—— Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung rei me Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgelo. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftliche Verhältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſchecktonto“ Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts ⸗Nebenſtellen Waldhofſtraße 6. Schwetzinger ſtraße 24,. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943, 7944 u. 7945 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Seitung Unterhaltungs der Jeind Eine Note der Botſchaſterkonferenz IJBerlin, 13. Juli.(Bon unſerem Berliner Büro.) Ein Teil der Rechtspreſſe läßt ſich über Paris und Brüſſel berichten, daß in Berlin eine Note der Bolſchafterkouferenz eingegangen ſei, die im Kern einen neuen Vorſtoß gegen die Stellung des Generals von Seeckt bedeuket. Die Note ſoll auf den Erlaßz über die Kommandogewalt in der Reichswehr vom September 1919 und auf die Verfügung des Reichspräſidenten vom 28. Januar ver⸗ weiſen und von der deulſchen Regierung verlangen, die Skellung eines Generalinſpekteurs der Truppen zu ſchaffen und einen der beiden Keichswehrgruppenkommandeure gleichzeitig zum Generalinſpekteur zu ernennen. Das würde in der Praxis auf die Ausſchaltung des Ge⸗ nerals von Seeckt hinauslaufen. Die Bolſchafterkonferenz will, daß die Dienſtſtellung, die gegenwärkig der General von Seeckt einnimmt, endgültig abgeſchafft wird und alle Truppenverbände dem Reichs⸗ wehrminiſterium unmittelbar unkerſtellt werde. Das müßte durch ein Geſetz geſchehen, da eine Kegelung auf dem Verordnungswege nicht genügend erſcheine. Wie erinnerlich, iſt die Verordnung vom September 1919, die in den damaligen Verhäliniſſen begründet war, im Auguſt 1920 durch eine neue Verordnung erſetzt worden, die auch in das Reichswehrgeſetz übernommen worden iſt und dem Chef der Heeresleitung die Gruppenkommadeure unterſtellt. Auf die Auf⸗ hebung dieſer Verordnung würde mithin der neue Vorſtoß der Bot⸗ ſchafterkonferenz, der auf das Bekreiben der Interallier⸗ ken Konkrollkommiſſion zurückzuführen iſt, abzielen. Daneben laufen, wie die„Deutſche Zeikung behauplet“, noch allerlei andere Forderungen, ſo die, daß aus den Ausbildungsvorſchriflen der Reichswehr alle die Beſtimmungen zu verſchwinden hätten, in denen auf Waffen Vezug genommen würde, die nach dem Verſailler Vertrag die Reichswehr nicht beſitzt, d. h. Tanks, Flugzeuge, Luft⸗ ſchiffe, ſchwere Artillerie, Zufanterie⸗Batterien und dergleichen. Es ſoll in der Note ferner die Behauptung aufgeſtellt werden, daß es in Deulſchland einen beſonders organiſierken Grenz⸗ ſchutz gäbe, der im engſten Zuſammenwirken mit der Reichswehr tünde. Von unterrichteker Seite wird uns beſtätigt, daß ein Schritt der Militärkontrollkommiſſion in dem obengenannten Sinne in der Tat unternommen worden ſei. Die Note der Boiſchafterkonferenz liegt hier bereits ſeit einigen Tagen vor. Es heſtand ofenbar die Abſicht, einen Ausgleich der differen zen auf diplomakiſchem Wege zu verſuchen und bis zur Erzielung eines befriedigenden Er⸗ gebniſſes mit der Veröffentlichung des Schreibens zurückzuhalten. Dies iſt durch die üblichen Indiskretionen verhindert worden und man mag im Zweifel darüber ſein, ob es nicht rällicher geweſen wäre, der deulſchen Oeffentlichkeit über die neue Aktion der Militärkonkroll ⸗ kommiſſion, die an die ſchlimmen Zeiten des Notenkrieges unker Poincarés Regime erinnert, reinen Wein einzuſchenken. Wenn auch die Angaben der Blätter, die über den Inhalt der Nole berichten, nicht in allen Einzelheiten zutreffen, ſo ſind doch in den Haupfpunkten ihre Mitteilungen zweifellos richlig. Inzwiſchen iſt Allgemeines verbot des„potemkin“⸗S lms Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Potemkin⸗ Film, der nun ſchon monatelang in hunderten von Kinos für die bol⸗ ſchewiſtiſche Bewegung gewirkt hat, iſt geſtern abend durch den Spruch der Ueberprüfungsſtelle nun endlich wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit verboten worden. Dieſes Verfahren ging zurück auf einen Antrag der Länder Bayern, Württemberg, Thüringen und Heſſen. Urſprünglich hatte ſich auch Mecklenburg dieſem Vorgehen angeſchloſſen, dann aber mit dem Regierungswechſel ſeinen Antrag zurückgezogen. Ueber den Gang der Verhandlungen vor der Filmprüfungsſtelle verbreitet das„Berliner Tageblatt“ einen Bericht, dem wir folgendes entnehmen: Nach der Vorführung des Films ſprach ſich der württem⸗ bergiſche Vertreter für das Verhot des Films aus, weil er in dieſer aufgeregten Zeit neue Unruhe ins Volk trage, weil er die öffentliche Ordnung gefährde und durch die Verherrlichung der Meuterei die ſtaatliche Autorität untergraben müſſe. Oberregierungsrat Mühleiſen vom Reichsinnenminiſterium ſprach als Sachverſtändiger gegen den Film. Der„Panzerkreuzer Potemkin“, führte er durchaus tref⸗ fend aus, ſetze die propagandiſtiſche Arbeit der von Moskau beeinflußten Kommuniſten fort. In ähnlichem Sinne ſprachen ſich die Vertreter des Reichswehrminiſteriums und der Marine aus und machten dann noch in nichtöffentlicher Sitzung dazu noch weitere detaillierte Angaben. Dann plädierte ein Ab⸗ geſandter des Miniſteriums Severing gegen das Verbot mit formal⸗ juriſtiſchen Gründen, die dem Tatbeſtand in keinem Belang gerecht zu werden vermochten. Schließlich ſprach dann noch als Vertreter, der„Deutſchen Verleihfirma“ Rechtsanwalt Paul Levi. Herr Levi ritt auf dem angeblich künſtleriſchen Charakter des Films herum und hatte die Originalität, ſchließlich zu erklären,„die unteren Schichten können aus dem Film lernen, wie man Revolution macht, wohl aber die oberen, wie man Revolutionen vermeidet.“ Offenbar hat zu dieſem pädagogiſchen Zweck nur, um die oberen Schichten vor Revolutionen zu behüten, die Sowjetregierung den Propagandafilm zu machen befohlen. Wir kommen auf die Angele⸗ genheit in einigen grundſätzlichen Anmerkungen noch zurück. Mittag⸗Ausgabe e deutſchlands eine halbamtliche Darſtellung erſchienen, die uns angekündigt worden war und die krot aller Ein⸗ ſilbigkeit und nahezu ängſtlichen Vorſicht doch zugibt, daß von den franzöſiſchen Generalen wieder einmal ein Vorſtoß unkernommen wurde, der zum ſogenannten Geiſt von Locarno p aß t wie die Fauſt aufs Auge. Das wird denn auch ſo ziemlich von allen Mor⸗ genblättern ohne Ankerſchied der Parteiſtellung feſtgehalten. Beſon⸗ ders»öhaft wird die'Tägliche Rundſchau'“, die die Gegenſeite beſch vert, doch ja nicht den milikärtechniſchen Jachmännern allein das Wort zu überlaſſen, auch ſchon mit Rückſicht auf die kommenden Bölkerbundsverhandlungen.„Man kann nicht gut in Genf die Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund betreiben und damit die deulſchen Abrüſtungsverpflichtungen als erfüllt anerkennen und auf der anderen Seite Deutſchland weiter als Objekt der Militärkontrollkommiſſion behandeln, die nach den Er ⸗ klärungen über den Skand der deulſchen Abrüſtung keine Exiſtenz · berechligung hat“. Und an anderer Stelle:„Es würde zweifellos eine ſchwere Belaſtung der Völkerbundspolitik bedeuten, wenn Deulſchland nun noch die Erfahrung machen müßfe, daß die Militär⸗ kontrollkommiſſion darauf ausgeht, die Entwaffnungsfrage aufzu· rollen.“ Das iſt ſehr ſanft ausgedrückt, wie ſich das für ein Organ des Außſenminiſters gehört, aber es iſt doch unzweifelhaft richtig, daß ſelbſt der„Vorwärks“ ſich veranlaßt ſieht, in die nämliche Kerbe zu hauen. Er nennt die Enkentebeſchwerde über Seeckts Skellung „eine lächerliche Schikane“ und konſtatierk, daß ſich die Gegenſeite außerdem formell im Anrecht befindet, da ſie bereits vor Jahren gegen das deukſche Wehrgeſetz, das ihr noch im Enkwurf vorgelegt und in welchem die Stellung Seekis feſigelegt wurde, keine Einwendungen erhob. Schließlich reſumiert ſich ſehr ordenklich der„Vorwärks“, man hätte wirklich nicht annehmen dürfen, daß„dreiviertel Jahre nach Locarno und nach dem Ablauf der inkeralliierten Milikärkonkrolle man uns noch mit ſolchen lächerlichen Lapalien kommen würde. Ganz anders wirken dieſe Dinge auf den ſublimen Geiſt des Herrn Georg Bernhard ein. Er fragt in ſeiner„Voſſiſchen Jeitung“ in Fetidruck:„Wer macht die Politik im Reich?“ und fügte im Spalten⸗ druck noch die Frage hinzu:„Militär oder Reichskanzler?“, wo er dann bei der Gegenſeite ziemlich unverblümk den Oberſtleutnank im Reichswehrminiſterium denunzierk, der den Poſten des Reichskom · miſſars für Entwaffnungsfragen inne hat und dem von Herrn Bern⸗ hard unkerſtellt wird, daß er die Dokumente an die„Deutſche Zei⸗ tung“ und die„Deutſche Tages zeitung“ weitergeleitet hätte. Herr Bernhard kommt dann zu dem Schluß, daß es ſowohl in Paris wie in Berlin zwei gleichgeſinnke Sektlonen der blutigen Inter⸗ nationale gebe, worauf er mit Emphaſe ſchließt,„daß kann nicht der amtliche Geiſt des deulſchen Reichswehrminiſteriums ſein“. Es gehört ſchon der durchaus verbogene Geiſt des Herrn Georg Bernhard dazu, zu derarligen Schlüſſen zu kommen. Furückweiſung polniſcher verdächtigungen P Berlin, 12. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In der pol⸗ niſchen Preſſe wird auf die übliche lärmende Art Klage darüber ge⸗ führt, daß die deutſche Regierung abſichtlich den Transport pol⸗ niſcher Kohle nach England zu hintertreiben verſuche. Wie wir an zuſtändiger Stelle hören, kann davon keineswegs die Rede ſein. Die Ausfuhr von Kohlen nach England wegen des dortigen Streikes hat in den letzten Wochen eine außerordentliche Ausdehnung angenom⸗ men und zu einer Ueberlaſtung der Umſchlagshäfen, namentlich in Hamburg und Stettin, geführt. Infolgedeſſen iſt auch eine Stauung auf den Zufahrtslinien der deutſchen Eiſenbahn entſtanden. Um eine völlige Verſtopfung zu verhindern, hat ſich daher die Eiſenbahndirek⸗ ſchon an den Auflieferungsſtellen, ſo auch in Kattowitz, anzuordnen. Mit einer abſichtlichen Behinderung der polniſchen Kohlenzufrhr aus Oberſchleſien nach England hat dieſe durch die annormalen Verhält⸗ niſſe bedingte techniſche Maßnahme nicht das mindeſte zu tun. Oſtpreußen und polen Wie bereits gemeldet, fanden geſtern in ganz Oſtpreußen zur Feier der am 11. Juli 1920 erfolgten Abſtimmung Kundgebungen ſtatt. Bei dem Feſtakt der Stadt Königsberg hielt Oberpräſident Siehr eine Rede, in der er u. a. ausführte:„Wir wünſchen ehrlich, mit unſeren polniſchen Nachbarn in Frieden zu leben und wenn die neue Staatsleitung Polens den gleichen ernſtlichen Wunſch hat, mit dem deutſchen Nachbarvolke in erſprießlichen Beziehungen zu leben, ſo werden wir Oſtpreußen dies nur freudig begrüßen. Da⸗ zu iſt aber vor allem erforderlich, daß die polniſche nationaliſtiſche Preſſe mit ihren bisherigen auf Kampf eingeſtellten Methoden grundſätzlich bricht und daß man uns mit der Propagierung einer Einverleibung Oſtpreußens in Polen endgültig ver⸗ ſchont. Der Tag der oſtpreußiſchen Volksabſtimmung zeigte klar und deutlich den Willen der oſtpreußiſchen Bevölkerung. Wenn die jetzigen Leiter der Geſchicke Polens ſtaatsmänniſch weitblickend dar⸗ aus die Konſequenzen ziehen und allen Annektionsgelüſten auf oſtpreußiſches Land entſchieden entgegentreten, ſo werden ſie ihrem eigenen Land und der Befriedung Europas einen großen „Dienſt erweiſen.“ 100„„ fimeröe tion genötigt geſehen, eine gewiſſe Beſchränkung der Transporte Preis 10 Pfennig 1926— Vr. 317 Anzeigenpreiſe nach Tariſ. bei Vorauszahlung pro eimp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. * 0 0 Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Aus gaben 4 wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt. 1 Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim „Beilage. Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Invictis victi victuri Was iſt's mit dieſer lateiniſchen Ueberſchrift, wie heißt das auf deutſch?... Invicitis victi victuri ſind die drei Worte der Inſchrift, die das Denkmal trägt, das die Berliner Uni⸗ verſität ſoeben ihren 972 im Kriege gefallenen Studenten ge⸗ widmet hat. Und dieſe drei Worte heißen auf deutſch: Den U 15 beſiegten die Beſiegten, die ſiegen wollen... Eine weihevolle Stunde war es, in der dieſes Denkmal dankbaren Geden⸗ kens und zuverſichtlicher Zukunftshoffnung der akademiſchen Ju⸗ gend und der Reichshauptſtadt übergeben wurde. Wir berichteten geſtern darüber. Hindenburg war anweſend, Kanzler Marx, Generaloberſt v. Seeckt und viele andere prominente deutſche Perſönlichkeiten. Leider konnte jedoch auch dieſe deutſche Weihe⸗ ſtunde nicht vorübergehen, ohne daß die Auswirkungen unſeres innerpolitiſchen Zwieſpalts ihre Schatten darauf warfen. Die Ver⸗ einigung der ſozialdemokratiſchen Studenten an der Univerſität Verlin erblickte in den Worten der Inſchrift„ein Bekenntnis zum Kriegs⸗ und Rachegedanken“, ſtellten ihr die Pa⸗ role:„Nie wieder Krieg!“ gegenüber und lehnten die Be⸗ teiligung an der Denkmalsfeier ab. Und der„Vorwärts“ ſah ſelbſtverſtändlich in dem Vorfall eine willkommene Gelegenheit, um Oel ins Feuer zu gießen. Alſo hetzt er: „Der nationaliſtiſche Teil der Studentenſchaft an der Berliner Univerſität, unterſtützt von Univerſitätslehrern, hat die Errichtung und Enthüllung eines Denkmals für die im Weltkrieg gefallenen Studenten zu einer Demonſtration nationaliſtiſchen Kriegs⸗ und Vergeltungswillens geſtaltet. Den Un⸗ beſiegten, die beſiegten Sieger der Zukunft, ſo lautet die Inſchrift des Denkmals. Der kommende Krieg, ein Rachefeld⸗ zug, der Geiſt der Rache in der akademiſchen Jugend, der Geiſt des Haſſes und der Gewalt— das iſt der Sinn dieſer Inſchrift. Ein Denkmal, das dieſe Inſchrift trägt, gilt nicht den Voten, vor denen jeder ſich beugt. Es gilt dem Geiſte der Rache. gegen den die Stimme der Menſchlichkeit ſich empört. An der Feier der Ent⸗ hüllung dieſes Denkmals mit dieſer Inſchrift hat ſich der natio⸗ naliſtiſche Revanchegeiſt aufs neue entzündet, mit ihm der Geiſt der Ueherhebung und der Beſchimpfung Andersdenkender, der die Nationgliſten auszeichnet. Es war der Geiſt der nationaliſtiſchen Spaltung, der dieſe Inſchrift diktiert hat.“ Welche Inſchrift hätte man wohl wählen müſſen, um den„Vor⸗ wärts“ und ſeine politiſchen Glaubensgenoſſen zufrieden zu ſtellen? Keine andere als„Nie wieder Krieg“. Solches Gelöbnis wäre dann freilich nicht Gefahr gelaufen, als ein Bekenntnis zum Kriegs- und Nachegedanken angefeindet zu werden. Doch als Aus⸗ fluß völliger Weltfremdheit und pazifiſtiſcher Knochenerweichung hätte es bei allen denen geringſchätziges Befremden hervorgerufen, die die weltrolitiſchen Entwickelungen der Nachkriegsjahre ſo geſehen haben und ſo ſehen, wie ſie in Wirklichkeit ſind und nicht, wie man ſtie gerne haben möchte. Kein ernſthafter Menſch im entwaffneten Deutſchland denkt daran, gegenüber der gigantiſchen Uebermacht der Feinde von Krieg und Sieg zu reden. Und deshalb wirkt es ſo lächerlich und unterwürfig, wenn von deutſcher ſozialiſtiſch⸗pazifi⸗ ſtiſcher Seite die angeſichts der ehernen Tatſachen allmählich einiger⸗ maßen komiſch wirkende Parole„Nie wieder Krieg!“ immer wieder auf den Schild gehoben und der nationale Wille zur Selbſt⸗ ertüchtigung und Wehrhaftigkeit als etwas ſtaatsfeindliches, oder gar als das Streben nach Krieg und Rache ausgeſchrieen wird. Der Sinn jener ſo übel angefeindeten Ueberſchrift iſt lediglich das Be⸗ kenntnis, daß wir uns durch den verlorenen Krieg und ſeine ſich noch alle Tage ſo übel bemerkbar machenden Nachwirkungen nicht unterkriegen laſſen wollen, fondern in ſtarker Zukunftszuverſicht des Glaubens ſind, daß wir früher oder ſpäter wieder die uns auf Grund unſerer Lebenskraft und Tüchtigkeit zukommende Sdellung im Reigen der Völker einnehmen werden. Und wenn ſich der„Vorwärts“ darüber entrüſtet daß ſene Zu⸗ ſchrift von einem evangeliſchen Theologen, nämlich dem Profeſſor Reinhold Seeberg, erdacht worden iſt, ſo ſpricht dieſe Vaterſchaft für jeden Unbefangenen doch weit eher für einen fried⸗ lichen und gottvertrauenden, als für einen kriegeriſchen Geiſt und Sinn der Denkmalsworte. Im übrigen iſt man durchaus in der Lage die Probe aufs Exempel zu machen. Das kann man, indem man ſich die Rede genau onſieht, die jener Profeſſor Seeberg bei der Einweihung des betreffenden Denkmals gehalten hat. Es heißt darin: „Nur der lebt wirklich für ſein Volk, der ſich ſelbſt vergißt in heiliger Liebe, der Eigenſinn und Eigennuß überwindet, der zu treuer dienender Tat und nicht nur zu ſchnellem, klingen⸗ dem Wort bereit iſt. So möge das Denkmal in unſerem Garten als heiliges Wahrzeichen daſtehen! Möge es noch zu fernen Geſchlechtern reden von deutſcher Jugend mit ihrem Glauben, ihrer Hoffnung und ihrer Liebe, die nicht zerbrchen im Angeſicht des Todes und die ſtandgehalten in des Lebens härteſten Prüfungen, da eine Welt zuſammenbrach. Und es möge der alte Gott, der immer wieder Jugend kommen läßt mit threm Glauben und Hoffen, dem Glauben echten Inhalt einflößen und der Hoffnung rechte Ziele und frohe Erfüllung ſchenken! Er ſelbſt leite den jungen Sinn, daß er keine andere Wirklichkeit er⸗ ſtrebe als die, welche wahr iſt und gut. Dann wird es uns gelingen.— Wir heißen dich willkommen, du lieber Gaſt, in unſerer Mitte Möchte es dir gegeben ſein, eine große aka⸗ demiſche Schule zu bilden. Du ſollſt es uns immer ſagen, daß aus dem Tode Leben ſprießt. Du ſollſt in Zeiten der Dunkelheit und des Zweifels als ein Symbol des ewigen Den⸗ noch, das der Herr der Geſchichte ſpricht, zu uns reden. Deine Geſtalt ſchaut uns an wie eine Verkörperung dieſes Dennoch. Sollten wir dir einen Namen geben, ſo möchten wir dich das heilige Dennoch heißen. Wir grüßen dich, du Bild reiner freier Jugendhoffnung, mit dem Worte, das wir vor 7 Jahren bei unſerer großen Gedächtnisfeier ſprachen: invictis victi victuril! Und wir beugen in Ehrfurcht Herz und Haupt vor dem Herrn der Welt, der hebt und ſenkt nach ſeinem Willen und menſchlichem Uebermut 2. Seite. Ar. 317 und menſchlichem Kleinmut ſein ewiges Dennoch in der Ge⸗ ſchichte entgegenhält. Iſt Gott für uns, wer mag wider uns eein?“ Sind ſolche Worte, iſt der Geiſt, der daraus atmet,„ein Be⸗ kenntnis zum Kriegs⸗ und Rachegedanken“? Wie voreingenom⸗ men, wie verhetzt müſſen jene ſein, die in einem ſolchen Manne einen Racheapoſtel und Kriegshetzer erblicken! Nicht in Tanks und Granaten, in Bombengeſchwadern und Betonfeſtungen erblickt der Erfinder der Worte invictis victi victuri unſer Heil und unſere Zukunftshoffnung, ſondern in dem glaubensſtarken:„Eine feſte Burg iſt unſer Gott, ein gute Wehr und Waffen.“ Und in dem unerſchütterlichen Vertrauen auf jenen großen Alliierten, auf dem ſich ſchon der alte Fritz ſo zuverſichtlich verlaſſen hat So wollen es auch wir halten! Jene internationalen Pazifiſten und alle kleinmütigen Peſſimiſten aber wollen wir auf die Worte des ihnen gewiß doch nicht„verdächtigen“ Reichskanzlers Dr. Marx verweiſen, der am Sonntag in Köln bei Abſchluß der großen ſportlichen Kampfſpiele eine Rede gehalten hat, in der er u. ag. ausführte: „Ich gehe von hier nach Berlin zurück. Gsſoll mir keiner mehr in Berlin noch ſonſtwo in Deutſchland von Peſ⸗ ſimismus und Mißmut ſprechen. Frohen Herzens gehe ich von hier weg. Wir haben ſchwere Jahre hinter uns. Schwere Sorgen der Gegenwart liegen auf uns; aber die Zu⸗ kunft erſtrahlt im ſchönſten Licht. Wir haben eine Jugend, auf die wir uns verlaſſen können. Das deutſche Volk hat eine Miſſion in der Weltgeſchichte zu erfüllen. Dem deutſchen Nationalbewußtſein wollen wir dienen und ſo wollen wir den Siegern, die jetzt vor uns ſtehen, herzlichſt danken; danken wollen wir der Jugend, die uns wieder Mut einflößt 25 uns ein Beiſpiel darbietet, das hoffentlich gute Früchre ringt.“ In dieſem Sinne, mit dieſem ſo fortreißend ſtarkem Optimis⸗ mus, der noch heller leuchtet als die von allen Schwarzſehern ſo abfällig kritiſierten Silberſtreifen des Reichsaußenminiſters: es lebe die Jugend, die ſtarke parteipolitiſch nicht angekränkelte die Zukunftshoffnung des Vater⸗ ande FH. A. M. Zum Gedächtnis der U⸗Soot-Helden Auf dem Gelände der den Eingang zur Kieler Föhrde beherr⸗ ſchenden ehemaligen Möltenorter Schanze wurde am Sonntag die Grundſteinlegung zum U⸗Boot⸗Ehrenmal unter ſehr zahlreicher Be⸗ teiligung der Bevölkerung Kiels und der Föhrde⸗Orte vollzogen. Zu der Feier hatten ſich viele Offiziere und Mannſchaften der einſtigen U⸗Bootwaffe ſowie Abordnungen der im Hafen liegenden Flotten⸗ teile, die Spitzen der Marinebehörden, Vertreter der Stadt Kiel mit Oberbürgermeiſter Dr. Lucke an der Spitze, Vertreter der ſchleswig⸗ holſteiniſchen Landesuniverſität Kiel, die Marine⸗ und Militärvereine ſowie zahlreiche Deputationen eingefunden. Nach der Feier wurde die die Namen der gefallenen 5085 U⸗Boot⸗Kämpfer ſo⸗ wie der verloren gegangenen 199 U⸗Boote und ſonſtige Urkunden enthaltende Kapſel geſchloſſen und eingemauert. Das Denk⸗ mal wird die Geſtalt eines maſſigen, in ſchlichter Form gehaltenen 28 Meter hohen Turmes mit terraſſenartigem Vorbau erhalten und fein einem durch U⸗Boot und Sehrohr gebildeten Kreuz gekrönt ſein. Keichskanzler Marx auf der„Geſolei“ Reichskanzler Marx, deram Mont von Köln kommend in Düſſſſeldorf zum Beſuch der Froßen eee iſt, hatte ſich jeden offiziellen Empfang verbeten. eichskanzler begab ſich ſofort nach ſeiner Ankunft zum Ausſtellungsgelände und unternahm einen Rundgang von mehreren Stunden. Um die Mit⸗ tagszeit fand eine kurze Unterbrechung ſtatt, in der eine wichtige Beſprechung erledigt wurde. Nach der Mittagspauſe widmete ſich der Reichskonzler wiederum einige Stunden dem Studium der Aus⸗ ſtellung, die in all ihren Teilen ſeinen Beifall fand. Reichskanzler Marx ſprach beſonders ſeine Bewunderung über das in Düſſeldorf zuſtandegekommene große Werk aus. Am Abend fand ein von der Stadt gegebenes Eſſen ſtatt, an dem auch der Düſſeldorfer Regie⸗ rungspräſident und die Fraktionen der Stadtparlamente teilnahnen. Heute(Dienstag) tritt der Reichskanzler die geplante Reiſe durch die beſetzten Gebiete an. Telegrammwechſel hindenburg⸗Coolioge Halbamtlich wird mitgeteilt: Anläßlich des Feſtes der 150. Wie ⸗ derkehr des amerikaniſchen Unabhängigkeitstages hat zwiſchen dem Reichspräſidenten und dem Präſidenten der Vereinigten Staaten fol⸗ gender Telegrammwechſel ſtatgefunden: „Zur 150. Wiederkehr des Tages, an dem die Vereinigten Staa⸗ ten von Amerila ihr ſtaatliches Leben begannen, beehre ich mich, Ihnen Herr Präſident, und dem amerikaniſchen Volke meine und deg deutſchen Volkes aufrichtigſte Glückwünſche auszuſprechen. Gez. von Hindenburg, deutſcher Reichs präſident.“ Die Antwort des Präſidenten lautete: „Ew. Exz. beehre ich mich, meinen und meiner Landsleute für die Glückwünſche auszuſprechen, die wir aufrich · gez. Calvin Coolidge.“ Die Exploſion in Amerika Nachdem die Exploſionen am Lake Denmark morgens 11 Uhr aufhörten, verſuchte ſofort eine Patrouille ins verwüſtete Gebiet einzudringen und die Toten zu bergen. Die Brände dauern noch an, ſodaß die Gefahr noch nicht völlig beſeitigt iſt; doch ſcheint der größte Teil der Armeedepots gerettet zu ſein. Die Zahl der Heimatloſen beträgt ungefähr 900, die der Verletzten 400. Nach einer Meldung aus war die erſte Sympathie⸗ fundgebung, die der amerikaniſchen Marinebehörde aus Anlaß der Exploſionskataſtrophe in Lake Denmark zuing. ein Telegramm des deutſchen Admirals Zenker an den Marineſekretär Wilbur, in dem er die tiefſte Anteilnahme der deutſchen Marine zum Aus⸗ druck brachte. Geſtern wurden die der Exploſionskataſtrophe zum 1. ge⸗ fallenen Perſonen durch Regierungstruppen größtenteils geborgen. Die Gefahr für das Armee⸗Depot iſt vorläufig beſeitigt. primo de Rivera in Paris V Paris, 13. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die An⸗ kunft des ſpaniſchen Diktators Primo de Rivera rief, wie erwartet, heftige Zwiſchenfälle hervor. Bei der Ankunft Primo de Riveras am 'Orſay⸗Bahnhof veranſtaltete eine Menſchenmenge, die auf dem anderen Seine⸗Ufer ſtand, eine lärmende Demonſtration. Zahlreiche Poliziſten verſuchten die Menſchenmenge auseinanderzutreiben. Es kam zu einem Handgemenge, bei dem ſich mehrere Demonſtranten widerſpenſtig zeigten und Waffen gegen die Polizei brauch⸗ ten. 10 Perſonen wurden verwundet, 20 verhaftet. In dem links⸗ republikaniſchen„Oeuvre“ veröffentlicht der ſpaniſche Romanſchrift⸗ ſteller Blasco Ibanez einen Brief, in dem er u. a. mitteilt, daß ſich Primo de Rivera gerühmt habe, mit Hilfe von einer Million Peſeta die franzöſiſche Preſſe für ſeinen Beſuch in Frankreich ſympathiſch geſtimmt zu haben. Caillaux Condoner Erfolg Neugeſtaltung des franzöſ.⸗engl. Schuldenabkommens Am Montag abend erfolgte, wie angekündigt wurde, die Unterzeichnung des engliſch⸗franzöſiſchen Schuldenabkommens durch Caillaux und Churchill. Der Inhalt des Vertrages wird noch ge⸗ heim gehalten und ſoll erſt heute nachmittag 5 Uhr im Unterhauſe bekannt gegeben werden. Die Verhandlungen Caillaux' dauerten bis 3 Uhr nachmittags. Angeblich ſoll Caillaux die Klauſel, wo⸗ nach Frankreich nur nach Maßgabe der deutſchen Reparations⸗ zahlungen zu zahlen habe, nicht durchgeſetzt haben. Ob der Vertrag einen Einfluß auf den Frankenkurs haben wird, iſt noch ungewiß. Caillaux wird heute(Mittwoch) vormittag im Flugzeug nach Paris zurückkehren. Einzelheilen § London, 13. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Ueber die geſtrigen Verhandlungen Caillaux mit Churchill liegt ein offizieller allgemeiner Regierungsbericht vor, in dem geſagt wird, daß zwiſchen den Unterhändern eine vollkommene Uebereinſtimmung erzielt werden konnte. Die Beſpre⸗ chungen zwiſchen dem franzöſiſchen Finanzminiſter und dem eng⸗ liſchen Schatzkanzler nahmen vier Stunden in Anſpruch. Hierauf empfing Churchill die engliſche Preſſe. Er ſagte ihnen, daß die Verhandlungen zwſchen England und Frankreich in der Schulden⸗ frage ein für beide Teile ſehr befriedigendes Ende gefunden hätten. Ueber den Inhalt des Vertrages wollte ſich Churchill nicht äußern. Der Vertragstext wird teilweiſe heute nachmittag um 4 Uhr gleich⸗ zeitig in London und Paris veröffentlicht werden. Caillaux ant⸗ wortete auf die Frage eines Journaliſten, ob er jetzt auf eine Beſ⸗ ſerung des franzöſiſchen Franken rechne, folgender⸗ maßen:„Ich hoffe, daß wir den Frankenſturz aufhalten können. Aber ich wage es nicht zu berufen, denn ich bin weder Herr der franzöſiſchen Innenpolitik, noch leider des internationalen Geld⸗ marktes.“ In den heutigen Morgenblättern wird mitgeteilt, daß die Natenzahlung an England folgende ſein werde: 1926/27 4 Millionen Pfund Sterling, 1927/28 5 Millionen, weiteren 6, 7, 8 bis 12% Millionen Pfund Ster⸗ ling. Eine amtliche Beſtätigung dieſer Ziffern liegt noch nicht vor. Ferner wird in der heutigen Morgenpreſſe hervorgehoben, daß England dem franzöſiſchen Schuldner einen Schuldenerlaß von 58—60 Prozent bewilligt. England tat dies aus dem Grunde, weil auch die Vereinigten Staaten bei ihren Verhand⸗ lungen mit Frankreich dieſem einen Schuldenerlaß von 50 Proz. einräumten. Wie aus Waſhington gemeldet wird, iſt vor November dieſes Jahres in der franzöſiſchen⸗amerikaniſchen Schul⸗ denfrage eine Wiederaufnahme der Verhandlungen nicht zu er⸗ warten. Die amerikaniſchen Demokraten ſcheinen auf ihr Wahl⸗ propaganda⸗Programm die franzöſiſch⸗amerikaniſche Schuldenfrage geſetzt zu haben. Frankreich als Schuloͤner Amerikas Geſtern demonſtrierten in Paris etwa 20000 Kriegsteil⸗ nehmer mit mehr als 2000 Fahnen gegen das Schuldenabkommen von Waſhington. Die Kundgebungen ſind ohne Zwiſchenfall verlau⸗ fen. Am Denkmal Waſhingtons legten die Demonſtranten eine Mar⸗ morplatte nieder. der Präſident der Kriegsteilnehmerverbände Frankreichs forderte dabei die amerikaniſchen Kommandanten des Weltkrieges auf, in Amerika dahin zu wirken, daß eine neue Prü⸗ fung des Schuldenabkommens vorgenommen werde. das deutſch⸗ öſterreſchiſche Wirt chaſts abkommen — Berlin, 11. Juli. Die Ratifikationsurkunden zu dem am 21. Maſ unterzeichneten Zuſatzvertrag und zu dem am 1. September Fr 1920 abgeſchloſſenen deutſch⸗öſterreichiſchen Wirtſchaftsabkommen wurden am 10. Juli in Berlin ausgetauſcht. Der Zuſatzvertrag tritt am 14. Tage nach dem Austauſch, alſo am 24. Juli, in Kraft. Zu den deutſch⸗franzöſiſchenwirtſchaſtsve Wie wir erfahren, haben das Auswärtige Amt un Reichsminiſterien ein Telegramm des Deutſchen bauperbandes erhalten, worin die Reichsregierung d aufgefordert wird, da. deutſch⸗franzöſiſche Handelsproviſorium nat nur zu den italieniſchen Weinzollſätzen abzuſchließen, ſondern auch unter allen Umſtänden Sicherungen dafür zu ſchaffen, daß in den zu vereinbarenden Zollſätzen der Entwertung des Franken und der da⸗ durch bedingten Senkung der Goldfrankenpreiſe franzöſiſcher Weine in der Zeit ſeit dem Abſchluß des italieniſchen Handelsvertrages Rechnung getragen wird. Wie wir weiter erfahren, iſt die deutſche Delegation in Parje im Sinne dieſes Telegramms verſtändigt worden. Italieniſcher Fanatismus U Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Bürb.) Trotz der Papierbeſchränkung füllen, wie dem„Lokalanzeiger“ aus Rom ge⸗ meldet wird, die italieniſchen Blätter Spalten über Spalten mit glü⸗ henden Schilderungen über die patriotiſche Begeiſterung der Süd⸗ tiroler anläßlich der geſtrigen erfolgten Grundſteinlegung des Sieges⸗ denkmals in Bozen. Alle Kommentare ſind, ſo das noch möglich iſt, auf einen noch höheren Hymnuston geſtimmt, als die Bozener Reden und gipfeln in der Feſtſtellung, daß der Germane endlich hinter den Brenner verwieſen ſei. . engen Kandſtaatenkonferenz mit Ruß land § London, 13. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie die„Times“ aus Reval berichten, wird die Konferenz der balti⸗ ſchen Staaten über einen Rückverſichkerungsvertrag der baltiſchen Staaten gegen Rußland diesmal von Erfolg begleitet ſein. Der let⸗ tiſche Außenminiſter Ulmanis hat ein Projekt ausgearbeitet, das bereits die Zuſtimmung der finnländiſchen Regierung erhalten hat. Nach Revaler Berichten der„Times“ iſt mit dem Zuſtandekommen des Rückverſicherungsvertrages unter den baltiſchen Staaten in ganz kurzer Zeit zu rechnen. Maſſenerkrankungen in London 8 London, 13. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Seit einigen Tagen iſt hier in einem Londoner Stadtviertel eine Epi⸗ demie zu beobachten, deren Urſachen noch nicht ermittelt werden konnten. Etwa 300 Perſonen ſind an der Epidemie erkrankt, Ein 13jähriger Junge und ein kleines Mädchen fielen ihr zum Opfer. Die Krankheitserſcheinungen ſind Schwäche, Fieber, Schmerzen im Hinterkopf und in der Bruſt. Die beiden Opfer ſtarben unter krankhaften Zuckungen. Engliſche Kreoͤlte für Frankreich Caillaux nahm geſtern abend an einem Bankett teſl, zu dem die meiſten großen Bankiers von London geladen waren. Daran anſchließend ſind die Kreditverhandlungen mit den Lon⸗ doner Bankiers eröffnet worden. Ueber die Grundlinien des Schuldenabkommens wird beſtätigt, daß die franzöſiſche Schuld tatſächlich eine Verminderung von 60 Prozent erfahren hat, ſo daß Frankreich von den deutſchen Reparationsleiſtungen, die nach 1928 1,3 Milliarden Goldmark jähr⸗ lich betragen werden, nur ungefähr die Hälfte auszugeben haben widr, um ſowohl England als auch Amerika zu bezahlen. In der Regel werden 625 Millionen Goldmark oder 781 Millionen Gold⸗ franken in den franzöſiſchen Kaſſen verbleiben. Das Abkommen ent⸗ hält, keine Reparationsſicherungsklauſel, ſondern ledigli“ einen Zu⸗ ſatz, wonach die engliſche Regierung ſich verpflichtet, die franzöſiſche Zahlungsfähigkeit neu zu prüfen, ſofern ſie durch irgendwelche Gründe eine Aenderung 9 haben könnte. Eine Transfer⸗ klauſel iſt dagegen formell vorhanden. England verpflichtet ſich, die franzöſiſchen Schuldſcheine nicht auf den Markt zu bringen, ſo daß ſie nicht börſenmäßig gehandelt werden können. Frankreich erhält die Möglichkeit, das Gold, das in der Bank von England hinterlegt iſt, nach und nach zurückzukaufen, und zwar 18 Mil⸗ lionen Pfund, die der Bank von Frankreich gehören, innerhalb fünf Jahren, und 53 Millionen Pfund des franzöſiſchen Schatzamtes innerhalb einer unbeſtimmten Friſt. Schuldennachlaß um 60 prozent Vparis, 13. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die in der heutigen Morgenpreſſe vorliegenden Londoner Nachrichten legen den Hauptwert darauf, daß es Caillaux gelungen iſt, eine Herab⸗ ſetzung der Geſamtſchuld Frankreichs an England um rund 60 Prozent zu erreichen. Nebſt Einfügung der Garantie⸗ und Transferklauſel und einer Erklärung, die franzöſiſchen Schulden nicht zu kommerzialiſieren, iſt die Reduktion der Geſamtſchulden offenbar der größte Erfolg, den Caillaux in London erzielt hat. Es wird ferner mitgeteilt, daß in engliſchen Bankkreiſen die Meinungen über die Stabiliſierung des franzöſiſchen Franken ſtark auseinander⸗ laufen. Hiervon konnte ſich der franzöſiſche Finanzminiſter auch während des geſtrigen Diners im Hauſe des Lords Derby überzeu⸗ gen. Zahlreiche engliſche Bankherren vertreten den Standpunkt, daß die Stabiliſierung des Franken nur aufgrund einer Verſtändigung Frankreichs mit den angelſächſiſchen Banken möglich ſei, um von Dauer zu ſein. Die Genugtuung über das Zuſtandekommen des engliſch⸗franzö⸗ ſiſchen Akkords wird in parlamentariſchen Kreiſen dadurch weſentlich eingeſchränkt, daß Caillaux ſein Steuerprojekt noch nicht fertig hat. Das Finanzminiſterium teilte geſtern abend mit, es ſei nicht möglich, den Steuerplan bis Dienstag dem Kammerausſchuß zugehen zu laſſen. Caillaux werde erſt am Freitag vor der Kommiſ⸗ ſion der Deputiertenkammer erſcheinen. Die Verzögerung ruft in parlamentariſchen Kreiſen eine ſtarke Ernüchterung hervor. In der oppoſitionellen Preſſe wird Caillaux ſcharf angegriffen und die Frage aufgeworfen, ob er unter dieſen Umſtänden noch über die verſchwin⸗ dend kleine Mehrheit von 22 Stimmen verfügen werde. Pariſer verkehrstarif- erhöhung Der Generalrat des Seine⸗Departements hat beſchloſſen, die Ta⸗ rife der Pariſer Verkehrsmittel um 25 Prozent zu erhöhen. Die Untergrundbahn wird der Tariferhöhung folgen. die Ergebniſſe der Synodalwahlen in Baden Wahlkreis 1: Bezirke Konſtanz, Schopfheim, Lörrach, Müllheim, eiburg, Emmendingen und Homberg 40 680 Stimmen Poſitive 19 125, Landeskirche 13 099, Liberale 14991, Volkskirchenbund 4082, ungültig 183. 9 Wahlkreis 2: Bezirke Lahr, Rheinbiſchosheim, Baden, Karls⸗ ruhe Stadt und Land. 37975 Stimmen. Poſitive 17 830, Landes⸗ kirche 3037, Liberale 10 883, Volkskirchenbund 6076, ungültig 149. Wahlkreis 3: Bezirke Durlach, Pforzheim Stadt und Land, Bretten, und Eppingen. 38 750 Stimmen. Poſitipe 22 260, Landes⸗ kirche 1649, Liberale 8543, Volkskirchenbund 6131, ungültig 167. Wahlkreis 4: Bezirke Mannheim, Ladenburg, Weinheim und Ober⸗Heidelberg. 30 253 Stimmen. Poſitive 11 864, Landeskirche 2303, Liberale 9264, Volkskirchenbund 7210, ungültig 112. Wahlkreis 5: Bezirke Heidelberg, Neckargemünd, Sinsh eim, Neckarbiſchofsheim, Mosbach, Adelsheim, Boxberg und Wertheim. 34511 Stimmen Poſitive 16 674, Landeskirche 3005, Liberale 12 294, Volkskirchenbund 2376, ungeültig 162. In die Landesſynode entſenden Wahlkreis 1, 2 und 4 je 12, Wahlkreis 3 und Wahlkreis 5 10 Abgeordnete. Die Verteilung auf die einzelnen Liſten ſteht noch nicht feſt. Letzte Meloͤungen Reviſionsverhandlung im FJemeprozeß Pannier — Leipzig, 12. Juli. Heute hat der zweite Strafſenat des Reichsgerichts die Reviſionsverhandlung im Fememordprozeß Pan⸗ nier, der in erſter Inſtanz zu vier Todesurteilen geführt hatte, verhandelt. Alle vier Reviſionen wurden verworfen, die vier Todesurteile alſo beſtätigt. Jolgenſchwerer Aufounfall — Köln, 12. Juli. In der Nähe des Bonner Dorffriedhofes platzte an einem von Köln kommenden Perſonenauto der Reifen eines Hinterrades. Der Wagen kam dadurch ins Schleudern, ſtürzte um und wurde vollkommen zertrümmert. Eine mitfahrende Dame exlitt infolge des Schreckens einen Herzſchlag und war auf der Stelle tot, eine weitere zog ſich einen Schädelbruch zu, ſodaß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Die übrigen Inſaſſen, zwei Damen und der Lenker des Wagens, kamen mit leichteren Ver⸗ letzungen davon. Reſchskabineit und Ehrenhain — Berlin, 13. Juli. Reichsinnenminiſter Dr. Külz wird dem Reichskabinett eine Vorlage unterbreiten, wonach der Ehrenhain bei Berka geſchaffen werden ſoll. Das Reichskabinett wird dann die endgültige Entſcheidung zu treffen haben. Marineunfall in Kiel — Berlin. 13. Juli. Aus Kiel wird der Marineleitung mitgeteilt, daß infolge eines Motorverſagers der Stabsjolle des Linienſchiffes „Hannover“ in der Nacht vom 11. Juli abgebrannt iſt. Der Heizer⸗ gefreite Navroth kam hierbei ums Leben. Die amtliche Unterſuchung iſt eingeleitet worden. Neue Beben auf Sumakra— 220 Toke — Amſterdam, 12. Juli. Wie aus Sumatra gemeldet wird, haben ſich dort wiederum neue Erdbeben ereignet. Im Bezirke Padang ſoll ein Erdbeben 220 Todesopfer gefordert haben. 8 Diensfag, den 13. Juſi 19 1 . ———— Vienstug, den 10. Jun 1926 neue hlanabenster Heitung(mittag-unsgab) 3. Seite. Nr. 317 Großer Aheinſchifahrtslongteß in vaſel Nunmehr hielt Dr. Kobelt vom Eidgenöſſiſchen Amt für Waſ⸗ ſerwirtſchaft in Bern einen Vortrag über die ſchweizeriſche Waſſerwirtſchaft. In dem Hauptteil ſeines Vortrages gab der Redner eine allgemeine Orientierung über die ſchweizeriſche Waſſerwirtſchaft, die ja dank der geographiſchen Lage der Schweiz in ungewöhnlichem Umfange An⸗ laß zu waſſerwirtſchaftlichen Aufgaben gegeben hat. Nach Schilderung der rechtlichen Verhältniſſe und der Maßnahmen, die zur ahrung der allgemeinen Intereſſen zu beachten waren, wurden die Beſonderheiten in der Waſſerführung der ſchweizeriſchen Gewäſſer unter Vergleich mit den Verhältniſſen ausländiſcher Gewäſſer ein⸗ gehend dargelegt. Der Redner ging darauf auf die Eignung der ſchweizeriſchen Gewäſſer für Waſſerkraftnutzung und F.—iiffahrt ein und gab einen Ueberblick über die Entwicklung und den Stand der Waſſerkraftnutzung und Flußſchiffahrt. Im zweiten Teil eines Vortrages wandte ſich der Redner dem Waſſerhaushalt des Rh ins zu, würdigte den Einfluß des Bodenſees auf dieſe Waſſerführung und leitete damit über zu der Bodenſeeregulierung und der Schiffbar⸗ machung des Rheins von Baſel bis zum Bodenſee. Im Anſlchuß an dieſen Vortrag ſchilderte Dr. Ingenieur E. Gutzwiller⸗Baſel die Schiffbarmachung des Rheins von Baſel bis zum Bodenſee. Seinen Ausführungen entnehmen wir folgendes:„Die Schiffbar⸗ machung des Rheines von Baſel bis in den Vodenſee bezweckt einem großen Wirtſchaftsgebiet die Segnungen billiger Waſſerfrachten zur Belebung der Induſtrieentwicklung zu verſchaffen. Die Fahrten nach Baſel führten zur Gründung der Schiffahrtsverbände am Oberrhein, die ſich die Weiterführung der Schiffahrt bis in den Bodenſee zum Ziele geſetzt haben und in einem im Jahre 1920 zum Austrage ge⸗ kommendenen Wettbewerbe unterſtützt von den beiden Uferſtaaten, die Grundlagen für die weiteren Studien und eine Abklärung des ganzen Fragenkomplexes veranlaßten. Die Rheinſtrecke Baſel⸗Bodenſee ſoll in erſter Linie der Kraftnutzung dienen und die Stauhaltungen für die ungehinderte Durchführung der Schiffahrt bereitſtellen. Zu dieſem Zwecke wird das 152 Meter betragende Gefälle zwiſchen Baſel und dem Bodenſee in 13 Kraftwerken zur Erzeugung elektri⸗ ſcher Energie und unter Verwendung der mittleren Jahreswaſſer⸗ menge ausgenützt. Von dieſen Kraftwerken ſind heute ſchon vier er⸗ ſtellt, die rund 200 000 PS. erzeugen. Weitere 3 Kraftwerke mit zu⸗ ſammen 230 000 PS. ſtehen vor dem Baue und die übrigen ſechs Kraftwerke, welche 390 000 PS. liefern werden, ſind geplant und n in einer zweiten Bauperiode zur Ausführung gelangen. Eines der ohne Rückſicht auf die zukünftige Schiffahrt erſtellten Werke, Rheinfelden, muß vollſtändig umgebaut werden. In allen Kraftwrken zuſammen können rund 3 600 000 000 Kilowatt erzeugt werden. Für die Schiffahrtseinrichtungen ſind im Auftrage der beiden Uferſtaaten von einer dazu beſtimmten Rheinkommiſſion endgültige Entwürfe aufgeſtellt worden. Als Regelkahn für die Oberrhein⸗ ſtreckhe wurde der 1200 Tonnen Kahn angenommen und der erſte Ausbau der Schleuſenanlagen mit Schleuſen von 135 Meter Länge und 12 Meter Breite vorgeſehen, die ſpäter zu Schleppzugs⸗ ſchleuſen umgebaut und durch Angliederung einer zweiten Schleuſe zur vollen Leiſtungsfähigkeit erweitert werden können. Grundſätz⸗ lich iſt die Schiffahrt unabhängig von den Einrichtungen der Kraft⸗ nutzung im offenen Rhein belaſſen worden. Als Folge der großen Waſſermenge und Gefälle können die Kraftwerke am Oberrhein zu den günſtigſten Niederdruckwerken gerechnet werden. Die Er⸗ ſtellungskoſten für die Schiffahrtseinrichtungen werden durch die Anlagen Rheinau und Rheinfall, die beſondere Umgehungs⸗ kanäle erforderlich machen, und durch die beiden Schiffahrtswehre bei Albruck und Koblenz erhöht und betragen für die ganze Rheig⸗ ſtrecke rund 70 Millionen Franken. Die Frachterſparniſſe, die durch die Schiffahrtseinrichtungen dem Oberrheingebint erwachſen, recht⸗ fertigen dieſe Ausgaben und laſſen die Erſtellung der Schiffbor⸗ machung von Baſel bis in den Bodenſee wirtſchaftlich erſcheinen. Sowohl die Anſprache als auch die Vorträge fanden das leb⸗ hafteſte Intereſſe der Anweſenden. Der Vorſitzende, Generaldirektor Welker Duisburg, dankte hierauf den beiden Rednern im Namen der Verſammlung und ſchloß alsdann die impoſant verlaufene Sitzung, an die ſich ein gemeinſames Mittagseſſen im Schützenhauſe anſchloß, wobei insbeſondere die Schweizer Regierungsvertreter humorvolle Anſprachen hielten. An eine Autofahrt zur Beſichtigung der Rheinhafenanlagen ſchloß ſich eine Einladung beim Deutſchen Generalkonſul zur Einnahme des Tees in der Ausſtellung. Am Sonntag morgen erfolgte eine Rheinſtrombefahrung nach Straßburgehl die ebenfalls eine ſtarke Beteiligung aufwies. Die fünfſtündige Fahrt war inſofern von großer Bedeutung, weil das wil de Waſſer außerordentlich gefährlich iſt und auch die Kehler Rhein⸗ brücke ein ſchweres Hindernis für die Oberrheinſchiffahrt bildet. In flotter Fahrt ging es vorbei an Hüningen, dann an dem früher ſo gefürchteten Iſteiner Klotz, dem Kloſter Neuenburg, an Alt⸗ und Neubreiſach, nach Kehl und Straßburg. Die zu Berg fahrenden Schwnizer Schiffe grüßten das Talwärts fahrende Exkurſionsſchiff durch Böllerſchüſſe Jedesmal gab es ein freundliche⸗ Grüßen und Zuwinken. Infolge des hohen Waſſerſtandes mußte die Kommando⸗ brücke des Dampfers abgebaut und ſelbſt das Ruder umgelegt wer⸗ den, da ſonſt ein Paſſieren der Brücke eine Unmöglichkeit geweſen ——. Kreiòeſelſen auf Rügen (Vergleiche die untenſtehende Beſchreibung) RNordiſche Sonnentage Von Kurt Fiſcher 3. In Svantewits Reich Was wiſſen Sie von Rügen? Wenn Sie Bewohner der Oſt⸗ zeküſte ſind ſcheiden Sie ohne weiteres aus. Für Mitteldeutſchland dürfte die Minusquote einer befriedigenden Antwort ſchon größer ſein und für Süddeu. and gar wird man ſich wohl im allgemeinen mit der Schulbankerinnerung begnügen müſſen, daß Rügen die größte Inſel Deutſchlands iſt. Vielleicht weiß dieſer oder jener noch, daß man von Saßnitz nach Trälleborg auf der berühmten Schweden⸗ fähre in etwa 4 Stunden die 107 Kilometer Vafferweges zurücklegen kann, man alſo zu dieſem Zweck bei Stralſund nach Rügen überſetzen und die ganze Inſel durchqueren muß. Vielleicht 075 ihm auch noch einige Namen bekannterer Badeorte geläufig, wie Goehren, Binz oder Stubbenkammer, aber dann hören die näheren Kenntniſſe beſtimmt auf. Und das iſt gußerordentlich bedauerlich. Denn wenn auch zuge⸗ geben werden muß, daß bei der großen Entfernung von Mittel⸗ und Süddeutſchland aus die Frage der Reiſekoſten erheblich ins Gewicht fällt, ſo zieht doch der Strom der füddeutſchen Seebäderbeſucher in der Regel mehr nach der Nordſee denn nach der Oſtſee. Nun iſt gewiß den deutſchen Nordſeebädern dieſer Beſuch von Herzen zu gönnen, aber man ſollte darüber doch nicht ganz unſere deutſche Oſtſeeküſte vergeſſen, die gewißlich nicht immer mit ſo ſtarkem Wel⸗ lenſchlag geſegnet iſt, wie die Nordſeeküſte, ſich aber dafür eines Vor⸗ zugs erfreut, den jene nicht hat: der herrlichen Wälder! Alles auf einmal kann man natürlich nicht haben, aber Wald und See bedeuten bereits einen ſolchen Naturreichtum, daß man getroſt auf dieſes oder jenes noch Fehlende verzichten kann. „Stößt man nun längs der Oſtſeeruſte vielerorts auf dieſe ideale Zweiheit, ſo tritt für Rügen noch ein Drittes hinzu, das zu der Inſel Eigenart gehört und ihr noch beſonderen Reiz verleiht, die Kreide⸗ felſen. Iſt der Blick auf das unendliche Meer ſchon von der flachen Küſte aus ein ſtets ſich wiederholender Genuß, ſo bedeutet es geradezu eine raffinierte Steigerung, wenn man von 100 Meter hoher Steilküſte unter ſen die Wellen ſich brechen ſieht oder aber Blicke in Fernen ſchweifen laſſen kann, die dem Beſchauer ſonſt von der Niederung aus verſchloſſen bleiben. So iſt Rügen ein wahrhaft ideales Land für den Naturfreund und wenn er gar das Glück hat, abſeits von den großen Modebadeorten eingebettet zwiſchen See und Wald einen Ruheplatz zu finden, der nicht einmal von den Ber⸗ liner Zeitungsflugzeugen überflogen wird dann genfoßt er die Er⸗ holung, derer er nach elfmonatlicher Berufsarbeit bedarf. Ein ſolches Idyll iſt auf der Landverbindung zwiſchen der nörd⸗ lichſten Halbinſel Wittow und der mittleren Stubnitz. deſſen kantige wäre, aber glücklich und wohlbehalten ſer, de e 1 Ueberhaupt muß den Beſitzern des Dampfers der Rheinſchiſfahres⸗ A. wem Fendel und der Führung des glückhaften Schiffes 19 5 Anerkennung ausgeſprochen werden. Mit einem waeee 1 tageſſen fand die für die Rheinſchiffahrt Baſel⸗Straßburg und auch für den Platz Mannheim ſo vielverſprechend va Tagung ihren Abſchluß. Städͤtiſche Nachrichten * Handwerkliche Preisverteilung. Unſerm Bericht im Mon⸗ tag⸗Morgenblatt über die Auszeichnung der Preisträger der Ge⸗ ſellenſtück⸗Ausſtellung iſt nachzutragen, daß der Spengler⸗ und In⸗ ſtallateurgehilfe Robert Birkenmeier, der am Sonntag ſein 25jähriges Arbeitsjubiläum bei der Firma Adam Aſpenleiter feierte, von der Handwerkskammer Mannheim eine Ehrenurkunde und von ſeinem Meiſter eine goldene Uhr mit Kette erhielt. * Fabrikbrand. In der Rheiniſchen Eiſengießerei und Maſchinen⸗ fabrik AG. in der Eiſenbahnſtraße in Neckarau geriet geſtern vermut⸗ lich durch ſchadhafte Heizungsanlage das Dach über den Trocken⸗ öfen in Brand. Der um.29 Uhr alarmierte Löſchzug der Berufs⸗ feuerwehr hatte 2¼½ Stunden zu tun, um des Feuers Herr zu wer⸗ den. Der Schaden beträgt etwa 20 000 Mark. Wie wir hören, wurde das hölzerene Dach in einer Ausdehnung von ungefähr 150 Om. zerſtört. Ebenſo ſind die beiden Trockenöfen, die durch das Dach geſchützt wurden, unbrauchbar geworden. Die Motor⸗ ſpritze mußte aus einem Brunnen, den die Fabrik vor einigen Jah⸗ ren auf Anraten der Branddirektion bohren ließ, geſpeiſt werden. da keine Hudranten vorhanden ſind. Das Feuer hätte ſehr leicht noch weiter um ſich areifen können, da ſich in nächſter Nähe die Rheiniſche Gummi⸗ und Eelluloidfabrik befindet. Umſo mehr iſt zu be⸗ dauern, daß der vom Bürgerausſchuß länaſt genehmigte Bau der Neckarauer Feuerwehr noch nicht begonnen worden iſt. Der Schaden des geſtrigen Brandes wäre nicht ſo beträchtlich. wenn die Berufsfeuerwehr noch ſchneller hätte einareifen können. Hier zeigt ſich wieder, wie dringend notwendig die Neckarauer Filial⸗Feuer⸗ wache iſt, für die bis jetzt noch nicht einmal die Arbeiten vergeben ind. Schwerer Verkehrsunfall. In der Nacht von Samstag auf Sonntag fuhr in Sandhofen ein Motorradfahrer die Schönauſtraße entlang nach Mannheim zu. Plötzlich ſprang ein junger Mann aus einem Lokal auf die Straße direkt in das Motorrad hinein. Er wurde ſchwer verletzt mit einer Gehirnerſchütterung vom Platze getragen. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Auch der Motor⸗ fahrer trug ſchwere Verletzungen davon. Den Motorrad⸗ fahrer ſoll keine Schuld treffen. * Teerkeſſelbrand. In der Verl. Max Joſephſtraße geriet geſtern abend der Teer, der infolge Ueberhitzung des Keſſels übergelaufen war, in Brand. Veim Eintreffen der um 7,14 Uhr arlarmierten Berufsfeuerwehr war die Gefahr bereits durch die anweſenden Ar⸗ beiter beſeitigt. * Das angebrannke Mittageſſen. Im Anweſen Eichendorffſtraße Nr. 18 hatte geſtern eine Wohnungsinhaberin das Mittageſſen un⸗ beaufſichtigt auf dem brennenden Gasherd ſtehen laſſen, ſodaß ein größerer Qualm entſtand. Die Nachbarn wurden dadurch in den Glauben verſetzt, es ſei ein Brand entſtanden, und alarmierten um 12,03 Uhr die Berufsfeuerwehr, die über die Hakenleiter in die verſchloſſene Wohnung einſtieg und durch Abſtellen des Gaſes die Gefahr beſeitigte. *KRadlerunfälle. Am Samstag vormittag wurde auf dem Fried⸗ richsring eine Frau von einem bis jetzt noch unbekannten Radfahrer angefahren, zu Boden geworfen und verletzt. Zeugen, die über den Vorfall Auskunft geben können, wollen ihre Angaben der Polizei übermitteln.— Am Samstag abend wurde auf der Roſenſtraße in Neckarau ein 5 Jahre alter Knabe von einem Radfahrer angefahren und verletzt. Auch hier wird gebeten, daß Zeugen der Tat der Polizei nähere Angaben machen.— Am Samstag abend ſprang auf dem Luiſenring ein Hund einer Frau in das Fahrrad, ſo daß ſie ſtürzte und ſich erheblich verletzte. Es mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen werden.— Geſtern abend wurde auf der Breite Straße ein 65 Jahre alter Mann von einem Radfahrer ange⸗ fahren, zu Boden geworfen und leicht verletzt. Verkehrsſtörung. Am Samstag vormittag ging auf der Nek⸗ karauerſtraße einem Laſtkraftwagen das linke Hinterrad heraus, ſo daß der Wagen auf das Geleiſe der Straßenbahn zu liegen kam. Durch Umladen wurde nach etwa 15 Minuten die Störung beſeitigt. *Aukaunfall. Aus Neckargemünd wird uns gemeldet: Durch ein Mannheimer Auto wurde Sonntag nachmittag der bejahrte Schuhmachermeiſter Beiſel von dem Gaſthaus„Prinz Karl“, einer der gefährlichſten Straßenſtellen von Neckargemünd, angefahren und zu Boden geſchleudert. Der herbeigerufene Arzt ſtellte eine Quetſchung des einen Fußes feſt. Der Verunglückte wurde nach ſeiner Wohnung verbracht. * Jigarektendiebſtahl. Am Samstag wurden in der Zeit von 2 Uhr früh bis 7 Uhr vormittaas aus einer Wirtſchaft in der Schim⸗ perſtraße 3000 Stück Zigaretten(Sleipner Batſchari), 750 Stück Ta⸗ fung Batſchari) und 700 Stück Overſtolz in Packungen von 25 und 50 Stück entwendet. 80. Geburkskag. Am heutigen Tage feiert ein alter, angeſehener Mannheimer Bürger Herr Georg Senz ſeinen 80. Geburtstag in voller Rüſtigkeit. Herr Senz war nahezu 50 Jahre in der früheren Tapetenfabrik von H. Egelhard tätig, in der er vom Lehrling bis zum Werkmeiſter anſtieg. Naſe Stubbenkammer wenigſtens dem Namen nach bekannt iſt, gele⸗ gen. Sie führt den etwas merkwürdia anmutenden Namen Schabbe und wird weſtlich vom Brerger Bodden und öſtlich vom Tromper Wieck begrenzt, einer aroßen Seeausbuchtung zwiſchen Stubbenkammer und Arkona, dem nördlichſten Punkt Rügens über⸗ haupt. Dieſe Schabbe iſt gewiſſermaßen eine Meerenge, die in ihrer ganzen Ausdehnuna und Breite von tiefſten Tannenwald bedeckt iſt. Und mitten drin liegt einer der jüngſten Badeorte Rügens. der erſt wenige Jahre beſteht: Juliusruh. Wenn es auch politiſch zu dem arößzeren Breege gehört, bildet es doch heute gewiſſermaßen eine Re⸗ publik für ſich, eine Art Andorra oder San Marino, aber ein moder⸗ nes. Es beſteht lediglich aus einem Dutzend Häuſern, die dem Auf⸗ enthalt der Sommergäſte dienen. Juliusruh iſt weder„faſhionabel“ noch„mondän“, aber aut bürgerlich und nicht gänzlich bar jener An⸗ nehmlichkeiten des Lebens, die heute auch in der Grosſtadt zu unſe⸗ ren Gepflogenheiten gehören. Da ſich ferner die Preiſe durchaus noch auf der mittleren Linie bewegen. der Strand im Gegenſatz zu man⸗ chen anderen Küſtenſtellen Rügens abſolut ſteinfrei iſt und ſich das Badeleben im Stile eines großen Freibades abſpielt, ſind hier tat⸗ ſächlich alle Vorbedingungen einer wirklichen Erholung gegeben. Nur eine iſt rückſtändig: die deutſche Reichspoſt! Einmal Poſtbeſtellung am Tage, trotzdem die Poſtautomobile nach Sagard täolich zweimal den Ort berſühren, iſt denn doch etwas zu wenig, ſelbſt wenn man den Vorteil der Weltabgeſchiedenheit gern in Kauf nimmt. Andererſeits iſt die Poſt hinſichtlich der Preiſe ihrer Perſonenfahrkarten ſehr fort⸗ ſchrittlich geſinnt, denn eines Tages erhöhte ſie ſchlankwea die Preiſe um 50 v.., ſodaß hier alſo wohl die einziae Strecke in Deutſchland zu finden iſt, auf der der Perſonenkilometer ſtatt mit 10 mit 15 Pfa. berechnet wird. Und da behaupte noch einer. die Poſt verſtände ſich nicht dem„Geiſte der Zeit“ anzupaſſen! Aber nicht davon will ich berichten, ſondern lieber von dem, was Rügen ſo anziehungs⸗ und liebenswert macht. Wer gewohnt iſt, Land und Leute mit den Augen deſſen anzuſehen, der die Ge⸗ ſchichte und Kulturgeſchichte ſeines Volkes liebt, entdeckt bei ſtillen Streifen und Wanderungen ungeahnte Schönheiten. Iſt es doch auch uralter Kulturboden, den man betritt. Auf der Höhe von Nobbin, hoch über dem Meere gelegen, ragen die Rieſenſteine eines Hünengrabes auf. Und war es nicht ein freundlicher Zu⸗ fall, als der Wanderer den von Kornblumen und Mohn bekränzten ſtillen Platz betretend, auf einen einſamen Schimmel ſtieß, der frei⸗ weidend, mit großen, faſt feierlichen Augen um die Steine des Hünengrabes lugte. Unwillkürlich tauchte in der Erinnerung das heilige Pferd Spantewits auf des Nationalgottes der alten Wen⸗ den, die vom 4. bis 13. Jahrhundert Rügen bewohnt haben. Die Halbinſel Wittow im beſonderen war gewiſſermaßen ſein heiliger Bezirk. Auf dem ragenden Arkona befand ſich ſein Tempel. Erſt vor drei Jahren iſt es der prähiſtoriſchen Forſchung gelungen, die Lage des Tempels und des Bildes Svantewits feſtzuſtellen und auf⸗ zudecken. Wie das Innere ausgeſehen hat, wiſſen wir erfreulicher⸗ weiſe. Es war mit Schnitzwerk und Malerei reich bedeckt, Spante⸗ wit ſelbſt war mit vier Köpfen und Händen dargeſtellt, in denen er das Horn mit dem alljährlich nachgefüllten Met hielt. Schnee⸗ weiſe Pferde waren ihm heilig. Und wenn die Wenden zum Kampf au. zogen, befragten ſie durch die heiligen Tiere das Speer⸗ orakel, das darin beſtand, daß über ausgelegte Speere ein Schim⸗ mel getrieben wurde. Je nachdem er mit dem rechten oder linken Vorderfuß zuerſt über die Speere ſchritt, wurde der Krieg be⸗ gonnen oder von ihm Abſtand genommen.(Ein gut erhaltenes Bild Svantewits befindet ſich übrigens im Turm der Kirche von Altenkirchen eingemauert). Ein uralter 6 bis 10 Meter hoher Wall ſchließt die Stelle ab, auf der ſich einſt das Heiligtum erhob. Dort ſtand auch die Jaromarsburg, die im Jahre 1168 durch Waldemar von Dänemark und Heinrich den Löwen mit pommerſchen und mecklenburgiſchen Hilfsvölkern zerſtört wurde. Die Verbündeten hatten ſich zunächſt auf eine lange Belagerung gefaßt gemacht. Da⸗ mit die Belagerten keine Hilfe oder Zuzug von auswärts erhielten, ſchloſſen ſie Arkona von einem Meer zum andern ab. Aber ehe es zu einer förmlichen Belagerung kam, gelang es, den Turm der Burg in Brand zu ſetzen. So fiel ſie am 15. Juli 1168, der Tempel Svantewits wurde zerſtört, das Götzenbild verbrannt und der Götzendienſt auf der Inſel abgeſchafft. Mit dem Frieden im Jahre 1182 wurde das Chriſtentum eingeführt. Wo einſt Svantewit herrſchte, regiert jetzt die moderne Tech⸗ nik. Erklimmt man den tauſendjährigen Wall, ſteht man vor einer Nebelſignalſtation, die nach dem Syſtem der tönenden Löſchfunken nach allen Richtungen der Windroſe ihre warnenden Wellen ausſendet, ſodaß jedes vorbeifahrende Schiff ſie drahtlos anpeilen kann. Wenige Schritte davon entfernt erhebt ſich eine Signalſtation der Reichsmarine, auf deren Dach ein rieſiger Tubus die Aufmerkſamkeit feſſelt. Weiter intereſſieren die Sirene deren Heulen 20 Km. weit zu hören iſt und vor allem der Leuchtturm, von deſſen oberer Galerie man die denkbar prächtigſte Fernſicht genießt. Sein heller Schein, der Abend für Abend der Blickpunkt der Strandbeſucher war, beleuchtete eines Nachts, als dichte Wolken ſich um Arkona zuſammenbrauten, deren aufragende Wände derart, daß man an ein Gewitter mit fortgeſetzten Flächenblitzen glaubte. Es iſt dort eine eigene Welt auf einer ſolchen Station, eine Welt der Entſagung, aber auch der Pflichttreuel Auch ſonſt trifft man bei den Streifzügen durch Rügen auf geſchichtliche Spuren mannigfacher Art. Da Rügen erſt 1815 aus ſchwediſchem Beſitz in preußiſchen überging, ſind naturgemäß Erin⸗ nerungen aus der Schwedenzeit beſonders zahlreich erhalten. Ge⸗ — +4. geite. Mr. 317 „Dienstag, den 13. Juft 1926 Veranſtaltungen Konzert der Geſangsſchule Jane Freund⸗Nauen Eine hocherfreuliche Veranſtaltung, bei der man nicht erſt nach bemerkenswerten Dingen mit der Laterne ſuchen muß, vielmehr eine ungewöhnlich reiche Bilanz ziehen kann. Sie hat als Vorausſetzung eine Schulung von ungewöhnlicher Art der individuellen Behand⸗ lung, die nichts über einen Leiſten ſpannt, jeder ſtimmlichen, intel⸗ lettellen küſtleriſchen Eignung gerecht wird, und ſo durch eine auf natürlicher Baſis mit allen Segnungen einer reichen techniſchen Erfahrung ausgeſtatteten Diſziplin einleuͤchtende Erfolge zu erzielen weiß. Da iſt zunächſt ein Tenor von ungewöhnlichen ualitäten. Wir ſcheuen uns nicht, ihn heute ſchon ein Stimmphaenomen zu nennen; dieſe richtiggehende Entdeckung heißt Theodor Herr⸗ mann, und man wird gut daran tun, ſich dieſen Namen zu merken. Das Material iſt erſtaunlich, der Stimmklang reich, voll und ſchön, das Geſangstalent offenkundig, die Ausbildung zweifellos auf dem rechten Weg, den ſie bis zu der noch erforderlichen Erweiterung der modulatoriſchen Fähigkeiten weiter beſchreiten wird. Nach dem Gehörten ſoll der junge Sänger geruhſam ſeinen Weg, Richtung Ra⸗ dames, weiter ſchreiten und wir ſind überzeugt, daß er ihn zum Siege führen wird. Eine weiter höchſt beachtliche Erſcheinung iſt Hed⸗ wig Hillengaß, um deren Verpflichtung man das Pforz⸗ heimer Stadttheater heute ſchon beneiden kann. Trotz einer ſchweren Indispoſition war das unbedingte Talent offenkundig, das bereits eine vornehme und reiche Kultivierung erfahren hat und einen ſtarken künſtleriſchen Eindruck hinterläßt. Die Stimme iſt edel, klingt ſchön und beſeelt und verfügt über die Möglichkeit, ſie einer reſtloſen tech⸗ niſchen eeee zuzuführen.— Die weiteren Vorträge hinter⸗ ließen entſprechend der Stufung nach einzelnen Klaſſen faſt durchweg den Einruck ernſter Arbeit und echter Begabung. Aus der Anfangs⸗ klaſſe erwähnen wir die e Stimme von Hanni Caletſ V. aus der Mittelklaſſe vor allem die hochbegabte Herta Bender, die mit Glucks Alceſte⸗Arie„Ihr Götter“ einen bemerkenswerten Erfolg errang. Gretel Hold haben wir bereits aus der Opernſchule hervorheben können, bei Rudolf Rieſch erſcheint uns die Forderung der geeigneten Brechung des aus reichſtem Material geſpeiſten Tones ach, Lulu Heiker verfügt übre eine artige, trefflich ausge⸗ wertete Stimmbegabung, von allen zuſammen gilt die Pflege einer deutlichen Ausſprache. Im ganzen ein ebenſo bemerkenswerter wie begrüßenswerter Erfolg, der auch gebührend im Beifall anerkannt wurde. L 3 Wiener Operektenſpiele im Roſengarken. Heute geht als Volks⸗ vorſtellung bei beſonders ermäßigten Preiſen die höchſt beifällig auf⸗ genommene Operette„Das Weib im Purpur“ in Szene. KRommunale Chronik heidelberger Bürgerausſchuß Kr. Heidelberg, 12. Juli. Der votanſchlag 1926 Oberbürgermeiſter Prof. Dr. Walz eröffnete kurz nach 4 Uhr die Sitzung und machte nach kurzen geche lichen emerkungen allgemeine Ausführungen, denen wir folgendes entnehmen: Der Haushaltsplan 1926 unterſcheidet ſich ganz weſentlich von den Haushaltsplänen der früheren Zeit, er will einen Geſamt⸗ plan der im Jahre 1926 zu entfaltenden Gemeindetätigkeit vor⸗ legen, umfaßt deshalb auch die für das laufende Jahr in Ausſicht genommenen Arbeiten und Leiſtungen. die nicht direkt aus der Wirt⸗ ſchaft, ſondern aus Anlehensmitteln beſtritten werden. Was im außerordentlichen Voranſchlag enthalten iſt, was die Betriebsverwaltungen angeht, das ſind Zablen, die Sie ſchon im März dieſes Jahres gutgeheißen haben und die aus der Amerika⸗ Anleihe gedeckt werden ſollen. Auch unter dem Abſchnitt Hoch⸗ bau, Wohnungsbau und Tiefbau ſind ganz erhebliche Beträge ent⸗ halten, die bereits vom Bürgerausſchuß bewilllgt und zum Teil ſchon verausgabt ſind. Unter den neu zu bewilligenden Krediten ſtehen die Anforderungen für Wohnungsbauten, Notſtands⸗ arbeiten und für die Durchführung der Schwemmkanali⸗ ſation in erſter Linie. Im Gegenſatz zu der bisherigen Praxis wurden in den außer⸗ ordentlichen Bbranſchlag eine Reihe von Herſtellungen und Ein⸗ richtungen an und in Gebäuden aufgenommen, die bisher regel⸗ mäßig aus der Wirtſchaft beſtritten wurden. Die außerdentlich ſchwierige Lage, in die unſere Steuerzahler geſetzt ſind, nötigt uns, mit der Umlageerhebung in möglichſt ſchonender Weiſe vorzugehen. Der vorliegende Voranſchlag iſt derart auf⸗ gebaut, daß weder an den Einnahmen etwas gemindert, noch an den Ausgaben etwas erhöht werden kann. Daß es uns gelungen iſt, über die Verſchlechterung, die die Gemeinden in ihrem Empfang aus der Gebäudeſonderſteuer im Verhältnis zum Staat erfahren haben, bei der letzten Regelung des Gebäude⸗ ſonderſteuergeſetzes hinwegzukommen, iſt in dem Nachtrag zum Voranſchlag näher ausgeführt. Im übrigen möchte ich nur noch⸗ mals betonten, daß dieſer Voranſchlag auf dasec fſte 9„ angeſpannt iſt, daß wir uns bei Bemeſſung der Ausgaben auf das Allernotwendigſte beſchränkt haben unter Zurückſtellung aller Maßnahmen, die nicht als dringend anzuſehen waren. Auch die Reſerven ſind in einer Weiſe in Anſpruch genommen worden, wie es bisher nicht üblich war und wie es anderwärts nicht zu geſchehen pflegt. Ob der vorgeſchlagene Umlagefuß wirklich ausreichen wird, läßt ſich heute noch nicht mit Beſtimmtheit ſagen. Wir glaubten aber, es bei dieſem Saß belaſſen zu ſollen, nachdem der Bürger⸗ ausſchuß in ſeiner Sitzung vom 29. März unſeren weitergehenden Antrag verworfen hat. Für das nächſte Jahr ſtehen uns in den Einnahmen weitere Einbußen bevor, da bekanntlich durch die Reichesgeſetzgebung verfügt iſt, daß mit dem 1. April 1927 die Getränkeſteuer der Gemeinden in Wegfall zu kommen hat. Eine Stärkung unſerer Wirtſchaft iſt umſomehr erforderlich, als wir in der nächſten Zeit, wenn wir unſere Gemeinde vorwärts bringen wollen, an die Löſung neuer großer Aufgaben heran⸗ treten müſſen. Sie haben in den Zeitungen von dem Plan einer großen Aukomobilſtraße Heidelberg—Mannheim geleſen. Deſſen Durchführung wird für beide Städte, als Teil⸗ erſatz der ſchon längſt geplanten Schnellbahn, von größter Bedeu⸗ „Und barum ſollen meine Worte mein Teſtament bebeuten, mit bem ich gem deulſchen Volke vermache, was ich bis dah'n ſchaſfen durfte, auf 15 es ſich gie Segnungen herausholen möge, die ihm barin noch ſchlummern.“ Graf Jeppelin tung ſein; die neue aße wird aber auch ganz erhebliche An⸗ dinen forderungen an die zen der Gemeinden ſtellen. Unſere Ho 0 t langer Zeit an den unzu⸗ i elten. Die Landesrealerung denkt daran, dieſen Miß in ihrer Macht ſteht, ſeck bereits vor 13 Jah⸗ der unſeres Zentralfried⸗ ndeerwerbungen vorgenommen. rer Pläne kann aber f e nicht heran⸗ t an ſener Gegend, zwiſchen den beiden RNeckarbrücke erſtellt iſt. Es wird die helßend zur Seite 1 ine Notſtandsarbei d als möglich zu beginnen. Leider imer noch die Arbeiten. die ſich aus der Verlegung des Hauptbahnhofes ergeben werden. Er⸗ freulich für unſe den letzten Tagen weiter bekannt 170 4 10 5 Stellen, die feſte Rhei n, die ein⸗ brücke bei S— a wordene Entſ Obmann S rte u. a. folgendes aus: Der Voranſchlaa hut ohne Zweifel Standpunkt einer geſunden Entwicklung der Stadt bedenklich wächen. Seine Zuſammenſtelluna iſt zwei⸗ fellos der Stim der dieſes Hauſes angepaßt. Der i geſchäftlicke Richtiinen, die zum Ziel haben: gung des Stoffes. Dder Dualismus, wie enzen zwi Reich und Ländern einer⸗ Gemeinden anderſeits auswirkt, iſt ſo⸗ ich nicht traabar. Bei der Not und Ar⸗ eine ſtaatlichen hofes umfaſſe An eine Durchführ Flußufern, die Aufgabe der und mib dem B erſter Klaſſe ab in weiterer Ferne liegen wohl politiſch w mut des Reiches denken geben ſo Regierungen wir Heiamnis. Wir mel te und Regitzt 8. der uns zu mente der und deren 1 7 0, a⸗ Grenzen hüten zu laſſen, zur mahnen doch auch zwei Denkmäler ſiegreicher Gefen aran, daß ſchon der Große Kurfürſt 1678 und der alte Deſſauer 1715 den Ruhm der brandenburg⸗preußiſchen Waffen auch auf Rügen ver⸗ mehrten. Kehrt man an den Strand des Meeres zurück und läßt die Blicke hinüberſchweifen nach Arkona und Stubbenkammer, dann tauchen in der Erinnerung die Taten der jungen preußiſchen Ma⸗ rine auf, als ſie, die an Zahl und Armierung ſchwache, unbeküm⸗ mert die däniſche Flotte 1884 angriff, die zwar nicht beſiegt wurde, aber doch arg zerzauſt den Kampfplatz räumen mußte. Doch all dies gehört wahrlich der Vergangenheit an. Heute genießt die ſchöne Inſel die Segnungen des Friedens und bieter den Erholungſuchenden neue Kraft zum Lebenskampf. Wo auch immer man auf Rügen ſein mag, ſtets wird man auf dieſen wahr⸗ haft herrlichen Fleck Erde die innere Harmonie des Geiſtes finden, deren man bedarf. Und wer es vermag, wage den Verſuch.„Es gibt nur ein Rügen!“ So heißt es in dem Nationalliede der Rügener— und ſo iſt es in der Tat. Runſt und Wiſſenſchaſt d Miniſterialrat Ernſt von Sallwürk 7. Im Alter von 88 Jahren ſtarb in Karlsruhe Miniſterlalrat a. D. Ernſt von Sall⸗ würk, mit dem ein ausgezeichneter 1 und ein Wiſſenſchaftler dahingegangen iſt. Ernſt v. lÜwürk wurde 1839 in Sigmaringen geboren und widmete ſich dem höheren Lehrberufe. Er war 1868 Rektor der höheren Bürgerſchule in Hechingen und kam 1873 als Profeſſor an das Realgymnaſium in Baden⸗Baden. Im fol⸗ h enden Jahre wurde er Vorſtand des Realgymnaſiums in Pforz⸗ 55 und erh'elt drei Jahre darauf ſeine Verſetzung zum Oberſchul⸗ rat, wo er 1907 zum Direktor ernannt wurde. 1911 wurde er zum Miniſterialrat im 107 e 57 1 0 Seine Leiſtungen für das badi Schulweſen wur ſeine zum Mitgiled der Akademie der Kunſt und Wiſſenſchaft in Heidelberg anerkannt. Ernſt v. Sallwürt übte auße nich viele 7 85 lang einen Leh niſchen Hochſchule in Karlsruhe aus. Böcklins Toteninſel im New⸗Norker Muſeum. Das Metro⸗ polltan-Muſeum in New⸗Pork hat ſoeben aus dem Fonds, den Hugo Reiſinger im Jahre 1916 für Ankauf moderner deutſcher Kunſtwerke dort hat, eine Toteninſel von Arnold Böcklin erworben. Es iſt dieſenige Faſſung des ja mehrfach von Böcklin ge⸗ malten Themas, die er 1880 für Madame Berna, die ſpätere Gräfin Oriola, geſchaffen hat— die Dame hatte kur, nach ihrer Hochzeit ihren Mann verloren und wünſchte ſich ein„Bild recht zum Träu⸗ men“. Von den beiden damals entſtandenen Formungen der Toten⸗ inſel iſt die jetzt nach New⸗Noxk gekommene dle weichere— dle trengere hängt ſeit ein 5 Jahren in der Oeffentlichen Kunſt⸗ in Bafel. Gleſchzeitig hat das New⸗Porker Muſeum m rauftrag für Pädagogik an der Tech⸗ ka malt haben ſoll und deren Echtheit ſoviel beſprochen wird, ſeit ſie ein deutſcher Kunſtkenner vor zwei Jahren aus Amerika nach Europa brachte. Jedenfalls iſt es erfreulich, daß die deutſche Malerei in dem größten Muſeum Amerikas jetzt mit einem Stücke vertreten iſt, das Weſenklicheres ausſagt als die mehr zufällig zuſammenge⸗ kommenen Werke von Genremalern aus dem 19. Jahrhundert, die dort bisher hingen und allein die neuere deutſche Malerei vertraten. Niteratur *„Die funſt“, Monatshefte für freie und angewandte Kunſt. Verlag F. Bruckmamn.⸗G., München.— Die Hefte Moi und Juni geben ſo recht eine Vorſtellung von der wirklich univerſalen Ein⸗ ſtellung dieſer bedeutendſten und zugleich ſchönſten deutſchen Kunſt⸗ zeltſchrift. Es iſt in der Tat nicht zu viel geſagt, wenn man die Zeit⸗ ſchrift als einen unübertrefflichen Spiegel des geſamten heutigen Kunſtlebens bezeichnet. In vorbildlicher Weſſe werden die mannig⸗ faltigen teptlichen Darbietungen unterſtützt durch das reichſte und glänzendſte Illuſtrationsmaterial, über das wohl jemals eine Revue großen Stils verfügt hat. Es iſt unmöglich, aus dem reichen und obwechslungsreichen Inhalt der beiden Hefte mehr als das Aller⸗ wichtigſte zu nennen. So ſei durwach ein ausgezeichnet charakteri⸗ ſierender und vorzüglich illuſtrierter Aufſatz über den Altersſtil von Lovis Corinth genannt, dann ein ebenſolcher Aufſatz über die neu⸗ zeilliche ſchwediſche Malerei ferner ein ſolcher über die ausgezeichne⸗ ten Plaſtiken von E. de Fiori, die ſchlichte Anmut mit herber Sprö⸗ digkeit verbinden und in ihrer Schönheit ſo gar nichts Ueberſteigertes aben. Höchſt willkommen iſt die ausgezeichnete Orientierung über neuzeitliche franzöſiſche Malerei, ebenfalls unter Unterſtützung vieler umübertrefflicher Reproduktionen. Auf dem Gebiete der Architektur und der Wohnungskunſt enthalten die Hefte zwei ſehr gute Land⸗ häuſer der bekannten Berliner Architekten Mebes und Emmerich, dann eine umfangreiche Veröffentlichung Über einen der neuzeitlichen Bauten: die Mülheimer Stadthalle der Architekten Pfeiffer und Großmann, Innenausſtattung von Architekt Fahren⸗ mp. Iſja Ehrenburg: Dreizehn Pfelfen, Rheinverlag Baſel, Lelpzig.— Dieſer junge Ruſſe ſchreibt Geſchichten von einer merk⸗ würdigen Jronie. Sie ſſt bei aller Bitterkeit voll trag'ſchen Mitge⸗ el und umſchloſſen von einem reinen Menſchenfum. Und er ſchrelbt dieſe Geſchichten in einer ebenſo ſeltſamen eee»on tyriſcher Weichheit und kritiſcher Schärfe, von faſt brutaler Span⸗ nung des Kinos und verſonnener Poeſie, in einem Stil der ebenſo Reportcge wie Dlchtung iſt. Im Schickſal von dreizehn Tabaks⸗ pfelfen ſtellt er die Charaktere der Natſonen dar. Zernagt und durch⸗ räuchert bilden dieſe dreizehn Pfeifen, wie der Dichter ſagt, das menſchliche Leben ab als eine Chronik ſeiner vielfältigen Veiden⸗ ſchaften, denn im Holz, im Ton oder im Stein verberge ſich die Spur es menſchlichen Odems: Atem, Geiſt, Seele, Voſeelthelt. Nicht alle ine der römiſchen Landſchaftsſkizzen zum Geſchenk erhalten, die Böctlin 1852 dealeich für einen amerikaniſchen Italtenreiſenden ge⸗ dreizehn Geſchichten ſind gleich wertvoll, keine aber von ihnen ſſt werklos. 1098 ſo da beldt en, zumal, wenn ſich dieſe Tätigkeit immer mehr zu einer Droſſeluna der ae⸗ meindlichen Selbſtändigkeit auswirkt. Wir brauchen Staatsvereinfachung aus den verſchiedenſten Gründen. Nicht größere Bevormundung der Städte, ſondern Aufhebung der 57 die Zeitverhältniſſe überholter Staatsorgane, muß die Loſung ſein. Es war ſicher gut, möglichſt Reichs ſteuern zu ſchaffen. Es iſt aber falſch, die Steuern zu kaſſieren, ſeinen Bedarf zu behalten und den Städten und Gemeinden, ohne Rückſicht auf ihre gleichfalls vom Staat auferlegten Obliegenheiten. den unzureichenden Reſt vom Steueraufkommen zu geben. Daß bei der verſchiedenartigen ſozialen Struktur der Gemeinden bei der Steuerverteilung individuell verfahren werden muß, iſt ſelbſtverſtändlich. Jedenfaslls muß durch das Reich mehr als bisher der Gemeinden gedacht werden. Viele Ge⸗ meinden ſtehen bereits vor der Kreditloſiakeit. Die Selbſtverwaltung der Gemeinden darf nicht weiter eingeenat, ſondern ſie muß erwei⸗ tert werden. Unſere Badiſche Gemeindeordnung, ſo jung ſie iſt, iſt garnicht mehr zeitgemäß. Wollte man neben dem Stadtrat einen Bürgerausſchuß, dann durfte man ihm nicht gleich⸗ zeitig ſo die Flügel ſtutzen, daß er nicht ſelbſtändig eine Vor · lage ändern kann. Wollte man in der Gemeindeordnung einen Stadtverordnetenvorſtand, ſo mußte man ihm einen Aufgabenkreis zuteilen, der ihm entſpricht. Iſt er nicht notwendig. ſollte man ihn weglaſſen. Sicher iſt, wir haben eine Gemeindeordnung, die weder den Stadträten noch den Stadtverordneten rechte Freude machen kann und deshalb eine gründliche Refor m dringend erwünſcht iſt. Eine einheitliche Gemeindeordnung für das Reich wäre das richtige. Eine Erneuerung unſeres gemeinde⸗ politiſchen Lebens iſt mit eine Vorausſetzung eines freien und ge⸗ funden Staats. Dieſen Ruf ſoll man dort hören, von wo aus die Strangulierungen auf gemeindepolitiſchem Gebiet kommen. * 7 Heddesheim, 11. Juli. Die auf geſtern abend anberaumte Bürgermeiſterwahl(Berufsbürgermeiſter), verlief reſul⸗ tatlos. Die Wahlberechtigten(58) waren reſtlos erſchienen. Es erhielten Stimmen: Klevenz(Mannheim) 27, Hetterich(Plank⸗ ſtadt) 16, Moos(Heddesheim) 14. Ein Zettel war unbeſchrieben. Wie man erfährt, wird der zweite Wahlgang vorausſichtlich nächſten Samgtag ſtattfinden. Nus dem Lande Der ködliche Abſturz im Höllenkal e Br., 12. Juli. 55 dem gemeldeten tödlichen Ab⸗ fr von Dr. Tauern, dem Vorſitzenden des Freiburger Verein; ür Leibesüͤbungen, erfahren wir noch, daß Dr. Tauern mit einigen Kameraden den dem Hirſ.g gegenüber liegenden Paulcke⸗ turm beſteigen wollbe. Die Kameraden waren ſchon oben ange⸗ langt und warteten auf ihn. Nachdem er während des Anſteigens noch einigen Wanderern auf dem peinen eh Jägerpfad Grüßze zugewinkt hatte, fand er plötzlich keinen Halt mehr und ſtürzte rücklings in den Abgrund. Man fand den Verunglückten ſpäter mit einer ſtark blutenden Kopfwunde und gebrochenen Beinen 7 den Bäumen unterhalb des Felſens liegend vor. Ohne das ewußtſein wieder erlangt zu haben, ſtarb er, wie ſchon gemeldet, nach ſeiner Ueberführung in die chirurgiſche Klinik. * „ Eberbach, 10. Juli. Das Staatsminiſterium hat dem Real⸗ ſchlller Karl Hechenleitner in Eberbach, der einen Volksſchüler unter eigener Lebensgefahr vom Tode des Ertrinkens rettete, zu Händen ſeines geſetzlichen Vertreters die badiſche Rettungs⸗ medaille verliehen. st. Mittelſchefflenz, 10. Juli. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich in der Sägerel in Unterſchefflenz. Dem Arbeiter Ange⸗ Udoch von hier wurde durch einen rollenden Stamm der eine Fuß abgedrückt.— Das Pferd des Landwirts Emil Reichert ſcheute mit ſeinem Wagen und rannte am Ortseingang an einen Baum, 5 es ſofort tot Der Knecht wurde herausgeſchleudert und rvenſchock. 1— ſch 1„10. Juli. Vorgeſtern abend kam der 24 Jahre alte Hermann 4 00 imer in der Scheune des Kronenwirts A. Banſchbach der elektri 92 Leitung zu nahe und wurde getötet. — Kurze Zeit nach. eren Unglück brach in der Scheune des Polizeldieners denzle uer aus, das aber bald auf ſeinen aeeen. werden konnte. rt den, 10. Juli. Auf dem Laſtauto des Landwirtes Häfele aus Loffenau hatten 34 Perſonen, die vom Schweinemarkt in Ra⸗ tatt kamen, zur Heimfahrt Platz genommen. Ein Gaggenauer Per⸗ ſonenauto wollte den Laſtkraftwagen überholen und fuhr auf der chmalen Straße das linke Vorderrad des Laſtwagens ſcharf an, odaß das Steuer herumgeworfen wurde und der Laſtkraftwagen mit den 1 in die en Murghinunterfuhr. Glücklicherweiſe kam der gen nicht zum Sturz, was ein unüber⸗ ſehbares Unglüc hätte verurſachen können. Alle Inſaſſen kamen mit n davon. Nur zwei Perſonen fielen in das Waſſer, in achel 82 5 Bruſthöhe s wurde ſofort Hilfe 96 70 Straße war Über vier Stunden geſperrt. Aus der pfalzʒ * Ludwigshafen a. Rh., 12. Juli. In der Nacht vom Freitag auf Samstag wurde in ein Verkaufshäuschen am Roten Kreuzweg hier eingebrochen und daraus Genußmittel im Werte von 12—15 Mk. geſtohlen. Täter unbebannt.— In der Nacht vom Samstag auf Sonntag wurde in einem hieſigen Fabrikbetriebe einem mit der Auszahlung der Arbeiter betrauten Hilfsmeiſter die Zahltagsdüte mit Inhalt eines zu entlöhnenden Arbeiters geſtohlen. Der Täter 1 unbekannt.— Am Freitag wurde einem Arbeiter von auswärts bei der Beſorgung eines Einkaufes in einem Geſchäfte auf dem nördlichen Stadtteile, die Brieftaſche mit 44 Mk. aus der Brieftaſche geſtohlen. Der Täter iſt ebenfalls unbekannt.— Am Freitag wurde einem Kaufmann ſein Marke„Preſto“ im Werte von 100 Mk., das er für kurze Zeit vor einem Hauſe in der e hier abgeſtellt hatte, durch unbe⸗ kannte Täter geſtohlen.— In der Nacht vom Samstag auf Sonn⸗ tag gegen halb 2 Ühr erhielt ein verheirateter Tagner von hier in der Prinzregentenſtraße von einem noch unbekannten Burſchen einen erheblichen, aber nicht t ſen eſfſerſtich in die linke Schulter. Der Verletzte war mit ſeiner Ehefrau auf dem Nachhauſe⸗ wege begriffen und von dem Burſchen ohne jede Urſache ün geſtochen worden.— Am Samstag nachmittag 5 en 6 Uhr wur! ein verheirateter Heizer von hier, der in der Ludwigſtraße infolge Trunkenheit U, verübte und den einſchreitenden 5 beleidigte, zur Anzeige gebracht und über acht in ſam Kenommen. 0 Oggersheim, 11. Juli. Ein trauriger Selbſtmord⸗ verſuch ſpielte ſich geſtern nachmittag im Willerſinn⸗ weiher im Banne Oppaus ab. Das 12jährige Mädchen Kätchen Weber von hier war aus Kummer über die ſchlechte Behandlung olizeibeamten oligeigewahr⸗ durch ihre Stiefmutter in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Weiher etoengen. Der 19 Fahre alte R. Schaßinger beobachtete daz Mädchen, als es vom Waſſer wieder hochgetrieben war und kam ihm 1 iederbelebungsverſuche hatten Kilfe. Die anggeſtellten noch Erfolg. Dfarrer Heumanns NMeilmitte!l stets auch vorrätig im Alleindepot: Elnhorn-Apotheke[ederhe Mannheim, am Markt R 1. 2 Tel. 7125 Das große Pfarrer leumann-ZBueh (20 Seiten, 200 Abbildungen) erhäſt jeder Leser, der seine Adresse einschickt, von der Fitma Ludwig Heumann u. Co., Nürn- berg M 14 gratis und hanko zugesandt. Postkarte genügt. Eal9g —— — — — — * Dienskag, den 13. Juli 1926 Neue Mannheimer Jenung(mittag ⸗Ausgabe) ——— *1 5. Seike. Nr. 317 Neue Mannheimer Zeitung Handelsblatt Juniausweis der Ddeutſchen Nentenbank Aktiva: 31. 5. 26 30 6 26 Belaſtung der Landwirtſchaft zugunſten der(In 1000.) Rentenbank„ 2000 000 000.— 2 000 000 000.— Beſtand an Rentenbrlefen am 31. 5. 26. Rent⸗M 1 699 844 000— am 30 6. 26 Rent⸗M. 1699 844 000.— Darlehen an das Reichht„ 1010 212047.66 1 001 067 867.89 9 Wirtſchaftskredite 517 899 162,85 547 899 162.85 Kaſſe. Giro⸗, Poſtſcheck⸗ und Bankguthaben 81 202 722.85 83 984 336 51 Bankgebäude 325 000.— 325 000.— Mobilien und Büro⸗Utenſilien 52 027.19 57 942 29 Sonſtige Aktivggag.„„15841 834 05 15 864 334.05 Paſſiva: Grundkapitaaall.„2000 000 000.— 2 000 000 000.— Umlaufende Rentenbankſcheine 1529 151 607.— 1520 007 627.— Tilgung gem. 8 7 d. Liqu.-Ge.... 67 703 963.46 67 793 963.46 Umlaufende Rentenbrie˖ee 156000— 156000.— Guthaben der Deutſchen Rentenbank⸗Kredit⸗ anſtalltt6 75 N Gewinnreſervgteene V 36160 115.60 36 160 115 60 Rückſtellungen 6 046 594.10 6 069 978 75 Sonſtige Paſſivcas 400.— 3 675.90 ) Dem Tilgungsfonds der Reichsbank ſind gemäߧ 7a des Liquid⸗Ge⸗ ſetzes aus Zinseinnahmen von den Grundſchuldverpflichtungen weitere Rent.⸗M. 9 144 179.77 zugeführt worden, um die ſich das Darlehen an das Reich und der Umlauf an Rentenbankſcheinen verringerten. Seit Inkrafttreten des Liquid.⸗Geſetzes ſind ſomit Rent.⸗M. 108 932 132.11 gemäß 8 7a des Liquid.⸗Geſ. 90 17 87. 250„. 70 677 3. 7e %%«;ͥ ũ zuſammen Rent.⸗M. 560 170 956.57 dem Tilgungs onds zugeführt worden. r. Zur Juſion Benz⸗Daimler. Wie man uns ſchreibt, wird der im ſportlichen Teil berichtete glänzende Erfolg von Carracciola, der auf Mercedes bei den Sportwagenrennen auf der Berliner Avus⸗Bahn den Großen Preis von Deutſchland erhielt, in den beteiligten Fachkreiſen als ein ſehr vielverſpre⸗ chender Auftakt für die Fuſion Benz⸗Daimler inſofern betrachtet, als die deutſchen Wagen den ausländiſchen Wett⸗ bewerb auf der Linie aus dem Felde geſchlagen haben. Dieſer Wettbewerb aber war ſehr ſtark, denn das Rennen war, außer von Deutſchland von allen wichtigeren Ländern, u. a. von England, Frankreich, Italien, der Schweiz, beſchickt und unter den Teil⸗ nehmern waren international bewährte Rennfahrer, ſo Minoia, der Sieger im Großen Preis von Frankreich u. a. m. Der Erfolg von Daimler iſt umſo höher zu bewerten, als Carracciola, deſſen Wagen wegen der des Motors zur zweiten gezählt wurde, ſämtliche Wagen der Klaſſe 1 überholte. Er erzlelte damit nicht nur die abſolut ſchnellſte Zeit, ſondern erhielt noch einen Kaen für die ſchnellſte Runde innerhalb aller drei aſſen. 1- 8 v. H. Dividende der Guß⸗ und Armakurwerk Kaiſerslaukern Ach., Kaiſerslaukern. Der Abſchluß ergibt nach 67316(39 096) Abſchreibungen 124 710(69 757)„ Reingewinn, woraus wieder 8 v. H. Dividende verteilt, 45 000%½ den Rücklagen und 14755% einem Dispoſitionsfonds zugewieſen werden. Tantiemen und Gratifikationen beanſpruchten allein 32 955 l. Bilanz(in Mill.): AK. 0,4, Schulden 0,84(0,87), Akzepte 0,14, anderſeits Außenſtände 0,82(0,5), Waren 0,44(0,52), Materialien 0,20(0,29). Im Frühjahr ſei eine Beſſerung des Geſchäfts ein⸗ getreten. Infolge beſonderer Abmachungen habe man mit Beginn des neuen Jahres einen Teil der bisherigen Fabrikation aufgegeben. 2. Pfälzi g e e, e eee dt, Rheinpfalz. Das lut 58 993%½% Abſchreibungen mit 432, Verluſt(i. V. aus 181 491 Reingewinn 6 v. H. Dividende), der vorgetragen werden ſoll. Die franzöſiſche Zollpolitik hat nach dem Bericht den Abſatz nach dem früheren Hauptverbrauchsgebiete nahezu ganz verſchloſſen. Die Ausſichten für das laufende GF. ſeien wenig günſtig. Die Bilanz zeigt(in Mill.) 0,87(0,45) Kreditoren gegenüber 0,01(0,03) Kaſſe und Wechſel, 0,06(0,07) Effekten, 0,40(0,35) Beteiligungen, 0,36(0, 42) Debitoren und 0,61(0,56) Waren.(G. 16. Juli). Konkurs der belſgen Mokorenbau Acß. Ueber die Heſſiſche Motorenbau(Hemag) AG. in Darmſtadt, die jüngſt Mitteilung gemäߧ 240 Abſ. 2 HGB.(Zahlungsunfähigkeit oder Ueberſchul⸗ dung) machte, iſt nunmehr der Konkurs eröffnet worden, Kapital 250 000 J, Bilanzen für 1924 und 1925 unbekannt.) * Adlerwerke vorm. Hch. Kleyer Ach. in Frankfurt g. M. Die G. V. genehmigte den bekannten dividendeloſen Abſchluß und die Herabſetzung des Stimmrechts der V. A. in der daß in Zu⸗ kunft Rell 3 V. A. in der Regel 2, in den drel Sonderfällen 10 Stim⸗ men haben, während Re 40 St. A. in allen Fällen 1 Stimme haben. Weiter beſchloß die.V. die bereits gemeldete Einziehung von R⸗. .19 Mill. Vorralsaktien; die danach noch verbleibenden R.03 Mill. Vorratsaktien ſollen zu der infolge Durchfüthrung von Rationa⸗ liſterungsmaßnahmen nolwendigen Kapitalbeſchaffung verwendet werden. Auf eine Anfrage, ob die Verwaltung weitere Perſonglent⸗ laſſungen plane, wurde erwidert, daß ſich durchaus nicht vorausſehen laſſe, ob die wirtſchaftliche Entwicklung das notwendig mache, da man aber hoffe, auf Grund der Betriebsratjonaliſierung einen be⸗ deutend höheren Umſatz und dementſprechend eine höhere Arbeiter⸗ und Angeſtelltenzahl zu erreichen. 5 · Bayernwerk Acßh.— mittlere Jar Acß.— Walchenſeewerk Ach. Die Bayeriſchen Großwaſſerkraftwerke veröffenklichen im Anzeigenteil eine Aufforderung an die Inhaber der 47 proz. Schuldverſchreibungen der Geſellſchaften, dieſe vom 23. Juli bis 15. September 1926 zur Abſtempelung einzureſchen. Ferner wird die—15 proz. Walchenſeeanleihe zum 12. Oktober 1926 zur Rückzahlung zum Nennbetrag gekündigt. -+. Börſeneinführung der vereinigten Skahlwerke ⸗Aktien be⸗ antragt. Bei der Zulaſſungsſtelle zur Berliner Börſe 16 ſoeben der Antrag auf Zulaſſung der 800 Mill. 4 belragenden S1A. der Ver⸗ einigten Stahlwerke Ach. zu Düſſeldorf eingegangen. Antrag⸗ ſteller ſind die Direktion der Disconto⸗Geſellſchaft, die Darmſtädter und Rationalbank, Deutſche Bank, Dresdner Bank, Berliner Handelsgeſellſchaft, die Firma S. Bleichroeder und die Commerz⸗ und Privatbank. Mit der Einführung dieſer Aktien zum Börſen⸗ handel iſt den Aktienmärkten neben den Effekten des Farbentruſtes ein neues Großpapier zugeführt worden. 2: Kapilalerhöhung der deutſchen Groß⸗Reedereien, Die immer und immer wieder kurſierenden Verlautbarungen über bevorſtehende Kapitalerhöhungen der Hapag und des Lloyds ſcheinen ſich trotz aller Dementis zu verwirklichen. Wie aus Hamburg gemeldet wird, will die Hambürg⸗Amerika-Linie die Ermächtigung nachſuchen zur Ausgabe von 11 Mill.„ neuen Aklien. Auf Grund des Beſchluſſes der GV. vom 28. März 1925 hat die Geſellſchaft noch das Recht zur Ausgabe von 10 Mill. Aktlen. ſo daß die Emiſſion von ins⸗ geſamt 21 Mill. neuen Aktien. wird. Dadurch wird ſich das Stammaktienkapital der Hapag auf 75 Mill.„ erhöhen. Von den neuen Aktien ſollen 10,80 Mill.„ den alten Aktionären im Verhältnis von:1 zu einem Kürs von 108 v. H. angeboten werden. Ein Teil der neuen Aktien diene zum Rückkauf der drei Schiffe „Reſolute“,„Cleveland“ und„Reliance“ der United Amerlcan Line (Harriman). Auch beim Norddeutſchen Lloyd(etziges Kapital 52 Mill. /) ſoll eine Kapitalerhöhung zu erwarten ſein. 21: Die Sanierung der Rombacher Hütlenwerke. In den letzten Tagen ſind die ſchon vor einiger Zeit eingeleiteten Verkaufsverhand⸗ lungen zwiſchen der Verwaltung und dem Stützungskonſortium der Rombacher Hüttenwerke in Hannover einerſeits und der Ver. Stahl⸗ werke Ach. andererſeits wieder aufgenommen worden; man rechnet mit einem Abſchluß in den nächſten Tagen. Rombach dürfte ſeine eigenen Hochöfen und Stahlwerksanlagen in Bendorf, Bochum und Eisfeld, alſo hauptſächlich die der ehemaligen 1921 aufgenommenen Weſtfäliſchen Stahlwerke AG. in Bochum an den Stahlverein über⸗ tragen. Als Kaufpreis ſollen etwa 15 Mill. Stahlpereinsaktien in Frage kommen, während die dazu gehörigen Vorräte ähnlich wie bei den bisherigen Angliederungen des Stahlvereins gegen bar übernommen werden ſollen. Ob auch die norddeutſchen Stahl⸗ beteiligungen(Holſtein⸗Rendsburg) mit verkauft werden, iſt nicht bekannt.— Die Zuſammenlegung des 15 Mill.„ betragenden AK. ſoll im Verhältnis von:1 in Ausſicht genommen ſein. * Ruſſiſche Waggonbeſtellungen in Deukſchland. Der Moskauer Stadtrat hat, wie gemeldet wird, bescheſen öe den Firmen AEG. und Siemens u. Schuckert 200 Straßenbahnwagen nach dem Muſter der Berliner Wagen zu beſtellen. Die Beſtellung fällt nicht unter den 300⸗ Mill.⸗Kredit. Der Vorſitzende des Moskauer Stadtrates hat nach ſeiner Europareiſe feſtgeſtellt, daß die Verliner Straßen⸗ bahnwagen den Moskauer Verhältniſſen am meiſten entſprechen. Was den Bau der Untergrundbahn in Moskau angeht, ſo wird die⸗ 155 aus Mangel an Geld auf unbeſtimmte Zeit hinausgeſchoben. votz dem vom Moskauer Statdrat den ausländiſchen Firmen geſtell⸗ ten günſtigen Bedingungen iſt es nicht gelungen, Kredite für dieſen Zweck zu erhalten. „: Konkurs im Walker-Kellner⸗Konzern. Die drei dem Konzern angehörenden Werke: Walter Kellner Ac5., Vereinigte Texkilwerke Ach., Mann u. Rheinhardt in Barmen und Lippiſche Werke Ach., Delmold ſind in Konkurs. Die Notiz der Aktien wird eingeſtellt. Die drei Werke liegen ſtill, da keine Betriebsmittel vorhanden ſind. „1. Kapitalverluſt der Cohrs u. Ammé Acz. in Hamburg. Die Geſellſchaft machte Mitteilung gemäߧ 240 des 9G., daß mehr als die Hälfte des AK. verloren ſei. Die GV. genehmigte die Vor⸗ lagen und beſchloß Herabſetzung des Grundkapikals auf 125 000 und eine Wiedererhöhung um bis zu 400 000. Die Geſchäfte in den erſten 6 Monaten des laufenden Jahres wurden als beſſer im Vergleich zum Vorjahr bezeichnet. Im Juni iſt die Geſchäftslage durch Hochwaſſer ungünſtig beeinflußt worden. „J. Das Konkursoerfahren bei der Porzellanfabrik Fraureuth Acz. in Fraureulh. In der o. GV. wurde mitgeteilt, daß ſich, da der Konkurs verhängt worden ſei, die Beſchlußfaſſung über eine Liquidation erübrige. Der Antrag auf Einziehung der VA. wurde von der Verwaltung zurückgezogen. Auf Anfragen wurde mit⸗ geteilt, daß ein Bruttoertrag von 1 863 000 erzielt worden ſei. Der Geſamtverluſt betrage 1316 233 /. Die hohen Steuer⸗ ſchulden(zeitweiſe 700 000) ſchreckten alle Geldgeber ab. Die Bilanz⸗ und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wurden einſtimmig ge⸗ nehmigt. Der ganze bisherige AR. wurde wieder gewählt.— Im Anſchluß hieran äußerte ſich Juſtizrat Gottſchalk⸗Berlin im Namen des AR. über die Entwicklung und die augenblickliche Lage der Geſellſchaft. Dabei erhob er heftige Vorwürfe gegen den früheren Direktor Singer, der in großem Maße an der Notlage des Unternehmens mitſchuldig ſei. Die Thüringiſche Staats⸗ bank habe ihr Verſprechen ſchließlich zurückgenommen, obwohl ſie ſich zu einer Stützung bereiterklärt hatte. Der AR. vermutet, daß die Konkurrenz dazu beigetragen habe. Zum Schluß teilte Juſtlzrat Gottſchalk mit, daß der Konkurs zunächſt abgelehnt werden ſollte, da liquide Mittel nicht vorhanden geweſen ſeien. vom AR. wurden jedoch dem Konkursverwalter 10 000% zur Verfügung geſtellt, da⸗ mit der Konkurs durchgeführt werden könnte. Seſchäftsauffchten und Konkurſe im Handelskammer⸗ bezirk Mannheim Geſchäftsauſſichten. Angeordnete: Otto Zapf, Groß⸗ handel in Obſt, Gemüſe und Südfrüchten in Mannheim, I 5, 2. Aufgehobene(Nach rechtskräftiger Beſtätigung des Zwangs⸗ vergleichs): Joſef Frledel, Polſterei⸗ und Möbelgeſchäft in Mannheim, K 2, 5; Fritz Trautmann, Inſtallations⸗ und Haushaltungswarengeſchäft in Mannheim, Seckenheimerſtraße 25; Gebr. Stadel(Inhaber Philipp Stadel), Juwelier und Uhrmacher in Mannheim, O 4, 15; Julius Schaier, Uhrmacher in Mann⸗ heim, Q 6, 10 a. Angeordneke Konkurſe: Frau Eliſabetha Waſelowsky, Mannheim, B 6, 3, Inhaberin der offenen Handelsgeſellſchaft Südd. Mode⸗Credithaus E. Waſelowsky in Mannheim, Rhein⸗ häuſerſtr. 55; Karl Wilhelm Heß, Fahrräder⸗, Motorräder⸗ und Nähmaſchinen⸗Großhandlung in Mannheim, B 6, 6 Bedeutende Reſchsbahnbeſtellungen an de Stahlwerksverband Bekanntlich will das Reich der Kaen ee ein Dar⸗ lehen von 50 Mill. zur Fertigſtellung begonnener Bahnbauten gewähren. Ferner will die Hauptverwaltung der Reichsbahn weitere Aufträge im Geſamtbetrage von 100 Mill.„ vergeben, falls das Reich ihr dabei finanziell behilflich iſt. Die Aufträge ſollen ſich erſtrecken auf Oberbau 30 Mill., Brückenverſtärkung 20 Mill., Bau⸗ ten 30 Mill., Zug⸗ und Stoßvorrichtungen 30 Mill. Dieſe Ziffern ſind natürlich nicht endgültig, da Aenderungen vorgenommen werden können. Die Nachricht über große Beſtellungen der Reichsbahn an die Eiſeninduſtrie findet Beſtätigung. Die Reichsbahn aller⸗ dings nur mit einem Geſamtbekrag von 500 000 To. Dabei iſt aber offenbar an die direkten Beſtellungen gedacht. Auf der andern Seite iſt zu berückſichtigen, daß das vorſtehende zitierte Programm der Arbeiten der Reichsbahn indirekte Beſtellungen der ausführenden Firmen bei dem Stahlwerksverband zur Folge hat. Insbeſondere dürfte die Elektriftzierung der Berliner Stadt⸗ und Ringbahn durch den Einbau der Leichtſchienen zu Schienenbeſtellungen führen. Der Brückenbau 705 ebenfalls Bedarf. Einſchließlich dieſer nicht ein⸗ gerechneten indirekten Beſtellungen dürften die verſchiedentlich genannten 800 000 To. tatſächlich erreicht werden. ·3. Süddeutſcher Gaskoks-Bertrieb G...., Mannheim. Als Nachfolger des verſtorbenen Direktors Theodor Brüning, hier, wurde zum Geſchäftsführer der Süddeutſchen Gaskoks⸗Vertrieb ..b.., Mannheim Herr Otto Schmeyer, Mannheim ernannt. 71- Der Drahtſeilverband perfekt. Die am Freitag in Düſſeldorf geführten Verhandlungen haben zur endgülligen Bildung des Drahlſeilverbandes geführt. Sämtliche maßgebenden Firmen haben ſich laut Deutſch. Bergwerksztg. dem Verbande angeſchloſſen, der etwa 99 v. H. der deutſchen Seilereien umfaßt. Die Regelung des Abſatzes erfolgt für Deutſchland einſchließlich der Freihafengebiete ſowie für die Ausfuhr nach Belgien und Holland. Die Ausfuhr nach den übrigen Ländern des Kontinents ſowie nach Ueberſee bleibt frei. Der Vertrag gilt mit Wirkung ab 1. Juli. Der Sitz des Verbandes wird Eſſen ſein. Deuiſche Kokerei⸗Anlagen für Rußland. Die ruſſiſche Handels⸗ verkretung in Berlin und der Steinkohlenkruſt des Donezgebletez Donugol ſowie der ſüdruſſiſche Monkantruſt Jugoſtahl ſtehen ſeit längerer Zeit mit maßgebenden deutſchen Koksofenbaufirmen wegen Errichtung von Kokerei⸗ und Schwefelgewinnungsanlagen in Verbin⸗ dung. Nach einer Bochumer Meldung ſind nunmiehr die erſten Ofenabſchlüſſe getätigt worden. Den Firmen Dr. Otto u. Cie.,.m. b. H. in Dahlhauſen⸗Bochum, und Heinrich Koppers⸗Eſſen wurde der Bau von zwei Koksofenanlagen von Donugol übertragen. Die Verhand⸗ lungen wegen des Baues weiterer Anlagen werden fortgeſetzt. * Das deutſche Zündholzſyndikat verzögert. Wie die„J. u. H..“ meldet, iſt es aus techniſchen Gründen nicht möglich geweſen, den in Bearbeitung befindlichen Syndikusvertrag für die deutſche Zünd⸗ holzinduſtrie zur endgültigen Beratung zu ſtellen. Der Grund hier⸗ für liegt in der Hauptſache darin, daß die Beteiligten zu einem Saatenſtand im Reich Anfang Juli 1926 Das Statiſtiſche Reichsamt berichtet: Das bis zum letzten Orittel des Juni anhaltende regneriſche Wetter hat durch die ungewöhnliche Stärke der Regenfälle auf den Feldern vielerlei Schaden angerichtet. In manchen Gebieten des Reichs ſind durch Hochwaſſer große Ueber⸗ ſchwemmungen verurſacht worden, die weite Flächen wertvollen Kulturlandes unter Waſſer ſetzten und die darauf befindliche Ernte größtenteils vernichteten. Auf leichteren und höher gelegenen Böden haben die ſtarken Niederſchläge im Juni dagegen faſt durch⸗ weg günſtig auf die Weiterentwicklung der Saaten eingewirkt und deren Wachstum gut a Mit dem Nachlaſſen der Nieder⸗ ſchläge zu Ende Juni iſt auch ſonſt im allgemeinen wieder eine Beſſerung eingetreten. Nach den Begutachtungen zu Anfang Juli kann der Stand der Halmfrüchte im ganzen— entgegen den gehegten Befürch⸗ tungen— als befriedigend bezeichnet werden. Die Beurteilungen für Wintergetreide bleiben zwar etwas im Vergleich mit dem Vor⸗ jahre zurück, für Sommergetreide lauten aber dieſe faſt durchweg günſtiger als 1925. Als Folge der zu ſtarken Regenfälle iſt bei Winterroggen vielfach die Blüte beeinträchtigt worden, ſo daß mit mehr oder minder lückiger Körnerbildung gerechnet werden muß. Bei Winterweizen iſt häufiger Gelbroſt aufgetreten. Außerdem wird vielfach über umfangreiche Lagerung der Getreidefelder ſowie über eine ſtarke Verunkrautung derſelben, namentlich der Sommerſagten, berichtet. Mehr als die Halmrüchte haben unter dem naſſen Juni⸗ wetter die Hackfrüchte gelitten, und zwar hauptſächlich die Spätkartoffeln, bei denen ſich ſchon verſchiedentlich Knollenfäule gezeigt hat. Die Rüben ſind faſt überall verpflanzt und weiſen ein gutes Wachstum auf. Ihre weitere Entwicklung wird aber durch eine ungewöhnlich ſtarke Verunkrautung beeinträchtigt ſowie viel⸗ fach auch durch die Rübenfliegen, die in dieſem Jahre in großen Mengen auftreten. Sehr ſtörend war die bisherige Witterung für die Ernte von Klee· und Wieſenheu, die ſich hierdurch zumeiſt bis zum letzten Junidrittel verzögerte. Durch den verſpäteten Schnitt läßt vielfach die Güte des Futters zu wünſchen übrig. Durch Näſſe und Ueberſchwemmungen ſind auch große Mengen von Heu und Gras verfault und verſchlammt und können nur noch als Streu Verwendung finden. Unter Zugrundelegung der Zahlennoten 2— gut, 3= mittel, 4— gering ergibt ſich im Reichsdurchſchnitt folgende Begutachtung: Winterweizen 2,6; Sommerweizen 2,7; Winterſpelz 2,6; Winter⸗ roggen 2,9 Sommerroggen 2,8; Wintergerſte 2,7: Sommergerſte 2,5; Hafer 2,6; Kartoffeln.9; Zuckerrüben 3,0; Runkelrüben 3,0; Klee 3,1; Luzerne 2,7; Bewäſſerungswieſen 25; andere Wieſen 2,½. n großen Teile außerhalb Berlins wohnen. In der Sache ſelbſt iſt man an zuſtändiger Stelle der Auffaſſung, daß auf das Zuſtande⸗ kommen des Verkrages auf Baſis der bekannten Richtlinien mit Sicherheit gerechnet werden kann. Der beabſichtigte Syndikatsver⸗ trag wird ſelbſtverſtändlich auch die Beſtimmungen zu enthalten ha⸗ ben, die ſich auf das Aufſichtsrecht der Reichsregierüng und ihren Einfluß auf die Preisgeſtaltung beziehen. Vermutlich wird es aber, wie weiterhin verlautet, notwendig ſein, dieſe Regierungsbefugniſſe ſpäterhin auch in irgend einer Weiſe geſetzlich feſtzulegen. Vieſe Frage wird nach dem Wiederzuſammentritt des Reichstages akut, der auch über das in Ausſicht genommene Sperrgeſetz zu befin⸗ den haben wird. In der Zwiſchenzeit darf von dem Mangel einer derartigen Sperrvorſchrift deshalb wohl kaum irgendeine ſchädigende oder die vorhandenen Abſichten durchkreuzende Wirkung erwartet werden, weil ja die ſich neu auftuenden Betriebe angeſichts des be⸗ vorſtehenden Geſetzes ein nicht unerhebliches Riſiko eingehen würden. * Die neue engliſche Exportkreditverſicherung, ein neues Zyſtem der engliſchen Exportkreditverſicherung, wird, wie aus London gemeldet wird, am kommenden Montag in Kraft treten. Die Ver⸗ waltung derſelben ſteht unter dem Vorſitz des Sekretärs der Ueber⸗ ſeeabteilung Samuel. Außerdem werden Finanz⸗ und Verſicherungs⸗ fachleute dem Verwaltungsrat angehören. Der Verſicherung wird ein Kredit von 20 Millionen Pfund zur Verfügung ſtehen. Die Verſicherung kommt hauptſächlich für die Schmwirindutel in Frage. Waren und Märkte Mannheimer Produklenbörſe Dle Kurſe verſtehen ſich per 100 Kiſo netto waggonſtel Mannheim mit Sack zahlbar in Reichsmark. Amtliche Preisnotierungen vom 1. Juli 1926. Weizen inländ. neuer—.———.— Roggenmehl mit Sack 32,75—33,50 „ ausländ. 30,75—33,50 Weizenkleie mit Sack 8,75—.75 Noggen, inländ, neuer 22,.———.— Trockentreber 14,50—14.75 ausländ. 28,75—24,.— Rohmelaſſe—.——— Brau⸗Gerſte(ausl.) 26.50—27,75 Wieſenheu, loſe 9,75.— 9,90 Futter⸗ 20.—21.,50 Motkleeheu—.——.— Hafer, inländ.—.—.— Luzerne-Kleeheu loſe 11,20—11 50 „ausländ. 19,25—23,.—„ gepreßi 11,25—11,— Mais gelbes mit Sack 18.——18,25 e den 5,40— 570 Weizenmehl Spez. O0 22,75—43,25 ebundenes Stroh 4,20— 4,.— Weizenbrotmehl Südd. 28,50—32,50 Raps, mit Sack—.——.— gh. XXX. Pfälziſche Häute Auktion. Auf der Ende dieſer Woche in Ludwigshafen ſtattfindenden Auktion gelangen ſämtliche Juni⸗Häute, Kalb⸗ und Hammelfelle der Pfalz zur denen Es handelt ſich um 4900 Stück Kalbfelle, 1450 Rinderhäule, 680 Ochſenhäute, 620 Farrenhäute, 1500 Kuhhäute, 320 Norddeutſche Häute und 680 Hammelfelle. Der Verkauf erfolgt für die pfälziſchen Metzger-Innungen Annweiler, Bergzabern, Frankenthal, Eden⸗ koben, GrünſtadtDürkheim, Germersheim, Kandel, Haßloch, Kaiſerslautern, Kirchheimbolanden, Ludwigshafen, Landau, Land⸗ ſtuhl, Neuſtadt a.., Pirmaſens⸗Speyer, Winnweiler und Zwei⸗ brücken zu den Verkaufsbedingungen des Intereſſenverbandes deut⸗ ſcher Häuteverwertungen durch die Pfälziſche Häute⸗Verwertung e. G. m. b. H. * Kallpreiserhöhung? Das Kaliſyndikat beabſichtigt bekanntlich eine Erhöhung der Preiſe, über deren Einzelheiten im übrigen noch nichts bekannt wurde. Wie wir dem Wochenbericht der Gebrüdet Dammann⸗Bank entnehmen, hat dieſe zuperläſſig erfahren, daß die Preiserhöhung in Kürze in Kraft treten ſoll, und zwar für Kalinit und 20er Salze um etwa 30 v.., für 30er und 40er Salze um etwa 20 v. H. Sofern ſich nun noch die Hoffnungen auf die Wei⸗ terentwicklung des Kaliabſatzes erfüllten, ſcheine dann die Rentabili⸗ tät der Kaliinduſtrie gewährleiſtet zu ſein. Berliner Metallbörſe vom 12. Juli Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 9. 12. 9. 12. Elektroly kupfer 132.½ 132,¾ Aluminium Raffinadekupfer—.——.— in Barren 2,40⸗2,45.40⸗2,45 Blei———— Zinn, ausl.—.—— Rohzink(Bb.⸗Pr) 6,80⸗6.90 68,56.95 Hüttenzinn„„ „(ct. Verk.)———. Nickel 8,40.6,50 3,40.3,50 Plaltenzink 59,0⸗59,5.95⸗60,0[ Antimon.10..15.101,15 Aluminſum 2,35.2,40 2,85⸗2,40 J Silber für 1 Gr. 89,7⸗90,7 89,5⸗90,5 London, 12. Juli Metallwarkt(In Lſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg. 9. 12. 9. 12. Blet 30,85 31.20 Kupfer Kaſſa 57,50 58,— beſtſelect. 64,— 64,50] Zink 34,07 34.45 do. 3 Monat 58.35 58,35 Nickel—.——.—[Lieckſilbei 15 25 15,55 do. Elektrol. 68,50 66,— Zinn Kaſſa 277,65 277,35] Regulus—.—J Frachtenmarkt in duisburg-Ruhrort vom 12. Juli 1926 An der heutigen Börſe war das Geſchäft wieder ziemlich leb⸗ haft. Die Frachten zu Tal, Rotterdam und Antwerpen behielten ihren ſeitherigen Stand, während die Tagesmieten zu Berg ſich um 7 5 Kleinigkeit abſchwächten. Bezahlt wurden pro Tag und Tonne fennig. 6. Seite. Nr. 317 Neue Mannheimer Zeitung(Miſtag⸗Ausgabe) Dienskag, den 13. Juli 1926 Beſchießung der Feſte Dilsberg durch Tilly Aus grauem, wolkenverhangenem Himmel ſinkt matt die Däm⸗ merung in das Neckartal. Nebelſchwaden ſteigen geſpenſtig gegen ſanfte Kuppen. Klar und ſcharf umriſſen ragt der Dilsberg. Be⸗ lagerungsdunkel. Nur ſelten ein raſch wieder verſchwindendes Sianal⸗ licht,— ein Kanoenſchuß,— Flintengeknatter. Vieltauſendköpfig wartet die Menge am rechten Neckarufer. Autokarawane auf der Straße. Lampiongeſchmückte Boote und Mo⸗ torſchiffe ziehen in vielfarbiger Beleuchtung durch die widerſpiegeln⸗ den Wellen. Selten Geſang. Erwartunasvolle Stille und Span⸗ nuna ruht über den Maſſen. Tiefer wird die Dunkelheit. Der Dils⸗ berg zieht eine dünne Wolkenhaube auf. Die Neckarſteinacher Burgen werden durch hellen Lampionſchein umrahmt. Gegen den Tillnſtein tauchen zwiſchen Baumdeckungen wandernde Lichtvunkte auf: Tilly brinat ſeine Belagerungsartillerie in Stelluna. Ebenſo am Neckar⸗ ufer gegenüber Reinbach.— Hornſignal gellt auf. Antwort aus den Bergen. Da— der erſte Schuß der eigentlichen Belagerung. Vom Tale auf jagt er aus Dröhnen und langem Widerhall ſeine verderbliche Ladung gegen die ſtolze Feſte. Rakete kündet die feurige Bahn. Und ſchon nimmt auch der Tillyſtein den Ton auf. Dumpf und rollend Jäh aufſpringende Garben zeigen, ſekundenlana die Nebelſchwaden durchbrechend, die Kugeleinſchläge in dem belagerten Beraſtädtchen. Handlaternen huſchen mit unſichtbaren Trägern aufgereat einher. Angſtvoll wimmern die Kirchenglocken. Und ſchneller donnern die Schüſſe. Heller treten die Mauern und Türme in dem aufzuckenden Lichtſchein hervor.— Dann endlich antworten die Geſchütze des Dils⸗ berges. Ungeduldia— und widerſpenſtia des Joches, das man ihm aufzwingen will. In gewaltigem, feurigem Bogen ſenden ſie dem Feind ihre kampfesmutige Botſchaft. Aber die Geſchütze Tillys kennen keine Gnade und keinen Wider⸗ ſtand. Schwerer und wuchtiger fallen ſie über die einſame Feſte her. Raſcher folgen ſich die Schüſſe vom Neckarufer und Tillyſtein. Da— ein Schrei aus viel tauſend Kehlen: Dilsbera brennt! An einem hohen. weithin ſichtbaren Gebäude huſcht kurz. aus ſprühendem Aufſchlag. ein rotes Flämmchen. Greift mit gierigem Maule umher. Wird größer und fordernder. Springt auf Hütten über. erfaßt Scheunen und Stallungen. Nach beiden Seiten breitet ſich die feurige Lohe über das verderbengeweihte Städtchen. Aus den Wolken reckt ſich rot umbrandet der beſchwörende Finger eines Kirchturmes. Und Mauerkanten ſpringen vor. Kleine Baumaruppen. Unheimlich ver⸗ biſſen zucken immer wieder die Blitze der Verteidigungsgeſchütze aus der flutenden Ballung von Nebel und Pulverdampf. Oh, dieſer auf⸗ ſteigende Rauch und Nebel und Wolkenbrand! In unzähligen phan⸗ taſtiſchen Formen liegt er über der Berakuppe. Svpielt in tauſend Farbentönen um Kirchturmſpitzen und Dachfirſte. Klammert ſich wie fliegende Waberlohe um flammenüberhauchte Baumkronen und ſchattengeſprengte Wehrmauern. Atemlos ſtehen die Menſchen vor dem wundervollen, ungeheuren Bilde farbenrauſchender Zerſtörung. In ungezählten Seelen wird das furchtbare Geſchehen dieſer Belagerung zum gigantiſchen, unver⸗ geßlichen Erlebnis. Und lanaſam fallen die Flammen in ſich zu⸗ ſammen. Umbranden noch einmal einen Kirchturm,— ein Haus.— eine Mauerkante. Zucken kurz noch über den letzten Häuſern nach. Grollt fern noch der Donner der Geſchütze. Wuchtia melden ſich jene am Neckarufer. Mühſam nur vermaa der Dilsberg noch zu antwor⸗ ten. Verlöſchend.— Gellt zum letzten Male auf in jähem Raketen⸗ ſprühen— wie ein Sinnbild des Aufſchreis des deutſchen Volkes um Freiheit und Recht.— damals wie heute.—— Dann Finſternis. Leiſe nur klagen,— und ſterbenstraurig.— die Kirchenalocken. Den Neckar hinab aleiten die Feſtboote. Langſam nur ſetzt ſich Auto⸗ karawane und Menſchenflut in Bewegung. Und es iſt ſehr, ſehr ſtill geworden von Stimmen. Aber in vielen Augen alüht uns der Wider⸗ ſchein eines aufwühlenden. ſehnſuchtweckenden und unvergeßlichen Erlebniſſes entgegen. Jakob Theodor Fis chbach. Sportliche Rundſchau Deutſche Kampfſpiele 1920 Offizielle Schlußfeier im Gürzenich Köln, 12. Juli. Zu Ehren der Sieger bei den zweiten Deutſchen Kampfſpielen fand Sonntag abend im feſtlich geſchmück⸗ ten großen Gürzenich⸗Saal in Gegenwart des Reichskanzlers ſowie zahlreicher geladener Gäſte ein Bowlenabend ſtatt. Als erſter Redner ergriff Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer das Wort. Er begrüßte vor allem den Reichskanzler Marx und dankte ihm fur ſein Erſcheinen. Der Reichskanzler ſei immer ein treuer Sohn Kölns geweſen. Er ſei deshalb auf ſeiner Reiſe nach dem Weſten auch zuerſt nach Köln gekommen. Ebenſo dankte Dr. Adenauer dem preußiſchen Wohlfahrtsminiſter Hirtſiefer für ſeine An⸗ weſenheit. Dr. Adenauer erinnerte an den Londoner Vertrag, der unter der Kanzlerſchaft von Marx abgeſchloſſen worden ſei und dem in erſter Linie die Befreiung der erſten Zone zu danken ſei. Den Siegern der Kampfſpiele gelte aber ſein ganz beſonderer Gruß. Die Sieger im Kampf dürften aber auf ihren Lorbeeren, ſo groß auch ihre Leiſtungen ſeien, nicht ausruhen, denn es müſſe weiter vorwärts geſchritten werden. Es gelte, die deutſchen Far⸗ ben zum Siege in die ganze Welt hinauzutragen, wie das in letzter Zeit mit ſo ſchönem Erfolg geſchehen ſei. Gerade die Sportbe⸗ wegung müſſe der Sauerteig ſein, der unſer zerriſſenes Volk wie⸗ der zu einem einheitlichen Ganzen zuſammenführen ſolle. Nie gehörten Turnen und Sport ſo eng zuſammen. Zum Schluß er⸗ mahnte Dr. Adenauer die Sportleute, der Uneinigkeit bei ihrer Be⸗ tätigung keinen Raum zu gewähren. Darauf nahm Reichskanzler Marx das Wort, der nochmals den Gruß des Reichspräſidenten übermittelte, der mit beſonderer Liebe an Köln denke. Der Kanzler ſchilderte dann in humorvoller Weiſe den Kölner Geiſt, der eine große Aehnlichkeit mit dem Wie⸗ ner Naturell aufweiſe. Den Sportleuten ſchwebe die Einheit im Sportleben des alten Griechenland als Ideal vor, trotz ſeinem Sport ſei aber Griechenland untergegangen. Wie ſtehe es nun mit Deutſchland? Der Reichskanzler gab die Verſicherung ab, daß er dem deutſchen Volke vertraue und an ſeine Zukunft glaube. Er erinnerte an die Geburt des deutſchen Sportes durch den Turn⸗ vater Jahn. Dieſem ſei in erſter Linie mit zu verdanken geweſen, wenn in den ſpäteren Kriegen die deutſchen Soldaten den Stra⸗ pazen gewachſen geweſen ſeien. Doch der Sport habe nur eine Berechtigung, wenn die Vaterlandsliebe an erſter Stelle ſtehe. Energie, Tatkraft und der Gedanke der Aufopferung für das Ge⸗ meinwohl ſeien die Grundpfeiler aller ſportlichen Betätigung. Exz. Lewald erwiderte den Vorrednern und dankte dem Reichskanzler für ſeine Anerkennung der deutſchen Sportleiſtungen und des deutſchen Sportgeiſtes. Er gelobte, im bisherigen Sinne weiterzuarbeiten im Intereſſe des deutſchen Vaterlandes, nie auf Raufen Sie MA Suppen⸗Würfel und Sie werden zufrieden ſeinl 1 würfel für 2 Teller 13 pfennig.— Reiche Sortenauswahl. Schwester, Frau Mannheim, 12. Juli 1926. In tiefer Trauer: Tamilie LIudwig Kaltsdimitt 235 Ruppiechtstraße Nr. 10. Statt besonderer Anzeige. Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unsere gute, treue Mutter, Großmutter, Schwiegermutter und Ielne Ahodias Wa. vn. Dubentitn am 10. dieses im Alter von 77 jahren plötzlich sanft ent- schlaten ist. Auf Wunsch der Verstorbenen hat die Feuer- bestattung im engsten Familienkreis stattgefunden. NHargarete Haulimann WWò. u. Iochier — ugo Zimmern Numststraſse N 2, 9 Fi, Fport und RNeise enpfelile eine groſie Aussranfil der neuestem Damenſute „— 70 2 zu dengba/ Pilligsten Freisen. CEFFFFPFETCCCT————— Im Konkurs über das Vermögen der Ilalannete liefert schnell Druckerel Dr. Haas 6. N. h. H. E 6 2 Nachlaf-Versteigerung. Im Auftrag der Frau Kath. Jung verſteigere ich am Donnerstag. den 15. Juli d. Js. vor⸗ mittags 510 Ubr und nachmittags 723 Uhr in H 2, 9, 2. Stock gegen bar an den Meiſtbieten⸗ den: ein ſchönes auterhalteneh. Schlafzimmer. h leichen, zweibettig mit Kapokmatratzen, Spiegelſchrank, Waſchkommode, mit Spiegel u. Marmor. 2 Nachttiſche und Stühle. Einzel⸗ möbel: 3 ſchöne Betten mit Wollmatr., Chaiſe⸗ longue, Ia. Pfaffnähmaſchine für Hand und Fuß. zweitür nußb Kleiderſchränke. Kom⸗ mode. ein Trumeau. Rohrſtühle, ovaler Tiſch, viereckige Tiſche. Nähtiſch. 1 Sofa und 3 Seſſel. rot Plüſch, Waſchkommoden, Nachttiſche Bett⸗ wäſche, verſch. Leinen⸗ u. Damaſtſtoffe, Spitzen, 1 Akkordzither. Sitzbadewanne. Werkzeug, Gas⸗ herd. Sparkochherdchen. Küchenwage m. Gew., 1 Küchenſchrank, Anrichte. Küchengeſchirr und Porzellan und vieles Andere. 5542 Die Möbel kommen nachmittaas 3 Uhr zum Ausgebot. Theodor Michel. Ortsrichter gerichtlich beeidigter Schätzer.— Tel. 3250. A Firma Fritz Biſſinger& Co., G. m. b. H. Tabakfabrik in Mannheim, G 7. 14 ſoll nach Abhaltung des Schlußtermins die Ausſchüttung ſtattſinden. Die vorhandene Maſſe beträgt nach Abzug der Gerichts⸗ und Verwaltungs⸗ koſten RM. 1069.82. Dafür kommen zur Be⸗ rückſichtigung bei der Schlußverteiluna die be⸗ zufſammen RM. 2097.70 in Betracht. Die Schlußrechnung kann beim Amtsgericht bier, Abteilun: B. G. 5 eingeſehen werden. Der KNonkursverwalter. Imnteche herdnentchungeg der Kautgemeinde Versteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— C 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— fin⸗ det am 30 Mittwoch und Donnerstag. den 14. und 15. Juli 1926 nachmittags 2 Uhr die ffentche Verszeigerung verlabener Pfänder (Kleider, Weißzeug, Stiefel, u. dergl.) gegen Barzahlung ſtatt. Lokalöffnung 2 Uhr. Mit⸗ brineen von Kindern nicht ageſtattet. Städt. Leihamt. vorrechtigten Gläubiger mit Forderungen von⸗ 4790 2 Zeilen uqst qeminschie 0 edes Kleinigkeiten zu ſehen, ſondern immer mit dem Blicke aufs große Ganze. Exz. Lewald trank auf das Wohl der deutſchen Jugend. Er gab darauf die Namen der Herren bekannt, denen die Plakette des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen verliehen worden ſeß darunter auch Reichskanzler Marx und Miniſter Hirtſiefer. Anſchließend wurden den Siegern die verſchiedenen Auszeich⸗ nungen überreicht. Der deutſche Rekordmeiſter Dr. Peltzer er⸗ hielt die höchſte Auszeichnung des Reichsausſchuſſes für Leibes⸗ übungen, die Adler⸗Plakette, die übrigen Sieger je eine Bronzemedaille ſowie ein Buch über die Olympiade 1924. Erfolg eines Oftersheimer Ringers in Köln Bei den deutſchen Kampfſpielen in Köln errang bei ſtärkſter Konkurrenz aus Deutſchland und Oeſterreich der Leichtgewichtler Braun vbon Oftersheim gegen die Favoriten Seſta⸗Wien und Stuwe Berlin(mehrfacher deutſcher Meiſter) in ſeiner Klaſſe den Kampfſpielſieg. Er erzielte gleichzeitig mit 8 Siegen in 45,5 Minuten die beſte Leiſtung des ganzen Tages. Neues aus aller Welt — Seltſame Uhren. Ddas Uhren⸗Muſeum in Wien, eine der merkwürdigſten Schauſtellungen der Welt, hat in der letzten Zeit mehrere hiſtoriſche Uhren erworben, die beſondere Aufmerkſam⸗ keit erregen. Eins dieſer Stücke, eine Wanduhr, ſetzt beim Stun⸗ denſchlag ein gläſernes Glockenſpiel in das ſechs verſchie⸗ dene Melodien vortragen kann, darunter den Jägerchor aus dem Freiſchütz. Eine ſogenannte Harfen⸗Uhr, die mehr als hundert Jahre alt iſt, ſpielt bei ſedem Stundenſchlag ein Muſikſtück, das wie ein Harfenvortrag klingt. Eine andere Ühr ſetzt beim Stundenſchlag eine kleine Orgel in Bewegung, die Altwiener Weiſen ſpielt. Eine Taſchenuhr ahmt das Vogelgezwitſcher in höchſt gelungener Weiſe nach. Eine andere Taſchenuhr iſt trotz verhältnismäßig kleinen Um⸗ fangs außerordentlich vielhaltig. Sie zeigt das Datum des Tages nicht nur nach dem a e eee ſondern auch nach dem jüdiſchen und nach andern Kalendern, außerdem den Stand gewiſſer Planeten. Dieſe Uhr iſt von einem ſteieriſchen Dorfprieſter vor mehr als einem Jahrhundert hergeſtellt worden. Der Künſtker hat die winzig kleinen Räder alle ſelbſt aus Meſſing geſchnitten. Die Herſtellung der Uhr nahm ihn vierzig Jahre in Anſpruch. waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rheln-Pegel[e5, 7. 8, J8, 10, 13, Neckar⸗Pegelſ 6. 7. 8, 9. 10, 18, Ze e Jee ehl..703,72 3,704.02.00,8,90 Jagſtfeld.1,59 1,34 1,29 1,401, Maxau.81 8,76,8,77.88.116,04 9 2 Mannheim.188,105.03.97.19 5,31 Caub. 43.88.553.54—.56,4.16 Köln...80.433.488.41.710406 Waſſerwärme des Rheins: 180 C. 0000G6 6 ͤ ͤ ͤÄTTb0V0T0T0T0TTbTGTGGT0GGGGTGTGbCGCbbTbbTTTVbTGTCTVTCCTbCbTbTTTTT Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. zue Mannheimer Zeitung G. m. b. O. Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner— Feuilleton: Dr. Fritz Hammes. Kommunalvolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: i. V. R. Schönſelder. Handelsteil: Kurt Ehmer. Jeeicht„us„fles ebriee: Oirche; Unzeigen. 1 N TFaude. 11— DD fauses alem Sreæeug nisse 257— Bitte prufen Sie! — —— — — — — Dienskag. den 13. Juli 1926 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seife. Nr. 317 Wiener Opereffenspiele SEHAUBSUNGG 5. Vermischtes“ Dienstag, den 13. Jull, abds., 8 Uhr Das Welb im Purpur. ——— Acan de Vog, elga Thomas, Joseph Peterhans Hich, Schroh, Rudolf Biebrach. Mie die Mannbeimer Preſſe dieſen Adler, das Ausnehmen des Neſtes, arandios die Verfolaung des Wil⸗ derers über Felſen und Grate. durch Ar illi Kamine und Schluchten und den Nie⸗ Dalzdn I derzand einer Stein⸗Lawine. Hohe 2 8 Feler e. 1n ſe ſ 10 Pint Wo hringe ich meinegfg 95 zerissene Strümpf Wir haben mit unſerer Bekanntmachung vom 15. Januar 1920 und Energie entledigen. Carl de Vogt hinꝰ 5 die von uns feſtgeſtellten Ausgabetage bekanntgegeben Gegen dieſe als Jäger Verner verrichtet Toll⸗ Feſtſtellung iſt bei der Spruchſtelle des Amtsgerichts München Ein⸗ kühnheiten, Rud, Rittner als Bauer „Volksſtimme“ vom 14. 2. 26: 5 23„ Der Film iſt ſchlechthin der In⸗ Nosengarien. Volksvorsfellung Operette in 3 Akten von Gilbert. Preise: 0, 60, 0,90, 120 M. Wryrrryr Heute IIs Donnerdtag— Muar 3 lage! Wir wiederholen die Aufführung eines deutschen Ufa-Oualitätsfilms, der be- reits vom 12—18. 2. 26. in unserer Schauburg vorgeführt wurde und bei den Besuchern und der Mannh. Presse algemeine Bewanderung und 5 Ein Erlebnis in 5 Teil IA Auksemrdeptladen deltal in der Hauptrollie, erpeeee weere fand: Kathari na 10 20 u Oona. Das vielbesprochene Meisterwerk Chaplins Der Laad Ein Drama aus dem Hochgebirge Spieldauer 1½ Stunden. Hauptdarsteller: Ufa⸗Film lobte: „N. M..“ vom 15. 2. 1926: das macht den hohen künſtleriſchen Wert des Filmes aus und läßt ihn zu einem Meiſterwerk deutſcher Film⸗ kunſt werden. Mit fiebernder Span⸗ nung verfolgt man die Jaad auf die an ſchwebendem Seil Wundervoll ſind die Wildaufnahmen, tiefhängend Weiler und Wilderer gleich aut in Spiel und Beraſteiatechnik. Helgo Thomas als Bauerntochter Maria, als Kaufmann; alle ſind in hexvorra⸗⸗ güupppr duef Joſeph Peterhans Baumgartner. gendem Maße an dem tiefen Eindruck hinterlaſſenden Erfolg dieſes Filmes beteiligt. Sto7 Wüufgmak 85 S SNGE SLANKEN A 8 Rudolf Rittner Nachmittagskonzerte: Mittwoch Die dieſe Handluna in den Rah⸗ men der hohen Bergeswelt geſtellt iſt .NAHE ERAENBIcHSERSUgREANKA Tagſich mit Nur noch bis Donnerstag! Die weltbekannte Darstellerin Pola Negri Ile Frau den Hommandeurg Ein Filmschauspiel in 5 Akten. 2. Der spannende Film: Die Abenteuerin von Ceplon 1 Näce aler zucpen f das wegen seiner Neuaitigkeit und Kühn- heit der realistischen Darstellung auf der ganzen Welt das größte Aulsehen eriegte, gelangt läglich im PHalast.-Theafer Zzur Aufführung Der Füm wulde in einjähriger Arbeit ohne Manuskript gedreht, und ist eine einzige Improvisalion 95 Chaplinschen Geisfes Als zweites Bild: Inel im Fricaci Ein deutsches Filmspiel. Frei nach Moser und Schönthan Regle: Carl Boese— 6 Akte Hauptdarstoller: Oharles WiII/ Kayser Gertrude Berliner— Kassnei Walters— Fischer-Köppe Eildienst der Gaumonit Woche Die Eröftmung der Zugspitzebahn aele IId lödmn Anfang der Filime: .30,.40,.50, 7 05,.20,.30, 5 APOTTO Täglich, abends 8¼ Uhr Der große Lacherfolg 8375 „Meiseken“ Sommerpreise von Mk..60 bis.— Vorveikauf ab 10 Uhr ununterbr. a. d Tageskasse. Triedrihspark Abendkonzerte: Dienstag, Donnerstag. Samstag 8294 5 Anfang.30, 5 45,.00, letz.e Vorst. 8 15 eeeeeeee Hans Sachs⸗Spiele.— Direkt.; Karl Rupli. Sensal Erfolg R Goldwaren sehnell, gewissenhalt, billig. anachst dem Wasserturm seit 1003. Tel 7655 Hunde- eeeeriie Achiung! Der Herr der mit einer Dame unter Eyreka in Briefwechſel ſtand, wird gebeten nochmals Poß abzuholen.—239 fill. Fholungzaraub find. Sie in Gernsbach im Gaſthof. z. Lamm Penſionspr. v..50 an bei auter Verflegun, S25⁵2 Rauf! 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Juni 1926 wie folat entſchieden: da. „Der Antraa des Schutzverbandes der Hypotheken⸗ Pfand⸗ brief⸗ und Obligationengläubiger in Bayern e. V.(Bayer. Spar⸗ rerſchutzverband) in München vom 12. März und 17. und 20. Mai 1926 und von 6Einzelgläubigern, dem Syndikus Dr. Marx Joſef „Jacobi hier und 5 durch ihn vertretene Perſonen auf ander⸗ weitige Feſtſtelluno des Ausgabetages der Schuldverſchreibungen: a) der 4½% igen Bayer, Elektrizitätsanleihe der Bavernwerk .⸗G. vom Fahre 1921, b) der 4½% igen Bayer. Großwaſſerkraft⸗Werke, nämlich der Mittleren Jſar.⸗G. und der Walchenſeewerk.⸗G. vom Jahre 1921, e) ber—15% igen Walchenſeeanleihe der drei obenbezeichneten Aktiengeſellſchaften zuſammen vom Jahre 1923 wird zurückgwieſen“. bleiben die urſprünaglich bekanntgegebenen Ausgabetage eſtehen. Die erundeten Aufwertungsbeträge betragen ſomit: 1. für een 4 0% aher Cleiet udtsanlehlemitt M 245 „ 1000—„ 5 1 5 RM..90 ee 1 NM..80 „ 1 4 5 RM. 24.50 „ 2 55 0 RM 49.— 10 5 RM. 98— 2. für 1000— PM. 4½ 0% Bayer. Großwaſſerkraftanleihe RM...50 e 1 5 R. 13.— „ 5000.— 1 5 RM. 32 50 „ 10 000.— 05 1 R. 65.— „ 20 000.—„ 5 8 RM. 130— 3. für 5 000.— PM.—15 0% Walchenſeeanleihe 9 Pfg. „ 4 18 Pig. „20 000.—„ 1„*„ 36 Pfg * 50 000— 0** 90 Pfg. „ 100 600—„„ 180 RM „ 500 000—* 1**.— RM A. Abſtempelung der Anleihen unter Ziffer 1 und 2. Wir fordern hiermit die Inhaber der unter Ziffer 1 und 2 be⸗ nannten 4½% igen Schuldverſchreibungen auf, die Mäntel und Zins⸗ ſcheinlogen nebſt Erneuerungsſchein unter Beifüaung eines arith⸗ metiſch geordneten Nummernverzeichniſſes getrennt nach Anleihen, in der Zeit vom 28. Juli 1926 bis 15. September 1926 an die Bahern⸗ werk.⸗G.“ München, Blutenburaſtr 6. Anleihebureau, zur Abſtem⸗ velung einzureichen. Eine frühere Einxreichuna an der Kaſſe kann aus techniſchen Gründen nicht entaegengenommen werden. Die unter einem Aufwertungsbetrag von 20 RM bleibenden Stücke— das ſind alle Stücke unter 5000.— PM werden nach Ab⸗ ſtempelung ohne Zinsſcheine zurückgeliefert; bef den Stücken mit einem Aufwertungsbetraa von mindeſtens 20 RM.— das ſind alle Stücke von 5000.— PM. aufwärts— werden neue Zinsſcheinbogen mitgeliefert. B. Zinszahlung für die Anleihen unter Ziffer 1 und 2. Die 200 Zinſen für 1925 + 30% Zinſen für 1926( 506) betragen: 5 PM= RM 3— nominal 4½% Bayer. Elektr.⸗Anl. RM 225 „„„% ͤ6tF; 5000„„ 32.50„„Bayer. Großwaſſerkr.⸗Anl.,.65 e ee 7„„ 20000„„ 130.—„.50 Zins abzüglich Kapllalertragsſteuer Die Zinszahlung erfolgt für die Bayer. Elektrizitätsanleihe auf den 9. und 11. Zinsſchein vom 1. Januar 1926 und 1. Januar 1927 50 für die Baver. Großwaſſerkraftanleihe auf den 10. und 12. Zins⸗ che in vom 1. April 1926 und 1. April 1927 der alten Zinsſcheinbogen durch Ueberweiſung oder an der Kaſſe der München, den 11. Juli 1926, Bahernwerke A⸗G., München Blutenburgſtraße 6, ſedoch nicht vor dem 23. Juli 1926. Für die abgeſtempelten Schuldverſchreibungen von RM..45 bis RM. 18.— Nennbetrag unterbleibt die Ausgabe von Zinsſcheinbogen, da die Zinſen für Stücke mit weniger als zwanzig Reichsmark zu⸗ züglich Zinſeszinſen erſt bei Fälligkeit des Kapitals zu zahlen ſind (§ 89 der D. B..) Wir ſind jedoch bereit, die unter einem Aufwertunasbetrag von 20.— RM. bleibenden Stücke nicht vinkulierten Stücke, ſoweit möglich, gegen größere Stücke von PM. 5000.— in der Weiſe umzutauſchen, daß für die entſprechende Zahl kleiner Stücke, Stücke von PM. 5000.—, alſo einem Aufwertungsbetrag von über 20.— RM. geliefert werden, damit auch die Inhaber kleinerer Stücke in den Beſiß ſofort verzinslicher und börſenfähiger Stücke kommen. Ferner ſind wir be⸗ veit ſomeit möglich. 500.— PM. und 1000.— PM. in 1000. PM, bezw. 2000.— PM.⸗Stücke auszutauſchen. Wir werden dieſe Umtauſche ohne weiteres vornehmen. wenn nicht bei der Einreichung ausdrücklich das Gegenteil verlangt wird. Die Zinſen für 1925 und 1926 für die Umtauſchſtücke von PM. 5000.— werden gelegentlich des Umtauſches bezahlt. 8 Ab 1927 erfolat die Zinszahlung nur gegen neue Zinsſcheine. Wir zahlen ſchon ab 1. Januar 1927 den nach dem Gefetz erſt ab 1. Januar 1928 zu entrichtenden Höchſtſatz von 5 Prozent. Nach 88 36. 25 des Aufwertungsgeſetzes kann die Zahlung des Aufwertungsbetrages vor dem 1. Fanuar 1932 nicht verlangt werden. Die Feſtſtellung der zurückzuzahlenden Schuldverſchreibungen, ſoweit ſie bis zum 31. Dezember 1881 zu erfolgen hat, erfolgt gemäß Art. 36 der Durchführungsveroroͤnung zum Auſwertungsgeſetz einheitlich im Laufe des Jahres 1931. Die Zinszahlung, der Umtauſch und die Ueberſendung der neuen Zinsbogen erfolgt zugleich mit der Abſtempelung durch die Bayern⸗ werk.⸗G. München, Blutenburgſtraße 6— Anleihebureau— ſedoch nicht vor dem 28. Juli 1928. C. Rückzahluna ber—1596 Walchenſecauleihe(Ziffer J. Wir kündigen hiermit unſere unter Ziffer 3 aufgeführte—159%⸗ ige Walchenſeeanleihe gemäß 8 25 des Aufwertungszeſetzes zum 12. Oktober 1926 zur Rückzahlung zum Nennbetrag nebſt 5% Zinſen für 1928 und 1926. 5 Unter Einrechnuna von 27 Zins für 1925 und 37 Hins für res nach Abzug der Kapitalertragsſteuer eraibt ſich ein Rückzah⸗ ungsbetraa von 10 Pfg. für 5 000 PM. 0„ 10 000„ 20 000 50 000 100 000 „„ 500 000„ Walchenſeeanleihe „ Die Inhaber dieſer Schuldverſchreibungen werden aufgefordert, ihre Mäntel nebſt Zinsſcheinbogen einſchließlich Erneuerunasſchein unter Beigabe eines Nummernverzeichniſſes bei der Bayeriſchen Staats⸗ bank München oder deren Niederlaſſungen ab 12. Oktober 1926 zur Rückzahlung einzureichen. Die Zuſendung des Gezenwertes erfolgt durch die Bayeriſche Staatsbank. Die Verzinſung hört mit dem 12. Oktober 1926 auf. D. Allgemeines. Zur Vermeidund pon unnbtigen Koſten wird empfohlen, daß In⸗ haber von Schuldverſchreibungen, welche die Ueberſendung durch die Poſt vornehmen, die Sendung unmittelbar an die vorſtehend benann⸗ ten Adreſſen tätigen. Werden 4½% ige Anleihen und—15 ige Anleihen in einer Sendung einzereicht, ſo ſorgen die vorbenannten Stellen ſelbſt für deren Weitergabe und getrennte Erlediaung. Die Einſendung hat frankiert zu erfolgen. Für die Erledigung und Rückſendung werden Koſten nicht berechnet, ſoferne die Einrei⸗ chung friſtagemäß erfolgt. Zur Vermeibunag von Rückfragen weiſen wir barguf hin, daß die Erlediaung wegen des Umfanaes der Arbeiten einide Zeit in Anſpruch nehmen wird. Ea225 2 2 Bayernwerk A. G. Mittlere Isar A. G. Walchenseewerk A. G. Die Vorstände. neue Mannheimer Zeitung(miitag-Ausgabe) Dienstag, den 13. Juli 1928 In unserer Geschäftsstelle E 6, 2 Hegen zur Einsicht offen die nachverzeichneten Adreßbücher Aschaffenburg Augsburg Baden-Baden Barmen Bensheim m. Auerbach Berlin Bonn Bremen Bruchsal Cassel Chemnitz Coblenz Danzig Darmstadt Dresden Duisburg Düsseldorl Elberfeld Erfurt Frankfurt a. Mͤ. Freiburg i. Br. Gelsenkirchen Halle a. S. Hamburg Hannover Köln Mainz Speyer Worms Ferner: Heidelberg Kaiserslautern Karlsruhe mit Durlach Konstanz Leipzig Ludwigshafen a. Nh. Magdeburg München Neustadt a. H. mit sämtl. pfälzischen Weinorten Nürnberg Offenburg Pforzheim Pirmasens Plauen: Saarbrücken stuttgart Weinheim Wiesbaden Würzburg Reichs-Adreßbuch(Verlag Rudolf Mosse) Reichstelsphon-Adreßbuch Reichs-Telegramm-Adrefbuch Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften Adrefbuch der Kraftfahrzeugbesitzer Badens Adressbuch der Kraſtwagenbesitzer im rechts- rheinischen Bayern Adreßbuch der Exporteure und Importeure Adrefbuch der Spediteure Adreß- und Export-Handbuch der Maschinen-, Metall- und Elektrot echn. Industrie. Adrefbuch des Reichstagswahlkreises Mannheim- Schwetzingen-Weinheim. Amtliches Bahnhofsverzeichnis der deutschen Reichsbahn u. der deutschen Privatbahnen Bayernbuch für Handel, Industrie und Gewerbe Neue Mannheimer Zeitung. Amtſiche Bekanntmachungen Wegen vorzunehmender Reinigun: bleibt am Donnerstag den 15. Juli lf. Is. die Bezirksamtskaſſe geſchloſſen. Mannheim. den 12. Juli 1926. Bezirksamt 1. Zur Vornahme von Anſtricharbeiten muß die Rheinſtraßenbrücke am 14., 15., 16. und 17. Juli d. Js., jeweils von vormittags—11 Uhr und nötigenfalls auch abends von.30—.30 Uhr ausgedreht werden. Die Straßenbahn⸗ wagen verkehren in dieſer Zeit nur bis und von Halteſtelle Güterhallenſtraße. 40 Badenweiller 2 Sonné Aelteſtes Haus am Platze. Penſionspreis von 550 S24⁴8 ois.50 Mark. Beſ.: F. Fiſcher. IMSFERATEMTENATE PHRUSPFHTE WARENZEITKHEI P U A R A T E in werbewirksamer Gestaltung entwirft jung. Reklame- Fach· mann gegen billigste Berechnung. Verlangen Sie unver- bindlich Angebot unt. O. X. 83 an die Ge- schäftsstelle qs. 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