————— 4 Preußens volles Verſtändnis entgegengebracht habe, wäh 14* 1* Donnerstag, 8. Juli f Oezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung jrei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen raße 24, Meerfeldſtraße 11.— Telegramm-Adreſſe. Oeneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943. 7944 u. 7945. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben. Mannheimer Srauen⸗Jeitung · Abgebaule Beamle und Varlezeit Der Reichsrat hat in einer ſeiner letzten Sitzungen den Geſetzentwurf über die künftige Anrechnung der Wartezeit angenommen, der ins⸗ beſonders für die abgebauten Beamten bemerkenswerte und wichtige Neuerungen bringt. Gegenüber dem Reichsbeamtengeſetz ſtellt dieſer Geſetzentwurf zweifellos eine neue Verſchlechterung in den Rechts⸗ verhältniſſen des Berufsbeamtentums dar. Während das Reichs⸗ beamtengeſetz die volle Anrechnung der Wartezeit auf das Penſions⸗ dienſtalter vorſchlägt, ſoll für die Abgebauten nur die halbe An⸗ rechnung und zwar erſt am 1. April 1926 Platz greifen. Ferner konnte nach dem alten Geſetz ein im Ruheſtand befindlicher Beamter nur dann zur Verwendung herangezogen werden, wenn ihm Ausſich auf Verwendung in einer planmäßigen Stelle gemacht wurde. Jetz! ſoll auch eine vorübergehende Beſchäftigung von Warteſtandsbeamten möglich ſein. Sie ſollen verpflichtet werden, eine Wiederverwendung auch dann anzunehmen, wenn ihnen die Verwendung für mindeſtens ſechs Monate an ihrem Wohnort und mindeſtens ein Jahr außerhalb ihres Wohnortes zugeſichert iſt. Weigert ſich der betreffende Be⸗ amte, eine ſolche Wiederverwendung anzunehmen, ſo ſoll die Oberſte Reichsbehörde ermächtigt ſein, ihm auch ohne Nachweis der Dienſt⸗ unfähigkeit in den dauernden Ruheſtand 85. verſetzen. Nur die ſogen. politiſchen Beamten ſollen von den Beſtimmungen des Ge⸗ etzes ausgenommen ſein. Auch auf die Beamten der Reichsbahn ſoll das Geſetz Anwendung finden, Ebenſo werden die Länder Landchtigt entſprechende Beſtimmungen für die Beamten der Tänder und Kommunen zu treffen. Das Geſetz ſoll rück⸗ wirkende Kraft vom 1. April dieſes Jahres haben. eini Wie ſchon erwähnt, iſt dieſer Geſetzentwurf vom Reichsrat, der 5 ge geringfügige Beſſerungen, die die Regierung auf Grund von die Rheinlanöreiſe des Kanzlers 1 Berlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Reichs⸗ gler Marx will ſich, wie bereits angekündigt, am Donnerstag ach Köln begeben, um den Deutſchen Kampfſpielen beizuwohnen. weilt der Kanzler zum Beſuche der Geſolei in Düſ⸗ 0 orf. Von Dienstag bis Donnerstag wird er eine Reiſe durch as beſetzte Gebiet unternehmen. der Eiſenbahnkonflikt mit Preußen Der Reichskanzlerbrief JBerlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Brie des Reichskanzlers an die preußiſche Regierung in der Streit⸗ frage des Eiſenbahnverwaltungsrates dürfte, wie wir hören, kaum vor morgen veröffentlicht werden. Die preußiſche Regierung iſt nach wie vor bereit, die Rechtsfrage durch den Staatsgerichts⸗ bof klären zu laſſen, obwohl ſie einräumen muß, daß„vielleicht formal juriſtiſch“ der Anſpruch Preußends beſtritten werden könnte. Die preußiſchen artlichen Stellen vertreten den Standpunkt, daß darüber hinaus für das Reich die Verpflichtung beſtehen bleibe, das zu erfüllen, was auch nach der veränderten Struktur des Verwal⸗ tungsrates zu erfüllen möglich ſei. Dan wird von preußiſcher Seite ferner hervorgehoben, es ſei auch nicht richtig, daß das Reich von den 9 Poſten nur 5 beſetzen könne. Die preußiſche Regierung betont, daß der verſtorbene Reichsverkehrsminiſter Oeſer den Forderungen id nach Oeſers Tode die Reichsregierung eine ſchroff ablehnende Hältung in dieſer Frage eingenommen habe. Der Grundſatz, daß lediglich Wirt⸗ ſchafter und keine Beamten als Verwaltungsratsmitglieder in Be⸗ tracht kämen, ſtünde außerdem mit dem in letzter Zeit hervor⸗ gekehrten Grundſatz der Reichsregierung in Widerſpruch, da ſich ja bereits zwei Staatsſekretäre a. D. und ein aktiver Staatsſekretär im Verwaltungsrat befänden und auch der bayriſche und ſächſiſche Vertreter Beamteneigenſchaft beſäſſen. Es bleibt abzuwarten, auf welchem Wege der Reichskanzler dieſe Gegenſätze auszugleichen ver⸗ ſuchen wird. haushaltungsbücher und Lebenshaltungsinder [el Berlin, 8. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Der Vorſitzende Prof. Dr. Heyde⸗Berlin eröffnete die heutige Sitzung des vierten Unterausſchuſſes des Enqueteausſchuſſes(Wirkung von Arbeits⸗ zeit und Arbeitslohn auf die Arbeitsleiſtung) und richtet an die Oeffentlichkeit, an Wiſſenſchaftler und die dringende Bitte, den Ausſchuß nach Kräften zu unterſtützen durch Ueberſendung von Material zur Prüfung der Enquetethemata. Von Wert für den Ausſchuß werde auch jede ſachliche Kritik in der Preſſe ſein. Das Statiſtiſche Reichsamt hat mitgeteilt, daß eine Sammiung von Haushaltsrechnungen von Angeſtellten und Arbei⸗ tern in der Ausarbeitung begriffen ſei. Erhebungen darüber ſeien zum erſten Male 1907 erfolgt. Den Familten ſeien Haushaltsbücher zur Verfügung geſtellt worden, die während eines Jahres ausgefüllt werden ſollten Jetzt ſollen neue umfaſſende Erhebungen veranſtaltet werden. Gemäß den Verhandlungen in Genf ſollen ſolche Erhebun · gen auch in anderen Ländern ſtaktfinden. Die deutſchen Ergebniſſe würden etwa 1929 vorliegen. Prof. Dr. Zahn, Präſident des Bayeriſchen Statiſtiſchen Amtes, führte 1 5 50 Lebenshaltungsindex veraltet ſei und deshalb die Prüfung von Haus hal tsrechnungen in Bayern bereits in die Wege geleitet wäre. Reichstagsabg. Könen teilte mit, daß der Reichstag ſchon im Frühjahr dieſes Jahres die dabesregierung auf die Dringlichkeit dieſer Aufgabe hingewieſen e. . Der Ausſchuß beſchließt das Statiſtiſche Reichsamt zu erſuchen, die zur Neuaufnahme von Haushalts; rechnungen ſo zu treffen, daß die Durchführung ſchon 1927 geſichert iſt. Die weitere Beratung bezieht ſich auf den Arbeitsplan des Unter⸗ jausſchuſſes. Nach längerer Debatte verſtändigt ſich der Ausſchuß Dahin, die Kalkwerke Rüdersdorf am 2. und 3. Auguſt zu beſichtigen. Die nächſten Sitzungen des Ausſchuſſes wurden für den 24. und 25 Auguſt in Ausſicht genommen. Abend⸗Ausgabe nheers 1 8 8 2 e Mann bimer Gon oral An elarr arlsruhe.—„ 2.——— Geſchäfts⸗ ldhofſt 6. S. Streits, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ 1 9 7 Nebenſtellen Waldhofſtraße chwetzinger 15— 5 Ergelalen, 5der.Mri aede Verhandlungen mit den Spitzenorganiſationen in den Geſetzentwurf hineingebracht hatte, wieder geſtrichen hat, angenommen worden. Die Abſicht der Regierung, den Geſetzentwurf noch vor der Ferien auch im Reichstag zu erledigen, iſt an dem Widerſtand der Beamten⸗ vertreter ſämtlicher Fraktionen geſcheitert. Es muß ſehr bezweifelt werden, ob das vorliegende Geſetz in dieſer Form im Herbſt vom Reichstage angenommen wird. Denn der Entwurf wird von der ge⸗ ſamten Beamtenſchaft aller Richtungen einmütig abgelehnt. Die Beamtenorganiſationen fordern, daß den Abgebauten wieder die volle Anrechnung der Wartezeit gewährt wird. Außerdem erklären ſie die Zwangspenſionjerung bei Ablehnung einer vorübergehenden Beſchäftigung als undiskutabel. Rein weiterer Abbau von Eiſenbahnern Die„B..“ berichtet: Eine Meldung aus Mainz beſagt, daß die Reichsbahn angeblich einen weiteren Abbau ihres Perſonals pla⸗ nen ſoll. Die Dienſtſtellen ſollen, wie es in dem Telegramm heißt, darauf hin überprüft werden, ob Beamte nicht penſioniert oder in das Arbeitsverhältnis überführt werden ſollen. Aus dem Bezirk der Mainzer Eiſenbahndirektion ſeien etwa 50 Mann bei der Poſtver⸗ waltung in Frankfurt a. M. angeſtellt worden. Dieſe Meldung gibt zu Mißdeutungen Anlaß. Denn tatſächlich iſt der Abbau in den Betrieben der Reichsbahn beendet. Die weitere Reinigungsarbeit, auf die das Telegramm hindeutet, iſt lediglich die Feſtſtellung der Beamten, die aufgrund des Abbaues noch überzählig ſind. Um dieſe vor den wirtſchaftlichen Folgen des Abbaues zu be⸗ wahren, werden ſie in die Poſtverwaltung abgegeben, die auf dieſe Weiſe rund 2000 Mann bisheriger Eiſenbuhner übernimmt. Caillaux neue Schwierigkeiten V Paris, 8. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Nach dem zweiten Interpellationstag verhält ſich die Preſſe ebenſo reſerviert gegenüber Caillaux wie am erſten. Der Erfolg Blums war ein ſehr bedeutender. Die Vorſchläge des Sozialiſtenführers, eine Kapi⸗ talsabgabe einzuführen, ſind natürlich bei allen Parteien, mit Ausnahme der Linksrepublikaner, durchgefallen, Caillaux ſelbſt be⸗ wies ſeine gute Laune dadurch, daß er Blum, nachdem der Sozia⸗ liſtenführer ſeine Rede beendet hatte, umarmte und ihm die Hände kräftig ſchüttelte. Trotzdem wird es ſehr ſchwierig ſein, die von der Regierung verlangten Vollmachten zu erlangen. Briand zeigbe geſtern in den Wandelgängen großen Peſſimismus. Mehrmals ſah man den Miniſterpräſidentn verzweifelt die Arme gen Himmel richtend, auf die Deputierten eindringlich einſprechen und ihnen verſichern, daß die Vollmachten nur beſchränkten Umfang haben werden. Die Kammer 1 10 keinen Fall für längere Zeit vertagt werden, höchſtens bis uguſt. Zu der Rede des Deputierten Franklin Bouillon wäre noch nach⸗ zutragen, daß Franklin Bouillon in Abrede ſtellt, jemals die Annexion des linken Rheinufers verlangt zu haben. Er tat dies in⸗ folge eines Angriffes durch die Sozialiſten, aber es iſt eine Tatſache, daß er die wirtſchaftliche Annexion des linken Rheinufers und deſſen Loslöſung von Preußen in der Kommiſſion für auswärtige Angele⸗ genheiten forderte. die pariſer verhandlungen E] Berlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, begibt ſich Miniſterialdirektor Poſſe wieder nach Paris, um die Verhandlungen über den Abſchluß eines deutſch⸗franzöſiſchen Teilabkommens von neuem wieder aufzunehmen. 9 pilſuòskis Stellung als Generalinſpektor Dem General Pilſudski wurde im geſtrigen Miniſterrat das Belvedere⸗Schloß zum Wohnſitz überwieſen. Er wird heute dort⸗ hin überſiedeln. Der polniſche Staatspräſident beabſichtigt in nächſter Zeit das immer noch ſeiner Erledigung harrende Geſetz über die Or⸗ ganiſation der oberſten Militärſtelle durch eine Verordnung zu erledigen. Dieſe Verordnung ſchafft Pilſudski die Stellung eines Generalinſpektors der Armee im Frieden und als Oberbefehls⸗ haber im Kriege. Wie früher bereits gemeldet, hatte Pilſudski verlangt, daß der Generalinſpektor eine völlig unabhängige und parlamentariſch unverantwortliche Stellung einnehmen ſoll. Gegen⸗ über der Regierung und dem Parlament trägt der Kriegsminiſter die Verantwortung für ſeine Maßnahmen. MWie verlautet, beabſichtigt Pilſudsky nach Uebernahme der neuen Stellung, ſein Amt als Kriegsminiſter niederzulegen. Miniſterpräſident Bartel ſtattete dem Sejmmarſchall Rata; einen Beſuch ab, während deſſen er auf eine ſchnelle Erledigung der Ausſchußarbeiten drang. Bis zum 20. Juli müßten die Aus⸗ ſchußberatungen über die Konſtitutionsänderungen beendet ſein. Die Regierung müßte eine Arbeitsgrundlage erhalten, was nur durch eine ſchnelle Erledigung der Verfaſſungsfrage möglich ſei.— Die Arbeiten des Verfaſſungsausſchuſſes haben heute begonnen. Die Ausſchußmitglieder hoffen ſogar, ſchon bis zum 15. Juli das Geſetz zur zweiten Leſung vorbereiten zu können. Die deutſche Fraktion hat in einer Erklärung über die Verfaſſungsänderung betont, daß ſie auf keinen Fall einer Aende⸗ rung der Wahlordnung zuſtimmen könne. Sie könne auch der Regierung keinen Blankowechſel gusſtellen. Die Vollmachten könn⸗ ten ſich nur auf die Reorganiſation des Verfaſſungsapparates be⸗ ziehen. Britiſche Reichskonferenz und Locarno-Verkrag — London, 8. Juli. Im Oberhaus beſtätigte Lord Clarendon im Namen der Regierung guf eine Anfrage, daß auf der bevorſtehen⸗ den der Locarno⸗Vertrag eingehend erörtert wer⸗ den wörd. Srels 10 Pfeuig 1926— Nr. 310 eitung zeigenpreiſe nach Tarif, dei Borauszaglung pro einſp. . r Allgem. Anzeigen 0,40.-M. Reklam. „—4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge du Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen · Geſetz und Necht die Dornen und das Voͤslein „„Man macht ſo gerne ſich Sorg' und Müh', ſucht Do r⸗ nen auf und findet ſie und läßt das Röslein unbemerkt, uns am Wege blühet“... Auch im heurigen Roſenmonat bemühen wir uns offenbar nach Kräften, die für den deutſchen Volkscharakter ſo bezeichnende Wahrheit dieſes alten deutſchen Volksliedes nicht zu ſchanden werden zu laſſen. Kaum iſt die tiefe Erregung, die durch den Streit um die Fürſtenabfindung und den Volksentſcheid entflammt war, durch die Verſchleppung dieſes ſchweren Konfliktes bis zum Herbſt ein wenig abgeebbt, da ſind wir ſchon mit einem Eifer, der fürwahr einer beſſeren Sache würdig wäre, auf der Suche nach neuen Konflikten, nach neuen Dornen, mit denen wir unſeren wahrlich ſchon arg genug zerſchundenen Volks⸗ körper immer noch mehr peinigen und ſchwächen können. Grad als ob eine Dämon uns im Nacken ſäße, der gewillt iſt, nicht eher Ruhe zu geben, als bis wir uns ſelber zu Grunde gerichtet haben. Viel⸗ leicht ſind auch die in dieſem Jahre ſo kataſtrophalen Witterungs⸗ verhältniſſe und die damit in urſächlichem Zuſammenhang ſtehende nervöſe Reizbarkeit der menſchlichen Kreatur an der gewitterſchwü⸗ len Ladung auch der politiſchen Atmoſphäre ſchuld. Vielleicht muß man letzten Endes die Sonnenflecken dafür verantwortlich machen, daß der preußiſche Miniſterpräſident Braun infolge der Berufung Dr. Luthers in den Verwaltungsrat der Reichsbahn einen ſo ſchroffen Brief an die Reichsregierung ſchickte und dadurch eine geſpannte Konfliktsſtimmung zwiſchen Preußen und dem Reich heraufbeſchwor. Ein Glück nur, daß die naturgegebene Abhängig⸗ keit auch der Herren der Reichsregierung von den Witterungsein⸗ flüſſen nicht ſo ſtark war wie ihre„nachſichtige Ferienſtim⸗ mung“, aus der heraus ſie trotz der ſchweren Provozierung durch das Preußenkabinett den Willen und die Kraft fanden, Brauns ſchweres Geſchoß ſozuſagen mit dem Mantel der Nächſtenliebe und chriſtlichen Duldſamkeit aufzufangen. So darf man hoffen, daß ſich die im erſten Augenblick ſo mächtig aufſchäumenden bräunlichen Wogen binnen kurzem im naſſen Sande verlaufen haben werden. Leider war jedoch der Konflikt zwiſchen Preußen und dem Reich nicht der einzige Zündſtoff, mit dem unmittelbar nach der Auf⸗ wühlung der Parteileidenſchaften durch den Volksentſcheid die inner⸗ politiſche Atmoſphäre geladen wurde. Preußens Vorgehen gegen das Reich hat offenbar auf das ſtändig überempfindlich um die Wahrung ſeiner ſtaatlichen Selbſtändigkeit beſorgte Bay eyn noch anfeuernd gewirkt. Oder wie ſollte man ſich ſonſt die große Auf⸗ regung, den neuen Konflikt, erklären, der zwiſchen dem Reich und Bayern dadurch heraufbeſchworen iſt, daß der Feme⸗Unter⸗ ſuchungsausſchuß des Reichstags dieſer Tage beſchloſſen hat, im Herbſt nach München zu überſiedeln? Und zwar wurde dieſer Beſchluß nicht aus irgendwelchen politiſchen Erwägungen heraus gefaßt, fondern lediglich aus Erſparnisgründen, um nämlich der Reichstagskaſſe die großen Koſten zu erſparen, die durch die Vernehmung von etwa 50 in München anſäſſigen Zeugen entſtehen würden. Die Hauptbefürworter der Ueberſiedelung waren die bürgerlichen Parteien, insbeſondere auch die Deutſch⸗ nationalen, während ſich die Sozialdemokraten ausgeſprochen ablehnend verhielten, indem ſie der Meinung Ausdruck gebem es ſei zu befürchten, daß mit dem Ausſchuß in München von gewiſſen Kreiſen eine„Hatz“ getrieben werde, und daß verſucht werden könnte, den Ausſchuß lächerlich zu machen. Auch die perſönliche Sicherbeit der Ausſchußmitglieder ſei in München nicht gewährleiſtet. Die Ver⸗ treter der bürgerlichen Parteien und der Vorſitzende wieſen dem⸗ gegenüber darauf hin, daß der Ausſchuß es in der Hand habe, über ſeine Bürger zu wachen. Sicherheitsgründe dürften den Ausſchuß nicht abſchrecken, nach der Hauptſtadt des zweitgrößten Landes zu gehen. Ungeachtet dieſer Sachlage iſt darob grade die bayeriſche Rechts⸗ preſſe ganz aus dem Häuschen geraten, wittert voller Mißtrauen alles Mögliche, nur nicht das Richtige hinter dem Beſchluß der Preußiſch⸗Berliner und fühlt ſich mal wieder veranlaßt aus ſchwer⸗ ſtem Geſchütz loszuballern. So ſchreibt die„Münchener Zei⸗ tung“:„Wenn der Ausſchuß nun gar zu uns überſiedeln will, ſo werden bei uns die meiſten Leute darin nicht mehr allein das Be⸗ ſtreben zu ſehen vermögen, Aufklärung zu ſchaffen, ſondern man wird und mit Recht geneigt ſein, darin eine Tendenz zu er⸗ blicken, die Tendenz nämlich, die wir auch ſonſt bei allem, was von Berlin aus inbezug auf Bayern geſchieht, beobachten kann; Bapern, wo es nur irgend geht, eins auszuwiſchen.“.... Und nach dem bekanntlich der Bayeriſchen Regierung naheſtehenden„Bayer. Kurier“ ſtellt der Beſchluß des Feme⸗Ausſchuſſes in München Zeugenvernehmungen durchzuführen, einen„Einbruchsver⸗ ſuch in die Eigenſtaatlichkeit Bayerns dar; man wolle damit Bayern zeigen, daß man es„jederzeit unter Reichsaufſicht nehmen“ könne.... Beſonders empört zeigt ſich die für die politiſche Stim⸗ mung von Bayern immer ſehr beachtliche„Bayer. Volkspar⸗ teikorreſpondenz“, die ihren Artikel überſchreibt:„Dr. Levj in München“, obwohl gerade dieſer Abgeordnete der Verlegung des Ausſchuſſes nach München widerſprochen hat. Am Schluſſe ihrer Ausführungen heißt es:„Das Kabinett Marx, der Reichstag, das ganze herrſchende Regierungsſyſtem leidet unter einer ſchweren Ver⸗ trouenskriſe. Unter dieſen Umſtänden iſt es wirklich nicht notwen⸗ dig, uns in München den Reichstag in einer Form vorzuführen, die alle berechtigte und unberechtigte Kritik an ihm zu einem Schrei des Proteſtes vereinigen muß. Es iſt für Bayern ein un⸗ erträglicher Gedanke, eine Art Reichsinquiſitionsausſchuß eeee— e treibenden Kräften es in erſter Linie rauf anzukommen ſcheint, Bayern für i urchſichtig itiſche hern für ihre weee „Doch auch abgeſehen von dieſen Konflikten des Reiches mit ſeinen beiden größeren Gliedſtaaten ſtößt man faſt auf allen innerpolitiſchen Wegen auf ſchmerzbringende Dornen. Sie treten wildwachſend und in Maſſen auf. Die ſtachlichſte und ſchmerzendſte von allen aber iſt die, die wir uns mit wahrer Wolluſt fortdauernd ſelbſt in den Volks⸗ körper drücken, nämlich den Stachel der Zwietracht und der Uneinigkeit, der uns nicht zur Ruhe und friedlicher Zuſammenarbeit — Seite. Nr. 310 kommen läßt. Wie verworren die parteipolitiſchen Verhältniſſe, wie ſtark auch zwiſchen den Parteien, die ſonſt viele gemeinſame Berüh⸗ rungspunkte haben, das Mißtrauen immer noch iſt, das zeigt z. B. wieder und recht draſtiſch der Widerhall, den der Aufruf des Deutſch⸗ nationalen Frhr. v. Gayl und des volksparteilichen Oberbürger⸗ meiſters Dr. Jarres bei denen gefunden hat, an die er in allererſter Linie gerichtet war. Der Aufſatz, den wir darüber in unſerem heu⸗ tigen Mittagsblatt brachten, und die Blätterſtimmen, die wir gleich⸗ zeitig damit veröffentlichten, ſpiegeln die troſtloſe Zerfahrenheit der Lage nur allzu deutlich. Die Gedanken, die den nationalen und libe⸗ ralen Politiker dabei erfüllen, werden unſeres Erachtens beſonders treffend und beachtlich von der„Köln. Zig.“ zum Ausdruck gebracht, wenn ſie u. a. ſchreibt: „So gut die Abſichten der Verfaſſer des Aufrufs zur Bildung eines Rechtsblocks geweſen ſein mögen, ſie ſind in der Praxis nicht zu verwirklichen; ſie müſſen, wenn man ihnen nachgeht, mehr Schaden als Nutzen anrichten. Die Parole der nächſten Zeit heißt nicht: „Anſchluß der Volkspartei nach rechts,“ ſondern Entwicklung der Deutſchnationalen Partei zu poſitiver, realpolitiſcher Mitarbeit! Seit einiger Zeit glaubt man zu bemerken, daß ſich in weiten Schichten der Deutſchnationalen Partei das Beſtreben geltend macht, ſich aus der bisherigen hilfloſen Oppoſitionsſtellung dem heutigen Staat zu nähern und ihm ihre Mitarbeit zur Verfügung zu ſtellen. Namentlich in wirtſchaftlichen Kreiſen und bei den Jungkonſervativen tritt dieſe Richtung am ſtärkſten hervor. Sie gilt es zu ſtärken. Dann kann man zuverſichtlicher der weitern Entwicklung entgegenſehen, als wenn man durch die Vereinigung von Volkspartei und Deutſchnationalen die bisherige deutſchnationale Führung ſtärkt, die mehr in Legi⸗ timismusals in Staatswohl macht. Das Zentrum hat in der Sonntagsſitzung ſeines Parteiausſchuſſes ſich die gegenwärtige Lage klargemacht und dieſe Erkenntnis in den Sätzen niedergelegt, daß eine weit ausſchauende Politik nur möglich ſei, wenn die inner⸗ politiſche Atmoſphäre in unſerm Volk von allen zerſetzenden und ver⸗ giftenden Strömungen gereinigt werde. Damit ſeien alle Beſtrebun⸗ gen unvereinbar, welche die verfaſſungsmäßigen Grundlagen und den republikaniſchen Charakter unſeres Volkes antaſten und ge⸗ fährden. Dieſe Sätze muß jeder Staatsbürger unterſchreiben. Der Kampf um die Staatsform iſt nun einmal entſchieden, und es wäre ein großer innerpolitiſcher Erfolg, wenn nicht nur die Verſuche von rechts aufhörten, Propaganda für den Monarchismus zu machen, ſondern auch diejenigen von links, die Republik in ein Zwangsinſtitut für ſozialiſtiſchen und pazifiſtiſchen Geſinnungsterror zu verwandeln.“ Das ſind fürwahr ſehr treffliche Worte, die jeder ſich nicht in unfruchtbarer Nörgelei ſelbſt verzehrende, ſondern zur poſi⸗ tiven Mitarbeit am Staate bereite Staatsbürger nur unterſchreiben kann. Damit aber im Zuſammenhang mit dieſen ernſten Fragen, gleich einem freundlichen Blinklicht auf dunklem Grunde auch der Humor nicht fehle, ſei hierbei verzeichnet, was Graf Weſtarp, der Hauptverfechter des monarchiſchen Prinzips, geſtern in der deutſchnationalen Berliner„Kreuzzeitung“ ſchrieb. Einen längeren Artikel über die Fürſtenabfindung ſchließt er mit den Worten ab: „„Deshalb halten wir es für erforderlich, daß ſich alle die Kräfte, die auf dem Boden der gegenwärtigen Staatsform ſtehen, zuſammenſchließen, um der revolutionä⸗ ren Gefahr Herr zu werden Unſere Leſer werden wohl mit uns einig ſein in der Mei⸗ nung, daß das ein durchaus vernünftiger und empfehlenswerter Vorſchlag iſt und werden gleich uns nicht wenig überraſcht ſein, wenn ſie hören, daß es ſich bei dem ſo durchaus ſympathiſch an⸗ mutenden Vorſchlag des deutſchnationalen Grafen um einen Streich des Druckfehlerteufels handelt. Alſo berichtete und be⸗ richtigte nämlich die„Kreuzzeitung“ in der nächſtfolgenden Aus⸗ gabe. Es liege„ein völlig ſinnentſtellender Druck⸗ fehler“ vor; nicht Staatsform ſolle und müſſe es heißen, ſondern„Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung“„ Nun iſt es ja zweifellos richtig, daß ſich der Druckfehlerteufel oft die kaum glaublichſten Sachen erlaubt, aber in dieſem Falle wird man dem Grafen Weſtarp und der„Kreuzzeitung“ ganz ge⸗ wiß nicht unrecht tun, wenn man ſich weigert, ſich einen ſolchen Bären von Druckfehlerteufel aufbinden zu laſſen. Was aber die ſachliche Seite der Angelegenheit angeht, von der Graf Weſtarp mit ſolch hörbarem Ruck abrückt, ſo ſchließen wir uns vorbehalt⸗ los dem Standpunkt Streſemanns an, den er eben erſt vor Berliner Studenten zum Ausdruck brachte:„Erſt kommt das deutſche Volk und dann die Frage der Staatsform. Ein Angriff auf die Republik iſt ein Angriff auf die Einheit des Deutſchen Reichs. Staatsbejahung und Anerkennung der Autorität iſt die Pflicht der kommenden Genevation.“ Was nun ſchließlich aber„‚das Röslein“ angeht, auf das wir nach dieſem Streifzug durch dichtes Dornengeſtrüpp der Ver⸗ heißung der Artikel⸗Ueberſchrift folgend zu ſprechen kommen müß⸗ ſen, ſo möchten wir es in einer Meldung erblicken, die augenblick⸗ lich durch die geſamte Auslandspreſſe die Runde macht. Sie iſt zwar von zuſtändiger deutſcher Seite in Abrede geſtellt, zeigt aber durch die Selbſtverſtändlichkeit, mit der das Ausland daran glaubt, auf das markanteſte, wie ſehr ſich im Laufe der letzten Jahre die Entwicklung zu unſeren Gunſten geändert und welches Zutrauen man draußen im Auslande zu uns und zu unſerer Entwicklungs⸗ fähigkeit hat. Es handelt ſich um die gleichzeitig don Paris und London aus in die Welt gefunkte und trotz aller Dementis nicht tot zu kriegende Nachricht, daß der Reichsbankpräſident Dr. Schacht die Abſicht habe, nach Paris zu gehen, um die Unterſtützung der deutſchen Reichsbank für die Stützung der Frankenwäh⸗ rung anzubieten Solches Zutrauen haben Fremde, haben unſere erbitterſten Feinde aus dem Weltkriege zu uns! Und wir ſelbſt ſollten ge⸗ ringer von uns und von unſeren Zukunftsmöglichkeiten denken? Das hieße in der Tat, in völlig einſeitiger Einſtellung nur Sinn und Blick zu haben für die Dornen, die uns auf unſerem mühſeligen Aufſtieg zur Höhe fortwährend den Weg verſperren und verwunden und nicht die Röslein zu ſehen, die auch uns am Rande blühen. H. A. Meigner. Klatſch um Rönig Alfons VParis, 8. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Vor einiger Zeit veröffentlichte das Mitglied der franzöſiſchen Akademie Robert de Flers in einem Interview mit König Alfons die Mitteilung, daß König Alfons im Herbſt 1913 aus dem Munde von Kaiſer Wilhelm II. Erklärungen erhalten habe, aus denen König Alfons den Schluß zog, daß Deutſchland den Krieg gegen Frankreich vorbereitete. Die⸗ ſes„Eingeſtändnis“ gab, wie Robert de Flers weiter ausführte, König Alfons an den Herzog von Luynes weiter. Auf Grund einer in Berlin gemachten Feſtſtellung iſt klar geworden, daß im Herbſt 1913 eine Zuſammenkunft zwiſchen König Alfons und Wilhelm II. nicht ſtattgefunden hat. Das Mitglied der hieſigen deutſchen Botſchaft, Geſandtſchaftsrat Kühn, richtete ein Schreiben an Ro⸗ bert de Flers, in dem er ihn auf die im Interview enthaltene Un⸗ richtigkeit aufmerkſam machte. Flers zieht ſich jetzt folgendermaßen aus der Klemme: En ſchreibt, daß König Alfons nicht mit Wilhelm II. eine Zu⸗ ſammenkunft gehabt habe, ſondern mit Kaiſer Franz Joſef von Oeſterreich und einigen Mitgliedern des Habsburger Hofes. In die⸗ ſem Geſpräch mit Kaiſer Franz Joſef habe König Alfons den Ein⸗ druck gewonnen, daß Kaiſer Wilhelm gegen Frankreich den Krieg vorbereite. Robert de Flers bauſcht nun auf Grund ſeiner von ihm geſchaffenen Verſion den ganzen Fall unendlich auf und ſagt, daß der Herzog von Luynes noch viel ſchlimmere Dinge über die Kriegsſtimmung in Deutſchland äußerte, als er, Flers in ſeinem erſten Artikel berichtet habe. Man gewinnt den Eindruck, daß Flers einen richtigen Geſell ſchaftsklatſch aufgebauſcht hat, um in der Kriegsſchuldfrage eine ſogenannte neue Wendung gegen Deutſch⸗ land zu erreichen. Ganz ſonderbar fällt es auf, daß Flers der deut⸗ ſchen Botſchaft zum Vorwurf macht, angeblich Wilhelm II. zu verteidigen. Er ſchließt aus dem Brief des deutſchen Geſandtſchafts⸗ rates, der doch eigentlich nur eine flagrante Unrichtigkeit klarzuſtellen ſucht, daß man in deutſchen Regierungskreiſen nicht republikaniſch, ſondern nach wie vor monarchiſtiſch geſinnt ſei. Am Schluß ſeines Artikels ſpricht Flers die Hoffnung aus, daß man wenigſtens bei der deutſchen Regierung an der Bedeutung des Artikels 231 des Verſailler Vertrages nicht rüttele. Flers vertritt den Standpunkt, daß der Artikel 231 des Verſailler Vertrages für Frankreich die Grundlage ſeiner Erziehungen zu Deutſchland nach wie vor bilde. In dieſem Zuſammenhange wäre zu bemerken, daß in dem vor einigen Tagen erſchienenen dritten Band der Erinnerun⸗ gen Poincares die Perſönlichkeit König Alfons in ein ſonderbares Licht gerückt wird. Poincare erzählt nämlich, daß er ein Jahr vor Ausbruch des Krieges mit König Alfons darüber geſprochen habe, daß Spanien im Falle eines Krieges Frankreichs gegen Deutſchland die Transporte farbiger Kolonialtruppen über ſpaniſches Gebiet zu⸗ laſſen werde. Dieſe Mitteilung wird jetzt in ſpaniſchen Blättern als unrichtig bezeichnet. König Alfons hat für die in Frankreich ſo erntet, als die Verbreitung falſcher und den Souverän in höchſtem Grade kompromittierender Klatſchgeſchichten. der Abeſſinienakt Deulſche Sondierungen in London EJ Berlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach dem Ab⸗ ſchluß der engliſch⸗italieniſchen Abmachungen über Abeſſinien hat, wie wir hören, die deutſche Regierung in London und Paris Son⸗ derungen darüber unternehmen laſſen, in wiefern die deut⸗ ſchen Intereſſen berührt werden, die durch den deutſch⸗ italieniſchen Vertrag von 1905 geregelt ſind. Von engliſ er Seite hat die eutſche Regierung Zuſicherungen erhalten, daß die deutſchen Intereſſen in keiner Weiſe verletzt werden. Von einer offiziel⸗ len Demarche, wie dies in einem Berliner Blatt zu leſen war, kann man indes nicht ſprechen. oft kundgegebene frankophile Sympathie bisher nichts anderes ge⸗ Donnerskag, den 8. Juli 1926 Letzte Meldungen Zwiſchenfall im bayeriſchen Candtag — münchen, 8. Juli. Heute vormittag kam es in den Wandel⸗ ängen des Landtages zu einem Zwiſchenfall. Kurz nach en Sitzung trat der Ehrhardt Bauer vor m Eingang zum Sitzungsſaal auf den Nürnberger Nat.⸗Sozialiſten Strei⸗ cher zu und ohrfeigte ihn. Der Grund hierfür wird darin zu ſuchen ſein, daß ſich Bauer durch einen Angriff, der in einem Artikeſ des„Stürmer“ enthalten iſt, beleidigt fühlte. An Fleiſchvergiftung geſtorben — Berlin, 8. Juli. Geſtern verſtarben in Kalkberge zwei Perſonen, die ſeinerzeit nach dem Genuß von Schabefleiſch un⸗ ter ſchweren Vergiftungserſcheinungen erkrankt waren. Alle üb⸗ rigen Perſonen, etwa 95, ſind bereits geneſen. Die Berliner Grundvermögensſteuer — Berlin, 7. Jull. Der Oberpräſident hat in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Aufſichtsbehörde der Stadt Berlin die von den ſtädtiſchen Behörden vorgeſchlagene Steuerverteilung für 1926 genehmigt. Damit gilt auch der 20 Oprozentige Zuſchlag zur Grund⸗ vermögensſteuer als bewilligt. Die Vermieter haben ſomit das Recht, für die kommenden Monate neben dem geſetzlichen, d. h. den 100⸗ bezw. 96prozentigen Zuſchlag zur Friedensmiete, den über 100 Prozent hinausgehenden Zuſchlag zur ſtaatlichen Grund⸗ vermögensſteuer auf die Mieter umzulegen. Das eni⸗ ſpricht etwa 4 Prozent der Friedensmiete. Sollte der Zuſchlag mit rückwirkender Kraft vom 1. Juli ab zur Erhebung kommen dann wüden für Juli nicht vier, ſondern bier mal vier gleich 16 Prozent zu zahlen ſein. 5 Wie von der ſtädtiſchen Hauptſteuerverwaltung mitgeteilt wird, iſt der Beſchluß des Magiſtrats über die Rückwirkung in den näch⸗ ſten Tagen zu erwarten. Jolgenſchwerer ZJuſammenſtoß zweier Straßenbahnwagen [L Berlin, 8. Jull.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Nähe des Zentralflughafens auf dem Tempelhofer Feld kam es heute früh zu einem ſchweren Straßenbahnunfall. Ein Wagenzug der Straßenbahn fuhr in voller Fahrt auf einen ſtehenden Straßenbahn⸗ zug von hinten auf. Beide Züge waren voll beſetzt. Durch den furchtbaren Zuſammenprall wurden die Wagen ineinandergeſchoben. 21 Fahrgäſte ſind durch die Wucht des Zuſammenſtoßes ver⸗ letzt worden. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß trifft den Führer des fahrenden Zuges. 11 Unglück bei Augsburg — Augsburg, 7. Juli. Heute nachmittag fuchten in Bernſtein im Walde etwa 40 Perſonen vor einem Gewitterregen in einer leeren Turnhalle Schutz. Infolge eines Blitzſchlages ſtürzte die Giebelwand der Halle ein und begrub die Schutzſuchenden unter ſich. 14 wurden durch herabſtürzende uerſtücke ſchwer verle Eine Rede des Königs in Londn 8 London, 8. Julil.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der König von Spanien hielt im ſpaniſchen Klub eine Rede, in der er ſich mit außerordentlichem Optimismus über die Lage in ſeinem eigenen Lande und auch über die Entwicklung der Dinge in Eu⸗ ropa ausdrückte. Er ſagte:„Bei mir zu Hauſe iſt alles in b eſter Ordnung. Die Tage der Dunkelheit für Spanien und Europa ſind bald zu Ende.“ Ich denke, daß wir einer glücklicheren Zeit ent⸗ gegengehen. Unweilterkataſtrophe in Japan Tokio, 8. Juli.(Spezialkabeldienſt der United Preß.) Oſaka und Schimonoſeki ſind von einem 24ſtündigen Wolken⸗ bruch heimgeſucht worden, 20 Perſonen wurden vom Blitz getötet und ungefähr 100 verletzt. Viele Hunderte von Häuſern ſind fortge⸗ ſchwemmt und durch Erdrutſche zerſtört worden. Die Ernte iſt in weitem Umkreiſe vernichtet. Das Schickſal der„Vakerland“ Waſhington, 8. Juli.(Spezialkabeldienſt der Untted Preß.) Der ſtaatliche Shipping Board hat in feiner geſtrigen Sitzung eine Reſolution angenommen, in der die Verkaufsabteilung bevollmäch⸗igt wird, die Frage des Verkaufs von 11 großen Dampfern zu prüfen und eingehende Vorſchläge zu Unter den zum Verkauf an⸗ machen. gebotenen Schiffen befindet ſich auch der„JFeviathan“ ehemalige deutſche„Vaberland“, deren Betriebsunkoſten bei weitem nicht durch die Betriebseinnahmen gedeckt werden. *Verſchärfung des Tacna-Arica-Konflikts. Das chileniſche Kriegsminiſterium gibt amtlich bekannt, daß die Zone von Tacna⸗ Arica wieder von den chileniſchen Truppen beſetzt worden 5— Da⸗ mit erfährt der Streit eine neuerliche Verſchärfung. Der von Coolidge eingeſetzten Schiedskommiſſion war es bekanntlich nicht ge⸗ lungen, die Angelegenheit zu bereinigen. Die Frage iſt, wie. 7 Peru zu der neuerlichen Beſetzung der umſtrittenen Zone verhalten wird, ebenſo Bolivien, für das das Schiedsgericht einen Meereszu⸗ gang durch das umſtrittene Grenzgebiet vorgeſchlagen hatte. Kleiòer und Waffen Jur Eröffnung der Abkeilung alker Koſtüme und Waffen im Badiſchen Landesmuſeum Karlsruhe. Die letzten Ausſtellungsſäle des Badiſchen Landesmuſeums in Karlsruhe ſind vor einigen Wochen der Heffentlichkeit übergeben worden. Zwei beſondere Abteilungen der Sammlung haben hier ihre Aufſtellung gefunden, die ſich in der Art und Zuſammenſetzung ihrer Beſtände von dem übrigen Muſeum und ſeinen Inhalten unterſcheiden. Es ſind die Koſtüme und die alten Waffen. Die Koſtüme ſtammen ähnlich wie bei uns in Mannheim aus den Be⸗ ſtänden des Hofes, ſind dann eine Zeitlang im Theater verwendet worden und ſchließlich durch das Müſeum vor dem völligen Unter⸗ gang gerettet worden. Die Waffen ſind Beſtandteile der Markgräf⸗ lich Badendurlach ſchen und Baden⸗Baden'ſchen Rüſt⸗ und Jagd⸗ kammern, zu denen die durch die Säkulariſation frei gewordenen biſchöflichen Waffenſammlungen aus Bruchſal und Meersburg⸗Kon⸗ ſtanz gekommen ſind. Es ſind alſo auf der einen Seite Dinge des zäglichen Gebrauchs, wie ſie der Zufall erhalten hat, auf der anderen Gegenftände, die fürſtlicher Sammeleifer zuſammengebracht hat. Beide Abtellungen aber wurden im Gegenſatz zu den übrigen Grup⸗ des Muſeums nicht durch Ergänzungen und Neuerwerbungen ſyftemabiſch ausgebaut. Nur war vorhanden war, ſollte in würdiger, muſeumstechniſch einwandfreier Form gezeigt werden. Daraus er⸗ klären ſich namentlich in der Koſtümabteilung Mängel, die ſich nicht wegleugnen laſſen. Wenn andererſeits die Waffenabteilung ſo reich⸗ haltig iſt, daß der Laie faſt erdrückt wird durch die Fülle ähnlicher Formen, wird man doch dankbar ſein müſſen, daß die Freude an Rüſtzeug aller Art, die ebenſoſehr dem Repräſentationsbedürfnis wie naivem Sammeleifer entſprang, überhaupt ſo große und wich⸗ lige Gebiete alten Handwerks⸗ und Kunſtfleißes uns jetzt erkennbar werden läßt. 4 Die Koſtümſammluna ſchließt ſich räumlich an die Säle des alten Kaiſerquartiers im Erdgeſchoß an. Vom Thronſaal aus kommt man in den erſten Raum. in welchem— noch demſelben Milieu entſkammend wie die Prunkräume vorher— in tiefer Niſche das mächtige Paradebett der Großherzogin Stephanie aufgeſtellt iſt. In der Mitte des Saales aber ſtehen die erſten Koſtüme, reich geſtickte Galafräcke des 18. Jahrhunderts und eines der ſeltenen Frauenkleider mit dem ſpitzen, feſten Schnürleib und der ſog. Contouche. einem Ueberkleid, das um die Mitte des 18. Jahrhunderts aufkam. Ein paar Schabkunſtblätter und Kupferſtiche an den Wänden ſollen hier wie in den nächſten Räumen veranſchaulichen. wie dieſe Kleider ge⸗ tragen wurden. Fächer und Spitzen, Galateriedegen, Loranetten und Haunben und all der Kleinkram, der zur Staffierung des äußeren [Menſchen im 18. Jahrhundert gehörte. dient in der ganzen Koſtüm⸗ abteilung zur Belebung und Bereicherung. Es iſt derſelbe künſtleriſche Komplex, wie bei der Ausſtellung„Menſch und Mode im 18. Jahr⸗ hundert“, die vor vier Jahren in unſerer Kunſthalle gezeigt wurde. Was damals in jener kurzen Ausſtellung durch Leihgaben aus den verſchiedenſten Muſeen— nicht zuletzt aus dem Karlsruhe Landes⸗ muſeum— ſyſtematiſch zuſammengetragen und in vielen Räumen ausgebreitet war, ermöglichte einen Ueberblick über die ganze Ent⸗ wicklung des Koſtüms im 18. Jahrhundert. Hier dagegen ſind nur ein paar Proben aus jenem rieſigen Gebiet zu finden. 5 Räume ſtan⸗ den im ganzen zur Verfüguna. und das, was an alten Kleidern ſich in Karlsruhe erhalten hat, verteilt ſich nicht aleichmäßig auf eine län⸗ gere Zeitſpanne, ſondern ſtammt in der Hauptſache aus den 50er und 60er Jahren des 18. Jahrhunderts: eine Reihe Fräcke, Staats⸗ und Galafräcke und einfachere, aber ſtets ſchön geſtickt und verziert: nur zwei lange Herrenröcke aus der Zeit um 1720, deren Schöße noch nicht zum Frrack zurückgeſchnitten ſind, ſind vorhanden. Auch die Frauen⸗Kleider ſind nur ſpärlich vertreten. Außer dem ſchon erwähnten iſt nur noch eines aus der Mitte des 18. Jahr⸗ hunderts ausgeſtellt, ein Prachtſtück aus Seidendamaſt, das aus Privatbeſitz als Leihgabe überlaſſen wurde. Zwei dünne Mull⸗ kleidchen aus der Zeit um 1800 laſſen in ihrer ſchlichten Form und beſcheidenen Ausſtattung nebem den üppigen Rokokoroben die Wand⸗ lun gder Geſinnung vom Rokoko zum Empire gut erkennen. Durch die geſchickte Aufſtellung iſt erreicht, daß die Kleider die werden in dieſen Räumen. Nichts drängt ſich daneben vor, keine ſtarke Farbe überſchreit die zarten Töne der Stickereien. Von neutralen Hintergründen, blaß Cremefarben oder faſt weiß heben ſich die einzelnen Stücke gut ab, ſodaß das Auge nichts anderes ſucht als die Kleider ſelbſt: eine gute muſeumstechniſche Löſung, die eigentlich ſelbſtverſtändlich iſt, aber doch einmal erwähnt zu werden verdient. Daß es in dem größten dieſer Zimmer, dem Rondellſaal, gelungen iſt, die ausgeſtellten Gegenſtände zur vollen Wirkung zu bringen, ohne den ſchönen eingelaſſenen Brüſſeler Gobelins und der Wirkung der Architektur Abbruch zu tun, bemerkt man hier mit beſonderer Freude. An die Koſtümſammlung ſchließt ſich die Waffenſamm⸗ lung an. Ein niederes Zimmer bereinigt zunächſt Jagdwaffen. Von friſch grün geſtrichenen Wänden heben ſich gut die aufgereihten Gewehre auf ihren weißen Geſtellen ab. Karlsruher, Raſtätter und Bruchſaler Büchſenmacher haben die Jagdflinten gefertigt, die in drei Gruppen aufgeſtellt ſind. Eine vierte Gruppe enthält Sau⸗ federn; Jagdhörner leuchten darüber in ihrem hellen Meſſingglanz von den Wänden. Ein paar beſonders ſchöne Stücke ſind in einer mittleren Vitrine untergebracht: prächtig gearbeitete Gewehre des 18. Jahrhunderts aus der Werkſtatt des Wenzel Polz in Karlsbad. Die Hauptſache aber finden wir in Wandſchränken. Da ſind zu⸗ nächſt ein paar Jagdſchwerter, ſog. Plötzen, aus dem 16. Jahr⸗ hundert und Hundehalsbänder, und dann drei Scheiden von den berühmten Schweizer Dolchen, jenen breiten, reich verzierten Ar⸗ beiten des 16. Jahrhunderts, die wir beſonders von Urs Graf und Manuel Deutſch her kennen, für die aber auch der jüngere Hol⸗ bein bekannte Vorlagen gezeichnet hat. Ferner ſind da Jagdmeſſer mit Elfenbeingriffen aus dem 15. bis 17. Jahrhundert, von denen ein paar beſonders intereſſant ſind, weil am der Zwinge, die Griff und Meſſer verbindet, eine Emaileinlage iſt mit der Darſtellung eines Greifen, hinter dem ein Biſchofsſtab an⸗ gebracht iſt: wahrſcheinlich iſt ein Zähringer Biſchof Beſitzer dieſer Meſſer geweſen. Hifthörner und e Pulverhörner und Waidbeſtecke finden wir dort in den mannigfaltigſten Formen. Die wertvollſten Stücke aber ſind zwei Jagdmeſſer mit Griffen aus Berg⸗ kriſtall, an deren kupfervergoldeter Faſſung die Deviſe des Kaiſers Friedrichs III.(1440—93) angebracht iſt. Durch die zahlreichen ſchönen und wertvollen Stücke gewinnt dieſe Abteilung über das rein Kulturgeſchichtliche hinaus noch hiſtoriſches und künſtleriſches Inter⸗ eſſe. Ein kleiner Durchgangsraum leitet über zu dem Hauptteil der Waffenſammlung. Dieſe iſt ſo gegliedert, zuerſt neben einer Rüſtung des Kaiſers Mathias(1557—1619) nur Prunkwaffen, Paradehelmbarten des 16. bis 17. e end und ein paar Zwei⸗ händer des 16. Jahrhunderts ausgeſtellt ſind. Dann kommt ein kleiner Raum mit Bodenfunden aus Baden, unter denen beſonders ein Karolingiſcher Steigbügel durch ſeine ſtraffe, geſtreckte Form auf⸗ fällt. Es folgt ein Saal, der in der Hauptſache Schwerter und Säbel enthält und ein weiterer Saal mit Degen und Offiziersſpontonen des 18. Jahrhunderts. Drei Räume ſchließlich ſind gefüllt mit Schuß⸗ waffen aller Art, Armbrüſten, Gewehren und Piſtolen. Es gehört beſondere Kennerſchaft dazu, die mannigfaltigen Formen dieſer ſehr reichen Sammlung zu unterſcheiden. Wenn wir uns in die gründ⸗ liche Beſchriftung der einzelnen Stücke vertiefen, bemerken wir, daß auch hier wieder zahlreiche hiſtoriſch intereſſante Stücke vorhanden ſind. Schon beim flüchtigen Durchſehen der Schränke erkennen wir aber auch, daß hier manches künſtleriſch wertvolles Stück aufbewährt wird, wie— um nur eines zu nennen— ein Gewehr, deſſen Kolben der berühmte Elfenbeinſchnizer Michael Maucher aus Gmünd int 17. Jahrhundert gefertigt hat. In einer„Anleitung zum rechten Gebrauch und nützlicher An⸗ legung Muſeorum oder Raritätenkammern“ aus dem Jahre 1727 leſen wir:„In einer Kunſtkammer wird aufgehoben alles, was die Kunſt in allerlei Spezies und Materien, als Elfenbein, Perlmutter, Glas, Porzellain nur immer der curieuſen Welt verfertigen mag: wobey auch dieſes in Acht zu nehmen, daß, je ſchwerer eine Materie an und für ſich zu bearbei um denng mehr die Rarität und Kunſt „Ar Af* ———ͤ — AKK„ 8 PPPbTbb r/0// y// * e Donnerskag, den 8. Juli 1926 neue Mannheimer Zeitung(Abend · Ausgabe) 3. Seite. Nr. 310 Städtebau und Wohnuungswirtſchaſt in Holland und England er bauudirektor Zigter führte in ſeinem geſtrigen Vortrag engliſchen Slädtebau und engliſche Wohnungswirtſchaft weiter aus: Der deutſche Städtebau hat ſich ohne Zweifel am engliſchen ge⸗ ſchult. Die Gartenſtadtbewegun 08i 119 uns gekommen. An den engliſchen Gartenſtädten haben wir gelernt. In der Folgezeit haben wir aber die Städtebauwiſſenſchaft viel gründlicher durchgebildet als die Engländer. Die Engländer er⸗ kennen dies auch an. Wir haben viel früher als die Engländer ſtraffe Grundſätze für die Städteplanung aufgeſtellt und haben viel früher als die Engländer begonnen, die Stadt ſyſte⸗ matiſch und organiſch zu erweitern. Es iſt bezeichnend, daß in Eng⸗ land erſt nach dem Krieg ein Geſetz herauskam, das die Städte über 20 000 Einwoher berechtigte und verpflichtete, Bebauungs⸗ pläne aufzuſtellen. Aber in einem Punkt haben uns die Eng⸗ länder weit überholt, nämlich auf dem Gebiet der Ueberland⸗ planung. Die Engländer haben früher wie wir erkannt, daß der Städtebau, der lediglich und ausſchließlich vom Standpunkt der einzelnen Gemeinde aus betrachtet wird, trotz beſter Planung ſchwere Gefahren in ſich birgt, wenn er ſich nicht vollzieht im Rahmen einer planvoll bekriebenen Bodenwirkſchaft auch der Amgebung. Insbeſondere inſoweit zuſammenhängende Wirtſchaftsgebiete in Frage kommen, werden in England weitgreifende Regio⸗ nalpläne aufgeſtellt, die in großen Zügen und generell alle Fragen der Ortsverbindungs⸗ und Fernverkehrslinien, der Vertei⸗ lung von Induſtrie und Wohnſiedelungen, des landwirtſchaftlich zu nutzenden Geländes u. dergl. weitausſchauend regeln. In England ſind gegenwärtig über 30 Landesplanungskomitees am Werke auf einem Gebiete von 6 von England und Wales, das 4 der Geſamt⸗ bevölkerung umfaßt. Eine nicht ganz vollſtändige Ueberſicht gibt 427 Lokalbehörden mit einem Geſamtgebiet von 18 000 qem und 14 Millionen Bewohnern an. Das größte Landesplanungsgebiet iſt Mancheſter. Es umfaßt 2536 qkm und 96 Lokalbehörden mit 2 und Millionen Bewohnern. Die Froge der Bildung von Siedlungsverbänden wird auch für die einzelnen deutſchen Wirtſchaftsgebiete große Bedeutung be⸗ kkommen. Auch für das Wirtſchaftsgebiet Mannheim⸗ Ludwigshafen⸗Heidelberg wird dieſe Frage ſpruchveif werden. England leiſtet nicht blos großzügige theoretiſche Planungs⸗ arbeit, ſondern es beginnt nunmehr auch die Ueberlandpläne praktiſch in die Tat um zuſetze n. Insbeſondere intereſſant ſind die Verſuche, die auf dem Gebiete der Dezenkraliſalion der Großſtädte gemacht wurden. Dieſes Problem geht von folgenden Erwäguagen gus: Die Löſung der Großſtadtfrage kann nur darin liegen, daß man die Großſtadt auflockert, zerlegt, d.., daß man den Ueberſchuß von Menſchen, den die Großſtadt nicht mehr aufnehmen kann oder nicht mehr aufnehmen will, in Tochtergemeinden— in Deutſchland nennt man ſie Trabantenſtädte, in Engzand Satellitenſtädte— unterbringt, die in der Nähe der Großſtadt in wirtſchaftlicher und ſiedlungspolitiſcher Abhängigkeit von der Mutter⸗ angelegt werden und nicht mehr als 40—50 000 Menſchen auf⸗ 0 en ſollen. Hierbei handelt es ſich darum, mit den Wohnſtätten kebbdeitig auch Fabrikbetriebe anzuſtedeln, alſo neue in ſich 9 snsfähige Gemeinden zu ſchaffen, deren Bewohner — Arbeit ſowie zur Deckung der Dinge des täglichen Bedarfs nicht ehr in die nahe gelegene Großſtadt zu fahren brauchen. kel 90 Syſtem der Errichtung von Wohnſiedelungen im unmit⸗ — aren Erweiterungsbereich der Großſtadt. auch 5 ſie gartenſtädtiſchen Charakter hat, bekämpft der enaliſche tädtebauer, weil er ſagt, daß dieſe Siedlungen das Uebel der Groß⸗ dt nur vermehren. Es beſteht daher in England Feindſchaft zwiſchen den Gartenvorſtädten und den eigent⸗ lichen Gartenſtädten die im Sinne des Trabantenſtadtgedan⸗ kns errichtet werden und die Aufgabe haben. aus der Großſtadt Menſchen herauszuziehen. Die Londoner Gartenvorſtadt Becontree, die im Bau begriffen iſt und 120 000 Menſchen auf⸗ mehmen ſoll, dann die Gartenvorſtadt Hamſtead. ſind ſolche Wohnſiedelungen. die an ſich wundervoll angelegt ſind, aber mit Lon⸗ don ſelbſt räumlich ſo ena verbunden ſind, daß ſie für die Rieſenſtadt London, die heute ſchon 7 Millionen Einwohner hat, nur einen mit Mißbehagen angeſehenen Zuwachs bedeuten. Fauür London will man daher einen Kranz von ſelbſtändigen, mit Arbeitsmöglichkeiten eingerichleten Städten errichten, die wie Satelliten um die Kernſtadt herumliegen. In dieſer Abſicht hat man ſchon vor dem Krieg begonnen, in einer Entfernung von 60 Kilometer von London die Gartenſtadt Letchworth als ſelbſtändige Gemeinde anzulegen. Letchworth hat heute 16 000 Ein⸗ wohner. Der Verſuch wird in England als geglückt bezeichnet. Tat⸗ ſächlich haben die Erfahrungen. die man hier gemacht hat, Veran⸗ laſſung gegeben, in 10 Kilometer Entfernuna von Letchworth. näher gegen London zu, eine weitere ſelbſtändige Gartenſtadt als Traban⸗ tenſtadt zu gründen. Welwun. Welwyn iſt vor 3 Jabren gearündet worden, hat jetzt ſchon 4000 Einwohner und wächſt ſehr raſch weiter. Eine weitere Trabantenſtadt will man z. Zt. im Rahmen der Landes⸗ planung bei Mancheſter ins Leben rufen. Es handelt ſich nicht darum. um die Großſtädte herum durchaus neue Städte zu bauen, ſondern viel mehr darum, das Suſtem, das im Trabantenſtadtaedan⸗ ken liegt. ſinngemäß anzuwenden, alſo rechtzeitia dafür zu ſor⸗ eine gewiſſe gen, daß wir die Nachbargemeinden der Großſtädte in deren Wirt⸗ ſchaftsgebiet ſo einaliedern, wie es dem Trabantenſtadtcharakter ent⸗ ſpricht. Als Trabanten von Mannheim können Frriedrichsfeld, Schwetzingen, Weinheim bezeichnet werden. Wenn ich zur engliſchen Wohnungswiriſchaft übergehen ſoll, ſo iſt zunächſt feſtzuſtellen, daß die Zwanaswirt⸗ ſchaft, wie wir ſie haben, auch in England beſteht. Auch in Eng⸗ land hat ſeit dem Krieg die Privatwirtſchaft auf dem Gebiet der Her⸗ ſtellung von Kleinwohnungen vollſtändig verſagt. Während vor dem Krieg 95 Prozent aller Kleinwohnungen von privaten Unternehmern erſtellt wurden, werden heute nur etwa 5 Prozent aller Kleinwohnun⸗ gen von privaten Unternehmern gebaut. Ddie Wohnungsnot ſtieg in England aufs höchſte im Jahr 1919. Der Fehlbetrag an Wohnungen wurde damals auf etwa 900 000 angegeben. Die Woh⸗ nungsgeſetze vom Jahre 1919. 1923 und 1924 zielten hauptſächlich darauf ab. den Unterſchied zwiſchen der ökonomiſchen Miete und der nach den Einkommensverhältniſſen der Arbeiter tatſächlich erzielbaren Miete durch fährliche ſtaatliche Zuſchüſſe auszugleichen. Mit den jährlichen Zuſchüſſen, die ledialich den Mietausfall decken, ſtehen natürlich noch nicht die für den Bau der Wohnungen erforderlichen Kapitalien zur Verfügung. Die Beſchaffung dieſer Kapi⸗ talien, die in Deutſchland hauptſächlich auf dem Weg der Haus⸗ zinsſteuer erfolat, geſchieht in Enaland nach dem Kriege wie vorher auf dem Kreditwege, und zwar ſtellt der Staat den kleineren Gemeinden, die nicht kreditfähig genua ſind. um ſelbſt Anleihen auf⸗ zunehmen, Staatskredite zur Verfügung, während die aroßen Städte, wie z. B. London, ſelbſt am den Anleihemarkt herantreten. Im Jahre 1925/6 wurden 25 Millionen Pfund oder 5 Milliarde Reichsmark, im Jahre 1926/7 70 Millionen Pfund oder 1½ Milliarden Reichs⸗ mark bereitgeſtellt. Wenn Sie bedenken, daß man für 1,4 Milliarden Reichsmark 140 000 Wohnungen zu ſe 10 000 Mk. bauen kann, ſo er⸗ kennen Sie. daß es ſich um gewaltige Kredite handelt, die eröffnet wurden. Seit 1919 bis Ende des letzten Jahres wurden in England mit Zuſchüſſen etwa 500 000 Wohnungen gebaut. Jetzt worden monat⸗ lich mindeſtens 10 000 Wohnungen fertigaeſtellt. Deutſchlünd hat in der gleichen Zeit von 1919 bis Ende 1925 666 000 Wohnungen er⸗ richtet. In dieſer Zahl ſind allerdings auch die ohne Zuſchüſſe ge⸗ bauten Wohnungen inbeariffen. Verglejcht man die Einwohnerzah⸗ len— England hat 49 Millionen Einwohner, Deutſchland etwas über 62 Millionen— ſo eraibt ſich, daß die deutſche Wohnungsbautätigkeit annähernd gleich ſtark iſt. wie die engliſche. Wenn ich zur engliſchen Wohnbauweiſe übergehen ſoll, ſo iſt zunächſt feſtzuſtellen, daß Enaland auch für die Arbeiter faſt nur Einfamilienhäuſer baut. Der weitaus größte Teil der älteren Stadtteile von London beſteht aus Ein⸗ familfenhäuſern ohne Garten, die zumeiſt einen ſehr häßlichen Eindruck machen. Daß das Einfamilienhaus immer ſchon die vorherrſchende Bauweiſe war, geht auch aus der Behauſunas⸗ ziffer hervor, die für London.9 beträgt. während ſie für Berlin mit 76 zehnmal ſo hoch iſt. In den neueren Stadtteilen von Lon⸗ don werden heute auch für die Arbeiter, mit aanz wenig Ausnahmen, nur mehr Einfomilienhäuſer, faſt immer in Verbinduna mit Gärten, errichtet. Um London herum liegt ein Kranz von Gartenvorſtädten mit hunderttauſenden von Kleinwohnungs⸗Einfamilienhäuſern, die de ins Grüne und in die ſchöne hügeliage Landſchaft gebettet ind. Dieſe grundfätzliche Einſtellung und die konſequenke Durch⸗ führung des Einfamilienhausgedankens war für mich das imponierendſte, was ich in England auf dem Gebiete des Städtebaues erfahren habe. Wiederholt habe ich, als wir die geſchloſſen, 2ſtöckig bebauten älteren Stadtteile von London durchfuhren, engliſche Kollegen gefragt, ob man denn nicht da und da auch 3⸗ und 4ſtöckige Häuſer errichten dürfe. Oh nein, gaben ſie mir zur Antwort, hier dürfen ebenſo gut Aſtöckige Häuſer wie 2⸗ ſtöckige errichtet werden. Aber würde ein Baumeiſter a4ſtöckige Miet⸗ häuſer bauen, ſo würde niemand hineinziehen und alſo kann er mit dem Hochbau nicht ſpekulieren. Sehen Sie, hier liegt der Haſe im Pfeffer. Wir in Deutſchland ziehen gerne in das 4. und 5. Stock⸗ werk und infolgedeſſen hat ſich die Bauwirtſchaft auf das Miets⸗ haus eingeſtellt. Aber die Vorteile der beſſeren Ausnützung des Grund und Bodens ſind beileibe nicht der Wohnungsmiete zugute gekommen. Der Vorteil fiel vielmehr einzig und allein dem Grund und Boden zu, der entſprechend verteuert wurde. So kommt es, daß z. B. im Stadterweiterungsgebiet von Berlin der Grund und Boden der ſtarken Ausnützung entprechend mindeſtens—8 mal teuerer iſt, als im Erweiterungsgebiet von London. Und ſo hat England uns gegenüber bodenpolitiſch einen Vorſprung, der über⸗ haupt nie mehr einzuholen iſt. Die Wohn⸗ und Schlafräume ſind im engliſchen Arbeiterhaus etwas größer bemeſſen wie im holländiſchen, aber immer noch viel kleiner wie bei uns. Auch hygieniſch ſteht der engliſche Klein⸗ wohnungstyp über dem holländiſchen. Das einfachſte Arbeiterhaus iſt in England das Haus ohne gute Stube. Dieſes koſtet heute, bei Preiſen, die 180—190 Proz. der Friedenspreiſe betragen, rund 9000 Mark, die Miete für ein ſolches Haus beträgt wöchentlich etwa 15 oder 14 Mark, alſo jährlich rund 700—750 RMk. Das beſſere Arbeiterhaus, das eine gute Stube hat, koſtet etwa 10 000 RMk. Hierfür ſind wöchentlich 15—17 RMk. Miete zu zahlen, alſo jährlich 800—900 RMk. Für den hohen Stand der engliſchen Wohnungs⸗ dabei zu admirieren ſey.“ Aus einer ähnlichen Geſinnung heraus ſind die Beſtände der Waffenabteilung einſt zuſammengebracht wor⸗ den. Können wir heute noch dieſe Geſinnung teilen, die Kunſt mit Kunſtſtück verwechſelt und der Rarität über künſtleriſchen Genuß geht? Gewiß nicht. Was aber macht uns trotzdem den Beſuch einer ſolchen Sammlung wertvoll? Der äſthetiſche Genuß, den einzelne be⸗ ſonders hervorragende Werke uns bieten, kann uns nicht darüber hinwegtäuſchen, daß viele andere Gegenſtände künſtleriſch gleich⸗ gültig ſind, wenn ſie auch ſtets dem Kenner die enge Beziehung zwiſchen Handwerk und Zeitgeſinnung offenbaren. Aber ſoweit wer⸗ den nur wenige Veſucher der Sammlung kommen. Wenn wir durch die unbefangene Beſichtigung dieſer gehämmertenSchwertblätter oder dieſer mühſelig aus dem harten Wurzelholz des Buxbaums ge⸗ ſchnittenen Gewehrkolben nur ein klein wenig lernen, wieder Ehrfurcht vor den Schöpfungen eines fleißigen Handwerks zu bekommen, ohne uns zu Raritätengläubigkeit verleiten zu laſſen, wenn wir, die wir durch die maſchinell hergeſtellten Dinge unſeres täglichen Gebrauchs gleichgültig geworden ſind, hier wieder die Andacht der Handarbeit bewundern lernen, dann iſt— ganz abgeſehen von allen hiſtoriſchen und ſonſtigen wiſſenſchaftlichen Ableitungen— die Berechtigung einer ſolchen Neuaufſtellung in vollem Maße gegeben. Theater und Muſik „% Uraufführung am Intimen Thealer in Nürnberg. Joſef Berger nannte ſeinen Dreiakter„eine kitzliche Geſchichte“ und vermied es ſo mit Geſchick ſich zu entſcheiden, ob er„Die blaue Kerze“ als Komödie oder als Schwank gewertet wiſſen will. Von all dem ſteckt ein wenig in dem recht moraliſchen Bauernſtück, das mit eindeutigen Andeutungen dafür um ſo reicher geſpickt iſt. Die blaue Kerze iſt das Sinnbild der Treue und wenn die blaue Kerze zwiſchen der roten der Liebe und der weißen der Unſchuld brennt und ſich verbiegt, dann iſt dies für die Ehefrau das untrügliche Zei⸗ chen, daß der Herr Gemahl ſie betrogen hat. Darauf baut ſich das eheſtreitende Geſchehen auf, gleich in dreifacher Auflage ſogar. Die blauen Kerzen brennen ſich krümmend und verbiegend und drei Frauen ſtudieren„die Geſetzer“, wollen ſich ſcheiden laſſen und nicht ſcheiden laſſen, ziehen ins Gaſthaus, damit die Herren Ehemänner das Neſt beim Heimkommen leer finden, ſuchen nach„Alibi⸗Bewei⸗ ſen“, wie der Indizienbeweis falſch benamſt wird— und müſſen ſich ſchließlich davon überzeugen laſſen, daß die Männer diesmal nur bei einem maskierten Preiskegeln waren. Manchmal ein wenig ſehr breit und auch mit nicht gerade neuen Heiterkeitsmomenten aufge⸗ putzt iſt das Werkchen nicht das ſchlechteſte ſeiner Art und wird wohl ſeinen Weg machen, wo man an dieſer derben Art Vergnügen findet. Das Stück, das literariſche Anſprüche in keiner Weiſe ſtellen will, wurde von dem Sandbichlerſchen Enſemble unter der Spielleitung von Benno Hirtreiter ganz ausgezeichnet herausgebracht. Gretl Stürzl, Reſl Reisberger und die Herren Sandbichler, Hirtreiter und Freitag waren die Schöpfer vortrefflicher Typen. Kunſt und wiſſenſchaſt Schaljapins geſchichlliche Studien. Soeben ſind die Lebens⸗ erinnerungen Schaljapins erſchienen, in denen er ſeinen Werde⸗ gang vom verhungernden Vagabunden zum weltberühmten Sänger in farbigen Bildern ſchilderte. Die entbehrungsreiche Jugend Schal⸗ japins und ſeine Anfänge auf den weltberühmten Brettern ſind aus pielen Mitteilungen genügend bekannt. Weniger bekannt ſind die ungewöhnliche Uebelſtände, unter denen Schaljapin ſeine beſte Rolle, den Boris Goduno w, kreierte. Die geniale Oper Muſſorgskis, die Weltruhm genießt, fiel bei der Premiere ſeinerzeit durch und wäre vielleicht in den Archiven der Petersburger Hofoper verſtaubt, wenn nicht Schaljapin die Rolle des unglücklichen Zaren kreiert hätte. Als Schaljapin die muſikaliſchen Studien des Boris begann, entſchloß er ſich, die Rolle auch hiſtoriſch bis in die kleinſte Einzelheit zu ſtudieren. Die Angaben Puſchkins und Karamſins über Boris genügten ihm nicht. So begab er ſich zu dem berühmten ruſſiſchen Hiſtoriker Kljutſcheffsky und bat ihn, ihm die Geſtalt Godu⸗ nows hiſtoriſch zu beleuchten. Der Hiſtoriker hielt Schaljapin aus⸗ gedehnte Vorleſungen über das Schickſal des Zaren. Er las ihm auch den Dialog zwiſchen Boris und Schuisky aus dem Textbuch der Oper und zwar ſo meiſterhaft vor, daß Schaljapin ausrief:„Wie ſchade, daß der Mann den Schuisky nicht ſingen kann.“ Nachdem Schal⸗ japin auf dieſe Art eine lebendige Vorſtellung von der hiſtoriſchen Figur und dem hiſtoriſchen Milieu gewonnen hatte, fuhr er mit den muſikaliſchen Studien fort.„Es genügt nicht“, ſagte er dabei,„nur die Tongeſtaltung richtig zu erfaſſen; man muß ſich in das hiſtoriſche Miliev der betreffenden Oper hineinleben.“ Welchen Erfolg ſich Schaljapin als Boris errang, iſt bekannt. Er ſelbſt erklärt ſeinen glänzenden Erfolg damit, daß er„geſungen habe“, ſo wie man ſpricht.„Die Sänger, die mich kopieren wollten“, äußerte ſich Schal⸗ japin,„verfielen ſtets in denſelben Fehler. Sie ſangen nicht, wie man ſpricht, ſondern ſprachen, wie man ſingen ſoll“, kultur iſt übrigens bezeichnend, daß Zuſchüſſe nur gegeben werden, wenn das Haus ein beſonderes Bad mit Einrichtung erhält. 1 Nach Vorführung einer Reihe Lichtbilder kommt Oberbaudirek⸗ tor Zizler zu folgenden Schlußfolgerungen: In England und Holland tritt beſonders die Tatſache in Er⸗ ſcheinung, daß man große zuſammenhängende Siedlungen baut und dadurch die Möglichkeit hat, den Grundſatz der Typiſie⸗ rung viel produktiver anzuwenden, als es bei uns möglich iſt, die wir an viel zu vielen Punkten der Stadt bauen. Wir haben ferner geſehen, daß man in Holland ein Einfamilien⸗ haus für 6000 M. baut, in England für—10 000 M. und daß wir 15—20 000 M. aufwenden. Wir haben auch Stockwerkshäuſer mit 2 Zimmerwohnungen und 3 Zimmerwohnnugen errichtet, für die wir—10 000 M. ausgegeben haben. Aber im Durchſchnitt wen⸗ den wir doch etwa das Doppelte auf von dem, was Holland. das keinen Krieg gehabt hat, ausgibt. Es iſt alſo ſchon die Frage berechtigt, ob denn die Wohnungsbaupolitik, die wir trei⸗ ben, richtig iſt. Abgeſehen davon, daß wir viel mehr Woh⸗ nungen hätten bauen können, wenn wir unſeren zweifellos ſehr aufwendigen Einfamilienhaustyp entſprechend eingeſchränkt hätten und daß wir dann dem Ende der Wohnungsnot viel näher wären, als wir es jetzt ſind, müſſen wir doch auch daran denken, wie wir dann aus dieſer Verluſtwirtſchaft heraus zu einer Wohnungswirtſchaft kommen wyllen, die ſich wieder ſelber trägt. Und daher ſage ich: Will der Arbeiter das Einfamili enhaus, ſo muß er ſich, was Zahl und Größe der Wohnräume und des Zubehörs anbelangt, ebenſoſehr beſcheiden, wie man das in Holland oder England gewohnt iſt. Die Frage, ob Einfamilienhaus oder Mehrfamilienhaus, die bei uns in Deutſch⸗ land ſo umſtritten iſt, liegt alſo durchaus klar. Sie iſt weniger eine Bodenfrage, als die man ſie in Deutſchland immer hinge⸗ ſtellt hat, als vielmehr eine Frage des W̃ oh n anſpru ch 8. Aber ich gebe zu, daß es ſchwer iſt, vielleicht unmöglich iſt, Lebensgewohn⸗ heiten, wie ſie in Holland und England beſtehen, auf uns gu über⸗ tragen. Und deshalb glaube ich nicht daran, daß das Einfamilien⸗ haus, das doch bisher bei uns in Deutſchland in der Hauptſache nur deshalb möglich war, weil wir mit Zuſchüſſen gebaut haben, in der Form, wie wir es zu bauen gewohnt ſind, auf die Dauer wirtſchaftlich tragbar iſt. Daher werden wir unſere Bebauungs⸗ pläne in der Hauptſaſte auf das Mehrfamilienhaus einſtellen müſſen. Das 5 geſchoſſige Haus— das auch bei 55 wieder gebaut wird, muß verſch winden, und auch das viergeſchoſſige Haus muß die Ausnahme bilden. Demnach werden wir hauptſächlich das zweiſtöckige Vierfamilienhaus und dreiſtöckige Sechsfamilienhaus pflegen müſſen. Wenn wir dann dieſe Miet⸗ hausanlagen durchſetzen mit reichlichen Gärten und Spiel⸗ und Sportplätzen, dann ſchaffen wir ein in hygieniſcher Beziehung ein⸗ wandfreies, geſundes Bauſyſtem. Denn letzten Endes iſt es nicht das Alleinwohnen, das den geſundheitlichen Nutzen bringt, ſondern das Maß der Gärten und anderer Freiflächen, die in Ver⸗ bindung mit dem Haus errichtet werden. 5 8 Mit Neid und Wehmut haben wir geſehen, welchen Vorſprunele das engliſche Volk in der Wohnkultur uns gegenüber gewonn ſche hat. Auch in Deutſchland wurden vor dem Krieg und insbeſond er⸗ nach dem Krieg ſchöne und muſtergiltige Wohmſiedelungen errid Wit⸗ Aber noch mehr wie bisher müſſen wir uns vom ſchen Geiſt der Mietskaſerne abwenden nur Nur dann werden wir als Nation gegenüber einem Volk, das ſtung das engliſche, in ſeinen Gärten, Spiel⸗ und Sportplätzen ein ungeheures Gegengewicht zur körperzerſtörenden Fabrik⸗ und Büro⸗ ſtubenarbeit ſchafft, auch im wirtſchaftlichen Kampf beſtehen können. Städtiſche Nachrichten Im Fluge über Mannheim Eine Rundfunkrede des Oberbürgermeiſters Dr. Kutzer Ne Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer hat geſtern abend von der Mannheimer Rundfunk⸗Beſprechungsſtelle aus eine Rede über die Stadtperſönlichkeit Mannheims gehalten. Unſer Stadtoberhaupt fühlte ſich dabei in ein Flugzeug verſetzt, das, von Nordoſten kommend, die Höhen des Odenwaldes überfliegt. Nach einigen hiſtoriſchen Betrachtungen, zu denen Rhein und Neckar an⸗ regen, erzählt Dr. Kutzer dem Fluggaſt von den Sebenswürdigkeiten im Zentrum der Stadt, vom Schloß, vom ehemaligen Kaufhaus und jetzigen Rathaus, vom Nationaltheater, um dann die bemerkens⸗ werteſten Bauten und Anlagen außerhalb des Ringes zu erwähnen. Auf dem neuen Flunplatz im Oſten der Stadt erfolgt die Landung. Nun aber ſtellt, ſo führte Dr. Kutzer u. a. weiter aus, unßer Fluggaſt, wie die Helden Homers, noch einige Fragen.„Was ſind das für Leute, dieſe Mannheimer? Nun, ſie ſind meiſt Pfälzer, alſo Franken, wenn auch viele Schwaben und Heſ en da wohnen. Der Pfälzer iſt lebhaft, geſchätzt als Arbeiter mit Kopf und Hand, von froher Art, der leben will. Daher wird man bei uns auch in den leiblichen Genüſſen und in der Unterhaltung nicht zu kurz kommen. Die Politik entflaanmmt auch hier mitunter die Ge⸗ müter; die Organiſation zu politiſchen, wirtſchaftlichen, wiſſenſch At⸗ lichen und wohltätigen Zwecken ſind zahlreich. „Aber was treiben dieſe Bewohner, von was lebenſie?“ Die meiſten von der Arbeit in induſtriellen Betrieben, faſt drei Fünftel der Bewohner werden dahin zu zählen ſein. Die 12 größten Betriebe von mehr als 1000 Perſonen beſchäftigten im Juni 1925 etwa 26 500 Menſchen; unſere Krankenkaſſen zählen im Ganzen 110—120 tauſend Verſicherte. Jetzt freilich ſtehen wir im betrübenden Zeichen einer furchtbaren Arbeitsloſigkeit; die Folgen des Verſailler Diktates haben uns ſchwerer getroffen als afldere Städte; die Schiffahrt und die Häfen ſind verödet. Neben der In⸗ duſtrie iſt der Handel, der vor 40 Jahren noch weitaus üherwog, von großer Bedeutung; etwa ein Sechſtel der Erwerbstätigen werden ihm zuzuzählen ſein; insbeſondere müſſen, da die zahlreichen Banken erwähnt werden. Auch Handwerk und Gewerbe leiſten Gutes. Was die Form unſerer Unternehmungen anlangt, ſo überwiegt die „Geſellſchaft“; es ſitzen hier 137 Aktiengeſellſchaften und 280 G. m. b..s,mit einem„Eröffnungs“⸗Kapital von annähernd 300 Mill.. Aber auch els Wohnſtadt iſt Mannheim beliebt und ſetzt viele in Nahrung. So wohnen die Leiter der hieſigen Unternehmungen wohl faſt alle hier, aber auch von Ludwigshafener Großbetrieben haben ſich manche Direktoren bei uns niedergelaſſen. „Das iſt auffallend“, meink, unſer Gaſt. Ich weiß doch, daß das von den Dichtern beſungene Heidelberg eine ſo ſtarke An⸗ ziehungskraft ausübt?“„Gewiß, auch auf alle Mannheimer, die in hellen Scharen mit Haupt⸗ und Vorortbahnen, mit Rad, Motorrad und Auto häufig genug in das liebliche Neckartal und ſeine grünen Höhen ziehen,— übrigens auch hinüber in die bayeriſche Pfalz, zu dem ſchönen Bad Dürkheim und zu den berühmten Weinorten an der Haardt. Aber das geſchieht zur Erholung an den Feiertagen und genug Leute gibt es doch, die in Mannheim ſelbſt im Park am Rhein und am Neckar, auf den ſchönen Dämmen dieſer Flüſſe oder im noͤrd⸗ lichen Wald ſich ergehen. Man wohnt aber gern bei uns. Mann⸗ heim bietet eben doch die Vorzüge einer Großſtadt, ohne eine giftige Steinmaſſe zu ſein; Wohn⸗ und Induſtrieviertel ſind gut von einander getrennt, die Siedlungen weiträumig und hell, die ört⸗ lichen Verbindungen ausreichend, die Hauptſtraßen und die Bauten an ihnen großzügig. Unſer Theater iſt in ganz Deutſchland bekannt; unſere mo⸗ derne Kanſtſammlung in einem ſchönen Bau iſt von erleſe⸗ nem Geſchmack und von einem Meiſter fein zuſammengeſtimmt, ſo daß jeder„genießen“ kann. Es werden dort überdies jährlich im⸗ mer wieder befondere Ausſtellungen veranſtaltet, die einen Ausſchnitt aus dem künſtleriſchen Schaffen der Gegenwart oder der Vergangen⸗ heit, mitunter unter einem kulturpolitiſch beſonders intereſſanten Ge⸗ ſichtspunkt bieten; Vortragsreihen im Winter über kunſt⸗ oder kultur⸗ ve geſchichtlich feſſelnde Themen ziehen Tauſende an, nicht minder die ſtändigen Führungen. Aber auch an anderen Muſeen iſt Mann⸗ — 4. Seite. Nr. 310 Nene Mauuheimer Zenung(Abend · Ansgabe) Donnerskag, den 8. Juli 1928 heim nicht arm; ſo beſitzt es im Zeughaus, dem ſchönen klaſſiziſtiſchen u Verſchaffelts aus der Kart Thecbor-geil 1155 beſondl gute Sammlung völkerkundlicher und biologiſcher Art; das Schloßmuſe um birgt in den prachtvollen Sälen, die früher der Hof bewohnte, feine Werke aus der Glanzzeit Mann⸗ heims, ſehr ſchöne Möbel, Gobelins, Porzellane, Gläſer, Koſtüme und ſtadtgeſchichtliche Erinnerungen. 8 Dem Spiele und Sport wird eifrig gehuldigt; die Ren⸗ nen feſſeln ſchon durch das feſtliche Bild der teilnehmenden Geſell⸗ chaft von nah und fern. Jüngſt war Mannheim für den ſüddeut⸗ chen Rundflug Start und Ziel; daß die Stadt der Benz⸗ Werke mit allem verwachſen iſt, was das Auto angeht, bedarf keiner Ausſührung. Dem Raſenſport und der Turnerei genügen große und kleinere Kampf⸗ und Spielfelder, dem Waſſerſport wird auf Rhein und Neckar ausgiebig gehuldigt. Schulen aller Art ſehlen nicht. Seit etwa 15 Jahren gewinnt die Hochſchule für Wirt⸗ chaftswiſſenſchaften, die Handelshochſchule, eine wachſende Bedeutung; faſt 1000 Studenten arbeiten an ihr und noch viel größer 8 die Zahl der Hörer und Teilnehmer an den verſchieden⸗ artigen Vorträgen allgemein bildenden Inhaltes. „Und die Geſundheitsverhältniſſe?“ Sie ſind aus⸗ gezeichnet; die Lage an zwei Flüſſen und den vielen Waſſer⸗ becken, an Waldungen, Parks und großen Wieſenflächen, die wejt⸗ räumige Bebauung wirken großartig. Alle modernen Einrichtungen der Geſundheitspflege ſind vorhanden, unter anderem auch ein faſt übergroßes Krankenhaus neueſter Art in einem Park am Neckar, im ihm auch eine beſondere Anſtalt für Säuglinge. „So iſt Manmheim offenbar reich und kennt keine Not?“ Leider iſt der früher vielleicht begründete Ruf von Mannheims Wohlhabenheit heute zur Sage geworden. Die Inflation hat auch bei uns einem wohlhabenden, wohltätigen und freigebigen Patriziertum den größten Teil ſeiner Kapitalien ent⸗ riſſen. Induſtrielle Anlagen arbeiten ohne Gewinn. Stillegungen, Verkleinerungen, Fuſionen ſind an der Tagesordnung. Die Schiff⸗ fahrt ſcheint in Schlaf verſunken. Arbeitsloſigkeit greift um ſich und vermindert die Kaufkraft auch vieler, die noch arbeiten. Die Stadt hat Arbeitsgelegenheiten geſchaffen, wie keine andere in Deutſchland; Brücken, Straßen, Flug⸗ und Spielplätze, Hallen für die Betriebe, Wohnhäuſer werden errichtet. Aber das lindert nur, heilt nicht. Immerhin: wir haben Vertrauen in die Zukunft. Und ſo bitte ich, ſagen Sie Ihren Freunden zu Hauſe: Mann⸗ heim iſt der wirtſchaftliche und kuturelle Mittel⸗ punkt eines ſchönen deutſchen Gaues an Rhein und Neckar, Sitz einer fröhlichen, arbeitſamen und ſtrebſamen Bevölkerung, leicht zu erreichen, geſund, eine Stätte vielſeitiger Arbeit und veichen Lebensgenuſſes, eine Stadt, auf die Deutſchland achten ſollte, da ſie bon den Folgen des verlorenen Krieges außerordentlich ſchwer be⸗ troffen ſich zu neuer Leiſtung und Geltung aufrichten muß. * Lebensmüde. Im Abort des Weinheimer Bahnhofes wollte ſich geſtern nachmittag ein 22 Jahre alter Schloſſer, der ſich auf der Durchreiſe hier befand, durch Erhängen das Leben nehmen. Er konnte noch rechtzeitig an ſeinem Vorhaben gehindert werden. Man berführte den Lebensmüden in das Allgem. Krankenhaus. Grund ir Tat Lebensüberdruß. Schwerer Sturz. Geſtern nachmittag rutſchte auf der Brücken⸗ „ße ein 58 Jahre alter Taglöhner auf einer Straßenbachnſchiene fiel zu Boden und zog ſich innere Verletzungen zu. Sn verbrachte den Verunglückten mit dem Sanitätsauto in das xczem. Krankenhaus. Bauunfall. An einem Neubau in der Waldhofſtraße zog ſich geſtern machmittag ein 22 Jahre alter Hilfsarbeiter eine Prellung der irbelſäule zu, ſodaß er mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus überführt werden mußte. *Aeber die hervorragende Leiſtung eines Mannheimer Tauchers, über die wir im geſtrigen Mittagsblatt berichteten wird uns noch ge⸗ meldet: Es handelt ſich um den Berufstaucher Sievertz aus Mannheim. Die Ausſichten auf Auffindung des Ringes waren naturgemäß gering. 1% Stunden war der Taucher bereits unter Waſſer, als er ohne Erfolg zum erſtenmale wieder aus der Tiefe ſtieg. Um einen ungefähren Anhaltspunkt über den Fallort des Ringes zu finden wurde nun ein kleiner Schlüſſel, an einem Faden befeſtigt, an der in Frage kommenden Stelle in den Rhein geworfen. Nun ſtieg der Taucher zum zweitenmale in die Tiefe und bereits nach einigen Minuten kam er mit dem ins Waſſer geworfenen Schlüſſel wieder zum Vorſchein. Er hatte jetzt einen ungefähren Anhaltspunkt über die mutmaßliche Lage des koſtbaren Verluſtſtückes. Nachdem er zum drittenmale in die Tiefe geſtiegen war, erſchien der Taucher nach einer halben Stunde wieder und brachte zur Ueberraſchung der zahlreichen Zuſchauer den Ring mit. Das Badepublikum ſpendete Sievertz ob dieſer tüchtigen Leiſtung lebhaften Beifall. *Radlerunfälle. Geſtern abend lief auf der Hauptſtraße in Feu⸗ denheim ein 6 Jahre altes Mädchen gegen einen Radfahrer, wurde umgeworfen und verletzt. Es mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch werden.— Zuſammenſtöße ereigneten ſich im aufe des geſtrigen Tages: vormittags am Strohmarkt zwiſchen einem Straßenbahnwagen der Linie 16 und einem Laſtkraftwagen und nachmittags im Luiſenring zwiſchen zwei Radfahrern. Es ent⸗ ſtand nur Sachſchaden. Aufgefunden wurde nachts in den H⸗Quadraten ein zwei⸗ räderiger, grüngeſtrichener Handwagen ohne Stützen, der ſich bei der Polzeiwache E 5, 16 befindet.— Dieſer Tage hat ein Ünbe⸗ kannter in einem Hofe der Kirchenſtraße ein Fahrrad, Marke Gritz⸗ ner, in beſchädigtem Zuſtand ſtehen laſſen. Das Rad befindet ſich bei der Kriminalpolizei. 155 Marktbericht „Infolge des heutigen außerordentlich großen Angebots in allen Marktwaren ſind die Preiſe im allgemeinen etwas zurückgegangen. Die Zufuhr in Obſt und Gemüſe war gleich groß. Die Ver⸗ braucher waren ſehr kritiſch veranlagt und 2 daher die Ware mit Kennerblick, wobei nicht alles Gnade vor ihren Augen fanden. Eine Verkäuferin, die ihren Reſtpoſten von Sauerkirſchen zu 15 Pfg. das Pfund abgab, hatte raſch ausverkauft. Gute vollfleiſchige Kirſchen koſteten ſonſt aber durchſchnittlich 25—35 Pfg. Da die Einmach⸗ zeit für Obſt heranrückt, wurden von den Frauen Beerenobſt bevorzugt. Heidelbeeren koſten immer noch 45, Johannisbeeren 18 bis 20, Stachelbeeren 20—25, Himbeeren 70—80 und Ananas 70 bis 80 Pfg. Auch Zwetſchgen und Ringlo waren auf dem Markte zu haben. Mirabellen. Aprikoſen und Pfirſiche fanden gleichfalls viele Käufer. Die große Kartoffelzufuhr beſtand in Pfälzer und Auslandskartoffeln, 10 Pfund koſteten 65, ein Pfund 7 Pfg.; für Auslandsware mußten noch einige Pfennige draufgelegt werden, weil eben dieſe Ware vom Ausland ſtammt, obwohl, wie die Pfälzer behaupten, ihre neuen Kartoffeln weit beſſer ſind. In Kopf⸗ ſalat war auch heute wieder ein Ueberangebot zu ver⸗ zeichnen, weshalb der Preis für den Kopf auf 4 Pfg. zurückging. Das Angebot in lebendem Geflügel wird von Woche zu Woche größer. Der Verkehr auf der Geflügelbörſe wird daher auch immer ſtärker. Die Gänſe thronen immer ſtolz auf den Verkaufskiſten, da⸗ neben ſind gold ausſehende Putten, dan Raſſehaſen, Raſſehühner und ſtolze Gockel. Gemüſe gab es ebenfalls ſehr viel. Die Auswahl war faſt u groß. Man konnte wählen zwiſchen grünen Erbſen, Kohlraben, ohnen oder zwiſchen Wirſing, Weißkraut, Blumenkoyl, gelben Rü⸗ ben und Karokten. Schöne Gurken wurden zu 30—70 Pfg. je nach Größe und Oualität verkauft. Tomaten koſteten 35 Pfg. bis .— Mk. Spinat ſah man heute weniger als ſonſt. Spargel kommen nur noch ganz vereinzelt vor. In Pfif ſtanden etwa—6 Zentner zum Verkauf, die weiſe zu 50 bis 60 Pfg. ſchlank Liebhaber fanden. Erwähnt ſei noch der reich⸗ haltige Blumenflox, der auf dem Markt feilgehalten wird. Nach der amtlichen Markttendenz war der Verkehr ſehr lebhaft, das Ver⸗ kaufsgeſchäft dagegen mittelmäßig. Auch die amtliche Tendenz ſtellt ein Nachlaſſen der Preiſe ſeſt. ch. vereinsnachrichten *Gründung einer Bezirksgrupye Mannheim des Verbandes junger Drogiſten Deutſchlands e. B. Dieſer Tage fand hier eine Verſammlung hieſiger junger Drogiſten ſtatt, in der man ſich ent⸗ ſchloß, dem Verband junger Drogiſten Deutſchlands beizutreten und die Bezirksgruppe Mannheim dieſes Verbandes zu gründen. Sie be⸗ zweckt vor allem, den Kollegen behilflich zu ſein, ſich fachlich weiter zu bilden und die geſamten Beſtrebungen des Drogiſtenſtandes zu unterſtützen. veranſtaltungen Blumenkorſo in der Gartenſtadt Waldhof. Für das am 18. und 19. Juli ſtattfindende Blumenfeſt ſind bereits großzllaige Vorbereitungen getroffen. Wenn ſich das Wetter einigermaßen aut anläßt, ſo dürfte auch dieſes Jahr wieder ein Rieſenbeſuch zu erwar⸗ ten ſein. Es iſt eine Freude, zur jetzigen Zeit die Gartenſtadt zu durchwandern. Wohin man blickt, blühend Blumen, früchtetragende Sträucher und Bäume. Vom Feſtausſchuß wird in den nächſten Ta⸗ gen ein Zugsprogramm herausgegeben. Es umfaßt insgeſamt 16 Hauptnummern mit durchweg neuen Gruppen. Im erſten Teil wer⸗ den eine Reihe unſerer lieben, alten und dennoch immer wieder neuen Volkslieder dargeſtellt. Der zweite Teil umfaßt eine Reihe der ſchön⸗ ſten Bilder und Szenen aus den Werken unſerer einheimiſchen Dich⸗ ter Joh. Peter Hebel(geſt. 1826) und Viktor v. Scheffel(geb. 1826). Es würde zu weit führen alle die intereſſanten Wagen und Reiter⸗ gruppen aufzuzählen. Dem Charakter des Feſtes entſprechend wer⸗ den dieſen Grupren zahlreiche große und kleine Blumenwagen ein⸗ gefügt. Der Blumenkorſo findet ſeinen Abſchluß durch ein Volks⸗ feſt am Waldesrand. Für Montag, 19. Jull, wird mittags der Ver⸗ gnügungsrark den Kindern frei gehalten, während am Abend bei Konzert und Tanz das Feſt beendet wird. Der Eintritt zu allen die⸗ ſen Veranſtaltungen iſt unentgeltlich. * Einführung der 24-Stundenzeitrechnung. die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft beabſichtigt, fuͤr den inneren und äußeren Dienſt, vor allem für ihre Fahrpläne zum 15. Mai 1927 die 24⸗Stundenzeit einzuführen, die ſich in zahlreichen anderen Län⸗ dern bewährt habe. Die Einführung der 24⸗Stundenzeit ſoll aber wie wir hören, lediglich für den eigenen Betrieb geſchehen. Eine Umänderung der Bahnuhren auf die 24⸗Stundenzeit iſt nicht beabſichtigt. Die Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahn hat an das Reichspoſtminiſterium eine Darlegung ihrer Abſichten geſandt. Es kann als ſicher gelten, daß für den feſtgeſetzten Termin auch die Reichspoſt für den inneren Betrieb zur 24⸗Stundenzeit über⸗ gehen wird. — Nus dem Lande Klarlsruhe, 6. Juli. Hier wurden zwei jugendliche Fahr⸗ raddiebe, zwei Volksſchüler von 15 und 16 Jahren, on pel ihren Eltern, in der Südſtadt ermittelt, die in der Zeit vom April bis Juni ſieben Fahrräder ſtahlen und dieſe zum Teil um einen auffallend niederen Preis abſetzten, ſo daß auch die Käufer wegen Hehlerei zur Anzeige gebracht wurden. rr. Baden⸗Baden, 6. Juli. Tie hieſige Sanitätskolonne konnte am heutigen Tage die Feier ihres 25jährigen Be⸗ ſtehens feſtlich begehen. Schon im Laufe des geſtrigen Nachmit⸗ tags trafen auswärtige Kameraden ein, die am Bahnhof freundlich empfangen und begrüßt wurden. Abends halb 8 Uhr fand ſodann ein Feſtzug ſtatt, der ſich unter Vorantritt der Feuerwehrkapelle nach dem Sängerhaus Aurelia bewegte, in deſſen Feſtſaal das Ju⸗ biläums⸗Feſtbankett ſtattfand. Hier begrüßte Kolonnenführer Louis Schott die Anweſenden, beſonders Miniſter Remmele, Exzellenz General v. Limbourg als Vorſtand des Männerhilfs⸗ vereins u.., um dann zu betonen, daß die Feier der Zeit ent⸗ ſprechend nur eine ſchlichte ſein ſollte, die aber krotzdem allen Teil⸗ nehmern eine ſchöne Erinnerung bleiben möge. Exzellenz von Limbourg ſprach über die Tätigkeit der Kolonne und brachte ihr ein freudig aufgenommenes Hoch dar. Mimiſter Remmele überbrachte die Glückwünſche der Regierung und Bürgermeiſter Elfner die der Stadtgemeinde Baden⸗Baden. Von Vertretern auswärtiger Kolonnen(Konſtanz, Pforzheim, Bühl, Lichtental uſw.) und von Privaten und Vereinen wurden Glückwünſche dargebracht. Am heutigen Sonntag wurdem die von auswärts kommenden Sanr⸗ täter am Bahnhof empfangen. Um 11 Uhr fand dann im großen Rathausſaal ein Feſtakt ſtatt, in deſſen Verlauf eine 1 Herren zu Ehrenmitgliedern der Kolonne ernannt wurden, wäh⸗ rend eine große Zahl von Sanitätern Diplone für 25jährige bezw. 15jährige Mitgliedſchaft erhielten. Nachmittags fand eine intereſ⸗ ſante Uebung der Sanitätskolonne am Landestheater ſtatt, die einen vorzüglichen Verlauf nahm. Ein Feſtball bildete den Abſchluß der heutigen Jubiläumsfeſtlichkeiten. Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 8. Juli. Geſtern vormittag wurde im Rheine an der Anilinfabrik eine unbekannte männliche Leiche geländet. Es wurden keinerlei Ausweispapiere gefunden. Es dürfte ſich um eine dem Arbeiterſtande angehörende Perſon im Alter von 40 bis 50 Jahren handeln. *Frankenthal, 7. Juli. Nachdem das dreifache Todes⸗ urteil gegen den Separatiſten Irmſcher durch das Urteil des Reichsgerichte vom 25. Juni rechtskräftig geworen iſt, liegt die end⸗ gültige bayeriſchen Geſamtminiſterium, dem ge⸗ mäß den üblichen Vorſchriften ein eriſcen eſe Bericht einzurei⸗ chen iſt. Gleichzeitig iſt dem bayeriſchen Geſamtminiſterium ein Gnadenge 15 für den Verurteilten unterbreitet worden.— Der Fall Süß iſt über das Stadium der Vorunterſuchung noch nicht hinausgekommen. Nachbargebiete „ Darmſtadt, 6. Juli. Wie wir hören, beabſichtigt die Heſſiſche Staatsregierung für die Folge aus Anlaß von goldenen und dia⸗ mantenen Hochzeiten den Jubelpaaren in einem beſon⸗ deren Handſchreiben ihre Glückwünſche auszuſprechen. Soweit Bedürftigkeit vorliegt, ſoll den Glückwunſchſchreiben ein kleines Geldgeſchenk beigefügt werden. *Frankfurt a.., 6. Juli. Im Alter von 76 Jahren ſtarb hier Dr. phil. Kling. Er hatte in 15 Jahren unermüdlicher Sammler⸗ tätigkeit aus allen Gauen deutſcher Zunge eine lückenloſe Samm⸗ lung von Volkstrachten zuſtande gebracht, die er als Leih⸗ abe dem Germaniſchen Muſeum in Nürnberg überlaſſen hatte. ieſe Sammlung ſteht einzig in der Welt da. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Die Witterung des geſtrigen Tages war in Baden die gleſche wie am Vortage. Infolge der häufigen Regenfälle und mangels hin⸗ reichender Erwärmung durch Einſtrahlungen ſank die Temperatur etwas ſo daß in Karlsruhe das Tagesmittel ein Grad unter Normal betrug. In der Druckverteilung iſt ſeit geſtern keine für unſer Land weſentliche Aenderung eingetreten. Ueber Mitteleuropa herrſcht noch immer eine geringe Druckdifferenz, die im Verein mit größeren Tem⸗ peraturgegenſätzen die Gewitterbildung begünſtigt. In Baden ſind dabei weniger Gewitter, aber mindeſtens weitere gewitterartige Regenfälle zu erwarten. Wetlerausſichten für Freitag, 9. Juli: Trübes Wetter, zeit⸗ weiſe ewitterartige Regenfälle, Temperatur unverändert. SSr— Herausgeber, Drucker und Verleoer: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeituna G. m. b.. Mannheim E 6. 2. Direktion; Ferdinand Heyme Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner— Feuilleton: Dr. Fritz Hammes. Kommunalpolitik und Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: t. V. R. Schönfelder. Handelsteil: Kurt Ehmer. eeicht und»iies ſſehrjge: d Hirche; Anzeſoen. 9 Mn Wande der Rampf mit den Geiſtern Roman von Arkur Brauſeweller Copyright 1925 by Karl Köhler& Co., Berlin⸗Zehlendorf 9 Nachdruck verboten Er war verwirrt. Noch nie hatte das Auge eines Weibes mit ſolchem Ausdruck auf ihm geweilt.„Ja,“ erwiderte er langſam,„das könnte ich mir wohl denken.“ „Gut. ſo laſſen wir dieſe Stunde kommen.. ich kann warten.“ Sie hatten das Ende des Parkes erreicht, eine mittelgroße Taxushecke gab den Blick in die Ferne frei. Der Abend war vorge⸗ Im Weſten glomm ein blaßroter Saum, und über ihm hob ie Nacht die Fittiche und breitete ſie langſam ſchwer über die däm⸗ mernde Erde. Er fühlte eine Unruhe in ſich aufſteigen.„Es iſt Zeit, daß ich gehe. Ich wollte es ſchon vor einer halben Stunde.“ „Herr Doktor,“ und ſie legte ihm zaghaft und ganz leicht die Hand auf den Arm, als wollte ſie ihn halten,„ich habe eine Bitte an Sie, die Sie mir nicht abſchlagen dürfen. Gehen Sie noch nicht! Bleiben Sie zum Abend bei uns. Und wenn es Ihnen nicht leicht fällt, tun Sie es Annelieſe zuliebe. Es iſt heute ihr Geburtstag, und Sie wiſſen nicht, was für ein Geſchenk Sie ihr damit machen. „Ich werde bleiben.“ 2 „Sehen Sie, ich wußte, daß Sie es Annelieſe nicht antun wür⸗ den. Dazu ſind Sie zu gut.“ Er„Woher wollen Sie das wiſſen?“ fragte er mit einiger Geringſchätzung. 6. 5 5 Zhren Augen geſchrieben. Aber nun wird es doch ein wenig kühler, und die anderen werden uns vermiſſen. Eeine Welle gingen ſie ban ee nebeneinander. Das Abendrot verblaßte, die Schatten wurden dichter und legten ſich auf die Wege. „Eins aber möchte ich doch gerne wiſſen,“ ſägte er, und man hörte es ſeinen Worten an, daß er ſich bereits Zeit mit ihnen 5 hatte:„Woher wohl die freundliche Anteilnahme kommt, die Sie für mein Schickſal haben?“ „Das kann Sie eigentlich nicht wundern,“ gab ſie jetzt wieder in ihrer geſellſchaftlichen leichten Art zurück,„nachdem wir das Leben unſerer Kleinen nur Ihrer Aufopferung verdanken. Aber nein unterbrach ſie ſich ſelber,„ich will auch ſo offen ſein, wie Sie es igegen mich geweſen ſind. Dieſe Anteilnahme war ſchon früher da. Salt jener Stunde, da Sie mir dort unter der Rotbuche beim Mond⸗ licht all die unheimlichen Geſchichten erzählten: daß Sie es in den Augen des Kranken leſen könnten, ob er am Leben bliebe oder ſter⸗ ben müßte. Aber ſehen Sie, das kleine Töchterchen des Schmieds, von dem Sie meinten, daß es beſtimmt ſterben würde, iſt nun doch geſund geworden.“ „Und Ihre Schweſter auch.“ „Ja, meine Schweſter auch“ ſagte ſie nachdenklich.„Und bei 855 158 wahr, da hatten Sie damals auch das Todeszeichen er⸗ i t 74 5* „Ja. ich hatte es auch bei ihr erblickt.“ „Aber mir leugneten Sie es ab, als ich Sie fragte.“ „Ich hatte ein ſo großes Mitleid mit Ihrem Schmerze, und ich wollte es vor mir ſelber nicht wahr haben. Das war wohl di⸗ Hauptſache. Dieſe Nacht wurde entſcheidend für mein Leben.“ „Weshalb entſcheidend?“ „Weil ſie die große Befreiung brachte.“ „Eine Befreiung?! Wovon?“ Einen Augenblick ſchwieg er.„Sie wiſſen wohl noch,“ ſagte er dann,„was Sie mir dort unter der Rotbuche entgegneten: daß, wenn Sie ein Mann wären und einen Beruf hätten wie ich, Sie gegen dieſe dämoniſche Macht ankämpfen würden bis zum letzten.“ „Ganz 1 5 Das meine ich auch heute noch.“ „An dies Ihr Wort habe ich manchmal denken müſſen. Und ich darf wohl ſagen, in jener Nacht habe ich gekämpft, bis zum letzten. Ich tat es, ſelbſt als ich den Tod ſchon am Bette Ihrer Schweſter tehen ſah.“ l 5 10%0„fſahen den Tod? Und ſagen ihn am Bette meiner Schweſter ſtehen?“ fragte ſie ungläubig, aber ein Schauder glitt über ihren Körper. Es war ganz dunkel im Park geworden. In den Fichten rief ein Nachtvogel, und durch das tiefe Schweigen flüſterten geheimnis⸗ volle Stimmen. N 4 Annelieſe hat ihn auch geſehen. „Ja, und nicht ich allein. „Hat— ihn auch geſehen? 15 Sie hat es mir eben erzählt. Sie hat auch gehört, daß ich mit ihm ſprach. Das iſt das Wunderbare: „Und was geſchah nun?“ fragte ſie voller Entſetzen, und ihr Arm ſchmiegte ſich im Gefühl der aufſteigenden Furcht unwillkürlich an den ſeinen und teilte ihm die Wärme ihres Blutes mit. „Als ich mich wider ihn mit aller mir zu Gebote ſtehenden Kraft auflehnte, wich er.“ „Da.., wich er?“ Sie blieb ſtehen:„Herr Doktor Torwald, Sie ſind ein kluger und ſtudierter Mann, glauben Sie denn wirleich an alles das?“ „An was ſoll ich glauben?“ „Daß Sie in jener Nacht wirklich den Tod geſehen haben.“ „Ja,“ gab er beinahe hartnäckig zurück,„das glaube ich. Ich habe ihn geſehen.“ „Aber das iſt doch unmöglich.“ N „Nein, das iſt nicht unmöglich. Es gibt ſolche Mächte, das ſſt ohne Frage. Aber nicht alle Menſchen ſehen ſie. Das iſt nur weni⸗ gen gegeben. Die aber ſehen ſie und irren nicht.“ „Aber Sie ſprachen doch vorhin von einer Befreiung? Worin beſtand denn dieſe Befreiung?“ Er ließ das ernſte Auge über ſie hinweg in die Ferne ſchweifen. „Das will ich Ihnen ſagen. Seit dieſer Nacht weiß ich, daß es etwas gibt, das ſtärker iſt als alle dämoniſchen Mächte der Welt. 1 05 der Wille des Menſchen und die Kraft ſeines Glaubens an ihn.“ „Aber— ſie ſtockte ein wenig—„in die Augen ſehen Sie Ae Kranken immer noch, wie Sie es damals bei Annelieſe⸗ taten?“ „Ja, das tue ich immer noch. Denn viel iſt aus dem Auge zu leſen. Nicht nur bei den Kranken, ſondern auch bei den Geſunden⸗ Ob die guten Mächte in ihm wohnen oder die böſen.“ „Und wenn es die böſen ſind, Doktor Torwald?“ fragte ſie halb J halb ernſt,„können ſie durch nichts mehr vertrieben werden?“ „Jqa.. durch die große Liebe,“ erwiderte er. be 570 grüßten die Fenſter des hellerleuchteten Hauſes zu ihnen rüber. Zu Tiſch führt Doktor Torwald die Erzieherin eines Nachbar⸗ gutes, die pädagogiſche Fragen mit ihm behandelte. Zu ſe ner an⸗ deren Seite ſaß Annelieſe. Er war wohl nach ſeiner Art ſtill und in ſich gekehrt. Aber der Druck, der ſo lange auf ihm gelegen, mar gewichen, ja, er beteiligte ſich dann und wann an der Unterhaltung die allmählich leichtere und fröhlichere Bahnen ging. Mit Dora, die ihren Platz ihm ſchräg gegenüber hatte, ſprach er wenig, obwohl ſein Auge, wenn er ſich unbeobachtet fühlte, mil einem verſtohlen⸗bewundernden Blicke über ihre ſchöne, ſtolze Er⸗ ſcheinung dahinglitt. Aber zu Annelieſe ſagte er manches gute Wort und freute ſich ihres blühenden Ausſehens und ihrer wieder⸗ gewonnenen Geſundheit. Nach dem Tiſch unterhielt man ſich in kleinen Gruppen, und er war oft allein. Ab und zu trat Dora auf ihnh zu und ſagte irgend etwas zu ihm, das er nur wie im Traum hörte. Dann aber ſtiegen andere Gedanken in ihm empor. „Was willſt du hier?“ fragte er ſich einmal über das andere. „Dich lächerlich machen? Den Spott des jungen Fanten heraus⸗ fordern? Ein müßiger Gaffer hier ſtehen, wo es zu Hauſe Hände poll für dich zu tun gäbe? Iſt das das Verſprechen, das du deinem Vater in ſeiner Sterbeſtunde gegeben? Du biſt ein netter Sohn! Und ein ganzer Mann. Das muß man ſagen!“ (Fortſetzung folat) —— 2 — Deutſche Rampfſpiele 1920 Am Montag nachmittag kamen auf einem der Nebenplätze die Schlagball⸗, Jauſtball- und Handballſpiele unter außerordentlich reger Beteiligung zur Durchführung. Der Montag brachte nur zwei Entſcheidungen und zwar im Schlagball für Damen und im Fauſtball für Damen. Im Schlagball ſiegte der Sportverein Eimsbüttel über den Turnklub Hannover mit 74:56. Im Fauſtballendſpiel für Damen holte ſich der Krefel ⸗ der Turnverein 55 mit 39:31 den Sieg über die Frauenriege des Hamburger Lehrer.⸗V. Die Ergebniſſe des Turn⸗Zwölfkampfes. Die ermittelten 10 Erſten im turneriſchen Zwölfkampf ſind die nachfolgenden: 1. Höflich⸗Mainz 225; 2. Feiſt⸗Pirmaſens 216; 3. Weiß⸗Reutlingen 211; 4. Müller⸗Cannſtadt 208; 5. Kammandel⸗ Frankfurt 207; 6. Urbanzik⸗Breslau 206; 7 Kobs⸗Berlin und Weiß⸗ Breslau 203; 8. Weber⸗Offenbach 202; 9. Fau⸗Nürnberg und Rau⸗ — 201; ſowie Worntgen⸗Koblenz 201; unkte. Ergebniſſe der Schweralhlelik⸗Riegen⸗Vorführungen. Oberſtufe: 1. Athletik⸗S.⸗V. Bormang(vierfacher deut⸗ ſcher Meiſter) 112% Punkte. Mittelſtufe: 1. Kraft⸗S.⸗V. Eſſen⸗Rüttenſcheid 99/½; 2. Germania Karlsruhe 8375 Punkte. Anterſtufe: 1...L. Gemrichhein 10175; 2. Athletia Wies⸗ baden 9175 Punkte. Casmir-⸗Frankfurt gewinnt das Jlorelt-Fechten. Bei den kam am Montag bereits die außerordentlich ſtark umſtrittene Konkurrenz im Florettfechten zur Entſcheidung. Wie nicht anders zu erwarten ſtand, ſicherte ſich der deutſche Meiſter E. Casmir⸗Frankfurt einen glatten Sieg. Das genaue Ergebnis lautet: 1. E. Casmir⸗Frankfurt a. M. 8 Siege; 2. Wö Löffler,.⸗V. 60 Frankfurt a. M. 7 Siege; 3. Julius Thomſon.⸗V. Offenbach a. M. 6Siege; 4. Thalmann, Hanburger.⸗C. 5 ei 5. H. Thomſon, F. C. 63 Offenbach 3 Siege; 6. H. Schöndhube, Eintracht——5 Siege; 7. Vaylen, Wiener.C. 2 Stege; 8. Berthold,.⸗S. Chemmitz 1 Sieg: 9 Hirſchfeld,.⸗V. Breslau 1 Sieg. e Arn Dienstag beherrſchten bei günſtiger Witterung vornehml die Turner un e ee dos Feld, um ihre Kämpfe zum Abſchluß zu bringen. Die Turner trugen das Geräteturnen und die Uebungen der Frauen in der Hauptbahn aus, während die Schlag⸗ und Fauftballſpiele auf Nebenplätzen zum Austrag kamen. Die Schwerathleten hatten wieder die Radrennbahn mit Beſchlag be⸗ legt, wo ſie ihre Ringkampf⸗Konkurrenzen in ſechs Gewichtsklaſſen abwickelten. Die Kämpfe dehnten ſich vom frühen Morgen bis in die ſpäten Abendſtunden hinein aus. Die Fechter, die am Montag 122— ſpät den Kampfſpielſteger im Florettfechten ermittelt hatten, ämpften am Dienstag im Säbel, die Schützen konnten einen Teil der Hauptkämpfe beenden und im Golf wurden die Serienſpiele ab⸗ Leſchloſſen. Die Mehrzahl der Verbände hat alſo ihr Programm be⸗ keits vor dem Mittwoch, der in erſter Linie der Jugend gewidmet war, unter Dach und Fach gebracht. Im Jlorettfechken für Damen endeben drel Offenbacher Damen in Front. Aumgf ielſiegerin wurde Frau Mayer⸗Offenbach vor Frau Hartmann⸗Offenbach und Frau Delkers⸗Offenbach. Vierte: Frau Sondheim⸗München. Germania Gleiwitz Sieger im Schlagball. Im Endſpiel der Schlagball⸗Konkurrenz konnte der Kampfſpiel⸗ lieger von 1922,.⸗Vs Gleiwitz(Meiſter der DSB.) ſeinen Er⸗ folg erneuern. Er ſchlug nach ſchönem abwechſlungsreichen Spiel den D..⸗Vertreter München 1860 mit 53:45 Punkten. Die 5 fizierung: 1..⸗V. Gleiwitz 10; 2. München 1860 8; 3..⸗V. Gütersloh 6; 4..⸗V. Beuthen 4 Punkte. .-C. Charlottenburg Sieger im Frauen⸗Handball. .⸗C. Charlottenburg(DSBB.) und die Meiſterin der D. T. Barmbeck⸗Uhlenhorſt beſtritten das Endſpiel im Frauen⸗Handball. Der ſchnelle und ſtets abwechſlungoreiche Kampf ſtand bei Abſchluß der regulären Spielzeit:4; in der ſo notwendig gewordenen Ver⸗ längerung behielten die Damen des.⸗C. Charlottenburg Oberhand. Schon um 7 Uhr morgens ſetzten die Ringkämpfe ein. Alle Klaſſen waren ſehr ſtark beſetzt, die Titel wurden in en techniſch oft beachtenswert hochſtehenden Kämpfen hart um⸗ tritten. Die einzelnen Ergebniſſe lauten: Fliegengewicht: 1. Triem⸗Pirmaſens; 2. Gerſtäcker⸗Nürnberg. — Bantamgewicht: 1. Leucht⸗Nürnberg: 2 Reinberg⸗Stuttgart. — Jedergewicht: 1. Reinig⸗Dortmund; 2. Sperling⸗Nürnberg. — Leichtgewicht: 1. Braun⸗Ottersheim; 2. e— Im Mittelgewicht konnten die Kämpfe am Dienstag noch nicht zu Ende gebracht werden.— Halbſchwergewichk: 1. Rupp⸗Pirmaſens; 2. Presper⸗Ludwigshafen; 3. Pirales⸗Wien.— 8 rgewicht; 1. Gehring⸗Ludwigshafen; 2. Muß⸗Hörde: 3, Baumann⸗München. Tauziehen Leichtgewichk: 1..V. Gernsbach.— Mittelgewicht: 1..B. Kleinneppach.— Schwergewichl: 1. T. V. Zoſſen/ Schwaben; 2. S. B. Jung⸗Regensburg. Turnen Neunkampf der Frauen: 1. Sinzheimer⸗Würzburg 178.; 2. Frl. Haltermann⸗Hamburg 167 P: 3. Hahnemann⸗Kiel 166.; 4. Sautter⸗Göppingen 165.; 5. Kolzbach⸗Hannover 164 P. Dreikampf der Frauen: 1. Klaus⸗Augsburg 59.; 2. Iby⸗ 59.; 3. Kammerer⸗München 57.; 4. Schmidt⸗Nürn⸗ berg 57 P. Mitteldeutſchland ſiegt im Hockey-Endſpiel:1 Das mit großem Intereſſe erwartete Endſpiel im Hocken zwi⸗ ſchen den beiden ſpielſtärkſten Verbänden, Süd⸗ und Mitteldeutſch⸗ land, nahm ein Ergebnis, das in keiner Weiſe dem Spielverlauf und den Kräfteverhältniſſen entſprach. Süd war ſchon in der erſten Halbzeit leicht überlegen, mußte ſich ſedoch in dieſer Spielphaſe mit einem 121 beſcheiden. Nach dem Wechſel wurde der Süden ſtark überlegen, konnte dieſe 1 w e jedoch nicht auswerten, da der mitteldeutſche Torhüter und die beiden Verteidiger ein ganz her⸗ vofragendes Spiel lieferten. Dagegen kam Mittel bei zwei Durch⸗ bruchen jeweils zum Erfolg. Erſt beim Stande von:1 wurde der Kampf ausgeglichen, da die Nerven der deprimierten ſüddeutſchen Spieler nachließen. Mittel kam ſchließlich noch zu einem Tor. In der ſüddeutſchen Elf war Theo Haag⸗Frankfurt als Mittelläufer der beſte Mann. Einen Teil der Schuld an dieſer Niederlage tragen die beiden Verteidiger, die ein mäßiges Stellungsſpiel zeigten. Der Sturm ſpielte techniſch recht gut, war aber zu unentſchloſſen. Die Troſtrunde im Hockey: Weſtdeulſchland ſchlägt s üdoſideutſchland mit 15:0 Toren Das Rekordergebnis beſagt ja eigentlich ſchon alles. Weſt war in einer weſentlich beſſeren Form als im Kampf gegen Oeſterreich. Es lieferte vor allem im Angriff ein ſauberes und doch durchſchlags⸗ kräftiges Spiel. Bis zur Halbzeit waren bereits acht Tore gefallen. Das Säbelfechten der Herren konnte infolge der großen Teilnehmerzahl wiederum erſt am ſpäten Abend zu Ende gebracht werden. Eine Ueberraſchung war das Ausſcheiden des D..⸗Meiſters Löffler⸗Frankfurt und des gleichfalls recht ſtarken D..⸗Fechters Dr. Schöndube⸗Frankfurt in der Vor⸗ runde. Im Endkampf plazierten ſich nur Mitglieder des Deutſchen Fechterbundes. Die fünf erſten Plätze fielen wieder an die Fechter aus den Hochburgen Frankfurt, Main und Offenbach Main. 1. Casmir⸗Frankfurt a..“ 2. a..; 3. Jack⸗ Frankfurt g..; 4. Halberſtadt⸗Offenbach a..; 5. Moß⸗Frankfurt d. M; 6. Talmann⸗Hamburg. 10. Witt⸗Eſſen 200 b Der Fauſtball⸗Endkampf der Männer Sieger: T. V. Hamburg⸗Rothenburgsorth: 2. Pol.⸗ S. V. Hamburg: 3. Sportfreunde Holt; 4. Spielverein Plania. Die Ergebniſſe des Mannſchafts⸗Schießens Auch die Schützen konnten am Dienstagabend ihre letzten Wett⸗ bewerbe unter Dach und Fach bringen. Im Mannſchafts⸗Schießen auf Tontauben kam folgendes Endreſultat zuſtande: 1. Diana⸗ Berlin 173 Treffer; 2. Landesverein der Rheinprovinz 159 Treffer; 3. A. D..V. Krefeld 126 Treffer. Golf Auf dem recht ſchwer zu nehmenden Gelände in Marienburg brachten die Golfleute ihr Programm zum Abſchluß. In Abweßſen⸗ heit des deutſchen Meiſters Limburger konnte Gerb⸗Berlin über Hellmers⸗Bremen den Sieg davontragen. Dritter wurde Schnie⸗ windt⸗Köln, vierter Freiherr von Reichenberg⸗Hamburg.— Die Troſtrunde fiel an von Biſſing⸗Frankfurt. Der Mannſchafts⸗ kampf über 36 Löcher wurde von Berlin(Laßmann—Graf Reichen⸗ ach) gegen Bremen(Hellmers—Weihauſen) gewonnen. Da die Mehrzahl der Verbände bis zum Dienstagabend ihr Sportprogramm glücklich unter Dach und Fach gebracht hatte, konnte ſich am Mittwoch die ganze Aufmerkſamkeit auf die Kämpfe der Kölner Jugend konzentrieren. 1000 friſche Mädchen und Kna⸗ ben zeigten vom Morgen bis zum Abend Spiele, turneriſche und ſportliche Wettkämpfe, die einen ausgezeichneten Eindruck hinter⸗ ließen, deren Ergebniſſe jedoch natürlich nur von geringem Intereſſe waren. Casmir⸗Frankfurt dreifacher Kampfſpielſieger Der Frankfurter Fechter Casmir kam auch in der letzten Fecht⸗Konkurrenz am Mittwoch, im Degen, zu einem eindrucksvollen Siege und gewann damit die dritte Kampfſpiel⸗Platette. Zweiter wurde Schull⸗Hannover, 8. Thalmann⸗Hamburg, 4. Gallwitz⸗Ulm, 5. Halberſtadt⸗Offenbach. Schießen Im Kleinkaliberſchießen feierten die Berliner Schützen am Mittwoch einen glänzenden Erfolg. Reichshauptſtädter konnten ſo⸗ wohl im Schießen mit offenem Viſier, wie auch im Schießen mit beliebigen Viſier die drei erſten Plätze belegen. Fitzko⸗Berlin ſtellte dabei im Meiſterſchaftsſchießen mit offenem Viſier mit 262 Ringen einen neuen deutſchen Rekord auf. Die einzel⸗ nen Ergebniſſe lauten: Kleinkaliberſchießen mit offenem Viſier: 1. Fitzko⸗Berlin 262 1 85(Rekord), 2. Schulz⸗Berlin 256 Ringe, 8. Bock⸗Berlin 247 inge. Kleinkaliberſchießen mit beliebigem Viſier: 1. Vitzko 276, 2. Bock 266, 8. Schulz, alle Berlin, 261 Ringe. Kleinkaliber⸗Mannſchaftsſchießen: 1. K. K. F. Berlin 670., 8 en Zella 6283., 8. KKF. Hildesheim, 4. Polizei amburg. Jagdſchießen: 1. Martin jr.⸗Bern 76 Ringe, 2. Greim⸗Ber⸗ lin und Koch⸗Premnitz je 78 Ringe. Kugel⸗Mannſchaftsſchießen: 1. Diana⸗Berlin 229 Ringe. Scheibenſchießen: a) auf 300 Meter: 1. J. Fortmeier⸗Mün⸗ chen 226, Bratengeier⸗Frankfurt a M. 219, 8. Jennerwein⸗Holt⸗ kirchen 207 Ringe. b) 175 Meter: 1. Fortmeier⸗München 248, 2. Greiener, Adam⸗Lauſcha 241, 8. Göttſch⸗Hamburg 289 Ringe. Wehrmannſchießen auf 175 Meter: 1. Sterger⸗Schwein⸗ furt 223 Punkte, 2. Patkin⸗München 220., 8. Weichrauch⸗Zella 217 Punkte. N Ddeutſche dauerprükungsfahrt (Von unſerm Sonderberichterſtatter) Düſſeldorf, 6 Juli. Ein Sonnentag! Froh die Laune der Fahrer. forſch das Tempo, hervorragend der Sport und die techniſchen Leiſtungen.. das ſei dem FFahrtbericht über den zweiten Fahrtag der Deutſchen Dauer⸗ prüfungsfahrt vorangeſtellt. Um 5 Uhr morgens begann der Ablauf in Düſſeldorf. Die ſtarken Wagen und die hochturigen Sporttupen ſetzten ſich an die Spitze. Weil nirgendwo im Deutſchen Reich die Landſtraße ſo gut ſind wie im linksrheiniſchen Gebiet, fuhren ſie ein Durchſchnittstempo von 70 Km. und darüber. Ueber Uerdingen— Mörs—Geldern—Kaldenkirchen—Erkelenz aing es nach Aachen. Hier war, abgeſehen von Geheimkontrollen, erſte offizielle Kontroll⸗ ſtation, wieder vorzüglich hergerichtet vom ſportfrohen Aachener Automobil⸗Club. Aber.. ſo gaſtfrei die Bewirtung ſein ſollte keiner der Dauerprüfungsfahrer hatte Zeit. Alle drängten nach vorn! Alle verſuchten die ihnen vorgeſchriebenen Soll⸗Zeiten weitmöalichſt zu unterbieten, um im Falle einer Reifen⸗ oder anderen Panne Re⸗ pawaturzeit zu haben. Dr. Tigler auf ſeinem Benz und C. Deil⸗ mann auf ſeinem Auſtro⸗Deimler hatten ſich an die Spitze ge⸗ ſetzt und trafen als Erſte in Aachen ein. Etwa 10 Minuten ſpäter folgten die nächſten„ einer dicht hinter dem anderen. Im 70 Kilometer⸗Tempo zog Edmund Jahns' Simſon⸗Supra die Steigungen herauf, immer mit vorn war der Talbot von Höper(Köln), tapfer hielten ſich die beiden Damen, Frau Diemer auf Chrusler und Fräu⸗ lein Clairenore Stinnes auf Adler. Ueberraſchend ſchnell im Ver⸗ hältnis zu ſeiner geringen PS⸗Zahl fuhr der von Ingenieur Grünau geſteuerte Senechal⸗Wagen. Dr. Kerwer brachte ſeinen 4 PS.Opel im 50 Km.⸗Tempo 10prozentige Steiaungen herauf. Es gab eine Fülle eindrucksvoller Leiſtungen! Ja, es war ein köſtlicher Tag! Die Sonne lachte, die Straßen waren annähernd ſtaubfrei, und die Bevölkerung war freundlich. Wir begegneten Kolonnen von Schulkindern, die jubelnd an der Straße ſtanden, die Lehrer winkten, Hochwürden grüßte und freute ſich. Die Schupo drückte ein Auge zu, mit dem einen Arm gab ſie den ahrern das Durchfahrtszeichen— mit dem anderen heim⸗ lich Beſchleunigungsſignale. Ja, die rheiniſchen Beamten 7 85 Sicher⸗ heit und Ordnung ſind doch ſportbegeiſterter, als die in Bayern und der Pfalz! Wie der 10/0 PS.⸗Benz von Philipp Gather einer der ganz wenigen war der ſtrafpunktfrei über die Strecke kam, ſo hielt auch der Benz⸗Preſſewagen das Tempo gleich⸗ ſtarker Konkurrenzwagen ſpielend mit. Viehmärkte in drei Eifel⸗ ſtädten zwangen zur vorübergehenden Tempo⸗Einſchränkung. Als⸗ bald gings wieder mit Vollgas bergauf und bergab. Löhr auf Adler, preisgekrönter Süddeutſchlandfahrer, mußte leider wegen einer Panne aufgeben, ebenſo E. Röhre auf Bugatti 8⸗Zylinder. Der zweite der Bugatti⸗Fahrer, Schuh jun., hatte langen Aufent⸗ halt wegen Lagerſchadens, Doerper auf Opel, am erſten Fahrtage einer der ſtets um die Führung Kämpfenden, blieb infolge Getriebe⸗ bruchs auf der Strecke und Deuſſen auf Adler infolge Kühler⸗ defekts. Auch Müller⸗Steinmann auf Helios ſtellte die Weiter⸗ fahrt infolge Panne ein. So iſt denn die Zahl der Teilnehmer zufammengeſchrumpft— die der Strafpunktfreien winzig ge⸗ worden. In Trier hatte der Trierer Autoklub die halbſtündige Zwangs⸗ pauſe beſtens hergerichtet und ab Adenau, der Stadt des werdenden Nürnberg⸗Rings(der Auto⸗Rennſtrecke der Zukunft), gab es end⸗ lich Wegweiſe⸗Schilder; von der Lincoln⸗Stoßdämpfer⸗Firma waren ſie angebracht. Die Teilnehmer, die ſchon 1000 Km. ohne Wege⸗ markierung gefahren waren, begrüßten dieſe Lincoln⸗Tätigkeit ebenſo anerkennend, wie die Wirkung der Stoßdämpfer. Köln wurde auf der Militärring⸗Straße umgangen, Schupo ſorgte für die not⸗ wendigen Direktiven. Nach 37½% Uhr traf Dr. Tigler auf ſeinem Benz als Erſter in Düſſeldorf ein, alsbald gefolgt von Deil⸗ mann⸗Dortmund auf Auſtro⸗Daimler; beide hatten die 600 Km.⸗ Etappe in ſportlicher Kameradſchaft zuſammenhaltend abſolviert, beide wurden durch dicht hintereinander folgende Reifenſchäden getrennt. 23 Fahrer hatten bis 7½ Uhr abends das Düſseldorfer Endziel der Deutſchen Dauerprüfungsfahrt erreich“ Das Geſamtergebnis. Düſſeldorf, 7. Juli. Die Sportleitung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Automobil⸗Clubs hat 85 Ergebnis 92 5. Deutſchen Dauerprüfungsſahrt errechnet. Wie nicht anders zu erwarten, haben jene beiden Jahrer, die im⸗ mer mit an der Spitze des Feldes lagen und die auch in der Berg⸗ Sonderprüfung bei Winterberg die ſchnellſten waren, Deilmann auf Auſtro⸗Daimler und Dr. Ligler auf Benz, die beſte Geſamt⸗ wertung erreicht. Nur 6 Fahrer von 36 Geſtarteten ſind ſtrafpuntt⸗ frei. Die geſtern von der Sportleitung bekanntgegebene Tabelle der Strafpunktfreien hat ſich bei Errechnung des Geſamtergeb⸗ niſſes geändert. Dr. Löwenberg auf Fiat und Willi Bleißem auf Adler ſind hinzugekommen. 125 Endergebnis der Deutſchen Dauer⸗ rüfungsfahrt lautet wie folgt: 0 auf Aſtere, Dalmler 2. Dr. C. H. Tigler auf Benz, 3. Dr. Löwenberg auf Fiat, 4. Robert Felten auf Mannes⸗ mann, 5. Fritz Höper auf Talbot, 6. Willi Bleißem auf Adler.(Nur dieſe ſechs haben die Fahrt ſtrafpunktfrei beendetl) 7. Elshorſt auf Buick, 8. B. Mayer auf Adler, 9. Philipp Gather auf Benz, 10. Frau Diemer auf Chrysler. Die einzelnen Klaſſenergebniſſe ſind die folgenden: Tourenwagen: A) Privatfahrer: Klaſſe A, über 3000 coem: Frau Hildegard Diemer auf Chrysler; Klaſſe D, bis 3 Liter: Veerhoff auf Mercedes; Klaſſe F, bis 1% Liter: Frl. Clairenore Stinnes auf Adler; Klaſſe C bis 1100 cem: Vormann auf Opel; Klaſſe I bis 750 com: Martens auf Hanomag.— B) In⸗ duſtriefahrer: Klaſſe A, bis 3 Liter: Elshorſt auf Buick: Klaſſe D, bis 3 Liter: Philipp Gather auf Benz; Klaſſe E, bis 2 Liter: Fritz Höper auf Talbot; Klaſſe F, bis 1% Liter: Willy Bleiſſem auf Adler; Klaſſe G, bis 1100 cem: Dr. Lö wenberg auf Fiat; Klaſſe H, bis 750 cem; Butenuth auf Hanomag, Sportwagen: A) Privatfahrer: Klaſſe D, bis 3 Liter: Deilmann auf Auſtro⸗Daimler; Klaſſe E, bis 2 Liter: E. Jans auf Simſon⸗Supra; Klaſſe FE, bis 1½ Liter: Wagner auf Fiat; Klaſſe G, bis 1100 cem: Dr. Ullrich⸗Kerwer auf Opel.— B) Induſtriefahrer: Klaſſe A, über 3 Liter: Dr. auf Benz: Klaſſe D, bis 3 Liter: E. Mißmahl auf Selvez laſſe F, bis 1% Liter: Robert Felten auf Mannesmann. Den erſten Damenpreis erhält Frau Hildegard Dlemer auf Chrysler, den zweiten Damenpreis Frl. Clairenore Stinnes aaf Abler. Geſolel⸗Sternfahrt. Anläßlich der großen Düſſeldorfer Geſolei⸗Ausſtellung fand eine Sternfahrt ſtatt, die von 24 Teilnehmern auf Wagen von—26 St.⸗PeS. beſtritten wurde. Auf beliebig zu wählender Strecke waren ab 6 Uhr morges bis 2 Uhr mittags— Ziel war am Clubhaus des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Autoklubs in Düſſeldorf— möglichſt viele Kilometer zurückzulegen; die Kontrolle geſchah durch Unparteiiſche und durch Durchfahrts⸗Beglaubigungen auf der Strecke. Die er⸗ zielten Spitzenleiſtungen ſind außerordentlich hoch. Günſtige Wit⸗ kerungsverhältniſſe und der hervorragende Zuſtand der weſtdeutſchen Straßen kamen den Teilnehmern beſonders zuſtatten. Die weite⸗ ſten Strecken fuhren drei Adler⸗Wagen, darunter zwei von nur 6 PS. Erwähnt ſein mögen ferner die gute Durchſchnittsleiſtung des 10/30 PS. Benz⸗Tourenwagens und das vielverſprechende Debut des neuen 6 PS. Steyr. Sonderpreiſe erhielten Fräulein Clatrenore Stinnes(Berlin) auf Adler und S. Doerſchlag(Berlin) auf Benz. Das Ergebnis der Geſolei⸗Sternfahrt(autet: 1. Hans Coenen⸗Rheydt, Adler 441: 2. Clärenore Stinnes⸗Berlin, Adler 434,2; 3. Willy Bleiſſem⸗Köln, Adler 432; 4. Ernſt Willms⸗M.⸗ Gladbach, Bugenti 402; 5. Siegfried Doerſchlag⸗Berlin, Benz 396; 6. H. F. Günter⸗Düſſeldorf, 9 393; 7. Dr. C. H. Tigler⸗Köln, Benz 392; 8 Paul Strauß⸗Eſſen, Stoewer 391: 9. Hans Donath⸗Krofeld, Adler 363; 10. Fred Henn⸗Düſſeldorf, Wanderer 357; 11. Herm. Wilms⸗Kreſeld, Opel 342; 12. Rob. Felten⸗Wermelskirchen, Mannes⸗ mann 324; 13. Bernh. Mayer⸗Mainz, Adler 323; 14. Arthur Janſen⸗ Krefeld, Steiger 322 Kilometer. Die Leiſtungen der folgenden 8 ans Düſſeldorfer Endziel ge⸗ kommenen Wagen lagen unter 300 Kilometer. S. Doerschlag. Fußball J. C. Germania 04 Ludwigshafen—.G. 03 Ludwigshafen :3(:3) Auf dem 04⸗Platze beſchloſſen 04 und 03, die alten Rivaſen von Ludwigshafen⸗Nord, die diesjährige Spielzeit mit einem Privat⸗ piele. In der erſten Halbzeit hatte 03 das Spiel faſt durchweg in der Hand. Beſonders der Sturm, unterſtützt von der Läuferreihe, arbeitete gut. Auch vor dem Tore zeigte ſich der Angriff vecht durchſchlagskräftig. Schon in der 5. Minute konnte 03 durch den Linksaußen in Führung gehen. Die Germanen konnten ſich abſolut nicht zurechtfinden. In der 15. Minute erhöhte der Linksaußen das Ergebnis auf:0 für 03. Bis zur Pauſe dominierte 03 durch flüſ⸗ ſiges Kombinationsſpiel und konnte durch den Mittelſtürmer das Reſultat auf:0 erhöhen. Nach Wiederbeginn kam die Platzmann⸗ ſchaft beſſer auf, da die gegneriſche Läuferreihe mehr und mehr nachließ. Doch erſt nach 18 Minuten konnte 04 ein Tor aufholen. 04 gab nun das Spiel nicht mehr aus der Hand, raſeh aber viele Gelegenheiten. Nur ein 2. Tor, das in einem Strafſtoße reſultierte, war der Erfolg des Drängens. Zum Ausgleiche reichte es aber nicht mehr. 55 S. Handball 1908s Mannheim— Phönix Mannheim 329(:4) Die neugegründete Handball⸗Abteilung des.F. C. 08 hatte ſich in ihrem erſten Wettſpiele gleich eine ſchwere Aufgabe geſtellt, indem ſie den Bezirksmeiſter und vorjährigen badiſchen Meiſter Phönix Mannheim ſich verpflichtet hatte. Die Lindenhöfer waren natur⸗ gemäß ihrem Gegner in und Spielerfahrung nicht gewachſen. Sie erſetzen aber vieles durch prächtigen Kampfgeiſt und großen Eifer. In der Elf befinden ſich einige recht talentierte Krüfte, ſodaß ſie in den Herbſt⸗Verbandsſpielen einen beachtenswerten Geg⸗ ner abgeben können. Phönix ſiegte nach Belieben, ohne ſich auszu⸗ geben. Die Läuferreihe war aber in dieſem Spiele ziemlich ſchwach, dagegen gefiel der Sturm mit dem ſchußgewaltigen und Baumeiſter in der Verteidigung. Phönix vermochte bis zur Pauſe einen Vorſprung von 4 Toren herauszuholen, denen 08 ein Tor en Weeen konnte. Nach dem Wechſel kam der 08⸗Sturm in raſchen Vorſtößen beſſer zur Geltung, ſo daß das Spiel mit einem torreichen 319⸗Ergebniſſe enden konnte. 8. Schwimmen Der Schwimmverein Seeſtern-⸗Mannheim weilte am vergan⸗ genen Sonntag beim gauoffenen Schwimmfeſte in Lahr. Unter ſtarker Konkurrenz konnte der Verein einige ſchöne Preiſe er⸗ dielen. In der Herrenlagenſtaffel mit der Mannſchaft Konrad, Rückert, Lindenau und Hoffmann den 1. Preis. Jugend beliebig Eugen Schä⸗ fer den 2. Pheis, Jugendrücken Willi Benz den 1. Preis, Herrenbruſt⸗ ſtaffel 4 K 100 Meter mit der Manmſchaft Hoffmann, Benz, Wilheim und Konrad den 2. Preis, Herrenſeiteſchwimmen 100 Meter Lehnert den 3. Preis, Juniorbeliebigſchwimmen 100 Meter Eugen Schäfer den 1. Preis, Herrenjugendbruſt Willi Benz den 3. Preis, Junſor bellebig Hoffmann den 3. Preis, Belz den 4. Preis, Streckentaucher Willi Benz den 2. Preis, Herren beliebig Staffel den 1. Preis mit der Mannſchaft Hoffmann, Schäfer, Belz und Rößler, ſowie K. Bleſſina den 1. Preis im Herren⸗Kunſtſpringen. das mit lebhaftem Beifall auf⸗ genommen wurde. K. Bl. 9. Seite. Nr. 310 Neue Mannheimer Zeitung(Adend⸗Ausgade) Donnerskfag, den 8. Juli 1926 Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt vom ſüodeutſchen Holzmarkt Das Geſchäft in Nadelholzſchnitt⸗Waren liegt immer noch ſehr darnieder und es iſt ſchwer, Marktpreiſe, die Durch⸗ ſchnittswerte wiedergeben, feſtzuſtellen. Während z. B. Sägewerke, die mit ihrem Rundholz kalkulieren, für Bauholz mit üblicher Waldkante 57 per Kbm. franko Mannheim verlangen, kann man von anderer Seite ſchon zu 53—54,00 per Kbm. kaufen. Der Bedarf an Bauholz dürfte etwas größer geworden ſein, aber es reißen ſich immer noch zuviel unbeſchäftigte Werke darum. Es iſt allerdings anzunehmen, daß das Angebot auch in ſonſtigen Schnittwaren durch die bevorſtehende Ernte etwas weniger dringend werden wird. In Oberbayern werden für 1 Zoll unſortierte Bretter, 4,50 Meter lang,—12 Zoll Breite, noch 37—42,00, per Kbm. verlangt, für 1,5 Zoll und 2 Zoll Dielen, 12 Zoll breit, 40,00 bis 45,00; zu dieſen Preiſen wird auch im Rheinland, das etwas aufnahmefähiger geworden iſt, ab und zu gekauft, wenn auch nur in kleinen Quantitäten. Um größere Abſchlüſſe, wie in früheren Jahren, zu machen, dazu hält man die Lage noch nicht für genügend geklärt. Da nicht anzunehmen iſt, daß die Rundholz⸗ preiſe noch weiter heruntergehen, ſo dürfte auch für die Schnitt⸗ waren der Preis den Tiefſtand erreicht haben. Sh. Das Aufwerkungsergebnis der Skultgarter Lebensverſiche⸗ rungsbank a. G.(Alte Stuttgarter). Der Aufwertungsſtock der alten Markverſicherungen beläuft ſich jetzt auf 65 160 915. Neben dem Aufwertungsſtock iſt bereits eine Zinsrücklage von 657 185 4 angeſammelt. Bei der Bewertung des Aufwertungsſtocks wurde ſehr vorſichtig verfahren. Die bedeutende Wertſteigerung gegen⸗ über dem Stand von Ende 1924(18 Mill. /) iſt auf das Auf⸗ wertungsgeſetz vom 16. Juli 1925 und das Anleiheablöſungsgeſetz vom gleichen Tage zurückzuführen. Der endgültige Wert der aufgewerteten Vermögensmaſſe läßt ſich jedoch heute noch nicht mit Sicherheit überſehen, da zahlreiche Anträge von Hypotheken⸗ ſchuldnern auf Herabſetzung der Aufwertung und Einſprüche gegen eine Aufwertung kraft Rückwirkung noch ſchweben. Auch die Art, wie die Verteilung der Aufwertungsmaſſe techniſch durchgeführt werden ſoll, bedarf in einer Reihe von Punkten noch der Regelung. Ueber Einzelheiten wird zur Zeit zwiſchen dem Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherung und den Treuhändern der Geſellſchaften ver⸗ handelt. Weitere Durchführungsbeſtimmungen der Aufſichtsbehörde ſind zu erwarten. Alle Beteiligten ſind beſtrebt, den endgülti⸗ gen Teilungsplan, welcher der Genehmigung durch das Reichsaufſichtsamt unterliegt, ſo bald als möglich fertigzuſtellen. Erſt dann kann für die einzelne Verſicherung das Aufwertungs⸗ ergebnis berechnet werden. Soviel läßt ſich jedoch heute ſchon überſehen, daß das Aufwerkungsergebnis bei der„Alken Stutk⸗ garker keinesfalls hinter demjenigen der anderen großen Lebens⸗ verſicherungsgeſellſchaften zurückſtehen wird. 1 Allgemeine Finanz. und Handels⸗Geſellſchaft m. b. 9. in Mannheim. Die vorgenannte Geſellſchaft bittet uns um die Bekannt⸗ gabe, daß ſie zu der Allgemeinen Finanz⸗ und Handelsgeſellſchaft m. b. H. in Berlin, welche ſich mit dem Vertrieb von Aktien der Ford⸗Geſellſchaft befaßt, in keinerlei Beziehungen ſteht, und infolgedeſſen auch mit einem Vertrieb derartiger Aktien nichts zu tun hat. 12 Kapikalverluſt der Heſſiſchen Mokorenbau Ac̃. in Darmſtadk. Das Unternehmen, deſſen Geſchäftsaufſicht als ergebnislos eben aufgehoben wurde, macht Mitteilung vom Verluſt von mehr als der Hälfte des Kapitals von 250 000 l. „6. Aus dem Skumm⸗Konzern. Der franzöſiſche Konzern hat die in ſeinem Beſitz befindliche 40 proz. Beteiligung an der Homburger Eiſenwerk vorm. Gebr. Stumm in Homburg a. d. Saar an die unter Führung des holländiſchen Bankhauſes Teixeira de Mattos ſtehende internationale Gruppe verkauft. Gleichzeitig hat der Stumm⸗Konzern von ſeiner 60 proz. Beteiligung 10 v. H. an die ieternationale Gruppe abgetreten, ſo daß dieſe und der Stumm⸗ Konzern nunmehr das Homburger Eiſenwerk zu gleichen Teilen beſitzen. Die internationale Gruppe iſt bekanntlich mit 40 v. H. auch an den Neunkirchener Eiſenwerken beteiligt. Weitere 40 v. H. befinden ſich beim Stumm⸗Konzern, während 20 v. H. die erwähnte franzöſiſche Gruppe erhalten hatte. 20: Der Verluſt⸗Abſchluß der Albatroswerke AG. in Berlin⸗ Johannisthal. Die Geſellſchaft, die bereits 1924 einen Verluſt von etwa 450 600 ausgewieſen hatte(der durch Auslöſung der Rück⸗ lage gedeckt wurde), hat auch im GJ. 1925 mit Verluſt gearbeitet. Warenerträge und Mieterträge erbrachten insgeſamt 0,84 Mill. I. Demgegenüber erforderten Unkoſten und Abſchreibungen 1,41 Mill., ſo daß ein Verluſt von 572 370& verbleibt, der faſt die Hälfte des AK. von 1,205 Mill. erreicht und vorgetragen wird. Der Geſchäftsbericht verweiſt auf die bekannten Schwierigkeiten des Flugzeugbaus durch die Hemmungen des Verſailler Vertrages. Der Umſatz an Hebezeugen reichte infolge der Wirtſchaftskriſe nicht aus, um einen Gewinn zu erzielen. Im Berichtsjahre wurden die Flug⸗ zeug⸗Materialien der Geſellſchaft an eine neugegründete Geſellſchaft, die Albatro⸗Flugzeugwerke...9. veräußert. Demnach hat dieſe ...H. die Flugzeugintereſſen der Albatros⸗Werke Acg über⸗ nommen. Im laufenden GJ. wurden an ſie auch Grundſtücke der Kurszettel dor Neuen Mannhelmer Zeltung Aktten und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück. Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit AT verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Fraulefurter Börſe vom 8. Juli. Banlk⸗Aletien. Cransyort⸗Aletien. aerer* 15 .80107. +5 flig; 185,2 186,5 D. Creditbt. 107.5 107. 0 TRhein Braunk.. 171,0172˙8 en Badiſche Bank..—.— 1570 Saw. Heilbronn Zaulf ötan dng.——15 0 Felns Bergdar 27.—J. g. Ferbeannd. 28800 f8 adr Hodencr 8 128.0 1—5 Bl. u. Saurahütte 52,—51,50 Fahr Gebr. Pirm. 40,— 40.— Daßr. Hoß u. We. 10.9103.5,Schantungbahn.8,59 Felt.Gull. Farle T 128,0 f0.0 2053•9 Jetter. 73,—75,— 1 einm Hapag 146, ch. Berliner Handels 172,0(171,5 Seer Lloyd 143,5147,7 tf. Pof.S Wit. 65,25 59,25 „St...———Fich 5 Barmer Bantver. 102,01 Hapag TCom. u. Privatb. 121,5 124,0 Oeſter. rankf 83 T Neuſthe l 121.0ſ1565 Baltimore& Ohio 88,—fe8,— Goldſchnadt Tb. 93.50 95.— 98,5099,.—.— zu. Wechſ. 98,50 99,.— Gritzner M. Durl. 95, 3. wpothekensJ. 118,71147 Induſtrie-Alctien. Erkeſtw Möm.6 14,40 14.40 2 18,7185˙0 Eichb.⸗Mannh. + 63,.———[Grün, Bilfinger 84.7598.59 2. Baeehen 85,50 26— 9. Lenpf.Sbern..— 159,0 Haids Reu, Nähm 50,25 50.25 2 Mainzer St.⸗A.——159,0 Hammer ſen. 80,.—88, + Iiscenta-eſ 127.0ſ131.2 Schbfferh. Bindg. 218,0 222.0 Jilpert Armaturf. 3u25 52,— 8 555 A Jagt 10508 108,5 Schwartz⸗Storch. 119,0—.— uen en 109,0114.0 0 flb A..⸗G. 114.7116,9 Perger....—½— Hochund Teſtan 77.— 7c7,50 Piltteld-Ereb.⸗B 117,0 112,.0 Adt. Gebr.....—.— Zoßmenetz Phil.. 83,50 87,50 N b0.Bs⸗B.——110,0 Accumulatoren.—.——.— Holzverkohl.⸗Ind. 58,7558,.— t 7,30 Adler Oppenheim———.— Junghans Stam. 89,5088.— Deler. Ceed Anlt. 111 Adler Kleyer.. 80,25 83.50 Tammg. Kaſſersl. 65.—65.50 Pfatzer Hpp.- Bt. 10. A. E. G. St. M. 135,0 141.7 Karlsrüher Maſch. 43,.—43,15 Abeln Krebütbant 1100 1160 Aſchaff. Buntpap. 121,5 121,5 Kemp, Stettin...—.— 11 5„Bank 111,00112,0 Aſchaff. Zellſtoff 107,0 111,5]Klein, Sch& Becker 67.—66.— Sdd. Brconte 115,0 118,0 Pahnbed Harmft. 22755300 Knafe. Jeigzrann 120 113³.0 8 er Bankder..—.— Bad. 0,1600, 180 Konſerven Braun 42.—41,— uunts, Nolenbt..—.— Jad. Maſch. Durl. 285.0 497e Feeunß ea.. 719 P215 — Verſ.-Ge 90.— 94.50 Baſt.-G. 88.— 88.25 JLahmeyer& Co. 117,5121,5 anf Al Berſ. 98.— 98.50 Bayriſch. Spfegei 48.—9,25 dech Augsberg.80 100,0 Bbertd Bers⸗ 1450fl45 0 8ger Hegler.. 1105 1440 Fedrotgeh Walen 8880 33,— Bberrb, Berſ Bef. 125.0 15,9 1Bergm. Elektr. 110,) 1240 Judwigs) Walzm 89.59 80.— 0 irn Bgetü Fe 53.J9 5,sſche Jada——— erk⸗ en. Brem.⸗Beſigh. Oel 59,75 57,.—[Lux ſche Induſtr.—.—24, ——.—Cement Aadeld, 105,7 106,5 Mainkrafpverke 96,—99,85 Guß. 135,0 3 1 Eiſen* 87 855 93,.— Cement Karlſtadt 111,0113,00Miag, hlb... 111,5 110,0 2 15.Luxemb. Berg 135.0 142,5 Chamotte Annaw. 50,— 50,.— Mez Söhne..—.———Tha 11——140,0 Cont. Nürnb. Bzg. 78,.— 75,— Motoren Deußz. er e⸗ ———— 154.50160,0 Daimler Motor.88.—92,50 Motorf. Oberürſ. 59,25 84,50 Gelſenk. Gußſtahl 26 50027,75 D. Gold-u..-Anſt 134.5140,00Neckarſ. Fahrzg. 83,25 86,50 THarp. Bergbau. 137,5144,0 Dyckerh.& Widm, 49,25 49.—Arh. Leder Spier—.——.— Kali Aſchersleben 137,7142,0 Dingler Zweibrück.—.90 Peter Union Frkft. 83,.—87,25 Kalt Salzdetf...——-Dürkoppwerk, St..— 70,—[Pf. Nähm. Kayſer 52.— 55,.— Kali Weſteregeln 147,0158,0 Düſſeld. Rat. Dürr 40,.— 41.— Philipps.-G. rk 31,5032.— Klöckner⸗Werke— 12 5 Kaiſerslaut. 27.—27,10 Porzellan Weſſel—,——.— Mannesmannr. 118,2 124.0 TClr. Licht u. Kr. 135,2140,5 Rein. Gebb& Sch. 81.— 81.— TSberbedarf.. 68.— 72,—Elſ. Bad. Wolle. 35,.—34,.— Rheinmetall. AG. abgetreten. An dem Kapital der neugegründeten..b. H. iſt die AG. nicht beteiligt; die...h. wurde von dem Groß⸗ aktionär der Albatros⸗AG., Dr. Huth, finanziert. Im laufenden 57 hat ſich der Umſatz trotz der anhaltenden ſchlechten Konjunktur geſteigert. -: Verluſtabſchluß der Stektiner Dampferkompagnie Acß. Die Geſellſchaft ſchließt mit einem Verluſtvortrag von 461 609 (i. V. 18 113/ Ueberſchuß) bei 6,35 Mill. Kapital. Angeſichts der unbefriedigenden Lage des Schiffahrtsmarktes wird eine Herabſetzung des StA.⸗Kapitals im Verhältnis 275:1 bei gleichzeitiger Einziehung der WA. vorgeſchlagen, um den Verluſtvortrag zu beſeitigen und durch Abſchreibungen und Rück⸗ ſtellungen die Rentabilität wieder herzuſtellen. Das VA.⸗Kapital beträgt 10 000 l. 1 Weitere Ausdehnung des Karſtadt⸗KKonzern. Die Rudolph Karſtadt AG. in Hamburg hat ihrem Konzern laut Konf. ein neues Unternehmen, das große Kaufhaus der Firma Gebr. Heilbuth in Hamburg⸗Barmbek, Hamburgerſtraße, angegliedert. Als Erwerbs⸗ preis werden 2,4 Mill. genannt. Davon entfallen auf das Grundſtück 1 Mill., die Einrichtung 200 000 und die Waren⸗ beſtände 1 200 000. Die Leitung des Geſchäftes bleibt in Händen des Inhabers der Firma Gebr. Heilbuth. Die 3 Millionen Dollar-Anleihe der Großkraſtwerke Mannheim überzeichnet Wie uns aus New Vork gefunkk wird, wurde die heute von den New Vorker Bankhäuſern Becker u. Harriman aufgelegte Anleihe von 3 Mill. Doll. der Großkrafiwerke Mmannheim und der Pfalzwerke AcG. binnen kurzem überzeichnet. Die hypothekariſch geſicherte Anleihe läuft bekanntlich 15 Jahre und krägt 7 v. 9. Zins. der Ausgabekurs ſtellte ſich auf 96,5 v. 9. Im Proſpekt ſind die Mannheimer Werke einſchließlich der aus den Anleihen zu errichtenden Neubauten und Verbeſſe⸗ rungen mit 4,4 Mill. Dollar, die Pfalzwerke, ausſchließlich des Ausbaues, mit 3,09 Mill. Dollar bewertet. o- Deutſcher Anleiheerfolg. die in London zur Zeichnung aufgelegte Anleihe für die Provinz Weſtfalen in Höhe von 835 000 Pfd. Sterl. iſt 127 mal überzeichnet worden. 2 Der Getreidehandel und die Mühlen zn der Getreidelombar⸗ dierungsaktion. Wie der D. H. D. hört, ſind in der geſtrigen Beſprech⸗ ung zwiſchen den Geſchäftsführern des Reichsbundes des Deutſchen Handels mit landwirtſchaftlichen Erzeuaniſſen und Bedarfsſtoffen und des Vereins Deutſcher Handelsmüller über eine Erweiterung der Lombardkreditgewährung ſeitens der Reichsbank und der Preußen⸗ kaſſe Beſchlüſſe nicht gefaßt worden. Die beiden Verbände ſuchen eine erweiterte Kreditbeteiligung im Rahmen des 300⸗Millionen⸗Kre⸗ dits zur Finanzierung der Ernte und eine Erleichterung der Lombar⸗ dierungsbedingungen zu erreichen. Man heat die Befürchtung, daß die Genoſſenſchaften durch ihre Kreditvermittlungstätigkeit dem Handel und den Mühlen ſtärkeren Abbruch tun könnten. 51. 50- bis 60 proz. Erhöhung der polniſchen Zölle? Im Zoll⸗ departement des polniſchen Finanzminiſteriums wird jetzt der neue Zolltarif ausgearbeitet, der eine Erhöhung der Zölle um 50—60.H. vorſieht. Der neue Zolltarif ſoll vollſtändig geändert werden. Bei vielen Warengattungen ſoll der Zollſatz ermäßigt werden, hingegen aber auf Goldzloty lauten. Maſchinen, Chemikalien und Roh⸗ materialien werden um 40 v.., Fertigfabrikate um 60 v. H. erhöht. Der neue Zolltarif ſoll demnächſt in Kraft treten. o- Weſentliche Erhöhungen des Zolltarifs der Sowjekunion. Der Rat der Volkskommiſſare der Sowjetunion hat, wie aus Moskau gemeldet wird, beſchloſſen, einige Artikel des Zolltarifs für den Handel mit den europäiſchen Ländern abzuändern. Die Erhöhung der einzelnen Zölle ſchwankt gegenüber den früheren Zollgebühren im Durchſchnitt zwiſchen 70 und 300 v. 9. Abgeändert werden die Zölle für Motorräder, Automobile und Autobuſſe. Anſtatt nach Gewicht, ſollen die Zollgebühren nunmehr nach den Preiſen berechnet werden. Der Zoll für Motor⸗ räder⸗ und Perſonenautomobile mit nicht mehr als 8 Sitzen wird für ſtandardmäßige(den Verhältniſſen der Sowjetunion angepaßte) Motorräder und Automobile bei Preiſen bis zu 9000 Rub. 35 v. H. ihres Wertes und bei Preiſen über 9000 Rubel 50 v. H. betragen. Die weſentlichſten Abänderungen ſind an den Tarifen für gewiſſe Obſt⸗ und Beerenſorten, Oliven und Maulbeeren, für Kakao, Kaffee, Schokolade, Konfitüren, Heringe, Korkeichenrinde, Kautſchuk und Guttapercha vorgenommen worden. Ddie Zölle für ſämtſiche Parfümerien und kosmetiſchen Artikel ſind von 13 auf 170 Rubel pro Kg., für kosmetiſche Artikel ohne Alkoholgehalt von 7 Rubel 40 Kop. bis auf 70 Rubel pro Kg. erhöht worden. :- Vor großen japaniſchen Aufträgen für Deutſchland. Die japaniſche Zeitung„Oſaka Aſahi“ bringt eine Meldung, wonach die vorzunehmen gedenkt, da man in der allernächſten Zeit eine Ver⸗ ſtändigung zwiſchen der deutſchen und der japaniſchen chemiſchen Induſtrie erwartet. Es ſoll ſich bei dieſem Einkauf um Halbfabrikate handeln. Für die japaniſche Stagtsverwaltung werden Beſtellungen Eilea Sankfurt..388, 0,25 Nheinelettr. Sia. 115.5,115.5 maſle Sl Rb. Malch. 7 74.50.—— Emaſſle St. Uülrich 36,5036,50 Vend. 125.— „Phönir Berabau 108 7 113,5 bei Siemens⸗Schuckert aufgegeben. Ferner iſt ein Vertrag über K55 8. 7..8. l Rhenantia Aachen—.—81.— St 153,0157.808% D. Reichsanl. 0,4150,410 Riebeck Montan 139,0,144,0 Zuckerf. B, Wagh. 78,50 80,75 4/%.9.⸗Sch.— e Rodberg Darmſt.————Zucker„Frankenth 67,5068,504%% 8. Schutzg, 08 5,60 5,25 1Rüttgerswerke. 100,0105,5 Zuckerf. Heilbronn 79,75 84,.—%¾ D. echiesg 14 5,60 5,25 Schlinct& C. Hbg.—.——,— Juckerf. Offſtein 96,.— 97.— Sparprämie. 1919—.——, Schnellpr. Frank. 64,50 8,75 Juckerf. Rheingau 77.—78,505%᷑ Pr. Schatzanw.—.——.— CDCDCDeDN Schramm Lackf. 5 5755 uckerf. Stuttgart 80.—85,.— 1 12 1 75—.—.— JSchuckert, Nrbg. 116, i.„Preuß. Konſ.—.—— Schußſabent Hen,.78f98, Freiverkehrs⸗Neurſe 3%„ 0,J1500,J4 0 80 Benz.. 86,—89, Seilinduſtr. Wolff 48,50 49,50 n—.—.— TSiemens&Halsk 164.0168,0 ee 2 4% Bad Anl v1519—.——— Südd. Srahtt.—.——— Ransfelber.. 107,5 115,03% 5 5 1806—10 .Led. St.Ingbert——.— Raſtatter Waggon——— 3% do. von 1896—.—— Tricotw. Beſigh 90,—fa. 1 36.— 37,50 4% Bayr. EiſAnl.——0,430 Uhrenfabr. Furtcw. 27.5027,50 hm Kohlenanl 14. 4 3½% 0.—.— 0,470 Ber. deutſch. Oelf. 53,.——.— 56 Weri e VB..ch. Ind. Mainz 56,80 57,20 FJeſtverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf. E..—.—— Ver! Ültramarinf. 180,0 186,0 7¼% Mhm.1914—.——¼% do.—.— 1, 100 Ver. Zellſt. Berlin 20,—70,.—3%„ 31802—.———4% Heſſ.v. 50 u. 96 0,3500,020 Vogtl. Maſch. St. 57,75 57.—4½%½ 1904%½—3½%„ abgeſt.—.— 0,410 Volgt& Haff. St. 92,—98,— 5,%,t. Keichsaud. O, 441ſo, 461c0%,— Volthom. Seil.K 38,50 Wayß& Freytag 104,0104,208% Reichsanl, 0, 8500,5304% Württ. k. 1915—.—.— — Berliner Börſe vom S. Juli. Bauk⸗Aktien. JAllg. Elektr.-Geſ.—.—181,80Deutſche Kali.. 117,0119.5 Dank f. el. Werte 100,0109, 2 Anglo.Et. Guano 11 85 1 5 JDeutſche Maſch. 1270270 Barmér Bantper. 102,5 109,8 iinßalt. Koblen 38.——.— Feuſſche Solls. 1BBerl. Handelsg. 172,0 114,0 Annener Gußſtahl 9577— Deutſche Wollw.. 46,—45, TCom.u. Privatb. 122,0124,8 Alchaſgz Zellſt.. 109.7—,— Heutſch. Eiſenh.. 58,85.59,85 T Darmſt. u.⸗B. 170,5 175,5 Augsb.⸗Nb.Maſch—.— 92,—Donnersmarckh.. 75,5079,50 1 Deutſche Bant 180,0154,7 Halcke Maſchin...—78.— Dürener Metall. 77,—79.— 1 Dt. Ueberſee Bt. 104.5 106,0 Pamag. Meguin. 430 45,— Dürkoppwerke. 65,50 67.— I Disc Command. 141,2148,0 J. P. Bemberg.152,95Ponamit Nobel. 11½.0 123,5 IDresbner Bank 127.2130,0 J Bergmann Eltt. 117,2128,0.Elberfeld. Kupfer 78 JMitteld. Kredb. 117,0117,0 Berl.⸗Gub. Hut. 157,0159,00Elektr. Lieferung. 136,2 13⁴,0 Reichsbank... 138,0 160,0 BerlinKarſer Ind.— 85,85TElttr. Licht u. Kr. 188,0 141,8 Nhein Credüban' 114.0 115,0 TBVerlin. Maſchb. 6,—80,25 Emaille Uurich.—.—87.— Süddeutſch. Dise. 118.9ſ115.0 Berzeluns Bergw. 49,50 88, oſEnzinger Unton 8148˙0 8 rt. Akti en Bing Nürnberg. 58,— 58,25 Eſchww. Bergwerk 130,5 140,0 rausport⸗ ten. Bismarckhütte.—=J. G. Farbenind. 236,00250, 9,7 Shantungbahn. 18058,150.1 Bochum Gußſt. 133,5 135,0 Jeldmöble ßarier 13.,011. Sug, Lt e. Str. 150.005,3 Hebr. Böhleraco Felten Gulll..228,0 41. Süßd. Eiſenbahn—.105,5 Praunk. u. Britets 128,2181,00R. Friſter.. 52,7554.— Seltenore e 1872 Srenen Delf. 57,— 58.— Fuchs Waggon 0,100 0,725 Deutſch⸗Auſtral.. 182,2 13075 Bremer Vulkan.55,25 35,25 Haggenau.⸗A. 49,— 50,—. 3 pag. 1285 153.7 Puderus Eiſenw. 22,50fg8, S Heühard Tertu.78.50 f850 19. Füdamerita 145..145,0 Chem. Hegden. 6,—85,—(kchellent vergw. 184150.0 Tand r81005 142 5 14,0 Chem. Geſend..25.—l770 Gelſeas Geed. 55.7560.— JRorbdiſch. Sloyd 142,5148,0 Chem. Albert.—128 0Genſchow 4 Co. 58,75 68,— Roland-Linie.— 53.— Concord. Spinner 80.— 10,25 German. Portl-3. 122.0 127,0 Verein. Elbeſchiff 50.—53,.— Daimler Motoren 86,7594,35 Gerresheim Glas 128,0.119,5 uſtrie⸗ ien. eſſauer Gas„„ eſ.f. elkt. Unter. 0 1 Induftrie⸗Aktien Deſ 6 426,9 181,/ TGeſ.feltt Unter 152,5 1802 Accumulatoren. 137,7——1 Otſch.-Luxemb. 134,7139,0Gebr, Goedhardt—.— 60,25 Adler& Oppenh. 107,0 102,5D. Eiſenb.Signl. 68,—72,—[Goldſchmidt, Th. 92,—99, Adlerwerke.. 80,—70/750T Deutſche Erdöl 133,7139,0 Goerz C..... 38,75 39,85 555—— Zeuſ⸗ ee e—— Raßbhs 96.256.— erwerk.. 72.—173.—Deutſche Kabelw. 83.—J88.— er.ꝗ 96.— — 8 japaniſche Firma Micui demnächſt große Einkäufe in Deutſchland f Lieferung von Eiſenfabrikaten mit der Firma Liſſauer⸗Köln ge⸗ ſchloſſen worden. Man erwartet, daß in der nächſten Zeit die japaniſchen Einkäufe in Deutſchland durch die beabſichtigte Elektri⸗ fizierung Japans einen größeren Umfang annehmen werden. 2 Sörſenberichte vom 8. Juli 1926 Mannheim lebhaft und feſt Die Börſe war heute wieder ausgeſprochen feſt geſtimmt bei lebhafter Umſatztätigkeit. J. G. Farben zogen per Medio auf 252,5 an, zum Schluß waren die Terminkurſe etwas abgeſchwächt. Von Kaſſawerten notierten Pfälz. Hypoth.⸗Bank, Rhenania, Benz, Zell⸗ ſtoff Waldhof höher. Es notierten: Pfälz. Hypothek.⸗Bank 106, Rhein. Creditbank 115, Südd. Disconto 115,5, J. G. Farben 251, Rhenania 84, Kleinlein 135, Schwartz⸗Storchen 120, Mannheimer Verſicherung 88, Oberrhein. Verſicherung 150, Seilinduſtrie Wolf 48,5, Benz 88, Enzinger 82, Fuchs Waggon 0,8, Knorr 113, Mann⸗ heimer Gummi 54, NSu. 86,5, Pfalzmühle 110, Zement Heidel⸗ berg 107, Rheinelektra 118,5, Zellſtoff Waldhof 159, Zucker Wag⸗ häufel 83, Kriegsanleihe 0,485. Frankfurt ſehr feſt Nachdem auch an der geſtrigen Abendbörſe die neue Aufwärts⸗ bewegung größere Fortſchritte gemacht hatte, ſtellte ſich heute wieder große Nachfrage auf allen Marktgebieten ein. Die Spekulation ſchritt weiter zu Deckungen, da das private Publikum anfangs der Woche der Abwärtsbewegung nicht in dem von der Spekulation erwarteten Maße folgte. Ferner zeichnete auch der neuerliche Sturz des franzöſiſchen Franken— gegen London bis auf 189,50— für die neue Aufwärtsbewegung mit verantwortlich, weil in Er⸗ wartung neuer franzöſiſcher Kapitalfluchtkäufe an den deutſchen Börſen heute Vorkäufe vorgenommen worden ſind. Am lebhafteſten war die Umſatztätigkeit auf dem..⸗Markt; J. G. Farbeninduſtrie gewannen gegen den geſtrigen Abendkurs volle 7 v. H. Auf dem Montanmarkt betragen die Kursbeſſerungen—4 v.., nachdem an der geſtrigen Abendbörſe dieſe Werte bis um 5 v. H. angezogen hatten. Sehr feſt war auch die Haltung für die Banken, von denen Deutſche Bank, Commerz und Dresdner 3 v. H. gewannen. Von Elektrowerten waren merkwürdigerweiſe AEG. vernachläſſigt, Berg⸗ mann, Schuckert und Siemens u. Halske aber gewannen—4 v. H. Schiffahrtswerte gegen geſtern abend unverändert. Auch faſt alle übrigen Marktgebiete hatten überwiegend Kursbeerungen zu ver⸗ zeichnen, auch Zuckeraktien zogen—4 v. H. an. Berliner Veviſen Diskonkfätze: Neichsbauk 6, Lombard 7, Privak 4½ v. H. Amflich J. Jult F. Jult ParſtarBierom in.⸗M. für G. B. G. S. M. IIätze Holland...... 100 Gulden 168,45 168,87 169,45 168,87 J168,47 38.5 Buenos⸗Aires.. IéPeſ. 1,696] 1,700] 1,694] 1,698] 1,7 10 Brüſſel..„ 100 Franken 10,72] 10,78] 10,37 10,41 81,.— + Oslo 100 Kronen 92,08 92.32 92,27 112,50 8,5 Stocholm..„„ 100 Kronen 112,46 112,77112,44112,72 112,50 4,5 Kopenhagen..„ 100 Kronen 111,24 111,52 111,24 111,52 112,50 5 Danzig. 100 Gulden 1,01[81,21 80,9081,1981.—8,5 Liſſabon. 100 Estudo 21,425 21,475 21,375 21,425 453,57 9 Helſingfors.. 100 finnl. M. 10,547] 10,587] 10,547 10,587 81,.—5 Italien„„„ 100 Lire 14,12] 14.16] 13,92] 13,98 81.— 7 Tondon 1 Pfd. 20,401] 20,453] 20,402] 20,454 20,48 5 New-⸗Dork. 1 Dollar 4,195 4,205] 4,195 4,205] 4,198 4 aris„„„ 100 Franken11,24] 11,28] 11,24 11,28 81,.— 8 chweigz..„ 100 Franken 31,1881,88 81,19 81,38 61.— 8,5 Spanien.. 100 Peſeten 66,71 66,93 66,7766,93] 81,— 5 Japan: den 1,965] 1,969] 1,965] 1,969] 2,092] 7,8 Konſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,295] 2,805 2,285] 2,295 18,45 1⁰ Rio de Janeiro 1 Milxeis 0,865 0,667] 0,866] 0,688].878 3,5 Wien„ 100 Schilling 59,31] 59,45 59,30 59,44 1,70 7,5 5„ 100 Kronen 12,422 12,462 12,418 12,458 85,062 6 üdflawien 100 Dinar 7,42.44.,43 7,45[ 81,.— 7 Budapeſt... 100 000 Kronen 5,865] 5,885 5,865] 3,885] 85,062] 7 Soſia„„ 100 Leda 8,015] 3,025] 3,035 3,045 81,— 10 Athen.. ꝗ 100 Drachmen.19 5,.21.19 5,21[81.— 10 -: Mannheimer Produktenbörſe vom 8. Juli.(Eigenbericht.) Die Tendenz am Produktenmarkt iſt weiter leicht befeſtigt bei zu⸗ nehmender Nachfrage des Konſums. In Auslandweizen beſteht Intereſſe für prompte Partien, die vor der Zollerhöhung herein⸗ kommen. Verlangt wird für Manitoba II 16,75 hfl., Manitoba III 16,25; Baruſſo 76,5 Kg. 15,85, Auſtral 17,70, Canſas per Juli weſentlich befeſtigt 14,50, per Auguſt 14,30. Inlandroggen umſatz⸗ los, Angebot in bayeriſcher Ware unrentabel. Auslandroggen 23,50 /, Auslandhafer 19,50—23,00, ausl. Braugerſte 27, Futter⸗ gerſte unv. 19,50—21,00, Mais gelbes altes 18, neues 18,75—19,00. Biertreber 14,50, Weizenmehl ſüdd. 42,75—43,00, Roggenmehl 65 proz. 30,75—32,00, Roggenmehl 60 proz. 31,50—33,00, Weizen⸗ brotmehl ſüdd. 28—32,50, Weizenfuttermehl 11,50, Weizenkleie 8,75 bis 9,00, Roggenkleie 11„. Neue pfälz. Frühkartoffel—5,50% per 50 Kg. waggonfrei Mannheim. ꝛ⸗: Mannheimer Viehmarkt vom 8. Juli. Dem heutigen Vieh⸗ markt waren 821 Stück zugeführt. Es wurden gehandet(Preiſe ür 50 Kg. Lebendgewicht, in=): 114 Kälber: 70—74, 64—68, 52—58; 32 Schweine(alter Beſtand 78): 78—79, 78—79, 79—80, 77—78, 76—77, 75—76; 595 Ferkel u. Läufer: Ferkel bis 4 Wochen 22—32, über 4 Wochen 33—40, Läufer 45—55. Marktperlauf: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, langſam .— 4% do unt.b. 1925—— 40, Säch. St..18—.—.410 ausverkauft; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. 7.[g. 2 8 Grkrftw. Mhm. O% 14, 4014,40 TOberſchl. E. Bed. 70,—70,50[Helddurg..6½ Gebr. Großmann 58,8558,—[TOberſchl. Eiſen. 73,50 76,75 Hochfrequenz.. 105,0 102,0 Grün& Bilfinger 98,.—94.— J Oberſchl. Koksw. 91,2597,850Krügershall Hand 100,9,192,0 Gruſchwitz Textil 47.—46.— IOrenſt.& Koppel——96.88 Petersb. Int... 8,15,.15 Hackethal Draht. 75,— 16,75 TPhönix Bergb.. 1078,118, Ronnenberg... 50,— Halleſche Maſch.. 139,0139.0 Rathgeber Wagg. 51.50 53,75 Ruſſenbank... 4,10.05 Hammerſ. Spinn. 85.—85,50 Reisholz Papier.. 155,2.155,2 Sichel& Co....8,.—.— annov..Egeſt. 74,3576,.— TRhein Braunkhl. 157,0 122,0[Sloman Salpeter 70.75—.— 2 5 Waggon. 19,2520,50]Rhein. Thamotte 47—40,— Südſee Phosphat,. Hanſa 2 5 17 5 Zein Mac— 117,5—1 Ufa.. 97,50038-39 bg.⸗Wien Gum. 88,„ ein. Maſch Led.——23 Hobtert Bergwrk. 78,.—77,75 TRheinſtahl.. 131.0 1120 2— arpen. Bergbau 136,0 145,6 Rhenania Chem. 90,50 92,50 Dollarſchä 75 7 Maſch, 43.—47,.— PRomb. Hütten. 29,1530•15 Neichsſchag IV. V 0,300 0,440 Hedwigshütte.80,50—— Roſiter Braunk. 72,.—80—-20.JK.385.430 Hilpert Maſch.. 1,5031,50 Roſitzer Zucker.. 59,— 65,25 1924-8850•435 Hindr.& Aufferm. 77,—78,75 IRütgerswerke. 1000,106, 80% J. Nei 1. 0˙44500 Hirſch Kupfer 772 2 65— 71895 1985 4%„ eichs anl. 0˙ irſchberg Leder. 79,.—82,—Salzdetfurth... 159, 0357,7994 0 1 ee ohenlohe⸗Werk. 17,„60Scheidemandel. 36, 254% ck. Kor 9 20le Ho gmenn: 82.889e, 15,Scgaberk 2r Salz. 10.8 l58.03 Peb. Kensol: 940.488 orchwerke.. 72,5073,—JSchuckert& Co. 116,5122,2%„.470ʃ0 Maſch. 82,—65,25 Siemens Elektr..—— 4˙% B4 Anl. 04100 Iiſe Bergbau 132,5136.0 TSiem.& Halste 151,2.16553½ Bayer Anl..440— M. Judel& Co. 80,35ſ80,50 Sinner.-G... 68,2564,985¼ B. Kohlenanl. 12.7812.78 Gebr. Junghans. 90.—91,— Stettiner Vulkan 45848,75% Irß 57 8 5˙80 5˙80 Kahla Porzellan. 87,7587,75 StoehrKammgrn 119.0119,5“ R0g aulam. 7˙25 7˙2 Kaliw. Aſchersl. 1372143,7 Stoewer Nähm. ⸗80.2582,% N e 55 8 Karlsr. Maſchin.. 44.5043.— Südd. Immobil. 57,7556.75 5% Säch. Braunt.—.05 Kattowiz. Berg. 13,40(13,658 Teichgräber.. r—Geud Nount.82 8. C. M. Kemp..——Teleph. Berliner.80,25 89,—f can ſch. Rogg. 6,52.61 Klöcknerwerke.. 103,5 108,7 Thoerl Oelfabrik: 70,—77.88 b) Ansl. Renkenwerte. C. H. Knorr.. 111,0 115,5 UnionwerkeMaſch 54,2552,505¼/ Mezikaner—.——.— Kollm.& Jourdan 58,.— 60,— Ver. B. Frkf Gum. 63,.—64,— 47 Oeſt. Schatza. 17,2517.— Köln Rottweiler 117,5 123,6 Ver. Chem. Charl. 116,0116.04%„Goldrente—.— 19.— Gebr. Körting. 86.— 89,85V. Otſch. Nickelw. 142,0145,0%4%„conv. Rte..75—.— Koſtheimer Cell..—.——.—[VBGlanzſtoff. Elbf. 286,0 259,7 4½%„Silberrte. 5,15 5,78 Kyffhäuſer⸗Hütte 56,50 58,— V. Schuhf Brns W 46,.—48.— 4//%„ Papierrte.—.— 2,25 Lahmeyer& Co. 117,5121.5 VStahlwv. d. Zyp 141,0141,54% Türk. Ad.⸗Anl. 12,75—.— Laurahütte. 5158,750Ver. Ultramarinf. 133 0436,54%„ Bagd.⸗Eiſ.l 27,1028,80 — 0 Linde's Eismaſch. 140,0 148,0[Vogtländ. Maſch. 59.—.63,—4%„„ 11 14.— 20,65 Lindenberg... 46,—45,— Wanderer⸗Werke 145,7.149,0 4% Türtlunif Anl.—— J Carl Lindſtröm 127,0127,00Weſer Akt.⸗Geſ..—.———4%„Jollob.1911 14,7515,50 Lingel Schuhfabr.—.42,.— Weſtereg. Altali. 147,0154,0 400-.-Los—.— 283.25 J Linke& Hoffm. 73,7578,— Wicking ⸗Cement. 111.5113,04½% USt.⸗R1913 17,80 18.50 Ludw. Loewe& Co 165,0170,00 Wiesloch Tonwar. 80,50 82,—4¼%„„„ 1914 19.— 20,20 C. Lorenz.. 102,0103,2 Wittener Stahl. 86,7586,754%„„Goldrte 19,25,20,50 Lothr. Portl.⸗Cem—.———[Wittener Gußſtahl 60,.—62,—4%„„ Kronr. 1,75—.— Magirus.-G.. 62,7964,25 Wolf, Buckau. 50,25 58.— 3% Oe. H. Stb. alte 17,6017,70 JMannesmann 116,5124,2 Jeuſtof Verein. 69,.— 67,50% Oe-UIX Sr(70—.—.— Mansfeld. Aktien 106,0 118,0Jellſtoff Waldhof 153.159,04%He. Goldprior. 10.5012,45 Mech. Web. Lind. 152,0180,5 .50½ Südös.aß———.— Mig d Geneſt.. 67,—(103,0 Sreiverkehrs-Kurle..80,— Motoren Deutz. 65,2568,50Adler Kali... 35,—35.—5%„Obligat.———.— Motorb. Mannh. 44,— 41,50 Bergb. Präſid..—.——.—4% Anat. Ser.] 19,2521,.— Müllheim Berg.——115,2 Benz⸗Motor.„ 8687.89,.—%%„„II 17,50(18,65 Neckar. Fahrgg.. 56,—88.25 Deutſche Petrol.. r 4½%„„III 16,1517,— Nordd Wolltämm 123,8124,0 Diamend... 25,7525,654% Tehuantepec.——80% e⸗ ei lf * ˖nn K Donnerstag, den 6. Jull 1926 dteue Manuhermer Zeitung(udend · uusgade) T. Seite. Nr. 310 Briefmarken⸗Allerlei Von Germanikus Vor einiger Zeit berichtete ich über die Betrugsanzeige gegen den Wiener Briefmarkenhändler Friedl, der den intereſſanten Zwölferblock gelber Merkur für 7000 Schilling gekauft hatte, deſſen Wert auf 40 000 Schilling geſchätzt wird. Friedl iſt der weiteren Verfolgung der Angelegenhelt aus dem Wege gegangen durch Nach⸗ zahlung von 5 000 Sch. an den Verkäufer und Uebernahme der Anwalkſpeſen. Damit hat dieſer„Fall“, der ſoviel Staub auf⸗ wirbelte, ſein Ende gefunden. Bedauerlich nur, daß dieſe Ange⸗ legenheit deutſchen Fachzeitungen den Anlaß gab zu gänzlich un⸗ begründeten Hetzartikeln gegen den reellen deutſchen Briefmarken⸗ händlerſtand. Der Fehler eines einzelnen darf nicht verallge⸗ meinert werden, und es wäre beiden Teilen Sammlern und Händ⸗ lern, mehr gedient geweſen, wenn dieſe Hetzartikel unterblieben wären, zumal es genug anderen Stoff gibt, für den der nun ein⸗ mal„kämpfen“ will. Da iſt die rumäniſche Regierung, die 150 000 Stück 5 Bani⸗Marken drucken läßt, die zur Frankatur gar nicht mehr gebraucht werden. Sie verkauft dieſe auch nicht am Schalter, ſondern alle Marken zuſammen für 100 000 Lei an einen Spekulanten, der nun den Preis beliebig feſtſetzen kann. Oder da iſt die philippiniſche Poſtverwaltung in Manilal Die läßt auf Privatbeſtellung alle Marken der Philippinen ungezählt her⸗ ſtellen und der Beſteller vertreibt ſie nun als Seltenheit zu drei⸗ fachem Nominalwert. Das ſind philateliſtiſche Auswüchſe, gegen die nicht ſcharf genug vorgegangen werden kann. Foſenich wird die neue deutſche Briefmarkenſammler⸗Bun⸗ deszeitung„Der Poſtwertzeichenſammler“, die im Juli zum erſten Male erſcheint, den Kampf gegendas Spekulanten⸗ und Fälſcher⸗ unweſen recht tatkräftig führen, denn auf ihr laſtet eine große Verantwortung. Damit ſie erſcheinen kann, verſchwinden verſchie⸗ dene andere Fachzeitungen kleinerer Vereine, die dem Bunde ange⸗ ſchloſſen ſind. Bedauerlich einesteils, da durch die Vielheit doch manches Neue bekannt wurde, zu begrüßen andernteils, da anzu⸗ nehmen iſt, daß dieſe Bundeszeitung auch finanziell ſicher daſteht und hierdurch imſtande iſt, auch eine rege Propaganda zu entfalten, was die kleinen, finanziell ſchwachen Zeitungen nicht konnten.— An Druckwerken für den Briefmarkenſammler ſind im Juni vom Kohlhandbuch der neunte Teil und vom Großen Ganzſachenkatalog der fünfte Teil erſchienen. Der Ganzſachenkatalog 1926 wird in Kürge nunmehr im 6. Teil ſein Ende finden. Die Bearbeitung iſt ſehr ſorgfältig und von Sammlern aller Länder vorgenommen. Es zeigte aber, daß das lieferungsweiſe Erſcheinen eines Preis⸗ buches nicht das richtige iſt. Am allerwenigſten bei Marktände⸗ rungen, wie wir ſie jetzt erlebt haben. Die Preiſe der Teile 1 und 2 ſind zu nieder, die der Teile 3 und 4 ſind 2 hoch. Beſſer wäre es, die Preiſe, die doch als Tauſchbaſis für den Sammler dienen ſollten, geſondert in einem Preisheft aufzuführen, das in beſtimm⸗ ten Zeitabſchnitten neu aufgelegt werden kann und nicht 10 M. koſtet wie Band 1 des Ganzſachenkatalogs. Der hohe Preis des Katalogs mag gerechtfertigt ſein, durch die verhältnismäßig kleine Auflage, aber er wirkt dem Abſatz des Katalogs entgegen und findet das Wiederaufblühen des Ganzſachenſammelns, das jetzt durch die Bildpoſtkarten ſo recht wieder angeregt wird. In Deutſchland iſt als neueſte eine Bildpoſtkarte von Wiesbaden an verſchiedenen Poſtämtern zur Ausgabe ge⸗ langt. In der Schweiz ſind 24 verſchiedene Karten zu 10 Ets. und 32 verſchiedene je 20 Cts. erſchienen. Dem Sammler wird es hier erleichtert, ſich alle Bilder zu erwerben, indem man an allen Poſtſchaltern fertige Zuſammenſtellungen verkauft. Nach⸗ ahmenswert, Herr Poſtminiſter!— Nun noch von neuerſchienenen Briefmarken: In Bulgarien ſind 3 Erinnerungsmarken an den Dichter und Revolutionär Boteff erſchienen, die aber nur vom.—4. Juni im Verkehr waren. In Spanien iſt die Rote Kreuzmarkenreihe erſchienen, die nette Miniaturbildniſſe des Herr⸗ ſcherhauſes aufweiſt. Nur leider iſt die Reihe der Marken zu lang geworden. 15 Werte, und leider hat man auch Ueberdruckausgaben für die ſpaniſchen Kolonien hergeſtellt. In den Vereinigten Staaten von Nordamerika gab man eine 2 Cts.⸗Gedenkmarke heraus, die die Biberty Bell(Freiheitsglocke) von Philadelphia zeigt. Vor 150 Jahren läutete ſie die Unabhängigkeit ein und — ſeit 1848 iſt ſie ſtumm. Der Riß, der ſie verſtummen ließ, iſt auf der Marke deutlich erkennbar. Die Marke weiſt auf die Welt⸗ ausſtellung in Philadelphia hin, die jetzt ſtattfindet. Eine weitere Gedenkmarke ſoll in Kürze erſcheinen zum Andenken an den Er⸗ finder Ericſon, dem Amerika die flachen Panzerturmſchiffe ver⸗ dankt, Monitoren genannt. Für die Kanalzone Amerikas ſind die 17 Cts.(Wilſon) und 20 Cts.(Goldenes Tor) mit„Canalzone“ überdruckt. Briefkaſten Wir bitten, für ben Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlaa afs ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortuna iuriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet. K. A. S. Wegen der Form in der die Zahlungsaufforderung er⸗ folgt, können Sie die Zahluna nicht verweigern. Sie können nur bitten. daß die Angelegenheit in Zukunft brieflich erledigt wird. R. S. Rechtliche Auskünſte geben wir nicht. Fr. Kl. 1. Pfeifer von der Haardt. 2. Iſt eine Geſtalt in Hauffs „Lichtenſtein“. J. Sch. Ohne Genehmiauna des Vaters nicht zuläſſig. H. H. 2. 1. Hierfür perlangen Sie in einer Drogerie ein Flecken⸗ mittel. 2. Unſeres Wiſſens der Waſſerturm. W. Sch. 1. Wenden Sie ſich beſchwerdeführend an das Poſtamt am Hauptbahnhof. 2. Wenn Sie über Preiſe irgendwie im Zweifel ſind, können Sie ſich ſederzeit mit der Wucherpolizei in Verbindung ſetzen. 3. Eine ſolche Anſicht iſt natürlich Unſinn. Dr. F. H. Wenden Sie ſich an das Finanzamt. Frau Jö. Der Unterſchied zwiſchen Einkaufs⸗ und Verkaufspreis beträat in dieſem Falle 20½ . M. Eine Adreſſe über eine ſolche Schule iſt uns nicht be⸗ kannt. Wenden Sie ſich an die Verwaltung des Städt, Krankenhauſes. F. W. B. Uns unbekannt. Vielleicht kann Ihnen das Jäger⸗ bataillon 14 in Konſtanz Auskunft geßen. Einundsechzigster Rechnungs-Abschluß der Frankfurter Aligemeine Versicherungs-Aktien-Gesellschaft in Frankfurt am Main für das lahr 1923. Einnahmen. Jeroinnvortrag aus 1924. ämien⸗Reſerven aus 1924. mien⸗Ueberträge aus 1924. Rückverſicherungs⸗Prämien Schäden „2„„„„ vermischtes“ beteiligen Angeb. unt. E. 22... Geſcöftzt. Frau nimmt zum 84⁴8 Ausgaben..-M. 18,577,777 11,205,483 .904, 404 A. U. 57 a, d. Geſchſt. 9592 ib iu aus gute er e J9. Mann, 26 Jahre, wünſcht ſich tätig an Elketro⸗Geſch. zu 97615 P. 51 Väben und Fcken] an. Gefl. Angeb. unt. Wir bitten unsere verehr- liche Kundschaft, uns möglichst an den Vormittagen zu besuchen; dadurch ist eine aufmerk- samere Bedienung gewährleistet. Inkra Culuulunutal. Traktrapenvertauägersiachalt.b. H. Abtellung Fahrräder Ausbessern von Wäsche „826,000 5,018,701 12,939,705 rämien⸗Ueberträge,„ chaden⸗Reſerve. Proviſtonen und Koſtenn .680,000— Saene 2 4 „»„*% 2„ 2 2 06„„ 2„„„„„ 2 223„„ er, eez aus 1924 ien · Einnahme N 4, 1(Inkrahaus) Telefon 6464—8421. 2„„„„ „»„„ 295 2„„%„ „*„ — * —— olice⸗Gebühren. inſen 95 0 gewinn„ —— ——— 1,657,167 „825 08 —— —2 2 2952„„„4 ——— „„ „„„„„„ 92 S388S! 8 U 0 0 0 0 „ 9 4 9 4 0 59,793,5385 98 Summarlsche A. Aktiva J. Ausſtehende Einzahlungen der Aktlonäre 8. unee,„ Z. Hppotheken„„%„„„„„%„„„„„„„„„. 4. Wertpapiere und Betelligungen an Ver⸗ ee en 5. Reichsban 8. Guthaben -M. .900, 000 9,892.000 2,754,24474 10,566,983 50 pfe!l 108,187 b˙ ankthäuſern und Ver⸗ 7. ſicherungsunternehmungen 12,860,645 8. J. Rückſtändige Zinſen 1 8. Ausſtände bei General-Agenten bezw 9. Agenten„„%%„%„%„„„„„„ e6„ 5,808,266 41 10. 9. Barer Kaſſenbeſtand„4„ 10. Mobiliar⸗ und Einrichiungs⸗Konto„ 2 11. Sonſtige Altiva„„„„'.˖ 1 90 J85 057 Der Vorstand: — Allgemeine Verwaltungskoſten und Steuern Kursverluſt Gewinnnn Bllanz-Kente am 31. Dezember 182. 1. Aktten⸗Kapitall 2 Kapital⸗Reſeroefonds 3. Spezial⸗Reſervefonds 4. Aufwertungsfonds. 5. Prämien⸗Reſerven 6. Prämlen⸗Ueberträge Schaden⸗Reſerve Guthaben anderer nehmungen Sonſtige Paſſiva Gewinn —— 1,280,464 „253 .469, 795 152,798,585 2 5„„„„„„„%„%%„„„„„ 8SSN8I1888 SSEITI „„„ 2 22«„ SS88„„4 S2⸗«„„ E „„„%„„„„%„„%„ 6„ 252* „ 92„ —2* 2* 888 S L847057 87 P. Dumcke, Generaldirettor Enzinser- Unfon-Werke Aktien · Gesellschaft Dle Ausreichung der abgeſtempelten Mäntel, ber Genuß⸗Scheine und der neuen Zinsſcheinhogen erfolat vom 10. er. ab. Die Auszahlung der in Artikel 38 der Durchführungsverordnung zum Aufwertunasgeſetz feſtaelegten Zinſen unſerer Anleihen für 1925 —7 1926 wird unter Abzug von 109% Kapitalertrazsſteuer wie folgt 8 en: 1. 175 Anleihe der Maſchinenfabriken vorm. Gebrüder Guttsmann .⸗G., Breslau vom Jahre 1909, abgeſtempelt auf die Filter⸗ und Brautechniſche Maſchinenfabrik.⸗G. vormals L. A. Enzinger für 1925 fällig am 2. Januar 1929 gegen den alten Zinsſchein Nr. 83 per 2. Fanuar 1926 über PMk. 22.50 mit RMk..— bezw. er.Mk. 11.25 mit RMk..50. Den Altbeſitzern wurden die »ſen für 1925 im Januar d. As. ausgezahlt fü. ß fillig am 1. Juli 1926 gegen den neuen Zinsſchein Nr. 1 ver 1. Juli 1926 über RMk..50 bezw. RMk..25. 2. 49 Ankeihe der Unionwerke.⸗G. Maſchinenfabriken Mannbeim vom Jahre 1919 1 für 1925 fällia am 20. Juni 1928 oegen ben alten Zinsſchein Nr. 13 per 1. Oktober 1925 mit RMk..— bei den auf RMk. 150.— ab⸗ geſtempekten u. mit RMk..— bel ben auf RMk, 50.— abgeſtem⸗ pelten Stücken. Den Altbeſitzern werden die Zinſen für 1925 bei Ausreichuna der Genußrechtsurkunden gezahlt. für 1926 fällta am 1. Juli 1926 gegen den neuen Zinsſchein Nr. 1 per 1. Juli 1920 mit RMk..50 bezw. RMk..50. A. 5% Anteite der Enzinger⸗Werxe.⸗J. Worms vom Jahre 1920. Die Zahlung der Zinſen vom Jahre 1925 an zuzüglich Zinſes⸗Zin⸗ len wird nach Einreichung der gekündiaten Stücke vom J. Januar 1052 ab erfolgen. Die laufenden Zinsſcheine ſind unültia. J. 5% Anleibe der Unionwerke.-G. der Mafchinenfabrſken Nannheim Die Zahlung der Zinſen vom Jahre 1928 ab zuzüglich Zinſes-Zin⸗ ſen wird ſeweils bei Fälligkeit der Schuldverſchreibungen geſchehen. Die laufenden Zinsſcheine ſind ungültia. n: Gebrüder Arnhold. Berlin⸗Dresden 5. Aufhänſer, München, Baß& Herz. Frankfurt a.., E. Ladenburg. Ffrankfurt a.., & Nationalbank Berlin. Frankfurt a... Mann⸗ Bank. Berlin, Frankfuxt a. .. der Diskonto-Geſellſchaft, Berlin, Frankfurt a.., Dresdner Bank. Breslan. Rheiniſche Crebſtbank. Maunheim, Worms, Sfbenſche Disconts⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim, Worms. Der Vorstand. Mannbeim, den 1. Juli 1928. Reklame-Verkauf ualltats schlafzimmern Eiche bel. be mit Fac. Spiegel u. weiß. Marmor deube eg vermischtes. Tlcht. Jchgeldeng empfiehlt ſich im Zu⸗ 5462 ſchneiden u ere en elegant. und einfacher Kleider z. Selbſtanfertig. (Gein JZuſchneidekurs). Schweßingerſtr. 44, franko Wohnung. 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