⸗ ſchüſſe erforderlich ſind. Man kann den Inſtituten, hier der Badiſchen Girozentrale und den badiſchen Sparkaſſen wirklich nicht zumuten, daß ſie bei ſolcher Sachlage auch noch unſachlichen Anwürfen öffentlich ausgeſetzt ſein ſollen. Die Auslaſſungen des Herrn Sonner ſind zudem unlogiſch, wenn er ſeine Aus⸗ führungen zum Anlaß nimmt zu verlangen, daß die Sparkaſſen ſich wieder ihren urſprünglichen Aufgaben zuwenden, und nicht Ge⸗ ſchäfte betreiben, die ſie nicht verſtehen. Gerade dieſe Landwirt⸗ ſchaftskredite ſind ja Realkredite, die zu den ureigenſten Aufgaben der Sparkaſſe gehören und die von ihnen deshalb auch gern in einfacherer und raſcherer Weiſe ohne Verärgerung der Landwirt⸗ ſchaft durchgeführt worden wären, wenn danur eine Möglichkeit beſtanden hätte. Wenn der Verfaſſer ſich die Mühe genommen hätte, ſich über die Sachlage bei Sparkaſſen, der Girozentrale oder einem anderen Vermittlungsinſtitut zu erkurdigen, ſo hätten ihm Stöße von Belegen gezeigt werden können, worin Landwirte ihre Kreditgeſuche zurückgezogen haben, weil ſie die Umſtändlichkeiten Verfahrens nicht mikmachen wollen.* 10 — Ermäßigung iſt nunmehr weggefallen, ſodaß für ſämtliche Artikel des Tarifs allgemein nur noch ein Abzug von 10 p. H. in Frage kommt. Eröffnung des Zollfreilagers Saarbrücken. Mit Genehmigung der franzöſiſchen. Zollverwaltung iſt ein Zollfreilager in Saar⸗ brücken eingerichtet worden. Dieſes Zollfreilager hat Bahnanſchluß und wird von Brebach aus bedient, ſo daß Sendungen, die für das „Zollfreilager Saarbrücken“ beſtimmt ſind, nach Bahnhof Brebach abgefertigt und dieſem zugeleitet werden müſſen. Das Zollfreilager iſt für die verſchiedenen Zollabfertigungsarten, alſo auch für das internationale Tranſitverfahren, zugelaſſen. Die Eiſenbahn befaßt ſich jedoch nur mit der Erfüllung der Förmlichkeit für das inter⸗ nationale Tranſitverfahren, dagegen nicht mit anderen Zoll⸗ abfertigungshandlungen(Deklaration für den Verbrauch, für das Zollfreilager, den Vormerkverkehr uſw.). Die Verwaltung iſt der „Saarbrücker Zollfreilager....“ von der Regierungskommiſſion des Saargebiets als Konzeſſionärin übertragen worden. Der Lager⸗ verwalter übernimmt auf eigene Rechnung und Gefahr alle hin⸗ ſichtlich des Empfanges, der Einlagerung, der Unterbringung, Ver⸗ ſtauung und Herausgabe aus dem Entrepot erforderlichen Maß⸗ nahmen. Die tarifariſchen Lagerkoſten ſind beim Ausgang der Ware fällig bzw. bei längerer Lagerung am Ende jedes Monats zu entrichten. Deviſenmarkt Weſtdeviſen weiter ſchwach Am internationalen Deviſenmarkt war die außerordentlich ſchwache Haltung der Weſtdeviſen hervorſtehend. London—Paris ſotzte die Abwärtsbewegung in großem Umfange fort. Der Kurs ſprang auf 187,75 nach 178 am Vortage. Analog dieſer Bewegung ſtellte ſich Brüſſel auf 195,25(187), Mailand ebenfalls ſchwächer 176,25 ikeg 0 London-Paris181,50187,?] Maild.-Schwz. Lond.-Brüſſel 171.75195,50 Holland⸗ Schw. 207,50207,40 Lond.-Maild. 46,50J Kabel Holland Kabel Schweiz 516,50516,50] Lond.-Holland Lond.-Schweiz 25,14 London-Oslo. Paris-Schweiz 14,05 13,35 Lond.-Kopenh. In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen: 16 8. 7. 8. 20l Lond.-Stockh. J 18.12 18,18 Lond.-Madrid 30 20 30,55 Mailand-Paris132,50128,60 Brüſſel-Paris 101,80 95,15 Holland-Paris.] 14,95 18,50 Kabel London 486,65,486,75 — E 92 — — London... 20, 42J 20,42] Prag..12,44] 12,44] Madrid... 67,75 67.— Jue 5 8— 9 N 2 7 169,80170,.— Rich openhagen apan.— 197.— Mailand..14.95 13,45 Stockbolm 112,75 112,50 2 Holland... 168,75188,65J Brüſſel...11,42 10,95 Berliner Metallbörſe vom 7. Juli 14 Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 6. 7. 6. 7. Eſektrolyſkupfer 131,% 131,¼ Aluminium Raffinadekupfer—.——.— in Barren.40⸗2,45 2,40-2,45 Blei———.— Zinn, ausl.—.——.— e 68.-6,90 6,80-6,90 Hüttenzinn—.——.— fr. Verk.)—.——.— Nickel 3,40⸗3,50 3, 40⸗3,50 Plattenzink.90⸗5,95 59,0⸗59,5 Antimon.101,15.10..15 Aluminjum 2,35⸗2,40 2,35⸗2,40[ Silber für 1 81 90..91,0 89,7.90,7 London, 7. Juli Metallwarkt(In Lſt. J. d. eng. 1 v. 1016 Kg. 6 7. 6. 7. Blei 30 80 30.7 Kupfer Kaſſa 57,25 57,25 beſtſelect. 63,75 63,75 Zint 33.50 3280 do. 3 Monat 58.— 58.— Nickel.———[Zuecſibe. 15,95 15 25 do. Elettrol. 65,.— 65,25] Zinn Kaſſa 277.25 276,50] Regulus—.——.— „Leichte Belebung am Inlands⸗Zuckermarkt. Am Aus 8• zuckermarkt blieb die Stimmung run und die Amſastättaket, ſoweit ſie böhmiſchen Zucker betraf, gering. Indeſſen konnten deutſche frachtaünſtig gelegene Ausfuhrkriſtalle aus den Hochwaſſerſchwieri⸗ keiten Nutzen ziehen. und es kamen hierin zahlreiche Abſchlüſſe zu⸗ ſtande. Während am deutſchen Inlandszuckermarkt die Ee⸗ ſchäftstätigkeit anfangs ziemlich gering war, ſetzte ſpäterhin ein ruhi⸗ ges Bedarfsgeſchäft ein. Im weiteren Verlauf nahm das Intereſſe der Käufer zu. da die Abforderungen des Konſums infolge des ge⸗ beſſerten Wetters größer geworden ſind und ſcheinbar ein Deckungs⸗ bedarf vorliegt. Die Nachfrage nach Zuckern neuer Ernte blieb ge⸗ a Käufer den richtigen Zeitpunkt noch nicht für gekommen auben. 5 Frach tenmorkt in duisburg-Ruhrort vom 7. Juli 1026 Die Nachfrage nach Kahnraum war wie an den Vortagen recht lebhaft. Die Frachten zu Tal ſowie die Tagesmiete für B. i 1 e gesmie für Bergreiſen 1 — —— N ———— 3 Lonnerskag, den 8. Juli 1926 TMational- Theater Mannheim Donnerstag, den S. Juli 1926 Vorstellung Nr. 339, Miete D, Nr. 40 BDB. Nr. 1501—1550, 2551—2380, 5051 dis 5078. FDB. Nr. 291—500, 5281—5266, 5281—5299, 4576—4596, 485—4850. Minna von Barnhelm oder: Das Soldatenglück Ein Lustspiel in fünf Aufzügen von Lessing Spielleitung: Heinz Dietrich Kenter. Anfang 71½ Uhr Ende 9% Uhr Personen: Major v. Tellheim, verabsch. Rudolf Wittgen Minna von Barnhelm Lydia Busch Grat v. Bruchsall, ihr Oheim Hans Godeck Franziska, ihr Mädchen Karola Behrens Just, Bedienter des Majors Ernst Langheinz Paul Werner, gew. Wacht⸗ meister des Majors Der Wirt Eine Dame in Trauer Ein Feldijäger Riecaut de la Marliniere Bedienter Bedienter Gust! Römer-Hahn Die Szene ist abwechselnd im Saale eines Wirts⸗ hauses und in einem daran anstoßenden Zimmer. Spielwart: Harry Bender. Nach dem 3. Aufzuge größere Pause. Georg Köhler K. Neumann-Hoditz Lene Blankenfeld Willy Birgel Wilhelm Kolmar — ———. jener Opereffenspiele Nosengarſen. Donnerstag, den S. Jull, abds. 8 Uhr, Zum letzten Male: Das Weib im Purpur Operette in 3 Akten von Gilbert. 97 Billige Preise — Gustav Rud. Seilner Heute zum letzten Male abends 8½ Uhr: Miänlkeder Gäastzpiel der Eatenhung-Babneg, Bei Dr. Stieglitg Voranzeige! Voranz-ige! Freitag, den 9. Juli, abends 8½ Uhr Zum ers en Malel 8374 „Meiseken“ Komsdie in 4 Akten von Hans Alfred Kihn mit Friedrich Lobe, Leoni Duval, Walter Steinbeck, Dora Tillmann, Oscar Ebelsbacher. 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