— 223 Artikel des Geſetzentwurfs. Monkag, 19. Juli In Mannheim und Umgebung frel ins Saerte Poſt monatlich.⸗M..50 ohne aus oder durch Beſtellgeld. Bei eventl. ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm-Adreſſe. ————— Erſcheint woͤchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943. 7944 u. 7945. Morgen⸗Ausgabe eue Mannheimer Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 327 Seitung reiſe nach Tarif, bei—2 eklam. n Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗ —4.⸗M. aee werden höher berechnet. 5 5 35 enderung der wirtſchaftlichen 25 e eeee Mann eImer Gon eral“ Wel o r. 17590 Karlsruhe.— 2. 7 Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen E Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtraße 6. Schwetzinger⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränete oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Jeitung. Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Abermals Kabinettsſturz in Franlreich Ein heſtiger Angriff Herriots-Ablehnung des vertrauens mit 288 gegen 243 Stimmen herriot Miniſterpräſident! Geſtürzt mit 45 Stimmen Minderheit Das zehnte Kabinett Briand iſt am Samskag abend 8 Ahr in der Kammer geſiürzi worden. Die Regierung erlitt die Nieder⸗ lage, als darüber abgeſtimmt wurde, ob zur artikelweiſen Beratung der Finanzvorlage übergegangen werden ſolle oder nicht. Die Regierung hatte die Bertrauensfrage geſtellt. Der Antrag wurde mit 288 gegen 243 Stimmen abgelehnt, d. h. die Regierung iſt mit einer Minderheit von 45 Stimmen zu Jall gekommen. Die entſcheidende Rammerſitzung Bei Eröffnung der Kammerſitzung war faſt das geſamte Kabinett auf der Regierungsbank vertreten. Die Tribünen waren wie immer an großen Tagen dicht beſetzt. Der Generalbericht⸗ erſtatter der Finanzkommiſſion, de Chappedeleine, verlas den Bericht, der unter Würdigung des Ernſtes der Lage zu dem Schluß kommt, daß das Parlament unter keinen Umſtänden die von Caillaux geplante Beſchränkung ſeiner geſetzgeberiſchen Macht zu⸗ laſſen könne. Herriots Angriff Nach dem Berichterſtatter ergriff Herriot das Wort, um, wie er erklärte, nicht als Parteiführer, ſondern als Kammerprä⸗ ſident den Miniſterpräſidenten zu beſchwören, der Kammer nicht bis Ende November ihre Rechte und Pflichten zu entziehen. Vom parlamentariſchen und republikaniſchen Standpunkte aus beunruhige ſihn der vorliegende Geſetzentwurf ſowohl durch das, was er ent⸗ halte, als auch durch das, was er nicht enthalte. Die beiden Artikel ſeien voller Gefahren. Wenn die Parlamentsarbeit zu lange dauere, könne die Regierung die„äußerſte Dringlichkeit“ beantragen. Er könne, ſchloß Herriot unter tofendem Beifall der Linken und äußerſten Linken, ſeine Zuſtimmung zu der Regierungsvorlage nicht geben. Man befinde ſich in einer Zeit, in der man nichts überſtürzen dürfe, ſondern nachdenken müſſe. Er forderte daher die Regieruno zu einer Zuſammenarbeit, nicht zu einer Unterdrückung des Parla⸗ ments auf. Briands Verkeidigung Miniſterpräſident Briand beſtieg ſofort die Rednertribüne zu einer Erwiderung. Er als Republikaner ſei überzeugt, daß das von der Regierung borgeſchlagene Verfahren die Autorität des Parlaments nicht ſchädige, ſondern befeſtige. Wenn Herriot Pflichten als Kammerpräſident habe, habe er Verantwortlich⸗ keiten als Regierungschef, und wenn dieſe Standpunkte miteinan⸗ der unvereinbar ſeien, ſo werde die Kammer zwiſchen zwei Ver⸗ trauensfragen geſtellt: Entweder Kammerpräſident— oder Mini⸗ ſterpräſident, was außerordentlich tragiſch ſei. Ein guter Republi⸗ kaner dürfe nicht dem Parlamentsmechanismus das Heil des Landes opfern. Heute müſſe er es ausſprechen, daß dem Land binnen 48 Stunden eine aktionsfähige Regierung not tue. Die Debatte Darauf wurde die Debatte über den Geſetzentwurf aufgenom⸗ men. Louis Marin legte den Standpunkt der Mittelparteien dar. Er erklärte, die von Caillaux geforderten Vollmachten ſeien übermäßig und gefährlich und dürften vom Parlament nicht bewilligt werden. In der„Information“ habe der engliſche Wirtſchaftler Keynes behauptet, der Zweck der vom Finanzminiſter geforderten Vollmachten ſei der, ſich des Goldbeſtandes der Banr von Frankreich zu bemächtigen. Finanzminiſter Caillaux rief. da⸗ zwiſchen:„Nein!“ Marin fuhr fort:„Jawohl, morgen werden Sie anders denken wie heute. Die Regierung will uns vor vollendete Tatſachen ſtellen wie ſeinerzeit beim Locarnoabkommen.“ Briand proteſtierte gegen dieſe Behauptung. Er habe in der Locarnofrage ſtets das Parlament auf dem Laufenden gehalten. Marin beant⸗ wortete weiterhin die Frage, warum die Regierung dieſe Vollmach⸗ ten haben wolle, dahin, daß ſie Auslandsanleihen aufzunehmen gedenke. Dieſe Anleihen lehnten ſeine Freunde wegen der dami verbundenen Kriſen ab. Frankreich müſſe ſich ſelbſt retten. Nach einem kommuniſtiſchen Redner ſprach der Sozialiſt Renaudel, der die Vollmachten gleichfalls ablehnte. Nach Renaudel beſtieg Finanzminiſter Caillaux die Tri⸗ büne, um ſeine Politik der auswärtigen Kredite zu verteidigen. Die Kammer müſſe zwiſchen ſeiner Politik und dem ſozialiſtiſchen Pro⸗ gramm wählen oder ſie müſſe ſich für die Heranziehung des Goldes der Bank von Frankreich zur Stabiliſierung der Währung-aus⸗ ſprechen. Einen anderen Weg gebe es nicht. Die Regierung beantragte daraufhin Schluß der allgemeinen Ausſprache und den erd zur Debatte über die einzelnen Der Miniſterpräſident ſtellſe zu dieſem Antrag die Vertrauensfrage. Dabei wurde die Regierung geſtürzt. Die amtliche Mitteilung der demiſſion Das Elyſee hat folgende Mitteilung veröffentlicht:„Nach Be⸗ end'gung der Kammerſitzung haben Briand und ſeine Kollegen ſich nach den Elyſee begeben, um dem Präſidenten der Republik die Demiſſion des Kabinetts zu überreichen. Der Staatschef hat dieſe Demiſſion angenommen und Briand und ſeinen Mitarbeitern für ihre ergebene Tätigkeit gedankt und ſie erſucht, weiterhin die laufenden Geſchäfte zu beſorgen. Caillaux verließ als erſter das Elyſee. Er erklärte den zahlreich eingetroffenen Journaliſten:„Es gibt kein glücklicheres Schickſal, als das meinige“. Dann begab er ſich, offenbar gut ge⸗ launt, nach ſeinem Auto, wo ihn ſeine Frau erwartete. B riand verließ als letzter den Präſidenten⸗Palaſt um 9 Uhr. Er erklärte den Journaliſten: Geben Sie die Hoffnung auf, daß ich noch ein⸗ mal mein eigener Nachfolger ſein werde. Ich habe bisher ſchon ge⸗ nügend Thronanwärter enttäuſcht. Ich kann nicht immer in einem feindlichen Milieu leben. Ich habe endlich meine Freiheit wiedergewonnen. Wie es kam V Paris, 18. Jull.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Caillaux forderte raſche und definitive Entſcheidung. Die Kammer beeilte ſich, dem Finanzminiſter, der die Brücke über den Rubrikon bereits geſchlagen hatte und ſich auf den Vormarſch machte, eine Phalanx entgegenzuſtellen. Nach hartem fünfſtündigem Kampfe, in dem ſich die um Caillaux konzentrierte Anhängerſchar mutlos und ein⸗ geſchüchtert erwies, fiel der Finanzminiſter. Mit ihm brach Briands zehntes Kabinet, das 24 Tage Lebensdauer hatte, zufammen. Der Miniſterpräſident und Außenminiſter verlor den Reſt ſeines Preſtige. Für längere Zeit dürfte er aus der Reihe der Kabinettsbildner verſchwinden. Herriot, der Führer des Kartells, ſtieg in die Arena hinab, und führte den todbringen⸗ den Stoß. Briand warf ſich ihm entgegen, ohne ſelbſt zur Gegen⸗ attacke überzugehen. Der Kartellchef und Verteidiger der parlamentariſchen Sou⸗ veränität bot den Frieden an, der mit Caillaux Abdankung in poli⸗ tiſcher und moraliſcher Hinſicht gleichbedeutend geweſen wäre. Die Regierung wäre in dieſem Falle gezwungen worden, ihr Projekt zurückzuziehen, und ſich dem Verdikt der Finanzkommiſſion zu unterwerfen. Auf dieſe ſchmählichen Bedingungen konn⸗ ten Briand und Caillaux nicht eingehen. Zu den Freunden Her⸗ riots geſellten ſich die Blocknationaliſten, die Anhänger Poincarés, eine bunt geſchweißte Majorität, aus der ſich eine Regierung un⸗ möglich herausſchälen läßt. Die heterogenſten Parteigruppen ſchloſ⸗ ſen ſich zuſammen. Die Herriotiſten lehnten Caillaux Pläne ab, weil ſie ihm für ſeine unſympathiſchen Steuervorſchläge nicht die Vollmacht erteilen wollten. Die Sozialiſten verſchanzten ſich hinter Herriots Standpunkt, weil ihnen Caillaux nicht die verlangten Zu⸗ geſtändniſſe in der Frage der Kapitalabgabe machte. Die Gruppe Painlevpé ließ Caillaux aus denſelben Gründen im Stich. Die Gruppe Loucheur lehnte die Vollmachten ab, weil ihr ſeine ſonſtigen Steuervorſchläge nicht paßte. Die Rechtsgruppe hätte einem Poincariſten ſofort die Vollmacht erteilt, einem Caillaux⸗ tiſten aber, der die Notwendigkeit einer Löſung der franzöſiſchen Finanzkriſe im Rahmen der internationalen Geldwirtſchaft bean⸗ tragte, einem ſolchen„Verräter“ verweigern ſie jede Vollmacht, wäre ſie auch noch ſo eingeſchränkt. Poincare, der nach Paris abgereiſt iſt, iſt bereit, das Finanzminiſterium zu übernehmen.„Ich wage es dies⸗ mal, ins Feuer zu gehen“, drahtete er ſeinen Freunden. Bokanowski und Tardieu bewerben ſich um den Poſten des Innen⸗ und Kriegs⸗ miniſters, falls nicht Painleve das Kriegsminiſterium wieder über⸗ nehmen ſollte. Der frühere Handelsminiſter Chautemps wartet auf Einlaß in das neue Kabinett. Sollte Herriot wirklich auf ein ſolches Geſchäft eingehen, ſo läßt ſich mit einer Umgeſtaltung der heutigen Parteiverhältniſſe in der Deputiertenkammen beſtimmt rechnen. Die Zuſammenſtellung des Kabinetts wird für ſpäteſtens Montag Mittag angekündigt. Herriots Beauſtragung VParis, 18. Juli. Doumergue hat Herriok mit der Bil⸗ dung der Regierung beauftragt. Herriot hat heute nachmittag mit⸗ gekeilt, daß er dieſe Miſſion annehme. Er hat bereits mit Poin⸗ levé und Briand Rückſprache genommen, ferner hat er heute vor⸗ miktag Poincare, der ſich auf ſeinem Landſitz befindet, kele⸗ phoniſch erſucht, nach Paris zu kommen. Poincare wird heute abend in Paris erwartet. Man ſpricht davon, daß Poincare das Finanz⸗ miniſterium übernehmen ſoll. Die nationaliſtiſche Preſſe be⸗ fürwortek, daß Poincare Miniſterpräſident werden ſoll. Mellons Europareiſe Berlin, 18. Juli.(Meldung der United Preß.) Aus Ne w⸗ york wird gemeldet: Die Abfahrt des Schatzſekretärs Mellon nach Europa hat in Wallſtreet zu den mannigfachſten Gerüchten Anlaß ge⸗ geben. Das intereſſierte Publikum iſt der Meinung, daß die Ver⸗ einigten Staaten nach Kräften zu der Löſung der Kriſe Frankreichs und damit Europas beitragen wollen. Man glaubt annehmen zu dürfen, daß die ſeit Monaten geplante Reiſe der Stabiliſie⸗ rung des franzöſiſchen Franken dienſtbar gemacht wer⸗ den ſolle. Der Meldung über eine beabſichtigte Konferenz zwiſchen Mellon, Morgan, Normann, Strong, Gilbert und Morro wird kein Glauben beigemeſſen. Der Triumpf des Mechanismus Nach nur dreiwöchiger Lebendsdauer iſt das zehnte Kabinett Briand geſtürzt worden, gleich ſeinen Vorgängern über die Finanz⸗ frage, die für Frankreich die Geſtalt eines nationalen Verhängniſſes anzunehmen droht. Als Briand in dieſes ſein letztes Kabinett Caillaux aufnahm, glaubte man an die Rettung, denn trotz der großen Gegnerſchaft, die die Rechte Caillaux entgegenbringt, iſt ſich doch ganz Frankreich darüber klar, daß er der einzige finanzielle Sachverſtändige von Format iſt, der nicht nur die Erkenntnis der Not beſitzt, ſondern auch den Willen, ihr zu ſteuern. Was bisher keiner wagte, er hat es getan, den Generalgewaltigen der Banqus de France von ſeinem Poſten zu entfernen. Und ſeinem geſchick⸗ ten Unterhändlertum war es auch zu verdanken, daß er aus Londopef nicht mit leeren Händen zurückkehrte. Eine Inflation gleicht ocpeis einer Naturkataſtrophe, der man nicht auf dem amtlichen„ 105 ordnunswege beikommen kann. Wir wiſſen aus unſerer elg 18 Leidensgeſchichte, daß die vielangefeindeten Steuernotverorhnun 8 eine bittere Notwendigkeit waren, mögen ſie auch im Ainde ch nicht dem entſprochen haben, was man in normalen Zei von Maßnahmen der Regierung erwartet. Außerordentliche Zeite. verlangen aber auch außerordentliche Männer und Maßnahmen. Deſſen war ſich Briand durchaus bewußt, als er ſich Caillaux zu Hilfe holte. Trotz der ihn erwartenden Siſyphusarbeit verſagte ſich Caillaux nicht. Dagen verſagte vollkommen die Kammer! Höher als die Rettung der aufs höchſte gefährdeten Währung ſteht ihr die eiferſüchtige Wahrung der Parlamentsrechte. Mag der Franken auch ins Bodenloſe fallen, wenn nur die Prärogative der Volksvertretung gewahrt bleibt. Hoch der Formalismus! 0 Es läßt ſich noch nicht überſehen, welche Beweggründe Herriot dazu verlaßten, ſich in die Toga des republikaniſchen Cato zu hüllen und Briand gewiſſermaßen die Rolle des Uſurpators zuzu⸗ ſchanzen. Ausdrücklich hat er betont, daß er als Kammerpräſident ſpreche, er alſo die Rechte der Kammer wahren wolle. Auf dieſe Weiſe gelang es ihm, ſich nicht nur den Beifall der Linken zu ſichern, ſondern auch dort Zuſtimmung zu ernten, wo ihm ſonſt die Aner⸗ kennnung verſagt iſt, auf den Bänken der Rechten. Kein Wunder, daß faſt ſämtliche Redner nach ihm in die gleiche Kerbe hieben, weil ſie alle nur die drohend ſich ballenden Wolken ſahen, nicht aber an die Reinigung der Atmoſphäre nach dem Gewitter dachten. So lief alſo die Debatte auf ein oratiſches Wetterſchießen hinaus mit dem zunächſt ſichtbaren Erfolg des Sturzes der Regierung, der ſich aber wohl als ein Pyrrhusſieg herausſtellen wird. Dennoch, die Formaldemokratie jubiliert. Der Mechanismus, vor dem Briand warnte, hat den Sieg über den Willen zur Tat davongetragen. Ob aber damit der Ausweg gefunden iſt? Jede neue Regierung ſteht vor dem gleichen Problem, aber inzwi⸗ ſchen verſtreicht koſtbare Zeit. Wer wird der Retter Frankreichs ſein? Ueber dieſe Frage brauchen wir uns den Kopf nicht zu zer⸗ brechen. Gottlob, denn wir haben an eigenen Kriſen genug. Das neueſte Zwiſchenſpiel in Frankreich iſt aber nichts weiter, als nur ein Teilausſchnitt aus der der großen Weltkriſe der Demo⸗ kratie. Es klingt gewiß ſehr ſchön, wenn ein badiſches demo⸗ kratiſches Blatt ſich zu folgendem Hymnus der Idee aufſchwingt: „Der Schutz der Rechte des Parlaments iſt in einer echten Republik gleichbedeutend mit dem Schutz der Rechte des Volkes und der gleichmäßigen Verteilung der Laſten, die das Leben in einem ge⸗ ordneten Staatsweſen mit ſich bringt. Daß dieſer Grundſatz vor aller opportuniſtiſchen Taktik ſtehe, dafür haben die Männer ge⸗ kämpft, die die Regierung Briand⸗Caillaux zu Fall gebracht haben, und man kann ihnen das Verdienſt nicht abſprechen, daß ſie in dieſem von Diktaturgelüſten angekränkelten Europa eine Idee hoch⸗ halten, für die es zu leben und zu ſterben ſich lohnt.“ Wenn es ſich um Leben und Sterben eines Volkes handelt, zerreißen alle Grundſätze, auch wenn ſie ſich noch ſo„erhaben“ auf dem Papier ausmachen. Aber es ſcheint das Vorrecht der Demokratie zu ſein, durch Ueberſpannung der Formalien ſich ihr eigenes Grab zu graben. Man braucht kein Anhänger der Diktatur zu ſein und kann doch zugeſtehen, daß in der Notzeit eines ganzen Volkes deſſen Rettung der Oberbegriff iſt, die papiernen Rechte einer Volksver⸗ tretung dagegen gleichgültig ſind. Zu dieſer Erkenntnis wird man wohl auch noch in Frankreich ſich durchringen. 1 8 F. 9 84 * Von der Zeppelin⸗Eckener⸗Spende. Wie verlautet, hat der Generaldirektor der Zeppelin⸗Eckener⸗Spende Coböken, am Diensteig durch ein Schreiben an Dr. Eckener ſeinen Rücktritt von der Leitung der Zeppelin Eckener⸗Spende erelärt. *Die belgiſchen Notmaßnahmen. Die Wieder einführung 50 Kriegsbrotes wurde nunmehr von der Regierung ange⸗ ordnet. — * 5 ——— ͤ—.,.——— —— 4 1 . 5 wie in den fruheren Jahren. 2. Seitke. Nr. 327 Monkag, den 19. Juli 1928 Die ZJuſammenſetzung der Kontrollkommiſſion ſe Berlin, 18. Juli.(Von unſ. Verliner Büro.) Die Stärke der Interalliierten Militärkommiſſion, die nach der letzten Note des General Walch wieder einmal in den Vordergrund des Intereſſes gerückt iſt, beträgt zur Zeit immer noch 37 Offiziere. Davon ſind 14 Franzoſen, 11 Engländer, 6 Italiener, 4 Belgier und 2 Japemer Unter ihnen befinden ſich vier Generäle. Ale dieſe Offiziere gehören der Hauptkommiſſion in Berlin an, nachdem die beiden letzten Zweigſtellen in Maäünchen und Königsberg im letzten Monat Juni aufgelöſt worden ſind. Engliſche Reformpläne Die Handlungsweiſe der interalliierten Kontrollkommiſſion in Berlin, aus eigener Machtbollkommenheit wich⸗ tigere Noten zu überreichen, hat in England anſcheinend den Willen verſtärkt, die Titigkeit dieſer Kommiſſion ſo einzu⸗ ſchränken, daß die politiſchen Zwecke nicht mehr geſtört werden. Nach Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund beabſichtigt man in energiſcherer Weiſe als bisher an das Problem heranzutreten, die Tätigkeit der Kommiſſion und der Botſchafterkonferenz zu be⸗ enden. Man erwartet daher auch nicht, daß die deutſche Regierung allzugroße Eile in der Beantwortung der letzten Noten zeigen wird. Nach dem„Daily Telegrapß“ könne man damit rech⸗ nen, daß zwiſchen den alliierten Regierungen vertrauliche Beſpre⸗ chungen ſtattfinden würden, um die Wiederkehr eines ſolchen Zwiſchenfalles zu vermeiden. Die ganze Stellung der Bot⸗ ſchafterkonferenz und der Militärkontrollbehörden müſſe unbedingt erneut unterſucht werden. Man würde die Lehren aus dem jetzigen Zwiſchenfall nicht vergeſſen. Der Kriegszuſtand im beſetzten Gebiet Die deutſchnationale Fraktion im Preußiſchen Landtag hat an die Regierung folgende Kleine Anfrage gerichtet: „Im Geiſte von Locarno iſt wieder einmal ein wehrloſer Deutſcher wie Freiwild von franzöſiſchen Soldaten niedergeknallt worden. Die Tat iſt vor einigen Tagen im Saargebiet ge⸗ ſchehen, wo ſogar nach dem Friedensvertraa überhaupt kein fran⸗ zöſiſcher Soldat ſich aufhalten dürfte, und zwar in dem preußiſchen Saarbrücken. Es ſcheint, daß durch dieſe ſich auch im Saargebiet ſich immer wiederholenden Voraänge die Stimmuna ernſt geſchaffen werden ſoll, die das Verbleiben der Truppen zur Vearünduna der franzöſiſchen Stellung und Anſprüche auch voͤr dem Völkerbund recht⸗ fertigen ſoll. Wie gedenkt das preußiſche Staatsminiſterium im Benehmen mit der Reichsregierung das Leben preußiſcher Staats⸗ bürger und die Rechte preußiſcher Gebietsteile zu ſchützen?“ der Spuk des rheiniſchen Pufferſtaates — Das„Echo de Paris“ hält den Zeitpunkt für beſonders geeig⸗ det, um die alte Forderung einer Rheinpolitik eder aufzunehmen, die konſequent von allen Regierungen Frank⸗ jahrhundertelang verfolgt worden ſei und und unverändert em Zele ſei. Dieſes Ziel ſei nicht immer die Annexion des Rheinufers geweſen, ſondern vielmehr die Schaffung einer tzone zwiſchen Deutſchland und Frankreich, die, wenn auch der franzöſiſchen Wirtſchaft, ſondern wenigſtens dem franzöſi⸗ politiſchen und geiſtigen Einfluß unterworfen eſen wäre. Man könne Annexioniſt oder Expanſioniſt ſein ver die heutige Regierung ſei nichts von beiden. Ausbau der deutſch⸗engliſchen Luſtbeziehungen An zuſtändiger Stelle werden die Meldungen über den Fort⸗ ſchritt und den in Bälde zu erwartenden Abſchluß der deutſch⸗eng⸗ liſchen Luftfahrtverhandlungen beſtätigt. Deutſcherſeits wurde im Hinblick auf das bevorſtehende Ergebnis dieſer Beſprechungen das inzwiſchen abgelaufene Programm, demzufolge engliſche Ver⸗ kehrsflugzeuge nach Köln und Berlin fliegen dürfen, bis 31. De⸗ zember verlängert. In der Praxis machen die Engländer je⸗ doch nur von einem Luftverkehr auf der Strecke London—Köln Gebrauch. Auf der Berliner Strecke fliegen die engliſchen Maſchinen nur bis Amſterdam, wo ſie Anſchluß an die Flugzeuge der Deut⸗ ſchen Lufthanſa haben. Die jetzigen Verhandlungen werden genau ſo, wie dies bei anderen Ländern der Fall war, auf der Grund⸗ lage der vollen Gegenſeitigkeit geführt, ſodaß künftig deutſche Maſchinen ungehindert nach England und ebenſo engliſche nach Deutſchland fliegen können. Nach Abſchluß dieſer Verhand⸗ lungen iſt zu erwarten, daß auf der Strecke B erlin—- London ähnlich wie jetzt auf der Pariſer Strecke wechſelweiſe ein deutſches und ein engliſches Flugzeug eingeſetzt werden. * ö Ausbau des Luftverkehrs Das über ganz Deutſchland engmaſchig gezogene Netz von Luft⸗ verkehrslinſen hat im vierten Monat des Luftverkehrsbetriebes der Deutſchen Lufthanſa eine Zahl von über 50 gegenüber 39 bei Ve⸗ ginn der Saiſon vorhandenen Strecken erreicht. 15 von ihnen führen ins Ausland. Münchner Hilder Von Richard Rieß Die erſte Fremdenverkehrswelle, die um die Juni⸗Juli⸗Wende über München zu gehen pflegt, dünkt dem Beobachter nicht gar ſo Man erkennt die Intenſität des nſturms der Gäſte in München am beſten vormittags um 11 Uhr am Marienplatze, wenn das Glockenſpiel eine Viertelſtunde lang den Verkehr zum Stocken bringt. Natürlich nicht der liebliche Reigen der Schäffler und Turnierreiter am Rathausturme ſelbſt, ſondern die Ketten der Zuſchauer, die wiſſen, was ſie einer mit Baedeckerſtern verſehenen Attraktion ſchuldig ſind. Heuer iſt es bisher noch immer gelungen, hinter den Andächtigen an der Seite des Platzes einen Weg zu finden. Und dabei ſteht auch der eine oder andere Münchner und ſchaut zur Geſellſchaft ein bißchen mit in die Höhe. Iſt's nur Lo. patriotismus? Ich höre, wie zwei Gemüſefrauen vom nahen Viktualſenmarkt ihre Meinungen darüber austauſchen:„Was ſchaugſt denn Du alleweil zu die Manderln hin, Du narriſche Gretl, Du?“— „J ſcho, weil i mir denk, wer da drobn Staub wiſchen tut? Mich, wanns amal nauflaſſatn, nacha tatns bald anders ausſchaugn, ſelbige Kaſchberln.“— Woran man wiedermal erkennen mag, daß die Kunſt die Sehnſucht zu erwecken vermag. Bei jedem freilich eine andere Die Münchner ſelber ſind noch weit davon entfernt, weit entfernt zu ſein. Sie bleiben im Lande und laſſen ſich daheim redlich anregenen. Die Schulferien beginnen erſt Mitte Juli, aber mit der ſogenannten „Freſheit“ iſts leider nicht allein getan. Der Dalles, der bittere Vam⸗ pyr, iſt ein dem Verkehr höchlt ſchädlicher Dämon. Er, verſchont weder den Künſtler, noch den Mäzen, und nur„wer hat“, hat noch Aber auch der nicht mehr viel. Immerhin gibt es in München Liuſtſpieldichter, die im Automobil ihrer Freunde und Gönner nach Spanien und Frankreich reiſen dürfen. Väterchen Carl Rößler hat, beiſpielsweiſe, ſolch einen rühmenswerten Mäzen. Vor einigen Woen rüſtete er zur Fahrt und begab ſich zwecks Einholung des not⸗ wendigen Viſums auf das franzöſiſche Konſulat. Ein würdiger Herr, der dem Monſieur Briand aufs Haar glich, öffnete ihm die Tür. Väterchen iſt ein höflicher und vorſichtiger Mann. Da es ihm nicht unmöglich(wenn auch nicht ſehr wahrſcheinlich) ſchien, daß Briand, bei den ſtändigen Kabinettskriſen und der Währungs⸗Unruhe den Portier⸗Poſten im Goldmarklande vorgezogen habe, wollte rruhigeren 0; 5 5— durch eine franzöſiſche Anſprache ehren:„Veuillez,'il vous 8 975 meindiquer le bureau des passeports?“ fragte er. Da aber trich ſich Briand ſeinen Bart ud erwiderte mit einem wohlwollenden ö Wlic 200 das ſür die Viſum⸗Eintragung bereitgehaltene Paßheft des Ifremden Gaſtes„Ja mei, da gengan!. erſcht amal hintri, und nach bie zwoate Tür, da derfens unſcheniert neigehn. Am das Neichsehrenmal .] Berlin, 18. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Die„Deutſche Zeitung“ ſchreibt u..: Die Vereinigten vaterländiſchen Verbände Deutſchlands haben in einer Eingabe an den Reichskanzler ihre Be⸗ denken gegen den Beſchluß des Reichsratsausſchuſſes, das Reichs⸗ ehrenmal in Berka zu errichten geltend gemacht. Es heißt darin, daß Berka doch bald der Vergeſſenheit anheim fallen werde. Von einer einmütigen Stellungnahme der Verbände für Berka kann alſo keine Rede ſein. Nach unſerer Kenntnis haben die maßgebenden Stellen für Berka und den Ehrenhain ſich gerade deshalb entſchie⸗ den, weil ſie hierfür eine Einheitsfront ſämtlicher Verbände von den Rechtsverbänden über das Reichsbanner bis zum völkiſchen Front⸗ and erhofft hätten. 5 prügelſzenen im thüringiſchen Lanotag Der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Dr. Kieß wurde am Sams⸗ tag nach Schluß der Landtagsſitzung, in welcher ſich der thüringiſche Lendtag bis zum Herbſt vertagt hatte, im Vorraum des Sitzungs⸗ ſaales von dem nationalſozialnſtiſchen Führer Dr. Dinter von hinten überfallen und mißhandet. Kurz darauf ereignete ſich im Landtagskorridor ein weiterer Zwiſchenfall. Dort geriet der frühere Polizeioberſt Müller⸗Brandenburg, der ehemals ein er⸗ bitterter Gegner der Hitlerleute war, jetzt aber an der Spitze eines der veterländiſchen Kampfbünde ſteht, in einen Wortwechſel mit kommuniſtiſchen Abgeordneten. Im Verlaufe des Wortwechſels nahmen ihm die Kommuniſten einen Totſchläger ab und gaben ihm mehrere Ohrfeigen. Wiederaufnahme im Schweriner gememordprozeß Der im Juli v. Js. vom Schwurgericht Berlin wegen Anſtiftung zum Fememord an dem Roßbach⸗Offizier Holz zum Tode und ſpäter zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte Oberleutnant der Schwar⸗ zen Reichswehr Eckhardt Schöler hat durch ſeinen neuen Ver⸗ teidiger Rechtsanwalt Latacz⸗Berlin einen Wiederaufnahmermtrag eingereicht. Dieſen Antrag iſt vom Landgericht Schwerin ſtattge⸗ geben. Es wurde bereits in eine neue Beweisaufnahme eingetreten. Bei poſitiven Ergebniſſen dieſer Beweisaufnahme dürfte der ganze Schweriner Mordprozeß nochmals aufgerollt werden. Schöler wird auch noch in der Fememordſache Wilms und in dem Verfahren wegen des angeblichen Attentats auf den Miniſter Severing als Be⸗ teiligter angeſehen. Der Beleidigungsprozeß hitlers In dem Beleidigungsprozeß, den Adolf Hitler gegen den Redakteur der ſozialdemokratiſchen„Volkszeitung für das Vogtland“, Fritzſch, angeſtrengt hatte, fällte das Plauener Amtsgericht am Samstag das Urteil. Im Auguſt vorigen Jahres hatten völkiſche Stadtverordnete in Plauen den Sozialdemokraten den Vorwurf ge⸗ macht, daß die deutſche Sozialdemokratie mit den Geldern der„Oſt⸗ juden“ geſpeiſt werde. Darauf hatte Fritzſch, der Vorſitzende der ſozialdemokratiſchen Stadtverordnetenfraktion, erwidert: „Seid 85 ganz ruhig, Euer Hitler hat ja ſelbſt 32 000 fran⸗ zöſiſche Franken angenommen!“ Das Gericht verurteilte Fritzſch 2 ſeiner Aeußerung zu 150/ Geldſtrafe und Tragung der oſten. der Keichstag im Weltkrieg Die bekannte Veröffentlichung des parlamentariſchen Unter⸗ ſuchungsausſchuſſes über die Urſachen des deutſchen Zuſammen⸗ bruchs, von der bis jetzt drei Bände vorliegen, hat ſoeben in dem Gutachten des Marburger Staatsrechtslehrers und Mitgliedes des Reichstages Prof. Dr. Dr. Bredt„Der deulſche Reichstag im Weltkrieg“ ihre Fortſetzung gefunden. Der Unterſuchungsausſchuß iſt damit in die Veröffentlichung ſeiner zweiten Abteilung des Zu⸗ ſammenbruchs eingetreten, nachdem die erſten drei Bände die Fra⸗ gen des Zuſammenbruchs unſerer Kriegsführung und der aufs kugte mit ihr zuſammenhängenden Außenpolitik zu klären geſucht hatte. der Magdeburger Mord UU Berlin, 18. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Magde⸗ burger Mordaffäre bleibt nach wie vor unſiche r. Die Kriminal⸗ poligei hält den Induſtriellen Haas nach wie vor der Beteiligung an der Tat für dringend verdächtig. Die Berliner Polizei glaubt nicht daran. Eine Haftbeſchwerde des Verteidigers iſt von der Strafkammer abgewieſen worden. Die Strafkammer ſtellt ſich offenbar auf den Standpunkt, wie die Magdeburger Kriminal⸗ polizei, da nämlich die bisherige Unterſuchung die ſchwerwieg end⸗ ſten Verdachtsmomente gegen Haas nicht zu zerſtreuen vermochten und eine Haftentlaſſung von Haas eine Verdunkelungsgefahr her⸗ beiführen könnte. eeeeeeeer eard „Das Koblenzer Konzerkverbok aufgehoben. Nach einer Kob⸗ lenzer Meldueg der„K..“ iſt das von der Beſatzungsbehörde er⸗ laſſene Verbot der Veranſtaltung von Konzerten im Städtiſchen Feſthallengarten von heute ab wieder aufgehoben worden. Der falſche Briand mag ehrlich gelacht haben. Denn wer ein echter Münchner iſt, der verſteht einen Spaß, und nur ganz grieß⸗ grämligen Berufs⸗Stanuntiſchlern„raucht er“, wenn ſie ſich„dableckt“ fühlen, wobei natürlich der Nachdruck auf„grießgrämig“ zu legen iſt. Stammtiſchler ſind oft ſehr nette, civile und, da ihr Leben ſich ja ge⸗ wohnheitsmäßig in der mehr oder minder Heffentlichkeit abſpielt, zugängliche Leute. Einen eigenen Typ bildet die Kathegorie der „Kaffeehäusler“. Sie iſt, trotz allen Ernſtes der Zeiten, noch nicht aus⸗ geſtorben, mag ſie vor dem Kriege im Zeichen der ſo viel leichteren Lebensbevengungen auch viel üpniger gebluht haben. Kaffeehäusler iſt die zu lebenslänglichem Kaffeehaus verurteilte species des homo sapiens. Sie erfreut ſich in München einer beſonderen Pflege und gedeiht am beſten vor Schachbrettern, Tarock⸗ und(wenn der Cafctier das Auge des Geſetzes zudrückt) Pokertiſchen und zerfällt in die Un⸗ terabteilungen des Front⸗Kaffeehäuslers und des Kiebitzes. Der Kaffeehäusler beginnt, ſein Tagewerk gegen drei Uhr nachmittags. Vorher iſt er mehr oder minder beruflich tätig: als Handlungs⸗Agent, Gewerbetreibender(Marke„Allzuviel iſt ungeſund“), kleiner Schau⸗ ſpieler, kurz als Angehöriger aller mehr oder minder nachmittags⸗ „freien Berufe“. In vielen Fällen iſt er verheiratet. Aber da ihn ſein Beruf als Kaffeehäusler ausfüllt, iſt er kein„CEhemann von Be⸗ ruf“. Wenn er vom Junggeſellendaſein der anderen hört, dann pflegt er zu ſagen:„Ja mei, i bin a a ſolcher Trottel geweſen un nein⸗ gefallen“. Er macht ſich über„alte Weiber“ luſtig, aber auch er lebt ganz im Klatſche. Eines ſeiner Kennzeichen iſt daß er ſeine Mit⸗ Kaffeehäusler ſtets nur mit„Herr!“ anredet. Wozu auch ihm einen Namen geben? Er hat keinen Namen, er hat nur eine Art; Kaffee⸗ häusler, Kaffehäusler iſt eine Weltanſchauung wie Schwabingerei. Sie findet ſich in mehr oder minder ſchweren Formen. Zumeiſt aber iſt ſie unheilbar. Beſonders ſchwer tritt ſie bei„Künſtlern“ auf, die eine große Zukunft hinter ſich haben. Dem Kellner, der nach der Erledigung der einen Taſſe Schwarzen vergeblich auf neue Mitteilun⸗ gen wartet, erzählen dieſe, daß Kainz ſehr eiferſüchtig auf ihren jungen Ruhm geweſen ſei. Aber, nicht wahr, auf dem Theater ſei eben alles Mache und Protektioan Der Kaffeehäusler iſt im übrigen ein recht harmloſer Menſch. Die Trümpfe beim Skat und Tarock ſind meiſt die einzigen, die er im Leben noch auszuſpielen hat. Und den Schutzmann fürchtet er nur als Anſager der„Polizeiſtunde“. Denn in dieſer Eigenſchaſt iſt der Münchner Schutzwann ſehr ſtreng zumal jetzt, wo wir— ſeit wenigen Monaten erſt!— bis 1 Uhr dem Lokallleben fröhnen dür⸗ fen. Die Großſtadt München hat ſich ein bißchen ſpät dazu ent⸗ ſchloſſen, dem öffentlichen Leben bis in den neuen Tag binein Be⸗ wegungsfreiheit zu gewäbren. Bis vor kurzem erſchienen die Hüter der Ordnung mit dem Schlage der 12⸗Uhr⸗Stunde. ſozuſagen als Mitternachtsgeſpenſter. Jetzt aber werden ſich unſere fremden Gäſte eine Stunde länger austoben können. Sie werden mit der Münch⸗ ————— zartei Heute Montag, 19. Juli, abends 85 Uhr, findet im Saale der Harmonie, D 2, 6, eine 111 5 Mitgliederverſammlung ſtatt. Landtagsabgeordneter Dr. Mattes ſpricht über Gebäude⸗ Sondergeſetz, Grund. und Gewerbeſteuergeſetz; Handelskammerprä⸗ ſident R. Lenel über Wirtſchaftsfragen. Eintritt frei. Güſte willkommen. 1 ſen der Vorſland. Eine neue hitzewelle Von der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Berlin wird über die Geſamtwetterlage folgendes mitgeteilt: Ein ausgedehntes Hoch⸗ druckgebiet bedeckt große Teile des Atlantiſchen Ozeans und Europas Es beſitzt mehrere Kerne, deren einer von England raſch vorge⸗ drungen iſt und heute(Sonntag) über Nordweſtdeutſchland liegt. Infolgedeſſen ſind die Nordwinde, die geſtern noch kalte Luft heran⸗ geführt haben, zum Stillſtand gekommen, und es ſind wieder ö ſt⸗ kiche Winde mit warmer kontinentaler Luft aufgetreten. Da die Bewölkung weiterhin gering bleiben wird, iſt damit zu rechnen, daß die Luftmaſſen durch die Sonnenſtrahlung weiter angeheizt werden und eine neue, anhaltende Hitzeperiode auftritt. Mit Niederſchlägen iſt vorläufig nicht zu rechnen, Große Hitze in Spanien In der Gegend von Sevilla herrſcht außerordentlich große Hitze. Die Temperatur erreichte 48 Grad im Schatten. Es ſind zahlreiche Todesfälle durch Hitzſchlag zu vergeichnen. Außerdem wird das Land von ungeheuren Fliegenſchwärmen heimgeſucht, die wahrſcheinlich aus Nordafrika gekommen ſind. Die Läden ſind tagsüber geſchloſſen und nur in den Abendſtunden ge⸗ öffnet. Außzerordentliche Wärme auch in Schweden Die Wärme der letzten Tage über 9— Schweden hat eine Rekordhöhe erreicht, denn ſeit über hundert Jahren iſt eine Wärme wie die jetzt verzeichnete, nämlich 38 Grad Celſius im Schatten, nicht erreicht worden. 38 Grad ſind im Aaland gemeſſen und 37 Grad in Wisby. Im Jahre 1811 iſt eine Wärme von 36 Grad zu⸗ letzt gemeſſen worden. 5 8 Neue Anweller Breslau. 18. Juli. Neue ſchwere Unwetter über Schleſien haben deſonders in den Primkenauer Jagdrevieren erhebliche Verwüſtungen angerichtet. Trier, 18. Juli. Das ſchwere Unwetter, das über die Eifel niederging, hat in der Gegend von Steinborn aroße Ver⸗ heerungen auf Feld und Flur angerichtet. Durch den gewalti⸗ gen Hagelſchlag wurde die Getreideernte zum größten Teil vernichtet. Zahlreiche Obſtbäume ſieht man entlaubt und ohne Früchte ſtehen. Die Kartoffelfelder ſind durch die Hagelkörner gänzlich zerſchlagen. Die iauf dem Felde arbeitenden Landleute erlitten durch die aroßen Hagelkörner teilweiſe erhebliche Verletzungen. Hochwaſſerſchäden der Donau — Belgrad, 18. Juli. Die Donau hat geſtern nachmittag bei Apatin den Hauptdamm in einer Länge von drei Metern durchbrochen. Nach einer halben Stunde hatte ſich die Durch⸗ bruchſtelle auf 30 Meter erweitert. Dadurch wurden weitere 50 000 Joch überflutet, ſo daß nunmehr 250 000 Joch des fruchtbaren Acker⸗ landes in der Baoska unter Waſſer ſtehen. Immer neue Naturkataſtrophen I] Verlin, 18. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Banater Schwaben ſind, wie man dem„Berl. Lok.⸗Anz.“ meldet, von einer ſchweren Kataſtrophe heimgeſucht worden. Ihr Gebiet,„die Korn⸗ kammer von Mitteleuropa“, iſt unter Waſſer geſetzt. Der Schaden beträgt viele Millionen. Ebenſo gefährdet erſcheint Neu⸗ ſatz. In der Umgebung der deutſchen Stadt Werſchetz waren in der vergangenen Nacht unterirdiſche Detonationen zu hören. Man befürchtet den Ausbruch eines Vulkans der ſeit Jahr⸗ hunderten untätig war. Die Behörden haben die Bevölkerung auf eine Kataſtrophe vorbereitet und die notwendigen Maßnahmen zur Rettung von Menſchenleben getroffen. Eiſenbahnunglück — Paris, 18. Juli. Durch Entgleiſung einer Lokomotive ſind in der Nähe von Brüſſel bei einer im Bau befindlichen Linie ein Arbeiter getötet und zwei verletzt worden. Ein ganzer Zug war einen Abhang hinunter geſtürzt. ner Schutzmannſchaft höchſtens dann in Konflikt kommen, wenn es ihnen einfallen ſollte, den Trambahnzettel oder ein Stück Zeitung auf die Straße zu werfen. Das wird jetzt. wie ich bereits früher er⸗ zählt habe, mit ſofort zu erlegenden zwei Mark in bar geahndet. Neulich ſah mal ein ernſter Mann der Sicherheit, wie ein kühner Spaziergänger eine richtige Bananenſchale über die Straße warf. Hal Auch dieſe Bananenſchale war mit einem Male zu einem „gefundenen Freſſen“ geworden. Der Verbrecher wurde geſtellt. „Dieſe Bananenſchale!“ ſagte der Schutzengel, aber die Bananen⸗ ſchale blieb ihm im Halſe ſtecken. Denn während er ſie noch aus⸗ ſprechen wollte, ſetzte ſich dieſe vielſeitige Obſthülle in Beweaung, ſie begann geſpenſtiſch zu hüpfen, und als der Sünder„Hedal Da komm herl“ rief. ſprang ſie, gehorſamer als ein Dackel der Nachkrieaszeit, auf ihren Herrn zu.„Wa...?“ Da Schuttkleute nur ſelten eine poetiſche Ader haben, konnte er ſich auf dieſes Erlebnis einen Vers nicht machen. Aber er hatte das Glück. in dem Bananenberrn einen Dichter kennen zu lernen. War es doch niemand anders als Joachim Ringelnatz, der Kabarettiſt, der die Schale an einer— Schnur hielt und ſie nun hinter ſich herzog:„Ich führ bloß meine Banane ſpa⸗ zieren“, ſagte er.„Das koſtet doch keine Steuer?“ Und weil der Schutzmann ſich nicht erinnern konnte, daß das Spazierenführen von Südfrüchten poligeilicherſeits verboten ſei, mußte er von dan⸗ nen gehn, ohne ſeines Rächeramtes gewaltet zu haben Während alſo die Obrigkeit im Kampfe mit Schwabinger Strei⸗ chen lag. wurden Schwabenſtreiche anderswo von der Obriakeit ſel⸗ ber begangen. Daß München nicht weit von Schilda entfernt iſt, wurde jünaſt offenbar. Wie faſt jede Stadt. ſo hatte auch die unſre ein paar ſehr populäre Brücken, vor allem aber eine, vor den To⸗ ren der Stadt gelegen, wo ſie, hinter der Iſartalſtation Großheſſe⸗ lohe, die beiden hohen Jarhänge überquert. Wer unſer Iſartal kennt— und welcher Freund Münchens kennt es nicht?— dem iſt dieſe mächtige Brücke, die ſich dem Landſchaftsbilde wundervoll ein⸗ fügt, ſchon aufgefallen. Im Volksmunde aber heißt ſie die„Selbſt⸗ mörderbrücke“, da, von ihr in die Tiefe ſpringend. ſchon oft Ver⸗ zweifelte den Wea in die Ewiakeit freiwillig angetreten haben. Solch Tun erregt Aergernis. Da man aber nun den Mißbrauch der Brücke nicht verhindern kann, ſo kamen die Ganzgeſcheiten auf den Ausweg, ihn weniaſtens zu erſchweren, und ſo wurde auf der Großheſſelober Brücke“ ein Schutzaitter angebracht. Natürlich hat das nicht viel geholfen, auch mit einer Tafel, etwa mitteilend. „Selbſtmord iſt hier verboten“, wäte nicht genützt. Im Stadtmaai⸗ ſtrat iſt der Fall eingehend beraten worden. und man kam zu der Erkenntnis, das Gitter allein genüge nicht. es müßte auch— be⸗ wacht werden. Und niemand kam auf den erlöſenden Gedanken, die hoben Summen, die für dieſe Zwecke nötia ſind, in ſehr voſitiver Weiſe zur Verhinderung von Selbſtmorden anzuwenden: indem RNe 5 Deutſchen Bundesſängerfeſt 1928 in Wien! Das war der Grund⸗ auf dem Wege zum Kino: Die Emelka wird hier ein eigenes Thea⸗ Montag. den 19. Juli 192e 3. Seite. Nr. 327 Der Aufenthalt in unſerer Stadt war viel zu kurz. Man hätte die Wiener Gäſte, die ſich die Sympathien der Mannheimer Bevöl⸗ kerung im Sturme eroberten, gar zu gern noch länger hier behalten. Schon geſtern früh um 8 Uhr iſt die Weiterreiſe nach Heidelberg er⸗ folgt, wo ein ſtrapaziöſes Tagesprogramm zu erledigen war. Das Mitlageſſen im großen Saale des Friedrichsparkes, an dem eine große Anzahl Mitglieder des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗Ludwigshafen teil⸗ nahm, geſtaltete ſich nach der Bahnfahrt und nach den beiden Be⸗ grüßungsakten zu einer wohltuenden Erfriſchungspauſe. Oberbürger⸗ meiſter Dr. Kutzer kredenzte in einem ſilbernen Humpen zus dem 17. Jahrhundert den Ehrentrunk(Deidesheimer aus dem berühmten Jahrgang 1921). Direktor Dr. Weber und Generalkonſul Boden⸗ heimer hielten ebenſo herzliche wie humorvolle Begrüßungs⸗ anſprachen. Der ſtellvertretende Vorſitzende des Schubertbundes dankte mit tiefgefühlten Worten. Die Rheinfahrt Man wollte programmgemäß um 3 Uhr zur Dampferfahrt auf⸗ brechen. Aus dem akademiſchen Viertel wurden zwei, bis die lang⸗ geſtreckten Tafeln, die den ganzen Saal einnahmen, verlaſſen waren. Auf dem Wege zur Anlegeſtelle des Dampfers„Niederwald“, den die Stadtverwaltung für die Fahrt gemietet hatte, konnte man viel Lobenswertes nicht nur über die ausgezeichnete Küche des Park⸗ reſtaurateurs Lipprandt, ſondern auch über die Schönheit der Parkanlagen hören. Vor allem war man davon überraſcht, daß Mannheim ein ſo herrliches Erholungsplätzchen gewiſſermaßen im Herzen der Stadt beſitzt. Die Abfahrt verzögerte ſich, da man noch⸗ mals anlegen mußte, um einige Nachzügler aufzunehmen. Man konnte doch unmöglich Profeſſor Keldo rfer, den Chormeiſter, zu⸗ rücklaſſen. Der geräumige Dampfer war bis auf den letzten Platz beſetzt. Das Oberdeck, auf dem die Kapelle Becker konzertierte, wurde bevorzugt, weil hier der durch die Fahrt erzeugte Luftzug am intenſipſten zu verſpüren war. Da ſich an der Fahrt viele Mit⸗ glieder des Lehrergeſangvereins beteiligten, wurden die fremden Gäſte in genügender Weiſe über die Dinge, die man zur Linken und Rechten zu ſehen bekam, orientiert. Allgemein war das Erſtaunen über die gewaltige Ausdehnung der Anilinfabrik, nicht minder über den Umfang der Mannheimer Kai⸗ und Hafenanlagen. Leider konnte infolge der Kürze der Zeit der urſprüngliche Plan, rheinauf⸗ wärts bis zur Höhe von Rheinau zu fahren, nicht ausgeführt wer⸗ den. Das Bild über Mannheims Bedeutung als Hafenſtadt hätte ſich dann gerundet. Kurz hinter dem Floßhafen wurde wieder ge⸗ wendet und bis zur Stephanienpromenade bergwärts geſteuert. In den überfüllten Badeanſtalten war die Frontaufſtellung im Bade⸗ trikot lückenlos, als der Dampfer vorbeifuhr. Die Begrüßung war ſehr lebhaft. Da keine Taſchentücher zur Hand waren, winkten Viele mit den abgelegten Kleidungsſtücken. Vielſtimmige Heilrufe dankten. Um.15 Uhr legte der Dampfer wieder unterhalb der Rheinbrücke an. Erſt jetzt konnten die Wiener Gäſte, die in der überwiegenden Mehrzahl in Privatquartieren untergebracht wurden, ſich davon überzeugen, wo ſie nach dem Bankett ihre müden Glieder ausſtrecken durften. An der Rheinluſt ſtanden Straßenbahnzüge zu⸗ Fahrt in die Stadt bereit. Empfang bei Generalkonſul Bodenheimer Ein kleiner Kreis war um 6 Uhr in die Villa des öſter⸗ veichiſchen Generalkonſuls in der Hildaſtraße geladen. Außer den Vorſtänden des Schubertbundes und des Lehrergeſangvereins fanden ſich mehrere Vertreter der Staats⸗ und Stadtbehörde und die Ver⸗ treter der Wiener und hieſigen Preſſe ein. Generalkonſul Boden⸗ heimer machte mit ſeiner Frau Gemahlin in liebenswürdigſter Weiſe im Garten die Honneurs. Junge Damen reichten Er⸗ friſchungen. Bald hatten ſich zwangloſe Gruppen gebildet, die ſich ſo angeregt unterhielten, daß man allgemein erſtaunt war, als die Uhr zum Aufbruch zum Konzert mahnte. Auf Wiederſehen beim akkord der Abſchiedsworte, die wir mit den Wiener Kollegen wechſelten. das Konzert im Nibelungenſaol war der Höhepunkt des Wiener Beſuches. Als wir am Samstag vormittag hörten, daß nur noch einige wenige Parkettplätze zu haben wären, hatten wir die Gewißheit, daß die Hundstagshitze dem Beſuch des Konzertes keinen Abbruch tun würde. Wir geben unſerer ganz beſonderen Freude über die ſtarke Anteilnahme des ſangesfreudigen Teils der Bevölkerung an dem muſikaliſchen Er⸗ eignis Ausdruck. Von unſerem A. Bl.⸗Mitarbeiter liegt uns über den Verlauf des Konzertes, das von 3500 Perſonen beſucht war, folgender Bericht vor: Der Wiener Schubertbund iſt im Jahre 1863 begründet. Nicht der Name, nicht die Schubertfahne, nicht die„Schubertiaden“ Heubergers„Opernball“ kennt, von 1890 vergegenwärtigen. feſſor an der Wiener Hochſchule für Muſik, Dr. garten ſpielte Schuberts Ballettmuſik aus„Roſamunde“ gerhaft, im Operettentempo. Tradition? Vielleicht Neuprägung von 1915. Gleichviel, an ſolchen Schubertabenden laſſen wir den„Klaviervirtuoſen“ Weingarten gelten, der mit den Arabesken über Johann Strauß' Donauwalzer den großen Publkiumserfolg hatte. Und denſelben Erfolg hatte Johann Strauß mit ſeinem Walzer„Wein, Weib und Geſang“, geſetzt für Männerchor mit vierhändiger Klavierbegleitung. Fröh⸗ licher Ausklang, begeiſterter Beifall Schubertbund iſt ein Chor höchſten Ranges, und ſein Meiſter Pro⸗ feſſor Viktor Keldorfer als Chorleiter und Künſtler höchſten Anerkennung würdig. Was noch zu ſagen wäre, darf ich wohl meinem verehrten Kollegen überlaſſen. neue mannheimer Zeitung(Morgen Ausgabe)ꝛd Der Wiener Schubertbund in Mannheim zeichen des Bundes. Treue, die in ſechzig zennium, das hinter berts Männerchöre, Peters aufgenommen, ſind Vereinen lebt, wie Schuberts„Dörfchen“ Einſiedelei, die ſich und Gewebe, 15 des„Pianoforte“!„Oder der Guitare“, ſteht auf dem Urdruck von 1822 zu leſen... Alſo geſchrieben für einen ganz kleinen Chor, und heute geſungen von 240 wohlgebildeten Singſtimmen, mit und an einem modernen Flügel aus der Stahl⸗ und Eiſenzeit vor⸗ trefflich begleitet von Robert Keldorfer. O Seligkeit der Erinnerung! Ja, ſo muß man Schubert ſingen, mit ſolchem Schmelz der Tenorſtimmen, mit ſolcher Biegſamkeit der Melismen, mit ſolcher Anmut, mit ſolchem leicht federnden Rhythmus! Hier erſtand uns das Allegretto der Wiener Meiſter, und Beethoven grüßte freundlich herüber. Denn unſere Wiener Sänger gebieten auch mit Leichtigkeit über lichtſtrahlende Steigerungen, über Pracht und Glanz des wahren Forte. Das„wahre Forte“ iſt nämlich ſchön; es klingt ſo, als ob die Sänger noch ſtärker ſingen könnten, wenn ſie nur wollten. Aber hier fühlt und riecht man keine Pro⸗ vinz, hier iſt Wiener Kultur im vollen Sinn des viel mißbrauchten Wortes... Auf das„Dörfchen“, das nicht ſo ſelten iſt in deutſchen Gauen, folgte eine Seltenheit: Schuberts„Grab und Mond“, eine ſeltſame Todesahnung aus dem September 1828. Ob nach dem Tode Dunkel folgt oder Licht, ſagt uns das Tonbild des Mei⸗ ſters, das in feierlichem Tiefklang endet. Der Schubertbund hat alles, er hat auch tiefe Bäſſe, er ſingt aus deutſcher Seele und lebt auch in den Bildern aus der deutſchen Vergangenheit, da noch der ſilberblaue Mondenſchein ſo manchen Strahl in deutſche Herzen hineinſandte. Aber Schubert lebt ein höheres Leben, und ſo folgt Goethes Nachbildung ſeines geliebten Hafis, der im „Gegenwärtigen Vergangenes“ verſinnbildlicht. Und da duftet's wie vor Alters, Da wir noch von Liebe litten, Und die Saiten meines Pſalters Mit dem Morgenſtrahl ſich ſtritten. Dies kleine Chorwerk, erſt 1840 erſchienen aus dem uner⸗ gründlichen Nachlaß des im November 1828 von unſerer Erde ge⸗ ſchiedenen Meiſters, ſehr ſangbar und mit Klavierbegleitung ge⸗ ſetzt, ganz Schubert⸗Romantik, wunderbarer Harmonie voll und doch ſo natürlich klingend, ſollten unſere Männerchöre einmal ſtudieren. Wir verſetzten uns in die Zeiten, da der Männergeſang eine neue Gattung war, ein„friſcher Duft und ein neuer Klang“. Damals wurde die neue Welt der Romantik eben„ſchöner mit jedem Tag“, von Weber bis Wagner, von„Eurhanthe“ bis„Lohen⸗ grin“ liefen die neuen Bahnen... Um ein Bild über den der⸗ zeitigen Stand der Männerchor⸗Literatar in Oeſterreich zu geben, folgten nun Chorgänge in ſehr bunter Reihe. Wer kann hier alle Namen nennen? Sie ſind dem muſikaliſchen Laien ohne Belang, dem Fachmann nur von Wert, wenn er ſich zur Männerchorleitung vorbereiten will. Sagen wir eins gerade heraus: Der Männerchor als Kunſtgeſang des unbegleiteten Geſanges(namentlich als„Kunſt⸗ chor“) hat die Bahnen ſeiner Entwicklung vollendet! Es iſt nicht nur ſo, daß die heutigen Tonſetzer hinter Schubert zurückbleiben, es iſt vielmehr ſo, daß ſeit Hegars Chorballaden kein Neuland mehr zu entdecken iſt. So gab es denn Sonderbarkeiten, wie„Das feurige Männlein“, für Männerchor, mit der aparten Begleitung und„vertont“ von Friedrich Friſchenſchlager(Salzburg). Auch die„Nachtwandler“ von Richard Heuberger(4 1914) gehören dahin. Ja, ſo gehn ſie durch die mondeshellen Gaſſen hin, zfröhlich zwiſchen zwei Mamſellen: links Luischen, rechts Marie. Und voran die Muſici“. Und der Trommler läßt das Kalbsfell klingen, und die Trompeter blaſen drein Und wer Richard der mag ſich den Stil dieſer Muſik Allmählich landeten wir bei den Schlagern, denn der Pro⸗ Paul Wein⸗ ſchla⸗ „War dies auch Wiener Schubert⸗ .„Halten wir feſt: Der unſerer deren 50. in dieſen Spalten erwähnt worden iſt— ſind die Kenn⸗ Das beſondere Kennzeichen iſt die deutſche Jahren, obendrein in dem ſchweren De⸗ uns liegt, nie verſagt hat. Franz Schu⸗ längſt in der weltbekannten Edition im Wiener Schubertbunde wirkliche Tradition geworden; und wenn Tradition in ſo manchen„alten“ Schlamperei geworden iſt, ſo haben wir vorgeſtern er⸗ 0 trotz der 53 Jahre in morgen⸗ heller, jugendfriſcher Klangwelt uns umfing. Dieſe geliebte kleine uns der Meiſter ſchuf, ein muſikaliſches von Ulmen und Reben grün überdeckt, mit Begleitung von Kylophon, zwei Pauken, Becken und Trommeln wohl verſehen, bcs Bankett Als gegen halb 11 Ubr das Konzert beendiat war, ſtrömte das Publikum hinaus zum Friedrichsplatz. Nach der drückenden Schwüle, die im Saale herrſchte, war das Promenieren eine ſehr angenehme Abwechslung. Die Leuchtfontaine entfaltete ihr wunder. volles Farbenſpiel., Und die Linden ſpendeten ihren letzten ſtarken Duft. Als der Saal hergerichtet war, begann das Bankett. das ſich bis lange nach Mitternacht hinzog. Getreu dem Wahlſpruch 8 „Singe. Sänger rede nicht!“ beſchränkte man ſich auf zwei An⸗ ſprachen. Der Vorſitzende des Lehrergeſangvpereins, Handelsſchul⸗ direktor a. D. Dr. Weber, begrüßte in der ihm eigenen humor⸗ vollen Weiſe, die ſelbſt durch den Umſtand, daß er von Mittag an Gehrock und Zylinder ertragen mußte, nicht gelitten hatte, dis impoſante Feſtverſammlung. Er meinte, es ſei ſicher noch niemand ſo warm begrüßt worden, wie an dieſem Abend. Dr. Weber be⸗ grüßte insbeſondere die Vertreter der Stadt und des Badiſchen Sängerbundes, die es ſich nicht nehmen ließen, aus Offenburg hierher zu eilen, die Heidelberger Freunde und die Sangesbrüder au Nah und Fern. Noch nie ſei eine Sängerreiſe ſo intenſiv vor⸗ bereitet worden: denn als der Reiſemarſchall der Wiener in Mann⸗ beim weilte, ſei er(Redner) in Wien geweſen. Als er in die Werkſtätte des Schubertbundes eingeführt worden ſei und geſehen habe, mit welcher heiligen Ehrfurcht, mit welcher Begeiſterung und Hingebung das Andenken von Schubert hochgehalten werde, da habe ihn ein heiliger Schauer umweht. Er habe zugleich aber auch feſtgeſtellt, daß in der Bruſt der Wiener und Mannheimer Sänger die gleiche aroße, mächtige Idee lebe, die ſich in dem Beariff deutſches gemeinſames Vaterland ausdrückte.(Leb⸗ hafter Beifall.) Der Redner ließ ſeine Ausführungen ausklingen in dem Ruf: Unſere lieben Gäſte aus dem fröhlichen Wien, der Schubertbund Heill Schulrat Soeſſer, der Vorſitzende der Wiener Sänger, führte in ſeinen Dankesworten aus, er möchte ſo gerne ſingen von dem, was er und ſeine Sangesbrüder in den letzten Tagen erlebt hätten, von den erhebenden Augenblicken in der Meiſterſingerkirche in Nürnberg. in der Paulskirche und im Goethehauſe in Frankfurt, von dem Empfana in Mainzs, als in dieſer beſetzten Stadt mit leuchtenden Augen viele Tauſende grüßten, von den wunderbaren Eindrücken am Niederwalddenkmal zu Füßen der heißgeliebten Allmutter Germania und das Lob des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗Ludwiashafen und ſeines ausge⸗ zeichneten Dirigenten. Er möchte ſingen das Lied der Sehnſucht Geſterreichs nach dem deutſchen Rhein.(Lebhafter Beifall.) Hoch⸗ 5 beglückt kehre der Schubertbund nach Wien zurück, um zu ſingen von denn, was er in deutſchen Landen erlebt habe. Als Zeichen ſangesbrüderlicher Liebe und Freundſchaft überreichte Herr Soeſſer ein Bild, das Kunſtwerk eines Wiener Meiſters, ſingende Mäd⸗ chen, um Franz Schubert gruppiert, darſtellend. Mächtig brauſte das Hoch auf den Eaſtgeber und der Wahlſpruch der Wiener durch den Saal. Dr. Weber machte in ſeinen Dankesworten darauf aufmerkſam, daß Muſikdirektor Weidt immer Schubert bevorzugt habe. Der Lehrergeſanaverein dankte mit dem Vereinswahlſpruch, der harmoniſch und kraftvoll auch erklang, bevor er unter Muſik⸗ direktor Weidts Leituna mehrere Lieder mit feinſter Nuancierung und tiefer Beſeelung vortrua. Man merkte, wie ſehr jeder Sänger beſtrebt war, den Leiſtungen der Wiener nahezukommen. Den heimiſchen Sängern wurde der wohlverdiente rauſchende Beifall für gel, die prächtigen Leiſtungen zuteil. Dieſer Beifall ſchwoll noch mäch⸗ tiger an, als Prof. Keldorfer ſich aufs Podium begab und die Wiederholung eines Teiles des letzten Chores dirigierte. Herr Fritz Weinreich, der vorzüaliche Vertreter des Mannheimer Humors, trug zwei ſelbſtverfaßte Coupletts mit zün⸗ dender Wirkung vor. Eine ganz ungewöhnliche Ueberraſchzen, war das Auftreten des heiteren Quartetts des Schubega bundes(Hans Komarek, Hans Exler, Otto Ronca ume Franz Koller), das ſich aus virtuoſen Vortragskünſtlern zuf menſetzt. Die humoriſtiſchen Eaben, durchwog Schlager, wurden durch eine Mimik belebt, die man ſelbſt bei Berufskünſtlern ſeltenm findet. Das Publikum war. ſo enthuſiasmiert. daß es die Sänger, die den Typus des fröhſichen Urweaners in ſo glänzender Weiſe verkörvern, nicht vom Podium laſſen wollte, ſo daß es nicht bei einer Zugabe blieb. Die Kanelle Becker bereicherte das Pro⸗ gramm mit flotten Muſikſtücken. Erſt in der zweiten Stunde begann ſich der Saal zu lichten. Den Schlußmarſch haben wir nicht abge⸗ wartet. Viel Zeit zum Schlafen haben die Wiener auch in Mann⸗ heim nicht gebabt. Sen, . * Rückſichtnahme auf den verkehr bei Ausbeſſerung von Straßen. Der Allgemeine deutſche Automobil⸗Club hat das Reichsminiſterium durch eine Eingabe gebeten, bei den Straßenbaubehörden darauf hinzuwirken, daß dieſe bei der Aus⸗ beſſerung von Straßen mehr Rückſicht auf den Verkehr walten laſſen. Die wichtigſten in der Angabe geäußerten Wünſche und Anregungen ſind folgende: Die Stroßen ſollen möglichſt niemals in der ganzen Breite geſperrt werden, ſondern die Ausbeſſerung ſoll ſo vor ſich gehen, daß ſtets noch eine Durchfahrt für Fahrzeuge offen bleibt. Wo dies nicht möglich iſt, ſoll der Umgehungsweg durch auffallende Tafeln genau angegeben werden. Beſchotterte Strecken ſind ſtets ſofort mit Bindemitteln zu verſehen oder zu walzen. In Fällen, in denen dies aus kechniſchen Gründen nicht durchführbar iſt, ſoll die betreffende Stelle des Nachts beſonders auffallend beleuchtet werden. — Das Reichsverkehrsminiſterium hat die Eingabe des ADelC. unter Befürwortung an die zuſtändigen Miniſterien der Länder weitergeleitet. man nämlich die, welche durch materielle Not zu ibrer Verzweif⸗ lungstat getrieben werden, tunlichſt unterſtützt. Die Berliner Be⸗ ratungsſtelle für Verzweifelnde ſoll aute Erfolae gezeitiat haben. Guter Zuſpruch. Troſt und tätige Hilfe vermögen weit mehr als techniſche oder polizeiliche Maßnahmen. Denn—„wenn der Menſch in ſeiner Qual zerbricht“. dann iſts eben nur die Menſchlichkeit. die ihn wieder zuſammenfügen kann Meiſt iſt es ja die wirtſchaftliche Not unſerer Zeit, die der heute ſo angeſchwollenen Selbſtmord⸗Statiſtik immer neue Nahrung aibt. Auch in München dauert das Sterben von Firmen von geſtern und vorgeſtern immer noch an. Schnell hochgekommene Bankhäuſer ver⸗ krachen, und ihre flüchtigen Beſitzer werden vom Staatsanwalt dringend geſucht. Von den ſo vielen Film⸗Unternehmungen. die München zur zweiten Groß⸗Produktionsſtadt Deutſchlands gemacht, hat ſich— außer einer anderen, unbedeutenden— nur die Emelka als lebensfähig erwieſen. Beſſer ſcheint es um die Kinos zu ſtehen. Obwohl man allenthalben hört. die ſtädtiſchen. Steuern ſeien für die Lichtſpieltheater ruinös, werden doch immer wieder neue Filmbüh⸗ nen aufgemacht. Jetzt ſind ſa auch die„Münchener Kammerſpiele ter mit etwa 750 Plätzen errichten. Woran es nur liegen mag. daß die Theater leer ſind und die Kinos florieren? An einer allgemei⸗ nen Verflachuna des Geſchmackes? Oder vielleicht daran, daß unſere Zeit, die mehr aute Schauſpieler und Reaiſſeure als aute Dramati⸗ ker produziert. im Film dem ja immer breitere und anſpruchs⸗ pollere Kreiſe gewonnen werden, bisweilen jene reſtlos gerundeten. in allen Teilen harmoniſch abgeſtimmten Leiſtungen zeigt. die wir im Hauſe der Thalia meiſt vermiſſen? Runſt und Wiſſenſchaſt 42) Reinhard Johannes Sorges 10. Todestag. Die Jahre, in denen wir jetzt ſtehen, ſind voll von Erinnerungen an die Zeiten des Keieges, denn die zehnjährige Friſt, die zwiſchen damals und der Ge⸗ genwart liegt, legt es nahe, an vieles zu denken, was in jener Zeit geſhah. Am 20. Juli vor 10 Jahren flel auf dem weſtlichen Kriegs⸗ ſchauplatz ein junger Dichter, Rein hard Johannes S9 rge, eine Perſönlichkeit, die trotz ihrer Jugend ſchon ſo bedeutſam in den Vordergrund getreten war, und deren Entwicklungsmöglichkeiten, die ſo jäh unterbrochen wurden, garnicht abzuſehen waxen. Reinhard Sorge iſt Berliner(geb. 1892), nach taſtenden Verſuchen des jun⸗ gen, vom Leben der Großſtadt umbrandenden Menſchen, bringt er mit 20 Jahren ſein erſtes größeres Werk zum Druck.„Der Bett⸗ ler“, eine dramatiſche Sendung“, woßl das erſte große deutſche „erpreſſioniſtiſche“ Drama. Die Entwicklung des jungen Dichterz Propheten“ he das Myſtiſche in Sorge wird ſtärker und ſtärker. erhielt Sorge den Kleiſtpreis, den in jenem mel zu vergeben hatte. Mit ſeiner jungen Frau machte nun der junge preisgekrönte Dichter eine Reiſe nach Italien, äußerlich ſichtbar, chriſtlichen Myſtizismus gediehen war in Sorge; er trat zur katho⸗ liſchen Kirche über und fügte von nun an ſeinem hard einen zweiten, ſein nächſtes Werk, es folgen„Mutter dee letztes, ein frommes Spiel„König David“ dieſes junge Leben, von dem man nicht weiß, vorbringen können, ausgewiſcht, und uns bleibt nichts übrig, als um das Verlorene zu trauern. Münchener Kunſtfreund, mann⸗Jordan hat als Samenler, als Förderer manches wertvollen künſtleriſchen Unternehmens ſich viele Verdienſte um die bayeriſche Kunſtpflege erworben. Genannk ſeien nur ſeine Veröffentlichungen von Gemälden alter Meiſter ous dem Veſitz des bayeriſchen Staates und ſeine„Geſchichte der Zeit⸗ meſſungen und der Uhren“. kunſt, hat Baſſermann⸗Jordan auch über dieſes Gebiet eine inhalt⸗ reiche Monographie geſchrieben. Jahren mit einer r ſchöne Haus Baſſertnann⸗Jordans, ſul in München lebt, in deren Meiſterwerken alter Kunſt eine in Deutſchland wohl einzig⸗ artige Sammlung von werken alter und daſelbſt wohnhafte weitbekannte Gebrauchsgraphiker begeht am ſen Juli ſeinen 50. Geburtstog. Die künſtleriſche Begabung vererbt. Unter dem Einfluß der Pariſer Plakatkunſt, ganz beſonders aber durch die Eindrücke auf einer Studienreiſe nach Indien und Oſt⸗ aſien hat ſein Talent die graphik genommen, die er um neue Ideen und techniſche Anwendun⸗ ger, erfolgreich bereicherte. Von ſeiner Weltreiſe brachte er auch den Gedanken mit, das europäiſche Puppentheater zu reformieren. ſchuf vor fünfzehn Jahren, im Jahre 1911, das Badener Künſtler⸗ Marionettentheater, das ſeither unter der Ernſt Ehlerts ſeinen eigenen Ruhm und den Namen ſeines Schöpfers weit in die Welt Rolle eine beſondere Puppe, entwirft die Koſtüme, die Bühnenbilder Stückes; Für den„Bettler“ Jahre Richard Deh⸗ heißt bezeichnender Weiſe der Untertitel des und hier wurde auch wie weit nach und nach die Hinneigung zum Vornamen Rein⸗ „Metanoeite“ heißt Himmel“ und als (1916. Dann wurde was es noch hätte her⸗ Johannes, hinzu. der Profeſſor Dr. Ernſt von Baſſermann⸗Jordan, der bekannte vollendet ſein 50. Lebensjahr. Baſſer⸗ als wiſſenſchaftlicher Forſcher und Ein beſonderer Kenner alter Schmuck⸗ Als Dichter trat er vor einigen hapfodiſchen Szene„Tod und Leben“ vervor. Das der als griechiſcher Generalkon⸗ der Maria⸗Thereſienſtraße birgt neben an⸗ 3 Uhren⸗ und Goldſchmiede eit. Ivo Puhonny, 50 Zahre. Der zu Baden⸗Baden geborene eines Vaters, des Landſchafters Victor P.(L 1900), hat ſich auf ihn Richtung zur Kunſt⸗ und Gebrauchs⸗ künſtleriſchen Leitung hinaustrug. Er ſchnitzt ſeine Puppen ſelbſt, für jede kreiche Buch iſt Mann auf vollendet künſtleriſche Weiſe. Ivo Puhonny iſt eine von den ſeltenen Volkskünſtlernaturen. Auch Muſiker und Dichter haben ihn zum verſtändnisvollen Freund. A. M. ee Eine Qualitätsſchau der deutſchen Photographie. In Frank⸗ furt a. M. findet vom 14. Auguſt bis 1. September eine Deutſche Photographiſche Ausſtellung ſtatt. Sie will die Bewegung für einen neuen Stil in der Photographie zum Ausdruck bringen und eine Qualitätsſchau der deutſchen Photographie bieten. Zum erſten Mal ſeit dem Weltkrieg tritt auf einer Fachausſtellung das Bild uuch äußerlich mit einer perſönlichen Note auf. Was dieſes Kunſt⸗ handwerk neben den Leiſtungen der wiſſenſchaftlichen, techniſch und Liebhaberphotographie zu leiſten vermag, dafür ſoll die Frank⸗ furter Ausſtellung Zeugnis ablegen. Die Ausſtellung wird im Haus der Moden unter Führung des Zentralverbandes Deutſchen Photographen⸗Vereine und ⸗Innungen veranſtaltet. Zugleich wird ein Internationaler Photographentag ſtattfinden. st. Enthüllung einer Grashof⸗Gedenktafel in Düſſeldorf. Der „Verein der deutſchen Ingenieure“, deſſen Gründer und langjähriger Leiter Grashof geweſen iſt. hat an deſſen Geburtshaus An Düſſeldorf ein Reliefbild dieſem großen Führer auf dem Gebiete der wiſſenſchaftlichen Technik anbringen laſſen. Die Inſchrift lautet: „Geboren am 16. Juli 1826 in Düſſeldorf, geſtorben am 26. Oktober 1893 in Karlsruhe.“ 85 8 Ziteratur * Admiral Meurer: Seekriegsgeſchichte in Um⸗ riſſen. Verlag K. F. Köhler, Berlin, Leſpzig.— Der Verfaſſer betrachtet die Seekriegsgeſchichte als ein Teilgebiet der Kriegsge⸗ ſchichte wie auch im welteſten Sinn der politiſchen Geſchichte. Er will alſo nicht ein Fachwerk für Seeleute ſchreiben, ſondern ein Bild 1 der geſchichtlichen Rolle der Seemacht im Leben der Völker gebe; er greift daher auch über zur Behandlung politiſcher Probleme. Vom Meer aus, das zeigt der Verfaſſer, werden die Schickſale der- jenigen Völker gelenkt, die an das Meer grenzen und von ihm ſoo abhängig ſind wie z. B. das deutſche. Es handelt ſich alſo darum, durch eine Schilderung der wechſelvollen, Jahrtauſende umfaſſenden Kämpfe auf dem Meere, die mit den Wendepunkten im geſchichtlichen Leben der Seevölker meiſt eng verknüpft waren, ein Bild der G⸗.. ſchehniſſe vom Blickpunkt der Seemacht aus zu gewinnen, gewiſſer. maßen das Schickſal dieſer Völker vom Meere, ſtatt wie ſonſt üblich, vom Lande aus zu beleuchten.„Seefahrt iſt not“— das iſt die Grundlehre des Buches für uns Deutſche. Und Schutz der Seefahrt iſt not, denn Seefahrt allein iſt noch nicht Seemacht. Das umfang. aufgebaut auf einem ſorgfältigen, umfaſſenden geht mit gewaltiger Schnelligkeit, ſchon das nächſte größere Wert „Zuntwar“ zeigt eine ganz nedle Einſtellung.„Die Schule des arengten alles als Meiſter des charakteriſtiſchen Ausdrucks. Die unbe⸗ Müglichteiten des Maxrionettentheaters nützt dieſer geniale uellenſtudium, das glücklich verarbeitet iſt. Es iſt keine ganz leichtsů aber eine ſehr intereſſante und aufſchlußreiche Lektüre. m⸗ Seite. Nr. 327 e 8 Neue Mannhe o mer Zeitung(morgen⸗Ausgabe) Montag. den 19. Zult 1928 Städtiſche Nachrichten Blumenkorſo „Da wird mancher en Durſt leiden auf dem Waldhof“, ſagte irgend jemand neben mir in der überfüllten Straßenbahn, als ich nach dem Waldhof fuhr. Aber es war bei weitem nicht ſo ſchlimm. Allerdings, wohin man in der fahnen⸗ und guirlandengeſchmückten Gartenſtadt ſah, Menſchen, Menſchen, die der Dinge harrten, die da kommen ſollten. Und ſie kamen. Freilich wurde die Geduld auf eine harte Probe geſtellt, aber die Erwartungen fanden ſich dann in jeder Beziehung beſtätigt. Man nahm den ungetrüb⸗ ten Sonnenſchein, der es wirklich etwas gut meinte, gerne in Kauf. Selbſtverſtändlich waren auch die ſtädtiſchen Behörden vertreten, ſo u. a. durch Bürgermeiſter Dr. Walli, Stadtrat Eckert und Regierungsrat Dr. Eckert vom Bezirksamt. Als der Korſo nach ½3 Uhr ſeinen Anfang nahm, waren über⸗ all feſtfrohe Menſchen, die ſein Erſcheinen freudig begrüßten. Mehrere Kapellen in hiſtoriſchen Trachten gaben dem außerordent⸗ lich gut gelungenen Feſtzug den Rhythmus, deſſen erſter Teil dem deutſchen Volkskied vorbehalten war. Da kam die alte Poſt⸗ kutſche aus dem 19. Jahrhundert mit dem gemütlichen Poſtillon, außerordentlich geſchmackvoll; weiter ein Blumenwagen, dann eine Gruppe, die das Lied verkörperte„Wer hat die Blumen all erdacht?“ Ein weiterer Wagen, der„Hochzeitswagen“ mit ſeinen jugendlichen Inſaſſen, der den erſten Preis unter den Blumenwagen davontrug, folgte. Dann kamen die Darſtellung von„Des Knaben Berglied“, ein Blumenwagen, weiter die Verkörperung des Liedes„Ein Männ⸗ lein ſteht im Walde“, dann noch je immer ein Blumenwagen, die Verbildlichungen von„Das Wandern iſt des Müllers Luſt“, „Droben ſtehet die Kapelle“ und„In einem kühlen Grunde, da geht ein Mühlenrad.“ Die Ausführung der Wagen, ſowie die wirkli⸗ originellen und ſehr geſchmackvollen Ideen verdienen vollſtes Lo und unmeingeſchränkte Anerkennung. Darauf folgte der zweite Teil des Zuges, der dem Gedächtnis der badiſchen Dichter Jo h. Peter Hebel und Viktor v. Scheffel gewidmet war. Eim großer Blumenwagen leitete dieſe Abteilung ein Es folgten die Darſtellungen des„Lahrer Hinkenden am Stammtiſch im Löwen“, des Nachtwächters mit dem„Wächterruf“, weiter aus Hebels Schatz⸗ käſtlein„Wie der Zundelfrieder und der Zundelheiner dem roten Dieter einen Streich ſpielten“,„Das ſeltſame Rezept“,„Der geheilte Patient“ und„Das bequeme Schilderhaus“. Nach einer weiteren Gruppe Schwarzwälder und einem ſchönen Blumenwagen kam dann Viktor von Scheffel zu Wort oder beſſer geſagt zu Bild. Da waren die Knappen der Herzogin, dann Ekkehard ſelbſt auf dem Hohentwiel, die Waldfrau,, der Alte in der Heidenhöhle, Andifax und Hadermoth und ſchließlich der Heranzug der Hunnen. Damit erreichte der Blumenkorſo, für den diesmal die geſamte Gartenſtadt⸗Genoſſenſchaft zeichnete, ſein Ende. Die Pläne für den ſehr kunſtvoll und geſchmackvoll ausge⸗ ſtatteten Zug entwarfen Inſpektor Hefter und Hauptlehrer Rümmele. Ihnen gebührt für ihre Mühe und ihr Können alle Hochachtung! Ueberall fand der Korſo ungeteilte Anerkennung und Bewunderung. Anſchließend fand dann auf dem Feſtplatz der Gartenſtadt ein großes Volksfeſt ſtatt, das auch am heutigen Montag abgehalten wird. Da ſind rieſige Bier⸗, Wein⸗ und Kaffee⸗ gelte, Beluſtigungen für Erwachſene und Kinder, kurz: ein richtiger Meſſebetrieb, ſogar mit Schar buden, herrſcht, und jeder Geſchmack kommt auf ſeine Koſten. So bewies auch der diesjährige Blumen⸗ korſo der Gartenſtadt, daß er allmählich zum Volksfeſt wird, das weit über die Gemarkung Mannheims hinaus Klang und Namen kinden wird. N — · ver Der geſtrige Sonntag war infolge ſeiner drückenden Schwüle 'e Höchſttemperatur betrug 30 Gr. C.— zu ausgedehnten ziergängen nicht geeignet. Wer nicht in Schweiß geraten Hollte, blieb am beſten in den erſten Nachmittagsſtunden, in denen die Sonne am ärgſten brannte, daheim, ſorgte für möglichſte Ab⸗ kühlung der Wohnräume durch ſtarken Durchzug und machte es ſich ſo bequem als möglich. Warum ſoll man nicht innerhalb ſeiner pier Wände in der Badehoſe herumlaufen, wenn es in aller Oeffent⸗ lichkeit in dem improviſierten Strandbad an der Rheinpromenade geſchieht. In den Abendſtunden herrſchte dort noch Großbetrieb. Huünderte von Erwachſenen und Kindern tummelten ſich am Rhein⸗ ufer und im ſeichten Waſſer. Der Damm, der das Schnickenloch vom offenen Rhein trennt, war mit Badeluſtigen überſät. Die An⸗ lagen am Schnickenloch vor dem Sodawaſſerhäuschen glichen einem Feldlager. Hier hatten es ſich vornehmlich Familien mit Kind und Kegel bequem gemacht. Die Badeanſtalten waren bis tief in den Abend hinein überfüllt. Die Gartenwirtſchaften wieſen ebenfalls einen ſtarken Beſuch auf. Man hatte allerdings einen ſtändigen Kampf mit den Schnaken auszufechten, unter denen die Damen in ihrer leichten Kleidung am meiſten zu leiden hatten. Wie lange wird dieſe Plage noch dauern? „ Mannheim als Tagungsork. Als Orte der nächſtjährigen Tagung des Südweſtdeutſchen Kanalverein⸗ ſind Mannheim und Heidelberg vorgeſehen. * Die Orcheſtermuſik und die Stadt Mannheim. In dem Prozeß zwiſchen Stadtgemeinde und Theatermuſiker lautet das v orläu⸗ fige ürteil: Die einſtweilige Verfügung des Landgerichts be treffend die Aufhebung der Sperre im Falle der Aufführung der Oper„Elektra“ wird beſtätigt. Der Antrag der Klägerin(der Stadt), die Aufhebung der Sperre überhaupt gerichtlich zu verfügen, wird zurückgewieſen.— Das endgültige Urteil wird am 28. uli verkündet. * Ruhe in der Umgebung des Krankenhauſes. Im Indereſſe der Kranken der ſtädtiſchen Krankenanſtalten richtet die Direktion an die die dringende Bitte, ruheſtörenden Lärm und Singen in der näheren Umgebung des Neuen Krankenhauſes zu unterlaſſen. Dieſe Bitte wird auch an die Motorbootfahrer ge⸗ richtet, die mit beſonder Vorliebe den vor dem Krankenhaus ge⸗ legenen Neckar befahren und dadurch unerträglichen Lärm ver⸗ urſagen * Kaminbrand. Infolge ſchlechter Reinigung geriet Sams⸗ tag vormittag im Hauſe U 5, 13 das Kamin in Brand. Die Gefahr wurde durch die um 10,03 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr beſeitigt. Ein Kaminbrand wurde ungefähr um die gleiche Zeit in B 1, 1 an⸗ genammen, weil infolge ſtarker Sonnenbeſtrahlung der Rauch nicht abziehen konnte. Die von den Bewohnern unn 11,45 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr brauchte nicht in Tätigkeit zu treten. „ Das Jeſt der ſilbernen Hochzeit feiern am morgigen Diens⸗ tag Herr Aug. Knäbel, Werkmeiſter und Feuerwehrkommandant in der Zellſtoffabrit Waldhof, mit ſeiner Ehefrau Karoline geb. Wagner, und Friſeur Joſef Ortloff und ſeine Ehefrau Giſela geb. Püſchel, wohnhaft EL 7, 23., veranſtaltungen WER. Friedrichs Park.„Ein Abend im Volkslon“. 350 Jahre ſind es her, daß der grüne Raſen den großen Meiſter⸗ ſinger Hans Sachs deckt. 350 Jahre ſchweigt ſein liederfroher Muͤnd; aber ſeine Werke ſind nicht geſtorben, ſie leben mitten unter uns, und werden weiterleben, ſolange es noch eine deutſche Sprache gibt. Aus Anlaß dieſes 350. Todesjahres des edlen Nürn⸗ bergers veranſtaltete die Direktion des Friedrichsparks am Samstag einen Abend im Volkston, der von der„Spezial⸗ Hans⸗Sachs⸗Truppe“ und dem Park⸗Orcheſter aus⸗ geführt wurde. Bändergeſchmückte Maienbäume bezeichneten den Ort, wo ſich aus ſchmucken Anlagen heraus, umgeben von wohl⸗ tuendem Grün, die Freilichtbühne erhob. Ein altdeutſcher Reitermarſch eröffnete den Abend: dann ſpielte die Kapelle B ecker den Gruß an Hans Sachs und Aufzug der Zünfte aus„Die Meiſter⸗ ſinger von Nürnberg“. Unter Leitung ihres Direktors Kurt Rupli brachte hierauf die Hans⸗Sachs⸗Truppe drei der Faſtnachtsſpiele des Meiſters:„Der fahrende Schüler im Paradies“,„Das Narrenſchneiden“ und„Der tote Mann“ zur Auffüh⸗ rung. Die Schwänke ſind ja zu bekannt, als daß näher auf ihren Inhalt eingegangen werden müßte. Das Spiel der Darſteller ver⸗ dient in jeder Beziehung Anerkennung. Als die Dunkelheit herein⸗ 3 brach erhellten Fackeln und Kerzen in ſtimmungsvollſter Weiſe die ſchmucke Bühne. Außerdem ſorgten Rampenlicht und Schein⸗ werfer für die nötigen Effekte. ie Pauſen wurden durch Dar⸗ bietungen der Kapelle Becker ausgefüllt. Alles in allem war der Abend ein ſchöner Erfolg, für den das ſtark vertretene Publikum mit reichem Beifall quittierte. Der jungen Freilichtbühne aber ein langes Beſtehen und ein kräftiges Glückauf! Der Schutz der älteren Angeſtellten. Das im Reichstag am 9. Juli verabſchiedete Geſetz zum Schutz der älteren Angeſtellten für das ſich die Abgeordneten Thiel(Deutſche Volkspartei), Lambach (Deutſchnational), Gerig(Zentrum) und Stöhr(Völkiſch) beſonders eingeſetzt haben, iſt durch die Veröffentlichung im Reichsgeſetzblatt nunmehr als wirkſam anerkannt. Da das Geſetz für die älteren An⸗ geſtellten von größter Bedeutung iſt, wird es ſicher begrüßt werden, daß der D. H. V. in ſeiner am morgigen Dienstag ſtattfindenden Verſammlung im Kaufmannsheim G 1, 10—11 durch ſeinen Geſchäftsführer Raſſt⸗Mannheim einen Vortrag über das Geſetz halten läßt.(Siehe Anzeige im Samstags Abendblatt.) Aus dem Lande U weinheim, 17. Juli. Der neue ins Leben gerufene Ver⸗ kehrsausſchuß Weinheim beſchloß mit Rückſicht darauf, daß in der zweiten Septemberhälfte das Gymnaſium aus ſchultechni⸗ ſchen Gründen für Ausſtellungszwecke nicht Nr Verfügung ſteht, die „Weinheimer Woche“ auf 5. bis 12. Sept. vorzuverlegen. An der Gewerbeausſtellung wird ſich die Weinheimer Großinduſtrie faſt ausnahmslos beteiligen. Obſtbaudirektor Martin aus Laden⸗ burg hat das Arrangement für die gleichzeitig in Weinheim tagende Obſt⸗, Wein⸗ und Gartenbau⸗Ausſtellung übernommen. ch. Eſchelbronn, 16. Juli. Geſtern nachmittag ging ein ſchweres Gewitter mit balam rußen Hagelkörnern und wolken⸗ bruchartigem Regen und Sturm über unſere Gemarkung. Die Ge⸗ treide⸗, Kartoffeln⸗ und Krautfelder ſind zum Teil wie hingemäht. Im Wieſental ſind 5 ſtarke Pappeln ſamt Wurzeln aus der Erde geriſſen. Sämtliche Feldwege waren ſo ſtark vom Waſſer überſtrömt, daß ſie ſtarken Bächen glichen. Der Blitz hat in der Ziegler⸗ 1704 5 7 ſchen Mühle den Telefonapparat zerſtört. Menſchenleben kamen nicht zu Schaden. Auch in Neckarbiſchofsheim wurde der Hagel bemerkt. Mit dem Einfahren der Wintergerſte iſt begonnen worden. :: Rußheim, 16. Juli. Hier wird ſchon längere Zeit der Fiſch⸗ frevel von Paddelbootfahrern im Altrhein beklaat. Drei Fiſcher konnten jetzt auf friſcher Tat ertappt und zur Anzeige gebracht wer⸗ n. * Ehingen bei Engen, 16. Juli. Bei dem letzten ſchweren Ge⸗ witter am Mittwoch abend ſchlug der Blitz in die Scheune den Eugen Schädler ein, die ſofort lichterloh brannte. Durch daz Feuer wurde das angebaute Doppelwohnhaus des Geſchädigten und deſſen Vater in Aſche gelegt. Das Vieh konnte gerettet ebenſo auch ein beträchtlicher Teil der Fahrniſſe. Nus der Pfalz * Germersheim, 16. Juli. Zur Ausgrabung von verſtorbenen italieniſchen Kriegsgefangenen hat ſich geſtern vormit⸗ tag eine ausländiſche militäriſche Friedhofkommiſſion hier eingefun⸗ den. Die Ausgrabung der etwa 120 im ſtädtiſchen Friedhof beſtat⸗ teten italieniſchen Soldaten wurde ſofort begonnen. Die Ausgrabun⸗ gen nehmen einige Tage in Anſpruch, während deren eine Friedhofs⸗ ſperre von 6 Uhr morgens bis 4 Uhr nachmittags angeordnet wurde. Die geſamten Koſten der Ausgrabung und Ueberführung werden von der italieniſchen Regierung getragen. 9 75 hat ſich auch zu den in hygieniſcher Beziehung erforderichen orſichtsmaßnahmen ver⸗ pflichtet. * Flomersheim bei Frankenthal, 16. Juli. Ueber die hieſige Gemarkung ging geſtern nachmittag ein ſchweres Un w etter, be⸗ gleitet von Blitz und Donnerſchlägen nieder. Der Blitz fuhr in die Anweſen von Joſef Brenner und Johann Schrei⸗ ber, ohne jedoch zu zünden. Infolge der wolkenbruchartigen Regengüſſe waren im Torf zahlreiche Höfe und Keller überflutet. In einigen Häuſerneubauten an der Eppſteinerſtraße, die etwas tiefer als die benachbarten Anweſen liegen, drang das Waſſer in die Wohnungen ein. Der Schaden dürfte beſonders bei den Feld⸗ früchten bedeutend ſein, da ſtreckenweiſe die Halmfrüchte vollkom⸗ men auf den Boden gedrückt wurden. Beilage Nr. 25 Momtfag. den 19. Juali Partie Nr. 307 (Gespielt beim Städte-Wettkampf in Heidelberg im Café Häberlein am 20. Juni 1926 am ersten Brett.) Weiß: M. Kadisch Schwarz: Pfützner 1. d2—- di 8868—16 21. a2—a4 9) Tet-e/ 2.—c4 b7—-bs 22. cAds) cõ+dõ 3, Sbi-c3 Les-bꝰ 23. h2- h3 ſo) Leb- a6 4. 881—13 e7— 24 De2—f5 Te7- c 5. LoI- 85 LiSs—e7 25. Lbi—-az Las- c4 150 6. e2—es Sf6—e4 26. Laↄec dS 7. LgGOe/ Ddsce7 27. Tei- e3 Df/-eg 3. LfI-da Se 28. D18—b5 Degßebs 9. bꝛꝰec3 d7-ds 29. ad)ebõ a- as d) 10.—0—0 30. Tei—bi 19 abbõ 11. cαdõ ebds 31. Ibbebs Ids- dõ 12. Jdi-el Sbs—d7) 32 Sf3—d2 1d6—c6 13. Ldà—bi ITIS- es 33. Ib5—b4 Sf8—d7 14. Ddi-2 Sd718 34. Tbyec4 Teb e4 15. Sf6—es 17—f6 2) 35. Tcsc4 Te7eel 16. Ses—f3 Tas-ds 36. Sdzec. Kgs—f7 17. Dez—al) De7-d7) ⸗ 37. Kg1—-f1 Kf/ eß 18. Dal-2) Lb7- 8 38. Kfi—e2 Ke6—ds 19. 1f1—e1 9 Dd7-H/ 36. Ke2- da b6——b5 20. 3- c4 C7-e6) 40. Sca-as 16—15 9 1. Der Aufmarsch der beiderseitigen Truppen ist mit großer Sorgfalt vor sich gegangen. Wenn auch dem schwarzen Angriffsläufer auf b7 die Diagonale durch den eigenen Bauern vorläufig gesperrt ist, so läßt sich doch sagen, daß der Führer der schwarzen Partie in der Ent- Wicklung vollen Ausgleich herbeizuführen vermochte.— 2. Das Vorrücken das-Bauern war von Weiß provoziert wor- den und stellt die erste kleine Schwäche der schwarzen Partie dar.— 3. Auf den Vorstoß c3—04 berechnet.— 4. Ein ausgezeichneter Gegenzug und zugleich eine niedliche Falle, die indessen vom Gegner als solche erkannt wird.— 5. Weiß darf den Ba7 nicht schlagen, weil er nach Tas und D& b7 durch Tes—b8s die Dame einbüßen würde. Die weiße Dame zlekt es daher vor, die Lockspeise unberührt zu lassen und sich zurückzuziehen.— 6. Ein notwendiger Vorbereitungs- zug für das Vorrücken des-Bauern. Andernfalls würde Weibh durch die Drohung Les—aé in Verlust kommen.— 7. Zur Abwendung des drohenden Bauernverlustes.— 8. Ein starker Zug, der sich später nützlich erweist und für den Augenblick die Drohung Laz ermöglicht.— 9. Weiß erzwingt die Vereinzelung des schwarzen-Bauern.— 10. Um Lgl zu verhüten.— 11. Schwarz glaubt sich jetzt einen Freibauern zu sichern. In Wahrheit ist es ein Fehlzug, durch den Schwarz einen Bauern verliert, während Weiß einen Frei- bauern erhält.— 12. Schwarz bietet ein Bauernopfer an, um dadurch zwei verbundene Freibauern zu erhalfen.„timeo Danaos...— 13. Das Beste.— 14. Die Ueberlegenheit ist auf der weißen Seite. Weiß hat einen Bauern mehr und aus- sichtsreiche Stellung. Trotzdem gelingt es dem Partieführer der schwarzen Steine durch meisterhaftes Spiel, insbesondere durch vortreffliche Springerzüge im 70. Zuge die Partie un- entschieden zu machen. Miniatur im Schachspiel Partie Nr. 10 (Gespielt im Städte-Wettkampk in Heidelberg am 20. VI. 26.) Weiß: Sipper-Heidelberg Schwarz: Heinz-Mannheim 1cee-di di- da 8. Kei- e2 5) Dds—eI 2. d2—c4 e7—es 9 Keꝰf Lba-c5 + 3. d4es ds—d4 10. Kf2—83(5) Sg8—- h 4. 881—13 Scgc6 11. LfI—da Sh6—g4 9 5. e2— es) Lbs-ba4 12. Lc3—e1 Sglxes 6 Lel-dz da4ee3 13. be- b. De7-d 7. Ldæ-c3) edfε⁰ 14. Ld3— e2 9) Ses-dà Wels gibt auf 1. Die Drohung Lbag mußte durch a2—ag verhindert werden. Dann konnte Weiß mit b2—b4 und Lei—b2 sein Spiel kortsetzen. Durch den Textzug kommt der Anzichende in Nachteil.— 2. Geboten war fzceg. Der Textzug ist falsch. — 3. Erzwungen.— 4. Mit der Drohung LI2.— 4. Das Ge: ebene war natürlich b4cc5, Worauf Schwarz mit Ddé& da je Dame zum Abtausch stellen mußte. Allerdings behielt 0 auch nach dem Damenabtausch das Weitaus bessere piel. Partie Nr. 11 (Aus einer Simultanvorstellung des Großmeisters Rudolf Spielmann in Essen am 7. Juni 1926.) Weiß: Heller Schwarz: Rudolf Spielmann 1. 82—21 d7-ds 7. Sbi-c8(-C 2. LfI—- g2 Les—g4 8.—14 cd5 3. 02—c4 Lgace6) 9. Scd)eds Ld/—c6 v 4 Ddi—b3 b7—bõ 10. Sdö—- Kes—d7 9) 5. c4εd5 Le6-d/7 11. d4-ds—es5 6. d2-d4 858—16 12. dsceι Schwarz gibt auf 1. Ein Fehlzug. Es mußte e7—esé oder-eõ geschehen. — 2. Der zweite Fehlzug. Es mußte notgedrungen Sfé& eb und auf Lga e5 mufßfte Ld7-es geschehen.— 3. Der dritte Fehlzug. Es mußßte selbstredend Dds& c7 gsechehen. Dann bekam Schwarz für seine Dame allerhand Zeug und konnte sich noch rangieren. Der Textzug bedeutet den sofortigen Zusammenbruch. Aus dem Schachleben „Bei der Gründungsversammlung der schachlichen Ar- beitsgemeinschaft am 13. Juni in Mannheim in den Kaiser- sälen wurden folgende 6 Punkte protokolliert: 1. Die Ver⸗ treter des Schachklubs Mannheim, des Schachklubs Ludwigs- hafen, der Schachvereinigung annheim, des Schachklubs Feudenheim, des Schachklubs Mundenheim und des Schach- Klubs Schwetzingen befürworten die Gründung einer Arbeits- zur Förderung des heimischen Schachlebens, deren Gechäfte ein engerer Ausschuß leitet.— 2. Jeder Klub wird gleichberechtigt in diesem durch mindestens ein Vor- standsmitglied vertreten.— 3. Sitzungen sind mit mindestens 14tägiger Frist schriftlich einzuberufen.— 4. Mitglieder der der Arbeilsgemeinschaft angeschlossenen Vereine genieſen bei Veranstaltungen dieselben Vergünstigungen wie die Mit-⸗ glieder des veranstaltenden Vereins.(Eintritt).— 5. Die Fereine haben bis 15. Juli 1926 zu erklären, ob sie mit der Gründung der Arbeitsgemeinschaft einverstandei sind und gegebenenfalls ihren Vertreter zu bestimmen.— 6. Vorläu- liger Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft ist H. Laun (Schachvereinigung Mannheim), Aügusta-Anlage 23. Nächste Sitzung am 17. Juli, abends 7½% Uhr im Café„Apollo“. „ Freundschaftspiel. Die Schachvereinigung Mannheim erzielte in einem Freundschaftsspiel mit dem Schachklub Kaiserslautern hier in den Amorsälen an 16 Brettern mit 88 ein Unentschieden. * Die Rheinmeisterschaft Wird vom 7. bis 15. August in Kaiserslautern ausgefochten. Zu ihr entsenden sämtliche 6 an den Rhein grenzenden Landesverbände je zwei Vertreter. Es sind dies Oberrheinischer, Pfälzischer, Saarländischer, Mittelrheinischer, Kölner u. Rheinisch-westfälischer Schach- bund. * Der Schachklub Weinheim hielt in diesen Tagen im Klublokal„Zum Karlsberg' seine diesjährige Generalver- sammlung ab. Der Vorsitzende, Direktor Wilhelm Wolf, er- stattete den Geschäftsbericht über das schachliche Leben in der Berichtszeit und widmete dem kürzlich verstorbenen Mitbegründer des Klubs, Notariatsdirektor Lederle in Pforz⸗ heim einen warmen Nachruf, Um das Andenken an den Verblichenen zu ehren, erhoben sich die Anwesenden von den Plätzen. Es wurde beschlossen, im Winter 1926.27 ein Klubturnier mit Prämien zu veranstalten. Der bisherige Ge- samtvorstand Wurde durch Zuruf einstimmig wiedergewählt. * Großmeister Rudolf Spielmann hat bei einer Simultan- vorstellung in Nürnberg 18 Partien gewonnen, 9 verloren und 13 in 5% Stunden remis gemacht. 1 kolgendes:„Mein schlechtes Abschneiden in Nürnberg habe ich nicht nur der Spielstärke meiner Gegner, sondern auch dem Umstande zuzuschreiben, daß ich sofort nach einer 12 stündigen Bahnfahrt antreten mußte. Auch wurde ich sehr gedrängt, weil das Lokal um 1 Uhr nachts geschlossen wWerden sollte. Schlieblich ist wieder mein altes Augenleiden (Gerstenkorn) aufgetreten. Ich merke, wie sehr man bei an sich schweren Simultanvorstellungen auf das Wohlbefinden angewiesen ist. * Der deutsche Schachkongreß tagt vom 18. Juli bis 2. August in Wien. Als deutsche Leilnehmer am Meisterturnier werden genannt: v. Holzhausen(Magdeburg), Hilse(Bremen), Wagner-Hamburg, Blümich(Leipzig) und Dr. Seitz(Augs⸗ burg). Am Runden-Hauptturnier nehmen u. à. teil: Gebhard und Schmitt(München), Dr. von Nuß(Düsseldorf), Müller (Stetlin), Rodatz(Hamburg) und Orbach(Frankfurt a..). * Kongreß des Deutschen Schachvereins Wien. Die Ver- anstaltungen, die in den Räumen des- Hotels Hietzinger Hof vor sich gehen, dauern vom 18. Juli bis 2 August. Am Meisterturnier beteiligen sich 12 Teilnehmer. Für die Haupt-⸗ turniere liegen weit über 40 Nennungen vor. Um eine Ab- lehnung starker Spieler zu vermeiden, wird ein dvpittes Haupttürnier ausgeschrieben, dessen völlige Angleichung an die anderen Hauptturniere angestrebt Wird. Den Ab- schluß bildet ein Länderturnier Qesterreich—Deutschland auf 8 Bretern in zwei Gängen. 5 * Ein internationales Schachturnier in Genf(Doppel⸗ rundenturnier) wird am 23. Oktober beginnen. Schachliteratur — Kagans Neueste Schachnachrichten. Das Heft 2(April- Juni) enthält den Spitzenartikel„Trumph der“ Wiener Schach- schule“ von Heihirich Wolf. Ferner schreibt Rudolf Spiel- mann eine interessaiste Abhandlung über„Das Finish im Panhans-Turnier am Semmering“. Außerdem bringt das Heft eine Fülls von Merstergertian, glossiert durchweg von Großmeistern. Ebenso wie Heft 1(Januar-März) wird auch das zweite Heft durch die außerordentliche Vielhaltigkeit und inhaltliche Gediegenheit in der Schachwelt die verdiente kreundliche Aufnahme finden. h. werden, Spielmann bemerkt hierzu 10 Montag, den 19. Juli 1926 Ddas Mannheimer internationale Tennisturnier Das diesjährige Turnier des Tennisklubs Mannheim brachte dem Veranſtalter einen vollen Erfolg. Auch das herrliche Sommer.⸗ wetter ſorgte für einen guten Beſuch. Ein ſehr großes Intereſſe beanſpruchten vor allem die Meiſterſchaftskämpfe, in denen eine Anzahl Spieler von internationalem Ruf im Kampfe ſtanden. Das intereſſanteſte Spiel der erſten beiden Tage war wohl das Zuſam⸗ mentreffen des jungen Pforzheimers Weßzel mit dem Internatio⸗ nalen v. Kehrling, in dem ſich der Pforzheimer vortrefflich ſchlug, aber ſchließlich der größeren Routine ſeines Gegners ſich beugen mußte. Nachſtehend die Ergebniſſe der erſten beiden Tage: herren-Einzelſpiel um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland 1. Runde: lägt Dr. Jeitter:1,:0 2 Kehrling ſchl Dr. Euler:1,:1 Wood ſchlägt Modlich 715, 7·5 A. K. Hirſch ſchlägt Lehr:3, 36, 7 Dr. Eckhart ſchlägt Packheiſer:3, 6 Klopfer ſchlägt Lichtenberger 6·3, 6: Beermann ſchlägt Cremerey 6˙0, 6˙0 Waldeck ſchlägt Würzweiler 6·3(zurückgezogen) Hildebrandt ſchlägt H. Wolf 6,0,.3 Heinz“ ſchlägt Baudendiſtel:3,:2 Dr. Buß ſchlägt Krebs:0,:3. 2. Runde: el ſchlägt Gaus:2,:1 95 Fehlling ſchgt Sillib:3,:1 Wood ſchlägt Hirſch:1,:2 Klopfer ſchlägt Dr. Eckhart 60, 0˙1 Hildebrandt ſchlägt Heinz:4,•4 Dr. Buß ſchlägt Böhringer:0,.˙3 Beermann und Ofan“ gewinnen kampflos. 3. Runde v. Kehrling ſchlägt Wetzel:8, 6˙2 Klopfer ſchlägt Wood:2, 6·4. Herreneinzelſpiel ohne Vorgabe 1. Runde reme lägt Heymann 62,:3 Naren ſchlägt Rolhweiler 620, 6·0 Becker ch E. Heymann bia,•0 H. Wolf ſchlägt H. Weinhardt.4,:5 Klein ſchagt Collin Morris:0,:8 Oberwegner ſchlägt v. Zſchock.1, 6˙0 Dr. Eckhart ſchlägt Dr. Hildebrandt:4,:2 K. Hirſch ſchlägt Metzger 75, 6·1 Cadenbach ſchlägt Engelhorn:6,:4 Packheiſer ſchlägt Roſenfeld 6˙4, 6·3 Böhringer ſchlägt M. L. Meier 6·0,:2 Dr. Tiſchbein ſchlägt Dr. Goßmann 60, 6˙0 Dr. Linz ſchlägt Fr. Roſenfeld 61, 6·1 Servos ſchlägt Modlich:5,:4 Sillib ſchlägt Reinhardt:2:3 Dr. Jeitter ſchlägt Bolland:1,:3 Allſtadt ſchlägt Krauſe:2,:5 K. Weinberger ſchlägt Thomae:4,:3 Lehr ſchlägt Stieh:0, 6·1 Heinz“ ſchlägt Weilland:0,:1. 2. Runde Mann ſchlägt Profeſſor Eckert 62, 9·7 Lichtenberger ſchlägt A. Schreck:6,:1 Klein ſchlägt H. Wolf 614,:˙6 Dr. Eckhart ſchlägt Oberwegner:2,:8 Cadenbach ſchlagt K. Hirſch:3,:6 Böhringer ſchlägt Packheiſer:5, 65 Dr. Tiſchbein ſchlägt Troeltſch:2,:8 Dr. Linz ſchlägt Kreb⸗ 623,:1 Heinz ſchagt A. E. Hirſch 6˙1, 6˙1 N Würzweiler ſchlägt H. Oppenheimer:0, 6: Dr. Gaus ſchlägt Dr. Euler:3,:1. Diameneinzelſpiel ohne Vorgabe 1. Runde rt. Menges ſchlägt Fr. Kopf 624, 6e8, . Mcgene, 8 Fe, Ewald 64. Frl. Kohnert ſchlägt Fr. Reinhardt.2, 8 1 Frl. Holzapfel ſchlägt Fr. v. Kraue 10.8, 6 Frl. v. Uckermann 55.0 Fr. E. Kohler 6·3 6˙8. Frl. Eckart ſchlägt Fr. Wagner:0, 6225 Fr. Amann ſchlägt Frl. Winter 63,:2. 2. Runde. jer ſchlägt Fr. Fiſchler:0,:4. ſchlägt Fr. Gauß:1,:3. Frl Menges ſchlägt Fr. Schröder. 55 Kohnert ſchlägt Frl. Morgenſtern:8,:2. W̃ 25 23 we rl. Holzapfel ſchlägt Frl. v. ÜUckermann:2,:3. lägt Fr. Schauz:7,:6,:4. Fr. Anna⸗Dr. Buß ſchlagen Frl. Menges⸗v. Fr Me: c Fr. Kahn:2. 60. 618,•11. nges-v. Kehrling 6a, 3. Runde. Ir. ſchlagen Fr. Schröder⸗Hirſch:0,:4. Fr. Grieshaber ſchlägt Freiin v. Hadeln 911,.2, 688. 46 iheg Amann⸗hllopfer ſchlagen Frl. Holzapfel⸗Beermann 78, piel ohne Vorgabe um die Meiſterſchat von Baden. 1. Runde. 105 Kleinſchroth ſchlagen Krebs Böhringer:1, 611. Sibebeenbr Berewen ſchlagen Euler⸗Thorbecke 1:1, be1. Herich⸗Dr. Seitter ſchlagen Hirſchhauſen⸗Morri⸗ 6·1,:0. Waldeck⸗Heinz ſchlagen Wood⸗Kemen:0, 64. 671 2. Runde. Dr. Buß⸗Kleinſchroth ſchlogen F. Weinberger⸗C. 60 6 Herrendoppelſ Hherren- und Damendoppelſpiel ohne Borgabe N 1. Run de: —Dr. Buß ſchlagen Fr. Schüler—Schüler:1. 63. 1 alzapfel—Beermann ſchlagen Fr. Grieshaber—Heinz 6: 5—5 Amann—Klopfer ſchlagen Frl. Hauſer—Pachheißer.1. 670. 2. Run de: Fr. Ewald—Hildebrandt ſchlagen 6·0,:8. Damendoppelſpiel um die Meiſterſchaft von Süddeulſchland Fr. Kopf—Fr. Schröder ſchlagen Fr. Gauß—Frl. Amſon :1. 75 Fiſcher—Fr. Schanz ſchlagen Fr. Grieshaber—Fr. Dr. Eu⸗ lau:3,:8, 6˙4. Herrendoppelſpiel mit Vorgabe 1. Runde: Dr. Buß.—Lion ſchlagen Ofan“—Würzweiler:6,:5.•1. Weinberger—Klein ſchlagen Lehr—Fermereny.4.:0, 63 Armbruſter—Reinhardt ſchlagen Bormann—Goralewſky.4 Fr. Kopf—Dr. Euler Tiſchbein—Thomce ſchlagen Engelhorn—A. Roſenfeld 62* :0. Knabeneinzelſpiel Das Schlußſpiel bringt Baudendiſtel und den Sieger aus der Begegnung Fremerey—Salmoni zuſammen. daß ſich wieder ein großes Publikum einfand. Wenn trotzdem die Kämpfe nicht zu Ende geführt werden konnten, ſo lag das vor allem, an der großen Anzahl der Nennungen. geſtern wieder vorzüglicher Sport geboten, ſo daß das Publikum voll auf ſeine Rechnung kam und wiederholt zu Beifallsſtürmen hingeriſſen wurde. gen Montag zum Austrage kommen. am Becker ſchlägt Laux:3,:1. Herrendoppelſpiel ohne Vorgabe um die Meiſterſchaft von Baden :0, ling⸗Ofan iſt im Gange :2,:2 heimer:5,:6. Eulau:3,:8,:4 8 Vorſchlußrunde :5,:8 brachte bis jetzt nur einige Kämpfe, deren Ergebniſſe wir mit denen des morgigen Tages veröffentlichen. Fr. Reinhardt ſchlägt Frl. Ja Hildebrandt—Heinz ſchlagen Dr. Goßmann—Weltſch:0,:0. Beermann—Hirſch ſchlagen Dr. Euler—Rothweiler:3,:4. Mann—Lichtenberger ſchlagen Thorbecke—Thorbecke 6˙2.:6 Klos—Gaus ſchlagen Cadenbach—Karcher:6,:3,:4. Klopfer—Schüler ſchlagen Mayer—Reinech.2,:3. Krebs—Böhringer ſchlagen Laux—Allſtadt:1,:6,:6 Metzger—Heymann ſchlagen Weilhardt—Weiland:1,:6 Modlich—Sillib ſchlagen Friedmann—Höchheimer:2,:3 Dr. Jettner—Ballandt ſchlagen Oberwegner—Roſenfeld:1, 2. Runde Dr. Buß—Lion ſchlagen Weinberger—Klein 621, 64 Beermann—hHuſch ſchlagen Hildebrandt—Haug:4,:4 Baudendiſtel—Salmoni ſchlagen Linz—Weinberger 6,3,:4 Die Juniorenkämpfe brachten im Einzelſpiele Frl. inter den Sieg, gegen Frl. Keller:0 zurückgezogen. Das iſt bis zur Vorſchlußrunde gediehen. Der Sonnkag(Haupftag) 7 Auch dem geſtrigen Tage war günſtiges Wetter beſchieden, ſo Es wurde auch Nur das Herrendoppelſpiel wird noch beendigt rden können, die übrigen Entſcheidungskämpfe werden am heuti⸗ Die Ergebniſſe des Sonnkags Herreneinzelſpiel um die Meiſterſchaft der Pfalz 8. Runde Ofan“ ſchlägt Beermann:5,:7,:2. Dr. Buß ſchlägt Hildebrandt:0,:1. Vorſchlußrunde v. Kehrling ſchlägt Klopfer:3 614. Dr. Buß ſchlägt Ofan:0,:6,:0. Das Endſpiel zwiſchen von Kehrling und Dr. Buß findet heutigen Montag ſtatt. 2 Herreneinzelſpiel ohne Vorgabe 2. Run de Servos ſchlägt Sillib:1,:2. Fremereh ſchlägt Morgenroth:1,:6,:2. 8. Runde Lichtenberger ſchlägt Mann:1,:5(zurückgezogen). Fremerey ſchlägt Becker:0,:9,:8. Klein ſchlägt Dr. Eckart:8, 628. Cadenbach ſchlägt Böhringer:4,:4. Dr. Linz ſchlägt Dr. Tiſchbein:1,:1. Dr. Jeitter ſchlägt Servos:2, 613. Heinz“ ſchlägt Lehr:2,:0. Dr. Gaus ſchlägt Würzweiler:8, 86. 4. Runde Lichtenberger ſchlägt Fremerey:2,:1. Klein ſchlägt Cadenbach:2,:8. Heinz ſchlägt Dr. Gaus:4,:5. Dameneinzelſpiel ohne Vorgabe Frl. Kolmert ſchlägt Frl. Menges:1, 678. Frl. Holzapfel ſchlägt Fr. Amann:1,:1. Fr. Anna ſchlägt Frl. Hammer:2,:83. Vorſchlußrunde Frl. Kolmert ſchlägt* Grieshaber:0,:0. Fr. Anna ſchlägt Frl. Holzapfel:2,:4. 1. Run de Pakheiſer⸗Sillib ſchlagen Fremerey⸗Baudendiſtel:4,:6,:4. Waldeck⸗Heinz ſchlagen Wood⸗Kennen:0,:4. 2. Runde 7755 Buß-⸗Kleinſchroth ſchlagen F. Weinberger⸗C. Weinberger Hildebrandt⸗Beermann ſchlagen Hirſch⸗Dr. Jeitter:0, 60. von Kehrling⸗Ofan ſchlagen Pakheiſer⸗Sillib:0,:0. Waldeck⸗Heinz ſchlagen Klöpfer⸗Schüler:2,:2. Vorſchlußrunde Dr. Buß⸗Kleinſchroth ſchlagen Hildebrandt⸗Beermann:8:1. von Kehrling⸗Ofan ſchlagen Waldeck⸗Heing:6. Das Schlußſpiel zwiſchen Dr. Buß⸗Kleinſchroth und v. Kehr⸗ und werden wir das Ergebnis nachtragen. Herren⸗ und Damendoppelſpiel ohne Vorgabe 2. Runde Frl. Winter⸗Lehr ſchlagen Fr. Schanz⸗Böhringer:6,:2,:8. Fr. Reinhardt⸗Lichtenberger ſchlagen Fr. Kopf⸗Dr. Jeitter Fr. Ewald⸗Hildebrandt ſchlagen Fr. Kopf⸗Dr. Euler:0, 618. Damendoppelſpiel um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland Anna⸗Frl. Menges ſchlagen Fr. Rothſchild⸗Frl. Lindeck Frl. Kohnert⸗Frl. Holgapfel ſchlagen Fr. Ewald⸗Frl. Boden⸗ Fr. Fiſchler⸗Fr. Schaus ſchlagen Fr. Grieshaber ⸗Fr. Dr. Fr. Anna⸗Frl. Menges ſchlagen Fr. Kopf⸗Fr. Schröder:1, 612 Herrendoppelſpiel mit Vorgabe Or. Tiſchbein⸗Thomae ſchlagen Armbruſter⸗Reinhardt 516, Veermann-Hirſch ſchlagen Hildebrandt⸗Heinz:4, 614. Mann⸗Lichtenberger ſchlagen Klos⸗Dr. Gaus:4,:4. Klopfer⸗Schüler ſchlagen Scheel⸗v. Zſchok 61, 620. Baudendiſtel⸗Salmoni ſchlagen Dr. Linz⸗Weinberger:8, 6·4. Krebs⸗Böhringer ſchlagen Melzer⸗Hehmann:4,:6, 678. 83. Runde Beermann⸗Hirſch ſchlagen Mann⸗Lichtenberger:1,:6,:4. Das Herren⸗ und Damendoppelſpwiel mit Vorgabe Dameneinzelſpiel mit Vorgabe 3. Runde Frl. Stöldt ſchlägt Frl. Kaiſer:6,:5,:4. Fr. Ewald ſchlägt von Mandelbaum:1,:1. Frl. Lehfeld ſchlägt Freiin v. Hadeln:5,:5. Frl. L. Keller ſchlägt Frl. Winter:6,:5, 725. Fr. Krahner ſchlägt Frl. Morgenſtern:3,:5. Fr. Schröder ſchlägt Frl. Kintzty:0,:6,:8. 4. Runde Fr. Ewald ſchlägt Frl. Stöldt:2, 615. Fr. Kahn ſchlägt Frl. Lehfeld:2,:0. Fr. Krahner ſchlägt Fr. Schröder:4,:6,:4. Heidelberger Regatta Wer die Heidelberger Regatta ſeit ihrer Entſtehung aufmerkſam verfolgte, muß unbedingt bekennen, daß ihre Entwicklung aufwärts geht und ihnen für die Folge bei etwas Umſicht und einem tatkräf⸗ tigen Durchgreifen, eine weitere Entwicklung bevorſteht. Die ur⸗ ſprüngliche alte Strecke hätte dies nicht gewährleiſtet, wohl aber die neue, ermöglicht durch die Stauung des Neckars. Die gute, nahezu gerade Strecke und das herrliche landſchaftliche Bild geben Heidel⸗ berg unbedingt den Vorzug vor Heilbronn, Worms, Malnz und ſogar Frankfurt. Zu erſtreben wäre vom Heidelberger Regattaverband aber unbedingt ein beſſerer Zeitpunkt und zwar erſcheink unſeres Er meſſens der rſte Sonntag nach Mannheim als Regattatag der 8 günſtigſte. Alle nach Mannheim meldenden Vereine würden, ſchn wegen der Einſparung hoher Boottransportkoſten, ſicher nach Heidel? berg melden und für Mannheim ſelbſt würde dieſe Legung hinſichtlich der Beſchickung 0 eine Mehrung der Meldungen bedeute 5 Mannheim und Heidelberg würden demzufolge ſportlich gehoben. Au alle Fälle ſollten die beiden Regattaverbände dieſem Moment einma etwas näher treten, wenn die Fluß⸗Regatten nicht in die Sackgaſſ eines Schauruderns ſteuern wollen. Auf alle Fälle iſt Heidelberg ſportlich heute ſchon den eingangs erwähnten Regatten vorzuziehen und es wäre 95 wünſchen, daß der Regattaverband ernſthaft an den Ausbau der Regatta geht. Die Verkürzung der Strecke auf 190⁰ Meter iſt nur gutzuheißen, zumal das Neckarwaſſer bei Hochſtand wie geſtern— ziemlich zähflüſſig iſt. Gemeldet hatten nicht weniger als 29 Vereine mit 89 Booten und 448 Mannſchaften. Namentlich die Vereine des Rhein⸗Neckar⸗Stromgebietes waren nahezu voll⸗ ählig zur Stelle. Sämtliche mane e 51 ner Vereine waren vertreten und zwar hatten Ludwigs⸗ 1 und Amicitia je 5, Klub 3,„Baden? und Rudergeſellſchaft ſe 2 Meldungen abgegeben. So 9855 es ſowohl bei den Samstag abend und Sonnkag früh gefahrenen Vorrennen als auch in den Eat ſcheidungsrennen bisweilen recht d Kämpfe. Ueberhaupt war der gebotene Sport, wenn auch zweitklaſſi hochachtbar, da die ſtartenden Vereine durch die Vorregatten techn vollkommener und renngeſtählter an den Start gingen. Die Mannheim⸗Ludwigshafener Vereine behaupteten ſich aue geſtern höchſt ehrenvoll. So gewann der Klub in ganz überlegener Weiſe den Junior⸗Achter. Damit dürfte wohl der erbracht ſein, daß er unter den ſüddeutſchen Junior⸗Achtern mit an erſter Stelle ſteht.„Amicitia“ holte ſich den Jungmann Vierer und im Alleingang den erſten Achter, während Ludwigshafener Ruderverein die ſteuermanns loſen Rennen, Vierer ohne und Zweier ohne, ſich nach Hauſe ſteuerte. Die beiden Siege ſollen, wie wir hören, ſtimmend ſein für die Meldung zurn Meiſterſchaftsrega in Schweinfurt. Hofſen wir das Beſte. Die Regattaleitunc manche Verbeſſerung angebracht, immerhin blieben noch kl“ Wünſche, die in der Folge leicht zu beheben ſind, offen. Mi Schiedsrichter konnten wir nicht immer einig gehen. Vor allev bemängelt werden, daß Entſcheide, wie z. B. im Jungmann⸗ nicht ſofort getroffen werden. Das Wetter war günſtig u drückend heiß. Der Beſuch recht gut. Die Einzelergebniſſe ſir 1. Jungmann-Einer. 1. Ruderverein Rüſſels (Emil Zergbaum).05,2, 2. Mainzer Rudergeſellſchaft Ernſt kert.05,4. 3. Alemannia Karlsruhe(Walter Zweydinger, gegeben bei 1400 Meter). 3 Boote am Start. Nach dem Los nimmt Rüſſelsheim die Führung, dicht gefolgt von Mainz u delberg. So geht die Reiſe bis 1000 Meter, wo Mainz einen ſtoß unternimmt, ohne indeſſen den führenden Rüſſelsheimer z reichen. Differenz 2 Längen. 5 2. Jungmann-Bierer. 1. Mannheimer Ruderverei Amicitia(Hans Maier, Hermann Herbold, Ernſt Gaber, Karl Aletter, Steuer Willi Vrummer,.20, 2. Saarbrücker Rudergeſell“ ſchaft„Undine“.26,3, 3. Ludwigshafener Ruderverein.38,1 Von 9 gemeldeten Booten Saarbrücken, Amicitia und Ludwioshafen Start. Alle drei kamen gut los und ſchlagen ziemlich lebhaft. Bei 1000 Meter führt Amicitia mit einer Länge, die beiden anderen Boote dichtauf. Amicitia vergrößert den Vorſprung bis zum Ziek auf 3 Längen. Ludwigshafen, das zuſehens ohne Einſatz und Durchzug rudert, fällt auf den letzten Platz zurück, während Saar“ brücken noch bis auf 1 Länge aufholt. 3. Erſter Vierer(Wanderpreis): 1. Frankfurter Ruder verein 6,44.4. 3. Saarbrücker Rudergeſellſchaft„Undine“ 6,53,14 3. Heidelberger Ruder⸗Klub(Aufaegeben). 3 Boote gemeldet und am Start. Nach dem Los entſpinnt ſich ſofort ein ſcharfer Kampf um die Führung. die zunächſt Frankfurt leicht behält. Bei 1000 Meter geht die Füßrung an Amicitia über. doch bleibt Frankfurt dichtauf. Hier gibt Heidelberg bereits auf. Es folat nun ein un⸗ gemein ſcharfer Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf bis zum Ziel, den Frankſurt mit einem ſchönen langen Schlaa mit 4 Länoen für ſich entſcheidet 4. Junior-Bierer(Herausforderungspreis): 1. Ruder geſellſchaft Eberbach.35,6. 2. Ludwigsbafener Rudes verein 6,33,5. 2. Mannheimer Ruderverein Amieitia 64. 4. Rheinklub„Alemannia“⸗Karlsruhe.10,2. Vier Voote f. ſich dem Starter. 1 i harte und ſpanne N urück, ebenſo Eberbach. Bei 1000 Meter liegen die Dunkelblauen ereits klar in Führung. Während Eberbach noch folat. Saarbrücken und Karlsruhe zuſehends zurück. Bei 1800 Mete bekommt Ludwigshafen einen Schwächeanfall, ſezt aus, währen deſſen Eberbach das Rennen ſicher nach Hauſe fährt. Dieſes we ſelnde Verſagen des Ludwigshafener Junior⸗Vierers liegt i mehr und mehr zu Tage tretenden Zerſplitterung des Train Mehr Konzentration auf die eine oder andere Bootsgattung dringend not. 9 05 5. Junion⸗Einer. Karlsruher Ruderverein(E Mader).15,8. 2. Rudergeſellſchaft Worms(Georg Lerch)).2 3. Mainger Rudergeſellſchaft(Ernſt Penkart).39,6. Die Gegner kommen gut vom Start. Bei 50 Meter liegt Karlsri in Front, dichtauf Worms. Mainz, das unmittelbar vorher geſtartet hat, kommt ſchon hier für die Entſcheidung nicht mehr in Fre Bei 1000 Meter hatte Karlsruhe bereits drei Längen heraus und gewinnt ſicher gegen den noch eine Länge aufholenden von der Rudergeſellſchaft Worms. 6. Jweiter Pierer. 1. Frankfurter Rudergeſellſche Sachſenhauſen.25,8. 2. Cannſtatter Ruderklub 1 80 Starter ſtellen ſich Frankfurt⸗Sachſenhauſen, Cannſtatt und! Frankfurt und Cannſtatt liegen zunächſt gleich, während Worf ſchon hier aufgibt. Bei 1000, Meter geht Frankfurt energiſch vor eng auf Cannſtatt. So geht die Reiſe bis zum Ziel. Eine Läng zwiſchen den Booten. 7. Dritter Vierer. 1. Rudergeſellſchaft Ebe 6,35,4 2. Frankenthaler Ruderverein.59,4; Wehe verein Baden(bei 1000 Meter aufgegeben). Am Start von 101 dungen, Eberbach, Mannheim und Frankenthal. Nach dem Los Mannheim ſeicht in Führung. So geht die Reiſe bis 1000 0 wo Eberbach einen Vorſtoß macht und leicht die Führung übernim Leider gibt hier Mannheim auf, ſo daß das Rennen eine totſic Fr. Kahn ſchlägt Frl. Klein:4, 622. nſen:8,:6, eeee e deee den e V Beute von Eberbach wird. Der Sieg iſt hoch Sencane 0 12 Seite. Nazr neue mannheimer zeinne Morgen Ausgabe! Monkag den 19. Juli 1926 ichter. 1. Frankfurter Rudergeſell⸗ St! auſen 6,02; 2. Karlsruher Ruderverein.07,2; heilbronn(bei 1000 Meter aufgegeben). Von 8 zte am Start und zwar Frankfurt⸗Sachſenhauſen, eilbronn. Bei 1000 Meter iſt die Reihenfolge „Da wirkfurt⸗Sachſenhauſen. Heilbronn gibt bei 1000 Meter irgend Es erfolgt nun ein ſcharfer Endkampf, den Sachſen⸗ c mit einer Länge für ſich entſcheidet. Zum Schluß der Uuata wird Sachſenhauſen wegen angeblicher Behinderung aus⸗ Aloſſen und Karlsruhe der Preis zugeſprochen. 9. Akademiſcher Ruderklub(Wanderpreis). 1. Heidel⸗ berger Ruderklub.23,8; 2. Karlsruher Ro..27,4. Das Rennen beſtreiten Karlsruhe und Heidelberg, nachdem Mannheimer Ruderklub zurückgog. Die Gegner bleiben bis 1000 Meter auf gleicher Höhe. Dann geht Heidelberg leich! in Führung. Nun entſpinnt ſich ein ſcharfer Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf, den Heidel⸗ berg mit einer knappen Länge für ſich entſcheidet. Ein ſchöner Kampf über die ganze Strecke und damit eines der ſchönſten Ren⸗ nen des Tages. 10. Vierer ohne Steuermann(Verbandspreis). 1. Ludwigshafener Ruderverein.14.2(Hans Lauffer, Richard Grünebaum, Kurt Frey und Otto Göbel); 2. Mannheimer Ruderverein„Amicitia“.28,2. Vom Starter werden Amicitia und Ludwigshafen entlaſſen, nachdem Heidelberg und Frankfurter Ruderverein bei den Vor⸗ rennen ausſchieden. Es entſpinnt ſich ſofort ein ſcharfer Kampf um die Führung, die zunächſt Ludwigshafen leicht inne hat. Bei 1000 Meter iſt die Reihenfolge noch die gleiche. Dann geht Lud⸗ wigshafen energiſch vor und gewinnt, ſchön ſteuernd, in über⸗ legener Form mit 4 Längen. Auch Amicitia ſteuert tadellos. 11. Zweiter Achter(Wanderpreis). 1. Wormſer Ruder⸗ Verein 551,6. 2. Offenbacher Ruder⸗Verein 5,56.2. 3. Ma—»hei⸗ mer Rudergeſellſchaft 6,03. 3 Gleichwertige am Start. Die Boote kommen gut los und liegen bei 500 Meter noch auf aleicher Höhe. Bef 1000 Meter ſchrauben ſich Offenbach und Worms doch zu⸗ nächſt nur leicht. Beim Paſſieren der Neuenheimer Brücke iſt die Reihenfolge Worms. Offenbach. Mannheim. Bei 1500 Meter iſt die Lage noch die gleiche. Worms gewinnt ſchließlich mit 11½ Zwiſchen dem zweiten und dritten Boot weitere 11½% ängen. 12. Erſter Einer. 1. Ruder⸗Verein Rüſſelsheim (Emil Zogbaum) 7,03, 4. 2. Ulmer Ruderklub Donau(Erich Bern⸗ heimer) 7,08,8. 3. Ruderverein Bauer⸗Leverkuſen(Gerhard Stange, ungeſchlagen). Ulm, Rüſſelsheim und Leverkuſen ſind die Gegner. Bei 1000 Meter führt Rüſſelsheim bereits überlegen. Bei 1200 Meter kentert Leverkuſen. Rüſſelsheim dehnt ſeinen Vorſpruna im⸗ mer mehr aus und geidinnt überlegen mit 4 Längen So iſt dies bereits der zweite Sieg im Einer von Rüſſelsheim und darum be⸗ ſonders hoch einzuſchätzen. 13. Junior-Achter. 1. Mannheimer Ruderklub.55,2 (Erich Schmelzer, Hermann Moritz, Erwin Leienſetter, Heinz Kenter, Robert Kayſer, Wilhelm Meyer, Karl Eberbach ur! Karl Galura; Steuer: Richard Riſſier. 2. Frankfurter Rudergeſellſchaft Sachſen⸗ hauſen.04,4. 3. Saarbrücker Rudergeſellſchaft„Undine.12,8. Das erwartete ſcharfe Rennen ſetzte ſchon gleich mit dem Start, der gut gelingt, ein. Klub und Sachſenhauſen legen ſich ſchon hier leicht vor Saarbrücken, das zuſehends zurückfällt und bei 1000 Meter bereits einige Längen hat. Durch die Neuenheimer Brücke kommt Klub mit entſchiedener Führung und gewinnt ſchließlich in prächtiger Form mit Längen. Zwiſchen dem zweiten und dritten Boot weitere drei rgen. 1344. Zweier ohne Steuermann. 1. Ludwigshafener Ru ⸗ rverein.46,8(Kurt Frey und Otto Göbel). 2. Frankfurter erverein.50,4. 3. Wormſer Ruderverein aufgegeben. Am et 3 Boote, Ludwigshafen, Frankfurt und Worms. Gleich beim et Kampf um die Führung, die die junge Ludwigshafener Mann⸗ die zunächſt behauptet, dichtauf Frankfurt und Worms. So geht kügeiſe bis etwa 1 Meter, wo Ludwigshafen leicht in Führung ſo, dicht gefolgt von Frankfurt. Worms gibt hier bereits das bünen auf. Ludwigshafen gewinnt ſchließlich mit langem Schlag lb tadelloſem Stil mit 3 Längen. Auch die gute Steuerung beider 4 er ſoll betont werden. 1. 15. Ermunkerungs-Bierer. 1. Heidelberger Ruderklub 79,8. 2. Frankenthaler Ruderverein.40,2. 3. Ruder⸗ Verein ſeilbronn.44,2. 3. Cannſtatter Ruderklub.46,:. Dem Starter tellen ſich Heilbronn, Heidelberg, Frankenthal und Cannſtatt. Bis 1000 Meter ſind die Gegner ziemlich geſchloſſen. Dann drängt ſich Heidelberg an die Jhiſc und fährt das Rennen auch ſicher nach Hauſe. Unterſchisd zwiſchen den Booten 2, 3 und 4 je eine Länge, zwiſchen dem erſten und zweiten Boot 27 Längen. 0 16. Erſter Achler(Herausforderungspreis). 1. Mannheime „anderverein„Amicitia“(Fritz Leicher, Fritz Peters, Fritz Gropp, Robert Huber, Erwin Hofſtaetter, Wilhelm Reichert, Guſtav Maier, Ludwig Guldmann; Steuer: Willy Brummer).„Amicitia“ geht in bekannter, tadelloſer Form im Alleingang über die Bahn, nachdem ſich kein Gegner ſtellte. Südoͤeutſche Leichtathletik⸗Meiſterſchaften Die Kümpfe am Samztag München, 17. Juli. Auf dem 60er Platz begannen Samstag nachmittag vor etwa 2000 Zuſchauern bei ſchönem, nur etwas zu warmem Wetter die ſüddeutſchen Leichtathletikmeiſterſchaften. Der erſte Tag dieſer Kämpfe brachte neben einer Reihe von Vor⸗ kämpfen auch ſchon vier Entſcheidungen. Im 5000 Meter⸗Lauf hatten die Teilnehmer ſtark unter der Hitze zu leiden. Die Zeit des Siegers, Kettner⸗Stuttgart, iſt mit 16:10,8 Minuten denn auch ziemlich mäßig, bleibt ſie doch um eine volle Minute hinter dem deutſchen Rekord zurück. Ein recht gutes Rennen lief Hel⸗ ber vom.f. B. Stuttgart, der nur um wenige Meter hinter dem Sieger zurückblieb.— Gute Leiſtungen gab es im Hochſprung und im 800 Meter⸗Lauf. Schwarzfiſcher⸗DSV. München und Hacker⸗Jahn Mün kamen im Hochſprung beide auf 180 Meter; der Sieg fiel durch Stechen an Schwarzfiſcher.— Im 800 Meter⸗Lauf blieben die erſten vier Leute ſämtlich unter zwer Minuten. Der Sieger Engelhardt⸗Darmſtadt kam ohne großen Kampf zu ſeinem Erfolg; ſeine Zeit bleibt denn auch mit:58, Minuten hinter dem Kampfſpielergebnis Engelhardts zurück.— Die vierte Entſcheidung des Tages fiel im 110 Meter⸗Hürdenlauf, bei dem ſich der Karksruher Steinhardt den Titel in 16,8 Sek. vor Borne⸗Landau holte. 2U In den Vorkämpfen gab es einige Ueberraſchungen. So unterlagen im 200 Meter⸗Lauf die Favoriten Hubbrich und Wood⸗ ratſchek(beide Stuttgarter Kickers): in die Entſcheidung gelangten hier van Rappard⸗Phönix Karlsruhe, Krämer⸗München 1860, Faiſt⸗ Phönix Karlsruhe und Klähn⸗Frankfurt 1880. Für die Entſcheidung in der 4 mal 100 Meter⸗Staf qualifizier⸗ ten ſich Stuttgarter Kickers, München 1860, Phönix Karlsruhe und Boruſſia Frankfurt. Die Frankfurter wurden in ihrem Vorlauf hinter Karlsruhe Zweiter, konnten aber zur allgemeinen Ueber⸗ raſchung die Staffel des DSB. München auf den dritten Platz ver⸗ weiſen. Bei der Kickers⸗Staffel lief der Schlußmann Corts ein wun⸗ dervolles Rennen; er machte gegen den Schlußläufer von München 1860 10 Meter Voden gut. Die Ergebniffe::᷑ soo Meter. 1. Engethardt⸗S. Darmſtadk 98:58,1: 2. Zimmermann⸗Karlsruhe FV.:58,5; 3. Januwein⸗München 1860 :58,8; 4. Haßler⸗Jahn München:59,2 Min. 5000 Meter. 1. Kettner⸗Stuttgarter Kickers 16:108. 2. Helber⸗V.f. B. Stuttgart 16:14: 3. Korl⸗Jahn Regensburg 16:33; 4. Täufer⸗ASV. Nürnberg 16:46,4 Min. Hochſprung. 1. Schwar zfiſche r⸗DdSV. München 180; 2. 110 Meter-Hürden. 1. Steinhardt⸗Phönix Karlsruhe 16,3; 2 Landau 16,6; 3. Zeh⸗Stuttgarter Kickers Handbreite zurũ Zweiter Tag Cords-Stuttgart ſtürzt nach der Erringung der 100 meter⸗Meiſter⸗ ſchaft in 10,1 Sek. in der 4 mal 100 Meter-Staffel und zieht ſich einen ſchweren Muskelriß zu. München, 17. Juli. Auch der zweite Tag der ſüddeutſchen leicht⸗ athletiſchen Meiſterſchaften war von herrlichem Metter begünſtigt. Zu den zahlreichen Entſcheidungskämpfen des zweiten Tages hatten ſich über 3000 Zuſchauer eingefunden. Der neue engliſche Meiſter Cords⸗Stuttgart wurde ſtürmiſch begrüßt und durch Ueber⸗ reichung der ſilbernen Ehrennadel des Südbayriſchen Leichtathletik⸗ verbandes geehrt. Leider meinte es die Sonne zu gut. Es konnten Brechenmacher, Frankfurt, Cords, der Karlsruher Faiſt und die Damen gefallen. In dem Damenwettbewerb gab es ſehr an⸗ ſprechende Ergebniſſe. In der 4 mal 100 Meter⸗Staffel für Herren ereignete ſich leider ein Sturz des deutſchen und engliſchen Mei⸗ ſters Cords, der einen ſchweren Muskelriß erlitt, der ihn wohl für längere Zeit außer Gefecht ſetzn ewird und ihm die Teil⸗ nahme an den Kämpfen um die deutſche Meiſterſchaft unmöglich macht. Die Stuttgarter Kickers kamen durch den Unfall um ihre und mußten Phönix Parlsruhe den Sieg über⸗ laſſen. 5 Ergebniſſe 100 Meter-Cauf: 1. Cords, Stuttgarter Kickers 10,9; 2. Klähn⸗ Frankfurt 1880 11,1; 3. Suhr, Phönix⸗Karlsruhe 11,2. 200 Meter Lauf: 1. Faiſt, Phönix⸗Karlsruhe 22,8 Sek.; 2. Klähn, Frankfurt 89,23; 3. Rappad, Phönix⸗Karlsruhe 23,2 Sek. 400 Meter⸗Cauf: 1. Faiſt, Phönix⸗Karlsruhe 50,4; 2. Meiſel⸗ Fürth 50,9; 3. Bahl, Stuttgarter Kickers, 53,3 Sek. 1500 Meter Lauf: 1. Jeauwein, München 60,.07,4; 2. König, München 60,.12; 3. Schrotter, München 60,.13,8. 10 000 Meter-Lauf: Eſſig, Stuttgarter Kickers, 34.24,5. 2. 5—5 München 60, 35.12,5. 3. Wächter, Vi..R. Kaiſerslautern, 36.26. 22 400 Meter-Hürdenlauf: 1. Wagener, Boruſſia⸗Frankfurt, 58,5 Sek. 2. Merkert,.f. T. 60,1. 3. Röſel, A. Sp.V. Nürnberg. 4 mal 100 Meter: Phönix Karlsruhe 43,4. 2. München 1860 43,6. 3. Boruſſia⸗Frankfurt 43,8. 5157 75 3 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. München 1860.53,9. 2. München 1860 2. Mannſchaft.03,5. 3. Eintracht Frankfurt 10.6. Weitſprung: Wagner, Schwaben⸗Augsburg, 6,79. 2. Bart, Urtingen.75,5. 3. Kopp, A. Sp. V. Nürnberg,.67. Skabhochfprung: 1. Speck, 1. S. C. Pforzheim. 3,50. 2. Kurz, München⸗Paſſing,.40. 3. Spiegel, D. Sp. V. München..,40. Durch Stechen entſchieden. Kugelſtoßen(beſtarmig): 1. Breſchenbecher, Eintracht Frankfurt, 13,77. 2. Zehder, Jahn⸗München 13,16. 3. Haßlauer, Schwabing⸗München 12,66. Kugelſtoßen(beidarmig): 1. Brechenbecher, Eintracht⸗ Frankfurt, 24,31. 2. Zehder⸗München. 24.67. 3. Haßlauer. Schwabing⸗München, 22,53. Speerwerfen(beſtarmig): 1. Günther, Stuttgarter Kickers, 52.98; 2, Zeiler⸗Eßlingen 52.61; 3. Salmon, Frankfurter Boruſſia, 51.68. Speerwerfen(beidarmig): 1. Günther, Stuttgarter Kickers, 92.11 Meter; 2. Salmon, Boruſſia Frankfurt, 81.45; 8. Scheffler⸗ Paſſau 80.81 Meter. Diskuswerfen(beſtarmig). 1. Schauffle, Stuttgarter Kicker⸗ 39,62; 2. Röder⸗Jahn München 37,40; 3. Heidinger⸗Bergen 36,47 Meter. Diskuswerfen(beidarmig): 1. Feder, Jahn⸗München 69,48; 2. 2. Schauffle⸗Stuttgarter Kickers 67,54; 3. Steiner, Schwabing⸗ München 63,22 Meter. 100 Meter⸗Cauf für Damen. 1. Frl. Weber, Phönix⸗Karls⸗ ruhe 12,9; 2. Frl. Haux, Frankfurt 1880 13,1 Min. Fum Nusklang der Kampfſpiele Die 2. Deutſchen Kampfſpiele gehören der Geſchichte an. Welch ein Unterſchied gegen ihre erſte Durchführung! Damals unter dem Unſtern der politiſchen Leidenſchaft, im Zeichen des Rathenau⸗ Mordes, bedroht von der beginnenden Inflation, nur mit Mühe begonnen und mühſam durchgeführt. Die Reichshauptſtadt nahm von ihm kaum Notiz. Die Turn⸗ und Sportgemeinde war in ihren Anſchauungen zerſplittert und rückte zum Teil ab, als die Eröff⸗ nungsfeier im Deutſchland⸗Liede ausklang. Dieſes Mal dagegen vereinten ſich alle Größen der Turn⸗ und Sportwelt. Die Stadt Köln hatte von amtswegen die Spiele übernommen und mit dem ganzen Einſatz ihrer tatkräftigen Verwaltung die Durchführung geleitet. Die ganze Stadt hatte geflaggt. Die Bevölkerung nahm die Spiele gewiſſermaßen auf ihre Schultern. Nur eine Stimme der Einigkeit und Begeiſterung klang aus der Sinfonie des Feſtes, und vor allem: welcher Aufſchwung der Leiſtung! Waren doch die Siege Rademachers in Amerika, Peltzers und Corts in England und des Radrennfahrers Engel in Paris nur ein Auftakt zu den Leiſtungen, die Köln erlebte. Rekord um Rekord fiel. In zähem Ringen erwies ſich die Höhe der deut⸗ ſchen Turn⸗ und Sportleiſtung, die uns mit Zuverſicht in alle kom⸗ menden internationallen Kämpfe gehen läßt. Die Reichsregierung hatte nicht verſäumt, ihre Vertreter zu entſenden. Zwar konnte der greiſe Reichspräſident nicht ſelbſt die Vertretung des Reichs übernehmen, doch waren Reichsminiſter des Innern Külz beim Beainn und Reichskanzler Marx beim Schluß der Spiele zugegen und bekundeten, daß Turnen und Sport. heute zur Volksſache geworden, auch zum Pflichtenkreis der Reichs⸗ und Staatsverwaltung gehören. Die Kölner Spiele haben alles gehal⸗ ten, was man von ihnen nur hoffen konnte: an Vorbereitung. Durchführung. Werbewirkuna, Leiſtung und vaterländiſchem Gehalt. Mit ihnen hat ſich der Gedanke von Gneiſenau und Schenkendorff für alle Zeiten ſeinen Platz in der Geſchichte des Volkes erobert und kann auf dieſe Weiſe nicht mehr untergehen. Die Kampfſpiele ſollen in regelmäßiger Widerkehr die Geſchichte unſeres Volkes aufwärts führen helfen. C. D. Kadſport Straßenrennen Großer Opelpreis von Heſſen und Naſſau über 180 Kilometer Ergebniſſe: Rudolf Wolke, Berlin.57,19, 2. Bruno Wolke, Berlin, 3. Stumm, Frankfurt a.., 4. Püttner, Berlin, 5. 25 L. Schuler, Mannheim, 6. Buſſe, Berlin, 7. Rohn, Bretzen⸗ ſeim. Straßenrenne Großer Mifa-Straßenpreis von Hannover Bremen—Hannover über 210 Kilometer 1. v. Dagielski, Excelſior⸗Berlin,.45,08, 2. Berger, Komet⸗ Hannover, eine Viertellänge zurück, 3. Lipkow, Mercedes⸗Berlin, .47,5, 4. Behnſen, Komet⸗Hannover,.48,42, 5. Sender, Endſpurt⸗ Hannover,.55,18.. Boxen Breſtenſträter ſchlägt Pierre Charles * Berlin, 17. Juli. Bei guten Witterungsverhältniſſen hatten ſich am Freitagabend auf der Treptower Radrennbahn etwa 6000 Zuſchauer eingefunden. Zum Hauptkampf ſtiegen Hans Breiten⸗ ſträter(158) und der Belgier Pierre Charles(184) in die Seile. perament und Angriffsluſt. So aber machte er einen reichlich ner⸗ vöſen Eindruck und verdarb ſich durch häufiges Zögern manche Chance. Verſchiedntlich verſuchte er, mit der Linken einige Treffer anzubringen, hatte aber damit keinen Erfolg. Auch der viel ſchwe⸗ rexe Belgier zeigte keine überragenden Leiſtungen, er imponierte allerdings durch außerordentliche Ruhe. In der 2. Runde wurde Breitenſträter ſchon beſſer und konnts ſeinem Geaner eine ziemliche Wunde über dem linken Auae bei⸗ bringen. Dann gelang es ihm in der 4. Runde. verſchiedene Wech⸗ ſelſchläge anzubringen, die den Belaier bis 8 zu Boden brachten. Nachdem Charles dann noch zweimal den Boden hatte aufſuchen müſſen, gab er den Kampf auf. ußball ..R. Mannheim— Sp. Bg. Fürth Das aus Anlaß der Platzeinweihung vorgeſehene Spiel mit Mannheim gegen den deutſchen Meiſter Spielvereinigung Fürth in Edenkoben konnte nicht zum Austrag gebracht werden, da der ſüd⸗ deutſche Fußballverband wegen der Fußballruhe hierzu die Ge⸗ nehmigung verſagte. 0 Schwimmen Ein neuer Rheinrekordplan des Mannheimer Langſtrecken⸗ ſchwimmers Vollrath Der Kölner Langſtreckenſchwimmer Vierkötter ſchwamm einen achtunggebietenden Rheinrekord im Juni d. J. von Rhens bis Köln mit 106 Kilometer in gut 10% Stunden bei Hochwaſſer⸗ ſtrömung. Dem bekannten einheimiſchen Langſtreckler Adolf Voll⸗ rath iſt durch dieſe Prachtleiſtung Vierkötters ſein ſeit 13 Jahren gehaltener Rheinmeiſter⸗Titel entriſſen worden, den er 1913 anläß⸗ lich ſeiner Leiſtungsprüfung für ſeinen Kanalſchwimmverſuch er⸗ warb, indem er die fabelhafte Strecke Straßburg—Mannheim über 126 Kilometer ſchwimmen wollte, jedoch infolge der tiefen Waſſer⸗ temperatur von nur 13 Grad nach zurückgelegten 103 Km. nach 10% Stunden bei Speyer das naſſe Element verließ. Unkel⸗ bachs 100⸗Kilometer⸗Zeit Mainz—Köln im Südſommer 1911 wurde damals durch den ehrgeizigen Einarmigen von Mannheim um nahezu 4 volle Stunden unterboten. Der Mannheimer trägt ſich mit der feſten Abſicht, nunmehr die lange Strecke Kehl— Mann⸗ heim, bei günſtiger Witterung evtl. ſogar bis zu 150 Km. zu ſchwimmen. Zu dieſem Verſuch hat Vollrath, wie aus Kreiſen des Deutſchen Schwimmverbandes bekannt wird, ſich wieder den beſt⸗ bekannten Univerſitäts⸗Schwimmlehrer W. Mang⸗ĩHeidelberg als Begleitmann erkoren, welch letzterer Vollrath bereits 1912 anläßlich der Durchquerung der Danziger Bucht über 25 Km.(wobei V. Dritter von den ſechs Startenden wurde) begleitete und auch neulich dem Kölner Vierkötter in gleicher Weiſe diente. Eine ganz beſon⸗ dere Note wird das geplante Unternehmen dadurch erhalten, daß der junge ungariſche Dauerſchwimmer Dr. Karl Labori in Buda⸗ peſt es abſolut verſuchen will, ſich als Donaumeiſter bei dieſer Ge⸗ legenheit mit dem alten Rheinmeiſter zu meſſen. Vollrath dürfte ſich bei ſeiner zielbewußten, ehrgeizigen Art erſt nach ernſthafteſter Vorbereitung an ſeinen rieſenhaften Rekordverſuch wagen, wobei neben der erforderlichen Zeit vor allen Dingen günſtige Witterung Bedingung iſt, ſodaß die Sportwelt ſich noch längere Zeit wird gedulden müſſen. Der erſte Kanalſchwimmer erfolalos Die Zeit der Verſuche, den Aermelkanal zu durchſchwimmen. iſt jetzt herangekommen. Eine Reihe von Vertretern verſchiedener Nationen, darunter auch einige Schwimmerinnnen, treffen aründ⸗ liche Vorbereitungen, um den Kampf mit dem naſſen Element aufzunehmen. Bisher aber hat ſich der Aermelkanal als ſtärker erwieſen. Den erſten Verſuch machte jetzt der Engländer Frank Perks der an der franzöſiſchen Küſte ſtartete. Er wurde beglei⸗ tet von einem Dammfer. auf dem ſich ſein Trainer Pearſon und die Schwimmerin Mrs. Cleminaton Carſon befanden. Perks blieb erfolglos. Nach ungefähr neunſtündiger Schwimmzeit mußte er infolge des Nebels, der die Orientierung behinderte. aufgeben. Kegelſport feglerverband Mannheim und Umgebung Bei den Kämpfen um den Verbandspokal, den unſer Stadtmeiſter „Edelweiß“ zu verteidigen hatte, ſtarteten 19 Mannſchaften zu 8 Mann im 50 Kugelkampf. Die Kämpfe wurden in der Kegelſport⸗ halle Stierle ausgetragen. Die ſportlichen Leiſtungen ſtanden ſon⸗ derbarerweiſe nicht auf der Höhe, wie ſie die letzten Kämpfe bezeugt haben. Gegen Schluß kamen nur noch die Geſellſchaften„Rhein⸗ gold“ und„Edelweiß“ in Frage.„Rheingold“ wurde mit 2053 Holz Pokalſieger. Der Pokal ging durch beſondere Be⸗ ſtimmung in dauernden Beſitz dieſer Geſellſchaft über. Der kürzlich ſtattgefundene 800 Kugelkampf zwiſchen den Kegel⸗ brüdern Krank und Eiſengrein, ſah letzteren als Sieger mit 55 Holz Vorſprung. „Rheingold“ Mannheim ſtand vor kurzem der Geſellſchaft „Römer“ Heidelberg im Freundſchaftskampf gegenüber. Heidelberg mußte eine empfindliche Niederloge einſtecken. Stadtmeiſter„Edel⸗ weiß“ wird nächſtens im Freundſchaftskampf mit dem Pokalmeiſter „Rheingold“ ſeine Kräfte meſſen. Am Sonntag, 18. Juli fängt in Berlin das Deutſche Bundes⸗ kegelerfeſt an, verbunden mit din Kämpfen um die Deutſchen Meiſterſchaften. Unſer Stadteinzelmeiſter Bauer wird in Berlin ebenfalls ſtarten. Wir wünſchen ihm alles Gute. Unſere beiden Seniorkegler Heß und Weigel, letzterer mit 70 Jahren, laſſen es ſich nicht nehmen, in Berlin um die Deutſche Senormeiſterſchaft zu kämpfen. Möge ihr ſportlicher Geiſt belohnt werden. Vom.—15. Auguſt findet in Mannheim eine Großkompf⸗ kegelwoche ſtatt, wozu ſich viele auswärtige Verbände mit ihren Mannſchaften melden werden, ſodaß intereſſante Kämpfe zu er⸗ warten ſind. Lite ratur Feſta. Von Dr. Sternfeld. Eine Monographie. Mit 51 Bildern und 74 Stammtafeln, 260 Seiten. Verlag: Auguſt Reher, Berlin NW 7.— Eines der intereſſanteſten Bücher liegt hier vor, eines, das dem Freunde der Pferderennen Vieles zu erzählen hat. Feſta, eines der berühmteſten Pferde, die es je gegeben hat, hat eine ganze Familie geſchaffen, deren Einzelheiten in dem vorliegenden Buche von dem bekannten Hippologen Dr. Sternfeld beſchrieben werden. Die Abſtammung der berühmten Stute von hervorragenden Eltern, die eigene geringe Rennleiſtung von Feſta ſelbſt, aber der un⸗ geheure, geradezu wuchtige Grad der Vererbungsfähigkeit werden hier in Wort und Bild zu einem Denkmal geſtaltet, das gleichzeitig auch wertvolles Material für den Kenner, d. h. den Züchter bietet. Das vorliegende Buch in ſeiner beſtechenden Ausſtattung iſt aber vor allen Dingen für den Rennbahnbeſucher geſchrieben. Wer ſich im allgemeinen über die heute auf den Rennbahnen befindlichen Nachkommen der Feſta unterrichten will, findet hier jeden Nachweis, bis ins einzelne; wer kennt nicht Augias oder Canelon, die bisher beſten Söhne des Wunderhengſtes Pergoleſe? Und Aurelius, der ausſichtsreiche Derby⸗Anwärter dieſes Jahres iſt ſicher ein guter Be⸗ kannter der meiſten Leſer unſerer Zeitung. Sie alle aber ſind Nach⸗ kommen der Wunderſtute Feſta. Kurzum, der flott geſchriebene Text, die reiche Beigabe vortrefflicher Bilder und der gute Druck machen das Buch begehrens⸗ und empfehlenswert für jeden Freund der Rennen. — Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr Haas. Neue Mannheimer Zeituna G. m. b.., Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme Clefredakteur: Kuxt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton. Dr. Fritz Hammes Kommunalvpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Hacker⸗Jahn München, 1,80 Meter(durch Stechen entſchieden); 3. 1,76; 4. Hauſer⸗Kickers Stuttgart 1,71 Meter. 3 Breitenſträter enttäuſchte ſehr in der erſten Runde, denn ihm fehlte gang das, was man früher ſo an ihm bewunderte, ſein Tem⸗ — Neues aus aller Welt: i. V. R. Schönfelder. Handelsteil: K. Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher.— Anzeigen: J..: J. Faude. en ⸗Ausgabe) 7F7F5FFCCCCGGGGCT Mon kag, den 19. 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Die Beerdigung findet Montag, 19. Jult, vormittags Leichenhalle des israel. Friedhofes aus statt. 11 Uhr von der Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, von dem so plötzlich erfolgten Ableben unseres Aufsichtsratmitgliedes henn Ludwig Zimmern Iin dem Verstorbenen betrauern wir einen langjährigen und treuen Freund unserer Firma, der jederzeit seine reichen Erfahrungen und seine unermüdliche Mitarbeit unserm Wir werden sein Andenken immerdar in Ehren halten. Mannheim, 19. Jull 1926. Aufsichtsrat und vVorstand deutsche Woerner-Werke.-G. Mannheim. Vvon Beileidsbesuchen wird höfl. gebeten, Abstand zu nehmen. 8K Passbilder rasch und billigst erlinerAſellerffi, i 339³8 a Iimmer eeee Höbeinaus Florschütz534 Aufo 1038 Opel 6 Sttz. 9/5 Spel 6 Sitz. 4/12 Fox 2 Sitz 7/15 Adler 4 Sttz. ſowie 1943% Kleinauto mit Kaſt A 192 Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, von dem am 16. ds. erfolgten Ableben des stellvertretenden Vorsitzenden unseres Aufsichtsrats Hern LUdWIg Zimmern u geben. 5 eeh Oründung unserer Gesellschaft dem Aufsichtsrat angehörend, hat u Entschlafene in dieser langen Zeit mit seinen reichen Kenntnissen — 3 großen Etfahrungen uUnschätzbare Dienste geleistet und die Entwicklung unserer Gesellschaft in jeder Weise gefördert. 5716 Sein Andenken wird stets in hohen Ehren bei uns bleiben. Aufsichtsrat und Vorstand 7 1 en. der Pister. JI.-8. 9 Hefftschen Kunstmühle Aktiengesellschaſt an e Tanndd-fuun, und ſonſtigen Aufträgen empfiehlt ſich bei tadel⸗⸗ loſer Ausführung. 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Dasselbe war bei Viola der Fall. ——— Bald darauf sang„er“ ihr zu: Madonna, Du bistschöner als der Sounen- Dein Haar, das ist Dein goldener Madonnenschein.— Die Lippen, ie gleichen den Kirschen auf dem Baum, Ein Bild der Aufopferung eines Arztes in 3 Akt in den Hauptrollen: Der tolle Herzog Ein Lustspiel in 2 Akten Meusste Ula-Wachensche Anfang der Fllme:.30,.18,.50,.10f 6 20, 8 03,.15,.50,.10.20—11 Uhr. Angenehmer kühler Aufenthalt in sieben Akten NMoja, junge Müdchen die auch sie Abschied. — dDie Wangen, die weichen, dem Blüten- hauch, dem Frühlingstraum. —— —— en. Evn Speler, Eduard Frieda Richard Haben Sie Schmerzen in den Füßen, Beinen oder Ballen? Dies ist ein Zeichen beginnen- der Senkung des Fußgewölbes. Schmerzen sind leicht zu beseitigen. Lassen Sie sich kostenlos beraten. werde Ihnen helfen. A. Wiitenberg prakt. Orthopãd Diese leh S1⁴² Schnitzerei. Alles gesperrt, Moöbelschreinerel. reicher 5674 0 innen ausgewichst unter Garantie zu äub ersten Preisen. Wimeim Ledmner Ir. 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