8 ** Montag, 12. Juli Neue Mannheimereit Oezugspreiſe: In Mannheim und Umgebun ins Haus oder durch die Poſt monatlich.M. 250 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nachforderun r. 17590 Karlsruhe.— 0 0 3 vorbehalten. Poſtſchecktonto Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Aus gaben N uptgeſchäftsſtelle E 6, 2.—— wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtraße 6. Schwetzinger Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ ſtraße 24, Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben Beneralanzeiger Mannhbeim. Erſcheint wöͤchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943. 7944 u. 7945. Morgen⸗Ausgabe Prele 10 Peennig 1926— Nr. 315 Un nzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro einſp. a für Allgem. Anzeigen.40 R⸗M Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Seitung-Unterhaltungs-Beilage.Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Netht Ein Dawesplan für Frankreich: die Auffaſſung amerikaniſcher Linanzkreiſe Newyork, 11. Juli.(Spezialkabeldienſt der United Preß.) Die franzöſiſchen Situationsmeldungen über einen Dawesplan für Frankreich oder eines finanziellen Locarnos, das an⸗ geblich bei der Begegnung des Präſidenten der Newyorker Föderal Reſervebank, Benjamin Strong mit Montagu Norman, dem Präſi⸗ denten der Bank von England, Parker Gilbert und dem Präſidenten Moreau, des Gouverneurs der Bank von Frankreich beſprochen wer⸗ den ſollen, finden in amerikaniſchen Finanzkreiſen keinen Glau⸗ ben. Einen Dawesplan für Frankreich hält man überhaupt für kaum durchführbar, da damit eine direkte Kontrolle der franzöſiſchen Finanzwirtſchaft verbunden wäre, die dein franzöſiſcher Staatsmann dem Lande aufzuzwingen in der Lage wäre. Außerdem gilt Caillaux als ſcharfer Gegner von derartigen Tendenzen. Nach Anſicht hieſiger Sachverſtändiger gelten die Bera⸗ lungen lediglich währungstechniſchen Fragen. Der Stabiliſierung des Franken würde ein enges Zuſammenwirken der Zentralnoteninſtitute folgen. Man weiß, daß ſowohl Norman wie Strorg wie übrigens auch Schacht einer internationalen Kooperation der Noteninſtitute das Wort reden. Zwiſchen dieſen beiden Län⸗ dern finden regelmäßig Konferenzen ſtatt und auch Schachts Reiſe diene ähnlichen Zielen. Es würde ſich darum handeln, eine feſte Re⸗ lation zwiſchen den Diskontſätzen der verſchiedenen Zentralbanken feſtzuſetzen, die nur nach vorheriger Verſtändigung zwiſchen allen Be⸗ teiligten abgeändert werden dürften, um ſo den internationalen Geldverkehr in einer normalen, den internationalen Bedürfniſſen an⸗ gepaßten Grenze zu halten. Man glaubt hier, daß mit der Stabili⸗ ſierung des Franken auch die deutſch⸗franzöſiſchen Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen in ein entſcheidendes Stadium ein⸗ treten werden. Gewiſſe, ſonſt gutinformierte Wallſtreetkreiſe ſind der Anſicht, daß die Abmachungen zwiſchen der deutſchen und franzöſi⸗ ſchen Schwerinduſtrie bereits ſo gut wie perfekt ſind. Damit würde nach Anſicht hieſiger Kreiſe dem engliſchen Stahltruſt und der briti⸗ ſchen Induſtrie ein gewaltiger Konkurrent erwachſen. Caillaux Reiſe nach London Es beſtätigt ſich, daß Caillaux heute(Montag) vormittag auf dem Luftwege nach London reiſen wird, um mit Churchill wegen der Schuldenregelung Fühlung zu nehmen. Man nimmt an, daß der franzöſiſche Finanzminiſter bereits Dienstag wieder nach Paris zurückkehren kann, da die Texte des franzöſiſch⸗englichen Abkommens mach einer Meldung aus London von den dortigen Unterhändlern be⸗ veits fertiggeſtellt wurden. Das engliſch⸗franzöſiſche Schuldenabkommen iſt von dem Finanz⸗ attache der franzöſiſchen Botſchaft in London, Pouyanne, unterzeich⸗ net worden, ſo daß es Caillaux bei ſeiner Ankunft nur noch zu beſtä⸗ tigen haben wird. Man verſichert, daß Frankreich in einem Brief⸗ wechſel alle erdenklichen Vorteile zugeſtanden worden ſeien, vor allem die Transfer⸗ und Sicherheitsklauſel. Das Londoner Alkommen werde zuſammen mit dem Waſhingtoner Abkommen dem Parlament zur Ratifizierung unterbreitet werden. Caillaux, der Britenſchreck! Der Londoner Berichterſtatter der„Voſſ. Ztg.“ drahte“ ſeinem Blatte: Der Beſuch Caillaux in London und der plötzliche Stim⸗ mungsumſchwung in England, der mit einem Male eine teilweiſe Reviſion des Schuldenabkommens mit Frankreich durch Gewäh⸗ rung eines Moratoriums und Zubilligung einer Sicherheits⸗ klauſel wahrſcheinlich erſcheinen läßt, hat eine ſehr intereſſante finanzielle und politiſche Vorgeſchichte. Caillaux iſt für Lon⸗ don jetzt der gefährlichſte Britenſchreck. Er will, wenn auch zum Teil mit anderen Mitteln, aber doch nach demſelben Grund⸗ gedanken wie Schacht, den Franken ſanieren. Die Londoner Börſe hat ſich langfriſtig dahin feſtgelegt, daß der Franken denſelben Weg gehen muß wie die Mark. Sämtliche hieſigen Finanzſchriftſteller, die führenden Großbankiers und namhafte Außenpolitiker würden mit ihren Prophezeiungen, daß Frankreich nur unter engliſch⸗ame⸗ rikaniſchem Finanzkuratel ſaniert werden könne, ſchwer herein⸗ fallen. Caillaux erſcheint der engliſchen Politik gefährlich. Erſtens glaubt man hierzulande, daß nur Caillaux imſtande iſt, eine Fran⸗ kenſanierung, wenigſtens zum allergrößten Teil aus eigener fran⸗ zöſiſcher Kraft durchführen zu können. Er wird als Hindernis der Kuratelpläne der City, alſo entſprechend ernſter, genommen. Zwei⸗ tens iſt Caillaux aber dringend verdächtig, ſich nicht nur gegen⸗ über engliſch⸗amerikaniſchen Kuratelplänen ablehnend zu verhalten, ſondern man traut ihm auch die Initiative zu, durch Kooperation mit Deutſchland, durch das Ausderweltſchaffen franzöſiſch⸗ ruſſiſcher Konfliktsſtoffe u. durch einen geſchickten Appell an die demo⸗ kratiſchen Inſtinkte der Amerikaner eine Neueinſtellung der franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ und Außenpolitik herbeizuführen, die Frankreich aus jener unbehaglichen Iſolierung befreien würde, in die das franzöſiſche Volk nach dem Mißlingen des Poincaréſchen Ruhrexperiments geraten iſt und in der es, ſo⸗ lange der gegenwärtige Zuſtand anhält, wenigſtens politiſch und, wie man in London hofft, früher oder ſpäter auch wirtſchaftlich und finanzpolitiſch, auf Gedeih und Verderb ohne Optionsmöglichkeit auf die engliſche Freundſchaft angewieſen iſt. die Teuerung in Frankreich Die ſoeben in Paris veröffentlichte neue Indexzahl der amt⸗ lichen franzöſiſchen Statiſtik zeigt, daß mit fortſchreitendem Verfall der Währung die Anpaſſung des Preisniveaus an den jeweiligen Deviſenkurs mit wachſender Schnelligkeit erfolgt. Der Index der Großhandelspreiſe, der für Ende April mit 644 und Ende Mai mit 702 angegeben wurde, iſt Ende Juni auf 754 geſtie⸗ gen. Das macht in zwei Monaten eine Erhöhung um 90 Punkte oder 15 Prozent aus, während der Kursrückgang des Franken in der gleichen Zeit nur etwa 10 Prezent betragen hat. Am ſtärkſten iſt die Erhöhung der Preiſe für franzöſiſche Nahrungsmittel, die von 588 im Ahril auf 781 im Juni geſtiegen ſind. Die Preiſe für induſtrielle Rohſtoffe ſind von 753 auf 848, die für Textilien von 876 auf 971 geſtiegen. Ddas Marokko-Abkommen In einem vom franzöſiſchen Außenminiſterium herausgegebe⸗ nen Kommuniqus wird mitgeteilt, daß das franzöſiſche Ma⸗ rokkoabkommen in der letzten Sitzung der Delegationen vor⸗ behaltlich der Genehmigung durch die beiden Regierungen vom ſpaniſchen Botſchafter Quinones de Leon und dem General Jordana einerſeits und dem Marſchall Petain und Berthelot andererſeits unterzeichnet worden iſt. Es wird ſofort nach der Ratifizierung, die vorausſichtlich am Dienstag nach der Ankunft Primo de Riveras erfolgen wird, in Kraft treten. Obwohl im Kommuniqué Einzelheiten erſt nach der Unterzeich⸗ nung in Ausſicht geſtellt werden, erfahren wir aus ſicherer Quelle, daß durch das Abkommen die franzöſiſch⸗ſpaniſche Zonengrenze vom Jahre 1912 wieder hergeſtellt wird. Zur genaueren Feſtlegung wird eine Grenzkommiſſion eingeſetzt werden. Hinſichtlich des Ver⸗ bannungsortes für Abd el Krim wird den beiden Regiernugen die Wahl gelaſſen zwiſchen Madagaskar und den wegen ihres un⸗ geſunden Klimas berüchtigten Komoren zwiſchen Madagaskar und Afrika im Indiſchen Ozean. Die Forderung Spaniens, Abd eil Krim noch in der Verbannung beſonders harte Bedingungen aufzu⸗ erlegen, vermochte ſich gegenüber dem franzöſiſchen Widerſtand nicht durchzuſetzen. 170 verhaftungen in Madͤrid Die„Voſſ. Ztg.“ meldet aus Barcelona: Privatmeldungen aus Madrid beſagen, daß die von Primo de Rivera jüngſt abge⸗ ſetzte Vorſtandſchaft des Madrider Athenae, beſtehend aus ſechs Schriftſtellern, Künſtlern uſw., ins Gefängnis abgeführt wurde, weil dieſe ſich formell weigerte, die neue von der Regierung einge⸗ ſetzte Vorſtandſchaft als rechtmäßigen Nachfolger anzuerkennen. Daraufhin erfolgte ein Maſſenaustritt von über 300 Athenge⸗Mit⸗ gliedern, vor allem Intellektuellen und Literaten. In Madrid wur⸗ den 170 Verhaftungen, die das Komplott betreffen, vorge⸗ nommen. Das Militärgefängnis iſt überfüllt. Sulgariſch· rumäniſche Grenzzwiſchenfälle Wie der Sofioter Korreſpondent der„..“ meldet, ſcheint ſich als Folge des Raubüberfalles einer bulgariſchen Bande auf das rumäniſche Grenzdorf Starnovoleſo die rumäniſche Regierung zu ſtrengen Strafmaßnahmen entſchloſſen zu haben. Nachrichten aus Ruſtſchuk, die freilich ſchwer nachzuprüfen ſind, ſprechen davon, rumäniſches Militär habe 120 Bulgaren aus dem Dorf Staronovo⸗ ſelo verhaftet und in der Nähe dieſer Ortſchaft niedergemacht. Dieſe Nachricht rief in Bulgarien größte Erregung hervor. gtaliens Anteil an den Reparationen Von den 8 0,64 Millionen Goldmark, die Deutſch⸗ land im Juni an Reparationen geleiſtet hat, entfallen auf Italien 8,92 Millionen Goldmark. Davon gehen 4,702 Millionen auf Koh⸗ lenlieferung, 1,539 Millionen auf Kohlentransport, 229 000 Mark auf Farben und pharmazeutiſche Produkte und 2,456 Millionen auf Verſchiedenes. Die italieniſche Agentur Volta beſchäftigt ſich mit der Rieſen⸗ ſumme, die die Rheinlandbeſetzung von den deutſchen Re⸗ parationslieferungen wegfrißt. In den erſten neun Monaten des zweiten Jahres nach dem Dawes⸗Abkommen ſind nicht weniger als 69 Millionen Goldmark für die Rheinlandbeſatzung ausgeworfen worden. Es wird von der Agentur feſtgeſtellt, daß die Räumung der erſten Zone die Beſatzungsziffer von 99 200 auf nur 88 439 herabgedrückt habe. die engliſche Rohlenkriſe § London, 19. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Rückkehr der Arbeiter in die Kohlenbergwerke entwickelt ſich all⸗ mählich. Es darf jedoch daraus kein Schluß auf die Beendigung des Streiks ſelbſt gezogen werden. In verſchiedenen Kohlenberg⸗ werken ſind durchſchnittlich 15 Prozent der Streikenden zur Arfeit zurückgekehrt. Das Tempo muß jedoch be⸗ ſchleunigt werden, ſonſt erhält das ganze neue Syſtem der Rück⸗ kehrbewegung und der darauf hinzielenden Propaganda keine prak⸗ tiſche Bedeutung. Die Streikpſychoſe läßt ſich nach wie vor noch bemerken. Es werden Broſchüren verkauft und die Ausſtändiſchen verſuchen, auf ihre Kameraden und ſogar auf die Arbeiterfrauen einzuwirken, um den Ausſtand noch weiter durchzuhalten. Sehr wichlig für den weiteren Verlauf der Streikbewegung iſt jetzt, daß das Eiſenbahnſyndikat es abgelehnt hat, die Koh⸗ lentransporte nach England zu unterbinden. dſe franzöſiſchen Uebergriffe im beſetzten Gebiet Berlin, 10. Juli. 87 unſ. Berliner Büro.) Aus dem be⸗ ſetzten Gebiet iſt in letzter Zeit wiederholt über Störungen von Krie⸗ gervereinsvevomſtaltungen durch franzöſiſche Soldaten berichtet wor⸗ den. Nach den bisherigen Unterſuchungen beſtätigt es ſich, daß in dem einen Falle 40, in dem anderen 20 Soldaten derartige Sitzungen zu ſtören verſuchten. In einem Falle ſind ſie durch einen Offizier verhindert worden, das andere Mal mußte die Sitzung aufg⸗hoben werden. Die Unterſuchung iſt noch nicht abgeſchoſſen, jedoch iſt anzu⸗ nehmen, daß von der deutſchen Regierung wegen dieſer Vorgänge Proteſt eingelegt wird. Es handelt ſich vor allem um den Vorgaag in Germersheim. Europa in Waffen (Von unſerem Pariſer Vertreter) Paris, 10. Juli. Raymond Poincarés Selbſtverteidigung iſt bis zu ihrem dritten Bande gediehen; ſechs ſollen noch folgen. Man ſieht, mit welcher Energie und bewundernswerben Ausdauer der frühere Miniſterpräſident und Präſident der Republik an ſeiner Verherr⸗ lichung als Mann des„Friedens“ und als„Diener Frankreichs“ ar⸗ beitet. Gleichwohl iſt in dieſem dritten Bande, der das Jahr 1913 behandelt, ein ſtarker Einſchlag von Bitterkeit zu erkennen. Poim⸗ caré befleißigte ſich in den zwei erſten Bänden der Ausſchlachtung des franzöſiſchen Gelbbuches und ergänzte die längſt überholten, an Unrichtigkeiten und an Tatſachenentſtellungen überaus reichen Blät⸗ ter des„Livre Jaune“ durch einige perſönliche Erinnerungen. Mehr⸗ fach gab er Privatkorreſpondenzen mit Botſchaftern preis. Selbſt⸗ verſtändlich fügte er dieſe Erinnerungen ſeinem Plädoyer geſchickt ein, denn die Theſis:„Ich bin unſchuldig!“ ſollte mit den beſten advoka⸗ toriſchen Mitteln verteidigt werden. Unterdeſſen wuchs aber der Strom: in Frankreich, England, Amerika meldeten ſich ſcharfe Kriti⸗ ker. Eine Pariſer Monatsſchrift:„Cvolution“(Herausgeber Victor Margueritte) ſtellte ſich die Aufgabe, alle Aufklärungsſchriften über die Urſprungsgeſchichte des Krieges eingehend zu behandeln. Wer nicht in den lächerlichen Verdacht kommen wollte, ein eingefleiſchter und allen logiſchen Verichtigungen abgeneigter Poincariſt zu ſein, der mußte wohl oder übel die Kritiken der Gegner des großen Ray⸗ mond kennen lernen. Poincars fühlte gerade in dieſem Jahre den zunehmenden Widerſtand breiter Kreiſe gegen ſeine ſtarre, rückſtän⸗ dige Selbſtverteidigung. Der dritte Band ſeiner„Erinnerungen“ krankt an der Wut und Gehäſſigkeit, die er ſeinen Kritikern gegen⸗ über empfindet. Stellenweiſe fällt er gänzlich aus der Rolle des ſcheinbar ſachlichen Hiſtorikers, als den er ſich vor dem Publikum ausgibt. Er regt ſich auf, wird perſönlich, beleidigt, verleumdet und inſinuiert. Was ihm nicht paßt, wird als Lüge gekennzeichnet. Und den Hiſtorikern anderer Länder, die ſich mit den Schriften eines Fabre⸗Luſe, Judet, Demartial, mit den Dokumenten des„Schwarz⸗ buches“ eingehend befaſſen, macht er zum Vorwurf, daß ſie„frivol“ ſind.„Iſt es nicht beklagenswert, daß man in Nordamerika meine Schriften ſkeptiſch behandelt und den kindiſchen, lächerlichen Fälſchun⸗ gen meiner Gegner Glauben ſchenkt?“ Der„ſtählerne Lothringer“ ſpielt alſo den Gekränkten. Aus ſeiner Feder fließen einmal lar⸗ moyante Klagen, dann gallige Beleidigungen. Dieſer dritte Band iſt, rein menſchlich betrachtet, ſehr auf⸗ ſchlußreich. Poincarée, der Intimus Iswolskis, ſucht ſich dadurch von aller Schuld reinzuwaſchen, daß er den Bot⸗ ſchafter des Zarenreiches moraliſch und diplomatiſch vernichtet. Niemals, ſo ſchwört er ein Dutzendmal, war er der Freund Is⸗ wolskis. Im Gegenteil. Er mißtraute dem„abenteuerlichen, lügen⸗ haften, in Geldnot befindlichen Diplomaten“. Beweiſe für dieſe Abneigung liefert Poincaré nicht. Alle Dokumente, die klar und einwandfrei das enge Zuſammenwirken dieſer beiden Brandſtifter beweiſen, werden heute von dem trefflichen Sena⸗ tor als Fälſchung abgetan. Das iſt eine überaus einfache Methode. Poincaré vergißt jedoch, daß die nordamerikaniſchen Hiſtoriker nicht den leiſeſten Grund hatten, Falsifikationen gegen den franzöſiſchen Staatsmann ins Treffen zu führen. Da Poincaré Partei iſt, ſo ſteht ihm nicht das Recht zu, Dokumente, die ihn blosſtellen, als Lügenprodukt zu brandmarken. Ein Schiedsgericht hätte darüber zu entſcheiden. Niemals würde ſich der frühere Präſident der Re⸗ publik vor ein ſolches Tribunal begeben. Ihm genügt es offenbar, ein Plädoyer zu fabrizieren und mit denjenigen, die ihm, ſagen wir, einige Vergehen nachgewieſen haben, auf dem Papier abzurechnen. Die oberſte Inſtanz für Poincaré bleibt das Gelbbuch. Aus den Publikationen der Tagebücher des franzöſiſchen Botſchafters Louis wiſſen wir, daß das franzöſiſche Außenamt in den Gelbbuch⸗ Dokumenten eine große Reinigungsarbeit vornahm. Es wurde friſiert, eskamotiert. Poincaré ſelbſt arbeitete mit. In einem Buche Demartials:„Die Betrügereien des„Quai'Orſay“ findet ſich eine überſichtliche Zuſammenſtellung der amtlichen Fälſchungsarbeit. Die zweite große Sorge Poincares iſt es, den Verdacht von ſich zu wälzen, daß er die ihm von Kokowzow zur Verfügung ge⸗ ſtellten Gelder, den franzöſiſchen Zeitungen zukommen ließ und außerdem die Banken entſprechend an den Anleihen für den Bau ſtrategiſcher Eiſenbahnlinien in Rußland intereſſierte. Bekanntlich enthalten die teilweiſe veröffentlichten Briefe des ruſſiſchen Finanz⸗ agenten Raffalewitſch dieſes Belaſtungsmaterial gegen Poincare. Auch hier wählt der frühere Kabinettschef das probate Mittel, die Beweiſe als Fälſchungen und Entſtellungen zu behandeln. Er ſagt: „Ich hatte mit Kokowzow wohl über die Finanzierung einiger Zeitun⸗ gen geſprochen, aber ſelbſt wollte ich mit ſolchen Dingen nichts zu tun haben“. In einem konkreten Falle— Raffalowitſch berichtet, daß der Beſitzer des Blattes„Radical“, Senator Perchot, eine Viertel⸗ million Francs erhielt— gibt Poincare den Tatbeſtand zu, doch mit folgender Bemerkung„Dieſen Betrag bekam Perchot nicht als Her⸗ ausgeber des„Radical“, ſondern als Unternehmer Perchot hatte in Rußland Konzeſſionen, über die ein Gerichtsverfahren verhängt worden war. Um ihn über Waſſer zu halten, bewilligte ihm die Regierung die erwähnte Summe von 250 000 Francs.“ Man ſieht, wie dunkel die Geſchichte des Herrn Poincare iſt, und wie einfach ſich der Fall in dem Briefe des Agenten Raffalowitſch verhält. Uebrigens erſchien kürzlich eine Broſchüre von dem Publiziſten Launay:„Wie man bei uns die öffentliche Meinung macht“, in der u. a. über Verhondlungen Poincares mit franzöſiſchen Nachrichten⸗ agenturen geſprochen wird; das geſchah ein halbes Jahr vor Kriegs⸗ ausbruch. Daß der frühere Präſident der Republik den„Figaro“ und„Matin“ finanziell reichlich verſorgen ließ, iſt eine ſattſam be⸗ kannte Tatſache. Im Jahre 1913 ging ein junger Journaliſt, Rens Marchand, als Vertreter des„Figaro“ nach Petersburg; er erhielt von Poincare ein Empfehlungsſchreiben an den Botſchafter Paleo⸗ logue. Marchand hat ſich einen Namen durch die Veröffentlichung des„Schwarzbuches“ gemacht. Er dürfte noch mehr über die Be⸗ ziehungen Poincares zur Hetzpreſſe Frankreichs wiſſen. Vielleicht wird er dann über die Wirkſamkeit des Vertrauensmannes Poincgreg 2. Seite. Nr. 315 Neue Mannheimer Zeikung(Morgen · Ausgabe) Montag, den 12. Juli 1926 in Petersburg, Charles Rivet, den„Temps“⸗Korreſpondenten er⸗ zählen der im Jahre 1913 den Vertretern der Boulevardpreſſe in der Hauptſtadt Rußlands Subſidien verſchaffte— und dazu das pro⸗ pagandiſtiſche Nachrichtenmatertal. Leidenſchaftlich wird Poincars, wenn es zu demonſtrieren gilt, daß das kaiſerliche Deutſchland bereits im Herbſte 1918 zum„An⸗ griffskriege“ gegen Frankreich entſchloſſen war. Er rafft Reichstagsreden, Geheimberichte, Zeitungskommentare zu einem grandioſen Bündel von Argumenten zuſammen, wirft es dem Leſer an den Kopf und ſpricht:„Glaubſt Du nun endlich, daß die Deutſchen den Angriff auf Frankreich von langer Hand her vorbe⸗ reiteten?“ Dieſen mit maßloſer Leichtfertigkeit zu⸗ rechtgezimmerten Indizienbeweis gegen Deutſchland verwertet er matürlich zur Rechtfertigung der franzöſiſchen Rüſtungen, der Ein⸗ führung des Dreijahrdienſtes, zur Begründung geheimer Militar⸗ konpentionen. Er erzählt, wie er mit König Albert von Belgien Mitte 1913, in Paris verhandelt, dem König vorſchlägt, den Durch⸗ zug der franzöſiſchen Truppen in Richtung Aachen zu bewilligen, falls die Deutſchen belgiſches Territorium betreten ſollten. Er rühmt ſich, mit König Alphons dem Dreizehnten in Pourparlers über den Tansport franzöſiſcher Kolonialtruppen auf ſpaniſchem Boden getreten zu ſein. Der ſpaniſche Souverän ſagte ihm:„Wenn ich die Cortes dafür gewinnen kann, ſo werde ich Ihnen dieſe Hilfe nicht verweigern.“ Poincaré kümmerte ſich um Neutralitätsver⸗ träge nicht, als er dieſe Verhandlungen im FJahre 1913 führte. Aus Madrid kommt heute ein ſonderbares Dementi; es wird darin er⸗ klärt, daß König Alphons mit dem einſtigen Präſidenten der Re⸗ publik niemals über ein Durchzugsrecht franzöſiſcher Kolonialkon⸗ üngente geſprochen habe. Was wird Poincaré darauf erwidern? Wird er ſich ebenſo hinter Verdrehungen flüchten, wie ſein Ata⸗ demie⸗Kollege Robert de Flers? das pfälzer Jentrum zum Fall hofmann Der Vorſtand der Zentrumspartei der Pfalz hat ſich in einer in Ludwigshafen abgehaltenen Sitzung mit den in letzter Zeit gegen den Abgeordneten Hofmann in der Oefſentlichkeit erhobenen Vorwürfen wegen deſſen Haltung im Februar des Jahres 1919 befaßt und iſt nach einer eingehenden Ausſprache einmütig zu einer Entſchlie⸗ ßung gekommen, in der es u. a, heißt: „Die Vorſtandſchaft der Zentrumspartei der Pfalz iſt ſich nach Prüfung der Verhältniſſe bewußt, daß die Vorwürfe in der Haupt⸗ ſache dem Zentrumspolitiker und Zentrumsabgeordneten Hofmann, weniger aber deſſen Perſon gelten. Sie weiſt dieſe tiefbedauerlichen Angriffe geſchloſſen zurück und bittet alle Anhänger und Freunde des Zentrums dem Reichstagsabgeordneten Hofmann nach wie vor ihr volles uneingeſchränktes Vertrauen zu ſchenken. Abg. Hofmann hat durch ſeine Tätigkeit in den letzten Jahren, insbeſon⸗ dere auch in der ſchweren Zeit des paſſiven Widerſtandes und der Separatiſtenterros durch unerſchrockene Taten bewieſen, daß er treu und feſt zu ſeinem deutſchen Vaterland und ſeiner pfälziſchen Heimat 5 5 Die pfälziſche Bevölkerung iſt dem Abg. Hofmann für ſeine bfsherige vaterländiſche Betätſgung Dank und Anerkennung ſchuldig. Für jeden, der die Geſchichte der letzten Jahre kennt, und der ſich zurückzuverſetzen vermag in jene trüben Tage des Umſturzes und der Gärung des Jahres 1918 und 1919 iſt es klar, daß in jener Zeit viele Pläne geſchmiedet und manche Taten vollbracht wurden, die vom heutigen Standpunkt aus vielleicht nicht zweckentſprechend waren, vom damaligen Zeitpunkte aber aus geſehen begreiflich er⸗ ſd und jedenfalls dann, wie im Falle Hofmann, verſtändlich „wenn ſie vom beſten Wollen für Volk und Vaterland, Heimat und Kultur getragen waren. Ohne alles zu decken, was in jener Zeit geſchah und geſprochen wurde, darf der Vorſtand der Zentrums⸗ Pattei der Pfalz verlangen, daß Schatten richtig verteilen und nicht den häßlichen Vorwurf von Lan⸗ des⸗ und Vaterlandsverrat aufſteſlen, wo nach Kräften vaterländiſche Sorge und Heimatliebe Triebſeder waren. Die Vorſtandſchaft der Zentrumspartei der Pfalz ſtellt mit Be⸗ dauern feſt, daß die Bayeriſche Volkspartei der Pfalz die vom„Eiſenhammer“ erhobenen Vorwürfe zum Gegenſtand einer beſonderen Reſolution gemacht hat. Man konnte erwarten, daß die Bayeriſche Volkspartei der Pfalz in allen ihren Inſtanzen wie im rechtsrheiniſchen Bayern zwiſchen ſich und den Nationalſozialiſten einen ſcharfen Wenngeeich ziehen würde. Jedenfalls drängen die politiſchen Verhältniſſe Zentrum und Bayeriſche Volkspartei im Kampfe gegen den Nationalismus in gemeinſame Linie.“s Kündigung des preußiſchen Staatsvertrages mit Waldeck Das preußiſche Staatsminiſterium hat den beſtehenden Staats⸗ vertrag mit dem Freiſtaat Waldeck, der im weſentlichen die Verwal⸗ tung Waldecks durch Preußen regelt, in einem vom Miniſterpräſi⸗ denten Braun unterzeichneten Schreiben vom 29. Juni gekündigt. Da in dem Vertrag eine zweijährige Kündigungsfriſt vorgeſehen iſt, tritt die Löſung des Vertragsverhältniſſes am 29. Juni 1928 in Kraft. Es iſt wahrſcheinlich mit einem Anſchluß Waldecks an Preußen zu rechnen. guch Gegner von heute Licht und Das Reichsehrenmal Der Reichsratsausſchuß zur Vorbereitung eines Ehrenmals für die im Weltkrieg gefallenen Helden hielt am Ende ſeiner Beſichtigun⸗ gen unter dem Vorſitz des Reichsinnenminiſters in Weimar ſeine abſchließende Sitzung ab. Die Reiſe hat den Ausſchuß vom Rhein über die Weſergegend nach Goslar, Eiſenach, Koburg über die Auguſtusburg nach Berka dei Weimar geführt. Jede einzelne der beſichtigten Gegenden wies ſtarke Momente zugunſten einer Helden⸗ ehrung auf. Nach ſorgfältiger Würdigung fiel die Entſchei⸗ dung dahin: „Als Chrung für die gefallenen Helden im Weltkrieg ſchlägt der Ausſchuß in erſter Linie einen Ehrenhain im Herzen Deutſchlands vor, wie er in der Gegend von erd Berka an der Ilm bei Weimar gegeben iſt.“ Auch die Toteninſel im Rhein bei Lorch wurde als eine für die Heldenehrung würdige Stelle bezeichnet. Die Reichs⸗ 8 dürfte in den nächſten Tagen die endgültige Entſcheidung treffen. Ein denkmal für'e Gefallenen der Berliner Univerſität Am letzten Samstag fand im Garten der Berliner Univerſität die Enthüllungsfeier des Denkmals für die gefallenen Berliner Stu⸗ denten ſtatt. Der Andrang der Studenten war ſehr groß und alle farbentragenden Korporationen waren in Wichs erſchienen. An der Feier nahmen u. a. auch der Reichspräſident von Hindenburg, der preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung Dr. Becker, Generaloberſt von Seeckt, Admiral Zenker uſw. teil. Der Vertreter der deutſchen Studentenſchaft cand. jur. Linke hielt die Gedächtnisrede. Das Denkmal, eine Schöpfung des Profeſſors Le⸗ derer, ſtellt einen überlebensgroßen Krieger dar, der zuſammengeſun⸗ —— aber im Begriffe iſt, ſich, auf ſeinen Schild geſtützt, wieder zu er Abnahme der Erwerbsloſigkeit im Juni In der zweiten Junihälfte iſt die Zahl der männlichen Haupt⸗ unterſtützungsempfänger von 1 419 234 auf 1 409 724 geſungen, die der weiblichen von 330 775 auf 33283 geſtiegen. Insgeſamt hat eine Abnahme von 1 750 009 auf 1 742 567, daß heißt um 0,4 Prozent, ſtattgefunden. Aufhebung der braſtlianiſchen delegallon beim völkerbund Die braſilianiſche Delegation beim Völlberbund teilt mit, daß der Präſident der Republik Braſilien, Bernardes, die Aufhebung der braſilianiſchen Delegation beim Völkerbund beſchloſſen hat. Der Miniſter für auswärtige Angelegenheiten, Pacheco, wird, ſo heißt es in dem Telegramm aus Rio, Maßnahmen für die Rückkehr des Per⸗ ſonals treffen. Gleichzeitig wird in dem Telegramm mitgeteilt, daß der bisherige Delegierte beim Völkerbund, Mello⸗Franco, zum Führer der baſilianiſchen Delegation ernannt werden wird, die im April nächſten Jahres in Rio de Janeiro zur Fortführung der Ar⸗ beiten über die Abänderung des internationalen Rechtes zuſammen⸗ treten ſoll. Im Völkerbundsſekretariat iſt bieber eine entſprechende Mittei⸗ lung weder aus Rio noch von der Genfer Delegation eingegangen und trittserklärung vom 12. Juni erwartet werden mußte, überraſcht nur deshalb, weil Mello⸗Franco noch vor einigen Tagen im Völkerbunds⸗ ſekretariat den Nachfolger eines ausſcheidenden Botſchaftsrates vor⸗ ſtellte. Nach dieſer Einführung eines neuen Delegationsmitgliedes glaubte man nicht, mit einer baldigſt bevorſtehenden Aufhebung der Delegation rechnen zu müſſen. Bombena tentat auf einen Journaliſten In der vorvergangenen Nacht wurde in Budapeſt gegen den bekannten Journaliſten Adam Perſian ein Bombenatten⸗ tat verübt, das nur durch Zufall ohne ſchwere Folgen blieb. Per⸗ ſian machte vor einigen Wochen im Flugzeug eine Reiſe nach Kon⸗ ſtantinopel, um dort angeblich im Auftrage franzöſiſcher und tſche⸗ choſlowakiſcher Kreiſe den Profeſſor Julius Meszaros, den be⸗ kannten Urheber der Sokol⸗ und Frankenfälſchungen, zu Ent⸗ hüllungen in dieſer Angelegenheit zu bewegen, was jedoch Meszaros aus patriotiſchen Erwägungen ablehnte. Vor einer Woche ver⸗ öffentlichte Perſian in einem Montagsblatt einen Artikel über ſeine Konſtantinopeler Verhandlungen mit Profeſſor Meszaros. Seither wurde der Journaliſt von mehreren jungen Leuten, Mitgliedern rechtsradikaler Verbände, auf Schritt und Tritt verfolgt. Nachts um halb 1 Uhr wurde nun von der Straße eine Bombe gegen das im erſten Stock gelegene Schlafzimmer Perſians geworfen, die je⸗ doch am Fenſterſims hängen blieb und dort explodierte. Die Polizei hat eine Unterſuchung eingeleitet. nicht anders, denn dieſe die Meldung von der Aufhebung der Delegation, die nach der Aus⸗ Wahlbeteiligung betrug etwa 26 Proz. Sadiſche Politik Sommerkagung des Badiſchen Landkages Wayrend der Reichstag und die Landtage der meiſten Länder ſich boreits zum Herbſt vertagt haben oder im Begriff ſind, ihre Ar⸗ beite zu beenden, beginnt der Badiſche Landtag in der kommenden Woche mit ſeinem wirklichen Arbeitspenſum, die Beratung des Staatsporanſchlages für 1928/27. Die Beratung dürfte mehrere Wochen in Anſpruch nehmen und man rechnet damit, daß der Staatsporanſchlag kaum vor dem 15. Auguſt verabſchiedet ſein wird. Der Landtag tagt ſomit wieder bis in den hohen Sommer hinein, zu einer Zeit, wo andere Leute ſich etwas Ausſpannung gönnen. Daß bei der gegen Ende der Beratungen ſich natürlich ergebenden Hetz⸗ arbeit mancher wichtige Punkt unter den Tiſch fällt, oder nur kurz abgetan wird, iſt en Das war in den letzten Jahren ommertagungen ſind allmählich zu einer ſtändigen Einrichtung des badiſchen Parlaments geworden. Daß bei der ganzen Art und Weiſe wie der Badiſche Landtag überhaupt zu arbeiten pflegt— endlos lange und viele Aus zungen und knappe eilige Behandlung des Stoffes in den marſitzungen die Oeffen„keit dieſer Parlamentstätigkeit ein immer geringer werden⸗ des Intereſſe enigegenbringt, liegt auf der Hand. Letzte Meloͤungen 50 Perſonen an Wurſtvergiftung erkrankt „Stetlin, 11. Juli. Nach dem Genuß von verdorbener Wurſt erkrankten in verſchiedenen Zörfern der Umgebung etwa 50 Per⸗ ſonen. Sie hatten die Wurſt von einem Fleiſcherhaus Daberkow gekauft. Vom Kreisarzt wurde die Scließung der Fleiſcherei an⸗ geordnet und die Wurſt beſchlagnahmt. Lebensgefahr ſoll bei keinem Erkrankten mehr beſtehen. Das Reichsbanner in Wien „Wien, 11. Juli. In der Volkshalle des Rathauſes veranſtal⸗ tete die ſozialiſtiſche Studentenſchaft eine Anſchlußkundgebung, an der die Führer des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold, die ſich gegen⸗ wärtig in Wien aufhalten, teilnahmen. Die Hauptfeſtrede hielt der ſozialiſtiſche Bundesrat General Körner. Wieder ein Eiſenbahnunglück * Paris, 11. Juli. Der Schnel zug Paris-Cherbourg— der Nähe von Serquigny geſtern abend 7 Uhr mit einem Güterzug zuſammengeſtoßen und entgleiſt. Fünf Reiſende wurden verletzt. Die Hitzwelle in Amerika „ New Vork, 11. Juli. Das Thermometer in New Nork ver⸗ zeichnete geſtern die höchſte Temperatur des Jahres mit 94 Grad Fahrenheit. In Chicago wurden 100 Grad überſchritten. In Kalifornien wurden ſogar Temperaturen von über 125 Grad ge⸗ meſſen. Die Zahl der bisherigen Todesopfer infolge des Hitzſchlages wird im ganzen Lande mit 52 angegeben. * Abſchluß der deutſch⸗ſchweizeriſchen Verhandlungen. Die deutſch⸗ſchweizeriſchen Handelsvertragsverhandlungen ſind beendet worden. Sie haben cuf allen Gebieten materielle Einigkeit erzielt. Die Unterzeichnung des Vertrages iſt für den 14. Juli vorgeſehen. Nachtrag zum lokalen Teil die Wahlen zur evangeliſchen Landesſynode in Mannheim 25 Wer die Agitation der letzten Tage verfolgt hat, konnte über den Ausfall der Wahlen nicht im Unklaren ſein. Die Poſitiven haben ihren Beſitzſtand für Mannheim gehalten, ihre Stimmen ſogar erhöht. Die liberale Gruppe hat ihrer Agitation größere Zunahmen zu verdanken. Die Ueberraſchung des Tages war die große Beteiligung der evangel. Sozialiſten. Sie rangieren an dritter Stelle. Die landeskirchl. Gruppe ſchnitt weniger gut ab. Im einzelnen iſt als vorläufiges Ergebnis feſtzuſtellen: Trinitatiskirche: Poſ. 1191, 0 552, Landesk. 116, Volkskirchl. Vereinig. 172, evg. Soz. 574 Stimmen. Konkordienkieche; 5. 597, Lib. 572, Landesk. 146, Volkskirchl. Vereinig. 39. evg. Soz. 399. 8 Cheiſtustieche: Pof. 450, Lib. 587, Landesk. 548, Volkskirchl. Vereinig. 67, evg. Soz. 350. Friedenskirche: 15 5 635, Lib. 153, Landesk. 50, Volkskirchl. Vereinig. 370, ev. Soz. 402. „ 388, Lib. 469, Landesk. 248, Volkskirchl. Vereinig. 62. evg. z. 418. Lulherkirche: Poſ. 1 9 Lib. 244, Landesk. 84, Volkskirchl. Vereinig. 62, evg. Soz. 805. Melanchthonſirche: Poſ. 459, Lib. 404, Landesk. 92, Volkskirchl. Vereinig. 47, evg. Soz. 412. Im Ganzen entfielen in der Sladt Mannheim auf: Poſ. 4356, Lib. 2982, Landesk. 1285, Volkskirchl. Vereinig. 818, eyg. Soz. 3361. Mit Vororten: Poſ. 5763, Lib. 5132, Landesk. Ver⸗ einigung 1861, Volkskirchl. Vereinig. 851, evg. Soz. 5 1 5 4 90 Nationaltheater Mannheim Carl Sternheim: Der Kandidat (Zum erſten Male) Guſtab Flaubert, der kein Dramatiker war, hat ein vieraktiges Luſtſpiel„Der Kandidat“ geſchrieben. Er verſpottet darin den Betrieb der bürgerlichen Wahl in der Provinz. Er macht ein wenig das lächerlich, was man hier Politik nennt. Was im Grunde nichts anderes iſt als perſönliche Eitelkeit und Verfolgung ſehr materieller Intereſſen. Da iſt der„Kandidat“, der ewige Bür⸗ ger, der, um nur gewählt zu werden, jedes Opfer, das der(nicht vorhandenen) Ueberzeugung und des(reichlich vorhandenen) Gel⸗ des, zu bringen bereit iſt. Da ſind die Parteien mit ihrem Wahl⸗ machern, die ihre Stimmen dem zubringen, der ihnen am meiſten in ihren ſehr perſönlichen Wünſchen entgegenzukommen verſpricht. Im Grunde: eine durch die politiſche Phraſe cachierte Korruption. Das Stück iſt ſchwach und ohne die Durchſchlagskraft einer großen politiſchen Satire. Es bleibt ſchwach in der Bearbeitung, die Carl Sternheim um 1913 vorgenommem hat. Es wird ein wenig bösartiger, ohne jedoch eine politiſche Komödie großen Stiles zu werden. Was Sternheim zu der Bearbeitung, die ſich ſehr eng an das Original anlehnt, gereizt hat, iſt, was der Vorwurf ſeiner ganzen Dramenreihe aus dem bürgerlichen Heldenleben bildet: die cyhniſche Entlarvung der bürgerlichen Unwahrhaftigkeit. Albert Soergel in ſeinem Buch:„Dichtung und Dichter der Zeit“ um⸗ reißt die Sternheimſchen ee es alſo:„Bürger iſt das verächtliche Weſen, das nicht den Mut zu ſich ſelbſt hat. Allen großen und kleinen Laſtern, der Geldgier Habſucht, Streberei, der elenden Kriecherei nach oben und einem lächerlich anmaßendem, über⸗ heblichen Klaſſendünkel nach unten verfallen, wahrt er nach außen den Schein, preiſt er den ſogenannten goldenen Mittelweg, das „Juste milieu“, ſchlägt er um ſein ſchmutziges, hohles nichtiges Leben ein idealiſtiſches Mäntelchen, entfremdet ſich immer mehr der Wahrhaftigkeit, indem er in Metaphern, in verſtiegenen Bildern und Vergleichen ſchwärmt, benebelt er mit moraliſchen Phraſen, ſittlichen Grundſätzen Herz und Hirn, lügt er ſich„poetiſche“ Ge⸗ fühle vor, die er gar nicht hat, lebt er in einer Doppelwelt: einer ſehr realen, wirklichen, in der der rechneriſche Vorteil gilt, und einer unwirklichen, eingebildeten, romantiſchen, die ihm ſeine Dich⸗ r geſchaffen haben.“ 1 Fidier WWel übt Sternheim, wie er ſelbſt ſagt, ſeine ätzende, ermanente Kritik. Es ſind in ihrer Art ergötzliche Komödien unter elf Stücken. Nun gehört gerade der Kandidat nicht dazu. Er iſt ſehr viel matter als die meiſten anderen, nicht ſo ſternheimiſch. In den Dialogen ſchon, die gewiß gegenützer der Flaubertſchen * ſprachlich den Vorzug größerer Knappheit und zugeſpitzterer For⸗ mulierung aufweiſen, fehlt das Gedrängte, Federnde, Geſpannte, das ſonſt des Sternheimſchen Dialogs beſondere Haltung aus⸗ macht. Er kann ſich von dem Vorbild nicht genug befreien. Auch in der Handlungsführung nicht. Was bedeutet es, daß er verkürzt, daß er Aktſchlüſſe raſcher bringt als der ein bißchen um⸗ ſtändliche Flaubert, daß er zwei Szenen ganz neu ſchreibt: Szenen mit grotesk⸗ſatiriſchem Inhalt. Einmal, um der Mache öffentlicher Meinung eines auszuwiſchen(Sternheim liebt ja die Preſſel); dann um dem Charakter des Kandidaten eine letzte Abrundung zu geben, wenn er ihm in der Stunde ſeiner„Not“, auf das Wahl⸗ ergebnis wartend, plötzlich auch des lieben Gottes ſich erinnern läßt. Ein Einfall an ſich nicht übel, aber abgeſchwächt durch die Länge des ihn begleitenden Monologes. So wird auch hierdurch das ſchwächliche Stück des franzöſiſchen Romanciers nicht kräftiger. Immerhin wohnt ihm zweifellos eine gewiſſe Zeitgemäßheit inne, in dem Zeitalter der fortgeſetzten Wählerei und der ſoge⸗ nannten Politiſierung des öffentlichen Lebens. Aber man müßte es aktualiſieren. Es hat nicht das Tempo unſerer Zeit; es hleibt in den Jahren vor dem Krieg ſtecken. Es arbeitet mit Begriffen, die heute ihren Inhalt verloren haben. Man wende ein: darauf kommt es nicht an; der Typus des ewigen Bürgers, der entlarvt werden ſoll, bleibt über die Zeiten hinweg. Zugegeben. Trotzdem: das Drumherum müßte gerade deswegen aktualiſiert werden, da⸗ mit wir den Kandidaten ganz als Zeitgenoſſen empfänden. Deſſen 16 ſich der Regiſſeur, Intendant Sioli, wohl bewußt eweſen. Aber es iſt nicht mit Regieſpäſſen zu machen, die dem Etlc den Rahmen eines Faſchingsulkes ſchaffen und teilweiſe in Tiefen eines Ungeſchmacks abgleiten, den wir, aus den Dramatur⸗ iſchen Blättern an mancherlei gewöhnt, denn doch nicht für mög⸗ lich gehalten hätten. Dabei beſteht zwiſchen dieſem äußeren Rah⸗ men und dem Stil der Darſtellung keinerlei Zuſammenhang, ja eher ein Gegenſatz. Denn der Regiſſeur hat hier durchaus Geſchmack bewieſen und vermieden, etwa die Perſonen poſſenhaft ſpielen oder ſich ſelbſt ironiſteren zu laſſen. Sie nehmen ſich im realiſtiſchen Spiel pöllig ernſt und gerade dadurch erhöht ſich die Wirkung des Komiſchen ſewohl wie des Satiriſchen. Aber das realiſtiſche Spiel verträgt ſich nicht mit dem ironiſterenden Bühnenbild. Wenn auch nicht die Schärfe und Straffheit jener beiſpielloſen Sternheim⸗ Aufführung von„1913“ unter Hartungs Regie erreicht war, ſo waren das geſchloſſene Zuſammenſpiel und das flotte Tempo doch von einer erfreulichen Friſche und Beliebtheit, die von einer ſehr gründlichen und mit Hingabe geleiſteten Probenarbeit zeugen. Ueber die Art der Regie kann man geteilter Meinung ſein. Der Intendant bevorzugt ſene, die ich als die verdeutlichende bezeichnen möchte; jene, die alle Anläöſſe benützt. zu unterſtreichen. gleigan. mit erhobenem Finger zu ſagen: Achtung, jetzt kommt etwas. Ste wird immer ihre Publikumswirkung haben, weil ſie dem Verſtänd⸗ nis eine Brücke baut. Sie verſchmäht auch nicht, Dinge von außen hereinzutragen, wie etwa im Schlußbild die Apotheoſe des Bür⸗ gers, der mit einer muſiolinihaften Geſte den Sockel der entfernten Schillerbüſte einnimmt. Die andere Art der Regie iſt die aus⸗ deutende, die diskreter ſich gibt und mehr auf die künſtleriſche Wir⸗ kung ausgeht. Immerhin: die Aufführung, darſtelleriſch, konnte ſich ſehen laſſen und ermangelt nicht manchen Einfalls. Es iſt im Grunde nur eine große Rolle in dem Stück: die des Kandidaten, die mit Georg Köhler ſehr glücklich beſetzt war. Köhler hatte das Weiche, das Unentſchloſſene dieſes Bürgers Ruſſek, der um jeden Preis gewählt werden möchte, gleichgiltig von welcher Partei. Er hatte auch die ſchmalzige Beredſamkeit, das falſche Pathos, hinter dem ein ſtreberiſcher Egoismus lauert. Er hatte ein klein wenig auch die Brutalität, die mit fremden Schickſalen ſpielt; er hatte die Geſte des Biedermanes und die Feigheit deſſen, der es mit niemand verderben möchte. Nächſt ihm war Birgel als perſönlich intereſſiertem Wahlmacher noch eine größere Rolle zu⸗ geteilt, in der er die geforderte Betriebſamkeit auf eine luſtige Weiſe zum Ausdruck brachte. Alles übrige bleibt Epiſode und Charge: die beiden Gegenkandidaten von links und rechts, Kol⸗ mar und Godeck als ſicher gezeichnete Typen, Gaugl als gro⸗ tesker Jaurnaliſt, der mit der Gattin des Kandidaten, Lene Blan⸗ kenfeld, eine ſternheim⸗romantiſche Szene hat, die ganze Reihe der Mitwirkenden, die alle in guter Haltung einzelne Erſcheinungen dieſer aufgeregten und lächerlichen Bürgerlichkeit repräſentierten. Das zahlreich erſchienene Publikum unterhielt ſich, ein lachendes Opfer des Sternheimſchen Hohnes, und rief zuletzt den Haunt⸗ darſteller Köhler unter herzlichem Beifall wiederholt an die 2 r. 8. * Rarl Marx Ehrenmitglied des natfonalih atera Der Stadtrat hat am 8. Juli beſchloſſen. den auf Schluß des laufenden Spieljahres nach 33jähriger Dienſtzeit beim National⸗ theater Mannheim in den Ruheſtand tretenden Spielleiter Karl Marp in dankbarer Würdigung ſeiner in treueſter Pflichterfüllung dem Nationaltheater und damit auch der Stadt Mannheim in dieſen langen Jahren geleiſteten ausgezeichneten Dienſte als Opernſänger und Spielleiter zum Ehrenmitglied des National⸗ theaters zu ernennen. Die Urkunde hierüber wurde ihm bei der Feier nach der geſtrigen Vorſtellung auf der Bühne durch den Vertreter des dienſtlich von Mannheim abweſenden Oberbürger⸗ meifters, Birnormeiſter Böliger, Überreicht! — ——ä— 4 Monkag, den 12. Juli 1926 Reue Mannheimer Jeltung(Morgen · Ausgade) Sport unò E 3. Seite. Nr. 315 el Deutſche Kampfſpiele 1020 Es waren wirklich„Deutſche Kampfſpiele“, die in dieſer Woche zum 2. Mal in Köln abgehalten wurden. Aus allen deutſchen Ländern ſind die beſten Sportsleute und Turner— über 5000— herbeigeeilt. um ſich in friedlichem Wettkampfe zu meſſen. Aus den abgetretenen deutſchen Gebieten und Deutſch⸗Oeſterreich ſind zahlreiche Teilnehmer erſchienen, auch das Ausland iſt durch verſchiedene Abordnungen von Auslandsdeutſchen vertreten. Bei den Abordnungen aus den abgetretenen Gebieten und den Aus⸗ landsdeutſchen, und nicht zuletzt den Deutſch⸗Oeſterreichern war ſicher der Hauptgrund der Teilnahme: dem deutſchen Vaterlande ihre Treue durch ihr Erſcheinen zum Ausdruck. zu bringen. Die Kampfſpiele fingen aber ſchon mit einem vielverſprechenden Auf⸗ takt an. Am Samstag vor acht Tagen wurden die Siege der deutſchen Teilnehmer bei den engliſchen Meiſterſchaften bekannt. Ungeheurer Jubel löſte beſonders die Leiſtung Dr. Peltzers⸗ Stettin aus, der über 880 Yards in neuer Weltrekordzeit den Olympiaſieger ſchlagen konnte. In Dr. Peltzer dürften wir z. Zt. die ſtärkſte Waffe gegen internationale Leichtathleten haben. Dieſe neuen Erfolge, neben der Großtat des Weltrekordſchwimmers Erich Rademacher⸗Magdeburg haben die Welt aufhorchen laſſen; an ihnen kann das geſamte Ausland nicht mehr ſtillſchweigend vor⸗ übergehen. Dieſe ſportlichen Erfolge ſind wirkſamere Propaganda⸗ mittel für die deutſche Nation im Ausland als alle ſonſtigen Erfolge. Wer im Laufe des Samstags die begeiſterten Empfänge der verſchiedenen Sonderzüge durch die Kölner Bevölkerung ſah. der mußte ſich unwillkürlich ſagen, daß der Sportsgedanke und das Verſtändnis für den Sport im Volk bereits tiefe Wurzeln geſchlagen hat. Der begeiſterte Empfang war ſicher nicht nur ein Ausfluß und Ausdruck der augenblicklichen Feſtesſtimmung. Daß Köln Feſte feiern kann und zwar mit Begeiſterung feiern, zeigte der Fackel⸗ N Jug mit großartiger Beleuchtung der Brücken und des Rheins am Samstag abend. Sämtliche Sport⸗ und Turnvereine nahmen daran tei lund die ganze Bevölkerung war auf den Beinen. In reiner Ausſprache am Samstag nachmittag vor den Preſſe⸗ pertretern hielt Dr. Diehm, der Generalſekretar des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, eine Anſprache, die von dem Gedanken ausging, daß die Kampfſpieltage in Köln der Anfang einer neuen Epoche in der Geſchichte des deutſchen Sports ſeien. In tiefdurchdachten Ausführungen ging er auf die Kulturwerte der geſamten Sportbewegung ein.„Zum erſten Male“, meinte er im Berlauf der Rede,„hat eine Stadt es unternommen, ein ſo gewal⸗ tiges ſportliches Werk, wie die„Deutſchen Kampfſpiele“ es ſind, von ſich aus zu organiſieren und in Schwung zu bringen. Bisher waren ſolche Aufgaben denen vorbehalten, die zum Sport in un⸗ mittelbarer Beziehung ſtanden. Die Stadt Köln hat den Anfang ener neuen Entwicklung begonnen.“ In der Tat hat die Stadt Köln das ganze, nicht geringe finanzielle Riſiko der Kampfſpiele auf ſich genommen. Der Sonntag war einer der Höhevunkte der Kampfſpielwoche. Trotz des drohenden Unwetters— am Vormittag hatte es in Strö⸗ mmen geregnet— war die Beteilfaung der Zuſchauer ſehr groß. Sie wäre vielleicht noch ſtärker geweſen, wenn die Eintrittspreiſe nicht ſo hoch geweſen wären. Der Rahmen, in dem ſich der Sonntagnachmit⸗ tag abſpielte, war überwältigend. Der grandioſe Aufmarſch der Sportwerbände mit dem unüberſehbaren Fahnenwald inmitten der von vielen Tauſenden umſäumten Kampfbahn, bot einen unveraleich⸗ lichen Anblick. Vielleicht 20—30 000 junge Sportsleute und Turner waren in muſtergültiger Aufſtellung auf der Kampfbahn aruppiert. Hier ſtand die deutſche Jugend. das Beſte. was Deutſchland hat, auf deutſchem Boden. am deutſchen Rhein. Dazu die Auslandsdeutſchen und Deutſchöſterreicher. Es war ein Maſſenbekenntnis zum Deutſch⸗ tum und zum deutſchen Vaterland. wie man es ſich nicht eindrina⸗ licher und impoſanter vorſtellen konnte. Das Deutſchlandlied. das nach Schluß der Anſprache des Präſidenten des Deutſchen Reichs⸗ ausſchuſſes für Leibesübungen. Erzellenz Dr. Lewald, von viel⸗ leicht 60 000 Menſchen begeiſtert angeſtimmt wurde. war ein wür⸗ diger Abſchluß dieſes Bekenntniſſes. Hier kam nicht nur die Begei⸗ ſterun für den Sport zum Ausdruck, ſondern in erſter Linſe daz Treugelöbnis zum Deutſchen Reich. Auch dieſer Augenblick wird von keinem der Beteiliaten und Zuſchauer vergeſſen werden. Viel zu würdigen Verlauf, gewiſſermaßen dem Auftakt zu den Kampf⸗ ſpielen dürfte ſicher die Wahl der Stadt Köln als Ort der Deutſchen dampehniele beigetragen baben. der Fremde wird von der rheini⸗ ſchen Begeiſterung angeſteckt und mitgeriſſen. Der Rheinländer und der Kölner iſt eben einmal ein beſonderer Menſchenſchlaa. Einen herrlicheren Abſchluß einer ſolchen Veranſtaltung als eine Rheinfahrt kann es wohl kaum geben. Noch begeiſbert von dem Ge⸗ hörten und Geſchauten, brachte uns ein Perſonendampfer der Köln⸗ Düſſeldorfer Aheindampfſchiffahrt von Köln bis Mainz. Nach trü⸗ — Morgen brach die Sonne gegen 9 Uhr mit ganzer Macht durch. rahlend laa der Rhein mit ſeiner einzicartigen Umgebunag vor uns. neue Bilder tauchten auf, man wurde kaum fertia mit Sckauen. Atte Burgen mit ihrer ganzen arosen Vergangenheit, prächtige Blicke über die Rheinebene und in liebli⸗ Seitentäler —— n All die Punkte aufzuzählen, die das Auge immer K51 ſezſellen würde zu weit führen. Genau wie die Stunden in äln wird man auch eine Rheinfahrt nicht vergeſſen können. Man veraißt die Zeit durch die dauernd wechſelnden Bilder. In Maing wurden wir wieder an die Beſatzung erinnert, die in Köln endlich nach Zjähriger Dauer aufgehoben worden iſt. Eines haben die Tage in Köln gezeigt, daß der„Sport“ auch in Deutſchland marſchiert und neben der breiten Ausdehnumg auch in die Tiefe geht. Er kann und wird ein Erneurer des deutſchen Volkes ſein. W. Müller. der Samstag Entſcheibungskämpfe im Schwimmen, der Leichtathletik, Tennis und Boxen— Neue Rekorde So übel hat das Wetter den Kampfſpielen noch nicht mitge⸗ ſpielt, wie das am Samstag, dem erſten Tage der Hauptkämpfe, in der Leichtathletik, dem Schwimmen und Tennis der Fall war. Vom Vormittage bis zum Spätnachmittag regnete es ununterbrochen; erſt zum Schluß, als das Handballendſpiel begann, klärte ſich der Himmel auf. Die leichtathletiſchen Wettbewerbe begannen bei Regen und Donner mit dem Hochſprung. Dieſe Kon⸗ kurrenz mußte aber naturgemäß ſchon bald abgebrochen und auf Sonntag verlegt werden. Leider war das Programm des Tages ziemlich unglücklich zuſamemngeſtellt, ſodaß keine eigentliche Stim⸗ mung aufkommen konnte. Dr. Peltzer, der Sieger aus dem eng⸗ liſchen Meiſterſchaften, wurde bei ſeinem Erſcheinen natürlich ſtur⸗ miſch begrüßt. In der 3 mal 1000 Meter⸗Staffel verhalf Dr. Peltzer dann gleich ſeinem Verein, den Stettiner Preußen, zu einem eindrucksvollen Siege. Er holte als Schlußmann nicht nur 15 Meter auf, ſondern gewann auch noch mit 40 Meter Vorſprung. Ein zweiter Teilnehmer an den engliſchen Meiſterſchaften, der deutſche Kurzſtreckenmeiſter Corts⸗Stuttgart, entſchied die 4 mal 100 Meter⸗Staffel für ſeine Verein, die Stuttgarter Kickers. Er verſchaffte ſeiner Mannſchaft als 2. Mann einen großen Vor⸗ prung, der genügte, um Phönix Karlsruhe und Berliner .C. glatt zu halten. Berlin wurde noch kurz vor dem Ziele von Karlsruhe abgefangen.— Den 1500 Meter⸗Lauf konnte Böcher⸗ Köln in Abweſenheit von Dr. Peltzer nach Belieben gewinnen.— Bei den Wurf⸗ und Springkonkurrenzen machte der ſchlüpfrige Boden große Schwierigkeiten, trotzdem waren aber die Leiſtungen durchweg recht gut. Söllinger⸗Darmſtadt unternahm einen Angriff auf den deutſchen Rekord im Kugelſtoßen, der ihm aber mit„nur“ 14,30 Meter mißlang. In einer Pauſe boten die Studenten der Preußiſchen Hoch⸗ ſchule für Leibesübungen Spandau beifällig aufgenommene gym⸗ naſtiſche Uebungen. Auf der Radrennbahn kam es infolge des Regens zu häufigen Unterbrechungen. Zur Ent⸗ ſcheidung konnte lediglich das 30 Km.⸗Flieger fahren, das folgendes Ergebnis hatte, kommen: 1. Schamb er g⸗Köln 48:09,2 Min. 33 Punkt, 2. A. Müller⸗Köln 28 Punkte, 3. Erſtling⸗Magde⸗ burg 23 Punkte. Bei den Schwimmern übte der Regen nur einen üblen Einfluß auf die Beſucherzahl aus. Die Wettkämpfe ſelbſt wurden nicht geſtört. Die Leiſtungen waren durchweg befriedigend, ja es gelang dem Darmſtädter Berges ſo⸗ gar, im 500 Meter⸗Freiſtilſchwimmen nach überlegenem Sieg über den deutſchen Meiſter Heinrich einen neuen deutſchen Rekord aufzuſtellen.(:58,4 Min.)— Die 4 mal 200 Meter⸗Freiſtilſtaffel wurde von Heitmann⸗Magdeburg 96 als dritter Mann für ſeinen Verein entſicheden. Skampers rettete für Sparta⸗Köln den 2. Platz vor Weſtfalen Dortmund.— Beim Kunſtſpringen wurde das Fehlen von Dr. Lechnir ſehr bedauert; in ſeiner Abweſenheit kam Riedſchläger⸗Zeiß zum Sieg.— Ueber 200 Meter⸗Rücken gab es einen außerordentlich harten Kampf zwiſchen Eickers⸗Köln und Küppers⸗Vierſen, den Eickers nur durch ſeinen ſchnelleren An⸗ ſchlag gewann.— Bei den Dampenkämpfen gab es durchweg ganz überlegene Siege der Favoritinnen. Im Tennis konnten die Kämpfe der ſchlechten Witterung wegen nur wenig ge⸗ fördert werden, Ueberraſchungen gab es keine. Bemerkenswert iſt allerdings der verhältnismäßig leichte:2,:2⸗Sieg des jugendlichen Frl. Außen über Frau Ledig. Berliner Polizei S. B. gewinnk das Handball-Endſpiel. Während des Handball⸗Endſpiels klärte ſich das Wetter zwar auf, aber der Boden blieb doch ſchlüpfrig und behinderte die beiden Teilnehmer am Schlußkampf, Polizei S. V. Verlin(DSB.) und Polizei S. V. Raſtatt(H..) ſehr. Nach hartem und gleichwertigen Kampf ſiegten die Berliner Poliziſten mit:4 Toren(Halbzeit:). Verlin ging zunächſt in Führung, jedoch konnte Raſtatt ſchon bald nicht nur ausgleichen, ſondern auch noch einen Treffer vorlegen. Erſt kurz vor dem Wechſel kam Berlin wieder zum Ausgleich. Nach S 1 ge dere von beiden Seiten fielen zwei Treffer, bis ſchließli erlin ſen uß das entſcheidende Tor erzielte. 25 ee e Im Iiu Jiſſu konnten die Halbſchwergewichtler Glaſenapp⸗Berlin und Kop⸗Frank⸗ furt trotz mehrfacher Verlängerung des Kampfes ebenſowenig eine Entſcheidung finden, wie das im Schwergewicht zwiſchen Glaſenapp⸗ Berlin und Kalitſch⸗Frankfurt der Fall war. Die beiden Kämpfe ſollen gelegentlich in Berlin weitergeführt werden. Die Armateur-Boxer trugen zunächſt am Samstag die Kämpfe um den dritten Platz aus. Es wurde teilweiſe ein ſehr ſchöner Sport geboten. Den beſten Kampf zeigten im Bantamgewicht Poziſchek⸗ Wien und. Kaſtor⸗Köln. Kaſtor gewann ſchließlich knapp nach Punkten.— Weiter waren erfolgreich: im Fliegengewicht Sti ppel- Augsburg über Schade⸗Kaſſel n..; im Feder⸗ 7 icht: Kurt⸗Köln über Axt⸗Kaſſel n..; im Leichtgewicht: eigeln⸗Stüttgart kampflos, da Luft⸗Plauen nicht antrat; im Wel⸗ tergewicht: Saft⸗Stuttgart über Beilſchuhn⸗Eſſen n..; im Mittelgewicht: Lindner⸗Bochum kampflos, da der Oeſter⸗ reicher Krauß nicht antrat; im Halbſchwergewicht: Sänger⸗ Berlin über Oeſterlin⸗Stuttgart n. P. Die Ergebniſſe vom Samslag: Leichtathletit 3 mal 100 Meter Vereinsſtaffel: 1. Stuttgarter Kickers (Möbus, Corts, Hubbrich, Wondratſchek) 42,8 Sek.; 2. Phönix Karlsruhe 42,9 Sek,; 3. Berliner.C. 1500 Meter: 1. Böcher⸗Köln:09,9 Min.; 2. Krauſe⸗Stettin :10,8 Min.; 3. Friebe⸗Graz:11,4 Min.; 4. Wollmer⸗Kaſſel. 3 mal 1000 Meter: 1. Preußen⸗Stettin.48,2 Min.; 2..f. B. Breslau:55,8 Min.; 3. Guts Muths Dresden:59,4.; 4. S. C. Charlottenburg. 4 mal 100 Meter Stadtſtaffel: 1. Berlin 42,3 Sek.; 2. Stutt⸗ gart 42,6 Sek.; 3. Frankfurt a. M. 42,9 Sek. Kugelſtoßen: 1 Söllinger⸗Darmſtadt 13,95; 2. Schwaldt⸗ Kottern 13,545; 8. Ploch⸗Breslau 12,93 Meter. Weilſprung: 1. Köchermann⸗ Hamburg 7,27; 2. Dober⸗ mann⸗Köln 7,03; 3. Schumacher⸗Hamburg 6,85 Meter. 50 Klm.⸗Gehen: 1. Hähnel⸗Erfurt:52,23 Std.; 2. Born⸗ Berlin 5˙08,50 Std.; 3. Liſſen⸗Homburg:14,51 Std.; 4. Jänkel⸗ Berlin.— Hähnel übernahm vom Start an die Führung und ſiegte leicht. Damen⸗Wektkämpfe. Kugelſtoßen: 1. Frin. Graſf e⸗Niederlehne 13,04, Mäder⸗Ber⸗ nau 10,84, 3. Preskau⸗Wien 10,74 Meter. Weitſprung: 1. Frln. Mäkelmann⸗Charxlottenburg 5,09, 2. Müller⸗Mainz 5,05, 3. Hellmann⸗Magdeburg 5 Meter. 100 Meker: 1. Frln. Junkers⸗Kaſſel 12,9, 2. Wittmann⸗Char⸗ lottenburg 13 Sekunden, 3. Holtmann⸗Hamburg 1,50 Meter zurück. Schwimmen. 500 Meter Freiſtil: 1. Berges⸗Darmſtadt:58,4, 2. Heinrich⸗ Leipzig:08,3, 3. Handſchuhmacher⸗Dortmund:24,9 Minuten. 200 Meter Rücken: 1. Eickers⸗Köln:54,2, 2. Küppers⸗Vier⸗ ſen:54,6, 3. Schäfer⸗Magdeburg:03,9 Minuten. Aunſtſpringen: 1. Riedſchläger⸗Zeitz 141,68 Punkte, 2. Koſ⸗ ſack⸗Berlin 140,28, 3. Plumanns⸗Köln 139,08 Punkte. 4 mal 200 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Magdeburg 96 10:36,9, 2. Sparta⸗Köln 10:44,3, 3. Weſtfalen⸗Dortmund 10:53,4 Minuten. Damen-⸗Weftbewerbe: 200 Meter Rücken: 1. Frin. Anny Rehborn⸗Bochum:21,2, 2. Weſtkott⸗Elberfeld:25, 3. Wunram⸗Hildesheim:25,2 Minuten. 220 Meker-Bruſtſchwimmen: 1. Bünt⸗Hamburg:30,2 2. Brei⸗ neee 400 Meter Freiſtil: 1. Frin. Lotte Lehmann⸗Drezden:52, 2. Krumme⸗Elberfeld:46, 3. Ühde⸗Darmſtadt:46,3 Minuten. Tennis. 05 Froitzheim⸗Nourney:1,:2, Zander⸗Boetſch Herren-Doppel: Froitzheim⸗h. Schomburgk— Munt⸗ Simon:0,:2, Lange⸗Bauer— Kremm⸗Dr. Schom⸗ burgk:3,:1, Frenz⸗Dr. Gaſt— Hildebrand⸗Waldeck 64,:4, Bräuer⸗Stapenhorſt— Dankwarth⸗Schulz:6,:6,:2, Artens⸗Ma⸗ teiko— Groß⸗Tümmel:6,:4,=1, Hannemann⸗Lüdke— Fuchs⸗ Wetzel:6,:5,:4. Damenéinzel: Frln. Außſe—Frau Ledig:2,:2. Damen-Doppel: Frau Hoffman—Frln. Schmidt— Frln. Jacobiny—Frau Ledig:2,:2. Damen-Doppel: Frau Friedleben—Frln. Weihermann Frln. Hoffmann⸗Schmidt:4,:0. Herren⸗Einzel: Bräuer⸗Zander:1,:0.— Froitzheim⸗Artens 1.— Hannemann⸗Wetzel:6,:5,:4.— Dankwarth⸗Günther * der Sonntag Das 200 Km.-⸗Straßenrennen auf der Strecke Kölner Stadion—Neuß—Krefeld—.⸗Gladbach— Erkelenz—Aachen—Jülich—Bergheim zurück zum Stadion ſah 57 Fahrer am Start. Nach anfänglich trübem Wetter brach die Sonn⸗ ſich Bahn. Die Organiſation war vortrefflich und es wurden gute Leiſtungen geboten. Die Frankfurter Gebrüder Müller ſetzten ſich an die Spitze und legten mit Hans Hundertmark ein hölliſches Tempo vor. Sieger wurde Meier⸗Leipzig(BDqR.) in:21:26,2, 2. Schmidt⸗Dresden(BDgt.), 3. Wallborn⸗Köln('Dof.), 4. Bruno Wolke⸗Berlin(DRl.), 5. Willy Müller⸗Frankfurt a. M.(BDR.), 6. Nickel⸗Berlin(DRll.), 7. Rudolf Wolke⸗Berlin(DRu.), 8. Gün⸗ ther⸗Chemnitz(BDR.), 9. Ziegler⸗Schweinfurt, 10. Kircher⸗Suhl. Das 50 Km.⸗Gehen hatte folgendes Ergebnis: 1. Haſſel⸗Erfurt:52:23, 2. Worm⸗ Berlin:08:50, 3. Lieſen⸗Homberg:14:51, 4. Jänkel⸗Berlin, 5. Notheld⸗Köln 6 Stunden. Leichkathlekik(Damen) 100 Meter Lauf: Frl. Junkers⸗Kaſſel 12,9 Sek.; 2. Frl. Witmann⸗Charlottenburg; 3. Frl. Holtmann⸗Hamburg. Kugelſtoßen: Frl. Graſſe⸗Niederlahn 11,04; 2. Frl. Mäder⸗ Bernau 10,84; 3. Frl. Perkeus⸗Wien 10,74 Meter. Weitſprung: 1. Frl. Mäckelmann⸗Charlottenburg 5,095; 2. Frl. Müller⸗Mainz 5,0575; 3. Frl. Hellmann⸗Magdeburg 5 Mtr. Am die Deutſche Kampfſpiel⸗Handballmeiſterſchaft 25 ſtanden ſich die Mannſchaften Polizeiſportverein⸗Berlin und Polizei⸗ ſportverein Raſtatt gegenüber. Die Berliner gewannen mit:4(:2) und ſind damit Deutſche Kampfſpiel⸗Handballmeiſter. Marathonlauf 1. Reichmann ⸗Siegen:58:28,9; 2. Wanderer ⸗Potsdam; 3. Gerull⸗Duisburg; 4. Burkhardt⸗Danzig; 5. Tietz⸗Berlin. Neue deulſche Rekorde Bei den Kölner Kampfſpielen ſtellte Dieckmann⸗D.H..⸗ Hannover im 5000 Meter⸗Lauf mit 15:10,3 einen neuen deut⸗ ſchen Rekord auf; 2. Raetze⸗Luckenwalde 15:30,2. Auch in der 3 mal 200 Meter⸗Staffel gab es einen neuen deutſchen Rekord, den die Stuttgarter Kickers mit:05,9 an ſich riſſen; 2. Phönix Karlsruhe:06,8; 3. Frankfurt 1880:07,4. * Die Erfolge der.f..⸗Ringer in Köln Die Deutſchen Kampfſpiele in Köln liegen nun hinter uns. Gro⸗ zzen Sport und noch größere Erfolge deutſcher Sportler auf allen Gebieten haben ſie der Mitwelt gebracht. Die Athletiktage ſahen am letzten Montaa und Dienstag viele Anwärter um die Titel in den verſchiedenen Gewichtsklaſſen ſich auf den Matten ſtreiten. Auch Mannheim war würdig in der Schwerathletik vertreten. Der Verein für Raſenſpiele war es diesmal, der ſich mit den beſten Leuten ſeiner Ringermannſchaft am Start befand: Spatz in Leichtgewicht, Weber im Leichtmittel und Hertlein im Schwermittelgewicht. Spatz blieb es vorbehalten, als erfolgreichſter der drei Mann⸗ heimer Vertreter nach Hauſe zurückzukehren. Mit fünf Siegen wurde er dritter Kampfſpielſieger vor Seſta⸗Wien, einem internatio⸗ nalen Kämpfer erſter Klaſſe, dem Meiſter von Oeſterreich. Sein erſter Kampf brachte ihn mit dem böhmiſchen Meiſter Towareck zu⸗ ſammen. In 14 Minuten mußte der Böhme eine alatte und ein⸗ wandfreie Schulterniederlage hinnehmen. Dann hatte Spatz Philipp Düren⸗Köln. den dritten Deutſchen Meiſter des Vorjahres, zum Geg⸗ ner. Nach 15 Minuten ſtrich Spatz einen überlegenen Punktſiea ein. Der Dritte, der von Spatz aus der Konkurrenz verdrängt wurde, war Wilhelm Beyer aus Bonn, der bereits in 5 Minuten erledigt war. Beuel⸗Eusdirchen(Kreismeiſter), war ſchon in vier Mi mten durch Schulterniederlage erledigt. Den fünften Sieg konnte Spatz über Paul Muchall, den weſtfäliſchen Meiſter, buchen. Auch hier kam der Geaner nicht über die Diſtanz. 10 Minuten nach ſeinem Auftreten war er beſiegt. Dabei zoa ſich jedoch Spatz eine Handverletzung rechts zu, was für den weiteren Kampf nicht von Vorteil ſein ſollte. In ſeinem ſechſten Kampf hatte Spatz den Oeſterreicher Ludwig Seſta. Oeſterreichiſchen Meiſter, zum Gegner. dem er ein Unent⸗ ſchieden abrang. Nach der zweiten Zuſatzrunde ging Seſta aus dem Treffen mit einem Punkt Vorſprung als Sieger hervor. Spatz war durch die Verletzung an der Entfaltung ſeiner ganzen Kraft und Technik behindert und ſchied ſo aus der Konkurrenz aus. Seſta wurde ſpäter vierter Kampfſpielſieger. Spatz wurde dritter Kampfſpielſieger, da er eine kürzere Rinazeit gegenüber Seſta aufzuweiſen hatte. Gegen Dietz. den zweiten Kampfſpielſieger, mußte er in 14 Minuten infolge der Verletzung aufgeben. 5 Weber kam im erſten Treffen mit dem mehrfachen Meiſter Schürmann⸗Köln⸗Mülheim zuſammen, das er nach einem harten Unentſchieden mit einem Punkt verlor. Drewing⸗Köln war Webers zweiter Gegner. Auch hier ein hart erkämpftes Unentſchieden, das aber ebenfalls mit Zuſatzrunde an den Kölner fiel. Schürmann wurde in ſeiner Klaſſe Zweiter. Drewing Vierter. Die Leiſtungen Webers gegenüber dieſen Kämpen zeigen immerhin, daß er mit an der Spitze im deutſchen Rinaſport ſteht, wenn es ihm auch wider Er⸗ warten nicht vergönnt war, als Sieger nach Hauſe zurückzukehren. Hertlein hatte Pech. Gleich im erſten Gang verlor er gegen Otto Peterſen⸗Hambura⸗Wandsbeck nach vier Minuten durch Selbſt⸗ wurf, Ebenſo unterlag er gegen Ries⸗Köln. Damit war er aus der Konkurrenz endgültig ausgeſchieden. Sch. Automobilſport Der Große Preis von Deulſchland auf der Berliner Avus Der Mercedesfahrer Rudolf Sieger im Geſamtk ⸗ ſaſſemen Das Sportwagenrennen um den Großen Preis von Deutſchland wurde am Sonntaa nachmittaa 2 Uhr unter großer Anteilnahme der Berliner Bevölkerung auf der bekannten Avus⸗Rennſtrecke ausgetra⸗ gen. Da die Aſphaltdecke große Unebenheiten aufwies, brachte das Rennen nicht die erwarteten Geſchwindjgkeiten. Im übrigen hatte das Rennen unter zahlreichen Regengüſſen und Defekten zu leiden. Von 46 gemeldeten Wagen erſchienen 44 am Start, da 2 beim Trai⸗ ning beſchädigt worden waren. Sieger des Großen Preiſes von Deutſchland wurde mit einer Stundendurchſchnittsgeſchwindiakeit von 135,1 Km. Die in drei Klaſſen ausgefahrenen Rennen führten ſämtlich über 400 Kilo⸗ meter= 20 Runden und hatten im einzelnen folgendes Ergebnis: Klaſſe D(Sportwagen von 2100—3000 ebem Zylinderinhalt): 1. Chriſtian Riecken⸗Berlin(N. A..):57:33,1. Stundendurch⸗ ſchnitt 132,.5 Km., 2. Willy Kleer⸗Frankfurt a. M.(Alfaromeo) :01:16,4(130,5), 3. Feldmann⸗Berlin(Hanſa):27: 5,4(113,5). Klaſſe E(Sportwaden von 1501—2000 ebem Zylinderinhalt): Rudolf Carriacola⸗Dresden(Mercedes):54:17,4(135,1), 2. Pier Clauſe⸗Paris(Bigna):02:07.2(129,1), 3. Mar Prinz zu Schaumburg⸗Lippe⸗Berlin(O. M. Superſport):10:57.1. Klaſſe F(Sportwagen 1101—1500 cbem Zylinderinhalt): 1. Georg Klöbbe⸗Neckarſulm NSsl]:07:27 125,8), 2. Jakob Scholl⸗Neckar⸗ ſulm(NSIU)):11:54,1(122,8), 3. Ernſt Ißlinger⸗Mannheim NSU) :13:58,4(121,4). Geſamtklaſſement: 1. Rudolf Carriacola⸗Dresden(Merce⸗ des), 2. Chriſtian Riecken⸗Berlin(NAC), 3. Willy Kleer⸗Frankfurt am Main(Alfaromeo). 4 1 Rudolf Carriacola⸗Dresden(Mercedes) 5 2 ——————— 5 4. Seite. Nr. 315 ——— Montag, den 12. Juli 192e8 die Endergebniſſe des Süd de utſchlanofluges und ihre Bedeutung II. Einige inkereſſante Einzel⸗Ergebniſſe der techniſchen Leiſtungs⸗ Prüfung Der Brennſtoffverbrauch der Flugzeuge weiſt ſehr ſtarke Unterſchiede auf. Er wurde auf einer ca. 500 km langen Flugſtrecke zwiſchen Mannheim und Darmſtadt feſigeſtellt, wobei die erzielten Geſchwindigkeiten außer Betracht gelaſſen wurden: Daimler Leichtflugzeug L 20 9,7 lkg Mohamed der Darmſtädter Akadem Fliegergruppe 11,5 kg Meſſerſchmitt M 17 14 kKg Albatros L 68 87 kg Raab⸗Katzenſtein„Schwalbe“ 40,9 kg AUdet Flamingo U 12 50 kg Junkers A 20 69,4 kg Bei der Geſchwindigkeitsmeſſung, die beſonders gut vom Flug⸗ platz zu verfolgen war, wurden die beſten Ergebniſſe von den fol⸗ genden Flugzeugen erzielt: Junkers A 20 190,8 km pro Stunde Raab⸗Kagenſtein„Schwalbe“ 140,4„„ 5 Heinkel H D32 277 1 Udet Flamingo U 12 e 5 Bei der Prüfung auf Startbereitſchaft erhielt Stumpf auf Udet Flamingo U 12 den erſten Preis, Katzenſtein den zweiten. Die Verteilung der Ehrenpreiſe In erfreulicher Weiſe wurden nicht weniger als 61 zum Teil ſehr wertvolle Ehrenpreiſe geſtiftet. Hieraus iſt am beſten die große Beachtung zu erſehen, die weiteſte Kreiſe dem Süddeutſchlandflug entgegengebracht haben. Außerdem hat der Organiſationsausſchuß für den Süddeutſchlandflug jedem der Bewerber, Führer und Orter als Erinnerung an den Süddeutſchlandflug eine künſtleriſch aus⸗ geführte Plakette geſtiftet; ſie wurde nach dem Entwurfe des auch in Mannheim beſtens bekannten Bildhauers Hermann Gei⸗ bel, München, ausgeführt. Die Plakette die auch in der Süd⸗ deutſchlandlug⸗Broſchüre abgebildet wurde, zeigt eine knieende Frau mit einem Falken.— Es würde zu weit führen, wollten wir die Verteilung der Ehrenpreiſe im Einzelnen wiedergeben. Einen der wertvollſten Ehrenpreiſe, ein vom Staatspräſidenten Bazille geſtifteter ver⸗ 9 5 Pokal, fiel der Ausſchreibung gemüß an den Beſitzer des eſtbewerteten Flugzeuges, der Junkers A 20, die Verkehrsflieger⸗ ſchule Berlin⸗Staaken. den Vogel bei der Verteilung der Ehren⸗ 1215 ſchoß naturgemäß Steindorf als Führer der Junkers X 20 ab. Er bekam nicht weniger als 7 Ehtenpreiſe. Auch ſein Orter, Herr Leonhardy, der Leiter der Verkehrsfliegerſchule, ſowie der mitfliegende Monteur erhielten Einnerungsgaben. Walz und Katzenſtein bekamen je 4, Offermann, v. Bülow, Völcker und Heſſelbach ſe 3 Ehrenpreiſ). Beſonders intereſ⸗ ſieren dürfte, daß Herr Heſſelbach mit ſoinem kleinen Mohamed den Ehrenpreis für die beſte fliegeriſche Leiſtung einſtimmig zugeſprochen bekam. Auch Stumpf, der mit ſeinem Udet⸗Fla⸗ mingo infolge eines Motordefektes notlanden und aufgeben mußte, erhielt 3 Ehrenpreiſe, die ihm das Mannheimer Publikum, dem er o manches ſchneidige Kunſtſtückchen in der Luft zeigte, ganz beſon⸗ ers gönnen wird. Erfreulicherweiſe konnten fämtliche Flug⸗ zeugführer, die am Wettbewerbe teilgenommen haben, mit Ehren⸗ gahen bedacht werden, ſo daß alle eine Erinnerung an unſere Stadt mit nach Hauſe nehmen konnten. An dieſer Stelle ſei den Spendern der Ehrenpreiſe noch einmal gedankt. Die Lehren des Süddeutſchlandfluges Von 21 zum Wettbewerbe zugelaſſenen Flugzeugen konnten nur 7 Maſchinen die Bedingungen der Ausſchreibung voll erfüllen; 94 der Flugzeuge blieben auf der nahezu 2900 Km. langen Ruündflug⸗ ſtrecke Ang de 9 2 75— 1 wird 115 Reſultat vielleicht wenig günſtig erſechinen, dem Sportflieger und Jachmann jedoch hat der Süpdent chlandflug wertvollſte Aufſchlüſſe e 1595 Kleinflugzeugen kam keines glatt über die Strecke. Dennoch würde mon einen außerordentlichen Fehler begehen, wollte man ie deshalb abtun. Hier hat die techniſche Leiſtungsprüfung die denk⸗ ar wertvollſten Aufſchlüſſe gegeben. Unter den vier hierbei am beſten bewerteten Maſchinen befanden ſich nicht weniger als drel Leichtflugzeuge, die damit ihre vorzügliche frodynamiſche, vom Segel⸗ lug übernommene Durchbildung an den Tag gelegt haben, Wenn le beim Streckenfluge virſagten, ſo lag dies in den melſten Fällen in der Unzuverläſſigkeit der Motoren oder an verhält⸗ nismäßig leicht abzuſtellenden Konſtruktlonsmängeln eini⸗ er Einzelteile, wie z. B. die zu leichten Fahrgeſtellachſen der Meſſer⸗ itt M. 17. Infolgedeſſen haben die Maſchinen mit ſchwereren otoren, trotzdem ſie z. T. bei der techniſchen Leiſtungsprüfung weſentlich ſchlechter als die Kleinflugzeuge abgeſchnitten hatten, durch ihre größere Zuverläſſigkeit beim Streckenfluͤge aufholen können. Der Sülddeutſchlandflug hat das große Verdienſt, einen eindeuti⸗ gen Weg für das Fortſchreiten der Entwicklung des Sportflugzeuges gezeigt zu haben. Weiter Durchbildung des Leichtflug⸗ zeuges unter gleichzeitiger Verſtärkund des Motors von 20 PS auf etwa 40—50 PS. Dann wird es gelingen, die äro⸗ dynamiſchen Vorzüge mit Zuwperläſſigkeit zu vereinen. Mit dieſem Reſultat des Süddeutſchlandfluges können ſowohl die Veranſtalter, wie die Wettbewerber ſehr* zufrieden ſein. Schade nur, daß die Geſamtwertung erſt ſo ſpät fertiggeſtellt werden konnte, infolge der Schwierigkeit der Wertungsformel. Ob es nicht im Intereſſe der Gewinnung des Publikums für die Fliegerei liegen dürfte, die Reſultate ſchneller, am beſten am gleichen Tage zu veröffentlichen? Natürlich könnte dann nur ein Flugzeugrennen in Frage kommen und wir hätten auf die intereſſante und aufſchlußreiche Leiſtungs⸗ prüfung verzichten müſſen. Einiges über die Sieger beim Welt“ ewerbe Den erſten Preis erhielt das Canzmetall⸗felrnzeug A 20 von Junkers, es wurde von Steindorf geführt. Herr Steindorf iſt einer der älteſten Piloten, die am Süddeutſchlandfluge teildenommen haben und bereits ſeit 1912 in der Fliegerei tätig. Als Beobachter machte Herr Leonhardy, der Leiter der deutſchen Verkehrs⸗ fliegerſchule in Berlin, den Wettbewerb mit. Er ailt als einer der beſten Kenner des deutſchen Flugweſen. Vor dem Kriege hat er auch vorübergehend dem Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtverein in Mannheim an führender Stelle angehört und darf mit Recht als einer der Pioniexe des dang e Fluaweſens bezeichnet 10 den. Sei⸗ ner erſahrenen Orientlerung dürfte wohl ein großer Teil der über⸗ legenen Leiſtung der Junkersmaſchine zu danken ſein. Herr Walz, der auf ſeiner Udet Flamingo⸗Maſchine den zwei⸗ zen Preis und beim Streckenfluge die beſte Wertung erhielt. iſt eben⸗ falls ſchon vor dem Kriege bei der Fliegerel geweſen. Nach Offer⸗ mann war er der älteſte der fflugzeuaführer, die am Wettbewerb bellnahmen. Herr Walz iſt Ritter des Ordens pour le merite und fliegt ledialich aus ſportlichem Intereſſe. Der dritte Preisträger, Herr Eitel Fritz Rüdiger vyn Manteuffel floa eine Hein⸗ kelmaſchine, die ebenſo wie die Junkers A 20 der deutſcken Verkehrs⸗ fllegerſchule G. m. b.., Staaken gehört. Herr von Manteuffel iſt Lehrer an der Fliegerſchule in Staaken und gewann am 25. 5. 1926 das erſte in Dautſckhland beſtrittene Flugzeugrennen bei der Flug⸗ pla“ weihe in Chemnitz. Hert Katzenſtein, der auf ſeiner ſelbſt gebauten„Schwalbe“ den vierten Preis erhlelt, t Mitinhaber der Naab⸗Kaſtenſtein⸗Flug⸗ zeugwerke in Kaſſel. Dieſe Maſchine iſt beſonders für Kunſtfliege kon⸗ ſtrutert und ſtellt das erſte deutſche Flugzeug dar, das mit der nebe⸗⸗ dings geſetzlich vorgeſchriebenen 12fachen Sicherheit konſtruiert iſt. Beim deutſchen Rundflug 1925 hat Herr Katzenſtein in der Gruppe B den zweilen Motorenpreis und den deitten B3.⸗Preis errungen Ebendo erhielt er beim Sachſenrundflug 1925 den zweiten Preis. Neben Stumpf auf Udet, Flamingo und Heinze auf einer dietrich⸗ moſchine iſt Katzenſtein mit ſeiner Schwalbe den Beſuchern des Flug⸗ platzes während der Mannheimer Flugwoche wohl am bekannkeſten geworden: unermüdlich führte er die ſtaunenerregendſten Kunſt⸗ ſtück hen in der Luft vor. Herr v. Bül o w⸗ Bothkamp der den fünften Preſs erhielt, flog ebenfalls eine der Udetmaſchinen, die ja allgeetnin bei dem Wettbewerb gut abgeſchnitten haben. Herr von! V neue Mannheimer Zeitung(Morgen Ausgabe) Bülow⸗Bothkamp iſt Teilhaber der Flugzeugfirma Bäumer Aerd, deren„Sauſewind“ als eine der ausſichtsreichſten Maſchinen beim Süddeutſchlandsfluge betrachtet wurde. Leider hat der Wrightmotor verſchiedentlich verſagt, ſodaß Herr Bäumer, ein ſehr bekannter Sportflieger, den Wettbewerb aufgeben mußte. Herr Offermann endlich, der den ſechſten Preis erhielt, iſt von allen am Süddeutſchlandflug teilnehmenden Piloten am längſten bei der Fliegerei tätig. Er hat die erſten Anfänge des Flugweſens aktiv mikgemacht und iſt auch vor dem Kriege duf felbſt konſtruierten Maſchinen geflogen. Heute iſt Herr Offermamn einer der bekannte⸗ ſten flugſportlichen und flugtechniſchen Schriftſteller, Wie wir er⸗ fahren, bereitet er ein groß anzelegtes Werk über die Entwickelung des deutſchen Flugweſens vor. Nachleſe. Der Süddeutſchlandflug iſt vorüber und mit ihm die Mann⸗ heimer Flugwoche. Er hat Mannheim mit an erſte Stelle als Pflegeſtätte für das Sportflugweſen gerückt. Der Wettbewerb iſt als durchaus gelungen, die Organiſation als muſtergültig zu bezeichnen. Der Außenſtehende wird ſich kaum ein Bild machen können, welch gewaltige Arbeit zu leiſten war, um die umfang⸗ reichen Vorberettungen für den Süddeutſchlandflug durchzuführen. Den Herren vom Arbeitsausſchuß für den Süddeutſchlandflug, die in ihrer freien Zeit ehrenamtlich den Süddeutſchlandflug vorbe⸗ reiteten, gehört der beſondere Dank der Bevölkerung Mannheims. Entgegen unſerer ſonſtigen Gepflogenheit geben wir die Namen der Herren vom Arbeitsausſchuß, deven aufopfernde Arbeit den Süddeutſchlandflug ermöglichte, bekannt. Es ſind die Herren: Ingenieur Böhning(Techniſche Leitung), Dr. Herrmann (2. Vorſitzender), Direktor Hlieronyhmi(1. Vorſitzender), Syndi⸗ kus Janſon(Rechnungsweſen), Dr. Krannich(Preſſe und Propaganda) Dr. Fritz Müller(Nachrichtendienſtſ, Major a. D. Schefold(Techniſche Leitung). Dank auch ſei an dieſer Stelle den Regierungen der vom Süddeutſchlandflug berührten Länder und den Städten geſagt, die der Veranſtaltung weitgehendſte För⸗ derung angedeihen ließen. Endlich gebührt den ſtädtiſchen Behörden Mannheims ſowie der Lufthanſa das Verdienſt, in weitblickender Weiſe die Mannheimer Flugvoche unterſtützt zu haben. Süddeutſch⸗ landflua und Einweihung des Flugplatzes Neu⸗Oſtheim zeigen für unſere Stadt einen Weg in die Zukunft. Das Ziel, das der Süddeutſchlandflug 1923 ſich ſteckte, dürfte erreicht ſein: Ein Anſporn für unſere Flugzeug⸗Induſtrie und die Frörderung des Verſtändniſſes für die deutſche Luftfahrt in weite⸗ ſten Kreiſen unſeres Volkes. Hoffentlich gelingt es dem Badiſch⸗ Pfälziſchen Luftfabrtverein bald, ſeinen ſohnlichen Wunſch. ein eigenes Sportfluazeug zu beſttzen, zu 5 Die Stabt Mannbeim hat ja hierfür bereiſs einen Grundſtock in Höbe von 8000 M. pelegt. Allerdings werden die Herren vom Luftfaßrtver⸗ ein noch tüchtig ſammeln müſſen, um die etwa 20 000., die heute ein Flugzeug koſtet, zuſammenzubringen. Klubzweil mpf v. f. R. M. L. c. phontz B. f. R. gewinnt den Klubzweikampf Die Leichtathletik beginnt in Mannheim immer mehr zu er⸗ wachen. Jeſt folgt auf Feſt. Wenn auch V. f. R. und M. F. C. Phönix, ſowie der Polizeiſportverein und Sportberein Waldgof noch nicht an die Höhe der Malinheüner Turnſportgeſellſchaft heranxeichen (ſehr zum Nashleil der M. T..), ſo iſt aber jetzt ſchon klar erſichtlich, daß in den nächſten 2 Lahten die verſchiedenen Vereine mehr und mehr erſtarken. Die dadurch erſtehende Lokalkonkurrenz wird weſentlich zur Hebung des Anſehens und der Stärke der Mannheimer Leichtethletik beitragen. Vei dem erſt vor kurzem ausgetragenen Klubdreikampf K. F. V.— M. T. G.— V. f.., den M. T. G. ge⸗ wann, trat deutlich zu Tage, wie wertvpoll ſolche Klubtämpfe ſind, weil es dabei nicht nur auf den erſten Sieger eines Vereins ankommt, ſonbern auch auf jeden weiteren Platz, bis eimſchließlich dem letzten. Aus dieſem Grunde wird, trotzdem es keinerlei Preiſe gibt, in jeder Lauf⸗, Wurſe, Stoß⸗ und Sprungkonkurrenzauf das verbiſſendſte ge⸗ künpft. Daz wichtigſte Moment bei ſolchen Klubtämpfen iſt aber das:„Die Unterordnung des Einzelnen und ſeiner Leiſtung zum beſten ſeiner Mannſchaft und damit ſeines Vereins.“ Der geſtern auf dem V. f..⸗Plaß bei denkbar günſtigem Wetter ausgetragene Klubzweikampf V. f. R.— M. F. C. Phönix (Sportverein Walbhof trat aus unbekannten Gründen nicht an) nahm einen flotten Verlauf, trotzdem die Orgamiſaklon, beſonders am Start manchen Wunſch offen ließ. Daß ſich bie Abwickltung des Progromms nicht noch mehr verzögerte, lag an der guten Disziplin der einzelnen Tellnehmer. Den erſchienenen Zuſchauern wurde durchweg guter Sport geboten. Beſonders im 100 Meter⸗Lauf für Jugendklaſſe A zeigte Lenz(V. f. R) beachtliches Können. Er lief in der guten Zeit von 11,8 Sek. durchs Ziel. Langenbein (V. f..) erreichte in der Jugendklaſſe B 100 Meter dieſelbe Zeit. Er ſprang auch im Weitſprung Jugenklaſſe B über 5,50 Meter. Die 4 mal 100 Meter brachte inſofern eine Ueberraſchung als V. f. R. dem M. F. C. durch ſehr ſchiechten Stabwechſel unterliegen mußte. Da M. F. C. Phönix die Teilnehmer für die Schwedenſtaffel zurückzg, entſchädigten zwei Mannſchaften des.f. R. die Zuſcheuer durch Laufen einer Staffel. Hierbei wurde die Jugendmannſchaſt A in der Zeit von 2 Min. 16,5 Sek. vor Staffel B, die 20 Meter Vorgabe hatte, Sieger. Viel Intereſſe brachte man der gemiſchten Staſſel ent⸗ gegen, da dieſe für Mamnheim etwas Neues brachte. Jugend, Damen, Senioren und alte Herren beteiligten ſich am Kampf V. f. R. wurde wohlverdienter Steger. Einen erbitterten Kampf lieferten ſich die alte Herren im 100 Meter⸗Lauf, den Freiländer(B. f..) anter zußerſter Anſtrengung von Wagner 15 önix) gewann. Im Kugel⸗ ſtoßen Jugendklaſſe B war es Mergert(M. F. C. Phönit) der ſeinem Verein einen ſhönen Sieg brachte dadurch, daß er die Kugel über 10,25 Meter ſtieß. Nachſtehend die einzelnen Ergebniſſe: .gebaiſſe: 300 Meter-Lauf für Sen oren: 1. Bartolomäl, V. f. X. Mann⸗ hein 38,2, 2, Herrmann, M. F. C. Phönix, 38 3, 3. Dr. Schweitzer. V. f.., 41,6, 4. Baumann, M. F. C. Thönitz 42,6 Sekunden. 50 Meter-Cauf für Alaſſe C. Zugend: 1. Weber, V. f. R. 7, 2. Welß, M. F. C. Phönix 7,3, 3. Kuntz, V. f. R. 7,9, 4. Otto, M. F. Cl. Phönix 7,9 Sekunden 100 meter-Sauf Jugend⸗Klaſſe A; 1. Len. V. 5 R. 11,8, 2. Leiber, M. F. Cl. Phöniz 12, 3. Weyrich, V. f.., 12,2, 4. Schwarz, M. F. Cl. Phönix 13 Sekunden. 100⸗Maeter-Cauf für Damen: 1. V. f.., 14,6, 2. Cauz, M. F. Cl. Phönix 14,9, 3. Lutz, B. f. R. 15, 4. Röſch, M. F. Cl. Phönix 15,1 Sekunden 68 Hochſprung für Jugend⸗Alaſſe A; 1. Schöpfe, V. f.., 1,52, 2. Sornber 17 f.., 1, 1 Leber, K 0 25 18 1,22, 4. Schwarz, M. F. Cl. Phönix, 1,22 Meter. Durch S entſchleden. 200 Meter⸗Cauf W A: 1. Sornberger, V. f.., 24,8, 2. Leiber, M. F. El,. Phöniz, 25, 8. Schmidt, V. f.., 25,2, 4. Baumann, M. F. Cl. Phönix 27, Sekunden. 100 Meter⸗Lauf für alte Herren; 1. Frelländer, B. f.., 13, 2. Wagner, M. F. Cl. Phönix 13,3 Sekunden. Diskuswerfen für Senioren: 1. Blink, V. f.., 32, 2. Her⸗ mann, M. F. Cl. Phönir 29,50, 3. Kapf, V. f. N. 20,10, 4. Lang, M. F. Cl. 22,27 Meter 100 Meter für Senjoren: 1. Batholomä, V. f.., 11.8, 2. Herrmann, M. F. C. Phönix 12, 3. Baumann. M. N. C. Phönix 12, 4. Maier, V. f.., 12,4 Sek. Hugelſtoßen Jugend⸗Alaſſe B: 1. Meraett, M. F. C. Phönir 10.25 Meter, 2. Langenbein, V. f.., 10.10, 3. Groß, F. F. C. Phö⸗ nix..63, 4. Heckmann, V. f..,.15 Meter. 100 Meter-Lauf Jugend⸗Klaſſe B: 1. Langenbein, V. f.., 11.8 Sek., 2. Heckmann, V. f.., 13,4, 3. Sprenger, M. F. C. Phö⸗ nix. 13 4. 4. Kurtz. M. F. C. Phönix, 13,9 Sek. Weitſprung Jugend B: 1. Langenbein, V. f. R. 5,50 Meter, 2. Sprenger, M. F. C. Phönixr,.85. 3. Herold, M. F. C. Phönix, 4,71. 4. Heckmann, V. f..,.01 Meter. 4 mal 100 Meter-Staffel für Senjoren: 1. M. F. C. Phönix 48,8 Sek, 2. V. f. R. 49 Sek. * Jugendklaſſe: 1. Weber V. f..,.70, 2. Otto, M.* 0 e 4,55, 3. Weiß, M. F. Cl. Phönix 4,43 4. Kuntz, ., 122 4 1 100„Jugend: 1. B. f.., 52,8, M. J. Cl. Phönſr 54 Selunden. 1000 Meter Einladungslauf(im Punktkampf nicht gewertet): 1. Weyrich, V. f.., 3 Min. 4,2 Sek. 2. Pfaff, V. f. R. 3 Min. 6,2 Sek., 3. M. F. Cl. Phönix, 3 Min. 8 Sek., außer Kon⸗ kurrenz Morgen, B. f. R. 3 Min. 5,6 Sekunden. 2 5 Kugelſtoßen für Jugendklaſſe A: 1. Leiber, M. F. C. Phönix 11,10; 2. Schmidt, V. f. R. 10; 3. Huttmann, M. F. C. Phönix 9,57 ter. Gemiſchte Staffel(Jugend, Damen, Senioren und alte Herren): 1. V. f. R..48,4 2. M. F. C. Phönix.11,4 Min. Alubtampf: 1. B. f. R. 140; 2. Phönix 125 Punkte. Sadiſche Volksturnmeiſterſchaſten in Heidelberg In Heidelberg wurden auf dem Platz des Turnvereins 1846 die Meiſterſchaften des 10. Turnkreiſes Baden in der Deutſchen Turnerſchaft in volkstümlichen Uebungen zum Austrag gebracht, die in den wichtigſten Bewerben folgendes Ergebnis zeitigten: 100 Meter: 1. Schropp⸗Turngeſell. 1878 Heidelberg 11,6 Sek. 400 Meter: 1. Mäußler⸗Turngeſellſchaft 1878 Heidelberg 54,1 Sek. 2. Grohe⸗Mannheimer Turngeſellſchaft. 1500 Metet: 1. Burgweger⸗Turnv. 1846 Heidelberg.53,5. 5000 Meter: Fiſcher⸗Turnverein 1846 Bruchſal 1712,6. 8000 Meter: 1. Ueberle⸗Turngeſell. 1878 Heidelberg 1108,4. 4 mal 100 Meter Staffel: 1. Turnverein 1846 Heidelberg 46,4. Steinſtoßen: Greulich⸗Turnverein 1846 Mannheim 8,47; 2. Bäuerle⸗Mannheim Turnverein 1846 8,36 Meter. Beidarmigt 1. Bürk⸗Turnverein Pforzheim 15,49 Meter; 2. Bäuerle⸗Mannheim 15,44 Meter. Ku 9(beſtarmig): 1. G en en Turnverein 1846 1760 eter; beldarmigt Greulich⸗Mannheim Turnverein 1846 20,79 Meter. Piskuswerfen: Beuerle⸗ Mannheim, T. V. 1846, 35,87 Mtr. Schwedenſtaffel! 1. Turnvereiln 1846 Mannheim 10,A. 10 mal 100 Meter: 1. Turnverein 1846 Heidelberg :57,4; 2. Turnverein Mannheim 1846 12:58,6. Ruderſport hellbronner Regakta. Der Mannheimer Ruder⸗ verein geht im Stadt⸗Vierer allein über die „Amicitia allein Bahn. Im Jubiläumsachter iſt der Verein ſiegreich gegen Offendacher Ruderverein.(Bericht folgt.) Schwimmen Die amerikaniſchen Schwimmer Lauffer und Webbs in Nürnberg Nürnberg, 11. Juli.(Eigener Bericht.) Der Start der amerikani⸗ ſchen Meiſterſchwimmer Lauffer und Webbs hatte am Sonntag zahl⸗ reiche Zuſchauer angelockt, die auch auf ihre Koſten kamen. Der amerikaniſch e Meiſter Lauffer ſtellte im 200 Meter Rückenſchwim⸗ men mit:44,9 einen neuen Rekord auf. Sein alter Rekord ſtand auf:40,9. Auch gegen eine kombinierte 4 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel blieben die Amerikaner ſiegreich. Webbs ſiegte außer⸗ dem in einem 100 Meter Freiſtilſchwimmen. ohne indes eine über⸗ ragende Zeit zu erzielen. Dferdeſport * München⸗Riem 1. Preis von Rohrenfeld. Für Zweijährige. 1500 M. 1000 Meter. 1. Hptm. C. H. Bodmers Guſcha(Parola), 2. Struga, 3. Kamaika. Ferner liefen: Katzbach. Tot.: 22:10, Pl. 10,10:10. 2. Puchhof⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. 2000 M. 3800 Meter. 1. F. Ruepprechts Cupido(Seifert), 2. Sokrates, 3. Trapper. Fer⸗ ner lieſen: Gianutri, Boros, Vokur, Jahn, Seydlitz, Silver Bren⸗ dan. Tot,: 81:10, Pl. 13, 18, 20:10. 8. Hagen⸗Rennen. Ausgleich 2. 2600 M. 1600 Meter. 1. O. Sitbernagels Iſonzo(Tauſc), 2. Athalberga, 3. Dojan. Ferner liefen: Salta. Tot.: 35:10, Pl. 12, 14:10. 4. Vaheriſches Zuchtrennen. Für Dreijährige. Ehrenpr. und 7000 M. 2400 Meter. 1. L. und W. Sklareks Sigtuna(Jentzſch), 2. Meiſterſinger, g. Sternche. Tot.: 14:10, Pl. 10, 10:10. 5. Goldelſe⸗Rennen. Ausgleich 8. 2000 M. 2000 Meter. 1. E. v. Moßners Le Parodien(Breſſer), 2. Abendſturm, 8. Südwind. Ferner liefen: Rochebelle, Aſtronom 2, Mardonius, Bones, Mal⸗ voiſie, Segieth, Furchtlos 2, Nain⸗Nain, Surrey. Tot.: 49:10, Pl. 20, 43, 18710. 6. Roſengarten⸗Jagbrennen. 1500 M. 3000 Meter. 1. Lt. Frhr. v. Moreaus Seidenſchwänzchen(Pfänder), 2. Troja, 3. Duleinea. Ferner liefen: Satyr, China, Parma 2, Eskiſchebir, Capland. Tot.: 58:10, Pl. 16, 14, 19:10. 7. Preis von Schönburg. 1500 M. 1400 Meter. 1. H. Wert⸗ heimers Divette(Göbl), 2. Schalmei, 8. Terrakotta. Ferner liefen: Naive, Tſcherkeſſin, Eiger, Albana. Tot.: 22:10, Pl. 10, 11, 1110. Berlin · Grunewald 1. Anſchluß-Reunen, 3900 Mk., 1800 Meter. 1. J. Kühns Tod und Leben(Otto Schmidt); 2. Impreſſtoniſt; 3. Pan Robert. Ferner e Bellac, 456 11 1815 eee Fehrbellin, Tirano, Saperlot. Tot.: 42:10, Pl. 13, 14, 21:10.. 52. Lor Eber-Rennen(Für Zweiſährige) 3900 Mk., 1200 Meter. 1. W. Lindenſtädts Pilgerin(Vincenz); Malvolio; 3. Milon. Ferner liefen: Roſenwange, Kapuziner, Das Lied. Tot.: 4910; Pl.: 33, 103:10. 8 3. Tokio-Nusgleich, Ausgleich I, 6500 Mk., 1400 Meter. 1. R. Samſons Caprivi(Haynes); 2. Saturn; 3. Symphonie. Fer⸗ ver liefen: Corau, Parſifal, Die Königin, Frigga II. Tot.: 35:10; Pl.: 17, 18, 20710. 4. Eroßer Preis von Berlin, 70 000 Mk., 2400 Meter. 1. R. Haniels Ferro(F. Williams); 2. Aurelius; 3. Aditi. Ferner liefen: 1 Siſyphus, Weißdorn, Indigo. Tot.: 26:10; Pl. 41, 5. Maſeſtic-Rennen(Für Zweifährige), 2800 Mk., 1000 Meter. 1. v. Oppenheims Domfalke. Varga); 2. Octava; 3. Donna N liefen: Arndt, Flämin, Oſtgotin. Tot.: 15:10; 1 12, 16:10. 6. Tuki⸗Rennen(Für Dreijährige), 3900 Mk., 1400 Meter: 1. W. Lindenſtädts Diktator(J Vinzenz): 2. Perſephone; 3. Lefels. 7705 liefen: Torre, Arnulf, Enzian, Tot.: 4710; Pl.: 15, 13, 7. Orelio-Rennen, Ausgleich II, 3900 Mk., 1600 Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs Optimat(O. 1 2. Heckenſtrauch; 3. Habicht. Ferner liefen: Nettelbeck, Malachit, Amandus, Firn, Ilex. Tot.: 33:10; Pl.: 13, 15, 18:10. Schach Die 10. Tagu 2 des Bayerischen Schachhundes(e..) kindet vom 21.—20. August 1926 in Pirmasens statt. Die Tagung ist verbunden mit einem Meisterturnier, einem Meisterschaftsturnier, einem Hauptturnier, zwei Neben⸗ turnieren, sowie einer Lösung von Endspielaufgaben und einem Dreizügerwettbewerb. Spielzeit ist täglich von halb 9 bis halb 1 Uhr und von—7 Uhr. Meldungen zu den Tur- nieren bis 26. Juli an E. Unzicker in Pirmasens, Buchsweiler- straße 43 unter Benennung des Vereins, dem der Meldende angehört und für den er zu spielen gedenkt. Das Reugeld für die Turniere—4 ist auf 10 Mark unn für das Nebenturnier auf 5 Mark festgesetzt und ist bei der Meldung gleich mit einzusenden. Einsätze werden nicht erhoben, Das Reu- geld wird nach ordnungsgemäſler Erfüllung aller Turnier- pflichten zurückerstattet. Voraussetzung für die Zulassung zu den Turnieren ist, daf die Teilnehmer dem Bayerischen Schachbund angehören. Tagungslokal ist das Cafè Luitpold in Pirmasens. * 5 ſagen wir ruhig, glücklichen Ende führte. tiger Proſekte. Wirtſchaft und Bevölkerung rechts⸗ und linksrheini⸗ Montag, den 12. Juli 1926 Neue Mannheimer Jeitung(Morgen Ausgabe) B. Seile. Nr. 315 Städtiſche Nachrichten Handwerkliche Preisvertellung Am geſtrigen Sonntag vormittag fand im alten Rathausſaal die Verteilung der vom Badiſchen Landesgewerbeamt, der Handwerks⸗ kammer Mannheim und dem Gewerbeverein und Handwerkerver⸗ bemd Mannheim e. B. zur Verfügung geſtellten Wertpreiſe und Diplome an die Preisträger der diesjährigen Geſellenſtück⸗ ausſtellung ſtatt. Mit der Verteilung war eine kleine ſchlichte Veier verbunden, die der Vorſitzende des Gewerberereins, Herr Alb. Wolff, eröffnete. Der Redner begrüßte zuerſt die Erſchienenen, be⸗ ſonders den Vertreter der Gewerbeſchule, errn Kaltſchmidt, den Vorſitzenden der Kreisvertretung Li niz und Direktor Karſten Dom Arbeitsamt, und gab daran ſeiner Freude über die gezeigten Leiſtungen, deren Zahl in dieſem Jahre beſonders groß ſei, Ausdruck. andwerkskammerſyndikus Schmidt wies auf die Bedeutung der Geſellenſtückausſtellung und auf die Notwendigkeit der Heronbildung eines tüchtigen Nachwuchſes, nicht zuletzt auch für unſer deutſches Vaterland hin. Daran ſchloß ſich die Verteilung der Preiſe. Erſte Preiſe, Diplom und Buch, erhielten 46 Geſellen, zweite Preiſe, nur Diplome 286. Für ſieben beſonders gute Leiſtungen wurden außer der Urkunde die Mittel für eine Reiſe nach München zur Verfügung geſtellt. Ein Geſelle, Herr Birkenmaier, der ſchon 25 Jahre bei dem gleichen Meiſter verbracht hat, erhielt neben dem öffentlichen Lobe eine Ehrenurkunde und eine goldene Uhr mit Kette. Möge dieſe Feier dazu angetan geweſen ſein, den Kommenden ein Vorbild und den ſchon fertigen Handwerkern ein weiterer Anſporn zu ſein. Lettow· Vorbeck über den Oſtafrika⸗Rrieg Das erſte und letzte Mal ſah ich den Oſtafrika⸗Führer mit ſeiner Heldenſchar im Frühjahr 1919, als wir ihn in Berlin einholten und durch das Brandenburger Tor führten. Der Eindruck ſeiner Perſönlichkeit, deren Charaktereigenſchaft in dem oder jenem Zuge bei jedem einzelnen ſeiner Getreuen unverkennbar wiederzufinden war, hat ſich in triſten Jahren, die zwiſchen meinem ſeinerzeitigen Erlebnis, das immer in mir nachwirken wird, und dem Wiederſehen am Samstag nicht verändert. Obgleich er als Ehrenvorſitzender der Großdeulſchen Jugend als Ziviliſt zu eben dieſer Jugend von ſeinen Einnerungen ſprach, ſo ſprach immer noch aus Blick und Wort und jeder Geſte der große Führer, für den in wachſender Einig⸗ keit und Liebe nicht nur ſeine„weißen“ Soldaten, ſondern auch die yſchwarzen Askari entflammten, die es möglich machten, daß ſich dort in Oſt⸗ und Zentralafrika ein Schickſal geſtaltete, das dem des deutſchen Heeres in beinahe allen Zügen gleichkam. Ein Schickſal, das trotz der beſcheidenen Auffaſſung, die Lettow⸗Vorbeck über ſeine Aufgabe und Leiſtung am Samstag zum Ausdruck brachte, mmer zu den Heldenliedern der Weltgeſchichte zählen wird, wie heute noch der Gegner in unverminderter Achtung von dem kühnen unerſchrockenen und erfolgreichen Lettow⸗Krieg ſpricht und ſprechen wird. Haben wir es nicht noch mehr nötig, als der Gegner, unſerem Volke und unſerer Jugend, die die während des Krieges zu uns dringende, ſchier ſagenhafte Kunde von dem viele hundert llometer entfernten Kampfe nicht erleben konnke, die Erinnerung an den Kampf der treuen Schar, die ſelbſtverſtändlich mit Auf⸗ opferung aller Kräfte eine nach menſchlicher Vorausſicht und Verech⸗ nung von vornherein zum Scheitern verurteilte Aufgabe zum, Nun, wer annimmt, daß in unſerem Volke und unſerer Jugend der Sinn für vaterländiſche Pflicht und Heldentum unter der Ein⸗ wirkung der pazifiſtiſchen Demonſtrationen der letzten Jahre ver⸗ loren gegangen ſei, der konnte ſich am Samstag vom Gegenteil überzeugen. Als Generalmajor v. Lettow⸗Vorbeck in ſeiner ſchlichten aber friſchen, mitunter ſcherzvollen Art ſchilderte, wie unſer Oſtafrika, in keiner Weiſe für einen Krieg vo“bereitet, mit primitivſter Ausrüſtung den Kampf gegen eine erdrückende leber⸗ macht— 1914 ſtanden rund 2000 Mann zur Verfügung, die in beſonderer, für den Ausgang des Kampfes entſcheidender Aus⸗ bildungsweiſe ein den dortigen Verhältniſſe angepaßtes Unter⸗ führerkorps ſchuf und die Truppe bis auf 14000 Mann erhöhen konnte, denen nicht weniger als 300 000 Gegner gegenüberſtanden— aufnahm, da leuchteten die Augen unſerer Jugend. Lettow⸗Vorbeck gab dann in packenden Einzelheiten eine Darſtellung des Kampfes gegen die verbündete Uebermacht des Feinde, die unſere Afrikaner nicht zu beſiegen vermochte. Kampfgeiſt und Bewaffnung der kleinen Schar waren am Waffenſtillſtandstage höher als bei Kriegs⸗ beginn. Der großdeutſchen Jugend wurde hiermit gezeigt, daß Vaterlandsliebe und Pflichterfüllung die Grundlagen ſind, die ſelbft ſcheinbar Unmögliches erreichen laſſen. Und dieſe durch Lettow⸗ Vorbeck vermittelte Ueberzeugung wird hoffentlich in unſerer Jugend nachwirken, auf daß ſie an ihrem Poſten in ebenſo ſelbſt⸗ verſtändlicher Hingebung mitarbeitet am Aufbau unſeres Vater⸗ landes, denn in ihr ruht Deutſchlands Schſckſal. U Aheinbrücke Mannheim—eudwigshafen. Die Handels⸗ kammer Mannheim richtete an Reichsverkehrsminiſter Or. Krohne, Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius, Reichsbahn⸗ hauptverwaltung. Reichsbahndirektion Karlsruhe. Finanzminiſter Dr. Köhler und den Badiſchen Landtag nachſtehendes Proteſt⸗ Telegramm:„Proteſtieren gegen Verſchiebung Verbeſſerung Mannheimer Rheinbrückenverhältniſſe zugunſten viel weniger wich⸗ ſcher Pfalz dürfen nicht wegen Streitigkeiten zuſtändiger Behörden bei lebensgefährlichen Verhältniſen jetzaer Rheinbrücke länger leiden. Handelskammer Mannheim“. „ An der Handels-Hochſchule Mannheim ſind im Sommer⸗Se⸗ meſter 1926 800 ordentliche Studierende(gegen 835 im Winter⸗Semeſter 25/26 und 844 im Sommer⸗Semeſter 25) einge⸗ ſchrieben. Neu aufgenommen wurden 231 Studierende(gegen 227 im Winter⸗Semeſter 25/26 und 299 im Sommer⸗Semeſter 25.)— Die Zahl der Hörer beträgt im Sommer⸗Semeſter 1926 443 gegen 908 im Winter⸗Semeſter 25/26 und 490 im Sommer⸗Semeſter 25. * Der zweite Juliſonntag verlief, wie die Landezwetterwarte vorausgeſagt hatte. Der Vormittag war freundlicher wie der Nach⸗ mittag, der nicht ohne Regenſchauer vorüberging. Die Sonne kam nur wenig zum Vorſchein, weil der Himmel zu ſtark bewölkt war. Die Kühle am Samstag Abend, die, wie aus dem Bericht über das Abendfeſt des Odenwaldklubs hervorgeht, ſo eng war, daß die Ueberkleidung als wohltuend und vor Erkältung ſchützend empfun⸗ en wurde, machte geſtern einer ebenſo unangenehmen Schwüle Platz, die in einer Temperatur von 21 Grad Celſius im Schatten Ausdruck kam. Die Anlagen wieſen den üblichen Beſuch auf. eſonderen Zuſpruch fanden der riedrichspark, in dem in⸗ jolge des„billigen Tages“ Viele luſtwandelten, die nicht zu den Beſuchern zählen, der Ballhausgarten, in dem ſich ie badiſchen und bayeriſchen Fußer trafen, das Waldpark⸗ reſtgurant„Am Stern“, das mit ſeinem Parkfeſt eine große Anziehungskraft ausübte, und die ſonſtigen beljebten Vergnügungs⸗ ſtätten. Hür die evangeliſche Gemeinde war der geſtrige Tag von beſonderer Bedeutung durch die Wahlen zur Landes⸗ ynode. Die Wahlbeteiligung geſtaltete ſich bedeutend reger als s letztemal. In verſchiedenen Wahllokalen mußte man in der letz⸗ ten Stunde zwiſchen 4 und 5 Uhr ſo ge anſtehen. Wir berichten über das Wahlergebnis auf der zweiten Seite der vorliegenden Nummer. *Berein ehemaliger 110er E. V. Mannbeim. Der bisherige 1. Vorſitzende, Kamerad Gottlieb Göbel, I 7. 5. hat ſein Amt nie⸗ dergelegt. Eine außerordentliche Generalverſammlung am 8. Juli wählte den Kameraden Eugen Henn,. ſtädtiſcher Verwaltunasinſpek⸗ tor, wohnhaft Eichendorffſtraße 23, zum 1. Vorſitzenden des Vereins. Kamerad Henn bekleidet noch den Poſten des 2. Vorſitzenden vom Rhein⸗Neckar Militär⸗Cauverband. Möge der Verein mit ſeinem neuen Führer kräftig ans Werk gehen, damit die Feſtlichkeiten des Jubiläumsſahres 1927, vor allem die Errichtung und Einweihung des Ehrendenkmals für die gefallenen tapferen Helden des Regiments 110, würdig begangen werden können. Die Generalver⸗ ſammlung hat den ſeitherigen Vorſitzenden, Kamerad Göbel. für ſeine Veranſtaltungen * Das Abendfeſt, das die Ortbgruppe Mannheim⸗ Ludwigshafen des Odenwaldklubs am Samstag im Jlledrichspark veranſtaltete, nahm einen ſehr ſtimmungsvollen Ver⸗ lauf. Viel trug dazu die effektvolle Beleuchtung der Parkanlagen mit Lampions bei. Als Neuheit waren zu beiden Seiten des Spring⸗ brunnens zwei Illuminatlonspylone errichtet. In der Hauptſache hatte Direktor Henſel, der bei dieſen Beleuchtungen immer einen feinen Geſchmack entfaltet, rote Lampions verwendet, die zu Ketten oder Gruppen vereinigt waren. An der rechten Seite des Haupt⸗ zugangsweges, der mit Lampionbogen überſpannt war, bot ſich ein Lichtblumenbeet wirkungsvoll vom Abhang ab. Der Weiher war mit grünen Lampions eingefaßt. Die Witterung ließ es zu, daß das Abendfeſt im Freien abgehalten werden konnte. Nur etwas zu kühl wars zum Sitzen, vor allem für die jüngeren Damen, die in leichter Tanzkleidung erſchienen waren. Die Vortragsfolge ſetzte ſich aus vorzüglichen Darbietungen der Geſangsabteilung unter Leitung des Hauptlehrers Erich Enkrich, der Jungmädchengruppe unter Lei⸗ kung des Oberl. E. Tremmel und des Parkorcheſters(Leitung Kapellmeiſter Becker) zuſammen. Das eigenartigſte und ſchönſte waren unſtreitig die Geſänge und Volkstänze der Jungmädchen⸗ gruppe. Die Stimmen der Mädchenſchar klangen ſo friſch und klar, der Vortrag war ſo ungekünſtelt und empfindungsvoll, daß man gern noch mehr gehört hätte. Der ſtarke Beifall nötigte im zweiten Deil zu einer Zugabe. Mit großer Anmut wurden vor dem Muſik⸗ pavilſon unter Frln. Margaretha Tremmels Leitung die Volks⸗ känze ausgeführt. Die Geſangsabteilung, die über ein gutes, kräf⸗ tiges Stimmaterial verfügt, hatte ebenfalls ſehr anſprechende Lieder ausgewählt. Während der Pauſe wurde ein Höhenfeuerwerk abge⸗ brannt, zu dem ſich die übliche reizende Illumination der Parkanlagen und der Sternwarte geſellte. Nach Abwicklung des ſehr beifällig aufgenommenen Programms begab man ſich in den Saal, wo mit wanderſportlicher Ausdauer dem Tanze gehuldigt wurde. Wie wir hören, will der Odenwaldklub alljährlich ein derartiges Abendfeſt im Friedrichspark abhalten und damit den Dekorierungsakt verbinden. * Parkfeſt am„Stern“. Auch dieſes Jahr veranſtaltet die Lei⸗ tung des Waldparkreſtaurants am„Stern“ ein Park feſt. Das Feſt, das am Samstag begann und am heutigen Montag mit dem Abbrennen eines Brillantfeuerwerks ſein Ende niment, konnte ſich eines regen Zuſpruchs erfreuen. Schon am Samstag war der Be⸗ trieb recht lebhaft. Mit farbigen Birnen iſt der kleine See be⸗ zeuchtet, ebenſo der Tanzboden im Freien, während die Innenräume auch recht feſtlich ausgeſchmückt ſind. Wer ein bißchen durch die Luft ſchweben will, immer rund herum, kann ſich auf dem Kettenkaruſſel vergnügen. Wer das Glück ſeines unglücklichen Lebens erfahren möchte, begibt ſich zum Wahrſager, der in ſeiner Staatskaroſſe ſeinen Dreifuß aufgeſtellt hat. Für kulinariſche Genüſſe iſt auch Sorge ge⸗ tragen, ebenſo für Raucher und Leute, die gerne einen Scherz machen, zu deſſen Ausführung eine Bude gerne für Geld und gute Worte ihre Mittel zur Verfügung ſtellt. Was aber die Hauptſache für viele bedeutet, war der Tanz, dem im Freien und in den Sälen ange⸗ legentlichſt gehuldigt wurde, und zu dem die Kapelle Mohr ihre Weiſen ertönen ließ. Um Mitternacht bildete ein Feuerwerk das Entzücken vieler. Lilm⸗Kunoſchau Ld. Afa-Theater Schauburg.„Die Frau des Komman⸗ danten“. Ein Abriß aus einer verſchwundenen Zeit, wo das bunte Tuch noch tonangebend war. Aber immer wieder feſſelt das Milieu und ſo auch in dieſem aroßen Film, der die Tragik zweier Menſchen beleuchtet. Das kleine Ladenmädel verliebt ſich in einen flotten, jungen Offizier, aus dem Flirt wird Ernſt, aber der junge Leutnant kann ſie nicht heiraten, darum wird ſie die Frau des Reai⸗ mentskommandeurs. Doch bei einem Wiederſehen bricht die alte Licbe wieder durch. Ueberraſchung durch den Oberſt und das unaus⸗ bleibliche Duell, bei dem der junge Offizier ſchwer verwundet wird. Nach ſeiner Geneſung ſteht einer Vereinigung mit der nunmehr Ge⸗ ſchiedenen nichts mehr im Wege, aher das Schickſal areift hart ein und trennt zwei liebende Menſchen für immer.— Andere Menſchen und andere Gegenden zeigt der zweite Großfilm„Die Aben⸗ teuerin von Ceylon“. Ein Stück engliſcher Koloniſations⸗ geſchichte erſteht vor uns, Kampf um die Copra⸗Plantagen, bei dem jedes Mittel recht iſt. Lola, eine brotloſe Schauſpielerin, ſoll den Be⸗ ſitzer durch ihre Verführungskünſte ruinieren. Aher in ihr erwacht die Liebe zu dieſem Mann und ſie kämpft darum bis zur alücklichen Vereinigung. Indiſche Landſchaft in prächtigen Aufnahmen iſt die Szenerie für die Handlung, die ſich wirkumasvoll ſteigert, bis ſie ihnen Höhepunkt erreicht in dem Kampf um die Lager, der entſchieden wird durch das Eingreifen eines Kreuzers und Marinetruppen. Die Darſteller bieten Leiſtungen, die als vortrefflich anzuſpyechen ſind. Namentlich Katherina Macdonald ſpielt die Rolle der Aben⸗ teuerin mit allen Feinheiten, die dieſes Doppelſpiel erfordert. So iſt auch dieſer Spielplan, der durch die Ufa⸗Wochenſchau ergänzt wird. wieder qualitativ und quantitativ als auf der Höhe ſtehend zu bezeichnen. Afa-Theater, P 6. Wer noch irgendwie ein wenig Sinn für Natur, für Wald und Berg und Wild hat und wer gar zu der grünen Schar der Nimrode gehört, dem wird das Herz auf⸗ gehen, wenn er das„Waidmannsjahr“ im Filme ſehen kann. Der Jäger und Naturfreund wird zwar einwenden, daß all die größeren und kleinen Erlebniſſe, die etwa der Gang durch dunkelnden Wald, Anpirſch oder Anſitz vermitteln, im Film nie und nimmer mit ihrer Urſprünglichket und jenen feinen Reizen, die nur der kennt, der ſie erleben durfte, feſtgehalten werden können. Aber wer dieſen Film geſehen hat, der in 10 Abteilungen alle Jagdarten echt und nicht geſpielt abrolten läßt, der wird ſelbſt als Jagdfachmann dieſem Werk— der Operateur mußte mit Rieſengeduld und ohne techniſche Hilfsmittel wie Jupiterlampe, Silberblende ete. arbeiten — ſeine Achtung und Beifall nicht verſagen können. Und der Naturfreund hat ſeine reine Freude an den herrlichen, oftmals un⸗ übertroffen künſtleriſchen Bildern, in denen als Darſteller nur ur⸗ ſprüngliche Menſchen, echte Jäger und das edle Wild nicht ſpielen, ſondern jagen. Für das Publikum aber, das im allgemeinen ſelten oder nie Gelegenheit findet, das Wild länger als auf Augenblicks⸗ länge zu beobachten, wird in dieſem Film mit dem Wilde beſſer als durch Bücher bekannt und bekommt zugleich einen Begriff, daß Jagen“ nicht„Morden“ bedeutet, ſondern in ſeinem höchſten, ſchön⸗ ſten Sinne„hegen“. Denn:„das iſt des Jägers Ehrenſchild, daß er ſein Wild auch hegt und pflegt.“ Und als wir das U. T. verließen, da drängte ſich wie von ſelbſt ſummend das Lied von unſeren Lip⸗ pen„Im Wald und auf der Haide, da findl ich! meine Freudel“ Bilderbuch der Straße Man wird nicht fertig mit Beobachten, wenn man einmal angefangen hat. Stell dich an eine Ecke auf dem Paradeplatz hin und laß fünf Minuten lang die Menſchen an dir vorbeilaufen. Wie intereſſant iſt das! Männer, Frauen und Kinder kommen vorüber; alle haben etwas zu tun. Sie wollen irgend etwas. Auch wenn ſie gerade den gleichen Weg gehen, iſt es doch nur ein Stück gemein⸗ ſamen Weges. Sie biegen ſchon nach wenigen Schritten ab. Ge⸗ rade vor dir treffen ſie zuſammen, als wenn ſie vor dir paradieren müßten. Die Fenſterplätze in Cafés, Reſtaurants uſw. ſind nicht umſonſt ſo belebt, man ſieht da etwas und kann in dem großen Bilder⸗ buch der Stadt ungeniert blättern; manche ſogar mit einem Ge⸗ ſchick, als wenn dieſe Bilder Verſe hätten, in denen alles beſchrieben iſt, was zum Verſtändnis noch fehlt. Laß dir gelegentlich einmal von einem Menſchenkenner ſagen, wie leicht das doch eigentlich iſt zu ſehen, wohin jemand gehört, und was er darſtellt. Man braucht gar nicht nach den Kleidern zu ſehen, wie es die Oberkellner machen. Blicke den Menſchen ins Geſicht, und du wirſt bald finden, daß Menſchen mit ähnlichen Geſichtszügen ähnliche Charaktere und Anlagen haben. Ja ſogar ihr Gang, die Haltung ihres Körpers ſagt oft alles. Selbſtverſtändlich muß man Unterſchiede machen können, aber das iſt nicht ſo ſchwer. Ein Ehepaar, das noch in grauem Haar ſich zärtlich führt, daß man an⸗ verdienſtvolle Arbeit zum Ghrenvorſitzenden ernannt. nehmen könnte, ſie leben in den Flitterwochen, beweiſt dir mehr als alles andere, daß du hier zwei rührende Menſchenkinder vor dir haſt, die ſich ineinander eingelebt haben, vielleicht durch Kampf. So blättere ich gern in dieſem Bilderbuch der Großen, das über⸗ all ausliegt, auch auf den Bahnhöfen und in den Abteilen, beſon⸗ ders auf den Sport⸗ und Rennplätzen, in Konzerten und Theatern. Und wo man es aufſchlägt, da iſt es intereſſant. H. R. Nus dem Cande LIWeinheim, 9 Juli. Entſprechend einer Auregung des neue gegründeten Wirtſchaftsbundes Weinheim berief Oberbürgermeiſten Hügel einen Arbeitsausſchuß zuſammen, dem Vertreter aller ſchaffenden Berufe angehören, um die Vorbereitungen für eine Weinheimer Woche“ in der zweiten Septemberhälfte in die Hand zu nehmen. In dieſer Verkehrswoche ſollen hier ſtatt⸗ finden: Eine Obſt⸗ und Gartenbauausſtellung, eine Ausſtellung von Qualitätsweinen der Weinheimer Spezialmarken, ein Muſtk⸗ feſt des Kammermuſikvereins, Beleuchtung beider Burgen, Spezial⸗ ausſtellungen induſtrieller und gewerblicher(rzeugniſſe, ſowie ſzeniſche Aufführungen durch den Verein„Alt Weinheim“. 7 Von der Vergſtraße, 9. Juli. Die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche unter dem Viehbeſtande unſerer Gegend iſt trotz Vor⸗ ſicht und angewandter Sperrmaßregeln noch nicht zur Ausrottung gekommen; ſie breitet ſich im Gegenteil leider— vielleicht auch durch die dieſen Sommer ungünſtigen Witterungsverhältniſſe be⸗ einflußt— auf noch weitere Ortſchaften und Stallungen aus. Wenn die Seuche bis jetzt auch noch meiſt in milderer Form auftritt— Ziegen und Schweine ſind noch nicht befallen worden— ſo hat ſie doch da und dort ſchon vereinzelt Opfer gefordert. Die für ein Auflommen ausſichtslos befallenen Stücke werden zur alsbaldigen Abſchlachtung abgegeben. Die Beſitzer werden zwar aus der Land⸗ vieh⸗Verſicherung entſchädigt. Der Schaden für die von det Seuche befallenen Gehöfte iſt immerhin noch anſehnlich, wenn man die Mühe und ſonſtigen Aufwendungen in Betracht zieht, die ſolche er⸗ krankte Viehbeſtände oft lange Wochen beanſpruchen. L. Waldangelloch, 8. Juli. Von den Veteranen aus dem Kriege 1870⸗71 lebt in unſerer Gemeinde gegenwürtig nur noch ein einziger: Herr Johann Hoffmann. Seine geſunde Soldatennatur iſt ihm bis auf die jüngſten Tage treu geblieben, ſodaß man ihn noch unter die Rüſtigen zählen muß. Was ihn beſonders ſtolz macht, iſt die große Anzahl von Kindern und Enkeln, die an ihm mit gro⸗ ßer Liebe hängen.— Die Entlaſtung, die der Sommer in der Er⸗ werbsloſenfürſorge gewöhnlich ſonſt zu— 07 Habetz iſt heuer leider nur wenig in die Erſcheinung getreten. Die Tabakbranche, die hier vorherrſchend iſt, hat eben immer noch mit Abſaßſchwierigkei⸗ ten zu küämpfen. Auch mangelt es an Aufträgen. Der gegenwärtige Stand der Erwerbsloſen iſt 95, eine Ziffer, die mit banger Sorge in den Herbſt und Winter ſehen läßt, wo die Erwerbsloſigkeit 1— 70 n⸗ lich akut wird. Es iſt zwar gelungen, einen großen Teil der Er⸗ werbsloſen bei der großen Wegverbeſſerung nach Dühren zu be⸗ ſchäftigen, aber dieſe Arbeit iſt jetzt beendet. Leider wird die Zu⸗ friedenheit über die Ausführung ſehr gedämpft durch den Pferdefuß einer notwendig gewordenen Umlageerhöhung auf 70 Pfennig pro 100 M. Steuerwert. Es iſt begreiflich, daß die Höhe der Umlage die hier noch nie erreicht wurde, bei den Bauern große Unzufrie⸗ denheit auslöſt, ſie aber trotz aller Anſtrengungen nicht vermieden werden konnte. Immerhin, ein Troſt für die Landwirtſchaft mag es ſein, daß die Felder einen wundervollen Anblick gewähren und eine Vollernte verſprechen. L. Sinsheim, 8. Juli. In Anweſenheit des Präſidenten der Obepoſtdirektion Karlsruhe, Lämmlein, des Oberpoſtrates Stürzen⸗ acker und Poſtamtmanns Ruthard, beide von Karlsruhe, des Land⸗ gerichtsrates a. D. Engelhard als Vertreter des Kreiſes Heidelberg, des Landrats Strack und Regierungsrats Frick vom zirksamt Sinsheim, des Oberpoſtmeiſters Brecht⸗Sinsheim, des Bürgermei⸗ ſters Sidler⸗Sinsheim und einer Anzahl anderer Gäſte fand die feierliche Eröffnung der Poſtautolinie Sins⸗ heim— Daisbach— Walbſtadt— Neidenſtein— Epfen ba e ee, ſtatt. Die Eröffnungsfahrt durch die beteiligten Gemeinden geſtaltete ſich, ſowohl auf der Hin⸗ als auch der Rückfahrt zu einem wahren Triumph. In Walb⸗ ſtadt begrüßte Bürgermeiſter Wacker, in Epfenbach Bürger⸗ meiſter Arnold, in Reichartshauſen Bürgermeiſter Baumgärtner die Ankommenden. Auf der Rückfahrt wurde in Epfenbach längere Raſt gemacht. Hier ſprachen: Landwirt Strack, Ratſchreiber Schuͤhmacher⸗Epfenbach, Präſident Lämmlein von der Oberoſtdirektion, Bürgermeiſter Sidler⸗Sinsheim, Oberpoſtmeiſter Brecht⸗Sinsheim, Regierungsrat Frick⸗Sinsheim,. Stadtrat Bauer⸗ Sinsheim und ein Arbeitervertreter des Schwarzbachtales. Nach langen Beſtrebungen iſt nun endlich die Poſtautolinie eröffnet wor⸗ den; hoffentlich gehen jetzt auch die an ſie geknüpften Erwartungen in Erfüllung. Nus der Pfalz *Ludwigshafen, 10. Juli. Es wird darauf aufmerkſam 5 macht, daß infolge des Hochwaſſers das Baden im Rhein außerhalb der Badeanſtalten mit großen Gefahren verbunden iſt. Es muß deshalb dringend vor dem Baden außerhalb der Bade⸗ anſtalten gewarnt werden. Das Strandbad am Stadtpark kann nicht eröffnet werden. bevor die Sandbank nicht ſichtbar wird. muß dringend gewarnt werden. Da das Baden außerhalb der Badeanſtalten laut ortspolizeilicher Vorſchrift im Banne Ludwigs⸗ hafen verboten iſt, haben Zuwiderhandelnde polizeiliches Einſchreiten zu gewärtigen.— Ein unbekannter Täter drang geſtern im Laufe des Tages nach Eindrücken der Türe in eine verſchloſſene Man⸗ ſardenwohnung eines Hauſes in der Bismarckſtraße und entwendete daſelbſt eine goldene Damenarmbanduhr, ſogenannte Albina⸗ uhr, im Werte von 160 Mark, ſowie einen kleinen Reiſekoffer aus braunem Leder im Werte von 50 Mark. In einem nebenan be⸗ findlichen Manſardenzimmer' entwendete der Täter zum Nachteite eines 16 Jahre alten Bäckerlehrlings einen Geldbeutel mit 12 Mark Inhalt. In der Manſardenwohnung ließ der Täter eine neue Aktentaſche zurück, die vormittags in einem Geſchäfte hier gekauft wurde. Der Täter wird wie folgt beſchrieben: Ungefähr 26 Jahre alt, etwa 1,60 Meter groß, hat längliches Geſicht, dunkle Haare und trägt grau⸗ und ſchwar⸗Koſprenkelten Anzug und ebenſolche Patſch⸗ kappe.— In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag wurde zum Nachteile eines Landwirtes von hier von deſſen am Schlachthof be⸗ findlichen Acker durch unbekannte Täter 120 Stöcke Kartoffeln herausgeriſſen und die Kartoffeln geſtohlen. Nachbargebiete a Campertheim, 9. Juli. Die unverſchloſſene Kaſſe eines hie⸗ tappt. Ein afverfahren iſt gegen ihn eingeleitet. Eecrreree einige Mark Gn erleichtern, wurde aber dabei auf friſcher Tat er⸗ 1 macht das Waſſer des täglichen Vabes ber Wa ue. reibungen zum natürlichen Heil⸗ und eaden eeee a den Zuſatz von Kalſer⸗Borax wird das Waſſer weich, reinigungs⸗ kräftig und antiſeptiſch und gewinnt wundervoll belebende Wir⸗ kung auf die Hauttätigkeit. Berſtärkte Hautatmung und raſchere e e—— und Leiſtungsfahigkeit und ſo ege m aiſer⸗ ü iwbg orax der natürlichſte Weg zu Ge⸗ aiſer⸗Borax wird niemals kloſe, ſonde kannten roten Original⸗Packung 9 05 der Ware garantiert.— 0 57 5 1 Ausführliche Gebrauchsanwelfuna liegt Heinrich Mack Nachf., Ulm a. D. Auch vor dem Baden in anderen Gewäſſern, wie z. B. in der Blies ſigen Wirtes ſuchte dieſer Tage ein Jugendlicher von hier nachts um —— 6. Seite. Nr. 315 Neue Mannheimer Jeifung(morgen Ausgabe) Monkag, den 12. Juli 1926 Neues aus aller Welt Er der Tanz auf dem Vulkan. Der engliſche Ueberſeedampfer „Sagaing“ kam in Plymouth an, nachdem ſeine Fahrgäſte auf der Seereiſe von Indien nach England drei Tage und Nächte lang To⸗ desängſte ausgeſtanden hatten. Am Tage, nachdem das Schiff Port Said verlaſſen hatte, brach im Laderaum ein gefährliches Feuer aus. Als die ſofortige Löſchung des Brandes ſich als unmöglich erwies, machte der Kapitän den 119 Fahrgäſten am nächſten Tage von dem Ausbruch des Feuers Mitteilung und teilte gleichzeitig mit, daß alle Schritte getan ſeien, um das Feuer zu unterdrücken. Er ging ſelbſt mit drei anderen Offizieren unter dem Schutz von Rauchhelmen in den brennenden Laderaum, um die Flammen zu bekämpfen. In der Frühe des dritten Tages war die Gefahr beſeitigt. In der Zwiſchen⸗ zeit hatten die Fahrgäſte, um die Stimmung an Bord e. ten, in dem alltäglichen Leben keine Aenderung eintreten laſſen. Obgleich der Rauch von unten in einige Kabinen drang, ging alles ſo zu, als ob keine Feuersgefahr vorhanden ſei. Auf dem Prome⸗ nadendeck wurde allabendlich bis in die Nacht hinein getanzt, wäh⸗ rend unmittelbar darunter die Flammen wüteten. Auch die ſonſtigen Vergnügungen wurden nicht unterbrochen. Die Fahrgäſte fühlten ſich aber doch von ſchwerer Angſt und Sorge erlöſt, als ihnen der Kapitän mitteilen konnte, daß das Feuer gelöſcht ſei. — Auslieferung werkvoller Manufkripte an Italien. Ungefähr hundert berühmte und wertvolle Manuſkripte, die in früheren Zeiten im Beſitz italieniſcher Muſeen oder 1 8ſer waren, dann aber während der letzten zwei Jahrhunderte in öſterreichiſchen Archiven lagerten, ſind entſprechend den Beſtimmungen des Friedensvertra⸗ ges von Oeſterreich an Italien zurückgeliefert worden. Darunter befindet ſich auch das Manuſkript des„Befreiten Jeruſalem“ von Torquato Taſſo, ferner Werke von Virgil, Cicero uſw. Die italieniſchen Sachverſtändigen, die die Handſchriften auszuwäh⸗ len hatten, vergebens nach den ſogenannten„Tafeln von Amalfi“ geſucht. Sie ſtammen aus dem 12. Jahrhundert und enthalten die See⸗Geſetze des Hafens von Amalfi, der damals im ganzn Mittelmeer als maßgebend anerkannt war. Die Italiener be⸗ haupten, daß dieſes überaus wichtige geſchichtliche Dokument in irgend einem öſterreichiſchen Archiv heimlich zurückgehalten werde. — Einen Weltkrieg zwiſchen menſch und Inſekt malte der Leiter der Inſekten⸗Abteilung im amerikaniſchen e rium, Dr. Howard, in einem Vortrag in Oakland in Kalifornien an die Wand. Er erklärte, die menſchliche Raſſe müſſe verſuchen, der Inſekten Herr zu werden, wenn ſie weiter exiſtieren wolle. Er ſagte einen Exiſtenzkampf um die Erde zwiſchen den Menſchen und den Inſekten voraus. den Vereinigten Staaten allein werde durch Inſekten in einem Jahre die Arbeit von 1 Million Menſchen zunichte Inſekten ſeien für den Exiſtenzkampf beſſer ausgerüſtet, ſie ſchon 50 Millionen Jahre die Erde be⸗ wohnten, der Menſch aber erſt 500 000 Jahre. Die Warnung des Amerikaners mag ſtark übertrieben ſein, ein wahrer Kern ſteckt aber doch wohl in ihr. —— Handelsnachrichten Oberrheiniſche verſicherungsgeſellſchaft in Mannheim 7 v. 9. Dividende/ Kapitalerhöhung auf 4 Mill. Das Jahr 1925 nahm nicht den erhofften normalen Verlauf. Die perſönlichen und ſachlichen Unkoſten ſind erheblich geſtiegen, ſo daß nach dem Bericht unbedingt eine Prämienerhöhung beſchei⸗ denen Umfanges auf der ganzen Linie notwendig ſein werde, wenn das Gewerbe dieſe Aufwanderhöhungen auf die Dauer tragen ſoll, während leider zurzeit noch alles nach einer Minderung der Prämien dränge und manche Konkurrenz darin ihren Erfolg ſuche. Die ee Transportverſicherung und das Auto⸗Kasko⸗Geſchäft ſchloſſen aber⸗ mals mit einem Verluſt ab. Auch die übrigen Branchen erwieſen ſich infolge der Unkoſtenfrage als noch nicht produktiv, wozu komme, das die Geſellſchaft nicht wie früher den einzelnen Verſicherungs⸗ zweigen die ihnen gebührenden Zinſen gutſchreibe, weil ihre früheren Hypotheken⸗ und rtpapier⸗Anlagen noch keine Zinſen bringen. Die Geſamtprämieneinahme belief ſich auf 8,74(7,79) alſo mehr 0,94 Mill.„4. Dagegen wurden verausgabt für Rückverſicherungsprämien 3,51(3,49) Mill. 4, Schäden 2,91(2,84), Propiſionen und Verwaltungskoſten 2,13(1,76) Mill. 4, Kapital⸗ erträge erbrachten 0,26 Mill. Aufwertung der Hypotheken uſw. 0,62 Mill., als außerordentliche Prämienreſerve wurden ander⸗ ſeit 0,50 Mill. unter Ausgaben verbucht, ſo daß ſich bei 12,71 Mill. Einnahmen und 12,56 Mill. Ausgaben ein Ueber⸗ ſchuß von 143 761(107 171) zu folgender Verwendung ergibt: 7(5) v. H. Dividende mit 105 000(75 000), Tantiemen 23 571 1, Reſerve 10 000, Vortrag 5189 l. Die Bilanz(in Mill.) zeigt das Hypothekenportefeuille durch Uebernahme von zwei Darlehensbeträgen und durch Auf⸗ wertung erhöht auf 0,71, der Grundbeſitz ſteht mit 2,3, Wertpapier⸗ beſitz mit 0,40 zu Buch. Die Guthaben bei Bankiers betragen 0,71, bei anderen Verſicherungsunternehmungen 1,85, insgeſamt 2,57, denen ein Schuldpoſten von 0,16 gegenüberſteht, ſo daß der Ueber⸗ ſchuß der Debitoren über die Kreditoren 2,40 beträgt. Die laufen⸗ den Reſerven, beſtehend aus 1,12 Schadenreſerve, 0,0982 Deckungs⸗ kapital für laufende Renten und Prämienreſerven, ſowie 1,44 Prämienüberträgen, zuſammen 2,66 ſind nach Angabe des Berichts mit Vorſicht aufgeſtellt und die Verwaltung hofft, daß ſie den zu Laſten der alten Rechnung noch zu erwartenden Anforderungen genügen werden. Die heutige o. GV., in der 14 Aktionäre mit 5709 Stimmen vertreten waren, ſetzte die Dividende auf das mit 50 v. H. ein⸗ gezahlte AK. mit 7(5) v. H. feſt und wählte die ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder wieder. Ferner beſchloß ſie einſtimmig die Er⸗ höhung des Grundkapitals auf 4 Mill. durch Aus⸗ gabe von 1 Mill. ab 1. Juli 1926 gewinnanteilberechtigter auf Namen lautender Aktien über je 1000 mit 25 proz. Einzahlung unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre. Die Durchführung der Kapitalerhöhung iſt durch eine Gruppe ſicher⸗ geſtellt, die den bisherigen Aktionären ein Bezugsrecht ein⸗ räumen wird, worüber jedoch in der GV. nähere Mitteilungen nicht gemacht wurden. diꝛ Fuſion der.-G. Farbeninduſtrie mit Röln-Kottweil Die gleichartigen Intereſſen auf verſchiedenen Arbeitsgebieten, insbeſondere auf dem Gebiet der Zelluloſe und ihrer Derivate haben zwiſchen der.-G. Farbeninduſtrie Ach. und der Köln-Roktweil Ach. ſowie deren verbundenen Firmen zu Verhandlungen geführt, welche ſoweit gediehen ſind, daß den maßgebenden Organen endgültige Vor⸗ ſchläge gemacht werden können. Dieſe gehen, wie wir bereits an⸗ kündigen konnten, dahin, daß die Köln⸗RKokkweil Ach., welche ſich vor⸗ wiegend auf dem Gebiet der Kunſtſeide betätigt, durch Fuſion auf die .-G. Farbeninduftrie Ach. auf Grund eines Akktienumkauſches im Verhällnis von 2 zu 1 übergeht, während mit den übrigen Jirmen entſprechend den bisherigen Abmachungen innerhalb des General⸗ kartells eine Intereſſengemeinſchaft mit enkſprechendem Dividenden⸗ ausgleich abgeſchloſſen werden ſoll. Die Verwaltung führte in der GV. der Köln⸗Rottweil AG. dazu aus, daß es für die Köln⸗Rottweil zwar mit großen Schwierigkeiten verbunden geweſen ſei, ſich umzuſtellen, daß dies aber in über⸗ raſchender Weiſe gelungen ſei. Der Fuſionsvorſchlag bedeute zwar einen Abſchluß, gleichzeitig aber auch einen neuen Lebensabſchaikt für Köln⸗Roktweil. Die dem Sprengſtoffkonzern naheſtehenden engliſchen und amerikaniſchen Geſchäftsfreunde hätten ſich bereits mit dem Fuſionsplan ein verſtanden erklärt. In Ausführung der Fuſion werden Prof. Flechtheim und Dr. Max Duttenhofer in ein enges Vertragsverhältnis zur.⸗G. Farbeninduſtrie treten. Generaldirektor Dr. Müller, der mit Köln⸗Rottweil kartellierten Geſellſchaften, bleibt in ſeiner Stellung. Prof. Dr. Boſch und Komm.⸗Rat Dr. Schmidt werden für den Aufſichtsrat der Siegener Dynamit AG., Dr. Max v. Schinckel und Komm.⸗Rat Louis Hagen für den Aufſichtsrat der.⸗G. Farbeninduſtrie vorgefehen. Die GV. der Köln⸗Rottweil AG. genehmigte ſämtliche Punkte der Tagesordnung. Im Anſchluß daran fanden die Generalverſammlun⸗ gen der übrigen Pulvergeſellſchaften ſtatt, die ebenfalls den Regu⸗ larien ihre Zuſtimmung erteilten. Der Reichsſinanzhof über die ſteuerliche Gewertung eines abzugfähigen Kechnungsrechts Ueber dieſe zumeiſt die ländliche Bevölkerung intereſſierende Streitfrage hat der Reichsfinanzhof unter dem 10. März(VI. A. 25/26) folgendes Urteil gefällt: Das Ausgedinge, zu welchem die freie Wohnung gehört, iſt als eine nicht zu dem landwirtſchaftlichen Vermögen gehörige ſelbſtändige Laſt anzuſehen. Die Bewertung hat mit dem Vielfachen des Jahreswerts zu erfolgen. Dabei konnte bezüglich des Wohnungsrechts nicht ſchlechthin vom Mietwert aus⸗ gegangen werden, es hätte vielmehr unterſucht werden müſſen, ob die Ausgedingewohnung unter gewöhnlichen Umſtänden überhaupt vermietet werden konnte oder ob nicht etwa die Räume bei Nicht⸗ vorhandenſein des Ausgedinges leerſtehen oder von dem Beſchwerde⸗ führer für eigene Zwecke mitbenützt würden. Für dieſen Fall, der gerade in ländlichen Verhältniſſen häufig zutreffen wird, wäre der Jahreswert der Belaſtung erheblich geringer, als der der Bewer⸗ tung zugrunde gelegte Mietwert. Auch bei der Möglichkeit einer Vermietung der Ausgedingewohnung konnte nur der unter norma⸗ len Verhältniſſen erzielbare Mietertrag, d. i. die Friedens⸗ miete, der Bewertung zugrunde gelegt werden, nicht aber eine infolge der auf dem Gebiete des Wohnungsweſens e Zwangswirtſchaft vielleicht zurzeit zu erzielende höhere iete. 2: Chemiſche Fabrik Billwärder vorm. Hell u. Stahmer Achz., Hamburg. Die Verwaltung der Geſellſchaft, die zu den Intereſſen der Jakob Michael⸗Gruppe gehört, ſchlägt der auf Ende Juli einberufenen o. GV. die Herabſetzung des Grundkapitals um 500 000% durch Zuſammenlegung der Aktien im Verhältnis:4 und die Wiedererhöhung des zuſammengelegten Kapitals um⸗ 500 000 durch Ausgabe von 2500 Inhaberaktien zu je 200. vor, die mit einer Vorzugsdividende von 5 v. H. ausgeſtattet werden ſollen. 2: Dillon Read löſt ſeine polniſchen Intereſſen. Die amerika⸗ niſche Bankfirma Dillon Read wird ihre Geſchäfte in Polen in der nächſten Zeit verkleinern. Die polniſche Anleihe, die durch dieſe Firma im Februar ausgegeben wurde, hat in Waſhington große Enttäuſchung hervorgerufen, da polniſcher⸗ ſeits nicht alle Verpflichtungen innegehalten wurden. In letzter Zeit iſt auch bekannt geworden, daß Polen eine Beteiliung der Firma Dillon Read an der Konzeſſion der Harriman⸗Geſellſchaft in Sachen Gieſches Erben e hat. Das Bankhaus Dillon Read, das anfangs großes Intereſſe für die polniſche Textil⸗ induſtrie zeigte, hat jetzt jede geſchäftliche Beziehung zur polniſchen Textilinduſtrie abgelehnt. Man nimmt an, daß ſchon in nächſter Zeit die Tätigkeit Dillon Reads in Polen bis zur Klärung der politiſchen Lage beendet wird. EFEFEFEFT—TTTTTß ̃ ̃... ̃˙cr½C ̃ ¼˙7—5evß.—..— Herausoeber, Drucker und Verleoer: Druckerei! Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeituna G. m. b.., Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferbdinand Deume Chefrebakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner— Feuilleton: Dr. Fritz Hammes. Kommunalvolftik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: i. V. R. Schönfelder. Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebriage- Fr Kircher— Anzeigen: V. n Faude Freunden und Bekannten dle traurige Nach- richt, daß Frau Teinhod faobert Möder an. mpan Hofmusikus Witwe am Freitag, den 9. ds. im 79. Lebensjahre sanft verschieden ſst. 5528 Mannheim, den 10. Juli 1926. Werderstraße 6 Julie Jäger. Die Feuerbestattung findet Montag, den 12. ds. .45 Uhr nachmlttags statt. FJüng. Kaufm. ſucht mit Autobesitzer bekannt zu werden zw. Teiln. an ſonntäglich. Autuofahrten. Selbſtf. (Kl. 3b) mit kleinen Rep. vertr. Gefl. Ang. unter L. O. 100 an die Geſchäftsſt. 59 Die Feuerbestattung der Frau Josefine Tresch Witwe wird noch bekannt gegeben. ſonderer Umſtände auf 10 v. H. des Wehr⸗ Ver mischtes, beitragswerts erhöht werden. —— 8 6.[Mindeſtſätze). 8 Unter die in 8 24 Abſ. 2, 8 28 Abf. 2 und Sanndere ihnes 27 5, 2 Rvep. 5St. Deg. 1928 angefübr- ten Mindeſtſätze darf auch dann nicht herun⸗ gegangen werden wenn ſich aus der gleich⸗ zeitigen Anwendung mehrerer der vorſtehenden Beſtimmunzen ein geringerer Hundertſatz des Wehrbeitragswerts ergeben würde. chen hertrliche Modelle kpl. 175.-Mk. Bad. Möbel⸗ u. Betten-Induſtrie flermann Graff, 50 reee nträge auf Ermäßiauna s Hundert⸗ — ſatzes des Wehrbeitraaswerts nach den vor⸗ ſtehenden Beſtimmungen dürfen von den Fi⸗ nanzämtern nur dann berückſichtigt werden. wenn ſie beim zuſtändigen Finanzamt ſpä⸗ teſtens am 3. Tage vor dem Tage eingegan⸗ 17* ſind. an dem die Sitzung des zuſtän⸗ igen Bewertunasausſchues ſtattfindet. Karlsruhe, den 29. Juni 1926 Der Vrüſibent des Landesfinanzamts Tcalenemdellf Maſſiv gebautes AZveltamſllenhaus mit beziehbarer eleg. 5 Ummer-Wohnung in ſchöner frei Lage nächſt Hauptbahnh. Karlsrube. wegzugsh.oh. Tauſch 5 unf. günſtig Beding. Belx tmachung. ſehr preiswert zu verkaufen. Näh. Immobilien-Büro Levi& Sohn Tel. 595 u. 10 457 Mit Genehmiguna des Präſidenten des Lan⸗ desfinanzamtes Karlsruhe wird für die Stadt Mannheim beſtimmt: Zwangsbewirtſchaftete Mietwohnarundſtücke werden für die Vermögensſteuerveranlazung 1925%%6 bewertet: A. im Bezirk des Finanzamts Mannheim⸗ Stadt: mit 45% des Wehrbeitraaswertes. Es werden ſedoch bewertet:: 1. mit 40% des Wehrbeitragswertes alle Miet⸗ wohngrundſtücke B329 PB billigs, bei Sot wab& Co. Secke nhſt 16 ll a) des Schwetzingerſtadtteils(Steuerbezirk IV u. V. Hiervon ſind ausgenommen 8. mit 309% des Wehrbeitraaswertes alle Miet⸗ wohnarundſtücke a) in der Kl. Wallſtabtſtraße. Amerikaner⸗ ſtraße und im Kleinfeld: b) in der Lindenhofſtraßze Nr.—51 und —78 und Bellenſtraße—45 und—39: e) in der Belfort⸗, Maxſtraße. in dem weſt⸗ lichen Teil der Waldhornſtraße bis Ecke Maxſtraße. Friedensſtraßz Kleineſtraße: in dem weſtlichen Teil der Roſenſtraße bis Ecke Belfortſtraße. 35 0 Reparatur Wir schleiten B. Im Bezirk des Finanzamts Mannheim⸗ Neckarſtadt: auto-und ih e ee ee, ee a) mit ſes Wehrbeitrags: Max Joſef⸗ ſtraße, Schimperſtraße. Spelzenſtraße, OFunder Egellſtr. Pozziſtraße, Fratrelſtraße, Holz⸗ aus, zum Pteise von bauerſtraße, Stamitzſtr., Liebigſtraße: 32 Pfg. b) mit 40: Lanze Rötterſtraße und die öſtlich und nördlich davon gelegenen ferner Mittelſtraße u. Damm⸗ raße: pro mm Durchmessei auf erstklassigen Spe- zialmaschinen, inklu- sive Lielerung und e) mit 859%: Peſtalozziſtr. Lortzingſtr. Jean i 8 Beckerſtr. Laurentiusſtraße, Waldhoſſtr. Meßplatz. Riedfeldſtr. Gartenfeldſtr.:„ d) mit 25/½: die Zehntſtraße und die weſt⸗ Nae ur lich davon gelegenen Querſtraßen, ferner chnell— 5 15 90 8 Spaten-, Gaaon⸗ u. Wieſen⸗ und preisw-en raße: 2. in e bho ſz tänttliche Mietwabnarund⸗ Hartmann à Beck Augartenstr 31 Tel. 7493 u. 8106 7 ſtücke zu 35 Prozent: im Induſtriehafen— 4. in Feudenheim N a) mit 459%: Wilhelmſtr., Scheffelſtr., Lieb⸗ frauenſtr., Nadlerſtr., Schützenſtraße, Hauptſtr. von Schwanenſtr. bis Aubuckel, desgleichen Scharnhorſt⸗ und Ziethen⸗ 80 FThiele's 0 antisept. Fußstr eupulver ſtraße: b) mit 40%: Körnerſtraße, Schillerſtraße. Blücherſtraße, Wallſtadterſtr., Außeneck, Nelkenſtraße. Wimpfenſtraße. Brunnen⸗ das Ideal aller Schweig- ulver sofort keinderuch, ein Wundwerden mehr. Amtliche Bekanntmachungen Bekannimechung. Auf Grund von 8 24 Abſ. 2,§ 26 Abſ. 2 u. 8 27 Abſ. 2 der Durchführungsbeſtimmungen zum Reichbewertungsgeſetz für die erſte Feſt⸗ ſtelluna der Einheitswerte und zum Vermö⸗ gensſteuergeſetz für die Veranlagung 1925 und 1926 vom 14. Maf 1926(R..Bl. 1 S. 227 wird für den Bezirk des Landesfinanzamtes Karlsruhe beſtimmt. § 1.[Einfamilienhäuſer!. Einfamilienhäuſer mit einem Wehrbeitrags⸗ wert von 20 000 M. oder weniger werden mit 55 v. H. des Wehrbeitraaswerts bewertet Im übrigen gilt für die Bewertuna der Einfa⸗ milienhäuſer 8 24 Abſ. 1 RBew BSt. DB. 8 2. Mietwohnhäuſer/ 40 Mietwohnhäuſer in Gemeinden mit höch⸗ ſtens 15 000 Einwohnern(8 3 Ziffer 1. Buch⸗ ſtabe—0 der Badiſchen Gemeindeordnung) werden mit 40 v. H. des Wehrbeitraaswerte bewerten. Die Gemeinden mit mehr als 18 900 Einwohnern(Städte im Sinne des 8 3 Ziffer 1 Buchſtabe d der Badiſchen Gemeindeord⸗ nung) werden f. die Zwecke der Bewertung der Mietwohngrundſtücke in räumlich abgetrennte Bezirke eingeteilt. für welche Hundertſätze von 45 v. H. des Wehrbeitragswerts bis 30 v. H. und lin 805 Städten mit über 70 000 Einwohnern) bis 25 v. H. des Wehrbeitrags⸗ werts feſtaeſetzt werden. Die Abarenzung der Bezirke und die für dieſe feſtgeſetzten Hun⸗ dertſätze werden 8 5 Finanz⸗ a aleichzeitia bekannt gemacht. anehh Fat ein röße und Beſchaffenheit der Wohnungen au — Rahmen des in ſeinem Bezirk Ueblichen heraus, ſo hat das Finanzamt das Mietwohn⸗ arundſtück mit einem entſprechend höheren Hundertſatze des Wehrbeitraaswertes zu be⸗ werten. 8 3.(Geſchäftsarundſtücke]. 1. Geſchäftsarundſtücke ſind auf Antrag mit einem geringeren Hundertſatz als 70 v. H. des Wehrbeitragswertes zu bewerten. wenn die zuläſfige jährliche Abſetzung für Abnutzung 3. v. H. oder mehr beträgt. 2. Geſchäftsgrundſtücke, die einem Hotelge⸗ werbe dienen, werden mit 45 v. H. des Wehr⸗ beitragswertes bewertet, wenn der Betrieb des Hotelgewerbes in den Jahren 1923, 1924 und 1925 weniaſtens drei Monate geſchloſſen war. Die Geſchäftsgrundſtucke anderer Hotelbetriebe können vom Finanzamt auf Antraa beim Vor⸗ liegen beſonderer Umſtände mit einem bis auf 60 v. H. des Wehrbeitragswertes verringerten Hundertſätze bewertet werden. 3. Fabritarundſtücke in Gemeinden, die mehr als 3 Kilometer von der Eiſenbahn entfernt liegen, werden mit 60 v. H. des Wehrbeitrags⸗ wertes. in Gemeinden, die über 8 Kilometer von der Eiſenbahn entfernt liegen, mit 45 v. Hundert des Wehrbeitragswertes bewertet. 8 4(Sochwaſſerſchäden.) Für zwangsbewirtſchaftete bebaute Grund⸗ ſtücke, die erfahrungsgemäß unter Hochwaſſer zu leiden haben. können die Finanzämter auf 8—3 ermittelten Hun⸗ de ch 8 Antrag den na dertſatz um weitere 10 v. H. tragswerts ermäßigen. 8 5.(Beſetztes Gebiet. Für die Gemeinden des beſetzten Gebietes werden die nach 88—4 ermittelten Hundert⸗ jätze um weitere fünf v. H. des Wehrbeitrags⸗ werts ermäßigt. Dieſe Ermäßiaunz kann vom Finanzamt auf Antraa beim Vorliegen be⸗ die am Bahnhofſplatz. in der Seckenhei⸗ merſtraße. am Kaiſerring, in der Tatter⸗ ſallſtraße, am Bismarckplatz. in der Sch. Lanzſtraße. in der Großen Merzelſtraße —17 und—26 und Kl. Merzelſtraße gelegenen(welche mit 45%/ bewertet blei⸗ ben) und die unter 3a aufgeführten Grundſtücke: b) des Lindenhofſtadtteils(Steuerbez III) Hiervon ſind ausgenommen die in der Rennershofſtraße, am Lindenhofplatz, am Stefanienufer. in der Rheinparkſtraße, Rheinvillenſtraße. Waldparkſtraße, am Waldvarkdamm gelegenen(welche mit 450% bewertet bleiben) und die unter 3b aufzeführten Grundſtücke; e) in den Quadraten F—7, G—7. H3 bis 7, J3—7, K—4(ausgenommen die am Luiſen⸗ und Parkrina gelegenen welche mit 45 bewertet eiben: 9 in den Quadraten§S—5 und I—5: e) in der Junabuſch⸗ Kirchen⸗ Akademie⸗, Rhein⸗ u. Leopoldſtraße. von der Hafen⸗ ſtraße die Nr. 2 bis 54 und—21: 1) am Marktplatz in Neckarau. in der Herr⸗ lach⸗, Schul⸗, Kl. Adler⸗, Neckarguer⸗ Traubenſtraße und in dem weſtlich der Wörthſtraße gelegenen Teil der Rhein⸗ aoldſtraße und der Friedrichſtraße: 2. mit 35½% des Wehrbeitragswertes alle Mietwohngrundſtücke a) im Stadtteil Junabuſch(Steuerbez. IX: ntit Ausnahme der am Luiſen⸗ und Parkring gelegenen(welche mit 459% be⸗ wertet bleiben) und der unter 1e auf⸗ geführten Grundſtücke:; b) im Stadtteil Rheinau(Steuerbez. II); e) im Stadtteil Neckarau(Steuerbez.): Hiervon ſind aus, 3e und 1f aufgefül nommen die unter ten Grundſtücke: vfad: 60 2 f 5 rig ben 5 e) mit 35%: die übrigen Teile der ehe⸗ Laberdt. Tufele, Ul. 9 Hot maligen Gemarkung Feudenheim: d) mit 30%: Brunnenſtr., Kirchberaſtraße, Löwenſtraße Kronenſtr., Eintrachtſtr. Feldſtraße. Weinberaſtr., Schweizerſir., Höhenſtraße, Kaſtanienſtraße. Rinaſtr., Oberes und Unteres Rinagäßchen: 5. In Käfertal: a) mit 40%: Auerhahnſtr. Faſanenſtr., Habichtſtr., Reiherſtr., Baumſtr., Jaeger⸗ ſtraße, Nelkenſtraße, Rollbühlſtr. Veil⸗ chenſtraße: 5 b) mit 35%: Mannheimerſtr., Kurze Mann⸗ heimerſtraße Wormſerſtr., Gartenſtraße, Grauer Wea. Grohberaſtr., Ladenburger⸗ ſtraße: e) mit 30%: die übrigen Straßen im Vor⸗ ort Käfertal. 6. In Sandhofen: a) mit 409%: Bartholomäusſtraße. Domſtift⸗ ſtraße, Alter Friedhofweg, Hoher Weg. Kalthorſtſtraße, Petersauerſtraße. Schön⸗ auerſtr. Scharhoferſtr. Oppauer Kreuz⸗ wea, Viernheimerſtr., Ziegelgaſſe. Leim⸗ vfad: b) mit 35% Birnbaumſtr. Falkenberaſtr., Jutekolonie, Hanfſtr. Garnſtr., Heſſiſche Straße. Karlſtr. Weinheimerweg, Son⸗ nenſtr. Kriegerſtr., Neurottſtr. Ried⸗ ſpitze. Taubenſtraße. e) mit 30%: Ausgaſſe, Deutſche Gaſſe, Dorf⸗ gaſſe. Fahrgaſſe. Gaswerkſtr., Hinter⸗ gaſſe. Kirchaaſſe. Obergaſſe. Oberneu⸗ gaſſe. Sackgaſſe. Untergaſſe. Unterneu⸗ gaſſe. Zwerchgaſſe, Wilhelmswoerth. Auf 8 2 Abſ. 2 der vorſtehenden Bekannt⸗ machung vom 29. 6. 1926 des Landesfinanz⸗ amtes wird beſonders hingewieſen. Mannheim den 8 Juli 1926. Finanzamt Mannheim⸗Stadt und Neckarſtabt. tonio bol allon Tötefciblern. „„FCFF en. ten nd ier lis er m⸗ u⸗ de A. 'ie 1g te 5⸗ öb pt b⸗ es 7 13 55 t ees vort Ebingen entſernt(A 169 der Ausführungs. Montag, den 12. Juli 1926 Neue Maunheimer Jeitung(Morgen ⸗Ausgabe) Wiener Opereiienspiele Nosengarjien. Dlenstag. den 13. Juli, abde 8 Uhr Volksvorstelluns Das Weib im purpur. Operette in 3 Akten von Gilbert. Preise: 0,60, 0,90, 1 20 M. Sto 7 APBGTITLOG Täglich, abends 8/ Uhr Der große Lacherfolg 8374 „Meiliseken“ Romödie in 4 Akten von Hans Alfred Kihn mit Friedrich Lobe, Leoni Duval, Walter Steinbeck, Dora Tillmann, Oscar Ebelsbacher. Sommerpreise von Mk..60 bis.— Varveikauf ab 10 Unr unumerbr. a d Tageskasse Gsensusung Die weltbekannte Darstellerin Pola Neari I fi den Monmandeurg Ein Filmschauspiel in 3 Akten. Wi ̃ fee 85 8 8 8 von Cehlon Ein Erlebnis in 5 Teilen In der Hauptrolle: Katharina Macdonald! Muale le Hdamhe Anfang der Filme: .30,.40,.50, 7 08,.20,.30, .45—10 50 Uhr —— 11 Amtliche Bekanntmachungen Geſuch der Herren Heinrich Reiß und Richard Müßia, in Mannheim um Ertei⸗ luna der Genehmigung zur Anlgae einer Dandeſtelle am rechtsſeitigen Neckarufer. Die Herren Heinrich Reiß und Richard Müßig. bier, beabſichtigen am rechtsſeitigen Neckarufer etwa 100 m unterhalb der Fried⸗ richsbrücke eine Landeſtelle zu errichten, von welcher ſie Motorbootfahrten ausführen wollen. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderuna. etwaige Einwendunzen ei dem Bezirksamte oder dem Herrn Ober⸗ bürgermeiſter binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das Dieſe Bekauntmachung enthaltende Amtsver⸗ igungsblatt ausgegeben wurde, wibrigen⸗ falls alle nicht auf privatrechtlichen Tlieln 3 nwendungen als verſäumt Vir weiſen dabel darauf bin, daß die v Faff Lederde, des Geſetzes vom 8. Aprl 1913 aft beſonderer privatrechtlicher Titel an den üöffentlichen Gewäſſern oder natürlichen nicht öffentlichen Waſſerläufen begründete Rechte nunmehr als dem öffentlichen Recht angehö⸗ Da, Nusungsrechte zu beirachten ſind(8 113 2 Fat 2 des Geſetzes), und daß daher auf ſolbde Rechte ſich ſtüsende Tinwen dungen, falls ſie innerbalb der feſtaeſetten Friſt nicht vorge⸗ bracht werden, ebenfalls als ausgeſchloſſen 3 eennnn — 10 beddie geſcreih 5 ie Beſchreihungen und eine Pl 55 80 geamt are— anzleien des Bezirksamts zur Ei Maunbeim, den 6. Juli 1529. Einſicht ofſen. Badiſches Bezirksamt— Abt. IV. Bekämpfung der Maul⸗ u. Klauenſeuche. Nachdem in dem Gehöft des i Hebann Heinsich Koch, Grengbſerſtan ein Edinaen die Maul⸗ und Klauenſeuche ausge⸗ len. %8 bis Gurs-mEare Grogfeuer Ein äusserst spannendes Drama Was in diesem Fimwerk geboten Wwartungen der Besucher. solſte diesen auf dem Höhepunkt technischer Leistungen stehenden Der vom jagdverein Oschatzer Nie- erland mit der goldenen Medaille Ein Jagdfilm in 10 Abteilungen. Alle Teile werden auf einmal Moueske Uia-Mocheönschab Anfang der Filme:.00,.10,.25, 6 45,.55, DATENTE Angeb. u. 608 274 Otto Paul, Hamburg 22 ————— [Mannheim's —gröffte Handwerkskamm Der eidene eeeen 1926 iſt bis ſpäteſtens 19. Ful Wer dieſe Friſt verſäumt, hat die geord⸗ nete Verſäumnisgebühr zu entrichten und die Zwanasvollſtreckung zu erwarten. beſondere Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits behändigten Forderungszettel zu leiſten Schalterſtunden bei der Stadtkaſſe von ½8 bis d und der Vororte nach den in den Rathäuſern aus⸗ gehängten Anſchlägen. S FENMaE SHANNKEN Heufe! 1. Groflfllm: in 6 Akten. rd, übertrifft sicherlich die Er- Keiner Film versäumen. D. ausgezeichnete lagdfilm: Maiopaang aadagangaagangamaen — aufgeführt: .15..35.43— 10 55. Ie zur Ausbeutung geſucht auch b ſteht Intereſſe a e a Ann.⸗Exp D 1, 1 1 AHAMBEA Täglien mit größtem Erfolg! e in ihrem schönsten Lustspiel dem Süden Dieser Film zeigt uns Henny Porten auf der Höhe ihrer bis- ner von keiner Seite ereichten Kunst. Nemals hat sie sprühender, Iustiger. graziöser und iunniger gespielt, wie in diesem köstlichen Lustspiel. 82712 Ferner wirken mit: Anpelo farantv, fobert Jholl Schönes Beiprogrammi .a: Die Verdchter des Todes Tolkkünne Elugzeugsensationen deutscher u. amétikanischer Plloten. Ferner: Die Herstellung und Verwendung eines modernen Sporiflugzeuges. 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Die Glaſerarbeiten für die Neubauten a der Schafweide ſollen vergeben werden. 21 Nähere Auskunft Baubürg Schafweide an der Kronprinzenſtraße, wo dinzungen ſoweit vorrätia, geaen Erſtattung der Selbſtkoſten erhältlich ſind, Einreichungs⸗ Ausſchreibungsbe⸗ für die Angebote och, den 21. Juli 1926, vorm. 10 Rathaus N 1. Zimmer Nr. 124. un Hochbauamt. In den Umkreis von 15 Km. vom Seuchen⸗ vorſchriſten zum Reichsviehſeuchengeſetz) fallen ſämtliche Gemeinden in dieſer Umaebung. Mannßzeim. den 10 Fult 1928. Badiſches Bezirksamt— Abt. IV. Aatnche herwkertichungen ger Stactgeme.e Sielbauarbeiten. und no Städt. verwend Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ Wir bitten unſere Konſumenten. bei Unter⸗ brechungen in der Stromverſorgung, die auf Störungen in den Kabeln zurückzuführen n unſerem Kabelnetzbetrieb zu beheben ſind, in ſedem FFalle den Telef⸗Anruf: Rat⸗ Faus. Wachſtation der Werke: nicht den Anruf: Elektrizitätswerk Induſtriebafen zu en. 7 u. Elektr.⸗Werke. Die Ausfüßrung von zirka 350 laufendm. Steinzeugrohrſieſe von 0 25 m l. W. einſchl. der Spezlalbauten, ſowie der Ableitungs⸗ ſtränge zu den Straßeneinläufen im Zuge der Auffahrtsrampen zur Ebert⸗Brücke auf 0 Oſtſtadtſeite ſoll öffentlich veraeben en. Verdinzungsunterlaoen erhältl. zu.30 R im Zimmer 137. neues Rathaus N 1. Angebote verſchloſſen u, mit entſprechender Anſſchrift verſehen bis 26. Fuli 1920, por⸗ mittags 11 Uhr beim Tiefbauamt einzureichen. Zuſchraasfriſt: 4 Wochen Das & Hoa beimerſtraße 146. ein Zwangsversteigerung. Finanzamt Mannheim⸗Stadt verſtei⸗ gert am Montag. den 12. Juli 1920. nachmit⸗ tans 2 Uhr, in der Garage der Firma Born Autogarage G. m. b.., hier Secken⸗ Dhänomohbil im Zwangswege gem. 8 324.⸗O, Finanzamt Mannb im⸗Stabt. 4 ſtungen an erſter Stelle Aufnahme eptl. bis 65 Jahre. * Meter nur 78 Pig Im gefl. Auftrag verſteigere ich am Mittwoch, 14. Juli 1928., vo mitt. 10 Uhr u nachm. 2 Un: in Mannheim, ar1 Ludwigstr. 0. III meiſtbietend gegen Barzahlung: TW²ir beginnen ab heule— Montag— deren Filmwerke in dem Allikel in der letzien Nr. 28 der Taleaiber nuden das wegen seiner Neuartigkeit und Kühnheit der realistischen Die Hauptrollen werden von Edna Puviance und Adolphe mit einem Schlage berühmt. Antang.80, 5 48,.00, letzte Vorstellung.13 1. mit der Vortührung dei neuesten Produktion der Unifed Arfisfs Berliner Illustrierten mhre Würdigung gelunden haben. S8240 8 Akte.— chaplin als Regisseur. Das vielbesprochene Meisterwerk Chaplins Darsiellung auf der ganzen Welt das gröfte Aufsehen er- legte, gelangt von heute ab im DPalasf-Theatfer Zur FErsiaufführung Menjou daigestellt, die mit diesem Film ihre Karriere be- annen. Beide hatten vorher niemals gespielt; Edna urviance war Telephonistin. Adolphe Menjou Oberkellner. Chaplin, der zugleich Autor und Regisseur, des Films ist, mac hte sie 8294 Als Darsteller erscheint er nut wenige Sekunden auf dei Leinwand in der Rolle eines Gepäckträgers Dei Füm wurde in einjämiger Arbeit ohne Manusktipt gedreht, und ist eine einzige Improvisation chaplinschen Geistes. Als zweites Bild: Ein deutsches Filmspiel. Frei nach Moser und Schönthan Regie: Carl Boese— 6 Akte Hauptdarsteller: charles Willy Kkayser Gaumonſ-Woche Die Filme der United Artists sehen Sie nut im N Herrenzimmer. Mahanont, pol: Atelliger Bücherichrank, Dipl.⸗Schreibuſch mit Seſſel runder Tiſch, 2 Seſſel D Wohnzimmer: Sofa. 6 gepolſt. Stühle kl. Schrank, Damen⸗Schreibtiſch, runder Tiſch D1 Schlafz mmer. Nußbaum pol: 2. Beiten mit Roßhaarmatr, Spiegelſchrank, Waſchtuch mit Marmor u. Spiegel, 2 Nacht⸗ en er K U che, laſiert: Küchenſchrank, Anrichte, 1 5 öbel: 3 nzgelmöbel: 2 Kleiderichränke, Zierſchränkchen. 2 aufgerüͤſtete Betien, Sofa, und ovale Tiſche, Stühle, WKlubsessel. Nähmaſchine, Lehn ſtuhl. 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