— Monkag, 12. Juſi Neue Mannheimer Seit Sezugspreiſe Mannheim und umgeb ins Zals aber hargd N. oßt manalic N. A. 460 ohne Abend⸗Ausgabe — a. Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 316 ung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. 4 995 Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen 0 Verhältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſchecktonto Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.—— wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtraße 6. Schwetzinger⸗ Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben ſtraße 24, Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. Oeneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943. 7944 u. 7945. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs-Beilage ‚Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht England als Gläubiger FJrankreichs Caillaux in London Paris, 12 Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Den heute beginnenden engliſch⸗franzöſiſchen Schuldenregelungsverhandlungen ſtellen die hieſigen Regierungskreiſe in ihren der Preſſe gemachten Mitteilungen eine außerordentlich günſtige Prognoſe. Mit Beſtimtheit wird die Paraphierung des Abkommens für heute Montag nachmittag angekündigt. Finanzminiſter Caillaux begibt ſich nur zum Schlußakt des Vertragsabſchluſſes nach London. Alle noch unerledigten Punkte regelte der Funktionär des franzöſi⸗ ſchen Finanzminiſteriums Barnaud, der ſich ſeit Samstag in London befindet und engliſchen Berichten zufolge trotz des Wochenendes mit dem Schatzkanzler Churchill verhandeln konnte. Die aus dem Akkord ſich ergebenden Vorteile für Frank⸗ reich ſind folgende: Bei Unterzeichnung des Vertrages ſoll die Bank von England die bei ihr während des Krieges untergebrachten Garantiedepots der Bank von Frankreich zurückgeben und außerdem einen Kredit in engliſchen Pfund eröffen. Die Jahreszah⸗ lungen ſollen bis zum Jahre 1931—6 Millionen Pfund betragen und 10—12 Millionen für die folgenden Jahre. Eine ſolche Regelung käme finanztechniſch geſprochen einem Zahlungsaufſchub gleich, da der eröffnete Kredit an Frankreich die Leiſtungen bis zum Jahre 1913 deckt. Weiter ſoll Frankreich nur folgende drei Zuge⸗ ſtändniſſe erhalten: Die Garantie⸗ und Transferklauſel ſowie die Nichtkommerzialiſierung der Schulden. In Vorausſicht dieſes Er⸗ folges der franzöſiſch⸗engliſchen Verhandlungen erhoffe man eine beſſere Geſtaltung der zwiſchen Paris und Waſhington ſchwebenden Beſprechungen, die auf eine Anpaſſung des amerikaniſch⸗franzöſiſchen Schuldenregelungsplanes an den franzöſiſch⸗engliſchen Akkord ab⸗ zielen. Die Rückwirkung dieſes Abkommens mit England wird in parlamentariſchen Kreiſen ſehr hoch bewertet. Man erhoffe bei der am Donnerstag ſtattfindenden Abſtimmung über die Steuerprojekte und die Vollmachten eine Kräftigung und Erweiterung der Regie⸗ rungsmehrheit. Eine deutſche Stützungsaktion: Zu der Reiſe des Finanzminiſters Caillaux nach London, über die wir bereits berichteten, bemerkt der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“, daß Caillaux' Aufenthalt in London nur von kurzer Dauer ſein werde. Zur Frage einer deutſchen Stützungsaktion zu Gunſten Frankreichs ſagt der Korreſpondent, daß die deutſche Regierung als Gegenleiſtung keine politiſchen Zugeſtändniſſe von Frankreich erwarte, da dieſe bereits in den Locarnoverträgen einbegriffen ſeien, ſondern vielleicht den Ab⸗ ſchluß eines für Deutſchland günſtigen Handelsvertrages mit Frank⸗ reich. Ueber den Abſchluß des Schuldenabkommens äußert ſich die „Times“ ſehr optimiftiſch, indem ſie ſagen, daß es ſo gut wie ſicher ſei, daß Caillaux ſeine Ziele erreichen werde, wenn er nicht geradezu unvernünftige Vorſchläge mache. Das Blatt hält dies für unwahr⸗ ſcheinlich, da Caillaux bei der Kammerdebatte wiederum bewieſen habe, daß er einen klaren Blick für Realitäten beſitze. die Wirtſchaſtsverhandͤlungen mit Polen Berlin, 12. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Warſchau wird die Meldung verbreitet, daß auf Wunſch der polniſchen Regierung am 19. Juli zugleich mit den Handelsvertrags⸗ verhandlungen auch die Beſprechungen der Niederlaſſungsfrage auf⸗ genommen würden. Dieſe Behauptung ſtellt, wie wir von unter⸗ richteter Seite erfahren, den wirklichen Tatbeſtand auf den Kopf. Das Verlangen, beide Teile gleichzeitig zu behandeln, iſt bereits im November vorigen Jahres zu Beginn der deutſch⸗polniſchen Ver⸗ handlungen von deutſcher Seite geſtellt worden. Die polniſche Regierung hat dieſem Erſuchen andauernd auszuweichen verſtanden und die Beſprechung der Niederlaſſungsfrage wurde von der polni⸗ ſchen Delegation fortwährend verſchleppt. Erſt nachdem nunmehr der Leiter der deutſchen Delegation, Staatsſekretär Lewald, in ultimativer Form erklärt hat, daß die deutſchen Unterhändler nur dann an die zweite Leſung des Zolltarifes herangehen würden, wenn zugleich auch die Beratungen über das Niederlaſſungsrecht aufgenommen würden, hat ſich die polniſche Regierung endlich bereit gefunden, einen feſten Termin, nämlich den 19. Juli, für die Auf⸗ nahme dieſer Verhandlungen feſtzuſetzen. Ddenkmalsweihe in Berlin Leider nicht ohne Mißklänge UBerlin, 11. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie bereits kurz gemeldet, erfolgte geſtern mittag im Beiſein des Reichsprä⸗ fädenten, der Feldmarſchallsuniform trug, und von Staatsſekre⸗ tär Meißner begleitet war, des Reichskanzlers, des Reichs⸗ wehrminiſters, des preußiſchen Miniſters für Wiſſenſchaft und Volksbildung. des Generaloberſten von Seeckt und des Admirals Zenker die feierliche Einweihung des von Profeſſor Lederer ge⸗ ſchaffenen Denkmals für die gefallenen Studenten der Berliner Univerfität. Nach einleitenden Muſik⸗ und Geſangsvorträgen des Studentenchores hielt der Vertreter der deut⸗ ſchen Studentenſchaft cand. jur. Link, die Gedächtnisrede. Der Red⸗ ner hob hervor, daß die deutſche Studentenſchaft ſich den Glauben an die Begriffe Ehre und Freiheit nicht nehmen laſſe. In der deutſchen Studentenſchaft lebt, ſo ſchloß der Redner, der Geiſt, der in den Wor⸗ + N iſt, die das Denkmal ſchmücken: Invictis victi vieturi. Auß das Zeichen des Reſchspräſidenten ſenkte ſich dann die Hülle des Denkmals, vor dem zwei Chargierte und die Univerſitätspedelle in der roten Amtstracht Ehrenwacht hielten. Nach einem weiteren Geſangsvortrag ergriff der Rektor der Univerſität, Profeſſor Pom⸗ pecki, das Wort. Er nahm das Denkmal in die Obhut der Univer⸗ ſität, wobei er nach einer Dankſagung an alle, die zum Zuſtandekom⸗ men des Denkmals beigetragen haben, daran erinnert, daß 972 Studenten, 8 Dozenten, 18 wiſſenſchaftliche Beamte und 3 Verwal⸗ tungsbeamte der Friedrich⸗Wilhelm⸗Univerſität den Tod auf dem Schlachtfelde gefunden hätten. Als letzter Redner ſprach Geh. Konſiſtorialrat Prof. D. Dr. See⸗ berg, der das Denkmal als eine Verkörperung der deutſchen Jugend und ihres unſterblichen Geiſtes bezeichnete. Darauf marſchierten die Studentenporperationen unter den Klängen einer Orcheſterphantaſie über die Lieder„Ich hatt einen Kameraden“,„Morgenrot, Morgen⸗ rot“ und„Es geht bei gedämpfter Trommelklang“ mit geſenkten Fahnen an dem Standbild vorüber und legten Kränze nieder. Darauf wurde das Deutſchland⸗Lied geſungen. Der Enthüllungsfeier des Gefallenendenkmals im Univerſitäts⸗ garten iſt der politiſch nach limwks orientierte Teil der Studenten⸗ ſchaft ferngeblieben. Man hat an der Inſchrift am Sockel Anſtoß genommen. Von der Vereinigung ſozialdemo⸗ kratiſcher Studenten iſt in einer Proteſterklärung dieſer Spruch als„ein Bekenntnis zum Kriegs⸗ und Rache⸗ gedanken“ bezeichnet worden. Der„Vorwärts“ wirft dem Rektor Pompecki und dem Theologen Seeberg vor, ſie hätten„krie⸗ geriſche und nationaliſtiſche Reden“ gehalten, ſo daß die Gefallenenehrung zu einer nationaliſtiſchen Demonſtration ent⸗ würdigt worden ſei. Die Ausführungen des Geh. Konſiſtorialrats Profeſſor Seeberg — der auch der Erfinder der lateiniſchen Inſchrift iſt— gipfelten in dem Satz: Das Denkmal ſei geweiht dem„heiligen Dennoch'“. ſdieſe Wendung iſt dem„Vorwärts“ offenbar beſonders auf die Ner⸗ ven gefallen. Bedauerlich bleibt, daß ſelbſt bei ſolchem Anlaß Mißklänge nicht vermieden werden konnten. „Stellt das Keichsehrenmal an den Khein“ Die„K..“ nimmt in ihrer heutigen Morgenausgabe noch ein⸗ mal zu dem Projekt des Reichsehrenmals Stellung und bemerkt: „Aus rein vaterländiſchen Geſichtspunkten heraus äußert das Rhein⸗ land heute noch einmal den Wunſch, die vom Ausſchuß ſelbſt ſo günſtig beurteilte Rheininſel bei Lorch nochmals in Er⸗ wägung zu ziehen. Berka liegt erdkundlich im Herzen Deutſchlands und ein Heldenheim liegt begründet im deutſchen Weſen. Aber das Schickſal Deutſchlands liegt am Rhein, das durch acht lange und bange Nachkriegsjahre bewieſen iſt. In einſamem deutſchem Walde würde das Denkmal nur zu unſerem Volke ſprechen. Mitten auf der Schickſals⸗ und Völkerſtraße am Rhein aber würde dieſes Denkmal außer zu uns auch zu den wider uns verbündet geweſenen europäi⸗ ſchen und außereuropäiſchen Völkern ſprechen, daß uns dieſe Toten heilig ſind, dieſe Toten, die man einſt mit Kriegsgeifer beſpitzte, die man als Hunnen und Barbaren bezeichnete und die doch mit ganz anderen Idealen im Herzen in Krieg und Tod ſledogen ſind als die Männer ſie hatten, die mit dem unſeligen völkerzerreiſſenden und ländertrennenden ſogenannten Frieden von Verſailles dem Kriege keinen Abſchluß zu geebn vermochten. deutſche denkmalsweihe in Tirol Am Sonntag wurde in Kufſtein das Andreas Hofer⸗Denk⸗ mal enthüllt. Die Feier geſtaltete ſich zu einer machtvollen Kund⸗ gebung für Südtirol zugleich aber auch für den deuſch⸗öſterreichiſchen Anſchlußgedanken. Aus allen Teilen Oeſterreichs, namenlich aus Bayern und dem geſamten Deutſchen Reich, waren ſchätzungsweiſe 10 000 Gäſte mit Sonderzügen eingetroffen. Die Stadt war reich geſchmückt. Die öſterreichiſche Regierung war durch den Land⸗ wirtſchaftsminiſter Dr. Thaler vertreten. Landeshauptmann D. Stumpf gab in ſeiner Weiherede der Hoffnung Ausdruck, daß auch für Südtirol die 74 kommen möge, wo es über die hinausleuchte über die enterb⸗ ten deutſchen Lande in das weite deutſche Land. Das Denkmal zeigt die bekannte Figur Andreas Hofer in Ueberlebensgröße; es iſt ein Werk des Bildhauers Kühn. Landtagsabg. Steinegger⸗Innsbruck verſicherte in ſeiner Feſtanſprache, daß Tirol in Eintracht mit ſeinen Nachbarn leben wolle. Der Friede gedeihe aber nur bei Abkehr von Brutalität und Gewalt. Der Redner ſchloß mit der Forderung? Wir verlangen Gerechtigkeit für Tiroll Beendet die e een nehmt die Ketten von unſerem Tiroler Vaterlandl General von Beeg legte im Namen der deutſchen A ei Kranz am Denkmal 7 5 555 Nach der Enthüllung formierten ſich die Vereine zu einem Feſt⸗ zuge durch die Stadt, der ein farbenprächtiges Bild bot und 57 eine Stunde dauerte. Auf dem anſchließenden gemeinſamen Mit⸗ tagsmahl betonte der Münchener Bürgermeiſter Scharn agl die enge Verbundenheit Bayerns mit Tirol. Unter großer Zuſtimmung der Feſtteilnehmer wurde der Kufſteiner Bürgermeiſter zur Abſen⸗ dung von Begrüßungstelegrammen an den deutſchen Relchchspräſi⸗ denten und den öſterreichiſchen Bundespräſidenten ermächtigt. „Das Telegramm an den Reichspräſidenten von Hin denbu rg hat folgenden Wortlaut:„In dem feierlichen Augenblick, wo an der Grenzmark Tirols die Hülle vom Denkmal Andreas Hofers fällt, folge ich dem Zuge unſeres Herzens, Ihnen, hochverehrter Herr Reichspräſident, davon Kenntnis zu geben und names der Stadt Kufſtein Ihnen die ehrfurchtsvollſten Grüße mit dem Gelöbnis der Treue zum deutſchen Brudervolke zu entbieten. Hier an der Schwelle des Deutſchen Reiches umpfinden wir die Tren⸗ nung unſeres Volkes täclich aufs Neue. Möge der Geiſt Andreas Hofers die Heimatliebe in allen deutſchen Herzen ſtärken, damit ſie zur einigenden Kraft des großen deutſchen Vaterlandes werde.“ W Evolution! Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. RAheinbaben, M. d. R. Wie zu erwarten ſtand, hat der Beginn der parlamentariſchen Sommerpauſe zu einer Fortſetzung der öffentlichen Diskuſſion über die auf den letzten Ereigniſſen aufbauende künftige Zuſammenſetzung der Reichsregierung geführt. Parteipolitiſch waren darin die wich⸗ tigſten Kundgebungen, die Reſolution des Reichsausſchuſſes der Zentrumspartei, andererſeits der Aufruf der Arbeitsgemeinſchaft deutſchnationaler und volksparteilicher Mitglieder des preußiſchen Staatsrates. Da inzwiſchen jedoch wohl bei allen großen Parteien die maßgebenden Parteiinſtanzen in die politiſchen Ferien gegangen ſind, wird man aller Vorausſicht nach irgendwelche greifbaren Er⸗ gebniſſe erſt im Herbſt und früheſtens wohl gelegentlich der Partei⸗ tage erwarten dürfen. Immerhin wird es nützlich ſein der inzwiſchen weiterlaufenden Diskuſſion aufmerkſam zu folgen und dieſem Zwecke ſollen auch die folgenden Darlegungen dienen. Wie Gretchen dem Fauſt die Frage nach der Religion vorlegt, ſo bemüht ſich jetzt ein großer Teil der Linkspreſſe, denjenigen in ihrer Partei immer größeren Einfluß gewinnenden Kreiſen der Deutſchnationalen Volkspartei, die auf einen Wieder⸗ eintritt ihrer Partei in die Reichsregierung drängen, Fragen vorzulegen. Man kann auch noch deutlicher werden, und das, was hier geſchieht, ſtimmungsmäßiges Aufwerfen möglichſt entſcheidender Hinderniſſe gegen einen eventuellen Wiedereintritt der Deutſch⸗ nationalen in die Reichsregierung nennen. Um zwei Gebiete bezw. zwei grundſätzliche Dinge handelt es ſich dabei: einmal das Ver⸗ hältnis der Deutſchnationalen zur Außenpolitik, zum anderen, ihre Einſtellung zu Republik und Staat. Beide Fragen ſollen hier nicht parteipolitiſch, ſondern einzig und allein nach ſtaatspolitiſcher Nob⸗ wendigkeit und im Sinne und Streben nach Ueberwindung ſchäd⸗ lichen Parteigeiſtes und nach dem ſo dringend wünſchenswerten Zu⸗ ſammenſchluß in den unſere Zukunft maßgeblich beeinfluſſenden großen Entſcheidungen beantwortet werden. Die Außenpolitik zu⸗ nächſt Nach öffentlich geäußerter Auffaſſung vieler Leute inner⸗ halb der Deutſchnationalen Volkspartei wünſcht man dort die Op⸗ poſäition gegen den grundſätzlichen Kurs, der mit den Worten „Lodarno und Völkerbund“ zu bezeichnenden Außenpolitik auf z u⸗ geben. Es wird alſo wohl ſpäteſtens der Parteitag der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei im September Gelegenheit geben, die Ein⸗ ſtellung der Geſamtpartei zu dieſer Kardinalfrage für eine künftig wieder aufzunehmende verantwortliche Mitarbeit einwandfrei dar⸗ zulegen. Ob und wie das zu geſchehen hat, iſt ſelbſtverſtändlich einzig und allein Sache der Deutſchnationalen Volkspartei ſelbſt. Von allen denen jedoch, die in ihrer erneuten Heranziehung zur Verantwortung für die Reichsgeſchäfte einen Nutzen und Vorteil für die Konſolidierung des Staates ſchlechthin ſehen, kann garnicht deutlich genug darauf hingewieſen werden, daß in dieſer mit den äußeren Ereigniſſen Schritt haltenden Neueinſtellung die be⸗ dingungsloſe Anerkennung der geſchloſſenen internatio⸗ nalen Verträge inbegriffen ſein müßte. Im gantzen liegt gerade dieſes Problem nach Abſchluß langjähriger innerpolitiſcher Kämpfe ſo einfach und unkompliziert vor uns, daß— ſo oder ſo— Zweifel der Art der getrofffenen Entſcheidung kaum möglich ſein werden. Die zweite Gretchenfrage der Linken an die Deutſchnationalen bezieht ſich auf die Einſtellung zum gegenwärtigen Staate und zu der äußeren Form, die er ſich in Weimar gegeben hat. Auf dieſem Gebiet iſt es geradezu erſtaunlich feſtzuſtellen, auf welch eigenartigen agitatoriſchen Wegen hier vorgegangen wird. Ober⸗ flächlichkeit und Spekulation auf die Vergeßlichkeit großer Teile unſeres Volkes liegt darin, wenn man plötzlich ſo tut als werde jetzt zum erſten Male die Frage nach der Mitwirkung der Deutſchnatio⸗ nalen in der Regierung geſtellt. Immerhin haben wir doch bereits dreiviertel Jahr lang eine ſolche Mitarbeit in der Reglerung gehabt und nicht irgendeine Frage der inneren Politik, ſondern aus⸗ ſchließlich die Außenpolitik hat dieſe in ſtärkſter gemeinſamer geſetzgeberiſchen Arbeit erprobte Regierungskoalition zerſtört. Und eine ſtarke Heuchelei liegt weiter darin, daß die bürgerliche Linke zwar keinerlei Anſtoß daran nimmt daß auch die Sozialdemo⸗ kratie über den heutigen Staat und die von ihr„derzeitig“ ſo ver⸗ herrlichte republikaniſche Staatsform hinweg in aller Oeffentlichkeit den ſozialiſtiſchen Zukunftsſtaat erſtrebt, der ſich ohne umſtürzende Aenderung der Verfaſſung keinesfalls herſtellen laſſen würde. Demgegenüber kann man es nach der anderen Seite nicht genug verdammen, wenn Deutſchnationale, Deutſche Volkspartei und wohl auch die Wirtſchaftspartei die Weimarer Verfaſſung nicht als das Endziel ihrer Wünſche für die Geſtaltung des neuen Deutſchland betrachten. Nein— auf ſo unſicherem Grunde laſſen ſich unſere innerpolitiſchen Kämpfe wirklich auf die Dauer nicht durch⸗ führen. Will man mit gblbebibchbebm Maße meſſen und das deutſche Volk nicht abſichtlich trennen, ſondern zuſammenſchließen, ſo ergidt ſich auch auf dieſem Gebiet letzten Endes eine ganz einfache und klare Löſung: Die Mitarbeit an Staat und Republik in der jetzigen Form muß loyal und in voller Hinabe geſchehen; dabei darf und kann es nicht verboten ſein, mit verfaſſungsmäßigen Mitteln d. h. im Ringen um eine Mehrheit des deutſchen Volkes Wünſche zur und Reviſion der Weimarer Verfaſſung ofſen zu vertreten. Sehr wahrſcheinlich wäre es überhaupt geradezu ein Ventil und eine heil⸗ ſame Veredelung unſerer innerpolitiſchen Kämpfe, wenn in bewußter Zurückſtellung weiter Zukunftsprobleme die Gegenwartsarbeit ſich auf ganz beſtimmte und einfach zu verſtehende Reformorſchläge der Verfaſſung etwa inbezug auf Wahlrecht, Zweikammerſyſtem, Stabili⸗ tät der Regierung, vermehrte Exeputive des Reichspräſidenten und Aehnliches konzentrieren würdel Draußen in der Welt iſt ſichtbar alles im Fluße und ein politi⸗ ſcher Tor wäre der, der in der äußeren Geſtaltung und inneren Struktur des heutigen Deutſchland etwas Starres und Abgeſchloſſene⸗ erblicken würde. Es liegt im tieſſten Weſen unſerer Zeit, daß wir inmitten einer Periode ſtärkſter Evolution auf allen Gebieten uns befinden. Wohin die letzten Endes drinnen und draußen führen wird, das vermag heute noch niemand zu überſehen. Die Hauptſache 2. Seite. Nr. 316 Neue Mauuheimer Zedung(Abend · Nusgabe) Monkag, den 12. Juli 1928 und die wichtigſte Gegenwartsaufgabe iſt die, daß wir dieſer Evolu⸗ tion auf richtigen Wegen Türen und Tore öffnen. Das partei⸗ politiſche Geſchiebe und ſoviel Agitation und innere Reibungsarbeit am falſchen Orte macht es einer großen Zahl unſerer Mitmenſchen recht ſchwer, ſich in dieſen Grundfragen zur Zukunft unſerer Nation ein klares Urteil zu bilden. Wenn wir aber aus Not und Elend her⸗ aus und wieder emporkommen wollen, dann darf in keiner Partei das parteipolitiſche Intereſſe höher ſtehen als das des Ganzen, des Vaterlandes. Leider beſtehen Anzeichen dafür, daß dieſem oberſten Gebot noch nicht überall Rechnung getragen wirdl Badiſche politik KReichswirtſchaſtsminiſter dr. Curtius in Rarlsruhe 825 Gründung des Angeſtelltenausſchuſſes der DBP. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius ſprach am Sonntag nachmittag in Karlsruhe vor dem Geſchäftsführenden Ausſchuß, den Ortsgruppenvorſitzenden und den Vertretern aller Berufs⸗ und Wirt⸗ ſchaftsgruppen der Deutſchen Volkspartei Baden. Nachdem der Landesvorſitzende, Rechtsanwalt Steinel, die überaus ſtark be⸗ ſuchte Verſammlung begrüßt und ſeine Freuede über das Erſcheinen des Reichswirtſchaftsminiſters zum Ausdruck gebracht hatte, be⸗ handelte Dr. Curtius in nahezu zweiſtündigem vertraulichem Re⸗ ferat— wie er einleitend bemerkte, als Abgeordneter ſeines Wahlkreiſes—, die ſchwebenden wirtſchaftlichen und politiſchen Fra⸗ gen. An den mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommenen Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an, die zeigte, daß das Ver⸗ trauensverhältnis zwiſchen Dr. Curtius und ſeinem Wahlkreis die alte Feſtigkeit beſitzt und er in ſeiner Politik den Wahlkreis geſchloſſen hinter ſich hat. 0 20 0 Am Vormittag des gleichen Tages wurde der Landesausſchu für Angeſtellte der DVP. gegründet. Aus allen Teilen des Landes waren zahlreiche Vertreter erſchienen. An der Sitzung ahmen außer⸗ dem teil Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius, der weite Vorſitzende des Landesverbandes Hofheinz⸗Freiburg, ſowie die Landtagsabgeordneten Bauer, Dr. Mattes und Wilſer. Nachdem Generalſekretär Wolf die Verſammlung begrüßt und auf die Zwecke und Ziele des Landesfachausſchuſſes hingewieſen hatte, ſprach Herr Menth⸗Mannheim in ausgezeichneter und formvollendeter Weiſe über die Angeſtelltenſchaft in der Deutſchen Volkspartei. In ſehr tiefgründlichen Darlegungen bewies Herr Menth, daß die Angeſtelltenſchaft die Pflicht habe, ſich nicht nur beruf⸗ lich, ſondern auch politiſch zu organiſieren. Die Vergangenheit habe gezeigt, daß die Deutſche Volkspartei ſtets für die Belange der An⸗ aalen volles Verſtändnis gehabt habe. Die von gegneriſcher Seite mmer wieder aufgeſtellte Behauptung, daß die Deutſche Volkspartei nur eine Partei der Arbeitgeberſchaft ſei, wies er auf Grund zahl⸗ reicher Beweiſe zurück. Mitarbeit in der Partei ſei Dienſt an der Geſamtheit und am Vaterland. Die Ausführungen Herrn Menths fanden lebhaften Beifall. Sodann ergriff Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius, leb⸗ haft begrüßt, das Wort zu kurzen Ausführungen, in denen er ſeine und der Partei Fürſorge für die Nöte der Angeſtelltenſchaft zum Ausdruck brachte. Seine Worte gipfelten in dem Wunſche, daß die beiden Gruppen der Arbeitgeberſchaft und der Arbeitnehmerſchaft ſammenarbeiten möchten, da nur ſo der gemeinſame Weg zu Deutſchlands Freiheit erfolgreich zu Ende geführt werden könnte. Lang anhaltender Beifall dankte auch dem Mniſter für ſeine Aus⸗ führungen. Nachdem Landtagsabgeordneter Wilſer die Grüße für eine ate Arbeit ausgeſprochen hatte ſchritt man zur Wahl des orſtandes- Herr Menth würde einſtimmig zum Vorſitzenden des Landesfächausſchuſſes für Angeſtellte der D..P. Baden gewählt. Herr Menth dankte für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und nahm die Wahl an. Beſonderen Dank ſtattete er ſodann dem Reichswirtſchaftsminiſter ſowie dem Reichstagsabgeordneten Thiel ab. Wenn die Angeſtellten eine beſondere Förderung ihrer be⸗ rechtigten Wünſche von den Pauſen ſe Körperſchaften erwarten, o führte Menth aus, dann müſſen ſie in viel höherem Maße als isher durch den Eintritt und praktiſche Mitwirkung in den poli⸗ tiſchen Parteien ihren Willen zür ſtaatspolitiſchen Kräfteentfaltung bekunden. Deshalb gehörten alle Angeſtellten, die die Weiter⸗ führung dieſer Partei wollen, in die Deutſche Volkspartei. Nachdem der zweite Landesvorſitzende, Hofheinz⸗Freiburg, dem Generalſekretär Wolf den Dank des Landesverbandes aus⸗ geſprochen hatte, wurden folgende Entſchließungen angenommen: Sonntagsruhe im Handelsgewerbe: Die zur Angeſtelltentagung am Sonntag, den 11. Juli, in Karlsruhe verſammelten Privat⸗ angeſtellten erheben einmütig die Forderung auf Erhaltung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. Sie weiſen beſon⸗ ders darauf hin, daß nicht nur bei den Angeſtellten, ſondern auch in dn maßgebenden Kreifen der Jandeninhaber der Wunſch nach dem ungeſchmälerten freien Sonntag beſteht und ſie rwarten, daß die Abgeordneten der Deutſchen Volkspartei im badiſchen Landtage aus chriſtlichen, kulturellen und ſozialen Gründen jeder Durchbrechung der Sonntagsruhe ihren ſchärfſten Widerſtand entgegenſetzen werden. Schutz der älteren Angeſtellten: Die am 11. Juli in Karlsruhe zur Angeſtelltentagung verſammelten Privatangeſtellten der Deutſchen Volkspartei ſprechen der Parteileitung für das tatkräftige Eintreten der Partei für die Angeſtellten den wärmſten Dank aus. Sie bringen insbeſondere ihre Genugtuung darüber zum Ausdruck, daß ſich die Reichstagsfraktion unter Führung des Abgeordneten Thiel des Schutzes der älteren Angeſtellten ange⸗ nommen hat und bitten die Partei, auch in Zukunft auf die große Not der Angeſtelltenſchaft ihr Augenmerk zu richten und an ihrer Linderung durch entſprechende geſetzgeberiſche Maßnahmen mitzuhelfen. Exploſion eines amerikaniſchen Munitionslagers Nach Newhorker Funkmeldungen ereignete ſich am Lake Den⸗ mark bei Dover im Staate New Jerſey eine ſchwere Exploſions⸗ kataſtrophe. Durch Blitzſchlag wurde die in einem Depot lagernde gewaltige Munitionsmenge der amerikaniſchen Marine entzündet. Ungeheure Detonationen waren die Folge, die die Erde in einem Umkreis von 50 Km. erſchütterte. Häuſer ſtürzten ein, Autos flo⸗ gen in die Luft, Bäume wurden entwurzelt. Mehrere Hun⸗ dert Ziviliſten wurden durch Granatſplitter getötet oder verletzt. Zahlreiche im Depot vewendete Marineſoldaten ſind auf der. Stelle getötet worden. Die Zahl der Opfer wäre noch größer geweſen, wenn nicht viele der im Depot ſtatio⸗ nierten Militärperſonen nicht auf Urlaub geweſen wären. Die genaue Zahl der Opfer iſt noch unbekannt. Ueberall wurden Not⸗ lazarette exrichtet zur erſten Hilfeleiſtung. Zahlreiche Ortſchaften wurden geräumt. Vollſtändig vernichtet wurde der Ort Mount Hope. Das Depot iſt vollſtändig zertrümmert. Ein in der Nähe gelegenes Munitionsdepot der amerikaniſchen Armee wurde eben⸗ falls in Mitleidenſchaft gezogen. Das Munitionsdepot war das größ!? Marinearſenal Amerikas. Es ſteht immer noch in Brand und die Flammen drohen im Armec⸗ depot Picadilly, das nur einen Kilometer von Lake Denmark ent⸗ fernt iſt, eine gleiche Kataſtrophe herbeizuführen. Außer Mount Hope iſt der Ort Hibernia vollſtändig vernichtet. Im ganzen ſcheint die Kataſtrophe 60 Todesopfer gefordert zu haben. Welche Munitionsmengen explodiert ſind, ſteht noch nicht feſt. Es iſt nur bekannt, daß zwei der größten Magazinen 90 000 Pfd. Schwarzpulver und 50 000 Pfund Trinitrotonol enthielten und daß in weiteren 200 Lagerräumen Torpedos, Granaten, Tiefbomben und andere Exploſivſtoffe und Schießbaumwolle untergebracht wurde. Wenn das Armeedepot der gleichen Kataſtrophe entgegen⸗ geht, dürfte die Exploſition der Vorräte während der ganzen Woche andauern. Polizeiautos durchfahren die Ortſchaften der Umgebung und fordern die Bewohner auf, die Häuſer zu verlaſſen, da die Gefahr des Einſturzes drohe. Selbſt in den durch eine Hügel⸗ kette geſchützten Dörfern herrſchte Panik. Die enorme Hitze und der Regen explodierender Granaten erſchweren die Annäherung an den rieſige Brandſtätte. Alle Zeitungen erinnern bei der Aufzählung früherer ähn⸗ licher Kataſtrophen auch an die Exploſion des Munitionsdepots von Black Tom im Jahre 1916, bei der hundert Menſchen umkamen. Doch fehlen diesmal alle Behauptungen, daß damals deutſche Sabotage verantwortlich geweſen ſei. Dieſer Vorwurf wurde dauernd erhoben und kommt heute noch in Entſchädigungsan ſprüchen an die Regierung zum Ausdruck, obgleich keinerlei Beweiſe dafür vorhanden ſind. Der Vorwurf ſcheint mun auch für die amerikaniſchen Zeitungen abgetan zu ſein, denn ſie führen jetzt auch die Black Tom⸗Kataſtrophe auf Blitzſchlag zurück. Ueber 100 Milltonen dollar Sachſchaden Dyper(New Jerſy), 12. Jull.(Spezialkabeldienſt der Uni⸗ ted Preß.) Nach Nachlaſſen des Brandes an der Stätte der Explo⸗ ſionskataſtrophe konnte feſtgeſtellt werden, daß nach dem Blitzſchlag drei mit Trinitrotoluol gefüllte Schuppen mit zwei aufeinander⸗ folgenden furchtbaren Exploſionen aufgeflogen ſind und das ganze Gelände des Marinemunitionsdepots in einen ungeheuren Krater verwandelt haben. Die Verluſte an Menſchleben können auch heute nur ſchätzungsweiſe feſtgeſtellt werden. Man rechnet mit ungefäyr 50 Toten und über 100 Schwerverletzten. Dagegen werden hunderte von Perſonen vermißt, von denen man befürchtet, daß die gleichfalls ein Opfer der Kataſtrophe ge⸗ worden ſind. Die Krankenhäuſer der Umgegend ſind ſämtlich über⸗ füllt. Im Umkreis von 8 Km. um die Unglücksſtätte ſind alle Häu⸗ ſer de mErdboden gleichgemacht worden. Der Luftdruck der Explo⸗ ſion war ſo heftig, daß in den umliegenden Ortſchaften Perſonen und Gegenſtände umgeworfen wurden. Die Bevölkerung glaubte im erſten Fchrecken an ein Erdbeben und eilte aus den Häuſern, wodurch viele Perſonen von Sprengſtücken verletzt wurden. Die Gewalt der Exploſion geht aus dem Umſtand hervor, daß bren⸗ nende Metall⸗ und Holzſtücke ſowie brennendes Oel 25 Km. weil geſchleudert wurden. SEas iſt noch immer nicht gelungen, den Brand zu löſchen. Dis Exploſionen von Marinemunition dauern weiter an und verhin⸗ dern ein wirkſames Eingreifen. Der Kommandant des 3. Marine⸗ diſtriktes, der ſich an der Stätte der Kataſtrophe befindet, meldete dem Marineminiſter Willbur telegraphiſch, daß die Suche nach den Opfern der Exploſion in früheſtens 24 Stunden beginnen könne. Alle Telepon⸗ und Telegraphenverbindungen im Umkreis ſind zer⸗ ſtört. Poſten haben die nach dem Arſenal führenden Straßen ge⸗ ſperrt und verhindern jeden, näher als 3 Km. an die Unglücksſtätte zu gelangen. Die Exploſitionen waren im Umkreis von 40 Km. hörbar. 5 Km. entfernte Häuſer ſtürzten durch den Luftdruck zu⸗ ſammen. Nach offizieller Schätzung beläuft ſich der Sachſchaden auf über 100 Millionen Dollarxr, vorausgeſetzt, daß keine weiteren Exploſionen eintreten. Dieſer Betrag verteilt ſich auf die Kriegsmarine, deren Materialverluſt ungefähr 87 Millionen Dol⸗ lar beträgt und auf die Heeresverwaltung, die 3 Millionen Dollar verloren hat, während der Schaden, den Privatleute erlitten haben, auf über 10 Millionen Dollar beziffert wird. In einem Gebiet, das ſich über mehr als 100 Quadratmeilen erſtreckt, ſind 24 Ortſchaften und Dörfer durch die Exploſion zum größten Teil zerſtört. Viele Tauſende ſind obdachlos. Unter den Trümmern vermutet man noch mindeſtens 20 Leichen. Die Zahl der Verletzten beträgt rund 250. 10 Millionen Pfund Pul⸗ ver und 100 000 Granaten ſind im Marinearſenal explodiert. Die ſaarländiſchen Rommunal⸗ und Kreistagswahlen Die am Sonntag im ganzen Saargebiet ſtattgefundenen Kommu⸗ nal⸗ und Kreistagswahlen wieſen im Durchſchnitt rund eine 50⸗ bis 60prozentige Beteiligung auf. Zu irgend welchen Zwiſchenfällen iſt es nicht gekommen. Obwohl angeſichts der außerordentlichen Stim⸗ menzerſplitterung und Uneinheitlichkeit der Wahlvorſchläge gegen Mitternacht erſt wenige Grgebniſſe vorlagen, läßt ſich ein Ruck nach links feſtſtellen, der als untrügliches Zeichen der augenblicklichen beträchtlichen wirtſchaftlichen Verhältniſſe im Saargebiet angeſpro⸗ chen werden kann. Während in Saarbrücken und Neunkirchen, den beiden größten Städten des Saargebietes, die Sozialdemokraten ihre Mandatszahl 13 bezw. 15 behaupteten, gewannen die Kommuniſten in Neunkirchen 6 Sitze(10:); in Saarbrücken konnten ſie ihre Man⸗ datszahl auf 8() verdoppeln. In Saarbrücken bleibt das Zen⸗ trum trotz Verluſtes von 2 Stimmen mit 17 Mandaten die ſtärkſte Partei, ebenſo in Neunkirchen mit 12(12) Sitzen. Während die Deutſchnationalen in Saarbrücken drei Mandate gewannen (:), verlor die Deutſch⸗ſaarländiſche Volkspartei 3 Sitze(11:). Die Demokraten verloren 2(:), die Wirtſchaftspartei konnte ihre 6 Mandate im Saarbrückener Stadtrat behaupten. Letzte Meloͤungen Heidelberger Chronik kr. Heidelberg, 12. Juli.(Eigener Bericht.) Bei den geſtrigen Wahlen zur Evangeliſchen Landesſynode wurden im geſamten Heidelberger Stadtbezirk abgegeben für die liberale Liſte 3948, für die 3022, für die Landeskirchliche Vereinigung 1860, für den Volkskirchenbund evangeliſcher Sozialiſten 806 Stimmen.— Für die innerhalb der Heidelberger Feſtſpiele im Schloßhof „Sommernachtstraum“⸗Auführung, hat Ernſt Krenek⸗Kaſſel eine umfangreiche Muſik geſchrieben. Für die tänzeriſche Geſtaltung wurde Ernſt Joos verpflichtet, der kürzlich die Tänze der Göt⸗ tinger Feſtſpiele leitete.— Der amerikaniſche Botſchafter bei der deut⸗ ſchen Regierung, Schurman, iſt mit ſeiner Familie geſtern in Heidelberg eingetroffen ud hat im Schloßhotel Wohnung genommen. Jugunfall — Dorlmund, 12. Jul. Sonntag nachmitta ſchau⸗Pariſer-Zug einen Unfall, indem die pel Mitte des Zuges riß. Einige Wagen wurden beſchädigt. wurde niemand. erlitt der War⸗ uppelung in der Verletzt Flugzugunglück Berlin, 12. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Am eſtrigen Nachmittag geriet der Motor eines Doppeldeckers der Flugſchule Bornemann der aus Staaken in der Richtung Berlin flog, in einer Höhe von ungefähr 200 Meter in Brand. Sofort wendete das Flugzeug, um im Gleitflug nach Staaken nieder⸗ zugehen. Das Flugzeug mußte aber im Siedlungsgelände landen. Spandauer Feuerwehr war ſofort zur Stelle und löſchte den Brand durch Zuſchütten des Motors mit Sand. Der Unglücksfall wurde durch Vergaſerband hervorgerufen. Der Führer des Flugzeuges blieb unverletzt. Eexs gehört zu den traurigſten Bedingungen, unter denen wir leiden, uns nicht allein durch den Tod, ſondern auch durch das Leben von denen getrennt zu ſehen, die wir am meiſten ſchätzen und lieben und deren Mitwirkung uns am beſten fördern könnte. Goethe. * Nationaltheater Mannheim Abſchied Karl Marx: Der fidele Bauer. Der Humor gehört zur Weisheit des Alters, und ſo war es ein weiſer Abſchied, den Karl Marx am geſtrigen Abend nahm, durchdrungen von ſo viel jugendlicher Friſche und echter Herzlichkeit, daß alle die vielen, die ſich in dem bis auf den letzten Winkel ge⸗ füllten Haus zuſammengefunden hatten, um eine liebe Erinnerung reicher geworden ſind, außer der Ehrung, die gegenüber einem Künſtler dieſer Art und Tradition einfach als Pflicht zu gelten hat. „Alles iſt Spaß auf Erden“, mit dieſem Wort hat ein Verdi von der mit ſo hohem Ernſt durchſchrittenen Welt der Kunſt Abſchied genommen. Karl Marx tat es ihm nach auf ſeine Weiſe. Er hat ſich die Geſtalt des Lindoberer aus der in ihren übrigen Teilen ſchon recht 1 gewordenen Operette gewählt, die ſein Regiefleiß zum letzten Mal betreute, und mit dieſer Rolle konnte und wollte er gewiß auch gar nichts anderes geben, als ſich ſelbſt. Wie der Lindoberer hilfsbereit in die Taſchen greift, ſo ſchöpfte Marx ſtets aus dem reichen Schatz ſeiner großen Theatererfahrung, und wie das Herz ſeines Bauern von Güte überfließt, ſo hat ſich auch Marpens an dieſer Stelle bereits gewürdigtes Künſtlertum in dem guten, treuen Menſchen fortgeſetzt, deſſen Hochſchätzung nicht zuletzt aus den Kundgebungen ſeines geſtrigen Ehrentages ſprach. Wie er aber ſeinen Lindoberer darſtelleriſch ausſtattete, wie er in jeder Geſte, in jedem Blick aus den pfiffigen Aeuglein als echter Men ⸗ engeſtalter lebte, war eine, auch in der erſtaunlichen Gewandt⸗ heit der Gebärde fortgeſetzte, Leiſtung, die zeigte, daß ihr Träger ſich wertbeſtändig erhalten hat durch die ganze lange Zeit ſeiner ühnenwirkſamkeit. Wir gehören leider zu ſenen, denen es nicht veraönnt war, den ſcheidenden Künſtler noch in der vollen Entfaltung ſeiner Kräfte ken⸗ nen gelernt zu haben, aber geſtern war es uns zuweilen, als lebte da und dort aus jener vergangenen. aber uns von ſo vielen Seiten lebendig beſtätigter Zeit etwas auf: der tief in der Güte und Liebe dieſer Perſönlichkeit verwurzelte Humor knüpfte das einjgende Band. und ſo ſtand ein Künſtler vor uns, der weit über den Rahmen einer einfältigen Operette hinausgewachſen war in eine Sphäre, aus der nur noch aanz ſelten ein Meteor an dem beutigen Rundborizont unſerer vor lauter Stil ſtillos gewordenen Bühne auftaucht. Als Köſtlichſtes von allem blieb uns der Humor dieſes ganz ſeltenen Man⸗ nes, den er im letzten Akt noch auf einen Gipfel unwiderſtehlicher. befreiender Wirkung geführt hatte, kurz bevor er in ſeiner ſchlichten Abſchiedsrede Worte fand. die jedem der vielen Anweſenden tief zu Herzen gehen mußten. Es waren Worte. wie nur einer ſie finden und ausſprechen kann, bei dem Künſtler und Menſch zu einer un⸗ trennbaren Einheit verbunden ſind: die Liebe und Treue zu einem Hauſe ſprach aus ihnen, das über ein Menſchenalter lang die Wir⸗ kungsſtätte dieſes Künſtlers war. Und wenn er jetzt daraus ſcheidet, ſo kann er gewiß ſein, daß er wie bisher als der unzertrennlich mit dieſem Haus Verbundene gelten wird, wie es ſa auch in der ſeltenen, ihm geſtern zuteil gewordenen Ehrung zum Ausdruck kam, die ihn zum Ghrenmitalied des Nationaltheaters machte. Nach reichen Ova⸗ tionen und Ehrungen, wie wir ſie in dieſem Theater noch nicht wahr⸗ genommen hatten, fand auch auf der Bühne im Kreiſe der Kollegen eine Feier ſtatt, in der dem Scheidenden ebenfalls Treue um Treue zum Ausdruck gebracht wurde. Von dem Abſchiedsabend, der uns eine ſelten ſchöne Theater⸗ erinnerung bleiben wird, wollen wir nicht Abſchied nehmen, ohne der von Guſtavr Mannebeck geleiteten Vorſtellung zu gedenken, die in Alfred Landory, Friedl Dann. Max Lipmann, Marianne Thalau, Paul Berger und allen übrigen Mitwir⸗ kenden getreue Bereiter eines ſtimmumgsvollen Verlaufes gefunden hatte. Dr. Kayser. * Orgelkonzert in der Chriſtuskirche Mannheim Das letzte der Kirchenkonzerte vor den großen Ferien iſt der rechte Anlaß, Arndo Landmann und ſeiner immer ebler ſich ent⸗ faltenden Künſtlerſchaft Worte des herzlichen Dankes zu ſagen. Die Vortragsfolgen einer 510811 Reihe von Orgelkonzerten zu ent⸗ werfen, iſt ſchon eine Kunſtleiſtung, und fern ſei es ron uns, über einzelne Eigentümlichkeiten nachträgliche Bemerkungen zu machen. Kirchenkonzerte ſind ja heute Konzerte, die man in der Kirche gibt. Und Kirchenmuſik demnach Muſik, die man eben in der Kirche „macht“. Die Orgel endlich iſt heute ein mechaniſiertes Orcheſter, der Organiſt ein Künſtler der Farbengebung, der Steigerungen der mannigfachſten„Techniken“. Die heutige Orgel ſteht mit der Kirche proteſtantiſcher Grundform nur noch in äußerer Verbindung, vor zweihundert Jahren war es anders. Dennoch: Stücke wie Sebaſtian Bachs Toccata in F ſind trotz des langen Orgelpunktes von 54 Takten, der vielleicht das Dogma darſtellen könnte, Werke weltlicher Art. Allerdings aus der Oberwelt des großen Meiſters, der nur Max Reger in Ernſt und Treuen nachgeſtrebt hat. Wir werden uns alſo auf die alten Kirchenſtil⸗Diatriben nicht weiter einlaſſen: aber eins dürfen wir nicht verſchweigen: die neue Sonate von L. Boſtet in ihren vier Sätzen hört ſich ſtreckenweiſe an wie eine Einrichtung Boſtetſcher Orcheſter⸗Gedanken für die Konzertorgel neueſter Art. Hören wir ſie in dieſer Einſtellung, ſo erfreuen wir uns an der ſchönen Form, dem gewandten Aufbau der Mittelſätze, der thematiſchen Gliederung des erſten Satzes wie des Finales, an den wohlklingenden Themen, an der verſtändlichen Muſik dieſes Werk 10, Nr.... nun folgte in kühnem Sprunge Camille Saint Saens, und wir folgen dem Organiſten nach Paris, in die Zeit der beginnenden Pariſer Bach⸗Renaiſſance, der Vorläu⸗ ferin der„Société de Bach“ von 1905. Die beiden Präludien und Fugen(-moll aus Werk 109 und H⸗dur aus Werk 99) ſind ſo rechte„volkskirchliche“ Bachſtudien eines franzöſiſchen Meiſters. Sie ſtanden ſich geſtern abend m. E. im Wege, denn das größere D- moll-Stück bedarf unſerer Mitarbeit, während das-dur-Werk ſich leichter einführt: wegen ſeiner neuen Orgelklangfarben des Vor⸗ ſpiels, wegen der eleganten Durchführung der Fuge. Arno Land⸗ mann traf auch dieſen franzöſiſchen Bachſtil mit glücklichſter Ein⸗ gebung, dann ging es zu Liſzts„Evocation à la Chapelle Sixtine“ über. Aber was ſollte uns dieſe Geiſterbeſchwörung? In die Sixtiniſche Kapelle kam weder Gregorio Allegri mit ſeinem doppelchörigen„Miſerere“ von 1630 noch unſer Mozart mit ſeinem „Ave verum corpus“ von 1791! Das Orgelſtück eines Klavier⸗ genius, eine belangreiche Erinnerung aus der Zeit des Abbé Liszt von etwa 1865, Muſik in der Kirche... Cageſar Francks Choral. -moll und zwei Choralvorſpiele von Brahms aus dem Som⸗ mer 1896(Todesahnungen, die ſich im April 1897 erfüllen ſollten) waren die weiteren Gaben. Und Bachs mächtige Toccata be⸗ ſchloß die Konzertzeit; eine wahre„Evokation“. A. Bl. Literatur „Henry von Heiſeler: Die drei Engel Gedichte. Verlag Ernſt Heimeran, München.— Dieſe drei Cyclen: Der Engel des Krieges— Der Engel der Liebe— Der Engel des Lebens um⸗ ſchließen Gedichte von einer gemeſſenen, dem Sonett angenäherten 79210 Sie ſind ſtreng gebaut, von einer großen Abgeklärtheit des prachlichen Ausdrucks. Heiſeler ſteht dem George⸗Kreis nah, aber die hieratiſche Freierlichkeit Georges iſt bei ihm gemildert, im gleichen Grade allerdings iſt auch das Dichteriſche bei ihm ſchwächer und weniger urſprünglich als bei dem Vorbild. Bei Heiſeler iſt der reine lyriſche Klang ſelten, meiſt miſcht ſich Gedankliches mit ein, ja faſt Weltanſchauliches von einer ganz undogmatiſchen ſtillen Frömmigkeit. hernſten Menſchen eine wertvolle Gabe. hs. Se F. S * als erſte Etappe der elektriſchen Straßenbahn Montag, den 12. Juli 1926 RNeue Mannheimer Zeitung(Adend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 316 Städtiſche Nachrichten Das Projekt der elektriſchen Straßenbahn Darmſtaot⸗Heidelberg-Mannheim „Aus Weinheim wird uns unterm 11. Juli von unſerem U⸗ Mitarbeiter geſchrieben: In der geſtrigen Sitzung des Verwaltungsrates des Gemein⸗ nützigen Vereins erſtattete Oberbürgermeiſter Huegel Be⸗ richt über den Stand der Beſtrebungen zur Elektrifizierung der Dampfſtraßenbahn Heidelberg— Weinheim und im Anſchluß daran über das Großprojekt der elektriſchen Straßenbahn Darmſtadt—Heidelber gM'annhe im. Während man früher, ſo führte er aus, in der..G. ſich an den Koſten geſtoßen hat, ſei man heute nicht mehr ſo bedenklich, ſondern die Hauptbedenken richten ſich auf die Verzinſung. Falls die An⸗ Iliegergemeinden ſich zu einem gewiſſen Opfer bereit finden, ſolange der Zinsfuß nicht heruntergeht, indem ſie ſich zu einem Zinſen⸗ gzuſchuß bereit erklären, ſo würde dies die Ausführung des Projektes beſchleunigen. In der letzten Generalverſammlung der O..G. wurde darauf abgehoben, das Schlimmſte ſei, daß in den Anlieger⸗ gemarkungen die Obſtbäume ganz nahe am Bahnkörper ſtehen. Wenn die Landgemeinden ſich bereit erklären, daß ſie die Ent⸗ ſchädigungen für das Fällen der Obſtbäume übernehmen, ſo käme ein Zinszuſchuß durch dieſe Gemeinden nicht in Frage. Von der Stadtgemeinde Weinheim werde dagegen erwartet, daß ſie ſich unter allen Umſtänden zu einem Zinſenzuſchuß bereit erklärt. Die..G. betreibe den Gedanken der Elektrifizierung der Nebenbahn Mannh eim—Heidelberg—Wein⸗ heim ſehr ſtark, weil ſie aus dem dadurch entſtehenden Verkehrs⸗ aufſchwunge ganz andere Einnahmen zu erzielen erhofft. Die Glektrifizierung der Nebenbahn Heidelberg—Weinheim ſei gedacht — Darmſtadt—-Heidelberg. Der Ausführung dieſes Projek⸗ tes ſtehe indeſſen eine Beſtimmung des Verſailler Vertrages ent⸗ gegen. Nach dieſem Vertrage dürfen keine Nebenbahnen gebaut werden, die nicht der Reichsbahn gehören, ſofern zu befürchten ſteht, daß ſie den Ertrag der Reichsbahn nicht fördern. Von dem Bau einer elektriſchen Straßenbahn Darmſtadt—Heidelberg ſei immer⸗ hin eine Beeinträchtigung der Einnahmen der Reichsbahn zu ge⸗ wärtigen. Der Verkehrsausſchuß der Bergſtraße, der die Elektrifi⸗ gierung der Geſamtſtrecke au ſein Programm ſchrieb, hat ſich mit dieſen Dingen eingehend beſchäftigt und ein engeres Komitee zum Studium der Frage eingeſetzt. Es ſei beſchloſſen worden, beim Reichsminiſterium in Berlin vorſtellig zu werden, um die Genehmigung zum Bau der elektriſchen Straßenbahn zwiſchen Darmſtadt und Heidelberg zu erlangen. Die Heſſiſche Elektrizitäts.⸗G. will zunächſt die Strecke bon Darmſtadt nach Bensheim ausbauen. Wenn dann die Oberrhei⸗ niſche Eiſenbahn.⸗G. in Mannheim die Strecke HeidelbergWein⸗ heim elektriſiert haben wird ſo werden ſich Mittel und Wege fin⸗ den, um auch das Mittelſtück Bensheim—Weinheim auszubauen. Die ganze Sache ſei im Fluſſe, und man hoffe auf baldige Ver⸗ wirklichung. Landrat Dr. Pfaff erklärte, auf die Anlieger⸗Ge⸗ meinden— ſoweit ſie im Amtsbezirk Weinheim liegen— gern zu⸗ gunſten der Unterſtützung des Projektes einwirken zu wollen. Der Verwaltungsrat des Gemeinnützigen Vereins beſchloß, mit ſeinem ganzen Einfluſſe gleichfalls für eine Begünſtigung dieſes außer⸗ ordentlich wichtigen Verkehrsprojektes einſtehen zu wollen. ſ Ernannt wurde Juſtizpraktikant Eugen Holzhauer delm icht Mannheim zum Juſtizſekretär. „Verſetzt wurde Juſtizoberſekretär Franz Höß deim Amts⸗ Mannheim zur Direktion der Strafanſtalten in Bruchſal. 3, Lebensmüde. Geſtern nachmittag verſuchte ein 21 Jabre altes Fräulein in ſeiner Wohnung in der Schwetzingerſtadt ſich durch Ein⸗ nehmen von Tabletten das Leben zu nehmen. Man verbrachte die Lebensmüde nach dem Allgemeinen Krankenhaus. Es beſteht Lebens⸗ gefahr. Grund zur Tat unbekannt. Beim Spielen ertrunken? Nach den Angaben eines 10jährigen Schülers ſoll geſtern abend am Verbindungsknal ein etwa—4 Jahre alter Knabe in einen dort befindlichen Nachen geſtiegen und beim Spielen in den Kanal gefallen und ertrunken ſein. Die ſofort an⸗ geſtellten Verſuche führten nicht zur Auffindung der Leiche. Bis ſetzt iſt auch bei der Polizei keine Meldung über das Fehlen eines ſolchen Knaben eingegangen. Zuſammenſtöße ereianeten ſich im Laufe des Samsdaas: Nach⸗ mittags Ecke Brücken⸗ und Dammſtraße zwiſchen einem Großkraft⸗ radfahrer und einem Radfahrer, an der aleichen Stelle zwiſchen den Aleichen Fahrzeugen, Ecke Mittelſtraße und Meßwlatz zwiſchen einem Kleinkraftradfahrer und einem Perſonenkraftwagen. abends auf der Fahrſtraße im Waldpark zwiſchen zwei Zweiſpännerfubrwerken— hierbei wurde ein Fahrgaſt verletzt— und auf der Breite⸗ ſtraße bei R 1 zwiſchen einer Radfahrerin und einem Straßenbahn⸗ wagen, wobei die Radlerin leicht verletzt wurde. „Betriebsunfall. Auf dem Holzlagerplatz einer Firma in der Frieſenheimerſtraße zog ſich am Samstag nachmittag ein 17 Jahre alter Zimmermann beim Transport eines eiſernen Trägers eine Quetſchung des rechten Fußes zu. Der Verunglückte mußte mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. veranſtaltungen Afatheaker P 6. Wir machen beſonders darauf aufmerkſam, das der hochintereſſante Jagdfilm„Das Waidmannsjahr 9 letzten Mal imf Ufatheater P 6 aufgeführt wird.(Siehe nzeige. Groß-Zirkus⸗Wanderſchau Buſch bleibt bis Mittwoch. Wie die Anzeige in dieſer Nummer beſagt, bleibt Buſch bis einſchließlich Mittwoch in Mannheim Die überaus guten Erfolge, die andauernd auf Grund des erſtklaſſigen Spielplanes zu verzeichnen waren, gaben Veranlaſſung, die Spielzeit um einige Tage zu verlängern. Die mit Ausgabe der bekannten Gutſcheine eingetretene Ermäßigung auf die Hälfte des Eintrittspreiſes brachte zugleich mit den gediegenen Leiſtungen einen Maſſenbeſuch, der ſich von Tag zu Tag ſteigerte Für Mittwoch iſt die letzte Nachmittags⸗ orſtellung mit vollem Spielplom vorgeſehen„die ſich beſonders zum Beſuch für Aus⸗ * Aus dem Lande kr. Heidelberg, 11. Juli. Durch die ſtarke Einſchränkung der öffentlichen Bautätigkeit in den letzten Jahren hat ſich die Woh⸗ nungsnot verſchlimmert. Zur Zeit ſind hier rund 3000 Woh⸗ nungsſuchende, davon 1275 ganz ohne Wohnung, bei 4³ Familien liegen bedingungsloſe Räumungsurteile vor, dabei Familien bis zu 11 Perſonen. Einem Neuzugang durch Heirat von 4200 ſtehen durch Neubauten 1744 und durch Umbauten 1200 Wohnungen gegenüber. — In einer Berliner Beſprechung zwiſchen Oberbürgermeiſter Dr. Walz, dem badiſchen Geſandten Honold und Reichsverkehrs⸗ miniſter Dr. Krohne, wurde von dieſen erklärt, daß beim Nek⸗ karkanalbau alles getan werde, um das Landſchaftsbild zu ſchonen. Gegenwärtig iſt eine Architektenkommiſſion hier mit der Löſung des Problems beſchäftigt, außerdem wird Reichsver⸗ Oberes Bild: Der von Wilhelm II. im Jahre 1900 nach Mannheim gefallen. Unteres Bild: Der ſiegreiche Jungmann⸗Vierer des wärtige. und Familien eignen dürfte. Zu dieſer Nachmittags⸗Vor⸗ ſtellung hat jeder Erwachſene auf ſeine Eintrittskarte ein Kind frei DRD——————Äʃ8ʃ8ʃʃ———22 ZZZBrBrBrBmtccKAKKA? Silder von der Mannheimer RNegatta(3. und 4. Juli) citia“ errungen, der ihn nunmehr zum zweiten Male zurückeroberte. Die ſiegreiche„Amicitia“⸗Mannſchaft: 1. Fr. Leicher, 2. Fr. Peters 3. Fr. Gropp, 4. R. Huber, 5. E. Hoffſtaetter, 6. W. Reichert, 7. G. Maier, 8. L. Guldmann; St.: W. Brummer. kehrsminiſter in der nächſten Zeit zu einer Ausſ hierher kom⸗ men. 2 3 77FC(( Phot. H. Bechtel jr. geſtiftete Wanderpreis für Achter iſt nunmehr zum dritten Male 1902—1905 beſaß ihn der Mannheimer Ruderclub, 1912 wurde er vom Mannheimer Ruderverein„Ami⸗ (Im Vorjahr war der Mainzer Ruderverein Sieger geworden.) Mannheimer Rudervereins„Amicitia“: 1. Hans Maier; 2. Her⸗ mann Herbold, 3. Ernſt Gaber, 4. Karl Aletter; St.: Willy Brummer. Chineſiſche Anekdoten , Das„Inſelſchiff“ bat in ſeinem letzten Heft folgende orialnelle cineſiſche Anekdoten veröffentlicht, die Franz Kuhn ins Deutſche übertragen hat. Das Porträt Mißmutig ſaß Herr Li, ein junger Porträtmaler, mit ſeiner Frau vor der leeren Staffelei. Kein Kunde wollte kommen und einen Auftrag erteilen. Und Herr Li. klagte ſein Leid Herrn Ki, ſeinem Nachbarn. Der riet ihm, zunächſt einmal ſich ſelbſt an der Seite ſeiner bübſchen Gattin zu porträtieren und das Bild draußen an der Tür als Reklame aufzuhänagen. Dann würden ſchon die Kunden kommen. Herr Li befolgte dieſen Rat. Da kam eines Tages ſein Schwiegervater vorüber. Er bearüßte den Schwiegerſohn und fragte:„Wer iſt denn das Frauenzimmer, deſſen Bild draußen vor der Tür hängt?“—„Eure Tochter. edler Schwiegerpater.“—. So wie kommt denn deine Frau dazu. ſich ſo Seite an Seite neben einen fremden jungen Mann malen zu laſſen? Das läßt du dir gefallen?“ Gule Nachbarn Ein ſtilleer Bücherfreund wohnte mitten zwiſchen einer Kupfer⸗ iede und einer Eiſenſchmiede. Den ganzen Tag über dröhnte aus n nahen Werkſtätten der Lärm der Schmiedehämmer an ſeine Obren und raubte ihm ſeine Ruhe. Wiederholt gab er ſeinen Nach⸗ barn zu verſtehen, daß er ihnen ein üppiges Freudenmahl bereiten würde, wenn ſie ausziehen würden. Eines Tages kamen ſie zu ihm und teilten ihm mit, ſie gedächten demnächſt auszuziehen und erlaubten ſich, ihn an ſein Verſprechen zu erinnern. Hocherfreut richtete der andere einen feſtlichen Schmaus her und lud ſeine Nachbarn zu Gaſt. Nachdem ſich die zwei an Speiſe und Trank aütlich getan hatten. fraate er ſie höflich:„Und wo⸗ hin gedachtet ihr zu ziehen?“ Da antworteten ſie veranügt:„Er ziebt in meine Wohnung und ich in ſeinel Der rückſichtsvolle Schuldner Herr Li war von Gläubigern ara bedrängt. Eines Tages ſaß ſein ganzes Haus voll von Gfubigern. die alle auf die Bezahlung ihrer Forderung warteten. Kein Stuhl, keine Bank war unbeſetzt. Zuletzt kam noch ein Gläubiger, und der mußte ſtehen. Da raunte ihm der Schuldner leiſe ins Ohr, er möchte doch am nächſten Tage wieder⸗ kommen, aber recht früh. Der Gläubiger glaubte ſich vor den andern bevorzugt und zoa hocherfreut ab. „ „Geld habe ich nicht, aber es tat mir ſo weh, wie ich dich geſtern ſtehen ſah. Deshalb bat ich dich für heute zeitig her, damit du einen Stuhl bekommſt. Sonſt mußt du heute wieder ſtehen.“ Der gerechte Richter Ein beſtechlicher Richter pflegte immer ein paar Tage vor ſeinem Prozeßtermin mit jeder der beteiligten Parteien„Rückſprache“ zu nehmen. Wieder ſollte ein Prozeß ſiattfinden, und der Richter hatte zuvor mit dem Kläger„Rückſprache“ genommen. Sie beſtand darin. daß ihm dieſer fünfzig Silbertaels überreichte. Als der Beklaate dies hörte, ſchickte er dem Richter hundert Silbertaels. Beim Termin ſchritt der Richter ſogleich zur Urteilsverkündigung. und zwar erklärte er den Kläger für ſchuldig. Erſchrocken hielt dieſer dem Richter ſeine Hand mit geſpreizten fünf Fingern entgegen und rief:»Ich habe recht!“ Aber der Richter hob ſeinerſeits beide Hände mit geſpreizten Fingern in die Höhe und ſchrie:„Schweig, elender Schurke, der andere hat doppelt rechtl“ Die ungleichen Schuhe Ein Mann beſaß zwei Paar Schuhe, die einen hatten dicke Soh⸗ ten, de anderen dünne. Als er eines Tages unterweas war. merkte er, daß er hinkte. Erſt dacht er, es läge an der Unebenheit des We⸗ ges. dann machten ihn Vorübergehende aufmerkſam, daß er unaleiche Schuhe anhabe. Der eine Schuh hatte eine dicke Soble, der andere eine dünne. Da ſagte der Mann zu ſeinem Knecht, der ihn begleitete: ſchnell nach Hauſe und hol mir das andere Paar.“ Der Knecht kam mit leren Händen zurück und ſprach:„Herr. es hat keinen Zweck, daß Ihr die Schuhe wechſelt, das andere Paar hat auch unaleiche 9 7 st. Runſt und wiſhenſchaſt Ein Ehrenſold für Frau Niehzſche. Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold hat an Frau Eliſabeth Förſter⸗Nietzſche ein Schrei⸗ ben gerichtet und ihr mitaeteilt, daß ihr Reichspräſident von Hinden⸗ bura aus Anlaß ihres 80. Geburtstages und in anerkennender Wür⸗ digung ihres Lebenswerkes einen lebenslänglichen Ehrenſold verliehen habe. Ein Mithrasheiligtum in Heſſen gefunden. In dem heſſiſchen Kreisſtädtchen Dieburg iſt ein Mithrastempel mit Altarplatten, Statuen und Inſchriften entdeckt worden. Die im Mithrastempel ge⸗ fundenen Altarplatten enthalten in bisher unbekannter Vollzähligkeit Am nächſten Tage bei Morgenarauen ſtellte er ſich wieder ein und wollte ſein Geld haben. Aber der Schuldner entgeanete ſanft: die wichtigſten ſymboliſchen Szenen des Mithraskults. Bei den weiteren Ausgrabungen iſt ganz zuletzt auch der Brunnen gefunden „Lauf worden. Außer der großen Menge von Bauſteinen, Ziegelbrocken, Tonſcherben, Tierknochen, Tannenzapfen uſtww. fanden ſich mehrere Skulpturreſte, ſo der Rumpf einer eigenartig bekleideten Geſtalt, ein Stück der großen Merkurſtatue, deren andere Reſte im Vorraum des Heiligtums aufgefunden wurden, der Oberteil eines Reliefs mit abge⸗ ſchlagenem, aber gleichfalls im Brunnen wiedergefundenen, feinen 15 und ſchließlich in mehrere Stücke zerſchlagene Darſtellungen des 1 15 855 der auf dem Rücken den Stier zur Ipferung in die Höhle räg OEine deutſche Bau-Ausſtellung. Berlin ebenſo wie Köln bemühen ſich, für das nächſte Jahr eine große deutſche Bau⸗ ausſtellung zu erhalten. Während Köln für dieſe Bau⸗Ausſtellung das Meſſegelände dauernd zur Verfügung ſtehen will, trägt ſich Berlin mit dem Gedanken, der Bau⸗Ausſtellung auch einen inter⸗ nationalen Charakter zu geben. Die Berliner Ausſtellung würde dann vorausſichtlich erſt 1928 ſtattfinden. Das Ausſtellungs⸗ und Meßamt des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie hat einen be⸗ ſonderen Fachausſchuß für dieſe Ausſtellungsfrage eingeſetzt, dieſer dürfte aber früheſtens im Spätſommer zur Entſcheidung kommen. Theater und Muſik Eine neue muſikaliſche und känzeriſche Geſtalfung des„Som⸗ mernachtstraums“. Für die innerhalb der Heidelberger Feſt⸗ [piele im Schloßhof ſtattfindende„Sommernachtstraum“⸗Auffüh⸗ rung hat Ernſt Kronek eine umfangreiche Muſik geſchrieben. Für die tänzeriſche Geſtaltung wurde Kurt Joos, der Leiter der neuen Tanzbühne in Münſter verpflichtet, der auch die chorebgraphiſche Lei⸗ tung der anderen Feſtſpielaufführungen übernommen hat. Der Komponiſt von„Iu Mankua in Banden“. Seit nach dem Kriege Südtirol in italieniſchen Banden liegt, brennt und lodert in Millionen Herzen wieder das Andreas Hofer⸗Lied„Zu Mantua in Banden“. Den 8 Julius Moſen 1831 gedichtet, aber wer hat das Lied vertont? s war ſo wenig bekannt, daß in allen Lie⸗ derbüchern einfach ee Langegeben iſt. Jetzt iſt das Rätſel gelöſt und als Vertoner ein Tiroler, der Organiſt Knebelsber⸗ ger aus Zillertal, feſtgeſtellt. Dieſer hat es, wie A. Iwerſen in „Der Schleswig⸗Holſteiner“ erzählt, auch ſelbſt ins Volk getragen. 1854 bereiſte er mit einer Tiroler Sängertruppe ganz Deutſchland. Das Hofer⸗Lied brachte er dabei perſönlich zum Vortrag, und den Text ließ er in den Pauſen von ſeinen Tirolerinnen verkaufen. Bei dieſer Gelegenheit beſuchte Knebelsberger auch den Dichter in Olden⸗ burg und aus dieſer Begegnung entwickelte ſich ein herzliches Freund⸗ ſchaftsverhältnis. Wir freuen uns dieſer Feſtellung in einer Zeit, von der man leider wiever ſingen muß:„Ganz Deutſchland, ach, in Schmach und Schmerz, mit ihm das Land Tirol!“ —— ů— 4. Seite. Nr. 316 Neue Mannheimer Zeitung(Adend⸗Ausgabe) Monlag, den 12. Juli 1928 Großer Aheinſchiffahrkskongreß in Baſel Außerordentliche vorſtands⸗ und Rusſchußſitzung des vereins zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsinteteſſen Empfang im Nathaus zu Baſel— Dampferfahrt von Baſel nach Straßburg (Von unſerem ch 150 Aus Anlaß der großen internationalen Ausſtellung für Binnen⸗ ſchiffahrt und Waſſernutzung hielt der Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen Duisburg am 10. und 11. Juli in dem ſchönen Baſel eine außerordentliche Vorſtands⸗ und Ausſchußſitzung ab, die ſich eines ſehr zahlreichen Be⸗ ſuches der prominenteſten Vertreter der Rheinſchiffahrt und der Waſſerbautechnik der Schweiz und aus Deutſchland erfreute. So⸗ M wohl vom Standpunkt des Fachmannes, als auch von dem der In⸗ tereſſenten aus betrachtet, nahm die Tagung einen für die För⸗ derung der deutſch⸗ſchweizeriſchen Rheinſchiffahrt hochbedeutſamen Verlauf. Ein Hauptanlaß der Tagung in Baſel bildeten weiterhin die freundnachbarlichen Beziehungen, die die deutſchen Rheinreeder ſchon jahrzehntelang zu der Schweiz unterhalten haben. Es ſei in dieſem Zuſammenhang zugleich betont, daß zu Beginn dieſes Jahr⸗ hunderts der auch in Mannheim bekannte ſchweizeriſche In⸗ genieur Rudolf Gelpke es war, der für die Schiffahrt nach Baſel mit aller Entſchiedenheit eintrat und daß im Jahre 1908 die Rheinſchiffahrtsaktiengeſellſchaft vorm. Fen⸗ del, Mannheim, nach Ueberwindung großer Schwierigkeiten die Fahrt nach Baſel aufnahm. Hier war es insbeſondere Direktor Joſef Konrad Fendel ſen., des Begründers der Oberrheiniſchen Schiffahrtsgeſellſchaft gleichen Namens, unter deſſen fachkundiger und verſtändnisvoller Führung die Fahrten unternommen wurden. Gelpke ſelbſt bezeichnete den Altdirektor Fendel in einem Nachruf als den Schöpfer der Oberrheinſchiffahrt Baſel—Straßburg. Was nun die Baſler Ausſtellung anbelangt, ſo haben wir hier⸗ über bereits ausführlich berichtet. Erwähnt ſei nur kurz, daß die deutſche Abteilung überaus reichhaltig ausgeſtattet iſt und daß namentlich Mannheim ſehr vorteilhaft durch reiches Anſchau⸗ ungs⸗Material vertreten iſt. Insbeſondere iſt es die große neue Geſamtanſicht über die Hafenanlagen, ein Bild in Rieſenausmaßen, das an ſehr günſtiger Stelle plaziert, ſofort auf⸗ fällt. Nicht nur Schweizer Reeder, ſondern auch Schweizer In⸗ duſtriellenkreiſe haben am Freitag die deutſche Abteilung ſehr ein⸗ gehend beſichtigt. In der deutſchen Kolonie in Baſel herrſchte leb⸗ hafte Befriedigung darüber, daß die deutſche Abteilung bereits bei der Eröffnung fertig war. Empfang im Rathaus Die Tagung begann am Samstag, 10. Juli, mit einer Vor⸗ beſprechung der Preſſevertreter, bei der alle großen deutſchen und ſchweizeriſchen Tageszeitungen vertreten waren. Um 11 Uhr wurden ſämtliche von der Schweizer und Baſler Behörde im flaggengeſchmückten Rathaus empfangen, wo alsdann in dem großen, an hiſtoriſchen Erinnerungen ſo reichen Bürgerausſchußſaal die offizielle Begrüßung erfolgte. Als Ver⸗ treter der deutſchen Behörde beteiligte ſich an den Verhandlungen Erz. Staatsſekretär Peters. Weiter bemerkten wir unter den Gäſten aus Baden Oberbaurat Dr. ing. Kupferſchmidt, Mi⸗ niſterialdirektor Dr. Fuchs und Oberbaurat Spieß⸗Karlsruhe, die Direktoren Dr. Weber⸗, Hirſch⸗, Grohe u. Hecht⸗Mann⸗ heim, ferner Geh. Kommerzienrat Weyhemmeyer(Chef des Kohlenkontors), der deutſche Generalkonſul Förſter⸗Baſel, Dr. Schmitz⸗Duisburg u. a. m. Pünktlich 11 Uhr eröffnete der Vor⸗ ſitzende des Vereins, Generaldirektor Welker⸗Duisburg⸗Ruhrort die Sitzung, indem er nach einer herzlichen Begrüßung der an⸗ weſenden Ehrengäſte ſich über die ſachlichen Aufgaben der Kon⸗ ferenz und über die erſten Anfänge der Rheinſchiffahrt Baſel— Straßburg verbreitete. In en we Weiſe gab der Redner ſeiner Freude darüber Ausdruck, in dem zahlreichen Beſuch aufs neue die Tatſache feſtſtellen zu können, daß zwiſchen den zuſtändigen Be⸗ hörden im geſamten Rheingebiet und der Körperſchaft des Vereins das Verhältnis eines vertrauensvollen Zuſammenarbeitens beſteht und verſicherte, daß der Verein zur Wahrung der Rhein⸗ ſchiffahrtsintereſſen es als eine ſeine vornehmſten Aufgabe betrachten werde, dieſe Zuſammenarbeit zu fördern. Wenn ich, ſo führte der Redner aus, mich dann zu der ſachlichen Aufgabe unſerer Konfereng wenden darf, ſo möchte ich dieſe als eine Studientagung kennzeichnen. Unſer Intereſſe gilt zunächſt der Waſſerwirtſchaft der Schweiz im allgemeinen, die wir gewiſſermaßen -Berichterſtatter.) als die Treuhänderin der Rheinquellen betrachten. Bei der Behandlung der Frage bewegen uns lebhaft die Erinnerungen an die Beſtrebungen unſerer Zeit, die Schweiz wiederum an den Rheinverkehr anzuſchließen. Hier iſt des unermüdlichen und groß⸗ zügigen Verkünders des Schweizer Rheinverkehrs, des Nationalrats Rudolf Gelpke, zu gedenken. In früheren Jahrhunderten herrſchte ein für die damalige Zeit bedeutender Schiffahrtsverkehr oberhalb annheim bis Baſel, dem aber durch die übermäßige Be⸗ laſtung mit Abgaben immer mehr von ſeiner Lebensfähigkeit ge⸗ nommen wurde, ſodaß er im Anfang des 19. Jahrhunderts faſt zur Bedeutungsloſigkeit herabgeſunken war. Erſt nach dem Abſchluß der Rheinſchiffahrtsakte im Jahre 1831. die die Rheinſchiffahrt von dem unerträglichen Drucke der mannigfachen Abgaben zum größten Teil befreite, blühte der Verkehr wieder auf und nahm durch Verwendung der inzwiſchen nutzbar gemachten Dampfkraft ungemein ſchnell zu. Der ganze Oberrhein, von Mannhbeim bis Baſel, wurde in den 1840er Jahren von Dampfſchiffen befahren. Mit der Ausbreitung des Eiſen⸗ bahnnetzes aber wurde die Schiffahrt konkurrenzunfähia und laa auf dem Oberrhein bald gänzlich darnieder. Da war es Rudolf Gelvpke, der die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit in den Ländern am Rhein auf die Notwendigkeit und Möglichkeit der Wiederaufnahme der Fahrt nach Baſel in Wort und Schrift unermüdlich richtet'. Baſel iſt heute eine Stadt mit einem neuzeitlich eingerichteten Rheinhafen und Sitz von bedeutenden Rheinſchiffahrtsfirmen, die ihren Rückbaltf in wirtſchaftlichen Bezſehungen zu allen Rheinuferſtaaten haben. Mehr und mehr wird die Schweiz mit dem internationalen Rhein⸗ verkehrsweſen durch die praktiſche Arbeit der Verwaltung wie die des Reeders und Spediteurs verflochten. Auf dem unentbehrlichen und fruchtbaren Boden der Gleichberechtigung der Nalionen und der Freiheit im internationalen Verkehr entwickelte ſich, wie wir ſehen, aus Anregungen, die vor 25 Jahren gegeben wurden, der Schweizer Rheinverkehr und berechtigt zur Hoffnung auf einen ge⸗ ſunden, der Wohlfahrt des Landes dienenden Aufſchwunas. Zuſam⸗ menfaſſend darf ich den augenblicklichen Stand der Entwicklung der Baſeler Fahrt dahin kennzeichnen, daß nach rund einem Viertelſahr⸗ hundert die gemeinſamen Vorarbeiten als glücklich beendet angeſehen werden können und nunwehr die Haäuptentwicklung ihren Anfang nehmen ſoll. Für die Fragen. die dazu der Löſung barren, für die ſchweizeriſche Reaierung und diejenige des Kantons Baſel⸗Stadt, bringen wir als Rheinſchiffahrts⸗ und Hafenbeteiligte unſere beſten Wünſche mit dem alten Schifferſpruch bei Aufnahme der Fahrt zum Ausdruck, der auch in dieſer Stunde in unſerer Haus⸗ flagge über uns auf dem Ratkauſe weht:„In Gottes Namen“. Reg.- und Nationalrat Dr. Mieſcher⸗Baſel übermittelte die Grüße der ſchweizeriſchen Behörden und des Kan⸗ tons Baſel⸗Stadt und führte u. a. aus: Wenn ich insbeſondere als Vorſteher des Schiffahrtsweſens im Kanton ſpreche, ſo tue ich dies mit einer gewiſſen Befangenheit. Wenn ich mir überlege, was mir an Anlagen und Mitteln zur Verfüaunag ſteht, und anderſeits. wenn ich ihre Reihen überblicke, dahinter die mächtigen Oroaniſationen, Einrichtungen und Flotten mir vorſtelle, die ſie repräſentieren, ſo komme ich mir vor, wie der Bafler Hafen im Veraleich zu Duisburg oder Hamburg. Auch nach einer zweiten Richtung kommen wir uns recht klein vor, wenn wir Ihre Verſammlung betrachten. Sie alle ſind aufgewachſen mit der Schiffahrt. Von Jugend an, von Alters ber iſt ihnen die Schiffahrt etwas vertrautes und ſelbſtverſtändliches und ſie verfügen daher über eine Erfahrung. die auch in ſchweren Zeiten die Beurteilung der Lage erleichtert. Wir dagegen ſind An⸗ fänger, Lehrlinge von oben bis unten. Alles, was geſchieht und ge⸗ tan wird. iſt für uns neu, zum erſten Male erlebt. Erſt nach und nach, vielleicht gelegentlich mit teurem Lehrgeld. erwerben wir uns die Kenntniſſe, die zum Betrieb der Rheinſchiffahrt mindeſtens in dem Maße wie für ſeden andern Beruf notwendig ſind. Wir wollen es Ihnen überlaſſen, zu beurteilen, ob Sie uns zum Geſellen⸗ ſt ück bald für reif erklären wollen: wir wiſſen, daß wir zur Mei⸗ ſterprüfung noch einen weiten Weg zurückzulegen haben. Aber ein Zeuanis dürfen Sie uns nicht verſagen, daß wir uns Mühe geben zu lernen, um durch Arbeit und Studium vorwärts zu kom⸗ men. Die Jriedrichsfelder Bluklal vor dem Schwurgerichl Verſtärktes Polizeiaufgebot mußte dem Andrange des Publikums, das Zeuge der Aburteilung der Friedrichsfelder Bluttat, die ſeiner⸗ zeit die Oeffentlichkeit eine Zeitlang beſchäftigte, werden wollte, we ren. Das Vielfache der Zahl, die der Schwurgerichtsſaal faßt, mußte urückgewieſen werden. Im Gerichtsſaal ſteht auf dem Sachver⸗ tändigentiſch— 5 Sachverſtändige ſind geladen— ein Mikroſkop, unter dem der Ueberführungsbeweis, nämlich die unmittelbar nach der Verhaftung dem Angeklagten abgeſchnittenen Fingernägel, lie⸗ en. Auf und vor dem Gerichtstiſch ſind mehrere Pabete mit den leidungsſtücken des Opfers zu ſehen. Zur Verhandlung des Schwurgerichts(Vorſitzender: Land⸗ gerichtsdirektor Baumgartner, Staatsanw. Dr. Feiler) ſind 17 Zeugen geladen, von denen 3 nicht erſchienen ſind. Der Ange⸗ klagte, Georg Friedrich Großmann aus Friedrichsfeld, anſtändig a macht den Eindruck eines primitiven, nicht ſonderlich intel⸗ igenten Menſchen. Auf ſeinem bleichen Geſicht iſt eine verſtänd⸗ liche Unruhe und eine anfangs nicht zu verkennende Verſchloſſenheit wahrzunehmen. Später, nach ſeinem Geſtändnis, weichen dieſe Züge einer Entſpannung und Reue. Der am 22. Februar 1901 geborene Angeklagte, von Beruf Schmied, wohnhaft in Neudingen bei Friedrichsfeld, ſteht unter der Anklage, ſeine noch ſchulpflichtige 14½jährige Schweſter Chri⸗ ſtine, genannt Dina, am 24. Januar, einem Sonntag, niedergeſchla⸗ gen und gewürgt zu haben, ſodaß der Tod eintrat. Die Abſicht der Tötung verneint die Anklageerhebung. Vernehmung des Angeklagtken Der Angeklagte beſtreitet auf die Frage des Vorſitzenden, ob er ſeine Schweſter mißhandelt und ihren Tod herbeigeführt habe, zumächſt beides Auf die Ermahnung des Vorſitzenden legte er jedoch nach kurzem Beſinnen, verbunden mit inneren Kampf, ein Ge⸗ ſtändnis ab. An dem betreffenden Sonntage kam er abends %½ Uhr von einer Feuerwehrverſammlung nach Hauſe. Für den weiteren Abend hatte er ſich mit Bekannten zu einem Kinobeſuch verabredet. Da ſeine Schweſter Dina noch nicht zu Hauſe war, gab es Zank und G. wurde von ſeinem Vater nach dem Eſſen be⸗ auftragt, nach ſeiner Schweſter zu ſehen. Ein gewiſſer Aerger über das Geſchänne und die Verzögerung ſeines Kinobeſuchez bemächtigte ſich des Großmann. Es ſei immer eine Gezanke über das Ausbleiben der Schweſter geweſen, ſo daß er ſeiner Schweſter Hiebe zudachte und vom Küchenfenſterſims ein etwa 30 Ztm. großes Eiſenband mitnahm. Etwa 224 Meter von der Haus · füre ſeines väterlichen Anweſens entfernt, traf er ſeine Schweſter auf einem ſogenannten Mittelwege und ſtellte ſie zur Rede. Die ſchnippiſche Antwort des Mädchens brachte den Angeklagten noch mehr in Harniſch, ſodaß er ſie an der Strickacke faßte und mit dem Eiſen auf ſie einſchlug. Das Mädchen hat ſich gewehrt, ob aber die am Halſe 27 1* Kratzwunden i errührten, weiß er n mehr. Ver Vorſigende ſtellte nunmehr den Hergang der Tat eingehend feſt, die derart vor ſich ging, daß der Angeklagte ſeine Schweſter mit dem Eiſen an der rechten und linken Kapfhälfte ſchlug und mit der rechten Hand ihren Hals zudrückte. Der Tod des Mäd⸗ chens trat raſch ein. Warum der Angeklagte erſt mit der rechten und dann ſpäter mit der linken Hand ſchlug und mit der rechten Hand würgte, konnte nicht ſeſtgeſtellt werden; der Vorſitzende nahm hierbel .[Abwehr der Verteidigung des Mädchens an. Nachdem das Kind zuſammengeſunken war, verſuchte der Angeklagte ſeine Schweſter wieder aufzurichten, erkannte jedoch was er angerichtet heatte. Er nahm das Mädchen aus ſeiner Blutlache vom Acker wo der Kampf ſich abgeſpielt hatte, auf und legte ſie über den Rarn mit dem Ge⸗ ſicht auf den Weg. Daraufhin zerriß der Angeklagte verſchiedene Kleidungsſtücke ſeiner Schweſter. Nach der Tat begab ſich G. nach Hauſe nachdem er ſeine blutigen Hände im Schnee gewaſchen und an ſeinen Taſchentuch K hatte. Das Eiſenband hatte er mitgenommen und in den Garten geworfen. Als er in das Haus gehen wollte, bog ein Mann in den Mittelweg ein, dem er nachging, in der Hoffnung, dieſer werde die Leiche ſeiner Schweſter merken. Da der Manm jedoch, dem das Folgen eines Unbekannten unheimlich wurde, 12 Meter vor dem Tatort abbog, rief G nach ſeinem Vater und lief unter ſtändigem Rufen auf das Haus zu. Die Eltern kamen auch gleich. G. wurde von ſeinem Vater nach dem Gen⸗ darm geſchickt, während die Eltern ſich wieder nach Hauſe begaben und der Vater ſpäter mit einer Laterne wieder zurückkehrte. Um 8. Uhr erſtattete der G. beim Gendarm nach deſſen Vekundung kalt und teilnahmlos Anzeige. Das nunmehrige Geſtändnis des Angeklagten deckt ſich mit dem letzten vor dem Unterſuchungsrichter abgelegten. Schwer war es, dieſes Geſtändnis, das nur ſtückweiſe und unter ſtändigen Wieder⸗ rufungen erfolgte, dem Angekl. abzuringen. Dem Zuſpruch u. auch der Erkenntnis, das ein Leugnen nur verſchlimmernd rurken könne iſt es wohl zuzuſchreiben daß ſich der Angeklagte nach anfänglichen Abſtreiten in der heutigen Verhandlung zu einem vollen Geſtändnis bequemte. Die Klarſtellung des Tatbeſtemdes wurde in den vergangenen Monaten dadurch erſchwert, daß der Angeklagte verſchiedentlich ganz unbeſcholtene und unſchuldige Ein⸗ wohner der Tat verdächtigte. Ja, er ſcheute nicht davor zurück, ſelbſt ſeinen Vater der Tat zu beſchuldigen, der ja auch zwei Monate Unterſuchungshaft über ſich ergehen laſſen mußte. Das Gericht verſuchte Klarheit in eine etwaige Begünſtigung des Angeklagten nach der Tat durch die Eltern zu bringen, da nicht an⸗ zunehmen war, daß G. von ſelbſt auf die Lage der Leiche gekommen ſein ſollte. Der Angeklagte beſtritt eine ſolche Begünſt gung, er dütte dieſe Manipulationen unmittelbor nach der Tat und von ſelbſt vorgenommen. Das Motiv der Tat, die einen Bruder zum Mör⸗ der der Schweſter machte allein in den ſtändigen Zänkereienen, wegen der, wie das Gericht feſtſtellte, im allgemeinen unbeſcholtenen Schweſter, die ſich nur gern auf der Gaſſe bewegte, um zu pouſſieren, anzunehmen, fiel dem Vorſitzenden ſchwer. Es ſuchte nach weiteren Gründen, die dieſe unmenſchliche Handlung etwa ausgelöſt haben könnten, ohne jedoch etwas belangreiches zu finden. Auf dem bisheri⸗ gen Vorleben des G. konnte nur ein Jähzorn feſtgeſtellt werden, der aber bisher nie zu Gewalttäigkeiten führte. Für die Rohhe it der tödlichen Züchtigung ſeiner Schweſter, die allenfalls in den Züchti⸗ gungsmethoden ſeines Vaters ein Vorbild fand, konnte kein weiteſes ſtichhaltiger Grund gefunden werden, els ſeine maßloſe Ge⸗ reiztheit über das Ausbleiben der Schweſter, das immer zu häuslichen Verärgerungen führte. Das Obduktionsgutachten der Sachverſtändigen ergab überein⸗ ſtimmend als Todesurſache, daß das Mädchen einen Erſtickungstod 94980 erlitten wenngleich die Schlagwunden ebenfalls ſehr erhebti waren. Her Gerichtschemiker konnte an den Kleidungsſtücken des Angeklagten verſchiedene charakteriſtiſche Blutſpritzer, die er unzweifelhaft als Menſchenblut erkannte, feſtſtellen, die nicht vom Nafenbluten herrühren konnten, ſondern von unten an die Klei⸗ dungsſtücke geſpritzt ſein mußten. Die mikroskopiſche Unterſucgung des unter den Fingernägeln befindlichen Schmutzes ergab die Feſt⸗ ſtellung von Wollfaſern, die aus den Kleidungsſtücken der Schweſter des Angeklagten entſtammten. Dies alles und verwäſſerte Blut⸗ ſpuren im Taſchentuch des Angeklagten ergaben zweifelsfrei, auch ohne das Geſtändnis, die Schuld des Angeklagten. Zeugeneinvernahme. Nach einer kurzen Pauſe wurde um 3412 Uhr in die Zeugen⸗ einvernahme eingetreten. Die Zeugin, Frau Ermbach, bei der Dina ihre Schweſter, die wegen der rohen Behandlung ihres Vaters nicht in das elterliche Haus ging, öfters traf, bekundete, daß an dem betrefſenden Sonntag nachmittag verſchiedene, für den objekioen Zu⸗ örer der heutigen Jer gen ein leiſes Lächeln hervorrufende mſtände, wie das Zerſchlagen einer Fenſterſcheibe und das Umfal⸗ len eines Tintenfaſſes, in der Dina das Vorgefühl eines ſroßen Un⸗ glüches hervorgerufen hätte. Aus den übrigen Bekundungen ging hervor, daß der Leum und des Angeklagten als auch der Dina gut iſt. Ding wird als ſehr luſtig geſchildert, die ſich gern mit jungen Burſchen unterhielt und die am Sonntag abend um 7 Uhr zum letzten lgeſehen wurde. Nach den Zeugenausſagen iſt der Angellagte ein Schmied. Von ſonſt ruhiger, be⸗ ſcheidener und verträglicher Natur, war bei ihm ab und zu jedoch ein gewiſſer Jähzorn zu beobachten. In letzter Zeit ſoll er, der bisher gut mit ſeiner Schweſter ſtand, das Benehmen der Dina ihm und ſeiner Mutter gegenüber frech gefunden und ihr Züchtigung in Ausſicht geſtellt haben. Aerztliche Gutachten Dis Gutachten von Dr. Götzelmann ſchildert G. als einen im allgemeinen beſchränkten Menſchen, der nur in ſeinem Berufe aufging und ſonſt Kenntniſſe, wie ſie ſelbſt ein normaler Bauern⸗ burſche beſitzt, nicht aufweiſen kann. Zweifellos ſei er ein Menſch mit aigeborener leichterer Erregbarkeit, ohne daß ſich hierdurch die Verantwortlichkeit ſeiner Tat mindere. Allerdings könne die epileptiſche Belaſtung durch die Mutter ſehr wohl entlaſtend wirken. Auch der zweite Sachverſtändige Prof. Dr. Gruhle⸗Heidelberg ſchloß ſich dem vorſtehenden Gutachten an und glaubt, daß der Angeklagte die bei der Mutter aufgetretenen Anfälle epileptiſcher Nakur geerbt hat. Dieſes Erbteil erſcheine oftmals in der nächſten Generakion in leichterer Weiſe in Bewußtſeinstrübungen und kör⸗ perlichen ſowie Gemütsverſtimmungen. In dieſem Falle könne die Vorau zſetzung des Paragr. 51 nicht als gegeben betrachtet werden, da die epileptiſche Verſtimmung, die die rohe Tat zwar erklärt, nicht in den Paragr. 51 eingezogen werden kann, weil hier eine geiſtige Störung nicht vorliegt, wohl aber eine des Gemütes. Die Plädoyers Der erſte Staatsanwalt ſah im Hinblick auf die pfychiatriſchen Gutackten davon ab, Anklage wegen Mordes zu erheben. Für ihn ſtehe aber ſeſt, daß der Angeklaate die Abſicht der Tötung von An⸗ fang an gehabt hat, da er das Eiſenband ſchon von zu Hauſe mit⸗ genommen hat. Mildernde Umſtände könnten angeſichts des unalaub⸗ lich rohen Hinmordens der eigenen Schweſter nicht in Frage kom⸗ men, ſodaß er eine Zuchthausſtrafe von 12 Jahren bean⸗ trage. 8 Der Offizial⸗Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Waldeck beſchö⸗ niate die Tat als ſolche keineswegs, aber er bat doch zu bedenken. daß die Haltung des Angeklagten vor der Tat wie auch in der heuti⸗ gen Verhandluna nicht die eines Verbrechers ſein kann. wie ſie der Staatsanwalt hinſtellte. Sein Klient ſei offenkundig ein primi⸗ tiver Menſch, deſſen Bewußtſein bei der Tat zweifellos getrübt en iſt. Die Tat müſſe von ſich aus und aus der Seele des Ange⸗ klagten heraus betrachtet werden, der unter der Einwirkung der ſtändigen Zänkereien und des ewigen Aergers im elterlichen auſe in einer krankhaften Reizung ſeine Schweſter unmenſchlich miß⸗ delte. Für die traurige, nicht zu beſchönigende Tat, für die der ngeklagten büßen müſſe, könne auf Grund der Beweisaufnahme und der Sachverſtändigengutachten nur der Tatbeſtand der ſchweren Körperverletzung mit nachfolgendem Tode angenommen werden. Die ſeitherige Unbeſcholtenheit und die doch keineswegs zu unter⸗ ſchätzende Gewiſſenslaſt, die auf dem jungen Angeklagten ſein ganzes Leben lang laſten wird, müßten ſtrafmildernd in Betracht gezogen werden. Die Urteilsverkündung. Unter atemloſer Spannung der Zuhörer verkündete das Gericht das Urteil, das dem Angeklagten eine Zuchthausſtrafe von 8 Jahren— abzüglich 3 Monate Unterſuchungshaft— und Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte 17 die Dauer von 8 Jah⸗ ren anferlegte. Da. Gericht kam zu der Ue ereeucung, daß bei der Tat nur ſchwere Körperverletzung mit nachfolgendem Tode vorliege, in Berückſichtigung der Verſtimmung und des Aergers in der Jamilie die Mitnahme des Eiſenbandes mechaniſch erfolgte, an deſſen Stelle ebenſo ein Stock oder ähnlicher Gegenſtand hätte mitgennommen werden können. Auch der mſtand, daß das Mädchen nicht an den erlittenen Schlagwunden, ſondern infolge der Er⸗ würgung ſtarb, laſſen Körperverletzung angebracht erſcheinen. Die unglaublich 1 Tat, beſonders das Benehmen des Angeklagten nach Eintritt des Todes des Mädchens erfordere aber ſtrengſte Be⸗ ſtrafung, während ſtrafmildernd ſein bisheriger Lebenswandel und Leumund in Betracht kommt. Das furchtbare Verbrechen in Fried⸗ richsfld erfordert eine angemeſſene Strafe, ſo daß das Gericht obige Strafe ausſprechen mußte. Aus der Pfalz „Speyer, 10. Juli. die Störungen des Rundfunk⸗ Empfanges durch die elektriſche Straßenbahn in Lud⸗ e und Mannheim bilden immer noch den Ge enſtand eingehendſter Studien der zuſtändigen Stellen. Laut Mitteilung der Oberpoſtdirektion ſteht mit Sicherheit zu erwarten, daß noch im Laufe dieſes Sommers durchgreifende Abhilfe getroffen wird. c Kaiſerslautern, 10. Juli. In einer in der Fruchthalle vom alten Haus⸗ und Grundbeſitzerverein veranſtalteten Pro· teſtverſammlung wurde nach mehreren Reden eine Enr⸗ ſchließ ung gefaßt, in der Proteſt erhoben wird gegen die unver⸗ änderte Beibehaltung der Wohnungszwangswirtſchaft in Bayern, gen die unzureichende Mietzinsfeſtſetzung in Bayern, gegen die Henenducg der Wohnungsbauabgabe und der Mietzinsſteuer für andere Zwecke als die des Wohnungsneubaues urd gegen das Wei⸗ terbeſtehen der Sondergerichte in Wohnungsſachen. * RNußdorf, 10. Juli. Kürzlich wurden einer hieſigen Händlerin aus dem oberen Stockwerk 600 Mk. aus ihrer Kommode geſtohlen. Am Dienstag morgen wurden ihr in einem Zigarrenkiſtchen 550 Mark vor das Fenſter des Hofes gelegt. Von dem Dieb fehlt jede Spur. „ klelſterbach, 10. Jull. Hier wurde die Leiche eines Man⸗ nes geländet, der dieſer Lage in Höchſt in den Rhein ſprang. Er tte in der Geſellſchaft, zu der er in einem Büßergewand(ö) er⸗ ſchienen war, ungebührlich benommen, dem Wirt einen Schlag ins eſicht verſetzt und, als er ein zweites Mal aus dem Lokal entfernt wurde und von den Gäſten verfolgt wurde, ſein Heil im Rhein ge⸗ ſucht. Man vermutet, daß der Mann geiſtig nicht normal war. Missinga Fiduennadet Bäder köstlich ertrischend. stärkend. Bezugsnachweis und Gratisproben durch Boxberger, Bad Kissingen Eaꝰ03 für Abgearbeitete, Nervöse Monkag, den 12. Juli 1926 — RNeue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 316 die Wahlen zur evangeliſchen Landesſynode Das Geſamtergebnis für den vierten Wahlkreis(Mann⸗ heim⸗Oberheidelberg⸗Ladenburg⸗Weinheim) lautet: Poſitive 12 105 (gegen 12 332 im Jahre 1920), Liberale 8348(6276), Landeskirchler 3453(4267) Volkskirchliche Vereinigung 851(1165), Volkskirchen⸗ bund(ev. Sozialiſten) 6618(1787). Gewählt ſind vorausſichtlich: 5 Poſitive, 4 Liberale, 1 Landeskirchler, 2 Volkskirchenbund. Weitere Wahlergebniſſe: Schwetzingen. Liberal 238, poſitiv 220, landesk. 212. Volksk. 29 Stimmen. Karlsruhe-Stadt mit Mühlburg, Rüppur, Rintsheim. Poſitiv 5200, liberal 4500, landesk. 900, ev. Soz. 3400 Stimmen. Pforzheim⸗Stadt. Poſitiv 3900, liberal 4978, Volksk. 1175 Stimmen. Poſitiv 780, liberal 879, landesk. 42, Volksk. Lahr⸗Stadt. 226 Stimmen. Jreiburg. Poſitiv 2912, liberal 2002, landeskirchl. 267, Volksk. ev. Soz. 982 Stimmen. Lörrach. Poſitiv 759, liberal 775, landesk. 41, Volksk. ev. Soz. 109 Stimmen. Konſtanz⸗Stadt. Poſitiv 442, liberal 464, landesk.—, ev. Scz. 61 Stimmen. 8 zb Baden-Baden, 11. Juli. Bei den heute ſtattgefundenen Wahlen zur Landesſynode erhielten die Kirchlich⸗liberale Vereinigung 856 Stimmen, die Kirchlich⸗Poſitiven 402 Stimmen, die Landeskirchliche Vereinigung 54 Stimmen, der Volkskirchenbund 147 Stimmen. Die Geſamtzahl der abgegebenen gültigen Stimmen be⸗ trug 1459. Die Wahlbeteiligung dürfte ſich auf etwa 50 Prozent ſtellen. r Sportliche Rundſchau Großer Preis von Deutſchland Mercedesſieg durch Carracciola— Schwere Unfälle— Nie mehr ſolch Rennen auf der Avus! Berlin, 11. Juli. Der geſchäftliche Erfolg ſtand ſchon am Sonntag feſt. Die Tri⸗ bünen waren ausverkauft und die Stehplätze dicht beſetzt. Und als dann am Sonntag nachmittag um 2 Uhr das Rennen begann, lachte endlich einmal nach langen Regentagen die Sonne. Leider nur zu kurze Zeit!l Denn— gegen 3 Uhr— begann es zu regnen, und damit wurde der trügeriſche Charakter der Avus⸗Autoſtraße klar: die Straße wurdeglitſchig, und weil ſie ſich in für hohe Geſchwindigkeiten ungeeignetem Zuſtande befindet, wurde das Fahren gefährlich. Leider... leider nur zu gefährlich. Es kam zu ſchaurigen, trau⸗ rigen Unfällen.. ſie mögen den Sportverbänden Veranlaſſung bieten, nie mehr Rennen für ſchnelle Wagen auf dieſer glittſchrigen, holprigen Avus zu veranſtalten, und dieſe Unfälle mögen dem Ber⸗ liner Polizeipräſidenten Veranlaſſung bieten, künftige Autorennenver⸗ anſtaltungen auf der Avus zu verbieten... die Avus iſt keine Renn⸗ bahn, ſondern eine durchaus mittelmäßige, für Rennzwecke ungeeig⸗ nete Verkehrsſtraßel Ueberhaupt: es wurde ſtattet, daß in 20 Meter Höhe ein Flugzeug, das Propaganda für ein Auslands⸗Auto⸗ fabrikat machte, über die Avus hinwegflog, längs der Geradſtrecken, knapp meterhoch über Telephondrähte hinweg, niedriger als die Tribünendächer es ſind... es wurde geſtattet, daß dieſes Flugzeug Reklamezettel auf die Rennſtrecke warf,— es wurde nicht vermieden, daß als Rennleitungswagen des Großen Preiſes von Deutſchland ein franzöſiſcher Wagen vor der Fahrerkolonne vor und nach dem Ren⸗ nen Propaganda fuhr,— es wurde geſtattet, daß Funktionär⸗Auto⸗ mobile in unmittelbarer Nähe des Straßenrandes aufgebaut wurden, und dann die Hauptſache: es war in keiner, aber auch gar keiner Weiſe Vorſorge getrof worden, die Tribünen und die anderen Plätze gegen eventuell ins Schleudern kommende Wagen zu ſchützen Deshalb— ein Autorennen auf der Avus... niemals mehrl! Der Start. Punkt 2 Uhr ſtarteten die Wagen der—3⸗Liter⸗Klaſſe, alſo die ſtärkſten der teilnehmenden Fahrzeuge. Berthold auf Nag, der an Stelle des im Training verunglückten Neugebauer ſtartete, eroberte ſich die Spitze. Dichtauf folgte Riecke auf Nag und dann die beiden Auſtro⸗Daimler von Deilmann und von Paul von Guilleaume. Carracciola hatte einen ſchlechten Start und verließ als Letzter den Startplatz. In der Klaſſe der—1 ½⸗Liter⸗Wagen kam der Talbot mit Jean Chaſſagne am ſchnellſten vom Start— bald aber rückte Klöble auf NSll. nach vorn. Roſenberger lief den Konkur⸗ renten ſeiner Klaſſe einſach davon; im 154,1⸗Kilometer⸗Durchſchnitts⸗ tempo(bei ſtehendem Startl) abſolvierte er die erſte Runde. Minoia 10 O. M. war Zweitſchnellſter(149,6⸗Kilometer⸗Tempo) vor Coſſagne auf Talbot(147⸗Kilometer⸗Tempo). In ſeiner Klaſſe war Riecken auf Nag der Schnellſte von Berthold auf Nag und von Guilleaume (Auſtro⸗Daimler). In der 2⸗Liter⸗Klaſſe hatte Roſenberger ganz überlegen die Führung; Carracciola hatte ſich auf den 2. Platz vor⸗ gearbeitet, Pierre Clauſe auf Bignau folgte als Dritter. Bei den 1½Liter⸗Wagen marſchierte der O. M. von Minoia in Front vor Chaſſagne auf Talbot und Urban⸗Emmerich auf Talbot. Die NSu. ſolgten in geſchloſſener Gruppe dichtauf. Es war ſofort zu merken daß einige Wagen eigentlich in einem Großen Preis von Beutſchland nichts zu ſuchen hatten. So der Stei⸗ ger von Franz Hofer. Auch der Aga ſagt bald Valet, was voraus⸗ geſagt werden konnte. Einzelne Bugatti ſpielten Statiſtenrollen. Nicht die Wagen der 3⸗Liter⸗Klaſſe, ſondern die motorſchwächeren fahren die beſten Zeiten. Nach der 3. Runde führt Roſenberger auf ſeinem Mercedes mit 170,7 Kilometer Durchſchnittstempo; ihm folgen als nächſtſchnellſte Chaſſagne auf Talbot und Urban⸗Emmerich auf Talbot. Riecken führt immer noch in der 3⸗Liter⸗Klaſſe. Auch nach der 6. Runde liegt Roſenberger mit ausgezeichnetem Vorſprung an der Spitze. Es hat zu regnen begonnen. Die Avus wird glitſchrig. Die Geſchwindigkeiten müfſen gemäßigt werden. In den Avus⸗Kur⸗ ven werden nur noch 77—80⸗Kilometer⸗Geſchwindigkeiten gefahren. Cleer hat ſich auf ſeinem Alfa⸗Romeo die Spitze in der 6⸗Liter⸗Klaſſe erobert— Riecken hatte Reifendefekt. Immer noch beträgt aber das Durchſchnittstempo Roſenbergers 152 Kilometer... mit 170 Kilometer jagt er die Geraden entlang. Es gießt, und ſprühende Regen⸗ maſſen werden von den Rädern aufgewirbelt. Regen peitſcht den Fahrern ins Geſicht, aber— es 90 ja den Großen Preis, und alle, alle jagen weiter. Glücklich hat Roſenberger ſeinem ſieghaften Mer⸗ cedes zum 6. Male um die Nordkurve gebracht und dreht nun auf, Vollgas, Kompreſſor. Mit 170 Kilometer in die Gerade hinein. Vorbei an den Tribünen. Und nun... nun in Sekundenſchnelle Furchtbares. Die Avus geſtattet ſolch'“ Tempo nicht. Der Wagen kommt ins Schleudern. Roſenberger verſucht ihn, um Schlimmeres zu verhüten, die Böſchung heraufzuſteuern. Droben viele, viele Menſchen. Wieder Gegenſteuern— alles im Laufe einer Sekunde. Und dann— hinein in das Eiſengeſtell und die Bretterwände eines Zeitnehmer⸗Standes. Brechendes Eiſen, knirſchender Stahl, knicken⸗ des Holz. Ein Augenblick des Grauens. Ein Zeitnehmer wird von berſtendem Stahl getroffen... wird im Nu ſkalpiert, wird, ſchon als Leiche, meterweit fortgeſchleudert. Andere Zeitnehmer werden zu Boden geriſſen... der Wagen hängt feſt zwiſchen Ge⸗ bälk, verbogenen Streben, eiſernen Maſten. Panik 400 den Tribünen. Zwei Aerzte ſind raſch zur Stelle. Das Rote Kreuz läßt lange auf ſich warten. Schienen zum Abtransport fehlen... der Avusdirektor ſpaztert nachdenklich umher, ſo kommt es, daß erſt nach 22 Minuten ein Krankenwagen eintrifft. Die Verletzten ſind inzwiſchen auf Bah⸗ ren fortgebracht worden. Nur der Tote liegt offen da. Keiner deckt ihn zu... erſt nach reichlicher Viertelſtunde wird er fortgebracht. Ein junger Student wars, der ſich als Mitarbeiter zur Verfügung geſtellt hatte. Auch Roſenberger liegt viel zu lange bluner⸗ ſtrömt auf einer Bahre; er ſpricht mit dem Arzt, bewegt uch. Sein Beifahrer iſt gleichfalls beſſer weggekommen, als die Zeitnehmer. Drei von denen haben Kopfverletzungen und Brüche. Sport iſt Kampf, und der Kampf nimmt ſeinen Fortgang. Das monotone, viel zu Kauſige Wiederholen der Rundenergebniſſe und Zwiſchenfälle durch Lautſprecher ſtört die erregten Nerven noch mehr als das Knattern der Motoren. Das Tempo wird erheblich Selbſt im 140⸗Kilometer⸗Tempo tun alle Fahrer im Vorbeifahren einen Blick auf den—7 7 Mercedes, der ihnen allen kurz zuvor noch überlegen war. Jean Chaſſagne auf Talbot hat in der 7. Runde das Pech umguwerfen. Fahrer und Beifahrer werden ſchwer ver⸗ letzt fortgetragen. Ingenieur Mederer auf Pluto hat das Pech, unmittelbar vor der Zieltribüne ins Schleudern zu komemn. Im Gegenſteuern ſchlägt er gegen einen Oberleitungswagen, der zwiſchen den beiden Avus⸗Geraden ſtand. Fahrer und werden leicht verletzt davongetragen. In der 10. Runde hat Cleer auf Alfa⸗Romeo ſich an die Spitze des ganzen Feldes geſetzt. Clauſe auf Vignan folgt an 2. Stelle vor Riecken auf Nag. Carracciola hatte gehalten und ſich nach dem Schickſal ſeines Kameraden Roſenberger erkundigt. Berthold ſchied aus, und auch die beiden Auſtro⸗Daimler müſſen die Weiterfahrt kurz nacheinander einſtellen. Hervorragend erfreulicher Gleichmäßigkeit fuhr es Runde um Runde, weit vor den hält ſich das NSlI.⸗Dreigeſtirn Scholl, Klöble und Müller. Mit Brennabor. Urban⸗Emmerich auf Talbot wird in der Nordkurve herausgeſchleudert. Mit bewundernswerter Gewandtheit kann er ſeinen Wagen vor Aufrennen auf die Tribünen bewahren. In der 12. Runde führt Clauſe auf Bignan vor Cleer auf Alfa⸗Romeo und dem inzwiſchen wieder mächtig nach vorn gekommenen Carracciola. Doch ſchon in der nächſten(15.) Runde hat Carracciola, Cleer und Elauſe überholt. Die 18. Runde zeigt einige derer, die aus dem Hintertreffen nach vorn gekommen ſind. Hinter dem in ſeiner Klaſſe jahrenden Cleer folgt Riecken, und an dritter Stelle der zunächſt als aus.„slos betrachtete Hanſa von Feldmann. In der Mittelklaſſe ha. Carracciola die Führung vor Clauſe und dem Prinzen Schaum⸗ burg⸗Lippe auf.M. In der Kleinſten Klaſſe führt nach wie vor Klöble vor Islinger und.ler, alle auf NSlil. Kimpel(Ludwigshaſen), der ſchnellſte der Bugatti⸗Fahrer, mußte in der 18. Runde wegen Panne aus⸗ ſcheiden. Das Cendziel, die 20. Runde— damik 400⸗Kilometer⸗ Strecke!— erreicht Carracciola auf Mercedes als Erſter, ſomit als Geſamtſieger und Gewinner des Großen Preiſes von Deutſchland, der ihm neben ſportlicher Ehre einem Siegespokal, noch 16 000 Mk. Barpreis einträgt. Ein deutſcher Wagen mit deutſcher Vereifung— — den neuen, ſ arzen Continental⸗Reifen— hat dies erſte und größte internationale Nirden der Nachkriegszeit gewonnen... ein Triumph der deutſchen Fahrzeug⸗ und Denn auch an 2. Stelle folgt ein deutſcher Wagen, folgt Riecken auf Nag mit Con⸗ tinental⸗Reifen, vor Eleer auf Alfa⸗Romeo. Soweit das Geſamt⸗ klaſſement. In den einzelnen Klaſſen ſiegten: —-Liter-Wagen: 1. Riecken auf Nag:57:33; 2. Willi Cleer auf Alfa⸗Romeo:00:07; 3. Feldmann auf Hanſa:27:45. 1½—-Liter-Wagen: 1. Rudolf Carracciola auf Mercedes :54:17; 2. Pierre Elauſe auf Bignan:02:07; 3. Prinz Max zu Schaumburg⸗Lippe auf O. M.:10:57. Klaſſe bis 1½ Liter: 1. Klöble auf NSü.:07:27; 2. Jakob Scholl auf NSl.:11:54; 3. Ernſt Islinger auf NSul.:13:58,4. * Berlin, 12. Juli.(Von unſerem Berlier Büro.) Das geſtrige Rennen auf der Avus hat außer dem tödlich verunglückten Stuͤdenten heute noch ein zweites Todesopfer gefordert. Auch der Helfer an der Zeittafel bei Elzkamp iſt jetzt geſtorben. Man hatte ihm geſtern abend ſofort nach ſeiner Einlieferung beide Beine amputieren müſſen. ſelbſt eine Blutransfuſion konnte ihn nicht mehr retten. Das Befinden der anderen vier Verletzen iſt verhältnis⸗ mäßig zufriedenſtellend. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarle In der Luftdruckverteilung über Europa iſt ſeit letzten Samstag eine weſentliche Aenderung eingetreten. die die Wetterausſich⸗ ten gebeſſert hat. Der Hochdruckteil, der am Freitag vom Azorenhof gegen unſeren Kontinent vorſtieß, hat ſich am Sonntag von ſeinem Hauptkern gelöſt und liegt heute morgen als ſelbſtändiges Hochdruckgebiet über Mitteleuropva. Seine Annäheruna führte ſchon geſtern zu zeitweiſer Aufheiterung bei nur geringen Nieder⸗ ſchlägen. Gegenwärtig herrſchten bis in höhere Regionen nordöſtliche Winde, unter deren Einfluß zeitweiſe heiteres und meiſt trockenes Wetter zu erwarten iſt. Vorausſichtliche Witterung für Dienskag: Zeitweiſe heiter, meiſt trocken. ————::ĩͤ—.(—— Hergusgeber, Druger und Verleget: Druckerel Dr. Daas. Neue Mannheimer Zeituna G. m. b.., Mannbeim E 6, 2. Direktlon: Ferdingnd Heume Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Reogkteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner— Feuilleton: Dr. Frſtz Hammes. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: i. V. R. Schönfelder. Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und aſles ebrige: de Kirchen— Mnzeſgen a N Naude. Herzliche Grüße von der Seel Wir fühlen uns alle wunderbar Kruschen-Salz schafft diese gesunden Optimisten, welche sich wohl und frisch fühlen, stets munter und guter Laune sind. Daß diese Leute sich immer wohl und gesund fühlen, ist nichts Besonderes; sie sind einfach gesund. Kruschen-Salz 1 Wenn man jeden Morgen eine kleine Dosis Kruschen-Salz nimmt, dann wird das ganze System(Blut, Magen, Nieren, Leber usw.) auf natürliche Weise gereinigt, so daß der Stoffwechsel normal und kraftig funktionieren kann, und Schlachen und Überflüssige wässerige Massen den Körper auf natürliche Weise verlassen. Kruschen-Salz ist deshalb von allerbester Einwirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden und auch von großem Einfluß auf das körperliche Normalgewicht. e ee te ausrelchend. anUrkffEN& SchblT2 6. M. B.., bERIAR 85. P4NKSTRN58 13—14 Fabriklager: Paul BRech. Mannheim. Loftzingstr. Nr. 9. Ferntuf: 9209 Sondel-Angebot! Schwere., echt Eiche Schlef.- zimmer 180 br. Spiegelschrank und weiß. Marmor Kpl. 490.- M. bad. Mübel. u. 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Juni 1926 iſt dem § 4 der Satzung ein Zuſatz angefügt. der die Einziehung von Aktien betrifft. ſchluß der aleichen Generalverſammlung iſt der Geſellſchaftsvertraa in den Der Firmenin⸗ 27. 6. 1926 Lausanne ſaln der be⸗ u üü 27. 6. 1926 Lausanne Durch Be⸗ 88 s(Grund⸗ 27. 6. 1926 Hannover Erbfolge alleiniger Inhaber geworden. Sie — das Geſchäft unter der bisherigen Firma fort. 2.„Badiſche Kaffe⸗Import Geſellſchaft Stern⸗ berg&K Cahn“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Ge⸗ ſellſchafter Kaufmann Joſeph Cahn, Mann⸗ Leim als alleinigen Inhaber übergeganzen, der es unter der bisberigen Firma weiterführt.. 3.„Schwarzwaldwerke Lanz,. Kommanditae⸗ ſellſchaft. Mannheim. Zweianiederlaſſung, Hauptſitz Donaueſchingen“. Dem Dr. Walde⸗ mar Koch, Mannheim iſt Geſamtprokura er⸗ teilt. Die bisherigen Einzelprokuriſten Hans Röhl in Mannheim und Artur Brittinger in Mannheim ſind ſetzt Geſamtprokuriſten. Die Geſamtprokura an die drei Prokuriſten iſt mit der Maßaabe erteilt, daß ſeweils Dr. Walde⸗ mar Koch gemeinſam mit einem der beiden anderen Geſamtprokuriſten zur Firmenzeich⸗ nung befugt iſt. 4.„Fritz Wellenreuther“ Mannheim: Die Firma iſt exloſchen. 5.„Rheiniſche Tabakwerke Friſch& Krä⸗ mer“ in Edingen. Kurt Scheringer. Mann⸗ kapital) 25(Geſchäftsjahr) und 22(Hinterle⸗ guna der Aktien) geändert. Aufgrund des Be⸗ ſchluſſes der Generalverſammlung vom 21. Juni 1926 iſt die Herabſetzung des Grundka⸗ pitals um den Betraa von 450 000 RM. er⸗ folgt. Das Grundkapital beträgt jetzt 6 200 000 11 2 eingeteilt in 62 000 Aktien zu ſe 100 M. 7.„Biſchoff 8. Henſel, Elektrotechniſche Fa⸗ brik Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim: Auauſt Rumypf iſt nicht mehr Vorſtandsmitalied. Erich Kirſchke. Diplomingenieur in Mannheim iſt zum Vorſtandsmitalied beſtellt. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 23. Juni 1928 iſt der Geſellſchaftsvertraa in 8 17 geändert. 8. Quadratſeilfabrik vormals Patent Bek, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim⸗Neckarau: Paul Bartels. Mann⸗ heim iſt als Geſamtprokuriſt beſtellt. Er iſt gemeinſam mit dem ſchon eingetragenen Ge⸗ ſamtprokuriſten Otto Achenbach in Mannheim zur Zeichnung der Firma befugt. b) folgende Firma: 9.„Karl Bloch“ in Mannheim Inhaber iſt Karl Bloch. Kaufſmann in Mannheim Elſe Bloch, Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. 27. 6. 1926 2. 7. 1926 4. 7. 1926 6. 7. 1926 Hannover Köln-Riehl Bosion Kreſeld Slegeszug auf Jensen, Sieger im NMelfahren.. U Nifa Schürmann, Sieger im infernat. Verſolgungs- AA ¶ ˙ Lorenz, Sieger im Mannsch.-Verſolgungstennen àuf Miia Schamberg, Sieger im Gesemiklassement G e „„„„„„„ GUf Mifa Knappe, Sieger im Punktefabren.. àuf Nita Knappe-Lorenz. Siegeri Tandem- Haupffabren auf Miſa Wellmelster Raufmann, Sleger gegen Spencer au Büia Wellmeister Raufmann, Sleger gegen Spencer- De Graeve. euf büta Noiter, Sieger im 5 km Verfolgungsrennen au Ma Nofter, Sleger im 40 km Einzelrennen euf üifa Lorenz-Knappe, Sieger im Tandemfahren àuf Piila Jensen, Sieger im Enischädigungstehren.. Auf fifa Schamberg, Sieger im Tendem-Punklefahren auf Mifa Welimeisfer Kauimann, Sieger gegen v. Kempen u. Walſhour auf Vutfa Schamberg, Sieger im 100 hn Mennsdbefts- fahren%%%„„„„ AiteldentsdheFabmad Aerterazrgqugerbaupen-Berin Berlin 1/ l, Mahrenstr. in/ag Il. 6. Seite. Nr. 316 Reue Mannheimer Zeitung(Abend Nusgabe) Monkag, den 12. Juli 1920 Neue Mannheimer Zeitung Handelsblatt Juſammenſchluß der Schwarzwälder Uhreninduſtrie Scharfer Kampf mit der amerikaniſchen Konkurrenz/ Kückgang des deutſchen Ankeils an der Weltuhrenerzeugung In den letzten Monaten haben ſich die ohnehin nicht roſigen Verhältniſſe in der Schwarzwälder und der geſamten deutſchen Uhreninduſtrie derart zugeſpitzt, daß man mit banger Sorge der weiteren Entwicklung dieſes einſt blühenden und Weltmonopol⸗ gewerbes entgegenſehen muß. Schon die ganzen letzten Jahre haben der deutſchen Uhreninduſtrie ſchwer zu ſchaffen gemacht, weil ihr durch die während des Krieges im Ausland, beſonders in Amerika, ſtark gewordene Konkurrenz manche Abſatzgebiete völlig verſchloſſen und die übrigen Weltmärkte ſtark beſtritten werden. Der Kampf Englands gerade gegen die deutſche Uhreninduſtrie, wie überhaupt die Schutzzollbewegung rings um uns iſt ja noch bekannt genug. Da aber England als Verſorger ſeines Weltreiches der Hauptkunde der Schwarzwälder Uhreninduſtrie war, iſt eine Droſſe⸗ lung der deutſchen Einfuhr gleichbedeutend mit einer weiteren Stärkung der ausländiſchen Konkurrenz. Während noch vor 25 Jahren Deutſchland ein unbeſtrittenes Weltmonopol in der Uhrenerzeugung hatte, beträgt der Anteil Deutſchlands, wie die folgende Aufſtellung zeigt, heute nur noch etwa 40.H. der Welterzeugung. Im Jahre 1925 wurden hergeſtellt: Großuhren Taſchenuhren Insgeſammt Deutſchland 57,0 Mill. 8,0 Mill. 65,0 Mill. U. S. A 45,4„ 185 63,9„ Italien 6,5„„*„* Frankreich 184 856„ 2 Zuſammen 127,0 Mill. 31,4 Mill. 158,4 Mill. Dieſe Ziffern zeigen, daß Amerika der deutſchen Erzeugung in der Geſamtziffer faſt gleichgekommen iſt. Daß die amerikaniſchen Erzeugniſſe noch nicht an die Güte der deutſchen heranreichen, iſt dabei ein ſchlechter Troſt, denn für Deutſchland iſt nun einmal durch die amerikaniſche Uhreninduſtrie eine beſonders ſchwere Konkurrenz erſtanden. Bei einer monatlichen Ausfuhr von 4 Mill. deutſcher, kommen bereits 2,5 Mill. Monatsausfuhr amerikaniſche, franzöſiſche und italieniſche Uhren. An dieſem außerordenklichen Erſtarken der amerikaniſchen nndatete kann die deutſche, insbeſonders die Schwarzwälder Uhreninduſtrie, nicht ohne weiteres vorübergehen. Werden doch heute in der Schwarzwälder Uhreninduſtrie noch rund 25 000 Arbeitskräfte beſchäftigt, davon 7* im württembergiſchen Schwarz⸗ wald. Dieſe 25 000 Arbeiter ſchaffen in der Hauptſache für die Ausfuhr, wie das Verhältnis zwiſchen inländiſchem Abſatz und Ausfuhr zeigt: Großuhren Taſchenuhren Insgeſamm Deuiſche Erzeugung 57,0 Mill..0 Mill. 65%0 Mill. Inlandsverbrauch 15,0„ 2 17,.0„ Ausfuhr 42,0„ 6,0„ 48,0„ Wie kann nun die deutſche Ahreninduſtrie ihre alte Stellung wieder zurückgewinnen, oder was das Nächſtliegende iſt, vorerſt einmal den derzeitigen Stand auf dem Weltmarkt behaupten. Zu alererſt mit der bisherigen, die Erzeugung anderer Länder weit übertreffenden Qualitätsarbeik und mit dem Eingehen auf den Geſchmack der verſchiedenen Länder, dann aber, und das dürfte die Hauptſache ſein, durch billigere Preiſe und günſtigere Lieferungs⸗ bedingungen. Nun iſt die Schwarzwälder Uhreninduſtrie in ihren Hauptfirmen bereits derartig mechaniſiert und„rationaliſiert“, daß durch eine des Arbeitsvorgunges wohl kaum eine Ver⸗ 1 billigung herbeigeführt werden könnte. Die Verbilligung muß auf anderem Wege hereingebracht werden, und das iſt der Juſammen⸗ ſchluß der verſchiedenen Bekriebe. Ohne Zuſammenſchluß wird die deutſche Uhreninduſtrie der übermächtigenb und kapitalskräftigen amerikaniſchen Konkurrenz erliegen. Es iſt freilich bitter, daß auch in der Uhreninduſtrie, die durch ihre Individualität groß geworden iſt und zur Entwicklung einer ganzen Reihe von führenden Schwen⸗ ninger und Schramberger Firmen geführt hat, jetzt auch das Auf⸗ gehen der einzelnen in einer Geſamtfirma kommen ſoll. Aber die Erfolge einzelner Großfirmen Schwenningens und Schrambergs haben doch gezeigt, daß eben nur in dem aufs feinſte durchdachten und kechniſch durchgebildeten Großbetrieb bei den heukigen Welt. marktverhälkniſſen wirtſchaftlich gearbeiret werden kann. Nicht umſonſt haben ſich die Großfirmen der deutſchen chemiſchen Indu⸗ ſtrie und die Stahlbetriebe vereinigt. Dabei darf und braucht die deutſche Uhreninduſtrie gar nicht zu einer Einheitsgeſellſchaft zu kommen. Im Gegenteil, ſie müßte nach dem Beiſpiel der deutſchen optiſchen Induſtrie, der Carl Zeiß⸗ Gruppe, ſich organiſieren und zuſammenſchließen. Eine gemein⸗ ſame Einkaufs⸗ und Verkaufsorganiſation als Dachgeſellſchaft, bei Erhaltung der Selbſtändigkeit der einzelnen Firmen wäre für die deutſche Ühreninduſtrie das Gegebene. Allein die einheitliche Ver⸗ kaufsorganiſation würde rieſige Summen erſparen, die heute von den verſchiedenen einzelnen Werken für den Auslandsvertrieb auf⸗ gewendet werden müſſen. Da ſich auf dem Weltmarkt für die deutſche Uhr zwei feſte Begriffe gebildet haben, nämlich Schwen⸗ ninger oder Schramberger Erzeugnis, ſo iſt bei einem Zuſammen⸗ ſchluß auch hierauf Rückſicht zu nehmen. Eme allgemeine deutſche Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeftung Attien und Auslandsanleihen in Prozenten. dei Stückenotierungen in Mark je Stück. Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Fraulfurter Börſe vom 12. Juli. Banke-Aletien. Cranspori⸗Aktien. 10. 12. b 10. 12. 186,5 186,5 2 D. Creditbk. W g TRhein Braunk. 173,0168,0 Faber, Z0h. lei— 50 Badiſche Bank.. 1—5 7 Salzw. Heilbronn 99,.———Farbwerk Mühlh.—— Bankf. Brau. Ind.—51 Tellus Bergbau. 78.—10.— J. G. Farbenind. 247.8 285,0 Bayr. BodenEr. B 107, BK. u. Laurahütte 54.—58,50 5 Gebr. Pirm. 39.—38,.— Baene Pantder. 100.5 105,0 Schantungbahn. 5 elt.Gulll. Farls T 125,7 128.0 Barmer Bankver. 109.5105,0 Hapa 8 52.5140.7 145— BerlinerHandels 171,0170,0 44 2 5 1 5148.8 einmech. Jetter.——74,. Tamee Reluate J22 8fl27, Seſer al. St. B. eebeen 9300 80 5.8500,850 7 Darmſt. u. Nat. B 175,0174,00Baltimore& Ohio 82,.—.— Folbſchngt Th. 96,— 93.— J Daaſche Sart 28.29800 Gritzuner M. Durl. 94.—.50 *+——2 1125 Induſtrie⸗Aletien. Grteſte Möm 5, 14,4014, 40 Z. Meberſze-Bani—.— 10478 Sichb.-Manng. J. 68.—f68,—, Srin Filigger 50,50.— „Kempf⸗Sternb.—.——.—HaidsReu, Nähm 50,2559,—. Nairger St,H. 165.0—Hammer ſen 8,8.50 ilpert Armaturf. 31.5081,.— 5 7 81—— 4471452 5 isconto-Geſ. 5 1 27 Schöfferh. Bindg. 220,0222,0 Se J0p. Scat 10e f40e.e Sererd⸗Slonc. 220.9 f48 0 Hadeen 780 0 Nelant u..⸗G. 114, 114,7 Werger. 8 125,0 Hoch- und Tiefbau 77.5077,50 .Mitteld. Cred.-B 115,0 118,5 Adt. Gebr... 88,50—.— f5eterde Phil.. 85,9083,25 Nürnberg. Be.-B. 110,0ſ110,0 Aecumalatoren——Holkverkobl ⸗önd. 89.— 55,%10 Deſter. Cred. Anſt..18.15 Adler Oppenheim 2000..— Hang Stam. 89,— 89,75 Pfälzer Hyp.⸗Bk. 110,011ö,0 Adler Neyer. 81,30 ammg. Kaſſersl. 96,—67,.— Reichsbank.. 157,7159,5 5 St.-A. 0 1205 ee ae. 8 40.— itdant 0 ſaff. Buntpap. 121.„[Kemp, Stettin.. 0,350—.— Agein. 20%.-Bant 1130— Aſcaf. Zellſtoff 10,60.107.0 Klein, Sch&Becker 6,—99, Sũüdd„Disconto.—.— 1183,7 Bahnbed. Darmſt. 23,5020,50 Knorr, Heilbronn 114,0 11⁰.0 Wiener Bankver..— 5,05 Bad..7., 0,170 Konſerven Braun 36,.— 36,— Würtkb. Notenbk.—.——.— Bad. Maſch. Durl. 103.0 1050 Frauß& Co. Lock.—— 58 MannbVerſ.-Gef.—.——.— Baſt.⸗G...65.50Labmener d Ko. 119.211 10 99.5097.50 Bayriſch. Spfegel 48,50 45,35 Lech Augsburg. 102.5—.— 8 8 Beck& Henkel„ 49,.—49,.—Lederwerk Rothe—.——, Frant A u düir b0 PSerge, Elettr. 12 5,120.0 Subwigeb, Walzm 60.—89.8 5(SBing Metallwerke 62,5061,50 Lutz Maſchinen—.—32,50 Bergwerk⸗ Akkien. Brem.-Beſigh. Del—.———Luf'ſche Induſtr.—.—22.— J Bochumer Guß. 135,0134,5 Cement Heidelb.. 105,9105,5 Mainkraftwerke 96.—98.— Buderus Eiſen 91,—90,— Cement Karlſtadt 114,5114.5 Miag, Mühlb. 111.7 115.0 10.Lugemb. Berg 134,2134.5 Chamotte Annaw. 50,5051,—Mez Söhne..—.——.— Eſchweil. Bergwrk 137,5139,0 Cont. Nürnb. Bzg.—.———[Motoren Deußz.——— TGelſent. Bergw. 154.8 153,5 Daimler Motor. 89,5080,00[Motorf. Oberurſ. 56.— 56,75 Selſent. Gußſtabi 25,5028,—.Gold-.§-Anſt 138.5 185,5 Neaar. Fahrzg. 65.—66.25 Tharp. Bergbau.— 138,5 Dyckerh. K Widm. 50,— 49,.— Arh. Leder Spier—.——.— Aſchersleben 136,0184,0 Dingler Zweibrück 5,90 6,100Peter Union Frtft. 96,2585.— 40 Salzdetf...—,———Dürkoppwert St.—.—68,—[Pf. Nähm. Kayſer 54,7552,25 ſal Weſteregein 148,0145,0 Düſſeld-⸗Rat. Dürr 40.— 40,—Philipps.G. Irt 38.7532.75 Klöctner⸗Werke—.——— Eiſen Kaiſerslaut. 28,.—29,— Porzellan Weſſel 51.— 50,25 T Mannesmannr. 121.5,119,7 TElr. Licht u. Kr. 137,0136,0lRein. Gebb& Sch. 81.—83.— TSberbedarf.. 70,—67,.—Elſ. Bad. Wolle. 34,——IRheinmetall...—.—— do. Eiſen(Caro) 76.—.— EmagFrankfurt—,— 0,24 Rheinelektr. Sta. 119.0118.0 PhönikBergbau 110,0 108.5 Emaille St. Ullrich 35,50135,—[Nh. Maſch. Leud. 25,.—125,— Uhrengeſellſchaft würde vielleicht doch ſchwieriger auf dem Welt⸗ markt arbeiten können, als wenn zwei— innerlich aber freund⸗ ſchaftlich zuſammenarbeiten— Geſellſchaften auf dem Weltmarkt erſcheinen. Deshalb dürfte es ratſam ſein, daß ſich die Werke von Schwenningen und Schramberg jeweils örtlich zur Einheitsgeſell⸗ ſchaft zuſammenſchließen. Auf dieſe Weiſe könnten auch die nicht im Schwarzwald gelegenen Uhrenwerke leichter einbezogen werden. Nur auf dem Wege eines ſolchen oder ähnlichen Zuſammen⸗ ſchluſſes wird die Schwarzwälder bzw. deutſche Uhreninduſtrie dem ausländiſchen Wettbewerb erfolgreich die Stirne bieten können. Eine oder zwei große deutſche Uhrenfirmen können durch die Er⸗ ſparniſſe im Ein⸗ und Verkauf und durch die geſammelten Werte der Einzelfirmen die für den Weltmarkt nötigen günſtigeren Liefe⸗ rungsbedingungen und billigen Preiſe machen! Da die Schwarz⸗ wälder Uhreninduſtrie von jeher weitſichtig war, wird ſie auch dieſen neuen Weg zu gehen wiſſen. Eh. * Im Anſchluß an dieſen ſchon einige Zeit vorliegenden Aufſatz erfahren wir, daß Zuſammenſchlußbeſtrebungen der ſechs Hauptfirmen in Schramberg, Schwenningen und Freiburg i. Schleſ. gegenwärtig behandelt werden.— Die Geſchäftslage iſt immer noch ſehr ſchlecht, in Schwenningen aber beſſer als in Schramberg. PPPPPPPPPP Entlaſtung der Reichsbank Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Juli hat in der erſten Juliwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 150,7 auf 1370,3 Mill.„4 abgenommen. Von der Abnahme entfallen 135,6 auf den Rückgang der Lombardbeſtände auf 7,7 Mill.„4 und 15,1 auf die Abnahme der Beſtände an Wechſeln und Schecks, die ſich auf 1273,1 Mill. ermäßigten. Die Anlage in Effekten blieb mit 89,5 Mill. unverändert. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 147,4 Mill.&1 in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 78,4 auf 2892,7 Mill. ermäßigt und der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 69,0 auf 1318,8 Mill /; die Beſtände der Reichsbank an ſolchen Scheinen haben ſich dementſprechend auf 201,3 Mill. erhöht. Die fremden Gelder ſtiegen um 52,6 Mill. auf 579,5 Mill. 1 an. Die Beſt ände an Gold und deckungsfähigen Deviſen ſind mit 1836,7 Mill. ausgewieſen, zeigen alſo eine Zunahme um 19,6 Mill.; die Zunahme entfällt faſt reſtlos auf die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen, die auf 344,4 Mill. anwuchſen, während die Goldbeſtände mit 1492,3 Mill. eine Vermehrung um 35 000 erfahren haben. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 50,2 v. H. in der Vorwoche auf 51,6 v.., die durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 61,2 auf 63,5 v. H. o- Verhandlungen der J. G. Farbeninduſtrie mik der Standard Oil. Die Verhandlungen zwiſchen der J. G. Farbeninduſtrie und der Standard Oil Company, die bekanntlich ſchon ſeit langem ſchweben, haben noch immar nicht zu einer Einigung über die beiden Hauptpunkte geführt. Es ſind dies: 1. die Ausſchaltung des künſt⸗ lichen Benzins aus gewiſſen Inkereſſengebieten der Skandard Oil und 2. die Abſatzregelung der Erdölerzeugung der Standard Oil auf dem deutſchen Markt. Die JG. ſoll eine Entſchädigung von den Amerikanern erhalten, die in einer einmalig auszuzahlenden größeren Summe beſtehen ſoll. Ferner wird die JG. durch ihre eigenen Verkaufsorganiſationen auf dem deutſchen Markt grüßere Kontingente der Standard⸗Produktion vertreiben. -1 Gewinnvorkrag bei der AGZ. für Tabakhandel in Seckenheim (Baden). Die Geſellſchaft hat bei einem Rohgewinn von 80 596 (79 154), 77 395(77 723) Unkoſten und 1000(0) ½ Abſchrei⸗ bungen einen Reingewinn von 2201(1432) aufzuweiſen, der vorgetragen wird(AK. 25 100). Im Bericht wird erwähnt, daß das GJ.„durch Geſchäftsverbindung mit der größten Tabakfabrik Deutſchlands“ gute Beſchäftigung gebracht habe und daß man auch für das laufende GJ. vollauf zu tun habe. Aus der Vermögens⸗ aufſtellung(in.): Bankguthaben 68 551(), Schuldner 50 365 (45 854) und Waren 9000(131 631) neben 32 000(0) Hypotheken, 4853(14847) Bankſchulden und 45 03(51 398) Gläubiger. * Zinsermäßigung für Monatsgeld bei der Stempelvereinigung. Die Stempelvereinigung hat den Habenzinsſatz für Geld von 14 Tagen bis zu einem vollen Zeitmonat um 72 v. H. auf 47 v. H. ermäßigt. Die anderen Sätze bleiben unverändert. Auf Beſchluß der übrigen deutſchen Bankvereinigungen wird mit Wirkung vom 9. Juli d. J. ab der Zinsſatz für Gelder von mindeſtens 15 Tagen bis zu einem vollen Zeitmonat von 5 v. H. auf 47 v. H. herab⸗ geſetzt, während die übrigen Sätze unverändert bleiben. 10. 12,. 10. 12. 10. Rhenania Aachen—.—80.503 ellſt. Waldhof St 157.8152.03% D. Reichsanl.—.——.— Riebeck Montan. 147,9ſ143,8 Juckerf. B. Wagh. 80,25 79,754¼% 69.⸗Sch.—.——.— Rodberg Darmſt..—.— uckerf. Frankenth 69,5070,.— 4% D. Schutzg. 08 5,90.425 JRüttgerswerke.——110,0 Juckerf. Heilbronn 83,.—80,—4% D. Ae 14 5,90 6,425 E Schlinck& C. Hbg.———.— Juckerf. Offftein.99.— 99,85 Sparprämie. 1919—.——.— Schnellpr. Frank. 65,50 65.— 983 ae 75.—78.—5% Pr. Schatzanw. 9,.— Zuckerf. Stuttgart 83.5082.10 4% do do.——.— Schramm Lackf.. 79,—— JSchuckert, 255 118.8 1 Freiverkehrs⸗Kurſe.%. Konſ.—.—0, 400 8 Schuhfabrik Herz 33,5038, 9— 10—.480 Selündute Wolf 49.50 48.— Sibeſend. Kupfer——.—%%„.—.510 TStemegsi)alst 163,0 156.0 Emrepre,..50.— 4% Baphntv1510 ed Sudd. Draht.———.— Nansfelber.. 112,0 117803,/% do. abgeſt 9,280.539 S. Led. St. Ingbert—.—.—————8ů5—. do. von 1898.5300,520 Trleotw Beſſgh..—.— 90,— Ratatter Wacgon.—38,.—4e% Bayr.Ei.Anl. O,580—.— 8 e 28.25 hm. Kohlenanl. 14 55 N. deu b„ ur e 2 10—.——.— B.ch. Inb. Meinz 57.— 55,25 Feſtverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf. G..—.——.— Ver. iltramerinf. 6. 180,0 J Jembm.1017—.——.—% de.450 s 2⁰ do—.—.—.— Ver. Zellſt. Berlin 69,75—.—3/%„.1902—.———4% Heſl. v. 80.06 0, 4700,450 Vogtl. Maſch. St. 65,— 85,504¼%„ 1804%½ 3½%„ abgeſt.——.470 Bofgt& Haff St. 92.— 91,—5½/ Bt. Keichsanl..8120, 502 3..5200, 470 Volthom-Seit u.& 40,50 40,25 4% do unt. b. 1925——= 4% Sach. St.· A. 180—.——— Wayß& Freytag 104,5103, 403 ½ D Reichsanl, 0, 590J0, 5504% Württ..1915—.—0,520 VBerliner Börſe vom 12. Juli. TAug. Elettr.-Geſ. 138,01370 Peutſche Kall.. 117,01119,0 22 0 30 20 1 — 70 40— 106,2108,7 An 16.Cl. Guano 60.2579,85 T Deutſche Maſch. Barmer Bankder. 107,7 107,7 Anhalt. Kohlenw. 77,75,25 Deutſche Steinzg. 126,0125,2 I Berl. Handelsg. 172.5 171,5 Annener Gußſtabl 41·8540. 2 Wollcd. 45,— 45,— ITCom. u. Privatd. 122.5122,7 Achaßgz Zellſt..——105.5 Deutſch. Eiſenh.. 60,—59,25 THarmſt u..⸗B. 173,7174,5Augeb. b. Maſch 97,5091,85 Donnersmarckh.. 75.—70,50 1 Deutſche Bank. 154,7 158.2 Balcke Maſchin..— Dürener Metall 77.50 78,25 TDt. Ueberſee Bk. 104,0104.0 —IDisc.Command. 145,0146,5 J. P. Bemberg. 153,9152,0 Dunamit Nobel. 122,5 122,0 TBergmann Elkt. 121,7121,0Elberfeld. Kupfer——— T Diteld. Krebb. 118.1 118,0[Sertz⸗Gub. Haut 188:0 150,7 Elettr. Sleſerung. 128.227 Reichsbank... 186,9158,5 VerlinKarler. Ind 81.50ſ80.5 TEikte Liche u. Ar. 1878186.2 Rhein Creditdani 113.0 118.9ff Verſfn. Maſchb. 48.50.25ſ Emaille Ulteich 88.50 58.— Süddeutſch. Disc. 117.0117,5 Verzellus Bergw. 49,.— 45,—Enzinger⸗Union. 75,—75.— Trausport Aktien Bing Nürnberg 62.—63,50 Eſchw. Bergwerk 138,7 187,0 rausport⸗ 25 95 Bismarckhütte.————J. G. Farbenind. 247,5244,0 Schantungbahn 9,½75 30.1 Bochem, 8 182,0188,0 Feldmühle Papier 117.7118,0 5 Lok. u. Str. 149,0l-.Sebe Löbterae. elken e Gull. 1309 12852 Süßd. Eiſenbahn 7 120,00Braunk. u. Britets 128,6,128,60R. Friſter.. 55,75 58,75 Baltimore 8 770 1347 Br.⸗Beſigh. Oelf. 57.—55,— 65 Waggon 0,800 0,825 Deutſch⸗Auſtral.. 137,9134,7] Bremer Vulkan.55,75 53,— Gaggenau.-A. 42,2548,50 IHapag. 130,0181,10 Buderus Eiſenw. 92,85088,50 Gebhard Texptil 79.75 79,75 1T9.Südamerika 151,0159,0.Chem. Felent. 88,75 84.— TGelſent. Bergw. 1572153,5 ITHanſa D 1910 146.09(142, 00Chem. Gelſent.. 80.50.80,15 Gelſent. Gußſtah. 27.202 JNorddiſch. Lloyd 146,2144, 2 Chem. Albert. 121,5121,5 Genſchow& Co. 53 Roland-Linie—.—gmConcord. Spinner 80,.—60,— German. Portl-3. 125 Berein. Elbeſchiff—.—50.15 Daimler Motoren 89,— 80,— Gerresheim. Glas 128,5127,0 Induſtrie-Alet ien. Deſſauer Gas. 129,0127, TGeſ.f. elkt. Unter. 159,2150,0 Accumulatoren. 130,0—.—I Otſch.⸗Luxemb. 137,5135,2 Gebr. Goedhardt 59.—58,.— Adler& Oppenh. 102.5101,00D. Eiſenb.⸗Signl. 54,80.65.— Goldſchmidt. Th. 98,15 94,75 Adlerwerke.. 0,6579,.—1Deutſche Erdöl 133,5181,5 Goerz C.... 38,.— .-G f. Berihrsw. 12.2128,7 Deutſch. Gußſtahl 70,.—72,— Gothaer Waggon 80,75 68,75 „ „ 7 2 — 8 Aleganderwerk.. 77,.— 11,15 Deutſche Kabelw. 96,—183,—Gritzner Maſchin. 95,2595,25 Bamag⸗Meguin. 46,—44,50 Dürkoppwerte, 66.—67.— C „1 Ferngasleitung für Süddeulſchland? Wie verlautet, ver⸗ handelt die Gelſenkirchener Bergwerks AG. zurzeit in Dortmund mit ſüddeutſchen Großſtädten(München, Nürnberg, Darmſtadt und Frankfurt a..) über die Gasverſorgung dieſer Städte mittels einer Ferngasleitung aus dem Ruhrgebiet. Laut B. B. C. haben die bereits ſeit Wochen geführten Verhandlungen noch kein Ergebnis gezeitigt. :: J. W. Buſch A6B., Lüdenſcheid. Auch für das am 30. April abgelaufene GJ. 1925/6 iſt mit einer Dividende nicht zu rechnen. Börſenberichte vom 12. Juli 1920 Mannheim ruhig und makker Das Geſchäft war heute am Aktienmarkt ſehr ruhig, die Kurſe leicht nachgebend. Niedriger notierten Durlacher Hof, Eichbaum, Mannheimer Verſicherung, Benz und Zellſtoff Waldhof, dagegen waren Sinner, Oberrheiniſche Verſicherung und Fuchs Waggon höher geſucht. Es notierten: Bad. Bank 140, Rhein. Creditbank 115, Rhein. Hyp.⸗Bank 113, J. G. Farben 243,50, Rhenania 81, Dur⸗ lacher Hof 105, Eichbaum 64, Sinner 67, Frankona 60, Mannheimer Verſicherung 86, Oberrheiniſche Verſicherung 155, Benz 84, Gebr. Fahr 39, Fuchs Waggon 0,85, Knorr 112, Konſerven Braun 35, Mannheimer Gummi 54, Pfalzmühle 110, Rheinelektra 118,50, Zellſtoff Waldhof 153, Zucker Frankenthal 68, Waghäuſel 80,50, Rheinbriefe 10,277, Kriegsanleihe 0,500. zppauſp! eun sohlm zanzupag Die mit Wochenſchluß eingetretene luſtloſe Haltung an der Börſe hat ſich auch auf die neue Börſenwoche übertragen. Namentlich an⸗ fänglich überwogen die Abaaben ziemlich ſtark. Beſonders ſollen Ver⸗ kaufsordres für engliſche Rechnung in Montanwerten vorgelegen haben. Dies brinat man mit der Möglichkeit in Zuſammenhang, daß der enaliſche Bergarbeiterſtreik die lnaſte Zeit gedauert haben dürfte. Später wurde die Umſatztätigkeit ganz gerina, ſodaß auch die Kurs⸗ rückgänge kein großes Ausmaß annehmen konnten. Auf dem Montan⸗ markt machte dieſe Bewegung verſchiedentlich auch mehr aus. J. G. Farben eröffneten 2½/ niedriger und gingen bald darauf um wei⸗ tere 2% zurück. Später ſtellte ſich hier wieder etwas Deckunasbegehr ein, ſo daß ein Teil des Kursverluſtes eingeholt werden konnte. Berliner Veviſen Diskonkjätze: Neichsbank 6, Lombard 7, Privat 4½ v. H. Amiſch IN. Jult 12. Jult Parſfaf Piztont in.-M. für G. B. G. B. M. IIage. Holland 100 Gulden 188,46168,88168,51 J188,93 168,47 3,5 Buenos⸗Aires I Peſ..694] 1,698.694] 1,698] 1,78] 10 Brüſſel... 100 Franken 9,85.89.79 8,83 61.— 7 Oslo 100 Kronen 81,93 92.17[ 91,98 2,22 112.50 5,5 Stoctholm.. 100 Kronen 112,39 112,07 112,41 142,89 114.50 4,5 Kopenhagen.. 100 Kronen 111,17 111.45 111.21[111.53 112,50 5 Danzig.. 100 Gulden 80,90 81.10 80.9281.12 81.— 6,8 Liſſabon... 100 Estudo 21,335 21,385 21.345 21.295459,57 9 Helſingfors... 100 finnl. M. 10,548 10,598 10,810,5981.—.5 Ftalien 100 Lire14,43 14,47 14.16 14.20 81.— 1 Binn 20,401 20,453 20,400 20,352] 20,48 5 New-Dork. 1 Dollar 4,195].205 4,195.205 4,198 4 Paris. 100 Franken 10,84] 10,88 10.545 10.585 81,— 8 Schweiz.. 100 Franken 81,16 81.36 81,19 81,39] 81,.— 3,.3 Spanien. 100 Peſeten66,5266,68 68,27,[ 66,49 81.— 5 Jagen⸗ l.966] 1,970] 1,970].974] 2,092].3 Konſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,31 2,32.81 2,32 15,45 1 Rio de Janeiro. 1 Milreis 0,858.680] 0,659.661.378.5 Wien. 00 Schilling 59,305] 59,445 59,32[ 59,46 1,70.5 Pragg 100 Kronen 12,422 12,462] 12,422] 12.462 85,0623 8 Südflawien.. 100 Dinar 7,425] 7,445 7,405].425 81.— 1 Budapeſt.. 100 000 Kronen 5,965 5,885] 5,865] 5,885 85,062 7 Sofia 100 Leva 3,045] 3,055] 3,045] 3,055 81.— 10 Athen... 100 Drachmen.09.11.14.16 81.— 10 Kairo 1 Pfd.20,927 20,976] 20,934] 20,9860——]— -: Mannheimer Produktenbörſe vom 12. Juli.(Eigenbericht.) Tendenz und Preislage am Produktenmarkt ſind nicht verändert bei lebhafter Nachfrage. Verlangt wird für Auslandweizen Manitoba 1 17,20 hfl. cif Mannheim, Manitoba II 16,80, Manitoba 111 16,30, Baruſſo 76,5 Kg., 15,95, Auſtral 17,30, Canſas per Juli 14,60, per Auguſt 14,40 hfl. Roggen ausl. 32,50—24,00, Inlandroggen und Inlandhafer umſatzlos. Auslandhafer 19,50—23,00, ausl. Brau⸗ gerſte 27,00, Futtergerſte 21—22,50, Mais gelbes neues 19,00, Bier⸗ treber 14,75, Weizenmehl ſüdd. 42,75—43,25, Roggenmehl 65 proz. 23—33,50, 60 proz. 32,50—34,50, Weizenbrotmehl ſüdd. 28.—32 50, Weizenfuttermehl 11,50, Weizenkleie 8,75, Roggenkleie 11,00 l. Mannheimer viehmarkt vom 12. Juli Preis für 50 Kg. Lebendgewicht: Geſamtzufuhr 4095 Stück Ochſen.. 302 St. Kühe. 759 St. Kälber.. 654 St. Schweine 2013 St. a).. Mk. 49—60).. Mf. 46—48 a2). Mk.„— aJ. Mk. 78—7 i b) 9. 40 e., e„ 79—80 ch.„ 27—81 d)..„ 12—18 9 91— 9. llen... 158 St. Färſen..—. St. eh.„ 42— 110 Buapu Mf. 40 5 4) Mt. 50—81 Schafe. 28 St.„—48 )..„ 44—50. Mk.—„„ 64—68 7„ greſer.. St.. 80—44 dteinpferbe 15 S. ch..„ 32—836 Me„Mk. 600—1300 Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; mit Schweinen ruhig, kleiner Ueberſtand; mit Pferden ruhig. 48 Schlachtpferde: 40—130 l1; 8 Ziegen: 10—20 l. 88 15: Neue Preiserhöhung für Jinkbleche. Die Süddeutſche Zink⸗ blechhändlervereinigung hat ab heute die Zinkblechpreiſe um 1,2 v. H. erhöht. a).. Mkl.. —— 10. 12. 10. 12. 10. 12. Grtrftw. Nhm. 9e% 14.4014.400 T Oberſchl. E. Bed. 57.— 68,— Heldburg N 67.— 5 102, Gebr. Großmann 56,2556,25PSberſchl. Eiſen. 78,.—.75,—[Hochfrequenz.. 100,9100,9 Grün& Sliinger 91.—90,—JOberſchl. Koksw. 97.2592,35 Krügershall Han 00102,0 Gruſchwiz Teptil 47.—45,50J Orenſt.& Koppel 93.59 92,25 Petersb. Int... 8,20 8,10 Hacheehal Draht 75,50.75,—TPhönix Vergb.. 109,5 108,7 Ronnenberg... 50,— 49,.— Halleſche Maſch. 138,7 138,5 Rathgeber Wagg. 54—[Ruſſendank... 425.0 ammerſ. Spinn. 98.25ſ86.75 Reisholz Papier 158,7 182,00Sichel& Co.. 3,—250 —— 77.50.73,50 Tthein Braunkhl. 169,7 168,5 Sloman Salpeter 67,5070-78 Hann. Waggon 20.— 20,— Rhein. Chamotte. 4— 47.— Un Phosphat—.——.— Hauſa glon 5725 Ben den 9255 115— 755 e 38,— 38.— Hbg.⸗Wien Gum. 68,5087, ein. Maſch Led. 25,„ſa) Reichts⸗u. 7 ⁊ Harfort Bergwrk.——58,—Tgheinſtahl. 134.21329 9. —58.— 9 arpen. Bergbau 140,0138,5 Rhenania Chem. 62,9079,65 333 arkmann Maſch. 45.— 43.15 1Romb. Hütten..78..— Reichsſcaß. 1. 0,4800, 45 Hedwigshütte.—79.— Roſizer Braunk. 74,5024,7 IV. IX 0,4550,445 Hahr.g bafen. 70— 80 fſe e 3 19240r 0,455J0.445 ndr. ufferm. A 2 gerswerke 1„5e N Hieſeh Kupfel. 127.0ſl28..Sachſenwerk. 8i,fe 60,88 4½ 5. Keichrant. 90.45 .485 Hirſch Leder. 84.—86.— Salzdetfurth... 162,0 163,03¼ + N ch 4770.46 P beſch Liſ..S t 195.5 125,0 Sarott 1 15.144,7ʃ145,0./% Neichsanl 2 0,580 ohenlohe! Werk. 17,7517,10 Scheidemandel 87.—36,504% Prß. ge 8 J0 l. Hotzmann. 58..,50 Schaben a. Salg.—f4 0 eb. Asnul: 9 4 0 488 orchwerkzftke 85 101 Slanens Fiene 119,5117,0 9 umboldt Maſch. 57,—o1—Siemens Elektr.. 18984¼ UBa 5 25 Ilſe end 136,0.135,0 FSiem.& Halste 159,5 189.5 3% e 14.800 M. Judel 4 Co. 88.—88,— Sinner A, G...65,65,788%% B. Koblenanl. 12.8013.45 Gebs. Junghans. 90.—507. Stettiner Bultan 47.5078O Prß. Nalienl. 690.70 Kahla Porzellan. 88,.—87,75 Stoehr Kammgrn 119.10119.2 N9 bert.25 7˙45 Kallw. Aſchersl. 138,0.1870.Stoewer Nähm.85.82,—% Ro krerd.80 55 Karlsr. Maſchin. 42,.— 39.25 Südd. Immobil. 59.50 60.— 5% Sach Bra i 37— 3. Lattowiz. Berg. 14,014.25 Teichgräbder..—.—„ Vandſch.Rogg..90.57 C. M. Kemp..—Teleph. Berliner 2,79, aae Klöcknerwerke. 105,5103,2 Thoerl Oelfabrit! 78.75 74,50b) Ausl. Reutenwerte. . H. Knorr. 114.0111,7 Unionwerke Maſch. 52,155¼%½ Mepitaner———,— Kollm.& Jourdan 59,7557,— Ver. B. Fref Gum. 56,7566,25473 Oeſt.Schatza. 17.5017,50 Köln Rottweiler 122..123,5 Ver. Chem. Charl. 118.0,118,04%„Goldrente———.— Gebr. Körting. 88,85088.— B. Otſch. Nickelw. 135.0135,04%»cono, Rte..30.10 Koſtheimer Cell..—.——.— Vlanzſtoff. Elbſ. 275,0.274.04¼%„ Silberrte. 6,36.6 Kyffhäuſer⸗Hütte 55,„—V. Schuhf Brn§ W 49,— 49,504¼/„Papierrte. 2,80—,— Lahmeyer& Co. 115,0.118,0B Stahlwo. d. J9p 141,5,442,04 Türk. Ad.-Anl. 14.— 14.— Laurahütte.. 55,.—58.— Ver. Mlramarin 186.0,135,04%„ Bagd.-Eiſ.1 29,3028.25 Linde's Eismaſch. 1450ſ145,0 Pogtländ. Maſch. 56,5061.—4%„„ 11 21.,75½20.75 Lindenberg.. 44,7542.— Wanderer⸗Werke 150,0 147,8 4% ürklunif Anl.—.— 19,85 J Carl Lindſtröm 129.0 126,00 Weſer Akt.⸗Geſ..—.——4%„ Zollob. 1911 15,50015,10 Lingel Schuhfabr. 40,2542.—- Weſtereg. Alkall. 147,5 147,5„400-.⸗Los 20,7525, 10 T Linke& Hoffm. 76,8575,50 Wicking ⸗Cement. 118,0,116,04½% uSt.-R19183 17.7517,85 Ludw. Loewe& Co 167,0165,2 Wiesloch Tonwar. 80,—62,.— 4¼%„„„ 1914 20,25018.38 C. Lorenz... 101,6101,6Wittener Stahl. 85,—86,.—4%„„Goldrte 20,5019,88 Lothr. Portl.⸗Cem—.——.— Wittener Gußſtahl 62,.———4%„„ Kronk. 2,80 2,20 Magirus.-⸗G. 63,7568,8 Wolf, Buckau. 58,1558,50 3¼ Oe. li. Stb. alte 18,2518.— IMannesmann 120,5119,0 J0 ſtoff Verein, 67,7567,753%% Oe-UIX Sr70——— Mansfeld. Aktien 109,7108,0 8 ellſtoff Waldhof 158.0154,54% Oe. Goldpriox. 13,50—.— Mech. Web. Lind. 151,80152.0 3.60% SüdöE. aß—.——.— Mir& Geneſt.. 101,0 90,65 Sreiverkehrts⸗Kurſe..60%„neue Pr.———.— Motoren Deutz 65,2585,-Adler Kali...——.5%„Obligat.———.— Motorb. Mannh. 45,.—41,— Berab. Präſid..—.———4% Anat. Ser. 24.— 22,15 Müllheim Berg. 115,0100.00 Benz⸗Motor... 85,.———%⁰᷑„„I1 19,65—,— Neckar Fahrzg..——89,— Deutſche Petrol..—.—80,—4½%„„III 18,.— 17.40 Nordd Wollkämm 129,00125,00 Diamend.. 5,7825,7504% Tehuantepec. 30,36ʃ80,50 Monkag, den 12. Juli 1926 Neue Mauuhemer Jeffung(Abend · Rusgabe) 7. Seite. Nr. 316 Der Kampf mit den Geiſtern Roman von Arkur Brauſewetter Copyright 1925 by Karl Köhle.& Co., Berlin⸗Zehlendorf 10 Nachdruck verboten „Ich meine, die glücklich geweſen ſind, 90 ſatt geworden am Tiſch des Lebens und ſtehen befriedigt auf. Die anderen aber war⸗ ten vielleicht immer noch auf das Große und Wunderbare, das ihnen das Leben nie erfüllt hat, und können es nun nicht faſſen, daß ihnen 5 Tod ſchon das Ziel ſetzt. Anders vermag ich es mir nicht zu er⸗ lären.“ „Mag ſein, Doktor, mag ſein.. Sehen Sie, ich ſtehe auch Liche auf vom Tiſche. Aber die Hauptſache iſt: Ich glaube an das icht—“ Die Tür öffnete ſich, leiſe und behutſam trat die kleine Frau ein, Hans Hartau folgte ihr auf dem Fuße. „Komm her, kleine Alte,“ flüſterte der Kranke,„und auch du, Hans. Setzt euch beide zu mir.. nein, der Doktor ſoll auch blei⸗ ben..ſo iſt mir wohl... ſo wohl!l“ Er winkte ſeiner mit einem ſtillen Lächeln zu und legte ſich ein wenig auf die Seite. Da N ſich Werner Torwald über ihn nud ſtrich ihm mit der flachen Hand einige Male über Stirn und Antlitz. Draußen war der Regen, der den ganzen Abend in der ſchwe⸗ ren Luft gelegen, praſſelnd niedergegangen. Mit harten Händen klopfte er auf das Dach, er gegen die Fenſterſcheiben. Ein ſtarter Wind hatte ſich erhoben und brauſte mit dumpfen Orgeltönen urch die einſame Nacht. Ruhig und geborge der Alte in Sturm und Regen wie ein müdes Kind in ſeines Vaters Schoß. 1 Am nächſten Morgen beſchränkte Werner Torwald ſeine ärztliche Tätigkeit auf das notwendigſte und begab ſich am frühen Nachmittag wieder nach Kokoſchken, um nach dem alten Paſtor zu ſehen, den er geſtern abend in geſundem Schlafe. 15 4 d8 ihn friſch und wohl. n noch einma eeeee Tgezundes und war es auch nur, um dem Tode einen freundlichen Empfang zu bereiten. „Ich glaube, es wird noch einmal gut mit ihm, Herr Doktor, meinte die kleine Frau.„Damals wurde er ja auch geſund, als ihm der fremde Herr Doktor in die Augen ſah, gerode ſo, wie Sie es abend taten.“ Mädchen meldete Beſuch: das gnädige Fräulein aus Mal⸗ kaymen, das ſich nach dem Befinden des Herkn ſtors erkundigen wollte. Die kleine Frau war ſichtbar erfreut und geehrt durch dieſe Teilnahme und wandte ſich an den Arzt: Ob Bedenken beſtür den, den Beſuch vorzulaſſen? Nein, es beſtünden keine Bedenken. So trat Dora Vollprecht in die Krankenſtube. Der friſche Hauch der Luft lag noch auf ihrem Antlitz, und ihre Augen leuchteten wie der helle Herſtſonnentag da draußen. Sie waren geſtern abend alle auf das heftigſte erſchreckt worden, als Hans Hartau ſo plötzlich wurde und auch gleich den Doktor mitgenommen hätte. Aber Gott ſei Dank, wo ſie den geiſt⸗ lichen Herrn ſo friſch und vergnügt vor ſich ſehe, wäre ſie außer ſeder Sorge und wollte es den Eltern, die ſehr auf Nachricht warteten, durch den Fernſprecher mitteilen..„ aber nein, in dem würdigen Paſtorat von Kokoſchken gäbe es ſo weltliche und neuzeitliche Ein⸗ richtungen ja nicht. Dann müßte man ſich in Malkaymen bis zum Abend gedulden, denn ſie wollte noch in Worditten vorſprechen, wo der alte Kammerherr ebenfalls bettlägerig war. Werner Torwald hörte ihr mit ſtillem Erſtaunen zu. Die leichte, gewandte Art, mit der ſie ſich auch hier am Krankenbette gab, die liebevollen Worte, die die kleine Frau entzückten und auch dem Paſtor ſichtbar wohltaten, die unfehlbare Sicherheit ihres gan⸗ zen Aufretens, die ſo anmutig zu tröſten und aufzurichten verſtand alles das war ſeiner ernſten, ſchwerfälligen Natur eine völlig kreme Ker 0 5 ber in ſeinem Erſtaunen lag zugleich eine aufrichtige Bewun⸗ derung. Wie eine Königin kam ſie ihm vor, die Licht und Sonne ſelbſt in die dumpfe Luft eines Sterbezimmers trug. Mit richtigem Taktgefühl erhob ſie ſich auch ſchon nach kurzer 15 „Ich habe meinen Wagen nach Worditten vorausgeſchickt und will den kurzen Weg bei dem ſchönen Wetter zu Fuß machen,“ ſagte ſie zu Werner Torwald, der mit ihr das E hatte. „Wenn es Ihre Zeit erlaubt, ſo begleiten Sie mich vielleicht.“ Der hatte in der Gegend gleichfalls zu tun und ſagte zu. So gingen ſie zuſammen. Nach wenigen Schritten bog Dora, die in der Gegend gut ver⸗ traut ſchien, von der Landſtraße ab und ſchlug einen Triftenweg ein, der zwiſchen grünen Koppeln, auf denen das Vieh weidete, und ab⸗ gemähten, melancholiſch ſich weitenden Feldern dahinführte. Der Sturm, der ſich inzwiſchen gelegt, hatte den Boden ſchnell getrocknet. Die Sonne ſchien nicht mehr, ein leichter Dunſt breitete ſich über di⸗ Felder und eine wohlig weiche Würze war in der Luft. zauun 00 Wenz en dem alten aus?“ fragte Dora, nachdem ſie eine ile ſchwei nebeneinander gegangen waren. „Es war ſein letztes Aufflackern. Wenn Sie morgen zu ihm kommen, werden Sie ſich vielleicht nicht mehr ſo anregend mit ihm unterhalten können.“ „Steht es ſo mit ihm?“ fragte Dora, doch ein wenig betroffen. „Das hätte ich nicht g den Aber Sie, Sie ſehen ja alles. Haben Sie vielleicht auch wieder den Tod in ſei⸗ nen Augen geſehen?“ Der leichte Spott, der in ihren Worten lag, verletzte ihn. „Ja..: ich habe ihn geſehen,“ verſetzte er ernſt. zSie ſind doch ein ganz abſonderlicher Menſch, Herr Doktor Ueberrall ſehen Sie Geiſter.“ ſi „Wir ſind wohl auch überall von ihnen umgeben.“ „Ueberall? Auch hier, wo wir jetzt gehen?“ „Gewiß, auch hier. Dort im Nebel ziehen ſie über die Triften und Wieſen, und in den Lüften hören wir ihre Stimmen. Und wenn ich des Abends auf meiner ſtillen Stube ſitze und in meinen Büchern leſe,* ſie auch bei mir.“ „Das muß aber doch ganz unheimlich ſein... auf Schritt und Tritt ſich von Geiſtern umgeben zu ſehen.“ Unheimlich? Ganz und gar nicht. Es iſt für mich etwas Selbſtverſtändliches. 0 N0 ſie denn ſonſt ſein... alle die Geiſter der Verſtorbenen, oder derer, die noch nicht zu irgendwelchen Lebensformen eingegangen ſind? Das hat für mich gar nichts un⸗ heimliches. Ich kann dabei ſehr nüchtern denken und ruhig ſchaffen, ja, dieſe Geiſter ſind mir eine liebe Lebensgewohnheit geworden, ohne die ich mir mein Daſein gar nicht mehr denken kann. Es ſind doch nicht nur die böſen. Die guten auch dabei.“ „Das kommt 1 daher, weil Sie ein Sonntagskind ſind, wie Sie einmal ſagten. Die ſehen ja viel, was wir gewöhnliche Sterb⸗ liche nicht ſehen.“ „Ich weiß es nicht. Ich meine, es müßte bei jedem Menſchen ſo ſein. Und es wäre gut ſo, denn es macht ernſter und wohl auch liobevoller.“ „Wieſo liebevoller?“ „Weil wir daran denken, daß auch wir einmal zu einer ſolchen Form unſeres Daſeins eingehen müſſen.“ „Wenn wir geſtorben ſind, nicht wahr?“ babe„Jawohl wenn wir die ſichtbare Form des Daſeins abgeſtreift n. „Ich mag an den Tod überhaupt nicht denken.“ 1 „Das iſt verſtändlich. Bei Ihrer Jugend „Nun, ſo alt ſind Sie doch auch nicht. „Aber ich habe erfahren, was nicht ſo ganz leicht zu überwin⸗ den iſt. Das macht ſchneller alt als die Jahre.“ Sie war nicht mehr ganz bei der Sache.„Wo haben Sie hier heute noch zu tun?“ fragte ſie ziemlich unvermittelt, indem ſie einen Augenblick ſtehen blieb. „„„„% „Ich will im Dorfe nach einer Wöchnerin ſehen.“ das lange?“. 0 ſebe Fortſetzung folgt) ercedes-Benz Sileger im Grossen Preis von Deutschland Caracciola auf 2 Liter Mercedes Kompressor gegen stärkste in ternationale Klasse. aimler-Benz.-G Emes Am Sonntag frũh 7 Uhr verschied nach längerem Leiden unsere liebe Mutter Marig Herthuld geb. Baumann im 63. Lebensjahr. Mvesheim, den 12. jull 1926. Die trauernden Hinterbliebenen. Dle Beerdigung lindet am Dienstag nachmittag 3 Unr statt. 100 Meine gutie Frau, die treubesorgte Mutter unserer Kinder, Schwie gertochter, Schwesler, Tante und Schwügerin ffau Anna Gehm geb. Bohley ist am 10. ds. Mis, nach langem Kianksein, das sie Über- aus geduldig ertrug, sanſt véischleden. 10g Mannheim, den 12. Jull 1926. Augartenstr. 93 Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Oberstadtsekretär a. D. Die Beetdigung iindet am Dienslag, den 13. Juli, nach · mittags 2 Uhr statt. e aucrbriecic: Müng Oestern früh verschied unerwartet schnell unser Angestellter Herr Ernst Schmitt Diplom- Kaufmann. Wir verlieren in ihm einen strebsamen, fähigen Mitarbeiter, dem wir ein ehrendes Andenken bewahren werden. 5846 Mannheim · Neckarau, den 12. Juli 1926. Stotz G. m. b. H. Reh. Kinna, Felinkgzt Hache holtucrabmbufker, vuna u. 1. 8 8 3555 kelnete Lnabutter„ eper Pſund Mx 1. 70 enfichlte ſich be ſobe 40 b. 20 Monate methelmer, 1 7,32 ſt Siolt Karſen. Die Geburt eines prächigen Sonniaga- mudels zeigen hocherfteuf an Dr. Kari Brauch u. Frau Ilse geb. NMelsſer Heidelberg 2. Zf. Diekonissenhaus Scheſlelstr. 7 Nanrhe 4 u 12 Ein Verſuchl ſias-, VWasser- und Ipenglerel- Arbeiten, ſowie deren Reparaturen werden billig u gut ausgeführt. 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