in etwa 8 bis 10 Tagen abgeſchloſſen ſei Mittwoch, 14. Juli Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung ſrei ins durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlicher 0 9 Veryäl f behalten. Poſtſcheckkont Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben CVL Mannheimer General Anzeiger G* ſſt 6. Sch 4 reiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ e 8 anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl zwölfmal. Fernſprech⸗Anichlüſſe Nr. 7941 7942. 7943. 7944 u. 7945 Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 320 lannheimer Seitung Anzeigenpreiſe nach Tariſ, bel Vorauszahlung pro einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzelgen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Geitung- Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen · Geſetz und Necht ‚———.t˙̃ ũw=t—?T— 8 die überflüſſige Konkrolllommiſſion Eine engliſche Stimme Im Zuſammenhang mit den Deutſchland kürzlich überſandten Noten ſpricht der Berliner Korreſpondent des„Daily Chronicle“ von der„überflüſſigen Alliierten Kontrollkommiſ⸗ ſion“. Nach dem Blatt beträfen die Noten drei Punkte: Militäriſche Ausbildung, Benutzung von Panzerwagen und die Stellung des Ge⸗ nerals v. Seeckt. Während das Blatt die erſten beiden Punkte als gänzlich unwichtig hinſtellt, wird der dritte Punkt als wahrhaft lächerlich bezeichnet. Die Alliierten hätten bekanntlich ſtets darauf beſtanden, daß die deutſche Armee keinen wirklichen Oberbefehlshaber beſitzen dürfe, worauf die Stellung des Generals v. Seeckt abgeän⸗ dert worden ſei. Nunmehr beſtände eine der Noten darauf, daß das deutſche Heer doch einen wirklichen Oberbefehlshaber beſitzen müſſe, der allerdings nicht der General v. Seeckt ſein dürfe. Der Korreſpon⸗ dent fährt dann weiter fort, daß dieſer Unſinn lediglich dazu füh⸗ ren müſſe, die Reaktion in Deutſchland zu ſtärken und man brauche ſich nicht darüber zu wundern, daß dieſes Vorgehen der Kommiſſion von der ganzen Preſſe als ungeheuerlich betrachtet werde. Ddie Auffaſſung in Berlin Eile mit Weile E Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Berliner amtlichen Stellen beabſichtigen, wie wir hören, nicht, die Beantwor⸗ tung der neueſten franzöſiſchen Ententenote aus dem Rahmen der bereits ſeit einem Jahr in Fluß befindlichen Auseinanderſetzung Ddas neue Weingeſez Wie wir erfahren, finden am 16. ds. Mts. wiederum Verhandlun⸗ ſen zwiſchen Vertretern der Regierung und Vertretern des deutſchen ſeinbaus über das kommende neue Weingeſetz ſtatt. Die bisherigen Beſprechungen in dieſer Angelegenheit hatten nur informatoriſchen Charakter. In unterrichteten Kreiſen glaubt man, in der Sitzung am 16. dem gemeinſamen Ziele näher zu kommen und die bisher vorgebrachten Anträge und Wünſche auf eine mittlere Linie bringen zu können. Die Beratungen über das neue deutſche Weingeſetz ſind nicht ganz leicht, da es ſich um einen ſehr wichtigen, aber auch über⸗ aus verworrenen Verhandlungskomplex handelt, der nicht übers Knie gebrochen werden darf. Man hofft aber jetzt ein Geßſetz zu⸗ ſtande zu bringen, das den berechtigten Wünſchen der verſchieden gelagerten deutſchen Weinbaugebieten Rechnung trägt. Da der Reichstag erſt wieder im November zuſammentritt, dürfte es aus⸗ geſchloſſen ſein, das neue Weingeſetz ſchon vor der neuen Weinernte parlamentariſch unter Dach und Fach zu bringen. Sollten aber die Verhandlungen über das Geſetz jetzt zu einer Einigung führen, ſo iſt man, wie uns von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, in Regie⸗ rungskreiſen nicht abgeneigt, event. auf dem Verordnungswege die im neuen Geſetz zu verankernden Erleichterungen dem deut⸗ ſchen Weinbau bereits für die Ernte 1926 zugänglich zu machen. Seratung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms Die Miniſterialkommiſſion zur Durchführung und Ausgeſtaltung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms trat am Dienstag ſammen. Wie wir hören, wird das Programm in einer Reihe von Punkten erweitert werden. Auch die Frage des Ankurbe⸗ lungskredites zur Belehung des Wohnungsbaues, das heißt die Er⸗ böhung und die Bereitſtellung des Kredits zu günſtigeren Bedingun⸗ gen(ängere Fauffriſt, niedrigerer Zinsſag fel 4 geklärt werden. In Verbindung mit den Ver ſandlur Abbeits⸗ „ handlungen über das Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm im Reich zu gleicher Zeit im Wohl⸗ fahrtsminiſterium die aus dem Programm für Preußen ſich ergeben⸗ den beſonderen Aufgaben durchberaten. Dieſe Beratungen werden Dder alte Januſchauer EBerlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In einem Teil der Preſſe wird von angeblichen Diktaturplänen des alten Herrn von Oldenburg⸗Januſchau berichtet, der geſtern bei einer Denkmalsweihe im Rieſengebirge geſagt hat:„Wir müſſen ſtark blei⸗ ben und den Kampf gegen dieſe Parlamente weiterführen. Ich weiß, daß der alte Feldmarſchall, wenn es an der Zeit iſt, die Kandare ſcharf anziehen wird.“ Der alte Januſchauer hätte dies in einem Tone geſprochen, der keinen Zweifel darüber gelaſſen habe, daß er die Diktatur meinte. And ſcheint: Man ſollte auch ſelbſt in dieſer hundstägigen Zeit derlei Dinge nicht aufbauſchen. Herr von Oldenburg iſt allezeit ein munterer Redner geweſen, bei dem es auf eine Handvoll nicht an⸗ kam. Von dieſer Uebung wird nun der Sojährige 0 ablaſſen. Es liegt kein Anlaß vor, wegen des Oldenburgſchen Ueberſchwanges den Reichspräſidenten zu verdächtigen oder gar, wie es auf einer Reichs⸗ bannerfeier in Deutſch⸗Eylau geſchehen zu ſein ſcheint, ihn zu be⸗ drohen. Eine ſpäter einlaufende Drahtung unſeres Berliner Büros be⸗ ſagt: In einem Teil der Linkspreſſe war eine Nachricht wiederge⸗ geber, derzufolge der Reichspräſident von Hindenburg dem früheren Reichstagsabgeordneten von Oldenburg Januſchau gegenüber ge⸗ ſprächsweiſe Aeußerungen getan haben ſoll, die auf die Abſicht einer Diktatur ſchließen laſſen. Wie wir an zuſtändiger Stelle erfahren, trifft es zwar zu, daß vor einigen Monaten der Reichspräſident mit Herrn Oldenburg⸗Januſchau zuſammengetroffen iſt. Davon aber, daß der Reichspräfident eine im oben angedeuteten Sinne aufzu⸗ faſſende Aeußerung getan hat, kann natürlich keine Rede ſein. fDie Kabinetksbildung in Luxemburg. Der Abg. Boch iſt von der Großherzogin mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt wor⸗ den und hat dem Auftrag entſprochen. herauszunehmen. Infolgedeſſen dürfte man ſich mit der Antwort auch nicht ſonderlich beeilen. Jedenfalls wird, entgegen anders⸗ lautenden Meldungen, keinesfalls daran gedacht, etwa einen der Mi⸗ niſter um dieſer Angelegenheit willen, aus dem Urlaub zurück⸗ zurufen. Auch der Reichskommiſſar von Palwis und General von Seeckt werden ihren Urlaub nicht unterbrechen. Im übrigen findet der deutſche Standpunkt erfreulicherweiſe volle Würdigung in einer Betrachtung des„Daily Chronicle“. Das engliſche Blatt weiſt die Militärkontrollkommiſſion mit aller nur wünſchenswerten Deutlichkeil auf den inneren Widerſpruch hin, der namentlich in ihrer Forderung nach Ernennung eines deutſchen Ge⸗ neraliſſimus enthalten iſt und auf den vorausſichtlich auch die deutſche Antwort den entſcheidenden Nachdruck legen wird. Külz' Oſtpreußenreiſe Reichsinnenminiſter Dr. Külz befindet ſich mit dem Reichs⸗ ratsausſchuß auf einer Beſichtigungsreiſe in Oſtpreußen. Die Reiſe führt von Marienburg über Königsberg, Tiliſit, Trakehnen, Goldap, Markgrabowa und Lyck durch das maſuriſche Seengebiet nach Allen⸗ ſtein und Oſterode. Die preußiſche Staatsregierung iſt durch Staats⸗ ſerketär Dr. Weismann und Miniſterialdirektor Dr. Nobis vertreten. Die Bedeutung des Minderheitenproblems für Oſtpreußen ſoll in Allenſtein beſprochen werden. Die polniſche Preſſe behauptet bereits, daß mit der Reiſe der Zweck verflochten werde, ſich über einen Landaustauſch zu unterrichten, den die deutſche Reichsregierung der polniſchen Regie⸗ rung zwecks Austauſch einiger Teile von Oberſchleſien vorgeſchlagen habe. Dieſe Behauptungen ſind völlig aus der Luft gegriffen. Rücktritt Severings: Im preußiſchen Innenminiſterium legt man ſich gegenüber den mit immer größerer Beſtimmtheit auftretenden Gerüchten von einem bevorſtehenden Rücktritt des Innenminiſters begreiflicherweiſe ſtarke Zurückhaltung auf. Feſt ſteht, wie wir hören, im Augenblick nur, daß Severing Ende der Woche aus ſeinem Urlaub nach Berlin zu⸗ rückkehrt. Ob er dann nur vorübergehend ſein Amt weiterführen wird, bleibt abzuwarten. 7 Wie die„B3.“ behauptet, hat ſich der Geſundheitszuſtand Severings ſoweit gebeſſert, daß er Ende dieſer Woche ſeine Amts⸗ tätigkeit wieder aufnehmen kann. Er hatte an Schlafloſigkeit und an ſtarker Nervoſität gelitten. Die Sanatoriumskur hat ihn einiger⸗ maßen wieder hergeſtellt. Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berlinet Büro.) Es ſcheint faſt ſo, als ob über kurz oder lang nun doch mit dem Rückttritt Severings zu rechnen iſt. Der ſechswöchige Urlaub hatte ihm die gewünſchte Heilung bekanntlich nicht gebracht. Er hat ſeinen Ur⸗ laub verlängern laſſen und ein Sanatorium aufgeſucht. Aber auch dort ſcheint er ſich nicht ſo gebeſſert zu haben, daß große Hoffnung auf'e völlige Geneſung und vor allem auf Arbeitsfähigkeit be⸗ ſteht. Worum es ſich bei dem Leiden Severings handelt, wird nicht ganz klar. Man ſpricht von einem„nervöſen Zuſammen⸗ bruch“, iſt aber offenſichtlich bemüht, in den wahren Zuſammen⸗ hang der Dinge nicht hineinſehen zu laſſen. Daß es ernſt ſteht um Severing, wird man auch daraus ſchließen können, daß nun auch der„Vorwärts“ die Frage des Rücktrittes zu erörtern beginnt. Das ſozialdemokratiſche Zentral⸗ organ meint zwar: Bis jetzt ſei die Frage ſeines Rücktrittes noch keines wegs entſchieden und es hofft, daß es gelingen werde, Seve⸗ ring, falls er an Rücktrittsgedanken hege, davon abzubringen; aber derlei Floskeln ſchreibt man doch nur nieder, wenn es ernſt zu werden beginnt. In der deutſchnationalen Preſſe wird die Frage der Nach⸗ folgeſchaft erörtert(was übrigens neulich auch ſchon bei einer Beſprechung der ſozialdemokratiſchen Landtagsfraktion geſchehen ſein ſoll.) Es werden u. a. Leinert genannt, der frühere Ober⸗ bürgermeiſter von Hannover und Herr Grzeſinsky, der jetzige Berliner Polizeigewaltige. Es braucht keiner ausdrücklichen Ver⸗ ſicherung, daß keiner dieſen Herrn Severing auch nur das Waſſer reichen könnte. Denn wie immer man zu ihm, ſeiner Politik und ſeine r Weltanſchauung ſtehen mag, man wird bekennen müſſen:„Er war ein Mann!“ Im übrigen ſcheint es uns doch nicht ſicher zu ſein, daß unter allen Umſtänden, wenn es zum Rücktritt Severingz kommt, ein Sozialdemokrat deſſen Nachfolger ſein muß, umſomehr, als ſich bei dieſer Gelegenheit wieder der geradezu erſchreckende Mangel der Sozialdemokratie an Nachfolgern und Befähigungen zeigt. Man hat ſolange und ſo nachdrücklich die Ausmerzung aller irgendwie Gebildeten und Talentvollen aus der Sozialdemokratie betrieben, daß man jetzt nur noch den geſinnungstüchtigen und ſtimm⸗ gewaltigen Durchſchnitt zur Verfügung hat. hitlers Seleiöͤigungsprozeß 2 Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In dem Be⸗ leidigungsprozeß Hitlers gegen einen Plauener Redakteur hat der Verteidiger des Angeklagten, der ſozialdemokratiſche Reichstagsabge⸗ ordnete Levi, den Münchener Kriminaloberkommiſſär Glaſer der intellektuellen Teilnahme an der Ermordung des ſozialdemokratiſchen bayeriſchen Landtagsabgeordneten Gareis be⸗ ſchuldigt. In einer Eingabe an die Münchener Staatsanwaltſchaft iſt jetzt dieſe Behauptung durch Levi präziſiert worden. Sie ſtützt ſich in der Hauptſache auf einen Brief, aus dem hervotgehen ſoll, daß den leitenden Perſönlichkeiten der Münchener Polizei der Gareis⸗ Mörder bekannt war. Levi weiſt nicht nur auf die Tatſache hin, daß Leutnant Schweickhardt von der Münchener Polizeidirektion einen Auslandspaß bekommen hat, ſondern ſtellt unter Beweis, daß Schweickhardt nach ſeiner Flucht ins Ausland von dort nach Mün⸗ chen zurückbeordert wurde, um den Abg. Gareis umzubringen, weil dieſer daran war, die Sandmeyer⸗Affäre aufzudecken und auch die Rolle zu erläutern, die Glaſer in der ganzen Affäre geſpielt hat. die Organiſation der phyfiſchen Sewalt Eine neue Inkernakionale Unter der Parole„Kampf gegen den Faſzismus aller Länder“ hat am Sonntag in Wien eine Veranſtaltung ſtattge⸗ funden, die von der ſozialdemokratiſchen Preſſe in ſpaltenlangen Berichten als die nunmehr tatſächlich und endlich erfolgte Organiſa⸗ tion der Abwehrfront gegen den Faſzismus geprieſen wird. Man erfährt daraus, daß ſich die„proletariſchen Selbſtſchutzverbände“ der öſterreichiſchen Bundesländer ein Stelldichein gegeben haben, zu denen ſich die deutſchen, ugariſchen, tſchechiſchen, belgiſchen, lettiſchen und ſchweizeriſchen„Bruderorganiſationen“ in ihren bunten Uniformen geſellt hätten. Es war, ſo heißt es weiter, eine„Verſamlung von wehrhaften Männern des Prole⸗ tariats, wie ſelbſt Wien bis dahin noch keine geſehen hat“. Man wird mit Erſtaunen in dieſem Katalog auch den Hinweis auf die deutſchen„Bruderorganiſation“, vermerken, denn bisher war von pro⸗ letariſchen Selbſtſchutzverbänden in Deutſchland nichts bekannt. Das Erſtaunen wird aber zur Verwunderung, wenn man die Aufklärung erhält, daß das Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold ein Gaſtſpiel in Wien gegeben hat, und durch den Mund ſeines zweiten Vorſitzenden Karl Höltermann keinen Zweifel daran ließ, daß das Reichsbanner„im Augenblick der Gefahr Schulter an Schulter mit den internationalen Wehrverbänden ſeinen Mann ſtehen“ werde. Dieſer Vorgang iſt denn doch zu auffällig, als daß man an ihm mit Stillſchweigen vorübergehen könnte. Zunächſt muß einmal auf das merkwürdige Verhältnis der öſterreichiſchen Reichswehr und der proletariſchen Reſerveverbände hingewieſen werden. Denn das ſie zueinander in Beziehungen ſtehen, ergibt ſich aus der Formulierung, die wir dem Vericht der ſozialdemokratiſchen Mannheimer„Volks⸗ ſtimme“ entnehmen, wonach Genoſſe Julius Deutſch, der Or⸗ ganiſator beider iſt. Nun iſt allgemein bekannt, daß die öſter⸗ reichiſche Wehrmacht anders aufgebauk iſt als die deutſche. Sie iſt im Grunde genommen nichts anderes, als eine uniformierte ſozialdemokratiſche Gewerkſchaft. Was bedeuten jedoch die proletariſchen Reſerveverbäde? Stellen ſie etwa eine Art „ſchwarze“ Reichswehr dar, die aber in Deſterreich im Gegenſatz zu Deutſchland, wo ſie in Grund und Boden verdammt wird, mit Ruhm und Preis bedacht werden muß, weil ſie„rot“ iſt? Was hat weiter in dieſer neuen Internationale das angebliche überparteiliche Reichsbanner zu ſuchen? Wie kommt der ſchwarz⸗rot⸗goldene Saul unter die roten Propheten? Die Antwort gerade auf dieſe Frage findet ſich bis zu einem gewiſſen Grade in der Rede des ſchon ar⸗ wähnten Reichsbannervorſitzenden Höltermann, der u. a. ſagte: „Wir ſind nicht nur nach Wien gekommen, um unſeren An⸗ ſchlußwillen zu betonen, ſondern um die Demokraten aller Länder aufzurütteln zum Kampfe gegen den Faſzismus, der eine Seuche für ganz Europa geworden iſt. Dieſen Kampf muß jedes Land für ſich, aber auch alle gemeinſam führen. Es war ein guter Gedanke unſerer Deutſchöſterreicher, dieſe Tagung im Ein⸗ klang mit der Kundgebung der Arbeiterſportler zu bringen. Der Kampf gegen den Faſzismus erfordert ein wehrhaft Ge⸗ ſchlecht, das nicht nur mit dem Munde, nicht nur mit Wort und Schrift, ſondern auch mit der Fauſt zukämpfen willens iſt, und das vor allem auch fähig iſt, den Kampf zu führen. Wir waren Soldaten im großen Kriege, wir haben gekämpft und gelitten. Wir werden noch einmal Soldaten ſein, wir werden noch einmal kämpfen, wenn es gilt, unſere Freiheit zu ver⸗ teidigen. Wir ſind in Wien, wo die antifaſziſtiſche Wehrbewegung ihren Urſprung nahm; das Vorbild der öſterreichiſchen Arbeiter war für die proletariſchen Abwehrorganiſationen aller anderen Län⸗ der maßgebend. Seien wir uns darüber im klaren, daß ein enges Zuſammenabeiten notwendig iſt, wenn wir der Seuche des Faſzis⸗ mus Herr werden wollen. In dieſer Front wird das„Reichs⸗ banner“ ſeinen Mann ſtellen. Wir werden Deutſchland davor be⸗ wahren, eine Beute des Faſzismus zu werden, und die Freunde aus den anderen europäiſchen Ländern können gewiß ſein, daß das „Reichsbanner“ ein treuer Kamerad in allen Kämpfen ſein wird. Der beſte Dienſt, den wir glauben der Arbeiterſchaft leiſten zu können, iſt die Befreiung Deutſchlands von der faſziſtiſchen Peſt. Darum verteidigen wir nicht nur die ſchwarz⸗rot⸗goldene Fahne 0 Republik, ſondern auch die rote Fahne der Arbeiter⸗ chaft.“ Dieſe Ausführungen Höltermanns ſind in mehr als einer Hin⸗ ſicht außerordentlich intereſſant. Die ganze Phraſeologie iſt aus⸗ geſprochen dem ſozialiſtiſchen Wortarſenal entnommen. Merkwür⸗ digerweiſe ſind es aber, wie der Zwiſchenfall bei der Enthüllung des Gefallenendenkmals vor der Berliner Univerſität bewieſen hat, auch dieſelben pazifiſtiſch eingeſtellten Kreiſe, deren oberſte Parole heißt:„Nie wieder Krieg“. Das gilt jedoch nur für den Landes⸗ feind, nicht für den eigenen Volksgenoſſen! Denn wer gegen den„Faſzismus“ und die„Reaktion“ die Internationate der Fauſt aufruft, propagiert den Bürgerkrieg! Und aus⸗ gerechnet das angeblich überparteiliche Reichsbanner, dem doch auch Zentrumsleute und Demekraten angehören, ſtellt ſich in Reih und Glied mit der neuen Abwehrinternationale, die in dieſem Zu⸗ ſammenhang doch nichts weiter iſt, als die militariſierte Kampffront der Amſterdamer Internationale. Geradezu wundervoll iſt aber die„wiſſenſchaftliche“ Begrün⸗ dung der Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes, die der Genoſſe Otto Bauer in einer größeren Rede gehalten hat. Zunächſt muß rein äußerlich auch der Rahmen betrachtet werden. Unter den Klängen der Internationale wurde ein Wald von Fahnen herbei⸗ getragen, allen voraus das Kampfbanner der Internaionale. Vor dieſem Hintergrund ſprach nun Otto Bauer über„Demokratie als Form der Klaſſenherrſchaft der Bourgeoiſie“, gegen die der bis⸗ herige Kampf der Arbeiterklaſſe mit geiſtigen Waffen erfolglos ge⸗ blieben ſei. Aber, ſo ſagte Otto Bauer wörtlich weiter:„Was nützen geiſtige Waffen, wenn jeden Tag eine eiſerne Ban⸗ ditenfauſt dem, der um die Seelen ringt, an die Gurgel fährt; ja, wir wollen friedlich die neue Welt aufbauen, aber was nützt nichts ungewöhnliches. eeeeeeeeeeeeeeeeeeee 2. Selte. Nr. 320 NNer 7* ene Mmannheimer Zelung(abend-Ausgabe) 2Mittwoch, den 14. Juli 1926 das, wenn täglich die Söldner der Reaktion uns überfallen und uns mit dem Schwert die Kelle aus der Hand ſchlagen können? So iſt der Gedanke gereift: Wir können den Kampf mit geiſtigen Waf⸗ fen nur führen, wenn uns organiſierte phyſiſche Ge⸗ walt die Freiheit des geiſtigen Kampfes erhält und beſchützt. In einem Lande nach dem andern hat die Arbeiterklaſſe die Erfahrung demacht, daß die Bourgeoiſie nur ſolange der Demokratie treu bleibt, als das allgemeine Wahlrecht nur der Herrſchaft der Bour⸗ gebiſie die Weihe der Beſtätigung durch die Volksmehrheit gibt. An dem Tage, wo ſie ſieht, daß die Demokratie ihre Klaſſenherrſchaft gefährdet, ſetzt die Bourgeoiſie ihre Hoffnung auf die brutale Ge⸗ walt.“ Nachdem er dann noch ein paar mehr akademiſche Worte Über den Anſchluß geſprochen hatte, ſchloß er mit folgender klaſſiſcher Zielenthüllung:„Wenn wir morgen auf die Ringſtraße gehen, ſoll das keine Soldatenſpielerei ſein, ſondern etwas Ernſtes und Hei⸗ liges, ein Bekenntnis und ein Gelöbnis. Ein Gelöbnis, Wache zu halten, damit die Arbeiterſchaft mit geiſtigen Waffen ihren Kampf weiter führen könne, ohne daß Banditen mit brutaler Gewalt ſie überfallen lönnen; ein Geſöbnis, Wache zu halten, damit die Arbeiterſchaft in dieſer roten Stadt ihr Werk des Aufbaues fortführen kann.“ u. ſ. f. Daß die Rede ſchließlich in ein Hoch auf die Internationale ausklang, erſcheint darnach ſelbſtver⸗ ſtändlich, ebenſo, daß in dem„heiligen“ Feſtzug 2000 rote Fahnen neben einigen ſchwarz⸗rot⸗goldenen mitgeführt wurden. Die Vorſtellung, daß Sozialdemokraten und Reichsbanner ge⸗ wiſſermaßen mit der Kelle um die Seele ringen, iſt reichlich grotesk, ganz abgeſehen von der Unglaubwürdigkeit. Nicht um die Seelen geht es, ſondern um die Macht und um die Futterkrippe, die, das geht aus allem deutlich hervor, unter Umſtänden um den Preis eines Bürgerkrieges erobert werden ſollen. Das Ziel aller dieſer„Internationalen“ iſt ja doch nicht der demokratiſche Volks⸗ ſtaat, wie er bereits, wenn auch noch ſehr verbeſſerungsbedürftig, beſteht, ſondern der rein ſozialiſtiſch⸗proletariſche Klaſſenſtaar, mit der Gewaltherrſchaft der Diktatur. Wären in Wien nur So⸗ zialiſten verſammelt geweſen, ſo wären derartige Forderungen Die Beteiligung des Reichs ban⸗ ners aber, in deſſen Begleitung ſich nebenbei bemerkt auch ſein Vorſtandsmitglied, der Reichstagspräſident Löbe befand, zeigt ſo deutlich wie nur denkbar, daß auch das Reichsbanner nicht⸗ anderes iſt, als eine ausgeſprochen ſozialdemokra⸗ tiſche Organiſation, eine Art verkappter roter Armee, in der lediglich aus taktiſchen Gründen einige demokra⸗ tiſche Konzeſſionsſchulzen geduldet werden. Die Frage dürfie allerdings geſtattet ſein: Geſchah die demonſtrative Beteiligung des Reichsbanners und die Rede des zweiten Vorſitzenden mit Ein⸗ verſtändnis und Billigung des geſamten Vorſtandes, in dem ſich u. g. auch der gegenwärtige Reichskanzler der deutſchen Republik Dr. Marx befindet? Was ſagen prominente Demokraten, wie z. B. der Abg. Haas⸗Karlsruhe zu dieſer einſeitigen Feſtlegung des Reichsbanners, das doch ſatzungsgemäß die überparteiliche Organi⸗ ſation aller Republikaner ſein will? Dieſe Fiktion iſt nicht länger mehr aufrecht zu erhalten. Das Verhalten des Reichsbanners hat bereits bei der Volksabſtimmung über die Für⸗ ſtenabfindung zu mancherlei Mißhelligkeiten u. a. auch in Baden geführt, wo man die klaffenden Riſſe noch einmal mühſam ver⸗ kleiſtert hat. Zentrum und Demokraten haben in dieſer Organi⸗ ſation, die nach der Wiener Tagung nichts anders mehr als eine ausgeſprochen ſozialiſtiſche und internationale Hilfsmannſchaft ſein will, nichts mehr zu ſuchen. Oder aber ſie müſſen es ſich gefallen laſſen, daß auch dieſe beiden Parteſen fortab mit der Sozialdemo⸗ kratie als untrennbares Ganzes angeſehen und darnach in der Politik behandelt werden. Der Internationalen Bürgerkriegs⸗ organiſation halten wir als nationale Parole das Banner der Volksverſöhnung und Volksgemeinſchaft entgegen! Die„Ueberparteilichkeit“ des Reichsbanners In den ſächſiſchen Organiſationen des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold beginnt eine eigenartige Entwicklung. Einige ſtarke Ortsgruppen des Reichsbanners haben einen übereinſtim⸗ menden Antrag angenommen, worin dem Miniſterpräſidenten Heldt und dem Miniſter des Innern Müller, die beide Mit⸗ glieder des Reichsbanners ſind, das ſchärfſte Mißtrauen ausgeſprochen und vom Bund der Ausſchluß dieſer beiden gefordert wird. Begründet wird dieſer Antrag mit der Haltung des Miniſters des Innern hinſichtlich der Schützenvereine und des Miniſterpräſidenten in der Fürſtenabfindungsfrage. Dieſe Aus⸗ ſchlußbewegung nimmt ſtändig an Ausdehnung zu und und iſt Wie deutſche und Amerikaner Schulſeſte ſeiern 5(Von unſerm Konſtantinopler Vertreter) Eiferſüchtig wacht die türkiſche Regierung über die Fremden⸗ ſchulen in ihrem Lande, ſie benutzt jeden noch ſo geringen Verſtoß, um dieſe Schulen zu ſchließen, denn ſie weiß, daß die Kinder, die in dieſen Schulen erzogen ſind, auch den Geiſt der Schule mit ins Leben nehmen, und das paßt der nationaliſtiſchen Richtung der heutigen Türkei nicht in ihr Konzept. So muß es das Streben der Leiter dieſer Schulen ſein, unbeſchadet ihres Zieles, den Kulturge⸗ danken gerade ihres Heimatlandes in die Kinder zu pflanzen und ihm Freunde zu gewinnen, doch auch nicht das Nationalgefühl der Türken zu verletzen. Die Zahl der ganz oder vorübergehend ge⸗ ſchloſſenen Schulen iſt ſchon groß. Und haben die Verbote auch in erſter Linie Schulen der Griechen und ſonſtigen nichtmohamedani⸗ ſchen Untertanen der Türkei getroffen, ſo war doch auch ſchon eine engliſche Mädchenſchule eine Jeitlang verboten, während gegen das berühmte amerikaniſche College wenigſtens ein dahingehendes Ver⸗ fahren ſchwebte, aber nochmals glimpflich für die Anſbalt auslief. Unbehelligt iſt bisher die deutſche Oberrealſchule geblieben, ein Beweis, daß deren Leiter es trefflich verſteht, beide oben gekenn⸗ zelchneten Ziele mit einander in Einklang zu bringen. Man darf aber auch ohne weiteres dogen, daß der Geiſt der deutſchen Schule, trotzdem er von Jahr zu Jahr mehr Freunde für den deutſchen Kul⸗ turgedanken gewinnt, doch ſo unpolitiſch, ſo lediglich auf die Er⸗ iehung der Kinder eingeſtellt iſt in all den Dingen, die mit politiſchen uſchauungen nichts zu tun heben, daß die türkiſche Reglerung die Wirkſamkeit dieſer Schule nur begrüßen kann. Denn ſie erzieht ihr, ſoweit es ſich um Kinder türkiſcher Staatsuntertänigkeit handelt, junge Bürger, die ihr Vaterland lieben und körperlich und geiſtig⸗ geſund ſind. Die am Schuljahresſchluß im Juni ſtattfindenden Schul⸗ ſejern haben mir auch im übrigen Gelegenheit geboten, einmal einen Vergleich zwiſchen der Auffaſſung von der Schule bei Deutſchen und Amerikanern anſtellen zu können. Wenn ich mein Urteil voraus⸗ ſchicken darf, ſo lewtet es dahln: Bei den Amerikanern iſt der Schüler nur Objekt der Arbeit des Lehrers, nur das Rüſtzeug für den harten Lebenskampf in den Schüler hineinzulegen und ihn immer wieder auf dieſen Kampf hinzuweiſen, iſt oberſtes Ziel des amerikaniſchen Lehrers! So hat die Schulzeit in der amerikemiſchen Schule etwas Hart⸗Starres an ſich, etwas rein Pflichtmäßiges, von der Berück⸗ lichtigung der heitern Seite der Schule, der Veſchäftigung des ehrers mit dem Gemüt ſeines Schülers iſt wenig zu merken. Der Schüler iſt in keiner Hinſicht auch Subfekt der Schule. Wie ich die deiden Schulfeiern ſah, des genügte als Beweis für das Obengeſagte, das ich auch aus Schilderungen von Schulen in den Vereinigten Staaten ſelbſt ſchon entnommen habe Das ſoll kein Vorwurf für die Amerikaner ſein, es handelt guyuyungen. ich lediglich um verſchiedene Grundan⸗ Die bunt aus Splittern aller Nationen zuſammenge⸗ offenbar die Fortſetzung des Ausſchlußſyſtems, das früher von den Radikalen gegen die Rechtsſozialiſten angewandt worden iſt. Man wird auch dieſen Vorgang wohl als Beweis dafür buchen müſſen, daß das Reichsbanner als eine ſozialiſtiſche Kampforga⸗ niſation von den Sozialdemokraten angeſehen wird. Was ſagen dazu Demokraten und Zentrum? ——————————r——5 die Faſziſtenfeier in Bozen IJBerlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Den „Innsbrucker Nachrichten“ wird, wie wir der„Voſſiſchen Zeitung“ entnehmen, aus Bozen berichtet: Die Feierlichkeiten der Ein⸗ weihung des Kriegerdenkmals verlief programmäßig und ohne jeden Zwiſchenfall. Die einheimiſche deutſche Bevölkerung verhielt ſich ſehr zurückhaltend, aber auch die herbeigeeilten Faſziſten, deren Zahl auf 26 000 geſchätzt wird, unterließen jede Provokation. Mu⸗ ſikkapellen nahmen insgeſamt 70 teil, davon 80 aus der näheren Umgebung Bozens in ihren deutſchen Nationoltrachten, die man natürlich irgendwie zu dieſem Vergnügen gepreßt hatte. Das gleichfalls vorgeſehene Ausrücken der Schützenkampagnien indes war unterblieben, ebenſo die vom König beabſichtigte Fahrt nach Meran. Es fiel auf, daß der König ſich längere Zeit mit den deutſchen Abgeordneten unterhielt. Akeainiſche verſchwörung gegen Rußland § London, 14. Juli(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie der„Times“ aus Riga berichtet wird, iſt ein Komplott gegen Sowjetrußland in der Ukraine aufgedeckt worden. Der Leiter der Verſchwörung iſt der Vertreter des Großfürſten Nieclaus, namens Gueroa. Der General, der früher in der Weißen Armee diente, warb in den rumäniſch⸗ruſſiſchen Grenzgebieten Verſchwörer an. Sein Haupptagent wurde an der ruſſiſch⸗vumäniſchen Grenze ge⸗ fangen genommen. Eine umfangreiche Korreſpondenz fiel den Sowjets in die Hände. 50 Perſonen ſind inhaftlert worden, darunter Mitglieder des früheren Generalſtabes der Weißen Armee. In Moskau ſoll ihnen der Prozeß gemacht werden. der ſranzoͤſiſch⸗ſpaniſche Marokkovertra, V Paris, 14. Juli.(Von unſ. Nariſer Vertreter.) Der zur Ver⸗ öffentlichung gelangte franzöſiſch⸗ſpaniſche Vertrag enthält nur ganz wenige, längſt bekemnte Auszüge. In dem Communique des fran⸗ zöſiſchen Außenamts wird mitgeteilt, daß nur ein Bruchteil des Ver⸗ trages der Oeffentlichkeit übergeben werden kann. Sämtliche Mor⸗ genblätter weiſen daraufhin, daß ein Teil des Abkommens geheim bleibt. Der linksrepublikaniſche„Quoditten“ bedauert das lebhaft und erblickt darin eine Rückkehr zu den Gepflogenheiten der Geheimdiplomatie. Die Exploſionskataſtrophe in Amerika Dover(New Jerſey), 14. Juli.(Spezialkabeldienſt der United Preß.) Ausgiebige Regengüſſe haben nunmehr den Brand des Ma⸗ rinearſenals, der ſchon mehrmals am Verlöſchen war, aber durch Umſpringen des Windes immer wieder entfacht wurde, ein Ende be⸗ reitet, 4000 Maxineſoldaten, unterſtützt von Beamten des Marine⸗ miniſterlums, ſind mit dem Abſuchen der Unglücksſtätte beſchäftigt. Bisher iſt es gelungen, 25 aufgefundene Leichen zu identi⸗ fizieren. Viele ſind infolge der greulichen Verſtümmelungen unkennt⸗ lich. 5 Perſonen werden noch vermißt. Die Aufräumungsarbeiten, wegen der umherliegenden Geſchützmunition mit äußerſter Lebens⸗ gefahr verbunden. Erſt jetzt iſt es möglich, die Wirkung der Explo⸗ ſionen in ihrer vollen Ausdehnung zu überſehen. Die meterdicken Eiſenbetonwände der Munitionsſchuppen ſind in Staub⸗ und Sand⸗ haufen verwandelt. Eiſenbarren und⸗Träger ſind zuſammengerollt und ſchraubenförmig verdreht. Die ganze Umgebung bietet ein Bild der abſoluten Vernichtung. Völkiſcher RNeichsparteſtag JBerlin, 14, Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie in Wulles„Deutſchem Tageblatt“ mitgeteilt wird, werden die Völ⸗ kiſchen vom 3. bis 5. September in Berlin einen Reichsparteitag abhalten. Redneriſch werden ſich bei dieſem Anlaß betätigen: Hert von Graefe, Graf Reventlow, Herr Hennig, Herr Kube und der Landtagsabgeordnete Dr. von Brehmer. Herr Wulle ſcheint ver⸗ mutlich wegen der Fälle, die er gerade mit der Juſtiz auszutragen hat, ein wenig zurückzutreten. ſetzte amerikaniſche Nation kann vielleicht— das Familiäre, das einer deutſchen Schule eigen iſt, in ihre Lehranſtalten hineinlegen. Iſt auch die e der deutſchen Auslandsſchulen nicht minder bunt, ſo bringt die deutſche Schule doch aus der Heimat die Tradition des Schulfamiliengedankens mit. Sie vermag ihn daher auch leichter ſelbſt in die Seelen ihrer nichtdeutſchen Schüler zu ver⸗ pflanzen, denn das Kindesgemüt iſt empfänglich und beſonders für Güte. Das deutſche Schulfeſt rollte ſich im weſentlichen wie im vorigen Jahre ab. Wieder hatte die deutſche Botſchaft den rk ihres ommerſitzes in Therapia für das Feſt zur Verfügung g tellt und wie Botſchafter Nadolny in ſeiner Anſprache ſagte, ſollen dieſe Feſte im Botſchaftspark als Tradition au ernerhin beibehalten werden. So lebte denn der wundervolle große Park vom frühen Morgen bis in den Abend hinein im Jubel der faſt 300 Schüler wie in der Freude von ſaſt ebenſoviel Eltern und Angehörigen und früheren Schülern, die alle herzlich Anteil am Glücke der Jugend nahmen. Turnſpiele und ſportliche Wettkämpfe der Knaben und ge⸗ fällige Reigen der Mädchen, Bewirtung der Jugend durch das Bot⸗ ſchafterpaar, übermütiges Picknik der Erwachſenen im Waldesgrün und dazwiſchen das unvermeidliche Tänzchen zu den Klängen der aus mitgebrachten Kapelle, das alles gruppierte 0 um die Anſprache des Botſchafter, die mit dem Geſang des Deutſchland⸗ liedes ſchloß. Und dieſer Jubel herſchte nicht nur unter den Deut⸗ ſchen; er wor nicht minder groß unter den Schülern anderer Natio⸗ nalität und ihren Eltern und Angehörigen, wobei man mit beſon⸗ derer Genugtuung beobachten konnte, wie ſelbſt die ſonſt im Ver⸗ kehr mit andern Nationalltäten etwas ſtelfen Türken förmlich auf⸗ tauten. Die Bande der Einzelfamilien lockerten ſich und woben ſeß hier neu zur Geſamtheit der Schulfamilie. Es gab keinen Unterſchie zwiſchen Deutſchen, Türken und Levantinern, alles war gleich, jedem Schüler wurde die Liebe der Lehrer wie der andern Erwachſenen in leichem Maße zuteil, jeder fand das Intereſſe der ſcon it für eine Leiſtungen. Dieſe Gleichheit aller zeigte ſich am ſchönſten bei dem Jubel, den am Abend der Schluß des Feſtes, die durch den trefflichen Rektor Preußer erfolgende Verkündung der in dieſem Jahre zur Verteilung kommenden Auszeichnungen an beſonderz gute Schüler hervorrief. Eine kleine Türkin erhielt die erſte Prämie, ein deutſcher Knabe die zweite, und auch die andern Auszeichnungen, alles wertvolle Bücher, fielen bunt unter die verſchiedenen Stämme. Es war ein Feſt ſo recht für die Kinder und um die Kinder, das ſie alle nicht ſo bald vergeſſen werden, das ihren Dank für dieſe Schule von neuem gefeſtigt hat. Ganz anders der Eindruck von dem Feſte in dem ameri⸗ kemiſchen Knabeninſtitut, dem im ganzen Hrient berühmten Robert⸗⸗College. Imponierend wie die ganze Anlage dieſer Schule, die ſich Dank rieſiger Stiftungen inmitten eines ebenſo pracht⸗ vollen wie großen Parkes hoch über dem VBoſporus und den gewalti⸗ gen Mauern und Türmen von Rumeli Hiſſar erhebt, wor auch das Schulfeſt. Nur war es kein Schulfeſt, wenn dieſes Wort Feſt der Schüler bedeuten ſoll, denn von den 680 Knaben der Anſtalt durften die mehrere Monate in Anſpruch nehmen dürften, ſind noch überall die Hochwaſſerſchäden und ihre Behebung Beim preußiſchen Innenminiſterium ſind nunmehr die erſten zuſammenfaſſenden Berichte über die Hochwaſſerverwüſtungen in Preußen eingelaufen. Trotzdem ſind genauere zahlenmäßige Feſt⸗ ſtellungen über den Umfang des Schadens noch nicht möglich. Ganz roh geſchätzt, iſt vielleicht eine Million Kulturland von der Ueberſchwemmung heimgeſucht und verwüſtet worden. Ueber⸗ ſchlägt man den Schaden pro Morgen mit 100 Mark, dann würde ſich darnach der Geſamtſchaden auf annähernd hundert Millio⸗ nen Mark beziffern. Ein zahlenmäßig genaues Bild über den Umfang der Schäden wird man nach der Auffaſſung des Innenmini⸗ ſteriums günſtigſtenfalls erſt in etwa vier Wochen geben können, weil man ja auch erſt zu Beginn der Ernte den wirklichen Schaden überſehen kann. Für die erſte Hilfe hat Preußen drei Millionen zur Verfügung geſtellt. Im Laufe dieſer Woche werden von der Staats⸗ regierung vorausſichtlich weitere drei Millionen flüſſig gemacht wer⸗ den. Mit dieſer erſten finanziellen Hilfe will man der Verſchleu⸗ derung von Vieh vorbeugen, die notwendigen Deichausbeſſerungen vornehmen und Futter für das Vieh beſchaffen. Vom Landwirt⸗ ſchaftsminiſterium ſind die Forſten zu Viehweiden freigegeben wor⸗ den. Ebenſo ſind mit der Reichsbahn Verhandlungen aufgenommen worden, damit zu ermäßigten Tarifen das Vieh der Notſtandsgebiete nach geſchützteren Weideplätzen transportiert werden kann. Badiſche Politik Ein Glückwunſch des Skaalspräſidenken Anläßlich des 80. Geburtstages des Wirklichen Geheimrats Exz. Dr. Ferdinand Lewald, des früheren Präſidenten des Verwal⸗ tungsgerichtshofes, hat der Staatspräſident dieſem im Namen der babſſchen egierung die beſten Glückwünſche ausgeſprochen. Dr. Ferdinand Lewald 8 aus Heidelberg. Nach einer glänzenden Laufbahn in der inneren Verwaltung wurde er im Jahre 1909 Präſident des Verwaltungsgerichtshofes. 1906 erhielt er den Titel Wirklicher Geheimrat mit dem Prädikat Exzellenz. 1913 trat er in den Ruheſtand. Dr. Lewald, der ſich 0 entſchiedenen Liberalis⸗ mus rechnete, wax auch Mitglied der diſchen 1. Kammer. Eine eitlang gehörte er als Stadtverordneter der Karlsruher Bürgeraus⸗ ſchußfraktion der damaligen Fortſchrittlichen Volksparteſ an. Heute ſt er Mitglied der deutſchen demokratiſchen Partei. Letzte Meloͤungen Schweres Mokorradunglück — Stukigark, 14. Juli. Ein ſchweres Motorradunglück erelg⸗ nete ſich auf der Strecke vor dem Schloß Solitude. Zwei in voller Fahrt befindliche Motorräder, die mit zuſammen fünf Perſonen beſetzt waren, fuhren aufeinander, wobei der Führer des einen Rades ſofort getötet und die übrigen vier Perſonen ſchwer verletzt wurden. Aus Stuttgart mußte die Berufs⸗ feuerwehr herbeigeholt werden, die die Verletzten ſofort ins Kran⸗ kenhaus brachte. Die Motorräder wurden vollkommen zerſtört. An dem Aufkommen des zweiten Motorradlenkers wird gezweifelt. Eine neue Verwendung der Quarzlampe [iJ Berlin. 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine bemer⸗ kenswerte Erfindung iſt einer Quarzlampengeſellſchaft gelungen, die es geſtattet, Falſifikate von Banknoten, Briefmarken und anderen Wertpapieren leicht zu erkennen. Vor einem Kreis von Sackverſtän⸗ digen und Preſſevertretern zeigte ſich, daß die neue Erfindung geeig⸗ net iſt. ſchonungslos den Fälſchern das Handwerk zu legen. Freier Verkehr mit Schweden ſel Berlin. 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In Verhand⸗ lungen mit Schweden hat ſich die deutſche Regierung, wie wir hören. darüber geeinigt, daß vom 1. Oktober ab der Sichtvermerk fortfallen U Iwei Paddler erkrunken — Bonn, 13. Juli. Ein Paddelboot mit zwei etwa 15 Jahre alten Burſchen kam in der Nähe von Bonn in den Wellengang eines Rheindampfers und ſchlug um. Die beiden des Schwimmens un⸗ kunigen jungen Seute enden den Tod. 10 000 polniſche Kinder in deutſchen Minderheiksſchulen in Oſtoberſchleſien — Waorſchau, 14. Juli. Wie der„Kurjer Warczawfki“ meldet, ſind in deutſchen Schulen in Oſtoberſchleſien über 10 000 pol⸗ niſche Kinder eingeſchult worden. Obwohl das Blatt als Grund hierfür die Minderwertigkeit der polniſchen Schulen anführt, nimmt es gegen die Aufrechterhaltung der deutſchen Schulen Stellung. nur etwa 70—80 an dem Feſte teilnehmen. Auch von den Eltern und Angehörigen üler waren nur ſolche erſchienen, die dank hoher Stellung eine beſondere Einladung erhalten hatten In der Hauptſache waren die Feſtteilnehmer hohe türkiſche Militär⸗ und ivilbeamte, die Botſchafter und Geſandtſchafen der verſchiedenſten aaten, Männer der Wiſſenſchaft und die Vertreter der bedeutend⸗ ſten ausländiſchen Zeitungen. Es war alſo kein Schulfeſt, ſondern ein Feſt zur Repräſentation der Schule als ſolcher, und ſo traten hier die Schüler zurück, der Lehrkörper hervor, hier präſentierten nicht die Schüler, ſondern die Lehrer die Anſtalt, ſie, die das Bleibende der Anſtalt bedeuten, während die Schüler nach dieſer der Au nur immer wieder kommende und gehende Arbeitsobjekte der Schule, der Lehrer bedeuten. N Anfang und Schluß des Feſtes zeigten das beſonders deutlich. Zu den Klängen eines von der ausgezeichneten Orgel der Aula ge⸗ ſpielten Marſches zieht langſam und bedächtig wie der Chor in einer altgriechiſchen gödie der Lehrkörper in die Aula ein, an ſeiner Spitze der derzeitige Rektor und zu ſeiner Rechten der ameri⸗ kaniſche Botſchafter Admiral Briſtol, in der Mitte dieſes Aufzugs der Profeſſor Dr. Sherman Morgan von der Newyorker Columbia⸗ Univerſität im großen Talor mit breitem Barett und buntfarbigen Schulterüberwurf. Und wie die Schar hier auf das Podium zieht, in der gleichen Weiſe verläßt ſie am Schluß des Feſtes auch wieder die Aula unter den Klängen des in langſamem Schrittempo geſpielten Marſches, jedesmal den Eindruck hinterlaſſend, als ob das 995 den Zweck verfolge, den gelahrten Lehrkörper recht zur Schau zu ſtellen. Im übrigen wickelt ſich das Feſt unter einer Reihe von Reden vom Podium aus ab, deren eine der Botſchofter zu halten hat. Die Feſt⸗ rede iſt dem Newyorker Profeſſor zugefallen, der— doch ſicherlich nicht für die Schüler— einen Vortrag über die moderne Agrikultur⸗ wiſſenſchaft und die amerikaniſche Meinung von der türkiſchen Land⸗ wirtſchaft hält. Nur der kleinſte Teil der Feier iſt den Schülern ge⸗ widmet in der recht trockenen Verteilung von Medaillen an die beſton Schüler und der Uebergabe der Zeugniſſe an die Abiturienten dieſes Jahres. Auch hierbei merkt man wieder nichts von dem, was eine Abilurientenentlaſſung in deutſchen Schulen ſo eindrucksvoll, ſo fürs ganze Leben im Gedächtnis haftend macht; es fehlt der Griff ans Gemüt, der Ton des Abſchieds der Lehrer von den Schülern, die man ſo manches Jahr ſich entwickeln ſah, an deren Entwicklung man ſelber ſo viel Anteil hatte. Dieſe amerilaniſche Abiturientenent⸗ laſſung kann keine tiefen Erinnerungen zurücklaſſen; daher gibt es, wenn ich recht berichtet bin, an den omerikeniſchen Schulen auch nur ſelten die Bande einſtiber Schüler zur Schule, wie ſie bei uns durch die Vereine ehemaliger Schüler einer Anſtalt mit regelmäßigen Jahreszuſammenkünſten gebildet werden. Der Eindruck dieſer Nebenſächlichkeit des Schülers als Perſon wurde zu guterletzt noch verſtärkt, als bei einem Zuſammenſein der Gäſte und Lehrer auf der Terraſſe der Schule bei einem Glaſe Limonade und kaltem Büfett die Schüler ganz ausgeſchloſſen waren und nur von ferne zuſahen. Die e 7 15 ee 50 imponierend, uns eutſchen wird aber das Schulfeſt als Famlienfeier für de⸗ üler dennoch mehr nach Geſchmack ſein. f ſ e en ücrbrlrneene 5 * —— kntzückte; der ketztgenannte wollte Lorbeer vor 25 Jahren mit nach Mittwoch, den 14. Juli 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Adend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 320⁰0 wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden Konnten bereits für die unmittel bar vorangegangene Berichts⸗ periode vereinzelte, wenn auch nur ſchwache Anzeichen einer leich⸗ ten Beſſerung der Geſamtbeſchäftigungslage beobachtet werden, ſo ſchien ſich für die Berichtszeit(1. bis 7. Juli 1926) dieſe, wenn auch nur ſehr ſchwache Tendenz zu einer geringen Beſſerung behaup⸗ ten zu wollen. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger hat— von 66 718 auf 66 119— ſchwach abgenommen. Parallel ſank auch die Kurzarbeiterziffer(Kurzarbeiter außerhalb der Tabakinduſtrie) von 7726 auf 6499. War für die vorangegangene Berichtszeit ſodann noch keine Beſſerung des Verhältniſſes von Angebot und Nachfrage zu beobachten, ſo machte ſich für die jetzige Berichtszeit immerhin eine, wenn auch nur ſehr ſchwache Verringerung der(das Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt anzeigenden) An⸗ drangsziffer inſofern bemerkbar, als am 7. Juli auf eine offene Stelle 47 Arbeitſuchende im Landesdurchſchnitt entfielen, während ſich die entſprechende Ziffer am 30. Juni immerhin noch auf 53 be⸗ laufen hatte. Doch muß vor voreiligen Schlüſſen entſchieden gewarnt werden. In der Mehrzahl der Berufsgenoſſen iſt die Lage noch nahe⸗ zu gleich ungünſtig geblieben. Die durch Abſatz⸗ wie Auftragsmangel charakteriſierte Lage des Arbeitsmarkts der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie zeigte, im ganzen betrachtet, keine Tendenz zur Beſſerung. In der Schmuck⸗ wareninduſtrie war ein Abflauen der Aufträge zu bemerken. In der Uhreninduſtrie und verwandten Induſtrien hat die Erwerbsloſigkeit noch etwa zugenommen. Innerhalb der chemiſchen Induſtrie kam es zu einer größeren Entlaſſung. Inm Spinnſtoffgewerbe — Baumwoll⸗ und Seideninduſtrie— blieb der Arbeitsmarkt, im ganzen genommen, ſchlecht. Der Arbeitsmarkt der Papier⸗ und Le⸗ derinduſtrie zeigte gleichfalls ſchwache örtliche Beſſerung. In der ahrungsmittelinduſtrie beſtand einige Unterbringungs⸗ möglichkeit in der Konſervenfabrikatian. In der Tabakinduſtrie und den mit ihr verwandten Induſteien hat die leichte Beſſerungs⸗ tendenz trotz gewiſſer Schwankungen in etwa angehalten. In der Holzinduſtrie blieb jedoch die Lage faſt allgemein ungünſtig. Desgleichen auch im Bekleidungsgewerbe. Ebenſo iſt der Kräfte⸗ bedarf des Baugewerbes gerina geblieben. Der Angeſtellten⸗ arbeitsmarkt zeigte keinerlei Ausſicht auf Beſſerung. Vielmehr iſt die Erwerbsloſenziffer der kaufmänniſchen Berufsqruppe noch infolge weiterer, nicht unerheblicher Entlaſſungen, geſtiegen. Hingegen be⸗ lebte ſich in der verfloſſenen Berichtszeit die Nachfrage nach Hotel⸗ (Koch⸗)perſonal. eeeeeeeeeeeeeee Städtiſche Nachrichten Einnerglick ußf m Sandhoufe „Wie ſin ſie verdieft doch in ihren Plaln), Die Buwe un Mädle im Sandl Wie ſieht mir doch denne s Handieringsglick aln), Wie geht's n ſo flink vun'r Handl E Gäärdl werd gmacht vun'r Lieſſl un Frenz Mit Beetche un Wegche gar feiln), Mim Zauln) drum vun wege de Hihner und Gens, E Benkche zum Sitze muß neiln). Jetzt planze ſie Gummre und Zwiwwle, Salat, Tomade un Erbſe un Kraut, Un Winne un annere Blume zum Schtaat, E Gaardehaus werd noch gebaut. Zletſcht gehe ſie ſchbaziere um's Gäärdl zu zwett Un gugge, wie alles ſchee ſchteht, Und lowe minanner jed Lendl um d' Wett 8 Un batſche in d' Hendle vorr Freed.— Der Fritz un'r Seppl, die baue e Schloß Mit Turm und mit Grawe un Brick, 'r Mittelbau, des is in wahrer Koloß, E eenzigs, e Prachtmeeſchderſchtick. Den Grawe, den ſchtambe mit Leme ſie aus, Un leide dann s Brinnele neiln), Zuletſcht prangt hoch owwe am Turmbau n Schtrauß, 's muß feſchtlich wie ſunſcht alles ſeiin)d̃. Jetzt kumme d' Kamrade vun denne zwee her, Und hogge wie die in de Sand, Verzehle vum Zauwerſchloß, weit, weit am Meer Im wildfremme herrliche Land. 7 So traame ſie all vun're annere Zeit, Vum Schloßherr ſeim goldene Kleed, Vun annere beſſere un ſchlechdere Leit, Un dhele ihr Leed un ihr Freed. August Göller. ſuchung(vom 15. bis 20. Juni 1925) in den 7 Lehranſtalten ſtatt. Aus dem Jahresbericht über die Schulzahnpflege Der zwölfte Jahresbericht der Schulzahnarztkommiſſion umfaßt die Zeit vom 1. April 1925 bis 31. März 1926. Reihenunter⸗ ſuchungen wurden im Laufe des Berichtsjahres zweimal vor⸗ genommen. Die erſte Reihenunterſuchung ſand in der Zeit vom 15. bis 20. Juni 1925 ſtatt. Zur Unterſuchuna kamen die 5. Haupt⸗ Sprach⸗ und 4. Förderklaſſen, ferner die 2. Klaſſen(Sanierungsklaſſen) der Luiſenſchule,-Schule, Diſterweaſchule und Lindenhofſchule. Im ganzen wurden 3 278 Kinder unterſucht. Die zweite Reihenunter⸗ ſuchung fand im Januar bis Februar 1926 ſtatt. Es wurden hier un⸗ terſucht die 3. und 5. Haupt⸗, die 5. Sprach⸗ und die 4. Förderklaſſen. Außerdem noch die 3. und 4. Sanierungsklaſſen der Ls⸗, L⸗, Dw⸗ und Lh⸗Schule. Es wurden im ganzen 4679 Kinder unterſucht. Ins⸗ geſamt wurden 7957 Kinder bei dieſen Reihenunterſuchungen von den Schulärzten unterſucht. Außer dieſen Unterſuchungen durch die Schulärzte iſt es auch Aufgabe der Stadtſchulärzte, bei den Unter⸗ ſuchungen in der Schule und in der allgemeinen Sprechſtunde auf die Beſchaffenheit der Gebiſſe zu achten. Werden hierbei behandlungs⸗ bedürftige Kinder feſtgeſtellt, ſo werden dieſe der Behandlung zuge⸗ führt. Auf 8 580 behandelte Schüler entfällt ein aufgewendeter Be⸗ trag von 34 736,10 RM.;: auf einen behandelten Schüler kommen ſo⸗ mit 4,048 RM. An den behandelten 8580 Schülern wurden zuſam⸗ men 21 185 Einzelleiſtungen vorgenommen. Die Einzelleiſtuna ſtellt ſich ſomit auf.64 RM. Die Geſamtzahl der hieſigen Schulbevöl⸗ kerung betrug bei Beginn des Schuljahres 1925/6 24 711 Schü⸗ lerlinnen). Der Durchſchnittsſatz der Geſamtaufwendungen beträgt hiernach ſe Kopf im Jahre 1,45 RM. Aus den ſtatiſtiſchen Aufzeichnungen kann man erkennen. daß von den Schulzahnärzten in der Hauptſache darauf hingearbeitet wird, die bleibenden Zähne möalich zu erhalten. Das Hauptbeſtreben geht aber dahin, daß die Schulkinder mit möalichſtſaniertem Gebiß die Schule verlaſſen. Kontrollunterſuchungen (Stichreviſionen) fanden im Laufe des Jahres zweimal ſtatt, im Ok⸗ tober 1925 und im März 1926. Die Kommiſſion ſetzte ſich aus dem Schulzahnarzt Dr. Mylius und dem jeweils zuſtändigen Schularzt zuſammen. Die erſte Kontrollunterſuchung fand in der Rheinauſchule am 31. Oktober 1925 ſtatt. Unterſucht wurden insgeſamt 80 Kinder (32 Knaben und 48 Mädchen). Die Unterſuchung ergab, daß von den 80 unterſuchten Kindern das Gebiß bei 60 Kindern(75 Prozent) als ſaniert bezeichnet werden konnte. Die zweite Kontrollunterſuchung fand vom 16. bis 23. März 1926 ſtatt. Es wurden hier in 10 Schul⸗ abteilungen im ganzen 300 Kinder unterſucht(115 Knaben, 185 Mäd⸗ chen). Die Unterſuchung ergab, daß von den unterſuchten Kindern bei 256(85.3 Prozent) die Gebiſſe als vollſtändig ſaniert bezeichnet werden konnten. Die Kontrolle der Jahnpflege ergab bei 296 Kin⸗ dern(98,6 Prozent) gute Pflege und bei 4 Kindern(.4 Proz.) man⸗ gelhafte Pflege. In den höheren Lehranſtalten wird die Schulzahn⸗ pflege nicht in dem Maße in Anſpruch genommen, wie es eigentlich erwartet wurde. Die ausgeworfenen Beträge wurden in keinem Falle aufgebraucht. Es werden bier allerdings nur die Schüler bis zum 14. Lebensſahre behandelt, deren Elteen Mitglied einer Kran⸗ kenkaſſe ſind. Im Laufe des Jahres fand nur eine Reihenunter⸗ Zur Unterſuchung kamen die Schüler der Quinta und Untertertia ſo⸗ wie die Schülerinnnen der 6. und 4. Klaſſen. Hier auch wieder nur die Kinder, deren Eltern Krankenkaſſenmitalieder ſind oder ſich frei⸗ willia zur Unterſuchung melden. Der Schulzahnpflegefilm wurde in den Tagen vom 19. bis 28. 5. 1925 für ſämtliche Schüler der Volksſchule und höheren Schulen, mit Ausnahme der höheren Mädchenſchulen, in der Stadt und in den Vororten vorgeführt. Ein Schulzahnarzt hielt ſeweils einen entſprechenden Vortrag. Vortrag und FFilm wurde allſeits mit größtem Intereſſe aufgenommen. Zum Schluſſe ſei noch darauf hingewieſen, daß das Mannheimer Snſtem der Schulzahnpflege ſich ſehr aut bewährt hat. Von überall kammen Anfragen wegen Einführuna dieſes Syſtems. St..-A. 2 Schuppenbrand. Heute vormittag brach in den Spelzengärten in der verlängerten Max⸗Joſefſtraße in einem Schuppen, der erſt jeſtern fertiggeſtellt wurde, Feuer aus. Der obere Teil war mit eu⸗ und Strohvorräten gefüllt, während zu ebener Erde Schweine, Ziegen, Kaninchen und Tauben Unterkunft gefunden hatten. Die um halb 12 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr ging gegen den Brand⸗ 3550 mit einer von der Motorſpritze geſpeiſten Schlauchleitung vor. nfolge ihres energiſchen Eingreifens gelang es, die efährdeten be⸗ nachbarten Gebäulichkeiten zu retten. Während die Sicherheit gebracht werden konnten, ſind einige Kaninchen und Tauben erſtickt. Die Branduürſache konnte noch nicht genau feſtgeſtellt werden. Es iſt aber anzunehmen, daß das Feuer infolge der fehlerhaften Anlage eines Futterkochkeſſels entſtanden iſt. Der Beſitzer des Schuppens iſt Der Schaden wird auf etwa 5000 Mk. geſchätzt. Kurz vor 1 Uhr konnte der Löſchzug wie⸗ der einrücken. N Tätigkeit der Berufsfeuerwehr. Die Mannheimer Berufs⸗ wurde im Monat Juni 21 mal alarmiert: 10 mal nach er Innenſtadt, 5 mal nach dem Lindenhof, 6 mal nach der Neckar⸗ ſtadt. Nach der Art der Brände handelte es ſich in einem Falle um Großfeuer(Neckarſtadt), in 4 Fällen um Mittelfeuer, in 6 Fällen um Kleinfeuer, in 2 Fällen um Kaminbrände. In 8 Fällen wurde die Berufsfeuerwehr zu ſonſtiger Hilfeleiſtung in Anſpruch genommen. Die Alarmierung ſerfolgte 14 mal in der Zeit von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends und 7 mal in der Zeit von 6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens. Dder Krankentransportwagen wurde in 377 weine und Kammermuſiker Richard Lorbeer Zu ſeinem Weggang vom Nakionalthealerorcheſter % Einen ſtillen Abſchied nimmt mit der ſoeben beendeten Spiel⸗ zeit Kammermuſtker Richard Lorbeer von der Stätte, an der er fünfunddreißig Jahre hindurch wirkte. Er war nicht ein, ſondern der Oboiſt des Nationaltheaterorcheſters, ein Muſiker, der zu den ſeltenen Erſcheinungen ſeiner Art gehört, unerſetzlich im Hinblick auf die virtuoſe Sonderſtellung, die er in unſerem Orcheſter einnahm. Richard Lorbeer iſt 1862 in Zeulenroda in der Nähe von Bad Elſter geboren. Nach der in Gera verbrachten Studienzeit war er Mitglied verſchiedener Kapellen und kam in dieſer Eigenſchaft nach Mannheim zu den 110ern. Aus ihrer Regimentskapelle wurde er an das Nationaltheater berufen, das er jetzt aus geſundheitlichen Gründen verläßt. Die eiſerne Diſziplin hatte Lorbeer aus ſeiner ſoldatiſchen Bläſertätigkeit mitgebracht, und ſie beherrſchte ſein Weſen Zeit ſeines Wirkens. Darüber hinaus war Lorbeer ein vollendeter Künſtler auf ſeinem Inſtrument, ein Oboiſt, der überall Reſpekt abnötigte. Das Durchdringende des Oboenklanges, der in der Orche⸗ ſterſprache die Rolle des Artikulierens übernimmt, erhebt dies In⸗ ſtrument zu einem orcheſtralen Faktor, der keine nebenſächliche Behandlung verträgt, und hierin beſtand die Meiſterſchaft Lorbeers, bieſen Charakter ſeines Inſtruments allzeit in höchſter Kultivierung zur Geltung zu bringen. Wenn er mit ſeinen graziöſen Stakkati ſo manche Oper belebte, wenn ſich in feiner Kontraſtwirkung ſeine Klänge von Flöte und Oboe abhoben, dann ſpürte man die echte Künſtlerſchaft, die im Ganzen aufging und ihm diente. Dieſe un⸗ gewöhnliche Eindringlichkeit und Kultur ſeines Spiels war es auch, was Dirigenten wie Furtwängler und Weingartner ſtets an ihm Verlin nehmen, doch konnte er ihn nicht endgültig dazu bewegen. Auf allen Gebieten war Lorbeer in gleicher Art ein außer⸗ ſewöhnlicher Oboiſt, ſei es in der Oper, im Konzertſaal oder in er Kammermuſik. Sein Mozartſpiel klingt uns noch mit ſeiner zanzen Süße im Ohr, und die fünfte Sinfonje ohne den Wohlklang leiner Orcheſterſtimme zu hören, wird uns gewiß ſchmerzlich werden. Wie als Künſtler hochgeachtet, ſo war er als Menſch hochgeſchätzt durch ſeinen vorhildlichen. unerſchütterlichen Pflichteifer, durch ſein echt kollegiales Weſen. Auch in der Leitung von Geſangvereinen at et ſich als feinſinniger Muſiker betätigt. Im Herbſt dieſes Jahres kehrt er wieder in ſeine thüxingiſche Heimat zurück. Dorthin begleiten ihn die beſten Münſche derer. die ſich gewiß darin einig find daß Richard Lorbeck auch in Mannheim eine Heimat gefunden bat, die allzeit mit Dankbarkeit ſeiner gedenkt. Dr. K. 4 2 Süchſiſche Ergötzlichkeiten Von Ernſt John Die Orgie Drei junge Herren ſächſiſcher Staatsangehörigkeit treten abendz 10 Uhr aus einem Kaffee, wo ſie ſich ſcheinbar ſcheußlich gelang⸗ weilt haben. „Sie gähnen wie die Nilpferde, und ſeife in der Stimme: S wa wiede mal der ſchönſte Ahmd meines Lähms.“ 5 dängn!“ „Der dritte: Wißtr wa, mr machn na nein in dr Dällrgerlbar (Tillergirlbar), da is ſcheen.“ 0 Die Kollegen ziehen einen Flunſch und meinen, Dällrgerls wäre kein Blumentopf zu gewinnen. 56 55 lierttsac rei Kavalierſtöckchen trommeln mißmutig auf dem Aſphalt. Doch da, doch da ſtößt den Harryfred Brauſebach ein fei bar 0 2* f H yfred Brauſebach ein feiner Gedanke. „Draufhorchen: Wir nehmen uns ſezz eine Flaſche Schnaps mit und da gehmr auf meine Bude und da ſetz mr uns 1 napee un da zieh mr das Grammafohn auf und da mach mr enne hibbſche, kleene, gemiedliche Orkche.“ *5 Theakerkrikik 8 Schmerzlich getroffen von der„Büchſe der Pandora“, ſitze ich im Foyer des Theaters. Kommt ein älteres Individuum, halb Oberlehrer, halb Pavian, vorübergetrudelt. Bleibt vor mir ſtehen. Guckt mich an. „Und ſprudelt ſchließlich ganz impulſiv: fällden Ihn das Schdigg?“ 0 Landsleute darf man nicht ſo ſein. Ich knurre alſo: .N 1* 8 Darauf der Alte in herzlicher Sapperfreude:„Mir nämlj boch. Wiſſn Se, enne Owr is es ſa nich. Awr richches Gino is es ooch nich.'s is ähm ſo e Middldinks zwiſchen Ginno unn Owr. So ne Ahrd Gino⸗Owr.“ Da ſchnurrt die Klingel. Großvater ſchraubt ſich in die Höhe: „Na, haddjeh. Grießn Se Ihre liewe Frau von mir.“ Sprichts und verblüht auf den vierten Rang. (Aus dem Buche„Auch im Unglück Sachſe“ von Ernſt John. der eine ſagt mit Schmier⸗ auch bei den „Heern Se, wie ge⸗ ällen benötigt; hiervon entfallen 18 Fälle auf Krankenanſtalten, 98 Fälle auf Affenlliche Straßen und Plätze, 325 Fälle auf Wohnun⸗ gen, Fabriken uſw., 6 Fälle auf auswärts. * Werkzeugdiebſtahl in einem Neubau. In der Nacht zum 8. Juli wurden aus einem Neubau in der Spinozaſtraße entwendet: eine Schneidekluppe mit 6 Gewindebacken, mit der Aufſchrift„Original Bernhard“, 5 Satz Gewindebacken für eine größere Kluppe mit der Nummer 53, fünf Führungen zu dieſer Größe, darunter 4 etwas kleiner aus rundem Stahl mit verſchiedenen Größen, 2 ſchwediſche Zangen, gezeichnet 1½ und 2 Zoll, etwa 50 em lang, eine Brenner⸗ zange, eine Beißzange, Drahtzange, ein Spitz⸗ und ein Greifzirkel, 1 Senkel, 1 Metallſäge mit 2 Dutzend Sägeblätter, Größe 40, 1 Niet⸗ hammer, 3 Gabelſchlüſſel, 1 Waſſerhöhenanzeiger mit Uhr und 3 Waghahnen aus Rotguß, 2 Schraubenzieher, zwei Rohrabſchneider mit 3 Meſſern und 3 Erſatzmeſſern, 2 Keſſelhahnen aus Rotguß, 2 Schweißbrillen mit 4 Erſatzgläſern, 3 Büchſen Manganeſit und ein Strang Hanf. Sämtliche Werkzeuge ſind neu. “ Anaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. ent⸗ wendet: Aus einem Autogeſchäft ein Autoreif, Marke„Michelin“, ſowie 2 Eindollarſcheine und 1 Zweidollarſchein.— Auf dem Volks⸗ feſt Neckarwieſe eine Joppe aus blauem Stoff mit„ eine Brieftaſche aus ſchwarzem Rindleder mit verſchiedenen Pa⸗ pieren auf den Namen Clemens Wieder.— Zwiſchen II 1 und 2 von einem Handwagen ein brauner Damengummimantel, faſt neu (am rechten Aermel fehlt die Manſchette) und eine rothraune Strickweſte mit ſilbergrauem Beſatz.— Aus einer offenen Laden⸗ Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß, blonde Haare. bartloſes, bleiches Geſicht, rug blaue Joppe, dunkelgraue Hoſe, graue Mütze, Schnür⸗ ſchuhe mit Gummiſohlen. veranſtaltungen 10.30 Ahr, findet unter Leitung des Kapellmeiſters Max Sinz⸗ eimer im Rundfunk⸗Beſprechungsraum ein Konzert der tamitzgemeinde ſtatt. Es gelangen zum Vortrag 1. Friedrich der Große, Erſter Satz aus dem dritten Flötenkonzert mit Begleitung des Streichorcheſters;:. G. F. Händel drei Sätze aus dem Concerto Nr. 5 fün Streichorcheſter, D⸗dur; 3. Johann Sebaſtian Bach, Bran⸗ denburgiſches Konzert Nr. 4 für Solovioline, zwei Flöten und Streichorcheſter. Nie Uebertragung erfolgt wieder über die Sender Stuttgart, Frankfurt a. M. und Kaſſel. Dem Konzert gehen ein⸗ leitende Worte, geſprochen von Muſilſchriftſteller Karl Eberts, Lilm⸗Kundſchau W. R. Uſa-Theater, P 6. Was iſt eigentlich der tiefere Sing des im dieſes Jahres in der„Schauburg“ vorgeführt wurde, nun im Union⸗Theater wiederholt wird? Veranlagung und Leidenſchaft kämpfen gegen das Geſetz, das Böſe gegen das Gute Droben in den pielzeug iſt, ſpielt ſich der Kampf ab, nahe am Tode vorbei. Und droben, wo die Adler horſten und die Gemſen klettern, finden ſich die Menſchen wieder, weil das eigen Blut des Vaters durch deſſen Schuld in die Seelennot geriet, die nur der Tod hindern kann. Ueber alle trägt wahrhaftes Menſchentum den Sieg davon. Ein herrlicher und packender Film! Eine Groteske in 2 Akten:„Der kleine Stiefelputzer“, dann„Felix als Revolutionär“ und die„Neueſte Ufa⸗Wochenſchau“ umrahmen das ausgezeich⸗ nete Hauptprogramm. r der himmel im Juli 1 Himmelsäquator herab. Am 23. tritt ſie in das Zeichen des Löwen. Ihr Untergang verfrüht ſich von 8½¼ bis auf 79%4 Uhr. Wer in die⸗ ſer Zeit in den Ferien weilt, wird leicht elegenheit haben, etwa die Zeitſpanne zu beobachten, die das Tagesgeſtirn braucht, um un⸗ ter den Meeresſpiegel B oder hinter einem Gebirgsrande 5 verſchwinden. Er wird dabei feſtſtellen, daß die Dauer dieſes organges über zwei Minuten beträgt. 5 Gerade für die Ferien wird eine flüchtige Orientierung am Fixſternhimmel erwünſcht ſein. Wir beginnen im an unſer Kärtchen mit dem Hinweis auf den hellroten Hauptſtern des Bärenhüters, der hoch am Himmel beſonders auffällt, und weiſen dann auf den ebenfalls roten Rieſenſtern im Skorpion hin, auf Antares, der im Verlaufe der Nacht beſonders dienlich für die erſten Einprägungsverſuche der Sternbilder iſt. Dieſes Bild des fälligſte. Wage und Schütze prägen ſich viel ſchwerer ein. Oberhalb des Himmelsäquators ſind wieder zwei beſonders helle Sterne her⸗ Wega, der Hauptſtern in der Leier, und Altair im ler. Hiexn 8 9 8 emnfx· 0 ADER 8 8 en schuteR 70. ö 8 4„bek TN. Ser 2 23. „„ e S— 10 MyD ScrufzE N. ISNOhIO. Der Mond verurſachte als Neumond am./10. eine in Europa unſichtbare ringförmige Sonnenfinſternis, deren wiſſenſchaftliche Be⸗ deutung jedoch nicht hoch zu veranſchlagen iſt. Am 18. erreicht er das erſte Viertel und kann von da an bis zum Vollmond am 25. Juli an Hand unſeres Kärtchens verfolgt werden. Am 31. Juli wird wiederum das letzte Viertel erreicht. die Zuſammenkünfte des Mondes mit den Großen Wandelſternen folgen ſich in nachſtehender Reihe: Mit Mars am 31., mit Satur am 20. und mit Jupiter am 26. Unter den Wandelſternen Fibt uns Mer kur Gelegenheit, ihn, wenn auch kurze Zeit, in den erſten Tagen des Monats am Abend⸗ nach der Sonne unter und beginnk in den Bildern Krebs und Löwe eine Schleife auszuführen. Saturn in der Wage läßt ſich noch günſtig verfolgen. Er geht anfangs um 1½ früh und gegen Ende des Monats um 11½ unter. Dagegen kann 8 upeter, der jetzt vom Waſſermann in den Steinbock zurückwandert, ſchon günſtig beobachtet werden, da er anfangs um 10ʃ und gegen Ende um 872 Uhr über den Geſichtskreis emporſteigt. Die Erde befindet be jetzt ungefähr in der Ebene ſeines Trabantenſyſtems, ſo daß ſich deren Bahnen an⸗ nähernd überdecken Es können daher gegenſeitige Verfinſterungen der Jupitermonde eintreten. Mars in den Fiſchen und im Bilde des Walfiſches erreicht in den erſten Juliwochen einen Durchmeſſer von zehn Bogenſekunden, ſo daß bereits mit ſeiner Beobachtung begonnen werden kann. Er erhebt ſich anfags um Mitternacht und gegen Ende um 10% Uhr über den Geſichtskreis, Die Erde ſteht ſüdlich des Marsäquators, ſodaß wie das vorige Mal wieder die intereſſantere Hälfte des Planeten ſtudiert werden kann. Den Morgenhimmel be⸗ herrſcht noch immer die ſtrahlende Venus, die anfangs um 13% Verlag von F. Krick, Leipzig.) Uhr und gegen Ende kurz vor 2 Uhr aufgeht. Ihr Durchmeſſer nimmt im Laufe des Juli langſam ab. 5 Größe 715 und 115(Ballen).— In D 1 unter Anwendung eines Rachſchrüſsele aus 2 Manſarden Bargeld in Höhe von 105 Mark kaſſe in G 6 von nachbeſchriebenem Täter 30 Mk. Bargeld: 18—20 „ Mannheim im Rundfunk. Heute Mittwoch abend⸗ 980 bis grandioſen Filmwerkes,„Der Wilderer“, das, obwohl es ſchon igantiſchen Bergen und Felszacken, gegen die der Monſch ein winzig Leidenſchaft, über allen Trotz und Groll, und über alle Gemeinheit Nachdem die Sonne am 22. Juni ihren höchſten Stand über⸗ ſchritten hat, ſenkt ſie ſich jetzt, wenn auch nur langſam, wieder zum Tierkreiſes iſt von den drei auf unſerer Karte vermerkten das auf⸗ himmel mit unbewaffnetem Auge zu ſehen; er geht über 1½ Stunde 4. Seite. Nr. 320 Mittwoch, den 14. Juli 1926 Rommunale Chronik Ein Städtekonflikt Wiesbaden— Biebrich Wie der„Frankfurter Zeitung“ aus Wiesbaden berichtet wird, hat die dortige Regierung ſcharf in die Verwaltung der Stadt Bieb⸗ rich eingrefen müſſen. Bürgermeiſter Scheffler wurde vorläufig auf fünf Wochen krankheitshalber beurlaubt und Rechtsanwalt Freundlich wurde von ſeinem Amt als Beigeordneter der Stadt Biebrich ſuspendiert unter gleichzeitiger Einleitung eines Diſziplinarverfahrens, das auf ſeinen Antrag hin eröffnet wird. Die Angelegenheit hängt mit der Eingemeindung Biebrichs nach Wies⸗ baden zuſammen und mit einem Beſchluß der Gas⸗Aktengeſellſchaft Biebrich der ſeinerzeit die ganze Eingemeindung in Gefahr gebracht hatte. Die damaligen Ereigniſſe wurden in der Wiesbadener Stadt⸗ derordnetenverſammlung vom Bürgermeiſter als das Höchſtmaß von Untreue gegen die Intereſſen eines Groß⸗Wiesbadens und gegen den Eingemeindungsvertrag bezeichnet. An jenem Beſchluß der Gas⸗Aktiengeſellſchaft Biebrich, der zugunſten des Privatkapitals gegen die Intereſſen der Gemeinde Groß⸗Wiesbaden gefaßt wurde, waren Scheffler und Freundlich vornehmlich beteiligt. Letzterer pertrat zugleich die Thüringiſche Gasgeſellſchaft, die die Aktienmehrheit in der Gas⸗Aktiengeſellſchaft Biebrich beſitzt. Jener nahm Biebrich und der Rechtsnachfolgerin jeden Einfluß auf das Biebricher Gas⸗ werk und ſicherte die dauernde Beteiligung des Privatkapitals an ihm, ſo daß ſpäter jede einheitliche Tarifpolitik in Groß⸗Wiesbaden unmöglich war. Mit der kommiſſariſchen Führung der Stadtver⸗ waltung wurde vom Regierungspräſidenten Regierungsrat Dr. Pank von der Wiesbadener Regierung beauftragt. * Seckenheim, 12. Juli. Aus der letzten Gemeinderats⸗ itzung iſt mitzuteilen: Die Baudarlehensverträge ſollen nach dem Mannheimer Vertragsentwurf abgeſchloſſen werden.— Es ſoll ein weiterer Kredit von 100 000 Mk. für Baudarlehen be⸗ anttagt werden.— Der Schulhof ſoll geteert werden.— Der Ankauf eines Findlings als Gedenkſtein für den Kriegerfriedhof wird geneh⸗ migt.— Ein Einwohner erhält für den Einbau einer Einzimmerwoh⸗ nung ein weiteres Baudarlehen von 1000 Mk.— Gegen das Bau⸗ geſuch der R. W. E. wird nichts eingewendet.— Die Lieferung von 3 Hakenleitern für die Feuerwehr wird der Fa. Karl Metz in Karls⸗ ruhe zum Angebotspreis übertragen.— Als Vertreter der Gemeinde im Verbandsausſchuß der Bezirksſparkaſſe Ladenbura werden die Herren Gemeinderäte Ruf und Treiber beſtimmt.— Die Gewährung eines Zuſchuſſes an die Theatergemeinde wird abgelehnt.— Die Dis⸗ pensgebühr für Befreiung von den Uebungen der Feuerwehrhilfs⸗ mannſchaft wird auf 10 Mk. und die Strafe für unentſchuldiates Feh⸗ len bei einer Uebung auf 3 Mk. feſtaeſezt.— Für die beantragten Zwiſchenkredite übernimmt die Gemeinde die Bürgſchaft.— Gegen den Einbau eines Druckreglers in den Planken gemäß dem vorlie⸗ genden Plane wird nichts eingewendet. I. Reilingen, 12. Juli“ Das Amt der Tabakeinſchätzung für das diesjährige Ernteſahr wurde dem Gemeinderat und Bürgermeiſter ſtellpertreter Karl Schmidt übertragen.— Den Handarbeitsunterricht betr. lehnt die Gemeinde die Uebernahme des perſönlichen Aufwan⸗ des für Beizug des 3. Schuljahres ab. Die bisherigen Koſten werden von der Gemeinde getragen.— Die deutſche Wohnſtättebank A. G. Berlin, ſtellt zur Förderung des Kleinwohnunasbaus im Benehmen mit der Landesregierung annehmbare Kredite zur Verfüaung, wovon Kenntnis genommen wurde und ſofort 4 Geſuche eingereicht wurden. —der Vertrag mit der Brunnenbaufirma Thiele und Hering⸗Heidel⸗ berg über die Ausführung der Arbeiten zur Erſtellung eines Tief⸗ brunnens für die Waſſerverſoraung der Gemeinden Reilingen und Neulußheim wird genehmiat und unterzeichnet. Die Vertragsſumme beträgt 6405 Mark.— Vom Bezirkswohnungsverband wurden an mehreren Bauherren Baudarlehen in Höhe von 3100 Mark verteilt. L. Bretten, 12. Juli. Der zur Ausführung ausgeſchriebene ktädtiſche Neubau in der Gartenſtraße brachte als Meldeergebnis 60 Nennungen. Den Zuſchlag erhielten in der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung die vereinigten Maurermeiſter Leonhard und Genoſſen, die den Bau ſchlüſſelfertig für 17950 übernommen haben.— In der jüngſten Bürgerausſchußſitzung wurden alle drei Vorlagen an⸗ genommen: 1. Die Umwandlung einer auße ꝓlanmäßigen Ge⸗ werbelehrerſtelle in eine planmäßige; 2. die Erbauung zweier Wohnhäuſer in der Karl Friedrichſtraße und 8. der Gemeinde⸗ voranſchlag 1926—27. Es berechnet ſich aus 795 020 M. Ein⸗ nahmen und 885 870 M. Ausgaben ein ungedeckten Aufwand von 91 000 Mark. Es wird daher auf das Liegenſchaftsvermögen eine UAmlage von 50 Pfg. auf 100 M. Steuerwert und auf das Be⸗ triebsvermögen eine Umlage von 75 Pfg. feſtgeſetzt. L. Sulzfeld, 10. Juli. Nachdem vom Bürgerausſchuß die Mie ttel zu Bohrverſuchen für die Waſſerleitung bewil⸗ ligt worden waren, konnten dieſe vor etwa einem halben Jahre be⸗ gonnen werden. Der Ausbau des Brunnens und des Bohrloches 5 nun ſoweit vollſtändig hergeſtellt. Ohne daß ein Abſuchen des ⸗Geländes notwendig wurde, ergab ſich an der erſten Bohrſtelle in bezug auf die Quanttität ein le ee Ergebnis. Das Waſſer wird gegenwärtig von dem Landesgeologiſchen Inſtitut in Freiburg auf ſeine Eigenſchaften einer eingehenden Prüfung unterworfen, doch iſt zu erwarken, daß ſeine Eignung nicht in Frage geſtellt wird. Es iſt zu wünſchen, daß nach Eingang einer befriedigenden Mitteilung balbmöglichtt an eine Aufnahme der Arbeiten N wird. Es iſt dies nicht allein mit Rückſicht auf auf die allgemeinen Vorteile, die eine Waſſerleitung mit ſich bringt, zu wünſchen, die ſich wieder ſchärfende Erwerbsloſenfrage zwingt kategoriſch zu Abhilfemaßnahmen. Und da kann die Waſſerleitung als Notſtandsarbeit im beſten Sinne ge⸗ würdigt werden und vielen der Erwerbsloſen Beſchäftigung und Un⸗ terhalt bringen. Da dabei von ſtaatlicher Seite bedeutendeUnter⸗ kützungen geleiſtet werden und andererſeits reſtlos Einheimiſche be⸗ 555 werden könnten, iſt der Beginn der Waſſerleitungsarbeiten nür zu befürworten. * Bad Dürkheim, 10. Juli. Der Stadtrat hat bei Bera⸗ tung des Voranſchlags den von der Verwaltung vorgeſchlagenen Erweiterungs⸗ und Umbau des ſtädtiſchen Krankenhauſes wofür 95 000 Mk. angefordert waren, nach heftiger Debatte abge⸗ lehnt und nur den Einbau einer Zentralheizung und den Ausbau der ſanitären Anlagen genehmigt. Die für die Wohnungsfürſorge feſt⸗ geſetzten 31000 Mk. wurden infolge des Widerſtandes der Bürger⸗ fraktion und der Winzerpartei auf 10 000 Mk. heruntergedrückt. Die Garantieſumme für die Kurverwaltung in Höhe von 6000 Mk. wurde ebenfalls erſt nach langer Debatte genehmigt. In der Ausſprache wurde u. g. von der Winzerpartei die Schaffung eines großen Kuürhotels gewünſcht. Bei der bayeriſchen Staatsregierung ſoll wegen der Zurückhaltung des Reichsbäderkredits Proteſt erhoben werden. I. Limbach i.., 10. Juli. Die hieſige kleine Gemeinde feiert im kommenden Herbſt das Feſt des 500ff rigen Kirchenjubi⸗ läums. Es wird aus dieſem Anlaß eine Feſtſchrift herausgegeben, die in die Geſchichte des Ortes einführt. Vor 1846 gehörte es der Pfarrei Hollerbach an. sw. Darmſtadt, 9. Juli. In der hieſigen Stadtverord⸗ neten⸗Verſammlung kam es bei der erſten Vorlage, die für den Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Alpendeteid eine Stiftung von 400 Mk. verlangte, zu einer langen Debatte. Die Sozialdemokraten bezweifel⸗ ten die parteipolitiſche Neutralität dieſes Vereins mit Rückſicht auf die Vorkommniſſe in Hirſchberg in Schleſien und Kufſtein, wo die ſchwarz⸗weiß⸗rote Flagge gehißt worden ſei. Die ging in eine allgemeine Flaggendebatte über. Die 3 Real⸗ anſtalten, die im November ihr 100jähriges Beſtehen feiern, erhalten einen Zuſchuß von 1000 Mk. Weiter wurden genehmigt von dem von der Direktion der ſtädt. Betriebe aufgeſtellten und genehmigten Bauprogramm zur Ausführung: Die Errichtung eines Magazins im ſeitherigen Maſchinenhaus, der Umbau des Magazin⸗ und Werk⸗ ſtättengebäudes und die Einrichtung des Hauſes Frankfurterſtraße 69 gzu Wohnzwecken im Geſamtbetrag von 106 000 Mk. Auf eine Zen⸗ trumsanfrage, wann der Herrngarten geöffnet wird, teilte die Verwaltung mit, daß mit einer teilweiſen Oeffnung am 15. Juli gerechnet werden könnte. Unter großer Entrüſtung gab ein Stadtver⸗ ordneter von einel Schreiben der Oberförſterei Kenntnis, die ſich weigert, dem Antrag der Stodtverordneten und Stadtverwaltung nachzukommen, einen Teil des Parks an der Gichtmauer zu öffnen, weil ſie Holzdiebſtähle befürchtet. f Reue Mannheimer Zeitung(ubend · Ausgabe) Tagungen Badiſcher Landesverband für Säuglings ⸗ und Kleintinder⸗ fürſorge In Konſtanz begann am Montag die Landesverſammlung des Badiſchen Landesverbandes für Säualings⸗ und Kleinkinderfürſorge. Aus allen Teilen Badens war die Tagung zahlreich beſucht. Die Sitzung wurde von Oberregierungsrat Dr. Heccht eröffnet und gelei⸗ tet. Die badiſche Regierung war durch Landrat Hartmann vertreten, der die Grüße des Staatsminiſteriums überbrachte. Reaierungsrat Umbauer vom Landesjugendamt dankte dem Landesverband für ſeine erfolgreiche Tätigkeit. Profeſſor Dr. Luſt erſtattete den Tätiakeitsbericht. wonach die Säualingsſterblichkeit im letzten Jahr in Baden einen noch nie erleb⸗ ten Tiefſtand erreicht hat, nämlich 9,3 Prozent gegen 10 Prozent im vorigen Jahr. Aber dem ſteht gegenüber die noch viel größere Ver⸗ ringerung der Geburtenziffer. Im Jahre 1925 kamen nur noch 21.5 Prozent auf 1000 Lebende. Als ſehr bedauerlich bezeichnet der Be⸗ richt die Tatſache. daß 70 Prozent der Kinder ohne ärztliche Behandlung geſtorben ſind. Ddas Kurpfuſchertum ſpiele leider immer noch eine große Rolle. Die derzeitige Stilltätigkeit der Frau ſei zurzeit noch zufriedenſtellend. doch ſei bereits eine Abnahme der Stillfreudiakeit zu verzeichnen. In zahlreichen Städten des Lan⸗ des wurden Verſammlungen zur Propaganda der Geſundheitspflege veranſtaltet. Der Vertreter des Miniſteriums des Innern. Ober⸗ regierungsrat Kautzmann, machte die Mitteilung. daß die Regierung e ee die urſprünglich nachgeſuchte Unterſtützung überweiſen werde. ö Den Kaſſenbericht erſtattete Regierungsrat Ott⸗Karlsruhe. Ein⸗ nahmen und Ausgaben balancieren mit 47000 Mk. Einen ſehr in⸗ tereſſanten Vortraa hielt Frl. Landtagsabg. Beyerle aus Konſtanz über den Säuglinas⸗ und Kleinkinderunterricht in der Fortbildungs⸗ ſchule. Dr. Kappes⸗Karlsruhe behandelte ebenfalls Fragen der Klein⸗ kinderfürſorge im Rahmen einer einheitlichen Fürſorge. Am Schluſſe der Tagung wurden die Einrichtungen der Kon⸗ ſtanzer Fürſorge beſichtgit. Tagung des badiſchen Winzerverbandes In Müllheim fand die Generalverſammlung des Badiſchen Winzerverbandes ſtatt. Der Geſchäftsführer Freiherr v. Göler forderte Zollſchutz für den badiſchen Weinbau, Ermäßigung der Steuer und Beſteuerung des Geländes nach dem Ertragswert, ferner ſchärfere Weinkontrolle, auch in den Konſu⸗ mentengebieten. Der Geſchäftsführer des Winzerverbandes Moſel und Rubver ſprach über den Einfluß von Eimfuhrzöllen auf die Weinkonjunktur. Oberlehrer Schäffnerx trat für die badiſchen Kleinbrenner ein. Nach lebhafter Diskuſſion wurden drei Ent⸗ ſchließzungen angenommen, in denen der Entwurf des neuen Spiri⸗ tus⸗Monopolgeſetzes verworfen und Berückſichtigung des deutſchen Weinbauintereſſes beim Abſchluß künftiger Handelsverträge und Verſchärfung der Kellerkontrolle auch in den nicht weinbautreiben⸗ den Bezirken gefordert wird. Verbandstag badiſch-pfälziſcher Jimmermeiſter *Konſtanz, 12. Juli. Der Verband badiſch⸗pfälziſcher Zim⸗ mermeiſter hielt geſtern hier ſeinen 28. Verbandstag ab. Nach einem Begrüßungsakt am Samstag abend fand am Sonntag die Hauptſitzung ſtatt. Verbandsſyndikus Eckardt⸗Freiburg ſprach über„Der Staat und Wir“, indem er das heutige Wohnungsweſen beleuchtete, vom Standpunkt ſeiner Fachintereſſen aus. Der Woh⸗ nungsbau ſei von der Privatwirtſchaft in die des Staates über⸗ gegangen; er müſſe wieder in die Privatwirtſchaft zurückgeführt werden. Ferner ſprach Oberzimmermeiſter Bürkle⸗Freiburg zu dieſem Berufsintereſſe, über die ſich eine lebhafte Ausſprache ent⸗ ſpann. Die von Oberzimmermeiſter Ams⸗Freiburg geleitete Ver⸗ anſtaltung wurde mit einem Ausflug nach dem Waldhaus Jakob beſchloſſen. Aus dem Lande kr. Heidelberg, 13. Juli. Die Allgemeine Ortskränken⸗ kaſſe zählte am 1. Juli 36 127 Mitglieder, gegen 36 228 im Vor⸗ monat. Hiervon waren 18 581(18 806) männlichen und 17.546 (17 422) weiblichen Geſchlechts. Pflichtverſichert waren 17248 (17 485) Männer und 14 308(14 213) Frauen. Freiwillig vexſichert waren 1333(1321) Männer und 3238(3209) Frauen. An Kranke und Arbeitsunfähige wurden am Stichtage 575(536) Männer und 550(618) Frauen gezählt; hiervon entfallen freiwillige Mitglie⸗ der 45(52) Männer und 122(162) Frauen. Von 182(189) Wöch⸗ nerinnen, die am 1. ds. Mts. vorhanden waren, gehöxen 162(108) den pflichtigen und 80(81) den freiwilligen Mitgliedern an. Außer dieſen wurden auf Grund der FJamilienhilfe weitere 175(184) Wöch⸗ neriſmen unterſtützt. Die Erwerbsunfähigkeit betrug insgeſamt 1125 (1154) oder 3,11(3,19) Prozent.— Ueber den Stand der Er⸗ werbsloſigkeit wird berichtet: Am 9. Juli. d. J. wurden im ge⸗ ſamten Arbeitsnachweisbezirk Heidelberg 8923 Erwerbsloſe gezählt (Vorwoche 9212); davon ſind 5685 männliche und 3238 weiblich. Im Stadtbezirk Heidelberg waren es 2205 männliche und 854 weibliche ſd 240. Ne. zuſammen 3059(Vorwoche 3057). In Notſtandsarbeit in 0. *Neckargemünd, 10. Juli. Eigenartiges Pech hatte ein Lehrer aus Karlsruhe, der mit ſeiner Mittelchulklaſſe einen Ausflug ins Neckartal unternahm und von Neckargemünd aus mit einem Kahn nach Heidelberg fuhr. Unterwegs trieb ein Schüler mit einem leeren Sodawaſſerfläſchchen Unfug. Als der Lehrer ihn be⸗ reits ohne Erfolg zur Ordnung verwieſen hatte, nahm er ihm das Fläſchchen ab, um es in den Fluß zu werden. Dabei blieb der Ver⸗ ſchluß des Fläſchchens an ſeiner Uhrkette hängen und die Uhr ſamt Kette flogen auf Nimmerwie derſehen in den Neckar. 55 *Hockenheim, 13. Juli. Infolge der z. Zt. herrſchenden Woh⸗ nungsnot kam es zwiſchen 2 Familien in Hockenheim zu Streitig⸗ keiten, die ſich am Montag fortſetzten und ſchwer ausarteten. Der Mieter Michaeli verletzte vier Perſonen mit einem Meſſer, wobei Pfiſterer lebensgefährlich verletzt wurde. Die Polizei nahm den Meſſerhelden in Gewahrſam. * Sulzfeld bei Bretten, 10. Juli. Der 19 Jahre alte Landwirt Friedrich Fluhrer von hier ſtürzte vom Kirſchenbaum ab undbrach beide Arme. *Wertheim, 10. Juli. In dem bayeriſchen Ort Rotenbuch ſcheint der Typhus in epidemiſcher Form aufzutreten. Zu den be⸗ reits vorhandenen 5 treten neuerdings mehrere andere. Es wird fühnen aſ daß die Krankheit auf das Waſſer des Brunnens zurückzu⸗ hren iſt. * Karlsruhe, 10. Juli. Selbſt geſtellt hat ſich ein verwit⸗ weter, 55 Jahre alter Reiſender von Villingen unter der Beſchul⸗ digung des Betruges. Er hat angeblich in mehreren dadi Städten aen Artikel, die angeblich aus einer Konkurs⸗ maſſe herrühren, an Geſchäftsleute verkauft und ſich Anzahlungen geben laſſen, die insgeſamt etwa 700 Mk. betragen. * Pforzheim, 13. Juli. Im Stadtteil Brötzingen trieben geſtern abend nach 6 Uhr einige junge Burſchen in einem Neubau allerlei Unſinn. Dabei turnte der 15½ Jahre alte Eugen Kienzleir, Sohn des Hohlochſtraße 3 in Brötzingen wohnenden Totengräbers Kienzler im Erdgeſchoß an der oberſten Kellerſtaffel. Dieſe löſte ſich plötzlich und fiel dem zu Boden geſtürzten Burſchen auf die Bruſt. Der Getroffene konnte ſich nach einer Weile erheben und machte einige Schritte, ſtürzte aber dann zuſammen. Er ſtarb während der n des Schuh⸗ Fahrt zum Krankenhaus. *Oklenhöfen, 10. Juli. Dem vierjährigen Söhn maſtermeiſters Joſ. Koch fiel vom Fenſterbrett ein Blumentopf auf den Kopf. Das Kind erlitt eine ſchwere Verletzung, die Wundſtarr⸗ krampf im Gefolge hatte und den Tod herbeiführte. * Singen, 10. Juli. Seit Anfang dieſes Monats iſt auf Ver⸗ anlaſſung der Forſtdirektion Stuttgart auf dem Hohentwiel ein ſtän⸗ diger Forſtbewachungsdienſt eingerichtet worden. Veranlaſſung zu dieſer Neueinrichtung gab der Vandalismus der wandern⸗ den Jugend. Erſt vor b ne wurde wieder eine der Ruhebänke aus den Fugen geriſſen und mitten auf die Chauſſee geworfen. Nach einer Meldung der„Konſtanzer Zeitung“ follen auch im Laufe der letzten Tage nicht wen ger als 92 Anzeigen Holzdiebſtahls und Baum⸗ frevels erfolgt ſein. 1 Aus der pPfalz Schrecklicher Verkehrsunfall Oggersheim, 14. Juli. Als der mit Backſteinen von etwa 160 Zentner Gewicht beladene Laſtkraftwagen der Firma W. Türk u. Sohn⸗Ludwigshafen ſeinen Weg gegen den Ortsaus⸗ gang nach Mutterſtadt zu nehmen wollte, fuhr einige Meter voraus die 21 Jahre alte Alwine Dutz von hier in derſelben Richtung auf dem Fahrrad. Der Chauffeur des Kraftwagens bemerkte die Un⸗ ſicherheit der Radfahrerin und wollte über den Bürgerſteig hinweg ſeinen Weg fortſetzen. Die Radfahrerin geriet aber mit dem Hinterrad des Fahrrades in den Schienenſtrang der Rhein⸗Hardt⸗ bahn, fiel vom Rade und kam unter das rechte Hinterrad des Laſtwagens mit dem Kopf, der vollſtändig zermalmt wurde. Nach Beſichtigung der Unfallſtelle und Unterſuchung des Vorganges durch den Ermittelungsrichter des Amtsgerichts Lud⸗ wigshafen wurde die Leiche vorerſt in gerichtliche Obhut genommen. Inwieweit den Chauffeur die Schuld trifft, werden die näheren Unterſuchungen ergeben. * * Pirmaſens, 10. Juli. Nach einer Mitteilung der„Pirma⸗ ſenſer Zeitung“ hat das Sächſiſche Arbeits⸗ und irtſchaftsmini⸗ ſterium in einer Eingabe an das Reichsarbeitsminiſterium, die ſich mit dem Geſuch der ſächſiſchen Schuhfabrikanten befaßt, auch auf Pirmaſens Bezug genommen und dabei die Wendung gebraucht: Da Pirmaſens dem beſetzten Gebiete nahe liegt.I— Geographie ungenügend Gerichtszeitung Ein Schulmann wegen Vergehens gegen das Republikſchul⸗ geſetz vor dem Schwurgericht Wegen eines Vergehens gegen das Geſetz zum Schutze der Re⸗ publik hatte ſich vor dem Schwurgericht Freiburg i. Br. der Lehr⸗ amtspraktikant Erwin Küchenmüller aus Haingen, zur Zeit und vorher an der privaten Lehranſtalt in Salem tätig, der Scheiſtteer zund Stadtrat Fritz Auer aus Lörrach und der Schriftleiter Hans Stelter aus Berlin zu verantworten. Kü⸗ chenmüller, der gegen Ende Juli vorigen Jahres in der Oberklaſſe des Gymnaſiums in Lörrach eine aufſehenerregende Rede über die Verfaſſung von Weimar gehalten hatte, in der er u. a. ſagte, die Ver⸗ faſſung ſei kein Schuß Pulver wert, denn ſie verdanke ihr Entſtehen dem Verrat von 1918. Sie ſei ein Machwerk von Schiebern, zu denen auch die unterzeichneten Ebert, Scheidemann, Bauer und Erz⸗ berger gehörten“ Die Reichsfarben„Schwarz⸗Rot⸗Gold“ ſeien auf Veranlaſſung der Franzoſen geſchaffen worden, die Flugblätter in dieſen Farben über die deutſchen Schützengrähen abgeworfen hätten. Die wirklichen Reichsfarben ſeien Schwarz⸗Weiß⸗Rot. Zwei Pri⸗ maner entfernten ſich nach der Anſprache und erzählten ihren Eltern von der Rede des Lehrers. Der ſtellvertretende Leiter des Gymnaſiums Rektor Lees ver⸗ anlaßte den Vorſitzenden der Demokratiſchen Partei Lörrach ſofort, den damaligen Unterrichtsminiſter Dr. Hellpach in Karlsruhe von dem Vorfall zu verſtändigen. Dieſer verfügte e Entlaſſung Kuchenmüllers aus dem badiſchen Schuldienſt und ſtellte Strafantrag. Kuchenmüller veröffentlichte dann im„Markgräfler“, einer von Stadtrat Auer in Lörrach herausgegebenen Zeitſchrift, einen Artikel, in dem er u. a. ſagte, er ſei aus dem badiſchen Schuldienſt Haßesen weil er der Jugend in Lörrach die Wahrheit geſagt habe. Auer gab dieſem Artikel ein empfehlendes Vorwort. Schriftleiter Auer erklärte darin, Kuchenmüller ſei nicht einmal pernommen worden, habe auch keine Gelegenheit gehabt, ſich zu verteidigen. Er ſei einfach rück⸗ ſichtslos aus der Liſte der Lehramtskandidaten geſtrichen worden durch den„direkten Demokraten“ Hellpach. Das ſei eine Vergewalti⸗ gung geweſen. Schriftleiter Stelter vom„Deutſchen Tageblatt“ in Berlin brachte einen ähnlichen Kommentar zu der Angelegenheit. Die vernommenen Zeugen ſtellten Kuchenmüller ein ſehr gutes Zeugnis aus. Er ſein ein fleißiger und ſehr gewiſſenhafter Lehrer ge⸗ weſen. Seine Anſprache müſſe einer Art Bekemerwut entſprungen ſein. 1 Verleſung des ſehr ausführlichen Protokolls beantragte der Staaksanwalt gegen alle Angeklagten Beſtrafung wegen Belei⸗ digung und Vergehen gegen§ 8 des Republikſchutzgeſetzes, er ſtellte aber die„ohe der Strafe in das Ermeſſen des Gerichts. Schriftleiter Auer wurde freigeſprochen. Kuchenmüller erhielt an Stelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von 10 Tagen Mk. 100.— Geldſtrafe. Scxiftleiter Stellter an Stelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von 10 Tagen ect. 200.— Geldſtrafe. 5 § Verſchärfles Reviſionsurteil. Wegen Unterſchlagung von Stempelſteuergeldern, wodurch die Finanz⸗ und Forſtverwaltung des Saargebietes um 600 000 Franken geſchädigt worden war, ver⸗ urteilte am 13. Juli das Obergericht in Saarlouis den Kaufmann Heſſe aus Saarbrücken zu zwei Jahren Gefängnis. Sowohl Heſſe als der Staatsanwalt hatten gegen das Urteil der erſten Inſtanz, das auf ein Jahr Gefängnis lautete, Berufung eingelegt. Die mit⸗ pidchen drei Beamten der Steuerverwaltung wurden freige⸗ ſprochen. 15 Neues aus aller Welt — Eigenariiges Verſteck. In Kaſſel wurde ein wegen ner Delikte ſchon ſeit längerer Zeit geſuchter Kaufmann von Polizei⸗ beamten aus einem eigenartigen Verſteck geholt. Er hatte ſich näm⸗ lich ſeinen Schlupfwinkel in einem— Orcheſtrion eingerichtet, aus dem er das Werk herausgenommen hatte. Wenn Gefahr drohte, ſetzte er ſich in das Orcheſtrion und ſpielte auf einer Zither allerhand Schlager wie z..:„Die Polizei, die regelt den Verkehr.“ Die ihn ſuchenden Beamten machten ihn ſchließlich aber doch ausfindig und verhafteten in. 5 — KRathausbrand. Am Montag abend iſt im Rathaus von Mayen ein Großfeuer ausgebrochen. Der Dachſtuhl des im 13. Jahrhundert erbauten und 1639 nach ſeiner Zerſtörung wieder er⸗ bauten Rathauſes ſtand in hellen Flammen. Nach kurzer Zeit ſtürzte in dem durch Wind beförderten Flammenmeer der Rathausturm mit Glocke ein. Ueber die Urſache des Brandes iſt noch nichts ſicheres bekannt, jedoch nimmt man Kurzſchluß an. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7u morgens Luft⸗ Tem⸗ 8 j 8 Ng. Druc vera · 2 8 Wetien 2 82 in NN tur.8 88 8 8 82 m mm G S8A Rickt.]Stärke 8 3 Werſheim fin Nebel Könfaſtuhl 625 762,.3 19 23 18 04 mäß.— Karlsruhe 127 762,0 20 28 17 ONoO 1leich!] Nebel Baden Badenſ 213 761,8 18 227 70 12 NO 1 leicht„ Billingen780 763,1 17 23 12 NW1 leicht IIEiltſlager Feldberg. Hof 1497 639,8 14 16 12-1 leicht wolkig Badenweiler— 762,0— 28 16 01 leich wolkenlos St Blaſien.—— 15 20 12 ſtill!— heiter Höchenſchwd.!——— 1———— Am geſtrigen Tage herrſchte in ganz Baden faſt fortgeſetzt heiteres Wetter, die Tagestemperatur erreichte dabei in der Rhein⸗ ebene den Höchſtwert von 28 Grad. Die Hochdruckwetterlage dauert an. Für die nächſte Zeit iſt daher noch Fortdauer der ſchönen Witterung zu erwarten. Welterausſichten für Donnerskag, 15. Juli: Heiter, trocken und warm, nür vereinzelt örtliche Bildung von Wärmegewittern. Wenn ein Rucksackk 55 mitgenommen wird, gehöre ich immer dazu, weil ich in kurzer Zeit ein gutes, warmes Essen gebe. lch bin praktisch ver- packt, wohlschmeckend und sehr, sehr preiswert. Knorr Erbswurst und andere Suppen in Wurstform. — —— 1 —— —— CSc ee eee 1 die letzte Maske Skizze von Kurk Münzer Als wir an einem Klubabend unſern Freund Albrecht gar zu ironiſch auslachten, weil er wieder einmal eine Diskuſſion über Hellſehen, Fernwirkung, Manifeſtationen Abweſender oder Ster⸗ bender heraufbeſchworen hatte und ſeinen Glauben an derlei un⸗ gereimtes Zeug allzu heftig verteidigte, entſchloß er ſich, uns einen Fall aus ſeinem eigenen Leben zu erzählen. Einen Fall, der ihm geheimnisvolle Kräfte und Wirkungen offenbart und ihn zur Ueber⸗ zeugung geführt hatte, daß rätſelhafte Beziehungen zwiſchen uns und jenſeitigen Weſen oder räumlich entfernten Vorgängen und Perſonen möglich ſeien. Zugleich ſollten wir erfahren, weshalb Albrecht Bohlen Junggeſelle geblieben war. Denn er bewohnte allein mit zwei alten Dienern eine große, erleſen ausgeſtattete Wohnung, hatte ſich, vierzig Jahre alt, von den Geſchäften zurück⸗ gezogen, lebte ſeiner Muße, ſeinen Porzellan⸗ und Miniatur⸗ ſammlungen, privaten Studien und gelegentlicher künſtleriſcher Be⸗ tätigung, da er ein wenig bildhaueriſche Anlagen hatte. Und alſo erzählte er nun: 87 Es war in., wohin ich damals zum Ankauf, zur Uebernahme und ſyſtematiſcheren Ausbeutung meiner Ziegeleien übergeſiedelt war. Dort lernte ich ſie kennen, die Glück und Abſchluß meines eigentlichen Lebens zugleich war. In der kleinen, freundlichen Stadt begegneten wir uns bald, es bedurfte keiner langen Zeit, um unſerer Herzensmeinung gewiß zu ſein. Sie hieß Antonia und lebte als einziges Kind mit ihrem verwitweten Vater auf ihrem Landgut vor der Stadt, das ich mit dem Automobil in einer knappen halben Stunde erreichen konnte. Wie ſie mich liebte und wie unſagbar innig unſere Zuſammengehörigkeit war, hat die Stunde ihres Todes bewieſen. Ihr letzter Gedanke muß mir gegolten haben, und ihre Liebe erzwang vom Tode einen Augen⸗ blick, um mich noch einmal zu umfaſſen. 15 Wir hatten das Glück, daß kein Schatten uns auf den ſeligen Blumenweg fiel, auf dem wir unſerer Ehe entgegeneilten. Es gab kein Hindernis für unſere Liebe, wir waren verloht und im Februar ſollte die ſtille Hochzeit ſein. Unmittelbra darauf wollten wir uns nach Aegypten einſchiffen. Alles war vorgeſehen, gerüſtet, 1505 beſtimmt, nur noch drei Wochen trennten uns von dem einzig ohen Tag. 25 Da 122 die Stadt ihren großen Maskenball. Antonia und ich beſchloſſen, dieſen als die letzte Luſtbarkeit vor unſerer Ehe mitzumachen. Ich ging— gegen meine Natur— als Don Juan, ganz in weiß, wie er als Opernheld ſeine Champagnerarie zu ſingen pflegt. Und Antonia ſollte gleichfalls ſpaniſch kommen, in prächtiger Seide, mit Mantille und Fächer. Der Abend war da, ungeduldig kam ich als einer der erſten und blieb hart an der Tür, um meine geliebte Spanierin nicht zu verfehlen, wenn ſie am Arme ihres Vaters, der ein Möuchs⸗ habit überwerfen wollte, eintrat. Ich wartete lange vergeblich, der Saal füllte ſich, bunte Masken neckten mich, ſchon waren Feſt, Tanz und Laune auf der Höhe, als endlich ein Fächer neben mir ſchwirrte, eine reſedaduftende Mantille mich ſtreifte, hinter einer ſpitzenbefetzten Halbmaske zwei blaue Augen mich anſtrahlten und die ſüßeſte Stimme der Welt meinen Namen flüſterte. Sie war ſo ſpät gekommen, weil ihr Vater ſich unpäßlich fühlte und nicht das Haus verlaſſen wollte. Auch ſie hatte des⸗ halb dem Feſt fernbleiben wollen, aber da war die Verabredung mit mir, der ich ungeduldig warten mochte, und dann beſtand der Vater darauf, daß Antonze ding. So war ſie im Auto in die Stadt gefahren, ſtand vor mir, um einen Tanz lang an meinem Herzen zu liegen und dann wieder heimzueilen; ſie wollte den Kranken nicht lange allein laſſen. 1 8 So umſchlang ich ſie denn für die flüchtigen Minuten, und die Muſik wiegte uns in langſamem Rhythmus durch den Saal. So nahe einander, ſchwiegen wir, bebten vor Glück, Auge in Auge, hoben uns, ſanken, glitten durch das Gewühl, wie unirdiſche Weſen leicht und frei. Und als wir wieder die Tür erreichten, löſte ſich Antonia ſanft aus meinen Armen und flüſterte das Lebewohl. Sie müſſe fort, wollte fort, der zärtlich geliebte Vater war allein. „Ich begleite Dich,“ ſagte ich ſchnell. Aber Antonia rief in komiſchem Entſetzen:„Um Gotteswillen, alle Dienſtmädchen ſtehen unten vor der Tür und ſehen uns zuſammen und allein in den Wagen ſteigen. Das gibt ein Gerede, Liebſter, nicht auszudenken. Warte nur, warte, in zwanzig Tagen gehör ich Dir, und wir kön⸗ nen vor aller Welt allein im Auto fahren mitten in der Nacht. Ja?“ Ich öffnete bie Tür, und eiſiger Hauch wehte uns plötzlich an. Antonia erſchauerte und ſchrie faſt. „Oh, war das kalt,“ ſagte ſie und lachte ſchon wieder.„Wie ein Todeshauch. Adieu.“ 0 Sie hoß die Spitze ſhrer Maske und bot mir ihren ſchönen e 1 20 ihrem holden icht an und ſprang die Tr hinunter. Ihr Auto wartete, ich hob ſie Fiein 58 „Adieu, Antonia. Gute Nacht und dem Papa Geſundheit. Morgen früh, morgen früh komm ich hinaus.“ Und zum Chauf⸗ feur ſagte ich:„Langſam 97 vorſichtig, Friedrich. Die Straße iſt Wi da— 8 8 n winkte ſie aus dem Fenſter mit dem ſchwarzen 5 Wieder erſchauerte ich. 05 die Nacht ſo kalt, fröſtelte mein Herz?— Ich ging heim, ich mochte nicht mehr in den Saal zurück. Ich war plößzlich bedrückt, es e in meinem Kopf, laſtete auf meiner Bruſt. Je inniger ich an Antonia dachte, deſto ſchwerer wurde mein Herz. Aber ich legte es als Sehnſucht aus, als Un⸗ geduld nach ihrem völligen Beſitz. Ich hatte faſt eine Viertelſtunde Weges. Die Stadt war ganz ausgeſtorben, kein Menſch, kein Laut weit und breit. Noch eine Ecke, und ich war zu Haus— da höre ich plötzlich leiſe, leiſe, fern, aber ganz deutlich meinen Namen. Meinen Namen aus Antonias Munde. Ich ſehe mich um, lauſche— es iſt alles leer und ſtill. Ich ſtürze weiter, erreiche mein Haus, und da ſteht in der Tür, ſpaniſche gekleidet, den Pelz umgeworfen, Antonick. „Antonia, riefich erſchrocken und beglückt. ſuchtsvoll und ungeduldig wie ich, umgekehrt? War ſie ein Traum⸗ bild, eine Halluzination meiner nervöſen Sinne? Aber da bin ich bei ihr, umarme ſie, und ſie iſt kalt, als hätte ſie ſchon lange, lange im Froſt der Nacht auf mich gewartet. „Ich mußte Dich noch einmal ſehen,“ flüſterte ſie ganz leiſe, keicht und bebend in meinen Armen. Ich ſchließe ſchon die Tür auf.„Komm, Antonia, komm, Du biſt ſo kalt, wärme Dich, komm, komm.“ 12 Da hebt ſie warnend die Hand und ſagt:„Ich kann nicht mehr, es iſt zu ſpät. Adieu, Geliebter, ich liebe Dich ewig.“ „Komm, Antonia,“ rufe ich zitternd. Aber ſie hebt nur die Spitzen ihrer Halbmaske und bietet mir ihren ſchönen Mund zum Kuß. Da ſehe ich im Laternenlicht das grinſende Geſicht eines Totenkopfes. Die Maske fällt und ein nackter Schädel fletſcht mich an, ein Schädel, der geborſten iſt, zer⸗ riſſen, der von Sprüngen klafft, mit hohlen Augen, nackten Kiefern, bedeckt mit einer blonden Perrücke, dem duftenden Haar meiner Antonia. Er neigt ſich mir grinſend entgegen, fürchterlich in ſeiner zertrümmerten Form, Antonjas Reſedenduft weht mich an, und doch iſts ein Geſpenſt, der Tod in ihrer Gewandung, mit ihrer Stimme— ich ſchreie laut auf, greife nach der Erſcheinung, da ſtoße ich mich an der Mauer, bin allein, in der Tür meines Hauſes, ſehe nichts, höre nichts Feſtgäſte kommen vorüber, übermütige Masken rufen mich an. Aber ich, verſtört, ohne zu wiſſen, was ich eigentlich tue, laufe durch die Stadt, die Nacht, den Froſt, auf die Chauſſee nach An⸗ ſam gewöhnt. fühlte“. Dann nahm ſie die Maske ab ſtrahlte mich mit War ſie, ſehn⸗ tonias Gut. Die Welt iſt wie entvölkert, nur Sterne, ſonſt gren⸗ zenloſes Schweigen und Finſternſs, an die mein Auge ſich lang⸗ 1 it. Ich ſehe die erſtarrten Bäume, einſam ſchlafende Gehöfte zwiſchen den toten Feldern. ein heimatloſer Hund jagt verwildert vorüber, mir graut vor dieſerNachtſtunde, die iſt, als wäre Gott geſtorben, ſo ſtumm und aufgelöſt in Verlaſſenheit. Da liegt vor mir am Rande der Chauſſee eine dunkle Maſſe. Der Weg ift glatt, vereiſt, ich gleite aus, da ich laufe. Und ich ſehe: es iſt ein umgeſtürztes Auto, ein Baum iſt entwurzelt, ein Mann liegt regungslos da, in dunklem Blut. Ich rufe, daß mir das Haar ſich ſträubte:„Antonia.“ Denn es iſt ihr Auto, ihr Chauffeur. Und dann finde ich ſie zehn Schritte weiter an einem Meilenſtein geſchleudert. Ihr ſchönes Haupt iſt gräßlich zerſchmettert, ſie liegt in ihrem ſpani⸗ ſchen Staat auf der Landſtraße, tot— tot. Und ihre entſetzten ſtaren Augen haben, da ich hineinſehe, doch die Inbrunſt ihrer Liebe bewahrt. Einer Liebe, die ſie im Tode noch an meine Tur klopfen ließ. Erinnerungen eines ſibiriſchen Sträflings ee ee ee Von Rudolf Schuſter petersburg, den 11. Februar 1881. Bruder!— Fedor Doſtojewski hat man begraben vor zwei Tagen in aller Frühe. Hat ihn begraben wie einen Heiligen der Kirche. Und Rußland weint an ſeinem Grabe. Und ſelbſt der Hof iſt vertreten, als man den einſtigen ſibiriſchen Sträfling zur letzten Ruhe trägt. N 5 „Iſt das nicht lächerlich und unſagbar traurig zugleich. Ich hätte das bittere und verächtliche Lächeln ſehen mögen, Brüderchen, das auf den blutloſen Lippen dieſes Dulders gelegen hätte im An⸗ blick ſeines eigenen Leichenzuges. Im Leben hat man ihn ge⸗ quält, gejagt, verbannt und hungern laſſen, daß er krank und ſiech, unheilbar krank wurde. Und nach dem Tode häuft man Prunk und Ehren auf ihn. Oh, es iſt traurig, lächerlich und— beſchämend zumeiſt. In dieſen Tagen bin ich der Erinnerung voll an dieſen ſeltenen Menſchen. Du weißt, Iwan, ich habe Jahre hindurch mit ihm zu⸗ ſammengelebt, kurzgeſchoren, in Sträflingskleidung im ſibiriſchen Totenhaus. Und ſpäter denn, als man uns nach vierjähriger Zwangsarbeit als Gemeine in ein ſibiriſches Regiment einreihte, da haben wir oft Schulter an Schulter auf faulem Stroh gelegen und uns aneinandergepreßt, um uns gegenſeitig zu erwärmen und unſere Körper vor dem erſtarrenden Eishauch des ſibriſchen Win⸗ ters zu ſchützen. 586 Ich hatte dieſe Leiden verdient, wenn ich auch heute noch nicht bereue, die alte Pfandleiherin Aljona Jwanowna ermordet zu haben, die die Armen ausſaugte wie ein Blutegel und die Hiff⸗ loſen zum Selbſtmord trieb. Du wirſt empfunden haben, daß Fedor Doſtoſewski einen Teil meines Schickſals in ſeinem großen Roman „Schuld und Sühne“ niederlegte. Nur unendlich feiner und wiſſen⸗ der als ich es ihm ſagen konnke— weil er ein Dichter war und ein König der Seelen. Ich hatte meine Tat wohl bewußt getan, aber entſetzte mich vor ihr als ſie getan war. Und doch bereute ich ſie nicht. Das war alles ſo ſeltſum. Und ich fand keinen Ausweg aus meiner Seele Irrgang. Er aber horchte tief hinein in meine Seele und wußte alles, dieſer große Menſch. So büßte ich eine Tat, deren ich ſchuldig war. Er aber war unſchuldig. Bruder, ich weiß es, Er war ohne ſein Wiſſen und ſeinen Willen in die Petraſchewskijſche Verſchwö⸗ rung verwickelt worden. Und litt ſo für ein nie begangenes Ver⸗ brechen. Und litt qualvoller und ſchmerzlicher als wir alle. Seine zarte Seele und ſeine nervöſe, verfeinerte Eindrucksfähigkeit muß⸗ ten alles tiefer und nachhaltiger empfinden, als die ſtumpfſinnige gefühlloſe Natur eines ſeeliſch robuſten Verbrechers. Ihm war es unerträglich, daß er nie allein war, daß er immer in einem Raum mit oftmals vertierten Menſchen lebte. Daß er den Ausdünſtungen ihrer Leiber ausgeſetzt war, ihren ſchamloſen Aeußerungen und ihrer offenen Unzucht. Seine Seele legte ihre ganze Hoheit wie einen Mantel um ſich, der ſie vor Beſchmutzung ſchützte, aber unter dem Mantel krümmte ſie ſich wie ein getretenes Tier. Er ſchau⸗ derte vor dem Unrat, der ihn umgab, aber er litt ſchweigend. Er bezeichnete die Sträflingsjahre als ein unausſprechliches, endloſes Leiden, da er ſich„lebendig begraben im Sarge eingeſchloſſen Und doch nahm er die Zwangsjahre hin, klaglos und er⸗ geben als ſeines Lebens Läuterungszeit. Und ſchrieb einſt an ſeinen Bruder:„Es iſt mein Kreuz, ich habe es verdient.“ Oh, Iwan, er war ein Heiliger! 5 nd war immer gütig, immer weiſe und verzeihend. Er war wie ein Bruder auch zu dem gemeinſten Sträfling, daß ſich die Ge⸗ meinheit verkroch vor ſeinem Blick. Er half den Wunden, tröſtete die Verzagten und richtete die Müden wieder auf. Er kannte jedes Menſchen Seele und wußte alles. Vor ihm gab es kein Geheimnis. Deswegen, weil er um letzte Dinge wußte. Weil er fünf qualvolle Minuten hindurch an der Grenze zwiſchen Zeit und Ewigkeit ge⸗ ſtanden und alles Zeitliche weit hinter ſich gelaſſen hatte. Weil er der Ewigket ſo nahe gekommen war, daß ſie vor ihm die Schleier von ihren Rätſeln hob. Fedor Doſtojewski war nach Aufdeckung der Verſchwörung ver⸗ haftet und mit den übrigen Anhängern des Petraſchewskijſchen Sozialiſtenbundes nach Schlüſſelburg gebracht worden. Die Ver⸗ hafteten ſaßen in den graufeuchten Gefängniszellen und warteten auf den Tod. Da führte man ſie am Morgen hinaus auf den Richt⸗ platz unter den Gefängnismauern. Der Morgen war grau und leb⸗ los. Und die Gefangenen wußten, daß es zum Tode ging. Ein Peloton Soldaten ſtand auf dem Platze, Gewehr bei Fuß, und dreißig Schritte vor ihnen hatte man Pfähle in die Erde ge⸗ rammt. An dieſe Pfähle band man die Opfer. Unter den erſten, die man an die Pfähle führte, war Doſtojewski. Er ſah die Gewehre der Soldaten blitzen, fühlte, wie man die Feſſeln um Knie und Hände legte, hörte die eintönig gemurmelten Gebetsworte des Popen, ſah, wie die Soldaten die Gewehre hoben— ſah, höste, fühlte ales in der ſicheren Gewißheit des nahen Todes. Da ging auf dem höchſten Turme der Feſtung eine weiße Fahne hoch zum Zeichen, daß der Zar die Todgeweihten begnadigt hatte— begna⸗ digt zum lebendigen Tode in Sibirens Nacht und Grauen. Fünf Minuten umſpannten dieſe Vorgänge. Aber dieſe fünf Minuten hatten ſich unauslöſchlich wie ein glühendes Siegel in ſein Ge⸗ dächtnis eingeprägt. Alle Mißhandlungen und Leiden ſeines vier⸗ jährigen Sträflingsjammers verblaßten, wenn er an die uner⸗ hörte Folter dieſer fünf Minuten dachte.„Wer kann ſagen, daß die menſchliche Natur dies aushalten kann, ohne verrückt zu wer⸗ den?“— Das ſind ſeine eigenen Worte. Das Leid hatte ihn gezeichnet. Sein Antlitz trug die Schatten des Leides und Falten in den eingefallenen Wangen. Seine Augen waren ſo tief und dunkel, als breite ſich hinter ihnen die Steppen⸗ weite Sibiriens aus und als läge Kerkernacht und alles grauſige Menſchenleid in ihnen eingeſchloſſen. Seine Augen waren ganz nach innen gerichtet, weltfern— verſunken, als lauſchte er immer dem Schluchzen ſeiner Seele, das nicht zur Ruhe kam; ſie waren unausſprechlich traurig, dieſe ſchwach ſchielenden Augen. Aus ihnen ſprach die Qual entwürdigter Menſchennatur und das Leid eines Dulders, der wie Chriſtus litt und ſprach:„Herr, vergib ihnen, denn ſie wiſſen nicht was ſie tun.“ Ihn hat man begraben, Bruder, vor zwei Tagen in aller Frühe. Ihn, der in ſeinen Werken die ruſſiſche Seele in all' ihrer Wunderlichkeit und Rätſeltiefe zutage hob. Ihn, der, zum Tode verurteilt, ſchon an den Pfahl gebunden war, der an Epilepſie litt, ein Ueberbleibſel ſeiner ſibiriſchen Leiden, der im Leben oft am Verhungern war und ſich ſelbſt oft„Proletarierdichter“ nannte, ihn hat man begraben wie einen Heiligen. Und der Hof war auch vertreten. So iſt des Leben.. dene Mauuhemmer Zeikung(übend-Ausgube): Anterbaltungs. Beliage Ar. 320 — . Seite Ddie Affenmenſchin Skizze von A. M. Frey(München) Folgendes beſagte glaubwürdig ein großes Plakat an allen Lit⸗ faßſäulen: Mariana, ein Affenmädchen, hatte ſich offenbar auf ſorg⸗ ſamſte Art ondulieren laſſen, bevor ſie zu den Gorillas in den tropi⸗ ſchen Urwald tänzelte. Dort reichte ſie einem älteren Herrn, der das furchtbare Gebiß fletſchend vor Fteude durch den dämmerigen Dom der Rieſenbäume leuchten ließ, ihre kleine Menſchenfleiſchhand die abgegrenzt war vom tieriſch behaarten Arm durch ein goldenes Kett⸗ chen mit Brillanten. Im Antlitz war ſchmal und ſüß und weiß vor Zartheit und reich⸗ lichem Puder, ihre Wimpern waren mit betörendem Schwarz über⸗ haucht von der Hand des aleichen Friſeurs, der die Ondulation und den Turmbau der Haare geſchaffen hatte. Faſt war anzunehmen, ſie ſei mit einem Mieder unter dem Fell geboren, ſo entzückend geſchweift waren ihre Formen, aber da die Spitzen der Brüſtchen verſchämt durch die Behaarung blinzelten, wurde man eines anderen belehrt. Sie befleißigte ſich— Aug' in Auge mit dem Gorilla— einer anmutigen Hockſtelluna, die das Tieriſche ihres Weſens vorteilhaft betonte und gleichzeitia die menſchlichen Ausbuchtungen ihrer Geſtalt unterſtrich. Ein weiteres Gorillamännchen— ihr im Rücken. und in den Hinterarundſgemalt— beſchaute ſie wohlwollend, mit angereat herabgezogenen Maulwinkeln. aus denen der Geifer vorgenießeriſch troff. Der ältere Herr aber im Vorderarund. dem ſie ihr Händchen liebenswürdia überließ, ſchien ſeinem herzlichen und eraltierten Ge⸗ ſichtsausdruck nach nicht abgeneigt, einen Hausſtand mit dieſem Weib⸗ chen zu gründen, ausgeſuchte Baumfrüchte und die zarteſten Blätt⸗ chen vor ihre Menſchenzehen niederzulegen und nach den alltäglichen Wanderungen allnächtlich ein kuſcheliges Neſt aus Zweigen und Lianen herzurichten. Keinesweas ſchien er ſich daran zu ſtoßen, eine balf-cast vor ſich zu haben: er gehörte zu denen ſeines Geſchlechts die das Minderwertige eines Miſchlings verzeihen— um der exotiſchen Senſation willen. die er gewährt.— — Solches verkündete, wie geſagt, eindringlich ein Schaubuden⸗ bild an allen Anſchlagſäulen. Man kennt Nietzſches Wort, wonach man beſſer tut, zu den Tieren in die Wüſte zu gehen als zu den Menſchen: und man kennt Heinrich Manns Roman„Zwiſchen den Raſſen“. Auch Mariana fand ſich anfangs nicht zurecht: ſie ſtand zwiſchen zwei Beglückungsmöalich⸗ keiten— und wählte ſchließlich das Tier, ſeine herzliche Einfalt und Beſcheidenheit— ſeinen unverbrauchten Trieb. Klar, daß ſie als Weib ſich lieber den Drägern aller Urinſtinkte überließ, als den Züch⸗ tern immer intellektuellerer Gehirne. Nachdem ſie zwiſchen die Raſſen: Menſch— Menſchenaffe vom Schickſal ſich niedergeſetzt fand. ſie, die Affenmenſchin, kehrte ſie wohl nach längerem Zaudern und einigen Irrfahrten zurück in die Arme der Schöpfung. Daß ſie ſchwankte, in welchem Lager ſie verbleiben ſollte, beweiſt der Friſeur. denn es iſt nicht ohne weiteres anzunehmen, ſie habe ſich ausſchließ⸗ lich für die Gorillas märchenhaft friſieren laſſen. Vielmehr wollte ſie's erſt bei den Menſchen verſuchen, aber ſicher legte man ihr Schmerzliches in den Weg, behandelte ſie nicht mehr als Volltier und noch nicht als Vollmenſch(ſo wie die meiſten Männer ihre Weibchen behandeln) und verlangte, ſie möge ihren Pelz ausziehen oder ſich wenigſtens raſieren laſſen. Zu Beidem konnte ſie ſich nicht entſchlie⸗ ßen(denn ſie hätte da ihrem innerſten Weſen zuwider handeln müſ⸗ ſen). So geſchah's, daß ſie es vorzoa, europäiſch onduliert in das Afrika überzutreten, wo es am dunkelſten iſt. — Und da ſitzt ſie nun bei den Rieſenaffen, die ihr eine tierinnige Aufnahme bereitet haben.— Aber der Friſeur gibt zu denken. Der Damenfriſeur, ſofern er Haarkünſtler aus Neiaung und Leidenſchaft war, wird Mariana nicht vergeſſen können. Er wird, als Liebhaber von Frauenhaar. Marianens flimmernden Seidenpelz nicht verwin⸗ den können— ach, die ganze Mariana nicht. die da köſtlich behaart und beſträhnt iſt um und um. So gehört ſie alſo doch unter die Menſchen, weniaſtens ſoweit es ſich um Friſeure handelt: denn dieſen Glück zu ſpenden hätte ſie ja die Gabe. Wird der Friſeur nicht ausziehen, um Mariana zurückzuholen— nachdem er durch das Plakat erfahren hat, wo ſie zu finden iſt? Wenn er Heldiſches in der Bruſt birat und Abenteurerluſt obendrein, wird er es wagen. Und dann, falls die Gorillas von dem Scheer⸗ meſſer des Schaumſchlägers beſiegt werden, wird in Mariana aufs neue der Konflikt aufkommen, wohin ſie gehört. So beſteht die Ge⸗ fahr. daß ſie hin und her geworfen wird zwiſchen den Männchen afrikaniſcher Urwälder und denen europäiſcher Boulevards. Sie iſt ein Miſchling eigentümlichen Urſprungs—. ſo erzählt der Text des Plakates. Ihre Mutter war keinesweas mit einem Gorilla verheiratet: vielmehr geſchah gewaltſam eine geiſtig⸗ſeeliſche Beein⸗ fluſſung durch ein ſolches Tier, während ſie mit Mariana ſchwanger ging. Irgendwie kam das Bild eines Großaffen über die leiblich be⸗ reits Geſegnete und ſeanete ſie ein zweites Mal: derart entſtand das Affliche an Mariana. es entſtand im Leibe einer reinraſſigen Men⸗ ſchenmutter. Es entſtand der Zwieſpalt. Wohl ſchlummert augenblicklich dieſer Zwieſpalt, wie das Plakat deutlich verkündet: nach ihm weilt ſa, beglückt und bealückend, Ma⸗ riang bei den Landsleuten ihres unfreiwilligen Pelzerzeugers.— 5 der Friſeur iſt zu fürchten. Zu fürchten iſt. daß er das Idyll ört.——— Marianen leibhaftig habe ich natürlich nicht geſehen: ich kenne nur ihr berückendes Abbild. Und ſo wäre das pulſende Urbild zu faſſen, wo wäre ſie ſelbſt zu erſchauen? Schwerlich werde ich mich je dazu entſchließen können. ihretwegen weit hinüber in die tropiſchen Wälder zu fahren: ſolche Großtat muß ſchon den Haarfetiſchiſten aller Länder überlaſſen bleiben. ... Rätſelhaft iſt nur, weshalb hier im Bilde gezeigt und pla⸗ katiert wird. daß eine Halbmenſchin ſich entſchloſſen hat, fern allen Juwelieren mit einem Brillantarmband um die zarte Feſſel unter Affen ihr Daſein zu verbingen. Rätſelvoll— wahrhaftig!— bleibt, daß ein Menſch, und aar ein Schaubudenbeſitzer, Intereſſe daran hat. ſeinen Mitmenſchen ſolches Ereignis kund zu tun. — Was wahl in der Schaubude ſelbſt zu ſehen iſt? Literatur * Paul Berglar-Schröer: ‚Um den Heimathof“. Novelle. Verlag„Am Kamin“, Varel i. O.— In das Land der roten Erde führt dieſe packende Novelle, in das Land, wo ein unbeuglames Geſchlecht treu zur Scholle hält, die ihm von den Vätern zukam. Sie ſchildert die Not und die Sorge, den Kampf und die Arbeit des Bauern um den Heimatboden, der von der Induſtrie, wie von von einem gieren Moloch, verſchlungen werden ſoll.„Arbeit iſt kämpfendes Leben, und Leben iſt Gottesdienſt, wenn wir es recht tun!“ Wie Berglar⸗Schröer dieſen Kampf zu ſchildern weiß, iſt erſchütternd und erhebend zugleich. Reines Menſchentum iſt es, für das er kämpft, wofür er eintritt, und rein iſt auch ſeine Sprache und die Schilderung ſeiner Menſchen von einer ſpiegelklaren Auf⸗ richtigkeit und Wahrheitk. Ein urwüchſiger Trotz, ein unerſchütter⸗ licher Optimismus ſpricht aus dieſem Werk, das der Mutter des Dichters zum 80. Geburtstag gewidmet iſt. Es iſt ein Bekenntnis in unſeren wankelmütigen Tagen. Denn es geht weder um die „Huttrop“, noch um den„Lienerthof“:„Es geht um die Heimat! Um unſer deutſches Vaterland. Es iſt ja unſer aller Heimathofl“ Willi Raupp —— ͤ c———L——.—̈0————ee ee Herausgeber, Drucker und Verleger: Druck 5 Naue Mannheimer Beituna G. m. b H. Maunbeim 1..8 Direktion; Ferdinand Heyme Chefredakteur: Kurt Kiſcher— Verantwortliche Redaktenre: Für Politik: Hans Alfred Meißner— Feuflleton: Dr Fritz Hammes. Kommunalvpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Neues aus aller Welt: i. V. R. Schönfelder. Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher.— Anzeigen:.: J Faude. 085. 7 5se e eee, 988 dehr in d. 6. Sette. Ar. 520. Rneue Mannheimer Zeitung( Mittwoch, den I4. Zull 1928 .Anc0 — [Neue Mannheim r Seitung Handelsblatt Srundfägliches zur Ablöſung von Staats⸗ u. Semeindeanleihen Die Reichsregierung erläßt etſt jetzt nach 1 Jahr Gültigkeit der Aufwertungsgeſetze i ene zu obigen Anleihen, ſoweit ſie im Rahmen der Geſetze dazu befugt iſt. Es iſt deshalb von Bedeutung, darauf hinzuweiſen, daß ſämtliche Vorſchriften über die Geltendmachung von Anſprüchen auf Um⸗ tauſch der Landes⸗ uſw. Anleihen durch die Landesaufſichtsbehörden zu beſtimmen ſind. Hierher gehören auch die Forderungen auf Gewährung von Vorzugsrechten bei Altbeſitzern. Derartige Be⸗ ſtimmungen ſind noch nicht erſchienen, werden aber für bald in Ausſicht geſtellt, nachdem ſie bereits für den 15. 11. 25 angekündizt waren. Eine prakliſche Durchführung der Aufwerkung kommt alſo 3. Zt. noch nicht in Betracht. Die Reichsregierung weiſt nur jetzt ſchon darauf hin, daß die Geltendmachung ſolcher Rechte innerhalb einer von den Ländern feſtgeſetzten Friſt zu geſchehen hat. Dieſe Ausſchlußfrift gilt auch für ſolche Fälle, in denen die Gemeinden ſtatt der Ablöſung in neue Anleihe ſogleich in bar zahlen. Wie bei der Ablöſung der Reichs(Kriegs)anleihen (Altbeſitzſtücke), ſo ſollen auch hier die Banken den Gläubigern notwendige Auskünfte unentgeltlich geben, es ſei denn, daß beſondere Umſtände den Depothaltern großen Zeitverluſt bringen. Sehr weſentlich iſt nun, daß bis 2. Auguſt ſämtliche Länder. Provinzen und Gemeinden, ferner die unten bezeichneten ihnen gleich geſtellten öffentlichen Körperſchaften die Goldwerte für ihre Nachkriegsausgaben den Treuhändern mitzuteilen haben. Solche waren bis 15. 8. 25 zu beſtellen; es empfiehlt ſich aber jetzt, mit Rückſicht auf die nun erſt in Gang kommende Stadtanleiheaufwer⸗ tung, weitere Einſetzungen zuzulaſſen. Durch die jetzt endlich zu veröffentlichenden Realwerte wird eine große Unſicher⸗ heit bei der Bewertung aus der Welt geſchafft. So hat denn auch der Berliner Börſenvorſtand als erſter jede Kurs⸗ feſtſtellung bis auf weiteres ausgeſetzt. Es ſoll nicht unerwähnt bleiben, daß ein ſolches Vorgehen ſchon viel eher hätte geſchehen können. Gegen die Feſtſetzung der Goldwerte kann der Treu⸗ händer nur innerhalb eines Monats ſeit der Bekanntgabe Einſpruch erheben. Sehr kurz erſcheint die Friſt bemeſſen, wonach der Treuhänder eine Aenderung hinſichtlich der Tilgungs⸗ dauer beantragen kann. Solche Einwendungen müſſen bis 2. 8. erhoben ſein. Bei der Rückſichtnahme auf dieſe wird es ſehr auf den Goldwert der Anleihe ankommen, ob eine Tilgungszeit⸗ verkürzung zweckmäßig und zuläſſig iſt. Bezüglich der Rückwirkung gelten im allgemeinen die Aufwerkungsvorſchriften für Induſtrieobligationen. Solche An⸗ ſprüche auf Herausgabe von ausgeloſten und gekündigten Anleihen, die darauf geſtützt werden, daß ſie zur Einlöſung eingereicht und ſich aber noch im Beſitz einer Bank befinden, ſind bei der Ein⸗ reichungsſtelle anzumelden. Einer Anmeldung bedarf es nicht, wenn der Anſpruch auf Herausgabe bereits anerkannt iſt. Einzel⸗ heiten über die Beweismittel erlaſſen die Länder. Die Anmeldung hat bis 31. 8. zu geſchehen; ſpäter erliſcht jeder Anſpruch. Bei Streitigkeiten derart, daß trotz rechtzeitiger Anmeldung die Heraus⸗ 5 verweigert wird, iſt Klage im ordentlichen Verfahren bis 11. zu erheben. Laut 8 46 Aufw.⸗Geſ. kann die Reichsregierung mit Zuſtim⸗ mung des Reichsrates die Vorſchriften über die Ablöſung der Gemeindeanleihen auch auf Anleihen öffentlicher Körperſchaften ſür anwendbar erklären. Das tut ſie jetzt, indem ſie verſchiedene mit in den Rahmen des Geſetzes hereinnimmt. Dazu gehören u..: Religionsgemeinſchaften, Schulperbände, Sparkaſſen und Giro⸗ verbände, preußiſche Landesbanken, Deichverbände uſw. Nicht befreunden kann man ſich damit, daß auch die Landesbanken hierzu gerechnet werden, da die Aufwertung von Anſprüchen aus Schuldverſchreibungen öffentlich rechtlicher Kreditanſtalten entweder nach Art der Pfandbriefe(Tei⸗ lungsmaſſe) oder mit 15 v. H. zu erfolgen hat(§ 51, 3 Aufw.⸗Geſ.). Das hat ſeinen Grund darin, daß als Deckung für die ausgeliehenen Gelder, die mit ſolchen Anleihen beſchafft wurden, größtenteils Hypotheken dienen. Aus gleichem Grunde iſt es abwegig, die preußiſchen Provinzanleihen durchweg mit 2,5 v. H. abzulöſen, da dieſe, wenigſtens in Rheinland und Weſtfalen lediglich zur Stärkung der Betriebsmittel für die Landesbank verwandt und dann wieder teilweiſe dem Hypothekenmarkt zugeleitet wurden. Es ſcheinen auch tatſächlich Meinungsverſchiedenheiten hier zu be⸗ ſtehen, denn die Weſtfäliſche Landesbank kauft die alten Provinz⸗ anleihen, gleich ob Alt⸗ oder Neubeſitz, zu 2 v. H. an, d. h. alſo zu einem Kurſe der das fünffache von der Kriegsanleihe beträgt, der doch nun die Provinzanleihen gleichgeſtellt werden ſollen. Im Gegenſatz dazu wird die Oldenburgiſche Staatl. Kreditanſtalt eine Teilungsmaſſe bilden und ſind auch die Naſſauiſche Landesbank, die Hannoverſche Landeskredikanſtalt und die Kaſſeler Kreditkaſſe nicht in die Verordnung einbegriffen. 711 8 erſcheint es auch, daß die Girozentralen gleichfalls nur zu 2,5 v. H. aufwerten ſollen, da auch dieſe Hypotheken erwarben. Die Verordnung der Reichsregierung hat nur vorbereitenden Charakter. Kurz zuſammengefaßt ergibt ſich folgendes: Landesbehörden erlaſſen ſelbſt die genaueren Durchführungs⸗ beſtimmungen, 8 .Schuldner geben bis.8. die Goldwerte ihrer Anleihen bekannt, .„Anmeldung auf Rückwirkung iſt bis 31.§. zu ſtellen, „Bei rechtzeitiger Anmeldung und Herausgabeverweigerung muß Klage bis 1. 11. erhoben werden, .Treuhänder kann bis einen Monat nach der Bekanntgabe des Goldwertes Einſpruch erheben. Es kann angenommen werden, daß analog der Kriegsanleihe⸗ ablöſung zunächſt die Abwicklung des Altbeſitzes vorgenom⸗ men wird. st. S n— eeeeeeeeeeeeee pfalz · Saatbrücker harl ſtein Jnduſtrie N. G. Neuſtadt a. d. h. Nach dem Geſchäftsbericht erfuhr der Druck der wirtſchaftlichen Schwierigkeiten in der Pfalz während des ganzen Berichtsjahres kaum nennenswerte Erleichterungen. Geldknappheit und Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten bei den Abnehmern brachten immer von neuem Unſicherheiten in den Geſchäftsgang. Im zweiten Halbjahr beſſerte ſich die Lage inſofern, als die bisherige Vernachläſſigung des Straßenbaues dazu zwang, größere Mittel flüſſig zu machen, ſo daß die Bauverwaltungen belangreiche Aufträge für Schotter erteil⸗ ten. Gegen Jahresſchluß flauten dieſe Aufträge wieder ab, Weil die Mittel der Kommunen uſw. verbraucht waren. Von 607 041 1 Betriebsüberſchuß erforderten infolge der hohen ſteuerlichen, ſozialen und Zinsbelaſtung die Verwaltungskoſten 337 841 1. Nach Deckung des Verluſtvortrages aus 1924 mit 44 406/ und nach 223 177 Abſchreibungen verbleiben 1616 als Vortrag auf neue Rechnung. Aus der Bilanz(in Mill.): Krediedren 0,53, Akzepte 0,13, dagegen Debitoren, von denen 51186„ abgeſchrieben ſind, 0,25, Material und Warenvorräte 0,21, Kaſſenbeſtand und Bankguthaben 0,11, Wertpapiere 0,02, Beteiligungen nach 64 526 ¼ Zugang 0,10. Die in Mannheim abgehaltene., in der 4 Aktionäre 8304 Stimmen mit 1,66 Mill.% AK. von insgeſamt 2 Mill. AK. vertraten, genehmigte den dividendenloſen Abſchluß und erteilte Entlaſtung; Dr. Auguſt Deidesheimer iſt mit 15. Juni aus dem Vorſtand ausgeſchieden. Gleichzeitig wurde eine Reihe von Dividendenänderungen beſchloſſen, wonach u. a. die bisherige feſte Vergütung für den AR. von 3000% pro Mitglied wegen zu großer Belaſtung der Geſellſchaft aufgehoben, dagegen eine Gewinn⸗ beteiligung von 12 v. H. aus dem Supergewinn nach 4 v. H. Dividende für die Aktionäre feſtgeſetzt und in Höhe von 8000% für den Geſamt⸗AR, gewährleiſtet wird. Mit Ausnahme eines Mit⸗ gliedes hat der AR. bereits für das verfloſſene Jahr auf die bisher feſtgeſetzte Vergütung verzichtet. Im laufenden Jahr mußten wegen Abſatzmangels Betriebseinſchränkungen vorgenommen werden, die Preiſe gingen ſtark zurück. In letzter Zeit iſt jedoch eine Beſſe⸗ rung im Abſatz von Schotter und Splitt eingetreten; dagegen iſt der Pflaſterſtein⸗Abſatz immer noch ſchlecht. gh. 2- Berluſtabſchluß der Tuchfabrik Lörrach Ach. Nach 21 518 Abſchreibungen verbleibt für 1925 ein Betriebs⸗Verluſt von 163 751 J, insgeſamt alſo 184 339/ Verluſt, die auf neue Rech⸗ nun vorgetragen werden. Im Jahre 1924 wurde ein Reingewinn von 44659 erzielt, aus dem 5 v. H. Dividende ausgeſchüttet auf 114 384(213 222):„, während Gläubiger und Akzepte auf 658 138(581 149)/ anſtiegen. 5 20: Dürkoppwerke Ach, Bielefeld. Der AR. genehmigte die Bilanz für das GJ. 1925, die mit einem Reingewinn von 88 597„ abſchließt. Auf die VA. wird der ſatzungsgemäße Gewinn von 7 v. H. gleich 63 300 gezahlt; eine Dividende auf die StA. kommt nicht zur Verteilung. Der Reſt des Reingewinns von 25 297 ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden *Vereinigte Faßfabriken Ach. in Kaſſel. Der AR. beantragt wieder 8 v. H. Dividende. Die Einigung der Jündholzgruppen. Zwiſchen den Ver⸗ —1 den unabhängigen Zündholzfabrikanten und der Großeinkaufsgeſell⸗ ſchaft deutſcher Konſumvereine iſt nunmehr am 12. d. M. ein Ver⸗ trag abgeſchloſſen worden, durch den eine Zündholzvertrieb⸗ AG. zum gemeinſamen Verkauf der deutſchen Zündholzproduktion gegründet wird. Mit Ausnahme der Groß⸗Einkaufsgeſellſchaft deut⸗ ſcher Konſumdereine, die nach wie vor die ihr angeſchloſſenen Organiſationen umittelbar beliefern werden, ſind in Zukunft alle der Vertriebsgeſellſchaft angeſchloſſenen Fabrikanten verpflichtet, ihre Produktion nur der Vertriebsgeſellſchaft zu verkaufen, die die Ver⸗ teflung im Lande und den Export, ſoweit dieſer möglich iſt, vor⸗ nimmt. Die Lieferungsbedingungen und vor allem die Geſamt⸗ menge der herzuſtellenden Zündhölzer werden von Zeit zu Zeit durch den AR. der Geſellſchaft feſtgeſetzt. An der Zündholzvertriebs⸗ geſellſchaft ſind mit je 50 v. H. die ſchwediſche Gruppe auf der einen Seite, die unabhängigen deutſchen Fabriken, die Großeinkaufs⸗ ge ſellſchaft Deutſcher Konſumvereine und die Keichskredit⸗Ach. auf Nurszettel der Neuen Mannhelmer Zeltung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück. Die mit T verfehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗/% verſtehen. Frankfurter Börſe vom 14. Juli. Banke-Akekien. Crausport⸗Alelien. Enzinger⸗Unlon.— 47.— 9070 Elhinger Spern, 16070 l857 13.. 14. Allg, D. Creditbt. 10,7108.5, TRhein Braunk.. 178.7175,0—.— 80,50 Babiſch Bank. 140.0 140,9 Salzrw. Heilbronn—— Fardwer Nohl 19. J14. Bankf Brau Ind 154!0156,0 Tellus Bergbau. 20 75.— 55 G. Farbenind. 249..2500 7 8 Bayr Bodencr. B B K. u. Laurahütte Babm u. Wb. 127.5 289.7 Schantungbahn.90—.— ——9575 1990 1770 Havag 154..154.3 einmech. Jetter. 78.50 18.— 7— 50177,0 Nrddeuiſch. Lioyd 148,5147.5 Frantf Pot& wit. 55,—58 TCom. u. Privatb. 125,5 126,8 Oeſter. N rankf. 0 420 •³V⸗—! Sedel Wech 5 100.0;̃ Gritzner M. Durl. 84,754, 111,0 112.5 Induſtrie⸗Aktien. Grteftw⸗Nhm 65% 14.40 leberſee-Bani 104,9,104.0 Eichb.⸗Mannh. + r 63.— Grün, Bilfinger. 91.—.— D. D. 0 —38.— H. Kempf⸗Sternb. 158.0 159,0 HaidsReu, Nähm 59,—. PpiscenteGel 159 0 155 2 Mainzer St.-A. 116,0155,0 Hammer ſen..— + Dresbner Banz 134.0 136,0 Schöfferh. Pindg. 228.0 Armaturf. 31.—32,— kfrt. Hyp.⸗Bank 109,7 110,0 Schwartz- Storch 129.9,½8 irſchgtupf.u. Met. 128.5148.0 2..G. 114,0115,0 Werger... 125,5125.0 Hoch- und Tieſbau 77.5077.50 Titeld⸗Greb.⸗B 117.0f123.0 Adt Gebr...67.257,50 Holzmann, Pgil 88.—6 Nüraberg, Be.⸗B. 110,0140,0 Aceumulatoren:————golkverkohl ⸗Inv. 88,5 55,— Deſter. Ered Anſt..10,.05 Adter Oppenheim.— Rande Stam. 89,80ſ86,.— Pfälzer Hyp.⸗Bt. 114,0.118,7 Adler elever; 0,2580,.— Kammg. Kalſersl. 87.—.— Meichsbang„150,0160,3 A. E. G. St.⸗A. 140.2144,0 Karlsruger Maſch. 41,85 41.— Rhein.Creditpant 118,/0116, l chaff, Buntpap.—.——Kemp. Stettin.— Ahein Hop.⸗Dant 118.(118,0 Aſcha l. Jellſtoff. 106, 100 Klein Se, Becker 60,—68,— Südd. Disconto 117,0119,0 Bahnbed,Darmſt. 227. 39,50 Knorr, Heildronn 320 112˙0 Wiener Bankver. 5,05 5,05 Baß. 0,1750,170 Konſerven Braun 36,2086,50 Württb. Notenbk.—— Bad. Maſch. Durl. 102,0 102,3 Krauß& Co., Lock.—.— 5 MannhVerſ.-Ge—.——.— Baſt.⸗G. 86,—68.— LLahmever& Co. 118.0120,9. Sa 97.5098.— Sayeiſch. Spfegel 40,50 48.— Lech Augsburg. 101,50 580 Fah Gebr Piem. 98720 elt. Guill. Carls T 127/0,184. Ge. 0 Beck& Hentel. 49,.—4955 Lederwerk Rothe—e Frant 25— 8 5 TVergm. Eletr. 124.2 125.5 Lubwigsh. Walzm. 9e.7588.80 7 Ving Metallwerke 65.—35,50 Lutz Maſchinen 34.503 Vergwerle⸗Aktien. Gemen Fedend 56.—50,.— Luß'ſche Induſtr. 22.—2 T Bochumer Guß. 127,0——Cement Heideld. 107,010%½ Mainkraftwerke 98.,8054,50 Buderus Eiſen 91,7580,80 Cement Karlſtadt 114.51158.0 Miag, Mühlb. 110.0 110.0 .Lupemb Berg 139,0140,0 ChamotteAnnaw. 51.—49,.— Mez Söhne— Eſchweil. Bergtork 189,0— Cont. Nürnb. Bzg.——79,.— Motoren Deutzz 1Geiſenk. Vergw. 160,0368.7 Daimler Moter 90,—80,75 Motorf. Oberurſ. 54.—34.— Gelſent. Gußſtahl 277—. 27.—D. Gold-u..-Anſt 186,1138,5 Nero Fahrzg. 88,.—81.— THarp. Bergbau. 144.043.0 Ppckerg. Widm. 8085 Nrh. 117075 5 85 55.— 525 5 eter Union Frkft. 85.—64,— detf...—.——.— Dürkoppwert St. 64,—65,.— 6 Nähm. Kayſer 52.5052,50 Lal e 150,0 751.0 Düſſeld⸗ Rat.Pürt 40.— 40.— 1 81 8008 Klöctner⸗Werke——Eiſen Raiſerslaut. 29,7529,75 Porzellan Weſſel 59,5051.— T Mannesmannr. 122,7 123.2 TClt. Licht u. Kr. 140,0 140,8 Rein. Gebb& Sch. 83.—89,.— 1Sberbedarf..—68.— Elſ. Bad. Wolle—.36,— Rheinmetall.. 450. Eiſen(Caro) 70,—76,50 EmagFrantfurt- 0,236 9,24 Rheinelektr. Sta. 119,0 119.7 Phönik Bergbau 112,5112 5 Emaille St. Ullrich 30,.—88,—IRh. Maſch. Leud. 25,— 25.— 5 Kali Aſchersleben 142,0 142,0, Dingler Zweibrück 5,90 13. 14, Rhenania Aachen 80.25.80.— Riebeck Montan. 145,5 147,8 Rodberg Darmſt..— 5,— J1Rüttgerswerke. 102,0,104,0 Schlinck&.Hog.—.——.— Schnellpr. Frank. 64,.—66.— 0„ 13, 14. 13.14. ellſt. Walbhof St 155.50158.0,8ù O. Neichsanl. O, 4000, 448 uckerf. B, Wagh. 79,8079,75 4½% 89.⸗Sch.—,— uckerf Frankenth 69,15.69,50..% B. Schutzg 06 6,20.95 uckerf. Heilbronn 81,5082,104%% D. Schußg. 14 6,20 5,95 uckerf. Offſtein 99.— 102,0 Sporpramie, J19—— uckerf. Rheingau 76,5077.—8% Pr. Schatzanw.—.—— 15.5 1151 1 f0 757 zuckerf. Stuttgart 81,5083.— 85 do 1 785 Schuckert, Nrbg. 121. reuß. Konſ. 0,4620 Sgſee Hern 8c Jer verehrs⸗rurſeh e 948 Seilinduſtr. Wolſ 49.—47.— Elberfeld 90 Kupfer—.——.—8⁰0 4800,510 Teiemensdolst 165,0 l65.8 Enteprlſe 6,50 650 4, Vapkntp1510——— Südd. Praht..—.——.— Mansfelber. 101,0.115,5 3/ do, 1505 0, 5000, 500 S. Led. St. Ingbert—.—.— Raſtatter Wa ggon——15,% do. von J888 Tricotw. Beſſgh⸗.—.— 90.—fl agon 38,— 38,— 4% Bahr.Eif-Anl. 9,490.—.— Ührenfabr. uriwp. 28.— 27.— Slomn Koztenanl.„214.%% de..510—.— Ver. deutſch. Oelf. 53.50 54,— 80% do.—.—.— B..ch.Ind.Mainz 54.25 54.80 Feſtverzinsliche Werke. 4% Bay. Pf. E. P.—.—.10 Ver. Ultramarinf. 132,5130,5%½% Mhm.1914—.———3½¼% do. 1,150—.— %„ 3½1002—.——4% Heſſ. v. 89 u. 06 0, 4600, 400 1904½—.— 2½% abgeſt..— Ver. Zellſt. Berlin 67.—67.—3% g.& Haff, St. 91.—01,— 5,½ 8t. Reichsauf 0,3000, 4820% eeecDeD - 88 Bſ e St. 63,—62,75 4½% 0 10.470—.— Volthom. Seil.K 41— 40,504% do unk. b. 1925—f 4% Säch. St. A. Ic—.—.— Wayß& Freytag 104,0108,53%0 Reichsanl,.52000,8304% Württ.. 1915—.—0,300 Berliner Börſe vom 14. Juli. ank⸗Alckien. JAllg. Glektr.-Geſ, 140.0,143,9 Deutſche Kali. 120,8,119,5 ank f. el. Werte 105,7109.9 Anglo-Ct. Guand 30.— 80,—TOeutſche Maſch. 94.— Barmer Bankbper. 109,7 113,0 Anbalt. Kohlenw. 75,2576.— Deutſche Steinzg. 126,0,125,8 1Berl. Handelsg. 175,0 179,0]Annener Gußſtahl 41.—40.— Deutſche Wollw.. 48.15 48.15 TCom.u. Privalb. 125,2.128,8 Aiche t Zellſt. 107,0110,9 Oeutſch. Eiſenh. 59,15 59,25 TDarmſt. u..⸗B. 178,0178,5 Augsb.-Rb.Maſch 92,—92,50 Donnersmarckh.. 74,5074.50 .Deutſche Bank 164.0 165,5 Balcke Maſchin..— Tu Dürener Metall. 78.25½28 +St. Ueberſee Bk. 104,2105.7 Bamag⸗ Meguin 45,.—44,15 Dürkoppwerke, 65.5067.0 1 BtseCemmand. 154.0 54.) J. B. Bemberg 153.0 184% Pynamft Robel 122.0128.2 Tresdner Bank 134.(185,3 1Bergmann Elkt. 123.0125, Elberfeld. Kupfer—.——— 1 Mitteld. Kredb. 118.0120,0 Berl.-Gub. Hut 158,9157,00Clektr. Lieferung. 133,5138,5 Reichsbank... 159,0 160,0 Verlin Karler Ind 81,1582,—TElktr.Licht u. Kr. 195.2,1 Rhein Eteditbank 116,0 117.0 1Berlin. Maſchb. 91.—82,—[Emaille Ullrich 37.—36,50 Süddeutſch. Disc.—.— Berzelius Bergw. 45,.—45,15 Enzinger⸗Union„74,.—75,25 Crausport⸗ Aletien. Bing Nürnberg 65,—86.75 Eſchw. Vergwerk 184,0 185,0 22 — — 2 Bismarckhütte.—.——,— J. G. Farbenind. 248,5 250,0 e 5 125 TBochum. Gußſt. 137,5189,7 FeldmühlePapier 118.5119,7 Allg. +* u. Str. 152,0152,5 Gebr,Böhlerccko.———,— Felten& Guill. 129.5182,5 Süßd. Eiſenbahn—,,= Braunk. l. Brikeis 128,6128,0 R. Friſter... 56,2555,— Dan Srene Pelten. 545180 Hadge wagen 0,3250,800 eutſch⸗Auſtral. 136,5 1 905 Bremer Bultan 54.— 51,50 Gaggenau.⸗A. 79.5034.50 apag 182,90135,0 Buderus Eiſenw. 91,7552,25 Geßhard Textil 79,—0,— 79. Südamerita 159.8152,00Chem. Heyden. 84,3537,— TGelſent. Bergw. 158,6.163,5 Tgardc eged 14701480 Chem. Feiſent. ceient⸗ Gußſſab. 27— 2 905 147½,0146,0 Chem. Albert. 120,2124,0 Genſchaw& Co. 54.—54, 80* 60485 Concorb. Spinner 80,—80,—German.Portl⸗J. 127 0128.5 erein. ſchiff 50.1550.— Daimler Motoren 90,—91,— Gerresheim.Glas 127,0126,5 Iuduſtrie-Aktien. Deſſauer Gas. 130,7132,00TGeſ..elkt. Unter. 155,1155.0 Accumulatoren 126,0182,01 Otſch.⸗Luxzemb. 139,2141,0 Gebt. Goedhardt 58.—58.— 4& Oppenh. 101,5 191,5 D. Eiſenb. Signl. 70.—6/,75 Goldſchmidt, Th. 97.—97.— Adlerwerke.... 61—f15 1 Deutſch. Erdöl 186.0 140,0 Goerz C.....—38.— .,G f. Berihrsw. 133,0138,7 Deutſch. Gußftaht J0, Gothaer Waggon 66,— 66,75 Alexanderwert.. 70,25172,75 Deutſche Kabelwd. 85.—184 — E Gritner Maschin. 94.2574.15 U deutſche 122,50. wurden. In der Vermögensaufſtellung verminderten ſich Schuldner] Pru tretern der ſchwediſchen Gruppe der deutſchen Zündholzinduſtrie, W Ludw. Loewe& Co 169,0170,2 WieslochLonwar. 81,75 5⁰0 JMapnesmann 122,0124,0 Zellſtoff Verein„ 67,85 67785 30% De⸗UIXSr(JI4—.— der anderen Seite beteiligt. Die Geſellſchafter haben freiwillig der Reichsregierung eine Einflußnahme auf die Geſtaltung der Preiſe in der Weiſe eingeräumt, daß dieſe gegen eine Preiserhöhung Ein⸗ ſpruch erheben und eine Herabſetzung der Preiſe verlangen kann, wenn dieſe aus Gründen des öffentlichen Wohls notwendig werden ſollte. Börſenberichte vom 14. Juli 1920 Mannheim gut behaupfel, keilweiſe feſt Am Aktienmarkt lagen heute Bankaktien feſt, vor allem Hypotheten⸗Banken. Im Terminhandel zogen J. G. Farben⸗Aktien 2 v. H. an. Der Kaſſamarkt lag ruhig bei gut behaupteter Tendenz. Es notierten: Pfälz. Hypotheken⸗Bank 114, Rhein. Creditbank 116, Rhein. Hypotheken⸗Bank 116, Südd. Disconto 117, J. G. Farben⸗ induſtrie 251,50, Rhenania 78, Durlacher⸗Hof 104, Sinner 64, Mannheimer Verſicherung 88, Oberrheiniſche Verſicherung 150., Benz 86, Fuchs Waggon 0,8, Gebr. Fahr 38, Karlsr. Maſchinen 39, Knorr 113, NSul. 87, Pfalzwerke 115., Zement Heidelberg 107, Rheinelektra 119,75, Wayß u. Freytag 103,50, Zellſtoff Waldhof 157, Zucker Waghäuſel 80, Kriegsanleihe 0,480, 10 proz. Mannheim Stadt Gold 1037. Frankfurk ſtill und behaupket Die ruhige Haltung der Börſe hält weiter an. Die Umſatztätig⸗ keit blieb in engen Grenzen; nur anfangs beſtand noch etwas Deckungsbegehr, 15 daß die vorbörslich etwas niedrig taxierten Kurſe im Verlauf wieder den Stand der geſtrigen Abendbörſe er⸗ reichen konnten. Nur Banken waren weiter überwiegend geſucht, doch erfuhren die Bankaktien nur beſcheidene neue Kursgewinne. Auf dem Schiffahrtsmarkt blieben auch heute die Kapitalerhöhungs⸗ abſichten der Hamburg⸗Amerika und des Nordd. Lloyd ohne jeden Einfluß auf die Kurſe. Elektrowerte waren anfangs 0,5—1 v. H. feſter, gaben ſpäter aber wieder etwas nach. Auch auf dem Montan⸗ und CThemiemarkt war die Umſatztätigkeit gering. Im weiteren Verlauf wurde das Geſchäft noch mehr eingeſchränkt und nur auf dem Bankenmarkt wurde noch etwas gehandelt. Auch im Freiverkehr war die Stimmung wenig angeregt. Berlin nicht einheitlich Dem heutigen Börſenverkehr fehlte es an Unternehmungsluſt. Immerhin behielt die Börſe ihre feſte Veranlagung bei und die erſten Kurſe zeigten eine Befeſtigung. Beſonders Intereſſe trat wieder für Bankaktien hervor. Von Kaliaktien gaben Weſteregeln auf Gewinnrealiſierungen 2,5 v. H. nach. Chemiſche und Elektro⸗ aktten blieben ungefähr behauptet. Schiffahrtsaktien zeigten keine gleichmäßige e Die Prämienerklärung brachte keine eberraſchüng. Der Geldmarkt blieb flüſſig bei unveränderten Zinsſätzen. Zunehmende Geſchäftsſtille führte ſchließlich zu erheb⸗ lichen Abſchwächungen bei Elektro⸗ und Montanaktien. Schlußkurſe: Phönix 113,5, Rheinſtahl 135,75, Rombacher 1876, Siemens 165,25, Schuckert 123,75, Farbeninduſtrie 249, Köln⸗Rottweiler 125, Paket⸗ fahrt 151,25, Darmſtädter 177,75, Deutſche Bank 164,75, Mittel⸗ Berliner Veviſen Diskonlfätze: Neichsbaulk 8, Lombard 7, Privaf 4½ v. H. Nfilſſch T. Jul T. Juft E Fstont in.⸗M. für G. B. G. B. M. Iſätze ½ r„„„ 100 Gulden 108,51 168,93 188.53 169,95. 168,47 8,5 uenos⸗Aires„„„ 1 Peſ. 1,696 1,700 1,703] 1,707].78 10 ſſel„ 100 Franken 9,28 8,32] 10,03 10,07 81.— Oslo„„„„ 100 Kronen 91,98 92.221,93 92.17 112.50 5,5 Stoctholm..„„ 100 Kronen 112,43 12,71112,87 112,68J112,80 4,5 Kopenhagen„„ 100 Kronen 111,0[111, 11.22111,49 112,50 5 Danzig„„„ 100 Gulden„90[81,1 81,02 J81,2281.— 6,5 Liſſabon„ 100 Estudo 21,945 21,398] 21,365 21,415 459,57 9 Helſingfors„ 100 finnl. M. 10,555 10,595 10,552 10.582] 87.— 765 Italien„„„„ 100 Lire14,29 14,33 14,49.] 14,47 81,.— 1 London„„„ 1. Ffd. 20,399 20,451 20,401 20,453 20,48. 5 New⸗Jori.„ i Dollar 4,195 4,208 4195.205 4,108 2 aris„„„ 100 Franken10,6710,71 10,535 10,575] 81.— 8 chweig..„„ 100 Frankten 81,20 81,081,2081,081,.— 8,5 Spanien ꝗ 100 Peſeten J66,37„58 6,62 66,78][ 61,.— 5 Apan 1 d..571].,975] 1,989] 1,973] 2,092].3 onſtantinopel.„ ⸗1 türk. Pfd..812] 2,822] 2,302] 2,812] 18,45 10 io de Janeird„„ 1 Milreis 0,689.661 0,660.662].378 3,5 ien„„„ 100 Schilling J39,31 59,45 89,325 59,485 1,70.5 Prag. 100 Kronen 12,428J 12,463 12,421 12,461 85,062] 8 Südflawien„ 100 Dinar.41 7,43.41 7,4381.— 5 Budapeſt„ 100 000 Kronen[5,87] 5,89 5,665] 5,885 85,062 7 Sofa Leva ,905 3,948 8,035 38,045] 81,.— 10 Athen„ 100 Drachmen.19.21[.19.2181.— 10 Kairo„I Pfd.20,944] 20,996 20,924 20,976ʃ——]— Harx& Goldschmidt C 2, 23 MANNHEIM C 2, 23 Fernsprecher: 56, 8302-8306, 6436, 9120, 7 12044, 12045 Telegramme: Margold Ausfobrung sümil. daulmöbigen ſieschafte/ Jemdgensverwaltung/ deralung K 14. 18. 14. + l. E. Bed. 67,.—67.—Helbburg.. 66,— 67.— Gebr. Großmann 56,2559,50T Oberſchl. Eiſen. 75,6577,25 e ce 100,00100,0 Grün& Bilfinger 91,—92,—TSberſchl. Koksw. 94,6594,50 Krügershall Hand 104.0102.5 Gruſchwiß Textil 45,25 46,750TOrenſt.& Koppel 84.1590,— Petersb. Int.. 6,25 aue Draht 75,—77,25TPhöniz Vergb. 111,0112,0 Ronnenberg... 50,— 18.J 14. Grkrftw. Mhm.5% 14.4014, 400 TOberſe alleſche Maſch. 140,0143,0 Rathgeber Wagg. 54,—51,25 Ruſſenbank 4,25 e 90.—89.— eee 180,0160,00Sichel& Co.... 2,25 8,.— Hannov..Egeſt. 74.—74.50 TRhein Braunthl. 170,0172 0 Sloman Salpeter 70⸗750878 —9 Waggon 20.—20,250Rheln. Chamotte. 47,—4750 Südſee Phosphat—,——, anſa Lloyd.. 63,8584,50 Rhein. Elektrizität 119,5119, faa. 88,5039.50 gae Gum..7570,—[Rhein. Maſch Ved. 24.—25,— a) Reichs⸗u. Staatspap. arkort Vergwrk. 08.—08,— IRheinſtahl 184.7184.7* arpen. Becnbau 141.7142.6 N ochem⸗ 12,7549,— Gofdankeihe 87,5097,75 351⁵— 18˙88 Do llarſchätze..———— Harkmann Maſch, 25,2545,351Romb. Hüften. 20.—18,85 Wace geb ſy 9,44500,435 Hedwigshütte 75,5084,—Roſitzer Braunk.. 74.59,79,— Hpert aſch.. 34.—83,— Ro 1 Zucker 65,2502,50 1 85 7755 925 Hindr.& Aufferm. 60.—60,25 TRüfgerswerke. 1,5941,595% 5. Rei. 0˙4 5 0. Hirſch Kupfer. 125.0124,0 Sachſenwerk.. 2,8584,75 100 0˙ 70 97 chberg Leder.87—.—Salzbetfurth... 106,5189,3 7„D. Reichsanl 0,4650, 8 Hpeſch Eiſ. u. St 135,7l7,0 Saroum... 149,2ʃ18423/½D.Reich an9,3,480 t e 17.10017.—Scheidemandel 36.5936,85 97 b. Konſol.488 90,4590 Bhll Holzmann. 84,78 83,50 Schudert e Salz. 148..145,540, Peß. Konſols 94880.445 Horchwerſe.. 4089,78 TSchucert 8 K6. 120,½%„„94880445 Humboldt Maſch. 61,50ſ64,—Siemens Elettr..—,— 317 Bager N.— 225 Toilſe Bergbau 435.0ſ488.8 FSiem.& Halste 10% 106,73/½ Hpayer⸗Anl..310 Ai. Zudel& C0“ 83.880 Sinner A 0 888ſeu.0¼ b. Koblenant..794.89 Gebe. Junghans 89.78 90.—Stetuner Buitan 42.7843,78 8, Prß Rallanl. 357.85 105 Porzellan. 86,7585,75 Stoehr Kammgrn 113.0120,0 Nb, 15 505 725 955 Kallw. Aſchersl. 148,0 148,0 Stoewer Rähm, 88.75 33.085, Rogenrentb. 8·50 Farlst. Maschin. 40..41.[Südd. Immobil. 60.—54.505% Sachſ Braun.— Faltgwiz, Perg 14,4,14,35 Teichgraber..r.=s Wandſeh Noan..70 C. M. Kemp..- Teleph. Berliner. 80,8582,— ch. Rogg..70 Klöcknerwerke 107.210½ Thoerl Oelfabrik: 75.—15,f68 b) Ausl. Neutenwerte. E. H. Knorr. 112,0113,0 Unionwerke Maſch 52,1552,155d%8% Mexikaner 1 Kollm.& Jourdan 57,.—58,— Ver. B. Frkf Gum. 66,—70,25474 Oeſt. Schatza.—— 17,50 Köln Rottweiler„124,014,8 Ber Chem. Charl. 116.0178,004%„Goldrente 20,25—.— Gebr. Körting. 68.82087.65 B. Diſch. Nickelw. 143, 145.0,4%„conv. Rte..10 Koſtheimer Cell. 45.25—.— BGlanzſtoff.Elbl. 280,0460,04¼%„Silberrte. 6,20—.— Kyſſhäuſer⸗Hütte 55768085,65 B. Schuhf Urng W 49,30 30— 4½% Paplerrte. 2,45—,— Lahmeyer& Co. 120,0 121.5 BStahlwo. d. Jyp 14,0 142,0,4% Kürk. Ad.⸗Anl. 13˙90(12.88 Jaurahütte... 54,—54,15 Ver. Ultramarinf. 138,5130,24%„ Bagd.⸗Eiſ.1 28.1027,50 Linde s Eismaſch. 128,0(146,0 Vogtländ. Maſch. 60,—50,754%„„20.5024,75 Lindenberg.. 45,—45,.— Wanderer⸗Werke 140,2 143,54¾ Türk.unif Anl. e J Carl Lindſtröm 127,0.126,5 Weſer Akt ⸗Geſ, 4%„ Jollob. 1911 15.— Lingel Schuhfabr. 23.—42.—-Weſtereg. Alkuli. 151,0 151,0„400⸗FF.⸗Los 20,85ʃ2 J Linke& Hoffm. 75,7577,50 Wicking⸗Cement. 116,7— 5 17.7517.18 C. Lorenz. 102,0101,6Wittener Stahl 36,—89,50 40%„Goldete 7 15 Lothr. Portl.⸗Cem—.——Wittener Gußſtahl 63,—60, 254%„„ Kronr..20 2, Magirus.⸗GG. 62.—62.— Wolf, Buckau. 54,—49.—3% Oe. U. Stb.alte 18,85 18,65 — — —.——.— E Mansſfeld. Aktien 111,0118, Zeuſtoff Waldhof 156,0157.004% De,Goldprior, 18.75—.— Mech. Web. Lind 151,5154,8 3 2. Südö.aß— Mir& Geneſt. 100,0 101% Sreiverkehre⸗Rurſe. 1607% f bene d. Motoren Deutz 367.2567. Adler Kall..%„Obligat.———.— Motorb. Mannh. 37.—33,.— Bergb. Präſid..—.——— Müllheim Berg 114.5/115.0„ 84,.—84/87/5%„ Neckar Fahrzg. 50 Deulſche Petrol. 81.—93.— „17 19.2518.70 %% e8,% 47% Anal. Ser. 1 23.8522.50 89,2588, Rordd Wollkämm 124.0f124.80 Diamenb.. 25,78425.7814% Tetuantepee.—.— Fere it kwoch, den 14. Juli 1926 neue Mansheimer Zeitung(Abend · Musgabe) ——ñ— 7. Seite. Nr. 320 Sportliche Kunoͤſchau Internationales Tennisturnier in Mannheim Die Ausloſung Die Nennungen zum Mannheimer Tennisturnier ſind in techt großer Zahl eingelaufen. Ganz beſonders erfreulich iſt es, Daß zwei bedeutende Vertreter der internationalen Klaſſe, der Ungar B. v. Kehrling und Dr. Kleinſchroth, ihre Mel⸗ ungen noch abgaben. In der Meiſterſchaft der Pfalz zämpfen im erſten Viertel der hochtalentierte jugendliche Spieler Wetzel⸗Pforzheim und v. Kehrling, im zweiten Viertel Klopfer und er Amerikaner Wood, im dritten Beermann⸗Frankfurt a.., Dr. Fuchs⸗Karlsruhe und Ofan, während als bedeutendſte Spieler im bierten Viertel Dr. Buß und Dr. Kleinſchroth kämpfen. In dieſer Ronkurrenz wird man die ſpannendſten Wettſpiele erwarten, zumal ſie Rückſchlüſſe auf die Stellung Deutſchlands im internationalen Lennis zulaſſen. Insbeſondere intereſſiert der Ausgang des Spie⸗ les Wetzel gegen v. Kehrling. In der Damenmeiſterſchaft ſtehen im erſten Viertel als ſtärkſte Spielerinnen Frau Grieshaber und Freiin v. Hadeln, im zweiten Fräulein Menges und Frau Schröder, im dritten Frau Leefeld und Fräulein v. Uckermann, im Esten Viertel Frau Amann, Frau Kahn und Frau Anna“. Das Jerren⸗Doppelſpiel um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland ſieht im erſten Viertel Dr. Buß— Klein⸗ ſchroth, im zweiten die neuerlich beſonders hervorgetretene Kom⸗ bination Fuchs— Wetzel. Weiter folgen ir dritten v. Kehrling— fank und im vierten Viertel Klopfer— Schüler. Im Herren⸗ inzelſpiel der Klaſſe B, in welcher Konkurrenz die ſtattliche Zahl von 54 Nennungen vorliegt, ſind die ſpielſtärkſten Teilnehmer im erſten Viertel Mann, Lichtenberger und Fremerey, im zweiten Klein und Böhringer, im dritten Dr. Linz, Krebs und odlich und im vierten Wagner, Heinz* und Dr. Ganß. In der eiſterſchaft des Heren⸗ und Damendoppelſpiels möchten wir die dorausſichtlichen Sieger in den Paaren Fräulein v. Uckermann— Fuchs, Frau Anna“*— Dr. Buß, Frau Eulau— v. Kehrling und rau Amann— Klopfer erblicken. Insgeſamt ſind in den elf verſchiedenen Konkurrenzen einige Hundert Nennungen abgegeben orden. Das tennisbegeiſterte Publikum wird von den Tribünen Taubenſuhl-Bergrennen Das bedeutendſte Automobil⸗ und Motorradrennen der Rhein⸗ pfalz fand am Sonntaa in der Gegend von Landau ſtatt. Im Städt⸗ chen Albersweiler befand ſich der Start der 11 Kilometer langen Beraſtrecke. Die Beſchaffenheit der Bahn war, von einigen Uneben⸗ heiten abgeſehen, recht zufriedenſtellend. Nur an den Kurven war infolge des vorher niedergegangenen ſtarken Regens Vorſicht gebo⸗ ten. Sämtliche führende Fabrikate waren vertreten. Die Mann⸗ heimer gaben ihren einheimiſchen Fabrikaten Benz und Buaatti die beſten Ausſichten, doch in anderen Fachkreiſen war der von Kappler geſteuerte Simon⸗Suppra der Tipp. Auch Horch. Adler. Opel, Fiat uſw., waren vertreten. Groß war auch das Intereſſe für die Motor⸗ räder, bei denen alle führenden Marken des In⸗ und Auslandes am Start waren. Die Mannheimer ſchnitten ganz aut ab. In der Klaſſe D fuhr der jugendliche Alois Islinger ein hervorragendes Rennen. Durch einige Formfehler aing er aber des Siegespreiſes verluſtig. In der Klaſſe C ſiegte Dieffenbach⸗Mannheim auf B. M.., erzielte gleichzeitig die beſte Zeit des Tages und gewann damit den Wanderpreis der Stadt Landau. Bei der Klaſſe F der Rennwagen wurde Hans Birk⸗Mannheim auf Rabag⸗Bugatti Erſter und endlich in der Klaſſe G für Privatfahrer ſiegte Herr iſſe eloſch⸗Mannheim auf Amilka. Nachſtehend die Einzelergeb⸗ niſſe: 2 Mokorräder Klaſſe C: 1. Steib, Pforzheim, N..., 11:12 Min., 2. Heer, Pforzheim, Heer⸗Blackburne, 13:41,6 Min., 3. Artur Geiß, Pforzheim,.K.., 14:22,2 Min. Klaſſe A: Fiſcher, Pforzheim, U. T.(jun.), 10:34,4 Min., 2. Kern(ſen.), Pforzheim, U.., 10:57,4 Min., 2. Weſtenfelder(jun), Pforzheim, U.., 11.14,8 Min., 3. Kaſt, Stuttgart, Klocz, 11:20,8 Min.(ſen.), 3. Mall, Karlsruhe,.M.., 12:57,4 Min.(jun.). Alois Islinger, Mannheim, erzielte die beſte Zeit mit 10:09,8 Min., doch fehlten ſeine Papiere. 5 Klaſſe B: 1. Weizel(jun.), Landau, Imperia, 10:05,4 Min., 2. Müller(ſen.), Wiesbaden, Grindley⸗Peerlees, 10:07,2 Min., 2. Lakmann(jun.), Kaiſerslautern, Rex⸗Acme, 10:48,8 Min., B. Weber (jun.). Mannheim, 11:15 Min. 7— Klaſſe C: 1. Diefenbach, Mannheim,.M..,:56,6 Min., 2. Nr. 72(Nachmeldung):32,8 Min Klaſſe D: 1. Buß, Ramwe'sbach, Wanderer,:53 Min., 2. Roos, Mußbach, N. S.., 10:24,4 Min., 3. Meiſezahl, Mannheim, Ariel, 10:28.8 Min. thema. Hlaſſe E: 1. Kornmann, Karlsruhe, Mabeco,:55,4 Min., 2. Uebler, Karlsruhe, Harley, 10:24,4 Min. 8 Motorräder mit Beiwagen Klaſſe F: 1. Kornmann, Karls⸗ ruhe(ſen.), Mabeco, 10:28,4 Min., 1. Beilmann, Landau Gun.), Viktoria, 12:02,6 Min. 5 Klaſſe D: Rennwagen bis 1100 ccm: 1. Kappler, Gernsbach, Simftei⸗Suppra,:01,5 Min. eee eee,, Klaſſe F, über 1100 cem: 1. Hans Birk⸗Mannheim, Rabag⸗ Bugatti:06,2 Min.; 2. Jörns⸗Rüſſelsheim, Opel:13,1. Klaſſe D, Sporkwagen über 2000 cem: 1. Pfaffmann, N..., 11:32,3. 80 Klaſſe C, Sportwagen über 3000 cem: 1. Frank⸗Neuſtadt, Benz,:29,2; 2. Dr. Schwarz⸗Mannheim, Benz, 11:13,3. 2 Klaſſe E, über 1500 ccm: 1. Kappler⸗Gernsbach Simſon⸗ Suppra,:15,4; 2. Frau Vollbrecht⸗Mannheim, Adler, 12:10.4. Klaſſe F, Sporiwagen über 1100 cem: 1. Seibel⸗Diez (Lahn), Bugatti, 11:23,1.„ 5 Klaſſe G, über 750 cem: Induſtriefahrer: 1. Karl Jörns⸗Rüſſelsheim, Opel,:47,2. Privatfahrer: 1. Hageloch⸗Mannheim. Amilca, 11:30,4; 2. Geier⸗Ludwigshafen, Amilca; 3. Klein⸗Pirmaſens, Opel. 8. Leichtathletik Nurmi ſchlägt Wide— neue Weltrekorde Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „B..“ wird aus Stockholm gemeldet: Der heutige Lauf über 3000 Meter endete mit dem Siege Nurmis über Wide unter Aufſtellung neuer gigantiſcher Höchſtleiſtungen. Nurmji ſiegte mit 2 Meter Vorſprung, wobei beide die alten Weltrekordzeiten ſchlug di Nurmi, der einen neuen Welrekord aufgeſtellt hatte, chlug dieſen um nicht weniger als 5 Sekunden mit:20,. Schach .Schachklub mannheim. Am letzten Montaa abend ſtattete Klub⸗ mitglied Binkert einen 1½ſtündigen Demonſtrationsvortrag am gro⸗ ßen Brett über Problemkunſt mit beſonderer Berückſichtigung der Oekonomie der Mittel beim Komponieren von Schachproblemen ab. Der ſehr anſchauliche und klar durchdachte Vortrag erntete lebhaften Beifall und wurde mit allſeitigem Intereſſe aufgenommen. Anſchlie⸗ ßend daran entſpann ſich eine anregende Debatte über das Vortrags⸗ Dr — großartigen Sport zu ſehen bekommen. 5 Statt Karten! liebevolle Behandlung und Pflege, Edmund 389 Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme anläßlich des allzufrühen Heimganges unserer teueren Entschlafenen sage ich allen herzlichen Dank. Ins- besondere Herrn Vikar Zahn für seine überaus trost- vollen Worte, den Aerzten und Schwestern für die einigung für die weihevollen Choräle am Grabe, und allen denen, die mit Blumen und der letzten Ehren- begleitung die selig Entschlafene bedachten. der Bläserver- Gehm. Unsere liebe Mutter und Großmutier fan Maharaa Aeuwah Witwe ist im 79. Lebensjahr gestern nachmittag 6 Uhr nach kurzer Krankheit sanft im Herrn entschlaſen. 396 Dle frauernden Hinterbllebenen. Mannheim, den 14. Juli 1926. Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittag 5 Uhr in Schriesheim— Bergstraße— sialt. Steuerzahlung im Juli 1926: Oelientliche Erinnerung. Die beſondere Mahnung jedes Pflichtigen entfällt. Es wird erinnert an die Zahlung der: 44 1. Gebäudeverſicherung. 2. Rate. fällia am 1. Juli 1926 ohne Schonfriſt. 2. Lohnſteuer, fällig am., 15. und 25. Juli. 1926 ohne Schonfriſt. 8. Verſicherungsſteuerabſchlagszahlung vierteljährlicher Abrechnung). fällia 7. Juli 1926. ohne Schonfriſt. 4. Einkommen⸗ und Körverſchafts⸗ ſteuer für April—Juni 1926. Steuerpflichtige. die einen Steuer⸗ beſcheid haben, zahlen nach dieſem Beſcheid. Pflichtige, welche bis zum 22. Juli 1926 den Einkommen⸗ (Körperſchaftsſteuer) beſcheid noch nicht erhalten haben. müſſen die brauszaßlungen nach der Zweiten Steuernotverordnuns und dem Steuerüberleitungsgeſetz entrick⸗ ten und aleichzeitig die Voranmel⸗ dungen abgeben. 10 v. H. ſind als Landeskirchen⸗ ſteuer mitzuentrichten, fällig am 10. Juli 1926. Umſatzſteuer für Monatszahler für Juni 1926. für Vierteljahreszahler für April-⸗Juni 1926. ie Voranmeldungen ſind mit ab⸗ zugeben. Furſenamſacſteuer für Juni, fällig am 10. Juli 1926. ohne Schonfriſt. Beund⸗ und Gewerbeſteuer. 2. Rate 1926. on dieſer Rate ſind nur 4 zu entrichten. Bereits auf dieſe Rate zuviel gezahlte Be⸗ rüage werden auf künftige Zahlungen an⸗ berechnet. Pflichtige, welche einen Steuer⸗ elcbeid für 1925 beſitzen, zahlen auf Grund zeſes Beſcheids. Diejenigen, welche keinen luncheid haben. entrichten die Vorauszah⸗ Igagen auf Grund des Steuerbeſcheids für 10 v. H. der Vorauszahlungen ſind 3 Kirchenſtener zu entrichten. Ferner iſt er Reſt der Kirchenſteuer für das am 15. (bei am zu 4 und 5 Schonfriſt ausnahmsweiſe bis zum 24. 7. 1926. Tabadit liefeit schnell Drackerel Dr. Haas b. m. b. H. E 6 2 erfrischenden Haarwasser. Portugal stärkt die Kopfhaut und gibt dem Haar besondere Weichheit Gepflegtes Haar läbt sich leicht in die gewünschte Form bringen. Der Herr pflege sein Haar daher täglich mit 27l Por- tugal, dem unvergleichlich en, 44¹¹ und einen matten Glanz. Nur echt mit der ges. gesch. 71. 8. Verſicherunasſteuer für Juli 1926(bet monatlicher Abrechnung), und für das 2. Kalenderviertelſiahr(bei vierteljährlicher Abrechnung). Fällig am 31. Juli 1928, ohne Schonfriſt. Bei nicht rechtzeitiger Zahlung werden er⸗ hoben bei Ziffer 2, 4. 5 und 7= 0,75 RM. vom Hundert Verzuaszuſchlaa für jeden ange⸗ ſangenen halben Kalendermonat, bei Ziffer 3. 6 und 8= 9 v.., Verzugs⸗ zinſen jährlich. Zahle barageldlos. gib aber die Steuernum⸗ mer. bei Grund- u. Gewerbeſteuer die Sollbuch⸗ nummer an. Entziffere die Zahlungen auf dem für die Finanzkaſſe beſtimmten Abſchnitt der Zahlkarte nach Steuerart. Mannheim. den 13. Juli 1926. Finanzamt Mannheim⸗Stadt. Poſtſcheckkonto Karlsruhe 1460. Finanzamt Mannheim⸗Neckarſtabt. Poſtſcheckkonto Karlsruhe 1460. Aantäche Verbttentchang der Staatgemeinde Offentliche Sparkasse Mannheim Wezen Erlediaung dringender Darlehens⸗ geſchäfte bleiben die Geſchäftsräume der Dar⸗ lehenskaſſe der Sparkaſſe am 5⁴ Donnerstag, Freitag und Samstag. 15.—17. Juli d. Js. geſchloſſen. Es wird wiederholt darauf hingewieſen, daß im weiteren die Geſchäftsräume der genann⸗ ten Abteilung an den Wochentagen Montaa bis Freitaa nur vormittaas zwiſchen—12 Uhr geöffnet ſind. Sielbaumaterialien. 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Und ſie gingen durch all das Blühen und Leuchten, durch all die unbeſchreibliche Frühlingspracht dahin und fühlten nichts von ihr, nichts von der Welt und nichts von ſich ſelber; denn in ihnen war alles dumpf und ungeklärt. Und eins nur war in ihnen und laſtete auf ihren Herzen mit unabwendbarer Gewißheit: daß dieſer Tag nicht zur Neige gehen würde, ohne etwas zu bringen, das für ihrer beider Leben entſcheidend werden würde. Nun waren ſie an den Park gelangt. Es war hier kühler als im Garten, und die Dämmerung, die ſie umfing, tat ihnen wohl. Da blieb Dora ſtehen.„Wiſſen Sie noch, Herr Doktor? Hier an dieſer Stelle ſagten Sie mir einmal, daß vielleicht die Stunde kommen würde, wo Sie mir von Ihrem Leben erzählen würden. Ich antwortete, daß ich warten würde, bis Sie es gerne und frei⸗ willig tun würden. Soll ich noch immer warten?“ „Nein... Sie brauchen nicht mehr zu warten, heute werde ich es tun.“ „Gerne und freiwillig?“ Er ſtrich mit der Hand gedankenvoll über Haupt und Stüirn. „Ich muß es tun, und Sie müſſen mich hören. Aber nicht hier, wo uns jeden Augenblick Menſchen ſtören können. Wenn es Ihnen recht iſt, gehen wir durch den Torweg über die Felder, bis an den el heran, vielleicht, wenn es Ihnen nicht zu weit iſt, auch in ihn hinein. „Nein, es iſt nicht zu weit. Wir wollen gehen.“ Sonntagsſtille war auf den Feldern und Wieſen. Ab und zu begegnete ihnen ein glückliches Paar im Feſttagsgewande, das Hand in Hand wanderte, und aus dem Dorfe klangen die Töne einer Hand⸗ harmonika, die ein ungeübter Geſang begleitete. „Mein Vater hatte eine traurige Kindheit gehabt,“ begann Werner Torwald ohne jede Einleitung mit einer ſchweren, oft ſtocken⸗ den Stimme.„Seine Mutter war früh geſtorben, ſein Vater er⸗ krankte bald darauf an einer unheilbaren Krankheit. Eine alte, mürriſche Verwandte kam ins Haus, pflegte den Vater und erzog den Sohn mit Strenge und ſcheltendem Wort. Als das Leiden des Vaters eine immer qualvollere Geſtalt annahm, erſchien ab und zu ein Arzt. Der gab dem Kranken eine kleine Spritze. Sofort waren die Schmerzen geſchwunden, und der Vater war ſtill und ſchlummerte friedlich. Das ſah der Sohn. 13 Und ein Wunſch wurde in ihm leben⸗ dig: der leidenden Menſchheit auch einmal ein ſolcher Helfer und Retter zu werden.“ Sch 5 waren bis dahin ſchnell gegangen, jetzt verlangſamte er den ritt. „Der Vater ſtarb. Bald darauf auch die alte Verwandte. Der Junge hatte ſeine Abgangsprüfung mit einem ausgezeichneten Zeug⸗ nis beſtanden. Daß er Arzt werden mußte, war ihm nach wie vor außer jedem Zweifel. Der Vater hatte nichts hinterlaſſen. Aber die alte Verwandte hatte ihm ihr kleines, mühſam zuſammengeſpar⸗ tes Vermögen vermacht. Bis zum Phyſikum reichte es. Aber dann ging es nicht weiter, ſo ungeheure Entbehrungen er ſich auch auf⸗ erlegte. Er mußte ſein Studium abbrechen und eine Stelle als Heil⸗ gehilfe in einer bekannten Anſtalt für Nervenkranke annehmen. Der Wunſch, Arzt zu werden, wurde hier nur um ſo größer. Er fühlte das Zeug und die Liebe zu dieſem Beruf in ſich, und der Gedanke, daß er ihn nie ergreifen konnte, nur des leidigen Geldes halber, quälte ihn bis zur Krankheit. Und da“ Er brach ab. Er mußte erſt das Widerſtrebende überwinden, das in ihm war und ihm das Wort in der Kehle erſtickte. „Da kam ihm ein Zufall zu Hilfe, den er als eine Fügung des Himmels erblickte. Ein Arzt, der ſeines leidenden Zuſtandes halber nach Italien gereiſt war, wollte in der Heimat ſterben, und mein Vater wurde beauftragt, ihn abzuholen und nach Deutſchland zu ge⸗ leiten. Als er in den kleinen Ort kam, hatte der Arzt eben die Augen geſchloſſen. Keiner kannte ihn. Er war ſo gut wie verſchol⸗ len geweſen. Mein Vater bettete ihn zur letzten Ruhe, eignete ſich ſeine Papiere an, ging in eine ferne Stadt im Norden Deutſchlands und übte unter dem Namen des Verſtorbenen ſeine Praxis.“ Sie blieb ſtehen. In den Augen, mit denen ſie zu ihm hin⸗ wollte und es doch nicht vermochte, lag ein hilfloſes Ent⸗ ſetzen. „Das war ja.. ich kann das Wort nicht ausſprechen. es war Diebſtahl und Betrug.“ „Ja, das war es. Und ich wußte, daß Sie das nicht verſtehen würden.“ „Und Sie——2“ „Ich habe im Anfang gedacht wie Sie. lange Zeit habe ich ſo gedacht. Dann lernte ich meinen Vater kennen... und ver⸗ ſtand alles.“ „Sie lernten ihn kennen? Kannten Sie ihn denn nicht immer?“ „Nein— ich habe ihn erſt als reifer Jüngling kennen gelernt.“ „Erzählen Sie weiter!“ „Alſo⸗ Mein Vater eröffnete in der fremden Stadt ſeine Praxis. Sein ſcharfer Blick, der ihn eine Krankheit bald erkennen ließ, und die große Liebe, mit der er den Menſchen begegnete, mach⸗ ten ihn bald zu einem der geſuchteſten Aerzte. Von weiter Ferne ſtrömten die Menſchen zu ihm. Er konnte ſich vor ihnen nicht mehr laſſen. beſonders als von ihm die Kunde ging, er könnte in ſchweren Fällen mit Sicherheit erkennen, ob ein Kranker, zu retten wäre oder nicht.“ „Wie Sie es damals unter der Rotbuche von ſich meinten,“ warf ſie tonlos ein. „Ja, gerade ſo, es hat ſich viel von ihm auf mich vererbt.“ „Erzählen Sie weiter,“ ſagte ſie wiederum. Aber es war jetzt nicht mehr das Befehlende in ihrer Stimme, ſondern vielmehr etwas Flehendes, als hätte ſie nur den einen Wunſch, der unheimlichen Geſchichte ein Ende zu machen. „In dieſer Zeit, als er auf dem Höhepunkt ſeines Wirkens ſtand kam er in das Haus einen hohen Beamten, deſſen Frau er heilte, nachdem ſie von allen Aerzten aufgegeben war. Er lernte die älteſte Tochter des Hauſes kennen. Er war nie einer Frau nahe getreten. Sie aber liebte er... er liebte ſie, wie wohl nur ein Mann lieben kann, der dem Weibe ſein Leben lang fern geblieben.“ „Und— heiratete ſie,“ warf, ſie mit langſam gedehntem Wort ein. „Ja, er heiratete ſie. Und war unausſprechlich glücklich mit ihr. So glücklich, daß er den ganzen Vetrug vergaß, auf dem ſein Glück aufgebaut war. Bis dieſer eines Tages entdeckt wurde, er wor Gericht geſtellt und wegen Diebſtahls und Betruges mit langjährigem Gefängniſſe beſtraft wurde.“ „Mit langjährigem Gefängnis...“ Es war nur noch ein Stammeln, das ſich von ihren Lippen ng. 5 8 ſeine Frau?“ fragte ſie nach einer langen, ſchweren Pauſe. „War die erſte, die ihn verließ.“ Sie ſagte kein Wort mehr. Totenſtill war es um ie. „Als man ihn verhaftete,“ fuhr er mit müder Sainhe fort, „nahm ſie mich, der ich damals ein halbjähriges Kind war, aus dem Rechtfertigung zu Bette und ging heimlich von ihm. Ohne ſeine einen letzten hören. Ohne ihm ein Wort zu gönnen.. Hohne Händedruck ging ſie von ihm.“ „Sie hatte von nichts gewußt?“ „Er hatte es ihr verſchwiegen, um ihr Glück und ihren Frieden nicht zu ſtören.“ Vor ihnen dämmerte, ein bläulich ſchimmernder Schatten, der Wald auf, der ſich unermeßlich weit und tief am Horkzont hinzog. Die ungeheure Erregung, die in ihnen war, beflügelte ihre Schritte, bis ſein Dunkel ſie aufnahm. „Sie hörten nichts von Ihrem Vater?“ „Nein. Man erzählte mir nie von ihm. Er wäre bald nach meiner Geburt geſtorben, das war das einzige, was ich erfuhr.“ „Und dann?“ (Fortſetzung folgt) Eine Gelegenheſt, Qualitatev, aren mit bedeutenden Preisvorteilen zu erwerhen! 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