noten vorbereitet, Dezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung jrei ins 5 8 die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bef eventl. Aenderung der wirtſchaftlicher Verhältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts ⸗Nebenſtellen Waldhofſtraße 6. Schwetzinger⸗ ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943. 7944 u. 7945. Wiklag⸗Ausgabe Preis 10 Pfemig 1926— Nr. 323 heimer eitung Anzeigenpreſſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. 34R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. 4 Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben 2 wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Seitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Pilſuòskis Rüſtungspläne polens innerpolitiſche Lage Am Donnerstag nachmittag fand im Warſchauer Belvedere die erſte Sitzung des engeren Kriegsrates unter dem Vorſitz Pir⸗ ſudskis ſtatt, in der nach dem offiziöſen Bericht Fragen der Heeresorganiſation beſprochen worden ſeien. In eingeweihten Krei⸗ ſen wird jedoch behauptet, daß Pilſudsky in dieſer Sitzung ſeine geheimen Rüſtungspläne enthüllt habe. Immer zahi⸗ reicher werden die nationaliſtiſchen Organiſationen, die ſich für Pilſudski erklären. Beſonders begrüßt man in polniſchen Rechts⸗ kreiſen die Annäherung an England. Nach einem Plane Pilſudskys ſoll in nächſter Zeit die Struktur der Polizeiverwaltung umgewandelt werden. Das Organ Pilſudskis, der„Przeglad Wieczorny meldet, daß in den nächſten Tagen die höchſten Polizer⸗ ämter in Warſchau mit anderen Leuten beſetzt würden. Beſonderer Fürſorge Pilſudskis erfreut ſich das Flugweſen. Es beſtehen bereits fünf Fabriken in Polen, die jährlich etwa 1000 Armeeflugzeuge herſtellen. Auch die Flugzeugmotoren wer⸗ den in Polen hergeſtellt. Aus dem Auslande ſollen jetzt keine Apparate mehr bezogen werden. Der Ausbildung der Flugzeug⸗ führer wird beſondere Aufmerkſamkeit zugewendet. Die polniſche Armee beſitzt heute mehr Flieger, als im Etat vorgeſehen ſind. Nach der Erlangung der Vollmacht durch den Sejm wird der Staatspräſident einen Entwurf der Bank von Polen über Grün⸗ dung einer beſonderen Deviſenbank in Warſchau nach dem Muſter der deutſchen Golddiskontbank Geſetzeskraft verleihen. Die neue Bank wird in den Räumen der Bank von Polen untergebracht werden. Zu ihrem Direktor wird der gegenwärtige Vizedirektor der Emiſſionsbank Dr. Mlynarſki ernannt. Das Anlagen⸗ und Aktienkapital der Bank wird in Dollar feſtgeſetzt. Die Aktienmehr⸗ heit wird die Bank von Polen übernehmen. Die neue Bank wird alle Transaktionen in Dollar ausführen und ſoll insbeſondere der Finanzierung des Exports dienen. Polniſche Truppenkonzentration 1 an der litauiſchen Grenze S London, 16. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie den„Times“ aus Riga berichtet wird, finden an der polniſch⸗ litauiſchen Grenze Truppenanſammlungen ſtatt. Marſchall Pil⸗ ſudski, der im Grenzgebiet eingetroffen iſt, erklärte, daß er dort nicht zu ſeinem Vergnügen weile. Zerſetzungserſcheinungen in der polniſchen Armee Die Zuſammenſtöße zwiſchen Militärperſonen und Ziviliſten ſo⸗ wie Ehrenhändel haben in letzter Zeit merklich zugenommen. Die Warſchauer Kraftdroſchkenführer führten kürzlich einen Boykott der Fliegeroffiziere durch, weil der Chauffeur einer Autodroſchte von einem Fliegeroffizier kurzerhand erſchoſſen wurde. Ein ähnlicher Fall hat ſich in einer oſtpolniſchen Stadt ereignet und in Lodz haben zwei Offiziere den Wagenführer einer Straßenbahn wegen 5 Einführung des Goloͤfranken Paris, 15. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die aus Brüſſel hier vorliegende Nachricht, daß die belgiſche Regierung die Einführung der Goldklauſel in Privatkontrakte als zuläſſig erklärt und außerdem die Ausgabe von Goldfrank⸗ 5 erregt hier außerordentliches Intereſſe. In Finanzkreiſen glaubt man zu wiſſen, daß die Herſtellung einer Relation des belgiſchen Papierfranken zum Goldfranken geplant wird. Es ſollen bereits Verhandlungen des Brüſſeler Finanzminiſte⸗ riums mit anglo⸗amerikaniſchen Bankgruppen im Gange ſein, um die Stabiliſierung endgültig zu ſichern. Wahrſcheinlich werden den Kreditoren weitgehende Garantien in wirtſchaftlicher Hinſicht ein⸗ geräumt werden, die partielle Verpfändung der belgiſchen Eiſen⸗ bahnen und einer großen Schiffahrtsfirma, an der auch der bel⸗ giſche Staat beteiligt iſt, liegt im Bereich der Möglichkeit. Die Beſchlüſſe des belgiſchen Kabinetts machen hier umſo ſtär⸗ keren Eindruck, als der weitere Frankenverfall an der Pariſer Börſe als ein Vorzeichen analoger Pläne Caillaux beurtellt wird. Mit großer Beſtimmtheit wird von informierten Finanz⸗ journaliſten die Neuigkeit verbreitet, daß die Einführung der Gold⸗ frankklauſel im Geſchäftsleben Frankreichs eine Frage ganz kurzer Zeit ſei. Die Einführung des Goldfranken erwartet man hier En de September. Das Blatt„Information“ beteitet die Geſchäfts⸗ welt auf eine ſchwere Wirtſchaftskriſe vor, die in Kürze den fran⸗ zöſiſchen Handel treffen werde. Andere Blätter erörtern die Frage, was man mit den Millionen ausländiſchen Arbeitern beginnen ſoll. Das dem Arbeitsminiſterium angegliederte Einwanderungsamt trifft Maßnahmen, um den Zuſtrom fremder Arbeiter ein⸗ zudämmen. Den heutigen Frankenſturz erklärt man ſich ſowohl aus der Unſicherheit, welches Schickſal die Kammer dem Steuerprojekt Cail⸗ laux' bereiten werde, als auch aus der ungünſtigen Wochenbilanz der Bank von Frankreich. Die Flucht vor dem Franken ſchreitet in kataſtrophaler Weiſe fort. Man iſt in politiſchen Kreiſen konſter⸗ niert, daß die Regierung der Kapitalflucht keine Schranken ſetzt. Der Aufſchub der Kammerdebatte verſchärft die überaus nervöſe Stim⸗ mung und ermutigt die ſtarke Oppoſition zu einem General⸗ angriff auf das Kabinett. „Das neue kanadiſche Parlamenl. Der Premerminiſter von Kanada Meighen hat ſein Kabinett nunmehr fertiggeſtellt. Die Hauptpoſten ſind wie folgt beſetzt: Meighen, Premier⸗ und Außen⸗ ſeiner guiniſter, Bennett, Finenzminiſter, Manion, Poſtminiſter, Pateraude Juſtizminſſter, Jenes, Arbeitsminiſter, Chaplin, Handelsminiſter. Weigerung, vorzeitig abzufahren, mißhandelt und ihm mit dem Säbel ein Ohr abgehauen. In der Rechtspreſſe wird darauf hin⸗ gewieſen, daß die Offiziere vielfach durch das provozierende Ver⸗ halten der Bürger aus den unteren Volksſchichten gereizt würden. Die Achtung vor der Armee ſei in der Bepölkerung merklich geſun⸗ ken. Auch ſeien bedenkliche Zerſetzungserſcheinungen innerhalb des Heeres ſelbſt feſtzuſtellen. Das deutſche Eigentum in Polen Die polniſche Regierung hatte durch ein Geſetz vom 14. Juli 1920 alle nach dem Waffenſtillſtand geſchloſſenen Verträge über das durch Artikel 256 des Verſailler Vertrages zugeſprochene deutſche Reichs⸗ und Staatseigentum für nichtig erklärt und auch den aus dieſer Zeit ſtammenden Pachtverträgen über Staatsgrundſtücke die Anerkennung verweigert. Auf Grund dieſer Vorſchrift hat ſie 4036 Anſiedlungsgüter, die nach dem 11. November 1918 von der preußiſchen Anſiedlungskommiſſion an deutſche Anſiedler auf⸗ gelaſſen worden waren, aſs polniſches Staatseigentum behandelt und 219 Domänenpächter unter Beſchlagnahme ihres ge⸗ ſamten Inventars ohne Entſchädigung vertrieben. Ebenſo hat ſie den Verträgen, wodurch die Anſiedlungskommiſſion alle ihre Rentenrechte an Gütern im abgetretenen Gebiet(unter anderem auch das Wiederkaufsrecht) der Danziger Bauernbank über⸗ tragen hatte, die Anerkennung verweigert. In ſeinem am 25. Mai 1926 verkündeten Urteil, in dem die Beſchlagnahme der Stickſtoffwerke in Chornow(Oſtoberſchleſien) für unzuläſſig erklärt wird, hat nun der Ständige Inter⸗ nationale Gerichtshof im Haag Grundſätze aufgeſtellt, die nach deutſcher Auffaſſung die Aufrechterhaltung des polniſchen Standpunktes ſowohl hinſichtlich des Eigentums der Anſiedler und Domänenpächter, wie hinſichtlich der Rentenrechte unmöglich machten. In einer dieſer Tage durch die deutſche Geſandtſchaft in War⸗ ſchau überſandten Note iſt der polniſchen Regierung jetzt vorge⸗ ſchlagen worden, über die Auswirkukngen des Urteils baldgefälligſt in diplomatiſche Verhandlungen einzutreten, ſowie mit dieſen Ver⸗ handlungen die Klärung der übrigen Meinungsverſchiedenheiten zu verbinden, die über die Auslegung des Artikels 256 des Verſailler Vertrages entſtanden ſind. Das Deutſchtum in Oſtoberſchleſien Beim neutralen Präſidenten Calonder liegen 1800 Be⸗ ſchwerden deutſcher Eltern vor, die Klage bei der ge⸗ miſchten Kommiſſion anſtrengen, weil die Aufnahme ihrer Kinder in Minderheitsſchulen verhindert wurde. Gegen die ſoeben erfolgte Wahl des zweiten Bürgermeiſters von Kattowitz, des Amtsrichters Skudlarz, der als Wortführer des Weſtmarkenvereins bekannt iſt, haben die deutſchen politiſchen Parteien ſowie die deutſche Fraktion des ſchleſiſchen Sejm Proteſt erhoben mit der Begründung, daß die Wahl der Städteordnung widerſpreche und außerdem den durch die Genfer Konvention anerkannten Intereſſen der deutſchen Minder⸗ heiten zuwiderlaufe. 79 8 1535 5 Die belgiſchen Stabiliſterungsmaßnahmen In Brüſſel wurde am Donnerstag nachmittag in zweiter Leſung das Ermächtigungsgeſetz. das dem König beſondere Voll⸗ machten zur Stützung des Franken verleiht, mit 135 gegen 9 Stimmen bei 4 Enthaltungen angenommen. Im Senat war das Ergebnis der Abſtimmung 112 Stimmen für das Geſetz bei 2 Enthaltungen. Das Geſetz tritt ſofort in Kraft. Eine holländiſche Bankenaruppe ſoll der belaiſchen Regieruna angeblich fünf Millionen Gulden zur Frankenſanierung angeboten haben. Indepedence Belge“ bezeichnet die Nachrichten über die Er⸗ richtung einer Goldemmiſſionsbank als unzutreffend. Man will nur die Berechnung der Transaktion aufarund einer wertbeſtändigen Valutg. alſo auf Goldbaſis, geſtatten, wobei aber die Bealeichung in belgiſchen Franken geſchehen würde. * Paris, 16. Julj.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie aus Brüſſel berichtet wird, haben ſich dort geſtern vier Ban⸗ kiers erſchofſen infolge ſchwerer Verluſte, die ſie bei Fran⸗ ken⸗Spekulationen erlitten haben. die Anmaßung der Beſatzungstruppen U Berlin, 16. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Am Vorabend des Nationalfeiertages veranſtaltete, wie dem„Berliner Tageblatt“ aus Koblenz berichtet wird, die franzöſiſche Beſatzung einen Fackelzug. Als der Zug bei der Feſthalle vorüberzog, ſangen die im Garten anweſenden Gäſte das Deutſchlandlied und andere vaterlän⸗ diſche Lieder. Die Militärbehörde hat daraufhin(wie bereits kurz gemeldet) dem Wirt der Feſthalle die Abhaltung von Konzerten für die nächſte Zeit verboten. Außerdem wurde der Muſildirektor Rauſch, welcher das Abendkonzert dirigierte, ſiſtiert und einer ein⸗ gehenden Vernehmung durch die franzöſiſche Gendarmerie unter⸗ zogen. Rauſch ſoll angeblich beim Nahen des Fackelzuges den Vor⸗ — einer Duvertüre abgebrochen und das Deutſchlandlied geſpielt aben. Das alles beweiſt doch nur, daß dieſer Fackelzug der franzöſiſchen Beſatzung zu ihrem Nationalfeſt auf deutſchem Boden eine un⸗ geheuerliche Taktloſigkeit war. Derlei läßt ſich auf die Dauer keine Bevölkerung, auch die geduldigſte nicht gefallen. Die Franzoſen wer⸗ den allmählich doch merken, daß ſie ſich auf die Länge auf Bajonette nicht ſtützen können und eine Fortſetzung der Locarnopolitik, an der die Franzoſen zum mindeſten in dem gleichen Maße intereſſiert ſein dürften wie die Deutſchen, unmöglich wird, wenn der franzöſiſche Militarismus fortfährt, in dem bisharigen Maße ſich auszutoben. Was wird ans Severing? Aus Berlin wird uns von volksparteilicher Seite geſchrieben: Seit Wochen dementiert die amtliche preußiſche Preſſeſtelle alle Gerüchte, die von dem nahen Rücktritt des preußiſchen Innenmini⸗ ſters Severing zu berichten wiſſen. Auch noch am Mittwoch wurde jedem, der es wiſſen wollte, von dieſer amtlichen Stelle aus ver⸗ ſichert, man rechne ganz ſicher damit, daß Severing in der nächſten Zeit ſeine Amtsgeſchäfte wieder übernehme. Trotzdem wird man hinter dieſe amtlichen Beteuerungen ein großes Fragezeichen ſetzen müſſen. Der Miniſter Severing iſt zwar noch kein alter Mann. Er hat am 1. Juni dieſes Jahres ſeinen 51. Geburtstag gefeiert. Er iſt auch nicht organiſch krank. Aber es ſcheint, daß ſein Nerven⸗ ſyſtemvollkommenerſchöpft iſt. Er litt ſchon zu Beginn dieſes Jahres an ſchweren Ohnmachtsanfällen, die ihn wiederholt für längere Zeit dienſtunfähig machten. Er hat dann eigen ſechswöchigen, Urlaub angetreten, mußte aber den Verſuch, im Anſchluß daran ſeine amtliche Tätigkeit wieder aufzunehmen, mit einem neuen Zuſammen⸗ bruch bezahlen. Zur Zeit macht er in ſeiner weſtfäliſchen Heimat in einem Sanatorium eine Nachkur durch. Der Erfolg ſcheint aber ſehr problematiſch zu ſein, denn die ſozialdemokratiſche Landtagsfraktion hat ſich vor dem Auseinandergehen des preußiſchen Landtags ſehr ernſthaft mit der Frage beſchäftigt, wer aus ihrer Mitte geeignet und würdig ſei, anſtelle Severings das preußiſche Miniſterium des In⸗ nern zu übernehmen. Nach allem, was man weiß, wird die Frage der Nachfolgeſchaft Severings in der Tat in abſehbarer Zeit akut werden. Selbſt wenn Severing nach ſeiner Rückkehr aus dem Sana⸗ torium ſeiner Energie einen neuen Arbeitsverſuch abringen ſollte, wird auf die Dauer mit ſeiner Tätigbeit als Miniſter kaum noch zu rechnen ſein. Vielleicht ſteht der Landtag, wenn er im September wieder zuſammentritt, ſchon vor der politiſchen Hinterlaſſenſchaft des bisherigen Innenminiſters. Es iſt begreiflich, daß die preußiſche Regierungskoalition und daß vor allen Dingen die Sozialdemokratie ſich nur ſehr ſchwer und ſehr ungern von Severing trennt, denn ſie wird kaum wieder eine ſo bedeutende und ſo zuverläſſige Stütze ihres Regimes finden, wie Severing es während ſeiner Miniſtertätigkeit in wachſen⸗ dem Maße geweſen iſt. Im Jahre 1920 betrat Severing, weithin ſichtbar, die politiſche Bühne. Er wurde damals im März als Mi⸗ niſter des Innern in das Kabinett Braun berufen. Abgeſehen von dem kurzen Zwiſchenſpiel des Kabinetts Stegerwald im ahre 1921 hat Severing dieſen Poſten bis heute bekleidet. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß die Sozialdemokraten mit der Berufung dieſes Mannes von ihrem Standpunkte aus einen ihrer beſten und geſchickte⸗ ſten Griffe getan haben. Staatsmänniſche Qualitäten hat Se⸗ vering auf ſeinem Poſten nicht entfaltet. Aber der ehemalige Schloſſergeſelle und Gewerkſchaftsſekretär hat ſich auf ſeinem Mi⸗ niſterpoſten doch als ein Mann erwieſen, der bei aller körperlichen Unſcheinbarkeit alle ſeine Kollegen, auch den kraftvoll geſtreckten Mi⸗ niſterpräſidenten Braun geiſtig um eines Haupteslänge überragt. Vom Standpunkt der geſamtbürgerlichen Politik aus geſehen, war das gerade das Gefährliche. Die politiſche Herrſchaft der Weimarer Koalition entwickelte ſich in Preußen mehr und mehr zum Syſtem Severing, nachdem der Innenminiſter es verſtanden hatte, von ſei⸗ nem Reſſort aus die geſamte preußiſche Politik mehr oder weniger mit ſeinem Geiſte zu durchdringen. Aus der geſamten Perſönlichkeit dieſes Miniſters ergab ſich von ſelbſt, daß das Syſtem Severin 9 die Verkörperung eines feſten und energiſchen Willens war. Se⸗ vering hat als Miniſter des Innern ſtets für Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung geſorgt und auch den Kommuniſten gegenüber die Zügel nicht ſchleifen laſſen. Aber er blieb doch auch als Innen⸗ miniſter Parteimann durch und durch und hat es niemals vermocht, ſich von den Feſſeln ſeiner Parteizugehörigkeit zu löſen. Daß er einen Mann wie den Polizeipräſidenten Richter trotz aller moraliſchen Diskreditierung auf ſeinem Poſten duldete, daß er Herrn Hörſing trotz aller Entgleiſungen auf dem Poſten des Oberpräſidenten von Magdeburg begönnert hat, beweiſt allein ſchon ſeine innere Ab⸗ hängigkeit von der ſozialdemokratiſchen Parteidiſziplin und ſeine ſtaatsmänniſche Unzulänglichkeit. Dieſe Kehrſeite des Syſtems Se⸗ vering wird wohl erſt völlig in die Erſcheinung treten, wenn man wirklich einmal unter die Miniſtertätigkeit dieſes Mannes einen Strich ziehen kann. Vorläufig iſt es noch nicht ſo weit. Vorläufig ſucht man den Gedanken einer Trennung von Severing noch zurückzudrängen. Aber man ſucht doch ſchon nach der Perſon eines Nachfolgers, denn man weiß, welche Schwierigkeiten dieſe Frage in ſich birgt und welche Konſequenzen aus ihr erwaſhſen können. Die Sozialdemokratie hat Keinen, der Severing an Klugheit, Willensſtärke, taktiſcher Geſchick⸗ lichkeit und ſozialdemokratiſcher Grundſatzfeſtigkeit gleichkäme. Aber dies iſt nur die eine Seite des Problems. Falls Severing zurücktritt, iſt die Ernennung ſeines Nachfolgers nicht nur eine Perſonen⸗, ſon⸗ dern eine Koalitionsfrage. Das Syſtem Severing war ge⸗ wiß die feſteſte Stütze der Weimarer Koalition in Preußen, es war aber auch zugleich die Schranke, die zwiſchen dieſer Koalition und den andern Parteien ſich aufrichtete. Wenn die Deutſche Volkspartei die große Koalition in Preußen auflöſte, ſo geſchah es weſentlich deshalb, weil ſie die Verantwortung für das Syſtem Severing nicht länger zu tragen vermochte. Ein Wechſel auf dem Poſten Severings könnte deshalb in Verbindung mit den Regierungsverhandlungen, die im Herbſt unweigerlich auf der ganzen Linje entbrennen werden, von großer, weittragender Bedeutung ſein. der deutch⸗engliſche Luftverkehr Der engliſche Unterſtaatsſekretär für die Luftfahrt, Saſſoon, er⸗ klärte im Unterhaus, daß der Entwurf für die Neage 805 deutſch⸗engliſchen Luftverkehrs binnen kurzem den maßgebenden deutſchen Stellen überreicht werden könne. Bisher könnten die eng⸗ liſchen Flugzeuge noch auf Grund der Verlängerung der Lizenzen bis 31. Dezember nach Berlin und Köln verkehren. Für andere 1 über deutſches Gebiet ſei noch eine beſondere Ermächtigung 4 2. Seite. Nr. 323 Freitag, den 16. Juli 1928 — die Bheinlanoͤreiſe des Kanzlers Auf ſeiner Rheinlandreiſe hat Reichskanzler Dr. Marx auch in Erkelenz und Neuß bemerkenswerte Anſprachen an die Ver⸗ treter der Bevölkerung gehalten. In Erkelenz ging der Kanzler auf die Beſatzungsfragen ein und bemerkte, daß man ſchon Anzeichen dafür ſehe, daß hier der Buchſtabe des Verſailler Vertrages nicht mehr den letzten Ausſchlag gebe. In franzöſiſchen Regierungs⸗ kreiſen habe man längſt erkannt, daß ein Hand in Handarbeiten von Deutſchland und Frankreich die einzige Lebens⸗ und Zukunfts⸗ möglichkeit für beide Länder ſei. Auch in Erkelenz warnte der Kanzler vor übertriebenen Aufwertungsforderungen. Er als Kanzler ſei feſt entſchloſſen, für die Feſtigung der Mark ſeine ganze Kraft einzuſetzen und wenn einmal eine Mehrheit im Volke anders wollen ſollte, ſo würde er ſein Amt als Kanzler niederlegen, denn es wäre gewiſſenlos, wenn er ſeine Hände zu etwas bbte, wovon er überzeugt ſein müßte, daß es unſere Währung gefährde. Um Schluſſe ſeiner Anſprache gab der Kanzler die Verſicherung ab, daß Wünſche der Bevölkerung, namentlich in Bezug auf die Ver⸗ kehrsverhältniſſe, von der Reichsregierung weiteſtgehende Wür⸗ digung finden würden. An ſeiner Anſprache in Neuß bemerkte der Kanzler zu Eingang ſeiner Ausführungen, daß er es in erſter Linie der Stadt Neuß verdanke, wenn er jetzt als Reichskanzler vor der Neußer Bevöl⸗ kerung ſtehen könne, denn als Abgeordneter des Neußer Bezirkes ſei er 1899 in das öffentliche Leben getreten. Auf die ſchweren Jahre der Beſatzung übergehend, erklärte Marx, daß nur ein Volk, das im Innern ſo recht chriſtlich geſinnt ſei, wie das deutſche, ſolche Schreckniſſe hätte aushalten können, wie wir ſie am Rhein mit⸗ machen mußten. Leider ſeien dieſe Taten nicht von allen Teilen des deutſchen Volkes und zwar aus mißverſtandener Vaterlands⸗ debe, genügend erkannt und gewürdigt worden. Eines fehle dem deutſchen Volke, der ſtarke und unbeugſame Wille zur Selbſt⸗ beſinnung, die Kraft, Verſtändnis dafür aufzubringen, daß alle Laſten und Leiden vom beſetzten Gebiet für alle Deutſchen getragen ſeien. Durch die noch andauernde Beſetzung weiter Teile des Reichslandes gehe der Krieg leider immer noch weiter. Solange dieſer Kriegszuſtand andauere, bleibe der Pfahl im Fleiſch des deutſchen Valkes ſiten. Wenn man draußen in der Welt den Frieden wahrhaft wolle, ſo müſſe man angeſichts der deutſchen Frie⸗ densgeſinnung die noch beſetzten Gebiete freigeben. Seine Aufgabe im September bei den Verhandlungen in Genf zur Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund würde in dieſer Rich⸗ tung liegen. Keichsinnenmfniſter Ddr. Külz in Oſtpreuß ꝛin Gelegentlich der Oſtpreußenfahrt des Reichsrates hielt Reichs⸗ innenminiſter Dr. Külz in Tilſit eine Anſprache über das Ver⸗ hältnis Oſtpreußens zum Reich, in der er u. a. ausführte, durch die Erhaltung der wirtſchaftlichen und politiſchen Einheit in Oſtpreußen ſeien ſowohl dem Deutſchen Reich in ſeiner Geſamtheit wie auch den einzelnen Gebietsteilen im Oſten, vor allem Oſtpreußen mit ſeiner jetzigen inſularen Lage ſchwere Wunden geſchlagen worden. Aber das Reich und Preußen würden mit allen Mitteln dahin ſtreben, daß wirtſchaftlich, kulturell und bevölkerungsmäßig der Oſten das bleibe, was er ſeit vielen Jahrhunderten geweſen ſej und was er nach dem Ergebnis der Abſtimmungen für alle Zeiten bleiben ſolle: Deut⸗ ſches Land. Oſtpreußen iſt ein ſtarker deutſcher Vormachtpoſten im Oſten, der als ſolcher unbedingt gehalten werden wird. Je rück⸗ ſichtsloſer dieſe geſchichtliche Tatſache anerkannt werde, um ſo befrie⸗ bigender werden ſich die politiſchen und wirtſchaftlichen Beziehungen im Oſten geſtalten. Der Miniſter ſchloß: Einem innerlich geſchloſſe⸗ nen, kulturell und wirtſchaftlich leiſtungsſtarken Deutſchtum in Oſt⸗ preußen gelten unſere Wünſche und unſere Arbeit. Diplomatiſche Ernennungen Wie wir von 15851 er Stelle erfahren, iſt am Donnerstag die „Ernennung des Grafen 8055 Lerchenfeld zum deutſchen Geſandten in Wien vom Reichspräſidenten vollzogen worden. Weiter erfahren wir, daß auch Sir Renald Lindſay definitiv zum engliſchen Botſchafter in Berlin ernannt worden iſt. Bverlin, 16. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Im„Lokal⸗ anzeiger“ wird behauptet, die noch ausſtehenden Revirements im aus⸗ wärtigen Dienſt würden gegen Ende des Monats oder Anfang Auguſt ſich vollziehen. Das Ernennungsdekret für den Grafen Lerchen⸗ feld hätte der Reichsaußenminiſter ſelbſt unterzeichnet. Das Er⸗ nennungsſchreiben ſei ihm in den Urlaub nachgeſandt worden. Die Hauptſache bleibt ja wohl ſchließlich, daß man ſich endlich einig ge⸗ worden iſt, daß die Wiener Vakanz eine immerhin würdige Löſung gefunden hat, vor allem eine Löſung, die man in Wien nicht als eine aug der üblichen norddeutſchen Ueberheblichkeit fließende Kränkung empfand. Darauf aber kam es an und natürlich ebenſo auf das Ver⸗ ſtändnis des neuen Geſandten für die Einheitsbeſtrebungen in der deutſchen Geſamtnation. Der neue deutſche Geſandte in Wien Nachdem die öſterreichiſche Regierung ihre Zuſtimmung aus⸗ geſprochen hat, wird die Ernennung des Grafen Lerchenfeld zum deutſchen Geſandten in Wien nunmehr erfolgen. Er war urſprünglich nicht als Nachfolger des verſtorbenen Geſandten Maxi⸗ milian Pfeiffer in Ausſicht genommen. Man dachte zuerſt an einen Berufsdiplomaten. Erſt in der letzten Zeit iſt Graf Lerchenfeld genannt worden. Wenn die endgültige Wahl auf ihn gefallen iſt, ſo iſt dabei keineswegs der Geſichtspunkt maßgebend geweſen, daß Graf Lerchenfeld Parlamentarier und Parteimann iſt. Entſcheidend war vielmehr daß Graf Lerchenfeld als Staatsmann 0 mit Er⸗ ſolg betätigt hat und daß er ein Mann von weitem Blick und von großer Welterfahrenheit iſt. Graf Lerchenfeld hat eine Zeitlang als Geheimer Legationsrat im diplomatiſchen Dienſte des Reiches geſtanden und kommt deshalb nicht völlig als Berufsfremder auf 50 Wiener Poſten. Graf Lerchenfeld vollendet am 21. Auguſt ſein 55. Lebensjahr. Er hat a Studium ſowohl im Reichsdienſt wie im bayeriſchen Verwaltungsdienſt gearbeitet. Im Jahre 1921—22 war er bayeriſcher Miniſterpräſident und hat als olcher ſtets eine beſonnene und maßvolle Haltung gezeigt und an einer Reichstreue nie den geringſten Zweifel aufkommen laſſen. Nach ſeinem Rücktritt vom Amte unternahm er eine Reiſe nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Dem Reichstag gehört er als Mitgkied der Bayeriſchen Volkspartei ſeit dem Jahre 1924 an. Man kann damit rechnen, daß Graf Lerchenfeld auf dem Wie⸗ ner Poſten e Aufgabe in vollem Maße erfüllt. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß er von allen partikulariſtiſchen Neigungen frei iſt. Den Beweis dafür hat er als bayeriſcher Miniſterpräſident er⸗ bracht. Wenn hier und da der Verdacht aufgetaucht iſt, Graf Lerchenfeld könne in Wien dieſe oder jene Sonderbündelei unter⸗ ſtützen, ſo iſt das nicht im geringſten erſt zu nehmen. Der neue deutſche Geſandte in Wien wird einzig und allein das Intereſſe des Deutſchen Reiches wahrnehmen und wird eine anſchlußfreundliche Politik vertreten. Daran iſt nicht der geringſte Zweifel erlaubt. Auf der anderen Seite aber iſt keineswegs notwendig, daß der deutſche Geſandte in Wien den Anſchlußgedanken ſozuſagen mit ken und Trompeten vertritt. Es iſt lediglich notwendig, daß unſer Vertreter in Wien das volle Vertrauen unſerer Stammes⸗ genoſſen beſitzt und ohne viel Aufhebens alles tut, was für die praktiſche Förderung des Anſchlußgedankens getan werden kann. Von dieſem Geſichtspunkt aus ſcheint uns Graf Lerchenfeld eine durchaus geeignete Perfönlichkeit zu ſein, von deren Wirken in Wien man ſich Gutes verſprechen kann. v. Seeckt bleibt UEI Berlin, 16. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das„Ber⸗ liner Tageblatt“ läßt ſich von angeblich informierter Seite dahin be⸗ lehren, daß in Verfolg der Auseinanderſetzungen mit der Militär⸗ kontrollkommiſſion möglicherweiſe der General von Seeckt ſich auf die Heeresleitung im Miniſterium beſchränken und das Oberkom⸗ mando über die Reichswehrabgeben würde. Das würde dann, ſo heißt es weiter, bedeuten, daß der General von Loßberg das Oberkommando erhielte. Nach unſerer Kenntnis der Dinge, die wir aus zuverläſſiger Quelle ſchöpfen, ſind die hier dargelegten Schlußfolgerungen völ⸗ lig abwegig. Zunächſt einmal denkt die Reichsregierung gar nicht daran, der gänzlich ungerechtfertigten Forderug des Generals Walch und ſeines Hintermänner nachzugeben, ebenſowenig beabſichtigt etwa General von Seeckt freiwillig ſeine Poſition zu räumen. Das Auswärtige Amt wird, wie wir das bereits andeuteten, die ganze Angelegenheit ohne Ueberſtürzung und mit allem Bedacht, geſtützt auf die ſelbſt nach engliſchem Eingeſtändnis völlig einwandfreie Rechtslage die Angelegenheit zu ordnen verſuchen. Durch Notizen, wie ſie das„Berliner Tageblatt“ verbreitet, wird den Berliner Amts⸗ ſtellen dieſe Arbeit nicht gerade erleichtert. Aber ſelbſt für den, wie geſagt, nicht in Betracht kommenden Fall, daß der Vorſchlag durch⸗ geführt werden müßte, würde von den Reichsgruppenkommandeuren nicht General von Loßberg, ſondern der General Reinhardt in Kaſſel als Rangälteſter von beiden für die Nachfolge Seeckts in Frage kommen. Die Befürchtung des„Berliner Tageblatt“, daß die Reichs⸗ wehr unter den Oberbefehl eines rechtsradikal eingeſtellten Gewerals, wie es der General von Loßberg unſtreitbar iſt, geraten könnte, iſt nach alledem durchaus unbegründet. Heute Rabinettsrat [J Berlin, 16. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Für heute nachmittag iſt eine Miniſterbeſprechung in Ausſicht genommen, in der, wie das„Berliner Tageblatt“ zu berichten weiß, der heute zurückkehrende Kanzler mit den in Berlin noch anweſenden Miniſtern laufende Angelegenheiten erörtern wird. Es iſt wohl anzunehmen, daß bei dieſer Gelegenheit auch die letzte Note des Generals Walch diskutiert wird. Abſchließlich wird natürlich bei dieſer Ge⸗ legenheit zu dieſer Note nicht Stellung genommen werden, ſchon weil man die Rückkehr des Generaloberſten von Seeckt und auch des deutſchen Entwaffnungskommiſſars abwartet. die engliſche Kritik an der Note Walchs § London, 16. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die offizielle Kritik an der Note des Generals Walch wird fortgeſetzt. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ teilt mit, daß weder das engliſche Außenamt, noch das Kriegsamt unterrichtet wurden. Auch die Boſchafterkonferenz erhielt aus Berlin keine Mitteilung über die Abſendung der Note. Was die in ihr ent⸗ haltenen Beſchwerden anbetrifft, ſo ſind ſie auf frühere Inſtruk⸗ tionen der Boſchafterkonferenz an den General Walch zurück⸗ zuführen. In dieſer Zeit hat ſich aber manches geändert, ſo daß den Forderungen des Generals Walch die Aktualität fehlt. In keinem Falle, ſo wird im„Daily Telegraph“ geſagt, kann General Walch im Namen der britiſchen Regierung gehandelt haben. Man bedauert es ſchließlich, daß die deutſche Botſchaft in Parie andere Anweiſungen erhält als die deutſche Votſchaft in London. In Paris werde zwiſchen Deutſchland und Frankreich immer direkt unter⸗ handelt, als ob die Entwaffnungsangelegenheit nicht eine inter⸗ alliierte Frage wäre. Das iſt eine Kritik an der Haltung Deutſchlands, der man in engliſchen Kreiſen jetzt vielfach begegnet. die engliſche Rohlenkriſis 8 London, 16. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Zu⸗ ſammenkunft zwiſchen dem Generalrat der Gewerkſchaften und den Führern der Kohlenarbeiter hat geſtern ſtattgefunden. In dem offi⸗ ziellen Bericht wird nur geſagt, daß der Generalrat eine vermittelnde Haltung einnimmt. Hinter der Farbloſigkeit dieſes Berichtes laſſen ſich aber die Schwierigkeiten einer Verſtändigung erkennen. Die Un⸗ terſtützung der Kohlenarbeiter konnte, wie mehrere Blätter melden, in der letzten Woche nicht mehr geſichert werden. Andererſeits be⸗ klagen ſich die Eiſenbahnarbeiter bei dem Generalrat, daß ſie 2 Mil⸗ llonen Pfund Sterling nutzlos geopfert haben. Viel Harmonie iſt noch nicht vorhanden. Unverſöhnlich wollen jedoch die Vertreter der Gewerkſchaften nicht ſein, ſodaß mit einer Fortſetzung der Verhand⸗ lungen gerechnet werden kann. Unterredung mit Primo de Kivera „Chicago Tribune“ veröffentlicht ein Interview eines Mitarbei⸗ ters mit Primo de Rivera über die Rückwirkungen der Diktatur in Spanien. Primo hat erklärt, dieſe hänge eng zuſammen mit der N im September 1923, wo Spanien ſchwer krank geweſen ſei infolge des ſchädlichen Regimes, das es zu lange ertragen habe. Einem Kranken könne man nicht geſtatten, ſeine Krankheiten durch alle möglichen Freiheiten zu verſchlimmern. Um einen Kranken zu heilen, müſſe man ihm eventuell auf Jahre hinaus ſede Anſtrengung erſparen, ihn daran verhindern, zu viel zu reden, ihm die Nahrung zumeſſen und in jeder Beziehung die Rolle eines gewiſſenhaften Arztes erfüllen. Spanien ſei heute noch ein kranker Mann. Seine Aerzte ſeien er und die übrigen Mitglieder des Direktoriums. Ständiger Natsſitz für Spanien:? V Paris, 16. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In dem ſchwerinduſtriellen Blatt„Avenir“ wird eine Erklärung Primo de Riveras veröffentlicht, die folgenden Wortlaut hat:„Der franzöſiſche Außenminiſter Briand verſtändigte ſich mit mir über die Zuerken⸗ nung eines ſtändigen Ratsſitzes an Spanien im Sep⸗ tember. Herr Briand verſprach mir, daß er mit größter Energie die ſpaniſche Forderung unterſtützen werde.“ Dieſe Erklärung Primo de Riveras erregt begreiflicherweiſe Aufſehen, denn in früheren Aeußerungen Briands kam die Mei⸗ nung zum Ausdruck, daß Frankreich bis auf weiteres nicht in die ſpaniſche Ratsfrage ſich einmengen werde, um dieſen ganzen Fra⸗ genkomplex dem Völkerbundsrat bezw. dem Völkerbund ſelbſt zur Erledigung zu überlaſſen. Man fragt ſich, ob Primo de Rivera die Zuſicherung Briands nicht unrichtig ausgelegt habe. Faſzismus und Bozener denkmalsfeier Die Denkmalsfeier in Bozen, an der ſich auch der italieniſche König beteiligte, hat dem Faſzismus anſcheinend wieder ſehr bedenk⸗ liche neue Impulſe gegeben. Unter den zahlreichen Aeußerungen führender italieniſcher Perſönlichkeiten, die in der italieniſchen Preſſe anläßlich der Bozener Denkmalsfeier veröffentlicht wurden, iſt beſonders beachtenswert eine Erklärung des durch ſeine Deutſch⸗ feindlichkeit beſonders bekannten Trientiner Senators Tolomei, in der es heißt, daß für das Denkmal Walthers von der Vogel⸗ weide auf dem Hauptplatz in Bozen das letzte Stündlein geſchlagen habe. Bozen werde an der Stelle, wo das Walther Denkmal ſtand, dem römiſchen Helden Druſus, dem Gründen der Stadt und 08 der lateiniſchen Ziviliſation in Südtirol, ein Denkma etzen. V Paris, 16. Julkl.(Von unſerem Pariſer Vertreter,) Der Generaldirektor der Schlafwagen⸗Geſellſchaft Noblemair iſt geſtern geſtorben. Badiſche Politil die Renderung des Staatsvoranſchlags Dreiviertel Million Defizit Im Haushaltsausſchuß teilte geſtern vormittag Finanz⸗ miniſter Or. Köhler die nunmehr endgültig gewordenen Aenderun⸗ gen im Staatsvoranſchlag mit, die durch die Steigerung der Aus⸗ gaben um 12 400 000 Mk. ſind. Dden Mehrausgaben liegen zugrunde die Erhöhung des Staatszuſchuſſes an die Kreiſe, die Staatsbeihilfe für die Brandgeſchädigten in Schönau durch die Aenderung der durch Gebäudeſonderſteuer bedingten Mehrausgaben, denen verminderte Einnahmen gegenüberſtehen, Erhöhung des Woh⸗ nungsgeldes für Beamte von 95 Prozent auf 100 Prozent und Mehr⸗ aufwand für die Erwerbsloſenunterſtützung. Um dieſe Mehrausgaben wieder auszugleichen, ſind an Erſpar⸗ niſſen im Staatsvoranſchlag vorgeſehen: Verminderter Bauaufwand für die Kochküchengebäude im Arbeitshaus Kislau, Ermäßigung der im Staatsvoranſchlag ausgewieſenen Ausgaben für Beamtenwohnun⸗ gen, durch die Senkung der Baupreiſe bedingt, und dace dee infolge des von der Reichsregierung aufgeſtellten Ei enbahnbaupro⸗ gramms. Zur Ermäßigung des dann noch beſtehenden Defizits in Höhe von kund 11 750 600 Mk. ſollen die außerordentlichen Auso gaben für den Straßenbau auf dem Anleiheweg übernommen und für Verzinſung und Tilgung 2,2 Millionen Mark eingeſtellt wer⸗ den, die aus der Kraftfahrzeugſteuer fließen. Hinzu kommt ein Zu⸗ ſchuß aus der produktiven Erwerbsloſenfürſorge für den Straßen⸗ bau, ſo daß ein Defizit von 2 750 000 Mk. verbleibt, das durch erhöhte Beiträge der Gemeinden zum Straßenbau ſich auf 750 0⁰⁰ Mark ermäßigt. Den weiteren Ausführungen des Finanzminiſters iſt zu entneh⸗ men, daß der ſchwierigſte Poſten des Etats derjenige für die Erwerbs⸗ loſenfürforge iſt. Die Regierung rechnet damit, daß bis Dezem⸗ ber dieſes Jahres die Erwerbsloſenfürſorgeverſicherung in Kraft ge⸗ treten ſein wird, ſo daß die Zuſchüſſe des Landes für Erwerbsloſen⸗ unterſtützung in Wegfall kommen. Auf der anderen Seite bilden aber auch die Steuereingänge einen unſicheren Faktor. Be⸗ ſonders in den letzten Monater war der Steuereingang ſchle cht, hat aber auch im erſten Viertelſahr die veranſchlagten Sätze nicht er⸗ reicht. Ferner rechnet die Regierung mit großen Nachläſſen bei der Grund⸗ und Gewerbeſteuer. Das Staatsminiſterium hat beſchloſſen, die im Poranſchlag vorgeſehenen Höhenſtufungen der Beamten und neuen Stellen zu genehmigen. Dem Landtag ſoll vorgeſchlagen werden, daß im Finanzgeſetz beſtimmt werde, daß in Zukunft jede dritte planmäßige Stelle nicht mehr zu beſezen und Ausnahmen hiervon nur mit Zuſtimmung des Staatsminiſteriums und aus drin⸗ genden dienſtlichen Gründen zuzulaſſen. Die perſonellen Ausgaben betragen monatlich über 9 Millionen Mark. Außerdem will das Staatsminiſterium den Landtag erſuchen, die Beſchlüſſe des Haus⸗ haltsausſchuſſes zum Etat des Badiſchen Landestheaters zu revidie⸗ ren und den Etat in ſeiner urſprünglichen Form zu genehmigen, außerdem den bewilligten Zuſchuß an das Stadttheater Freiburg zu treichen. In der Ausſprache ſtellten ſich die Parteſen auf den Boden der Regierungsvorſchläge, wenn machten. Zum Staatsvoranſchlag liegen etwa 7 O, Beam tenpe t i⸗ tionen vor. Dieſe 1 8 aber der nächſten Sitzungsperiode über⸗ wieſen werden, da zu deren Behandlung die nötige Zeit fehlt. In der am Nachmittag fortgeſetzten Beratung des Staatsvoran⸗ ſchlages genehmigte der Haushaltsauzſchuß den Voranſchlag des Rechnungshofes, ebenſo den der Amortiſationskaſſe. Hierbei machte Finanzminiſter Dr. Köhler vertrauliche Mitteilungen uͤber die wirtſchaftlichen Unternehmungen des badiſchen Staates, die während der letzten ſechs Jahre eine weſentliche Erweiterung erfah⸗ ren haben. Mit wenig Ausnahmen ſollen ſie in einem Wirtſchafts⸗ fond vereinigt werden. Der Ausſchuß zollte dem Finanzminiſter An⸗ erkennung für ſeine Verwaltungstätigkeit. Derſelbe genehmigte den Voranſchlag der Wohnungsfürſorge. Ne 8 i nanzminiſters ſind bereits über 5 Millionen für Darlehensbewilli⸗ gungen für Wohnungsbauten zur Verfügung geſtellt. die Wahlen zur Landesſynode haben nach dem nunmehr vorliegenden Geſamtergebnis infolge des ſtarken Eingreifens des Sozialiſtiſchen Volkskirchenbundes zu einer Schwächuna der kirchlichen Rechten geführt, ohne aber deren Mehr⸗ heit zu brechen. Von insgeſamt 57 Sitzen ſind den Kirchlich⸗Poſi⸗ tiven, die in der letzten Sunode 32 Sitze hatten, diesmal 30 Man⸗ date zugefallen. Die landeskirchliche Vereiniaung hat 3(). die Li⸗ beralen 17(18) und der Volkskirchenbund 7(3) Sitze erhalten. r Letzte Meldungen Die Aufwerkung der Jernſprechbeiträge — Dortmund, 15. Juli. Eine intereſſante, allerdinas noch nickt rechtskräftige Entſcheidung über die Aufwertung der einmaligen Fernſprechbeiträge fällte das Landgericht Dortmund. Es entſchied für Aufwertung dieſer Beihilfe in Höhe von 6676 Prozent des Gold⸗ wertes nach dem Tage der Einzahlung. Das Reich wurde zur ſofor⸗ tigen Rückzahlung der Beiträge verurteilt. Alkenkatsverſuch — Berlin, 16. Juli. Nach einer hierher gelangten Drahtung des „Newyork⸗Herald“ aus Santiago hat in der dortigen Univerſität eine Exploſion ſtattgefunden, die man auf eine Höllenmaſchine zurückführt. Wahrſcheinlich wurde die Höllenmaſchine von den Stu⸗ denten in der Univerſität aufgeſtellt, da ſie mit dem herrſchenden Regime nicht zufrieden waren. Türkiſcher Beſuch — Hamburg, 16. Juli. Geſtern traf im Hamburger Hafen de⸗ auf einer Werbefahrt durch die europäiſchen Häfen begriffene und von der kürkiſchen Regierung als Meſſeſchiff ausgeſtattete Dampfer„Kara Doniz“ ein. Zur Begrüßung hatte ſich der Berliner türkiſche Botſchafter an Bord eingefunden, ferner ein Vertreter des Auswärtigen Amtes, der die Grüße der Reichsregierung überbrachte. Myſteriöſer Unfall einer rumäniſchen Prinzeſſin —Wien, 16. Juli. Wie aus Belgrad gemeldet wird, zirku⸗ lieren in Belgrader Hofkreiſen lebhafte Gerüchte über einen myſte⸗ rlöſen Unfall der Prinzeſſin Helena von Rumänien, die angeblich aus einem Fenſter des königlichen Palais in Balcip bei Conſtanze ge⸗ ſtürzt ſein ſoll, wobei ſie ſich erhebliche Verletzungen zugezogen habe. Tödlicher Unfall eines engliſchen Admirals — London, 16. Juli. Der engliſche Vizeadmiral Miller wurde am Mittwoch bei einem Zuſammenſtoß ſeines Automobils mit einem Motorrad getötet. Miller kommandierte in der Skagerrakſchlacht das Kriegsſchiff„Nottingham“. Zufammenſtöße zwiſchen Hindus und Mohammedanern — Kalkutta, 15. Juli. Heute vormittag kam es im nördlichen Stadtviertel von Kalkutta zu neuen Zuſammenſtößen zwiſchen Hin⸗ dus und Mohammedanern. Als die Hindus mit dem Bild einer Göttin in Prozeſſion durch die Straßen zogen, wurden ſie von den Mohammedanern mit Steinen beworfen. Es kam zu einem Hand⸗ gemenge, wobei die Polizei eingreifen und von der Schußwaffe Ge⸗ brauch machen mußte. Eine Perſon wurde getötet, 40 Perſonen wurden ſchwer verletzt. Die Reiſe um die Welt — Newyork, 15. Juli. Die amerikaniſchen Weltflieger Evans und Wells, die mit ihrem Flug um die Welt einen Rekord brechen wollten, kamen geſtern in Newyork an. Sie vollendeten den Flug um die Erde in 28 Tagen und 14½ Stunden. Die bisherige ſchnellſte Reiſe um die Erde wurde im Jahre 1013 in 85 Tagen ohne Flugzeugg durchgeführt. 4 ſie auch gewiſſe Bedenken geltend Nach den Erklärungen des Fi⸗ — —. — oder Freitag, den 16. Juli 1928 neue Maunheimer geitung(minug · Muagadbe) ——ͤ— 3. Seile. Nr. 323 Stäoͤtiſche Nachrichten Der diesjöhrige Sommer und ſeine Gewitter Von Profeſſor Dr. Groſſe Direktor der Bremiſchen Landeswetterwarte Di.ieſes Jahr hat uns bisher viel trübes Wetter und von Gewit⸗ tern begleitete Niederſchläge gebracht. Die Stimmung und das Seelen⸗ leben beſonders des Städters wird durch Wind, Regen und Bewöl⸗ kung ſtark beeinflußt. Den Einfluß der Temperaturen, die in den letzten Monaten bald kühl und bald ſchwül waren, ſuchen wir durch richtige Wahl der Kleidung einzuſchränken. Trotzdem kann das Wärme⸗ oder Kältegefühl an den mit Stoffen nicht richtig bedeckten Körperſtellen oft Unbehagen hervorrufen. Der wichtigſte Wetterfaktor iſt und bleibt der Win d. Er kommt nicht immer aus der von uns feſtgeſtellten Richtung. Er„lügt“, wie Dove ſagte, da er entſprechend den auf den Wetterkarten eingetragenen krummen Linien der Hochs und Tiefs, die er im erſten Falle im Sinne, im zweiten gegen den Sinn des Uhrzeigers auf der Nordhalbkugel der Erde umkreiſt, nicht gradlinig, ſondern bogenförmig weht. Im Sommer bringt uns der Südoſt klareres und wärmeres Wetter, der Nordweſt krübes und kühles. Der Südweſt bläſt mit Vorliebe Regen und Gewitter herbei, Nordoſt oft klares, aber aus kälteren Gegenden kommendes kühleres Wetter. In Weſtdeutſchland legt der Wind über jeden Ort im Jahreslauf etwa 200 000 Kilometer zurück. Das iſt der fünffache Erd⸗ umfang und bringt auf die Sekunde etwa fünf Meter. Er hat im Mittel alſo die Geſchwindigkeit eines Perſonenzuges, kann aber ſehr in ſeiner Stärke ſchwanken. Bald iſt Windſtille bei wechſelnder Rich⸗ tung, 1 oft im Sommer, wenn der Luftdruck an weit ent⸗ fernten Orten nur geringe Unterſchiede in gleicher Höhe hat, dann wieder kann eine Sommerboe mit Blitz und Donner kommen, deren Stärke in kurzer Zeit bis zu 20 Meter in der Sekunde anwächſt. Kein Witterungsfaktor wirkt auf unſere Nerven ſo ſtark ein wie die mit einem Gewitter verbundenen elektriſchen Entladun⸗ gen. Unſere Erde iſt beſtändig negativ aufgeladen, im oberen Luft⸗ raum wird die Ladung immer mehr poſitiv. Wer einen Funk⸗ empfangs⸗Apparat hat, kennt die häufigen Störungen und Neben⸗ geräuſche, die durch die Vorgänge in der von den Radiowellen durch⸗ ſtrömten Lufthülle hervorgerufen werden. Die Vorherſage von Gewittern durch die Wetterwarten iſt immer wichtiger, aher auch zuverläſſiger geworden. Die meiſten Gewitter ſind Wärmeée⸗oder Böengewitter. Sie entſtehen an Orten und in Gegenden, wo kalte und warme Luftmaſſen ſich am Boden neben⸗ einander oder im Luftraum übereinander herſchieben. Dies kann ſo zuſtande kommen, daß an der öſtlichen Wanderſeite eines Tiefs warme ſüdöſtliche oder ſüdliche Luftſtröme, die mit veichlichem, durch Verdunſtung angeſammelten Waſſergas verſehen ſind, durch eine nördlich vorgelagerte kältere Oſtſtrömung zum Aufſtieg gezwungen werden. Sie gleitet an ihr hinauf, muß dabei wie jeder Bergſteiger Arbeit leiſten, die ſie mit dem in ihr enthaltenen Wärmevorrat bezah⸗ len muß. Sie wird alſo kälter und daher mit Waſſergas überſättigt. Starke Haufenwolken bilden ſich, und das Verſpritzen der winzigen Waſſertröpfchen mit ihren Elektronen ruft elektriſche Vorgänge her⸗ vor, die ſich mit Regenfall auswirken. Aber auch auf der Rückſeite eines Tiefs, alſo auf der nach Weſten gelegenen Seite, können Gewitterbildungen auftreten, wenn die dort zuſtrömende kalte Nordluft ſich unter die wärmere Weſtluft, die füdlicher liegt, einſchiebt. Sie zwingt dieſe zum Aufſteigen und ruft wieder Böen und Unwetter hervor. Im Tief ſteigt die Luft empor, im Hoch ſinkt ſie herab, ſo daß, wenn beide nebeneinander lie⸗ gen, ein Paternoſterwerk vorhanden iſt. Auf jeder Wetterkarte, die in der Vorausſage Gewitterneigung meldet, werden ſolche kurzgeſchil⸗ derten Zuſtände zu finden ſein. Ein Ort mit nördlicher Strömung am Boden und 10 Grad Wärme kann in nicht ſehr großem Abſtande einen zweiten neben ſich haben, der 18 Grad und Südwind hat. Solche Unterſchiede rufen Seee hervor. Die Stabilität der neben⸗ oder übereinander lagernden Luftkörper wird dadurch ge⸗ ſtört. Neben den wagerechten kreten ſtarke ſenkrechte Strömungen ein. Die eigentlichen in weiter Ferne bereits erkennbaren Gewitter⸗ wolken haben meiſt Pilzform. Auf dem Stiel ſitzt eine Platte von nwolken, die oben von einem Federnwolken⸗Schirm umrandet iſt. Dieſer Schirm wird durch das Auseinanderquellen der aufge⸗ ſtiegenen und dadurch abgekühlten und überſättigten Luftnaſſen ebildet. Die Zahl der jährlichen Gewitter nimmt mit der wachſenden geo⸗ graphiſchen Breite ab. Während Mepiko jährlich etwa 140 hat, haben Wir nur etwa den ſiebenten Teil. Durch Gewitterſchläge verliert Deutſchland jährlich etwa 250 Menſchen, und auf eine Million Ge⸗ bäude kommen im Jahre etwa 72 zündende Blitzſchläge. Ueber den Städten wirkt das dichte Telefonnetz ſchützend. Die Einzelhöfe auf dem Land ſind ſtärker gefährdet. Einen Schutz für ſie bilden die das Haus 7 Baumgruppen. Schädlich ſind aber oft die Hoch⸗ ſpannungsleitungen an den Strohdächern. ** 21465 Erwerbsloſe im Amtsbezirk Mannheim. Am 6, Juli betrua die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim. öffentlicher Ar⸗ beitsnachweis für den Amtsbegirk Mannheim. gemeldeten Arbeits⸗ loſen 21 465(14 711 männliche, 6694 weibliche): davon entfallen 15 270 Exwerbsloſe(10 712 männliche, 4 558 weibliche) auf den Stadtbezirk und 6 195(4059 männliche, 2 136 weibliche) auf den Landbezirk. Da am 29. Juni die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 21 956 ſich belief iſt ein Rückgang um 491 eingetreten: und zwar Das Nationaltheater in der letzten Spielzeit J. Das Schauſpiel Mit der eben abgelaufenen Spielzeit iſt das zweite der drei Jahre zu Ende gegangen, die ſich Intendant Francesco Sioli bei ſeiner Berufung an das Nationaltheater Mannheim als Friſt für eine Reorganiſation dieſes Inſtituts ſelbſt ausbedungen hakte. Die Stadt Mannheim hat geglaubt, dieſe Zeit, die doch ſozuſagen eine Art Bewährungsfriſt war, abkürzen zu können, und den Inten⸗ danten mit einem Vertrag an das Nationaltheater gebunden, wie ihn keiner, auch der längſt amtierende ſeiner Vorgänger nicht, vor ihm durchzuſetzen vermochte. Ein Rückblick auf dieſes Spieljahr wird ſich alſo hauptſächlich mit der einen Frage zu beſchäftigen haben: welche Fort⸗ ſchritte hat die Reorganiſation des Theaters 1925/26 gemacht? Er wird ſich mit den einzelnen Vor⸗ ſtellungen nicht noch einmal zu befaſſen haben, es ſei denn, daß ſie, nach der einen oder nach der anderen Seite, Rückſchlüſſe erlauben. Im Mai des vergangenen Jahres hat der Intendant ausdrück⸗ lich erklärt, daß mit der Spielzeit 1924½5 die„Umgruppierung der Kräfte, der Neubau und die Vorbereitung“ im Schauſpiel ſoweit abgeſchloſſen ſeien, daß nun„ein zielbewußter Aufbau des Spiel⸗ plans erfolgen“ könne. D. h. mit anderen Worten, daß nunmehr das Enſemble feſtgefügt und den geeigneten Regiſſeuren unterſtellt ſei. Oder, wie wir es in unſerer Vorſchau im September aus⸗ gedrückt haben: daß die Zeit des Uebergangs endgiltig vorüber ſel. Wie war es nun damit? Mit mehr als einem Dutzend neuer Schauſpielkräfte iſt das Theater in die neue Spielzeit gegangen. Das Ende der Spielzeit ſieht ſie zu vier Fünftel wieder von dannen ztehen. Keine Bühne im Reich— wir n natürlich unſer Nationaltheater nicht mit den Bühnen, die an Palmarum ſchließen — hat einen ſolchen Wechſel.(Es ſcheiden insgeſamt, die Orcheſter⸗ mitglieder eingerechnet, etwa 45 Angehörige des Nationaltheaters aus.) Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß ein alljährlicher Wechſel in dieſem Ausmaß die Bildung eines geſchloſſenen Enſembles un⸗ möglich macht. Kommt dazu noch der Wechſel der Regiſſeure, ſo kann auch von einer ſtiliſtiſchen Geſchloſſenheit der Aufführungen kaum noch die Rede ſein. Bis der alte Regiſſeur die vielen neuen, und der neue Regiſſeur alle Mitglieder in ihren Eigenheiten, in ihren Begrenzungen kennt, iſt ein großer Teil der Spielzeit mit Verſuchen, mit Abtaſten und Experimenten verloren. Daraus er⸗ geben ſich die Fehlbeſetzungen, die trotz aller aufgewendeter Mühe künſtleriſche Erfolge, die bedauerlichen Fälle der Nicht⸗ Nichtgenügend⸗Beſchäftigung von wertvollen Kräften. All das an Beiſpielen darede vergangenen Spielzeit zu belegen, erſcheint beläuft ſich der Rückgang bei den männlichen Erwerbsloſen auf 165, Gerhart Hauptmann: bei den weiblichen Erwerbsloſen auf 326. In den Gruppen der Ar⸗ beiter im Verkehrsgewerbe, der Hilfsarbeiter und der Angeſtellten im Handelsgewerbe und in techniſchen Betrieben iſt eine Erhöhung feſtzuſtellen, während die übrigen Gruppen einen Rückgang auf⸗ weiſen. Erhebliche Veränderung weiſt der Arbeit⸗markt nicht auf. Der Rückgana der Erwerbsloſenzahl dürfte nur eine der üblichen Schwankungen ſein. Immerhin bleibt die geſteigerte Nachfrage nach männlichem Servierperſonal für Aushilfsarbeit und von Hausgehil⸗ finnen ſowie die Anforderung zahlreicher Fach⸗ und Hilfsarbeiter verſchiedener Berufsarten bemerkenswert. Von den infolge Hoch⸗ waſſers unterbrochenen Notſtandsarbeiten konnten einige wieder aufgenommen werden, während andere eingeſchränkt oder gänzlich eingeſtellt werden mußten. * Gewitterregen. Geſtern nachmittag war wieder der merk⸗ würdige Vorgang zu beobachten, daß die Gewitter ſich nicht an Mannheim heranwagen. Von zwei Seiten kams blauſchwarz heran⸗ gezogen. Aber wieder bliebs nur bei der Drohung. Erſt gegen 7 Uhr fielen die erſten Tropfen. Schon vorher war zur nicht geringen Freude der durch die Hitze geplagten Menſchheit eine merkliche Abkühlung eingetreten, die ſich durch ein friſches Lüft⸗ chen bemerkbar machte. Der Regen hielt nicht allzulange an. Aber er genügte zum Staublöſchen. Die Lufttemperatur erreichte geſtern ein Maximum von 81 Grad C. Wie wenig der Gewitterregen die Schwüle beeinfluſſen konnte, geht aus der Tatſache hervor, daß in der verfloſſenen Nacht ein Minimum von 18,4 Grad C. feſtge⸗ ſtellt wurde. Heute früh wars mit 19,2 Grad C. um 2 Grad kühler als geſtern. * 75. Geburtskag. Am morgigen Samstag begeht Herr Karl Futherer, Kaufmann in Neuſtadt a. d.., eine in der Ge⸗ ſchäftswelt Badens und der Pfalz bekannte und geſchätzte Perſön⸗ lichkeit, ſeinen 75. Geburtskag. Am 3. Juni waren 53 Jahre verfloſſen, in denen er ununterbrochen für die Firma A. H. Thor⸗ becke& Co., als Reiſender tätig war. *Wer hat den Platinbrillantring gefunden? Dieſer Tage wurde am Friedrichsplatz ein wertvoller Platinbrillantring mit ſchmalem Reif, auf einer ovalen Platte zwei Brillanten von—4 mm Durch⸗ meſſer, umrahmt mit einem Kranze Saphieren und rechts und links der Platte kleine Brillantſplitter, verloren. Der„ehrliche“ Finder hat es bis jetzt nicht für nötig gehalten, das wertvolle Schmuck⸗ ſtück abzuliefern. veranſtaltungen 8Theaternachricht. Intendant Sioli iſt es gelungen, Lndia Buſch auf ein weiteres Jahr für das Nationaltheater zu ver⸗ pflichten. Wiener Operettenſpiele im Roſengarten. Heute gelangt in neuer Einſtudierung„Die Cſardasfürſtin“ zur Aufführung. Beſchäftigt ſind die Damen Aghy, Moſer und die Herren Allan, Bügler, Heitner und Silpert in den Hauptrollen. Nur nicht„ſchwitzen“! Geht mir doch mit dieſen peniblen Menſchen, denen alles nichl fein genug iſt! Sie tun, als wären ſie hinter Dornröschens weißer Roſenhecke groß geworden, als müßte die Welt den Adem anhalten, wenn ſie ſprechen, als hätten ſie das Recht, etwas Beſonderes vom Leben zu erwarten. Sie befinden ſich in einem nicht unbeträchtlichen Irrtum. Die Welt hält durchaus nicht den Atem an und Wird ihnen keine Roſen in den Schoß werfen, ſo ſehr ſie es möchten. Sie ernten Dornen. Vor dem Forum der Tatſachen gelten Träumerei und Spielerei mit dem luftigen Gedanken nichts— hier herrſcht die harte, unerbittliche Wirklichkeit. Nein, wahrhaftig, anädige Frau, wir wol⸗ len uns nicht über die ungerechtfertigte Ammaßung anderer aufregen, aber Sie haben ganz recht: ſolches Benehmen ſtößſt ab und erreicht das Gegenteil von dem, was es ſoll. Dieſe Art Leute dürfen nicht zu ihrem Ziel kommen, möglicherweiſe in ihren Ideen, nicht aber in der Wirklichkeit. Und dafür ſorgen ſie ſa auch ſchon ſelbſt. Laſſen Sie ſich dazu eine Kleinigkeit erzählen, die mir dieſer Tage paſſierte, wirk⸗ lich nur eine Kleinigkeit, aber kennzeichnend für die Geiſtesrichtung dieſer großen Kinder. „Es iſt in einem Café. Unendliche Schwüle liegt über der nach⸗ mittaalichen Stunde. Das Klirren von Taſſen klinat wirr durch den Raum. Ich mag nicht mehr leſen. Neben mir folgende Grupve: Mutter, fünffähriges Kind eine andere Dame, die ſich gegen die Ueberlegenheit der jüngeren ſträubt. Ich höre:„Kind, zerkleinere den Kuchen beſſer: ſtreich dir mal das Haar aus der Stirn.“—„Mut⸗ ter ich ſchwitze ſo, es iſt ſo furchtbar heiß, nicht wahr, Tante?“— „Ja, es iſt ſehr heiß. aber ſie ſchwitzen alle.“ Cine ganz kleine Pauſe. „Zilla. du biſt häßlich, ich hab dir geſaat, daß du dieſes Wort nichi in den Mund nehmen ſollſt, es iſt abſcheulich. So ſagen nur Leute, die keine Kinderſtube haben.“ Jetzt entſtand eine ſehr lange Pauſe. Das Kind ließ den Löffel im Munde ſtecken und fing wohl an, darüber nachzudenken, wie dumm es doch eigentlich ſei, zu ſchwitzen, wenn das eine ſo häßliche Sache wäre. Die Mutter fuhr ihm mit einem zarten Spitzentüchbein, das fein und kühl duftete, über die be⸗ perlte Stirn und fächelte ſich zu. Die Tante aber ſaß da, als wollte ſie ſich zu etwas ermannen;: dabei hafteten ihre Augen feſt auf ihrem Teller, über den ein paar fliegen hintaumelten. Als ich aung, ſaßen ſie immer noch und ſchwitzten. Nein, ſetzt ſchwitzen ſie Licht mehr. Die eine kochte vor Wut. Wie geſagt, ich mag die Peniblen guch nicht. 1955 H. angeſichts der erneuten Umgruppierung der Kräfte überflüſſig. Wir ſtellen nur feſt: mit der Bildung des Enſembles iſt es nichts geweſen. Wir ſtehen genau ſo wieder am Anfang wie im ver⸗ gungenen Jahr. Eine Tatſache, die mit der Ausrede von der gefor⸗ derten Sparſamkeit ſich nicht wegdiſputieren läßt. Deshalb hegen wir auch die Befürchtung, daß von dem ange⸗ kündigten Spielplan ebenſoviel oder beſſer, ebenſowenig wird zur Durchführung gelangen, wie von dem im Mai 1925 in Ausſicht geſtellten Spielplan in Wirklichkeit durchgeführt worden iſt. Es waren genannt als ein Teil des in Ausſicht genommenen Spiel⸗ plans: Schiller:„Wallenſtein⸗Trilogie“, Goethe:„Egmont“, Shake⸗ ſpeare:„Macbeth“ und„Sommernachtstraum“, Grabbe:„Der Her⸗ zog von Gothland“, ee Moreto:„Donna Diana“, erhah 0„Schluck und Jau“, Ibſen:„Komödie der Liebe“, Strindberg:„Chriſtus“, Shaw:„Die heilige Johanna“, Wol⸗ fenſtein:„Der Sturm auf den Tod“(Uraufführung), Romain Rol⸗ land:„Ein Spiel von Tod und Liebe“, Ilges:„Die Laterne“(Ur⸗ aufführung), ein Wedekind, ferner neue Werke von Barlach, Piran⸗ dello, Kaifer, Brecht oder Bronnen, Johſt, ſowie einige leichtere moderne Geſellſchaftsſtücke. Was haben wir davon gehabt: Macbeth in einer Aufführung, die wenig befriedigte; die heilige Johanna, die in guter Aufführung etwas verſpätet nach hier kam; den Sturm auf den Tod, der überflüſſig war; einen Kaiſer, den Karlsruhe zwei Tage zuvor als Uraufführung brachte; einen mäßigen Pirandello; die wirkungsvolle Laterne von Ilges. Im ganzen ſind 30 Schau⸗ ſpiele einſtudiert worden. Darunter waren 6 Uraufführungen, 18 Erſtaufführungen und 6 Neueinſtudierungen. Man wird alſo nicht ſagen dürfen, daß es an Fleiß der Darſteller gefehlt hat; ebenſowenig ſind ſchwache Erfolge von Aufführungen in einer man⸗ gelnden Hingabe der verantwortlichen Spielleiter begründet. Eher in dem zu ſtarken Aufwand von Spielleitern. Für die 30 Einübungen ſind nicht weniger als neun Regiſſeure bemüht worden. Darunter waren junge Darſteller, die dringend ſelbſt der Führung durch einen erfahrenen Regiſſeur noch bedürfen. Konnte dadurch ein Enſemble gefördert, konnte dadurch ein einheitlicher Darſtellungsſtil erreicht werden? Sind dadurch etwa junge begabte Schauſpielkräfte in ihrer Entwicklung weitergeführt worden? Auch das kann nicht b ejaht. U werden. Wir haben die Beiſpiele an ausſcheidenden Künſtlern, ſogar der erſten Linie. Ihre Entwicklung iſt nicht ſo weit gediehen, als ſie wohl bei der Urſprünglichkeit ihrer Begabung über den Fort⸗ ſchritt im Pechniſchen hinaus hätte vorgetrieben werden können. Sehr bedauerlich iſt der Mangel an Sprechkultur, der ſich auch in dieſer Spielzeit wieder empfindlich bemerkbar machte. Und die Leichtigkeit und Selbſtverſtändlichkeit, mit der heitere und Geſell⸗ ſchaftsſtücke geſpielt werden müſſen. blieb in den meiſten Fällen unerreicht. Trotzdem iſt in allen Aufführungen der Wille zur künſt⸗ Zuſtimmung. * Guthaben der ehemaligen Kriegsgefangenen. Durch eine Reihe deutſcher Tageszeitungen lief in letzter Zeit die Notiz, daß die engliſche Regierung einen Betrag von 5000 engliſchen Pfund als erſte Rate aus dem Guthaben der ehemaligen Kriegsgefangenen überwieſen hat. Wie uns von der Arbeitsgemeinſchaft der Ver⸗ einigung ehemaliger Kriegsgefangener Deutſchlands mitgeteilt wird, entſprechen dieſe Angaben nicht den Tatſachen. Der Arbeitsgemein⸗ ſchaft liegen genaue Informationen vor, nach denen ſich die engliſche Regierung zur Zahlung der Guthaben bereit erklärt und die Ueber⸗ weiſung in Raten in Ausſicht geſtellt hat. * Warnung vor der Auswanderung nach Braſilien. Im„Freien Bauer“ veröffentlicht Hellmut Culmann, ehemaliger Pfarrvikar von Kröppen, Vinningen und Luthersbrunn, der vor kurzem nach Braſilien auswanderte, einen längeren Bericht, der in mancher Hin⸗ ſicht zu denken gibt. Zur Frage der Auswanderung ſchreibt er u..: 3000 Goldmark rund ſind nötig. Dazu kommen für jede wei⸗ zere Perſon mindeſtens 600 Mark Auslagen. Wohl gewährt die Re⸗ gierung in ihrem Intereſſe Ermäßigung. Wer über weniger Geld verfügl, ſollte zu Hauſe bleiben. Etwas verdienen wird in den er⸗ ſten Jahren der Koloniſt nicht. Wenn er ſich durchbringt, kann. er zufrieden ſein. Mit Rückſchlägen muß er rechnen. Es iſt alſo här⸗ keſte Arbeit und das Paradies oder das Schlaraffenland findet er hier nicht. Die Städte ſind mit Arbeitsloſen gefüllt und unſere Konſuln ringen oft die Hände, weil immer noch Leute von drüben kommen mit den blödſinnigſten Anſichten. Ohne Portugieſiſch oder Spaniſch kommt keiner in den Städten vorwärts. Arbeitsäm⸗ ter oder Arbeitsloſenfürſorge gibt es hier nicht. Wer hier nicht ar⸗ beitet, hat nichts zu eſſen und wer nichts zu arbeiten noch zu beißen hat, verhungert. Ich ſpra 19 9 aktiven Offizier aus der deut⸗ ſchen und ee rmee, die heute Taglöhner, Handlanger und Strandläufer find. Manche trauen ſich nicht nach Hauſe zu wie miſerabel es ihnen geht. Unſere deutſchen Vagabun⸗ en ſind da noch Barone gegenüber dieſen zerlumpten und abge⸗ härmten Geſtalten, die da im Menſchentrubel herumſchleichen. Man trifft Landsleute aus allen Schichten. Wohl täte manchem eine Aus⸗ landkur gut. Er kann 15 ſich erſparen, wenn er Obiges beherzigt: Es gibt nur ein Deutſchland und eine deutſche Bedenke, daß Du ein Deutſcher biſt! eimat. eeeeeeeeeee Rommunale Chronik Straßenreinigungspflichk der Gemeinden Eine Frau., die in Frankfurt a. O. ein altes baufälliges Häus⸗ chen bewohnkt, war von der Polizei zur Verantwortung gezogen wor⸗ den, weil ſie den Bürgerſteig vor ihrem Hauſe im Winter nicht von Schnee und Eis gereinigt und ſomit gegen eine Polfzeiverordnung vom Jahre 1916 verſtoßen hatte. Obgleich die Frau alt, gebrechlich und mittellos war und behauptete, daß es ihr infolgedeſſen nicht möglich ſei, den Bürgerſteig von Schnee und Eis zu reinigen oder reinigen zu laſſen, wurde ſie dennoch vom Amtsgericht zu einer Geld⸗ ſtrafe verurteilt. Sie legte nun Reviſion beim Kñammer⸗ gericht ein mit dem Erfolge, daß deſſen erſter Strafſenat die Vor⸗ entſcheidung aufhob und die Sache zur erneuten Verhandlung an das Amtsgericht zurückverwies. Dabei führte er u. a. aus, objektiv ſei die Angeklagte zwar verpflichtet, den Bürgerſteig vor ihrem Hauſe von Schnee und Eis zu reinigen, eine Verurteilung wegen unterlaſſener Reinigung könne aber nur ſtattfinden, wenn die Angeklagte ein Verſchulden treffe. Ein ſolches ſei aber zu verneinen, wenn ſie alt, gebrechlich, leiſtungsunfähig und mittellos ſei. Man könne von ihr nicht verlangen, daß ſie ſich Entbehrungen auferlege, um den Bür⸗ gerſteig durch eine beſondere Arbeitskraft reinigen zu laſſen. Aus der miniſterellen Anweiſung vom 20. Juli 1912 zur Ausführung des Geſetzes über die Reinigung öffentlicher Wege vom 1. Juli 1912 gehe hervor, daß eine Ueberbürdung der Eigentümer der angrenzenden Grundſtücke vermieden werden ſolle. Bei Leiſtungsunfähigkeit eines Anliegers ſolle an ſeine Stelle die Gemeinde zur polizeimäßigen Reinigung verpflichtet werden. 515 sch. Hockenheim, 14. Juli. Aus der letzten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt zu berichten: Durch den Gemeinderat wurde beſchloſſen, den Vereinen, die ſich an der Feſtplatzeinweihung beteiligen, einmal unentgeltlich den Feſtplatz zur Abhaltung von Vereinsfeſtlichkeiten zur Verfügung zu ſtellen.— Mit einer Befürwortung weitergeleitet wird das Geſuch des Mathias Brandenburger, der beabſichtigt, einen Schankwirtſchaftsbetrieb auf ſeinem Anweſen einzurichten.— Ferner gab der Gemeinderac das Gutachten des Kulturbauamts in Heidel⸗ berg über die Benutzung der Feldwege durch Laſtautos bekannt.— Joſef Weiß, Witwe, Johann Klee 5, Johann Askani, Philipp Auer und Martin Ruder erhalten Almendgrundſtücke zugewieſen. ., Tauberbiſchofsheim, 12. Juli. Punkt 1 der Tagesordnung der jüngſten Bürgerausſchußſitzung ſah eine Erhöhung des Ge⸗ meindezuſchlages zur Hundeſteuer auf 100 Prozent vor, fur einen Hund mithin 24 M. Ein weiterer Punkt beſchäftigte ſich mit dem Voranſchlag für 1926, der bei einer Einnahme von 815 049 Mark und einer Ausgabe von 374821 Mark einen ungedeckten Auf⸗ wand von 59 772 Mark zu verzeichnen hat. Der Umlagefuß wird demgemäß auf 55 Pfg., genau wie im Vorjahre, auf 100 M. Steuerwert feſtgeſetzt, in Anbetracht der geſpannten Verhältniſſe ein mäßiger Satz. Sämtliche Punkte der Tagesordnung fanden leriſchen Leiſtung unverkennbar geweſen. Daraus und aus dem Ernſt, mit dem an alle Aufgaben herangegangen wurde, ergab ſich ein hochachtbarer Durchſchnitt der darſtelleriſchen Geſamtleiſtung, ſo anfechtbar Einzelheiten ſeiner Zeit geweſen ſein mögen. Das zeigte ſich beiſpielsweiſe bei der Heiligen Jo⸗ hanna oder in der Laterne ebenſo wie in den Bacchantinnen, in Zweimal Oliver ebenſo wie in Neidhardt von Gneiſenau, durch den Spielleiter Kenter ſtarke Hoffnungen auf ſeine Weiterentwicklung weckte, oder im Kandidaten. Vergleicht man den Spielplan mit dem der Bühnen ähnlicher Art, ſo wird man nicht ſagen dürfen, daß Theater ohne Niveau gemacht worden ſei. Er unterſcheidet ſich nicht weſentlich von an⸗ deren brauchbaren Durchſchnittsſpielplänen. Man wird aber be⸗ klagen müſſen, daß dieſem Spielplan ſein eigenes Geſicht fehlte. Die Klaſſiker ſind ziemlich knapp(auch künſtleriſch knapp) weg⸗ gekommen, ohne daß auf der anderen Seite das geiſtige und künſb⸗ leriſche Ringen der zeitgenöſſiſchen dramatiſchen Dichter, der Zuſam⸗ menhang der lebendigen Gegenwart mit dem lebendigen Theater ſich im Spielplan geſpiegelt hätte. So fehlte auch den„Mo rgenver⸗ anſtaltungen“ der rechte Zuſammenhang mit dem Spielplan. Sie ſtanden abſeits, für ſich und blieben im Grunde mehr oder weniger akademiſche Erörterungen. Geht die Theaterleftung, wie verlautet, dazu über, dieſe Morgenſtunden dem dramatiſchen Schaf⸗ fen der Gegenwart zu widmen, ſo werden ſie bei geſchickter Taktit dazu angetan ſein, dem Neuen Wege zu bereiten und auch im Pu⸗ blikum das Intereſſe und das Verſtändnis für die zeitgenöſſiſche Bühnendichtung zu ſtärken. Von hier aus dann den Hauptſpielplan zu befruchten, ihm ein feſtes Gerüſt zu geben, wäre eine Aufgabe, jeglicher Förderung wert. 5 Wie in der Spielzeit 1924/25 war aber in dieſer Spielzeit ein Ausgangspunkt und ein 575 des tatſächlichen Spielplans nichk zu er⸗ kennen. Ein ſklaviſches Feſthalten an einem Spielplanentwurf wird niemand fordern. Theater iſt ein lebendiger Organismus. Aber eine nahezu pöllige Aufgabe, ohne einen nach irgendwelchem orientierten Erſatz zu geben, iſt nicht zu entſchuldigen. Schon der Entwurf mußte doch mit den Gegehenheiten des Enſembles vechnen. nd wenn ſchon die Engagements ohne Gaſtſpiele abgeſchloſſen wer⸗ den, der ſie abſchließt, muß doch einigermaſſen ein Bild von dem be⸗ treffenden Neuverpflichteten haben und erkennen, welche Stellen im Enſemble er auszufüllen vermag. Mam ſcheint ſich darüber nicht ganz klar geweſen zu ſein. Sonſt hätte ſich die Beſchäftigung von Künſtlern, die Stütze einzelner Stücke wie des Spielplans zu ſein beſähigt waren, fruchtbarer auswirken müſſen. Deiß die Herein⸗ naheme fremder Kröfte in das Enſemble nicht zu ſeiner Feſtigung beiträgt und vermieden werden ſollte, braucht kaum geſagt zu werden. Ein Spielplan, der nach großen Geſichtspunkten zuſammengeſtellt iſt, 4. Seite. Nr. 323 Reue Mannheimer Jeitung(MNittag-Nusgade) Freitag, den 16. Juli 1926 heidelberger Bürgerausſchuß kr. Heidelberg, 15. Juli Dritter Tag der Voranſchlagsberakung Die Beratung wird bei der Poſition„Bauverwaltungen“ fortgeſetzt. Stv. Damm(Dem.) wünſcht für ſtädtiſche Bauten Rück⸗ kehr zur maſſiven Bauweiſe. Auch Privatarchitekten ſollten bei der Ueberbürdung des Hochbauamts zugezogen werden. Auf weitere Anfragen erklärt Bürgermeiſter Amberger, daß das einheimiſche Handwerk ſoviel wie möglich in erſter Linie beſchäftigt wird. Das Hochbauamt ſei ſchon dadurch entlaſtet, daß die meiſten Bauten „ſchlüſſelfertig“ vergeben werden. Sto. Eckert(Ver. brgl. Gr.) beantragt, den Stadtrat zu veranlaſſen, amtliche Berichte über die Bürgerausſchußſitzungen an die Preſſe zu geben, weil ſeine letzten Ausführungen„angeblich unter der Unruhe des Hauſes unter⸗ gegangen“ ſeien.(Glaubt Herr Eckert, daß die Preſſe ſolche Berichte umter allen Umſtänden annimmt?) Zur Poſition„Polizei“ beantragen die Kom. aumiſten Streichung des Beitrags an die Landeshauptkaſſe in Höhe von 261000 M. Der Antrag wird abgelehnt. Zur„Wohnungs⸗ fürſorge“ bedauert Stv. Dr. Springer(Soz.), daß zu wenig Möglichkeit beſteht, für kranke Familien beſonders geeignete Woh⸗ nungen zu erhalten. Das Wohnungsamt müßte vor allem bei Tuberkulofe⸗ und Herzkranken etwas weitherziger ſein. Bürgermei⸗ ſter Amberger erklärt, daß im großen Zwei⸗Millionen⸗ Bauprojekt auch die Tuberkuloſen berückſichtigt ſeien. Von 250 Dringlichkeitsgeſuchen konnten in kurzer Zeit 75 erledigt werden. An die Poſition knüpft ſich die übliche Wohnungsamtsdebatte. Ver⸗ ſchiedene Anträge liegen auch zu den Anforderungen für das Ar⸗ beitsamt vor. Die Kommuniſten verlangen freie Ueberlaſſung von Sälen zu Erwerbsloſenverſammlungen, finden aber keine Gegen⸗ liebe. Stv. Ammann(...) bittet die für Veteranen ausge⸗ ſetzten Beträge auch voll auszuzahlen. Beim Abſchnitt„Schulen“ will Stv. Ernſt(D...) keine Kritik daran üben, daß außerplanmäßige Lehrkräfte verwendet wer ⸗ den, er glaubt aber, daß der Staat die Koſten dafür tragen müßte. Stv. Sieber(Zentr.) führt Klage, daß die Lehrmittel mehr nach Quantität als nach Qualität angeſchafft würden. Der Schularzt brauche eine Hilfskraft. Völlige Lernmittelfreiheit ſei nicht zu empfehlen. Heidelberg ſollte eine Fröbelſchule errichten. Stv. Frau Richter(Ver. brgl. Gr.) bittet um beſſere Ausbildüngs⸗ und Anſtellungsmöglichkeiten für junge Mädchen. Die Sozialdemokraten (Sto. Schmitt) beantragen Erhöhung des Zuſchuſſes für die Volksſchulen um 10 000., die für Schulausflüge und Feierlich⸗ keiten verwendet werden ſollen. Der Stadtrat ſoll darauf dringen, daß der Kreis für die von auswärts kommenden Schüler einen Beitrag zu den allgemeinen Schullaſten leiſtet. Kirchheim müſſe unbedingt ein neues Schulhaus haben. Den Antrag auf Abſchaf⸗ fung des Religionsunterrichts in den Fortbildungsſchulen uſw. hätten die Kommuniſten im Landtage einbringen ſollen. Sty. Bader(Komm.) findet die Ablehnung dieſes Antrages durch die Sozialdemokraten begreiflich, die Sozialdemokratie hätte ſich ja im Intereſſe ihrer Miniſterſeſſel an das Zentrum„verkauft“. Stadtrat Hofheinz(Dem.) weiſt darauf hin, daß bis 1921 die Städte die ganzen Perſonallaſten für die Volksſchulen zu tragen hatten. Man müe aber darauf hinarbeiten, daß der Verteilungsſchlüſſel in Baden geändert wird. Die Heidelberger höheren Schulen bewegen ſich in aufſteigender Linie. Mit Bezug auf den ſozialdemokratiſchen An⸗⸗ trag weiſt er darauf hin, daß erſt in letzter Zeit das Miniſterium die größeren Schulausflüge ſo gut wie verboten habe. Nachdem 10 Minuten mit einer Geſchäftsordnungsdebatte tot⸗ geſchlagen waren, dankt Bürgermeiſter Wielandt den Fraktions⸗ rednern für die Anerkennung der Schulleiſtungen. Bedauerlich bei der Geſchäftsordnungsdebatte war, daß von der Rechten im Bürger⸗ ausſchuß nicht ſcharf genug darauf hingewieſen wurde, daß der Vor⸗ ſitzende an den vorhergehenden Tagen den Kommuniſten gegen⸗ über die Geſchäftsordnung überaus locker gehandhabt hat, und die energiſchen Forderungen der Linken auf Einhaltung der verein⸗ barten Redezeit erſt dann durchgeführt wurden, als ein zweiter Redner der ver. bürg. Gruppen das Wort verlangte. Nach den üb · lichen Abſtimmungen wehrt ſich der Oberbürgermeiſter gegen dieſen Vorwurf, der ihm perſönlich inzwiſchen gemacht worden ſei und ruft dadurch eine neue Geſchäftsordnungsdebatte her⸗ vor. Der Oberbürgermeiſter glaubt darauf, daß das Haus nicht mehr in der Stimmung zur Weiterberatung ſei und vertagt die Sitzung um 348 Uhr auf Freitag 4 Uhr. eeeeeeeeeeeee Aus dem Lande sch. Hockenheim, 16. Juli. Im Rahmen der Feſtplatz⸗ einweihung am Sonntag hielt auch die hieſige Volksſchule ihr diesjähriges Turn⸗, Spiel⸗ und Sportfeſt ab. Vorher hatten ſchon die Ausſcheidungswettkämpfe ſtattgefunden; die Sieger erhielten Buchpreiſe. Nachdem der Feſtzug, an dem ſich die Schü⸗ ler beteiligt hatten, auf dem Feſtplatz angekommen war, nahm das Schulfeſt ſeinen Anfang. Eingeleitet wurde es durch einen ge⸗ meinſamen Geſang der oberen Schuljahre:„Wir ziehn in die fröh⸗ liche Welt“ unter Leitung von Hauptlehrer Ulrich. Anſchließend trug ein Mädchen des 8. Schuljahres den von Hauptlehrer Schu⸗ mann verfaßten Feſtprolog vor. Unter Leitung von Hauptlehrer Adelmann folgten die Freiübungen der oberen Knabenklaſſen, Nebeneinander, als die Zufälligkeit einer nur chronologiſchen Stückfolge. Das Rlickgrat des Spielplanes eines Kulturtheaters muß einerſeits die ſorgfältig abgewogene Pflege der Klaſſiker(im weite⸗ ſten Sinne) und andererſeits die Förderung der zeitgenöſſiſchen Bühnen⸗Dichtung ſein. Einem einſeitig literariſchen Theater ſoll damit ebenſo wenig das Wort geredet werden, wie einem heater, das die Wahl ſeiner Stücke nach den ſelbſtiſchen Wünſchen eitler Regiſſeure trifft. Und wenn gefordert wird, auch das volkstümliche und unter⸗ haltende Stück in„Rechnung“ zu ſtellen, ſo iſt damit weder un⸗ geiſtiges noch fragwürdige⸗ Theater gemeint. Aber gerade bei der Auswahl dieſer Stücke muß zu einer ſicheren Hand ein uter Ge⸗ ſchmack kommen. Der Dramaturgie erwachſen hier andere ufgaben als die billiger Ironiſierung ernſter Arbeit. Die Schwierigkeiten einer Bühne, die als einzige(ſtändige) einer Stadt zu Kompromiſſen genötigtiſt, werden nicht verkannt. Aber dieſe Schwierigkeiten be⸗ ſtanden auch in früheren Jahren. Baſſermann, Hagemann, Gregori und Bernau haben ſie als Widerſtände empfunden und ſie zu über⸗ winden geſucht. Und wer aus dieſen Jahren tätigen iterlebens und kämpfender Förderung in unabläſſiger Hingabe am die Kunſt des Theaters die Berechtigung zu Vergleich und herbem Urteil ob⸗ leitet, iſt kein Lobredner abgeſtandener Vergangenheit und kein Feind der Gegenwart. Aber er wird die Dinge anders ſehen als unter dem Geſichtswinkel der Perſon— der eigenen oder der an⸗ deren. Ein Wort noch den Scheidenden, die längere Jahre im Enſemble ſtanden. In Frau Andor, die, wie wir hören, ihren Vertrag mit mit dem Nationaltheater gelöſt hat, verliert Momnheim eine Dar⸗ ſtellerin von nicht alltäglichem Können. Wenn auch eine zarte Konſtitution die volle Entfaltung der phyſiſchen Mittel ein wenig beſchränkte, ſo ſchuf dieſe ſtark empfindende Fucu, deren künſt⸗ leriſche Ausdrucksmittel in den letzten Jahren eine überraſchende Entwicklung genommen hatten, doch Leiſtungen von ſo reiner Form, von ſo vollkommener künſtleriſcher Geſchloſſenheit, von ſo tiefer innerer Wahrhaftigkeit, daß man immer den Eindruck großer Kuaſt hatte. Dezei bchernichte ſie den Glockenklang ihrer Altſtimme in allen Regiſtern, das Wort mit ſicherer Ueberlegenheit und die Wortmelodie mit einem untrüglichen Gefühl für den Rhythmus. Auch der Weggang Elvira Erdmanns iſt nicht ganz leicht zu ver⸗ ſchmerzen. Ihre kapriciöſe Art, in der ſich natürliche Jugend und lechniſche Reife begegneten, erſchöpfte ſich durchaus nicht nur in Rollen wie„Scampolo“, womit ſie ihren erſten großen Erfolg hier hatte. Ihre Begabung hätte es rerdient, in ernſteren Aufgaben öfters erprobt zu werden. Mit Rudolf Wittgen ſcheidet ein Talent von großer urſprünglicher Kraft aus dem Enſemble. Ein Talent, das vor Jahren in Herodes und Mariamne eine geradezu erſcheint nicht als planloſes und unorganiſches Nacheinander undf mit und ohne Muſikbegleitung. Anſchließend führte Frl. Sauer die Freiübungen der.—8. Mädchenklaſſen vor. An den zum Teil recht anmutigen, rhythmiſchen Bewegungen der Schülerinnen konnte man ſeine helle Freude haben. Die Uebungen wurden von un⸗ gefähr 270 Mädchen und 250 Knaben ausgeführt. Die 4. und 5. Mädchenklaſſen unter Leitung von Frl. Veth zeigten hierauf ihr Können mit einigen allerliebſten reigenartigen Liedern. Den Ab ſchluß bildeten weitere turneriſche Vorführungen der oberſten Knabenklaſſen. Abwechslungsreiche prächtige Bilder ergaben ſich hierbei durch Verwendung von kleinen Fähnchen. K. Heidelberg. 15. Juli. Direktor Krieger von der ſtädtiſchen Sparkaſſe wurde zum Direktor der badiſchen Girozentrale in Karlsruhe ernannt. * Wertheim. 16. Juli. Am Bahnhof machten am Montaa in den frühen Morgenſtunden Paſſanten einen eigenartigen Fund. Sie ſahen einen Rehbock mit dem Kopf zwiſchen den Ciſenſtäben des Bahnhofsgitters. Das Tier, das ſich offenbar verirrt hatte, war vor Vorüberkommenden in wilder Haſt über die Straße geflüch⸗ tet und dabei mit dem Kopf zwiſchen die Gitterſtäbe geraten. in denen es nun feſtſaß. Der Rehbock wurde aetötet. Es iſt ein ſtarker Sechſer, der aufgebrochen 36 Pfund wiegt. 3 Karlsruhe, 15. Juli. Auch in dieſem Jahre veranſtaltet die Stadt in Verbindung mit dem Verkehrsverein die„Karlsruher Herbſttage“. Mit Rückſicht auf die wirtſchaftliche Lage findet in dieſem Jahre der ſüdweſtdeutſche Heimattag nicht ſtatt. Dagegen iſt die Veranſtaltung von kulturellen Heimatabenden im neuen Bürger⸗ ſaale des Rathauſes vorgeſehen. Das Badiſche Landestheater deſſen Leituntz mit der neuen Spielzeit Intendant Dr. Hans Waag⸗ Baden⸗Baden übernimmt, veranſtaltet wieder eine Feſtwoche. Aus⸗ ſtellungen, wiſſenſchaftliche, muſikaliſche und ſportliche Veranſtaltun⸗ gen werden auch in dieſem Jahre einen Querſchnitt durch das kul⸗ turelle, künſtleriſche und wiriſchaftliche Leben in der ſüdwe ſtdeutſchen Grenzmark geben. AKarlsruhe. 15. Juli. Geſtern abend kurz nach 8 Ubr iſt der 16 Jahre alte Lehrling Ferdinand Schwende aus Lahr beim Ba⸗ den in der Albertrunken. Schwende war erhitzt und bat ver⸗ mutlich einen Herzſchlag erlitten. Pforzbeim, 15. Juli. Der geſtern gemeldete neueſte Fal ſch · münzerfall macht hier arößtes Aufſehen, da es ſich um Perſonen handelt, von denen man länaſt annehmen mußte, daß ſie ihren und ihrer Familie großen Aufwand nicht auf ehrliche Weiſe verdient haben können. Die wegen Falſchmünzerei Verhafteten ſind der Eberſteinſtraße 31 wohnende Silber⸗ und Alpaccafabrikant Emil Bruder, deſſen Schwiegerſohn Schröck und der Werkführer. FHauenſtein b. Waldshut, 16. Juli. Der hieſige Einwohner Kirſch wurde im Walde von einem Wildſchwein angegriffen und mußte ſich vor dem wütenden Tier auf einen Baum flüchten. Es dauerte volle drei Stunden, bis das Tier ſich entfernte und der An⸗ gegriffene ſeinen ungemütlichen Platz verlaſſen konnte. Oefingen bei Donaueſchingen. 15. Juli. Brandſtiftuna ſcheint die Urſache des Brandes zu ſein. dem die vier Anweſen zum Opfer fielen, die den Taglöhnern Glunz und Schmitz und dem Heil⸗ kundigen Hettler und Landwirt Mayer gehörten. Sämtliche Fahr⸗ niſſe, die ſich in den Gebäuden befanden, ſind mitverbrannt. Der gelang es. eine weitere Ausdehnung des Brandes zu ver⸗ indern. X Konſtanz. 15. Juli. Geſtern nachmittag erſcho ß ſich ein ver⸗ heirateter Ingenieur von hier infolge ſeiner ſchlechten finanziellen Lage. Er hinterläßt neben ſeiner Frau vier Kinder. Nus der Ppfalz :: Ludwigshafen, 15. Juli. Infolge des heißen Wetters war in den geſtrigen Abendſtunden der Badebetrieb im offenen Rhein am Stadtpark ſehr groß. Beim Einſchreiten der Polizei flüchtete eine große Anzahl von Badenden in den Park. Eine größere Anzahl von Perſonen wurden zur Anzeige gebracht.— Ein verheirateter Dre⸗ her von hier erlitt geſtern abend in einem Straßenbahnwagen in Mundenheim einen Hitzſchlag. Der Arbeiter wurde auf die dor⸗ tige Polizeiſtation verbracht, wo durch einen berbeigerufenen Arzt ihm die erſte Hilfe zu teil wurde. Er wurde von da durch den Ar⸗ N von Dienstag auf Mittwoch verübten etwa 10 unbekannte Bur ⸗ ſchen im Alter von etwa 20 Jahren im der Auſtraße durch über⸗ lautes Johlen und Schreien Unfug. Die Burſchen verſuchten unter Schreien und Johlen einen Backſteinwagen an einem Neubau die Böſchung hinunterzufahren. Einer der Täter erkletterte einen Lichtmaſt und ſchraubte die elektriſchen Birnen heraus. Ferner löſch⸗ ten ſie zwei brennende Abſperrungslaternen vor einem Neubau. wo⸗ durch leicht ein größeres Unglück hätte verurſacht werden können. Speyer, 15. Juli. Auntlich wird mitgeteilt: Mit Wirkung vom 16. Juli an wurde der Dipl. Ingenieur Hugo Herr de⸗ Pfälziſchen Gewerbemuſeums in Kaiſerslautern als 3. Sachverſtändiger für das Kraftfahrweſen in der Pfalz amtlich anerkannt. :: Candau, 16. Juli. Ein furchtbares Unalück ereianete ſich Mittwoch nachmittag auf dem bieſigen Hauptbahnhof. Der Zua⸗ ſchaffner Fritz Kuhn au Impflingen wurde auf dem Wege zum Dienſtantritt beim Ueberſchreiten der Gleiſe von einem von Neuſtadt kommenden Perſonenzug, den er nicht wahrgenommen hatte. erfaßt und buchſtäblch zermalmt. Kuhn war ſofort tot. Er hinterläßt eine Frau und eine erwachſene Tochter. Der Verunglückte war 47 Jahre alte. ſprunghafte Entwicklung verhieß, in der Hermannsſchlacht über⸗ raſchende techniſche Fortſchritte aufzeigte, das aber allmählich ſich zu verlieren drohte und veräußerlichte, ohne jedoch im ſprachlichen und im mimiſchen Ausdruck ſo gereift zu ſein, daß es das hätte vergeſſen machen können. Wittgens unzweifelhafter Begabung wünſcht man die verſtändnisvollſte Förderung durch einen ſorgſamen Regiſſeur und die willige Aufnahmefähigkeit des fremden Zuſpruchs. Robert Vogel iſt zu Unrecht ein wenig in Vergeſſenheit geraten: er ha durch Jahre hindurch erſte Helden geſpielt, war unſer Hamlet und unſer Louis Ferdinand, eine ſchöne Bühnenerſcheinung und ein guter Srecher, dem man mehr als einen eindrucksvollen Abend verdankt. Anton Gaugl, durch Jahre faſt überbeſchäftigt, nachher in einer Spielzeit nur in zwei großen Rollen mit ganz ſtarkem Erfolg her⸗ ausgeſtellt, iſt ein Charakterſpieler von der beſonderen Art des Tragikomikers, eine Begabung, deren Reife viel Schönes verſpricht. Viel Schönes verſpricht man uns auch für die kommende Spiel⸗ zeit. Wer ſollte die Erfüllung inbrünſtiger erſehnen, als wer das Theater, als wer die Kunſt liebt, und trotz allem Peſſimismus den Glauben an den Wiederaufſtieg des Nationaltheaters noch nicht ver⸗ loren hat? Dr. Fritz Hammes Runſt und Wiſſenſchaſt Eine Johannes In Schlafs Heimaiſtadt Querfurt haben ſich Perſönlichkeiten, die für ihren heimiſchen Dichter begeiſtert ſind, zu einer Johannes Schlaf⸗Geſellſchaft ver⸗ einigt, die kürzlich in Weimar, wo Schlaf ſeit Jahren lebt, eine Verſammlung abhielt. Die Beſtrebungen der Geſellſchaft ſollten ſich aber nicht allein aüf Querfurt und Weimar beſchränken. Alle Freunde Schlafs und ſeines Werkes ſollen zu einem Verband zu⸗ ſammengeſchloſſen werden. Man will verſuchen, im Geburtshauſe des Dichters Räume zu erhalten, die nicht allein für die Aufnahme der Schlaf⸗Sammlung, ſondern auch als Aufenthaltsort für vorüber⸗ gehend in Querfurt anweſende Dichter, Künſtler und Freunde der Geſellſchaft dienen ſollen. Die Schlaf⸗Sammlung hofft man in Zu⸗ kunft zu einem Johannes Schlaf⸗Muſeum zu entwickeln. Mannheimer Künſtler auswärts. In Freiburg wurde Anfang Juli das letzte Symphoniekonzert, die 9. Symphonie von Beethoven, im ausverkauften Saale der Feſthalle aufgeführt. Ueber die Mit⸗ wirkung des hieſigen Baſſiſten Fritz Seefried urteilt die Freibur⸗ Tagespoſt:„Vielverheißend ſtellkfe der Mannheimer Baſſiſt Fritz Seefried den Uebergang vom Symphoniſchen zum Vokalen her. Sein kraftvoll edles Organ ſtand auch weiterhin im engſten Bund mit den Intentionen des Meiſters.“ beiterſamariterbund in ſeine Wohnung überführt.— In der Nacht Nachbargebiete Schweres Gewitter über Heſſen Darmſtadt, 15. Juli. Heute nachmittag kurz nach zwei Uhr ging über der hieſigen Gegend ein Gewitter nieder, das von wolkenbruchartigem Regen und ſtarkem Hagel begleitet war. Die Hagelkörner erreichten teilweiſe eine Größe, die eine Haſelnuß überſchritt. In der Stadt waren die Straßen eine Stunde nicht paſ⸗ ſierbar. In verſchiedenen Stadtteilen füllten ſich die Keller mit Waſſer. Am ſchwerſten dürfte wohl die Unionbank in der Aheinſtraße heimgeſucht worden ſein, wo das Waſſer in den Kellerräumen, in denen ſich die Treſſors befinden, in einer Höhe von über 4 Metern ſtand. In 15 Fällen mußte die Waſſerwehr eingreifen. Auch wurden verſchiedentlich kalte Blitz⸗ ſchläge feſtgeſtellt. Ueber der Mainzer Gegend war gegen 8 Uhr ebenfalls ein ſchweres Unwetter zu verzeichnen, das jedoch dre Stärke des hier niedergegangenen nicht mehr erreichte. 2: Worms. 16. Juli. Durch Funkenflua von einem vorüberfahren⸗ den Rheindampfer fina die Bedachunga der Rheinbadeanſtalt von Fürſt Feuer. Der Brand konnte noch, ehe arößerer Schaden an⸗ gerichtet wurde, gelöſcht werden. *Straßburg. 16. Juli. Wie aus Hördt im Unterelſaß ge⸗ meldet wird, brach im Irrenhaus der Ortſchaft eine Revolte unter den Inſoſſen aus. Als ein Krankenwärter namens Michael Hur ſt nachts die Runde machte, wurde er plötzlich von einigen gefährlichen Kranken überfallen. Obwohl die andern alarmierten Krankenwärter ihm raſch zu Hilfe eilten, konnten ſie der Kranken nicht Herr werden, ſodaß ſchließlich eine Abteilung So l⸗ daten des 158. Infanterieregiments, das in der Nähe ſtationiert iſt, zu H ilfe gerufen werden mußte. Es gelan ihnen 32 Kranke, die ſich in einem Teil des Gebäudes gut verſchanztt hatten, zu überwältigen und in ihre Zellen zu bringen. 15 Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Schweres Pech eines Warenhausdiebes Jakob Schönholz iſt ein bekannter Dieb. Kürzlich ſtahl er in einem hieſigen Warenhaus mit einem böhmiſchen Zirkel, ohne geſehen zu werden, 3 Meter Stoff und ſchob den Stoff raſch in die innere Taſche ſeines Mantels. Sei es nun, wie es wolle, ob er den Stoff richtig eingeſteckt hat oder nicht, Tatſache iſt, daß ihm der Stoff aus der Manteltaſche heraus und zu Boden fiel und daß man den Schönholz dabei ſchnappte, bevor er ſichs verſah. Unter Anrechnung von 6 Wochen Unterſuchungshaft ſchickt ihn das Gericht(Vorſitzender Dr. Stallmann) auf 10 Wochen ins Kittchen. Vollſtändige Verblödung „Der Arbeitsloſe Julius Fickert hat ſowohl für ſich als au für ſeine Frau, obwohl dieſe Beſchäftigung hat, Albeiteldſenunter⸗ ſtützung abgehoben. Ein Mediziner bezeichnet den Fickert als einen Mann, der ſeiner völligen Verblödung entgegengeht und dem das Verſtändnis für einen Betrug vollſtändig fehle. Auf Grund dieſes Gutachtens wurde der Angeklagte freigeſprochen. Eine diebiſche Direktrice Eine Direktrice mit dem ſchönen Vornamen Eliſabeth hat ihrer Firma Crep de chin und eine Untertaille entwendet. Da die Angeklagte ſchon vorbeſtraft iſt, kann das Gericht auch keine Milde walten laſſen. Die Eliſabeth muß zwai Wochen brummen und erhält obendrein noch 50 M. Geldſtrafe. 755 Der Lumpenſammler von Ladenburg Der 24 Jahre alte Bauarbeiter Johann Hermann M eſſer⸗ ſchmidt aus Weinheim hat Fahrräder geklaut. Er will aber abſolut nicht der Dieb ſein, bewahre, ſo etwas Dummes macht er nicht und läßt ſich obendrein auch noch erwiſchen. Er behauptet vielmehr in der Verhandlung dreiſt und frech nach berühmten Muſtern, daß er die Räder von einem Mann in Weinheim ge⸗ kauft hätte. Dieſen Mann habe er rein ganz zufällig am Bhhn⸗ hof in Weinheim getroffen und dann jedesmal ein Geſchäft mit ihm abgeſchloſſen. Soweit ging die Sache ja noch einigermaßen⸗ wenngleich der Gerichtshof ungläubig den Kopf ſchüttelte. Als aber der Vorſitzende ſich etwas näher nach dem Namen des Fahr⸗ radverkäufers in Weinheim erkundigte und erfuhr, daß des Nam' und Art ganz unbekannt ſei, und nur in der Phantaſie des Angeklagten exiſtiere, war das Schickſal des Angeklagten bereits zu 90 Prozent erledigt. Noch eklicher fiel der Meſſerſchmidt aber herein als er ſich auf den Lumpenſammler von Laden⸗ burg berief, dem er ebenfalls ein Rad abgekauft habe. Nach⸗ forſchungen ergaben, daß in Ladenburg überhaupt kein Lum⸗ penſammler exiſtiert! Alſo war es mit dieſem Schwindel wieder nichts. Das Gericht aber hatte genug, es wollte nicht noch mehr ſolcher erdichteter Geſchichten mit anhören. Erſter Staatsan⸗ walt Dr. Luppold beantragte für Meſſerſchmidt eine empfind⸗ liche Gefängnisſtrafe und für den 21 Jahre alten Arbeiter Johann Sebaſtian Kr. aus Mannheim der eines der von Meſſerſchmidt ge⸗ ſtohlenen Räder weiterverkaufte, eine mildere Strafe. Das Gericht Amtsgerichtsrat Schmitt) verurteilte den Meſſer⸗ chmidt zu 8 Monaten und Kr. zu 4 Wochen Gefängnis. Kr. erhält Strafaufſchub auf Wohlverhalten. * 8 verurteilter Zechpreller. Wegen Zechprellereien verurteilte das Amtsgericht Frankenthal den Kaufmann Vogelgeſana aus 3—5 ee. Er eee Fällen ungedeckte 8 zur ung ſeiner. lden aus. § Ein Bfer⸗prezeh. In München fand am 15. Juli var dem Amtsgericht München⸗Au ein Beleidigungsprozeß des National⸗ tſozialen Volksbundes, vertreten durch den Landtagsabg. Oberlandes⸗ Doerfler gegen Adolf Hitler ſtatt, weil dieſer als erausgeber des Völkiſchen Beobachters einen ſcharfen Artikel gegen den Nationalſozialen Volksbund veröffentlicht hatte. Die Verhand⸗ lung nahm einen ziemlich lebhaften Verlauf und wurde ſchließlich auf unbeſtimmte Zeit ausgeſetzt, nachdem Adolf Hitler einen umfang⸗ reichen Schriftſatz eingereicht und etwa 50 Zeugen genannt hatte. Im Laufe der Verhandlung gab Doerfler be⸗ kannt, er ſei vom Miniſterpräſidenten Dr. Held ausdrücklich er⸗ mächtigt, mitzuteilen, daß auch Hitler nach ſeiner Rückkehr aus der Feſtungsanſtalt Landsberg zum Miniſterpräſidenten Dr. Held gegan⸗ gen ſei und ihm wörtlich erklärt habe: Ich ſtehe der bayeriſchen Volks⸗ partei zur e Außerdem wurde bekundet, daß der bekannte nationalſozialiſtiſche Agitator Eſſer einmal an die„Frankfurter Zei⸗ tung“ geſchrieben und ſich dieſem Blatt zu Enthüllungen über die völkiſche Bewegung angeboten habe. § Lebenslängliches Zuchthaus. Der am 4. Mai vom Marburger Schwurgericht zum Tode verurteilte 21jährige Schwälmer Bauern⸗ ſohn Johannes Schmidt wurde zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Schmidt hatte ſeine Braut ermordet. 5 wWaſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein⸗Pegel 5. J 10, 13. 14.18. 16, Neckar-Pegelſ 8, 10. 18. 14, 15. 18, Schuſterinſel 3,20.058,508,02 8,00f8, 100Manngeim 1a.135,22 5,2108,155.98 Kehl.02.00 3,90 3,85 3,85.90 Jagſtfeld.40 18 1,05 99% Maxau.88 6,118.048,905,98.89 235 e Mannheim..97.19,5,81.815,24.17 Caub..—.56 4,184.18,4,184.07 Köln 48,41.714.06.083,58 8,82 Waſſerwärme des Rheins: 190 C. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeituna G. m. b.., Mannheim E 6. 2. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Direktion: Ferdinand Heyme Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. Fritz Hammes Kommunalvolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: i. V. R. Schönfelder. Handelsteil: K. Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher.— Anzeigen: J..: J. Faude. äôñ—2U—4ẽ————eꝓ——————— ͤ.l—— rſ——— Internatlonales und deutſches Tennis Von Dr. J. P. Buß Der Tennisſport hat trotz der Kriegsjahre ganz beſonders im Ausland in den letzten Jahren einen glänzenden Aufſchwung ge⸗ nommen. Demgegenüber iſt in Deutſchland wohl auch eine auf⸗ ſteigende Entwicklungskurve zu beobachten, aber aus Gründen ver⸗ ſchiedener Art iſt es bisher noch nicht möglich geweſen, den reſt⸗ loſen Anſchluß an das führende Ausland ſowohl in quantitativer wie in qualitativer Hinſicht zu erreichen. Hemmend wirkt trotz der ſo ſehr verſtärkten Einſtellung der heutigen Jugend auf das Gebiet der Körperpflege nicht nur die ſchlechte wirtſchaftliche Lage Deutſch⸗ lands, ſondern auch die andauernd ſportreaktionäre Auffaſſung weiter und z. T. einflußreicher Kreiſe des Landes. Es iſt jedoch klar, daß alle Kräfte, die ſich gegen dieſe Bewegung ſtellen, nicht ſtark genug ſind, um auf die Dauer ihren völligen Sieg zu ver⸗ Wie ſehr wir auch in Deutſchland uns dieſer allgemeinen Tendenz nicht entziehen können, iſt ſchon daraus erſichtlich, daß die große wie die provinzielle Preſſe ſich heute fortlaufend mit den Ereigniſſen des Tennfsſportes beſchäftigt, daß die Namen der führenden Größen des Auslands und des Inlands jedem einzelnen geläufig find und daß an den Zentralen des weißen Sports große oft in die Tauſende gehende Zuſchauermaſſen die ſportlichen Ver⸗ anſtaltungen mit wachſendem Intereſſe verfolgen. Beim Auftreten der Weltmeiſterin Suzanne Lenglen in Wien im Herbſt letzten Jahres konnten Tauſende von Intereſſenten nicht untergebracht werden und ebenſo beim Match Lenglen— Wills im Februar in Cannes. In Wimbledon, wo die Weltmeiſterſchaften ſeit 50 zahren ausgetragen werden und wo der engliſche und der interna⸗ tionale Tennisſport ſeine bedeutendſte Tradition hat, üben die Tennisturniere eine derartige Anziehungskraft auf das ſportliche England aus, daß die Turniertage ſozuſagen nationale Feier⸗ tage des Landes, daß täglich 20—25 000 Menſchen als Zuſchauer B anweſend und auf regulärem Wege unmöglich noch Einlaßkarten zu haben ſind.. e Anders liegen die Dinge in Frankreich, das durch die„gött⸗ liche Suzanne“ und die Erfolge der Matadore Lacoſte Borokfra und Cochet über die in der Weltrangliſte führenden Amerikaner Tilden, Richards und Johnſton mit zur erſten Tennisnation der Welt herangewachſen iſt. Publikum, franzöſiſcher Tennisverband und Behörden in Frankreich verſtehen es gleichermaßen, mit dieſen erſtaunlichen und bewundernswerten Spitzenleiſtungen ihrer Ten⸗ misgrößen kulturelle und politiſche Propaganda in der ganzen Welt Zu treiben. Was der deutſche Botſchafter in Amerika über die politiſche Wirkung der ſportlichen Leiſtung Rademachers in Amerika für Deutſchland offtziell feſtgeſtellt hat, das trifft in noch weit größerem Ausmaß auf die ſportlichen Erfolge der geſamten Franzoſen über all in der Welt vor dem auserleſenſten und wirt⸗ ſchaftlich wie politiſch einflußreichſten Publikum zu Gunſten Frank⸗ reichs zu. Die politiſche Wirkung des Sports und voran des Ten⸗ nisſports iſt heute keine Uebertreibung mehr, ſie iſt lebendige Tatfache, würdig der größten Beachtung gerade durch die ſtaat⸗ lichen und politiſchen Inſtanzen, die bei uns zum großen Teil immer noch recht weit von ſolcher Erkenntnis entfernt ſind. Deutſchland iſt bekanntlich immer noch nicht in der Lage, an allen internationalen Wettbewerben des Tennisſportes teilzuneh⸗ men, wie ſie zunächſt in den alljährlichen Spielen um den Davis⸗ Cup als Weltmeiſterſchaft der Länder, in den Weltmeiſterſchaften zu Wimbledon und in den großen Turnieren zu Frankreich und im Winter an der Riviera gegeben ſind. Dieſer jahrelange ſportliche Vohkott Deutſchlands, der wohl im Augenblick kurz vor ſeinem völligen Zuſammenbruch ſteht, hat der Entwicklung des deutſchen, Tennisſports nach dem Kriege zweifelohne ſehr geſchadet. Der Tennisſport iſt von jeher ſeiner Berufung und ſeiner Tradition gemäß im Endziel ſtets auf den internationalen Wettbewerb ein⸗ geſtellt geweſen und er wird es auch alle Zeit bleiben müſſen. Der internationale Kräfteaustauſch iſt eine notwendige Vorausſetzung für die Vollendung des heimiſchen Sports und für die Bewirkung von Höchſtleiſtungen, er iſt ein Gradmeſſer für den Stand der nationalen Entwicklung. Da das Spiel ſelbſt immer wieder neue Variationen bietet, ſo kann man im Tennis nie auslernen, ſondern immer von neuem beim Andern lernen. Das alte Tennis hat ſeinen Stil von England bezogen, das moderne Tennis iſt vor allem in Amerika und Frankreich geboren und hier müſſen alle lernen, wenn ſie mit der Entwicklung Schritt halten und nicht zurückfallen wollen. Es iſt daher außerordentlich erfreu⸗ lich, daß Amerika ſeit einigen Monaten den tennisſportlichen Boy⸗ kott Deutſchlands ganz preisgegeben hat und daß einige Spieler der amerikaniſchen Extraklaſſen gegenwärtig erſtmals in Berlin gegen Deutſche ſpielen. 8 1 1 1 Wenn der deutſche Tennisſpork im internationalen Wettbewerb wieder wie vor dem Kriege eine führende Poſition erlangen will, ſo muß zunächſt in der Ausfindung und Ausbildung juge 81 i 655 Talente, die zweifelsohne vorhanden ſind, ganz anders als bisher ſyſtematiſche Arbeit geleiſtet werden. Als Vorbild kann auch hier die Tätigkeit des franzöſiſchen Tennis⸗ berbandes dienen, der auf ſolche Art durch ſpezielle und konzen⸗ trierte Ausbildung über eine erhebliche Anzahl jugendlicher Spieler Aund Spielerinnen verfügt, die heute ſchon der erſten internationalen Turnierklaſſe zuzurechnen ſind. Durch dieſes Vorgehen des Ver⸗ bandes, das auch durch die großen und leiſtungsfähigen Klubs unterſtützt werden könnte, wergen alle die perſönlichen und ſport⸗ lichen Eigenſchaften gefördert, dle allein eine Entwicklung zur ſport⸗ lichen Höchſtleiſtung verbürgen. Es muß dabei vor allem ſehr darauf geſehen werden, daß der dem Tennisſport weſensfremde übertriebene Kampfeharakter nicht allzuſcharfe Formen annimmt und daß nicht nur der Erfolg mit allen Mitteln zur Deviſe dez Tennfedene wird. Anſätze zu ſolcher Entartung ſind heute leider wahrzunehmen. Es gilt daher, hier Einhalt zu gebieten und alle ie wertvollen und ſchönen Kräfte, die in der Natur des Tennis⸗ ſports liegen, zu hewahren und weiter zu bilden. Hierzu gehört in erſter Linie Ritterlichkeit im Spiel, Stil und Aeſthetik in der ewegung an Stelle von reiner Kraftäußerung und betontem Ge⸗ winnſtreben. Mit einem ſolchen Programm werden wir das deutſche Tennis bald zur weiteren Vollendung bringen und in Zukunft inteknational die wirkſamſten Erfolge erzielen. Schlußbetrachtungen zu Wimbledon Jahren. Das diesjährige Tennisturnier bildete alſo ein Jubiläums⸗ ereignis und wurde ſolchen Anſprüchen auch gerecht. Es iſt dabei zu bemerken, daß der im Sport manchmal etwas freigiebig ver⸗ liehene Titel einer Weltmeiſterſchaft von Wimbledon offiziell nicht in Anſpruch genommen wird. Tatſächlich iſt aber Wimbledon min⸗ deſtens eine Europameiſterſchaft, während zur Weltmeiſterſchaft nur noch Tilden und Johnſton fehlten, deren Endſieg aber auch nicht mit aller Sicherheit feſtſtand. Die wichtigſte Meiſterſchaft, das Herreneinzel, den Franzoſen Borotra, den temperamentvollen Basken, der be⸗ reits 1924 Sieger war. Borotra iſt 1898 geboren. Seine Karriere begann im Jahre 1921, wo er der Reihe nach die großen Bäder⸗ turniere gewann. 1922 gewann er mit Cochet das Doppel der „Weltmeiſterſchaft“ in Brüſſel, 1923 wurde er franzöſiſcher Meiſter auf gedeckten Plätzen. 1924 ſiegte er in Wimbledon, 1925 wurde er amerikaniſcher Meiſter auf gedeckten Plätzen und zeichnete ſich eſonders im Davis⸗Cup gegen Auſtralien aus. 1926 errang er wieder die franzöſiſche Meiſterſchaft auf gedeckten Plätzen. während er in der internationalen Meiſterſchaft auf offenen Pläten durch eine Verletzung behindert war. Borotra war früher ein nicht ichlechter Fußballſpieler und iſt überhaupt ſportlich ſehr talentiert. Dem ſüdoſtdeutſchen Verband wurde äſund ſoll auf eine breitere Baſis geſtellt werden. Es iſt beabſichtigt, eine Inehmen ſoll, einzurichten. Wimbledon iſt das Ereignis des deutſchen Tennisſports ſeit 50)0⸗ fiel an Seine Spielweiſe iſt einzigartig und entſpricht ganz ſeinem ſüdlän⸗ diſchem Temperament. Borotra macht alles im Spruag und es kommt ihm auch gar nicht darauf an, wenn ihn ſein allzu lebhafter Sprung ins Publikum führt. Er iſt der Akrobat auf dem Tenttisplatz, der an der Schnelligkeit ſeine Hauptfreude hat und hier nicht zu überbieten iſt. Durch ſein„Brio“ vermag er den ſtärkſten Gegner zu übertrumpfen, ſeine Spielweiſe hat nur den einzigen Nachteil, daß ſie ſehr kräfteraubend iſt. Vorotra ſiegte im Endſpiel gegen den Amerikaner Kinſey, der keinen Gegner für ihn abgab. Die Meiſterſchaft entſchied ſich in ſeiner Hälfte, wo Cochet, der neue franzöſiſche Meiſter, ſeinen Erfolg gegen den nicht in voller Form ſpielenden Richards, den Tildenbeſieger, erneuerte, um dann in fünf Sätzen Borotra zu unterltegen. Cochet ſpielte wunderbar, mit der ganzen Beherrſchung und Schönheit ſeines Stils, er war im Rückhandſchlag ſogar beſſer als ſein Gegner, wurde von dieſem aber im Sturm genommen un etmübet. Mit Boratra Tennis zu ſpielen, bedeutek für die Ner⸗ ven eine Belaſtungsprobe, wie man ſie ſich ſchlimmer kaum denken kann. Ruhige Leute wie Kinſey werden überhaupt vollſtändig kon⸗ fus gemacht. Borotra ſpringt am Netz herum, fuchtelt mit dem Schleäger in der Luft, iſt überhaupt überall und immer da, wo der Gegner ihn nicht vermutet. Weitere Einzelſpieler von großer Klaſſe hat das Turnier nicht gefördert. Brugnon gelangke weiter als ihm zukam, denn ſein beſſerer Landsmann Feret ſchied bereits in der erſten Runde gegen Bela von Kehrling aus. Ueberraſchend gut hielten ſich diesmal die Engländer, nachdem ſich die Elite herausgeſchält hatte. Der junge Aüſtin, Gregory und der vorzügliche Kingsley machten eine gute Figur, während Turnbull etwas nachgelaſſen hat. Die Abweſenheit des vorjährigen Siegers Lacoſte, deſſen Miltitärdienſt ſeinem Tennisſpiel hinderlich iſt, wurde allgemein ſehr bedauert. Das Herrendoppel wurde keine Beute der Amerikaner, wie man hätte vermuten können. Cochet's große Form und Bru g⸗ non's Doppelmeiſterſchaft trugen den Enderfolg davon, während orotra, dem an Stelle Lacoſtes Aslangul beiſtand, ihnen fünf Sätze abnötigen konnte. Cochet⸗Brugnon ſind das zur Zeit Iſtärkſte franzöſiſche Doppelpaar, ſolange Lacoſte nicht in Form iſt, ſie ſind in Europa unerreicht und dürften ſelbſt in Amerika eine beachtenswerte Rolle ſpielen. Bemerkenswert hielt ſich das alte Meiſterpaar Gobert—Decugis; auch die ungariſch⸗holländiſche Kom⸗ bination v. Kehrling—Lennep war ſehr gut. Das Dameneinzel brachte die größten Ueber⸗ raſchungen. Wenn man nach der Operation der Helen Wills der Damenkonkurrenz nicht mehr das gleiche Intereſſe beimeſſen zu müſſen glaubte, ſah man ſich getäuſcht. Der Handgalopp der göttlichen Suzanne Lenglen blieb aus. benahm ſich keines⸗ wegs göttlich, ſondern wich der Senorita d Alvarez aus, was ihr wenig ſchmeichelhafte Kommentare einbrachte. Die Offenba⸗ rung des Turniers war die Spanierin Lilly d Al v arez, kurz die „Senorita“ genannt. das größte Talent unter den Damen. Ihre jugendlichen Nerven vertrugen allerdings das Endſpiel nicht, das von der Engländerin Mes. Goldfree, geborene Mae Kane, gewonnen wurde. Dieſe routinierte, zähe Spielerin gewann ſchon 1924, wo ſie Helen Wills ebenſo im Schlußſpiel aus dem Rennen warf. Diesmal bendtigte ſie drei Sätze und hatte auch etwas Glück dabei.— Man wird die erſt 20jährige Spanierin weiter beachten müſſen. Sie hat zu große Qualitäten bewieſen, als daß man in ihr nicht eine zukünf⸗ tige Weltmeiſterſchaftskandidatin erblicken müßte. Vorerſt iſt das Alter einer Lenglen oder Godfree, die an die 30 Jahre alt ſind, noch ein Vorteil dank der großen Spielerfahrung. Der Umſchwung wird aber bald erfolgen, ſodaß Wills und d Alvarez, vielleicht auch der erſt 17jährigen Engländerin Miß Joan Fry, der Platz frei wird. Die Senorita iſt vorerſt die einzige Europäerin, die ſpäter mit Amerika konkurrieren kann. Das Damendoppel und Gemiſchte Doppel wannen die beſteingeſpielteſten Paare. Da Mr. Godfree ebenſo wie ſeine Frau zu den beſten Spielern Englands gehört, konnte das Ehepaar den Endſieg davontragen. Beide ſind glänzend im Auf⸗ bau ihres Spiels und dürften zweifellos das ſpielſtärkſte Ehepaar der Welt ſein. Die beiden alten, routinierten Amerikanerinnen Miß Ryan und Miß Browne denen das Doppelſpiel noch beſonders liegt, retteten den einzigen Sieg für Amerika. Miß Ryan war im letzten Jahr mit Suzanne Lenglen Endſiegerin, während ſie in die⸗ ſem Jahr die Lenglen, die ſich noh dazu des vorzüglichen Beiſtands ihrer Landsmännin Mlle. Didi Vlaſto erfreute, im Doppel ſchlagen konnte. Ein Formrückgang der Suzanne war Im Ganzen kann man ſagen, daß Wimbledon eine große Ver⸗ anſtaltung war und ſeine Sieger beſte Weltklaſſe darſtellen. Bei den letzten Erfolgen der Engländer auf hefmiſchen Boden iſt zu berücſichtigen, daß dort ausſchließlich auf Grasplätzen geſpielt wird an die ſich die Fremden erſt gewöhnen müſſen. 5 80 C. E. L. Faußball Vorſtandsſitzung des Deulſchen Fußball⸗Bundes Gelegentlich der Deutſchen Kampfſpiele in Köln hielt auch der Deutſche Fußball⸗Bund dort eine Sitzung des und der, Ausſchüſſe ab. Nach der Erledigung zahlreicher minder bedeu⸗ tender Geſchäftsangelegenheiten wurden verſchiedene Beſchlüſſe von grumdlegender Bedeutung gefaßt. In der Frage derx Firmen⸗ [Mannſchaften überläßt es der D. F. B. den einzelnen Landes⸗ verbänden, ob ſie dieſe anerkennen und in den Verband aufnehmen wollen oder nicht.— Bei den Behörden⸗Mannſchaften ſteht der.F. B. keinen Grund, warum dieſe nicht aufgenemmen und als vollwertige Mitglieder behandelt werden ſollen.— Dem nächſten Bundestag ſoll ein Antrag vorgelegt werden, wonach die Wartezeit für Berufsſpieler auf Antrag auf 2 Jahre feſtgeſetzt werden ſerl. Die Wartezeit läuft von dem Termin ab, an bem die Stellung des Antrages ſeitens des Verbandes erfolgte.— Verdfenſte um die Jugendoflege der Der.F. B. empfiehlt den Vereinen, angeſichts der Ziele ihrer Be⸗ wegung auf, ihren Plätzen keine Reklame für Nikotin [rohol anzubringen.— die Werbearbeit des D. F. B. D. F..⸗Wimpel verliehen.— eigene Werbeſtelle, deren Leitung ein berufener Künſtler über⸗ 91 Rasdͤſport Der Bund Deukſcher Radfahrer ehrt ſeine Ploniere Das Präſidium des Bundes Deutſcher Radfahrer hat beſchloſſen. folgende der Oeffentlichkeit durch ihr Wirken für den deutſchen Sport bekannten Mitglieder durch die neugeſchaffene Ehrennadel Gold auszuzeichnen: Kommerzienrat Engelbert Fries(Schwein⸗ furt a..), Direktor Richard Gottſchalk(Dresden), Geh. Kommer⸗ zienrat Wilhelm Höpflinger(Schweinfurt a..), Direktor Artur Naumann(Schweinfurt a.). Fabrikbeſitzer Dr. ing. h. c. Carl Reichſtein(Brandenburg a..). Fabrikbeſitzer Walter Reichſtein (Brandenburg a..), Direktor Ludwig Sartori(Dresden), Direktor Hans Schmidt(Neumarkt b. Nürnberg). Generaldirektor Carl Schwemmer(Rürnberg), Syndikus Dr. Guſtav Timpe(Berlin), Direktor Willy Tiſchbein(Hannover). Mit der Ehrennadel in Silber wurden ausgezeichnet: Fabtikbeſitzer Leo Geſchwind (Pößneck), Georg Uhl(Nürnberg), Karl Miller(Zittau), Joſ. Link Frankfurt a..), Otto Mohr(Spandau). Georg Grünſch(Borlin). Kurt Kühn(Braunſchwoja). Anton Sperr(Kemuten), Peter Geh (Berlin, cgarl Graße(Coltbus) Alois Reaner(Augsbure) Maz Krafft(München), Georg Dehmel(Breslau). Sie war nach dem Ausſcheiden der Lenglen werden konnte und zuletzt erſt den Toten.— Der U ge⸗ hier unverkennbar. in Anbetracht ſeiner großen in f Sweck und Anlage der Automobil⸗verkehrs⸗ und Uebungsſtraße Der Automobilklub von Deutſchland erſucht um Aufnahme folgender Erklärung: Die Avus iſt nicht als Rennbahn, ſondern als Verkehrs⸗ ſtraße gebaut. Jedes Rennen auf der Avus iſt alſo ein Stra⸗ ßen⸗ und kein Bahn rennen und jeder Fahrer, der an ſolchem Rennen teilnimmt, hat mit den Verhältniſſen einer Straße zu rechnen. Was jedoch die Avus vorteilhaft von anderen Straßen zu denen Rennen ſtattfinden, unterſcheidet, iſt das Fehlen aller Hinder⸗ niſſe, die auf anderen gewöhnlichen Landſtraßen vorhanden ſind, z. B. Bäume, Telegraphenßfähle, Eiſenbahnkreuzungen, Straßenkreuzun⸗ gen uſw. Die Straße iſt infolge ihrer parallelen Anlage überſichtlicher dwie. 9155 andere und iſt vollſtändig ſtaub⸗ und kotfrei.— Sowohl die Nord⸗ wie die Südkurve ſind ſtärker überhöht und beſſer angelegt, als alle Kurven auf den gewöhnlichen Landſtraßen. Das Rennen am 11. Juli war, wie ausdrücklich bemerkt wird, ein Straßen⸗ und kein Bahnrennen, wie ſie z. B. in Monza, Montlheéry bei Paris und in Brooklands ſtattfinden. Jeder Teil der Straße mißt 8 Meter ge⸗ eſtigte Straßenbreite. Die Norkurve hat eine Breite von 12 Meter, die Südkurve eine Breite von 18 Meter, woraus ſich ergibt, daß die Kurven der Avus weſentlich breiter ſind als die Kurven der Land⸗ ſtraße. Die Oberfläche der Straße beſteht aus Macadam mit Teer⸗ belag, in den Kies auf kräftigem Unterbau eingewalzt iſt. Bei Re⸗ genwetter rutſchen die Wagen auf der Avus weniger als auf irgend einer Landſtraße. Selbſtverſtändlich muß der Fahrer bei ein⸗ tretendem Regenwetter die Geſchwindigkeit ſeines Wagens mäßigen. Ein Beſtreuen der Straße mit Kies vor einem Rennen würde für die Fahrer die größte Gefahr bedeuten. Der Kies muß mit Rückſicht auf die Reifen rund und darf nicht ſcharfkörnig ſein, weil er ſonſt die Pneumatiks übermäßig beanſpruchen würde. Auf rundem Kies aber würden die Räder rutſchen und die Fahrer würden die Gewalt über ihre Wagen ſehr ſchnell verlieren, ganz abgeſehen davon, daß die kleinen Kiesſteine ihnen ins Geſicht geſchleudert werden und ernſte Verletzungen herbeigeführt werden könnten. Organiſation und Sanikätsdienſt des Rennen?? Es wird uns vorgeworfen, daß der Sanitätsdi enſt nicht ſchnell genug funktioniert habe, und daß die Aus⸗ rüſtung der Sanitätsmannſchaften ungenügend geweſen ſei. Der Sanitätsdienſt iſt von Branddirektor Bahrdt mit den Frei⸗ willigen Sanitätskolonnen Charlottenburg und Umgegend vorgenom⸗ men worden, eine Organiſation, die ſeit Beſtehen der Avus regel⸗ funel bei allen Rennen eingeſetzt wurde und ſtets zur Zufriedenheit funktloniert hat.— Die Vorräte an Sanitäts⸗Material der Avus, beſonders an Arm⸗ und Beinſchienen, ſind ſehr erheblich und wer⸗ dem vor jedem Rennen an ſämtliche Sanitätsmannſchaften ausge⸗ eben. Es waren über 100 Sanitäts⸗Mannſchaften verteilt, denen 10 Aerzte vorſtanden. Außerdem waren 3 Krankenwagen mit 8 Bek⸗ ten, 5 Perſonenwagen zum etwaigen Abtransport und 49 Trag⸗ bahren— darunter 3 fahrbaren— bereitgeſtellt.— Die infolge des Roſenbergers Verletzten ſind nicht auf der Avus, f ern hinter der Avus durch den Krankenwagen der von der Nord⸗ chleife nach der Kolonie Eichkamp auf der dort hinführenden Straße herangezogen wurde, abtransportiert worden, ſo daß ſich dieſer Ab⸗ transport dem Blick des Publikums und der Preſſe vollſtändig ent⸗ zogen hat. Es iſt ferner unwahr, daß die Sanitäts⸗Mannſchaften und der Arzt beim Unfall Roſenbergers zu ſpät kamen oder verſagt haben. Die Sanitäts⸗Mannſchaften, die 50 Schritt entfernt ſtanden, waren unmittelbar nach dem Unfall ſofort mit 2 Tragbaren zur Stelle und der Arzt traf ebenfalls nach einer Minute ein. Man hat ſelbſtverſtändlich zuerſt die Lebenden geborgen, denen noch geholfen Mederer iſt 0 bef zurückzuführen, daß er die Lenkverbindungs⸗ ſtange, die ſchlecht be ſa war, vor der Tribüne verlor. Worauf der Unfall von Chaſſagne zurückzuführen iſt, iſt vorläufig noch nicht geklärt,— wahrſcheinlich iſt Steuerhebelbruch, den der Wagen zeigt, die Urſache. Der Fahrer, der in Kürze wieder hergeſtellt ſein wird, dürfte hierüber am beſten Auskunft geben können. Der Unfall des Fahrers Urban⸗Emmrich + Talbot, Start⸗Nr. 42, in der Nordkurve, iſt ohne 9 ernſte Folge ſowohl für die Mannſchaft des Fahrzeuges, wie auch für das Publikum geblieben. Er iſt unzweifel⸗ Nen dun en be daß der Fahrer, der bereits drei Viertel der Kurve durchfahren hatte, Gas gab, beſchleunigen wollte und ſo ſchnell beſchleunigt hat, daß dadurch ſein Wagen auf den Wall der Nord⸗ kurve hinaufgetrieben wurde.— Alſo auch hier eine Maßnahme des Fahrers, die mit der Straße nichts zu tun hat. Der ſchwere Unfall des Mercedes⸗Fahrers iſt ein Rennunglück, wie es nie ausge⸗ ſchaltet werden kann und wie es faſt bei allen großen Automobilren⸗ nen(Monza— Graf Zborowſfti, Montlhery— Aſcari, Targa⸗Florio — Graf Maſetti) vorgekommen iſt und bei den heute im Rennen gezeigten Geſchwindigkeiten immer wieder vorkommen wird und gerade immer die beſten und kühnſten Fahrer— wie die vor⸗ erwähnten— trifft. Daß bei dieſem Unfall auch Funktionäre des Rennens, d. h. Angehörige der Zeittafelbedienung, in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen wurden, iſt beſonders tragiſch und tief bedauerlich. Kein Abbruch des Rennens! Obgleich einzelne Stimmen von Preſſe und Publikum gleich nach dem Unfall Roſenbergers Abbruch des Renneng forderten, konnte die Rennleitung dieſem Wunſche deswegen nicht entſprechen, weil 1. durch den Unfall die Straße nicht geſperrt war und weil 2. das Rennen ein internationales war, in dem große Intereſſen der deutſchen und ausländiſchen Induſtrie auf dem Spiele ſtanden. Es iſt international nicht üblich, wegen irgendeines und ſchweren Unfalles ein Rennen abzubrechen, wenn durch den Unfall nicht gerade die Rennſtraße ſo geſperrt iſt, daß für andere Fahrer eine efahr beſteht. Dies war bei dem Unfall Roſenberger nicht der Fall, die Strecke war frei. Die von mancher Seite geforderte Neutraliſation eines Autemobil⸗Rennens iſt praktiſch ein Ding der Unmöglichkeit, zumal dadurch Verſchiebungen in den Zeiten der einzelnen Fahrer eintreten müſſen und dadurch das Rennen jeglichen Wert verliert. Außerdem drängt bei einem Abbruch des Rennens, der niemals gleichzeitig allen Fahrern mitgeteilt werden kann, das Publikum leicht zur Unfallſtelle und auf die Straße, ‚ wodurch für etwa noch im Rennen befindliche Fahrer und für das Publikum ſelbſt Geſahr⸗ momente heraufbeſchworen werden. Daß, wie manche behaupten, die Rennleitung den Kopf verloren hätte, iſt vollkommen unzutref⸗ fend. Die betreffenden Herren ſind ſchon in vielen Rennen im In⸗ und Auslande tätig geweſen, verfügen über jahrelange, große Er⸗ fahrungen und hatten für alle Eventualitäten Richtlinien feſtgeſezt. FClugſpott Junaflieger-Berſammlung. Dieſer Tage bielt die Jung⸗ lie ger⸗Gruppe Mannheim ihte ſehr aut beſuchte regel⸗ mäßige wöchentliche Verſammlung ab. Nach Erlediaung des geſchäftlichen Teiles hielt ein Mitalied der Gruppe einen kleinen Vor⸗ trag über die geſchichtliche und techniſche Entwicklung des Flugzeug⸗ baues. Beſchloſſen wurde, eine techniſche Komm ſſion zu bil⸗ den und im Rahmen einer Schulung theoretiſcher Art von dem glei⸗ chen Mitalied Vorträge über Motoren und anderes zu hören. Zu dem in nächſter Zeit ſtattfindenden Modellwettbewe rb in Landau hat die Jungflieger⸗Gruppe Mannheim durch ein Mitglied mehrere Modelle melden laſſen. Wegen einer Schulmaſchine ſteht die Gruppe mit den zuſtändigen Stellen in Unterhandlung. Es iſt ein baldiger Abſchluß alſer Vorausſicht nach zu erwarten. Bis mit dem Schulen auf der Maſchine begonnen werden kann, werden von den Mitoltedern Modelle gebaut und tüch ſa theoreliſch vor⸗ 1 Leiter der Junaflieger⸗Grupre iſt Herr Maſor a. D. Sche⸗ fol d. — 4% nfall des Fahrers [Neue Mannheimer 83 eitung Handelsblattf preisabbau in der Automobilinduſtrie Le. Die große Aukomobilausſtellung im Herbſt Der Reichsverband der deutſchen Automobilinduſtrie hatte die Vertreter der Preſſe zu einer Beſprechung geladen, um ihnen die Lage der deutſchen Automobilinduſtrie zu erörtern. Bei dieſer Gelegenheit wurde ſowohl von ſeiten der Induſtrie als auch der Preſſe der große Erfolg der deutſchen Wagen hervorgehoben, gleich⸗ zeitig wurde von den einzelnen Vertretern der Induſtrie verſichert, daß über Typen und Normung zwiſchen den einzelnen FJabriken bald eine Verſtändigung erzielt werde. Die Induſtrie hofft, den durch den Krieg und die Inflation erlittenen Rückſchlag bald über· wunden und den früheren leitenden Platz auf dem Weltmarkt wieder zurückeroberk zu haben. Die kommende große Aukomobil⸗ ausſtellung, die im Oktober in Berlin ſtattfindet, wird viele inter⸗ eſſante Neuerungen auf dem Automobilmarkt aufweiſen, gleich⸗ zeitig ein Beiſpiel für die weitere Verbilligung der Wagen geben. Die diesjährige deutſche Ausſtellung wird übrigens die letzte nationale Ausſtellung ſein; im Jahre 1927 werden, internationalen Vereinbarungen gemäß, auch ausländiſche Wagen in friedlichem Wettbewerb mit deutſchen Wagen ſtehen, während auf der anderen Seite deutſche Wagen auch auf ausländiſchen Ausſtellungen vertreten ſein werden. Die nachſtehende Vergleichstabelle, vom Reichsverband zuſammengeſtellt, ſoll den Umfang der bisherigen Preis⸗ herabſetzungen einiger der bekannteſten deutſchen Gebrauchs⸗ wagen charakteriſieren: Perſonenkraftwagen 95 1926 m. an. jetzt Benz, 10/30⸗PS⸗Phaeth., kpl. mit Vier⸗ 125 radbremfe 14290 12 340 9 709 Benz, 16/50⸗PS⸗Phaethon, kompl. 26215 21 165 13 150 N..., 10/30⸗PS⸗Phaethon, kompl. 14480—— N..., 10/45⸗PS⸗Phaeth. kpl. m. Vier⸗ radbremſe— 14 400 11 000 Brennabor, 8/32⸗PS⸗Phaethon, komptl. 7950 6 950 6250 Brennabor, 6/20 ⸗PS⸗Phaethon, kompl. 6 450 5200 4700 Hemſa, 8/36⸗PS⸗Phaethon, kompl. 13 400 12 600 10 000 Hemſa⸗Lloyd, 18/60 PS⸗Phaethon, kompl. 22 000 17000 14250 Wanderer, 6/24 PS⸗Phaethon, kompl. 10 000 8 000 7900 Dürkopp, 8/30 PS⸗Phaethon, kompl.— 10 350 7900 Dürkopp, 12/45-PS⸗Phaethon, kompl.— 14400 10 950 Horch, 10/50 PS⸗Phaethon, kompl.— 15 650 10 800 Laſtkraftwa⸗en Daimler,—5 To., kpl. Typ D. R.—5 d 22 630 17425 14 806 N...“), 5 To., kompl. 23 480 21940 15 500 Hanſa⸗Lloyd, 2 To., kompl. 14710 10 350 9 250 Nacke, 2½ To, kompl. 17 750 12 800 11750 Nacke, 3 To., kompl. 18 750 14 200 13 450 Nacke, 4½—5 To., kompl. 19 750 15 000 13 700 *) Januar 1924 mit 45⸗PS⸗Mtor, jetzt mit 60/65⸗PS Motor. „o. Wochenausweis der Bank von Frankreich. In der Woche vom.—15. Juli haben ſich laut Ausweis der Bank von Frank⸗ reich die neuen Vorſchüſſe an den Staats um 100 Millionen und die im Umlauf befindlichen Banknoten um über 56 Mill. Franken vermehrt. 2- Verluſtabſchluß der AGZ. für Eiſen⸗ und Brückenbau vorm. Joh. Caſpar Harkort in Duisburg. Der Abſchluß für 1925 weiſt nach 107 324 Abſchreibungen einen Verluſt von 518 869% aus, der vorgetragen wird. In der Vermögensaufſtellung werden die Außenſtände mit 509 568 /, die Vorräte mit 469 677., die Kaſſenbeſtände und Bankguthaben mit 149 204, Beteiligungen mit 494 011„ und unvollendete Bauten mit 1 142 290 auf⸗ geführt. Dagegen betragen die Verbindlichkeiten 2 194010, die erhaltenen Vorſchuß⸗Zahlungen 1097 700 l. 1. Gewinnſteigerung der Metall-Glas Ac᷑. in Offenburg i. B. Der Reingewinn konnte mit 27 080(12 896) mehr als verdoppelt werden. Er wird wie i. V. in der Hauptſache mit 25 745(12 665) K zu Abſchreibungen verwandt. Der Reſt von 1334(231) wird vorgetragen. Vorräte ſind mit 35 615(38 330)/ bewertet, Schuld⸗ ner ſtiegen auf 68 403(43 595), Gläubiger auf 40 031(23 820 l. 1 Dividendenrückgang bei der Auguſt Wegelin Acd. in Köln. Im Gegenſatz zu den bisherigen Erwartungen nach einer erhöhten Dividende für das am 30. Juni abgelaufene GJ. wird jetzt aus Kreiſen der Verwaltung mitgeteilt, daß die Betriebsergebniſſe gegen das Vorjahr zurückgeblieben ſind, und daß mit einem Rückgang der Dividende in einem noch nicht feſtzuſtellenden Umfange gerechnet werden muß(i. V. 12 v..). * Einzelheiten der Deutſchen Zündholzvertriebs⸗A. zu Verlin. Ueber die eben gegründete ertriebgeſellſchaft werden jetzt weitere Einzelheiten mitgeteilt: Das AK. betrügt 1 Mill.„ von dem bekannt⸗ lich die Hälfte von der ſchwediſchen Gruppe, die andere Hälfte von den deutſchen Intereſſenten, und zwar unter dieſen in der Mehrheit von der Reichskveditgeſellſchaft AG. in Berlin, übernommen worden iſt. In den Geſamtabſatz mit Ausnahme des Bedarfs der onſumvereine teilen ſich die beiden Gruppen im Verhälinis von 65 zu 35 v. H. Die Unterverteilung der auf die deutſchen Fabriken ent⸗ fallenden 35 v. H. iſt deren Sache. Dieſe Fabriken haben dafür einen allgemein anzuwendenden Schlüſſel vereinbart. Der Vertrag iſt auf 25. Jahre abgeſchloſſen. Die Reichsregierung ſoll einen entſcheidendnen Einfluß auf die Geſtaltung der Preiſe haben, die im übrigen durch den Rat der Vertriebsgeſellſchaft nach der jeweiligen Marktlage und den durchſchnittlichen Produktions⸗ koſten feſtgeſetzt werden. Die Aktien der Vertriebsgeſellſchaft er⸗ halten auf Grund beſonderen Vertrages nur 6 v. H. Dividende. Den AR.⸗Vorſitz hat Dir. Hans Krämer, ſtellv. Vorſ. ſind War Kreuger als Vertreter der Schwedengruppe und Fabrikant Max Langbein, Rieſa als Vertreter des Vereins Deutſcher Zündholzfabri⸗ ken. Die anderen Mitglieder änd: Dr. Regendanz⸗Berlin. General, konſul Walter Ahlſtroem⸗Stockholm, Ing. Otto Hallſtroem⸗Berlin, Dir. Thomas Schlyter⸗Berlin, Franz Hamberger⸗Roſenheim(Bay.), Joſef Bodden als Vertreter der G. E.., Dir. Ritſcher und Geheim⸗ rat Heimann als Vertreter der Reichskreditgeſellſchaft AGB. Zu Ge⸗ ſchäftsführern der Vertriebsgeſellſchaft mit gleichen Rechten ſind Dr. A. Südekum⸗Berlin und Generaldir. Adolf Nau⸗Hamburg ernannt worden. Vorausſichtlich werde die Vertriebsgeſellſchaft am 15. Aug. d. Js. ihre Tätigkeit beginnen. Für die Zwiſchenzeit ſeien freie Vereinbarungen zwiſchen den Beteiligten getroffen worden. 21: Ausdehnung der Sacharinfabrik vorm Jahlberg-Liſt u. Co. AGZ. in Magdeburg. Die Verwaltung der Geſellſchaft hat die ihr benachbarte Glashütte Weſterhüſen u. Grafe Nachf. mit deren geſamten Grundbeſitz von 27 000 Qm. zwecks Vergrößerung der baulichen Anlagen käuflich erworben. Die Uebernahme ſoll dem⸗ nächſt erfolgen. 405 5 zo- Zuſammenſchluß in der rheiniſchen Zuckerinduſtrie. Wie die K. Z. erfährt, hat das freundſchaftliche Verhältnis zwiſchen den Juckerfabriken Pfeifer u. Langen und vom Rath u. Bredt in Köln in Verbindung mit den durch die erſtere Firma erfolgten Erwerb der Juckerraffinerie Schwengers Söhne in Uerdingen und der AG. der Juckerfabriken Amelin, Wevelingshoven u. Dormagen zu einem engeren Zuſammenſchluß der beiden erſtgenannten Jirmen geführt. Die beiden Unternehmen ſollen nach derſelben Quelle in einer neu zu gründenden AG. unter der Firma Pfeifer u. Langen AG. zuſammengeſchloſſen werden. Das neue AK. dürfte etwa 10 bis 12 Mill. betragen. —— .. Großhandelsſtandzahl geringfügig abgeſchwächt. Die auf den Stichtag des 14. Juli berechnete Großhandelsſtandzahl des Statiſtiſchen Reichsamts iſt gegenüber dem 7. Juli um 0,4 v. H. auf 128,1 zurückgegangen. Von den Hauptgruppen gaben Agrarersenlg⸗ niſſe um 0,8 v. H. auf 130,0 nach, während die der Indufte o um 0,2 v. H. auf 124,4 anzog. Geht es langſam wieder aufwärks? geſamteuropäiſche Konjunktur hat ihren Tiefſtand noch immer nicht überwunden. Das zeigen die Stagnation der Waren⸗ preiſe und die Stagnation von Verbrauch und Produktion. Auch die Verflüſſigung des Geldmarktes und die Belebung der Effekten⸗ kurſe ſind typiſche Merkmale dafür. Erſt recht aber die Lage des Arbeitsmarktes in den meiſten Ländern. In Deutſchland allerdings, wo mit der im vorigen Spätjahr einſetzenden Kriſis das Heer der Erwerbsloſen lawinenartig anſchwoll, weiſt der Beſchäf⸗ tigungsgrad ſeit März und April wieder eine leichte Steigerung auͤf, wie denn überhaupt die deutſche Wirtſchaft über das Aller⸗ ſchlimmſte hinweg zu ſein ſcheint, falls nicht ein neuer Rückſchlag eintritt. Nach dem 1. Vierteljahrsheft des Inſtituts für Konjunktur⸗ forſchung ſank die Zahl der Konkurſe von 2092 im Januar auf 1302 im April, die Auflöſungen von Einzelfirmen, offenen Handels⸗ und Kommanditgeſellſchaften übertrafen die Neugründungen im Januar noch um 1918, im April nur mehr um 1621. Am Geld⸗ markt ging der Satz für Tägliches Geld von Januar bis April von 7,13 auf 4,64 v.., für Warenwechſel von 7,68 auf 5,80 v. H. zurück; am Effektenmarkt hob ſich in derſelben Zeit das Niveau der Aktienkurſe von 74,2 auf 94,3, dasjenige der 5 v. H. Pfandbriefe von 66,54 auf 82,40. Am Warenmarkt ſind die reagiblen Waren, von 125,2 auf 118,9, die Induſtrieſtoffe von 130,4 auf 124,9, die Fertigwaren von 150,9 auf 145,8 heruntergegangen. Aber auch die Rohſtoffeinfuhr ſank von Januar bis März um 10,9 v.., der Schiffsverkehr war im erſten Vierteljahr weit über die ſaiſonmäßige Verſchlechterung hinaus eingeſchränkt und der Frachtenmarkt weiter ſehr gedrückt. Im Gegenſatz zu dem ſchon ſeit November zu beobachtenden Rückgang unſerer Einfuhr, der übrigens prozentual am ſtärkſten auf dem Gediete der Fertigwaren ſich zeigte und vor allem mit dem nachlaſſenden Zuſtrom amerikaniſcher Kapitalien zuſammenhängen dürfte, iſt die Ausfuhr nach einer teilweiſen Stagnation in der erſten Hälfte des vorigen Jahres ſeitdem geſtiegen. Insbeſondere hat die Gruppe der Fertigwaren eine Ausfuhrzunahme aufzu⸗ weiſen, die um ſo beachtenswerter iſt, als ſie anſcheinend nicht durch eine Verſchleuderung der Waren erzielt wurde, denn das Preis⸗ niveau der ausgeführten Waren hat ſich nach der amtlichen Statiſtik von 137,6 im 1. Vierteljahr 1925 auf 141,0 im 1. Vierteljahr 1926 gehoben. Wodurch nun aber dieſe Zunahme, die im März über⸗ raſchend groß war, um dann im April und Mai wieder ganz erheblich nachzulaſſen, eigentlich verurſacht wurde, iſt noch immer nicht einwandfrei klargeſtellt. Tatſache bleibt jedoch, daß unſere Außenhandelsbilanz ſeit Anfang dieſes Jahres aktiv iſt, im reinen Warenverkehr für Januar mit 87,1, Februar 121,2, März 277,8, April 56,2, Mai 27 Mill. 1. Freilich ſtehen unſere Außenhandelszahlen auch heute noch hinter denjenigen der Vor⸗ kriegszeit weit zurück. Betrug doch der Geſamtwert des deutſchen Außenhandels in Mill. 1: 1913 20 889,7, 1924 10 287.8, 1025 13 413,6, und der Wert unſerer Ausfuhr ſank von 10 089,8 1913 auf 1924 4311,6, 1925 5556,3. Am Welthandel, oder genauer am Handel der 18 wichtigſten Länder der Welt, war Deutſchland in Einfuhr und Ausfuhr zuſammen 1913 mit 16,7, 1924 nur noch mit 9,2 v. H. beteiligt; der Anteil Europas, d. h. ſeiner 11 wichtigſten Länder, betrug 1913= 73, 1924= 63,8 v. 28 während derjenige Japans von 2,3 auf 4,4, derjenige der Ver⸗ einigten Staaten von 14.3 auf 20,4 in derſelben Zeit ſtieg. Daß die Kriſis, die in Deutſchland, und zwar nur bei uns, mit letztem Oktober einſetzte, um dann mit Februar in einen Zu⸗ ſtand der Depreſſion überzugehen, ebenſo wie vorher die Zeit der Hochſpannung eine gewiſſe Bereinigung der Wirtſchaft von Unter⸗ nehmungen gebracht hat, die unter normalen Verhältniſſen nicht lebensfähig geweſen wären, unterliegt keinem Zweifel. Es wäre aber, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung mit Recht hervorhebt, ein bedenklicher Optimismus, wenn man dieſe lokale Kriſis als einen heftigen Anfall des kranken Wirtſchaftskörpers anſehen wollte, der ein für allemal die Krankheitsſtoffe beſeitigt hätte. Denn Krieg und Inflation haben viel ſchlimmere Zerrüt⸗ „b. 30 proz. Ermäßigung der Luftverkehrsfrachten. Wie uns die Badiſch⸗Pfälziſche Luft Hanſa AG. mitteilt, werden die Luftverkehrsraten innerhalb der deutſchen Reichsgrenzen, ſowie nach den wichtigſten Auslandshäfen, wie London, Amſterdam, Kopenhagen, Malmö, Wien, Budapeſt, Hamburg, Zürich, Baſel, Rotterdam, Danzig uſw. ab 9. Juli 1926 um 30 v. 9. ermäßigt. * Wiederherſtellung des Preisſchutzes in der Zigarekteninduſtrie. Die Preiskonvention der deutſchen Zigarettenfabriken und die Ar⸗ beitsgemeinſchaft des Deutſchen Spezialhandels mit Tabakwaren haben in einer Beſprechung in Verlin am 12. Juli Abmachungen über die Wiederherſtellung des Preisſchutzes getroffen. Die der Preiskonvention angeſchloſſeien Fabriken werden durch dieſe ver⸗ pflichtet, allen Abnehmern die Einhaltung der Kleinverkaufspreiſe aufzuerlegen und vom Großhandel zu verlangen, daß er ſeinerſeits ſeinen Abnehmern die gleiche Verpflichtung auferlegt. Die Durch⸗ führung erfolgt durch Aufdruck auf Preisliſten, Fakturen, Liefer⸗ ſcheinen und Kommiſſionskopien. Preiskonvention und Arbeitsgemeinſchaft werden eine gemein⸗ ſame Liſte aller Schleuderer aufſtellen, deren Belieferung zu ſper⸗ ren iſt. Klagen werden im Einvernehmen zwiſchen beiden Organi⸗ ſationen durchgeführt. Zur Preiskonvention gehören etwa 50 Fa⸗ ſchaft und einzelnen außenſtehenden Firmen. wie Earbatu, Maſſary, Muratti, iſt die aleiche Abmachung direkt getroffen worden. Ferner wurde beſchloſſen, daß die alte Reichsarbeitsgemeinſchaft(Induſtrie und Handel) ihre Tätigkeit wieder aufnehmen ſoll. — 1o: Der Erfolg der Juckerexpork-Bereinigung. Die Wirkſamkeit der Ausfuhrvereinigung der Deuiſchen Juckerinduſtrie wird in Fach⸗ kreiſen bis jetzt inſofern als befriedigend beurteilt, als der gefürchtete Preisrückgang nicht eingetreten iſt, Stabilität der Preiſe erreicht werden konnte. Doch iſt der Druck auf dem Inlandsmarkt noch immer ſo ſtark, daß im Intereſſe einer beſſeren Beſchäftigung der Induſtrie in der nächſten Kampagne eine weitere Hebung der Ausfuhr notwendig wäre. Die von der Reichsbahn vor kurzem geſchaffenen Zuckerausfuhrtarife werden als ungenügend beurteilt, vor allem, da ſie in ihrer Geltung auf die Zeit bis zum 15. Sept. d. J. begrenzt ſind und weil ſie ferner in verſchiedenen Punkten, z. B. für die Transporte nach Binnenhäfen zu Ausfuhrzwecken, noch erheblich hinter den Tarifbedingungen der Vorkriegszeit zurückſtehen. „o- Belgiſche Währungsmaßnahmen. In Brüſſeler Finanz⸗ kreiſen verlautet, die Regierung werde die Einführung der Gold⸗ klauſel bei den Kaufverträgen geſetzlich ſo lange zulaſſen, bis das Verhältnis zwiſchen dem Goldfranken und dem Papierfranken ſtabiliſiert ſei. Außerdem beſtehe die Abſicht, eine. Goldfranken⸗ emiſſionsbank als Tochterinſtitut der Nationalbank zu gründen. Der von vielen Seiten kritiſierte Lebenshaltungsindex ſoll ab⸗ geſchafft werden. „d⸗ Bericht über inkernatſonale Sozialpolitik. Das Präſidial⸗ mitglied des Hanſa⸗Bundes für Gewerbe, Handel und Induſtrie, Generaldirektor Dr. Fick, Würzburg, hat auf der diesjährigen GV. des Hanſa⸗Bundes über dieſe Frage ein außerordentlich beacht⸗ liches Referat gehalten, das nunmehr in erweiterter Drucklegung als Flugſchrift des Hanſa⸗Bundes vorliegt. Die Flugſchrift kann von der Geſchäftsſtelle s Hanſa⸗Vundes für Gewerbe, Handel und Induſtrie, Berlin NW 7, Dorotheenſtr. 36, gegen Einſendung eines Betrages von 0,10„ bezogen werden. wenn das Jahr 1913 mit 100 eingeſetzt wird, von Januar bis April⸗ briken, darunter faſt alle Großfirmen. Zwiſchen der Arbeitegemein⸗ ſondern eine gewiſſe und für die Erkeichterung der angeſpannten Lage des Handels noch] Bl Jur Wirtſchaſtslage Von Dr. Klaus Buſchmann, Berlin tungen hervorgerufen, mit unrationell arbeitenden Betrieben bedeutet. Am ſchlimmſten iſt zurzeit noch unſere Landwirtſchaft dran. Sie ſtand, als die reiche Ernte im Herbſt 1925 auf den Markt kam, unter dem Druck der hohen kurzfriſtigen Verſchuldung, die ſie zu beſchleunigter Abgabe ihrer Getreidevorräte zwang. der Faktor die Störung des Marktes durch die verſtärkte Ein⸗ deckung vor Inkrafttreten der Zölle, und ſchließlich der Preisdruck von Oſten. Alle dieſe Faktoren bewirkten einen Rückgang der Getreidepreiſe, von dem große Agrargebiete, namentlich Oſtdeutſch⸗ lands, ſchwer betroffen wurden. Waren dieſe doch jetzt vielfach gezwungen, zur Finanzierung ihrer Wirtſchaft in die Subſtanz des Viehkapitals einzugreifen. So zog die Senkung der Roggenpreiſe eine noch ſtärkere Senkung der Rinderpreiſe nach ſich, und ver⸗ mutlich hat die durch dieſe Entwicklung herbeigeführte Schwächung des Binnenmarktes die letzte Winterkriſis, wenn auch nicht aus⸗ gelöſt, ſo doch ſichtlich verſchärft. Der diesjährige Saatenſtand war zwar im Mai etwas ungünſtiger als zur gleichen Zeit des Vor⸗ jahres, doch läßt er, falls die Ueberſchwemmungen der letzten Wochen ihm nicht allzuviel Abbruch getan haben, immer noch auf eine mittlere Ernte hoffen und auf etwas günſtigere landwirtſchaft⸗ liche Preisverhältniſſe im nächſten Jahre ſchließen, was natürlich unſerer geſamten Wirtſchaft zugute kommen würde. Vor⸗ erſt aber ſteht letztere noch unter dem Jeichen der Depreſſion und es iſt nicht abzuſehen, von welcher Seite her die Konjunktur ſobald eine nachhaltige Belebung erfahren ſollte. Wir müſſen ſehr zu⸗ frieden ſein, wenn angeſichts der kommenden höheren Reparations⸗ laſten, der weniger ergiebigen Steuerquellen und der ſchweren Be⸗ laſtung durch die Erwerbsloſenfürſorge das Staatsbudget im Gleichgewicht und die Währung ſtabil gehalten werden können, denn das iſt doch die erſte Vorausſetzung für unſer langſames Wiedervorwärtskommen. Jetzt noch einen kurzen Blick auf die Konjunktur des Auslandes. Während Deutſchland und auch Oeſterreich wenig⸗ ſtens den Tiefpunkt überwunden zu haben ſceinen, zeigte die Konjunktur in Italzen und in der Tſchechoſlowakei im 1. Vierteljahr 1926 gewiſſe Merkmale einer Verſchlechterung. In England aber machte ſich eine Beſſerung der Wirtſchaftslage bemerkbar, die frei⸗ lich durch den Bergarbeiter⸗ und Generalſtreik wieder nachteilig beeinflußt worden iſt. Frankreichs Ausfuhr konnte, namentlich in Fertigwaren, infolge des Frankenſturzes zunehmen, dagegen zeigt ſeine Geſamteinfuhr ſeit der Jahreswende einen ſchwachen Rück⸗ gang, mit Ausnahme der Einfuhr aus Deutſchland, die ſtark zu⸗ genommen hat. In Rußland hat die ungünſtige Entwicklung der Handelsbilanz, die im März allerdings wieder aktiv war, zu einer Verringerung des Einfuhrprogramms für das Wirtſchaftsjahr 1925/26 um rund 32 v. H. geführt. Die Einſchränkung trifft vor allem die Maſſenbedarfsartikel, während die Einfuhr techniſchen Bedarfs der Landwirtſchaft und der Induſtrie im vorgeſehenen Umfange erfolgen ſoll. Die einheimiſche Induſtrie kann aber die Nachfrage des warenhungrigen Landes nicht nur nach Gegen⸗ ſtänden des täglichen Bedarfs, ſondern auch nach Produktions⸗ mitteln und Baumaterialien bei weitem nicht befriedigen. Jur Er⸗ möglichung der notwendigen Einfuhr, namentlich von maſchinellem Inventar für die Landwirtſchaft und die Induſtrie, wird die Sowjetregierung in verſtärktem Maße ausländiſchen Kredit in An⸗ ſpruch nehmen müſſen. Das Inkrafttreten des deutſch⸗ruſſiſchen Kreditvertrages über 300 Mill. dürfte zweifellos zur Milderung der ruſſiſchen Wirtſchaftskriſis und auch zur Belebung des Geſchäfts⸗ ganges in Deutſchland beitragen.— Der amerikaniſche Außen⸗ handel(Vereinigte Staaten) weiſt im 1. Vierteljahr 1926 die beträchtliche Paſſivität von 125,2 Mill. Dollar auf. Die Aus⸗ fuhrſenkung, hauptſächlich in Baumwolle und Weizen, fiel dabei weniger ins Gewicht als die Einfuhrſteigerung. Der Geſamtſtand der amerikaniſchen Wirtſchaft iſt aber noch ſo hoch und nach allen Unterlagen und Nachrichten noch ſo geſund, daß wenigſtens fürs erſte mit einem Umſchwung der amerikaniſchen Konjunktur und mit einer von dort ausgehenden Beeinfluſſung der Weltwirtſchaft und beſonders Europas nicht zu rechnen iſt. Deviſenmarkt Rekordkiefſtand des Franken In den geſtrigen Nachmittagsſtunden war im Arbitrageverkehr ſowohl der franzöſiſche wie auch der belgiſche Franken wieder ſtark abgeſchwächt. Der enttäuſchende Wochenausweis der Bank von Frankreich vom 15. Juli hat eine erneute ſtarke Baiſſe der franzö⸗ ſiſchen Währung herbeigeführt, die vorübergehend den Kurs London gegen Paris bis auf 200 Franken für ein engliſches Pfund(Rekord⸗ tiefſtand) abſinken ließ. Später ſetzte auf Interventionen eine geringfügige Wertverbeſſerung ein. London—Brüſſel wurde von der Bewegung mitgezogen und ſtellte ſich geſtern Nachmittag auf 215, ſpäter auf 212. London— Mailand notierte 144,5 bzw. 143,75. Leicht nachgebend war auch der ſpaniſche Peſeta, während die norwegiſche Krone etwas feſter tendierte. Heute Vormittag notierten: 10. 15 10. 15. 10. 15. London-Paris180,5197,50J Maild.-Schwz. 19,09 17,45 Lond.-Stockh. J 18,14 18,15 Lond.-Brüſſel 206.15211,50] Holland-Schw. 207, 400207,45] Lond.-Madrid 30 65 30,74 Lond.⸗Maild. 138,85143,75 Kabel Holland 229.— 249,.— Mailand-Paris 130,40 137.— Kabel Schweiz 516,50516,65 Lond.⸗Halland 12,12 1210 Brüſſel-Paris 101,30 93,75 Lond.⸗Schweiz 25,14 25,11] London-Oslo. 22,17 22,18J Holland-Paris 14,95 16,31 Paris-Schweigl 13,87 12.80J Lond.-Kopenh. 18.35 18,36 Kabel London 486,65 486,45 In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen: 5 London. 20,42 20,48] Prag 12,44 12,44] Madrid..66,65 66,50 Paris. 11,27 10,5 Oslͤͤ 92,050 92,15 Argentinien 170,—170,60 Zürich... 51,30 81.95] Kopenhagen 111,85111,35] Japan.. 197,— 197,10 Mailand. 14,71 14.10] Stockbolm.. 112,65 112,50 Holland.. 168,—168,80J Brüſſel 9,90 9,60 Serliner Metallbörſe vom 18. Juli Pieiſe in Feſtmark für 1 Kg. 14 15 14. 15 Elektrolykupfer 132,/½ 134,7½ Aluminium Raffinadekupfer———— in Barren.40⸗2,45 2,40⸗2,45 ei—— Zinn, ausl. ee—— Rohzink Bb.⸗Pr.) 69 0⸗70,0 6,90.7,00 Hüttenz nn— C—.— Nickel 3,40⸗3,50 3,40⸗3,50 Plattenzink.00⸗6,10 6,00⸗6,10[ Antimon.10.1,15.10..15 Aluminium 2,35⸗2,40 2,35.2,40 Silber für 1 Gr. 89.2⸗90,.2 89,7⸗90,7 London, 15. Juli Metallwarkt(In Eſt. f. d. eng. 1. v. 1016 Kg. 14. 15 Blei 31.80 31,90 Kupfer Kaſſa 58,35 58,35 beſtſelect. 64,75 64,75 ink 34.50 34,35 do. 3 Monat 59,13 59,25 Nickel—.—— ueckſilber 15,50 15 25 do. Elektrol 66,50 66,50[ Zinn Kaſſa 280.75 280,35] Regulus-—.——.— -: Erhöhung der Drahtſeilpreiſe um 20—25 v..? Wie die Rh.⸗W. Z. mitteilt, iſt gegenüber den in den letzten Monaten all⸗ gemein geforderten Preiſen infolge des Zuſtandekommens des neuen Drahtſeilverbandes eine Erhöhung der Preiſe um 20—25 v. H. zu erwarten. Der Verband, der ſeine Tätigkeit mit rückwirkender Kraft vom 1. Juli an aufnimmt, wird auch den Handel auf dem Drahtſeilmarkt vollſtändig ausſchalten; der geſamte Verkauf von Drahtſeilen ſoll durch den Verband erfolgen, der auch keinerlei Händlerrabatte mehr vorſieht. Abgeſehen von Holland und Belgien, wohin auch durch den Verband verkauft wird, ſind die Verbandsmitglieder im Auslandsgeſchäft nicht gebunden. Frachtenmarkt in duisburg-Ruhrort vom 15. Juli 1026 Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum ſehr lebhaft. Frachten und Tagesmieten blieben unverändert. als die Infizierung des Wirtſchaftskörpers Dazu kam als verſchärfen⸗ reitag. den 16. Juli 1926 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag ⸗Ausgabe) T. Seile. Nr. 323 Sirummfliaus Juaui neden dem altem Aathaus jele Iausencle besuchten unseren 5 9 5 0 5 ZSaison-Ausverkauf. Um dem gewal- 1 u Anclran ht— 2 gere 2¹¹ I7 2 7— EI— mußzten wir Uüber Mittag von 12 K— 2 ————— 70 2½ Uhr schlieſen, Diese Einrichtung eeeeeeneee ee eeee 15 925 701 MNesſcbestündle m 20 82 8— regulärer Waren zu bedeutend behalten wir vorläufig hei. Sereegegegefen gte 65 eeeeeee bis 4. August ds.)s. zum Verkauf. 1 5 Einige Beispiele: Kinder-Söckehen weiß u. farbig 17 zum Teil bis zur Hältte herab- 0 50 . t Größe 1 U0. 25 5 5 11 jede weitere Größe 5 Pfg. mehr Erstlings-Jäckchen gestrickt FTF 5 Damen-Strümpfe, Baumwolle, 5 5 schwarz und kardig⸗ Faar.75 12 Damen-Strümpfe, Mako und f 5 Seidenflor, und farbig..00 1 Damen-Strümpfe, Seidenflor, 0 schwarz und 8 7.50.80 1 5 Damen-Strümpfe, Seidenflor, 5 10—0 prima Qualitat aphig.90 2 3 95 Damen-· Strümpfe, Dauerseide, ö Mannheim 5. An den Planken. 5 ein Gualltstsstrumnf in vielen 2 5 5 5 Moetehe;ß; 90 5 Damen-Schlupfhose, kräftige 4 Trikot-Oualität, farbig 5— 5.65 und eine große Auswahl anderer 8 ee preiswerter Artikel. 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Der Hann mit der Narbe Die Aktiengeſellſchaft für Technik hat es verſtan⸗ den, die wichtige Erfindung des Ingenieurs Val Fleury in ihren Beſitz zu bringen. Die wichtiage Er⸗ findung beſtand darin, daß ſeder Maanetzünder durch geheimnisvolle elektriſche Wellen zum Verſagen und demnach jeder Flieger zum Landen oder Abſturz ge⸗ bracht werden könnte. Näheres folgt. Detektiv Detrum.— Leiter: Rat Schneider. 2. Bericht. Ab heute Freitag bringen wir den neuesten deutschen Großfilm: Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren in einer lauen Sommernacht Zum Topich-Reinigen und ſonſtigen Aufträgen empfiehlt ſich bei tadel⸗ loſer Ausführung. Dienſtmann Engel, Tel. 3319 Mannheim, den 2. Juli. Die Dokumente der ſenſationellen Erfindung hatte der Notar H. Stoll der A⸗G. in Verwahrung. Dieſer hatte ſie unter dem Aktenzeichen A. I. 47 311 aufbe⸗ wahrt und auf Grund eines Briefes, der die gefälſchte Unterſchrift des 1. Präſidenten der.⸗G. trug, einem Boten ausgehändiat. Näheres folgt——. Detektiv Marlef.— Leiter: Rat Schneider. 3. Bericht. In Sachen: Mannheim, den 3. Juli Der Mann mit der Narbe' Die Aktiengeſellſchaft hat eine große Belohnung auf die Wiederbeſchaffung der wichtigen Dokumente ausge⸗ ſetzt. Ein gewiſſer Jim Braun hat ſich angeboten, die Pläne der Erfindung gegen entſprechende Belohnung wieder herbeizuſchaffen. Er ſcheint mir nicht nur ein robuſter, ſondern vor allen Dingen ein waahalſiger, geriſſener Burſche zu ſein. Näheres folgt.——— Kriminalbeamter Falſtraff.— Leiter: Rat Schneider. 4. Bericht. In Sachen: Mannheim, den 4. Jul „Der Mann mit der Narhe Die Sache iſt dieſe Nacht in ein neues Stadium getreten Beim Ingenieur Val Fleury ſind Einbrecher geweſen. Beim Alarm eilte ich mit meinen Leuten Ein Film von jugend und Liebe von Alt Reidelberg und deutscher Poesie in 6 Akten. Hauptdarsteller: Klärchen Schröder. Dorothea Wieck Schönhoftf. Rudolt Fuetterer 11 — Die Wangen, die weichen, dem Blütenhauch, dem Frühlingstraum. dorthin. Es hat einen harten Kampf gegeben. Leider kamen wir zu ſpät, ſodaß wir die Einbrecher, welche im Auto entflohen, nur in unſerem Kraftwagen rer⸗ folgen konnten. Die Fahrt war fürchterlich. Wir 3 hatten Unalück. Näheres folgt.——— Kriminalbeamter Strattoff.— Leiter Rat Schneider. 5. Berichi. Mannheim, den 5. Juli Pflichfrf Ein Bild in- der Aufopferung eines Arztes in 3 Akten In den Hauptrollen: Eva Speyer, Eduard Rothauser und Frieda Richard. Der folle Herzog Ein Lustspiel in 2 Akten. 4. Neueste Ufa-Wochenschau. 5 Anfang der Füme:.30,.15,.50,.10,.20,.05,.15, 8 50, 9 10,.20—11 Uhr. Sonntag 2½ Uhr. e faden. d 7 Laeum 0 Prima Nach Beſchluß des Muſeumsausſchuſſes ſind PI N die Oeffnungszeiten folgendermaßen neu feſt⸗ II 8 geſetzt worden: 69frei Samstag, Sonntag. Sonntags von 11—5 Uhr durchgehend, Diens⸗ auch Werktags. Anfrag. taas bis einſchließl. Samstags von 10—1(ſtatt unter Rufn. 48. 527 11—11 u.—5 Uhr, Montags geſchloſſen. In Sachen: „Der Mann mit der Narbe Wir ſind den Fliehenden wieder auf der Spur. Bei der raſenden Verfolgung muß einer der Inſauen des flihen en Autos ſchwer verwundet worden ſein. denn ſie haben den Arzt Prof. Dr. Belton im Auto abgeholt. damit dieſer ihn ſofort operiere. Unterwegs haben ſie ihm die Augen verbunden, damit er über den Weg der Fahrt keine Angaben machen kann. Ich bin morgen zur weiteren Vernehmung bei Dr. Belton. Näheres folat. Detektiv Chranich.— Leiter: Rat Schneider. 8. Berichi. In Sachen: Mannheim, den 6 Juli Der NManm iit der Narbe Ich war heute bet Prof. Dr. Belton, welcher mir die Perſon, die er verbunden hatte, genau beſchrieb. Nach dieſer Beſchreibung iſt es der große Unhekannte, der ſeine Komplizen beim Einbruch in der Villa des Ingenieurs Val Fleury kommandierte. Dieſer große Unbekannte hat eine ſchwere Verwundung an der Bruſt- davongetragen, ſodaß er bei Wiederherſtellung ſtets an der Narbe zu erkennen ſein wird. Dieſe iſt von großer Bedeutung, da ein ehrbarer Bürger als Doppelgänger zu ihm exiſtiert und demnach leicht eine Verwechslung eintreten könnte. Ich werde daher die⸗ ſen aroßen Unbekannten ſtets als den Mann mit der Narbe bezeichnen. Näheres folat.—— Der Hauptschauplatz der Handlung ist das wunderschöne Neidelberg und das liebliche Neckartal Wem schlägt nicht das Herz höher und wessen Augen leuchten nicht heller, wenn er das Zauberwort„Heidelberg“ hörtꝰ! Iell hab' mein Herz in Heidelberg ver-—4 loren, in einer lauen Sommernacht. leh war verliebt bis über beide Ohren und wie ein Röslein hat ihr Mund gelacht! Und als wir Abschied nahmen vor den loren, beim letzten Kuß da hab' jch's klar erkannt, 5 daß ich mein Herz in Heidelberg verloren, mein Herz es schlägt am Neckarstrand. Seseeees Wie werde ich dick und rund? Wer würde ein 478 inen. glat. Eintrittspreis an Werktagen Mk..—, Sonn⸗ Kätzchen Detektiv Chranich.— Leiter: Rat Schneider. Groteske in 2 Akten 955 5 0 taas Mk.—.50. Jeweils am letzten Sonntag in liebevolle Pflege die folgenden Berichte bilden die Handlung und diese 6 ver- im Monat iſt der Eintrittspreis auf Mk.—.20 — Deulig- Wochenschau nehmen? Möglichſt wo öffentlichen die Einführung zu dem Großfilm: Garten. Größber Dank: ee Get Ag 0 0 er N aAnn mit 0 er N arb 6 u..: Das groſe Autorennen auf der Avus. S. II. 80 d. d. Geſchſt. Angenehm kühler, gut ventilierter Theatersaal. cherl 8 DPro 6 Dieſer Mann iſt als ſolcher gekennzeichnet und wir chrolbmaschigen verfolgen denſelben bei ſeinem unerhörten Unterneh⸗ Seeeeeseee Um einen größeren Kreis von Interessen mungsgeiſt. ſeinen waghalſigen. unerſchrockenen Kunſt⸗ ten Gelegenheit zu geben, sich von der gebraucht, ſtücken. Ja, wir bringen ihm ein aroßes Intereſſe ent⸗ Anfan 9 Ibr durchschlagenden Wirkung unseres Trocken- preiswert zu verkaufen. gegen, da er nach ſeiner Meinuna einer guten Sache 2566 dienen wil, Das Aufgaebot, das gegen ihn losgelaſſen wird, die Art u. Weiſe der Schliche u. Dricks verbun. den mit den fabelhafteſten Senſationen. der Kampf. der jeuerlöschers „Aghelar zu überzeugen veranstalten wir am Sams- tag den 17. d. Hts., nachm. 6 Uhr auf dem Neckarvorlaud in der Lefite Vorstebung.30 Winkel, N3,-9 Tel. 2485 S12 Aelter., erfahr. Buch⸗ halter empfiehlt ſich für nende Handlung, dadurch, daß auf dem Kampfplatz Musikhaus Mayer Nähe vom„schwarzen Schift. E bilanzmäßige Bs231 der Doppelaänger zu dem Manne mit der N 11. eine große Feuerlöschprobe Humtürung ſcheint und ſic artio bekälta. Vermischtes, 4 zu welcher wir hiermit ergebenst einladen. a deen 1 2. GroB fi m: H 1. 14 NManmheim Markiplaiz Fi 10 iu. gebstehend geben wir noch die Preise E an die Geſchäftsſtelle Musik-Apparafe- Plaffen Dalzam ir die Apparate bekannt: 8 1e ali 1 1580 g f „Ahgela“ industristype 5 35 9 sowie a nstrumente 755 Seee 1 0. 25.— e besten 8642 „üghela“ Autotype 9 hind Habsmacher Flernudein kauft man täglich frisch in 2, 8 Seitz Nachf. 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